ell). Die einen Modi zeichnen sich durch physische Anwesenheit aus, währenddie anderen immaterielle Anwesenheit anzeigen und von der Anwesenheitvon Vorstellungen oder Ideen ausgehen. Alle sieben Modi sind –ähnlich wie die fünf Facetten der Ästhetik – weiter differenziert in verschiedeneGesichtspunkte von unterschiedlichem Allgemeinheitsgrad.Im Modus Material ist zu unterscheiden zwischen Rohstoffen, Halbfabrikatenund Werkstoffen. Während die beiden ersten spezifisch sind, sind dieWerkstoffe unspezifischer. Analog ist es beim Modus Gegenstand: einerseitsgibt es die zwei spezifischen Gesichtspunkte Artefakt und Naturobjektund andererseits das Ding, das Gegenstände und Sachverhalte in einemallgemeinen Sinn erfasst. Das Instrument ist der dritte Modus, der physischeAnwesenheit ausdrückt. Der Gesichtspunkt Werkzeug umfasst das Instrumentals Hilfsmittel zur Optimierung von Vorgängen, inklusive der Maschine.Letztere tritt nur dann hervor, wenn es ausschliesslich um eine diemenschliche Physis unmittelbar substituierende Apparatur geht: eine Maschine,ein Computer, ein Fotoapparat. Ein immaterielles Instrument istdie Methode, verstanden als explizierbare Vorgehensweise.Während die Anwesenheit von Material, Gegenstand und Instrument in einerZielformulierung leicht vorstellbar ist, muss man im Hinblick auf dieGesichtspunkte Verfahren, Erscheinung, Bestimmung und DimensionalitätAnwesenheit immateriell oder abstrakt verstehen. Ein Verfahren ist eineganz bestimmte Art des Vorgehens, das zerlegt werden kann in Verfahrensschritteund das erklärt werden kann. Techniken sind Anwendungen bestimmterPrinzipien oder Verfahrensweisen. Spezifischer sind die drei GesichtspunkteRegeln, Improvisation und Experiment.Beim Modus Erscheinung geht es um die Modalität der Präsenz von etwas:das zu Sehende (Sichtbarkeit), das zu Ertastende (Tastbarkeit), das sich Bewegende(Bewegtheit) und das Vorgestellte (Vorstellung) sind in ihrer Anwesenheitin den Blick genommen. Das Bild, die Landschaft, der Stoff sindzwar physisch anwesend, immateriell aber ist die Anwesenheit des Sehens.Im Modus Bestimmung von etwas unterscheiden wir zwischen dem Nutzenüberhaupt, der Aussage und der Leistungsfähigkeit bzw. Funktion. Der Modusder Dimensionalität schliesst vier Gesichtspunkte ein, welche sich aufdie existenzielle Dimensionalität jedes Menschen bezieht: menschlichesLeben ist bestimmt durch die Zeitlichkeit und die Räumlichkeit einerseitsund durch Gesellschaftlichkeit und Individualität andererseits.Die in der Matrix aufgeführten Modi der Anwesenheit sind auf die schulischePraxis im BTG ausgerichtet. Dem Unterrichtsgegenstand immanent istdas, was aus sich heraustreten und eine sinnlichen Erfahrung ermöglichensoll.Veranschaulichung desUntersuchungsinstrumentsUm zu illustrieren, wie die Matrix die beiden Parameter Ästhetik und Anwesenheitkombiniert, sind im Folgenden ausgewählte Ziele aus dem LehrplanTG der hier nicht ausdifferenzierten Matrix zugeordnet. Die Nummerin Klammern bezeichnet die Nummer des Ziels im Lehrplan (vgl. Anhang 3)24
Abb. 3 Relationierte Ziele aus dem Lehrplan TG (Auswahl)FACETTEN DERÄSTHETIKREZEPTION PRODUKTION KOGNITION EVALUATION ETHOSModi derAnwesenheitMaterialSie können Eigenschaftenvon bestimmtenWERK-STOFFEN erkennenund erspüren.(162)Sie lernen Garneund GEWEBE alsgestalterische Mitteleinsetzen. (3)Sie lernen Herkunft,Verarbeitungund Verwendungvon BAUM-WOLLE kennen.(43)Sie können spielerischmit MATERIA-LIEN umgehen,können kreativeKräfte entfaltenund der PersönlichkeitAusdruckverleihen. (176)Sie lernen Herkunftder ROHMA-TERIALIEN, NaturundChemiefasernund die Fertigungvon Textilfasernkennen. (60)GegenstandSie betrachtenGRAFISCHE WERKE.(80)Sie können KÖR-PER, RÄUME, GE-FÜHLE, ZUSTÄNDE,STIMMUNGEN,SPANNUNGEN, GE-GENSÄTZE farbigausdrücken. (184)Sie betrachtenFARBIGE OBJEKTEaus dem Alltagund in der Kunstund können darübersprechen. (98)Sie betrachtenRÄUME UND PLAS-TISCHE OBJEKTEund können siewerten. 128Sie thematisierenGegenstände inihrem ÖKOLOGI-SCHEN UND GE-SELLSCHAFTLICHENBEZUG. (151)VerfahrenSie lernen die Wirkungenvon KUNST-HANDWERKLICHENMETHODEN kennen.(193)Sie lernen Grundbegriffedes WE-BENS kennen underproben. (4)Sie lernen einfacheMECHANISCHEPRINZIPIEN kennenund probieren sieaus. (20)- Sie können rationelleNÄHWEISENanwenden. 60InstrumentSie können MESS-WERKZEUGE einsetzenund mit massstäblichemDenkenverbinden. (40)Sie lernen dieMöglichkeiten derNÄHMASCHINE nutzen.(174)Sie lernen MODEL-LE als Möglichkeitder Mitteilungkennen. (126)- Sie lernen ganzeARBEITSABLÄUFEvon der Planungbis zur Ausführungund Kontrolledurchzuführen.55ErscheinungSie können FORM-KONTRASTE erkennen.(109)Sie können mittelsHELL-DUNKEL-KON-TRAST Licht- undSchattenverhältnissedarstellen(195)Sie können STOFF-LICHKEIT undOBERFLÄCHENBE-SCHAFFENHEIT verschiedenerGegenständeerfassenund beschreiben.(70)Sie beobachten,vergleichen,schauen, wie Mitschüler/innen,Künstler/innenFARBEN VERWEN-DEN. 68Sie verfeinern denTASTSINN. 203BestimmungSie können TEXTI-LIEN als Mittel zurBekleidung wahrnehmen,thematisierenund teilsanwenden. (5)Sie können STABI-LISIERENDE ELE-MENTE beim Baueneinsetzen. (12)Sie lernen Gegenständekennenund herstellen,die mittels RESO-NANZ Töne verstärken.(47)Sie können GE-GENSTÄNDE DESALLTAGS unterfunktionalen undformalen Gesichtspunktenbeurteilen.50Sie lernen FORMUND FUNKTIONeinfacher Berufskleiderkennen. 7DimensionalitätSie können RÄUM-LICHE SITUATIONENganzheitlich wahrnehmen,erfahrenund erleben. (120)Sie können WACHS-TUMSPROZESSEdarstellen. (93)Sie werden aufspielerische Weisemit BERUFSTÄTIG-KEITEN bekannt.(6)Sie setzen sich mitder ENTWICKLUNGder Nähmaschineauseinander. (45)Sie lernen BERUFS-BILDER IN BEZIE-HUNG AUF WERK-STOFFE kennen.(163)Fett: Bezug zum Parameter der ÄsthetikKAPITÄLCHEN: BEZUG ZUM MODUS DER ANWESENHEIT25
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Künstlerische Werke verweisen auf
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Anhang 2: Charakteristik der unters
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Anhang 3: Übersicht zur Nummerieru
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Zürich (ZH)Ebene bzw. Titel - sofe
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