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Die Urknalltheorie

Die Urknalltheorie - KIT

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<strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg undnationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaftwww.kit.edu


Überblick➔ Allgemeine Relativitätstheorie➔ <strong>Die</strong> Väter der <strong>Urknalltheorie</strong>➔ Rotverschiebung der Galaxien➔ Kosmische Hintergrundstrahlung➔ Nukleosynthese2 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Allgemeine Relativitätstheorie<strong>Die</strong> 1915 von Albert Einstein (1879-1955) veröffentlichte Theoriebeschreibt die Wechselwirkungzwischen der Raum-Zeit undMaterie.<strong>Die</strong> Gravitation ist eineScheinkraft, die von derKrümmung der Raumzeitherrührt.<strong>Die</strong> Gravitation kann elektromagnetische Wellen beeinflussen.3 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Väter der <strong>Urknalltheorie</strong>Alexander Friedmann löst 1922 dieFeldgleichungen der ART und zeigt,dass sich das Universum ausdehnenoder zusammenziehen kann.Abbé Georges Lemaître entwickelt 1927eine Theorie, derzufolge das Universumeinst als einziges Teilchen begann.George Gamow zeigt 1948 auf, wiesich der Kosmos aus einem heißenAnfangszustand entwickelt habenkönnte und sagt die kosmischeHintergrundstrahlung vorraus.4 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


<strong>Die</strong> Säulen der <strong>Urknalltheorie</strong><strong>Urknalltheorie</strong>NukleosyntheseHintergrundstrahlungRotverschiebung5 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Ausdehnung und TemperaturGeht man bei der Expansion des Universums von einem adiabatischenProzess aus, so lassen sich die Energiedichten für Strahlung und Materiewie folgt beschreiben:In Folge der Ausdehnung des Universums müssen also zwangsläufig auchdie Energiedichte und die Temperatur abnehmen.6 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


<strong>Die</strong> Nukleosynthese7 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


<strong>Die</strong> Entstehung des Universums8 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseCa. 10 Sekunden nach dem Urknall, bei weniger als 10 9 Kelvin, setzt dieNukleosynthese ein. Protonen und Neutronen verschmelzen zuHeliumkernen.Ungefähr 3-5 Minuten später kommt auch dieser Prozess wieder zumerliegen. <strong>Die</strong> dann noch freien Neutronen zerfallen über einen β−-Prozess inProtonen, Elektronen und Antineutrino.Nach Ende der Nukleosynthese ist das Universum erfüllt von einem Plasmaaus Atomkernen, Protonen und Elektronen, sowie thermischer Strahlung imRöntgenbereich.9 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseDas frühe Universum war extrem dicht, heiß und erfüllt von Strahlung undPlasma.Ab einer bestimmten Temperatur setzt die Nukleosynthese ein. Ist dieTemperatur zu niedrig kann die Coulomb-Schwelle nicht überwunden werden,ist die Temperatur zu hoch zerfallen die Kerne wieder.Entgegen der erstenVermutungen, entstanden damalsnicht alle Elemente sondernhauptsächlich Wasserstoff- undHeliumisotope.10 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseBei der Nukleosynthese werden zunächst Deuterium undspäter He 3 -Kerne erzeugt.Kerne mit 5 Nukleonen sind nicht stabil und zerfallen daherschnell wieder. Energiereiche Photonen spalten Kerne mitniedriger Bindungsenergie sofort wieder. Daher entstehenvor allem He 4 -Kerne.11 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseEntstehung der ersten Atomkerne:Im heißen Plasma treten, bei ca. 10 10 Kelvin, eine Vielzahl anVeilchenreaktionen auf:Es stellt sich ein Gleichgewichtszustand zwischen Protonenund Neutronen, gemäß ihrem Massenunterschied ein:12 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseDurch die Expansion des Universums verringert sich seineTemperatur. In Folge hören auch die Veilchenreaktionen auf.In der Zeit, bis die Kernfusion, bei ca. 10 ⁹ Kelvin, einsetztzerfallen einige der Neutronen wieder. (Halbwertzeit eines freienNeutrons beträgt ca. 10 min.)Zu Beginn der Kernfusion liegt das folgende Neutronen zuProtonen Verhältnis vor:Für den Relativen Anteil an Hellium nach der Kernfusionsphaseerrechnet die <strong>Urknalltheorie</strong>:13 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseNebenstehendes Diagramm, gibtden Masseanteil der Isotope, inAbhängigkeit von η an.η ist das Verhältnis zwischenBaryonen (Neutronen &Protonen) und Photonen imUniversum.14 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Nukleosynthese<strong>Die</strong> Häufigkeit, mit der im heutigen Universum die verschiedenen Elementerelativ zueinander auftreten lässt sich mit der <strong>Urknalltheorie</strong> exaktnachrechnen.<strong>Die</strong>se Übereinstimmung zwischen Realität und Theorie ist einer derstärksten Stützpfeiler, auf denen die <strong>Urknalltheorie</strong> ruht.15 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


NukleosyntheseElemente bis zu einerKerngröße von ca. Eisenentstanden im Inneren vongroßen Sternen.16 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Häufigkeitsverteilung der Elemente17 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Nukleosynthese18 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


<strong>Die</strong> kosmische Hintergrundstrahlung19 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


<strong>Die</strong> Entstehung des Universums20 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Ende der Strahlungs-Ära<strong>Die</strong> kosmische Rotverschiebung, als Folge der Raumausdehnung, sorgt dafür,dass etwa 10.000 Jahren nach dem Urknall die Energiedichte der Strahlungunter die der Materie fällt. Von nun an bestimmt die Verteilung der Materiemaßgeblich die Dynamik des Universums.Entkopplung der Hintergrundstrahlung400.000 Jahre nach dem Urknall liegt die Temperatur des Universums beiungefähr 3.000 K. Atomkerne beginnen freie Elektronen einzufangen und esbilden sich Atome mit neutraler Ladung. <strong>Die</strong> Hintergrundstrahlung hat nunnicht mehr genügend Energie um Atome zu ionisieren. Weil dieHintergrundstrahlung nur noch selten mit den Atomen wechselwirkt könnensich die Photonen frei ausbreiten. Es kommt zur Entkopplung, das Universumwird „transparent“.21 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Kosmische HintergrundstrahlungWenn das Universum in seinen Anfangszeiträumen noch extrem dicht undheiß gewesen sein soll, so muss es zu dieser Zeit eine Menge Strahlunggegeben haben. <strong>Die</strong>se Strahlung kann heute noch gemessen werden.<strong>Die</strong> kosmische Hintergrundstrahlung wurde bereits 1948 von George Gamowvorhergesagt werden. <strong>Die</strong> experimentelle Bestätigung lies allerdings noch bis1965 auf sich warten. Arno Penzias und Robert Wilson entdeckten dieStrahlung zufällig bei der Kalibrierung einer Antenne.22 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Kosmische HintergrundstrahlungEntstanden ist die kosmischeHintergrundstrahlung beietwas 3000 Kelvin.Durch die Expansion desUniversums hat sich ihrSpektrum bis heute in denMikrowellenbereichverschoben.<strong>Die</strong> Hintergrundstrahlungentspricht heute demSpektrum eines schwarzenStrahlers bei 2,7 Kelvin.Im Durchschnitt finden sich injedem cm³ des Weltalls nochca. 400 Photonen dieserHintergrundstrahlung.23 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Kosmische HintergrundstrahlungMessungen der Richtungsabhängigkeit der Hintergrundstrahlungergaben maximale Abweichungen von 0,1%. <strong>Die</strong>se sind durch dieBewegungen der Milchstraße zu erklären. Kleinere Abweichungenrühren von Dichteschwankungen und Gravitationsverschiebungen her.24 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


<strong>Die</strong> Rotverschiebung25 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Rotverschiebung1929 entdeckte Ewdin Hubble dieRotverschiebung von Galaxien, welche erauf die Expansion des Universumszurückführt. <strong>Die</strong> Rotverschiebung istproportional zum Abstand zwischen derErde und den beobachteten Galaxien.Der Proportionalitätsfaktor zwischenRotverschiebung und Entfernungwird Hubble-Konstante genannt.26 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


RotverschiebungUm das Hubble-Gesetz verifizieren zu können, kann man dieGeschwindigkeit und den Abstand entfernter Galxien messen. <strong>Die</strong>Geschwindigkeit einer Galaxie ergibt sich aus der Rotverschiebung derWasserstoffspektrallinien.27 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Rotverschiebung<strong>Die</strong> Abstandsmessung gestalltet sichdeutlich schwieriger als die Messungder Geschwindigkeit.Entfernungsmessungen beruhendarauf, dass man gemesseneHelligkeit mit ihrer Strahlungsleistungvergleicht.Als Referenz können hierzubestimmte Himmelskörper oderEreignisse dienen, deren Entfernungbekannt ist.Beispiele für sogenannte„Standardkerzen“:•RR-Lyrae-Sterne•Cepheiden (pulsierende Sterne)•Supernovae vom Typ la28 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Rotverschiebung<strong>Die</strong> absolute Helligkeit von Cepheiden lässt sich durch die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung herleiten:Supernovae vom Typ 1a sindan ihrer charakteristischenLichtkurve zu identifizieren.Da alle Supernovae diesn Typseine vergleichbare Helligkeitaufweißen, sind sie idealeStandardkerzen.29 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Rotverschiebung30 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


RotverschiebungMessungen ergeben, dass sichscheinbar alle Galxien von unswegbewegen.RosinenkuchenmodellGalaxien bewegensich nicht selbst,sondern werden mitder Raum-Zeitmitgetragen.Da sich alle Galaxien voneinanderentfernen ist keine Aussage zu treffen,wo sich der Mittelpunkt des Universumsbefindet31 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


ZusammenfassungRotverschiebung → Das Universum expandiertNukleosynthese, Hintergrundstrahlung → Das Universum war heiß und dicht32 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit33 13.05.2011 <strong>Die</strong> <strong>Urknalltheorie</strong>, Stefan Beyl

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