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–DerEuropäische Oxenwegdamals und heuteEin historischerReiseführer


Der Europäische Oxenwegdamals und heuteEin historischer Reiseführer


InhaltsverzeichnisVorwort 4Transitland ÖsterreichVom Wiener Ochsengries bis nach Schärding66Die historischen Ochsentriebevon Ungarn nach Bayern6Anfänge und Ursachen 8Der internationale Ochsenhandel 14Wichtige Schauplätze 20Finanzierung, Organisation und Logistik 26Akteure des lukrativen Geschäfts 28Kosten und wie man sie zu umgehen versuchte 32Österreichs Rolle im transkontinentalen Ochsenhandel 68Wien – der zentrale Umschlagplatz des Ochsenhandels 70Weitere Handelszentren 72Triebwege und „Ochsenstraßen“ in Österreich 74Mautstellen in Österreich 76Ausflugstipps rund um den Oxenweg 78Das Mühlviertler Kernland 78Hausruck Nord 84Sauwald 89Linz-Land 95Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier Beinen36Endstation SüddeutschlandDie fleischhungrigen Städte102Abstammung der Rasse – Legenden und Fakten 38Ein imposantes Tier mit exzellentem Fleisch 40Geschlachtet und komplett „ausgeschlachtet“ 44Das Schicksal der Rasse nach dem 2. Weltkrieg 46Ungarn – die „Fleischspeisekammer“ EuropasHirten, Viehhändler und Hajduken48Die süddeutschen Städte als Verbraucherzentren und Auftraggeber 104Routen, Mautstellen und Märkte 108Ausflugsziele am Altbaierischen Oxenweg 112Das Wittelsbacher Land 113Dachauer Land 121Altbayerisches Donaumoos 128Markt Rohr/ Bachl 134Die wichtigsten Endstationen des Oxenwegs:Nürnberg und Augsburg 136Die Bedeutung der Rinderzucht unddes Ochsenhandels in Ungarn 50Die Hajduken und ihre Bedeutung inder ungarischen Geschichte 54Die berühmte Puszta und ihre Hirten 56Reisetipps und Sehenswürdigkeiten rund um Hortobágy 60Das transnationale ProjektEuropäischer Oxenweg140Danksagung 144Ortsregister 146Bildnachweis 147Literaturverzeichnis 148Impressum 1502 3


VorwortStellen Sie sich vor, Sie müssten 100 bis 200 Och-Städten wie Augsburg, Nürnberg, Ulm oderLandschaften, Orte, Wege und Events rund umungarischen Ochsen und den Viehtrieb zwischensen von der ungarischen Puszta nach AugsburgMünchen so perfekt organisiert und beinaheden heutigen Oxenweg zu besuchen. Angefangender ungarischen Puszta und den süddeutschenoder Nürnberg transportieren. Im 21. Jahrhundertreibungslos funktionierte. Jährlich bis zu 200.000vom Nationalpark Hortobágy, wo die ungarischenStädten beschränken.doch kein unlösbares Problem: Es gibt Züge undGrauochsen wurden in den Westen getrieben, umGraurinder auch heute noch zahlreich zu sehenDie einzelnen Kapitel mit den ÜberschriftenLKWs, Schienen und gut ausgebaute Straßen, Na-dort den Fleischhunger der aufstrebenden Bürgersind, über das schmucke österreichische Städt-„Ungarn“, „Österreich“ und „Deutschland“ be-vigationssysteme, eine relativ gut funktionierendezu befriedigen.chen Schärding bis zur berühmten Stadtmetzgziehen sich auf die heutigen Länder mit ihrenWetter vorhersage, Telefone, Handys, Internet undin Augsburg gibt es noch jede Menge Sehens-jetzigen Grenzen. Unsere „Zeitreise“ umfasstvieles mehr.Während der Jakobsweg, Handelsstraßen wie diewürdigkeiten und interessante „Zeugen“, diemehrere Jahrhunderte (14.–18./19. Jh.). In diesemBernstein- oder die Seidenstraße und auch dievom damaligen Ochsentrieb erzählen.Zeitraum wurden Grenzen neu gezogen und Ge-Doch vor 500 Jahren standen den Menschen allrömischen Heeresstraßen allgemein bekannt sind,biete erobert, Kriege fanden statt, manche Ortediese Errungenschaften noch nicht zur Verfügung.ist der „Europäische Oxenweg“ für viele MenschenDie bisherige Forschung stützt sich in erster Liniegehörten mal zu Österreich, mal zu Bayern, undDie Ochsenherden mussten damals von ortskundi-noch ein unbeschriebenes Blatt, obwohl der Och-auf schriftliche Quellen wie Zollregister, Maut-Ungarn stand zeitweise unter der Herrschaft dergen und kampferprobten Männern über verschie-senhandel in Europa lange Zeit einen bedeuten-rechnungen, Metzgerakten, Abrechnungen derOsmanen und der Habsburger. Diese historischendene Wege und Pfade quer durch Europa geführtden Wirtschaftsfaktor darstellte. Der AugsburgerFürsten, Geschäftsbücher der Kaufleute oderVeränderungen werden erwähnt, doch für unse-werden: bei Regen und Sonne, bei vielen unvorher-Altstraßenforscher Dr. Hermann Volkmann liefer-Prozessakten. Flur- und Ortsnamen, Familien-re Betrachtungen haben wir die drei Länder insehbaren Ereignissen, in Friedens- wie in Kriegs-te die ersten Impulse, um diesen alten Handelswegnamen sowie wenige archäologische Funde wieihrer heutigen Form als strukturierendes Elementzeiten, mehrere Wochen lang. Diese „Cowboys“wieder näher zu erkunden. Mit den Projekten desKnochen, Hörner, Geräte, Hufen, Votivfigurengewählt.des Mittelalters und der Frühen Neuzeit hattenWittelsbacher Land e. V. unter der Leitung vonu. Ä. liefern weitere Anhaltspunkte für die Wis-die Aufgabe, Mast- und Ruheplätze, Futter undPeter Däubler begann im Jahre 2004 die Wieder-senschaftler. Die Geschichte des OchsenhandelsTränke für die Tiere zu organisieren, die Herdebelebung des historischen Oxenwegs. Immer mehrkann man aufgrund der vorhandenen Daten undvor Räubern und wilden Tieren – wenn nötig, mitRegionen schlossen sich seitdem dieser InitiativeFakten teilweise rekonstruieren, wenn auch vieleWaffengewalt – zu verteidigen und verschiedenean, sodass aus dem „Altbaierischen Oxenweg“Einzelheiten noch nicht erforscht sind oder auchViehmärkte zu vorgegebenen Zeiten zu erreichen.mit Beteiligung von weiteren LEADER-Gruppenmangels historischen Materials vielleicht für im-Die Schreibweise mit „x“ für den OxenwegUnd dabei sollten möglichst keine Tiere unter-aus Deutschland, Österreich und Ungarn dermer im Dunkeln bleiben werden.verweist einerseits auf alte historische Quellen,wegs verlorengehen, krank werden oder gar von„Europäische Oxenweg“ entstanden ist.andererseits wurde diese Schreibweise bewusstden Strapazen dahingerafft werden. Keine leichteOchsenhandel gab es in mehreren Gebietenzur Abgrenzung zum „Ochsenweg“ in Schles-Aufgabe, näher betrachtet sogar eine logistischeDie vorliegende Publikation lädt zu einer Zeitrei-Europas: Die norddeutschen Städte importier tenwig-Holstein und als markenbildende MaßnahmeGlanzleistung!se ins Spätmittelalter und in die Frühe NeuzeitOchsen aus Dänemark und Friesland, die mit-für die LEADER-Projekte in Ungarn, Österreichein. Sie möchte dem Leser die Geschichte destel- und ostdeutschen Städte wurden meist mitund Deutschland gewählt.Umso erstaunlicher ist es, dass der europäischeeuropäischen Ochsenhandels näherbringen, diepolnischen Rindern versorgt, während VenedigOchsenhandel mehrere hundert Jahre lang (vonverschiedenen Wege und Stationen beschreiben,und andere Städte Süditaliens das Fleisch ausFolgen Sie nun dem spannenden Oxenweg vonca. 1350 bis 1750) zwischen den ungarischendie zahlreichen Akteure dieses außergewöhnli-Kroatien und Ungarn einführten. In dieser Pub-der ungarischen Tiefebene über österreichischeZuchtgebieten und zahlreichen süddeutschenchen Geschäfts vorstellen sowie Lust machen,likation werden wir uns nur auf den Handel mitLandschaften bis nach Süddeutschland!4 5


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayern01 –Die historischenOchsentriebevon Ungarnnach Bayern6 7


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernAnfänge und UrsachenWie ist der Ochsenhandel zwischen Ungarn und Bayernim 14. Jahrhundert entstanden? Die Ursachen undbegünstigende Faktoren, die zum massiven trans kontinentalenFleischexport von Ost nach West führten,waren sehr vielfältig.Wachstum der Städte undder BevölkerungIm 14. Jahrhundert grassierten große Pestepidemienin Europa, „der schwarze Tod“, der einDrittel der Bevölkerung erbarmungslos mitriss.Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wuchsen dieBevölkerungszahlen in Westeuropa rasch wiederan. Dieses Wachstum hielt bis Anfang des 17. Jahrhundertsan. Es entstanden immer größere Ballungszentren,Städte mit wachsender wirtschaftlicherBedeutung wie Augsburg oder Nürnberg.Diese konnten den erhöhten Lebensmittelbedarfder Stadtbevölkerung aus der eigenen Regionnicht mehr vollständig gewährleisten. Der TextilstadtAugsburg mit Baumwoll- und Leinenindustriefehlten die umliegenden Weideflächen für dieViehzucht, da die Ackerflächen vorwiegend mitden benötigten Industriepflanzen – wie Flachsund Hanf für die Tuchherstellung oder Waid undKrapp zum Färben der Stoffe – belegt wurden.Das verbleibende Weideland wurde teilweisefür die Schafzucht verwendet, um den ebenfallssteigenden Bedarf an Wolle für die Textilindustriedecken zu können. Außerdem mussten Hauptnahrungsmittelwie Getreide sowie leicht verderblicheLebensmittel wie Obst und Gemüse ebenfalls inder unmittelbaren Nähe der Städte angebaut werden.Acker für Futtermittel und Weideland für dieRinderzucht fehlten daher und Rindfleisch wurdein diesen Gebieten zunehmend zur Mangelware.Mit der Zeit entstand eine Art Arbeitsteilungzwischen den Regionen: Textil- und andere Industrierevierewaren einerseits auf den Fernabsatzihrer Produkte angewiesen, andererseits auf dieBelieferung mit Nahrungsmitteln wie Fleisch ausanderen Ländern Europas. Dies führte zu regenTauschgeschäften zwischen Ost und West.KlimaveränderungenHinzu kamen drastische Klimaveränderungen inder Frühen Neuzeit, die den ganzjährigen Weidegangfür das Vieh, wie das im Spätmittelalter nochpraktiziert wurde, nicht mehr erlaubten. Der Winterwurde zu hart, vor allem die höher liegendenWeideflächen konnten nicht mehr genutzt werden,das Vieh musste in der kalten Jahreszeit im Stallgehalten und gefüttert werden. Diese Kälteperiode,die sogenannte Kleine Eiszeit, beeinflusste dasKlima von Süddeutschland erheblich und brachtebesonders kalte Temperaturen zwischen 1570 und1630 sowie zwischen 1675 bis 1715 mit sich.Die ungarische Tiefebene und andere, noch entfernterliegende Regionen Osteuropas (Rumänien,Podolien, Ukraine) hatten dagegen klare VorteileLucas Schnitzer/Paulus Fürst:8 „Prospect des Hern Marcks und der FleischBrücken in Nürnberg“, Radierung, 16709


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayernfür die Viehzucht: Erstens standen in diesen eherdünn besiedelten Regionen riesige Weideflächenzur Verfügung, zweitens war die dort gezüchteteRinderrasse den wechselnden Temperaturenoder dem kalten Winter gegenüber resistenterals andere Rassen. Das ungarische Graurindkonnte ganzjährig ohne Stallung draußen gehaltenwerden.Bessere FleischqualitätUngarisches Ochsenfleisch muss zu diesenZeiten das Nonplusultra auf dem europäischenFleischmarkt gewesen sein. Heimische Ochsenunterlagen im Vergleich ihrer ungarischen Konkurrenzin vielerlei Hinsicht, weshalb sich dasGraurind aus Ungarn als begehrte Importwareund Fleischlieferant bestens durchsetzen konnte.Die heimischen Rinder wurden vorwiegendals Zugtiere in der Landwirtschaft gehalten. Siewiesen mehr Muskelanteile und weniger Fett auf.Ihr Gewicht betrug nur etwa 200 kg, während dasungarische Steppenrind mühelos das zwei- biszweieinhalbfache (ca. 350–500 kg Lebendgewicht)davon erreichen konnte. Das Schlachtgewichtder Importtiere, also das reine Fleisch nach derSchlachtung, lag bei ca. 200–280 kg. Geschmackund Qualität des Steppenrindes schnitten ebenfallsbesser ab als beim heimischen Schlachtvieh,sodass die „Ungarochsen“ lange Zeit als Lieferantendes besten und teuersten Fleisches angesehenwurden. Aber auch im Vergleich zu anderen Importrindernhatte das ungarische Vieh gute Chancenauf dem Markt, es war günstiger zu bekommenals die polnische oder dänische Konkurrenzund bot dazu auch noch eine bessere Qualität. 1Veränderte EssgewohnheitenAuch die Ernährungsgewohnheiten der Stadtbevölkerungänderten sich in der Frühen Neuzeitganz rapide, vor allem bei der aufstrebendenBürgerschicht, die sich viel Luxus – wie zumBeispiel – ungarisches Rindfleisch oder teureGewürze leisten konnte. In der differenziertenStadtgesellschaft, in der unterschiedliche sozialeGruppen zusammenlebten, wurde das Bedürfnisnach Abgrenzung und Statuspräsentation immergrößer. Das üppige Essen, opulente Festmahle undbürgerliche Hochzeiten mit einem reichhaltigenFleischangebot wurden zum Statussymbol. Derzunehmende Wohlstand der bürgerlichen Schichtführte zu einem vermehrten Fleischkonsum.Das bezeugen auch Vergleiche von historischenKochbüchern ganz anschaulich. Während dasälteste erhaltene deutsche Kochbuch „das buochvon guoter spîse“ (um 1350 Würzburg) nur einigewenige Rezepte mit Rindfleisch enthält, bietet das„Ein new Kochbuch“ von Marx Rumpolt aus demJahre 1581 (Frankfurt am Main) eine wahre Fülleund Variationsbreite von 83 Rindfleischgerichten.Fleischhaus zu Nürnberg: „Ungarn giebt unswilde Stier desen sich die Metzger freuen...“ Radierung um 1700Vom Ochsenfuß zum BiberschwanzHistorische Kochbücher(14.–16. Jahrhundert)Was waren die Leibspeisen unserer Vorfahren?Was wurde im Spätmittelalter und in der FrühenNeuzeit gekocht? Darüber geben u. a. die historischenKochbücher Auskunft.Das älteste erhaltene deutsche Kochbuch, auchdas Würzburger Kochbuch genannt, stammt ausdem Jahre 1350: „das buoch von guoter spîse“.Es ist eine handschriftliche Rezeptsammlung inMittelhochdeutsch mit 101 Rezepten. Ochsenfleischkommt hier noch kaum vor.Das erste gedruckte deutsche Kochbuch ist 1485in Nürnberg erschienen, mit dem Titel „NürnbergerKüchenmaistrey“ mit Rezepten für die feine,gehobene Küche. Auch in diesem Kochbuch spieltRindfleisch noch keine wichtige Rolle.Besonders beliebt war auch der Renaissance-Bestseller aus Venedig, eine Übersetzung aus demItalienischen, mit dem Titel „Von der anständigenWollüstigkeit“ (De Honesta Voluptate), in deutscherSprache und in Druck erschienen 1542.Mit der Ausbildung des Bürgertums begann auchdie Tradition, Rezepte aufzuschreiben und fürdie Familie festzuhalten. Typische Gerichte einerAugsburger Patrizierfamilie enthält das Kochbuchder Philippine Welser aus dem Jahre 1545.Ein Meilenstein der Kochbuchliteratur war dasNew Kochbuch von 1581 (Frankfurt am Main)von Marx Rumpolt. Rumpolt, der ungarischerAbstammung war, arbeitete als Mundkoch desMainzer Kurfürsten Daniel Brendel von Homburg.Der professionelle Koch verfasste das ersteLehrbuch für Köche. Somit war er in Deutschlandeiner der ersten namentlich bekannten Meister,der das Wissen seiner Zunft allgemein zugänglichmachte. In seinem Werk finden sich zahlreicheOchsenfleischgerichte, wie zum Beispiel folgendes„Einen ganzen Ochsenkopfzu kochen“ –Rezept aus dem Kochbuchvon MaxRumpolt 1581Rezept, für die bessere Lesbarkeit in die heutigeSprache übertragen:Abendessen aus OchsenfüßenKoche die Ochsenfüße in Wasser, lasse sie auskühlen,säubere sie und entbeine sie, dann lege sie inEssig, dem du ein wenig Salz beigegeben hast.Darinnen lasse sie eine Stunde liegen, dann nimmsie heraus und schneide sie klein, dass es dünnist. Vor dem Anrichten lege sie in eine Schüsselund gieße frischen Essig darüber, streue Ingwerund gesäuberte, kleingezupfte grüne Petersiliedarüber. Also pflegt man gemeiniglich zu Nacht zueinem Salat zu geben, sonderlich im Sommer. 2Der Biber als Fisch?Die Fastenzeit war ein wichtiges Thema und vieleKochbücher enthielten einen extra Rezeptteilfür die fleischlosen Tage. Auffallend oft enthaltendiese Sammlungen Gerichte aus Biberfleisch. Obaus Unwissenheit oder als kleines Hintertürchen,um auf Fleisch nicht ganz verzichten zu müssen,wurde der Biber als Wassertier zu den Fischengezählt und durfte damit auch in der Fastenzeitzubereitet werden. Als besondere Delikatesse galtder Biberschwanz, gedämpft oder als Pastete.Biberschwanz-Rezepte finden sich in zahlreichenhistorischen Kochbüchern vom 14. bis ins 19. Jahrhundert.1 Kiss, Die Bedeutung der ungarischen Viehzucht,10 Seite 1072 http://www.koch-welten.de/Rezeptemarxrumpolt.htm11


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernDen Pro-Kopf-Fleischverbrauch in den süddeutschenStädten um 1600 berechnen verschiedeneAutoren sehr unterschiedlich, meistens liegen ihreErgebnisse zwischen 42–50 kg pro Person undJahr, manche setzen die Zahl sogar noch höher,bei ca. 100 kg an. 3 Da man jedoch annehmen muss,dass nicht alle Schichten regelmäßig Fleischkonsumierten und je nach Religionszugehörigkeitauch ein Teil der Bevölkerung an den Fastentagenkein Fleisch zu sich nahm, bleibt die Berechnungdes Pro-Kopf-Fleischkonsums für eine bestimmteStadt und eine bestimmte Zeit immer eine Rechenoperationmit vielen Unbekannten und kannnur annähernd geschätzt werden. Zweifelsohnestand jedoch beim Fleischverbrauch um 1600 dasRindfleisch an erster Stelle vor Schweine-, SchafundHühnerfleisch.Fleisch bis zum AbwinkenDie Landshuter Fürstenhochzeit 1475und andere üppige FesteIm Jahre 1475 fand die berühmte LandshuterHochzeit des bayerischen Herzogs Georg desReichen mit Hedwig Jagiellonica, der Tochter despolnischen Königs Kasimir IV. Jagiello, statt. Wasbei diesem Fest auf den Tisch kam, wissen wir aushistorischen Quellen: 323 Ochsen, 285 Schweine,1.133 Schafe, 1.537 Lämmer, 490 Kälber, 11.500Gänse und 40.000 Hühner machten das reichhaltigeFleischangebot aus, das neben vielen anderenSpeisen und Köstlichkeiten von den Hochzeitsgästenverspeist wurde. An dem Festmahl nahmenmehrere Tausend Leute teil.Bei einem anderen Festessen 1452 in Konstanz zuEhren des Bürgermeisters waren 100 „Mannen“eingeladen. Laut Rechnungen der Stadt wurdenhier fast 200 kg Fleisch (Rind, Schwein, Wurst,Zum Vergleich: Heutzutage verzehrt jeder Deutscheim Jahr ca. 88 kg Fleisch, davon knapp 13 kgRindfleisch. Am meisten wird Schweinefleischgegessen, über 50 kg pro Kopf und Jahr. 4Der übermäßige Fleischkonsum, oft in Kombinationmit viel Alkohol führte bei zahlreichen Wohlhabendenzu einer typischen Krankheit der Zeit, zurGicht. Berühmte Gichtkranke waren zum BeispielKaiser Karl V., Heinrich VIII., Johannes Calvin oderMichelangelo.Die unteren Bevölkerungsschichten ernährtensich dagegen eher fleischarm: Getreide, Kraut undMilch waren ihre Hauptnahrungsmittel. Fleischkam bei den Ärmeren höchstens an besonderenFesttagen auf den Tisch.Hennen, Enten und anderes Geflügel) aufgetischt,dazu 300 Karpfen, Hechte und 140 kleinere Fische,von Brot, Reis, Kuchen, Nüssen und Süßspeisenganz zu schweigen. Zum Trinken gab es nichtweniger als 537 Liter Wein. Sicher ist hier einigesübriggeblieben, denn auch damals konnte keinerder Gäste 2 Kilo Fleisch, dazu 3–4 Fische undnoch weitere Nahrung verzehren und dazu noch5 Liter Wein herunterspülen. Doch die große Fülledes Angebots und das Übermaß an Fleisch sindbezeichnend für die Festivitäten der damaligenZeit. 53 Angaben von Dirlmeier, Dalhede und Abel, in:Grillmaier, S. 84 Quelle: www.statista.com(Angaben aus dem Jahr 2013)Politische und gesellschaftliche EreignisseWichtige politische und gesellschaftliche Ereignisse,wie zum Beispiel die im 16. Jahrhundert inder Stadt Augsburg abgehaltenen Reichstage, zudenen jeweils 10–15.000 Gäste angereist waren,erforderten von der Stadt, die Fleisch- und überhauptdie Nahrungsmittelversorgung für diese„Events“ zu organisieren und zu gewährleisten.Die historisch bedeutendsten Reichstage fandenin den Jahren 1530 (Verkündung der ConfessioAugustana) und 1555 (das Jahr des AugsburgerReligionsfriedens) statt. Die Reichsstadt Augsburglöste diese Versorgungsaufgabe offensichtlichimmer wieder vorbildlich und zur Zufriedenheitaller Teilnehmer. Diese politischen Ereignisseverursachten zwar nur einen zeitlich begrenztenMehrbedarf an Fleisch, dennoch beeinflussten siedie Entwicklung des Ochsenhandels erheblich.In Augsburg zum Beispiel wurden die Fleischpreisebereits im Vorfeld der Reichstage höhergesetzt. Viele Ausnahmeregelungen wurden fürdiese Zeit erlassen, um bessere Einkaufsbedingungenfür die Metzger zu schaffen.Für das Reichstagsjahr 1530 wurden 6.774 Ochsengeschlachtet, 834 mehr als ein Jahr zuvor.Durch die Gäste erhöhte sich die Einwohnerzahlder Stadt um ca. ein Drittel und so musste auchwesentlich mehr Fleisch zur Verfügung gestelltwerden. 6Ochsen vor dem AugsburgerHeilig-Geist-Spital,Kupferstich von Simon Grimm 1677Auch größere Hochzeiten und andere gesellschaftlichrelevante Ereignisse mit Menschenansammlungenverursachten immer wieder einenFleischmehrbedarf und veranlassten die Metzger,noch mehr Ochsen und anderes Vieh aus Ungarneinzuführen.Ein äußerst lukratives GeschäftDas Preisgefälle zwischen den Zuchtgebieten imOsten und den Verbrauchermärkten im Westenermöglichte es den Händlern, den Vieheinkaufund den gesamten Trieb mitsamt Personal zufinanzieren und dennoch nach dem Verkauf einenbeträchtlichen Gewinn zu erzielen. Einen besonderenAnreiz bot dabei die sogenante „Preis-Revolution“,die Tatsache, dass die Schlachtviehpreisein den süddeutschen Städten und in Westeuropaim 16. Jahrhundert wesentlich schneller stiegenals in Ungarn.Die Ochsenzucht und der Ochsenhandel wurdensomit für viele Beteiligte ein lohnendes Geschäft,das gerade deswegen mehrere Jahrhunderte aufrechterhaltenund ausgebaut wurde und bestensfunktionierte.12 5 Hirschfelder, S. 146 Grillmaier, S. 8813


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernDer internationaleOchsenhandelAnfänge, Blütezeit und Ende des HandelsDie vorhandenen historischen Quellen (HandelsundZollbücher, Mautrechnungen, Metzger aktenu. a.) bezeugen den fast ununterbrochenenOchsenhandel in Europa zwischen dem 14. und18. Jahrhundert.Schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts gibt es vereinzelteBelege, die die Ausfuhr von ungarischenOchsen dokumentieren. 7 Ein weiterer Beleg fürden Ochsenhandel im deutschsprachigen Raumstammt aus dem Jahre 1305. Das Handlungsbuchdes Nürnberger Fernhändlers Holzschuher enthälteinen Eintrag über den Handel mit ungarischenOchsenhäuten. Gute 50 Jahre später, 1358hatte ein Nürnberger Patrizier namens BertoldHolzschuher (vielleicht der Sohn?) drei Ochsenhändlern800 Gulden geliehen. Diese stellten alsSicherheit in Ungarn gekaufte Ochsen, die für dieStadt Mainz bestimmt waren.Zunächst diente der Ochseneinfuhr sicher nurzur Ergänzung des regionalen Angebots. Dochgegen Ende des 15. Jahrhunderts stieg derFleischbedarf der süddeutschen Städte so rasantan, dass die regionale Versorgung der Bevölkerungmit Nahrungsmitteln, vor allem mit Fleisch,nicht mehr ausreichte. Das brachte den transkontinentalenOchsenhandel erst richtig ins Rollen.Im 16. Jahrhundert florierte das Geschäft underreichte seinen Höhepunkt, indem der Fleischbedarfder süddeutschen Städte größtenteils vonungarischen Ochsen gedeckt wurde. Allein aufdem Wiener Ochsengries wurden zwischen 1548und 1558 mehr als eine halbe Million (550.000)Ochsen verkauft, die meisten vermutlich an süddeutscheViehhändler oder Metzger. Zu Beginndes 16. Jahrhunderts waren die „Ungarochsen“so dominant auf dem Markt, dass aus Nürnbergder Satz überliefert ist, wonach „von Ungarn ganzDeutschland mit Fleisch gespeist wird“. 8In der Blütezeit des Ochsenhandels tauschtenjährlich 100.000 bis 200.000 ungarische Tiereihre Eigentümer auf den europäischen Märkten.Selbst die Türkenkriege konnten den Handel nichtstoppen: Zwar gab es zeitweise Engpässe bei derVersorgung, oder aber die Handelsrouten musstenvon Zeit zu Zeit verlegt werden, um den kriegerischenHandlungen und Gefahren aus dem Wegzu gehen. Aber der Handel lief weiter. 1526 bei derSchlacht von Mohács wurde ein großer Teil Ungarnsvon den Türken unter Sultan Süleyman demPrächtigen erobert. Ab diesem Zeitpunkt war dasLand 150 Jahre lang dreigeteilt: in das HabsburgischeKönigreich, eine Provinz Ungarn des OsmanischenReiches und das Fürstentum Siebenbürgenals Vasallenstaat der Osmanen.Während des Krieges zwischen den Habsburgernund dem Osmanischen Reich von 1593–1606erhöhte Kaiser Rudolf II. die Zollsätze, was zumrapiden Rückgang der Ochsentriebe führte. Wannimmer die Einfuhr der ungarischen Ochsen auspolitischen oder anderen Gründen ins Stockengeriet, griffen die Metzger vermehrt auf polnischeoder dänische Ochsen aus dem Norden oder aufWaldochsen aus dem Bayerischen Wald zurück.Engpässe gab es auch durch die italienischeKonkurrenz, wie zum Beispiel Ende des 16. Jahrhunderts,als venezianische Viehhändler einenGroßteil der Ochsen bereits an der ungarischen7 Vangerow: Die ungarischen Ochsenherden …, S. 9414 8 zitiert nach Pickl, S. 156Ochsenherde auf der Puszta als Postkartenmotiv15


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernGrenze aufgekauft hatten, so dass nur einegeringe Anzahl von Graurindern auf dem WienerOchsengries angeboten werden konnte. Diefinanzkräftigen Venezianer schnappten so einigeMale den süddeutschen Händlern die gute Warevor der Nase weg. Kaiser Rudolf II. verbot daraufhinim Jahre 1597 den Händlern aus Venedig,direkt in Ungarn einzukaufen und hoffte, dass derViehhandel damit wieder vermehrt auf dem WienerOchsengries abgewickelt werden würde. Dochdas störte die Venezianer herzlich wenig,sie verlegten ihre Handelswege kurzerhand inRichtung Kroatien und umgingen damit einfachdie Bestimmungen und Zölle der Habsburger. 9Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) bewirktezwar einen drastischen Rückgang des Handels,bedeutete jedoch noch nicht das Ende der Ochsenexporte.Eine einschneidende Zäsur brachten dieJahre von 1670 bis 1720. Die kriegerischen Auseinandersetzungenzwischen den Habsburgernund dem Osmanischen Reich zerstörten nach undnach die gesamte Infrastruktur, die dem Handelzugrunde lag. Ungarische Ausfuhrzölle machtenaußerdem im 18. Jahrhundert den Ochsentriebunrentabel. 10 Zwar gab es noch Ochsentransporteund -handel bis ins 19. Jahrhundert, doch die Mengenund die Bedeutung, die das Ochsengeschäftim 16. Jahrhundert besaß, wurden nie wiedererreicht.Der transkontinentale Ochsenhandel bescherte3–400 Jahre lang verschiedenen Bevölkerungsgruppenein gutes Einkommen, trug in zahlreicheneuropäischen Städten zur Lebensmittelversorgungder Menschen bei und hinterließ seineSpuren in vielen anderen Bereichen wie in derSprache und der Kultur.TriebzeitenDie Triebzeiten konzentrierten sich auf die wärmerenMonate im späten Frühjahr, Sommer undHerbst: Die Saison für den Ochsentrieb begannim Mai und dauerte in der Regel bis Oktober.Spitzenmonat war laut verschiedener Mautrechnungender Monat Juli. Die meisten Ochsen erreichtendie süddeutschen Städte in den MonatenSeptember und Oktober.EtappenDer Weg vom Aufzuchtgebiet bis zum Bestimmungsortwar sehr lang und betrug meistensum die 1.000 Kilometer, in manchen Fällen sogarmehr. Damit die Rinder unterwegs nicht zu viel anGewicht verloren, wurden auch Weideflächen alsRast- und Mastplätze eingeplant, meistens in derNähe der Fleischmärkte. Die tägliche Marschroutelag bei 20–30 km pro Tag. Eine stolze Leistung!Somit waren die meisten Herden mindestens 4–6Wochen, manchmal sogar einige Monate unterwegszu den Verbrauchern.HerdengrößenÜber die Größe der Herden gibt es sehr unterschiedlicheAngaben, meistens in den Mautrechnungenund Zollbüchern. Mal waren es nur 30 bis50, mal aber auch riesige Herden mit bis zu 1.000Ochsen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Ochsentreiberin den meisten Fällen mit durchschnittlich100 bis 200 Tieren den langen Weg antraten.An manchen Engstellen, wie bei Stadttoren, Brücken,Furten oder eng bebauten Feldern kamen sienur mit kleineren Herden durch. Jede Herde wurdevon einem „Ochsenkapitän“ und weiteren Ochsentreibernbegleitet. Die Treiber wurden teilweise unterwegsgewechselt, oft übernahmen einheimische,ortskundige die Führung für bestimmte Strecken.Manchmal, wenn auch nur selten, mussten Tiereunterwegs wegen Schwäche oder Krankheitverkauft oder notgeschlachtet werden, die meistenRinder erreichten trotz des strapaziösen undlangen Wegs ihren Bestimmungsort ohne größereSchäden.9 nach Pickl, S. 152–15316 10 Schiffkorn, Die Ochsenstraße, S. 17Herde unterwegs17


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernPreiseDie Ochsenpreise variierten stark, sowohl imzeitlichen Verlauf als auch geografisch gesehen.So stieg der Wert der importierten Tiere zumBeispiel von Ost nach West deutlich an. In Wienbetrug der Marktpreis für ein Paar Ochsen leichtdas 2–2,3fache vom ursprünglichen Preis derZüchter in Ostungarn. In Augsburg konnte derOchsenhändler den Preis jedoch noch weitersteigern, da er die Transportkosten (Futter, Löhnefür Treiber usw.) und seinen eigenen Gewinn nochmit dazu rechnen musste. Konkrete Beispieleliegen u. a. aus dem Jahre 1580/90 vor: Erstpreisein Ungarn lagen in dieser Zeit bei 10 Gulden, beimWiener Importtor betrug der Preis in der gleichenZeit ca. 12–17 Gulden, in Nürnberg stieg er sogarauf bis zu 18–22 Gulden. 11Auch im Laufe der Zeit stiegen die Preise der„Ungarochsen“ stetig nach oben: Ein Vergleichzwischen den Jahren 1529 und 1560 zeigt eineSteigerung der Preise von ca. 50–60 Prozent. 12Die Verteuerung des Ochsenfleisches hat einerseitsmit dem Anstieg der Triebkosten wie Löhne,Futterpreise oder auch Mautgebühren zu tun,andererseits spielten Angebot und Nachfrage aufden Märkten immer eine entscheidende Rolle.Somit waren die Preise stets größeren Schwankungenausgesetzt.Im Laufe der Zeit entwickelte sich überdies eindifferenziertes Angebot: Es gab verschiedeneQualitätsstufen auf dem Markt, die demnach auchsehr unterschiedliche Preise bei den Metzgernbzw. den Verbrauchern erzielen konnten.Bei den Großhändlern gab es natürlich auchRabatte, diese „Ermäßigungen“ von 3–4 % beimEinkauf von größeren Herden wurden meistensin Form von Dreingaben gegeben, d. h. der Käufererhielt noch einige Tiere gratis dazu. Im östlichenTeil Ungarns gaben die Viehhändler den Einkäufernvon Exportochsen auch einige Jungochsenals Geschenk dazu. 13Was war ein ungarischer Ochse wert?Im Jahr 1560 zahlte man für ein Paar Ochsendurchschnittlich 25 Gulden in den süddeutschenStädten. 14 Aber was bedeutete das für die damaligeZeit? Welcher Kaufkraft entsprach dieseSumme in etwa?Ca. 30 Gulden brauchte man damals als Lebenshaltungskostenfür eine Person für ein ganzesJahr in einer sog. „auskömmlichen“, also wederreichen noch besonders armen Familie, davonwaren über 20 Gulden alleine für Lebensmittelnotwendig. Lebensmittel machten damals70–80 %, also den Löwenanteil der Lebenshaltungskostenaus.Ein bürgerliches Haus im 16. Jahrhundert kosteteca. 500 Gulden, entsprach also dem Preis von 20Paar Ochsen. Dürer kaufte zum Beispiel 1509 seinHaus in Nürnberg für 553 Gulden. 15Ca. 30–35 Gulden betrug das Jahreseinkommeneines Bauhandwerkers, der also etwa 8–10 Monatefür ein Paar Ochsen hätte schuften müssen.Alles in allem kann man behaupten, dass dasSchlachtvieh aus Ungarn recht viel Wert besaß.Heutzutage kostet ein ungarischer Ochse auf demViehmarkt von Hortobágy ca. 500.000 Ft, also ca.1.700 Euro. 1611 Daten nach Vangerow:Die ungarischen Ochsenherden, S. 9012 Grillmaier, S. 47–4813 Kiss, S. 10114 nach Dalhede, S. 7415 Preis- und Lebenshaltungsangaben nach verschiedenenTabellen von Dirlmeier. Hier handelt es sichnicht um wissenschaftlich gesicherte Zahlen,sondern nur um grob geschätzte Vergleiche.18 16 Angabe aus 2010, www.dehir.huExportartikel auf vier Beinen19


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernWichtige SchauplätzeAufzuchtgebieteDie wichtigsten Aufzuchtgebiete des ungarischen ViehmärkteSteppenrindes waren die ungarische Tiefebene, Neben dem Wiener Ochsengries, dem Hauptumschlagplatzder ungarischen Graurinder, gab esdie Täler der Flüsse Kőrös und Maros, Siebenbürgensowie Gebiete weiter östlich von Ungarn verschiedene andere Märkte in Österreich, jeweilswie Podolien, die Moldau, die Walachei und die zu festen Terminen zwischen Mai und September.Ukraine. Diese weniger dicht besiedelten Landschaftenboten dem Vieh riesige Weideflächen, 16. Jahrhundert aussehen können:So hätte der Kalender des Ochsenhändlers imwo es nach Herzenslust frei grasen konnte. DieGraurinder wuchsen in größeren Herden auf und 25. Mai (St. Urban) – Bruck an der Leithawurden im Alter von 3 bis 5 Jahren für den Export 15. Juni (St. Vitus) – Götzendorfausgewählt. Das Gewichtsminimum für einen 04. Juli (St. Ulrich) – Ebenfurthungarischen Exportochsen lag bei 4,5 Doppelzentnern,also bei 450 kg, darunter bestand ein Himberg10. August (St. Laurentius oder St. Lorenz) –Ausfuhrverbot.14. September (Hl. Kreuz) – Laxenburg25. November (Kathreinmarkt) –In der ungarischen Tiefebene und in Siebenbürgenwurden im 16. Jahrhundert jährlich um dieWiener Ochsengries3 Millionen Rinder gehalten. Das bedeutete einen An dieser Auflistung sieht man, dass in den wärmerenMonaten ziemlich regelmäßig, einmal imViehbestand von 2.000 Rindern pro 1.000 Einwohner,im 17. Jahrhundert stieg die Zahl sogar auf Monat, Märkte abgehalten wurden. In Wien dagegenkonnte man jeden Freitag und fast ganzjährig3.200 Rinder pro 1.000 Einwohner. Diese Mengenreichten sowohl für den Export als auch für die ungarische Ochsen ersteigern. Manche HändlerVersorgung der eigenen Bevölkerung.konnten so auch zwei Marktbesuche, einen inViel Brachland, ein gutes Klima, ein für die Bauern Wien und einen in Niederösterreich, miteinandergünstiges Pachtsystem und die Befreiung der Rinderhaltungvon staatlichen oder grundherrlichenverbinden.Abgaben führten in der ungarischen Tiefebenezu einem Aufschwung der Rinderzucht und damitzum Aufblühen und Wachstum der ungarischenMarktflecken. Zwischen dem 15.–17. Jahrhundertwurde 50–60 % des ungarischen Nationaleinkommensallein durch die Rinderzucht und dieOchsenexporte erwirtschaftet. Weitere wichtigeExportgüter waren Kupfer, rassige Pferde undungarischer Wein.Die ungarische Puszta mit ZiehbrunnenDie Stadt Wien besaß das so genannte Stapelrecht,damit waren Käufer wie Verkäufer gezwungen,ihre Viehkäufe in Wien bzw. in Auspitzabzuwickeln. Der Wiener Ochsengries befand sichöstlich der Innenstadt, im III. Stadtbezirk, auf demGebiet des heutigen Stadtbahngeländes. Auch inWestungarn fanden regelmäßig Viehmärkte statt:in Raab/Győr, in Altenburg/Magyaróvár sowie inSommerein/Hegyeshalom.Triebwege/TriftenIm Laufe der Zeit entstand ein ganzes Netz vonzahlreichen einzelnen Ochsenwegen, die teilsparallel zu den vorhandenen Straßen, teils diesekreuzend, quer durch Europa führten und je nachZustand, Witterung und Jahreszeit unterschiedlichhäufig genutzt wurden. Manche Wissenschaftlergehen davon aus, dass die Ochsentreiber nichtdie allgemeinen Verkehrswege und Landstraßenbenutzten, die von Kutschen, Planwägen, Händlern,Pilgern und anderen Reisenden frequentiertwurden. Sie vermuten, dass die Ochsenherdendiese Wege einerseits komplett verstopft hätten,andererseits wären diese schnell von Kot undHarn verunreinigt und nicht mehr passierbargewesen. In Süd- und Mitteldeutschland wurdedas Vieh erwiesenermaßen auch auf den normalenLandstraßen bzw. auf alten Handelsstraßengetrieben. Vermutlich führten die Ochsenwegemeist entlang der Flussniederungen und in derNähe von Gewässern, denn so standen Tränke wieFutter für die Tiere praktisch zur Verfügung. Anmanchen Stellen waren riskante Flussüberquerungennotwendig, so zum Beispiel bei der Furtdurch den Inn bei Schärding.Je ortskundiger die Ochsenbegleiter waren,desto besser konnten sie auf die örtlichen Gegebenheitenoder wetterbedingte Hindernissereagieren. Der Ochsentrieb erforderte demnachumfangreiche Vorbereitungen und ortskundige,kampferprobte, belastbare Männer für die Tour.Die Triebrouten mussten im Vorfeld mit den jeweiligenTerritorialherren abgesprochen werden,Wasser und Futter für die Tiere waren in regelmäßigenAbständen erforderlich und außerdemsollte gewährleistet werden, dass die Ochsen dieanliegenden landwirtschaftlichen Flächen nichtzertrampeln, kahl fressen oder verunreinigen.Um Flurschäden zu verhindern, wurde der Weg inmanchen Gebieten, wie zum Beispiel auf der Streckevon Raab/Győr bis Wien, durch in gleichenAbständen aufgestellte Stangen ausgewiesen undmarkiert. Die Breite des Triebweges betrug hierstolze 140 Meter. 17Manche Wege durften infolge der Dreifelderwirtschaftnur jedes dritte Jahr benutzt werden, wenndie Felder gerade brach lagen, wie in Altomünster,Zeitlbach und Friedberg. Es gab auch Verbote, wieim Falle des Klosters Scheyern. Hier durften dieHerden die Wege gar nicht passieren.Und auch wenn es mal Streitigkeiten mit Territorialherrenoder Anrainern wegen Flurbeschädigungengab, verlief der Trieb in den meistenFällen doch relativ reibungslos.Viele Flurnamen wie Ochsenstraße, Ochsenweg,Ochsengasse, Ochsenrie usw. entstandensicherlich im Zusammenhang mit dem transkontinentalenOchsentrieb und zeugen heute nochdavon, dass dort große Viehherden aus Ungarnund Osteuropa vorbeizogen. Einige Ortsbezeichnungenbeziehen sich auf die Unterbringung undVersorgung der Tiere wie Ochsenbrunn, Ochsenweidu. Ä. Die zahlreichen Flurnamen und anderesprachliche Relikte (Familien- und Ortsnamen)müssen jedoch nicht zwangsweise etwas mit denungarischen Ochsen und dem Viehhandel zu tunhaben, es können in vielen Fällen auch Hinweiseauf die heimische Ochsenhaltung sein. Eineneindeutigen Bezug zum Ochsentrieb mit ungarischenOchsen hat zum Beispiel „der Ungarsteig“in Breitenberg.17 Tobler, S. 30520 21


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernDebrecenTriebroutenDie Triebrouten sind aufgrund der bisherigenForschung teilweise bekannt und belegbar, dasgesamte Netz der Wege ist jedoch nicht lückenlosund vollständig festzulegen.Der Verlauf der Triebwege von der heutigenösterreichisch-ungarischen Grenze lässt sichziemlich genau anhand der vorhandenen Dokumentenachverfolgen 18 : Von Raab/Győr führteder Weg über Ungarisch Altenburg/Magyaróvár,Straßsommerein, Nickelsdorf (heutige Grenzstation)bis nach Zurndorf. Von hier aus gabelte sichder Weg in zwei Richtungen, der eine führte vonParndorf nach Bruck an der Leitha, der andereüber Prellenkirchen, Schönabrunn, Petronell nachFischamend und dann entlang der Donau bis nachWien. In Bruck an der Leitha teilte sich der Wegwieder in zwei Stränge, der eine führte von Brucküber Stixneusiedl, Trautmannsdorf, Gallbrunn,Margarethen am Moos und Schwadorf nachFischamend und weiter über Schwechat, Mannswörth,Ebersdorf und Simmering nach Wien. Derandere Strang ging von Bruck über Trautmannsdorf,Götzendorf, Ebergassing, Himberg undAchau nach Laxenburg.Die Strecke zwischen Wien und Enns sowieEbelsberg bei Linz ist nicht hinreichend erforscht.Als mögliche Etappenorte sind die OrtschaftenWieselburg, St. Pölten, Amstetten und Enns auseiner Quelle (1422) bekannt. Dafür ist die StreckeEbelsberg – Schärding und von dort weiter nachAugsburg belegt. 19Von Ebelsberg führte der Weg über Kleinmünchen– Hart – Jetzing – Hitzing – Straßham bis nachSchärding, die Strecke heißt zwischen Schöneringund Alkoven „Ochsenstraße“. Eine weitere alte„Ochsenstraße“ in Österreich führt von Hitzingnach Leonding und Linz bzw. nach Pasching undTraun.Von Wien aus nördlich der Donau führte eineStrecke entlang über Pregarten, Klafferwald unddas Tal des Schwarzen Regen, über Viechtach,Cham, Schwandorf nach Nürnberg.Mehrere Routen führten nach Augsburg:1. Schärding – Straubing – Langquaid – Neustadt– Geisenfeld – Schrobenhausen – Kühbach –Aichach – Dasing – Friedberg – Augsburg2. Schärding – Landshut – Moosburg –Pfaffenhofen oder3. Freising – Allershausen – Petershausen –Altomünster oder4. Zeitlbach – Friedberg – Augsburg 20MautstellenÜberall dort, wo die Ochsenherden Grenzen,Brücken, Furten, Gebirgspässe oder Stadttorepassieren mussten, wurden Zölle oder Mautgebührenkassiert und in vielen Fällen auch schriftlichfestgehalten. Diese Register und Aufzeichnungengeben über den Umfang und die Dauer desOchsenhandels ziemlich gut Auskunft und dienenden Forschern heute als wichtige Quellen für diehistorische Arbeit.Bekannte Mautstellen waren zum Beispiel in Österreichdie welserische Viehmaut von Ebelsberg(heute ein Stadtteil von Linz), Pregarten oderLinz; auf deutschem Boden Niederpöring, Schrobenhausen,Aichach, Friedberg und Riedenburgim oberpfälzischen Altmühltal.MastzonenFür die Aufmästung der Tiere vor dem Verkaufoder vor der Schlachtung standen spezielle Mastgebiete,kleinere Weideflächen in der Nähe derVerbrauchszentren, zur Verfügung. Hier solltendie Ochsen auf ihr endgültiges Schlachtgewichtgebracht werden und einen höheren Fleischanteilbekommen. Außerdem wurden die Tiere hier alsSchlachtviehreserven für die Städte gehalten, um18 Tobler, S. 30519 Vangerow, Die Fleischversorgung Süddeutschlands,S. 7622 20 nach Dalhede, S. 1723Die wichtigsten Stationen des Ochsentriebsvon Österreich nach UngarnNürnburgRegensburgSchärdingUlmAugsburgWienEnnsLinz/EbelsbergMünchenVácEsztergomGyörBudapest


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayernauch für die Wintermonate vorzusorgen.Mastzonen gab es bereits im ungarisch-österreichischenGrenzgebiet, im Seewinkel am Neusiedlersee.Diese Weideflächen lagen quasi auf demWeg, wenn man das Vieh von Raab/Győr oder vonAltenburg/Magyaróvár kommend Richtung Bruckan der Leitha treiben wollte. Hier konnte das Viehnoch einmal vor dem Markttermin auf ein besseresSchlachtgewicht gebracht werden. Eine kleinereMastzone befand sich in der Nähe von Himberg,das ebenfalls als Jahrmarktort bekannt war.Diese Mastzonen im Umkreis der österreichischenOchsenmärkte dienten auch als „Zwischenlager“für die Tiere, die auf dem Markt nicht verkauftwerden konnten und bis zum nächstmöglichenVerkaufstermin untergebracht werden mussten.Direkt an die Viehmärkte angrenzend gab esebenfalls „Parkplätze“ für die noch zu verkaufendenOchsen.Am bekanntesten von diesen Mastzonen ist dieMeringer Au, die sich damals im Besitz der bayerischenHerzöge befand. Im Jahre 1526 wurde einAbkommen zwischen Herzog Wilhelm von Bayernund der Augsburger Metzgerzunft geschlossen,wonach die Augsburger Metzger das günstiggelegene und relativ große Weideland gegenBezahlung nutzen durften. In diesem Schreibenwurde auch die Anzahl der Weideochsen aufder Meringer Au bei maximal 500 festgeschrieben.Fläche wie Aufnahmekapazität wurden im17. Jahrhundert auf 700 Ochsen ausgeweitet. Vonden Metzgern selbst wurde festgelegt, wie vieleOchsen jeder einzelne hier weiden lassen durfte.1539 waren es 20 Tiere pro Metzger. Die Verwaltungder Ochsen auf der Meringer Au oblag demso genannten Aumeister, der auch die Zugehörigkeitder einzelnen Tiere zu überwachen versuchte.Während die Ochsen in Ungarn zur Unterscheidungmit Brandzeichen markiert wurden, verwendeteman in der Meringer Au Schnittzeichen.Da diese jedoch nach einiger Zeit mit dem Felldes Tieres verwachsen waren, gab es trotz derMarkierungen leidige Diskussionen, wem das eineoder andere Vieh gehörte. 21Auch die Stadt Nürnberg kümmerte sich im16. Jahrhundert um Weideflächen für die Importochsenin der Nähe der Stadt und zahlte diePacht für die Weidennutzung. Nicht verkauftesVieh durften die Ochsenhändler kurzfristig imReichswald weiden lassen. Damit wollte der Stadtratverhindern, dass das Vieh in andere Städtegetrieben wurde.Weitere Weidemöglichkeiten fanden die süddeutschenMetzger in der Pfalz, im Nördlinger Ries beiWemding, in Weißenburg oder in Scherneck.AbnehmerstädteDie ersten historischen Quellen belegen den Handelmit ungarischen Ochsen in Ulm und Nürnberg.Weitere Reichsstädte wie Augsburg, München,Regensburg, die Residenzstadt Neuburg an derDonau und andere folgten. Viele Tiere kamen abernoch weiter Richtung Westen, nach Frankfurt,Straßburg oder sogar bis nach Köln.Augsburg war im 16. Jahrhundert mit ca. 25.000Einwohnern die viertgrößte Stadt Deutschlandsund mit den Fuggern und Welsern eine der bedeutendstenHandelsstätten Europas. Die Augsburgerlagen in den 70er-Jahren des 16. Jahrhundertsan erster Stelle, was die Anzahl der importiertenOchsen anbelangt.Eine herausragende Rolle im Ochsenhandel spielteneben Augsburg auch Nürnberg, die drittgrößtedeutsche Stadt im 16. Jahrhundert. Die wohlhabendenKaufleute und Handelsgesellschaften inbeiden Reichstädten machten mit ihrem Kapitaldie Finanzierung der mehrmonatigen Geschäftein solchem Ausmaß erst möglich. In NürnbergDie Stadtmetzg in Augsburg – Kupferstich von Karl Remshard um 1720Der Vater von Albrecht Dürer –ein Einwanderer aus UngarnDie Vorfahren Albrecht Dürers waren wohlhabendeViehzüchter und Viehhändler in Südostungarn.Der Vater des Malers, Albrecht Dürerder Ältere (Ajtósi Dürer Albrecht) kam in Ajtós,in der Nähe der Stadt Gyula zur Welt. Nach einerLehre als Goldschmied begab er sich auf Wanderschaftdurch Europa und landete 1444, miterinnert uns die lebensgroße Ochsenstatue, dasOchsenportal über der Fleischbrücke am Hauptmarktan die Zeiten des großen Viehhandels mitUngarn. (siehe Seite 136)17 Jahren, in Nürnberg. Hier dürfte er auch denNamen „Dürer“ angenommen haben, der sich vonseinem ungarischen Geburtsort ableitet (ajtó =Tür). Die Tür findet sich deshalb auch im Wappenseines Sohnes wieder. Der Nachfahre ungarischerViehhändler wurde in Deutschland ein berühmterKünstler.24 21 nach Grillmaier, S. 69–7225


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernFinanzierung, Organisationund LogistikDer europäische Ochsenhandel war ein bestensorganisiertes Geschäft, mit einem – wie wir heute sagenwürden – internationalen Netzwerk.Wie das Beispiel von Augsburg zeigt, wurden dieKreditgeber von Einkaufsgesellschaften auf. DasMetzger selbst aktiv und beteiligten sich rege anwar bei größeren Transaktionen auch zwingenddiesen Handelsbeziehungen. Für die Beschaffungnotwendig, da die Metzgergesellschaften den Kaufvon Ochsenfleisch wurde viel Kapital benötigt,von mehreren Tausend Ochsen trotz Zusammen-deshalb vereinigten sich die Metzger oft undschluss nicht aus eigenen Mitteln finanzierengründeten eigene Gesellschaften, um den Einkaufkonnten. Die Metzger oder Händler, die Krediteauf dem Wiener Fleischmarkt oder anderen west-zu tilgen hatten, konnten in bestimmten Fällenungarischen oder österreichischen Viehmärktenihre Schuld auch in Form von Naturalien, mitvorfinanzieren zu können. Das bewirkte natürlichFellen und Häuten begleichen. Falls Kredite undeine Chancenungleichheit, da weniger kapital-Bares nicht ausreichten, wurden Wechsel oderkräftige Metzger oder kleinere GesellschaftenSchuldbriefe mit verschiedenen Zahlungszielenbeim Geschäft mit den ungarischen Viehzüchternausgestellt. 22 Städtische Kredite für Metzger gabschlechtere Karten hatten. Die Gesellschafteres auch in der Stadt Nürnberg, wo ein eigens fürbeteiligten sich am Geschäft mit bestimmtendiesen Zweck ins Leben gerufene Ochsenamt dieAnteilen, dadurch wurde auch das Risiko reduziertund unter mehreren Teilnehmern verteilt.Gelder für die Fleischbeschaffung bewilligte undvergab.Historisches Zunftzeichen der MetzgerEin oder zwei Metzger machten sich dann auf denWeg nach Wien oder nach Ofen/Pest, um dort imTauschgeschäfte zwischen Ost und West warenAuftrag der Metzgervereinigung das Vieh einzu-auch sehr üblich: Während die Ungarn ihre Tierekaufen. Die Reisezeit für die beauftragten „Ein-verkauften, brachten sie von westlichen HändlernGeld in nummerierten „Stockveßlen“ per SchiffAuch der Ochsentrieb musste genauestens or-käufer“, die meistens auf dem Pferd unterwegsgefärbte Tücher, Textilien, Metallwaren, Werk-von Regensburg nach Wien. 23 Das Geld diente alsganisiert und vorbereitet werden. Die Einkäuferwaren, betrug oft mehrere Wochen oder Monate.zeug, Waffen oder Gewürze mit nach Hause. EinVorschuss für die Viehkäufer. Wer bar auf demsorgten für die Wegvorbereitung, warben Ochsen-Händler aus Köln lieferte zum Beispiel im JahreOchsengries zahlen konnte, war der Konkurrenztreiber an, bestellten Rastplätze und Futter fürDie Bezahlung erfolgte dann teilweise bar, teil-1407 Kanonen gegen Ochsenfleisch an die ungari-gegenüber eindeutig im Vorteil und konnte sogardie Tiere und Quartiere für das Begleitpersonal.weise in Wechseln. Später beteiligten sich auchsche Stadt Ödenburg (Sopron).die Preise etwas drücken. Für die Vorauszahlun-Außerdem kümmerten sie sich um Zollfreibrie-kapitalkräftige Augsburger Kaufleute an dergen wurden oft Schuldbriefe ausgestellt. Häuserfe oder Mautbestimmungen oder um eventuelleFinanzierung größerer Geschäfte und unterstütz-Eine interessante Episode ist in diesem Zusam-und sonstige Güter der Metzger und Großvieh-Schadensregulierung. Eine logistische Herausfor-ten die Metzgerleute als Kreditgeber. Die Fuggermenhang, dass es damals auch Geldtransportehändler dienten hier als Sicherheiten und konntenderung, die damals ohne die schnellen Kommunika-tauchen in diesem Zusammenhang ebenfalls alsgab. Ein gewisser Mathias Stainher verschicktebei Zahlungsversäumnissen gepfändet werden.tionswege, die wir heute kennen, zu bewältigen war.22 nach Grillmaier, S. 39–4426 23 Dalhede, S. 90–9227


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernAkteure des lukrativenGeschäftsViehzüchter und HirtenDie ungarischen Viehzüchter waren zum Teilselbst auch Viehhändler und trieben die Tiere zuden großen Märkten nach Westungarn oder nachÖsterreich. In einer Liste von Viehverkäufern, dieauf dem Wiener Ochsengries in den Jahren 1560und 1578 24 Graurinder verkauften, ist ein Großteilungarischer Herkunft und kam aus Altenburg(Magyaróvár), Pressburg (Pozsony), Raab (Győr)oder sogar aus Debrecen. Die meisten von ihnenwaren Bauern oder Kleinadlige. Der Viehhandel inWestungarn, Österreich und Mähren war größtenteilsin ungarischer Hand.Auch einige ungarische Großgrundbesitzer wiedie Familie Batthyány nutzten die Vorteile desRinderhandels. Herrscher wie der Palatin TamásNádasdy vermehrten mit Ankauf, Mästung undVerkauf ihr Vermögen. Der Fürst Gábor Bethlengalt in Siebenbürgen als der erste Rinderhändlerim großen Stil. Der Dichter und Feldherr MiklósZrínyi finanzierte mit den Einnahmen aus demOchsenhandel seine Privatarmee und den Kampfgegen die Osmanen.Die Hüter der Tiere, die Hirten auf der Pusztamit ihrer typischen Kleidung, ihren Traditionenund ihrem Handwerk werden im 3. Kapitel nähervorgestellt (siehe Seite 56).MetzgerWie bereits erwähnt, engagierten sich die Metzgeraus den Großstädten besonders im Ochsenhandel,einige machten sich selbst auf den Weg zu denViehmärkten. Es war jedoch auch ein riskantesGeschäft, wobei man auch pleitegehen konnte.Viele der Augsburger Metzgerfamilien sinddurch die Augsburger Metzgerakten und diverseMautrechnungen auch namentlich bekannt, soz. B. Burckhard, Hefele, Koch, Kaufinger, Lutz,Lehndorfer, Reischle, Thenn oder Wagner. Die FamilieBurckhart aus Augsburg gehörte zu den fleißigstenOchsenkäufern auf dem Wiener Ochsengries,ihr Name taucht auch in Mautrechnungenvon Pregarten, Ebelsberg und Niederpöring auf.Der protestantische Metzger Martin Burckhart 25der Ältere war übrigens 1583 und 1584 Bürgermeistervon Augsburg.Viehhändler, Fernhändler undHandelsgesellschaftenNeben den einzelnen Viehhändlern und Metzgervereinigungenexistierten auch Handelsgesellschaften,größere Firmen, die sich rege am Ochsenhandelbeteiligten. Die großen Handelshäuserwie die Haller aus Nürnberg und andere hattenihre Agenten und Händler in der Nähe der Zuchtgebiete,in Ofen-Pest postiert, um die Geschäftenoch direkter, schneller und gewinnbringender zugestalten.Bekannt war auch die Handelsfirma Hans Österreichersselige Erben aus Augsburg, die einerseitsim Handel selbst eine Rolle spielte, andererseitsaber auch als Kreditgeber der Metzger vorkam.Allein an den Augsburger Ochsenkäufen im 16.Jahrhundert waren 20 Handelsfirmen beteiligt:Österreicher, Zobel, Craffter, Hertzl u. a. Diesehandelten meist auch mit feiner Ware wie Seide,Samt, Wolle, anderen Textilien sowie Gewürzen.24 Liste von Dalhede, S. 4025 Schreibweise in den verschiedenen Quellen unterschiedlich:Purckhart, Burckhart, Burckhard usw.Ungarischer Ochsentreiber (hajdú) –Darstellung aus dem 17. Jh.Der gefürchtete Niklas OchsenfußUnter den Akteuren des Ochsenhandels gab esauch mal gefährliche und kriminelle Gestalten, wieder berühmt-berüchtigte Niklas Ochsenfuß, derzwar als Metzger und Kaufmann nicht schlechtverdiente, jedoch seine Einkünfte öfters mitStraßenraub aufzubessern versuchte. Der AugsburgerChronist Burkhart Zink be rich tet über dieHinrichtung von Ochsenfuß, der 1468 schließlichals Raubmörder verurteilt und ge vierteilt wurde:„er hatte vil wandels mit burgern, kaufleuten undmetzgern, mit ochsen von Ungern, küen und säwen(Säuen)“, heißt es in derChronik. 2628 26 Stromer, S. 4329


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernOchsenkapitäne und Ochsentreiber(Hajduken) 27Die Herden wurden meistens von einem Ochsenkapitän,dem Chef der Truppe, und weiterenfünf bis sechs Ochsentreibern, den so genanntenHajduken, geführt. Die Ochsenkapitäne warenin der Regel Kleinadelige, die sich sonst alsSöldnerführer verdingten und dadurch genugWelt- und Kampferfahrung für dieses oft harteund raue Geschäft mitbrachten. Die berittenenund bewaffneten Hajduken kamen zum Teil ausden Zuchtgebieten, aber manchmal auch aus denVerbraucherzentren wie z. B. aus Augsburg. Dieseabenteuerlustigen, mutigen und raubeinigen Männer,die „Cowboys“ der damaligen Zeit, waren imKampf gegen die Osmanen erprobt und tauschtenihre Söldnertätigkeit gerne gegen Dienste alsRindertreiber ein.Wie viele Begleiter, Treiber und Knechte eingestelltwerden mussten, hing von der Herdengröße,der Wegbeschaffenheit, aber auf manchen Streckenauch von der Breite der Wege ab. An besondersengen Stellen brauchte man zusätzlicheTreiber, um die Tiere auf dem vorgegebenen Wegzu halten. So wurden saisonal und regional immerwieder zusätzliche Leute entlang der Triebwegefür den Ochsentrieb eingestellt. Eine Art „Zeitarbeit“in der damaligen Zeit.Man geht davon aus, dass eine Herde von 200 Tierenvon einem Ochsenkapitän und 3 bis 4 Knechtenbegleitet wurden. Neben den Ochsentreibernengagierte man zu manchen Trieben auch einenKoch mit Küchenwagen, doch es ist anzunehmen,dass mit der Zeit die zahlreichen Gastwirte amOchsenweg die Bewirtung der hungrigen Ochsenbegleiterübernahmen.Empfänger von Zoll- undMautgebühren, PachteinnahmenProfiteure des Ochsenhandels waren auch dieGrundherren, die für die Nutzung ihrer Wegeoder Weiden Gelder einkassieren und dadurchbeträchtliche Nebeneinkünfte erzielen konnten.Die bayerischen Herzöge hatten eine profitableEinnahmequelle durch die Zollgebühren, doch dasHerzogtum Bayern spielte auch bei der Verpachtungder Meringer Au eine große Rolle.Die Grundbesitzer von Ungarisch Altenburg (Magyaróvár)hatten beträchtliche Einnahmen, indemsie die Weideflächen im Seewinkel an Ochsenhändlerund Metzger verpachteten. In der zweitenHälfte des 16. Jahrhunderts lag das Weidegeld beijährlich 400–500 Gulden.Die Nutznießer der Mautgebühren waren mal diejeweiligen Landesherren, mal lag die Erhebungder Maut in städtischer Hand, wie z. B. die WelserischeMaut von Ebelsberg bei der Stadt Wels.AnrainerWer in der Nähe der Ochsenwege wohnte, konntemit etwas Planung und Weitsicht leicht bei diesemprofitablen Geschäft mitverdienen und zu einemgewissen Wohlstand kommen. Die anliegendenBauern konnten auf vielerlei Weise etwas dazuverdienen: Sie verkauften Futter für das Vieh,stellten ihre Weiden als Rastplatz für die Herdenzur Verfügung, versorgten die Ochsentreiber mitQuartier und Essen oder aber verdingten sich alsViehtreiber für bestimmte Strecken. Viele vonihnen witterten rasch die guten Verdienstmöglichkeiten,kauften Heu und Futter in großen Mengenaus den umliegenden Dörfern auf, um es dann andie vorbeiziehenden Herden mit Gewinn weiterzuverkaufen.Wirte in Gasthöfen boten Weideplätzeund auch Stallungen für die Tiere und Unter-Das Wirtshaus Kapplerbräu in AltomünsterDer clevere Konrad von Weinsbergund sein Ochsengeschäft von 142228 nach Podewils, S. 1129 Lerner, S. 99künfte für die erschöpften Treiber. Rund um denOchsenweg entstand durch die Anrainer nach undnach eine Art Infrastruktur, die die VersorgungderHerden bestens gewährleisten konnte.Manchmal hatte die Aufnahme der fremden Ochsentreiberaber auch negative Folgen für die Gastwirte,wie in dem Fall Kapplerbräu in Altomünsterum 1650. Wie der Klosterchronist Frater LudwigRieger berichtet, schleppte der Viehtreiber in denGasthof die Pest ein, woran ein Großteil derWirtsfamilie verstarb. 28Auch Personen höheren Standes beteiligten sichgerne am lukrativen Geschäft des Ochsenhandels,wie z. B. Konrad von Weinsberg. Er besaß nur einwinziges Fürstentum in Mittelfranken und nichtviel Geld, diente aber vor allem zwischen 1410 und1445 drei deutschen Kaisern als Reichskämmerer.Seine Ochsenhandelsrechnung ist ein Unikumin der Geschichte des Ochsenhandels, weil sieüber die verschiedenen Kosten, Ausgaben undEinnahmen recht detailliert Auskunft gibt. Derclevere Mann führte Geschäfte als Gesandter desKaisers durch, verband die offiziellen Reisen oftund gerne mit eigenen Geschäften und verdientenicht schlecht dabei. 1422 bekam er die Aufgabe,ungarische Ochsen „in diplomatischer Mission“einzukaufen. Das notwendige Kapital besorgte erbei seinem Schwager Georg von Hohenlohe sowiebei Nürnberger Tuchhändlern. Als Gesandter desKaisers hatte er die Möglichkeit, 1.000 Grauochsenkomplett zollfrei aus Ungarn auszuführen unddurch Österreich, Bayern und Franken bis zumRhein-Main-Mosel-Dreieck treiben zu lassen.Weinsberg kaufte für 1.900 Gulden 284 ungarischeOchsen, engagierte dazu drei Ochsenkapitänemit Knechten und gab ihnen 20 Gulden Vorschussfür die Wegzehrung. Nach drei Monatenerreichten 239 Ochsen ihre Zielorte in Mainz undBingen. Doch was ist mit den restlichen 45 Ochsenpassiert? 25 wurden für Weinsberg selbst „abgezweigt“und auf seine Rechnung in Nürnberg verkauft.17 Tiere mussten unterwegs verbilligt verkauftund zwei Ochsen infolge der oft gefährlichenInndurchquerung bei Schärding notgeschlachtetwerden. Ein Ochse ist spurlos verschwunden.Durch die Verkäufe unterwegs wurde ein Teil desWeges auch bestens dokumentiert: Gran (Esztergom),Wieselburg, Wien, St. Pölten, Enns, Schärding,Straubing, Regensburg, Nürnberg, Fürth,Aschaffenburg und Bingen.Laut Berechnungen 29 lag Weinbergs Reingewinnmit 25 verkauften Ochsen bei ca. 88 Gulden, dasgesamte Geschäft brachte insgesamt 536 2/3 Guldenein. Ein ansehnlicher Betrag für die damaligeZeit!Über die ausgezeichnete Organisation des Triebeszeugt außerdem die Tatsache, dass nur ca. 1 % dergesamten Herde (1 verschwundener Ochse pluszwei Notschlachtungen, 3 von 284) während desTransports verlorengingen. Unter den damaligenBedingungen eine hervorragende Leistung. 3027 Es existieren verschiedene Schreibweisen wieHaiducken, Heiducken, Hajduken, Haiduken:Wir haben uns für die Schreibweise, die dem unga-30 rischen Original am nähsten steht, entschieden.30 Stromer, S. 4331


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernKosten und wie man siezu umgehen versuchteTransitabgabenAuf dem Weg von Ost nach West waren dieOchsenhändler oder Einkäufer verpflichtet, verschiedeneTransitabgaben zu entrichten. Diesezusätzlichen Kosten führten auch zu höherenOchsenpreisen bei den Endverbrauchern. DieHerden mussten in der Regel bei den Zoll- undMautstellen angemeldet und Zollbriefe solltenvorgelegt werden.Zollerhöhungen wurden meist nur dann ohneZögern akzeptiert, wenn diese zur Sicherstellungvon passierbaren Wegen dienten. Die vorhandenenZollbücher bezeugen jedoch, dassdas ordnungsgemäß verzollte Vieh die Regelwar, Schmuggel und Ähnliches dagegen eher dieAusnahme. Wenn jemand mit nicht verzolltenTieren erwischt wurde, drohte ihm nämlich einePfändung der gesamten Herde, was viele Händler,Metzger und Einkaufsbeauftragte nicht gerneriskieren wollten.aus dem Jahre 1627 Auskunft. Hier musste man9 Pfennig „Geleitgeld“ pro Ochse entrichten, ab100 Tieren gab es jedoch Nachlässe. Zuzüglichverlangte man ein Zettelgeld, abhängig von derHerdenstärke. Diese Zettel, die die Anzahl derTiere und die Namen ihrer Besitzer dokumentierten,dienten auch als Quittung oder Mautbeleg. 31Laut Schätzungen konnten die Zoll- und Mautabgabenim 16. Jahrhundert bis zu 4 Gulden proOchse ausmachen. 32Weitere AbgabenAuf dem Wiener Ochsengries, aber auch auf anderenMärkten wurden den Verkäufern noch weitereAbgaben abverlangt wie Stand- und Schreibgeldsowie Pflasterzoll. Die Standgebühren vermehrtenzum Beispiel aufgrund eines alten Privilegs dieEinnahmen der Herrschaft Scharfeneck. Auch dasHansgrafenamt in Wien forderte Gebühren vonden Händlern ein.Eine schwere Belastung war die Entrichtung des Weidegeldsog. Dreißigstzolls. Der Dreißigstzoll war ein von Weidegeld zahlten die Ochsenhändler und Metzgerfür die Benutzung von Weideflächen, die inden ungarischen Königen bereits im 14. Jahrhunderteingeführter Ausfuhrzoll, der sich im Wesentlichennach dem Wert der ausgeführten Ware lagen, wie die Mastzonen im Seewinkel oder dieder Nähe der Viehmärkte oder der Endstationenrichtete. Die Zolltaxe betrug im Allgemeinen nicht Meringer Au. Nutznießer waren hier die bayerischenHerzöge, weltliche oder kirchliche Herr-ein Dreißigstel sondern ein Zwanzigstel der Ware.Hinzu kamen die Mautgebühren auf dem Weg, schaften, denen die Nutzflächen gehörten.einschlägige Mautstellen waren: Enns, Ebelsberg,Pregarten, Linz, Klafferwald und Mautstellen in TriebgeldBayern. Mautsätze sind zum Beispiel aus Pregartenbekannt, hier zahlte man 1592 einen Pfennig kosten des Triebes gerechnet, vor allem dieUnter dem Begriff Triebgeld werden die Haupt-pro Ochsen, 1628 dann einen Kreutzer (zu 4 Pfennig).Bei der Linzer Mautstelle geben unsArbeitslöhne für die Ochsentreiber, WegzehrungZahlen31 Vangerow: Die Fleischversorgung Süddeutschlands,S. 8432 Vangerow: Die Fleischversorgung Süddeutschlands,32 S. 77Graurinder auf der Weide33


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayerneventuell auch die Fütterungskosten. Die Treibererhielten oft Salz für die Rinder, Nahrung undauch Kleidung für den Trieb.Das Triebgeld – sofern diese Kosten überhaupterfasst und festgehalten worden sind – warebenfalls größeren Schwankungen ausgesetztund machte mal 5–8 %, mal sogar fast 15 % desEinkaufspreises aus. 33 Es enthielt die Arbeitslöhneund oft auch die „Tischzehrung“ für die Ochsenbegleiter.Die Historikerin Christina Dalhede rechnethier mit 0,5–1 Gulden (1560) bzw. mit 2 Gulden(1578) Triebgeld pro Ochse. Das war also eine Art„Triebgeldpauschale“. Je größer die Herde, destomehr musste natürlich auch für die Begleiterbezahlt werden.Pfändungen oderSchadenersatzzahlungenFalls das getriebene Vieh auf die Ackerflächenauswich, die Ernte zertrampelte oder größereFlurschäden verursachte, kam es auch zuPfändungen oder Schadenersatzforderungen.In Schwechat wurden 1563 zwei Ochsenhändlerangehalten, denen der wutentbrannte Grundbesitzerwegen Flurbeschädigung gleich 16 Ochsenund etliche Schafe abnahm. Da die Einigung nichtschnell genug erzielt werden konnte, verpasstendie Viehhändler den Termin beim Wiener Ochsengries,so dass ihnen dadurch noch höhereSchäden entstanden. 34 Auch daran sieht man, dasGeschäft war nicht immer nur lukrativ, sondern invielen Fällen auch mit Risiken behaftet.ViehschmuggelDa die Zölle, Mautgebühren und andere Abgabeneine hohe finanzielle Hürde darstellten, gab esnatürlich auch „schwarze Schafe“, die versuchten,diese Hürden zu umgehen und „unnötige“ Ausgabeneinzusparen. Einige Fälle aus dem 16. Jahrhundertsind durch Aufzeichnungen bekannt:Von ungarischen Viehhändlern und Magnaten,aber auch von Kroaten ist hier die Rede, die sichintensiv am Ochsenschmuggel beteiligten. Einigevon diesen Kleinadligen wohnten in Ober-, MittelundUnterpullendorf und wurden deshalb als „diePullendorfer“ genannt. Manche Händler hattendie jeweiligen Zollbeamten bestochen und betriebenso unbehelligt einen regelmäßigen Schmuggelim Grenzgebiet zwischen Ungarn und Österreich.Andere wiederum handelten im Auftrag von BruckerFleischhauern. Laut Aufzeichnungen hattedas Dreißigstzollamt allein durch den illegalenViehtrieb einen Einnahmeausfall von über 20.000Gulden in ca. 27 Jahren. In den 1570er Jahren gelangenüber 6.000 unverzollte Ochsen von Ungarnnach Niederösterreich. Das geschmuggelte Viehwar selbstverständlich günstiger zu haben alslegal eingeführte Tiere auf dem Wiener Ochsengries.So entstand eine Art Schwarzmarkt, den dieMetzger auch von Zeit zu Zeit gerne in Anspruchnahmen.Die Schmugglergruppen wie die „Pullendorfer“waren in der Regel bewaffnete, harte Burschen,so dass die Dreißigstbeamten gegen sie keineChancen hatten. Sie vermieden daher lieber dieoffene Konfrontation und ließen die Schmugglervorbeiziehen. Als dann Ende des 16. Jahrhundertsdie Aktivitäten der „Pullendorfer“ immer weiterstiegen und teilweise über 300 Ochsen pro Wocheunverzollt nach Österreich wanderten, ergriffdie Niederösterreichische Kammer Gegenmaßnahmen.Eine berittene Mannschaft, eine eigene„Guardia“ mit einem Leutnant und acht weiterenMännern wurde gegründet, eine „Spezialeinheit“zur Bekämpfung und Zerschlagung der Schmugglerbanden.„Das Sonderkommando“ hatte anfangseinige Erfolge und konnte zwei seit langemgesuchte Pullendorfer auf frischer Tat ertappenund festnehmen. Insgesamt war die Aktion jedochnicht so erfolgreich wie erwartet. 3533 Angaben nach Dalhede, S. 8034 Tobler, S. 30734 35 nach Tobler, S. 307–312Ochsentrieb heute in Tiszaug35


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayern02 –Das ungarischeGraurind –ein Exportartikelauf vier Beinen36 37


Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier BeinenAbstammung der Rasse –Legenden und FaktenDas berühmte „Feszty-Panorama“ (auf Ungarisch:auf der Flucht waren, behauptete die eine These.Feszty-körkép) ist ein etwa 1.800 m² großes Andere meinten, die Graurinder wurden von denRundgemälde, benannt nach dem ungarischen Ungarn bei ihren Beutezügen aus südlichen LändernMaler Árpád Feszty. Er stellt mit diesem Werk denmitgebracht. Wieder andere vertraten dieEinzug der Magyaren ins Karpatenbecken, die so Meinung, sie seien erst während der türkischengenannte ungarische Landnahme von 896 dar. Das Herrschaft von Völkern aus dem Balkan mitgeschlepptMonumentalbild, entstanden zum 1.000-jährigenworden. Eine neuere Theorie geht eherJubiläum dieses historischen Ereignisses, wurde davon aus, dass die Rasse aus der Kreuzung von1896 auf der Budapester Millenniumsausstellung kleineren, rothaarigen Rindern mit dem deutlichgezeigt. Heute ist es im Nationalen Historischengrößeren Auerochsen entstanden ist. DieseGedenkpark in Ópusztaszer zu sehen. Auf diesem These von László Matolcsi, die eine Kreuzung vonGemälde, unweit von Fürst Árpád, sieht der Betrachteraus Podolien mitgebrachten Rindern mit den immehrere ungarische Grauochsen, einen Karpatenbecken heimischen Tieren und eine be-großen Wagen ziehend. Unverwechselbar die ausladenden,wusste Züchtung annimmt, scheint aufgrund dergeschwungenen Hörner der Tiere sowie bisherigen Forschung am wahrscheinlichsten.ihr kräftiger Körperbau.Der Auerochse (Bos primigenius) lebte sehr wahrscheinlichDoch gab es diese Tiere wirklich bereits imschon zu Árpáds Zeiten im Karpatenbe-9. Jahrhundert auf diesem Gebiet? Die Funde der cken. Er gilt erwiesenermaßen als Vorfahre allerArchäozoologen aus dieser Zeit können das nicht Hausrinderrassen.bestätigen. Im Gegenteil: Die Knochen, die bei den Viele Legenden ranken um den bereits ausgestorbenenSzene aus dem berühmten Bild von Árpád Feszty (Feszty-Panorama)Ausgrabungen ans Tageslicht befördert wurden,Auerochsen. Aufgrund derBeschreibungenweisen eher auf Tiere mit einer Widerristhöhe 1von nur 105–110 cm (beim Graurind zwischen135–155 cm) und viel kleinere Hörner hin. GrößereExemplare gab es laut Forschung erst ab demspäten Mittelalter und der Frühen Neuzeit. 2Fesztys Darstellung ist also höchstwahrscheinlichein Anachronismus, sie zeigt jedoch, dass derungarische Grauochse schon damals etwas Symbolträchtigesfür die ungarische Nation darstellte.Über den Ursprung dieser besonderen Rinderrassestellten Forscher und Wissenschaftler seit dem19. Jahrhundert immer wieder neue Theorien auf:Die Tiere seien mit den Kumanen und anderenVölkern ins Land gekommen, die vor den Tatarenmüssen es imposante und respekteinflößendeTiere gewesen sein. Abu Hamid al-Gharnati, einarabischer Reisender aus dem 12. Jahrhundert,berichtet folgendermaßen: „In Basgird (Karpatenbecken)lebt ein großes Wildtier. Das Tier ist sogroß wie ein Elefant. Nur das Fell wiegt so viel wiedas Gewicht von zwei starken Rindern. Der Kopfist so groß wie der von einem Ochsen. Es wird gejagt.Sein Name ist attaya. Ein wunderbares Tier.Sein Fleisch ist ausgezeichnet und fettreich, seineHörner sind so groß und so lang, wie der Rüsseleines Elefanten.“ 31 Der Widerrist ist der erhöhte Übergang vom Halszum Rücken bei Vierbeinern.2 Tugya, In: Oxenweg Konferencia Csorvás,Ein echtes „Arbeitstier“ in StraßburgLaut einer Sage wirkte auch beim Bau des StraßburgerMünsters im 11. Jahrhundert ein solch und Ladung als ein Gespann Pferde oder Ochsen.der ungarische Büffel eine viel schwerere Lastgewaltiges Tier mit: „Da kam ein Fuhrmann aus Mit bewundernswerter Leichtigkeit schleppte erUngarn nach Straßburg, mit einem riesigen Büffel die schwersten Steinquader. […] Jedermann inoder Auerochsen. Solch einen großen Auerochsen Straßburg kannte den gewaltigen ungarischenhatte man in den Ländern am Rhein noch nie gesehen.Was aber alle noch mehr in Erstaunen vertieres.Nach vielen Jahren schwerer Arbeit starbOchsen und rühmte die Muskelkraft des Riesensetzte,war nicht nur die kolossale Gestalt des Auerochsen,sondern auch seine gewaltigen Hörner. hing man eines der gigantischen Hörner an einerder Büffel. Zur Bewunderung und zum AndenkenBeide waren gekrümmt und am Ende spitz. Jedes Kette im Münster auf.“ 4 Das etwa zwei Meter langeHorn hatte beinahe sieben Schuh. Das Tier hatte Horn war dort bis zum Ende des 17. Jahrhundertseinen riesigen Körper und Riesenkraft. Allein zog zu sehen.Csorvás 2009, S. 37–473 nach Gencsi, S. 74 Münstersagen. Légendes de la cathédrale de Strasbourg38 (www.crdp-strasbourg.fr)39


Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier BeinenEin imposantes Tier mitexzellentem Fleisch„Wer kein ungrischer Ochs ist, komm mir nichtzu nah!“, ruft Götz von Berlichingen im gleichnamigenDrama von Goethe, als er gefangengenommen werden soll. Nur wer die Kraft einesungarischen Ochsen hat, hat gegen ihn im Kampfüberhaupt eine Chance. In der deutschen Literaturwurde das mächtige Tier zur Metapher.„Wie ist das ungarische Graurind? Es ist zäh wieder Steppenwolf, anspruchslos wie Gras auf salzigemBoden und du kannst es noch so viel mästen,das Fleisch bleibt so mager und muskulös wiebeim Wildhasen“, fasst der Rinderhirte János Kissvom Hortobágy die Vorteile der Rasse zusammen.5Viele Eigenschaften waren geradezu optimal fürden langen Transportweg quer durch Europa: Dasungarische Graurind ist anspruchslos, brauchtkeine Stallung, nur Weidegras oder gemähtes Heu.Es kann sowohl im Winter als auch im Sommerdraußen gehalten werden. Das typisch graue Fellwird im Herbst und Winter dicker. Mit Hilfe vonMuskelbündelchen wird Luft unter den Haareneingeschlossen, um das Tier vor der Kälte zuschützen. Aber auch die Sommerhitze vertragendie Graurinder problemlos: Im Sommer wirdihr Fell wieder dünner und die hellgraue Farbeschützt sie vor den Sonnenstrahlen.Die außerordentlich starken Beine und die ausgeprägteMuskulatur machten es möglich, dass dieTiere die langen Marschrouten von manchmal biszu 1.500 Kilometern ohne Erschöpfungserscheinungenüberstanden. Ein anderer wichtiger Vorteilwar, dass die Herden nach den strapaziösen„Ochsentouren“ relativ schnell wieder zunehmenund die Gewichtsverluste aufholen konnten. Somitstanden sie nach einer kurzen Mastphase raschwieder als Ware mit einem stattlichen Schlachtgewichtzur Verfügung. Wenn man das alles bedenkt,war das Graurind der optimale Exportartikel: einer,der sich selbst transportiert, also auf den eigenenvier Beinen vom Züchter zum Fleischmarktläuft, wetterfest und transportsicher „verpackt“ist und unterwegs nur relativ wenig Kosten verursacht.Im Frühjahr und im Sommer wurden ca. 10–15 %des Ochsenbestandes für den Export ausgewählt.Ein Beispiel aus dem Jahr 1700 zeigt die Zusammensetzungder Herde: 25 % Jungochsen, 44 %Standardochsen mit einem Gewicht von 450–480kg und 31 Prozent fette Ochsen, die 500 bis 650 kgwogen. Es gab aber auch Herden, die ausschließlichaus fetten Ochsen bestanden, diese waren aufden westlichen Märkten nämlich sehr begehrt. 6Das Schlachtgewicht der „Ungarochsen“ erreichteoft das 2–2,5fache der heimischen Tiere. Abernicht nur die gelieferte Fleischmenge, auch dieFleischqualität war ausschlaggebend für denExport. Auf den Märkten von Augsburg oderNürnberg in der Frühen Neuzeit war das Fleischder ungarischen Grauochsen am hochwertigstenund damit auch am teuersten. In Metzger-,Handwerks- und Schlachthausordnungen wirddas ungarische Ochsenfleisch ganz oben mit demhöchsten Preis gelistet: Ein kulinarischer Leckerbissender damaligen Zeit.Das Fleisch der ungarischen Graurinder ist dunkelrotund besitzt eine besonders feine Maserung.Diese dunkle Farbe entsteht durch den hohenMuskelpigmentgehalt. Es enthält viel Eiweiß und5 nach Gencsi, S. 340 6 Kiss, S. 95Ungarisches Graurind mit den typischen Hörnern41


Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier Beinenist reich an ungesättigten Fettsäuren, an VitaminB und E sowie an Mineralstoffen wie Eisen oderZink. Beim Braten fällt das Fleisch weniger zusammen,da es nur sehr wenig Wasser enthält. DerGeschmack ist einzigartig und erinnert an denGeschmack von Wild.Die Grauochsen waren auch als Zugtiere sehrbeliebt, da sie Stärke und Ausdauer vereinten.In vielen Darstellungen sind sie vor Kutschenoder landwirtschaftlichen Geräten eingespanntzu sehen. Nachdem sie aber als gewinnträchtigeExportware für die westeuropäischenFleischmärkte entdeckt wurden, erfolgte dieZüchtung vorzugsweise für diesen Zweck.Das besondere Merkmal der Rasse sind diegeschwungenen, furchteinflößenden Hörner. DieHörner des Stiers sind kürzer, aber wesentlichdicker als die der Kuh. Diese sind länger und dünner.Die längsten und größten Hörner besitzenjedoch die Ochsen. Die meisten Hörner sind ander Spitze schwarz, an der Hornwurzel schmutzigweißund in der Mitte weiß.Wenn auch diese Kopfverzierungen auf den erstenBlick ziemlich ähnlich aussehen, bei genaueremBetrachten kann man eine große Vielfalt erkennen.Der Ethnologe Károly N. Bartha hat 25 verschiedeneBezeichnungen für die verschiedenenHörnerformen in der ungarischen Sprache derHirten aufgezeichnet. So gibt es z. B. Schnurrbart,So vielfältig sind die Hörner der GrauochsenBreze, Tulpe, Laute, gabelförmig, gedreht oderauch eine etwas asymmetrisch geratene Form, dieman liebevoll „von Jesus berührt“ nannte. 7Die Augen sind mandelförmig, dunkel und glänzend.Das Fell ist hell- bis dunkelgrau, nur dieKälber kommen mit einem rötlich-rehbraunen Fellauf die Welt, das ungefähr nach einem halben Jahrdie graue Farbe annimmt. Die schwarze Schwanzquastegalt jahrhundertelang als Siegel, das dieOriginalität der Ware bezeugte und durfte deshalbnicht vom Schlachtkörper getrennt werden. 8Das ungarische Steppenrind gilt neben andereneinheimischen Tierrassen wie dem Mangalica-Schwein(Wollschwein) oder dem Zackelschafals „Hungaricum“ und steht unter Artenschutz.Ochse, Stier, Bulle, KuhWas ist der Unterschied zwischen einemOchsen und einem Stier?Ein Ochse ist ein kastriertes männliches Rind.Das geschlechtsreife, nicht kastrierte männlicheTier heißt dagegen Stier oder Bulle. Durch dieKastration konnten die Tiere besser für die Arbeitals Zugtiere abgerichtet werden, aber auch dasWachstum wird so verlangsamt und die Ochsenbrauchen im Vergleich zu Bullen die doppelte Zeit,bis sie ein passendes Schlachtgewicht erreichen.Das Fleisch eines Ochsen ist deswegen wesentlichfeinfaseriger und schmeckt durch den verändertenHormonhaushalt besser.Das weibliche Tier heißt Färse oder Kalbin biszum ersten Kalben, erst danach wird es als Kuhbezeichnet. In alten historischen Aufzeichnungenwerden diese Begriffe noch nicht eindeutig verwendetund oft miteinander vermischt.7 nach Gencsi, S. 9Ein besonderes Exemplar: die Hörner des Ochsen namens „Csapos“ in42 8 nach Gencsi, S. 9–13der Tscharda von Hortobágy (208 cm)43


Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier BeinenGeschlachtet und komplett„ausgeschlachtet“Die ungarischen Ochsen waren nicht nur alsFleischlieferanten wichtig, so gut wie das ganzeTier konnte verwertet werden.Aus dem Talg (Unschlitt) der geschlachteten Tierewurden weiße Seifen und Wagenschmiere hergestelltoder Kerzen geformt. Magen und Darmkonnten als Wursthäute verwendet werden. Dergereinigte Darm wurde geräuchert, getrocknetund mit Öl behandelt, daraus konnten Saiten fürMusikinstrumente oder Armbrustsehnen gemachtwerden. Aus der äußeren Haut des Mastdarmesfertigten die Goldschmiede Werkzeug und Formenfür die Blattgoldherstellung. Aus den Rinderknochenkonnten die Zeitgenossen verschiedenenützliche Gegenstände wie Pfeifen, Tiegel, Döschen,Flöten oder Messer herstellen. Knochen undKnorpel dienten außerdem zur Herstellung vonLeim, den Tischler, Buchbinder oder Hutmachergerne für ihr Handwerk verwendeten. Die langenHörner der Tiere waren äußerst begehrt, darauskonnten handwerklich begabte Meister die unterschiedlichstenGegenstände wie Knöpfe, Kämme,Löffel, Trink- oder Gewürzbehälter, Laternenscheibenund Blashörner anfertigen. Viele dieserGegenstände wurden auch mit eingeritzten wunderschönenMotiven geschmückt. Aus der rohenHaut bereiteten die Gerber große Lederstücke,die von Schuhmachern, Sattel- undGebrauchsgegenstände aus HornRotgerber – historische DarstellungKutschenmachern, aber auch von Buchbinderngerne genommen wurden. Das Ochsenblut dienteals Rohstoff für eine besondere Farbe, die als„Berliner Blau“ bekannt wurde. Diese Farbe verwendeteman beim Färben von Holz, Tuch oderGarn. Der sogenannte Ochsenziemer oder Ochsenfiesel,eine Art Peitsche, wurde aus getrocknetemBullenpenis hergestellt. Sogar der Mist ausdem Stall fand Verwendung, als Dünger für dieFelder oder getrocknet als Heizstoff.Diese außerordentliche Vielfalt an Verwendungsmöglichkeitenverweist auf eine Zeit, als nochalles, was nützlich war, verarbeitet und nichtsweggeschmissen wurde.Zahlreiche Berufe hingen mit der Verwertungder Schlachttiere zusammen: Fleischer, Gerber,Kamm- und Knopfmacher, Seifenkocher, Kerzengießer,Lederer, Sattler, Leinenmacher, Bogner,Schuh- und Stiefelmacher, Instrumentenherstellerusw. Somit wurden auch diese Berufsgruppenam europäischen Ochsenhandel beteiligt undregelmäßig mit neuen „Rohstoffen“ aus Ungarnversorgt.44 45


Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier BeinenDas Schicksal der Rasse nachdem 2. WeltkriegNach dem 2. Weltkrieg und der Verstaatlichungder landwirtschaftlichen Betriebe in Ungarn wardas ehemals so gewinnbringende Graurind plötzlichnicht mehr wichtig. Man führte stattdessenMilchkühe aus der Sowjetunion ein, um diese mitden ungarischen Rindern zu kreuzen und bessereMilcherträge zu erzielen.Nach der Wende, 1991 wurde die Vereinigung derZüchter des Ungarischen Steppenrinds (MagyarSzürke Szarvasmarhát Tenyésztők Egyesülete)gegründet, die bis heute die Züchtung koordiniert.Die Produkte aus ungarischem Graurindsind als markengeschütztes Bio-Fleisch bzw. alsBio-Fleischprodukte erhältlich.Mitte der 60er-Jahre wurden nur noch 180 Küheund sechs Bullen in den ungarischen Staatsbetriebengezählt. Imre Bodó und einigen anderenTierzüchtern ist es zu verdanken, dass die Rassedamals nicht ausgestorben ist. Im HortobágyerStaatsbetrieb konnten sie einige Tiere verstecken.Ohne diese beherzte Aktion gäbe es womöglichnur noch einige wenige Exemplare in Ungarn, dieman vielleicht noch im Zoo bestaunen könnte.Diese Initiative machte es möglich, die Graurinderzu erhalten und den Bestand später wieder zusteigern. Heute leben 20.000 Graurinder in Ungarn,vor allem auf dem Gebiet des NationalparksHortobágy sowie im Nationalpark Kiskunság. Eineneuere Verbreitung verdankt die Rasse auch derGründung der länderübergreifenden KulturlandschaftFertő-Neusiedler See. So weidet heute dasGraurind auch wieder – wie damals – im Seewinkelan der ungarisch-österreichischen Grenze.Hortobágy bietet auch Bio-Fleisch46 Muttertier mit Kalb47


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayern03 – Ungarn – die„Fleischspeise-kammer“EuropasHirten,Viehhändler undHajduken48 49


Ungarn – die „Fleischspeisekammer“ EuropasDie Bedeutungder Rinderzucht unddes Ochsenhandels in UngarnDas 15. Jahrhundert stellte in der ungarischen Geschichteeine Blütezeit dar: Sigismund von Luxemburg (1368–1437),der erfolgreiche Heerführer und Staatsmann János Hunyadiund später sein Sohn König Matthias Corvinus (1458–1490)machten das Land mit diplomatischem Geschick undmilitärischen Erfolgen zu einem wichtigen und florierendenStaat in Mitteleuropa.Die Schlacht von Mohács – Bild von Mór ThanDer in der Bevölkerung äußerst populäre und alsheute noch als ein Synonym für eine große nati-kontinentale Ochsentrieb ab, der dem von Kriegenderhaltung boten. Ein günstiges Pachtsystem„der Gerechte“ bezeichnete König Matthias, umonale Katastrophe. Ab diesem Zeitpunkt begannund inneren Unruhen stark gebeutelten Landermöglichte den Großbauern der umliegendendessen Person sich zahlreiche Sagen und Ge-die 150-jährige türkische Herrschaft und Ungarneinen wirtschaftlichen Antrieb gab und bestimmteMarktflecken, die Flächen rentabel für die Rin-schichten ranken, brachte die Kultur der Renais-zerfiel in drei Teile: Zentralungarn wurde als Pro-Regionen trotz der äußeren Umstände zum öko-derzucht zu nutzen. Diese Marktflecken mitsance und des Humanismus nach Ungarn. Dasvinz direkt ins Osmanische Reich eingegliedert.nomischen Aufschwung verhalf.ausgedehnten Weideflächen spezialisierten sichLand wurde im 15. Jahrhundert auch ein geistigesDas damalige Fürstentum Siebenbürgen im Ostenzunehmend auf die Viehzucht im großen Stil. DieZentrum in Europa und verfügte beispielsweisewurde ein osmanischer Vasallenstaat, wenn auchIm 14. und 15. Jahrhundert kam es vielerorts zuführende Schicht, die sich als Abgrenzung von denüber die zweitgrößte Bibliothek nach dem Vati-mit einer gewissen Autonomie. Der Rest des Kö-einer Entvölkerung der Dörfer in Ost- und Mittel-einfachen Bauern „Bürger“ (cívis) nannte, bestandkan. Unter Matthias‘ Herrschaft erreichte Ungarnnigreichs Ungarn, bestehend aus dem Burgenland,europa. Auch in Ungarn führten wirtschaftlichein erster Linie aus reichen Viehzüchtern. 1 Dieseseine größte Ausdehnung und umfasste kurzzeitigeinem schmalen Streifen im Westen Ungarns, demund gesellschaftliche Faktoren, Hungersnöte,nahmen oft selbst Handelsbeziehungen mit demauch Ostösterreich, Mähren und Schlesien. DochWesten Kroatiens, der Slowakei und NordungarnEpidemien und Kriege zum Aussterben von Sied-Westen auf.nach dem Tod des Königs (1490) verfiel das Landfielen als Erbe an die Habsburger.lungen. Diese Entwicklung begann bereits unterdem Chaos, die Machtkämpfe um die Thronfol-1683 besiegte die Heilige Liga (eine Allianz ausdem Sturm der Tataren und setzte sich unter derDie wirtschaftlichen Erfolge der Rinderzucht undge brachten Unruhe und Unzufriedenheit. DerPolen, Habsburgern, Venedig und Bayern) dietürkischen Herrschaft weiter fort. Die Bewohnerdes florierenden Viehhandels wirkten sich äu-Bauernaufstand gegen die GroßgrundbesitzerTürken bei Wien und bereitete damit der langjäh-kleinerer Dörfer zogen in größere Siedlungen um,ßerst positiv auf die Entwicklung der größerenunter der Führung von György Dózsa (1514) wurderigen Türkenherrschaft in Ungarn ein Ende. Dochwo sie besseren Schutz fanden. Viele Felder lagenSiedlungen aus. Der erwirtschaftete Überschussblutig niedergeschlagen. Die größte Niederlagefrei wurde Ungarn dadurch noch lange nicht. Daslängere Zeit brach, so dass sich die natürlicheermöglichte einigen Marktflecken und Städten diefolgte aber erst 1526. Bei Mohács unterlagen dieLand und seine Bewohner kämpften fortan gegenVegetation wieder ausbreiten konnte. Auf dieseUnabhängigkeit, die Selbstverwaltung und ebneteSoldaten des ungarischen Königs Ludwig II. dendie absolutistische Herrschaft der HabsburgerWeise bildeten sich große, unbewohnte Flächen,somit den Weg zum wirtschaftlichen Aufstieg. DieTruppen des türkischen Sultans Suleiman I. Dasund für die Unabhängigkeit. In diesen – meistdie insbesondere in der Weite der ungarischengrößten Zentren der Viehzucht wurden DebrecenWort Mohács gilt in der ungarischen Spracherecht turbulenten – Zeiten spielte sich der trans-Tiefebene beste Voraussetzungen für die Rin-und Kecskemét. Weitere Zentren waren Nagy-1 Makkai, S. 4892 nach Makkai, S. 492503 nach Fügedi, S. 5951


Ungarn – die „Fleischspeisekammer“ Europaskőrös und Cegléd. Um 1550 besaß ein einzigerBürger von Debrecen, ein Mann namens GáspárBíró allein 10.000 Stück Vieh 2 – das bedeutetedamals Reichtum.Die Einkünfte bereicherten jedoch nicht nurdie Zuchtgebiete und ihre Umgebung. Auch dieentlang der Handelsrouten liegenden Siedlungenprofitierten stark vom transkontinentalen Handel.Die riesigen Herden brauchten unterwegsWasser und Weideflächen, die ihnen gegen einesogenannte „Grasmiete“ (fűbér) zur Verfügunggestellt wurden. Die Ochsentreiber wurden inTschardas und anderen Gasthäusern mit Speisenund Getränken versorgt. Bei der Überquerungvon Flüssen mussten Gebühren entrichtet werden.Insgesamt handelte es sich um beachtlicheEinnahmequellen. Allein zwischen dem 22. Juli1563 und dem 9. März 1564 wurden 30.428 Rinderdurch den Hafen von Vác (Waitzen) getrieben,das an der Hauptverkehrslinie nach Wien undDeutschland lag. Einem Bericht des Hafenbuchszufolge stammten alle Tiere aus der ungarischenTiefebene. Von den Steuern und Zollgebührenprofitierte aber auch die königliche Schatzkammer.Die Dreißigstzolleinnahmen wurden schonwährend der Regierungszeit von König Matthias(1458–1490) auf 50.000 Gulden geschätzt. 3 Unddie wahre Blütezeit des Handels kam erst später,im 16. Jahrhundert.Die Siedlungen, an denen Rindermärkte abgehaltenwurden, erlebten ebenfalls einen wirtschaftlichenBoom. Bedeutende ungarische Städte warenGyőr (Raab) und Sopron (Ödenburg), die direkt ander Handelsroute nach Deutschland lagen.Aber nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politischbrachte der Ochsenhandel Vorteile mit sich.Die Einnahmen aus dem Viehexport spielten auchbeim Kampf gegen die Türken eine bedeutendeDas dreigeteilte Land während dertürkischen HerrschaftRolle, da so die Versorgung der Soldaten sichergestelltwerden konnte. Beispielhaft waren dieBestrebungen der Familie Zrínyi, die zwar durchihre Güter und Handelstätigkeit große Beträgeerwirtschaftete, diese Einnahmen jedoch größtenteilsfür militärische Ausgaben verwendete, umKroatien-Slavonien und Ungarn gegen die türkischenTruppen zu verteidigen. 4Zwischen 1541 und 1552 fiel die gesamte ungarischeTiefebene in die Hände der Türken. Die osmanischeHerrschaft verursachte zunächst einmalkeine wirtschaftliche Verschlechterung, da dertürkische Fiskus auch Abgaben forderte und allzugern vom wirtschaftlichen Aufschwung und vonden Zolleinnahmen profitierte. Die Stadt Debrecenzum Beispiel erkaufte ihre Unabhängigkeit durchTributzahlungen. Deshalb ließen die türkischenBesetzer die Herden zum Königreich Ungarn undweiter in den Westen ziehen und behinderten dieAusfuhr in der Regel nicht. Die Ochsen wurdendurch die türkischen und ungarischen Zollstättenauf die großen Viehmärkte des Königreichs gebracht,dort von professionellen Ochsenhändlernaufgekauft, um dann weiter Richtung Deutschlandoder Venedig getrieben zu werden.4 nach Kiss: Die Rolle der Magnaten …, S. 4625 nach Makkai, S. 4966 nach Ember, S. 101Ochsentreiber als Postboten8 nach Ember, S. 89 Kiss: Die Bedeutung der ungarischen Viehzucht,S. 86Von den ungarischen Zollpapieren ist leider nurwenig erhalten geblieben, so zum Beispiel einigeVerzeichnisse der türkischen Zollstätte beiVác (Waitzen) zwischen 1560 und 1562, die überMengen von 140.823 und 30.070 durchgetriebenenOchsen Auskunft geben. 5 Außerdem sindRechnungsbücher von 19 Dreißigstämtern an derWestgrenze des Königreichs aus dem Jahre 1542bekannt: In dieser Zeit wurden 27.539 Ochsenaus Ungarn ausgeführt. Das machte damals 85 %des Exportgesamtwertes aus. 6 Für das 16. Jahrhundertschätzen Forscher die Zahlen auf etwa150.000 Rinder pro Jahr. 7 Der Löwenanteil desExports, 82 % des gesamten Außenhandels, richtetesich im 16. Jahrhundert nach Westen, nur eingeringer Anteil der Exportgüter verließ das Landin andere Himmelsrichtungen. 8Zwischen 1500–1700 machte die Rinderzucht inUngarn 50–60 % des Nationaleinkommens aus 9 ,d. h. sie war lange Zeit die wichtigste Einnahmequellefür verschiedene Bevölkerungsschichtenund damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.Die Metzgerpost von DebrecenDie ungarischen Metzger und Viehhändler, die oftselbst hunderttausende Graurinder in RichtungWesten trieben, kannten die Wege, Wiesen, Furtenwie ihre Westentasche und waren regelmäßig zwischenOst und West unterwegs. Daher lag es aufder Hand, dass sie ab dem 15. Jahrhundert auchNachrichten und Briefe mitbeförderten. So entstanddie sogenannte „Metzgerpost“. 1478 erhieltendie Metzger von Debrecen eine Zunftordnung,laut der sie Maut- und Steuerermäßigungen genossen,da sie die Post unentgeltlich beförderten.Bevor sie sich auf den Weg machten, übernahmensie die Briefe vom Stadtrichter und den Bürgernder Stadt und beförderten diese meist mittels reitenderBoten. In jeder anderen Stadt machten dieMetzgerboten mit dem Horn auf sich aufmerksam,übergaben die Post und nahmen weitere Sendungenentgegen. Während der türkischen Herrschaftgab es zwar Versuche, eine richtige Post zu etablieren,doch eine offizielle Stadtpost von Debrecengab es erst ab 1720. 1052 7 nach Makkai, S. 49710 nach Gencsi, S. 45–4953


Ungarn – die „Fleischspeisekammer“ EuropasDie Hajduken und ihreBedeutung in der ungarischenGeschichteDie Etymologie des Wortes „hajdú“ ist nichtgeklärt. Es könnte von dem ungarischen Wort„hajtó“, d. h. Treiber, stammen, was auf die Funktionder Hajduken als Ochsentreiber hinweist.Aber auch im Türkischen und in vielen südslawischenSprachen gibt es ähnliche Wörter. DieTürken nannten die ungarischen Infanteristen so,in vielen anderen slawischen Sprachen bezeichnetdas Wort Räuber und andere zwielichtige Personen.Die Herausbildung der Schicht der Hajdukenhatte zwei grundlegende Ursachen: einerseits dieAnarchie des Feudalismus, der nach dem Tod vonKönig Matthias entstanden war, andererseits dietürkische Eroberung. Während der türkischenBesatzung gab es viele Vertriebene: Bauern ohneHab und Gut. Die Jüngeren und Kräftigeren unterihnen haben sich als Ochsentreiber und/oder alsSöldner verdingt.Mehrere Adlige und Großgrundbesitzer rekrutiertenim 16. Jahrhundert Söldnertruppen, vor allemgegen die Türken, aber auch für den Kampf gegendie Habsburger. Leider kam es auch öfters vor,dass die Kleinadligen ihre Hajduken nicht bezahlenkonnten, so starteten diese Raub- und Beutezügeauf Kosten der ärmeren Bevölkerung. 11Die Hajduken spielten bereits im Bauernkrieg von1514 eine große Rolle und erwarben sich einenhistorischen Ruf in den Freiheitskämpfen vonIstván Bocskai gegen die Habsburger. Sie hattenden Löwenanteil an seinem militärischen Sieg. DieArmee von Bocskai bestand im Jahr 1605 bereitsaus 60.000 Soldaten, von denen ungefähr die Hälf-Zeitgenössische Darstellungen der Hajduken11 Dankó, in: Módy, S. 3–512 Nagy, László in: Módy, S. 1613 Zitiert nach Nagy, László in: Módy, S. 1714 Hajdúböszörmény gehörte anfangs noch nicht zute Hajduken waren. Sie bildeten den kampferprobtenund bestens ausgebildeten Kern der Truppen.Ihre Kampferfahrung sammelten die meisten nochim Fünfzehnjährigen Krieg gegen das OsmanischeReich und waren dadurch sowohl mit den Kampftechnikender Türken als auch mit denen derHabsburger vertraut. 12 Die Hajduken von Bocskaiwaren anfangs noch Infanteristen, später wurdensie zunehmend mit Pferden und leichten Waffenausgestattet.„Das ist eine abgehärtete Sorte von Mensch, sierauben und stehlen, und da sie gewohnt sind,selbst im Schnee und im Regen stets unter freiemHimmel die Herden zu begleiten, werden sie zuden besten Soldaten gezählt“, schreibt ein zeitgenössischerChronist. Ein anderer beschreibt diesenMenschenschlag so: „Die Hajduken sind tollkühn,haben einen starken Körperbau, fürchtensich vor keinerlei Sachen und Gefahren, kämpfenmit Pfeilen und Speer und mit der Steinschleuderkönnen sie Steine verschießen.“ 13 Auf den meistenzeitgenössischen Darstellungen sieht man kräftigeMänner mit mächtigen Schnurrbärten und furchteinflößendemGesichtsausdruck, in den typischen„bocskor“, den einfachen Bundschuhen derdamaligen Zeit und bewaffnet mit kurzen Pistolen,krummen Säbeln oder spitzen Spießen.Als Belohnung für den erfolgreichen Kampf gegendie Habsburger wurden im Jahr 1605 knapp10.000 Hajduken von Bocskai in den Adelsstanderhoben und im Gebiet östlich der Theiß angesiedelt.Es entstanden die sogenannten Hajdukensiedlungen(auch heute noch in den Ortsnamenauffindbar wie: Hajdúnánás, Hajdúböszörmény 14 ,Hajdúszoboszló usw.), die besondere Rechte undPrivilegien genossen.54 den Hajdukensiedlungen, kam erst 1609 hinzu.55


Die Ungarn historischen – die „Fleischspeisekammer“ Ochsentriebe von Ungarn Europas nach BayernDie berühmte Pusztaund ihre HirtenDie Puszta ruft bei vielen wildromantische Vorstellungenmit endlosen Steppen, geschickten Reitern,rassigen Pferden und urigen Tschardas mitZigeunermusik hervor. Auch in der ungarischenDichtung und in der Volksmusik spielen die Pusztaund ihre Bewohner eine wichtige Rolle. Der ungarischeNationaldichter Sándor Petőfi besang dieSchönheit der Landschaft in zahlreichen Gedichten.Die berühmten Zeilen „Weit, wo der Himmeldie Erde berührt“ stammen aus seinem Gedicht„Alföld“, einer Liebeserklärung an die ungarischeTiefebene. Die Gegend vermittelt tatsächlich einGefühl der endlosen Weite und Freiheit.Bezeichnend für die Landschaft sind dieZiehbrunnen (gémes kút), die für die Wasserversorgungder Herden unentbehrlich waren. EinGraurind allein braucht am Tag ca. 30– 60 LiterWasser, es ist kaum vorstellbar, wie viele Maledie Hirten beim Tränken der Herde den Eimerhochziehen mussten. Die Brunnen dienten aberauch zur Orientierung auf der recht monotonenTiefebene und sogar zur Kommunikation.In der Sommerhitze kann man mit etwas Glück aufder Puszta auch eine Art Fata Morgana (délibáb)erleben: Die Luft scheint zu flimmern und die Häuserund die Tiere am Horizont stehen plötzlich aufdem Kopf!Geheime BotschaftenDie Geheimsprache der ZiehbrunnenDas Leibgericht der RinderhirtenZiehbrunnen alsKommunikationsmittel der HirtenWas bei den Indianern die Rauchzeichen waren,waren für die ungarischen Hirten die Ziehbrunnender Puszta. Bei klarem Wetter konnte manauf dem flachen Land ziemlich weit sehen und sokonnten die Ziehbrunnen mit ihren verschiedenenStellungen Nachrichten in die Ferne transportieren.Andere Hirten sollten mit vereinbartenZeichen gewarnt werden, wenn zum Beispiel Gendarmenoder andere Amtspersonen sich näherten,das Wasser des Brunnens vergiftet war oderaber Tiere, die offiziell nicht zur Herde gehörten,schnell beiseite geschafft werden sollten. Aberauch freudige Nachrichten konnten übermitteltwerden, dass etwa das Mittagessen fertig sei oderdass Frauen zu Besuch bei den Hirten sind.Ziehbrunnen mit StörchenGulasch, das Leibgericht der PusztahirtenGulasch – das ungarische NationalgerichtMit dem Wort „gulyás“ bezeichnet man im Ungarischeneinen Rinderhirten, aber auch das beliebteungarische Fleischgericht wird so genannt.Die Ursprünge des Gulaschs reichen bis insMittelalter zurück, es wurde von den ungarischenHirten am offenen Feuer in einem Kessel zubereitet.Anfangs war es eine recht einfache Suppe ausgeröstetem Fleisch und Zwiebeln. Kartoffeln undPaprika kamen später als wichtige Bestandteiledazu, da diese Lebensmittel erst nach der EntdeckungAmerikas allmählich Einzug in die europäischeKüche hielten. Die für die ungarische Kücheheute so unerlässliche und meist scharfe Paprikaals Gewürz verbreitete sich im Land erst ab dem18. Jahrhundert, zunächst unter dem Namen „türkischerPfeffer“. Das Gericht, das man in Deutschlandals Gulasch bezeichnet, nennen die Ungarneigentlich „pörkölt“ oder „paprikás“. Gulasch bzw.„gulyás“ ist in Ungarn eine Suppe mit Zwiebeln,viel Paprika, Fleisch und Kartoffeln.56 57


Ungarn – die „Fleischspeisekammer“ EuropasEine herausragende Rolle bei der Rinderzuchtspielten die Hirten. Auch heute werden nochzahlreiche von ihnen auf dem Gebiet des Nationalparksbeschäftigt. Viele stammen aus Familien,die seit Generationen mit diesem Beruf verbundensind. Das Wissen um die Tiere und die Natur, dievielseitigen Erfahrungen wurden von den Väternan die Söhne weitergegeben.Neben der vielerorts bekannten Hierarchie derHirten je nach Wert und Prestige der behütetenTiere (Pferdehirte, Rinderhirte, Schafhirte,Schweinehirte und Gänsehirte) gab es auch densogenannten „számadó“, der die Verantwortungfür die Herde innehatte und Rechenschaft überAnzahl und Verbleib der Tiere abgeben mussteund den „bojtár“, der unmittelbar mit dem Hütender Tiere beschäftigt war.Die Kleidung der Hirten bestand aus einem blauenHemd (früher war der Stoff mit Asche gefärbtund eher schwarz) und einer blauen, sehr weitenHose, hinzu kamen eine schwarze Weste und derobligatorische Hirtenhut, geschmückt mit einerVogelfeder. Die Feder gab oft Auskunft über dieHierarchie der Hirten: Kranich-, Trappen oderSchnitzereien an einer Ringelpeitsche;Altes Kunsthandwerk: LederstickereiReiherfeder wurden angesteckt. Die Hüte ausSchafwolle dienten auch als Regen- oder Sonnenschirm.Der dichte, mit Fett behandelte Filz warwasserdicht und ließ das Regenwasser am heruntergekrempeltenHut ablaufen. Im Winter wurdedie Garderobe des Hirten mit einem – oft reichlichverzierten oder bestickten – Hirtenmantel (szűr,cifra szűr) ergänzt. Dieser wurde aus Schafwollehergestellt und schützte den Hirten gegen Windund Kälte. Bei Regen und im Winter trugen dieHirten auch einen Umhang aus Schafleder oderSchafspelz (suba). Anfangs besaßen die Hirten oftnur einfache Bundschuhe, diese wurden spätervon den widerstandsfähigeren Stiefeln, die auchbeim Reiten unerlässlich waren, abgelöst.Wichtige Begleiter der Tierhüter waren dieHirtenhunde, die den Menschen beim Treibender Herde, aber auch beim Beschützen des Viehswertvolle Hilfe leisteten.Die Fähigkeiten im Kunsthandwerk wurden ebenfallsvon Generation zu Generation weitergegebenund perfektioniert. Die Hirten konnten aus LederTaschen, Gürtel und Messeretuis anfertigen. Diegeflochtene Ringelpeitsche (karikás ostor) warein wichtiges „Werkzeug“ beim Trieb der Herden.Aber auch im Schnitzen hatten die Pusztahirtenviel Erfahrung. Neben Holzschnitzereien (Flöten,Pfeifen, Stöcke) sind auch die in Horngegenständegeritzten Motive bekannt: wunderschön geschmückteTrink- und Blashörner, Gefäße für Gewürzeu. a. Und nicht zuletzt galten sie als „Archivare“der Volksliteratur und der Volksmusik, siekonnten und können heute noch allerlei Märchenund Geschichten über die Puszta und ihre Bewohnererzählen und zahlreiche Volkslieder singen.Die Institution der „Ewigen Hirten“ wurde 2007gegründet. In diesen erlesenen Kreis werden diejenigengewählt, die besondere Dienste in diesemBeruf geleistet haben. Der Kreis besteht aus zwölfPersonen. Stirbt eines der Mitglieder, so wird einneuer Hirte in die Runde gewählt.58 Reich verzierter Hirtenmantel (cifra szűr)59


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernReisetipps undSehenswürdigkeitenrund um Hortobágyden Plänen von Ferenc Povolnigebaut wurde. Davor stand hierbereits eine Holzbrücke, die oftvon den Viehtreibern benutztwurde. Nachdem die ständigeReparatur der Holzbrücke im-Gänse gezüchtet, um diese speziellenRassen und ihre Gene zuerhalten. Im Streichelzoo dürfendie Kinder kleine Schafe, Geißlein,Esel und andere Tierkinderstreicheln und füttern. Regel-mer mehr Geld verschlang, be-mäßige Veranstaltungen ladenschloss die Stadt Debrecen, eineGroß und Klein in den Pusz-Werkstätten wird das HandwerkDie ehemaligen Zuchtgebiete der Graurinder, allen voran dieberühmte Puszta von Hortobágy, laden heute mit vielfältigenstabilere Steinbrücke errichtenzu lassen.In der berühmten Großenta-Zoo ein: So gibt es Märchenabendeoder den Abenteuertagfür die ganze Familie. Im Märzvon elf verschiedenen Berufender Region vorgestellt. Gürtelmacher,Trachtennäherinnen,Naturschönheiten, Sehenswürdigkeiten und touristischenHighlights dazu ein, diese Gegend näher zu erkunden.Tscharda (Nagycsárda) vonHortobágy, die 1699 als ZollundRaststätte an der Kreuzungwerden die zurückkehrendenStörche mit einem Fest begrüßt,im September die SchwalbenKäsemacher, Filzer, Weber, Seifenmacher,Töpfer, Holzschnitzerund andere führen hier denvon wichtigen Handelswegenmit einer Veranstaltung verab-Besuchern ihr altes Kunsthand-entstand, serviert man heuteschiedet.werk vor.Hortobágylandestypische Gerichte ausBiofleisch. Im HirtenmuseumEin spannendes Naturschauspielist zweifellos der HerbstzugZu den regelmäßigen Eventswird das Leben der Hirten inder Kraniche. Beim Sonnen-des Nationalparks gehören u. a.52.000 Hektar gegründet undhügel gebaut wurden, also vonBildern und Filmen, aber auchuntergang im Oktober könnendas alljährliche Hirtentreffenist seitdem kontinuierlich aufMenschenhand geformt sind.durch die typischen Gegenstän-mehrere zehntausend Vögel be-mit Gulaschkochwettbewerb82.000 Hektar erweitert wor-de des Berufs vorgestellt.obachtet werden, wenn sie überzu Pfingsten, der Hortobágyerden. Das ist fast so groß wieIn der Nähe der Gewässer kom-Der Puszta-Zoo (Pusztai Ál­die Puszta zu ihren Übernach-Brückenmarkt im August unddie Gesamtfläche von Berlin.men 90 Prozent der einheimi-latpark) präsentiert die altentungsplätzen ziehen. In dieserdas Kranichfest im Oktober.Seit 1999 gehört das Gebietschen Vogelarten vor. Es sindungarischen Haustiere sowie dieZeit werden auch geführte Kra-zum UNESCO-Welterbe.hier einige seltene und mittler-ehemaligen typischen Tierras-nich-Wanderungen angeboten.Die Puszta erleben:Der Fluss Theiß und seine Ne-weile streng geschützte Tier-sen der ungarischen Tiefebene.Nationalpark Hortobágybenflüsse formten die Oberflä-arten zu finden, wie Trappen,Hier und auf dem Gebiet des Na-Berühmt ist auch das Gestütche des Hortobágy zu einer fastRotfußfalken, Moorenten, ver-tionalparks werden die als Hun-von Máta mit 280 Pferden. DankDer Nationalpark Hortobágygleichmäßig flachen Tiefebene.schiedene Reiherarten, Kormo-garicum bezeichneten Tierartenseiner traditionsreichen und(Hortobágyi Nemzeti Park)Von oben betrachtet sieht dierane, Brachschwalben, Seeadlerwie das ungarische Graurind,einzigartigen Zuchtgeschichteist nicht nur das größte,Landschaft wie ein riesigerund Kraniche. Insgesamt wurdendas Zackelschaf, das Manga-nimmt es unter den europäi-sondern auch das bekanntesteTeppich aus, nur der Flussüber 340 verschiedene Vogel-licaschwein (Wollschwein),schen Gestüten eine Sonder-Naturschutzgebiet Ungarns.Hortobágy teilt die Ebene wiearten gezählt. Ein wahres Para-bestimmte Pferderassen undstellung ein. Seine BekanntheitBesucherzentrumDas Wort Hortobágy bezeich-ein silbernes Band. An manchendies für Vogelbeobachter!verdankt es den Reitkünsten derHortobágynet eine landschaftliche Ein-Stellen gibt es kleinere Erhebun-Hortobágyer Pferdehirten undPetőfi tér 9heit, einen Fluss und seit 1966gen, die sogenannten Kumanen-Eine weitere Sehenswürdigkeitder Zucht der Noniusrasse.H-4071 Hortobágyauch eine Ortschaft auf derhügel (kunhalom), auch Kurganist die berühmte Neunbögi-ungarischen Tiefebene. Dergenannt, die von den aus demge Brücke von HortobágyIn Hortobágy befindet sich auch+36 (0)52 589-000Nationalpark wurde am 1. Ja-Osten eingewanderten Kumanen(Hortobágyi Kilenclyukú Híd),der größte aktive Handwer-info@hnp.hunuar 1973 auf einem Gebiet vonals Wachposten oder als Grab-die zwischen 1827–1833 nachkerhof Ungarns: In zahlreichenwww.hnp.hu6061


Die Reisetipps historischen und Sehenswürdigkeiten Ochsentriebe von Ungarn rund um nach Hortobágy BayernHajdúböszörménysymbolisiert einerseits die Freiheit,andererseits die wichtigsteHutmachers hautnah erleben.Die Familie Mihalkó blickt aufzeigen die in der Region bekannteHierarchie der Hirten: AnDie Stadt nordwestlich vonDebrecen war einst die „Hauptstadt“der Hajduken, heute hatsie 32.000 Einwohner.Der Bocskai Platz (Bocskai tér),sieren die sieben Hajdukenstädteund ihre Verbundenheit. Einmoderner Springbrunnen undeine Plastik, die die Strukturund die Entwicklung der Stadtnachzeichnet, vervollständigendie harmonische Einheit des neugestalteten Platzes.Das Hajdukenmuseum (HajdúságiMúzeum) in Hajdúböszörményzeigt die Geschich-mal eingeweiht, die Statueeines Grauochsen, eine Arbeitdes Bildhauers Lajos Bíró. Dielebensgroße Tierfigur steht aufdem ehemaligen Marktplatz vonHajdúböszörmény und erinnertan die Zeiten des regen Viehhandels.Das Gedenkhaus vonMiklós Kárpát ist ein traditionellesBauernhaus mit dreiEinnahmequelle der Stadt, dieLandwirtschaft.eine lange Tradition bis zumJahr 1800 zurück. Wie seineVorfahren stellt Gyula Mihalkóaus Schafwolle Hirtenhüte, aberauch andere Kopfbedeckungennach alter Tradition und inHandarbeit her. Bei ihm kannman die Kunst des Hutmachensselbst ausprobieren und erlernen.Das Haus bietet auch zweiZimmer zum Übernachten an.erster Stelle – wie man erzählt,knapp hinter dem lieben Gott –steht der Pferdehirte (csikós),dann folgt der Rinderhirte(gulyás), der Schafhirte (juhász),der Schweinehirte (kondás) unddie arme Gänseliesl schließt dieReihe (libapásztor lány).der zentrale Platz der Stadt,wurde 2013–14 komplett renoviertund neu gestaltet. DasRathaus und das ehemalige Verwaltungsgebäude,das heute dasHajdukenmuseum beherbergt,wurden ebenfalls aufwendigsaniert. Im imposanten Innenhofdes Museums finden im Sommerkulturelle Veranstaltungen statt.Zwei Statuen schmücken denPlatz, die Statue des FürstenIstván Bocskai, der die Hajdukenmitsamt Privilegien angesiedeltte der Region „Hajdúság“ vonden archäologischen Funden ausdem 10. Jahrhundert bis heute.Eine besondere Stellung nimmtdie Geschichte der Hajdukenein: Die typischen Waffen undKleidungsstücke, aber auchviele Dokumente und Bilder zumAufstieg der Hajduken und ihrerSiedlungen sind hier ausgestellt.2014 wurde ein neues Denk-Räumen. Hier lebte der Malerder Puszta, Miklós Kárpát(1886–1935), der selbst vieleJahre als Hirte arbeitete unddas Leben der Tierhüter sowiedie Landschaft von Hortobágyin zahlreichen Bildern auf dieLeinwand brachte.Hajdúsági MúzeumKossuth Lajos utca 1H-4220 HajdúböszörményIn der Hutmacherwerkstattvon Gyula Mihalkó kann mandas traditionelle Handwerk desDas ebenfalls neu eröffneteHeil-, Thermal- und StrandbadKamilla erwartet die Badegästemit mehreren Becken,Whirlpool, Sauna, Dampfbad,Salzgrotte und mit MassageundWellnessangeboten. Übernachtenkann man im ThermalHotel Balmaz (4-Sterne-Hotelmit Thermalbecken und Sauna)direkt nebenan.Die aus Holz geschnitzten Hirtenskulpturenvon Béla MónusHutmacherwerkstattMihalkóSzegfű sor 1/AH-4060 Balmazújváros+36 (0)30 528-8015mihalkgy@freemail.huwww.mihalkogyula.huhatte, und eine Skulptur mit den„Tanzenden Hajduken“. Die siebentanzenden Figuren symboli-+36 (0)52 229 038info@hajdusagimuzeum.huwww.hajdusagimuzeum.huHajdúszoboszlóBalmazújvárosDie Stadt unweit von Debrecenist vor allem für ihren riesigenauf einem Areal von 30 Hektar.Die Sensation des Freibades istüber 1.000 Metern etwas anderesnach oben, nämlich das 73Bäderkomplex Hungarospa be-„die mediterrane Küste“ mitGrad warme, bräunliche Ther-Die Stadt mit ca. 18.000 Ein-zer-Familie Semsey, wurde imDas Rathaus, das 1909–1911kannt, den größten in ganz Un-einer Wasserfläche von 6.200malwasser, das auch heute nochwohnern ist ein Verwaltungs-19. Jahrhundert in klassizisti-erbaut wurde, ist eines dergarn. Hier finden die BadegästeQuadratmetern, umgeben vondie Bäder speist. Das Wasserzentrum direkt in der Näheschem Stil erbaut. Nach einerschönsten Gebäude der Stadt.alles, was das Herz begehrt:Sandstrand und Palmen. Dieenthält Jod, Brom und Koch-von Hortobágy und bietetumfangreichen RestaurierungAn der Fassade sieht man dasErlebnisbäder, Aquapark mitEntdeckung der Heilquellensalz und wird in erster Linie füreinige Sehenswürdigkeiten. Daswurde das prächtige GebäudeStadtwappen mit einem typi-Abenteuerrutschen, Thermalbe-verdankt die Stadt einem Zufall.Rheumatiker empfohlen.Schloss Semsey, das ehemalige2013 als Museum und Veranstal-schen Vogel der Puszta, dercken, Heilbäder, Schwimmhalle,Bei Bohrungen nach Erdgas imWeitere Infos:Landhaus der Großgrundbesit-tungsort wieder eröffnet.Trappe mit drei Ähren: Das BildSauna, Wellness und SportplätzeJahr 1925 kam aus der Tiefe vonwww.hungarospa.hu6263


Die Reisetipps historischen und Sehenswürdigkeiten Ochsentriebe von Ungarn rund um nach den Hortobágy Bayern OxenwegHajdúnánásDebrecenStrohflechten hat in Hajdú-nachtungsmöglichkeiten an.tue (Ochse mit Hund) des Bild-Zum Schluss soll das eigentli-und 35.000 Handschriften.nánás eine lange Tradition. InIm Bauernhof „Kendereskert“hauers Lajos Bíró aufgestellt.che Zentrum des Ochsenhan-Debrecens größte Parkanlageder Werkstatt Aranyszalmawurde auch eine Grauochsensta-dels und -triebes in Ungarn,ist der sogenannte GroßwaldAlkotóház kann man das alteTourinform Hajdúnánásdie Stadt Debrecen erwähnt(Nagyerdő). Der BadekomplexHandwerk bewundern und er-Köztársaság tér 6werden. Debrecen ist heute dieAquaticum, bestehend auslernen. Die ständige AusstellungH-4080 Hajdúnánászweitgrößte Stadt Ungarns undThermalbad, mediterranemzeigt allerlei Gegenstände ausals Zentrum der ReformationErlebnisbad und einem großenStroh wie Körbe, Hüte, Ernte-+ 36 (0)52 382-076wird sie auch als „das Rom derFreibad, lädt Jung und Alt zumkränze und Taschen. Das altehajdunanas@tourinform.huCalvinisten“ bezeichnet. ImPlantschen ein. Für Familien-Bauernhaus bietet auch Über-www.hajdunanas.hu16. Jahrhundert konvertierteausflüge geeignet sind der Zooein Großteil der Bevölkerungvon Debrecen und der Vergnü-Nádudvarzum calvinistischen Glauben.Wahrzeichen der Stadt ist diegungspark mit Fahrgeschäften.Jedes Jahr im August findet inGroße Reformierte KircheDebrecen der berühmte Blu-Der Ort ist für seine Schwarz-der Endphase der Ofen abge-(Nagytemplom), die auch inmenkarneval statt. Der Umzugkeramik bekannt, die hierdichtet wird und dadurchder ungarischen Geschichteder mit über 3 Millionen Blu-bereits seit dem 16. Jahrhundertrußhaltiger Rauch entsteht.eine wichtige Rolle spielte. Hiermen geschmückten Wagen wirdhergestellt wird. Die schwarzeverkündete 1849 Lajos Kossuthvon Kapellen, Tanzgruppen,Farbe erhalten die Tongefäßedie Entthronung der Habsbur-Spielmannszügen und anderendadurch, dass beim Brennen inger und die Unabhängigkeitbunten Gruppen begleitet.Ungarns. Die im klassizistischenEin ganz besonderes ErlebnisTourinform DebrecenTiszafüred und der Theiß-SeeStil erbaute Kirche ist in der Tatsehr groß, die Länge des Haupt-bietet die nostalgische Fahrtmit der Zsuzsi Schmalspur-Piac utca 20H-4024 Debrecenschiffes beträgt 55 Meter undbahn (Zsuzsi Erdei Vasút)zum Plattensee entwickelt undFahrradfahrern zur Verfügung.das Gotteshaus bietet den Be-durch Wald und Puszta. Auf+36 (0)52 412-250zieht nicht nur Badegäste undHier entlang verläuft auch dersuchern etwa 3.000 Sitzplätze.einer Strecke von 16 Kilometerndebrecen@tourinform.huWassersportler, sondern auchinternationale Radweg EURO-Der westliche Turm kann auchfährt die älteste noch funkti-www.debrecen.huAngler an. Der Ort TiszafüredVelo 11.bestiegen werden (213 Trep-onierende Schmalspurbahnam See ist ein beliebter Ur-pen!). Von hier aus bietet sichUngarns die Gäste durch dielaubsort. Das Vogelreservat ameine großartige Aussicht aufUmgebung der Stadt.Theiß-See ist streng geschützt,das Stadtzentrum. Das 1538Der Theiß-See (Tisza-tó) ist einhier lassen sich bei geführtenTourinform Tiszafüredgegründete Reformierte Kol-künstlich errichteter StauseeBootstouren seltene VogelartenFürdő u. 21legium von Debrecen brachteund enstand 1973 im Zuge derbeobachten.H-5350 Tiszafüredunzählige berühmte Schriftstel-Theiß-Regulierung. Mittlerwei-Ungarns zweitgrößten Seeler, Dichter und Denker Ungarnsle hat sich der See zu einemkann man auch mit dem Rad+36 (0)59 511-123hervor.beliebten Naherholungsgebietumrunden, ein 120 km langertiszafured@tourinform.huDie Bibliothek der Schule be-und einer echten Alternativeasphaltierter Radweg steht denwww.tiszafured.huherbergt über 600.000 Bücher6465


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayern04 –TransitlandÖsterreichVom WienerOchsengries bisnach Schärding66 67


Transitland ÖsterreichÖsterreichs Rolleim transkontinentalenOchsenhandelZwischen den osteuropäischen Aufzuchtgebieten und densüddeutschen Verbraucherregionen lag das TransitlandÖsterreich, das mit seinen zahlreichen Viehmärkten, Wegen,Straßen, Furten und Mautstellen mehrere hundert Jahrelang am transkontinentalen Ochsentrieb beteiligt war.Einige Städte, vor allem Wien, waren auch alsFleischabnehmer in diese Routen integriert, dievorhandenen Quellen weisen jedoch darauf hin,dass die Mehrzahl der Ochsen in die süddeutschenStädte oder nach Venedig weitergetriebenwurde. Viehmärkte, Mauten und andere Transitabgabensicherten den Regionen am Oxenwegdennoch gute Einnahmen.Wie sah die politische Situation dieser Region imMittelalter und in der Frühen Neuzeit aus? Nachdem Aussterben der Babenberger kam das HerzogtumÖsterreich 1282 an die Habsburger. Diesebauten durch eine geschickte Heirats- und Bündnispolitikeine europäische Großmacht auf. Ab1452 trugen die Habsburger die Kaiserkrone des„Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“in fast ununterbrochener Folge. 1522 erfolgte dieTeilung des Hauses Habsburg in eine spanischeund in eine österreichische Linie. Die österreichischeDynastie erhielt 1526 durch einen ErbvertragBöhmen und Ungarn und legte damit den Grundsteinfür den späteren Vielvölkerstaat. Die großeHerausforderung des 16. Jahrhunderts warendie aus dem Osten vordringenden Türken. 1529belagerten die osmanischen Truppen erfolglosWien. Die Eindringlinge wurden zwar zurückgedrängt,doch in den nächsten 150 Jahren blieb dieBedrohung weiter akut. 1683 standen die Türkenerneut vor den Toren Wiens. Diesmal konnten sienicht nur abgewehrt, sondern bis hinter Belgradzurückgedrängt werden. Im 18. Jahrhundert schufendie Herrscherin Maria Theresia und ihr SohnJoseph II. mit ihren Reformen die Grundlagen füreinen modernen Staat.68Viehmärkte fanden in Österreich statt – Marktplatz Rohrbach69


Transitland ÖsterreichWien –der zentrale Umschlagplatzdes OchsenhandelsDas erste wichtige Ziel auf dem Weg der Ochsenhändlerwar der Handels- und Verkehrsknotenpunkt Wien.Der Hauptumschlagplatz der ungarischen Graurinderwar für lange Zeit der Wiener Ochsengries.Zentrum des OchsenhandelsVom Wiener Ochsengrieszum Central-ViehmarktBereits 1503 wurde der Ochsengries vor dem Stubentorurkundlich erwähnt. Der bekannteste undälteste Lebendviehmarkt von Wien lag anfangs amsüdwestlichen Stadtrand, im Bereich des heutigenBeethovenplatzes. Jeden Freitag konnten hierViehzüchter, Händler und Metzger ungarischeOchsen an- und verkaufen. Später, zu Beginn des18. Jahrhunderts, wurde dieser Handelsplatz aufdas Gebiet des heutigen Bahnhofs Wien-Mitteverlegt. Der Viehhandel erfolgte auf dem freienFeld. Erst 1760 erhielt der Platz eine hölzerneUmzäunung, den sogenannten Ochsenzwinger.1797 wechselte der Markt erneut den Standort,diesmal nach Sankt Marx. Eine Überdachung desMarktplatzes gab es damals noch nicht. So musstenZüchter und Händler bei schlechtem Wetteroft knietief in Kot und Schlamm waten oder warenim Sommer der direkten Hitze ausgesetzt. 1846wurde in Sankt Marx mit dem Bau eines Schlachthofesbegonnen.Zwischen 1880 und 1883 errichtete die BaufirmaRudolf Frey unter Mitarbeit des ArchitektenAdalbert Constantin Swoboda einen Central-Viehmarktfür die Stadt Wien und ihre Umgebung. DieToranlage mit den beiden gigantischen Stiergruppen,die ohne Zweifel ungarische Grauochsendarstellen, stammt von dem Bildhauer AntonSchmidgruber. Wien war bis ins 19. Jahrhundertder Hauptumschlagplatz der ungarischen Ochsen.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Tierenicht mehr auf eigenen Beinen aus Ungarn, sondernwurden mit der Eisenbahn transportiert.Wo sich die Ochsen „stapelten“Wiener Zentralviehmarkt PortalWas war das so genannte Stapelrecht?Das Stapelrecht (lat. Ius emporii, eigentlich„Marktrecht“ im Sinne von „Verkaufsrecht“) warim Mittelalter das Recht einer Stadt, das durchziehendeKaufleute dazu zwang, ihre Waren in derStadt für einen bestimmten Zeitraum abzuladen,also zu „stapeln“ und dort anzubieten. Teilweisekonnten sich Händler durch Zahlung eines Stapelgeldesvon dieser Pflicht befreien.So ein Stapelrecht besaß auch Wien bereits ab1221. Die Ochsenhändler waren damit gezwungen,die Tiere auf dem Wiener Ochsengries feilzubieten.Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurden Teiledes Wiener Stapelrechts aufgehoben.70 71


Transitland ÖsterreichWeitere HandelszentrenWeitere wichtige Handelsplätze für die „Ungarochsen“waren die Märkte im Umkreis von Wien: Bruck an der Leitha,Götzendorf, Ebenfurth, Himberg und Laxenburg, die bereitsim ersten Kapitel erwähnt wurden (siehe Seite 20).Auf dem Gebiet des heutigen Oberösterreich wurdenViehmärkte in Ebelsberg, Pregarten, Klaffer,Hitzing, Schärding, Braunau, Ried und Freistadtabgehalten.Ein regionales Zentrum des Ochsenhandels wardie Gemeinde Rohrbach im Oberen Mühlviertel.Der Ort erhielt bereits im Mittelalter Marktprivilegien,die nach den Hussitenkriegen 1459 vonLandesfürst Albrecht VI. erneuert wurden. DerRohrbacher Wochenmarkt entwickelte sich imLaufe der Zeit zum wichtigsten Viehmarkt desMühlviertels. In der Blütezeit (15.–16. Jh.) wurdenhier jeden Montag rund 1.300 Stück Vieh zumKauf angeboten. Der Ochsenhandel aus Ungarnnach Bayern stellte für die Bevölkerung für längereZeit eine wichtige Einnahmequelle dar. Diemontäglichen Ochsenmärkte in Rohrbach fandennoch bis zum Zweiten Weltkrieg statt. 1Auch in Freistadt fanden Viehmärkte stattViehmarkt in Rohrbach (Zeichnung aus dem 19. Jh.)Feilschen um das HornviehEin Markttag in RohrbachJeden Montag fand auf dem Marktplatz von Rohrbachein reges Treiben statt.Metzger und Händler – verglich lange und aus-ausschließlich männliche Kundschaft – Landwirte,Das Vieh wurde durch die Berggasse zum Marktplatzgetrieben. Am Platzeingang überprüften ein die Widerristhöhe nach, fragte nach dem Gewicht.giebig die Ware, prüfte Gebisse und Hörner, maßTierarzt und je ein Vertreter der Gemeinde und Das Geschäft wurde per Handschlag getätigt. Ander Gendarmerie den Gesundheitszustand der den Zahltischen aus Granit, von denen drei nochOchsen und die Viehpässe – eine Qualitätssicherungsmaßnahmesozusagen. Auf beiden Seiten wurden die Zahlungsmittel geprüft, denn amheute auf dem Rohrbacher Marktplatz stehen,des Marktes wurden dann die Tiere an ein Geländerangebunden und standen so zum Begut-die Echtheit der Münzen. 2Klang von Silber auf Granit erkannten die Händlerachten, Vergleichen und Verkaufen bereit. Die1 nach Klepp, S. 13–1972 2 nach Klepp, S. 13–1973


Transitland ÖsterreichTriebwege und „Ochsenstraßen“in ÖsterreichDie Routen des Europäischen Oxenweges in Österreichsind nur teilweise erforscht und belegt. Durch schriftlicheDokumente und Flurnamen lassen sich bestimmte Streckenrekonstruieren, doch es klaffen noch größere Lücken imWegenetz, wo man nur vermuten kann, wo die Herdenentlanggetrieben wurden.Südlich der Donau führte eine Ochsenstraße vonWien über Amstetten, die Ebelsberger Maut,Eferding, Peuerbach und Raab nach Schärdingund Passau. Von dieser Route gab es eine Abzweigungüber Neufelden nach Rohrbach. Aber auchvon Pregarten aus konnte man über Linz zwischenAlkoven und Schönering den Anschluss an diesüdlich der Donau verlaufende Triebroute finden.Rohrbach stellte als Kreuzungspunkt der Triebwegevon Leonfelden und Neufelden sowie alsRast- und Handelsplatz vor dem Übergang nachBayern über die Klafferstraße ein regionales Zentrumdar. Durch das Mühlviertel führte eine Straßevom Waldviertel kommend über Königs wiesennach Pregarten und weiter über Schenkenfelden,Leonfelden, Haslach, Rohrbach und Aigen bisNürnberg. Um die kaiserliche Mautstelle in Linzund die risikoreiche Innüberquerung bei der Furtvon Schärding zu umgehen, wählten bayerischeHändler des Öfteren den Weg durchs Mühlviertelund dann weiter nach Passau und Regensburg. 3Einige Strecken des ehemaligen Ochsenwegeswerden bis zum heutigen Tage als „Ochsenstraße“bezeichnet. Viele dieser Routen waren in Österreichbereits zu Zeiten der Römer oder teilweiseschon in der keltischen Zeit benutzte alte HeeresundHandelswege: 4• die Ochsenstraße bei Altheim, Flußübergangder Ache mit dem Flurnamen Hörfurt• die Ochsen- oder Hörstraße bei Eferding• die Römerstraße Eferding bis Passau• die Ochsenstraße von Hartkirchennach Schlögen• die vorrömische Ochsenstraße in Leonding(heute Limesstraße)• die Ochsenstraße zwischen Passau undStraubing• Ebelsberg – Kleinmünchen – Hart – Jetzing –Hitzing – Straßham Richtung Schärding(zwischen Schönering und Alkoven ebenfallsals „Ochsenstraße“ bezeichnet) 5• und eine alte Ochsenstraße führt auch vonHitzing über Leonding nach Linz.Ein Ochsenhorn im Wappen der Gemeinde Pasching,unweit von Linz, erinnert ebenfalls an dieZeiten des Ochsenhandels. Es verweist vermutlichauf die bereits in vorrömischer Zeit benutzte Handelsstraße,die später Teil des Donaulimes war.3 nach Klepp, S. 13–194 nach Jandaurek74 5 Trathnigg, S. 31675


Transitland ÖsterreichMautstellen in ÖsterreichBekannt ist die Welserische Viehmaut von Ebelsberg6 . Kaiser Friedrich III. gestattete den Bürgernvon Wels, das Stadttor beim Pfarrhaus zu öffnenund dort Maut zu erheben. Seit 1452 war dasMautrecht an die Stadt verpachtet. Diese Mautwird in den schriftlichen Quellen als „Welser ViehoderOchsenmaut“ bezeichnet. Die Mautrechnungenaus dem 16. und 17. Jahrhundert (1535–1671)geben detailliert Auskunft über die Höhe derMauteinnahmen, die Menge der durchgetriebenenTiere und die Herkunft der Händler. Im 16. Jahrhundertstiegen die Einnahmen kontinuierlich. Diegrößten Mauteinnahmen erhielt die Stadt Welsim Jahre 1567 mit 104 Gulden. In diesen ertragreichenJahren wurden jährlich bis zu 14.000 Ochsenvermautet. Die Listen belegen außerdem, dass einGroßteil der Händler (29 Personen) aus Augsburgstammte, die anderen Gebührenzahler kamen u. a.aus Ulm, München, Straubing und Passau. Um1600 gab es interne Probleme mit dem Mautner,so dass kurzfristig die Maut gesperrt wurde, 1610dagegen plünderte das Passauer Kriegsvolk dieMautkasse. Nach diesen Turbulenzen flossen bis1650 wieder regelmäßig Mauteinnahmen für dieStadt Wels. Anschließend reduzierten sich dieMauteinkünfte ganz plötzlich, so dass diese kaumnoch die Unkosten für die Verwaltung deckten.Die Stadt versuchte, die nicht mehr so attraktiveMaut weiter zu verpachten, doch das Interesse andem „toten Geschäft“ blieb verständlicherweisegering. Einerseits fällt diese Zeit mit dem allgemeinenRückgang der Ochsentriebe zwischen1670–1720 zusammen, andererseits vermutetman, dass die Route über Ebelsberg ab Mitte des17. Jahrhunderts kaum noch benutzt wurde.Die Mautstelle Pregarten ist ebenfalls durchMautrechnungen bekannt (1570–1667). 7 Die Anzahlder vermauteten Ochsen ist im Vergleich zuEbelsberg wesentlich geringer, was auch daranlag, dass es sich hier um eine nördliche Nebenrouteder Ochsentriebe handelte, die nur vonbestimmten Händlern frequentiert wurde: zumBeispiel von Händlern aus Nürnberg oder Regensburg.Die Anzahl der Nürnberger Händlerist hier auffallend größer als in Ebelsberg, wodie Augsburger eine dominante Rolle spielten.Erst im 17. Jahrhundert tauchen die Augsburgerstärker in den Pregartener Mautrechnungen auf.Der Mautsatz pro Ochsen betrug bis 1592 einenPfennig, ab 1628 einen Kreuzer (zu 4 Pfennig).Die größte Herde passierte diese Mautstelle am17. August 1570: Ein Vilshofener Bürger trieb eineHerde mit 400 Ochsen durch.Enns, die älteste Stadt Österreichs hatteauch MautrechtFreistadt mit mittelalterlicherStadtbefestigungDie Hauptmautstelle war in der Stadt Linz. DieLinzer Mautrechnung von 1627 bestätigt denDurchtrieb von 14.374 Ochsen, die aller Wahrscheinlichkeitnach aus Ungarn stammten. Auchhier dominierten die Augsburger und NürnbergerOchsenkäufer. Der Mautsatz lag bei 9 PfennigGeleitgeld, ab 100 Stück Vieh räumte man jedochgewisse Nachlässe ein. An dieser Mautstelle wurdeüber den eigentlichen Mautsatz und Zettelgeldhinaus noch eine gesonderte Abgabe von einemPfennig pro Tier erhoben.Mautrecht besaß auch die älteste Stadt Österreichs,Enns, wo neben der Stadtmaut auch Gebührenfür die Überquerung der Donau erhobenwurden. Die Aufstellung der Maut zu Enns, dieEin Vergleich der verschiedenenMautstellen in den Jahren 1627/28:Zahl der vermauteten Ochsen: 9Ebelsberg (1627) 10.927Klafferwald (1627) 1.967Niclas Guelher für Herzog Albrecht III. am 30.November 1386 anfertigte, ist eines der frühestenVerzeichnisse dieser Art in Österreich. Die breitePalette von Gütern, die auf Donau und Enns sowieauf den Straßen die Stadt passierten oder hierangeboten wurden, ist erstaunlich. Wie hoch dietatsächlichen Einnahmen aus der Maut für denLandesherrn waren, ist jedoch nicht überliefert.Die Herrschaft Falkenstein besaß eine zentraleMautstelle in Wildenranna sowie eine weitereMautstelle in Niederranna. Doch zahlreiche süddeutscheViehhändler versuchten diese Herrschaftsmautzu umgehen und wählten lieber denWeg durch den Klafferwald. Das gefiel der HerrschaftFalkenstein nun gar nicht und so errichtetediese im 16. Jahrhundert auch in Klaffer eineMautstelle. „Von jedem Hungerischen Oxen istman der Herrschaft Falckhenstain vier Pfening zuMauth zu raichen schuldig“, lautete die Anweisungaus dem Jahre 1607.Bekannt sind auch die Aufzeichnungen des MautnersJakob Böck von Ulrichsberg aus dem Jahre1588. Für insgesamt 5.158 Tiere hatte er in diesemJahr Maut kassiert, die meisten Händler kamenaus Straubing. Diese Mautstelle gehörte demStift Schlägl. Der Mautner von Ulrichsberg wurdeaußerdem verpflichtet, die in Linz ausgestelltenGeleitzettel zu überprüfen. Falls der Händlerkeinerlei Bestätigung über geleistete Mautzahlungenvorweisen konnte, musste er wieder nach Linzzurück. 8Linz (1627) 1.480Pregarten (1628) 2.7616 Trathnigg, S. 311–3208 nach Klepp, S. 13–197 Vangerow: Die Fleischversorgung Deutschlands,9 Zahlen nach Vangerow: Die Fleischversorgung76 S. 71–112Süddeutschlands, S. 102–10377


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernAusflugstipps rund umden OxenwegPregartenDie Stadt Pregarten war, wie dieMautrechungen belegen, eineJahr 1230 bis hin zum Webermarktund zur Stadterhebung inder Stationen auf dem Europä-jüngster Zeit.Rund um den Oxenweg gibt es auch in Oberösterreich viel zuent decken, ob man auf Schusters Rappen, auf dem Fahrrad oderbequem mit dem Auto die Gegend erkunden möchte. Auf denfolgenden Seiten werden vier österreichische LEADER-Regionenentlang des Oxenwegs mit ihren touristischen Highlightsvorgestellt.ischen Oxenweg. Sie lag auf derRoute nördlich der Donau.Pregarten verfügte bereitsim 13. Jahrhundert über dasMarktrecht und war am Handeldes Mittelalters und derFrühen Neuzeit rege beteiligt.Die Leinenweberei war für dieStadt seit dem 16. Jahrhundertlange Zeit der bedeutendsteStadtgeschichte und Spektakuläresaus der Bronzezeit:Heimatmuseum PregartenDas 2010 völlig neu gestalteteHeimatmuseum der Stadt Pregartenpräsentiert die wirt-Seit 2013 sind hier auch diespektakulären Funde der „BachsteinerTannen“ aus Unterweitersdorfzu sehen. Hier wurdenHügelgräber mit Grabbeigabenaus der späten Bronzezeit (etwa1300 – 1100 v. Chr.) freigelegt.Wirtschaftszweig, bis noch inschaftlichen Schwerpunkte desdie 1860er Jahre wurden im OrtOrtes: Keramik und Weberei. ImTextilprodukte gewoben. ZuMittelpunkt stehen die Ge-Beginn des 20. Jahrhundertsschichte und die Produkte dersiedelte sich mit der Oberös-„Ersten OberösterreichischenDas Mühlviertler Kernlandterreichischen Steingutfabrikim Gebäude der heutigenBruckmühle der erste größereSteingutfabrik Prägarten“.Darüber hinaus informiert dasMuseum über die GeschichteHeimatmuseum PregartenStadtplatz 13A-4230 PregartenBand Europas hin, früher Teildes Eisernen Vorhanges, heutespannende, beinahe unberührteNaturlandschaft. Die Hügelket-Epochen von der Gotik bis insBarock versetzen die Besucherin vergangene Zeiten. Als traditionellesHandwerk des Mühl-Industriebetrieb in Pregartenan. Heute ist Pregarten einesder bedeutendsten Kulturzentrendes Mühlviertels.Pregartens von den jungsteinzeitlichenAnfängen über diezahlreichen Münzfunde und dieerste urkundliche Erwähnung im+43 (0)7236 2255reinhold.klinger@aon.atwww.heimatmuseumpregarten.atten und Berge, Reste eines altenGebirges, bestehen aus hartemGranit. Dieses Urgestein prägtviertels gilt der Blaudruck mitseinen klassischen Stoffmustern,der eng mit der ebenfalls für dieFreistadtdie faszinierende Landschaft.Region typischen LeinenwebereiFreistadt aus der Vogel-Befestigungsanlagen fastDas Mühlviertler KernlandRauh wirkt das Land jedoch nurzusammenhängt. Kulinarischperspektive: Der Höhenflugvollständig erhalten sind. Dienördlich der Landeshauptstadtauf den ersten Blick, die Hügelhat das Mühlviertel auch einigesFreistadt war zwischen demgotische Altstadt mit der mit-Linz ist heute eine beliebteund Wälder laden zum Wandern,zu bieten: Der Hopfenanbau hat14. und 16. Jahrhundert einetelalterlichen Stadtbefestigung,Urlaubsregion. Das MühlviertelRadfahren oder Reiten ein. Imhier schon lange Tradition undwichtige Handelsstadt zwischenden Wehrtürmen, den barockenerhielt seinen Namen von denWinter bieten Langlaufloipendie Mühlviertler Bierspezialitä-dem Donauraum und Böhmen.Fassaden und bezauberndenFlüssen Große Mühl, Kleineund Skipisten Möglichkeitenten sind nicht nur in ÖsterreichAuch Ochsenmärkte fanden hierArkadengängen ihrer Bürger-Mühl und Steinerne Mühl.für den Wintersport. Pracht-bekannt.regelmäßig statt.häuser ist einen Besuch wert.Im Norden an der Grenze zuvolle Kirchen, alte Burgen undFreistadt ist eine der wenigenEine Stadtbesichtigung derTschechien zieht sich das GrüneSchlösser aus verschiedenenStädte in Österreich, derenbesonderen Art bietet das7879


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernKletterprojekt „derHoehenflug“derHoehenflug ltd & Co KGmen. Auf dem Weg wurde unserin Absprunghöhe klettern.Tourismuskern Lasberg+43 (0)7947 7255-13in Freistadt. Mit Hoch- undGF Dipl.-Päd.Planetensystem maßstabsgetreuDas Pechöl, das in Lasberg alsObmann Josef Wittinghofertourismuskern@lasberg.atNiedrigseilelementen, Flying FoxKlaus Affenzellernachgebaut. Ein Meter WegWund- und Heilsalbe für Tierewww.buchberg-hoh-haus.atund Slackline können Mutige dieentspricht somit 369 Millionengebrannt wird, wurde zum im-Markt 7Altstadt mit ihren verschiede-Edlau 3/1Metern im All. Die Sonne befin-materiellen Kulturerbe ernannt.A-4291 Lasbergnen Sehenswürdigkeiten aus völ-A-4291 Lasbergdet sich in Freistadt und wurdelig ungewöhnlichen Perspektivenerleben. Sightseeing wird mitkörperlichen Aktivitäten kom-+43 (0)676 930 74 26office@derhoehenflug.atwww.derhoehenflug.atals eine 1 Meter große Granitkugeldargestellt. Die anderenPlaneten stehen symbolisch alsGutaubiniert und die Stadt aus einerneu gewonnenen Perspektiveerfahren: Denn 30 Meter überdem Boden sieht Freistadt nichtnur anders aus, es riecht undklingt auch anders. Die Kletterererhalten von oben nicht nur Einblickein die Altstadt-Architekturund deren mittelalterlichenBefestigungsring, sondern auchschönste Ausblicke. Neben demkulturellen Aspekt bietet „der-Hoehenflug“ auch Workshopszur Teambildung an.Von der Sonne bis zum Pluto:PlanetenwanderwegFreistadt – Grünbach – SandlVon der Sonne bis zum Pluto istdas Licht ca. 5 Stunden unterwegs.Ungefähr so lange brauchtman auch, um von Freistadtentlang des 16 km langen Wanderwegesnach Sandl zu kom-kleinere Granitkugeln auf Steinen.Die tatsächliche Größe dereinzelnen Planeten im Vergleichzur Sonne wird seitlich an denStationen demonstriert. DerWeg bietet neben Wissenswertemauch wunderschöne Aussichtenin die Hügellandschaftdes Mühlviertels.Weitere Infos:www.freistadt.at/planetenwegAusflugstipp für Familien:Der Vogelkundeweg in GutauWar es die Lerche oder dieNachtigall? Die heimische Vogelweltkennenlernen und dabei sorichtig Spaß haben – das bietetder Vogelkundeweg in Gutau.Begleitet vom Eisvogel undseiner kleinen Freundin „Meisi“und Hörrohr auch zahlreicheSpielstationen zum Klettern,Rutschen und Hüpfen für Kinderbereithält.Führungen gibt es von Märzbis November nach telefonischerVoranmeldung.Färben mit Indigo wurde früherviel Geheimnisvolles zugedacht,von den Blaufärbern behaupteteman, sie könnten hexen undzaubern. In Gutau findet jährlicham ersten Sonntag im Mai eininternationaler Färbermarktstatt.Die Gemeinde Sandl ist seitdem 19. Jahrhundert für ihreHinterglasmalerei, eine besondereTechnik der Glasmalerei,bekannt. Das „Sandlbild“ bedeutetfür viele das Hinterglasbildschlechthin. Bevorzugte Motivewaren HeiligendarstellungenLasbergerleben Familien und andereBesucher einen abwechslungsreichen,rund 1,5 Stunden langenund Wallfahrtsgnadenbilder.Im Hinterglasmuseum Sandlwerden die Entwicklung und Ge-Mühlviertler Panoramablick:das Hoh-Haus BuchbergMit der Aussichtsplattform„Hoh-Haus“ am Buchberg(813 m) wurde die älteste SiedlungsstätteLasbergs zu neuemLeben erweckt. Das attraktiveAusflugsziel belohnt Wanderermit einer einmaligen Aussichtins Mühlviertel. Der Blickschweift vom Böhmerwald biszur entfernt sichtbaren Alpenkette.Ein Infoterminal erzähltdie Geschichte der Region. DerBuchberg kann von verschiedenenAusgangspunkten bestiegenwerden: vom Lasberger Ortskern,vom „Gasthaus Sepp’n-Wirt“ in Elz, vom Wandergasthof„Zur Haltestelle“ in Siegelsdorfoder von der SchlossbrauereiWeinberg in Kefermarkt. Alstouristische Attraktion wird inLasberg auch das „Bouldern“am Buchberg, am Sattlerbergund am Schoberstein angeboten.Hier kann man ohneKletterseil und Klettergurt anFelsblöcken oder FelswändenSpaziergang durch die Natur.Der Ausgangspunkt des Vogelkundewegesliegt beim Schauraumgegenüber des GutauerFärbermuseums. Hier könnenheimische Vögel in ihrer naturgetreunachgebauten Umgebungbetrachtet werden. Der Film„Sehnsucht des Fliegens“ bereitetdie Besucher auf die Wanderungvor, die neben Stationenmit Vogelstimmen, NistkästenDas „Blaue Wunder“ unddas „Sandlbild“:Blaudruck in Gutau undHinterglasmalerei in SandlDas Färberhandwerk ist imMühlviertel seit dem 17. Jahrhundertangesiedelt. Im alten„Färberhaus“ in Gutau wurdeJahrhunderte lang gedrucktund gefärbt, seit 1982 ist esals Museum zu besichtigen.Dem Blaudruckverfahren, demschichte dieses Kunsthandwerkssowie Sammlerstücke gezeigt.Marktgemeinde GutauKefermarkterstraße 4A-4293 Gutau+43 (0)7946 6255gemeinde@gutau.ooe.gv.atwww.gutau.at8081


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernSandlLeopoldschlagund große Besucher spannendeGemeindeamt SandlZur Förderung und Entwick-halten sich viele Insekten undInformationen über das Feuer-Melanie Hirnschrodtlung dieser Flächen werden imKäfer auf. Diese sind wiede-wehrwesen und werden zum ak-Sandl 24Europaschutzgebiet Maltschrum Nahrungsgrundlage fürtiven Mitmachen eingeladen. DerA-4251 Sandleuropäische Wasserbüffel ein-verschiedene Wiesenvögel undWeg beginnt am Ortsanfang vongesetzt. Bei einer 3-stündigenFledermausarten.Sandl, führt über den Tafelberg+43 (0)7944 8255-0Exkursion erfahren die Teilneh-zum Ursprung der Maltsch undgemeinde@sandl.ooe.gv.atmer Wissenswertes über dieWissensdurst löschen:vorbei an der Sternwarte wiederwww.sandl.atDie Büffel sind los!Schutzgüter im Europaschutz-Der Feuerwehr-Erlebniswegzurück ins Ortszentrum. Wis-www.feuerwehrerlebnis-Landschaftspflege imgebiet Maltsch und erleben dieNATURA 2000 Grünes Bandin Sandlsensvermittlung mit Spaß undweg-sandl.atEuropaschutzgebiet Maltschprächtigen Wasserbüffel vor OrtEuropa Infozentrum desDer erste Feuerwehr-Erleb-Aussichtspunkte mit Blick aufam Grünen Band Europasbei der Arbeit auf den Feucht-Naturschutzbund OÖnisweg Österreichs in derdie Landschaft rund um SandlFeuchtwiesen sind seit Jahrhun-wiesen. Diese interessanteLeitung:Gemeinde Sandl ist ein familien-machen den Feuerwehr-Erleb-derten ein Teil des mitteleuro-Nutztierart wird zunehmend fürWolfgang Sollbergerfreundlicher Rundweg mit einernisweg zu einem unvergessli-päischen Landschaftsbildes.die Landschaftspflege entdeckt.Länge von vier Kilometern. Anchen Abenteuer.Sie sind nur schwer zu bewirt-Die Suhlen und Wasserlöcher,Marktpatz 2sechs Stationen erhalten kleineschaften, weisen jedoch einendie durch die sich wälzendenA-4262 Leopoldschlaggroßen Reichtum an außerge-Wasserbüffel entstehen, bietenWindhaagwöhnlichen und seltenen TierundPflanzenarten auf und sinddaher besonders schützenswert.einzigartige Lebensräume fürviele Amphibien und Reptilen.Im Dung der Wasserbüffel+43 (0)664 5143548nat.2000infozentrum@gmx.atwww.naturschutzbund-ooe.atBesucher grenzüberschreitendauch bei individuellen „NatureTrails“ durch die Naturland-Mit dem Bike nach Südböhmenradeln, vorbei an verlassenenDörfern, auf ehemaligen Panzer-Tragweinschaft, erlebnisorientiertenstraßen, heute gut markiertenstellung besucht, begibt sich aufdas Verständnis für die wis-Camps sowie geführten Wan-Radwegen, ist ein besondereseine Zeitreise mit drei Etappensenschaftlichen Exponate, diedertouren wie Schmuggler-TourErlebnis für den an sanftemvom Hochmittelalter bis in diehauptsächlich aus der Samm-Das Tor zum Grünenund Flussläufe-Tour an derTourismus interessierten Gast.frühe Neuzeit, gewinnt dabeilung des Reichensteiner Profes-Band Europas:Maltsch entdecken.Einblicke in die Themen „Burgsors Alfred Höllhuber stammen,GREEN BELT CENTERund Herrschaft“, die Architekturder größten privaten Mittelal-Das GREEN BELT CENTER hatvon Burgen und erfährt Interes-ter-Sammlung Österreichs.am 3. Mai 2015 seine PfortenGreen Belt CenterAbenteuer Burg:santes über die Menschen undDas ebenfalls im Neubau un-geöffnet. Das Grüne Band Eu-Markt 11Oberösterreichisches Burgen-ihre Lebenswelten innerhalbtergebrachte Informationszen-ropa präsentiert sich in einemA-4263 Windhaag beimuseum Reichensteinder Burg. Dazu gehört auchtrum zum Europaschutzgebietspannenden, neu errichteten,FreistadtKultur und Natur unter einemein einzigartiges Original: dieWaldaist-Naarn vermittelt einensechzehn Meter hohen Holzbau.Dach präsentiert die mittelal-teilrekonstruierte BadegrotteEinblick in die ZusammenhängeNatur, Geschichte und Zukunft+43 (0)7943 6111terliche Burg Reichenstein inaus der frühbarocken Blütezeitder heimischen Fauna und Flora.des Grenzraumes am ehemali-info@green-belt-center.euder Gemeinde Tragwein. Wer dieder Burg Reichenstein. Groß-gen Eisernen Vorhang kann derwww.green-belt-center.eumodern gestaltete Daueraus-zügige Schaubilder erleichtern8283


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernOÖ Burgenmuseumwachsen natürlich auf.14 Personen. Jedes dieser Tipisnachempfunden wurde. IKUNAIKUNA IndianerweltReichensteinÜber das Jahr verbringt dieist einem indianischen Themalädt sowohl zum kurzweiligenIndianerpfad 1Reichenstein 1Herde die meiste Zeit auf dengewidmet. Ergänzt wird dasSpielaufenthalt, als auch zumA-4723 NatternbachA-4284 TragweinWeiden, aber auch das Futter imindianische Dorf noch durch einlängeren Verweilen (mit Über-Laufstall stammt ausschließlichSaunazelt samt Ruheraum. Imnachtung) im Indianerdorf ein,+43 (0)664 9209 844+43 (0)72 36 314 00-0von Wiesen und Feldern desEingangsbereich steht das sobietet aber auch verschiedeneoffice@ikuna.atoffice@burg-reichenstein.atBiohofes.genannte Longhouse, das in derFeste und Veranstaltungen an.www.ikuna.atwww.burg-reichenstein.atSpitzenqualität einen NamenArchitektur zwei IndianerzeltenDer kulinarische Tipp:der Pankrazhofergemacht, hauptsächlich mit derProduktion von vielfach ausgezeichnetenMosten sowie Säften,PankrazhoferEva und Norbert EderLugendorf 7KallhamDen Pankrazhofer gibt es seitJahrhunderten. Die heutigeGeneration hat sich in denletzten Jahren mit traditionellenGetränken in biologischerSchaumweinen, Edelbrändenund Likören. Eine Spezialitätdes Hofes ist das PankrazhoferBio-Rindfleisch. Die Tiere werdenim Pankrazhof geboren undA-4284 Tragwein+43 (0)7263 88295mostmacher@pankrazhofer.atwww.pankrazhofer.atDer „Dom im Landl“:Pfarrkirche KallhamDie Pfarrkirche Maria Himmelfahrt,die durch ihren imposantenZwiebelturm und ihreDie Pfarrkirche ist der Muttergottesgeweiht. Das Hochaltarbildzeigt Mariä Himmelfahrt,die am 15. August gefeiert wird.An diesem Tag wird – bereitsprächtige Außengestaltung auchseit über 500 Jahren – derHausruck Nordals „Der Dom im Landl“ bezeichnetwird, wurde 1713 bis 1718bekannte Kallhamer Kirtag mitgroßem Markt, mit Gewerbe-von Jakob Pawanger erbaut undschau, Vergnügungspark undDie Region Hausruck Nord istche Höhenrücken, Flüsse undlauber und Familien. Gasthäuserzählt zu den schönsten Gottes-Festzelten abgehalten.südlich der Schlögener Schlin-Bäche. Die reizvolle, waldreicheund Jausenstationen laden zumhäusern Österreichs.ge gelegen und bildet – optischgesehen – einen Kessel. DasLandschaftsbild ist geprägtLandschaft bietet viele schöneAussichtsplätze und Sehenswürdigkeiten.Die Region giltRasten und Verweilen ein undversprühen den Charme vonBodenständigkeit in dieser nochPeuerbachvom Ausläufer der BöhmischenGranitmasse durch zahlrei-als Geheimtipp für sportliche,naturverbundene Individualur-naturbelassenen Region.Peuerbach ist eine der ältestenSiedlungen Oberösterreichs.Stadt war der Astronom, Mathematikerund Humanist GeorgNatternbachMit ihrem gotischen Stadtkernrund um den Kirchenplatz, dervon Peuerbach. Die Rathausuhrist eine vergrößerte Nach-Hauptstraße und der reizendenbildung des 1457 von GeorgAbenteuerparadies fürKinderherzen höher schlagen.Fleischergasse lädt sie zu Spa-von Peuerbach vollendetenFamilien: „IKUNA -Entlang des Indianerschleich-ziergängen ein. Besonders dieOriginal-Astrolabiums, das imderdaten. Georg von PeuerbachIndianerKUlturNAtternbach“pfades warten zahlreicheenge Fleischergasse mit ihrenGermanischen Nationalmuse-(1423–1461), ein Wegbereiter„IKUNA – folge deinem Pfad“Stationen, die mittels KletternSchwibbögen verführt zu einerum Nürnberg aufbewahrt wird.des kopernikanischen Weltbilds,heißt das Projekt, das am altenund Balancieren erreicht wer-Zeitreise.Das Astrolabium war über vieleerfand nicht nur die erste zu-Indianerspielgelände in Nat-den wollen. Ein neu errichtetesJahrhunderte ein universellesverlässige Taschenuhr, sondernternbach entstanden ist. DasTipidorf bietet hochwertigeAstronom und Humanist:Instrument für Astronomen,auch die Sinus-Cosinus-Rech-attraktive Spielgelände mitÜbernachtungsmöglichkei-Georg von Peuerbach undLandvermesser und Astrologen.nung, die heute zum unverzicht-Wasserspielen, verschiedenstenten für 44 Personen und zweidie Astrolabium-UhrEs diente zudem als Zeitmesserbaren Rüstzeug eines jedenRutschen und Schaukeln lässtGruppenzelte für jeweils bis zuDer berühmteste Sohn derund zur Ermittlung von Kalen-Mathematikers zählt.8485


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach Bayerndes Spätmittelalters, Georg vonPeuerbach. Ein Überblick überlern: 1626 fand hier die Schlachtauf der Ledererwiese statt, dieSt. Agathadie Geschichte und Entwicklungden ersten Sieg für die aufstän-der Astronomie und deren engedischen Bauern brachte.Verflechtung mit Astrologie undAlchemie sind Thema dieserPräsentation.Von Astronomie bis Bauernkrieg:Das SchlossmuseumSchlossmuseum PeuerbachPeuerbachRathausplatz 2Ein Bauernkriegsdenkmal:Ein Ort der Erholung:am Etzinger Hügel wurde eineDie Stadt Peuerbach und ihrA-4722 PeuerbachStefan Fadinger MuseumFreizeitanlage SteinhügelMeditationspyramide errichtet,Schloss spielten in der Ge-Flora und Fauna entdecken:1626 erhoben sich die oberös-Wo einst in St. Agatha einwelche durch einen Serpenti-schichte der oberösterrei-+43 (0)7276 2255-22Naturschutzgebiet Koaserinterreichischen Bauern gegenSteinbruch lag, steht heute einenenweg zu erreichen ist. Aufchischen Bauernunruhen desschlossmuseum@peuerbach.Das ca. 30 Hektar großeden verhassten bayerischenidyllische Freizeitanlage mitdiesem Weg können verschie-16. und 17. Jahrhunderts eineooe.gv.atSumpf- und FeuchtwiesengebietStatthalter Graf Herberstorff.Steinhügelhaus, Steinturm unddenen Mineralien, Kristalle undbedeutende Rolle. Um 1370 vonwww.peuerbach.atliegt zwischen den GemeindenAnführer war Stefan Fadinger,einem Teich. Im Sommer werdenSteine bewundert, gefühlt undden Grafen von SchaunbergPeuerbach, Heiligenberg unddem hier, in seiner Heimatge-Veranstaltungen angeboten,ertastet werden. Die begehbareerbaut, brannte das Schloss mitEin Spaziergang durch dasNeukirchen am Walde. Aufgrundmeinde, ein Denkmal gesetztim Winter wird der Teich zumPyramide bietet nicht nur einenseiner berühmten BibliothekUniversum: Astro- undseiner einzigartigen Tier- undwurde. Morgensterne undEisstockschießen und Eislaufenherrlichen Ausblick auf dieund der Rüstkammer 1571 abNaturwanderwegPflanzenwelt wurde es 2005andere, meist selbst gemachtegenutzt.weite Landschaft, sondern lädtund wurde von Gundaker vonDer Astro- und Naturwander-zum Naturschutzgebiet erklärt.Waffen der Bauern, sowie Über-mit einer wunderbaren stim-Starhemberg in nur drei Jahrenweg wurde gemeinsam von den265 Farn- und Blütenpflanzenblicke über einzelne Schlach-Meditativer Wanderweg inmungsvollen Klangatmosphärezu einem stattlichen Renaissan-Gemeinden Bruck-Waasen undwurden hier gezählt, über 90ten zeugen von einem blutigenSt. Agatha: Mein Weg zum Ichden Besucher zum Meditieren,ceschloss wieder aufgebaut.Peuerbach entlang des Lederer-Vogelarten, darunter so selteneKapitel oberösterreichischerEine Antwort auf den schnell-Verweilen und Innehalten ein.Das Schlossmuseum Peuerbachbaches errichtet. Der leichtewie Bekassine, Braunkehlchen,Geschichte. Das Museumlebigen, stressgeplagten Alltagbeherbergt drei Dauerausstel-Wanderweg ist 1,1 km lang,Neuntöter oder Wachtelkönige,beleuchtet das Leben Stefanbietet der Themenweg „Weglungen: Das Bauernkriegsmuse-asphaltiert, eben und somit dasleben hier oder benutzen dasFadingers und das Leben imzum Ich“ in St. Agatha mitum thematisiert anhand vonganze Jahr über begehbar. Ent-Areal als Rastplatz auf ihrem17. Jahrhundert um die Zeit desinsgesamt 8 Stationen. DerTourismusverband St. AgathaDioramen, Grafiken, Waffen undlang des Weges bieten 29 Infota-Zug. Auch Biber und Fischot-Bauernkrieges. HörstationenStart beginnt beim Revita HotelKirchenplatz 1Kriegsgeräten die politischen,feln Wissenswertes zum Themater sind in den Gewässern derund moderne MuseumstechnikKocher auf der Flachdachter-A-4084 St. Agathakonfessionellen, wirtschaftli-Astronomie und zum Leben undKoaserin heimisch. Ein Spazier-bieten den Besuchern ein zeitge-rasse mit dem Dodekaeder undchen und sozialen Ursachen derWirken des Naturwissenschaft-gang mit interessanten Schau-mäßes Museumserlebnis.der Betrachtung der Gebirgs-+43 (0)7277 82 55-20Bauernaufstände. Die OÖ. Lan-lers Georg von Peuerbach. Eintafeln erklärt die seltenen undsilhouette, welche mit seinenwww.st-agatha.atdeskrippe zeigt mit über 200Planetarium zum Selbstkurbelngeschützten Tier- und Pflanzen-Höhen und Tiefen dem Auf undFiguren typische Hofformen,demonstriert die Geschwindig-arten, die im Naturjuwel Koa-Stefan Fadinger MuseumAb des persönlichen Lebens„Naturwunder“:Trachten und Bräuche Oberös-keiten der Planeten. Auf einerserin zu entdecken sind. AuchKirchenplatz 1gleicht. Über einen SteingartenSchlögener Schlinge und derterreichs. Die Ausstellung mitbeleuchteten SternenscheibeExkursionen mit fachkundigerA-4084 St. Agathaführt der Weg vorbei an sinnstif-Schlögener Blickdem Titel „Höhepunkte mittel-kann man die Sternbilder desFührung werden angeboten.tenden Sprüchen hin zu Ruhe-Die Schlögener Schlinge, einealterlicher Astronomie“ widmetNachthimmels erforschen. Ein+43 (0)7277 82 55-0plätzen, die zum Innehalten oderFlussschlinge der Donau insich dem wohl bedeutendstenkleiner Abstecher führt zu denWeitere Infos:gemeinde@st-agatha.ooe.gv.atzum Spüren der Energie einla-Oberösterreich, etwa aufAstronomen und Mathematikerbeiden Bauernkriegsdenkmä-www.naturschutzbund-ooe.atwww.fadingermuseum.atden. Auf dem Wasserspeicherhalbem Weg zwischen Passau8687


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach Bayernund Linz, wurde 2008 von derBevölkerung zum „Naturwun-von der „Linetshuber Aussicht“sowie vom „Schlögener Blick“Sauwaldder Oberösterreichs“ ernannt.Herrliche Ausblicke auf dieselandschaftlich interessanteRichtungsänderung des Flussesgibt es von der Burgruine Haichenbach,vom „Steiner Felsen“,bei St. Agatha. Die SchlögenerSchlinge gilt auch als Höhepunktdes beliebten Donausteig-Wanderwegs.Weitere Infos:www.donausteig.comDort, wo Inn, Donau und Ilz zumDonaustrom zusammenfließen,liegt die malerische BischofsundUniversitätsstadt Passau.Direkt hinter der Stadt befindetsich bereits auf österreichi-tel – eine der schönsten Eckenvon Oberösterreich.Atemberaubende Fernsichtenin Richtung Alpen, Alpenvorland,Innviertel, Niederbayern,Bayerischer Wald und Böhmerwaldsind von der Sauwald-Panoramastraße oder einemWaizenkirchenschem Boden die Region Sauwald:ein mächtiger Granithügel,der südlichen Aussichtspunktezu betrachten. Die traditionel-dessen Name sich vom „Passau-le, aber qualitativ hochwertigemit einem Wassergraben um-Losenstein wurde das Dorf Wai-er Wald“ ableiten lässt. ZwölfEine gigantische Vielfalt anGast ronomie mit den bekanntengebene Wasserschloss wurdezenkirchen zum Markt erhoben.Gemeinden mit knapp überNatur- und Kulturjuwelen berei-Sauwald-Erdäpfeln lädt zu einerim 13. Jahrhundert erbaut.Später war das Schloss Weiden-20.000 Einwohnern teilen sichchern die Region mit altehrwür-kulinarischen EntdeckungsreiseNeben den Starhembergern,holz im Besitz von Hans Ludwigdie wunderschöne Kleinregiondigen, aber nicht minder moder-ein.Schaunbergern und HerzogGrafen von Kuefstein, der 1631mit dem höchsten (Haugstein)nen Traditionen in BrauchtumAlbrecht III. von Österreich gabzum Landeshauptmann vonund tiefsten (Donau bei Schlö-und Handwerk. Nach wie vorWeitere Informationen:es zahlreiche Eigentümer, dieOberösterreich und kurz daraufgen) Punkt im gesamten Innvier-gilt die Region als Geheimtipp.www.sauwald.atEin idyllisches Wasserschloss:Schloss WeidenholzDas hübsche, von allen Seitenfür unterschiedlich lange Zeitdieses Wasserschloss besaßen.Unter dem Besitzer Achaz vonzum Reichsgrafen ernannt wurde.Die Besichtigung der Anlageist nur von außen möglich.Wander- und Radwege im SauwaldSternenland Mountainbiking:Mountainbike-Strecken in der RegionAusblicken vor. Aus dieser Ideeist später die Sauwald-Panoramastraßeentstanden.Der 25 Kilometer lange Wegführt von Wesenufer bis nachde Perspektiven aus der RegionSauwald auf die gegenüberliegendenreizvollen Landschaften.Unterwegs laden mehrereGastronomiebetrieben zu RastMountainbike-Fans kommen inRegion Hausruck Nord.Pyrawang und kann als Wan-und Einkehr ein.der Region Hausruck Nord vollDie Streckenführung ist anderung oder auch als Radtourauf ihre Kosten. Die Mountainbi-unterschiedliche Schwierigkeits-Ein Weg mit atemberaubenderzurückgelegt werden. Diekerouten (5 Strecken mit einergrade angepasst, damit findenFernsicht:deutlichen HöhenunterschiedeGesamtlänge von 155 Kilometernsowohl anspruchsvolle SportlerSauwald-Panoramastraßesind vor allem für Radler eineund 3.945 Höhenmetern) führenals auch Hobbybiker die passen-Im Jahr 2005 musste ein Pas-sportliche Herausforderung. Andurch die nördlichen fünf Ge-de Route.sauer Ehepaar wegen Holz-insgesamt 9 Orten wurden untermeinden Natternbach, Neukir-schlagarbeiten einen Umwegder künstlerischen Leitung vonchen, Eschenau, St. Agathaüber Esternberg, VichtensteinMichael Lauss Plätze erschlos-Ein beliebter Wanderweg:und Peuerbach. Die Streckennach St. Aegidi machen, umsen und mit besonderen, in dieder Donausteigverlaufen größtenteils abseitsKartoffeln einkaufen zu können.Landschaft integrierten Skulp-Ein Teil des Donausteigs führtder Straßen, abwechselnd berg-Genaue Streckenbeschrei-Bei ihrer Ankunft schwärmtenturen bereichert. Diese beson-durch die Region Sauwald. Derauf und bergab, durch die Tälerbungen und weitere Infossie dem Landwirt von einer „Pa-deren Aussichtpunkte bieten450 Kilometer lange Wanderwegund über die Höhenrücken derunter: www.sternenland.atnoramastraße“ und herrlichendem Betrachter atemberauben-verbindet die Städte Passau und8889


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernGrein und bietet den Wanderernaußergewöhnliche Ein- undRadeln am Fluss entlang:Der DonauradwegLadestationen), beste Verkehrsanbindungenan Züge undEngelhartszellAusblicke in die LandschaftenEntlang des großen StromesSchiffe sowie eine große Anzahlentlang der Donau. Der Donau-führt der berühmte und gut fre-von Übernachtungsmöglichkei-Trappistenkloster:Fließendes Erlebnis:Engelhartszeller Donau-Weltsteig ist so aufgebaut, dass erquentierte Donauradweg (2.850ten und GastronomiebetriebeStift EngelszellDonau-Welt mit GroßaquariumA-4090 Engelhartszellfür jeden das passende Angebotkm) von Deutschland übererwarten die Radtouristen.Stift Engelszell, das einzigeund Mini-Donauauf Lager hat: WeitwandererÖsterreich bis nach UngarnTrappistenkloster Österreichs,Die Donau-Welt in Engelharts-+43 (0)7717 8055-16können den gesamten Donau-und weiter bis zum SchwarzenWeitere Infos:wurde 1293 gegründet und blicktzell macht die Donau, dentourismus@engelhartszell.steig in mehreren TagesetappenMeer. Ein ruhig-romantischerwww.donauradweg.atauf eine ereignisreiche Ge-größten Fluss Mitteleuropas,ooe.gv.atschaffen. Speziell für Ausflugs-und doch abwechslungsrei-schichte zurück. Die Stiftskircheauf innovative und einzigartigewww.donau-welt.atwanderer wurden 41 kürzerecher Abschnitt von Passaumit ihrem 76 m hohen Turm istWeise erlebbar. Die DonaunixeDonausteigrunden konzipiert.Richtung Linz führt durch dieeine der stilistisch reinsten Ro-Isa führt die Besucher durchSauwald-Region. Perfekte Inf-koko-Kirchen in Österreich. Siefolgende Stationen: Sinnesgar-Weitere Informationen:rastruktur für Radler, Radver-wurde 1754 bis 1764 erbaut undten Mini-Donau, Großaquarium,www.donausteig.comleihstationen (auch E-Bikes mitist mit wertvollen KunstwerkenDonau-Ateliers, Donau-Platz,von Johann Georg Üblher, Jo-Donau-Schiff, Donau-Spiel, Do-Kopfingseph Deutschmann und BartolomeoAltomonte ausgestattet.nau-Geschichten, Donau-KraftwerkJochenstein, Haus amFischakrobatik an der Mühle:Nach einer Beschädigung wurdeStrom. Im GroßaquariumForellenzirkus mit Sägewerkdurch einen atemberaubendenaus der Region. Übernachtendie Langhausdecke 1957 mitwerden heimische Störarten undund MühlenmuseumAusblick belohnt. Ein 5.000 m²kann man in den komfortableneinem Gemälde von Prof. Fritzandere Donaufische in einemEtwa 5 km oberhalb von Engel-großer Spielplatz mit Riesenrut-Baumhotels, mitten im Wald inFröhlich in eindrucksvoller Wei-großen Schaubecken gezeigt.hartszell liegt der wahrschein-sche, Trampolin, Riesenschau-luftigen 10 Metern Höhe. Beise neu gestaltet.Das „Wassererlebnis Mini-Do-lich weltweit einmalige Forellen-keln, Hängematten und anderenverschiedenen VeranstaltungenDie Produkte aus der hauseige-nau“ wurde nach den Kriterienzirkus. Zahme Forellen zeigenSpielgeräten lässt Kinderherzenwie der Waldweihnacht odernen Brauerei und Likörfabrik,der nachhaltigen Umweltbil-unter Anleitung ihres „Domp-höher schlagen.den Open-Air-Konzerten auf derdas Trappisten-Bier und diedung angelegt. Das Erlebenteurs“ allerlei Kunststücke. SieDer insgesamt 2 km lange Rund-Waldbühne im Sommer könnenEngelszeller Spirituosen, sind indes Elementes Wasser und dasspielen Fußball, springen durchweg bringt Erholung für Natur-die Besucher kulturelle Eventsganz Österreich bekannt.selbstständige Gestalten derReifen und machen viel Erstaun-Ein Spaziergang durch dieliebhaber und bietet Kindernmitten in der Natur erleben.Flusslandschaft sind Leitmotiveliches. Aber auch ein „Venezia-Baumwipfel:mehrere Stunden spielerischeStift Engelszelldes Umweltparks. Die Kinderner“ Sägegatter aus dem JahrBaumkronenweg KopfingBeschäftigung. Neben demVerein BaumkronenwegStiftstraße 6erhalten durch das Wasserer-1820 können die Besucher inDer Baumkronenweg in Kop-Wandern in den Wipfeln gibt esKnechtelsdorf 1A-4090 Engelhartszelllebnis Mini-Donau interaktiveBetrieb sehen und beobachten,fing ist einzigartig in Europa.zahlreiche Erlebnisstationen,A-4794 Kopfing+43 (0)7717 8010Einblicke in die Flussdynamik,wie vor fast 200 Jahren HolzÜber eine Länge von mehr alsdie auf spielerische Weise fürwww.stift-engelszell.atin die Landschaft sowie in dasgesägt wurde.1.000 Meter schwingt sich eineWissenszuwachs, Bewegung+43 (0)7763 2289-0Leben am Wasser. Die weiterenKonstruktion gänzlich aus Holzund eine gehörige Portion Spaßoffice@baumkronenweg.atStationen bieten spielerische,Familie Luger-Sagederzwischen den Baumkronensorgen!www.baumkronenweg.atkünstlerische und andere An-Mühlbach 3hindurch und gibt Einblick innäherungsmöglichkeiten an dasA-4090 Engelhartszelldie Flora und Fauna des Waldes.Der Waldgasthof OachkatzlThema Donau.Highlight ist der 40 m hohemit Biergarten erwartet die+43 (0)7717 7552Erlebnisturm, der den AufstiegBesucher mit Schmankerln9091


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernFreinbergund Ländern, ca. 500 Jahre langgehörte es zu Bayern.vielen „Silberlingen“ in ihrenTaschen hin, die einst diesegen von Schärding mit einigenStadttoren sind weitgehend er-Welt mit direktem Blick auf denPassauer Dom. Ein vollkommenneues Spielgefühl, selbst fürerfahrene Golfer.Erlebnisturm FreinbergFreinberg 74A-4785 Freinberggleichzeitig eines der letztenoriginal erhaltenen Exemplarein diesem geografischen Raum.Vierseithof ist die Bezeichnungfür eine Hofform, bei der derlandwirtschaftliche Wirtschaftshofvon allen vier Seiten vonGebäuden umschlossen ist, inDie malerische Stadt mit ihrenbarocken, stuckreichen Fassadenlädt zum Flanieren ein.Wahrzeichen des Ortes ist diesogenannte „Silberzeile“, dieNord-Ost-Seite des OberenStadtplatzes. Der Name weistauf die reichen Kaufleute mitHäuser bewohnten. Die buntenFassaden mit pastellfarbenenFarbtönen gehen auf die mittelalterlichenZunftfarben zurück,die einzelnen Zünften zugeordnetwaren (z. B. Bäcker blau,Metzger rot, Gastwirte gelb undgrün). Auch die Stadtbefestigun-halten geblieben. Das Wassertor(das ehemalige Zolltor) mit demalten Pranger, das Passauer unddas Linzer Tor und die Kapuzinerschanzekönnen auch heutenoch besichtigt werden.Weitere Infos:www.schaerding.atÜber die Dächern von Passau:Erlebnisturm Freinberg+43 (0)7713 8494gcpassau@golf.atder Regel vom Wohnhaus, derScheune, Getreidespeicher unddem Stall. Der alte Hof ist alsSchardenbergEin alter landwirtschaftlicherBetonsilo wurde am Gelände desGolfplatzes Freinberg zu einemSchmuckstück umgewandelt.Der Erlebnisturm mit seiner kugelförmigenHaube, die an einenwww.topfit-freizeitpark.com„Altes Forsthaus“ bekannt , weilin diesem Anwesen fast 100 Jahreder Förster der „GräflichenForstverwaltung Faber-Castell“mit seiner Familie wohnte.Pfarrkirche SchardenbergSchardenberg 7A-4784 Schardenbergder schönen Aussicht bereits imJahre 1886 einen 30 Meter hohen,hölzernen Aussichtsturm,der 1931 durch einen steinernenNeubau ersetzt wurde.übergroßen Golfball erinnert,Kulturkreis Freinbergist mittlerweile ein Wahrzeichender Region Sauwald. Gleichzeitigist der Turm aber auch eineRarität des Golfsports: Er istder höchste in einen Golfplatzintegrierte Abschlagplatz derEin typischer Vierseithof:Altes Forsthaus FreinbergDie Hofanlage in Freinberg istein typischer Vertreter des„Innviertler Vierseithofs“ undElisabeth ScharnböckFreinberg 101A-4785 Freinbergkulturkreis@freinberg.atwww.freinberg.at/forsthausDer Innviertler Dom:Pfarrkirche SchardenbergZwischen 980 und 1000 wurdedie erste Kirche von einem derdrei Söhne des Grafen Thimovon Vornbach errichtet. Der alteBeliebterMarienwallfahrtsort:SchärdingKirchturm wurde 1741 wegenBaufälligkeit in reinem Barock-Fatimakapelle im FronwaldTausende Wallfahrer besuchenstil neu gebaut. Die heutigejährlich die 1948 errichtetemussten die Ochsenherden dieDurch die günstige Lage amKirche, die auch als „InnviertlerFatimakapelle im Fronwald. InFurt am Inn überqueren, wasInn entwickelte sich SchärdingDom“ bezeichnet wird, wurdeden Monaten Mai bis OktoberUnberührt und wildroman-je nach Wetter und Wasserpe-bereits im Mittelalter zu einem1908 bis 1910 mit Ausnahmewerden jeden 13. des Monatstisch: Kösslbachtal und Ro-gel immer mit einem gewissenblühenden Handelszentrum fürdes Turms völlig neu errichtet,Wallfahrtstage abgehalten.mantikdorf KneidingRisiko verbunden war. Wer dieSalz, Holz, Erz, Wein, Getreide,nachdem man die alte KircheDie Maria-Statue stammt vonDas Romantikdorf Kneiding beiGefahr meiden und die TiereTextilien und Vieh. Ende desabgerissen hatte. Das Gottes-demselben Künstler wie das Ori-Schardenberg liegt idyllisch innicht über den Inn führen wollte,13. Jahrhunderts wurde dem Orthaus im neubarocken Stil mitginal in Fatima, in Portugal. Dieeinem vom Großen KösslbachDas schmucke Barockstädt-wählte die andere Route durchdas Marktrecht verliehen. Als600 Sitzplätzen wurde 1910 ein-Kapelle ist eine Station auf demin die Landschaft geschnitte-chen Schärding am Inn, südlichdas Mühlviertel zum „Ungar-Grenzstadt zwischen Österreichgeweiht. Der Grundstein stammteuropäischen Pilgerweg VIAnen Granittal. Der wilde Bachvon Passau, war eine wichtigesteig“ bei Breitenberg und dannund Bayern war Schärding oftvom Ölberg in Jerusalem.NOVA. Nahe der Kapelle, aufschlängelt sich hier durch eineStation des Ochsentriebes. Hierweiter Richtung Regensburg.Zankapfel zwischen Herrscherndem Fronberg, baute man wegenurtümliche Landschaft.9293


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernZwischen Straße und Bach drän-für seine alte Kegelbahn, dieschießen. Die Umgebung kannkenzeichen der Region. DiePremium-Destillat aus feinstenten Baumriesen im Wald. Ihrgen sich die Häuser, die sehens-quer über den Kösslbach führt.man auf dem Biber-WanderwegUrgesteinsverwitterungsbödenSauwald-Erdäpfeln, abgefüllt inGewand ist aus grünem Moos.werte Kneidinger DorfkircheDer Stausee des Kösslbachs istund anderen Spazierwegendes Sauwaldes bieten optima-schrägen Flaschen, die HanglageDazu tragen sie Schürzen ausund im Anschluss der Felsenkel-ein unberührtes Naturparadieserkunden.le Grundlagen für den Anbauim Sauwald symbolisierend.Tannenreisig. Das Leben desler des Gasthauses „Wirt z‘ Knei-zum Erholen, Wandern, FischenWeitere Infos:höchst geschmackvoller Erdäp-Moosweibchens ist mit demding“. Das Wirtshaus ist bekanntund im Winter zum Eisstock-www.schardenberg.atfel auf etwa 600 m Seehöhe. Luf-Weitere Infos:Baum verknüpft, der ihm Schutztige, karge Böden, durch rauewww.sauwalderdaepfel.atbietet. Wird der Baum gefällt, soFreizellWinter von Schädlingen undKrankheitserregern weitgehendDie Moosweibchen im Sauwaldmuss das Moosweiberl, das inihm wohnt, sterben. 10befreit und durch milde SommerDer mystische Sauwald birgtreichischen Donauraum anzu-Schlinge“, zahlreiche Schlösser,begünstigt, geben der Knolleauch zauberhafte Wesen wie dietreffen sind. Für eine gemütlichepittoreske Ruinen, wunderschö-ihre maximale Reife und ihrenMoosweibchen, so erzählt esZillenfahrt auf der Donau kannne Schotterstrände und schmu-vollendeten Geschmack. Quali-zumindest eine alte Sage. Dieseman beim Bootsbauer Antoncke Ortschaften.tät vor Quantität ist das MottoKreaturen sind kaum größer alsWitti von Mai bis Septemberder Sauwald-Landwirte. Dazuein dreijähriges Kind und dochZillen mit oder ohne Motor aus-gibt es den Sauwald-Wodka, einzehnmal älter als die mächtigs-leihen und einen der schönstenZillenverleih Anton WittiDas Donautal vom Wasser auserleben: Zillenfahren auf derDonauAbschnitte des Donautals näherkennenlernen. Zwischen demKraftwerk Jochenstein und demFreizell 4A-4085 WesenuferLinz-LandZillen sind einfach gebauteKraftwerk Aschach auf einer+43 (0)7285 6390Stadt-Land-Fluss – in AnlehnungEine interaktive Regions-Die Hofgärtnerinnen und Hof-Boote mit flachem Boden, die bisFlusslänge von ca. 35 km findetinfo@witti.co.atan das bekannte Spiel könntekarte mit Wanderwegen undgärtner verbinden Tradition mitheute im deutschen und öster-man die berühmte „Schlögenerwww.zillen.atdiese Region mit diesen dreiSehenswürdigkeiten bietetOffenheit für Neues. Das ProjektWorten am besten beschriebenden Besuchern viele Tipps:bereichert die Region mit einerWernsteinwerden. Es gibt wohl kaum eineGegend, die so vielfältig ist undvwww.linzlandkarte.atbunten Vielfalt von Gartenträu-dabei viele Gegensätze in sichverbindet Wernstein mit seinervereint. Die Gemeinden vondeutschen NachbargemeindeLinz-Land befinden sich allesamtNeuburg am Inn. Die modernesüdlich der Donau und sind demund federleicht wirkende BrückeTraunviertel zuzuordnen. Altefügt sich leicht und unaufdring-Römersiedlungen, mittelalter-Blütenpracht nach Themen:men: „Blühende Gärten“, „Eventlich in die Tallandschaft ein.liche Städte, Prachtbauten desHofgärten Linz-Land& Garten“, „Genussgärten“,Auch in den Nachtstunden setztBarock oder die Musik AntonEingebettet in die hügelige„Heilgärten“ und „Erholungsgär-der Mariensteg Akzente. DieDie tolle Knolle:Bruckners – die Region atmetKulturlandschaft laden zwölften“. Die Besucher genießen dieLichtinstallation der Künstle-Genuss-RegionGeschichte und Kultur. DieThemengärten im BezirkVielfalt der Blütenpracht, denVerbindung zwischenrin Waltraut Cooper lässt denSauwald-Erdäpfelsanfte Hügellandschaft bietetLinz-Land zum Verweilen ein. EsDuft und die Produkte der Gär-zwei Ländern: Marienstegnächtlichen Steg in den FarbenBeliebt bei Konsumenten imreizende Wanderwege und schö-handelt sich hier um Vierkant-ten. Obst- und Gemüseraritäten,Die einzigartige und asymmetri-des Regenbogens – als SymbolLebensmittelhandel, vor allemne Vierkanthöfe zum Verweilenhöfe, eine typische Hofform derKräutervielfalt und fachkundigesche Hängebrücke für Fußgän-des Friedens und des vereintenaber in Restaurants, ist derin der Natur.Region, die einzigartige Traum-Führungen durch die Höfe run-ger und Radfahrer über den InnEuropas – erstrahlen.Sauwald-Erdapfel, ein Mar-gärten beherbergen.den das Erlebnis ab. Die Gärten941 nach Helmut Wittmann, www.sagen.at95


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach Bayernbefinden sich in den GemeindenWilhering, Ansfelden, Allhaming,Rohr im Kremstal, Niederneukirchen,Linz-Ebelsberg.Weitere Infos unter:www.hofgaerten.atLeondingKematen, Piberbach, St. Marien,vor 26 Millionen Jahren zurück-ältesten und spektakulärstenEnnsreichen, sowie durch Audio- undVideo-Installationen präsentiert.Eine Besonderheit des MuseumsGrabfunden Oberösterreichs.Bei der Ausgrabung wurdenwertvolle und zum Teil einma-Enns an der Mündung desgleichnamigen Flusses in dieDonau war schon zur Zeit deralten Römer ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.Noch ältereFunde deuten darauf hin, dasshier bereits in der Steinzeit eineSiedlung lag. Enns gilt als dieälteste Stadt Österreichs, diedas Stadtrecht seit 1212 besitzt.Wichtige Handelswege führtendurch die Stadt mit Mautrecht,unter anderen auch der EuropäischeOxenweg.Die Häuser der Altstadt mitSo lebten die Römer:Museum LauriacumDas Museum Lauriacum in Ennsist eine der wichtigsten archäologischenSchausammlungen inganz Österreich. Die Ausstellungpräsentiert die Vielfalt römischerKultur im wichtigsten militärischenStützpunkt am Donau-Mit dem Rad durch die Römerzeit:RömerradwegDer 242 km lange, familienfreundlicheRömerradweg führtvon Passau über Vöcklabruckund Wels nach Enns. Es ist keinhistorischer Weg, verbindet jedochwichtige Stätten und Fundorteder römischen Geschichte.Neben der regulären Radwegbeschilderungist der Weg auchmit Römerhelmen markiert. Anwichtigen Stellen geben Informationstafelnüber das Leben inder Römerzeit Auskunft. In EnnsRegionalgeschichte imWehrturm: Turm 9 –Stadtmuseum LeondingDas Stadtmuseum Leonding istim Turm 9 der MaximilianischenBefestigungsanlage untergebracht,einem imposantenGebäude der Festungsbaukunstaus der Biedermeierzeit. Aufeiner Fläche von 800 m 2 wirddie Geschichte der Region anhandvon historisch wertvollenExponaten, die bis in die Zeitist die Darstellung der MaximilianischenBefestigungsanlagemit ursprünglich 32 Türmen umLinz aus den Jahren 1831–32. Einweiteres Highlight der Ausstellungist „Leondine“, das Mädchenaus der Steinzeit, das vorungefähr sechseinhalbtausendJahren beerdigt und im Jahr1994 bei einer archäologischenGrabung an der PaschingerStraße entdeckt wurde. DasGrab der „Leondine“ aus derneolithischen Siedlung (ca.4500–4300 v. Chr.) zählt zu denlige Grabbeigaben wie Keramik,Schmuck und Steingerätegefunden.Turm 9 –Stadtmuseum LeondingDaffingerstraße 55A-4060 Leonding+43 (0)732 674746stadtmuseum@leonding.atwww.leonding.at/de/freizeit/kultur/turm-9-stadtmuseum-leondingbeeindruckenden Fassaden undlimes in der Provinz Noricum:schließt der Römerradweg anidyllischen Innenhöfen stammengrößtenteils aus dem 15. und 16.Jahrhundert. Enns vereint vieleDie monumentale Bauinschriftdes Legionslagers Lauriacum,militärische Ausrüstungsgegen-den Donauradweg an.Weitere Infos:Wilheringvergangene Stilepochen, so sindstände, Grabdenkmäler, zahl-www.roemerradweg.infoLinzer Baumeister Johann Has-ler des Barock und des Rokokogotische Tür- und Fensterge-reiche Zeugnisse des römischenlinger wieder errichtet wurde.erreichen wollten: Eine Kirchewände, Renaissanceornamente,Alltagslebens, ein einzigartigesIm Rokoko, so sagt man, wurdensollte ihren Vorstellungen nachprunkvoller Barockstuck undDeckenfresko und ein spätan-die allerletzten Möglichkeitenvoller Glanz und Prunk sein undFriese aus der Gründerzeit zutikes Stofffragment sind unterdes Barock verwirklicht unddadurch eine himmlische Visionentdecken. Sehenswert sindden zahlreichen Exponatenausgeschöpft. Die prachtvoll ge-entstehen lassen.außerdem das Schloss Ennseggbesonders hervorzuheben.schmückte Kirche ist einer derund der alles überragende, 60 mRokokojuwel Österreichs:bedeutendsten Bauten des Ro-Zisterzienserstifthohe, freistehende StadtturmMuseum LauriacumDie Stiftskirche im Zisterzi-koko im deutschen Sprachraum.Wilheringaus dem 16. Jahrhundert – dasHauptplatz 19enserstift WilheringDie Ausstattung des InnenraumsLinzer Straße 4Wahrzeichen der Stadt. Von sei-A-4470 EnnsDas Stift wurde 1146 durch dieerfolgte nach einem GesamtplanA-4073 Wilheringner Galerie aus kann man eineHerren von Wilhering gegrün-von Martino Altomonte, von demperfekte Aussicht genießen.+43 (0)7223 85362det. Besonders sehenswert istauch der Hochaltar stammt.+43 (0)7226 2311-12office@museum-lauriacum.atdie Stiftskirche, die nach einemDer Innenraum demonstriertabteibuero@stiftwilhering.atwww.museum-lauriacum.atgroßen Brand von 1733 vomnachdrücklich, was die Künst-www.stiftwilhering.at9697


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach Bayerngenießen. Die Themen-Aktivwege„Wilheringer Födroas“ ladenmittel sie produzieren sowieauch darüber, welche PflanzenSt. Floriandie Besucher ein, den Alltag undund Tiere in der Region hei-die Arbeit von Bauernfamilienmisch sind. An 20 StationenDer Ort St. Florian bietet vieleberühmten Brucknerorgel, dievon Schriftstellern sind hier aufin der Region bei einem ange-können die Wanderer aktivSehenswürdigkeiten aus ver-Bibliothek mit über 150.000Tontafeln zu lesen und gebennehmen Spaziergang kennen-werden: Es gibt viel Informativesschiedenen Epochen, außerdemBänden und Handschriften, dendem Besucher vielfältige Denk-Querfeldein zu den Bauern:Wilheringer FödroasDie sanften Hügel zwischenKatzing, Edramsberg, Dörnbachund Appersberg laden zumWandern und auch zum Innehaltenein, an jeder Ecke kannman interessante Ausblickezulernen. Die beiden Rundwegein den Ortschaften Dörnbachund Katzing sind jeweils etwa3,5 km lang. Die Infotafeln gebenAuskunft darüber, welche Arbeitdie Bauernfamilien in ihrenBetrieben verrichten, welcheFeldfrüchte sie anbauen, welcheTiere sie halten, welche Lebens-sowie auch lustige Aufgabenzu Themen wie Kräuter, Brotund Korn, Jagd, Insektenhotel,Baumhoroskop oder Energie-Obstgartenzu lösen.Weitere Infos:www.foedroas.atführen zahlreiche touristischeRouten durch diese Gemeindewie die Barockstraße, die ÖsterreichischeRomantikstraßesowie verschiedene WanderundRadwege.prächtigen Marmorsaal, die 14Kaiserzimmer, die extra für denkaiserlichen Besuch eingerichtetwurden, eine Bildergalerie mitden bedeutendsten Werken vonAlbrecht Altdorfer sowie die Gedächtnisräumedes „MusikantenGottes“, Anton Bruckner.anstöße.Löschen und retten früher undAugustiner Chorherrenstiftheute: OberösterreichischesAnsfeldenSt. FlorianStiftstraße 1Feuerwehrmuseum St. FlorianDas Feuerwehrmuseum befindetA-4490 St. Floriansich im ehemaligen Meierhof desDer „Musikant Gottes“:Räumen Leben und Werk desSt. Florian, zwei Orte, die denEin Prachtstück des Barocks:Augustiner ChorherrenstiftesAnton BrucknerMusikers gezeigt. Hier ist auchberühmten Komponisten AntonAugustiner Chorherrenstift+43 (0)7224 8902-0St. Florian. Es ist das größteDie Gemeinde Ansfelden direktder original barocke SpieltischBruckner deutlich geprägt ha-Das Augustiner Chorherrenstiftinfo@stift-st-florian.atFeuerwehrmuseum Österreichsbei Linz ist als Geburtsort desder Orgel von St. Florian, ein mitben. Jeder Sinfonie des Meis-ist einer der bedeutendstenwww.stift-st-florian.atund eines der größten seinerKomponisten Anton Brucknerdem Werk Bruckners besondersters ist unterwegs eine StationBarockbauten in Österreich.Art weltweit. Auf einer Aus-(1824–1896) bekannt. Der be-verbundenes Instrument, zu se-gewidmet. Beim AusgangspunktDas ursprüngliche Kloster iststellungsfläche von etwa 3.000rühmte österreichische Kompo-hen. Hörbeispiele aus Brucknersdes Wanderweges (Antonum 800 n. Chr. am Grabe desQuadratmetern werden rundnist der Romantik, Organist undmusikalischen Werken ergänzenBruckner Centrum oder An-Märtyrers St. Florian entstan-15.000 Exponate präsentiert. DieMusikpädagoge schuf zahlreichedie Werkschau.ton-Bruckner-Museum) könnenden, der wegen seines Glau-Ausstellung spannt den BogenSinfonien, bereicherte die Kir-MP3-Player mit Auszügen ausbens mit einem Mühlstein umvon den historischen Feuer-chenmusik mit drei Messen undBruckners zehn Sinfonien ent-den Hals in der Enns ertränktwehrgeräten wie handbedientenanderen Werken und wurde alsliehen werden. Ein Besuch in derwurde.Spaziergang für die Sinne:Spritzen, pferdebespanntenOrganist für sein Improvisati-Stiftsbasilika in St. Florian lohntDer barocke Neubau entstandder LiteraturgartenFahrzeugen und motorisiertenonstalent bewundert.sich. Hier war Bruckner schonim 17. und 18. Jahrhundert unterNach dem Besuch der Stiftskir-Oldtimern aus den 1920er-Jah-als Kind Sängerknabe und hierder Mitwirkung berühmterche lädt ein prächtiger Gartenren bis zur modernen TechnikDas Anton-Bruckner-Museum inliegt er auch unter der nach ihmBaumeister wie Carlo Antoniozum Verweilen ein. Im ehema-heute. Feuerwehruniformen undAnsfelden macht die Besucherbenannten Orgel begraben. EinCarlone und Jakob Prandtauer.ligen Küchengarten des klös-Ausrüstungsgegenstände ausmit dem musikalischen Wer-Wandern nach Tönen:besonderes Hörerlebnis bietenBei einer Führung kann das Stiftterlichen Meierhofes vom Stiftverschiedenen Epochen ergän-degang des Meisters bekannt.Der Anton Brucknerdie Konzerte mit der Bruckner-mit allen seinen Sehenswür-St. Florian wurde eine blühendezen die Schau.Neben der Wohnstube, demSinfoniewanderwegorgel, die mit 4 Manualen, 103digkeiten besichtigt werden.Parkanlage geschaffen, die seitGeburtsraum und einem Klas-Der 9,2 km lange Sinfoniewan-Registern und 7.389 OrgelpfeifenDer Rundgang führt durch die2004 als „Literaturgarten“senzimmer wird in weiterenderweg verbindet Ansfelden undausgestattet ist.prächtige Stiftskirche mit derbekannt ist. Feinsinnige Zitate9899


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernOÖ Feuerwehrmuseumeinem Mühlstein um den HalsEinblick in die bürgerlichenwieder zugänglich zu machen.sammlung sind Jagdporzellan,ten Lied „Die Forelle“ inspiriertSt. Florianin der Enns zu Tode gekommenWohnverhältnisse der wohlha-Das Barockgebäude beherbergtseltene Waffen und die außerge-worden sein.Stiftstraße 2war, bei einem Felsen an Landbenden Bauern des Florianerheute ein Jagdmuseum. Diewöhnliche Sammlung des Frei-OÖ. JagdmuseumA-4490 St. Floriangespült worden. Ein Adler be-Landls Ende des 19. Jahrhun-Sammlung enthält historischeherrn von Bistram, die Hunde-Hohenbrunn 1schützte den Leichnam, bis einederts. In Europa einzigartig istund kunsthistorische Objektehalsbänder in vielen VariationenA-4490 Sankt Florian+43 (0)7224 4219fromme Frau mit einem Ochsen-die Sammlung oberösterreichi-wie Waffen, deren Zubehör undaus der Zeit von 1580 bis 1804wmuseum.stflorian@aon.atgespann kam, den Toten auf denscher Bauernmöbel.Bilder aus vier Jahrhunder-zeigt. An dem Bächlein hinter+43 (0)7224 20083www.feuerwehrmuseum-Wagen lud und aufbrach, umten zum Thema Jagd. Weiteredem Schloss soll übrigens Franzoffice@ooeljv.atstflorian.ateine geeignete Grabstätte fürFreilichtmuseumSchwerpunkte der Museums-Schubert zu seinem berühm-www.ooeljv.atEine alte Pilgerstätte:Die Florianquelleden heiligen Mann zu finden. Alsdie müden Zugtiere nicht mehrweiterkonnten, bat die Frau GottSumerauerhofSamesleiten 15A-4490 Sankt FlorianKronstorfDie Florianquelle auf demMarktplatz von St. Florian erhieltihren Namen vom gleichnamigenHeiligen und wurdeim Mittelalter als Heilquelleverehrt. Zahlreiche Pilger kamenund stärkten sich an dieserQuelle. Auch heute noch kommendie Gläubigen und holendas Quellwasser für die Taufe,besonders dann, wenn auf denNamen Florian getauft wird.um Hilfe. Da ließ Gott an demPlatz eine Quelle sprudeln, dieOchsen labten sich daran undbrachten den heiligen Florian zuseinem Begräbnisort.+43 (0)7224 8031sumerauerhof@landesmuseum.atwww.sumerauerhof.atWo Anton Bruckner Organistwar: Kirche und Wohnhausdes KomponistenKronstorfs gotische Kirchegeht auf das 13. Jahrhundertzurück. 1999 erhielt sie durchdie Künstlerin Inge Dick neue,blau leuchtende Kirchenfenster.Der Komponist Anton Brucknerlebte in der Zeit von 1843–1845als junger Schulgehilfe undOrganist in Kronstorf und fühltesich, wie er schrieb, „wie imHimmel“. Sein Wohnhaus istheute Museum.Museum „KronstorferBrucknerzimmer“Brucknerplatz 4A-4484 Kronstorfwww.kronstorf.atVierkanthof par excellence:FreilichtmuseumSumerauerhofSeltene Waffen und Jagdhunde:Schloss Hohenbrunnmit JagdmuseumPuckingDas Freilichtmuseum in dem ein-Westlich vom Stift St. FlorianEin gotisches Kleinod:Ecken und trägt ein Zeltdach.drucksvollen Vierkanthof prä-liegt das Schloss Hohenbrunn,Wallfahrtskirche St. LeonhardDurch das Südportal betrittsentiert den Arbeitsalltag undder einzige urkundlich nach-Die schmucke gotische Kircheman den Innenraum. Hier befin-die Tätigkeiten auf einem ober-gewiesene Schlossbau deswurde zu Beginn des 15. Jahr-det sich eine Statue des Heiligenösterreichischen Bauernhof: dieberühmten Barockbaumeistershunderts errichtet. Im nördlichLeonhard aus dem Jahre 1490.hauseigene „Fleischbank“, denJakob Prandtauer. Das ehema-angebauten Seitenschiff sind dieSie ist Teil des ehemaligen, lei-großen Backofen, die Erzeugunglige Jagdschloss der geistlichengotischen Fenster noch erhal-der verschollenen Flügelaltars.des Mosts, die Göpelhütte mitHerren des Stiftes verfiel nachten. Der wuchtige Westturm mitDer heilige Florian:den zum Dreschen benötigtenKriegsende immer mehr. Demgotischem Portal hat vom zwei-Weitere Infos:Legende um dieMaschinen oder den Pferdestall.1963 gegründeteten Verein zurten Geschoss an abgeschrägtewww.pucking.atSt.-Florian-QuelleAußerdem bietet der Hof mitRettung und Erhaltung desDie Legende berichtet, derseiner holzgetäfelten StubeSchlosses Hohenbrunn gelangheilige Florian sei, nachdem erund mit den teilweise originales, das Gebäude renovieren zuim römischen Lauriacum miterhaltenen Wohnräumen einenlassen und der Öffentlichkeit100101


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach Bayern05 –EndstationSüddeutschlandDiefleischhungrigenStädte102 103


Endstation SüddeutschlandDie süddeutschen Städteals Verbraucherzentren undAuftraggeberEndstation der Lieferungen waren die süddeutschen Städte,allen voran Augsburg und Nürnberg, aber auch München,Ulm, Regensburg, Neuburg an der Donau, Straubing und einigeandere Orte werden in schriftlichen Dokumenten erwähnt.Manche Ochsentriebe führten sogar bis nach Frankfurt,Straßburg oder Köln.Die Städte machten in der Frühen Neuzeit eineenorme Entwicklung durch. Sie erhielten immermehr Rechte zur Selbstverwaltung und mitwachsendem Gewerbe und Handel kamen sie zuReichtum und Macht. Eine finanzstarke Schichtbildete sich heraus, reiche Bürger, Kaufleute undFernhändler, die ihr Geld investierten oder gegenZinsen verliehen. Sie konnten sich auch Luxusgüterwie teures Fleisch, exotische Gewürze, kostbareTextilien und anderes mehr leisten, im Gegensatzzu anderen, ärmeren Bevölkerungsschichten.Der berühmte Jakob Fugger der Reiche (1459–1525) war der größte Kaufherr, Bankier und Montanunternehmerseiner Zeit. Seine Handelsbeziehungenreichten bis nach Indien und Südamerika.Auch wenn der Ochsenhandel in den zahlreichenGeschäftsbeziehungen der Fugger und Welserwahrscheinlich eine eher untergeordnete Rollespielte, tauchen dennoch auch ihre Namen alsKreditgeber von Ochsenimporten auf.Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörten Augsburgund Nürnberg mit ca. 25.000 bzw. 36.000Einwohnern zu den größten und bedeutendstendeutschen Städten. Augsburg wurde außerdemdurch die Fugger und Welser zu einem wichtigeninternationalen Handels- und Finanzzentrum.104 Jakobervorstadt105


Endstation SüddeutschlandEinige Städte, allen voran die Stadt Augsburg,nahmen auch direkt als Importeure, als AuftragundGeldgeber am Ochsenhandel teil. Der Ratder Stadt war daran interessiert, die Versorgungder Stadtbewohner mit Lebensmitteln zusichern und legte zum Beispiel Getreidevorrätean. Fleisch war aber nur begrenzt haltbar, so wares im Falle der Fleischversorgung etwas schwieriger,praktikable Regelungen zu finden. Um dieKonkurrenz zwischen den Metzgern gering zuhalten, führte die Obrigkeit in der Stadt Augsburgeine feste Schlachtquote ein. Auch die maximalenFleischpreise wurden vom Rat festgesetzt, umdie Konsumenten zu schützen, das waren die sogenannten Fleischtaxen. Da die Schwankungenauf dem Viehmarkt jedoch ziemlich groß waren,mussten immer wieder Korrekturen durchgeführtwerden, die dem Markt dann doch nicht immergerecht wurden. Entweder waren die Metzgerunzufrieden, dass die festgelegten Höchstpreisezu niedrig waren, oder die Konsumenten beschwertensich, da sie ohne die Preisregulierungdas Fleisch vielleicht günstiger bekommen hätten.Die städtische Obrigkeit kümmerte sich also aktivum die Fleischbeschaffung, gab Kaufanweisungenan die Metzgergesellschaften und unterstütztedie Fleischversorgung mit Krediten oder Subventionen.1 Anlässlich der Hungersnot in den Jahren1570 und 1571 handelte die Reichsstadt Augsburgbesonnen und gewährte hohe Vorschüsse für denOchsenkauf. Im Jahre 1578 erhielten die AugsburgerMetzger sogar ein noch großzügigeresDarlehen aus der Stadtkasse in Höhe von 109.000Gulden. 2 In manchen Jahren der Fleischknappheit(1530 und 1534) trat der Augsburger Rat als Ochsen-Importeurauf und veranlasste den nötigenEinkauf selbst. In den 1590er-Jahren importiertendie Augsburger etwa 8.000 ungarische Ochsenpro Jahr. Hinsichtlich der Stückzahlen rangiertendie Augsburger Metzger ab Mitte des 16. Jahrhundertsan erster Stelle unter den süddeutschenStädten. 3In Nürnberg wurde im 16. Jahrhundert sogar einOchsenamt ins Leben gerufen, das zur Finanzierungder Ochsenkäufe Kredite bewilligte undvergab. Im Jahre 1574 beantragte ein Konsortium,bestehend aus 18 Nürnberger Metzgern, ein Darlehenvon 10.000 Gulden, um 600 Ochsen einzukaufen.4.000 Gulden wurden schließlich bewilligt,davon konnten die Metzger in Wien 226 ungarischeOchsen und 800 Schafe erwerben. 4 Die Höheder Nürnberger Vorschüsse erreichte jedoch niedie Summen, die Augsburg oder Venedig ihrenVieheinkäufern gewährten. 5Anlässlich des Reichstages 1358 in Nürnbergkümmerte sich Kaiser Karl IV. persönlich um dieVersorgung der Reichstagsteilnehmer und orderteneben Brot, Bier und anderen Nahrungsmittelnauch Schlachtochsen aus Ungarn.Im Jahr 1542 stand der Nürnberger Jobst Furtnermit vier ganzen Herden in den ungarischen Zollunterlagenan erster Stelle als Ochsenexporteurund musste dabei insgesamt 28.420 Forint Zollentrichten. 6Auch der Münchner Hof, vertreten durch denHofmetzger, trat öfters als direkter Käufer inErscheinung. Der Hofmetzger besuchte aufAnweisung seit 1574 jährlich den Laurenzimarktin Himberg, um dort jeweils ca. 100 ungarischeOchsen, aber auch Hammel einzukaufen. Als Kreditgeberfungierte das Craffter’sche Handelshausin Augsburg. So ein Beauftragter des Herzogsgenoss natürlich vielerlei Privilegien beim Einkaufen,kaiserliche Freibriefe für die Zollbefreiungund Vorkaufsrechte bei den Bauern, die sonst alsFürkauf streng verpönt waren.1 Nach Grillmaier, S. 77–782 Dalhede, S. 603 Dalhede; S. 1204 Schöller, S. 2545 Dalhede, S. 128Jakob Fugger der Reiche – Porträt von Albrecht DürerDIE „GEIZIGEN“ FUGGER:Die Etymologie des ungarischen Wortes „fukar“Die Fugger waren in ganz Europa bekannt, auch inUngarn. Das ungarische Wort „fukar“, das so vielbedeutet wie geizig, knauserig, knickerig, ist aufden Familiennamen der Fugger zurückzuführen.Da auch die ungarischen Könige wie viele andereHerrscher damals ihre Darlehen von den Fuggernerhielten und die Augsburger HandelsfamilieMonopole an Bergwerken, Zöllen und der Münzprägungbesaß, sagte man, die Fugger hätten dasganze Land in der Tasche. In der Bevölkerunghatten sie den zweifelhaften Ruf der Wucherer.Zuerst wurden Geldverleiher und Zolleintreiberals „fukar“ bezeichnet, später (ab dem 19. Jahrhundert)hatte das Wort seine heutige Bedeutung„geizig“ erhalten.106 6 Gecsényi, S. 8–9107


Endstation SüddeutschlandRouten, Mautstellenund MärkteDa die Zielorte der Händler unterschiedlichwaren, gab es auch verschiedene Routen in unddurch Bayern. Belegt sind die zwei Hauptroutennach Augsburg: Der eine Weg verlief von Schärdingüber Straubing, Langquaid, Neustadt an derDonau, Geisenfeld, Schrobenhausen, Kühbach,Aichach, Dasing, Friedberg nach Augsburg (dieso genannte „Paar-Route“), der andere führteüber Landshut, Moosburg, Pfaffenhofen oder überFreising, Allershausen, Petershausen, Altomünsteroder über Zeitlbach und Friedberg in dieReichsstadt Augsburg. Dokumentiert ist auch dieTatsache, dass die Route von Altomünster überZeitlbach nach Friedberg wegen der Dreifelderwirtschaftnur jedes 3. Jahr benutzt werden durfte,nämlich, wenn die Felder gerade brach lagen. 7NürnbergFür die Herden, die Nürnberg als Endziel ansteuerten,führte der Weg über Klafferwald durchdas Tal des Schwarzen Regen weiter RichtungViechtach, Cham, Schwandorf, Amberg, Sulzbach,Altensittenbach, Lauf bis Nürnberg oder an derDonau entlang bis Passau und von dort weiterüber Straubing, Regensburg, Kelheim und Riedenburg.8Bekannte Weideplätze für die Ochsenherden gabes auch in Bayern vielerorts: am bekanntestenist die Meringer Au bei Augsburg , weitere Plätzegab es in Scherneck, Wemding oder im Ries (sieheauch im Kapitel 1, Seite 24), bei Olching an derAmper zwischen Dachau und Fürstenfeldbruck imsogenannten „Grasslfinger Moos“ 9 , im Reichswaldin der Nähe von Nürnberg oder auch bei Haunwöhrbei Ingolstadt.Die Ochsenschlacht bei Haunwöhrauf der Karte von WeinerusRegensburgRainPöttmesAichachAugsburgFriedbergNeuburgGeisenfeldSchrobenhausenAltomünsterOchsenhandelswege durch AltbayernNeustadtAllershausenFreisingMünchenStraubingDingolfingLandshutVilshofenPassauSchärding7 Schöller, S. 2568 Schöller, S. 2579 Liebhart, S. 1510 http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/„ Ochsenschlacht“ in Haunwöhrbei IngolstadtEine interessante Abbildung findet man sowohlauf einer der „Bayerischen Landtafeln“ (Tafel 9)von Philipp Apian (1531-1589) als auch auf derhistorischen Karte von Peter Weinerus um 1579,die als Hauptwerke der bayerischen Kartographiegelten. Bei Ingolstadt sieht man landesgeschichtlichrelevante Abbildungen des HeerlagersKaiser Karls V. im Schmalkaldischen Krieg 1546und daneben einen Stier im Gatter. Das ist die soEin Stier auf der historischenKartegenannte „Ochsenschlacht“ von Haunwöhr, einhistorisch verbürgter Ort, an dem von Ungarnkommende Rinder zwischengelagert und auchgeschlachtet wurden. 10Haunwöhr war eine Zwischenstation und Weideplatzdes Oxenwegs, die Zollbücher von Ingolstadtbelegen für das Jahr 1555 ca. 8.000 Tiere. Geschlachtetwurde hier jedoch nur ein kleiner Teildavon.108 histkarten/suche?kartenid=303109


Endstation SüddeutschlandNiederpöring an der Isar (heute ein Ortsteil derGemeinde Oberpöring im niederbayerischenLandkreis Deggendorf) hatte eine Brückenfunktion,hier konnten die Herden die Isar überqueren.Die Niederpöringer Brücke und die dortige Mautwurden bereits im 14. Jahrhundert schriftlicherwähnt. Die Mautrechnungen aus dem Jahre1588 belegen, dass hier 15.744 ungarische Ochsenvermautet wurden, die von 44 Metzgern bzw.Händlern eingeführt wurden. Für die Ochsengab es feste Mautbeträge je nach Herdengrößenmit 50, 100, 150 oder 200 Tieren. Das machtedie Arbeit des Mautners jedoch nicht einfacher.Laut Aufzeichnungen gab es bei den nicht rundenHerdengrößen oft Unstimmigkeiten oder auchRechenfehler. Der durchschnittliche Mautsatzlag bei 1,48 Pfennig pro Tier. Was die Herkunftder Händler betrifft, so rangierten die Augsburgerauch hier an erster Stelle, gefolgt von Ulmer,Straubinger und Münchner Viehhändlern. InNiederpöring fanden auch regelmäßig Viehmärktestatt, bei denen hauptsächlich ungarische Ochsenfeilgeboten wurden. 11Riedenburg im Altmühltal hatte ebenfalls eineMautstelle, an die das Fürstentum Pfalz-Neuburgund das bischöfliche Eichstätter Gebiet grenzten.16 Mautrechnungen aus der Zeit zwischen 1579–1620 sind erhalten geblieben und geben Auskunftüber 28 Ochsenherden mit insgesamt 1.954 Tieren.Diese Route war vorwiegend von NürnbergerHändlern frequentiert, die hier mit unterschiedlichgroßen Herden vorbeizogen. 12Schrobenhausen gehörte in der Zeit der Ochsentriebezum Herzogtum Bayern, Neuburg dagegenwar eine Residenzstadt des eigenständigen HerzogtumsPfalz-Neuburg. An der Grenze musstenebenfalls Zölle entrichtet werden. Ein SchrobenhausenerRatsprotokoll aus dem Jahre 1747beweist, dass auch noch Mitte des 18. Jahrhundertsungarische Ochsen durch Schrobenhausengetrieben wurden:Angst vor ViehseuchenUngarische Ochsen übernachten auf dem KellerbergOchsen vor Schrobenhausen – Stich von Michael Wening 1701Ungarische Ochsen waren „gestern in der früh um2 Uhr“ durch den Schrobenhausener Burgfriedgetrieben worden. Sie haben auf dem KellerbergerFeld „die Weide“ genossen und sind einigeStunden liegen geblieben. Damit nicht wiederein Schaden wie 1745 geschehe, (es ist von einerViehseuche die Rede, von der man glaubte, dieungarischen Ochsen hätten sie eingeschleppt),beschließt der Rat: Man solle die Äcker, auf denendie Ochsen gestanden, umackern und das „hiesige“Vieh einige Zeit nicht mehr dorthin treiben.Wenn aber wieder „derlei Ochsen“ ankommenwürden, müssten die auf der Straße verbleiben,wenn solche aber über Nacht bleiben wollten,müsste das an einem „abseitigen Ort“ geschehen. 13Ochsenmärkte fanden in Deutschland in vielenStädten entlang des Oxenweges statt: in Passau,Niederpöring, Straubing, Grafenau, Hauzenberg,Regen, Deggendorf, Dornach, Landshut,Petershausen, Regensburg, Bamberg, Augsburg,Friedberg und Nürnberg.11 Vangerow: Die ungarischen Ochsenherden …,S. 10812 Liebhart, S. 1513 Quelle: Stadtarchiv Schrobenhausen,110 Ratsprotokoll 1747111


Die Ausflugstipps historischen rund Ochsentriebe um den Oxenweg von Ungarn nach BayernAusflugsziele amAltbaierischen OxenwegWaidhofen, Schrobenhausen bis Hörzhausen aus- geschildert.Das Wittelsbacher LandDer Landkreis Aichach-Fried-Bayern im 18. JahrhundertPaläste, Kirchen und Klöster derberg, nordöstlich von der– schafften es sogar bis zumRegion erinnern an die beweg-Der Altbaierische OxenwegDer vom Wittelsbacher Land gegründeten Initiativeschlossen sich das Dachauer Land und dasSchrobenhausener Land an. Der ausgeschilderteAltbaierische Oxenweg führt somit durch dreiLandkreise und umfasst eine Länge von etwa 112Kilometern.Die 42 km lange Strecke durch das DachauerLand beginnt in Hohenkammer und verläuftüber Petershausen, Weichs, Markt Indersdorf,Wagenried, Unterzeitlbach, Oberzeitlbach undAltomünster bis Tödtenried und mündet in denOxenweg des Wittelsbacher Landes. Die eineEtappe durch das Wittelsbacher Land ist 25 kmlang und führt von Tödtenried über Heretshausen,Adelzhausen, Malzhausen, Harthausen, Paar,Heimatshausen, Friedberg nach Augsburg. Diezweite Strecke verbindet Hörzhausen und Harthausen(27 km).Im Schrobenhausener Land wurde eine 18 kmlange Wegstrecke von Hohenwart über Wangen,Stadt Augsburg, wird seit den1990er-Jahren als „WittelsbacherLand“ bezeichnet. DieseRegion war nämlich „die Wiege“der Wittelsbacher, eines Adelsgeschlechts,das Bayern 738Jahre lang regierte. Die Stammburgder Wittelsbacher standin Oberwittelsbach, heute einStadtteil von Aichach. Zwei Mitgliederder Dynastie – Ludwigder Bayer im 14. JahrhundertKaiserthron und wurden zumKaiser des Heiligen RömischenReiches Deutscher Nationgekrönt. Die fast 750 Jahreandauernde, ununterbrocheneHerrschaft der Wittelsbacherist einmalig in der Geschichteder europäischen Dynastien. 14Die altbayerischen Städte Friedbergund Aichach mit ihrenmalerischen Altstädten sind diewichtigsten Zentren des Wittels-te Geschichte und das Wirkender Wittelsbacher. Die sanfte,abwechslungsreiche Hügellandschaftlädt zum Wandern undRadfahren ein. Urige Wirtschaftenund gemütliche Biergärtenbieten sich dabei als Rastplätzean. Verschiedene Wanderwegedurch das Wittelsbacher Landfinden Sie im Internet unter:www.wittelsbacherland.de/und Kurfürst Albrecht vonbacher Landes. Schlösser undid-19-wanderrouten.htmlFriedbergAltbaierische Oxenwege im:Hohenwartund Kämpfen gebeutelte StadtWittelbacher Land 52 kmAltbaierischer Oxenweg imHörzhausenSchrobenhausenkam erst nach dem DreißigjährigenKrieg wieder zu einerWeitere Infos:Schrobenhausener Land: 18 kmneuen Blütezeit und wurde zurwww.friedberg.de,Altbaierischer Oxenwegimeuropaweit bekannten Uhrma-www. friedberger-zeit.deDachauer Land: 42 kmSchrobenhausen – Aichach (21 km):cherstadt. Beim alle drei JahreDeutschherren-Radweg:11 kmausgeschildert auch als Paartal-Wanderwegstattfindenden historischenAichach – Harthausen (14 km)Die altbaierische Herzogstadt,Altstadtfest „Friedberger Zeit“Bahnhof der Paartalbahnausgeschildert auch als Paartal-Radwegdie 2014 ihr 750-jähriges Beste-wird der Besucher in die Epo-Augsburg-IngolstadtAichach – Tödtenried (Alternative) (11 km):hen feierte, wurde 1264 von Her-che zwischen 1680 und 1790S-Bahn-Verbindung nachAichachausgeschildert als Deutschherren-Radwegzog Ludwig II. und von seinemversetzt. Alte Handwerkstra-MünchenNeffen Konradin zum Schutzditionen oder der Brauch derHohenkammerder herzoglichen Grenz- undZollstelle gegründet. WichtigeBäckertaufe werden zu neuemLeben erweckt, Gaukler undWo die Friedberger UhrenSielenbachAltomünsterPetershausenHandelswege führten bereitsim Mittelalter durch Friedberg,Musiker unterhalten die Gäste,Schützen, Wachen und fahren-ticken: Wittelsbacher SchlossDas Wittelsbacher Schloss mitAugsburgFriedbergwie die Salzstraße und auch derEuropäische Oxenweg. Die imdes Volk mischen sich unter dieLeute. Das Fest zieht BesucherBergfried, ein Wahrzeichen derStadt Friedberg, steht nördlichHarthausenTödtenriedMarkt Indersdorf16. und 17. Jahrhundert von Pestaus der ganzen Region an.der Altstadt, auf einem kleinenAdelzhausen11214 Hilpert/Schürholz, S. 15–16113


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernHügel, von einem Burggrabenschenken darf. Das Kellergewöl-Eine Perle des bayerischenFigur des knienden oder beten-brannt, weil sie nicht bereit war,umgeben. Der Wittelsbacherbe des Schlosses wird auch alsRokoko: Wallfahrtskircheden Stifters sowie der Hinweisdem christlichen Glauben ab-Herzog Ludwig II. ließ dieder „Keller ohne Wiederkehr“Herrgottsruh„ex voto“ mit Jahreszahl. Diezuschwören und den römischenBurganlage im 13. Jahrhundertbezeichnet. Laut einer LegendeDer Überlieferung zufolge ent-Worte „ex voto“ bedeuten, dassGöttern zu opfern. Die Wallfahrtauf einer Anhöhe errichten,gab es abenteuerlustige Schatz-stand die Kirche auf Initiativedie Spende aufgrund eineszur Heiligen Afra findet jährlichdie zunächst als Grenzschutzsucher, die aus dem Schlosskel-eines Friedberger Bürgers, derreligiösen Versprechens (lat.am 7. August statt.diente. In der Zeit der Renais-ler nie wieder herausgekommenbei einer Pilgerreise in Gefan-votum) erfolgte.Eine erste Kirche wurde hier be-sance (1550–60) wurde die Burgsind und auf den Stufen ihr Le-genschaft geriet und gelobte,reits im 12. Jahrhundert errich-zu einem Schloss umgebaut. Inben lassen mussten. Eine andereeine Kapelle zu bauen, wenn erKirchenführungen über:tet, im 15. Jahrhundert wurdedem von Arkaden gesäumten„Spukgeschichte“ erzählt von ei-unversehrt wieder nach HauseTouristinformationsie dann im spätgotischen StilInnenhof finden Konzerte undnem Mönch, der einen Alchemis-gelangen würde. 1496 wurde dasFriedbergerneuert. Während des Drei-Feste statt. Beeindruckend istten betrügen wollte. Er bot ihmVersprechen eingelöst und dieMarienplatz 5ßigjährigen Krieges erlitt dasauch der Rittersaal mit seinemeine geweihte Hostie, da er sichKapelle errichtet. Der heutigeD-86316 FriedbergGebäude schwere Schäden. DieGewölbe.im Tausch dafür Gold erhoffte,Kirchenbau mit drei Schiffen,heutige Barockkirche entstanddoch letztendlich erhielt er eineTurm und Chorrotunde ent-Bilder als Danksagung:zu Beginn des 18. Jahrhun-schreckliche Strafe und wurdestand erst im 18. Jahrhundert.Votivbilder in Kirchen+ 49 (0)821 6002-612derts, wurde aber lange Zeit alsim Schloss eingemauert. 15Die prachtvolle WallfahrtskircheSeit dem Zeitalter des Barockstouristinfo@friedberg.deMunitionslager genutzt. Erst„Zu unseres Herrn Ruhe“, kurzbis heute sind Votivbilder oderwww.friedberg.de1878 konnte das Gebäude wiederMuseum imnur „Herrgottsruh“ genannt,Votivtafeln in der katholischenrenoviert und als Wallfahrtskir-Wittelsbacher Schlossist ein Juwel des bayerischenKirche als Ausdruck der Volks-che seinem eigentlichen ZweckSchlossstr. 21Rokoko. Bei der Ausstattung desfrömmigkeit sehr verbreitet.zurückgeführt werden.Das städtische Museum imD-86316 FriedbergInnenraumes mit Fresken undDas Anbringen der Tafel bedeu-Schloss zeigt neben Stadtge-Stuck waren namhafte Künstlertet eine öffentliche DanksagungSt. Afra im Feldeschichtlichem auch eine ein-+49 (0)821 60021 48am Werk wie Cosmas Damianfür die Hilfe Gottes, Marias oderAfrastraße 142zigartige Uhren- und Fayence-museum@friedberg.deAsam, Matthäus Günther undeines Heiligen, die jemanden ausD-86316 Friedbergsammlung. Während des 17. undwww.museum-friedberg.dedie Gebrüder Feichtmayr. Dereiner kritischen Lebenssituation18. Jahrhunderts war die Stadt(Das Museum ist wegenAltbaierische Oxenweg führtrettete. Die Darstellungen zei-+49 (0)821 588680ein Zentrum des Uhrmacher-Umbauarbeiten bis 2018direkt an der Kirche vorbei.gen häufig kranke oder verletzteinfo@sankt-afra-friedberg.dehandwerks. Die „kurfürstlichgeschlossen.)Auf den zahlreichen Votivta-Menschen und Tiere, bei derwww.sankt-afra-friedberg.deprivilegierte Porzellanmanu-feln im Kircheninneren sindArbeit verunglückte Menschen,faktur“ im Schloss produziertehäufig Rinder zu sehen. Ver-Soldaten und Kriegsszenen,Einer Märtyrerin gewidmet:von 1754 bis 1768 reich verzier-mutlich sind auch Gaben vonNaturkatastrophen, wild gewor-Die Wallfahrtskirche St. Afrates Fayence-Geschirr.Ochsenhändlern dabei, die ihredene Tiere u. a. Das Aufstellenim FeldeDankbarkeit für den gelunge-oder Anbringen eines Votivbil-Die Kirche St. Afra im Felde süd-Der „Keller ohne Wiederkehr“nen Trieb und die Gesundheitdes steht in enger Verbindungwestlich von Friedberg wurdeund ein eingemauerter Mönchder Tiere damit zum Ausdruckmit der Wallfahrt. Die auf Holz,der Überlieferung nach in derSpukgeschichten imbrachten.Leinwand, Blech, Karton oderNähe von der Stelle gebaut, woWittelsbacher Schlosshinter Glas gemalten Votivbil-die Heilige Afra starb. St. AfraIm Wittelsbacher Schloss spuktder folgen oft einem bestimm-ist die Patronin des Bistumses gewaltig, jedenfalls wennten Schema: In den Wolken dieAugsburg. Sie wurde 304 alsman den alten Sagen Glaubenhimmlische Person, darunter diechristliche Märtyrerin ver-15 http://www.augsburger-allgemeine.de/friedberg/Es-spukt-im-Wit-114telsbacher-Schloss-id8271646.html115


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernOttmaringDasingDer als Paar-Route bezeichnetemer locken jedes Jahr Tausen-größte bäuerliche Direktver-Teil des Oxenwegs führt entlangde von Besuchern an. Auf dermarktungsprojekt in Bayern.des Flusses Paar. Wo damals die70 Meter breiten NaturbühneNeben erntefrischem Obst undungarischen Graurinder vor-kann man die Geschichten umGemüse, Fleisch, Milchproduk-beitrabten, kann man heute imWinnetou und Old Shatterhandten, Backwaren und Getränkenmalerischen Flusstal, am Wasserlive erleben.erhalten die Kunden auch vonentlang schöne Wanderungenund Radtouren machen.Steinochse in HarthausenDer Familientipp: Western-CityFred Rai Western-Cityden Bäuerinnen der Regionselbst gemachte Produkte wieDer Paardurchbruch bei Ott-Lechleite durchschnitten undund Karl-May-FestspieleNeulwirth 3Marmelade, Liköre u. Ä. Dasmaring/Rederzhausen ist eineso fanden untere und obereKaum verlässt man die Auto-D-86453 DasingSelbstbedienungsrestaurantgeologische Besonderheit: DerPaar zueinander. Das Gebiet umbahn München-Stuttgart beiund der Biergarten im SommerFluss mündet nicht in den Lech,den Paardurchbruch ist Land-Dasing, schon befindet man sich+49 (0)8205-225bieten bayerisch-schwäbischesondern verlässt bei Fried-schaftsschutzgebiet. Natur-im Wilden Westen. Cowboys undinfo@western-city.deSchmankerl.berg-Ottmaring das Lechtal mitfreunde finden hier noch eineIndianer bevölkern die buntewww.western-city.deUnverbrauchte Landschaft :einer Biegung nach Nordosten.ursprüngliche FlusslandschaftWesternstadt. Kleine und großePaartalwanderweg und Paar-Durch die Erosionstätigkeitmit Silberweidenurwald sowieBesucher können in die Atmo-Nachhaltig einkaufen:durchbruchder unteren Paar wurde dieseltene Tier- und Pflanzenarten.sphäre der Westernfilme eintau-Bauernmarkt DasingBauernmarkt DasingKissing / Gut Mergenthauchen, echte Pferde reiten, Pfeileverschießen, Lassos schwingen,Hufeisen werfen, aufregendeTäglich frische Lebensmittelund andere Naturproduktedirekt aus der Region bietet derAn der Brandleiten 6D-86453 DasingBande überfiel er Amtsstubenund andere öffentliche Einrichtungen.Das so erbeutete GeldOriginalstücken werden dieLebensstationen Klostermayrsin Dioramen und SchaubildernReit- und Stuntshows erleben.Die Karl-May-Festspiele mitFreilichtaufführungen im Som-Bauernmarkt Dasing an 364Tagen im Jahr. Die Markthalledirekt an der Autobahn ist das+49 (0)8205 95991-0info@bauernmarkt-dasing.dewww.bauernmarkt-dasing.deverteilte er des Öfteren unterder armen Bevölkerung, er wurdedeshalb als Volksheld ver-nacherzählt.Historischer FördervereinMalzhausenehrt. 1771 wurde er in Dillingen„Bayerischer Hiasl“Ein Rosenkranz für die Seelendurch Malzhausen getriebenwurde für die verlorenen SeelenDer bayerische Robin Hood:öffentlich und äußerst grausamKissing e.V.der Viehtreiber:wurden, hörten die Anwohnerzur Allerseelenzeit täglich derErlebniswelthingerichtet. Der Hiasl sollDie Legende von Malzhausenbesonders in der Zeit um Aller-Rosenkranz gebetet – und es„Bayerischer Hiasl“Schiller als Vorlage für seine Fi-+49 (0)8233 64 75In der kleinen Ortschaft Malz-seelen nachts die Viehtreiberwurde still. Die HofbewohnerSüdlich vom Altbaierischengur Karl Moor im Theaterstückhausen ist folgende Geschichtefluchen und schreien. Die Malz-sollen diesen Brauch bis AnfangOxenweg liegt die Stadt Kis-„Die Räuber“ gedient haben.www.kissing.deüberliefert: „Als schon längsthausener glaubten, deren Seelendes vorigen Jahrhunderts auf-sing. Hier wurde 1736 der2006 wurde auf Gut Mergenthauwww.hiasl.augsburg-keine Ochsen mehr aus Ungarnfänden keine Ruhe. Deshalbrechterhalten haben.“ 16berühmt-berüchtigte Wildererbei Kissing die „Hiasl-Erlebnis-tourismus.deund Räuberhauptmann Matthä-welt“ eröffnet, die das span-(Nur von Mai bis Oktober,us Klostermayr, der „Bayerischenende Leben des „bayerischenan Wochenenden bzw.Hiasl“ geboren. Mit seiner ausRobin Hood“ thematisiert.nach Vereinbarung zubis zu 30 Personen bestehendenNeben einigen ausgestelltenbesichtigen.)11616 Hilpert/Schürholz, S. 31 117


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernSielenbachAuf mehr als 1.000 Quadratmeternwerden Exponate zur Lan-aus seinem Privatvermögen,um eine Plünderung der StadtBarock mit byzantinischerNote: Die WallfahrtskircheMaria BirnbaumAm Fluss Ecknach, südlich vonSielenbach, steht die imposantebaum, ein außergewöhnlichesSchmuckstück der Barockkunst.Sie wurde 1661–1668 als ersteKuppelkirche nördlich der Alpenerrichtet. Die silbern schimmerndenKuppeln erinnern anbyzantinische Bauten, doch auchitalienische Einflüsse spieltenbeim Bau des Gotteshauses einegroße Rolle. Die Wallfahrt entstand,als schwedische Soldatenein Marienbild verstümmeltenund in den Teich warfen. EinSielenbacher Dorfhirte rettetehohlen Birnbaum. Daraufhinereigneten sich Wunderheilungenund immer mehr Pilgerkamen zu diesem Ort. Ein Teildes Birnbaumstammes mit demGnadenbild befindet sich heuteim Hochaltar der Kirche.Wallfahrtskirche MariaBirnbaumMaria-Birnbaum-Straße 51-53D-86577 Sielenbach+49 (0)8258 9985-0Stadtgeschichte und ein legendärerBürgermeister:Stadtmuseum AichachDas 2008 eröffnete StadtmuseumAichach zeigt einen abwechslungsreichenQuerschnittdurch die Kunst- und Kulturgeschichteder alten HerzogstadtAichach und ihrer Umgebung.des- und Stadtgeschichte, zurbäuerlichen und bürgerlichenKultur, zu Handel und Handwerk,Trachten und Volkskunstpräsentiert. Eine Kuriosität desMuseums ist die Sammlung vonEinquartierungszetteln aus derZeit der napoleonischen Kriege,die der damalige BürgermeisterLorenz Gerhauser ab dem Jahr1803 zu einer 15 Meter langenPapierbahn zusammengefügthat. Er zahlte einem französischenGeneral 3.000 Guldenabzuwenden und quartierte vieleFranzosen unentgeltlich ein. Dieeigenartige Zettelsammlungfertigte er wahrscheinlich in derHoffnung an, nach dem Kriegeine finanzielle Entschädigungzu bekommen.Stadtmuseum AichachSchulstraße 2D-86551 Aichach+49 (0)8251 827472www.stadtmuseum-aichach.deWallfahrtskirche Maria Birn-Aichachdas Bild und stellte es in einenwww.maria-birnbaum.deAichach / UnterwittelsbachFilmen mit Romy Schneider so-ebenfalls restaurieren ließ: Hierdie spätgotische Stadtpfarr-erhalten geblieben. Im Unterenwie aus Musical und Literatur.verschmilzt der neugotischekirche „Mariä Himmelfahrt“Stadtturm wurde im Juli 1989Sisis Vater, Herzog Max inStil mit maurisch-orientalischenoder die hübsch restauriertendas Wittelsbacher Museum alsBayern, erwarb 1838 das Was-Elementen.Wehrtürme.Zweigstelle der Archäologischenserschloss in UnterwittelsbachDas Sisi-Schloss ist von Novem-Staatssammlung München eröff-als Sommerresidenz, ließ esber bis Mitte Mai geschlossen,net. Die Ausgrabungen auf derrundum erneuern und neuvon innen kann es während derDie altbayerische HerzogstadtBurg Oberwittelsbach bildenWo die kleine Sisi spielte:möblieren. Eine Lithografiejährlichen Sisi-Ausstellungenan der Paar war eine wichtigeden Schwerpunkt der Ausstel-Das Sisi-Schloss Unterwittels-aus dem Jahre 1844 zeigt diebesichtigt werden. Unterwit-Station auf dem Oxenweg vonlung. Vom Turm aus hat manbachganze Familie: Herzog Max imtelsbach ist auch eine StationSchrobenhausen nach Augs-einen schönen Ausblick auf dieIm Aichacher Stadtteil Unter-Kahn und seine Frau Ludovikaauf der „Sisi-Straße“, die vonburg. Kaiser Ludwig der BayerStadt.wittelsbach steht das hübschemit einem kleinen Mädchen imAugsburg bis ins ungarischeverlieh der Siedlung 1347 dasWasserschloss, in dem dieTürrahmen des Schlosses, dasGödöllő oder bis nach Triest inStadtrecht. Die Geschichte derWittelsbacher Museumberühmte Sisi vermutlich einendie vierjährige Sisi darstellenItalien führt.Stadt Aichach ist eng mit derZweigmuseum derTeil ihrer Kindheit verbrachte.soll. Die kleine Elisabeth sollGeschichte der WittelsbacherArchäologische Funde imArchäologischenDie legendäre Sisi – Elisabeth,hier viele vergnügte und unbe-verknüpft. Der mittelalterlicheStadttor: WittelsbacherStaatssammlung MünchenKaiserin von Österreich, Königinschwerte Sommertage als KindSisi-SchlossStadtkern, eingerahmt von denMuseumUnteres Stadttorvon Ungarn, die schönste Frauverbracht haben. Architekto-Klausenweg 1zwei historischen Stadttoren,Von der mittelalterlichen86551 Aichachihrer Zeit – ist bekannt aus dernisch einzigartig ist auch dieD-86551 Aichachbietet einige Sehenswürdigkei-Stadtbefestigung sind die zwei+49 (0)8251 827471Geschichte, aus den berühmtenSchlosskapelle, die Herzog Max+49 (0)8251 891869ten wie das barocke Rathaus,Stadttore und einige Türmewww.aichach.de118119


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernKühbachSpezialitätenwirte im Wittelsbacher Landrinnen. 1831 kam das Gebäudede im Privatbesitz der FamilieRegion bieten Ochsengerichte inheimisches Futter, Weidehaltungin den Besitz von Herzog Max inBeck-Peccoz und kann von innenhöchster Qualität an. Das „Oxen-und Freilauf. Nach dem VerzehrBayern, dem Vater der legendä-nicht besichtigt werden. Diefleisch“, das im Mittelalter undeines zarten „Oxenbratens“ren Sisi. Nach einem verheeren-bronzenen Steinböcke vor demin der Frühen Neuzeit alskann man bei den Spezialitä-den Brand im Jahre 1860 wurdeHaus stellen die Wappentierekulinarische Köstlichkeit und alstenwirten einen eigens gebrann-das Schloss im klassizistischender Familie Beck-Peccoz dar.bestes Rindfleisch schlechthinten „Oxler-Schnaps“ probieren.Stil als Dreiflügelanlage neuDirekt neben dem Schloss befin-galt, ist besonders feinfaserig,Wo Sisis Vater rauschendeaufgebaut. Der Herzog nutztedet sich die Kühbacher BrauereiWer das Wittelsbacher Landzart und weist eine feine Mar-Die Liste der OxenwirteFeste feierte:das Schloss gerne für ausgie-und ein großzügig angelegterbesucht, sollte sich auch dasmorierung auf. Von der Auf-mit Adressen finden Sie imSchloss Kühbachbige Feste und ließ den ParkBiergarten im Schlosspark. Se-Original Wittelsbacher „Oxen-zucht bis zur Schlachtung derInternet unter:Das heutige Schloss entstandund den prächtigen Schlosssaalhenswert ist auch die ehemaligefleisch“ nicht entgehen lassen.Tiere wird auf vieles geachtet,www.spezialitaeten-wirte.aus einem im Jahre 1011 gegrün-nach seinen Vorstellungen neuKlosterkirche St. Magnus.Zehn Spezialitätenwirte aus derwie z. B. auf ausschließlichde/die-spezialitatenwirte/deten Kloster der Benediktine-gestalten. Heute ist das Gebäu-InchenhofenDachauer Landtela. Noch heute führt aus jederres ist der älteste altbaierischeterebene mit ihren Moosen.er Musiksommer, Volks- undHimmelsrichtung eine StraßeLeonhardiritt Anfang November,Naturnahe Flüsse wie die AmperBrauchtumsfeste ziehen jedesauf die Wallfahrtskirche zu, dieein farbenprächtiges Ereignisund die Glonn durchfließen dieJahr zahlreiche Besucher an.1450–57 im spätgotischen Stilmit vielen Besuchern. Auf demLandschaft, die landschaftlichFür eine Abkühlung in den hei-errichtet wurde. Nach einemmeditativen Wanderweg rundreizvollen Amperauen ladenßen Sommermonaten sorgen dieBrand erhielt das Gotteshausum Inchenhofen (7, 2 km) erfährtzum Wandern ein.Badeseen, die über den ganzeneine Neugestaltung im Stil desman Wissenswertes über die Ge-Der Landkreis bietet zahl-Landkreis verteilt sind (Natur-Rokoko. Das Hauptfresko vomschichte der Wallfahrt.reiche Sehenswürdigkeiten,bad Vierkirchen, Karlsfelderbischöflichen Hofmaler IgnazDas Dachauer Land ist land-Kultur- und Naturschätze sowieSee u. a.). Kulinarisches gibt esPilger und Leonhardiritt:Baldauf stellt das Leben undschaftlich vielfältig und facetten-verschiedene Wander- undsowohl in den ländlichen Gast-Wallfahrtskirche St. LeonhardWirken des Heiligen Leonhardreich. Zum einen findet man hierFahrradrouten, nicht nur fürhäusern und Biergärten als auchJahrhundertelang war derdar. Er war der SchutzpatronPfarrkiche St. Leonharddas tertiäre Hügelland mit sei-Tagestouristen. Kulturelle Ver-in „fürstlicher“ Atmosphäre wiekleine bayerische Ort Inchen-der unschuldig Gefangenen,Zisterzienserplatz 1nen schweren Lehmböden, zumanstaltungen wie die Dachauerzum Beispiel direkt im Schlosshofen eines der wichtigstender Geisteskranken, der Ge-D-86570 Inchenhofenanderen die Münchner Schot-Schlosskonzerte, der Dachau-Dachau.Wallfahrtsziele in Europa, nurnoch übertroffen von Jerusalem,Rom und Santiago de Compos-bärenden und später auch derBeschützer des Hausviehs.Höhepunkt des Wallfahrtjah-+49 (0)8257 1220www.pfarrei-inchenhofen.deDachauNordwestlich von München, anreicht. Die erste urkundlicheZeit Karls des Großen. Bereitsder Amper, liegt die KreisstadtErwähnung von Dachau stammtab dem 12. Jahrhundert dienteDachau, deren Geschichte bisaus einer SchenkungsurkundeDachau als Sommersitz für zahl-ins frühe Mittelalter zurück-aus dem Jahre 805, aus derreiche bayerische Fürsten. Die120121


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernWittelsbacher ließen hier im 16.volle Renaissance-Holzdeckezeitsfestes wurden nicht weni-Führungen für Gruppen über:Zeit, sondern auch Monat undJahrhundert ein Renaissance-im Festsaal, die als eine derger als 521 ungarische OchsenTourist-Information DachauSternzeichen abzulesen sind.schloss errichten. Im 19. Jahr-bedeutendsten in Süddeutsch-verspeist“, hielt der Chronist+49 (0)8131 75287Dachau und die Kirche St. Jakobhundert entdeckten die Malerland gilt. Das Schloss diente denfest. Das umfangreiche Festpro-infobuero@dachau.deliegen übrigens am berühmtenDachau und die Stadt wurde alsWittelsbachern als Sommerre-gramm enthielt neben den üppi-www.kz-gedenkstaette-Jakobsweg.Künstlerkolonie bekannt. Vielesidenz. Heute ist nur noch eingen Mahlzeiten auch Schauspiel,dachau.deberühmte Künstler waren hierTeil der Originalanlage erhalten,Ballett, Maskenball, Schlitten-Ein Ort des Erinnerns:tätig wie Carl Spitzweg, Maxda König Max Joseph I. drei derfahrten und vieles mehr. 17KZ-Gedenkstätte DachauLiebermann oder Lovis Corinth.vier Flügel abreißen ließ, dieAm 20. März 1933 gab derMit der Errichtung des Kon-durch die Einquartierung napo-Reichsführer-SS und kommis-zentrationslagers 1933 wurdeleonischer Truppen schwerensarische Polizeipräsident vondie angesehene KünstlerstadtSchaden genommen hatten. DerMünchen, Heinrich Himmler, diezum Inbegriff des menschenver-Trakt mit dem barocken Fest-Errichtung des ersten Konzent-Das Museum derachtenden NS-Terrors. Heutesaal blieb jedoch erhalten, hierrationslagers in Bayern bekannt.Künstler kolonie:ist Dachau eine lebendige Stadt,finden heute Konzerte statt. DieDas Lager entstand in derDachauer Gemäldegaleriedie mit einer schönen Altstadt,reizvolle Lage des HofgartensTouristeninfo kompakt:ehemaligen „Königlichen Pulver-Im 19. Jahrhundert entstand inattraktiven Sehenswürdigkeitenauf dem Schlossberg bietetAltes Zollhäuslund Munitionsfabrik Dachau“,Klare Renaissancearchitektur:Dachau eine der kunsthistorischund kulturellen Veranstaltungeneinen grandiosen PanoramablickEtwa ab Mitte des 16. Jahrhun-die im Ersten Weltkrieg erbautPfarrkirche St. Jakobwichtigsten Künstlerkolonienzum Besuch einlädt.bis hin zu den Alpen.derts wurde für die Benutzungworden war. Das KZ Dachau galtDie Pfarrkirche St. Jakob istDeutschlands, die die Entwick-der innerörtlichen Straßen einin der SS als „Musterlager“ undschon von weitem sichtbar undlung der modernen Kunst desSchloss DachauPflasterzoll erhoben. Um 1820wurde zum Modell für alle ande-überragt mit ihrem 44 Meter20. Jahrhunderts maßgeblichKurfürst-Max-Emanuel-Platzwurde das Zollhaus in Dachauren Konzentrationslager.hohen achteckigen Turm diebeeinflusste. Die ständige Aus-D-85221 Dachauzu diesem Zweck gebaut. DasAn die Opfer des Konzentra-Dachauer Altstadt. Sie stehtstellung der Gemäldegalerie+49 (0)8131 87923schnuckelige Häuschen in Gelb-tionslagers erinnert heute dieinmitten von malerischen Bür-zeigt rund 200 Bilder und einigeinfo@bsv.bayern.deBlau am Karlsberg mit geradeKZ-Gedenkstätte Dachau mitgerhäusern direkt im Stadtzen-ausgewählte Skulpturen, die diewww.schloesser.bayern.demal 18 Quadratmetern dientMuseum, Archiv und Bibliothek,trum. In den Jahren 1624–25Entstehung und Entwicklung derDie Sommerresidenz derheute als Tourismusinforma-die am 9. Mai 1965 – zum zwan-entstand der heutige Bau imLandschaftsmalerei in DachauWittelsbacher:Fürstenhochzeit in Dachautionsstelle für den Landkreiszigsten Jahrestag der BefreiungStil der Spätrenaissance. Anvon ihren Anfängen bis weit insSchloss Dachau mit Hofgartenund MünchenDachau.des Lagers durch amerikanischedieser Stelle befand sich zuvor20. Jahrhundert hinein doku-Das Schloss Dachau geht auf„Nicht weniger als 521 ungari-Soldaten am 29. April 1945 –eine kleine spätgotische Kirche,mentieren. Bekannte Maler, wieeine frühmittelalterliche Burgsche Ochsen verspeist“Informationsbüroeröffnet wurde.aus der die Sakristei und dasChristian Morgenstern, Carlder Grafen von Dachau zurück.Im Jahre 1568 fand die prunkvol-im Alten Zollhäusl„Der Weg des Erinnerns“ mar-quadratische UntergeschossSpitzweg, Eduard Schleich derVon 1546 bis 1577 wurde esle und äußerst luxuriöse Hoch-Karlsberg 1akiert mit zwölf Infotafeln dienoch erhalten sind. Unter derÄltere oder Adolf Hölzel, Ludwigunter den Herzögen Wilhelm IV.zeit des bayerischen ErbfolgersD-85221 Dachauetwa 3 km lange Strecke vomLeitung des Münchner Hof-Dill und Arthur Langhammerund seinem Sohn Albrecht V.Wilhelm V. mit Renata von+49 (0)8131 272 8605Bahnhof zur KZ-Gedenkstätte,baumeisters Friedrich Sustrisverewigten das Dachauer Moosdurch die Münchner Hofbau-Lothringen in München statt.die die Häftlinge damals zurück-erfolgte der Chorbau, das Lang-in ihren Bildern.meister Heinrich Schöttl undDie Feierlichkeiten begannen iminfo@tourismus-dachau-legen mussten.haus wurde nach dem EntwurfWilhelm Egkl zu einer mächtigenDachauer Schloss und wurden iner-land.devon Hans Krumpper erbaut.Dachauer GemäldegalerieVierflügelanlage im Renaissan-der Frauenkirche und auf demwww.tourismus-dachau-KZ-Gedenkstätte DachauEine stattliche Sonnenuhr ausKonrad-Adenauer-Str. 3cestil ausgebaut. Aus dieserMarienplatz fortgesetzt. „Wäh-er-land.deAlte Römerstraße 75dem 18. Jahrhundert ziert dieD-85221 DachauZeit stammt auch die prunk-rend der Dauer dieses Hoch-D-85221 DachauSüdseite, an der nicht nur die+49 (0)8131 5675 012217 Boser, S. 79–80123


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach Bayerninfo@dachauer-galerien-museen.dein privaten Malschulen in derNähe der Künstlerkolonien undden Dachauer „Malweibern“ gabes zahlreiche begabte Künstle-Bergkirchenwww.dachauer-galerien-museen.deFrauen mit Pinsel und Staffelei:Die Dachauer „Malweiber“Um 1900 gab es auch zahlreicheFrauen, die sich für die Malereiwurden von vielen abfällig als„Malweiber“ bezeichnet. Diezeitgenössische Meinung zukunstschaffenden Frauen gibtBruno Pauls „Simplicissimus“von 1901 passend wieder. „SehenSie Fräulein, es gibt zwei Artenrinnen wie Paula Wimmer, MariaLanger-Schöller, Emmi Walther,Ida Kerkovius u. a. Führungen zudiesem Thema bietet die GästeführerinNina Schiffner.Mit dem Fluss Leben:Lebensader MaisachDer 2,5 km lange flussbegleitendeFreizeiterlebnispfad zwischenBergkirchen und Günding bietetinteressante Informationen zumThema Wasser als Lebensraumund Ressource. In 11 Erlebnisstationenentlang der Maisach wirddie Bedeutung von Wasser unterverschiedenen Gesichtspunktendargestellt. So gibt es Stationenzu Baumarten und Biberbauten,zum Dachauer Moos und zurEnergie aus Wasserkraft sowieauch Bewegungs- und Forschungsstationen.interessierten, jedoch keineZulassung zum Kunststudiumbekamen. Sie lernten deshalbvon Malerinnen: Die einen möchtenheiraten und die anderenhaben auch kein Talent.“ UnterWeitere Infos:www.mein-letztes-wort.de/3-MW-Programm.htmlMarkt IndersdorfRöhrmooswar, dass er König Heinrich V.1111 bei der Gefangennahmevon Papst Paschalis II. in RomFeichtmayr führten einerseitsdazu, dass hier eine besondersprächtig ausgestattete KircheHeilquelle und Biergarten:Kur- und WallfahrtsortMariabrunnNur 8 km von Dachau entfernt,von Wäldern umgeben, befindetsich der beliebte AusflugsortMariabrunn. Die Geschichte derWallfahrt begann im Jahre 1662,unbekannten Quelle trank. Balddarauf war er von seinem Leidenbefreit, das ihn zuvor jahrelangplagte. In großer Dankbarkeitbrachte er bei der Quelle einMarienbild an. Diese wundersameHeilung sprach sich bald inder ganzen Gegend herum undso kamen viele Leidende zurQuelle, um durch das wundersameWasser gesund zu werden.Kurfürst Ferdinand Maria ließdaraufhin die Quelle einfassenund eine Kapelle sowie ein Badehauserrichten. Seine Blütezeiterlebte Mariabrunn ab 1863,als es von der „Doktorbäuerin“Amalie Hohenester gekauft undbetrieben wurde. Mit verschie-viele spektakuläre Heilungen.In den damaligen Gästebüchernsind Adelige und andere wohlhabendeLeute aus ganz Europaverzeichnet, darunter die österreichischeKaiserin Elisabeth,bekannt als Sisi.Ein schöner Radweg führt heutevon Dachau nach Mariabrunn,im Sommer kann man im lauschigenWaldbiergarten einePause einlegen.Wallfahrtsort MariabrunnD-85244 Mariabrunn+49 (0)8139 8661Rokokopracht auf dem 7-Klöster-Weg:Augustiner-Chorherrenstiftmit KlosterkircheDas ehemalige Kloster der Augustiner-Chorherrenim MarktIndersdorf blickt auf eine langeund bewegte Geschichte zurück.Pfalzgraf Otto V. von Wittelsbachgründete im Jahre 1120das Chorherrenstift, um seineSchuld zu sühnen. Seine Sündeunterstützte. Zur Buße machteihm der nächste Papst die Gründungeines Stifts zur Auflage.Nach dem großen Brand von1264 wurde das Kloster erneutaufgebaut und die Klosterkircheals dreischiffige Basilika neuerrichtet. Um 1432 wurde sieim gotischen Stil umgestaltet.Damals entstanden die Rosenkranzkapelleund der Südturm.Die heutige Rokokoausstattungstammt aus dem 18. Jahrhundert.Die Umbaumaßnahmenund die Innenraumgestaltungdurch berühmte Freskenmalerwie Matthäus Günther undGeorg Dieffenbrunner sowieden Stuckateur Franz Xavergeschaffen wurde, andererseitstrieben die hohen Kosten dasKloster finanziell in den Ruin.Das Kloster Indersdorf ist eineder Stationen auf dem 7-Klöster-Weg,einem Radweg vonca. 100 km Länge. Die siebenKlöster sind: Schönbrunn beiRöhrmoos, Weichs, Indersdorf,Petersberg, Altomünster, MariaBirnbaum und Taxa.Kloster IndersdorfMarienplatz 4D-85229 Markt Indersdorf+49 (0)8136 80928-0www.markt-indersdorf.deals ein Holzfäller im Wald arbei-denen Teesorten, Kräutern,www.schlosswirtschaft-tete und aus einer kleinen, nochBädern und Diäten erzielte siemariabrunn.de124125


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernPetershausenwurde ein meditativer Wanderwegzwischen dem ehemaligenwww.altomuenster.de/Freizeit-Touristik/Rad-undWan-liebhaber können sich in dieWelt des Bierbrauens von annoEin bayerisches Natur denkmal:Die hohle Linde inObermarbachIn Obermarbach, einem Ortsteilvon Petershausen steht die alte„Hohle Linde“, ein eingetragenesNaturdenkmal. Schief, vonvielen Unwettern gebeutelt undetwas skurril anmutend, stehtdie urige Linde direkt an einerStraße. Der Baum hat einen Umfangvon über 10 Metern, seinAlter wird auf 300 bis 400 Jahregeschätzt. Auf einer Seite istein dicker Ast ausgebrochen, soentstand die große Höhlung, dieder Linde ihren Namen gab. Daeine Route des Oxenwegs auchdurch Petershausen führte,kann man davon ausgehen, dasshier damals auch ungarischeOchsenherden vorbeizogen.Klosterstandort Petersbergund dem Kloster Altomünsterangelegt. Der spirituelle Spaziergangführt 9 km lang durchdas Dachauer Land. VierzehnStationen mit Kunstwerken,Hörstationen und Sinnsprüchenregen zur inneren Einkehr, zumNachdenken und zum In-Sich-Gehen bzw. Ins-Ich-Gehen an.Weitere Infos:derwege/MeditativerWeg.aspxDie Welt des Gerstensafts:Brauereimuseum imKapplerbräuDas Brauereimuseum in Altomünsterwurde im September1985 von Hans Wiedemann sen.errichtet. Hier wird demonstriert,wie in früheren Zeiten dasBier in der Region hergestelltwurde. Bierkenner und Bier-dazumal entführen lassen. DieGastwirtschaft Kapplerbräu verbindeteine traurige Geschichtemit den Ochsentrieben (sieheSeite 31).Brauerei KapplerbräuAm Vogelgarten 2D-85250 Altomünster+49 (0)8254 777www.kapplerbraeu.deAltomünsterPasenbach„Der schönste Turm im Königreich“:Klosterkirche St. Altodem Nonnenorden der HeiligenBirgitta von Schweden. Heuteleben nur noch einige wenigeSchwestern des Ordens hier.Ein Besuch in Altomünster lohntsich, denn hier befindet sicheine der prächtigsten RokokokirchenBayerns. König LudwigI. bezeichnete den schlankendahinter liegen der Nonnenchor,der Altarraum und dann derMönchschor. In der Kirche unterdem Seitenaltar entspringt dieAlto-Quelle, die den Marktbrunnenspeist.St. Alto und St. BirgittaSt.-Birgittenhof 9Die Votivfiguren von Pasenbach:Gaben ungarischerOchsentreiber in derSt.-Leonhard-KircheIm Ortsteil der Gemeinde Vierkirchen,in Pasenbach steht dieSt.-Leonhard-Kirche. Der heiligeLeonhard war der Schutzpatronfür das Vieh. Die Votivfigurender Kirche mit den markantenHörnern stammen aus dem18. Jahrhundert und könntenGaben der ungarischen Ochsentreibersein. In Pasenbachentsteht ein Schaudepot für dieMotivwagen des Leonhardiritts.und St. BirgittaAuch der Markt Altomünsterwar eine wichtige Etappe aufund hübsch gegliederten Turmder Klosterkirche als „denschönsten Turm in meinemD-85250 Altomünster+49 (0)8254 8235Hohenkammerdem Oxenweg zwischen Frei-Königreich“. Bereits in spätro-Klar und symmetrisch:die sich 1042 hier niederließen.sing und Augsburg. Auf einermanischer Zeit stand an dieserSchloss HohenkammerDas Schlossgebäude wurde erstalten Karte von AltomünsterStelle eine Basilika. Die heutigeBei Schloss Hohenkammer en-im 15. Jahrhundert errichtet.findet sich noch die BezeichnungKlosterkirche St. Alto und St.det der Dachauer Oxenweg. DasIm Dreißigjährigen Krieg wurde„Ochsengasse“. Den NamenBirgitta wurde 1763 von demSchlossgebäude ist seit 2003 imes bis auf die Mauern nieder-erhielt Altomünster von demberühmten Baumeister JohannBesitz der Münchener Rückver-gebrannt, beim WiederaufbauWandermönch Alto, der um 750Michael Fischer errichtet. Einesicherungs-Gesellschaft, die hiererhielt das Schloss seine jetzigehier ein Kloster gründete. UmBesonderheit des Gotteshausesein Hotel mit Gastronomie undForm im bayerischen Renaissan-970 errichteten die Welfen einsind die hintereinander gela-InSichGehen:ein Schulungszentrum betreibt.cestil. Im von Arkaden gesäum-Benediktinerkloster, das ab 1056gerten Innenräume: Der acht-Meditativer WanderwegBegründer des Schlosses Ho-ten Renaissance-Hof findenvon Nonnen bewohnt wurde.eckige Hauptraum beherbergtLoslassen und Energie tankenhenkammer waren im 11. Jahr-regelmäßig Konzerte statt.Seit 1497 gehört das Klosterdie eigentliche Pfarrkirche,in der Natur: Im Sommer 2012hundert die Herren von Camer,126127


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernSchloss HohenkammerVon Tödtenried bis Schlossauch ein wichtiges Endziel dertischen Kirchenbau Bayerns,Schlossstraße 20Hohenkammer kann man etwaOchsentriebe. In verschiedenensind Fresken von Hans Bocks-D-85411 Hohenkammer42 km lang nahezu steigungsfreiMetzger- und Schlachthaus-berger zu sehen. Im Ostflügel+49 (0)8137 93 40und immer gut beschildert denordnungen wird das ungarischeerzählt die Ausstellung „Daswww.schlosshohenkammer.deSpuren der ungarischen Grau-Ochsenfleich stets an ersterFürstentum Pfalz-Neuburg“ mitrinder folgen, ob zu Fuß oder aufStelle mit dem höchsten Preis500 Exponaten – Porträts undDurch das Dachauer Land:dem Fahrrad. Bei Pipinsried zeigtgelistet.Bildteppiche, Waffen, Möbel undDer Oxenweg als Rad- oderein großer Metallochse den Rad-Das Wahrzeichen der Stadt:kostbares Kunsthandwerk – vonWanderweglern und Wanderern den Weg.Neuburger Bäcker-, Metzger-,Residenzschloss mitder Geschichte und dem LebenAltbayerisches DonaumoosWeinwirte- und Bierbrauer-Ordnung des PfalzgrafenOttheinrich vom 20. Septem-BildergalerieDas Schloss ist auch das Wahrzeichenvon Neuburg. Pfalzgrafder hiesigen Fürsten.Seit 2005 beherbergt dasSchloss auch die StaatsgalerieDie LEADER-Region „AltbayerischesDonaumoos“ umfasst dasGebiet des Landkreises Neuburg-Schrobenhausenund denMarkt Hohenwart. Der AltbaierischeOxenweg nach Augsburgverläuft durch den Süden desLandkreises, durch das SchrobenhausenerLand: von Hohenwartüber Schrobenhausenweiter ins Wittelsbacher Land.Der Weg führt durch das Tal derPaar, eine der letzten naturnahenFlusslandschaften Bayernsmit vielen seltenen Pflanzen-und Tierarten. Die sanfteHügellandschaft lädt zu interessantenWander- und Radtourenein. Neuburg an der Donauwar in der Frühen Neuzeit alsResidenzstadt des FürstentumsPfalz-Neuburg auch Ziel derOchsentriebe aus Ungarn. DasDonaumoos, das der LEADER-Region ihren Namen gab, warein unzugänglicher Sumpf undwurde erst seit dem Ende des 18.Jahrhunderts trockengelegt undbesiedelt. Zur Unterscheidungzum „schwäbischen“ Donaumooszwischen Ulm und Gundelfingenwird es auch als „altbayerisches“Donaumoos bezeichnet.ber 1554MetzkherAlles Flaisch sollen sy nach demGewicht verkhauffen unnd dieserZeitt bis auff verrer Ordnung involgendem Werd hingeben:• Nemlich das gut HungarischFlaisch umb sibendhalbenPfenning,• das inlendisch Ochsenflaischumb sechs oder sechsthalben d,Ottheinrich (1502–1559) ließ esals Residenz des 1505 aus denErbstreitigkeiten zwischen denbayerischen Wittelsbachernhervorgegangenen FürstentumsPfalz-Neuburg errichten. Im17. Jahrhundert erhielt das Gebäudeseinen barocken Ostflügelmit den markanten Rundtürmen.Im Schlosshof zeigt dieHoffassade in Sgraffitotechnikerstellte Szenen aus dem AltenFlämische Barockmalerei mit150 Werken der bedeutendstenflämischen Meister wie PeterPaul Rubens, van Dyck, Teniers,Brueghel und vielen anderen.Schloss Neuburg an derDonauResidenzstraße 2D-86633 Neuburgan der DonauNeuburg an der Donau• item das gut Rindflaisch umbsechsthalben oder fünff d 18Testament. In der Schlosskapelle,im ältesten protestan-+49 (0)8431 6443-0www.schloesser.bayern.deAls eine der ältesten StädteBayerns kann Neuburg auf einelange und bewegte Geschichtesancemenschen: weltoffen undhumanistisch geprägt. Zahlreichewunderbare Bauten, wie dasSchrobenhausenzurückblicken. Zur RömerzeitResidenzschloss, die Schloss-rerseits als Stadt des Spargels.benen Stadtmauer aus demhieß die Siedlung Venaxamo-kapelle und das JagdschlossSchrobenhausen blickt auf eine15. Jahrhundert, mit 13 Türmendurum. Im Mittelalter warGrünau, sind in dieser Zeit1200-jährige Geschichte zurück.und dem Stadtwall lädt zumNeuburg kurz Bischofssitz,entstanden. Durch Schaffung1310 erhielt die Ortschaft dasSpazieren und Entdecken ein.Neuburg, die Renaissancestadtspäter Hauptort einer Pfalzgraf-des neuen Fürstentums wuchsMarktrecht, 1447 wurde sie zuman der Donau, liegt landschaft-schaft. Seine Blütezeit erlebtedie Bedeutung der Stadt Neu-ersten Mal als Stadt erwähnt.Ochsen in die Paar werfen?lich reizvoll im Donautal an deres jedoch als Hauptstadt desburg und sie wurde MittelpunktSchrobenhausen war eineFleischmangel in Schrobenhau-Grenze zwischen FränkischerFürstentums Pfalz-Neuburg zufür Hof, Hofstaat und Adlige mitDie Stadt Schrobenhausen istwichtige Mautstation auf demsen im 17. JahrhundertAlb im Norden sowie Donau-Zeiten des berühmten Pfalz-entsprechenden Auswirkungeneinerseits als Geburtsort desOxenweg.Ein interessanter Fund aus demmoos und tertiärem Hügellandgrafen Ottheinrich. Er war einauf die Lebensmittelversorgung.berühmten Porträtmalers FranzEine schöne Altstadt mit einerStadtarchiv von Schrobenhau-im Süden.typischer Vertreter des Renais-Neuburg war in dieser Zeitvon Lenbach bekannt, ande-weitgehend erhalten geblie-sen: Der Schrobenhausener12818 Stadtarchiv Neuburg129


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernStadtrat legte die Lebensmit-Wo der Spargel wächst:erst in der zweiten Hälfte desdas Schrobenhausener Landtelpreise fest, darunter auch19. Jahrhunderts. Im Schroben-das größte zusammenhängendedie Preise für Fleisch, den sog.hausener Land fing alles damitAnbaugebiet Bayerns. Der hiesi-„Fleischsatz“. Jeder Metzgeran, dass ein Hesse namensge Spargel ist mit dem EU-Sie-hatte sich daran zu halten. DieChristian Schadt im Jahr 1912gel „geschützte geografischePreise waren natürlich nichtden Oberhaidhof aufkaufte undHerkunft“ versehen und damitwillkürlich, sondern musstenmit der Züchtung des beson-eine EU-geschützte bayerischeso kalkuliert werden, dass dieDer berühmte Sohn Schroben-Europäisches SpargelmuseumGenusstipp:deren Gemüses begann. In denSpezialität.Metzger zu diesem Preis auchhausens: Franz von LenbachIm Amtsturm, wo vom 15. bisSpargel aus Schrobenhausen20er- und 30er-Jahren schlos-liefern konnten. Gerade in derund das Lenbachmuseumzum 18. Jahrhundert VerurteilteSpargel galt lange als „königli-sen sich immer mehr BetriebeEuropäisches Spargelmuseumersten Hälfte des 17. Jahr-Direkt an der Stadtmauer stehtihr karges Dasein im Gefängnisches Gemüse“, das sich nur diein der Region seiner Idee an.Am Hofgraben 1hunderts ermahnte der Ratdas Geburtshaus des Künstlersfristeten, ist heute ein europa-Wohlhabenden leisten konnten.Bald wurde der Schrobenhau-D-86529 Schrobenhausender Stadt die Metzger immerFranz von Lenbach (1836–1904),weit einzigartiges Museum zuDer Spargelanbau in größeremsener Spargel ein bayernweitwieder, „gutes Rindfleisch“ zuder als der bedeutendste Port-sehen: das Europäische Spar-Stil begann in Deutschlandgefragtes Produkt. Heute ist+49 (0)8252 90214liefern, was offensichtlich nichträtmaler des 19. Jahrhundertsgelmuseum. Es wurde 1985 alsso einfach war. Am 5. Juli 1624begehrten die Metzger einengilt. Lenbach porträtierte inseiner langjährigen KarriereDeutsches Spargelmuseumeröffnet und 1991 zum Europä-Sandizellhöheren „Fleischsatz“, wie er inmehrere Kaiser, einen Papst,ischen Spargelmuseum erwei-anderen Städten wie Aichach,zahlreiche andere wichtigetert. Die mehrfach ausgezeich-mit einem Torturm ergänzt. EsMünchen und Ingolstadt üblichPersönlichkeiten des öffentli-nete Sammlung zeigt Exponatewar der Stammsitz des altenwar. Der Rat der Stadt reagiertechen Lebens sowie weiblicheaus verschiedenen europäischenbayerischen Adelsgeschlechtsauf diese Forderung so: „DaraufSchönheiten seiner Zeit. UnterLändern zur Geschichte undvon Sandizell. Heute ist dasdenselben zur Antwort geben,den Dargestellten sind zum Bei-Kultur des Spargelanbaus:Gebäude im Privatbesitz, kanndass sie [die Metzger] so magerespiel Otto von Bismarck, PapstArbeitsgeräte und Werkzeuge,aber nach Voranmeldung mitKüehe [damals wurden auchLeo XIII., Franz Joseph I. oderalte Koch- und Kräuterbücher,Gruppen besichtigt werden. DerOchsen darunter gezählt] allherWilhelm Busch. Im Jahr 1936Speiseutensilien, aber auchIdyllische Anlage:jährlich stattfindende Herbst-Naturdenkmal bei Golling-bringen, dass man sie eher in dieerwarb die Witwe Lenbachs dasOriginalbilder und Reproduk-Schloss Sandizellmarkt „Mediterrano“ mit vene-kreut: Die tausendjährigePaar werfen sollte.“ Offensicht-Gebäude zurück und richtete estionen berühmter Spargeldar-Das idyllische Wasserschlosszianischem Flair bietet südlän-Eichelich waren die Ratsherren mitals Museum ein. Das Lenbach-stellungen der Kunstgeschichte.Sandizell bei Schrobenhausendische Produkte und vielfältigeSüdlich von Sandizell, amder Qualität des Fleisches nichtmuseum zeigt frühe Arbeiten,Zu bewundern sind auch ganzist eines der schönsten Land-Erlebnisse von GondelfahrenOrtseingang von Gollingkreut,zufrieden. Schriftlich belegt istzahlreiche Studien, Skizzenbü-seltene und kostbare Ausstel-schlösser in Oberbayern. Esbis Commedia dell‘ Arte fürbegrüßt „die tausendjährigeder Fall, dass der Schrobenhau-cher, Entwürfe und Bildnisse deslungsstücke wie eine wertvollewurde um 1580 als Dreiflügelan-die ganze Familie. Im SommerEiche“ die Besucher. Mit einemsener Metzger Hanns PröckhelKünstlers, aber auch Erinne-Spargeldeckeldose aus Meißenlage im Renaissancestil errich-versetzt ein mehrtägiges Mittel-Stammumfang von über 9 Me-1625 ungarische Ochsen aufge-rungsstücke und Mobiliar.aus dem Jahr 1780, von der estet. Im Dreißigjährigen Kriegalterspektakel die Besucher intern ist die Gollingkreuter Eichetrieben und dafür vom Rat einenweltweit nur noch zwei Exempla-brannte die Anlage bis auf denvergangene Zeiten zurück.die viertgrößte Eiche Bayerns.höheren Fleischsatz beantragtLenbachmuseumre gibt, einen Teller mit Spargel-noch heute erhaltenen OstflügelIhr tatsächliches Alter wird aufhatte. 19Ulrich-Peißer-Gasse 1motiven des bekannten Jugend-nieder. Von 1749 bis 1755 wurdeSchloss Sandizelletwa 400 bis 500 Jahre ge-D-86529 Schrobenhausenstilkünstlers Emile Gallé oderSchloss Sandizell nach PlänenSchloßstraße 4schätzt.die wunderschöne Spargelzangedes Neuburger BaumeistersD-86529 Schrobenhausen+49 (0)8252 9098533des russischen Hofjuweliers CarlJohann Puchtler neu erbaut, mit+49 (0)8252 1624www.schrobenhausen.dePeter Fabergé von 1890.einer Schlosskapelle und späterwww.schloss-sandizell.de19 Stadtarchiv Schrobenhausen,130Ratsprotokoll 1624131


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernKleinhohenriedWaidhofenweitläufigen Freilichtmuseum.schichte der Region eintauchen.heute noch an diese Zeiten. DerGrabmal der Mordopfer vonGleichzeitig beherbergt dasHier weidet übrigens auch dieOrt ist auch als die Wiege desHinterkaifeck.Haus auch ein Tagungszentrumgrößte Wisentherde Bayerns.Spargelanbaus bekannt. Im Jahrmit Übernachtungsmöglichkei-Beim alljährlichen Museumsfest1912 kaufte Christian SchadtDer Stoff für einenten in Mehrbettzimmern, insbe-im Sommer werden den Besu-den Oberhaidhof, der heute zurspannenden Krimi:sondere für Schulklassen. Einechern historische Arbeiten wieGemeinde Waidhofen gehörtDer Fall HinterkaifeckAusstellung dokumentiert dieHeu-Machen, Dreschen, Kartof-und begründete damit den Spar-Etwa 2 km von Waidhofen ent-Umweltbildungsstätte undTrockenlegung, Besiedlung undfelernte oder „Gsott 20 -Schnei-gelanbau im Schrobenhausenerfernt erinnert ein GedenksteinFreilichtmuseum:Kultivierung dieses einzigartigenden“ gezeigt.Land.daran, dass hier im Jahre 1922HAUS im MOOSNaturraumes; das Freilichtmu-auf dem Einödhof HinterkaifeckDas HAUS im MOOS befindetseum präsentiert landschafts-HAUS im MOOSEin Ort mit Geschichte:Mit gotischem Turm:in einer geheimnisumwitter-sich in Kleinhohenried-Karls-typische Mooshäuser. AufKleinhohenried 108Poststation und Wiege desPfarrkirche Mariä Reinigungten Nacht eine ganze Familiehuld, mitten im Donaumoos. Dieverschiedenen ErlebnispfadenD-86668 KarlshuldSpargelanbausDie Pfarrkirche Mariä Reinigunggrausam ermordet wurde. TrotzEinrichtung ist eine Umweltbil-kann man Flora und Fauna des+49 (0)8454 95-205Waidhofen liegt idyllisch inmit-und St. Wendelin, ursprünglichintensiver Ermittlungen konntedungsstätte mit Ausstellungen,Donaumooses entdecken oderinfo@haus-im-moos.deten von fruchtbaren Spargel-aus dem 13. Jahrhundert, wurdeder Fall bis heute nicht aufge-großem Freigelände und einemauf einem Zeitpfad in die Ge-www.haus-im-moos.deäckern, Hopfengärten und1718 unter Beibehaltung desklärt werden. Die Mordopfergrünen Wiesen im reizendengotischen Turms neu erbaut.sind auf dem Friedhof in Waid-HohenwartPaartaal. Die Gemeinde warlange Zeit (von ca. 1530 bisDie Deckengemälde mitleuchtender Farbgebung stam-hofen begraben. Der geheimnisvolleFall beschäftigt die Presse1802) die wichtigste und einzi-men von Melchior Steidl. Imund andere Medien, Filmema-Graf Ortolf und seine Schwesterdamals weitgehend chancenlosge Poststation der Thurn- undKircheninneren sind kostbarecher, Regisseure und AutorenWiltrudis gegründet. Seit 1878waren. Auch heute noch wirdTaxis’schen Post im RaumBarockaltäre und einige spät-bis heute. Die Mordnacht vonist das Gebäude im Besitz derdas Klosterareal für die Sonder-Schrobenhausen, die auf diesergotische Bildnisse zu sehen,Hinterkaifeck diente der Schrift-Regens-Wagner-Stiftung Dil-pädagogischen Fördereinrich-Strecke die Reichsstädte Augs-darunter die Figur des „wun-stellerin Andrea Maria Schenkellingen. Der Dillinger Professortungen der Stiftung genutzt.burg und Regensburg verband.derbarlichen Viehpatrons undals Vorlage für ihren RomanJohann Evangelist Wagner grün-Auf dem Klosterberg stehtDas goldene Posthorn imNothelfers“ St. Wendelin. Auf„Tannöd“, der zum BestsellerHeute ein Zentrum fürdete in Hohenwart zusammendie Pfarrkirche St. Georg, dieWappen der Gemeinde erinnertdem Friedhof befindet sich dasavancierte.behinderte Menschen:Kloster HohenwartAuf dem Klosterberg und schonmit Theresia Haselmayr undanderen Franziskanerschwesterndie „Taubstummenanstalt“auf der Stelle der ehemaligenKlosterkirche Ende des 19. Jahrhundertserrichtet wurde. DerGachenbachvon weitem zu sehen ist dasKloster Hohenwart, ein ehemaligesKloster der Benediktinerinnen.Es wurde 1074 durchund weitere Einrichtungen fürMenschen mit Behinderung.Das war im 19. Jahrhundert einerevolutionäre Tat, da Behinderteheilige Georg gilt als Schutzpatrondes Markts Hohenwart undist auch in seinem Wappen zufinden.Eine bekannte Pilgerstätte:Wallfahrtskirche MariaBeinbergAuf dem bewaldeten 501 Me-Frau. Einer alten Legende nachsoll der Berg früher Steinberggeheißen haben. Nach einerSchlacht seien auf dem Berg nurter hohen Beinberg steht einenoch Gebeine zu finden gewe-der schönsten Kirchen dessen, daher der Name „Beinberg“.Schrobenhausener Landes, dieDie Kirche wurde Ende des 15.Wallfahrtskirche Unsere LiebeJahrhunderts errichtet und20 klein geschnittenes, gehäcksel-132tes Futter aus Heu und Stroh133


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach Bayernweist noch spätgotische Elementeauf. Der Barockaltar einesunbekannten Meisters stammtaus der Zeit um 1660. Der Innenraumder Kirche wurde 1767 imRokokostil gestaltet. Die Deckenund Wandgemälde sind Arbeitendes berühmten bischöflichenHofmalers Ignaz Baldauf. EineMarienwallfahrt entwickeltesich bereits um 1520. Zu denprominentesten Pilgern gehörteder Pfalzgraf Ottheinrich,Herzog von Pfalz-Neuburg. Diezahlreichen Votivtafeln erzählenvon den Sorgen und Nöten derWallfahrer.Krieges fing man ab dem Herbst1944 an, Flüchtlinge aus Batschkaund Südungarn im Lager unterzubringen.Hinzu kamen 1945und 1946 die Heimatvertriebenen.Das Lager war hoffnungslosüberbelegt und die hygienischenhabgierigen Bäuerin, der Hopfenbach-Lena.Obwohl sie diebesten und fruchtbarsten Felderin der ganzen Gegend hatte,stahl sie nachts den Nachbarndie Ährenbüschel vom Feld.Einmal zog gegen Abend einWander- und Radwege imSchrobenhausener LandZustände katastrophal. Docheinige engagierte Leute vor Ortschafften es mit der Unterstützungdes Landkreises Kelheim,Ortes zum internationalenOchsenhandel thematisiert,andererseits die Zeitgeschichtedes Lagers Bachl während desfürchterliches Gewitter auf. Blitzezuckten durch die Dunkelheitund es donnerte schrecklich.Niemand traute sich bei diesemdie Lebensverhältnisse derNS-Regimes. Das neue Oxen-Unwetter hinaus. Die Lena aberRadtouren und WanderungenLand“ ausführlich beschriebenLagerbewohner in relativ kurzerhaus am Kapellenweg soll auchging wieder auf die Nachbarsfel-rund um den Oxenweg im Schro-und auch im Internet zu findenZeit zu verbessern. Sogar eineals Treffpunkt und Veranstal-der, um Ähren zu stehlen. Kaumbenhausener Land sind in derunter:Lagerschule konnte für die Kin-tungsort das Leben der Dorfge-hatte sie aber das Haus verlas-Publikation „Wandern und Rad-www.schrobenhausen.de/der eröffnet werden. Auch wennmeinschaft bereichern.sen, fuhr ein gewaltiger Blitzfahren im Schrobenhausenerwandern-radfahrenviele Familien dann in anderehernieder und ein DonnerschlagRegionen weiterzogen oder nachEs spukt im Wald bei Bachl:krachte. Das ganze AnwesenAmerika auswanderten, bliebDie Sage von der Hopfen-samt der Besitzerin und ihrenMarkt Rohr / Bachldas Lager Bachl etwa 20 Jahrelang eine Übergangsstation fürbach-LenaDer Hopfenbacheinfall ist eineTöchtern war vom Erdbodenverschwunden. Dort wo einstzahlreiche Heimatvertriebene.geologische Besonderheit. Derder mächtige Hof stand, blie-Bachl in Niederbayern liegt aufReisende und Handeltreibende.Zum Autobahnbau im Drittenkleine Flusslauf, der erst ober-ben nur noch Erdlöcher zurück,den bekannten Oxenwegstre-An der langen Stange vor demReich wurden viele Arbeiterirdisch verläuft, fällt plötzlichund in ihnen verschwindet dercken zwischen Straubing undGebäude konnten Pferde undgebraucht. An der Trassein tiefere Gesteinsschichten abgeheimnisvolle Hopfenbach.Neustadt. Seit Menschengeden-anderes Vieh während der Ein-vom Holledauer Dreieck nachund bahnt sich den weiterenSeit dieser Zeit, so erzählt man,ken heißt die Straße, die vonkehr angebunden werden.Regensburg, westlich vom DorfWeg unterirdisch. Um diesesspukt die Hopfenbach-LenaAbensberg über Bachl nachwurde damals ein Lager errich-Phänomen zu „erklären“, wirdin den Wäldern als Geist her-Langquaid und Schierling führt,tet, in dem die Arbeiter aus denin der Region folgende Sageum. Wer ihr begegnet, soll das„die Ochsenstraße“. Auf derverschiedensten Regionen desOxenhaus Bachl bei Kelheimerzählt: Im Gebiet des Hopfen-Kreuzzeichen machen. Die Lenahistorischen Karte (Bayernatlas)Reiches untergebracht werdenIn Bachl steht ein Oxenhaus, einbacheinfalls stand in früherenschlägt die Leute in ihren Bannist der Begriff „Ochsenstraße“konnten. Nach dem Beginn desgeschichtsträchtiger dörflicherZeiten ein großer Bauernhof,und nimmt sie mit in den Wald.direkt neben dem Ort BachlZweiten Weltkriegs wurdenTreffpunkt am Europäischender Gruberhof. Das AnwesenDie Entführten müssen dannvermerkt.Kriegsgefangene aus verschie-Oxenweg. Im Begegnungshausgehörte einst einer stolzen,selbst wieder aus dem DickichtDas Gasthaus zu Bachl lagBewegende Zeitgeschichte:denen Ländern in die Barackenwird einerseits der Bezug desaber furchtbar geizigen undherausfinden. 21direkt an der Kreuzung zweierDas Lager Bachldes Lagers gebracht, um dortwichtiger Handelsstraßen, derDas Lager Bachl, dessen Ge-Zwangsarbeit zu verrichten.Ochsenstraße und der „Chaus-schichte in den 30er-JahrenDas Lager war vermutlich einesee“ von Landshut über Kelheimdes 20. Jahrhunderts beginnt,Außenstelle des Stammlagersnach Nürnberg, und war damitspielte in der Geschichte desMoosburg und des Stammlagerseine wichtige Raststätte fürOrtes eine wichtige Rolle.Nürnberg. Noch vor Ende des13421 Nach Böck, Emmi: Sagen ausNiederbayern, Regensburg 1983,S. 111 135


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernDie wichtigsten Endstationen des Oxenwegs:Nürnberg und AugsburgDas heißt: Alles hat seinenUrsprung und Anfang, dochsiehe, der Ochse, den du hiererblickst, ist nie ein KalbFleischbrücke auch geben können.“Damit will jemand seineMeinung über eine sinnlose,unbefriedigende oder bereitsgewesen. Das Ochsenportalbekannte Antwort kundtun.Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der GroßstädteNürnberg und Augsburg können im Rahmen dieses Projektswurde im Zweiten Weltkriegstark beschädigt, die Statue desliegenden Ochsen 1950 durchFalls man dem steinernen Ochsen,der über dem Portal liegt,Fragen stellen würde, so erführeTierquälerei im Nürnbergernicht vorgestellt werden. Einige Baudenkmäler und Orte, diein direktem Zusammenhang mit dem Ochsenhandel stehen,eine Nachbildung ersetzt. Dasliegende Tier hatte übrigenseine Weile zu kurze Hörner.man auch nichts Neues von ihm.Fechthaus:Ochsen- und BärenhatzDas Fechthaus in Nürnberg,werden hier dennoch kurz aufgeführt.Annamária Buda, Chefin derDiakonie in Ungarn, die bei1628 gebaut, war eine ArtVergnügungsstätte mit 3.000einem Nürnbergbesuch aufZuschauerplätzen. Fechtwett-Nürnbergdiesen „Mangel“ aufmerksamwurde, spendete der Stadt echteungarische Steppenrindshörnerbewerbe, Akrobatik, Reitvorführungenund Ähnliches fanden indieser „Arena“ statt. Eine unge-von der Puszta. Diese „Origi-Wo das Fleisch verkauft wurde:wöhnliche und ziemlich grausigeDeutschland. Es standen jedochHörnern ist folgende lateinischenal-Ersatzteile“ zieren seit 2012Das Fleischhaus an derNutzung erlebte das Fechthausschon früher verschiedeneInschrift zu lesen:den Nürnberger Ochsen.Fleischbrückedurch die Metzger. Bis zum JahrHolzbrücken und später eineDas Fleischhaus an der Fleisch-1759 veranstaltete die Fleischer-weniger stabile Steinbrücke anOMNIA HABENT ORTVSbrücke wurde 1570–71 errichtet.zunft hier Tierhatzen. Dabeidieser Stelle. Die erste urkundli-SVAQVE INDavor standen hier bereits 73wurden angebundene Ochsenche Erwähnung der Fleischbrü-CREMENTA SED ECCEFleischbänke als Teil des Haupt-oder Bären auf grausame Weisecke stammt aus dem Jahre 1335.QVEM CERNIS NVNQVAMmarktes. Fleisch wurde damalsvon Hunden zu Tode gehetzt. DaFeuer und Hochwasser machtenBOS FVITauf so genannten Fleischbänkensich bei diesen VeranstaltungenEndstation der Ochsen indie früheren Baukonstrukti-HIC VITVLVSverkauft. Jedes Jahr, in derdie Emotionen hochschaukeltenNürnberg: Die Fleischbrückeonen immer wieder zunichteMitte der Fastenzeit fand eineund die Zuschauer oft randalier-und das Ochsenportalund so wurde ab 1596–98 eineTierisch gute Redewendungen:Verlosung statt, bei der dieten, verbot der städtische RatSicher liefen Jahrhunderte langneue Brücke ohne MittelpfeilerDer Ochsenspruch ineinzelnen Fleischbänke unterdas barbarische Treiben. 22unzählige ungarische Ochsengebaut. Das im Stil der Vene-Nürnbergden Metzgern aufgeteilt wur-über diese Brücke, um nach demdiger Rialto-Brücke errichteteEine Redewendung der Nürn-den. Von hier aus kam dann dasWeitere Infos:langen Marsch quer durch Euro-Bauwerk wird als die „bedeu-berger steht mit der Ochsen-Ochsenfleisch in die Küchen derwww.nuernberg.de/internet/pa hier geschlachtet zu werden.tendste Steinbogenbrücke derfigur auf der Fleischbrücke inwohlhabenden Bürgerfamilien.stadtportal/tourismus.htmlDie Fleischbrücke in Nürn-Spätrenaissance in Deutsch-Verbindung: Die Stadtbewohnerberg, eine steinerne Brücke,land“ bezeichnet. Ein Jahr spä-benutzen den Ausspruch: „Na,überspannt den Fluss Pegnitz.ter wurde das Ochsenportal alsdes hätt mer der Ochs aff derDas Bauwerk stammt aus demEingangstor von der Fleischbrü-Fleischbrüggn aaa g‘sacht.“ Ins16. Jahrhundert und zählt zucke zum steinernen FleischhausHochdeutsche übertragen heißtden bedeutendsten Brückenbau-errichtet. Unter dem liegendenes so viel wie: „Diese Antwortwerken der Spätrenaissance inOchsen mit den ausladendenhätte mir der Ochse auf der13622 http://www.nuernberginfos.de/bauwerke-nuernberg/fechthaus-tagkomoedienhaus.html137


Die Ausflugstipps Ausflugsziele historischen rund am Ochsentriebe Altbaierischen um den Oxenweg von Oxenweg Ungarn nach BayernAugsburgmit den typischen Hörnern.unvorstellbar.Im 18. Jahrhundert wurde dasIm Erdgeschoss werden dieGebäude zur ReichsstädtischenHandelsbeziehungen der FuggerEndstation Oxenweg:Die StadtmetzgDas alte Schlachthaus vonAugsburg (ab 1335) befand sichKunstakademie umfunktioniert,heute wird es vom Sozialamt derStadt genutzt.und Welser in der ganzen Weltthematisiert. Der Gewölbekellerist dem Thema Bergbau undMontanwirtschaft gewidmet, daein Teil des riesigen Vermögensder Kaufleute aus dem Abbauverschiedener Edelmetalle vonSilber bis Kupfer und aus demHandel damit entstand.men aus, doch die Bilder könnensich auf einmal bewegen undführen Gespräche, wie in denHarry-Potter-Filmen.Viele interaktive Stationenkönnen im Wieselhaus entdecktwerden, dazu bekommtjeder Besucher am Eingang einPfeffersäckchen. In ihm befindetsich ein elektronischer Chip, mitdem sich die einzelnen Stationensteuern lassen.Fugger und WelserErlebnismuseumÄußeres Pfaffengässchen 2386152 Augsburg+49 (0)821 50207-0info@fugger-und-welsermuseum.dewww.fugger-und-welsermuseum.debeim Kloster Maria Stern. DieMetzgerzunft Augsburgs ließAnfang des 17. Jahrhunderts einWeitere Infos:www.augsburg-tourismus.deneues Gebäude, die StadtmetzgIm Obergeschoss trifft manerrichten. Nach Plänen desJakob Fugger und Bartholomä-berühmten Stadtbaumeistersus Welser bei einem DisputElias Holl wurde das Zunft- und„höchstpersönlich“. Die Figuren,Verkaufshaus der Metzgervon Schauspielern gespielt,zwischen 1606 und 1609 gebaut.Augsburgs neues Museum mitwerden durch Hologramm-Pro-Der Standort war klug gewähltinnovativer Museumstechnik:jektion und Ton zum Lebenund bestens geplant: Das HausDas Fugger und Welsererweckt. Im obersten Stockwerksteht über dem Lechkanal, derErlebnismuseumkönnen die Besucher einenin Verbindung mit den beidenDas 2014 neu eröffnete FuggerAugsburger GeschlechtertanzPortalen für Lüftung sorgte,und Welser Erlebnismuseum imerleben und Augsburger Patri-außerdem konnten die Fleisch-Wieselhaus erzählt die Ge-zier belauschen, die sich überabfälle in den Fluss geworfenschichte der beiden berühmtenWirtschaft, Religion und Politikwerden, der diese aus der StadtKaufmannsfamilien im 15. und 16.austauschen. Auch hier habenspülte. So wurden zwei Proble-Jahrhundert. Der Wirkungskreissich die Museumsplaner etwasme, die Kühlung der Ware undder Fugger und Welser reichteOriginelles einfallen lassen: Diedie Entsorgung der Abfälle,von Indien bis Südamerika, ihrePersonen in Renaissancegewän-gleichzeitig gelöst. Die beidenMacht und ihr Vermögen warendern sehen auf den ersten BlickPortale zieren Ochsenschädelnicht nur für die damalige Zeitwie alte Gemälde in Bilderrah-138139


Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernDas transnationale ProjektEuropäischer OxenwegStationen des ProjektsDer Europäische Oxenweg ist ein LEADER-Projekt.200420052006LEADER (frz. Liaison entre actions de développe-chen Raum zu fördern. Lokale AktionsgruppenProjektstart imErste Ergebnisse:Der Altbaierische Oxenwegment de l‘économie rurale, dt. Verbindung zwi-(LAGs) erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte.Wittelsbacher Land:Studierende der Fachhochschu-im Wittelsbacher Land:schen Aktionen zur Entwicklung der ländlichenZiel des Programms ist es, die ländlichen Regio-Das erste Oxenfest inle Augsburg entwerfen das LogoDie touristische RouteWirtschaft) ist ein Förderprogramm der Europä-nen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigenLaimering (19.06.2004) ziehtfür den Oxenweg und ein Signet„Altbaierischer Oxenweg imischen Union, um innovative Aktionen im ländli-Entwicklung zu unterstützen.viele Besucher an.für die Spezialitäten. (Siegerent-Wittelsbacher Land“ wirdwurf: Veronika Günther)beschildert und mit InfotafelnEin Projektseminar an derStudierende der Universitätentlang des Weges versehen.Universität Augsburg zurentwickeln Ideen für „Oxen-Die Radroute wird am„Touristischen Inwertsetzungprodukte“. Die Vermarktung15.08.2006 in Friedberg eröffnet.des Oxenwegs“ entwickeltbeginnt.erste Strategien.Folgende Lokale Aktionsgruppen (LAGs) sind am Projekt Europäischer Oxenweg beteiligt:Das erste LEADER-ProjektDas Maskottchen „Oxi“wird bewilligt.wird von Eva Mannweiler kreiertDeutschlandÖsterreichUngarnund von den UlrichswerkstättenLAG Wittelsbacher LandLAG SauwaldHortobágyi LEADER Közhasznúproduziert.LAG Dachau AGILLAG Hausruck NordEgyesületLAG Altbayerisches DonaumoosLAG Linz LandDie ungarische Bezeichnung desLAG Kelheim, Markt RohrLAG Mühlviertler KernlandOxenwegs lautet„Magyar szürkék útja“.140141


Stationen des Projekts2007200820092010–20142008-2014Weitere Schritte:Abschluss der 1. Phase:InternationaleWeiterentwicklung desInternationale Treffen fördernEin weiteres ProjektseminarDie Landkreise Dachau undZusammenarbeit:touristischen Weges: Entwick-Projekt: Fünf größere Tref-findet an der UniversitätNeuburg-SchrobenhausenTreffen der Projektpartnerlung und Ausschilderung desfen mit ungarischen PartnernAugsburg zu „Themen dörfern“schließen sich an das Projektaus Bayern, Österreich undDachauer Oxenwegs sowie deshaben uns völlig neue Einblickeentlang des Oxenwegs statt.an. Weitere Kooperationen mitUngarn in St. Agatha (Oberös-Schrobenhausener Oxenwegs:in die ungarische GeschichteUngarn und Österreich sindterreich). Unterzeichnung derDamit entsteht eine über 112 kmund Kultur gegeben. Es wurdenMeilensteine an der historischenRoute werden entworfen undgeplant.Internationales Oxenweg-Sym-Kooperationsvereinbarungenund Planung konkreter Maß-lange Strecke des AltbaierischenOxenwegs durch drei Landkreise.zahlreiche Ideen entwickelt, diedas dann von deutschen undaufgestellt. Augsburg sichertposium in Friedberg mit demnahmen. Internationales Treffen- Altbaierischer Oxenweg imösterreichischen LEADER-Grup-die Markierung bis zur Stadt-ersten Treffen der deutschen,in Csorvás, Ungarn. VorstellungWittelsbacher Land: 52 kmpen verwirklichte Projekt zummetzg zu.österreichischen und ungari-des Projekts beim LEADER- Altbaierischer Oxenweg im„Europäischen Oxenweg“ erstschen LAGs. Die internationaleSubcommittee in Brüssel.Schrobenhausener Land/möglich gemacht haben.Kooperation wird geplant undAuszeichnung alsDonaumoos: 18 kmbeschlossen.„Best Practice Project“- Altbaierischer Oxenweg imFolgende Treffen habenTreffen der Partner in UngarnDachauer Land: 42 kmstattgefunden:und Unterzeichnung der Koope-2008 Hortobágyration.Weitere Partner schließen sich2009 Csorvásdem Projekt an: Markt Rohr2010 Gheorgheni (Rumänien)(LAG Kelheim) plant „Oxenhaus“2013 Hajduböszörményan der historischen Route.2014 Balmazújváros142143


DanksagungRedakteurin und Team möchten sich bei folgendenPersonen und Institutionen für die Unterstützung desProjekts, für zahlreiche Informationen und Bilder bedanken:Max Direktor, Matthias Huber, Zoltán Gencsi,József Pozsonyi, Gyula Szekeres und László Lantos sowieKunstsammlungen und Museen Augsburg, Staats- undStadtbibliothek Augsburg, Museen der Stadt Nürnberg,Regio Augsburg, Informationsbüro Altomünster und denStädten Aichach, Dachau, Friedberg, Schrobenhausen undRohrbach (Oberösterreich).144 145


Ortsregister / BildnachweisAbensberg134Achau22Adelzhausen112Aichach 22, 108, 113, 118, 119Aigen74Alkoven 22, 74Allershausen 22, 108Altenburg/Magyaróvár21,22, 24, 28, 30Altensittenbach108Altheim74Altomünster 21, 22, 31, 108,112, 126, 127Amberg108Amstetten 22, 74Ansfelden 98Aschaffenburg31Augsburg 4, 8, 13, 22, 24,25, 26, 28, 30, 40, 76, 77,104, 105, 106, 107, 108, 110,112, 136, 138, 139, 141, 142Bachl 134, 135Balmazújváros 62, 63, 143Bamberg110Bergkirchen124Bingen31Braunau72Breitenberg21Bruck an der Leitha 20, 22,24, 72Cegléd52Cham 22, 108Csorvás143Dachau 108, 121, 122,123, 124, 141, 142Dasing 22, 108, 117Debrecen 28, 51, 52, 53, 65Deggendorf110Dornach110Ebelsberg 22, 28, 30, 32,72, 74, 76, 77Ebenfurth 20, 72Ebergassing22Ebersdorf22Eferding74Engelhartszell91Enns 22, 31, 32, 41,76, 77, 96, 100Fischamend22Frankfurt am Main 10, 24,104Freinberg92Freising 22, 108Freistadt 72, 77, 79Freizell94Friedberg 21, 22, 108, 110,112, 113, 114, 115, 141Fürstenfeldbruck108Fürth31Gachenbach133Gallbrunn22Geisenfeld 22, 108Götzendorf 20, 22, 72Grafenau110Gran/Esztergom31Gutau81Hajdúböszörmény 55, 62Hajdúnánás 55, 64Hajdúszoboszló 55, 63Hart 22, 74Harthausen112Hartkirchen74Haslach74Haunwöhr 108, 109Hauzenberg 110Heimatshausen112Heretshausen112Himberg 20, 22, 24, 72Hitzing 22, 72, 74Hohenkammer 112, 127Hohenwart 112, 128, 132Hortobágy 5, 18, 40, 46, 60,61, 142Hörzhausen112Inchenhofen120Ingolstadt 108, 109Jetzing 22, 74Kallham85Karlshuld132Kecskemét51Kelheim 108, 134, 135, 143Kissing116Klaffer(wald) 22, 32, 72, 77,108Kleinhohenried132Kleinmünchen 22, 74Köln 24, 26, 104Königswiesen74Konstanz12Kopfing90Kronstorf101Kühbach 22, 108, 120Laimering141Landshut12, 22, 108, 110, 134Langquaid 22, 108, 134Lasberg 79, 80Lauf108Laxenburg 20, 22, 72Leonding 22, 74, 97Leonfelden74Leopoldschlag83Linz 22, 32, 74, 77,88, 95, 98, 142Mainz 14, 31Malzhausen 112, 117Mannswörth22Margarethen am Moos 22Mariabrunn124Markt Indersdorf 112, 125Markt Rohr134, 135, 142, 143Mering 24, 30, 32, 108Mohács 14, 50, 51Moosburg 22, 108München 4, 24, 76, 104,106, 121, 122Nádudvar64Nagykőrös51Natternbach 84, 85Neuburg an der Donau 24,104, 128, 129, 142Neufelden74Neustadt 22, 108, 134Nickelsdorf22Niederpöring 22, 28, 110Niederranna77Nürnberg 4, 8, 9, 10, 11, 14,18, 22, 24, 25, 26, 28, 31, 40,74, 76, 77, 104, 106, 108, 110,134, 136, 137Ödenburg/Sopron 26, 52Ofen-Pest 26, 28Olching108Ópusztaszer38Ottmaring116Paar112Pasching 22, 74Pasenbach127Passau 74, 76, 88, 108, 110Parndorf22Petershausen 22, 108, 110,112, 126Petronell22Peuerbach 74, 85, 86Pfaffenhofen 22, 108Prellenkirchen22Pregarten 22, 26, 28, 30, 32,70, 72, 74, 76, 77, 79Pressburg/Pozsony26Pucking101Pullendorf32Raab/Győr 19, 20, 21, 22, 26,52Regen110Regensburg 22, 25, 29, 72,74, 102, 106, 110Ried70Riedenburg 22, 108, 110Rohrbach 69, 72, 73, 74Röhrmoos124Sandizell131Sandl 81, 82Schardenberg 93, 94Schärding 5, 21, 22, 31, 72,74, 92, 93, 108Schenkenfelden74Scherneck 24, 108Schierling134Schlögen 74, 88Schönabrunn22Schönering 22, 74Schrobenhausen22, 108, 110,111, 112, 128, 129, 130, 131, 142Schwandorf 22, 108Schwechat 22, 34Sielenbach118Simmering22Sommerein/Hegyeshalom21,22Sulzbach108St. Agatha 87, 142St. Florian 98, 99, 100, 101Stixneusiedl22St. Pölten 22, 31Straßburg 24, 39, 104Straßham 22, 74Straubing 22, 31, 74, 76,104, 108, 110, 134Tiszafüred64Tödtenried112Tragwein83Traun22Trautmannsdorf22Ulm 4, 24, 76, 104Ulrichsberg77Venedig 5, 11, 50, 52, 68, 136Viechtach 22, 108,Vilshofen76Wagenried112Waidhofen 112, 133Waitzen/Vác 52, 53Waizenkirchen88Wangen112Weichs112Weißenburg24Wels 30, 76Wemding 24, 108Wernstein94Wien 14, 16, 18, 20, 21, 26, 31,32, 34, 50, 68, 70, 71, 74Wieselburg 22, 31Wildenranna77Wilhering97Windhaag82Würzburg10Zeitlbach 21, 22, 108, 112Zurndorf22Archiv der Stadt Rohrbach: 69,73Borza, János: 58 (oben)Concret Werbeagentur 121 (oben)Direktor, Max: 19, 33, 41, 42, 43, 44, 47, 57 (unten), 58 (unten),60, 61 (links und rechts unten), 62, 64 (oben und Mitte),65, 120 (oben), 128 (unten), 129, 130, 131 (2 x unten), 13 (oben),138, 142, 143Eilmannsberger, Anton: 86 (links)Foto Mayr: 86 (rechts)Hajdúsági Múzeum, Hajdúböszörmény: 29, 45, 54, 55Hammer, Hans: 132 (unten)Handwerkskammer Schwaben: 27Haßfurter, Rainer: 133 (unten)HAUS im MOOS: 132 (oben)historische Postkarten: 15, 20Huber, Matthias: 92 (unten), 93keptar.oszk.hu: 52Kosina, Mária: 59Dr. Kovács, Gábor: 56Kuhnt, Thomas: 128 (oben)Kunstsammlungen und Museen Augsburg: 13LAG Dachauer Land: 121 (Mitte), 124, 125, 126 (oben links undunten rechts), 127LAG Hausruck Nord: 84, 85, 87, 88LAG Linz-Land: 95, 96, 97, 98, 99 (links und Mitte), 100 (linksund Mitte), 101LAG Mühlviertler Kernland: 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84 (oben)LAG Sauwald: 89, 90, 91, 92 (2 x oben), 94Landwirtschaftsmuseum Budapest: 57 (oben)Lantos, László: Umschlag, 35Lechner, Josef: 133 (oben)Lisztes, László: 63 (Hüte)Markt Rohr: 134, 135Menzel, Michael: 115 (links), 118 (oben), 122 (rechts), 136(rechts), 137 (links und Mitte)Museen der Stadt Nürnberg: 9, 10OÖ Feuerwehrmuseum St. Florian: 99 (rechts)OÖ Landesjagdverband: 100 (rechts)Patterson, James: 31, 126 (unten links)Pozsonyi, József: 61 (rechts oben), 63 (rechts)Radisics, Milán: 17, 39,Regio Augsburg: 107, 116 (unten), 117, 120 (unten), 138Rumpolt, Max: Ein new Kochbuch 1581, Nachdruck OlmsPresse Hildesheim New York, 1976: 11Staats- und Stadtbibliothek Augsburg: 25, 105Stadtarchiv Schrobenhausen: 109, 111Stadt Dachau: 122 (links), 123Stadt Friedberg: 113, 114Stadt Schrobenhausen: 131 (oben links)Stramm, Richard: 72, 77Tourinform Tiszafüred: 64 (unten)TSE GmbH: 76Weiß, Holger: 118 (unten, Mitte), 119Wikimedia Commons: 51, 70, 71, 136 (links)Wittelsbacher Land e.V.: 114 (Mitte), 115 (Mitte),116 (2 x oben), 118 (unten links), 122 (unten rechts), 140KartenmaterialGesamtkarte und Seiten XX wurden erstellt vonXXXXXXXXXXXXXXXXX.146 147


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HeftHandeldes östlichen Mittel-internationalen Ochsen-Scripta Mercaturae Verlag,Die Fleischversorgung derWien 1971; S. 451–482Kommunikation, Handel,europa, Scripta Mercaturae,handels aus mitteleuropä-St. Katharinen 1992Reichsstadt Augsburg im 16.Lerner, Franz:Geld und Banken in derSchöller, Rainer G.:Jg. 1970/2; S. 67–73.ischer Sicht. In: EkkehardJahrhundert,Kornya, István:Die Bedeutung des interna-Frühen Neuzeit, OldenbourgSchlachtvieh aus UngarnWestermann (Hrsg.):Dirlmeier, Ulf:Magisterarbeit an der Uni-Debrecen, Hajdúszoboszlótionalen OchsenhandelsVerlag, München 2000– Interregionale Fleischver-Vangerow, Hans-Heinrich:Internationaler Ochsenhan-Untersuchungen zu Ein-versität Augsburg 2006és a Hortobágy vidékefür die Fleischversorgungsorgung in Süddeutschland,Die Fleischversorgungdel (1350–1750). Akten deskommensverhältnissen undWell-Press Kiadó, Miskolcdeutscher Städte imOxenweg Konferencia Csor-aufgezeigt anhand des Tran-Süddeutschlands im Licht7th International EconomicLebenshaltungskosten inHilpert, Markus/Wörner,2007Spätmittelalter und dervás (2009. október-novem-sithandels mit ungarischender Linzer MautrechnungHistory Congress Edinbur-oberdeutschen Städten desDaniela: Der Altbaierischefrühen Neuzeit. In: Ekke-ber) Csorvás, 2010Ochsen.von 1627 sowie anderergh 1978, Stuttgart 1979,SpätmittelaltersOxenweg, Erstes internati-Klepp, Monika:hard Westermann (Hrsg.):In: Böhm, Maximilian u.a.Archivquellen aus demS. 261–294.(Mitte 14. bis Anfangonales Symposium, InstitutVon Mauten und Märkten:Internationaler Ochsenhan-Papp, József:(Hrsg.): Auf der Hut. Hirten-16. und 17. Jahrhundert. In:16. Jahrhundert)für Geographie, UniversitätRohrbach als regionalesdel (1350–1750). Akten desHortobágy, Magyarleben und Weidewirtschaft,Historisches Jahrbuch derCarl Winter Universitätsver-Augsburg, Sonderband,Zentrum des Ochsenhan-7th International EconomicNéprajzi Könyvtár,Neusath-Perschen 2003.,Stadt Linz 1986, Linz 1987,lag Heidelberg, 1978Neusäß 2009dels; In: EuroJournal LinzHistory Congress EdinburghDebrecen 2008S. 249–268.S. 71–111.Hirschfelder, Gunther: Euro-- Mühlviertel - Böhmerwald1978, Stuttgart 1979,Ember, Győző:päische Esskultur, Geschich-17. Jahrgang, 2011, Heft 2,S. 197–217.Pickl, Othmar:Stromer, Wolfgang von:Vangerow, Hans-Heinrich:Ungarns Außenhandel mitte der Ernährung von derS. 13–19.Lerner, Franz / Pittroff, Tho-Routen, Umfang und Orga-Wildwest in Europa. DerDie ungarischen Ochsenher-dem Westen um die MitteSteinzeit bis heute, Campusmas / Protzner, Wolfgangnisation des innereuropäi-transkontinentale Ochsen-den als Basis derdes 16. Jahrhunderts,Verlag, Frankfurt 2005/ Stromer zu Reichenbach,schen Handels mit Schlacht-handel in der frühensüddeutschen Fleischver-148 149


ImpressumHerausgeberWittelsbacher Land e.V.Texte und RedaktionÁgnes Silló-MenzelLektorat und BeratungMax DirektorBildredaktionÁgnes Silló-MenzelLayout, Gestaltungmaks Marketing undKommunikations GmbH, FreistadtGefördert durch das Baye rische Staatsministeriumfür Ernährung, Landwirtschaft und Forsten undden Europäischen Landwirtschaftsfonds für dieEntwicklung des Ländlichen Raums (ELER).150 151

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