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blickpunkt

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Aus dem Inhalt<br />

Der RadBahnWeg:<br />

Von der Ludgerusburg<br />

zur Hohen Schule<br />

Gesundheit<br />

und Lebensqualität<br />

Veranstaltungskalender<br />

für die Region<br />

<strong>blickpunkt</strong><br />

… für Leute ab 50 in Coesfeld,<br />

Billerbeck, Nottuln und Rosendahl<br />

1


KAPITEL 1 FREIZEIT-<br />

GESTALTUNG<br />

Der RadBahnWeg:<br />

Von der Ludgerusburg<br />

zur Hohen Schule<br />

Atemberaubende Landschaften,<br />

geprägt von tiefen Wäldern und<br />

bezaubernden Parks; Geschichte<br />

atmende Orte voller Kultur<br />

und Tradition – all dies können<br />

Sie entlang des RadBahnWegs<br />

Münsterland erleben.<br />

Geschichte<br />

Vom letzten Personenzug bis<br />

zum ersten Fahrrad war es ein<br />

weiter Weg. Als am 28. September<br />

1984 auf der Bahnstrecke<br />

Rheine–Coesfeld der Personenverkehr<br />

eingestellt worden<br />

war und weniger Jahre später<br />

auch der Gütertransport, konnten<br />

sich wohl nur wenige Bewohner<br />

der an der 1879 eröffneten<br />

Bahnstrecke liegenden<br />

Orte vorstellen, dass diese einmal<br />

als Radweg durch das<br />

Münsterland führen würde.<br />

Alter Zug im Bahnhof Darfeld<br />

(mit freundlicher Genehmigung des Heimatvereins Darfeld)<br />

8


Es war ein langer und kein<br />

einfacher Weg, der nur durch<br />

das Engagement zahlreicher<br />

ehrenamtlicher Bürger gemeistert<br />

werden konnte und – so<br />

meinen wir – der Region eine<br />

der attraktivsten Strecken Westfalens<br />

schenkte.<br />

Wir vom »<strong>blickpunkt</strong>«<br />

fuhren die Strecke von Coesfeld<br />

bis Steinfurt ab und waren<br />

begeistert von Land, Leuten<br />

und Historie.<br />

Abfahrt in Coesfeld<br />

Je nachdem aus welcher Richtung<br />

Sie kommen, kann der<br />

Marktplatz in der Kreisstadt<br />

Coesfeld für Sie Ausgangs- oder<br />

Endpunkt der Fahrradtour sein.<br />

Auf jeden Fall lohnt ein Besuch<br />

dieser schönen Stadt.<br />

Auf dem Marktplatz – am<br />

modern gestalteten Brunnen<br />

und in unmittelbarer Nähe des<br />

steinernen Kreuzes, unter dem<br />

im Mittelalter der Magistrat<br />

vereidigt worden war – finden<br />

sich Eiscafés und Restaurants.<br />

Coesfeld ist in der gesamten<br />

Region bekannt für sein facettenreiches<br />

Kulturangebot und<br />

seine zahlreichen Zeugnisse der<br />

Geschichte.<br />

So ist ein Besuch des Geburtshauses<br />

der bedeutenden<br />

»Mystikerin des Münsterlandes«,<br />

Anna Katharina Emmerick, in<br />

der Bauerschaft Flamschen<br />

zu empfehlen. Ihre Visionen<br />

inspirierten auch den weltberühmten<br />

Schauspieler und Regisseur<br />

Mel Gibson bei der Produktion<br />

seines epochalen Werks<br />

»Die Passion Christi«.<br />

Das Geburtshaus der Mystikerin<br />

Anna Katharina Emmerick<br />

finden Sie in der Bauerschaft<br />

Flamschen. Das Haus ist heute<br />

bewohnt, kann aber nach<br />

vorheriger telefonischer Absprache<br />

besichtigt werden.<br />

Radfahrer und Naturliebhaber<br />

wird es besonders interessieren,<br />

dass nahe der Bauerschaft<br />

Flamschen die »Hohe<br />

Mark« – das viertgrößte Naturschutzgebiet<br />

in Nordrhein-<br />

Westfalen – mit ihren grandiosen<br />

Waldlandschaften beginnt.<br />

Machen Sie Coesfeld zum<br />

Ausgangspunkt Ihrer Tour, so<br />

führt der RadBahnWeg Sie in<br />

nördlicher Richtung entlang der<br />

Osterwicker Straße an einer<br />

geschichtsträchtigen Gegend<br />

vorbei, nämlich den Resten der<br />

ehemaligen Festung der Ludgerusburg.<br />

Diese sternförmige<br />

Zitadelle war die landesfürstliche<br />

Residenz Christoph Bernhard<br />

von Galens. Er ließ Coesfeld<br />

vor dem Hintergrund der<br />

Der Rathausplatz<br />

in Coesfeld –<br />

Ausgangspunkt<br />

unserer Fahrt<br />

9


Reste der alten Zitadelle an<br />

der Osterwicker Straße zeugen<br />

von der einstigen Bedeutung<br />

Coesfelds.<br />

Streitigkeiten mit Münster zu<br />

seiner landesfürstlichen Residenzstadt<br />

ausbauen. Vereinzelt<br />

lassen sich noch heute Bauwerke<br />

als Zeugnisse dieser Zeit finden.<br />

So zum Beispiel das Walken-<br />

Fahren Sie in Richtung der<br />

Bauerschaft Sükerhook,<br />

werden Sie mit einer traumhaften<br />

Aussicht belohnt.<br />

brückentor oder die Ruine des<br />

Torhauses am Eingang zum<br />

Stadtpark, welche sich an der<br />

Osterwicker Straße befindet.<br />

Freunden der Geschichte sei<br />

verraten, dass in unmittelbarer<br />

Nähe der Ruine der Zitadelle<br />

weitere Fragmente der Ludgerusburg<br />

zu finden sind, wie<br />

z.B. das »Tonnengewölbe« oder<br />

Umrisse eines Ravelins.<br />

Der Weg ist in und hinter<br />

Coesfeld noch nicht mit den für<br />

den RadBahnWeg charakteristischen<br />

Bahnstelen gekennzeichnet.<br />

Hinter Coesfeld biegt der<br />

Radweg ab und durchquert die<br />

Bauerschaft Gaupel. Dabei<br />

streifen Sie das Naturschutzgebiet<br />

der Berkel- und Düsterbachaue<br />

mit seinen vielfältigen<br />

Lebensräumen. Den seltenen<br />

Eisvogel können Sie – sofern<br />

Sie Zeit und Ausdauer besitzen<br />

Das »Tonnengewölbe« liegt in<br />

der Nähe der Theodor-Heuss-<br />

Realschule. Es ist nicht bekannt,<br />

wozu dieses Gewölbe einst<br />

diente.<br />

und etwas Glück haben – hier<br />

sehen. Die Landschaft ist leicht<br />

hügelig und bietet bei gutem<br />

Wetter eine idyllische Aussicht<br />

auf den Coesfelder Berg.<br />

Auch der Turm der St.-Lamberti-<br />

Pfarrkirche ragt als Zeugnis<br />

menschlicher Baukunst aus dem<br />

Farbenspiel der Natur heraus.<br />

10


Lutum – Hamern – Billerbeck<br />

In der zu Billerbeck gehörenden<br />

Bauerschaft Lutum beginnt<br />

der reguläre RadBahnWeg.<br />

Unweit vom Bahnhof Lutum<br />

geht die Fahrt durch eine malerische<br />

Allee. Zwischen den beiden<br />

Brücken, über deren erste<br />

die noch genutzte Bahntrasse<br />

Auffahrt in Lutum<br />

Sämtliche Auf- und Abfahrten<br />

des RadBahnWegs sind einheitlich<br />

gekennzeichnet. Ein Verfahren<br />

ist nicht möglich. Auch eignet<br />

sich der Weg hervorragend<br />

zum Inlineskaten.<br />

nach Münster führt, finden<br />

Sie die Auffahrt, welche durch<br />

die bereits erwähnten markanten<br />

Stelen ausgezeichnet ist.<br />

Die Auf- und Abfahrten sowie<br />

ehemaligen Bahnübergänge<br />

entlang des RadBahnWegs sind<br />

auf diese Art und Weise markiert,<br />

sodass Sie sich auch ohne<br />

Kartenmaterial bestens orientieren<br />

können. Ferner weisen Weg-<br />

weiser die Richtung und Entfernung<br />

zwischen den Orten aus.<br />

Von Lutum aus führt die Fahrt<br />

in Richtung der Bauerschaft<br />

Hamern. Über ehemalige Bahnbrücken<br />

und Trassentäler streift<br />

der Radweg hier die Region der<br />

Baumberge. Im Hochsommer<br />

wirken besonders die tiefer<br />

gelegenen Bahntrassen wie ein<br />

romantischer Tunnel aus grünen<br />

Blättern, die überdies Schatten<br />

vor der Sonne spenden.<br />

11


Die Kolvenburg ist ein zentraler<br />

Ort für zahlreiche kulturelle<br />

Veranstaltungen. Sie datiert<br />

aus dem 13. Jahrhundert.<br />

Rechts im Bild sind die Türme<br />

der St.-Johannes-Kirche sowie<br />

des Ludgerus-Doms zu sehen.<br />

Rosendahl-Darfeld<br />

Wenn Sie dem RadBahnWeg<br />

weiter folgen, erreichen Sie<br />

nach Durchqueren der münsterländischen<br />

Parklandschaft den<br />

Ort Rosendahl-Darfeld.<br />

In Darfeld können Sie bei<br />

Kaffee und Kuchen am alten<br />

Bahnhof, der heute zudem<br />

einen Generationenpark auf<br />

seinem Gebiet beherbergt,<br />

neue Kraft tanken.<br />

Der Ort bietet sehr viele<br />

Sehenswürdigkeiten und wurde<br />

bereits zweimal beim Bundeswettbewerb<br />

»Unser Dorf soll<br />

schöner werden« ausgezeichnet.<br />

Leider dürfen wir auf ausdrücklichen<br />

Wunsch der Besitzer<br />

über einige historische und dem<br />

Brauchtum unserer Heimat<br />

zugehörige Sehenswürdigkeiten<br />

nicht schreiben, da sie explizit<br />

darauf bestehen, nicht mit dem<br />

RadBahnWeg in Verbindung<br />

gebracht zu werden.<br />

Wenn Sie jedoch die Umgebung<br />

Darfelds erkunden möchten,<br />

dann lohnt ein Ausflug in<br />

die Bauerschaft Rokel. Das dortige<br />

Haus Rokel ist ein wunderschön<br />

gelegener herrschaftlicher<br />

Landsitz mit den Überresten der<br />

alten Valkenburg. Es ist jedoch<br />

Das Café im Bahnhof Darfeld<br />

ist freitags, samstags<br />

und sonntags jeweils von<br />

13 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Genießen Sie das Panorama,<br />

wenn Sie in Richtung Billerbeck<br />

die Erhebungen der Baumberge<br />

sehen.<br />

Unmittelbar hinter dem<br />

Bahntrassental in Hamern bietet<br />

sich zudem die Gelegenheit,<br />

über die K36 einen Abstecher<br />

in die Stadt des heiligen Liudger,<br />

Billerbeck, zu unternehmen.<br />

Der historische Ortskern mit<br />

dem imposanten Dom sowie<br />

die alte Kolvenburg laden zum<br />

Verweilen und Entdecken ein.<br />

12<br />

Bahnhof Darfeld


Haus Rokel liegt idyllisch in<br />

der gleichnamigen Bauerschaft.<br />

Es befindet sich in Privatbesitz<br />

und ist Zeugnis der abgegangenen<br />

Valkenburg.<br />

zu beachten, dass sich Haus<br />

Rokel in Privatbesitz befindet<br />

und das unaufgeforderte<br />

Betreten des Grundstücks zu<br />

unterlassen ist.<br />

Sehenswert ist auf jeden<br />

Fall auch die Vechte-Quelle, die<br />

in Oberdarfeld entspringt.<br />

Apropos Vechte: In Darfeld<br />

können Sie vom RadBahnWeg<br />

abweichen und über die Vechte-<br />

Route in andere Regionen des<br />

Münsterlandes radeln.<br />

Haben Sie Darfeld gesehen<br />

und/oder sich bei Kaffee und<br />

Kuchen auf der Bahnhofterrasse<br />

gestärkt, dann geht die Fahrt<br />

weiter in Richtung Horstmar.<br />

In unmittelbarer<br />

Nähe des Bahnhofs<br />

führt der Vechte-<br />

Radweg durch eine<br />

betörend schöne<br />

Parklandschaft.<br />

In Oberdarfeld, an<br />

der Vechte-Quelle,<br />

bemerkt der Radfahrer<br />

schnell, dass<br />

er sich in unmittelbarer<br />

Nähe der<br />

»Sandsteinroute«<br />

befindet.<br />

13


Horstmar<br />

Über Horstmar kann man<br />

eigentlich nicht schreiben – Sie<br />

sollten diesen Ort erkunden.<br />

Ein Vorbeiradeln ist – auch<br />

wenn der alte Bahnhof zunächst<br />

nur wenig verspricht – fahrlässig,<br />

denn in Horstmar selbst finden<br />

sich zahlreiche beeindruckende<br />

Zeugnisse einer langen<br />

Geschichte. Die Stadt wirbt<br />

nicht umsonst mit der Bezeichnung<br />

»Stadt der Burgmannshöfe«.<br />

Diese wehrhaften Burganlagen<br />

sind an den Außenseiten<br />

des quadratischen Grundrisses<br />

des Ortskerns zu finden.<br />

Von den einstigen acht Burgmannshöfen<br />

existieren heute<br />

noch vier: der Münsterhof, der<br />

Sendenhof, der Mervelder Hof<br />

und der Borchhorster Hof.<br />

Der Sendenhof mit dem Stadttor,<br />

das zur abgegangenen<br />

Burg Horstmar führte. Hier sollen<br />

zwei der führenden Wiedertäufer,<br />

Bernd Krechting und<br />

Bernd Knipperdolling, vor ihrer<br />

Hinrichtung inhaftiert worden<br />

sein (linkes Bild).<br />

Der Mervelder Hof wurde<br />

1561 errichtet und war einst<br />

eine Anlage mit drei Flügeln<br />

(oberes Bild).<br />

Direkt am Borchhorster Hof<br />

schließt sich eine wundervolle<br />

Parkanlage an.<br />

Der Borchhorster Hof ist der<br />

älteste der Burgmannshöfe in<br />

Horstmar (mittleres Bild).<br />

14


Die Burgmannshöfe sollten<br />

die kleine Stadt Horstmar schützen.<br />

Obgleich den Edelherren<br />

von Horstmar, welche auf der<br />

im 9. Jahrhundert errichteten,<br />

heute allerdings nicht mehr<br />

existierenden Burg residierten,<br />

verpflichtet, erwiesen sich die<br />

Burgmänner schon bald als<br />

die eigentlichen Herrscher von<br />

Horstmar und ließen es auch<br />

auf Konfrontationen mit ihrem<br />

Landesherrn, dem Bischof,<br />

ankommen, indem sie ihm bisweilen<br />

den Einzug in die Stadt<br />

verweigerten.<br />

Der Ortskern hält noch<br />

weitere historische Sehenswürdigkeiten<br />

bereit. Erkunden Sie<br />

diese am besten auf eigene<br />

Faust oder buchen Sie eine<br />

Stadtführung unter der Rufnummer<br />

(0 25 58) 79-17.<br />

Das Burgsteinfurter Land<br />

macht seinem Namen alle Ehre.<br />

Hinter dem bezaubernden<br />

Horstmar mit seinen Burgmannshöfen<br />

können Sie in der<br />

Bauerschaft Alst das gleichnamige<br />

Wasserschloss entdecken,<br />

das sich im Privatbesitz<br />

des Grafen von Westerholt<br />

befindet. Es ist zwar möglich,<br />

die Außenanlage dieses Schlosses<br />

zu jeder Zeit zu besuchen,<br />

jedoch gilt dies nicht für den<br />

Innenhof. Dieser kann nur<br />

betreten werden, sofern das<br />

Torhaus geöffnet ist.<br />

Im Torhaus finden Sie einen<br />

Aushang zu den Regeln des Besuchs.<br />

Bitte beachten Sie diese<br />

Regeln. Das Wasserschloss<br />

selbst kann nicht besichtigt werden,<br />

und es wird darum gebeten,<br />

von Anfragen abzusehen.<br />

Wir reisen weiter auf dem<br />

Rad durch das wunderschöne<br />

Burgsteinfurter Land, lassen das<br />

Wasserschloss Alst hinter uns<br />

und nehmen Kurs in Richtung<br />

unseres Ziels: Burgsteinfurt.<br />

Wasserschloss<br />

Alst – zwischen<br />

Horstmar und<br />

Steinfurt gelegen<br />

Romantisch<br />

abgelegene Plätze<br />

finden sich entlang<br />

des gesamten<br />

RadBahnWegs.<br />

15


Steinfurt<br />

Hier in Steinfurt endet unser<br />

Ausflug auf dem neuen Rad-<br />

BahnWeg.<br />

Überqueren Sie die L580<br />

und folgen Sie dem RadBahn-<br />

Weg noch rund einen Kilometer,<br />

bis Sie den »Ventruper<br />

Kirchweg« erreichen.<br />

Nun haben Sie zwei Möglichkeiten.<br />

Die erste besteht darin,<br />

dem Ventruper Kirchweg in<br />

westlicher Richtung zu folgen.<br />

Für diese Entscheidung werden<br />

Sie mit dem bekannten Kreislehrgarten,<br />

einer im Münsterland<br />

einzigartigen Einrichtung,<br />

belohnt. Auf etwa 30000 m 2<br />

Der Kreislehrgarten ist frei<br />

zugänglich. Er bietet eine Fülle<br />

an verschiedenen Blumen und<br />

gibt zudem Einblicke in die Welt<br />

der Bienen.<br />

16<br />

werden nicht nur verschiedene<br />

Pflanzenarten vorgestellt, sondern<br />

auch Obst- und Gemüsesorten,<br />

die sie dort in der Saison<br />

erwerben können. Im Mittelpunkt<br />

steht jedoch die Erholung<br />

in einem Meer aus naturgeschenkten<br />

Farben – in Zeiten<br />

der wachsenden Monokultur<br />

in der Landwirtschaft ohne<br />

Frage ein Höhepunkt für Genießer<br />

der Natur. Für Interessierte<br />

werden Führungen und<br />

Vorträge zu zahlreichen<br />

Themen rund um den Garten<br />

angeboten. Informationen<br />

erhalten Sie unter der Rufnummer<br />

(0 25 51) 83 33 88.<br />

Entscheiden Sie sich für die<br />

östliche Richtung, so nehmen<br />

Sie Kurs auf die historische Altstadt<br />

Burgsteinfurts. Hier entfaltet<br />

sich die ganze Pracht der<br />

münsterländischen Geschichte<br />

und Kultur. Ein Vergleich mit<br />

dem Prinzipalmarkt in Münster<br />

drängt sich auf, wenn einem die<br />

historischen Bauwerke erstmals<br />

begegnen.<br />

Zahlreiche Bürgerhäuser aus<br />

verschiedenen Epochen prägen<br />

das Stadtbild. Besonders markant<br />

und wegweisend für das<br />

Selbstverständnis der Bürger<br />

ist das Alte Rathaus, welches<br />

1561 auf dem Platz der alten<br />

Scharne errichtet worden ist.<br />

Burgsteinfurt – diesen<br />

Namen trug Steinfurt von 1886<br />

bis 1975 – war nicht nur Landesstadt,<br />

sondern auch Residenzstadt<br />

der Grafen von Bentheim-Steinfurt.<br />

Ihrem berühmtesten<br />

Vertreter errichteten die<br />

Steinfurter an der Burgstraße<br />

ein Denkmal: Graf Arnold IV.<br />

zu Bentheim und Steinfurt<br />

(1554 –1606).<br />

Dieser gründete in Schüttorf<br />

eine Lateinschule, die er nach<br />

Steinfurt verlegte und dort zur<br />

Hohen Schule aufstockte.<br />

Gründer der Hohen Schule:<br />

Graf Arnold IV.


Hier konnten alle klassischen<br />

Wissenschaften (Theologie,<br />

Jura, Philosophie und Medizin)<br />

studiert werden. Allerdings<br />

fehlte es ihr als Gründung eines<br />

reformierten Landesherrn am<br />

kaiserlichen oder päpstlichen<br />

Privileg, und es konnten daher<br />

keine akademischen Grade<br />

vergeben werden. Heute beherbergt<br />

sie u.a. die Volkshochschule.<br />

Direkt neben dem Denkmal<br />

finden Sie die bereits 1352 erstmals<br />

erwähnte Schlossmühle –<br />

die älteste Mühle der Stadt. Der<br />

Die historische Altstadt von<br />

Steinfurt beeindruckt durch<br />

ihre zahlreichen Bauten aus<br />

unterschiedlichen Epochen<br />

(Bild oben links).<br />

Das Alte Rathaus: Ausdruck<br />

des bürgerlichen Selbstverständnisses<br />

(Bild oben rechts).<br />

Älter als die Westfälische<br />

Wilhelms-Universität zu<br />

Münster ist die Hohe Schule<br />

in Steinfurt (Bild unten).<br />

17


Ein weiterer Höhepunkt der<br />

Steinfurter Geschichte ist das in<br />

Marktnähe gelegene Blücherhaus,<br />

welches einst den preußischen<br />

Feldherrn und Sieger der<br />

Schlacht von Waterloo, Gebhard<br />

Leberecht von Blücher, beherbergte.<br />

Hier nächtigte der Sieger von<br />

Waterloo.<br />

Im Vordergrund die evangelische<br />

Große Kirche, direkt dahinter<br />

die Johanniterkommende<br />

Der Gründer der Hohen Schule,<br />

Graf Arnold IV. – im Hintergrund<br />

ist die alte Schlossmühle<br />

zu sehen.<br />

Fachwerkaufbau stammt jedoch<br />

aus dem Jahr 1923.<br />

Folgen Sie der Burgstraße,<br />

gelangen Sie schließlich in den<br />

Bagnopark, der im 18. Jahrhundert<br />

als Lustgarten und exotische<br />

Gartenlandschaft vom Grafen<br />

zu Bentheim-Steinfurt in<br />

Auftrag gegeben worden war.<br />

18<br />

Der alte Burgmannshof<br />

»Hewenshof«<br />

Wie schon in Horstmar gab<br />

es auch in Steinfurt Burgmannshöfe.<br />

Heute existiert nur noch<br />

der Hewenshof, dessen älteste<br />

Teile aus dem Jahr 1520 stammen.<br />

Außerhalb des alten Marktes<br />

befinden sich schließlich zwei<br />

weitere geschichtsträchtige<br />

Zeugnisse:<br />

Die evangelische Große Kirche<br />

ist eine der ältesten Kirchen<br />

im Münsterland. Sie wurde um<br />

800 errichtet und erhielt ihre<br />

heutige Form durch den Johanniter-Orden<br />

(um 1350).<br />

In ihrer direkten Nachbarschaft<br />

errichtete der Orden, der<br />

seit 1222 in Steinfurt ansässig<br />

war, die Johanniterkommende.


Kommenden dienten im Mittelalter<br />

vorrangig der Verwaltung<br />

des ihnen kirchenrechtlich unterstellten<br />

Gebietes, aber auch<br />

der Beherbergung durchreisender<br />

Ordensangehöriger sowie<br />

der Armenspeisung.<br />

Aufgrund der Vielzahl an<br />

Sehenswürdigkeiten in Steinfurt<br />

empfiehlt es sich, einen historischen<br />

Stadtrundgang zu buchen.<br />

Informationen zu Führungen<br />

und Besichtigungen erhalten<br />

Sie in der Touristik-Information<br />

am Markt oder unter der<br />

Rufnummer (0 25 51) 13 83.<br />

Unsere Fahrt führte von Coesfeld<br />

bis nach Steinfurt durch<br />

das nordwestliche Münsterland.<br />

Ohne Frage ist der neue<br />

RadBahnWeg eine touristische<br />

Bereicherung für unsere Heimat.<br />

Er führt durch Parklandschaften<br />

und Wälder vorbei an historischen<br />

Plätzen und lädt immer<br />

wieder dazu ein, vom Rad<br />

abzusteigen, um die Gegend<br />

mit ihrer Vielfalt zu genießen.<br />

Jeder der Orte, die an diesem<br />

Streckenabschnitt liegen, hat<br />

ungleich mehr zu bieten, als wir<br />

hier aufführen konnten oder<br />

durften.<br />

Genießen Sie den Sommer,<br />

greifen Sie sich Ihr Rad und<br />

erkunden Sie diese herrliche<br />

Region auf eigene Faust – und<br />

wenn Sie möchten, dann teilen<br />

Sie uns Ihre Eindrücke doch<br />

gerne mit.<br />

Lutum<br />

Verlauf des RadBahnWegs von<br />

Lutum bis Steinfurt<br />

(© by OpenStreetMap)<br />

19

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