Relativism and Universalism in Linguistics - Fachbereich 10 ...

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Eine Korrelation der Imperfektivität und Epistemizität:
Handan-Bun(Urteilssatz) und Gensho-Bun (Deskriptiver Satz)
im Japanischen
Tanaka, Shin
U Chiba, Japan & LMU Munich
shtanaka@faculty.chiba-u.jp
(1a) Kai-wa ima yakyu-wo shi-teiru. „Kai spielt gerade Baseball.“
Kai-TOP. jetzt Baseball-AKK. Tun-PROGRESSIV
(1b) Kai-ga ima yakyu-wo shi-teiru. „Kái spielt gerade Baseball.“
Kai-NOM. jetzt Baseball-AKK. Tun-PROGRESSIV
Im Minimalpaar (1a) und (1b), in dem wa als Topikmarker und ga als
Nominativkennzeichnung auftreten, stellen die beiden Sätze den gleichen Sachverhalt dar. In
der einschlägigen Literatur wird der wa-Satz als Handan-Bun (URTEILSSATZ) bezeichnet, der
ein Urteil des Sprechers abgibt. Hier sind die beiden Satzteile (Subjekt (eigentlich besser:
Topik und Prädikat) thematisch, d.h. im aktuellen Kontext gegeben, und der Informationskern
liegt in der subjektiven Einschätzung des Sprechers, dass das Topik mit dem Prädikat in
Verbindung bringt. Der ga-Satz in (1b) stellt eine objektive Darstellung eines Sachverhaltes
dar, die oft Gensho-Bun (DESKRIPTIVER SATZ) genannt wird. Beim deskriptiven Satztyp sind
das Topik und das Prädikat beide rhematisch, d.h. sie werden erst mit dem Satz eingeführt,
und der Sachverhalt wird als eine Proposition wiedergegeben.
Es ist bekannt, dass die beiden Satztypen eine Affinität zu bestimmten Prädikationstypen
haben: Der URTEILSsatztyp bevorzugt Eigenschaftsprädikate bzw. imperfektive Prädikate
(obwohl hier ein perfektives Prädikat nicht ausgeschlossen ist, was auf den hohen
Grammatikalisierungsgrad der Konstruktion zurückzuführen ist). Dagegen wird der REIN
DESKRIPTIVE Satztyp häufiger mit dem perfektiven Prädikat gebraucht.
Die Beobachtung, dass der Satztyp mit ausgeprägtersubjektiver Sprechereinstellung ein
imperfektives, der Satztyp zur objektiven Szenenbeschreibung dagegenein perfektives
Prädikat vorzieht, lässt sich wohl mit der starken Bindung zwischen der (Im)perfektivität,
(In)definitheit und Epistimizität/Deontizität in Verbindung bringen, wenn auch durchaus
Abweichungen anzutreffen sind.
Eine Fallstudie aus einer typologisch weit entfernten Sprache wie dem Japanischen, in der
Aspekt-, Artikel- und Modalitätssystem anders organisiert sind, würde eine neue Einsicht
bringen, um dem Rätsel der Aspekt-Modalität-Zusammenhänge näher zu kommen.
Aspect choice in modal contexts:
Russian and the other Slavic languages
Wiemer, Björn
U Konstanz
Bjoern.Wiemer@uni-konstanz.de
I would like to discuss facts from Russian, Polish and other Slavic languages which
demonstrate that some assumptions given in the overview by the organizers of the workshop
are false, at least that they cannot be generally true (beyond Germanic).
First, in diverse modal contexts Russian imperfective (ipf.) verbs are tightly linked to deontic
functions, whereas perfective (pf.) verbs are associated rather with alethic or epistemic
meanings. This can be shown most clearly in the scope of negated modals, for instance: