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Relativism and Universalism in Linguistics - Fachbereich 10 ...

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192 Workshops<br />

Überlegungen zur Skalarität 'irregulärer' Formen <strong>in</strong> der Flexion<br />

Bittner, Andreas / Köpcke, Klaus-Michael<br />

Münster / Münster<br />

anbittner@uni-muenster.de ;koepcke@uni-muenster.de<br />

'Irregularität' soll vor allem auf der Grundlage e<strong>in</strong>er Pilotstudie zum Entwicklungsst<strong>and</strong><br />

grammatischen Wissens (und zum Verlauf des späten Flexionserwerbs) von K<strong>in</strong>dern im Vorschul-<br />

und Primarstufenalter mit Deutsch als Muttersprache diskutiert werden, die das Ziel<br />

verfolgt, <strong>in</strong>tuitive (unbewusste) Strategien im Lern- und Repräsentationsprozess komplexer<br />

morphologischer Systeme zu ermitteln.<br />

Erste Ergebnisse zeigen, dass bei der mentalen Repräsentation l<strong>in</strong>guistischer Phänomene e<strong>in</strong>e<br />

nicht zufällige Verknüpfung symbolverarbeitender/regelkonstituierender und assoziativer/schematabasierter<br />

Strukturierungspr<strong>in</strong>zipien vorgenommen wird. Wörter und -formen<br />

s<strong>in</strong>d demnach im mentalen Lexikon des Sprechers nicht als sprachliche E<strong>in</strong>zeltatsachen<br />

abgelegt und ggf. als Ausnahmen zu Regeln markiert, sondern werden gebrauchsbasiert zu<br />

Gruppen mit Prototypenstruktur zusammengeschlossen.<br />

Dabei korrelieren Schemata mit spezifischem Flexionsverhalten, die Repräsentation von<br />

Flexionswissen erfolgt <strong>in</strong> implikativen Strukturkomb<strong>in</strong>ationen bzw. Paradigmen organisierenden<br />

Strukturbed<strong>in</strong>gungen, die spezifische 'Reihenfolgen' paradigmatischer Formen fixieren<br />

und Resultat und Rahmen diachronischer Prozesse s<strong>in</strong>d, basierend auf e<strong>in</strong>zelsprachlichtypologischen<br />

Strukturmöglichkeiten.<br />

Aus dieser Sicht ist nicht nur <strong>in</strong>teressant, wie diese Eigenschaften und Verknüpfungen mental<br />

repräsentiert s<strong>in</strong>d, besonders wenn sie sich nicht direkt aus dem jeweiligen Schema ableiten<br />

lassen, sondern auch zw<strong>in</strong>gend, dass bei der Bewertung von Strukturen/Formen 'Irregularität'<br />

nicht als grobes und willkürliches Raster fungiert, sondern generell (<strong>in</strong> den jeweiligen Teilbereichen)<br />

als Kont<strong>in</strong>uum von max. regulär bis max. irregulär auszusehen ist, das durch den<br />

Zusammenhang von Schema und implikativen Strukturbed<strong>in</strong>gungen charakterisiert wird.<br />

Kriterien, Bed<strong>in</strong>gungen und geme<strong>in</strong>same Bezugseigenschaften solcher Formrelationen (Kont<strong>in</strong>ua)<br />

<strong>in</strong> flexionsmorphologischen Teilsystemen sollen näher beschrieben werden.<br />

Literatur<br />

Bittner, A. (1991), Präferenztheorie, Sprachw<strong>and</strong>el und Spracherwerb oder Wenn<br />

Spracherwerb Sprachw<strong>and</strong>el wär' ..., <strong>in</strong> Propr<strong>in</strong>s, Nr. 5, Universität Essen, S. 3 - 16<br />

Bittner, A. (1996), Starke „schwache“ und schwache „starke“ Verben, Tüb<strong>in</strong>gen, Stauffenburg<br />

Bybee, J. (2001), Phonology <strong>and</strong> language use, Cambridge, University Press<br />

Köpcke, K.M. (1993), Schemata bei der Pluralbildung im Deutschen, Tüb<strong>in</strong>gen, Narr<br />

Köpcke, K.M. (1998), Prototypisch starke und schwache Verben <strong>in</strong> der deutschen<br />

Gegenwartssprache, <strong>in</strong> M. Butt und N. Fuhrhop, (Hgg.), Variation und Stabilität <strong>in</strong> der<br />

Wortstruktur, Germanistische L<strong>in</strong>guistik 141-142, S. 45-60<br />

McClell<strong>and</strong>, J. (1988), Connectionist Models <strong>and</strong> Psychological Evidence, <strong>in</strong> Journal of<br />

Memory <strong>and</strong> Language 27, S. <strong>10</strong>7-123<br />

Schiller, N.(et.al.) (2006), The <strong>in</strong>fluence of semantic category membership on syntactic<br />

decisions: A study us<strong>in</strong>g event-related bra<strong>in</strong> potentials, <strong>in</strong> press, available at<br />

www.sciencedirect.com<br />

Taylor, J.R. (1995), L<strong>in</strong>guistic Categorization. Prototypes <strong>in</strong> L<strong>in</strong>guistic Theory, Oxford,<br />

Clarendon Press

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