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sei der Tenor in der Presse gewesen, erinnert sich Vogt. »Für uns war<br />

das der Startschuss in dieser Branche.« Es folgte eine Anfrage von<br />

Roland Emmerich, der für seinen Weltuntergangsstreifen »2012« noch<br />

Special-Effect-Spezialisten suchte. Aufgabe von Pixomondo war es,<br />

den Absturz eines Flugzeugs in einer Schneelandschaft zu animieren.<br />

Der Haken: Emmerich verlangte ein Studio in Los Angeles. »Wir haben<br />

zwei Hotelzimmer gebucht und da unser Büro eröffnet.« Waren<br />

sie da noch eine Effekte-Schmiede unter vielen, waren sie für »Hugo<br />

Cabret« nun zu 98 Prozent für die visuellen Effekte verantwortlich.<br />

Das wichtigste Feld ist für Pixomondo aber die Industrie. »Da gestalten<br />

wir Filme, die eine Info-Funktion haben, die didaktisch sind und<br />

nicht werblich.« Beim Beispiel des A380 der Lufthansa leuchten Vogts<br />

Augen. »Das Unternehmen wollte den Film haben, bevor das Flugzeug<br />

gebaut worden ist.« Man hätte warten können, bis die Maschine<br />

fertig ist. Hätte sie mit einer Rumpfcrew und einem weiteren<br />

Flugzeug in die Luft schicken können. »Kerosinverbrauch, Wetter,<br />

Kamera«, zählt der 38-Jährige auf. »Das sind alles Unwägbarkeiten,<br />

die für uns keine Rolle spielen.« Denn Pixomondo lässt den Airbus<br />

am Rechner abheben. Die Sitze der Innenkabine sehen benutzt aus,<br />

Gurte liegen kreuz und quer auf den Stühlen. Und durch die Gänge<br />

schweben Staubpartikel. »Für mich wirkt es erst echt, wenn das letzte<br />

Quäntchen Dreck zu sehen ist«, sagt Vogt. Er will keine »Need for<br />

Speed«-Optik, wie er das nennt. »Need for Speed« ist ein Rennspiel<br />

für PC und Konsole, die Autos sehen immer aus wie geleckt – trotz<br />

dreckiger Fahrbahn und Crashs. Deshalb wird im Vorfeld von Aufträgen<br />

jede Kleinigkeit recherchiert, die für das Objekt wichtig sein<br />

kann. Für erste Ideen und Anregungen finden sich dafür im Bücherregal<br />

Ausgaben der Jugend-Sachbuchreihe »Was ist was«.<br />

Vogt nennt die Mitarbeiter bei Pixomondo Künstler, nicht Programmierer.<br />

»Wir machen kreative Arbeit, bei der es keinen Dienstschluss<br />

gibt«, betont er. Die »Artists« blieben lieber zwei Stunden länger, um<br />

ein Gesicht, eine Bahnhofshalle oder ein Flugzeug zu erschaffen –<br />

obwohl der Kunde mit einer Vorversion schon zufrieden gewesen<br />

wäre. Dementsprechend schaue er bei einem Vorstellungsgespräch<br />

auch nicht auf Noten, Studienfach und Abschluss. Er sei früher Architekt<br />

und Schreiner gewesen, sagt Vogt. »Ein Kandidat präsentiert nur<br />

sich und seine Arbeit.« 50 Prozent mache das künstlerische Knowhow<br />

und das technische Verständnis aus. »Beim Rest geht es um die<br />

Frage, was für ein Typ du bist.« Denn vor allem menschlich muss es<br />

Samstag, 21. April<br />

Schmelztiegel Bahnhofsviertel<br />

Auf einem halben Quadratkilometer sind<br />

180 Nationen zu Hause. Das Leben pulsiert<br />

auf kleinstem Raum in einem eigenen<br />

Kosmos. Ein Stadtrundgang.<br />

➛ 13.30 Tourist-Information Hauptbahnhof<br />

Samstag, 21. April<br />

Nacht der Museen<br />

Einmal im Jahr öffnen die Frankfurter und<br />

Offenbacher Museen zur kulturellen Nachtschicht.<br />

Knapp 50 Museen und ebenso viele<br />

Galerien präsentieren ihre Schätze.<br />

➛ 19.00 verschiedene Orte<br />

Montag, 23. April<br />

Nightwish<br />

Nach über vier Jahren veröffentlichten Nightwish<br />

jüngst das lang ersehnte fünfte Album.<br />

Nun gehen sie mit einer ausgefallenen Bühnen-<br />

und Lichtshow auf Tour.<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Dienstag, 24. April<br />

Max Raabe & Palast Orchester<br />

Seine Stimme und sein Stil überzeugten<br />

sowohl auf den alterwürdigen Bühnen rund<br />

um den Globus als auch auf der Hochzeit<br />

von Marilyn Manson.<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Ab Mittwoch, 25. April<br />

Shadowland<br />

Hinter einer beleuchteten Leinwand verschmilzen<br />

Menschen zu Gegenständen,<br />

Körper fügen sich zu Fantasiegebilden,<br />

zerfallen wieder, und werden zu neuen<br />

Figuren.<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Samstag, 28. April<br />

Wallis Bird<br />

Die Tochter eines irischen Pubbesitzers<br />

macht handgemachte Musik mit viel Gefühl<br />

und noch mehr Rhythmus.<br />

➛ 20.00 Zoom<br />

Sonntag, 29. April<br />

AM MAIN<br />

passen. »Wir machen hier Hardcore-Teamarbeit über Ländergrenzen<br />

hinweg«, sagt Vogt und ballt die Faust. »Wenn von unseren 55 Leuten<br />

hier in Frankfurt nur einer nicht passt, könnte er das Klima schnell vergiften.«<br />

Eines hätten die Künstler – Altersdurchschnitt 28, meist männlich –<br />

aber gemeinsam. »Viele kommen durchs Gaming zu uns«, sagt er und<br />

daddelt mit seinen Händen an einem imaginären Gamepad. »Sie<br />

spielen ein Computerspiel, sind begeistert, denken sich aber, dass es<br />

besser geht.« Dann bauten sie die virtuellen Welten nach. »Und hören<br />

erst auf, wenn es echt aussieht.« Kays Al-Khanak<br />

Aus der grünen Strumpfhose werden Prothesen.<br />

Foto: Pixomondo<br />

Götz Alsmann<br />

Der deutsche Multiinstrumentalist und Entertainer<br />

hat sein neues Album »In Paris« im<br />

Gepäck.<br />

➛ 18.00 Alte Oper<br />

Shadowland<br />

2/2011 streifzug 39

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