2015_08_28.pdf
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Kreisrundschau<br />
Tageszeitung<br />
im Kreis Böblingen<br />
für Herrenberg und das Gäu Heute das Fernsehmagazin<br />
177. Jahrgang, Nr. 198 Einzelpreis 1,70 Euro<br />
Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Postfach 1161<br />
71070 Herrenberg<br />
E 3128<br />
Trump Im Lokalteil baut<br />
Herrenberg Vorsprung und das aus Gäu<br />
WASHINGTON (dpa). Trotz erheblicher<br />
Zweifel an seiner Wählbarkeit hat der Immobilienmilliardär<br />
Donald Trump seinen<br />
Vorsprung im republikanischen Bewerberfeld<br />
ausgebaut. In einer neuen Umfrage<br />
der Universität Quinnipiac kam Trump<br />
am Donnerstag auf 28 Prozent. Das sind<br />
acht Punkte mehr als Ende Juli, es ist<br />
Trumps bisher bester Wert.<br />
AufPlatz zwei liegt etwas überraschend<br />
der ehemalige Neurochirurg Ben Carson,<br />
Im der als „Gäubote“-Interview<br />
Einziger mit zwölf Prozent zweistellig<br />
abschneidet. JebBush, der ehemalige<br />
Gouverneur OBFloridas, Sprißler kommt auf sie<br />
bezieht<br />
ben Prozent.<br />
Stellung Bei den Demokraten zum Naturbad<br />
sackt HillaryClinton<br />
von 55Prozent Ende Juli auf nun 45<br />
in Herrenberg Seite15<br />
Prozent ab.Dahinter: Senator Bernie Sanders<br />
(22) und Vizepräsident JoeBiden (18).<br />
Biden ist allerdings offiziell nochgar nicht<br />
Lokalsport<br />
angetreten. Er erwägt aber mehr und mehr<br />
eine Kandidatur. Trump führt auch die<br />
„Dem würde ich niemals meine Stimme<br />
geben“Liste unter republikanischen<br />
Wählern an. Hier kommt er auf 26 und<br />
Bush auf 18 Prozent.<br />
Israelisches Militär<br />
greift Gazastreifen an<br />
Hanjo Kemmler: Sein<br />
JERUSALEM (AP). Israel hat eine Stellung<br />
der radikalislamischen Palästinenserorganisation<br />
Hamas im Gazastreifen angegriffen.<br />
Dabeisteht sei amDonnerstag<br />
FCG-Team auswärts<br />
eine<br />
Waffenfabrik getroffen worden, teilte das<br />
beim VfL Pfullingen auf<br />
Militär mit. Zuvor sei eine Rakete auf Israel<br />
abgeschossen worden, dabeiSeite habe23<br />
es<br />
demPrüfstand<br />
keine Opfer gegeben. Für den Angriff sei<br />
die Hamas verantwortlich, die den Gazastreifen<br />
kontrolliert. Seit Januar seien<br />
acht Raketen von dort aus auf Israel Seite18 geschossen<br />
worden.<br />
Blickpunkt<br />
Sport<br />
Toni Sunjic –wie gut<br />
ist der neue Mann<br />
für die Defensive<br />
des VfB Stuttgart?<br />
Panorama<br />
Fotos: Fotolia/Seralex, VfB<br />
Das Freizeitverhalten der<br />
Deutschen hatsich rasant<br />
gewandelt: Internet statt<br />
Kaffee und Kuchen<br />
Börse<br />
Dax Euro Stoxx 50 Euro<br />
m m .<br />
10315,62 Pkt.<br />
+318,19 Pkt.<br />
3280,78 Pkt.<br />
+110,05 Pkt.<br />
1,1286 Dollar<br />
–1,16 Cent<br />
Wetter<br />
4 190312 801702<br />
Mittags29°<br />
Nachts 17°<br />
In weiten Teilen wolkig,<br />
zeitweilig Sonnenschein<br />
50035<br />
Abschied von Gerhard Mayer-Vorfelder<br />
Die Familie um Margit Mayer-Vorfelder (in der<br />
Bildmitte) und rund 400 Trauergäste haben<br />
am Donnerstag in Stuttgart Abschied von Gerhard<br />
Mayer-Vorfelder genommen. Nicht nur<br />
Strompreise: Südwesten<br />
zahlt am wenigsten<br />
Tarife im Rest Deutschlands höher –Förderkosten für Öko-Strom steigen wohl an<br />
Die Deutschen zahlen in Europa mit die<br />
höchsten Strompreise. Die Baden-Württemberger<br />
haben es zumindest ein<br />
bisschen besser.ImSüdwesten ist Strom<br />
deutschlandweit am günstigsten.<br />
Von Walther Rosenberger<br />
STUTTGART/LEIPZIG. Nach Berechnungen<br />
des renommierten Leipziger Instituts für<br />
Energie (IE) sind die Strompreise für Haushalte<br />
im Südwesten im Bundesländervergleichamniedrigsten.<br />
Mit 27,3 Cent je Kilowattstunde<br />
zahlen Stromkunden zwischen<br />
Konstanz und Weinheim rund zwei Cent weniger<br />
als Energieverbraucher in Hamburg –<br />
Es lebe<br />
der Bauch!<br />
Der Kobold ist gerettet! Pumuckl bekommt<br />
sein Bäuchlein zurück. Obwohl er nach<br />
mehr als 20 Jahren eine Diät verpasst bekommen<br />
sollte. So eine mit BauchBeine<br />
PoÜbungen. Denn eigentlich sollte der<br />
Rotschopf mit der Zeit gehen. Da, wo alles<br />
abgespeckt korrekt zu sein hat. Wo die<br />
kleine Hexe keine Hexe und Pippi Langstrumpfs<br />
Papa kein Negerkönig mehr sein<br />
darf. Wirkommen vomThema ab.Pumuckl<br />
wird also, wenn auch ernährungsphysiologisch<br />
kein Vorbild, weiter Zuckerzeug<br />
verputzen und zunehmen dürfen. Werhält<br />
schon sein DiätGewicht? Na<br />
also! Gönnen wir dem Wicht<br />
also seinen kalorienreichen<br />
Heißhunger.<br />
Wir wissen ja: Ein schöner<br />
Rücken kann entzücken.<br />
Ein schöner Bauch<br />
tut’sauch. (wmo)<br />
Von Klaus Köster<br />
und Michael Gerster<br />
STUTTGART. Das chinesische Unternehmen<br />
Baic will in den kommenden Monaten im<br />
größeren Stil beim DaimlerKonzern einsteigen.<br />
BaicChef Xu Heyi sagte der Zeitung<br />
„Beijing Times“, sein Unternehmen<br />
wolle einer der größten Anteilseigner bei<br />
dem Stuttgarter Autohersteller werden. Er<br />
erwarteein Ergebnis bis zum Ende des Jahres.<br />
Der Stuttgarter Konzern begrüßt ein<br />
Bundestrainer Joachim Löw, sondern auch<br />
zahlreiche andere Prominente aus Sport und<br />
Politik erwiesen dem früheren Präsidenten<br />
des VfB Stuttgart, früheren Präsidenten des<br />
das Bundesland mit den höchsten Tarifen.<br />
„Nach Jahren im vorderen Mittelfeld steht<br />
BadenWürttemberg in puncto günstige<br />
Energie jetzt ganz vorne“, sagte der Geschäftsführer<br />
des IE, Werner Bohnenschäfer,<br />
unserer Zeitung.<br />
Als Gründe für die Entwicklung nannte<br />
Bohnenschäfer vergleichsweise niedrige<br />
Netzentgelte. Über diese wird der Ausbau<br />
vonStromleitungen finanziert. Die Entgelte<br />
sind Teil des Strompreises und unterscheiden<br />
sich regional. Im Südwesten liegen sie<br />
zwischen vier und sechs Cent je Einheit<br />
Strom, insbesondereinOstdeutschland sind<br />
sie sehr viel höher. Außerdem sei der Preiswettbewerb<br />
unter den Energieanbietern im<br />
Südwesten relativhoch, hieß es.<br />
Nach IEPrognosen wird Strom in den<br />
kommenden Jahren aber moderat teurer.Bis<br />
2020 würden die Tarife demnach auf 32,5<br />
Cent je Kilowattstunde ansteigen. Baden<br />
Württembergs Umwelt und Energieminister<br />
Franz Untersteller (Grüne) begrüßte die<br />
Entwicklung. „Wir werden in naher Zukunft<br />
wohl keine größeren Preissprünge<br />
nach oben bekommen“, sagte er, gab aber<br />
gleichzeitig zu bedenken, dass die Preise für<br />
fossile Energie „in den nächsten Jahren auch<br />
wieder anziehen“ könnten.<br />
Gleiches gilt wohl auchfür die Förderkosten<br />
von ÖkoEnergien. „Nach unseren Berechnungen<br />
wirddie EEGUmlage 2016 auf<br />
gut 6,5 Cent je Kilowattstunde steigen“, sagte<br />
Bohnenschäfer. Aktuell beträgt sie 6,17<br />
Cent. Auch diese Umlage wirdvon den Verbrauchern<br />
über den Strompreis bezahlt.<br />
Bis zu 50 Tote bei<br />
Fluchttragödie in Österreich<br />
Polizei entdeckt Lkw mit Leichen –Weissach: Neues Asylheim<br />
WIEN/STUTTGART (rtr/StN). In Österreich<br />
sind am Donnerstag bis zu 50 Flüchtlinge tot<br />
in einem Lastwagen gefunden worden. Österreichs<br />
Regierungschef Werner Faymann<br />
und Kanzlerin Angela Merkel zeigten sich<br />
auf der WestbalkanKonferenz in Wien<br />
schockiertüber den Vorfall.<br />
„Wir sind alle erschüttertvon der entsetzlichen<br />
Nachricht“, sagte Merkel. Am Vormittag<br />
hatte die Polizei an der Autobahn 4<br />
im Burgenland südöstlich von Wien einen<br />
am Straßenrand abgestellten Kühllaster mit<br />
offenbar slowakischem Kennzeichen entdeckt.<br />
Im Laderaum fanden die Beamten<br />
mehrereDutzend Leichen. Die genaue Zahl<br />
der Opfer blieb zunächst unklar.<br />
Die Odyssee der 500 Asylbewerber,die vorübergehend<br />
in der Stuttgarter Schleyerhalle<br />
untergebracht waren, geht weiter. Am<br />
Mittwoch hatten sie nach Offenburg ineine<br />
Messehalle umziehen müssen.<br />
Ab nächsten Montag kommen sie nach<br />
Donaueschingen. Auch der Unmut der betroffenen<br />
Kommunen wächst. Donaueschingens<br />
OB Erik Pauly: „Wir sind leider offensichtlich<br />
oft die Letzten, die informiert werden.“<br />
Weissach imTal (RemsMurrKreis) will<br />
an der Stelle der in Flammen aufgegangenen<br />
Asylbewerberunterkunft ein neues Flüchtlingsheim<br />
bauen. Bürgermeister Ian Schölzel<br />
plant nach eigenen Worten ein Haus mit<br />
20 Plätzen für Flüchtlinge.<br />
E Seite 3<br />
Kommentar<br />
Stabilere Basis<br />
Daimler dürfte mit einem Investor<br />
aus China gut leben können<br />
Von Klaus Köster<br />
Während sichinChina die Börsen selbst<br />
zerlegen und beinahetäglichabstürzen,<br />
kommt aus dem Land die Nachricht, dass<br />
ein großes Autounternehmen beim Stuttgarter<br />
Autohersteller Daimler einsteigen<br />
will. Man wolle einer der größten Anteilseigner<br />
werden, erklärtdas Unternehmen<br />
Baic, das mit Daimler seit zehn Jahren<br />
Autos in China baut und seinerseits<br />
Daimler zu seinen Großaktionären zählt.<br />
Es scheint, als würde Daimler ein Stück<br />
weit zu einem chinesischen Unternehmen.<br />
Dochdieser Eindrucktrügt –denn China<br />
wirdfür Daimler nicht erst durch diese<br />
Überkreuzbeteiligung zum entscheidenden<br />
Markt. Mit Hubertus Troska hat der<br />
Konzern ein eigenes Vorstandsmitglied,<br />
das sichganz darauf konzentriert, die<br />
Marktposition in China zu verbessern –<br />
mit dem Erfolg, dass der Konzern in dem<br />
Land trotz der wirtschaftlichem Probleme<br />
nochwächst. Dass das ebenfalls börsennotierte<br />
Unternehmen Baic in dieser<br />
Phase eine Aufstockung seiner Anteile<br />
plant, zeugt zum einen vomgroßen Vertrauen<br />
in den Kooperationspartner –und<br />
zum anderen vondem Anspruch, beim<br />
gemeinsamen Engagement verstärkt<br />
mitzureden.<br />
Für den Stuttgarter Konzern ist das<br />
Engagement der Chinesen unter dem<br />
Strichvorteilhaft. Zum einen unterlegt es<br />
die langjährige, inzwischen erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit; zum anderen bekommt<br />
der Konzern dadurch einen weiteren Investor<br />
mit langfristigem Interesse. Anders<br />
als BMW und Volkswagen hat Daimler<br />
keinen Mehrheitsaktionär –und ist dadurch<br />
anfällig für Spekulationen über<br />
feindliche Übernahmen. Das ist gerade in<br />
einer Branche, in der langfristig geplant<br />
werden muss, eher abträglich. Das geplante<br />
Engagement der Chinesen stabilisiertsomit<br />
nicht nur Daimlers Position in<br />
China, sondern auchden Konzern selbst.<br />
k.koester@stn.zgs.de<br />
Chinesische Firma plant Einstieg bei Daimler<br />
Chef des Pekinger Kooperationspartners Baic: Wir wollen einer der größten Aktionäre werden<br />
Deutschen Fußball-Bunds und früheren CDU-<br />
Landesminister die letzte Ehre. Der katholische<br />
Bischof Gebhard Fürst (vorne links) zelebrierte<br />
das Pontifikalrequiem. Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann würdigte die<br />
„politische Kämpfernatur“ von Mayer-Vorfelder,<br />
der stets konservativ-geradlinig gewesen<br />
sei.<br />
Foto: Getty<br />
solches Engagement. „Baic ist unser wichtigster<br />
Partner in China, und uns verbindet<br />
eine enge Kooperation“, erklärte ein Sprecher.<br />
Daimler wolle weiter attraktiv für<br />
potenzielle langfristige Investoren sein.<br />
„Dabei sind uns auch Investoren aus China<br />
willkommen.“<br />
Die BaicTochter Baic Motor und Daimler<br />
betreiben seit 2006 das Gemeinschaftsunternehmen<br />
BBAC, das seither weit über<br />
500000 Autos der Marke Mercedes für den<br />
chinesischen Markt produzierthat. Mittlerweile<br />
werden dortnicht nur die E und die C<br />
Klasse in einer für den chinesischen Markt<br />
bestimmten Langversion hergestellt, sondern<br />
auch der Geländewagen GLK und seit<br />
kurzem auch dessen Kompaktversion GLA.<br />
Seit 2013 werden dortauchMotoren für die<br />
Autoproduktion vor Ort gefertigt. Daimler<br />
selbst hält bereits zehn Prozent der Anteile<br />
an Baic.<br />
Nach Ansicht des Autoexperten Stefan<br />
Bratzel wirddie Zusammenarbeit zwischen<br />
den beiden Konzernen durch die gegenseitige<br />
Beteiligung gestärkt. Zudem bringe das<br />
Engagement der Chinesen einen neuen<br />
Ankeraktionär für den Konzern und damit<br />
mehr Ruhe vormöglichen Übernahmeversuchen.<br />
Das Risiko einer Übernahme sei angesichts<br />
der Kursanstiege der vergangenen<br />
Jahrezwargesunken, dennochsei nicht auszuschließen,<br />
dass Technologiekonzerne wie<br />
Google oder Apple Interesse an dem Konzern<br />
haben.<br />
E Kommentar
Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Leitartikel<br />
Eine schiefe<br />
Armutsstatistik<br />
Gute Daten vom Arbeitsmarkt sagen<br />
mehr über die soziale Lage aus<br />
Von Markus Grabitz<br />
Die Wortführer der Sozialstaatslobby<br />
zeigen sichsehr betroffen angesichts der<br />
Zahlen zur Armutsgefährdung, die das<br />
Statistische Bundesamt veröffentlicht.<br />
Danachist nämlich–ausweislichder<br />
Zahlen der Statistiker –ein prozentual<br />
größerer Anteil der Bevölkerung vonArmut<br />
bedroht als nochvor einigen Jahren.<br />
Dochmit der Statistik ist das so eine<br />
Sache. Das fängt schon damit an, dass<br />
Armut relativist: Arme in Deutschland<br />
haben im VergleichzuArmen in Äthiopien<br />
ein ordentliches Auskommen. Für<br />
die Experten sind Menschen deswegen<br />
hierzulande vonArmut bedroht, wenn sie<br />
weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens<br />
zur Verfügung haben. Wasaber,<br />
wenn sich–wie hierzulande seit Jahren –<br />
die Beschäftigten über kräftige Reallohnsteigerungen<br />
freuen dürfen? Was, wenn –<br />
wie hierzulande seit Jahren –die Hartz<br />
IVSätze zwar steigen, aber die Löhne<br />
nochmehr? Dann steigt nachden Gesetzen<br />
der Statistik der Anteil der Menschen,<br />
die vonArmut bedroht sind. Tatsächlich<br />
aber ist das Elend keineswegs größer geworden.<br />
Denn die HartzIVSätze werden<br />
eben nicht bei Tarifverhandlungen zwischen<br />
Gewerkschaften und Arbeitgebern<br />
ausgehandelt, sondern staatlichfestgesetzt.<br />
Sie bemessen sichanden tatsächlichen<br />
materiellen Ansprüchen und an der<br />
tatsächlichen Preisentwicklung.<br />
Dieses staatlichgarantierte Existenzminimum<br />
wirdvom Verfassungsgericht<br />
regelmäßig überprüft. Anders ausgedrückt:<br />
Die Beschäftigten bekommen in<br />
diesen konjunkturell guten Zeiten etwas<br />
mehr vomKuchen ab,und die HartzIV<br />
Empfänger nicht. Dies ist weder ungerechtnochein<br />
Hinweis auf eine unsolidarische<br />
Gesellschaft, die ihre„Armen“<br />
vergisst oder vernachlässigt. Wenn die<br />
Wirtschaft wieder schlechter läuft, ist es<br />
durchaus denkbar,dass die Beschäftigten<br />
Lohneinbußen hinnehmen müssen, während<br />
HartzIVEmpfänger mehr Geld<br />
bekommen, weil die Preise gestiegen sind.<br />
Auch dies zeigt, dass die Statistik mit<br />
Vorsicht zu genießen ist: Bedroht ist, wer<br />
allein lebt und weniger als 917 Euroim<br />
Monat hat. Diese Sichtweise unterschlägt,<br />
dass die Lebenshaltungskosten regional<br />
unterschiedlichsind. In Brandenburg<br />
kann man mit 917 EuroimMonat besser<br />
leben als in München. In ländlichen Regionen<br />
im Osten sind Löhne, die in Metropolen<br />
wie Stuttgartund FrankfurtArmutslöhne<br />
wären, zwar am unteren Rand, aber<br />
eben nicht ärmlich. All dies blendet die<br />
offizielle Armutsstatistik aus.<br />
Eine etwas klarereBotschaft zum wirtschaftlichen<br />
Wohlergehen als der sogenannte<br />
Armutsbericht sprechen die Zahlen<br />
vomArbeitsmarkt. Seit Einführung<br />
vonHartz IV hat sichdie Zahl der<br />
Arbeitslosen hierzulande halbiert. Und<br />
entgegen aller Propaganda sinkt seit Jahrender<br />
Anteil der „atypischen Beschäftigungsverhältnisse“,<br />
also Minijobs, befristete<br />
Arbeit und Zeitarbeit: Das Normalarbeitsverhältnis<br />
ist eben alles andereals<br />
ein Auslaufmodell, sondern auf dem Vormarsch.<br />
2014 stieg die Zahl der regulären<br />
Jobs um 452000 auf 24,5 Millionen. Die<br />
Zahl der „atypischen“ Jobs nahm dagegen<br />
um 132000 auf 7,5 Millionen (das<br />
sind 20,9 Prozent) ab.<br />
Warum aber wollen der Paritätische<br />
Wohlfahrtsverband, der VdK und manche<br />
Sozialpolitiker diese guten Nachrichten<br />
nicht transportieren? Die Antwortliegt<br />
auf der Hand: Die gut organisierte Wohlfahrtslobby<br />
lebt vonden negativenBotschaften<br />
gut. Sie sind Teil ihrer Existenzberechtigung.<br />
Für sie wäreeseine Schlappe,<br />
wenn die sozialen Verhältnisse im<br />
Land besser würden. Staat und Sozialkassen<br />
geben jedes Jahr 800 Milliarden<br />
Eurofür Sozialleistungen aus. Das ist<br />
eine Menge Geld. Einfachnur nachmehr<br />
Geld zu rufen, scheint da zu billig.<br />
m.grabitz@stn.zgs.de<br />
Das Zitat<br />
„Schlepper sind Kriminelle. Und<br />
wer jetzt noch immer meint,<br />
dass es sanftmütige Fluchthelfer<br />
sind, dem ist nicht zu helfen“<br />
Johanna Mikl-Leitner<br />
Österreichs Innenministerin zum Tod<br />
von zahlreichen Flüchtlingen<br />
Risikogruppe Rentner:<br />
Armutsgefahr wächst<br />
Geringe Bildung führt immer häufiger in die Armut –Sozialverbände fordern politisches Eingreifen<br />
15 Prozent der Deutschen gelten als arm.<br />
Besonders gefährdet: Arbeitslose,<br />
Alleinerziehende und Alte. Bildung<br />
schützt vor dieser Gefahr,aber dasallein<br />
reicht nicht aus, finden Sozialverbände.<br />
WIESBADEN (dpa). „Armutsgefährdungsquote<br />
stabil“ –das ist keine gute Nachricht,<br />
findet Ulrich Schneider. Der Hauptgeschäftsführer<br />
des Paritätischen Wohlfahrtverbands<br />
findet es schlimm, dass die Gefahr,<br />
arm zu sein, in einem reichen Land wie<br />
Deutschland seit Jahren nicht sinkt –trotz<br />
guter Konjunktur.Wie kann das sein?<br />
Als von Armut bedroht gelten laut EU<br />
Definition Menschen, die mit weniger als 60<br />
Prozent des mittleren Einkommens auskommen<br />
müssen. Aktuell sind das in Deutschland<br />
für einen Einpersonenhaushalt 917<br />
Euro pro Monat. 2014 betraf das 15,4 Prozent<br />
der Bevölkerung, wie das Statistische<br />
Bundesamt am Donnerstag berichtete. Im<br />
Vorjahr waren es15,5 Prozent, in den zwei<br />
Jahren davor15,0 Prozent.<br />
Damit wardie Quote „in den letzten zehn<br />
Jahren relativstabil“, sagt DestatisExperte<br />
Bernd Becker. Stabil ist schlecht, finden die<br />
Sozialverbände –sie sollte sinken, und das<br />
schon lange. „Wenn kein Ende dieser Entwicklung<br />
in Sicht ist, dann muss die Politik<br />
endlich handeln“, sagt die Präsidentin des<br />
Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, und<br />
fordert„entschlossene Schritte“, um Armut<br />
erst gar nicht entstehen zu lassen.<br />
Ein möglicher Hebel ist Bildung. Die Statistik<br />
zeigt: Je schlechter die Schul und<br />
Ausbildung, desto größer die Gefahr für Armut.<br />
2014 waren 30,8 Prozent der schlecht<br />
qualifizierten Einwohner armutsgefährdet;<br />
2005 traf das erst auf 23,1 Prozent zu. Gering<br />
qualifiziert sind laut EUDefinition Menschen,<br />
die maximal einen Realschulabschluss,<br />
aber keine Berufsausbildung haben.<br />
Auffälliger –und beunruhigender –findet<br />
Sozialexperte Schneider andereAspekte der<br />
Statistik. „Ein wirklicher Kracher ist, dass<br />
mit 15,6 Prozent zum ersten Mal die Armutsgefährdungsquote<br />
unter Rentnern über der<br />
Durchschnittsquote liegt.“<br />
„Der wachsenden Altersarmut wird von<br />
der Politik kaum gegengesteuert“, kritisiert<br />
auch die VdKPräsidentin. Schneider sieht<br />
schon „eine Welle der Altersarmut“ auf<br />
Deutschland zurollen.<br />
Auch andereGruppen sind gefährdet, allen<br />
voran die Alleinerziehenden. Sie haben laut<br />
Schneider eine Armutsquote über 40 Prozent.<br />
Bombenanschlag<br />
mit Österreicher<br />
BAGDAD (fey). Einer der Attentäter eines<br />
Selbstmordanschlags der Terrorgruppe Islamischer<br />
Staat (IS) stammt offenbar aus dem<br />
österreichischen Linz. Der IS verbreitete<br />
über soziale Netzwerke, einer der sechs<br />
„Märtyrer“, die sichinder Provinz alAnbar<br />
in die Luft sprengten, sei ein Dschihadist mit<br />
Namen Abu Mukatil alAlmani („der aus<br />
Deutschland Stammende“) gewesen. Bei<br />
Mukatil dürfte es sichallerdings nicht –wie<br />
von vielen Medien berichtet – um einen<br />
Deutschen, sondern um den 18 Jahre alten<br />
Linzer Oliver N.handeln. Der Kampfsportler<br />
war im Mai 2014 zum Islam konvertiert.<br />
Drei Monate später schloss er sichinSyrien<br />
dem IS an. Eigenen Interneteinträgen zufolge<br />
warN.anMassakern an Jesiden im Nordirak<br />
beteiligt. Er brüstete sich: Habe er Lust<br />
auf Zweisamkeit, könnte er sichjederzeit im<br />
Kalifat bei den Sklavinnen bedienen.<br />
KIEW/BRÜSSEL (dpa). Mit einem Schuldenschnitt<br />
von umgerechnet mehr als drei Milliarden<br />
Eurohelfen westliche Gläubiger der<br />
vom Krieg im Osten ausgezehrten und von<br />
der Pleite bedrohten Ukraine. „Der von<br />
unseren Gegnern erwartete Staatsbankrott<br />
wird nicht stattfinden“, versicherte Ministerpräsident<br />
Arseni Jazenjuk triumphierend<br />
am Donnerstag in Kiew. Trotz intensiver<br />
Friedensgespräche zwischen der Ukraine<br />
und den prorussischen Separatisten wurden<br />
im Kriegsgebiet Donbass bei Beschuss mindestens<br />
sieben Soldaten und ein Zivilist getötet.<br />
Beide Seiten kündigten für Dienstag<br />
eine Waffenruhe an.<br />
Nach fünfmonatigem zähem Ringen<br />
unterzeichnete die Regierung in Kiew ein<br />
Abkommen mit den USFonds Franklin<br />
Templeton, Pimco, Blackrock, Fidelity und<br />
Stone Harbor. Der krisengeschüttelten Ex<br />
Sowjetrepublik würden damit 20 Prozent<br />
ihrer Verbindlichkeiten erlassen, teilte Finanzministerin<br />
Natalia Jaresko mit. Die<br />
Restschuld vonetwa15Milliarden Dollar (13<br />
Milliarden Euro) solle in einem Zeitraum von<br />
2019 bis 2027 zurückgezahlt werden, hieß es.<br />
Kiew hatte einen Schuldenschnitt von 40<br />
Prozent angestrebt. Eine Restrukturierung<br />
der Staatsschuld ist eine Voraussetzung für<br />
Meinung · Nachrichten<br />
Von Armut bedroht<br />
So viel Prozent der Einwohner Deutschlands waren armutsgefährdet* (Armutsgefährdungsquote)<br />
Die Haitzinger-Karikatur<br />
Der Westbalkangipfel<br />
Deutschland<br />
Früheres Bundesgebiet<br />
(ohne Berlin)<br />
Neue Bundesländer<br />
(einschließlich Berlin)<br />
„Das geht nicht.“ Er fordert „spezielle Programme<br />
für spezielle Gruppen“: Alleinerziehende,<br />
Langzeitarbeitslose, Rentner. „Wir<br />
müssen Vorsorge treffen, dass diese Menschen<br />
nicht allesamt in Armut fallen.“<br />
Eine Bildungspolitik, die allen gleiche<br />
Chancen bietet, findet er „eine Selbstverständlichkeit“.<br />
Aber der wichtigste Hebel<br />
sei die Wirtschaft. In vielen Bundesländern<br />
sei wegen guter wirtschaftlicher Entwicklung<br />
die Armut zurückgegangen, etwabeim<br />
Spitzenreiter MecklenburgVorpommern.<br />
Dass die bundesweite Quote trotzdem<br />
nicht sinkt, liegt daran, dass das einwohnerstärkste<br />
Bundesland unverändertweiter abfällt.<br />
NordrheinWestfalen ist laut Schneider<br />
„seit Jahren das Sorgenkind“. Die Armutsgefährdungsquote<br />
in NRW stieg von<br />
17,1 auf 17,5, während sie in Mecklenburg<br />
Vorpommern von23,6 auf 21,3 Prozent sank.<br />
Das Problem: „Wir haben super Wirtschaftsergebnisse,<br />
und trotzdem verharrt<br />
die Armutsquote auf so hohem Niveau“, kritisiertSchneider.Die<br />
ökonomischen Erfolge<br />
kämen also nicht allen gleichermaßen zugute.<br />
„Hier muss der Staat eingreifen und korrigieren.“<br />
Gläubiger erlassen Kiew Milliarden<br />
Juncker macht Ukrainern Hoffnung auf visafreies Reisen in die EU –ToteimDonbass<br />
dringend benötigte Finanzhilfe des Internationalen<br />
Währungsfonds (IWF). Durch die<br />
Einigung mit den Gläubigern und weitere<br />
Reformen werdedie Ukraine die Bedingungen<br />
des IWF erfüllen, teilte Fondschefin<br />
Christine Lagarde mit.<br />
Russland will sich nicht<br />
an der Umstrukturierung<br />
von Kiews Schulden beteiligen<br />
Die Ukraine strebt ähnliche Konditionen<br />
für einen russischen Kredit über drei Milliarden<br />
Dollar an, der am 20. Dezember fällig<br />
wird. Mit den nun ausgehandelten Bedingungen<br />
müsse sich auch Moskau abfinden,<br />
forderte Jazenjuk. „Russland wird keine<br />
besseren Bedingungen als die restlichen<br />
Kreditgeber erhalten“, betonte er.<br />
Russlands Finanzminister Anton Siluanow<br />
erteilte der Ukraine eine klare Absage.<br />
Moskau werdesichnicht an der Umstrukturierung<br />
vonKiews Schulden beteiligen, sagte<br />
er der Agentur Interfax zufolge.<br />
EUKommissionspräsident JeanClaude<br />
Juncker lobte den Schuldenerlass bei einem<br />
Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten<br />
13,2<br />
14,5<br />
davon Menschen über 25 Jahre mit geringem Qualifikationsniveau**<br />
Deutschland<br />
Früheres Bundesgebiet<br />
(ohne Berlin)<br />
Neue Bundesländer<br />
(einschließlich Berlin)<br />
2005<br />
2014<br />
2005<br />
2014<br />
* mussten mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) auskommen<br />
** maximal Realschulabschluss, aber keine Berufsausbildung<br />
Info<br />
14,7 %<br />
15,4<br />
20,4<br />
19,2<br />
23,1 %<br />
22,3<br />
29,8<br />
28,6<br />
Ist arm gleich arm?<br />
30,8<br />
37,5<br />
¡Wer in einer Wohlstandsgesellschaft mit<br />
weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens<br />
auskommen muss, giltals relativ<br />
arm. So hatesdie Europäische Union definiert.<br />
Berechnungsgrundlage ist laut Statistischem<br />
Bundesamt dassogenannte Medianeinkommen.<br />
Es teiltdie Bevölkerung in<br />
zwei Hälften: Die eine Hälfte hatmehr,die<br />
andere weniger Einkommen zur Verfügung.<br />
2014 galtinDeutschland demnach als armutsgefährdet,<br />
wer über weniger als 917<br />
Euro im Monatverfügen konnte. Das waren<br />
15,4 Prozent der Bevölkerung.<br />
¡Dieser relativen Armut in den reichen<br />
Ländern stelltdie Unesco die absolute<br />
Armut gegenüber.Davon betroffen sind<br />
Menschen, die weniger als einen US-Dollar<br />
(rund 0,90 Euro) pro Tagverdienen.<br />
Grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung,<br />
Kleidung und Unterkunft werden für sie<br />
zum Problem. (dpa)<br />
dpa / StN / Ettischer / Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
PetroPoroschenkoinBrüssel. Der Staatschef<br />
forderte eine schnellere Umsetzung einer im<br />
Kriegsgebiet Donbass geplanten Feuerpause,<br />
die zum Schuljahresanfang am 1. September<br />
beginnen soll. Diese hatte die Organisation<br />
für Sicherheit und Zusammenarbeit in<br />
Europa (OSZE) nach einem Treffen der UkraineKontaktgruppe<br />
im weißrussischen<br />
Minsk am Vorabend angekündigt.<br />
„Wir sollten nicht bis zum 1. September<br />
warten“, meinte Poroschenko. Er machte vor<br />
allem die von Russland unterstützten Aufständischen<br />
für die andauernde Gewalt im<br />
Donbass verantwortlich. Über die weiterhin<br />
gespannte Lage wolle er in Kürze auch in<br />
einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir<br />
Putin sprechen.<br />
Das Außenministerium in Moskau begrüßte<br />
die Pläne für eine Feuerpause.<br />
Eigentlich sollen die Waffen im Konfliktgebiet<br />
bereits seit Februar schweigen. Militär<br />
und Separatisten tauschten auch jezwölf<br />
Gefangene aus. Nach Darstellung beider<br />
Seiten gibt es 450 Gefangene beim Militär<br />
und 150 bei den Separatisten. Seit Beginn<br />
der Kämpfe im April 2014 sind im Donbass<br />
nachUNAngaben mehr als 6000 Menschen<br />
getötet worden. Hunderttausende sind auf<br />
der Flucht.<br />
Richterin wird<br />
Regierungschefin<br />
in Athen<br />
Griechischer Präsident ruft Neuwahlen<br />
für 20. September aus<br />
ATHEN (dpa). In Griechenland soll erstmals<br />
eine Frau die Regierung führen –übergangsweise.<br />
Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos<br />
beauftragte am Donnerstag die Präsidentin<br />
des höchsten Gerichtshofs (Areopag),<br />
Vasiliki Thanou, mit der Bildung einer Interimsregierung.<br />
Sie soll bis zu Neuwahlen im<br />
Amt bleiben. Zuvor seien alle Bemühungen<br />
gescheitert, in den Reihen des bestehenden<br />
Parlaments eine neue Regierungsmehrheit<br />
zu finden, teilte das Büro des Präsidenten<br />
mit.<br />
Mit der Entscheidung ist der Wegzur Neuwahl<br />
frei, die der bisherige Ministerpräsident<br />
Alexis Tsipras mit seinem Rücktritt vor<br />
einer Woche erreichen wollte. Laut Verfassung<br />
sind nun Neuwahlen frühestens 21 Tage<br />
nach Einsetzung der Interimsregierung<br />
möglich, spätestens nach 30müssen sie abgehalten<br />
sein. Die vorgezogenen Wahlen sollen<br />
am 20. September stattfinden, berichtete<br />
das Staatsfernsehen unter Berufung auf<br />
Kreise der Staatspräsidentschaft.<br />
Die Vereidigung der Übergangsregierungschefin<br />
sollte am Donnerstagabend<br />
stattfinden. Ihr Kabinett sollte am Freitag<br />
ernannt und vereidigt werden. Am Freitag<br />
sollen auch das Dekret zur Auflösung des<br />
Parlaments und das Datum der Wahlen offiziell<br />
verkündet werden.<br />
Der bisherige Regierungschef Alexis Tsipras<br />
warvergangene Wochezurückgetreten.<br />
Er will sichvon den griechischen Wählern ein<br />
neues Mandat zur Umsetzung des harten<br />
Sparprogramms geben lassen. Diese Maßnahmen<br />
hatte die Athener Regierung im Austauschfür<br />
weitereEUHilfen in Höhe vonbis<br />
zu 86 Milliarden Eurozusagen müssen.<br />
Kurz berichtet<br />
Landesverrats-Affäre:<br />
Kanzleramt früh informiert<br />
In der AffäreumLandesverratsErmittlungen<br />
gegen die Blogger vonNetzpolitik.org<br />
äußertdie Opposition neue Zweifel an der<br />
Darstellung des Bundeskanzleramts. Dieses<br />
warnacheigener Aussage bereits im April<br />
über den Fall informiert. Das geht aus der<br />
Antwortder Bundesregierung auf eine Parlamentarische<br />
Anfrage hervor. Darin heißt<br />
es, Verfassungsschutzpräsident HansGeorg<br />
Maaßen habe am 21. April <strong>2015</strong> am Rande<br />
einer Besprechung im Bundeskanzleramt<br />
über die Anzeigen seiner Behörde informiert<br />
–wenn auchnur mündlichund in allgemeiner<br />
Form. Bislang hieß es, das Kanzleramt<br />
habe erst Ende Juli aus den Medien vonden<br />
Ermittlungen erfahren. (dpa)<br />
Ex-AfD-Chef Lucke hofft auf<br />
Verschwinden der Partei<br />
Der ehemalige Vorsitzende<br />
der Alternative<br />
für Deutschland (AfD),<br />
Bernd Lucke,hofft auf<br />
das politische Ausfür<br />
seine ExPartei. Die<br />
AfD sei jetzt schon nur<br />
nocheine „Zombie<br />
Partei“, sagte Lucke<br />
der OnlineZeitung<br />
„Huffington Post“ in<br />
einem am Donnerstag<br />
Lucke Foto: dpa<br />
veröffentlichten Interview.„Wenn die in<br />
der Erfolglosigkeit verschwindet, würde<br />
ichschon etwas wie Genugtuung empfinden.“<br />
Aufeinem Parteitag Anfang Juli war<br />
Lucke nachmonatelangem Führungsstreit<br />
abgewählt worden. Er kehrte der AfD daraufhin<br />
den Rückenund gründete eine<br />
Konkurrenzpartei namens Alfa. (dpa)<br />
Proteste 500 Tage nach<br />
Entführung von Schülerinnen<br />
Hunderte Nigerianer haben am Donnerstag<br />
mit Protestmärschen an die Entführung von<br />
276 Schülerinnen aus einem Internat vor<br />
500 Tagen erinnert. Mit Sprechchören und<br />
Plakaten forderten die Demonstranten von<br />
der Regierung, die Suche nachden Mädchen<br />
zu verstärken, wie nigerianische Medien<br />
berichteten. Von219 der vonder Terrorgruppe<br />
BokoHaram entführten Mädchen<br />
fehlt bis heute jede Spur.Die Protestbewegung<br />
hatte nachdem Überfall auf das<br />
Internat vonChibok am 15. April 2014 mit<br />
dem Slogan „Bring BackOur Girls“ weltweit<br />
Schlagzeilen gemacht. (epd)<br />
Bolivien setzt auf Atomkraft<br />
Bolivien will mit einer milliardenschweren<br />
Investition die Entwicklung der Atomkraft<br />
vorantreiben. Staatspräsident EvoMorales<br />
ratifizierte am Mittwocheinen Vertrag zur<br />
Errichtung eines 20 Hektar großen nuklearenForschungs<br />
und Entwicklungszentrums<br />
im Süden der Millionenstadt La Paz.<br />
Mit Blickauf die Gegner des Projekts und<br />
protestierende Anwohner des Viertels Mallasilla<br />
betonte der erste indigene Präsident<br />
des Andenstaats: „Diese Leute, die dagegen<br />
opponieren, sind Feinde Boliviens, Feinde<br />
der Entwicklung des Landes, sie sind Feinde<br />
der Befreiung.“ (dpa)
Die Seite Drei Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Videos online<br />
Auf der Flucht und noch lange nicht am Ziel: Ein kleiner syrischer Junge an der Uferpromenade in Kos<br />
Fotos: Molitor<br />
Momentaufnahmen vom Strand und aus<br />
dem Hotel „Captain Elias“: Auch wenn sich<br />
die Lage auf der Ägäis-Insel Kos entspannt,<br />
weil die Behörden viele Flüchtlinge endlich<br />
ans Festland lassen, kommen jede Nacht<br />
weitere verzweifelte Menschen an.<br />
www.stn.de/kos<br />
Flucht ins Urlaubsparadies<br />
Die kleine griechische Ägäis-Insel Kos kann den Zustrom tausender Bürgerkriegsflüchtlinge nicht verkraften<br />
Nur ein paar Meter trennen Urlaub und<br />
Flucht, Vergnügen und Verzweiflung.<br />
Die Flüchtlingslawine auf der griechischen<br />
Insel Kos stelltdie Frage: Werwill<br />
nicht und wer kann nicht helfen?<br />
Von Wolfgang Molitor<br />
KOS. Kleine Zelte. Ein paar Planen. Sitzflächen<br />
aus Pappe. Wenn der Wind über die<br />
Strandpromenade bläst, bäumen sich die<br />
provisorischen Flüchtlingsbehausungen wie<br />
unter Schmerzen auf, zerren an den Leinen.<br />
Ein paar Hundert Menschen mögen es sein,<br />
die es bis nach Kos geschafft haben, in ein<br />
EULand. Rund 2000 weitere warten in anderen<br />
Schlupfwinkeln. Unauffällig.<br />
Nachts kommen sie in Schlauchbooten<br />
und auf Fischerkähnen auf der griechischen<br />
Ferieninsel an. Mal sind es 100, mal viel<br />
mehr, jenach dem, wie rau die See ist, die<br />
Kos rund fünf Kilometer vom türkischen<br />
Festland trennt. Die Ausflugsschiffe nach<br />
Bodrum brauchen nur 20 Minuten, um die<br />
Touristen hinüberzubringen. Die Flüchtlinge<br />
in ihren SchlepperSchalen eine gute<br />
Stunde. Wenn sie nicht kentern und die Menschen<br />
stundenlang im Wasser treiben.<br />
Wie Ahmed. Der Syrer ist vor vier Tagen<br />
auf Kos angekommen. Vonder Erleichterung,<br />
es nach monatelanger Irrfahrt nach<br />
Griechenland geschafft zu haben – ohne<br />
Frau und zwei Kinder,die nochinDamaskus<br />
sind –ist nicht viel geblieben. Der 26Jährige<br />
campiert mit anderen zwischen Sträuchern<br />
im Schatten der Johanniterfestung Neratzia.<br />
Der Seewind vertreibt den unvermeidlichen<br />
Gestank, der entsteht, wenn mobile Toiletten<br />
und Duschen fehlen.<br />
Hier warten sie zuhauf. Im weiten Rund<br />
um die Platane des Hippokrates, die der berühmte<br />
Arzt vor 2400 Jahren gepflanzt und<br />
unter der er seine Schüler in der Kunst der<br />
Foto: wmo<br />
Heilkunde unterrichtet thaben soll. Flüchtlinge<br />
zumeist aus BürgerkriegsSyrien, aber<br />
auch viele Pakistani, Iraker, Afghanen,<br />
Schwarzafrikaner. Die meisten sind Selbstversorger.<br />
Alleingelassen. „Wir können ihnen<br />
nicht helfen, auch wenn wir wollten“,<br />
sagt Giorgos Kiritsis, der Bürgermeister der<br />
28 000 Einwohner großen Insel. Der grau<br />
melierte Herr schwärmt lieber von der<br />
Schönheit seines Eilands, von treuen Gästen,<br />
die es seit vielen Jahren immer wieder<br />
nach Kos zieht. VonKirchen, der Synagoge<br />
und der Moschee, die eine Botschaft hätten:<br />
„Für ein friedliches Zusammenleben.“<br />
Die Gastfreundschaft der Insulaner wird<br />
seit April auf eine harte Probe gestellt. Vor<br />
dem kleinen Gittertor am Seiteneingang<br />
zum imposanten weißen Verwaltungsgebäude<br />
in KosStadt sammelt<br />
sichseitdem Tagfür Tageine<br />
Traube vonVerzweifelten, die nur<br />
eines wollen: eine Registrierung,<br />
jenes begehrte Stück Papier, um<br />
ans Festland zu dürfen. Am Donnerstag<br />
hat die vonder Regierung<br />
in Athen gecharterte Fähre<br />
„Eleftherios Venizelos“ zum<br />
zweiten Mal in wenigen Tagen im Hafen angelegt.<br />
Sie soll erneut etwa 2500 syrische<br />
Bürgerkriegsflüchtlinge nach Piräus bringen.<br />
Dorthin, wo das eigentliche Aufnahmeverfahren<br />
beginnen kann, das Leuten wie<br />
Ahmed das Torunerlaubt nachDeutschland<br />
oder Schweden öffnet. Seit Tagen pendelt<br />
die Fähre zwischen Leros, Lesbos, Kalymnos,<br />
Agathonisi und Kos. Mittlerweile sollen<br />
15 000 Menschen ans Festland gebracht<br />
worden sein. Aber es kommen jede Nacht<br />
neue. Junge Männer zumeist, aber auch<br />
Schwangere und ganze Familien. Wie soll<br />
das weitergehen?<br />
„Wir schaffen am Tag mit den sieben<br />
Beamten zwischen 100 und 150 Registrierungen“,<br />
sagt der Bürgermeister. Zuwenig<br />
Beamte, zu wenig Stempel. Nochimmer befinden<br />
sichbis zu 3000 Flüchtlinge auf Kos.<br />
Sie alle wollen die Insel möglichst schnell<br />
verlassen, auch wenn beileibe nicht alle in<br />
den engen Zelte hausen müssen. Vorallem<br />
Syrer haben sich inkleine Hotels einquartiert,<br />
können ihr Essen selbst kaufen. Kaufleute,<br />
Ingenieure, Lehrer.Menschen, die den<br />
Schleppern zwischen 900 und 1500 Eurofür<br />
die kurze Überfahrtbezahlen.<br />
„Von uns bekommen sie keine Hilfe“, sagt<br />
Kiritsis. Dafür habe Kos kein Geld, und die<br />
Regierung in Athen lasse die Insel allein. In<br />
der Tat: Für ihr FünfMannRessort sei im<br />
Staatshaushalt kein Geld vorgesehen, sagt<br />
die stellvertretende Ministerin für Flüchtlingsfragen,<br />
Tasia Christodoulopoulou. Was<br />
ist mit den für die nächsten sieben Jahrevon<br />
„Natürlich sind die<br />
Zustände im ,Captain Elias’<br />
für Kos eine Schande“<br />
Giorgos Kiritsis<br />
Bürgermeister von Kos<br />
der EU bereits zugesagten 474 Millionen<br />
Euro? „Damit haben wir’s nicht eilig“, antwortet<br />
die 67Jährige SyrizaJuristin. Die<br />
gebe es ja nur für die Bereitstellung von<br />
AsylbewerberUnterkünften, aber wer beantrage<br />
schon in so einem armen Staat wie<br />
Griechenland Asyl? „Wirklich keiner.“ Alle<br />
wollten dochnur das eine: möglichst schnell<br />
weiter in den reichen Norden. „Drei Mal am<br />
Tag lassen wir jetzt die Strandpromenade<br />
säubern“, sagt Kiritsis, aber mehr Toiletten<br />
oder Duschen? „Das werden wir nicht schaffen.“<br />
Nicht können. Oder dochnicht wollen?<br />
Die Präsidentin der Hotelvereinigung<br />
sagt es rundheraus. „Wir wollen kein Aufnahmelager“,<br />
erklärtVina Svinou. Koslebe<br />
zu weit über 90 Prozent vom Fremdenverkehr.<br />
„Wir haben ein sehr starkes touristisches<br />
Produkt“, sagt sie selbstbewusst. Die<br />
Zahlen geben ihr Recht. Dieses Jahr wird<br />
trotz der andauernden politischen Instabilität<br />
und den zwischenzeitlichen Grexit<br />
Ängsten ein sattes Übernachtungsplus bringen,<br />
allein 215 000 Gäste kommen aus<br />
Deutschland. „Kos läuft für uns prima, wir<br />
legen <strong>2015</strong> rund 20 Prozent zu“, sagt AlltoursSprecher<br />
Stefan Suska. Warum auch<br />
nicht, fragt die Reiseleiterin Nicole Hönle.<br />
„Außer in KosStadt gibt es hier keinen<br />
Unterschied zu den anderen Jahren.“ Es gebe<br />
schließlich145 000 Betten auf der 50 Kilometer<br />
langen und zehn Kilometer breiten<br />
Insel. Stornierungen wegen der Flüchtlinge?<br />
„Nicht der Rede wert.“<br />
Wer auf einen Ausflug nach KosStadt<br />
verzichtet, sieht von den Flüchtlingen<br />
nichts. Auch wenn der Wirt der Bar H 2 Oan<br />
der VasilikiGeorgiouStrandpromenade –<br />
dort, wo vor gut einer Woche noch mehr als<br />
2000 Menschen im nahen Stadion unter glühender<br />
Sonne ohne Wasser und Verpflegung<br />
kaserniert waren –jammert, dass auf seiner<br />
Terrasse die Kunden ausbleiben: Die allermeisten<br />
Touristen schlendern entweder neugierig<br />
oder unbeteiligt an den windschiefen<br />
Zelten auf der einen und den bunten Speisekarten<br />
auf der anderen Straßenseite vorbei.<br />
„Wenn ichmir vonschlechtem Gewissen den<br />
Urlaub vermiesen lasse, wird esdenen da<br />
auchnicht besser gehen“, blafft der sonnengerötete<br />
Hans, ein Mittvierziger aus Rastatt.<br />
Seinen vollen Namen will er,wie viele andere,<br />
die gefragt werden, nicht nennen. „Lass<br />
mal“, sagt seine Frau und zieht ihn weg, „die<br />
sind wirklicharm dran.“ Bald geht es mit der<br />
TuiflyBoeing 737 zurück nach Stuttgart.<br />
„Es warein schöner Urlaub“, sagt Hans.<br />
Mohammed, nennen wir ihn so, muss bleiben.<br />
Er liegt auf einer schmutzigen Matratze<br />
in der früheren Rezeption des Hotels „Captain<br />
Elias“. Seit sechs Jahren steht das Haus<br />
leer und kommt herunter.Für 200 Menschen<br />
ist hier Platz. Mehr als 800 dürften es mitt<br />
lerweile sein, vorallem Pakistani, kaum Syrer.<br />
Sie erzählen ähnliche Geschichten: von<br />
Mord und Totschlag, von Unterdrückung<br />
und Verfolgung, vonFolter und Elend. Auch<br />
sie wollen wie John, der sagt, er sei in Kamerun<br />
Lehrer gewesen, ihren vollen Namen<br />
nicht nennen. Wie alt er ist? „Zwischen 18<br />
und 25,“ sagt John. Warum fragst du? Vor<br />
kurzem hat es vor dem „Elias“ gebrannt,<br />
nachdem der Wind die Funken eines offenen<br />
Feuers versprüht hatte. Vier bis in die Spitze<br />
verkohlte Palmen –mehr ist zum Glücknicht<br />
passiert. Im leeren verdreckten Swimmingpool<br />
kochtein Mann auf einem kleinen Ofen<br />
weiter sein Essen. Rund um das Haus verteilen<br />
sichgroße RoteKreuzZelte und improvisierte<br />
Verschläge. Nur ein paar DixiKlos<br />
auch hier, einige wenige Wasserhähne. Dafür<br />
viel Müll. „Eine Frage der unterschiedlichen<br />
Kultur“, sagt Kiritsis.<br />
Der Bürgermeister der Insel ist verärgert,<br />
wenn man ihn auf die desolaten Zustände<br />
anspricht. „Natürlichist ,Captain Elias’ eine<br />
Schande“, sagt er. Erhabe das Lager nicht<br />
gewollt, aber die Regierung in Athen habe<br />
die Lage provoziert.<br />
Nächste Woche will er das Haus per Gerichtsbeschluss<br />
räumen lassen. Die Stadt<br />
hat gegen den PleiteHotelier und die PiräusBank<br />
Klage eingereicht. Und dann? Kiritsis<br />
zuckt mit den Schultern. Irgendwann<br />
würden die Flüchtlinge Kosschon verlassen.<br />
„Europa muss sich über ihre Zukunft Gedanken<br />
machen. Nicht wir.“<br />
Wolfgang Molitor<br />
Der stellvertretende Chefredakteur<br />
der „Stuttgarter<br />
Nchrichten“ wardrei Tage<br />
auf der griechischen Insel<br />
unterwegs, um sich in einer<br />
illegalen Unterkunft umzusehen<br />
und mit Flüchtlingen<br />
zu sprechen.<br />
Großeinsatz in Österreich nach Flüchtlingstragödie<br />
Schleuser machen dickes Geschäft mit dem Flüchtlingselend –Kühllastwagen mit bis zu 50 Toten auf der Autobahn südlich von Wien entdeckt<br />
Die Flüchtlingstragödie in Österreich mit<br />
bis zu 50 Toten rückt einmal mehr das kriminelle<br />
Schleusermilieu in den Mittelpunkt.<br />
Hohe Gewinnspannen und ein überschaubares<br />
Risikolocken.<br />
Wasist am gestrigen Donnerstag in Österreich<br />
passiert?<br />
Nach der Flüchtlingstragödie in Österreich<br />
mit möglicherweise bis zu 50 Toten ist ein<br />
Großeinsatz von Polizei und Staatsanwaltschaft<br />
angelaufen. Unter Führung eines Krisenstabs<br />
fahnden Beamte nach den Schleppern,<br />
in deren Kühllastwagen die Leichen<br />
am Donnerstag auf einem Pannenstreifen<br />
der Autobahn 4knapp 50 Kilometer südlich<br />
von Wien entdeckt wurden. Eine Bergung<br />
der toten Flüchtlinge nochander Autobahn<br />
sei nicht möglich, sagte Helmut Marban, der<br />
Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland.<br />
Das Fahrzeug mit einem Überführungskennzeichen<br />
des ungarischen Zolls<br />
sollte daher für die erforderlichen gerichtsmedizinischen<br />
Untersuchungen an einen<br />
anderen Ortgeschleppt werden.<br />
Auch deshalb könne vorerst noch nicht genau<br />
ermittelt werden, wie viele Leichen sich<br />
in dem Lkw befinden und auf welche Weise<br />
die Menschen ums Leben kamen. Als wahrscheinlich<br />
gilt, dass sie erstickt sind. Der<br />
Polizeidirektor des Burgenlands, Hans Peter<br />
Doskozil, hatte von „mindestens 20 oder<br />
auch40bis 50 Toten“ gesprochen.<br />
Wemgehörte der Transporter?<br />
Ein Werbebanner auf dem Lkw weist auf<br />
einen slowakischen Geflügelproduzenten<br />
hin. Dieser hat jede Verbindung zu der<br />
Flüchtlingstragödie in Österreich mit Dutzenden<br />
Toten entschieden zurückgewiesen.<br />
„Der Lastwagen ist seit 2014 nicht mehr in<br />
unserem Besitz“, teilte ein Sprecher des Firmeneigentümers,<br />
der AgrofertHolding in<br />
Prag, am Donnerstag mit. Das Fahrzeug sei<br />
nach mehreren Wiederverkäufen nach<br />
Ungarn geraten. Die ursprüngliche Firmenreklame<br />
sei von den neuen Besitzern nicht<br />
entfernt worden. Die slowakische Polizei bot<br />
der Agentur TASR zufolge ihren Kollegen in<br />
ÖsterreichHilfe bei den Ermittlungen an.<br />
Wie haben deutsche Politiker reagiert?<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist<br />
sehr betroffen angesichts der Flüchtlingstragödie<br />
in Österreich. „Wir sind alle erschüttert<br />
von der entsetzlichen Nachricht“,<br />
sagte Merkel am Donnerstag bei der WestbalkanKonferenz<br />
in Wien. Dieser Vorfall<br />
zeige erneut die Dringlichkeit der Flüchtlingsfrage,<br />
sagte die Kanzlerin. „Das mahnt<br />
uns, das Thema Migration im europäischen<br />
Geist, im Geist der Solidarität anzugehen<br />
In diesem Lkw wurden an der A4 etwa20Kilometer<br />
vom Länderdreieck Österreich-Slowakei-<br />
Ungarn die toten Flüchtlinge entdeckt Foto: dpa<br />
und Lösungen zu finden.“ Bundesinnenminister<br />
Thomas de Maizière forderte einen<br />
härteren Einsatz gegen Schlepperbanden.<br />
Gibt es konkrete Vorschläge?<br />
De Maizièresprachsichdafür aus, schnellstmöglichEUAufnahmestellen<br />
in Italien und<br />
Griechenland einzurichten. Damit könne<br />
verhindertwerden, dass die Flüchtlinge weiter<br />
auf Schlepper angewiesen seien. In diesen<br />
Stellen sollen die Flüchtlinge registriert<br />
und ihr Schutzbedarf geprüft werden. Sei<br />
dieser gegeben, müssten die Menschen auf<br />
alle EUStaaten verteilt werden. Er hoffe,<br />
dass diese sogenannten Hotspots bis Jahresende<br />
funktionsfähig seien, sagte de Maizière<br />
bei einem Besuch des Bundesamts für Migration<br />
und Flüchtlinge.<br />
Wo sind besonders viele Schleuser unterwegs?<br />
Vonden türkischen Hafenstädten wie Izmir<br />
setzen Zehntausende Flüchtlinge auf die in<br />
Blickweite liegenden griechischen Inseln<br />
wie Kosoder Lesbos mit klapprigen Booten<br />
oder Schlauchbooten über. Für die oft nur<br />
eineinhalbstündige Passage müssen proPerson<br />
wenigstens 1000, nicht selten 1500 Dollar<br />
(etwa870 bis 1300 Euro) an Schleuser gezahlt<br />
werden. Schlepper lassen sich auch<br />
den illegalen Grenzübertritt zwischen Mazedonien<br />
und Serbien fürstlich bezahlen.<br />
Die Reise nach Nordserbien und die Überquerung<br />
der ungarischen Grenze ist ebenfalls<br />
teuer. Österreich und das bayrische<br />
Grenzgebiet um Passau sind weitere Drehund<br />
Angelpunkte.<br />
Wie groß ist dasHeer der Schlepper?<br />
Da Flüchtlinge und Schlepper eisern<br />
schweigen, gibt es keine gesicherten Zahlen.<br />
In Österreichsaßen am 1. Juli 198 Schleuser<br />
in Haft. Einen Monat später warenesschon<br />
298, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur<br />
APA amDonnerstag unter<br />
Berufung auf das Justizministerium. In Bayern<br />
flogen im ersten Halbjahr 1300 Fälle auf.<br />
Das war schätzungsweise die Hälfte aller<br />
einschlägigen kriminellen Taten bundesweit.<br />
Im Passauer Untersuchungsgefängnis<br />
fehlt bereits Platz: Die Zahl der UHäftlinge<br />
übersteigt die Zahl der Haftplätze um fast<br />
das Fünffache.<br />
Welche Strafen müssen Schleuser fürchten?<br />
In Serbien wurden Hunderte Taxis beschlagnahmt,<br />
weil deren Besitzer nicht registrierte<br />
Flüchtlinge illegal in Richtung<br />
Ungarn transportiert hatten. In Österreich<br />
müssen Schlepper mit Gefängnis bis zu zwei<br />
Jahren rechnen.<br />
Wenden Schlepper auch Gewalt an?<br />
Ja, zum Beispiel in den beiden mazedonischen<br />
Dörfern Vaksince und Lojane in Sichtweite<br />
zur Grenze mit Serbien. Dort hatten<br />
im Drogen und Waffenschmuggel erfahrene<br />
organisierte Banden Hunderte Flüchtlinge<br />
eingekerkertund sie erst gegen hohe „Lösegelder“<br />
wieder freigelassen. Mitte Juni dieses<br />
Jahres befreite die Polizei, die hier sonst<br />
wenig zu sagen hat, in einer Aktion mit dem<br />
Codenamen „Ali Baba“ 128 festgehaltene<br />
Flüchtlinge.
Baden-Württemberg<br />
A8 wird zu Hindernisparcours<br />
Stuttgart 21 Projekt bringt Autofahrern neue Engpässe auf Fildern und Alb – ab sofort und auf Jahre hinaus<br />
N<br />
Die Durststrecke für Autofahrer, die<br />
zügig vorankommen wollen, wird auf<br />
der Autobahn 8 länger. Das Bahnprojekt<br />
Stuttgart–Ulm bringt ihnen neue<br />
Hindernisse rund um den Flughafen<br />
Stuttgart und auf der Schwäbischen Alb.<br />
Von Josef Schunder<br />
STUTTGART. Verschwenkte Fahrbahnen, begrenzte<br />
Geschwindigkeit: Bei der Tank- und<br />
Rastanlage Denkendorf wird ab dem 26. August<br />
daraus ein Dauerzustand für die Autofahrer<br />
in Richtung München. Auf der<br />
Schwäbischen Alb ist eine ähnliche Schleife<br />
für Autos in Richtung Karlsruhe schon eine<br />
Woche früher eröffnet worden: zwischen<br />
Merklingen und Hohenstadt.<br />
An beiden Stellen werden in offener Bauweise<br />
Querungen für die neue ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />
Stuttgart–Ulm gebuddelt.<br />
An beiden Orten wird in absehbarer<br />
Zeit auch die Gegenfahrbahn verlegt werden.<br />
Auf der Alb dürfte die Autobahn frühestens<br />
Mitte 2017 wieder auf die angestammte<br />
Linie gebracht werden, bei Denkendorf<br />
im Frühjahr 2018. Und bis dahin<br />
wird auch an anderen Stellen mächtig verschwenkt<br />
und gebaggert, vor allem beim<br />
Messe-Parkhaus am Flughafen. Das kann<br />
gutgehen – aber zumindest bei Verkehrsspitzen<br />
schnell zu Störungen und Stauchaos<br />
führen. Die A 8 bei Stuttgart ist nun mal zu<br />
Stoßzeiten mit 100 000 bis 150 000 Kfz pro<br />
Tag belastet. „Da führt in der Regel jegliche<br />
Stuttgart<br />
Stuttgart-21-<br />
Neubaustrecke<br />
Landesmesse<br />
S<br />
Flughafen<br />
PLIENINGEN<br />
Flughafenbahnhof<br />
Ulm/München<br />
A8<br />
Baustelle oder Störung zum Stau“, sagt Volker<br />
Zahn, Verkehrsexperte beim ADAC<br />
Württemberg. Autobahn-Ausweichstrecken<br />
gebe es kaum. Sehr viel hänge davon ab, wie<br />
die Verschwenkungen im Detail umgesetzt<br />
werden.<br />
Da gibt es Hoffnung. Bei den derzeitigen<br />
Eingriffen soll die Zahl der Fahrspuren beibehalten<br />
werden. Mit Fahrspurbreiten von<br />
3,65 bis 2,75 Meter bei Denkendorf sei man<br />
auch ganz gut aufgestellt, meint Zahn. Dass<br />
dort Tempo 80 erlaubt sein soll,<br />
spreche zudem dafür, dass der<br />
Kurvenradius an der Verschwenkung<br />
nicht zu drastisch sei. Andernfalls<br />
könne es zum Schreckbremsen<br />
von überraschten Autofahrern<br />
auf den letzten Metern<br />
kommen. Markierungen auf der<br />
Fahrbahn, die auch bei Regen in<br />
der Nacht gut erkennbar sind,<br />
müssten aber auch gewährleistet sein. Und<br />
natürlich viel Information: im Rundfunk<br />
und auf den dynamischen Anzeigentafeln<br />
der Verkehrsbeeinflussungsanlage. Günstig<br />
sei, dass es sich bei vielen Autofahrern in<br />
dem Abschnitt um Berufspendler handle,<br />
die sich hier auskennen, sagt Zahn, „dennoch<br />
rechnen wir mit deutlichen Behinderungen<br />
des Verkehrs“. 2016 wächst die Staugefahr<br />
noch.<br />
Dann werden auch auf beiden Seiten des<br />
Messeparkhauses Tunnel gebaut, die die A 8<br />
unterqueren. Sie sollen den künftigen Fernbahnhof<br />
am Flughafen mit der ICE-Neubautrasse<br />
Stuttgart–Ulm auf der anderen<br />
Seite der Autobahn verbinden. Das betrachtet<br />
die Bahn neuerdings als Planfeststellungsabschnitt<br />
1.3a von Stuttgart 21. Der<br />
Abschnitt 1.3b bringt zusätzlich einen Tunnel,<br />
der Teil der sogenannten Flughafenkurve<br />
ist. Die verbindet den künftigen Gäubahn-Halt<br />
neben der S-Bahn-Station Flughafen<br />
mit dem Fildertunnel beim Fasanenhof,<br />
der zum Hauptbahnhof führt. Diese<br />
Kurve wird über dem Verbindungstunnel<br />
Fernbahnhof–Neubaustrecke liegen – aber<br />
auch unter der Erde.<br />
Foto: Leif Piechowski<br />
„Wenn man nicht optimal<br />
vorgeht, gibt es einen<br />
Sturm der Entrüstung“<br />
Walter Schoefer<br />
Stuttgarter Flughafendirektor<br />
Noch ist nicht gesichert, dass diese Vorhaben<br />
in einem Zug realisiert werden und<br />
die A 8 nur einmal verlegt wird. Flughafenchef<br />
Walter Schoefer jedenfalls<br />
sieht Anlass, bei der Bahn mächtig dafür<br />
zu werben. „Wenn man hier nicht optimal<br />
vorgeht und wenn zweimal in die<br />
Autobahn eingegriffen werden<br />
muss, wird es einen<br />
Sturm der Entrüstung<br />
geben“, warnt er. Wenn<br />
es gehe wie früher<br />
beim Bau des Messeparkhauses,<br />
würde<br />
es diesmal „zu<br />
einem Chaos erster<br />
B 295<br />
Stuttgart<br />
B14<br />
Ordnung führen“. Nach einem Gespräch mit<br />
Projektchef Manfred Leger ist Schoefer aber<br />
„vorsichtig optimistisch“.<br />
Momentan sei man zuversichtlich, die Abwicklung<br />
in einem Zug hinzukriegen, bestätigt<br />
das Kommunikationsbüro fürs Bahnprojekt.<br />
Allerdings weiß man auch, dass das<br />
Eisenbahn-Bundesamt über die Genehmigung<br />
der Gleiskurve möglicherweise „ein bis<br />
zwei Jahre später“ entscheiden könnte als<br />
über die anderen Tunnel. Für den Abschnitt<br />
1.3a hofft die Bahn auf grünes Licht bis Ende<br />
<strong>2015</strong>. Diese Tunnel will sie so realisieren,<br />
dass die Umleitung für die Autos bei Plieningen<br />
im Lauf des Jahres 2018 aufgehoben<br />
werden kann. Dort wird dann die Neubaustrecke<br />
gebaut. Möglicherweise werde die<br />
Flughafenkurve daher nicht in offener Bauweise,<br />
sondern bergmännisch erstellt. Ihre<br />
Inbetriebnahme ist für Ende 2023 angepeilt,<br />
nicht wie beim Fernbahnhof Ende 2021.<br />
B27<br />
B10<br />
1 2 3 4 5<br />
4 Eingriff bei<br />
Anschlussstelle Esslingen<br />
Auf der Nordseite der Autobahn durchschneidet<br />
die ICE-Trasse die Autobahn-An-<br />
Hier soll<br />
schlussstelle Esslingen/Neckar.<br />
2018 der Umbau beginnen. Der Plan ist: Von<br />
Esslingen kommend, soll man auch künftig<br />
unter der Autobahn und dann auch unter<br />
der ICE-Trasse in Richtung Neuhausen auf<br />
den Fildern fahren können – und umgevon<br />
der Autobahn Mün-<br />
kehrt. Die Abfahrt<br />
chen– Karlsruhe und<br />
die Auffahrt in Rich-<br />
aber westlich in<br />
tung Karlsruhe werden<br />
Richtung Karlsruhe<br />
verlegt – und an die<br />
schon früher verlegte L 1204 angebunden.<br />
Von der Autobahn kommend, können Auto-<br />
Esslingen/<br />
fahrer hier in die Richtungen<br />
Neuhausen sowie Plieningen abbiegen –<br />
oder von der L 1204 auf die Autobahn Rich-<br />
tung Karlsruhe auffahren.<br />
B14<br />
Esslingen<br />
Denkendorf<br />
Neckar<br />
B 313<br />
5 Eingriff bei Denkendorf<br />
Hier wird in offener Bauweise ein 786 Meter<br />
langer Tunnel gebaut, in dem später die<br />
Züge unter der Autobahn durchfahren.<br />
Rechts der Fahrbahn Richtung München<br />
(Bild) entsteht auch ein Platz für etwaige<br />
Rettungseinsätze im Bahnbetrieb. Der Eingriff<br />
in die Fahrbahn hat in Höhe der Tankund<br />
Rastanlage Denkendorf schon begonnen.<br />
Am Mittwochmorgen sollen die drei<br />
Spuren in Richtung München hier auf einer<br />
Länge von 850 Meter neu markiert und in<br />
Richtung Mittelstreifen verschwenkt sein.<br />
Es gilt Tempo 80. Wenn der Trog des Bahntunnels<br />
in offener Bauweise ein Stück weit<br />
fertig ist, wird die Straße darübergelegt und<br />
eine neue Baugrube aufgemacht. Das heißt:<br />
Die Fahrbahn wird mehrfach phasenweise<br />
verlegt. Auch die Gegenfahrbahn. Bauzeit:<br />
mindestens bis Frühjahr 2018. Die Bahn<br />
verbaut hier knapp 40 Millionen Euro.<br />
B10<br />
6 Eingriff bei Wendlingen<br />
Die dortige Anschlussstelle soll von 2017 an<br />
umgebaut werden. Die Auffahrtsrampe für<br />
Autofahrer, die von Plochingen her kommen<br />
und in Richtung München wollen, wird<br />
gesperrt. Für sie soll es eine ortsnahe Umleitungsstrecke<br />
geben, kündigte das Regierungspräsidium<br />
an.<br />
Widderstall<br />
A81<br />
B 312<br />
6<br />
Wendlingen<br />
8 Eingriffe bei Hohenstadt<br />
und Merklingen-Widderstall<br />
auf der Albhochfläche<br />
1 Eingriffe bei Landesmesse<br />
und Flughafen<br />
Hier wird es für Autofahrer 2016 ernst.<br />
Dann sollen Verbindungen geschaffen werden<br />
zwischen den Bahn-Neubauten nördlich<br />
und südlich der A 8. Aus unserer Grafik<br />
oben und dem Luftbild wird es ersichtlich:<br />
Die ICE-Neubaustrecke Stuttgart-Ulm<br />
erhält zur Anbindung des neuen Fernbahnhofs<br />
am Flughafen eine halbe Schleife unter<br />
der Autobahn hindurch. ICE-Züge können<br />
zwischen Wendlingen und dem Hauptbahnhof<br />
Stuttgart künftig auch am Flughafen<br />
stoppen. Außerdem können andere Fernund<br />
Regionalzüge über die bestehende S-<br />
Bahn-Strecke, über ein neues Gleis neben<br />
der S-Bahn-Station Flughafen und über die<br />
ICE-Neubaustrecke zwischen der Gäubahn-Strecke<br />
bei Stuttgart-Rohr und dem<br />
Hauptbahnhof verkehren. Dafür entstehen<br />
Baugruben westlich und östlich des Messe-<br />
Parkhauses über der Autobahn. Auch hier<br />
gilt: Da diese Tunnel in offener Bauweise<br />
erstellt werden, muss die Autobahn verlegt<br />
werden. Sie rückt in Richtung Plieningen.<br />
Die Flughafengesellschaft fordert, die Tunnelarbeiten<br />
kompakt und mit möglichst<br />
wenigen Eingriffen in die A 8 zu erledigen.<br />
B464<br />
2 Eingriff bei der<br />
Anschlussstelle Plieningen<br />
Für den Transitverkehr auf der Autobahn<br />
werden die Arbeiten an dieser und an anderen<br />
Anschlussstellen in der Nähe nicht zusätzlich<br />
ins Gewicht fallen, glauben die<br />
Planer der Bahn. Beim Aus- und Einfahren<br />
von der und in die A 8 könnten die Autofahrer<br />
aber auch hier Auswirkungen zu spüren<br />
bekommen. Baubeginn ist 2016. Neben der<br />
Anschlussstelle betreffen die Arbeiten auch<br />
die Südumgehung von Plieningen.<br />
B 297<br />
3 Eingriff in die<br />
Landesstraße 1204<br />
Direkt auf der Nordseite der A 8 beim Flughafen<br />
verläuft heute die L 1204, die hier<br />
Plieningen mit dem südlich der Autobahn<br />
gelegenen Neuhausen auf den Fildern verbindet<br />
– mit einer Abzweigung in Richtung<br />
Scharnhausen. Doch nördlich der Autobahn<br />
soll zwischen dem Bahntunnel von und zum<br />
Hauptbahnhof Stuttgart beim Fasanenhof<br />
sowie der Raststätte Denkendorf die ICE-<br />
Trasse verlaufen, die bei der Rastanlage die<br />
Autobahn unterqueren wird. Die Konsequenz<br />
ist: Die L 1204 muss der Bahntrasse<br />
Platz machen und wird weiter nach Norden<br />
in Richtung Scharnhausen verlegt. Der<br />
Baubeginn soll 2016 sein.<br />
B 313<br />
B297<br />
B465<br />
7 Eingriff vor dem Aichelberg<br />
Neben der Autobahn ist in diesem Bereich<br />
schon heute einiges von den Arbeiten für die<br />
Neubaustrecke Wendlingen-Ulm zu entdecken,<br />
wie das Foto von Anfang August beneben<br />
der Fahrbahn, unterhalb<br />
legt: Rechts<br />
von Autobahntunnelröhren, ist im Berg das<br />
Westportal des Boßlertunnels zu sehen.<br />
Unweit davon<br />
wird ein neben einem Firgelegener<br />
Rastplatz für Auto-<br />
mengelände<br />
fahrer in Fahrtrichtung München gesperrt<br />
werden müssen, wenn 2017 hier Bauarbeiten<br />
starten. Beim Rastplatz beginnt – zum<br />
Boßlertunnell hin – ein 250 Meter langer<br />
Tunnel, dem sich ein kurzer Streckenab-<br />
Boßlertunnel anschließt.<br />
schnitt vor dem<br />
Nach etwa einem Jahr will die Bahn den<br />
Rastplatz neu<br />
anlegen.<br />
7<br />
Rastplatz vor<br />
dem Aichelberg<br />
Aichelberg<br />
A8<br />
Hohenstadt<br />
8<br />
B28<br />
B466<br />
Merklingen<br />
StN-Grafiken: Lange/Gröger<br />
Fotos: Horst Rudel/Manfred Grohe/StN (2)/<br />
DB-Projekt Stuttgart-Ulm (2),yearly_V/Fotolia<br />
B10<br />
Zwischen Hohenstadt und Merklingen<br />
wirkt sich der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />
Stuttgart–Ulm seit wenigen<br />
Tagen auch stärker auf die A 8 aus. Am 18.<br />
August ist die Fahrbahn in Richtung Karlsruhe<br />
auf einer Länge von etwa 500 Metern<br />
um rund 80 Meter nach Norden verlegt worden.<br />
Auf dem Luftbild von Anfang August<br />
ist die damals bereits vorbereitete Schleife<br />
am oberen Bildrand zu erkennen. Die Fahrbahn<br />
Richtung München wird von Mitte<br />
September an verlegt. Die Baustellenumfahrung<br />
wird voraussichtlich bis Mitte 2017<br />
bestehen bleiben. Alle vier Fahrspuren, zwei<br />
pro Fahrtrichtung, sollen dauerhaft zur<br />
Verfügung stehen, teilte das hier zuständige<br />
Regierungspräsidium Tübingen mit. An<br />
diesem Engpass darf höchstens Tempo 60<br />
gefahren werden. Der Grund für die Maßnahme:<br />
Vom Ostportal des Steinbühltunnels<br />
wird ein weiterer Tunnel unter der Autobahn<br />
hindurchgebaut. Hier wechselt die<br />
ICE-Trasse von der Nordseite zur Südseite<br />
der Autobahn und umgekehrt. Der neue, 378<br />
Meter lange Tunnel bekommt einen Anschluss<br />
an die Tunnelröhren, die in Höhe des<br />
Weilers Widderstall – aber auf der gegenüberliegenden<br />
Seite der A 8 – bereits in Bau<br />
sind. Bei Merklingen wird ein 394 Meter<br />
langer Tunnel entstehen. Der komplette<br />
Streckenabschnitt zwischen Hohenstadt<br />
und Merklingen hat eine Länge von sieben<br />
Kilometern. Die Gesamtkosten sind mit<br />
rund 87 Millionen Euro veranschlagt.<br />
Ulm<br />
A7
Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Baden-Württemberg<br />
Auf gut Schwäbisch<br />
Täglich neu: Landestypisches für<br />
Einheimische und Reigschmeckte<br />
Wenn i<br />
di net hätt...<br />
Albertine Metzger aus Holzgerlingen<br />
widmet sich dem Ausdruck „siech“ –und<br />
erzählt dazu diese Geschichte: „Es warzu<br />
meiner Schulzeit während des Krieges.<br />
Vier Klassen hatten nur einen Lehrer und<br />
einen Religionslehrer. Während des Religionsunterrichts<br />
kamen sich einmal ein<br />
paar Buben in den hinteren Reihen plötzlich<br />
indie Haare. Der Pfarrer fragte sie,<br />
waslos sei. Einer vonden Buben sage: ,Der<br />
drecketSiechhot mi boxed‘ (im Allgäu ein<br />
häufig gebrauchter Ausdruck). Da machte<br />
der Herr Pfarrer ein trauriges Gesicht und<br />
sagte: ,Kinder,does derfet ihr nie me sage.<br />
Wisset ihr au, wo does herkommt? Früher,<br />
wenn ein Mensch schwer krank war, war<br />
er siech. Hatte er eine ansteckende Krankheit<br />
war erein Siecher. Esgab auch Siechenheime.<br />
Dortwurden die Ärmsten der<br />
Armen untergebracht; sie warenvon allen<br />
anderen ausgeschlossen.‘“<br />
Brigitte Bau aus Ehningen steuert einen<br />
weiteren „Leich“Beitrag bei –„ein lustiges<br />
Erlebnis angesichts eines ernsten Themas:<br />
Dies ist eine wahreGeschichte. Früher gab’s<br />
nochTotengräber,die per Hand mühsam die<br />
Grube für den Sargausheben mussten. Um<br />
nichtsooftausderGrubesteigenzumüssen,<br />
nahm der Totengräber sein Vesper mit in die<br />
Grube. Dabei prostete er spaßeshalber dem<br />
nächstliegenden Grab zu und sagte zum<br />
Beispiel ,Proscht Karle!‘<br />
Einmal erschreckten Lausbuben den<br />
Totengräber, indem sie ihm ,Proscht Erwin!‘<br />
zuriefen. Panikartig sprang er aus<br />
der Grube und suchte das Weite...“<br />
Lustig geht’s weiter –ausnahmsweise<br />
mit einem Witz, eingesandt von Ewald<br />
Lehrer aus Ötisheim:<br />
„Alle Völkchen warenglücklich.<br />
Der Berliner sagte: ,Icke hab ’nen<br />
WahnsinnsDialekt, wa?‘<br />
Der Hanseate sagte: ,Moi Dialekt ist<br />
dufte, ne!‘<br />
Der Kölner sagte: ,Hey,duJeck,<br />
mit Kölschfeiertman Karneval!‘<br />
Der Hesse sagte: ,Babbel net, di Hessa<br />
babbeln des best Hochdeutsch!‘<br />
Der Sachse sagte: ,Janufreilischisäs<br />
Sächsischklosse!‘<br />
Nur für den Schwaben warkein Dialekt<br />
übrig. Da wurde der Schwabe traurig...<br />
Irgendwann sagte dann Gott:<br />
,Was soll’s, no schwedscht halt wi i,<br />
Kerle!‘“<br />
Der schwäbische Spruchdes Tages kommt<br />
vonNicole Mehl aus Aspach: „Ichlese liebend<br />
gern die tollen Sprüche in eurer Rubrik<br />
,Auf gut schwäbisch‘. Viele davon<br />
kenne ich aus meiner Familie, wo immer<br />
noch manche Sprüche kursieren. Oder<br />
aber vomTheaterspielen bei der ,Gruschtelkammer‘<br />
in Auenwald (schwäbisches<br />
Lustspiel). Folgenden Spruch meines Vaters<br />
möchte ichgerne beitragen: ,Wenn idi<br />
net hätt ond do Suppaleffl, no miasst imei<br />
Suppa schlürfa.‘“<br />
Schreiben Sie uns: Zentralredaktion,<br />
Postfach104452, 70039 Stuttgart, Stichwort:<br />
Schwäbisch, Fax: 0711/ 7205<br />
7309; EMail: land@stn.zgs.de<br />
Anbaden<br />
Erstes Treffen des ersten Flüchtlings-<br />
Schwimmvereins: Beim sogenannten Anbaden<br />
haben sich am Donnerstag 14 Flüchtlinge<br />
ins Wasser des Bud-Spencer-Bades in Schwäbisch<br />
Gmünd (Ostalbkreis) getraut. Der Verein<br />
ist nach Angaben des Deutschen<br />
Schwimmverbands der erste seiner Art. Der<br />
örtliche Schwimmverein will die Flüchtlingsaktion<br />
unterstützen. Für viele Teilnehmer sei<br />
das eine echte Herausforderung, sagte Initiator<br />
Ludwig Majohr. Denn das Geräusch des<br />
Wassers wecke Erinnerungen an die Flucht<br />
über das Mittelmeer. „Das geht nicht so wie<br />
bei deutschen Kindern, einfach hopp ins Wasser“,<br />
sagt der 69-Jährige. Foto: dpa<br />
Verbot für Gefahrgut-Lager<br />
an Gewässern gefordert<br />
Am Brandherd in Kirchberg an der Jagst waren 80 bis 100 Tonnen Kunstdünger gelagert<br />
Die Umweltkatastrophe an der Jagst ist<br />
dramatischer als zunächst angenommen.<br />
Die Behörden bewerten den Fluss<br />
als eines der ökologisch wertvollsten<br />
Gewässer im Land.Umweltverbände<br />
fordern, Gefahrenstoffe in der Nähe von<br />
Gewässern strikt zu verbieten.<br />
Von Annette Mohl<br />
STUTTGART. Fachleute beim Landratsamt<br />
SchwäbischHall schätzen die Menge der seit<br />
Sonntag verendeten Fische inzwischen auf<br />
acht Tonnen. Und es werden nochmehr: Das<br />
nach einem Brand mit Düngemitteln verseuchte<br />
Löschwasser ist inzwischen im Hohenlohekreis<br />
angekommen und fließt Richtung<br />
Neckar. Umweltminister Franz Untersteller<br />
und Naturschutzminister Alexander<br />
Bonde machen sich an diesem Freitag in<br />
Krautheim selbst ein Bild.<br />
Kai Baudis, Stellvertretender Vorsitzender<br />
des BUND BadenWürttemberg, fordert<br />
Konsequenzen aus dem Chemieunfall in der<br />
Nacht zum Sonntag: „Es gibt eine klareLehre<br />
aus diesem Unfall. Mineraldünger –in<br />
diesem Fall Quelle des Ammoniumnitrats –<br />
sowie auchGülle, Pestizide und andereChemikalien<br />
dürfen nicht in Gewässernähe gelagert<br />
werden. Einmal ins Wasser gelangt,<br />
lässt sich das Gift kaum aufhalten, verteilt<br />
sichüber viele Kilometer und entfaltet seine<br />
tödliche Wirkung. So praktisch ein Handel<br />
an Mühlenstandorten für landwirtschaftlicheBetriebe<br />
sein mag –der Gewässerschutz<br />
muss Vorrang haben. “<br />
Der NabuLandesvorsitzende Andre<br />
Baumann hat den Eindruck, dass die Behörden<br />
„insbesonderezuBeginn der Gewässerkatastrophe<br />
überfordert waren: Weil lange<br />
unklar war, welche Maßnahmen die richtigen<br />
sind, ging wertvolle Zeit verloren.“<br />
Zweifel hat auch der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbands<br />
(LNV), Gerhard<br />
Bronner: „Wir stellen die Frage, ob man sich<br />
bei Katastrophen und Brandschutzübungen<br />
zu sehr auf Schadensfälle im Verkehrsund<br />
Siedlungsbereich konzentriert hat und<br />
daher auf solche Umweltkatastrophen zu<br />
wenig vorbereitet ist.“<br />
Inzwischen läuft der Großeinsatz nach<br />
Einschätzung von LNV und Nabu zufriedenstellend.<br />
Es gebe Hoffnung, dass der<br />
Schaden am Unterlauf der Jagst sowie im<br />
Neckar geringer sein werde. Die Verbände<br />
verlangen, dass aus den Ereignissen Konsequenzen<br />
gezogen werden.<br />
Am Brandherd–der Mühle in Kirchberg<br />
Lobenhausen – waren 80 bis 100 Tonnen<br />
Kunstdünger gelagert. „Die Vorgänge, die zu<br />
der Katastrophe geführt haben, müssen offen<br />
analysiertwerden“, fordern Bronner und<br />
Baumann. Dies beginne bei der Bau und<br />
Betriebsgenehmigung für das Lager und bei<br />
„FDP muss die Bürokratiebremse sein“<br />
der Frage, welche Informationen über Gefahrgut<br />
und Wasserableitung der Feuerwehr<br />
vorlagen. Da es landesweit häufig Mühlen<br />
gebe, an denen Dünger und Pflanzenschutzmittel<br />
gelagertwürden, müsse grundsätzlich<br />
über die Lagerung von gewässertoxischen<br />
Stoffen in Flussnähe nachgedacht werden.<br />
Zur Diskussion stehe ein grundsätzliches<br />
Verbot der Lagerung in Gewässernähe oder<br />
eine besonders abgeschirmte, völlig brandsichereLagerung,<br />
wie sie heute schon für bestimmte<br />
Pflanzenschutzmittel gelte.<br />
Um das Ökosystem wieder zu stabilisieren,<br />
müsse die Selbstheilungskraft des Gewässersystems<br />
gestärkt werden: „Bevor<br />
man darüber nachdenkt, Fische einzusetzen,<br />
müssen Kleinstlebewesen als Basis der Nahrungskette<br />
aus Seitengewässern und dem<br />
Oberlauf der Jagst einwandern“, sagen<br />
Bronner und Baumann.<br />
„Die Jagst ist eines der wertvollsten Ökosysteme,<br />
das wir in BadenWürttemberghaben.<br />
Große Teile der Jagst und ihrer Nebengewässer<br />
sind als europäische Vogelschutzund<br />
FFHGebiete ausgewiesen“, sagte Minister<br />
Bonde. Minister Untersteller betonte:<br />
„Wir müssen alles Machbareversuchen, um<br />
diese ökologische Katastrophe so gut es geht<br />
zu bewältigen und die Auswirkungen zu begrenzen.“<br />
Insbesonderemüsse es darum gehen,<br />
den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen.<br />
Der geschützte Eisvogel ist unmittelbar<br />
betroffen, da er sichvon Fischen ernährt.<br />
Das Interview Top-Manager Michael Rogowski über die Flüchtlingsproblematik, den Straßenzustand und die Parteien im Land<br />
Von Frank Krause<br />
Michael Rogowski war einer der mächtigsten<br />
deutschen Manager: Zum einen als Vorstandschef<br />
der Voith AG, zum anderen als<br />
Präsident des Bundesverbands der Deutschen<br />
Industrie (BDI).<br />
Herr Rogowski, nichts prägt die Politik derzeit<br />
so wie dasThema Flüchtlinge. Wie bewerten<br />
Sie als Unternehmer die Entwicklung?<br />
Alle wissen um das Problem, aber keiner hat<br />
eine wirkliche Lösung. Es muss jedoch ein<br />
Weggefunden werden. Denn der gigantische<br />
Strom an Zuwanderern nach Europa und<br />
Deutschland wirdnicht so schnell abebben.<br />
Wasmuss die Politik jetzt tun?<br />
Die Gesellschaft ist in der Frage, wie man<br />
mit den Fremden umgehen soll, sehr gespalten.<br />
Zwar stellt sichdie Mehrheit der Bevölkerung<br />
dieser Aufgabe, aber das hat etwas<br />
von der Diskussion um die Windkraft: Alle<br />
sind dafür, nur will niemand das Windrad<br />
vor seiner Haustür. Was wir dringend brauchen,<br />
ist eine Harmonisierung der europäischen<br />
Haltung. Denn dieses Problem kann<br />
ein Land alleine nicht lösen, da müssen sich<br />
die EUMitgliedstaaten endlich auf eine<br />
Linie einigen. BadenWürttemberg selbst<br />
muss schnellstens die Frage des Wohnraums<br />
lösen. Und in den Brennpunkten muss aktiv<br />
Kommunikation betrieben werden. Nur so<br />
schafft man Vertrauen bei den Bürgern.<br />
Washalten Sie davon, die Flüchtlinge verstärkt<br />
auf dem Arbeitsmarkt einzusetzen. Der badenwürttembergische<br />
IHK-Chef Peter Kulitz sagt,<br />
dasfördere die Integration und helfe, den<br />
Fachkräftemangel zu beheben.<br />
Da ist bestimmt einiges möglich, wobei das<br />
natürlichdavon abhängt, welche Qualifikation<br />
die Menschen mitbringen. Ich fürchte,<br />
dass viele Flüchtlinge nicht die beruflichen<br />
Voraussetzungen haben, die wir in den<br />
Unternehmen brauchen. Aus meiner Sicht<br />
ist es vor allem wichtig, dass besser als bisher<br />
zwischen politischVerfolgten und Wirtschaftsflüchtlingen<br />
unterschieden wird.<br />
Wenn es nach Ministerpräsident Kretschmann<br />
geht, ist dasLand für alle Flüchtlinge offen. Er<br />
sagt, dasBootsei nie voll.<br />
Das sagt sich so leicht dahin. Wenn der Ministerpräsident<br />
an diesem Punkt seine stets<br />
proklamierte Bürgerbeteiligung umsetzt,<br />
wird ervon den Bürgern etwas anderes zu<br />
hören bekommen. Natürlich muss man den<br />
Flüchtlingen helfen. Man muss den Leuten<br />
dann aber auchsagen, wasdas bedeutet.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Die Kreise und Kommunen im Land stöhnen<br />
unter dem Zustrom, haben kaum noch<br />
Unterkünfte und warnen, dass die Stimmung<br />
schnell kippen könnte, wenn Haushaltsgeld<br />
nur nochfür das Thema Flüchtlinge<br />
verwendet werden kann. Und ichfürchte,<br />
dass das Problem noch größer wird, weil<br />
weitere Flüchtlinge zu uns kommen. Insofern<br />
befinden wir uns erst am Anfang einer<br />
sehr schwierigen Zeit.<br />
Das Thema Flüchtlinge überlagert viele andere<br />
Themen im Land...<br />
...zum Beispiel Themen wie Infrastruktur<br />
und Bildungspolitik.<br />
Wie schätzen Sie den Stand der Dinge aus Sicht<br />
eines Unternehmens wie Voith ein?<br />
Wenn ich über die Autobahnen, aber auch<br />
über manche Landesstraße in BadenWürttemberg<br />
fahre, ist das eine mittelgroße Katastrophe.<br />
Viele unserer Straßen sind in<br />
einem erbärmlichen Zustand. Das passt<br />
nicht zu einem Wirtschaftsstandort wie BadenWürttemberg.<br />
Die Investitionen in die<br />
Infrastruktur sind seit Jahren viel zu gering.<br />
Aber das ist so ähnlich wie mit dem Abbau<br />
von Bürokratie. Da verspricht die Politik<br />
auchseit Jahren, etwas zu tun, aber in Wahrheit<br />
wird esimmer mehr, wie man an der<br />
Zahl der Gesetze und Verordnungen sieht.<br />
Und die Bildungspolitik?<br />
Bildung beginnt im frühkindlichen Bereich.<br />
Alle Experten sagen, die größtmögliche<br />
Lernkapazität haben junge Leute bis maximal<br />
zwölf Jahre. Darauf muss das Bildungssystem<br />
entsprechend ausgerichtet werden.<br />
Wenn das nicht geschieht, setzt sich der<br />
Trend fort,den wir an unseren Universitäten<br />
sehen, dass nämlich ein Drittel der Studenten<br />
das Studium abbricht. Daraus ergibt<br />
sich zwangsläufig die Frage: Mit welchen<br />
Qualitäten kommen die Leute eigentlichaus<br />
den Schulen an die Universitäten? Ich wage<br />
die Behauptung, dass viele unserer Schulen<br />
den Standardnicht erfüllen. Wirmüssen uns<br />
deshalb nicht darüber wundern, dass manche<br />
Universitäten die Studenten nach kurzer<br />
Zeit wieder aussortieren oder die jungen<br />
Leute das Studium selbst abbrechen.<br />
Unternehmer Klaus Fischer hatgegenüber<br />
unserer Zeitung die Forderung geäußert, man<br />
müsse Kinder bereits im Kindergarten stärker<br />
fördern, um Talente zu entdecken. Es dürfe,<br />
gerade auch in den Schulen, keine Gleichmacherei<br />
stattfinden.<br />
Ich sehe das genauso. Wir müssen uns aber<br />
auchdie Frage stellen, wie gut und qualitätsvoll<br />
die Ausbildung der Leute ist, die für die<br />
frühkindliche Bildung sorgen sollen. Und man<br />
muss sichfragen, ob es eine ausreichende Zahl<br />
an Institutionen gibt, in denen die Kinder betreut<br />
werden können. Daran fehlt es nämlich.<br />
Fischer hatauch gesagt, der Numerus clausus<br />
an den Universitäten sei ein überholtes Verfahren.<br />
Wie sehen Sie das?<br />
Ich habe eine Enkeltochter, die ihr Abitur<br />
mit 1,5 gemacht hat und nach meiner Einschätzung<br />
eine sehr hohe soziale Kompetenz<br />
aufweist. Wenn ichaber sehe, wie sie kämpfen<br />
muss, um einen Studienplatz für Medizin<br />
zu erhalten, ist das eine Katastrophe.<br />
Kann die grün-rote Landesregierung diese<br />
Probleme beheben, oder setzen Sie auf eine<br />
Kurskorrektur nach der Landtagswahl 2016?<br />
Ich hoffe sehr, dass die FDP im nächsten<br />
Landtag wieder vertreten sein wird und in<br />
einer Koalitionsregierung dafür sorgt, dass<br />
der Liberalismus in diesem Land nicht völlig<br />
untergeht. Derzeit erleben wir eine CDU,die<br />
immer weiter nachlinks wandert, wir haben<br />
eine SPD,deren Standortman nicht so richtig<br />
kennt, und wir haben die Grünen. Herr<br />
Kretschmann macht keinen schlechten Job,<br />
aber meine Traumvorstellung einer Regierung<br />
ist die Kombination GrünRot nicht.<br />
Waswürden Sie von der FDP erwarten?<br />
Grundsätzlich gilt, dass der Liberalismus<br />
das Individuum in den Mittelpunkt seiner<br />
Politik stellt und der Staat erst eingreift,<br />
wenn der Einzelne nicht weiterkommt. Ich<br />
setze deshalb darauf, dass die FDP als Bürokratiebremse<br />
und als Sozialtourismusbremse<br />
auftritt. Zudem würden die Liberalen sicher<br />
dazu beitragen, die Bildungslandschaft<br />
möglichst pluralistischzugestalten.<br />
Washeißt das? Weniger Gemeinschaftsschulen,<br />
dafür eine größere Wertschätzung für<br />
Gymnasien und Realschulen?<br />
Genau. Die Bildungspolitik von GrünRot<br />
ist mir zu einseitig auf die Gemeinschaftsschule<br />
ausgerichtet. Die hilft sicher in Sachen<br />
Integration, aber das Bildungsniveau<br />
steigert sie sicherlich nicht. Die Gemeinschaftsschule<br />
ist mit Blick auf die Herausforderungen,<br />
die junge Leute jetzt und in<br />
Zukunft auf dem internationalen Arbeitsmarkt<br />
haben, nicht das Gelbe vomEi.<br />
Sommer-Rätsel<br />
Stadt Land Fluss<br />
Felsenkirchen gibt es einige in<br />
Deutschland, eine der<br />
eindrucksvollsten steht in<br />
Schwäbisch Gmünd, denn sie<br />
besteht aus mehreren Kapellen.<br />
Unsereheutige Frage:<br />
Wemist die Kirchegeweiht?<br />
T<br />
M<br />
H<br />
St. Michael<br />
St. Antonia<br />
St. Salvator<br />
Foto: picasa<br />
Notieren Sie den eingekreisten Buchstaben<br />
vorder richtigen Antwort. Wenn Sie sechs<br />
Fragen hintereinander richtig beantworten<br />
(sechs Erscheinungstage, 22. bis 28. August),<br />
haben Sie das gesuchte Lösungswort.<br />
Teilen Sie uns dieses bis spätestens 1. September<br />
mit –per Post an Zentralredaktion,<br />
StichwortSommerRätsel, Postfach104452,<br />
70039 Stuttgartoder per Fax: 0711/7205<br />
73 09 oder per EMail: raetsel@stn.zgs.de.<br />
Sie nehmen dann an der Wochenverlosung<br />
teil. Der Rechtswegist ausgeschlossen.<br />
In der vierten Rätselwocheverlosen wir: Einen<br />
Gutschein für eine Übernachtung für zwei<br />
Personen inklusive Frühstück im Panacée<br />
Grand Römerbad,Badenweiler,gesponsert<br />
vomPanacée Grand Römerbad. Ein viergängiges<br />
Abendmenü für zwei Personen inklusive<br />
Getränke im Schlosshotel Monrepos,Ludwigsburg,<br />
gesponsertvom Schlosshotel Monrepos.<br />
Einen Gutschein für zwei Übernachtungen<br />
für zwei Personen inklusive Frühstücksbuffet,<br />
einem Drei-Gang-Menü inklusive<br />
Getränke und einem Vier-Gang-Candle-Light-<br />
Dinner inklusive Getränke und Begrüßungscocktail<br />
im Panoramahotel Waldenburg,gesponsertvom<br />
Panoramahotel Waldenburg.<br />
Zwei Tickets für „Walter Sittler liest Dieter<br />
Hildebrand“ bei Audi,gesponsertvon der Audi<br />
AG. Zehn Eintrittskarten für Familien für das<br />
Blühende Barock Ludwigsburg,gesponsert<br />
vomBlühenden Barock. Ein Ticket zweiter<br />
Klasse für eine Fahrt mit dem TGV nach Paris<br />
für zwei Personen,gesponsertvon der DB<br />
Mobility Logistics AG. Fünfmal zwei Eintrittskarten<br />
für dasHaus der Geschichte sowie fünf<br />
Kataloge zur Sonderausstellung „Auf nackter<br />
Haut“,gesponsertvom Haus der Geschichte<br />
BadenWürttemberg. Ein Kaffee-Abo über ein<br />
Jahr lang 500 Gramm Hochland-Kaffee monatlich,<br />
gesponsertvon HochlandKaffee. Ein<br />
Tagesarrangement für zwei Personen bestehend<br />
aus einem Essensgutschein im Ramada-Hotel,<br />
freiem Eintritt in dasMuseum und in<br />
die Limes-Thermen, sowie eine Nachbildung<br />
eines Römischen Trinkbechers und drei Familienkarten<br />
für dasLimesmuseum,gesponsert<br />
vomLimesmuseum in Aalen. Sechsmal zwei<br />
Freikarten für dasRavensburger Spieleland,<br />
gesponsertvom Ravensburger Spieleland.<br />
Dreimal zwei Freikarten für Sea Life,gesponsertvon<br />
Sea Life. Fünf Tripsdriller Tagespässe<br />
für zwei Personen inklusive Gutschein für ein<br />
Vinarium-Glas,gesponsertvon Tripsdrill.<br />
Fünfmal zwei Eintrittskarten für die Wilhelma,<br />
gesponsertvon der Wilhelma. Zehnmal zwei<br />
Erwachsenenkarten und zwanzigmal zwei<br />
Kindergarten für die Burg Hohen Neuffen<br />
Falknerei,gesponsertvon der BurgHohen<br />
Neuffen Falknerei. Zehn Quizquartettkarten<br />
Baden, zehn Quizquartettkarten Württemberg,<br />
zehn Quizbücher Baden-Württemberg<br />
und zehn Quizbücher „Wer? Wie? Was? Wo?<br />
Landesgeschichte Baden-Württemberg“ vom<br />
Silberburg-Verlag,gesponsertvom SilberburgVerlag.<br />
Zehnmal zwei Karten „Fuenf<br />
feiern 20 Jahre“,gesponsertvon Stuttgarter<br />
Nachrichten Marketing.<br />
Nächste Frage in der morgigen Ausgabe<br />
Kurz berichtet<br />
90-Jährige verjagt Einbrecher<br />
Eine resolute 90Jährige hat einen Einbrecher<br />
in der Nacht zum Donnerstag in die<br />
Flucht gebrüllt. Der Unbekannte hatte laut<br />
Polizei eine Fensterscheibe zum Badezimmer<br />
der Seniorin in Karlsruhe eingeworfen.<br />
„Die Frau schrie den Einbrecher derartig<br />
an, dass dieser das Weite suchte“, teilten die<br />
Beamten mit. (lsw)<br />
Frau fährt nach Fahrradunfall<br />
nach Hause und stirbt<br />
Eine junge Frau ist in Staufen (Breisgau<br />
Hochschwarzwald) nacheinem Radunfall<br />
mit scheinbar leichten Verletzungen nach<br />
Hause gefahren und Stunden später gestorben.<br />
Die 18Jährige sei mit einem Bekannten<br />
in der Nacht zum Donnerstag auf dem Heimwegzusammengestoßen<br />
und gestürzt. Weil<br />
sie nur leicht verletzt schienen, hätten sie<br />
sichvon einem Taxi nachHause bringen<br />
lassen. Am Vormittag fanden Familienangehörige<br />
die 18Jährige bewusstlos. Die Frau<br />
starb wenig später im Krankenhaus. (lsw)
Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Panorama<br />
Schaulaufen<br />
Kobold mit<br />
Jo-Jo-Effekt<br />
Kleider machen Leute. Oder auch<br />
nicht. Um dasherauszufinden,<br />
unterziehen wir den Kleidungsstil<br />
bekannter Persönlichkeiten aus<br />
Politik, Wirtschaft und Kultur einem<br />
Stresstest –und zwar regelmäßig an<br />
dieser Stelle. Heute: Pumuckl.<br />
Von Tomo Pavlovic<br />
Über die aktuellen KlamottenTrends in<br />
der Welt der Kobolde gibt es keine gesicherten<br />
Erkenntnisse. Das mag daran<br />
liegen, dass ein Kobold kein Menschist,<br />
sondern ein Hausgeist, ein guter Dämon,<br />
der in der nordischen Mythologie jede<br />
Gestalt annehmen kann. Er kann Drache<br />
sein, unsichtbar,ein Tier mit Fell. Selbst<br />
das Geschlecht ist vakant. Die Verwandlung<br />
als Prinzip.Das ist Mode pur.<br />
Dochindiesem Land hegt man in gewissen<br />
Kreisen größte Ängste vorVeränderungen<br />
und besonders vormodischen<br />
Trends. Alles muss bleiben, wie es noch<br />
nie war. Selbst die cleversten Kobolde<br />
können sichdieser gesellschaftlichen<br />
Zwangsjacke nicht entziehen. Der Pumuckl<br />
zum Beispiel. Rotes Wuschelhaar,<br />
barfuß und dazu ein Bäuchlein unterm zu<br />
kurzen Hemdchen: Dieser vermenschlichte<br />
LieblingsKobold der Deutschen erinnerte<br />
weniger an ein Fabelwesen, als an<br />
einen Münchner Anarchisten und 68er,<br />
der auf seinem Wegzur nächsten Studentendemo<br />
falschabgebogen und schließlichals<br />
Zeichentrickfigur im Fernsehen<br />
gelandet war. Dochdie Zeiten ändern<br />
sich. Ehedem rebellische 68er tragen heute<br />
DesignerAnzüge und besitzen Ferienimmobilien<br />
in der Toskana.<br />
Für eine Neuauflage des Pumuckl<br />
Buchs, das demnächst im KosmosVerlag<br />
erscheinen soll, hat der Kobold abgespeckt.<br />
Wahrscheinlichhat er eine glutenfreie<br />
Diät hinter sich, geht täglichjoggen<br />
und senkt mit einer KrankenkassenApp<br />
seinen ohnehin hibbeligen Ruhepuls.<br />
Alles okay, denkt man. Dochdie wütenden<br />
Proteste vonPumucklFans und konservativenSozialromantikern<br />
haben den<br />
Verlag dazu bewogen, die Renovierung<br />
beim folgenden Buchzurückzunehmen.<br />
Der klassische JoJoEffekt nacheiner<br />
mutlosen Gewichtsreduktion. Ungesund<br />
und traurig, das. Auch weil die Anfeindungen<br />
gegen den wesentlich<br />
attraktiverenPumuckl im<br />
Internet zum Teil diskriminierender<br />
Natur waren.<br />
Und waslernt<br />
man daraus?<br />
Vollschlank ist<br />
das neue<br />
Schlank. Und<br />
nur nochKobolde<br />
mit Plauze sind<br />
politischkorrekt.<br />
Leute<br />
Foto: dpa<br />
Cyrus zeigt sich freizügig<br />
Die USSängerin MileyCyrus (22) ist in<br />
einem TVInterview freizügig aufgetreten:<br />
IhreBrüste wareninder Late<br />
NightTalkshowvon Jimmy Kimmel (47)<br />
nur mit kleinen Herzchen abgeklebt und<br />
mit einem Umhang zum Teil bedeckt.<br />
Der ExKinderstar („Hannah Montana“)<br />
erzählte am Mittwoch(Ortszeit), dass ihr<br />
ein ähnlicher Look einst geholfen habe,<br />
ihreNervosität zu überwinden, als sie<br />
den Musiker Paul McCartney (73) traf.<br />
„Ichhabe gemerkt, dass er nicht wusste,<br />
wie er mit mir sprechen soll“, sagte sie.<br />
„Ichhabe michdabei wohler gefühlt,<br />
weil es ihm unangenehm war.“(dpa)<br />
Damon erntet Kartoffeln<br />
Damon Foto: dpa<br />
Der USSchauspieler<br />
Matt Damon (44) hat<br />
bei den Dreharbeiten<br />
für seinen neuen<br />
ScienceFictionFilm<br />
„The Martian“ gelernt,<br />
einen Kartoffelackerzubestellen.<br />
„Ichhabe einen<br />
Crashkurs im Kartoffelanbau<br />
bekommen“,<br />
erzählte der<br />
OscarPreisträger in einem Video auf der<br />
InstagramSeite des Magazins „People“.<br />
„Man konnte nicht nur so tun, wir mussten<br />
echte Kartoffeln anbauen.“ (dpa)<br />
50 Cent verkauft Nobelvilla<br />
Der vordem Bankrott stehende Rapper<br />
50 Cent (40) will erneut versuchen, seine<br />
Nobelvilla vorden Torender Stadt Hartford<br />
im USStaat Connecticut zu verkaufen.<br />
Das sagte sein Anwalt am Mittwoch<br />
(Ortszeit) bei einer Gerichtsanhörung.<br />
Der 40Jährige habe das 50000<br />
Quadratmeter große Anwesen 2007 für<br />
rund 16,3 Millionen Euroangeboten,<br />
dann den Preis mehrfachgesenkt. (AP)<br />
Knuts Tod wird zum Gewinn für Forscher<br />
Autopsie bringt Klarheit über den Tod des beliebten Eisbären –das könnte die Behandlung kranker Menschen voranbringen<br />
Als Knut 2011 stirbt, trauern Tausende<br />
Fans um den Star des Berliner Zoos.<br />
Nun steht fest: Der Eisbär starb als Folge<br />
einer Autoimmunreaktion –einer<br />
Menschenkrankheit.<br />
BERLIN (dpa). Knopfaugen und ein kuschelig<br />
weißes Fell waren die Markenzeichen von<br />
Eisbär Knut. Bilder des Pflegers Thomas<br />
Dörflein, der das von seiner Mutter verstoßene<br />
Tierbaby mit der Flasche großzog,<br />
machten den Berliner ZooBewohner zum<br />
Star. Nach seinem plötzlichen TodimAlter<br />
vonnur vier Jahren trauerten Fans. Jetzt haben<br />
Forscher die genaue Ursache vonKnuts<br />
Krankheit entdeckt.<br />
Der Neurowissenschaftler Harald Prüß<br />
vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative<br />
Erkrankungen konnte zusammen mit<br />
Kollegen zeigen, dass eine Autoimmunreaktion<br />
Knuts Gehirnentzündung verursacht<br />
hat. Sie hatte bei ihm im März 2011 einen<br />
epileptischen Anfall ausgelöst. In dessen<br />
Folge stürzte Knut in ein Wasserbeckenund<br />
ertrank. Die Forschungsergebnisse wurden<br />
im Fachmagazin „Scientific Reports“ veröffentlicht.<br />
Bislang landen viele Patienten<br />
mit der Krankheit ohne Not<br />
in der Psychiatrie<br />
Am 5. Dezember 2006 kommt Eisbär Knut im Berliner Zoo zur Welt.Pfleger Thomas Dörflein (oben li.) wird zum Ersatz-Papa. Das macht beide weit über<br />
die Stadthinaus bekannt. Auch als Knut älter wird, lockt dasverspielte Tier Millionen Besucher in den Zoo.Sein dreckiges Fell (unten Mitte, 20<strong>08</strong>) tut seiner<br />
Beliebtheit keinen Abbruch. Am 19. März 2011 stirbt Knut vor den Augen der Zoobesucher.Ein Präparatmit seinem (wieder sauberen) Fell ist im Berliner<br />
Naturkundemuseum ausgestellt(unten re.)<br />
Fotos: dpa/AP/Michael Deufel<br />
Die sogenannte AntiNMDARezeptor<br />
Enzephalitis wurde bislang nur bei Menschen<br />
nachgewiesen und auch das erst vor<br />
wenigen Jahren in den USA. Bei dieser<br />
Entzündung des Gehirns greifen Antikörper<br />
die für die Lern und Gedächtnisbildung<br />
zuständigen Schlüsselstellen an. „Das Abwehrsystem<br />
des Körpers schießt gewissermaßen<br />
über das eigene Ziel hinaus“, erklärt<br />
Prüß. Statt Krankheiten zu bekämpfen,<br />
würden die Antikörper eigene Nervenzellen<br />
schädigen. Epileptische Anfälle, Halluzinationen<br />
und Demenz können die Folge sein.<br />
Knut ist bis heute unvergessen. Noch immer<br />
treffen sich Fans im Zoo, um seiner zu<br />
gedenken. Dort erinnert auch ein Denkmal<br />
an ihn. Bis zu seinem Tod2011 hatten den<br />
tierischen Star,der mit fortschreitendem Alter<br />
nicht mehr ganz so niedlichaussah, mehr<br />
als elf Millionen Menschen besucht. Seit<br />
2014 ist der präparierte Eisbär im Berliner<br />
Museum für Naturkunde ausgestellt. Berlins<br />
Zoodirektor Andreas Knieriem gratulierte<br />
den Wissenschaftlern: „Sie haben die<br />
Basis dafür geschaffen, dass in Zukunft entsprechende<br />
Erkrankungen wie die vonKnut<br />
früher erkannt und behandelt werden können.“<br />
Dass Knut unter einer<br />
Gehirnentzündung gelitten hatte, hatte das<br />
Berliner LeibnizInstitut für Zoo und Wildtierforschung<br />
(IZW) bereits im Januar 2014<br />
bekanntgegeben. Die dortigen Wissenschaftler<br />
hatten mit modernsten Methoden<br />
nach der Ursache für Knuts Krankheit<br />
gesucht, so Alex Greenwood, Leiter für<br />
Wildtierkrankheiten am LeibnizInstitut.<br />
Dochdie Ursache für die Hirnentzündung<br />
–oft sind Virenoder Bakterien der Auslöser –<br />
Das machen die Deutschen<br />
Ergebnisse Freizeit-Monitor der Stiftung für Zukunftsfragen<br />
Kaffee trinken oder Ausflüge machen? Im<br />
Internet surfen oder in den Garten gehen?<br />
Die Freizeit der Deutschen hat sichinkurzer<br />
Zeit stark verändert. Das zeigt ein Vergleich<br />
der Studien aus den Jahren <strong>2015</strong> und 2010.<br />
Gewinner<br />
Gartenarbeit: Womöglich hat der BioTrend<br />
dafür gesorgt, dass sich mehr Menschen als<br />
noch 2010 über selbst angebaute Tomaten,<br />
Zucchini und Sonnenblumen freuen. Bei den<br />
GewinnerHobbys ist Gartenarbeit die einzige<br />
körperliche Betätigung.<br />
Digitales: Die meisten Deutschen sind inzwischen<br />
online, Zuwachs gibt es bei älteren<br />
Menschen. „Der Mensch ist bequem und<br />
lässt sich gern unterhalten. Beides geht mit<br />
digitalen Medien extrem einfach“, so Gesundheitspsychologin<br />
Julia Scharnhorst. Ob<br />
die Befragten im Internet daddeln oder Wikipedia<br />
lesen, das sagt die Studie jedoch<br />
nicht.<br />
Fernsehen: Seit mehr als 20 Jahren ist die<br />
Flimmerkiste in der Studie der Deutschen<br />
liebstes Hobby. Sogut wie jeder guckt mindestens<br />
einmal pro Woche. Trotz Internet<br />
Zuwachs sieht Medienwissenschaftler Joachim<br />
Trebbe keine Konkurrenz fürs Fernsehen:<br />
Auch weronline Serien gucke,verhalte<br />
sichnicht anders als der klassische TVFan.<br />
Von Thomas Spang<br />
RICHMOND. AndyParker steht der Schmerz<br />
ins Gesicht geschrieben. Und der Ärger, als<br />
er im republikanischen Haussender FOX<br />
Klartext spricht. „Wir müssen etwas tun<br />
gegen verrückte Leute, die ihre Finger an<br />
Waffen bekommen“, fordertder Vater Alison<br />
Parkers (24), die während einer LiveSchalte<br />
des Lokalsenders WDBJ im Süden Virginias<br />
von einem ehemaligen Kollegen regelrecht<br />
hingerichtet worden war. Zusammen mit<br />
dem KameraMann Adam Ward (27).<br />
„Ich bin hin und hergerissen zwischen<br />
Schock, Trauer und Ärger“, sagt Parker der<br />
FOXInterviewerin. „Ich werde die Gesetzgeber<br />
an den Pranger stellen, die nichts tun,<br />
um die Hintertüren bei den Personenüberprüfungen<br />
nicht schließen und sicherstellen,<br />
dass Verrückte keine Waffen bekommen“.<br />
Viel zu lange seien die Politiker zu feige gewesen,<br />
sich mit der Waffenlobby anzulegen.<br />
„Das ist jetzt meine Mission im Leben“.<br />
Verlierer<br />
Spontan sein, Ausflüge, Shoppen: Aus dem<br />
Alltagstrott auszubrechen gelingt anscheinend<br />
immer seltener. „Viele würden gerne<br />
öfter aus dem Haus gehen, schaffen es aber<br />
nicht“, sagt Studienleiter UlrichReinhardt.<br />
Wunsch und Wirklichkeit lägen sehr weit<br />
auseinander. Auch den wöchentlichen Einkaufsbummel<br />
unternimmt nicht einmal<br />
mehr einer vonzehn Bürgern. Shoppen im<br />
Laden –gehörtdamit zu den Verlierern.<br />
Kultur: Das Musikhören verzeichnete zwar<br />
vergleichsweise große Zuwächse in der Studie<br />
–schließlichlassen sichLieder via Internet<br />
jederzeit abspielen. Die klassischen kulturellen<br />
Aktivitäten spielen jedoch fast gar<br />
keine Rolle mehr, soReinhardt. 54 Prozent<br />
der Deutschen gehen nie ins Theater, indie<br />
Oper oder zu einem Klassikkonzert.<br />
Kaffeetrinken: Für einige Deutsche ist das<br />
gemeinsame Kaffeetrinken wohl ein Hobby<br />
von gestern: Kaffee und Kuchen sind der<br />
größte Verlierer der Studie. Allerdings ging<br />
der Rückgang voneinem hohen Niveau aus,<br />
so dass noch knapp mehr als die Hälfte der<br />
Befragten mindestens einmal die Woche in<br />
Richtung Kuchentheke ausrückt. Psychologin<br />
Scharnhorst hat eine Vermutung, woran<br />
der Rückgang liegen könnte: „Echte Treffen<br />
erfordern mehr Aufwand.“<br />
Veränderte Freizeit<br />
Top 5 der Freizeitbeschäftigungen <strong>2015</strong><br />
Veränderung des Freizeitverhaltens (Vergleich zu 2010 in Prozentpunkten)<br />
Internet<br />
Musik hören<br />
Gartenarbeit<br />
Telefonieren (unterwegs)<br />
Computer nutzen<br />
mit Kindern spielen<br />
Zeitung/Zeitschrift lesen<br />
mit Freunden zu Hause treffen<br />
Shopping/Einkaufsbummel<br />
Kaffee trinken/Kuchen essen<br />
blieb nochfür einige Zeit im Dunkeln. Knuts<br />
Autopsiebericht mit der Diagnose „Enzephalitis<br />
ohne Erregernachweis“ ließ schließlich<br />
den Neurowissenschaftler Prüß hellhörig<br />
werden. „Mir war klar: Das muss eine<br />
autoimmune Hirnentzündung sein“, sagte<br />
Prüß. An der Charité, wo er ebenfalls beschäftigt<br />
ist, hatte eine Studie von 2010 gezeigt,<br />
dass viele unaufgeklärte Enzephalitis<br />
Fälle beim Menschen auf die in den USA entdeckte<br />
Autoimmunreaktion zurückzuführen<br />
waren. „86 Prozent der Fälle aus fünf<br />
Jahren konnten wir so aufklären“, sagt Prüß.<br />
Ihm sei klar gewesen, dass auch Knuts<br />
Krankheit eine ähnliche Ursache haben<br />
könnte. Die Untersuchung von Knuts Nervenwasserproben<br />
aus dem IZW brachte<br />
schließlichGewissheit.<br />
Bei der Entzündung des Gehirns greifen<br />
fehlgeleitete Antikörper die für die Lernund<br />
Gedächtnisbildung zuständigen<br />
Schlüsselstellen an. Weil die Krankheit zum<br />
Teil noch unbekannt sei, würden viele Patienten<br />
in die Psychiatrie eingewiesen, so<br />
Prüß. Dabei seien sie gut mit einer Blutwäsche<br />
oder Medikamenten behandelbar.<br />
„Durch Knut ist ein gewisser Bekanntheitsgrad<br />
zu erwarten, der für solche Patienten<br />
hoffen lässt“, sagte Prüß. Das könnte Menschen<br />
und Tieren helfen. Bei Zootieren sind<br />
bislang etwaein Drittel der Enzephalitisfälle<br />
ungeklärt. Das könnte sichnun ändern.<br />
So viel Prozent der Befragten* gingen wenigstens einmal pro Woche diesen Freizeitbeschäftigungen nach:<br />
Fernsehen<br />
Radio hören<br />
Telefonieren (von zu Hause)<br />
Internet<br />
Zeitungen/Zeitschriften lesen<br />
Auf die Bluttat folgt der Waffenstreit<br />
Doppel-Mord vor laufender Kamera löst Rufe nach strengeren Gesetzen aus –mal wieder<br />
Unterstützung erhält Parker aus dem<br />
Weißen Haus. „Das ist ein weiteres Beispiel<br />
von Waffengewalt, die zu alltäglich überall<br />
in den USA geworden ist“, erneuert der<br />
Sprecher des Präsidenten, Josh Earnest, den<br />
Ruf nach schärferen Waffengesetzen. „Es<br />
gibt Dinge, die mit gesundem Menschenverstand<br />
vom Kongress getan werden können,<br />
die einen spürbaren Effekt bei der Verringerung<br />
der Waffengewalt hätten“.<br />
Klartext spricht auch die demokratische<br />
Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton,<br />
die bei einer Wahlkampfveranstaltung<br />
in Iowa ihr Entsetzen und Abscheu vordem<br />
live übertragenen DoppelMord ausdrückt:<br />
„Wir müssen etwas gegen die Waffengewalt<br />
tun“, fordertdie Kandidatin. „Es gibt genügend<br />
Leute, die das sehen und wissen, aber<br />
dann nichts tun.“<br />
Die republikanischen Präsidentschaftskandidaten<br />
versprechen, für die Opfer zu<br />
beten. Zum Thema Waffen äußert sich keiner.Obdie<br />
vomFernsehen und den sozialen<br />
Medien millionenfachverbreitete Gewalttat<br />
etwas am Kult der Amerikaner ändert, wird<br />
vonvielen bezweifelt. Weder das KinoMassaker<br />
vonAurora nochdas Abschlachten der<br />
Kinder und Lehrer in der Grundschule von<br />
SandyHook hatten etwas verändert.<br />
Dabei sprechen die Statistiken eine deutliche<br />
Sprache. Waffengewalt ist in den entwickelten<br />
Industriegesellschaften ein speziell<br />
amerikanisches Problem. In den USA<br />
werden 15mal mehr Menschen mit einer<br />
Handfeuerwaffe ermordet als in Deutschland.<br />
Obwohl dortnur 4,4 Prozent der Weltbevölkerung<br />
leben, besitzen die Amerikaner<br />
die Hälfte aller zivil erworbenen Waffen.<br />
Seit Sandy Hook gab es 864 Massaker mit<br />
mehr als vier Toten. Statistischwirdetwajede<br />
Viertelstunde ein MenschOpfer einer mit<br />
einer Schusswaffeverübten Gewalttat.<br />
Der DoppelMord von Virginia hätte im<br />
Kontext von jährlich rund 33 000 Toten<br />
kaum national Schlagzeilen gemacht, hätte<br />
der Täter Bryce Williams nicht selbst für<br />
– 12<br />
– 7<br />
– 7<br />
– 8<br />
– 9<br />
+ 4<br />
+ 6<br />
+ 6<br />
97 Prozent<br />
*repräsentative Umfrage im Juli <strong>2015</strong> (über 2000 Pers. ab 14 Jahren)<br />
73<br />
72<br />
90<br />
89<br />
+ 15<br />
+ 25<br />
dpa / StN / Ettischer / Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen<br />
maximale Publizität gesorgt. Er hatte alles<br />
durchdacht: VomTiming der LiveSchalte,<br />
über die Aufnahme der Tatmit der eigenen<br />
Kamera bis zum Einstellen des Materials auf<br />
Facebook, Twitter und YouTube. Außerdem<br />
verschickte er ein abstruses Bekennerschreiben,<br />
in dem er seine Tatmit Rache für<br />
die Morde in der Kirche von Charleston begründet<br />
und für angeblichdurch den ehemaligen<br />
Arbeitgeber und Kollegen von WDBJ<br />
erfahrene Diskriminierung.<br />
Dass Williams, der eigentlich Vester Lee<br />
Flanagan III. heißt, nach seiner Entlassung<br />
Kollegen bedrohte und von der Polizei aus<br />
dem Nachrichtenraum geführt werden<br />
musste, hinderte ihn nicht daran, die Tatwaffe<br />
legal und ohne Wartezeit zu kaufen.<br />
Als er nach der Tat festgenommen werden<br />
soll, richtet Flanagan die Waffe auf sich<br />
selbst, überlebt zunächst, stirbt bald darauf<br />
in einer Klinik in Fairfax. Mit anderen Gesetzen,<br />
davon ist Alisons Vater überzeugt,<br />
wäreseine Tochter nochamLeben.
Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Stuttgart<br />
Rund 400 Trauergäste, darunter viele Prominente aus Sport und Politik, haben sich beim Trauergottesdienst in der katholischen Domkirche St. Eberhard versammelt<br />
Großer Abschied von einem<br />
harten und fairen Streiter<br />
Fotos: Getty,dpa ,7aktuell<br />
Stuttgarter<br />
Flüchtlinge weiter<br />
auf Odyssee<br />
DONAUESCHINGEN (rom). Die 21 000EinwohnerStadt<br />
Donaueschingen muss ab<br />
kommenden Montag weitere 500 Flüchtlinge<br />
aufnehmen –jene Asylbewerber,die<br />
zwischenzeitlich im Notquartier in der<br />
Stuttgarter Schleyerhalle untergebracht<br />
waren, von woaus sie am Mittwoch nach<br />
Offenburg ineine Messehalle umziehen<br />
mussten –indie nächste Notunterkunft.<br />
Die Flüchtlinge sollen in den ehemaligen<br />
Kasernen der DeutschFranzösischen Brigade<br />
unterkommen, die seit dem Abzug<br />
der französischen Soldaten im Juni 2014<br />
leer stehen.<br />
Derzeit plant Donauseschingen die zivile<br />
Nachnutzung des 15 Hektar großen<br />
Geländes. Dort werden schon jetzt 300<br />
Flüchtlinge versorgt. Die Stadt war nach<br />
eigenen Angaben nicht in die Planungen<br />
involviertund hat erst am Mittwochdurch<br />
das Regierungspräsidium Freiburg davon<br />
erfahren. „Es kann nicht sein, dass man<br />
hier über alle möglichen Kapazitäten verfügt,<br />
ohne dies vorher mit uns abzustimmen“,<br />
ärgertsichOberbürgermeister Erik<br />
Pauly. Das sei eine Vorgehensweise, die er<br />
nicht akzeptieren könne, sagte der CDU<br />
Politiker unserer Zeitung.<br />
Theater und Konzerte<br />
Theater<br />
Vor dem Sarg von Gerhard Mayer-Vorfelder statten prominente Vertreter von Politik und<br />
Sport noch einmal ihren Dank ab<br />
Drinnen Trauer um einen großen<br />
Mitspieler in Sport und Politik –<br />
draußen Schaulustige, die prominente<br />
Trauergäste sehen wollen: Familie,<br />
Weggefährten und Zaungäste haben<br />
Abschied vom früheren Minister und<br />
früheren VfB-Präsidenten Gerhard<br />
Mayer-Vorfelder genommen.<br />
Von Josef Schunder<br />
und Thomas Metschl<br />
STUTTGART. Der Sarg vor dem Altar ist üppig<br />
mit weißen Rosen geschmückt. Neben<br />
ihm bezeugen mehr als zwei Dutzend Kränze<br />
die Trauer –und weiter hinten im Kirchenraum<br />
rund 400 Trauergäste. In der katholischen<br />
DomkircheSt. Eberhardnehmen<br />
am Donnerstag Sport, Politik und Gesellschaft<br />
Abschied vonGerhardMayerVorfelder.Von<br />
dem streitbaren CDUPolitiker,der<br />
20 Jahre Landesminister war, 25 Jahre Präsident<br />
des VfB Stuttgart und fünf Jahre des<br />
Deutschen FußballBundes. Am 17. August<br />
warer82jährig in Stuttgartgestorben.<br />
Zwei Lieder,die ihm besonders lieb waren,<br />
erklingen beim Pontifikalrequiem für ihn ein<br />
letztes Mal: am Anfang das Kirchenlied „Von<br />
guten Mächten wunderbar geborgen“. Am<br />
Ende „My Way“ von Frank Sinatra, auf<br />
einem Saxofon. Das eine Lied stehe für MayerVorfelders<br />
Glaube, dass der Todnicht das<br />
Ende ist, und es tröste nun auchdie Angehörigen,<br />
sagt Bischof GebhardFürst. Das andere<br />
stehe für MayerVorfelders Bekenntnis,<br />
Eurofighter verfolgen ägyptischen Airbus<br />
Alarm in den Wolken: Auslöser für den Einsatz der Luftwaffe ist häufig fehlender Funkkontakt –Ursache sind in der Regel Pilotenfehler<br />
Von Eva Funke<br />
STUTTGART. Zu dem Knall durch Überschallgeschwindigkeit<br />
im Luftraum über<br />
Stuttgart, der am vergangenen Mittwochdie<br />
Stuttgarter und ihreNachbarn in der Region<br />
in Schreckenversetzte, gibt es jetzt Details.<br />
Nach Angaben des Luftfahrtamts der<br />
Bundeswehr jagten zwei Eurofighter einem<br />
ägyptischen CargoAirbus, TypA300/622R,<br />
hinterher. Der Grund für die Verfolgungsjagd<br />
war, dass die Maschine keinen Funkkontakt<br />
zur Flugsicherungsbehörde hatte<br />
und vomRadar verschwunden war. Die beiden<br />
Militärjets sollten ursprünglich zu<br />
einem Übungsflug über München, als sie um<br />
16.02 Uhr der Alarm im bayerischen Lechfeld<br />
erreichte. Mit Überschallgeschwindigkeit<br />
flogen die Piloten exakt drei Minuten:<br />
von 16.27 bis 16.30 Uhr. Bei Überschall beträgt<br />
die Geschwindigkeit mehr 330 Meter<br />
dass er sein Leben gelebt hat. Auf seine Art.<br />
Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />
trauertumden Menschen MayerVorfelder –<br />
und um den politischen Gegner, mit dem er<br />
„manchen Strauß ausgefochten“ habe. Er sei<br />
„das Gesicht der konservativen Landespolitik“<br />
gewesen. Ein zutiefst politischer Kopf,<br />
der keiner politischen Rauferei aus dem Weg<br />
gegangen sei, aber auch einstecken konnte.<br />
„Immer war erMitglied im Verein für klare<br />
Ansprache.“ Und Pragmatiker. Als Kultusminister<br />
habe er die umstrittene Mengenlehre<br />
aus dem Lehrplan genommen. Politische<br />
Gegnerschaft habe er nicht mit Feindschaft<br />
verwechselt. Der GrünenPolitiker dankt<br />
nicht nur für faire Gegnerschaft, sondern<br />
auch „für die spätere herzliche Freundschaft“.<br />
Das Land verdanke„MV“ viel.<br />
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn<br />
erinnert an MayerVorfelders Ringen um<br />
Werte und Inhalte. „Er war konservativ bis<br />
ins Mark.“ Der Grüne hebt aber auchdas Talent<br />
hervor, komplexe Politik in verständliche<br />
Worte zu übersetzen –und die Bereitschaft<br />
zur Versöhnung nachdem Streit. Ex<br />
Ministerpräsident Günther Oettinger nennt<br />
seinen Parteifreund einen Netzwerker,einen<br />
Mann mit Führungsanspruchund einen feinen<br />
Menschen „mit vielen Stärken und wenigen<br />
Schwächen, die er nicht verborgen<br />
hat“. Seine Tätigkeit wirkeineiner „ordentlichen<br />
Struktur des Landeshaushalts und<br />
einer Offenheit der Landespolitik für Kunst<br />
und Kultur“ nach. Oettinger würdigt auch<br />
Ehefrau Margit. „Sie hat ihn erzogen und<br />
angezogen. Und beides stand ihm gut.“<br />
DFBPräsident Manfred Niersbach sagt<br />
schmunzelnd: „Er war immer auf Ballhöhe,<br />
Bischof Gebhard Fürst und Familie Mayer-Vorfelder nach dem Ende des Trauergottesdienstes<br />
proSekunde, also 1188 Kilometer proStunde.<br />
„Um 16.31 Uhr hatten unsere Piloten<br />
Sichtkontakt zu dem Airbus“, so die Sprecherin<br />
des Luftfahrtamts .<br />
Einsätze wie dieser gehören zum sogenannten<br />
Air Policing: Die Piloten werden als<br />
eine Art Luftpolizei dann alarmiert, wenn<br />
sich ein Flugzeug nicht identifizieren lässt<br />
oder sichungewöhnlichverhält.<br />
Ein Major der Luftwaffe erklärt, was bei<br />
den Einsätzen passiert: „Ein Pilot setzt seinen<br />
Eurofighter neben die Maschine ohne<br />
Funkkontakt und versucht, Blickkontakt zu<br />
dem Piloten zu bekommen. Der andere Jet<br />
bleibt im Hintergrund.“ Meist ist den Piloten<br />
der verfolgten Maschinen sofort klar,<br />
dass die Funkverbindung wegist. „Das passiert<br />
relativ häufig, weil die Funkfrequenz<br />
manuell eingestellt werden muss und sie sich<br />
von Land zu Land ändert“, sagt der Sprecher<br />
der Luftwaffe. Auch der AirbusPilot<br />
obwohl er nicht immer zum Anpfiff<br />
dawar.“ Manchmal sei die<br />
Bedeutung des Kürzels MV deshalb<br />
so erklärtworden: „mit Verspätung“.<br />
Niersbachbescheinigt<br />
MayerVorfelder Verdienste um<br />
Deutschlands Fußballnachwuchs<br />
und Anteil am Weltmeistertitel.<br />
Eine „Ausnahmeerscheinung“<br />
sei er gewesen, meint VfB<br />
Chef Bernd Wahler.<br />
Um 13.09 Uhr, gut zwei Stunden<br />
nach dem Beginn, wird der<br />
Sarg hinausgetragen. Bald rollt<br />
der Leichenwagen in der Stuttgarter<br />
Fußgängerzone davon.<br />
Drinnen erklingen die letzten<br />
Orgeltöne. Dann werden die prominenten<br />
Trauergäste von der<br />
Schaulust der Passanten eingeholt<br />
und fotografiert: UEFA<br />
Präsident Michel Platini, Bundestrainer<br />
Joachim Löw und all<br />
die anderen.<br />
Der lange Abschied von MV ist damit<br />
nicht vorbei. Die Trauergäste streben zur<br />
MercedesBenzArena. Dort finden die vier<br />
Kinder nocheinmal dankbareWorte für den<br />
Vater,für all die Gespräche und Ratschläge.<br />
Politische Kämpfe und Niederlagen habe er<br />
nie in die Familie getragen. Auch so manche<br />
Episode kommt nochmal zur Sprache. Dazu<br />
trinkt man ein Gläschen Champagner. Das<br />
Getränk, das MV so schätzte. Und für jeden<br />
eine rote Wurst. Und auchdas hätte ihm gut<br />
gefallen.<br />
Beigesetzt wird der Tote am Freitag –im<br />
Kreis seiner Familie.<br />
hatte das vergessen. ProJahr gehen etwa40<br />
Alarme ein, 20mal wird gestartet. Bei den<br />
übrigen Alarmen bemerken die Piloten noch<br />
vordem Startder Eurofighter ihren Fehler.<br />
Die Einsätze fliegt die Luftwaffe, weil es<br />
zu ihren Aufgaben gehört, auch als Bündnispartner<br />
der Nato, die Sicherheit im<br />
Luftraum zu kontrollieren. Zu zweit unterwegs<br />
sind die Militärjets trotz der hohen<br />
Kosten vonrund 70000 Europro Flugstunde<br />
aus reiner Vorsicht „Polizeistreifen bestehen<br />
ja auchimmer aus zwei Leuten“, so<br />
der Sprecher.<br />
Die Kosten für die Einsätze werden den<br />
Piloten, die den Kontakt zum Boden verloren<br />
haben, beziehungsweise deren Airlines<br />
nicht in Rechnung gestellt, sondern als Art<br />
Übungsflug verbucht. Der Major: „Auchsolche<br />
Flüge dienen dazu, den hohen Ausbildungsstandard<br />
der Piloten zu sichern, damit<br />
sie die Bevölkerung schützen können.“<br />
Uefa-Präsident Michel Platini, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach,<br />
VfB-Präsident Bernd Wahler und der Ex-Ministerpräsident<br />
und jetzige EU-Kommissar Günther Oettinger (von li.)<br />
Ministerpräsident Winfried Kretschmann zolltdem Verstorbenen<br />
Respekt<br />
Info<br />
Prominente Trauergäste<br />
¡ Der Sport nahm mit vielen Prominenten<br />
Abschied von Mayer-Vorfelder.Unter anderen<br />
zu sehen: Liga-Präsident Reinhard<br />
Rauball, die DFB-Assistenztrainer Thomas<br />
Schneider und Andreas Köpke, DFB-Sportdirektor<br />
Hansi Flick und Nationalelf-Manager<br />
Oliver Bierhoff,die Fußballtrainer Jens<br />
Keller und Christoph Daum sowie die<br />
Fußballspieler Karl Allgöwer,Krassimir<br />
Balakov, Fredi Bobic, Guido Buchwald,<br />
Cacau, Karl-Heinz Förster,Maurizio Gaudino,<br />
Christian Gentner,Martin Harnik, Timo<br />
Hildebrand, Dieter Hoeneß, Stefan Kuntz,<br />
Jens Lehmann, Hansi Müller,Matthias<br />
Sammer,Toni Schumacher,Zvonimir<br />
Soldo und Rudi Völler.<br />
¡ Die Politik warunter anderem mit den<br />
Ex-Ministerpräsidenten Erwin Teufel und<br />
Stefan Mappus (beide CDU), Finanz- und<br />
Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD),<br />
Staatskanzleichef Klaus-Peter Murawski, ,<br />
Minister Winfried Hermann (beide Grüne),<br />
CDU-Vizeparteichef Thomas Strobl, Ex-Parlamentarier<br />
Rezzo Schlauch (Grüne) und<br />
den Ex-Ministern Dieter Spöri und Frieder<br />
Birzele (beide SPD) vertreten. (jos)<br />
Info<br />
Schneller als der Schall<br />
¡Die Luftwaffe der Bundeswehr verfügt<br />
derzeit über 140 Eurofighter.115 Maschinen<br />
sind momentan einsatzbereit, die<br />
übrigen werden gewartet.<br />
¡Ein solches Kampfflugzeug kostet 70 bis<br />
80 Millionen Euro.<br />
¡Die Geschwindigkeit der Fighter wird in<br />
Mach gemessen. Die maximale Geschwindigkeit<br />
liegt bei 2,35 Mach. Das sind 2876<br />
Kilometer pro Stunde.<br />
¡ImÜberschallbereich sind die Eurofighter,<br />
abhängig von Luftdruck, Fluggeschwindigkeit<br />
und Luftdichte, bei einer Geschwindigkeit<br />
von mehr als 330 Metern pro<br />
Sekunde unterwegs. Das sind rund 1188<br />
Kilometer pro Stunde. (fu)<br />
¡ Eliszis Jahrmarktstheater,Höhenpark Killesberg:<br />
Wir tanzen heut -Soloprogramm mit<br />
Clownfrau Eliszi, Fr -So16Uhr.-70plus 20: Die<br />
zweifache Geburtstagsfeier -Marianne Sägebrecht<br />
liest aus eigenen Büchern, erzählt,<br />
rezitiert und kocht -Musik: Folk-Pop-Poetry<br />
Duo „Die Saitenspringer“, Sa 20 Uhr.-Kaspers<br />
Geburtstagsfest -Kaspertheater (ab 4J.), Mo -<br />
Do 16 Uhr.<br />
¡ Renitenztheater,Büchsenstraße 26: Frauen<br />
verblühen, Männer verduften 2-Kabarett von<br />
Peter Vollmer,Fr20Uhr.-The Shoo Shoos -<br />
„...On Air!“, Sa 20 Uhr.-Bademeister Schaluppke<br />
-10Jahre unterm Zehner -Stand-Up-<br />
Comedymit Robbi Pawlik, So 19 Uhr.<br />
¡ SpardaWelt Eventcenter,AmHauptbahnhof<br />
3: Kabarett &Travestie mit Frl. Wommy Wonder,Fr,<br />
Sa 20 Uhr,So18Uhr,Mi, Do 20 Uhr.<br />
¡ Theaterhaus, Siemensstraße 11: Caveman -<br />
Broadway-Erfolgsstück von Rob Becker,Fr20Uhr.<br />
-Ja, ich will! -Comedystück von Florian Fickel &<br />
Mahmoud Kadice, Sa 20 Uhr,So19.30 Uhr.<br />
¡ TheaterschiffStuttgart, Theatersaal,Am<br />
Mühlgrün: Volle Tönung -Blondinen greifen<br />
an! -Swing-Revuelette von Nici Neiss und<br />
Cordula Polster,Fr20Uhr,Mi, Do 20 Uhr.<br />
¡ Wortkino,Werastraße 6: Ewig und drei Tage -<br />
Themenabend über dasÄlterwerden von Hans<br />
Rasch, Fr,Sa20Uhr.-Dein ist mein Herz -<br />
Europafantasien, So 18 Uhr.-Frisch gewagt -<br />
Leben und Werk von Max Frisch mit Stefan<br />
Österle, Mo, Di 20 Uhr.-50Jahr blondes Haar -<br />
deutsche Schlager aus fünf Jahrzehnten, Mi 20<br />
Uhr.-Ein Klavier im Urwald -Leben und Wirken<br />
von Albert Schweitzer,Do20Uhr.<br />
Konzerte<br />
Freitag, 28. August<br />
¡ Good Men Gone Bad, Bluesroots &Rock'n'<br />
Roll, Kiste, Hauptstätter Straße 35: 22 Uhr.<br />
¡ Klinke XXX: JFRMoon, Sommermusikfestival<strong>2015</strong>,<br />
Merlin, Augustenstraße 72: 21 Uhr.<br />
¡ Heiner Costabél (Klavier): Liebessehnsucht,<br />
Werke von W. A. Mozart, J. Brahms, R.<br />
Schumann, F. Chopin, Schloss Solitude,<br />
Schlosskapelle, Solitude 3: 20 Uhr.<br />
¡ PeterAutschbach &Ralf Illenberger, No<br />
Boundaries, Theaterhaus, Siemensstraße 11:<br />
20.15 Uhr.<br />
¡ Nickyand the Rhythm Boys, Swing, Traditional<br />
Jazz-Hall, Marienstraße 3B:20Uhr.<br />
¡ 34.Lab-Festival, Musikfestivalmit Kinderprogramm,<br />
Kunsthandwerkermarkt und Kulinarischem,<br />
Zeltbei den Berger Sprudlern,<br />
Untere Anlagen: 18 Uhr –noch bis einschl.<br />
Sonntag,30. August (Sa/So ab 13 bzw.11Uhr)<br />
Samstag, 29. August<br />
¡ Klinke XXX: Elenka, Sommermusikfestival<br />
<strong>2015</strong>, Merlin, Augustenstraße 72: 21 Uhr.<br />
¡ NewStoryville Jazzband, Jazz der20er und<br />
30er Jahre, Traditional Jazz-Hall, Marienstr.3B:<br />
20.15 Uhr.<br />
Sonntag, 30. August<br />
¡ Solitude-Soiree: Matthias S. Otto (Tenor)<br />
&Vitaliy Shal (Gitarre), Werke von J. Dowland,<br />
B. Britten, F. Sor u. a., Schloss Solitude,<br />
Schlosskapelle, Solitude 3: 17 Uhr.<br />
¡ Sommer!7xOrgel: Balthasar Baumgartner<br />
(Meppen), Werke von R. Schumann, J. S.<br />
Bach, O. Messiaen, D. Bédard, Stadtkirche Bad<br />
Cannstatt, Am Marktplatz 1: 20 Uhr.<br />
Montag, 31. August<br />
¡ Antonio Cuadros De Béjar &Latin Affairs,<br />
Kiste, Hauptstätter Str. 35: 21 Uhr.<br />
Dienstag, 01. September<br />
¡ Das kleine Orchester der Kulturen, Weltmusik,<br />
Kiste, Hauptstätter Straße 35: 21 Uhr.<br />
Mittwoch, 02. September<br />
¡ Dog EatDog, Crossover, Keller Klub, Rotebühlplatz<br />
4: 20.30 Uhr.<br />
¡ EckhardStromer invites Eberhard Schröder,<br />
Meters,Kiste, Hauptstätter Str.35: 21 Uhr.<br />
Donnerstag, 03. September<br />
¡ Flying Cakes, Modern Jazz,Kiste, Hauptstätter<br />
Straße 35: 21 Uhr.<br />
¡ Oldtime Jazz Quartett, Swing, Traditional<br />
Jazz-Hall, Marienstraße 3B:20Uhr.<br />
¡ KonzertimBiergarten: Mamoudou<br />
Doumbouya, Jazz,Afropop, Blues, Wagenhallen,<br />
Innerer Nordbahnhof 1: 20 Uhr.<br />
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Wirtschaft Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Stromzähler in einer Wohnung: Bürger im Südwesten wenden nur 2,2 Prozent ihrer Konsumausgaben für Stromkosten auf –der niedrigste Wert im Bundesvergleich<br />
Förderkosten für Öko-Energie steigen<br />
Die sogenannte EEG-Umlage wird 2016 offenbar auf gut 6,5 Cent erhöht –Brennstoffe werden aber generell günstiger<br />
Der Ölpreis ist auf Talfahrt, und auch<br />
andere Energieträger werden günstiger.<br />
Mit Blick auf die Strompreise steht der<br />
Südwesten sogar besonders gut da.Aber<br />
es gibt auch gegenläufige Trends bei<br />
den Kosten von Energie. Ein Überblick:<br />
Von Walther Rosenberger<br />
Strom –Nicht gerade günstig<br />
Verglichen mit der Eurozone sind die Strompreise<br />
in Deutschland nachDaten des Leipziger<br />
Instituts für Energie (IE) sehr hoch. Inflationsbereinigt<br />
lag der Haushaltsstrompreis<br />
in Deutschland im Jahr 2014 einschließlichaller<br />
Steuern, Abgaben und Umlagen<br />
um knapp 47 Prozent über dem EU<br />
Durchschnitt. Ursächlich dafür sind unter<br />
anderem Kostenbelastungen durch die<br />
Energiewende. So wird die sogenannte<br />
EEGUmlage, über die der Ausbau erneuerbarer<br />
Energien gefördertwird, im kommenden<br />
Jahr wahrscheinlich erhöht. „Nach<br />
unseren Berechnungen wirddie EEGUmlage<br />
2016 auf gut 6,5 Cent je Kilowattstunde<br />
steigen“, sagte IEGeschäftsführer Werner<br />
Bohnenschäfer. Aktuell beträgt die Umlage<br />
6,17 Cent. Außerdem könnte der extrem heiße<br />
Sommer die Förderkosten weiter nach<br />
oben treiben, sagte Bohnenschäfer.Solaranlagen<br />
laufen in Deutschland seit Wochen<br />
unter Volldampf und speisen viel Solarstrom<br />
ins Netz ein. Allerdings wäre esfalsch zu<br />
vermuten, dass Energie nur im Energiewendeland<br />
Deutschland teurer wird. In den vergangenen<br />
sieben Jahren sind die Preise in<br />
Deutschland um knapp 30 Prozent nach<br />
oben geklettert, in der EU immerhin noch<br />
um knapp 14 Prozent. In BadenWürttemberg<br />
kommen die Haushalte ganz gut weg.<br />
Statistisch gesehen werden hierzulande je<br />
Kilowattstunde rund 27,3 Cent fällig –rund<br />
Bundesanleihen<br />
% von bis X 27.8. Rendite<br />
4 06 16 x 103,59 -<br />
3,75 06 17 105,39 -<br />
4,25 07 17 x 1<strong>08</strong>,27 -<br />
4 07 18 109,90 -<br />
4,25 <strong>08</strong> 18 112,59 -<br />
3,75 <strong>08</strong> 19 113,00 -<br />
3,5 09 19 113,78 -<br />
3,25 09 20 114,26 -<br />
2,5 10 21 x 112,81 0,09<br />
3,25 11 21 x 117,97 0,16<br />
1,75 12 22 x 109,90 0,29<br />
1,5 13 23 x 1<strong>08</strong>,27 0,41<br />
2 13 23 x 112,16 0,44<br />
1 14 24 103,39 0,61<br />
1,5 14 24 107,96 0,56<br />
1,75 14 24 110,18 0,52<br />
6,5 97 27 163,92 0,82<br />
4,75 98 28 146,17 0,92<br />
5,63 98 28 155,23 0,88<br />
6,25 00 30 169,96 0,99<br />
5,5 00 31 161,74 1,10<br />
4,75 03 34 159,04 1,22<br />
4 05 37 149,63 1,32<br />
4,25 07 39 158,78 1,35<br />
4,75 <strong>08</strong> 40 171,09 1,36<br />
2,5 12 44 125,70 1,41<br />
2,5 14 46 126,25 1,44<br />
0,5 15 25 98,25 0,69<br />
Bundesschatzanweisungen<br />
0 13 15 x 100,<strong>08</strong> -<br />
0,25 13 15 x 100,02 -<br />
0 14 16 100,27 -<br />
0 14 16 100,32 -<br />
0,25 14 16 100,41 -<br />
0,25 14 16 100,27 -<br />
0 15 17 100,35 -<br />
Bundesobligationen<br />
0,5 12 17 x 101,17 -<br />
0,5 12 17 x 101,52 -<br />
0,25 13 18 x 101,17 -<br />
0,5 13 18 x 101,74 -<br />
1 13 18 x 103,60 -<br />
0 14 19 101,29 -<br />
0,5 14 19 102,23 -<br />
1 14 19 x 103,92 -<br />
0 15 20 99,94 -<br />
Eurostaatsanleihen<br />
3,75 Bel 15 100,29 -<br />
2,25 Bel 23 111,39 0,74<br />
2 Fin 24 110,09 0,78<br />
2,875 Lettl 24 116,45 0,89<br />
3 Fra 15 100,48 -<br />
3,75 Fra 17 106,46 -<br />
2,5 Fra 20 111,22 0,30<br />
0 Fra 20 98,84 -<br />
2 Gri 28 60,78 6,74<br />
2 Gri 23 67,15 7,99<br />
2 Gri 24 65,83 7,60<br />
2 Gri 27 61,98 6,89<br />
4,6 Irl 16 102,98 -<br />
4,4 Irl 19 115,95 0,18<br />
2,125 Lux 23 112,80 0,46<br />
4,5 NL 17 1<strong>08</strong>,78 -<br />
2 NL 24 110,41 0,78<br />
4,35 Port 17 1<strong>08</strong>,31 0,42<br />
3,15 Spa 16 101,30 0,03<br />
3,8 Spa 17 105,21 0,12<br />
1,75 Öst 23 1<strong>08</strong>,12 0,72<br />
4,35 Öst 19 115,34 0,01<br />
1,65 Öst 24 106,60 0,89<br />
LänderJumbos<br />
3,5 Bay 16 101,45 -<br />
4,125 Bay 17 105,80 -<br />
4,125 Berl 16 103,06 -<br />
4 Brb 16 104,59 -<br />
0,228 BW 18 100,14 0,16<br />
3,25 BW 16 x 101,27 -<br />
4 BW 19 113,30 0,07<br />
3,5 GemLä 19 113,49 0,19<br />
4,25 GemLä 17 106,92 -<br />
1,375 Hes 24 104,44 0,85<br />
2,125 NdS 24 110,73 0,79<br />
4,25 NdS 17 106,37 -<br />
1,75 NRW 17 102,64 -<br />
3,5 NRW 15 100,74 -<br />
4 Thü 17 106,20 -<br />
Jumbo-Pfandbriefe<br />
3,38 BayL 17 106,78 -<br />
3 BHHyp 17 105,98 0,23<br />
4,13 BHHyp 17 x 106,52 -<br />
3,38 DePF 17 104,67 -<br />
4 DePF 19 115,87 0,15<br />
4,5 DePF 18 x 110,63 0,02<br />
2,75 Dexia 16 101,03 0,04<br />
3,38 Dexia 17 104,58 0,02<br />
4,75 Dexia 18 112,84 0,04<br />
3,95 Dt.Hyp 16 103,25 0,83<br />
4,25 Dt.Hyp 16 103,03 0,01<br />
3,88 HypE 16 104,50 0,18<br />
3,25 HypFr 15 x 100,48 -<br />
4,125 HypFr 16 102,12 0,62<br />
4,38 HypFr 19 116,31 0,11<br />
zwei Cent weniger als im teuersten Bundesland<br />
Hamburg. Bis 2020 wirdder Strompreis<br />
laut IEPrognosen auf 32,5 Cent ansteigen.<br />
Billigstrom –Nur für manche<br />
Unternehmen bezahlen deutlich günstigere<br />
Strompreise als Haushalte, weil sie von<br />
staatlichen Steuern und Abgaben, die aktuell<br />
rund 52 Prozent des Haushaltsstrompreises<br />
ausmachen, teilweise befreit sind. Allerdings<br />
gibt es Unterschiede. Energieintensive<br />
Betriebe müssen für Strom nur rund ein<br />
Sechstel von Privatverbrauchern auf den<br />
Tisch legen. Mit 5,2 Cent bekamen sie 2014<br />
Energie zum Spottpreis. Bei Mittelständlern<br />
mit geringeren Energieverbräuchen sieht es<br />
anders aus. Sie bezahlten rund die Hälfte<br />
vonOtto Normalverbraucher –15,5 Cent.<br />
Gas –ImSüdwesten teuer<br />
Gas ist in BadenWürttemberg kein Billig<br />
Brennstoff. Mit knapp sieben Cent proKilowattstunde<br />
liegen die Endverbraucherpreise<br />
rund einen halben Cent über dem Bundesdurchschnitt.<br />
In Ostdeutschland ist Gas billiger,<br />
was unter anderem an den kürzeren<br />
Transportwegen von Russland liegt. Zwischen<br />
2013 und 2014 haben die Verbraucher<br />
kontinuierlich mehr fürs Gas gezahlt –ein<br />
Trend, der sichinder Entwicklung der Großhandelspreise<br />
so nicht widerspiegelt. Die<br />
Fachleute vom IEgehen daher davon aus,<br />
dass es den Gasversorgern gelungen ist, ihre<br />
Gewinnspannen auszuweiten.<br />
Öl und Sprit –Auf Talfahrt<br />
Öl ist derzeit günstig. Zur Wochenmitte kostete<br />
ein Fass der Nordseesorte Brent nur<br />
noch gut 38 Euro. Im Moment merken das<br />
vor allem die Autobesitzer. Superkraftstoff<br />
ist für rund 1,30 EurojeLiter zu haben, Diesel<br />
kostet etwa 1,05 Euro. Ob und wie lange<br />
4,75 HypFr 18 113,05 0,02<br />
0,65 LBBW 24 97,79 0,92<br />
2 LBBW 23 1<strong>08</strong>,77 0,89<br />
2,045 LBBW 23 109,12 0,81<br />
3,125 LBBW 19 109,83 0,17<br />
4,045 LBBW 18 112,53 0,19<br />
1,75 MüHyp 22 1<strong>08</strong>,50 0,47<br />
1,5 NLB 19 105,81 0,13<br />
3,25 NLB 21 115,95 0,26<br />
1,125 Sant 24 100,90 1,02<br />
2,25 UBS 17 102,95 0,<strong>08</strong><br />
4,125 UKBA 21 119,37 0,53<br />
1,25 UniCr 20 104,95 0,18<br />
4,125 WLB 16 103,18 0,01<br />
1,875 WüBk 23 107,04 0,88<br />
Inhaberschuldverschreibg.<br />
0,45 15 20 99,38 0,59<br />
1 15 24 97,18 1,32<br />
Unternehmensanleihen<br />
2 ABInbev 19 x 106,04 0,57<br />
1,25 Adidas 21 100,50 1,16<br />
8,75 AdlRE 18 110,10 4,50<br />
6,75 AirBerl 19 93,00 9,03<br />
3 All 28 112,56 1,86<br />
3,125 Areva 23 93,95 4,06<br />
4,5 BASF 16 x 103,59 0,17<br />
1,875 Bayer 21 105,67 0,80<br />
2,375 Bilf 19 99,90 2,39<br />
2,375 BMW 23 107,42 1,31<br />
3,88 BMW 17 x 104,89 0,32<br />
1,5 BNP 18 x 102,75 0,40<br />
7,375 Citi 19 125,47 0,87<br />
4,25 Cola 16 104,35 0,61<br />
3 Conti 18 106,73 0,16<br />
4,13 Daim 17 x 105,27 0,30<br />
6,125 Daim 15 100,11 -<br />
1,125 DBö 18 102,06 0,32<br />
8 Dt.Rohst 18 104,00 6,23<br />
4,875 Dt.T 25 128,21 1,68<br />
6 Dt.T 17 x 107,74 0,39<br />
2,5 EBW 26 105,76 1,90<br />
5,5 Eon 17 x 110,30 0,51<br />
1,875 Evon 20 105,22 0,72<br />
5,25 EWE 21 121,72 1,38<br />
5,25 Frapo 19 115,93 1,17<br />
5,5 Fres 16 103,80 -<br />
6,38 GazN. 19 120,64 0,91<br />
4,364 Gazpr 25 91,90 5,47<br />
6,025 GE C. 38 153,53 2,79<br />
4,625 Gen.E 27 128,00 1,89<br />
6,25 Han 18 111,70 1,33<br />
ct/kWh<br />
27,30 27,35 27,42 27,49 27,75 27,91 27,98 27,99<br />
3,875 HBa 20 107,71 2,04<br />
7,5 HCem 20 122,97 1,67<br />
3,875 Hocht 20 107,77 2,06<br />
3 K+S 22 107,87 1,76<br />
7,25 KTGAgr 19 99,45 7,38<br />
3,5 Lanx 22 1<strong>08</strong>,86 2,05<br />
6,5 LHa 16 x 105,<strong>08</strong> 0,51<br />
6,75 Linde 15 x 101,70 0,34<br />
1,25 LVMH 19 x 102,96 0,53<br />
4,25 Metr 17 105,43 0,55<br />
1,875 Mrk 26 101,12 1,76<br />
3,63 Oran 15 100,35 0,48<br />
3,75 Otto 20 105,79 2,51<br />
5,875 Petrbr 22 93,95 7,04<br />
3,875 Porsc 16 101,47 0,35<br />
2,75 Post 23 110,77 1,34<br />
4,13 Rabo 20 x 114,27 0,79<br />
3,125 Ren 21 107,52 1,68<br />
5,63 Ren 17 107,30 0,87<br />
6,5 RWE 21 127,99 1,54<br />
3,5 Schflr 22 100,35 3,46<br />
4,375 Shell 18 110,79 0,36<br />
5,13 Siem 17 x 107,30 0,16<br />
7,75 ThCook 20 104,50 6,63<br />
4,38 ThK 17 104,59 1,25<br />
8,5 ThK 16 103,75 0,72<br />
4,5 TUI 19 105,30 3,<strong>08</strong><br />
3,25 VW 19 x 1<strong>08</strong>,93 0,58<br />
3,3 VW 33 111,45 2,49<br />
5,375 VW 18 113,13 0,51<br />
7 VW 16 x 102,96 0,28<br />
Internationale Anleihen<br />
2,26 Arg 38 50,10 6,45<br />
2,84 Arg 35 7,90 27,33<br />
11 Bras 17 116,55 1,69<br />
5,5 China 20 107,17 3,99<br />
2,875 Indo 21 98,75 3,11<br />
5,875 Kroa 18 110,20 2,15<br />
4,25 Mexi 17 107,25 0,36<br />
5,25 Pol 25 133,80 1,38<br />
2,875 Rum 24 101,90 2,63<br />
4,5 SAfr 16 102,30 0,60<br />
4,35 Türkei 21 107,05 3,07<br />
x=Papier in Bond-X, Portugal=Port, Spanien=Spa,<br />
Niederlande=NL, Brasilien=Bras,<br />
Türkei=Türk, Russland=Rus, Ukraine=Ukr,<br />
Kroatien=Kro, Mexiko=Mex, Rumänien=Rumä,<br />
Marokko=Maro, Österreich=Öst,<br />
Belgien=Bel, Finland=Fin, Griechenland=Gr,<br />
Frankreich=F,Irland=Irl, Jam=Jamaika<br />
Corealcredit Bank=AHR, Berlin Hypo=BHHyp,<br />
Eurohypo=Euro, HVB Real<br />
Estate=HVBR, Lufthansa=LHa, Solar-<br />
World=Solw, ThyssenKrupp=ThK<br />
Alle Angaben ohne Gewähr! www.goyax.de<br />
Brutto-Strompreise in Deutschland im Jahr 2014<br />
BadenWürttemberg<br />
Hessen<br />
Niedersachsen<br />
Sachsen<br />
Bayern<br />
Bremen<br />
Schleswig-Holstein<br />
Bundesdurchschnitt<br />
Thüringen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Berlin<br />
Sammelsurium Strompreis<br />
Umlage zur Förderung von Kraft-<br />
Wärme-Kopplung 0,6 %<br />
Offshore-<br />
Haftungsumlage 0,9 %<br />
Konzessionsabgabe<br />
6,1 %<br />
Stromsteuer<br />
7 %<br />
Mehrwertsteuer<br />
19 %<br />
EEG-Umlage<br />
21,4 %<br />
Netzentgelte<br />
22,4 %<br />
der Abwärtstrend anhält, ist ungewiss. Zumindest<br />
die hohe Spreizung zwischen Diesel<br />
und Benzinnotierungen dürfte in den<br />
kommenden Wochen zusammenschrumpfen.<br />
Aktuell ist Benzin aufgrund hoher Fahraktivitäten<br />
auf dem größten SpritMarkt der<br />
Welt –den USA –knapp.Die Lust Amerikas<br />
* Ausgewählte Flüge bei Buchung bis 29.09. auf LH.com und Reisen vom 26.10.15 bis<br />
17.03.16 (nicht gültig vom 17.12.bis 24.12.15). Begrenztes Sitzplatzangebot.<br />
28,48 28,87 28,89 29,<strong>08</strong> 29,16 29,18 29,25<br />
28,<strong>08</strong> 28,12<br />
Umlage wegen<br />
vergünstigter<br />
Netznutzung<br />
0,3 %<br />
Erzeugung<br />
Vertrieb, Marge<br />
25,4 %<br />
StN-Grafik: Herrmann /Quelle: IE Leipzig<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Saarland<br />
Brandenburg<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Hamburg<br />
Foto: dpa-Zentralbild<br />
auf Mobilität endet aber meist pünktlichzu<br />
Beginn der kälteren Jahreszeit.<br />
Heizöl –Esgeht abwärts<br />
Heizöl wirdgünstiger –zumindest vermuten<br />
das die IEExperten. „Nach unseren Prognosen<br />
werden die Heizölpreise für Haushaltskunden<br />
bis 2020 nicht wieder das Preisniveau<br />
von 2014 erreichen“, schreiben die<br />
Fachleute in ihrem diesjährigen Energiepreisbericht.<br />
Die Forscher schätzen, dass<br />
100 Liter Heizöl im Jahr 2020 für insgesamt<br />
65,6 Euroinden Tank fließen. Heute sind es<br />
durchschnittlichknapp 77 Euro.<br />
Pellets –Wieder günstiger<br />
2014 kostete eine Tonne Holzpellets in<br />
Deutschland 264 EuroimDurchschnitt. Damit<br />
sind Pellets wieder die billigste Art zu<br />
heizen –noch vor Erdgas und Öl. Dies war<br />
über lange Jahre nicht mehr der Fall, weil<br />
sich die Holzköttel aufgrund der hohen<br />
Nachfrage ab 20<strong>08</strong> überproportional verteuert<br />
hatten –ein Trend, der nun gebrochen<br />
scheint. Wenn man allerdings die relativhohen<br />
Anschaffungskosten für Pelletheizungen<br />
einrechnet, kippt die Rechnung auch<br />
nach aktuellen Daten wieder zu Gunsten<br />
einer Gasheizung. In Zukunft sollen die Pelletpreise<br />
nachIEPrognosen leicht steigen.<br />
StN-Grafik: Herrmann / Quelle: IE Leipzig Verivox<br />
Amazon entlässt<br />
in USA Dutzende<br />
Entwickler<br />
Konzern zieht Konsequenzen aus<br />
geflopptem Smartphone<br />
SEATTLE (dpa). Der weltgrößte Einzelhändler<br />
Amazon setzt nachdem Flop seines<br />
Smartphones Fire Phone laut einem<br />
Zeitungsbericht den Rotstift in der GeräteSparte<br />
an. In den vergangenen Wochen<br />
seien Dutzende Entwickler entlassen worden,<br />
die in Amazons kalifornischem HardwareLabor<br />
Lab126 am Fire Phone gearbeitet<br />
hätten, schrieb das „Wall Street<br />
Journal“. Im Lab126 werden etwa die<br />
KindleLesegeräte und Tablets sowie andereAmazonTechnik<br />
entwickelt.<br />
Das Fire Phone sollte mit ungewöhnlichen<br />
Funktionen gegen teure Spitzen<br />
Smartphones wie Apples iPhone antreten.<br />
Unter anderem kann es über die Kamera<br />
diverse Artikel erkennen, die sich dann<br />
mit wenigen Klicks bei Amazon bestellen<br />
lassen. Die Entwickler steckten auch viel<br />
Mühe in einen Bildschirm, der einen dreidimensionalen<br />
Effekt ohne Spezialbrille<br />
bieten soll. Das Fire Phone blieb jedoch<br />
ein Ladenhüter und Amazon musste<br />
170 Millionen Dollar auf nicht verkaufte<br />
Geräte abschreiben.<br />
Insgesamt trete der Konzern bei der<br />
HardwareEntwicklung nun auf die<br />
Bremse, berichtete das „Wall Street Journal“.<br />
Projekte wie ein Tablet mit einer<br />
BildschirmDiagonale von 14Zoll (rund<br />
35,6 cm) oder ein Stift, der handschriftlicheNotizen<br />
in digitale Einkaufslisten umwandelt,<br />
seien auf Eis gelegt.<br />
Hugendubel geht<br />
in Karstadtfilialen<br />
ESSEN/MÜNCHEN (dpa). Der Umbau bei<br />
der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt<br />
trifft jetzt auch die Buchabteilungen.<br />
Bereits Ende September will der Essener<br />
Handelskonzern das zuletzt nur<br />
noch in ausgewählten Filialen betriebene<br />
eigene Buchgeschäft einstellen. Stattdessen<br />
wirddie Buchhandelskette Hugendubel<br />
in bis zu 20 Filialen auf rund 30 Quadratmetern<br />
Bestseller und aktuelle Titel<br />
anbieten, wie die Unternehmen am Donnerstag<br />
mitteilten. Der Chef der Buchhandelskette<br />
Maximilian Hugendubel betonte,<br />
er könne sich dieses neue Konzept<br />
„perspektivischsogar bundesweit in allen<br />
KarstadtHäusern vorstellen“.<br />
Hugendubel betreibt bislang bereits 17<br />
eigenständige Filialen in KarstadtWarenhäusern.<br />
Die Präsenz dort könnte sich<br />
also im ersten Schritt mehr als verdoppeln.<br />
Hugendubel betreibt deutschlandweit<br />
derzeit 90 Filialen. In den vergangenen<br />
Jahren hatte das Unternehmen allerdings<br />
einige Geschäfte schließen müssen.<br />
Wildlife im<br />
Großstadtdschungel.<br />
Von Stuttgart<br />
in die USA ab<br />
529<br />
*<br />
€
Stand: 21:45 Uhr 27.8. 26.8.<br />
2GEnergy (S/f) 0,37 19,97G 19,26G<br />
3UHld. (S/f) 0 0,64G 0,61G<br />
4 SC (F/ps) 0 3,20 3,35<br />
7CSolarparken (S/f) 0 2,<strong>08</strong>G 1,99G<br />
aap Implant. (S/f) 0 2,25G 2,24G<br />
Accentro RE (S/f) 0 2,75G 2,77G<br />
Ad Pepper (S/f) 0 0,92G 0,87G<br />
AdCapital StA (S/f) 0,50 4,93G 4,93G<br />
Adler Modem. (S/f)0,50 10,05G 10,02G<br />
Adler Real Est. (S/f) 0 12,83G 12,47G<br />
ADO Properties (S/f) 0 19,85G 19,15G<br />
Advan. Vis.T. (S/f) 0,89 9,18 7,89G<br />
Air Berlin (S/f) 0 1,07G 1,05G<br />
Alba SE (S/f) 3,25 51,10G 49,38G<br />
All for One St. (S/f) 0,70 48,58G 48,15G<br />
All.Gold u.Si. (M/f) 4,00 78,00 78,00b<br />
Allgeier (F/gs) 0,50 16,92 16,45<br />
Alno (S/a) 0 0,56G 0,52G<br />
Alphaform (S/f) 0 0,26G 0,26G<br />
alstria off. (S/f) 0,50 11,88G 11,74G<br />
Amadeus (S/f) 3,37 82,60G 79,57G<br />
Areal Immob. (S/f) 0 0,71G 0,71G<br />
Artnet (S/f) 0 1,79G 1,84G<br />
AS Creation (S/f) 0 26,11G 27,60G<br />
As. Bamboo (S/f) 0 0,24G 0,24G<br />
Asknet (S/f) 0 1,55G 1,57G<br />
Atevia (S/f) 0,45 7,00G 7,00G<br />
Atoss Softw. (S/f) 0,88 44,73G 43,64G<br />
Audi (S/a) 4,80 786,82G 759,31G<br />
Aurelius (S/f) 2,00 42,61G 41,57G<br />
Baader (S/a) 0,01 2,68G 2,65G<br />
Balda (S/f) 0 2,44G 2,40G<br />
Basler (S/f) 0,70 46,59G 45,21G<br />
Bastei Lübbe (S/f) 0,30v 7,23G 7,06G<br />
Bauer (S/f) 0,15 16,00G 15,83G<br />
Bavaria Ind. (S/f) 0 40,92G 41,11G<br />
BayWa (F/ps) 0,80 29,96 29,00<br />
BB Biotech (S/f) 10,67 268,00 260,00G<br />
Beate Uhse (S/f) 0 0,36G 0,38G<br />
Beko (S/f) 0,10 3,30G 3,35G<br />
Berentzen VA (S/f) 0,19 7,39G 7,05G<br />
Bertelsm.01 (S/f) 15,00 312,01 3<strong>08</strong>,00G<br />
Bertelsm.92 (S/f) 5,93 170,00G 170,00G<br />
Bertrandt (S/g) 2,40 95,75G 94,90G<br />
Bet-at-Home (S/f) 1,20 79,65G 78,36G<br />
Beta Systems (F/f) 0 1,80 1,80<br />
BHS Tablet. (S/f) 0,40 11,97G 12,33G<br />
Bijou Brigitte (S/f) 3,00 52,09G 49,97G<br />
Biofrontera (S/f) 0v 1,98G 2,00G<br />
Biotest VA (S/f) 0,22 20,72G 21,35G<br />
BMW VA (S/f) 2,92 64,67 63,32<br />
Bor.Dortmd. (S/f) 0,05v 4,14G 4,09G<br />
Braas Monier (S/f) 0,30 21,04G 20,94G<br />
Brau Rvbg. (S/a) 0 1850,0G 1850,0G<br />
C.A.T.Oil (S/f) 0,12 6,60G 6,75G<br />
Caatoosee (F/gs) 0,88v 0,00 0,00<br />
Capital Stage (F/ps)0,15 7,92 7,78<br />
CDV Software (S/f) 0 0,01B 0,01B<br />
Cenit Sys. (S/g) 0,90 16,18G 16,07G<br />
Centrotec (S/f) 0,20 13,90G 14,04G<br />
Ceontronics (S/f) 0 0,96G 0,94G<br />
CEWE Stiftung (S/f)1,55 46,51G 46,31G<br />
China Sp. Glass (S/f) 0 0,62G 0,62G<br />
Co.Don (S/f) 0 2,65G 2,51G<br />
Comdirect (S/f) 0,40 9,60G 9,43G<br />
Constantin Med. (S/f) 0 1,65G 1,68G<br />
CPU Softw. (S/f) 0 0,80G 0,81G<br />
CropEnergies (S/f) 0 3,60G 3,47G<br />
Curasan (S/f) 0 1,05G 1,03G<br />
Custodia (S/f) 6,00 188,88G 188,88G<br />
Cytori Therap. (S/f) 0,26G 0,28G<br />
Datagroup (S/f) 0,20 12,29G 11,93G<br />
Deag Dt. Ent. (S/f) 0 5,92G 5,94G<br />
Delignit (S/f) 0,03 3,23xD 3,06G<br />
Deufol (F/f) 0 0,82 0,82<br />
Deutz (S/f) 0,07 5,31 5,16G<br />
Dinkelack. (S/g) 28,00 2030,0G <strong>2015</strong>,0G<br />
DocCheck (S/f) 0,35 7,17G 6,99G<br />
Drägerw.StA (S/f) 1,33 70,32G 70,46G<br />
Dt. Forfait (S/f) 0 0,65G 0,66G<br />
Dt. Office (S/f) 0,15 4,45G 4,36G<br />
Dt. Pfandbriefbk. (S/f) 0 11,74G 11,39G<br />
Dt. Postbank (S/a) 1,66 36,68G 36,74G<br />
Dt. Rohstoff (S/f) 0,50 14,29G 14,01G<br />
DVB Bank (S/f) 0,60 24,48G 24,68G<br />
Easy Software (S/f) 0 5,16G 5,04G<br />
Eckert&Ziegl. (S/g) 0,60 19,92G 20,38G<br />
Ecotel (F/ps) 0,16 7,80 7,77<br />
Edel (S/f) 0,10 2,20G 2,20G<br />
Einbecker (B/f) 0,06 11,48-T 11,48-T<br />
Einhell VA (S/f) 0,40 31,44G 31,87G<br />
Eisenu.Hütt. (S/g) 0,75 15,60G 15,71G<br />
Elmos (S/f) 0,33 15,64G 15,19G<br />
Elumeo (S/f) 0 23,14G 23,81G<br />
EnBW (S/a) 0,69 22,99G 23,09G<br />
Energiekontor (S/f)0,60 12,82G 12,72G<br />
Enerxy (S/f) 0 0,<strong>08</strong>G 0,<strong>08</strong>G<br />
Erlus (M/a) 1,20 64,95G 65,00<br />
Eurofins Sc. (S/f) 1,32 287,40G 283,97G<br />
Euromicron (S/f) 0 8,95G 8,57G<br />
Euwax (S/a) 3,26 75,98 74,00G<br />
Eyemaxx RE (S/f) 0,20 4,83G 4,77G<br />
F24 (S/f) 0 7,67G 7,67G<br />
Fabasoft (S/f) 0,45 7,80G 7,79G<br />
Fenghua SoleTech (S/f) 8,83G 6,15G<br />
Ferratum (F/ps) 0,05 22,46 22,23<br />
Fin Tech (S/f) 0 12,02G 12,10G<br />
First Sensor (S/f) 0 11,78G 11,73G<br />
Firstextile (F/ps) 0 2,95 2,95<br />
Foris (S/f) 0,10 3,21G 3,17G<br />
Fortec (S/f) 0,50 13,38G 13,29G<br />
Francotyp-Pt. (S/f) 0,16 4,46G 4,52G<br />
Friwo (S/g) 0,13 14,10G 15,91G<br />
Fuchs Pet.StA (S/a)0,76 34,78G 35,10G<br />
Geratherm (S/f) 0,25 11,09G 10,55G<br />
Gesco (S/g) 1,75 68,21G 69,33G<br />
GfK (S/f) 0,65 35,33G 35,07G<br />
Girindus (S/f) 0 0,02G 0,02G<br />
GK Softw.(S/f) 0 30,27G 30,39G<br />
Grammer (S/f) 0,75 21,49G 21,11G<br />
Grenkeleas. (S/f) 1,10 142,57G 138,97G<br />
GSW Immob. (S/f) 1,40 55,71G 55,62G<br />
H&R (S/f) 0 7,63G 7,54G<br />
Haikui Seafood (S/f) 0 1,80G 1,80G<br />
Hamb. Hafen (S/f) 0,52 16,26G 16,32G<br />
Hamborner R. (S/g)0,40 8,84G 8,70G<br />
Hartmann (F/f) 6,50 364,98 360,00<br />
Hawesko (S/f) 1,30 40,17G 40,91G<br />
HCI Capital (F/f) 0v 0,28 0,28<br />
Heidelb. Druck (S/f) 0 2,23G 2,15G<br />
Heliocentris (S/f) 0 4,64G 4,55G<br />
Hella (S/f) 0,77v 38,81G 37,73<br />
Hermle VA (S/g) 10,85 197,00G 195,46G<br />
Highlight C. (S/f) 0,18 4,30G 4,35G<br />
Hönle, Dr.(S/f) 0,50 25,30G 25,02G<br />
Homag (S/f) 0,40 34,66G 34,70G<br />
Hornb. Baum. (S/f) 0,60 31,52G 31,32G<br />
Hornb. Hld. (S/f) 0,80 69,88G 68,43G<br />
HSBC Trink. (S/a) 2,50 76,00B 76,00B<br />
HumanOptics (F/f) 0 4,30 4,40<br />
HWA(S/f) 0 15,50G 15,50G<br />
Hypoport (S/f) 0 31,54G 31,14G<br />
i:fao (S/f) 0 17,84G 17,41G<br />
IFM Imm. (S/f) 0,16 9,00G 8,86G<br />
IKB (F/f) 0v 0,67 0,66<br />
Impreglon (S/f) 0 15,03G 15,42G<br />
Indus (S/f) 1,20 42,04G 40,74G<br />
Infas Hld. (S/f) 0,<strong>08</strong> 2,14G 2,12G<br />
Init Innovation (S/g)0,80 22,37G 22,00G<br />
Intershop (S/f) 0 1,19xD 1,21G<br />
Intertainment (S/f) 0 0,61G 0,58G<br />
Intica (F/ps) 0 4,71 4,64<br />
InVision (S/f) 1,00 43,03G 42,20G<br />
Isaria Wohnbau (S/f) 0 4,01G 4,00G<br />
Isra Vis. Pars. (M/f) 0 6,00G 6,01b<br />
Isra Vision S. (S/f) 0,39 52,18G 50,59G<br />
ItN Nano (S/f) 0 1,65G 1,61G<br />
Jenoptik (S/f) 0,20 11,88G 11,55G<br />
Joyou (S/f) 0 0,10G 0,10G<br />
Kässbohrer (S/f) 1,99 54,79G 54,80G<br />
Kampa (S/f) 0 0,01G 0,03<br />
KHD Humb. (S/f) 0 25,36G 25,36G<br />
Klassik Rad. (F/gs) 0 3,70 3,70<br />
Koenig&Bauer (S/f) 0 27,16G 26,20G<br />
Kontron (S/f) 0 3,17G 3,03G<br />
KPS (S/f) 0,28 6,10G 6,22G<br />
Kromi Logistik (S/f) 0 9,15G 9,15G<br />
KSB StA (S/f) 8,50 406,55G 4<strong>08</strong>,94G<br />
KSB VA (S/f) 8,76 381,58G 380,97G<br />
KST (S/f) 0 1,50G 1,50G<br />
KTG Energie (F/f) 0,45 11,61 11,50<br />
KWS (S/f) 3,00 284,96G 282,95G<br />
Leifheit (S/f) 1,80 44,48G 42,75G<br />
Lloyd Fds. (F/f) 0 1,52 1,51<br />
Logwin (S/f) 0 1,93 1,93G<br />
Lotto24 0 3,06 3,19<br />
Ludw.Beck (S/f) 0,75 32,43G 32,48G<br />
M.A.X. Autom. (S/f)0,15 5,21G 5,17G<br />
Mainova (S/f) 10,84 288,68G 283,49G<br />
MAN VA (S/g) 0,14 91,94G 91,67G<br />
Masterflex (S/f) 0 6,50G 6,55G<br />
MBB SE (S/f) 0,57 23,03G 23,05G<br />
Mediantis (M/f) 25,00 200,10b 200,50b<br />
Mediclin (S/f) 0 3,51G 3,49G<br />
Medion (S/f) 0,69v 16,75G 16,83G<br />
Medisana (S/f) 0 2,21G 2,15G<br />
Mensch u.Ma. (S/f)0,20 6,72G 6,71G<br />
Metric (S/f) 0 1,61G 1,66G<br />
Metro VA (S/f) 1,13 21,17G 21,02G<br />
MeVis (S/f) 0,04 23,54G 23,56G<br />
Micronas (F/f) 0,05 3,90 3,76<br />
Min.Überk.StA (S/a)0,23 12,93G 12,93G<br />
Min.Überk.VA(S/a)0,31 7,61G 7,60G<br />
MLP (S/a) 0,17 3,95G 3,95G<br />
MME (S/f) 0,58 11,94G 11,57G<br />
Mologen (S/f) 0 4,39G 4,28G<br />
MorphoSys (S/f) 0 63,94G 62,70G<br />
MPH (S/f) 0,12 2,02G 2,04G<br />
MS Industr. (F/gs) 0 4,42 4,24<br />
Msg life (S/f) 0 1,49G 1,48G<br />
Mühlbauer (S/f) 1,00 22,87G 22,35G<br />
MVV Energie (S/a) 0,90 21,48G 21,31G<br />
Nanogate (S/f) 0,11 36,50G 36,29G<br />
Nanostart (S/f) 0 1,02G 1,01G<br />
Neschen (S/f) 0 0,13G 0,15G<br />
Nexus (S/f) 0,13 16,53G 16,26G<br />
NorCom (S/f) 0 2,03G 2,02G<br />
Nordwest Hdl. (S/f)0,55 12,75G 12,53G<br />
NTT Com Sec. (S/f) 0 7,36G 7,35G<br />
Nürnb. Bet. (S/f) 3,00 70,44G 70,00G<br />
Odeon (S/f) 0 0,64G 0,64G<br />
OHB (S/f) 0,37 18,11G 17,66G<br />
Oti On Track (S/f) 0 0,85G 0,80G<br />
OVB (S/f) 0,60 16,05G 15,85G<br />
PAPower Auto. (S/g) 0 4,24G 4,25G<br />
Paion (S/f) 0 2,38G 2,33G<br />
Pankl Rac. (S/f) 0,60 27,73G 27,45G<br />
Pantaleon (F/f) 0 34,00 32,55<br />
Paragon (S/f) 0,25 18,04G 18,16G<br />
Patrizia Imm. (S/f) 0 20,73G 20,62G<br />
Pearl Gold (F/gs) 0 0,40 0,35<br />
Pelikan (S/f) 0 0,84G 0,81G<br />
Pferdewtn. (S/f) 0 4,77G 4,66G<br />
Phoenix Sol. (S/f) 0 3,37G 3,41G<br />
Plenum (S/g) 0 1,84G 1,80G<br />
PNE Wind (S/f) 0 2,05G 2,05G<br />
Polis Imm. (S/f) 0 12,21G 12,50G<br />
Porsche VA (S/a) 2,01 63,11G 62,40G<br />
Powerland 0 0,70 0,71<br />
Praktiker (S/f) 0 0,01G 0,01G<br />
Progress (S/a) 1,45 35,41G 34,58G<br />
PSI (S/f) 0 11,50G 11,38G<br />
Publity (S/f) 0,56 33,32G 32,57G<br />
Puma (S/f) 0,50 175,44G 170,75G<br />
PVATepla (S/f) 0 2,43G 2,36G<br />
Q-Soft (S/g) 0 3,11G 3,11G<br />
R.Stahl (S/g) 0,80 35,11G 35,23G<br />
Rational (S/f) 6,80 358,93G 352,15G<br />
RCM Bet. (S/f) 0,03 1,86G 1,85G<br />
Realtech (S/f) 0 2,34G 2,33G<br />
Rocket Internet (S/f) 0 25,81G 25,22G<br />
Rofin Sinar (S/f) 0 21,62G 21,04G<br />
RWE VA(S/f) 1,00 10,98 10,68<br />
SAF Holland (F/ps) 0,32 12,87 12,58<br />
Sanacorp VA (S/f) 0,99 19,86G 19,70G<br />
Sanochem. Ph. (S/f) 0 1,28 1,21G<br />
Sartorius StA (S/f) 1,06 207,60G 210,86<br />
Schaltbau (S/f) 1,00 50,50G 49,70G<br />
Schl. Wach. (S/a) 0,34 12,38G 12,29G<br />
Schwabenvrl. (S/g)0,10 3,30G 3,30G<br />
Schweizer El. (S/g)0,65 18,70G 18,56G<br />
Secunet (S/f) 0,27 19,42G 19,63G<br />
Sedlmayr (S/f) 32,00 2138,7G 2098,9G<br />
SFC Energy(S/f) 0 4,41G 4,28G<br />
SGL Carbon (S/f) 0 14,26G 14,36G<br />
SHS Viveon (S/f) 0,15 5,76G 5,67G<br />
SHW (S/f) 1,00 31,78G 31,53G<br />
Siltronic (S/f) 0 25,63G 25,30G<br />
Sinner (F/gs) 0,15 11,55 11,55<br />
SinnerSchrad. (S/f)0,12 3,16G 3,14G<br />
Sixt Leasing (S/f) 0 18,28G 18,65G<br />
Sixt StA (S/f) 1,20 39,57G 38,84G<br />
SKW Stahl-M. (S/f) 0 4,79G 4,92G<br />
Sky Dtld. (S/f) 0 6,73G 6,74G<br />
SLM Solutions (S/f) 0 15,27G 15,24G<br />
SM Wirtsch. (S/g) 0,06 5,99G 5,81G<br />
SMT Scharf (S/f) 0 13,91G 13,84G<br />
SNP (S/f) 0,13 14,12G 13,80G<br />
Soc. Comm. Gr.(S/f) 0 0,00G 0,00G<br />
Softing (S/f) 0,25 11,71G 11,68G<br />
Softship (F/f) 0 4,<strong>08</strong> 4,06<br />
Solar-Fabrik (S/f) 0 0,24G 0,24G<br />
SolarWorld (S/f) 0 14,48G 14,53G<br />
St.Gob.Obl. (S/a) 0 394,22G 394,32G<br />
Stabilus (S/f) 0 32,87 31,48G<br />
Steico (S/f) 0,12 6,41G 6,41G<br />
Stilwerk (S/g) 0 0,33G 0,33G<br />
STINAG (S/f) 0,75 21,10G 21,10G<br />
Sto VA (S/a) 25,45 134,44G 135,68G<br />
Strabag (S/f) 1,04 212,00G 212,00G<br />
Ströer (S/f) 0,40 51,19G 49,87G<br />
Surteco (S/f) 0,70 19,42G 18,92G<br />
SWD Salz (S/g) 1,60 47,10 45,00G<br />
Synaxon (S/f) 0,70 4,40G 4,40G<br />
Syzygy(S/f) 0,35 9,18G 9,10G<br />
Takkt (S/a) 0,32 16,99G 17,03G<br />
Technotrans (F/ps) 0,33 16,01 15,15<br />
Tele Columbus (S/f) 0 11,79G 11,92G<br />
Telegate (S/f) 0 1,16G 1,17G<br />
Teleplan (M/f) 0 1,84G 1,84G<br />
Tintbright (F/ps) 1,64 2,17 2,29<br />
TLG Immobilien (S/f)<br />
0,25 16,53G 15,84G<br />
TomTailor (S/f) 0 7,78G 7,15G<br />
TomorrowFoc. (S/f) 0 3,11G 3,06G<br />
Transtec (S/g) 0 1,90G 1,90G<br />
Travel24 (S/f) 0 3,40G 3,41G<br />
Triplan (S/f) 0,04 1,92G 1,92G<br />
TUI (S/f) 0,33 16,22G 15,60G<br />
Twintec (S/f) 0 0,92G 0,86G<br />
Ultrasonic (S/f) 0 0,19G 0,18G<br />
UMS (S/f) 7,53 3,19G 3,24G<br />
Umweltbank (M/f) 1,30 61,48b 61,30b<br />
United Labels (S/f) 0 3,04G 2,97G<br />
USU Software (S/g)0,30 16,09G 15,52G<br />
Utd. Pwr.T.(S/f) 0 0,87xD 0,80G<br />
Uzin Utz (S/f) 0,90 38,91G 38,13G<br />
Valora Effekt. (S/g) 0 1,45G 1,41G<br />
VanCamel (S/f) 0,31 0,50G 0,50G<br />
Varengold (S/f) 0 15,11xD 14,85G<br />
VBH (S/a) 0 0,72G 0,83G<br />
Ver. Filzfab. (S/a) 18,61 451,00G 451,00G<br />
Verbio (F/ps) 0 4,29 4,05<br />
VIB Vermg. (S/f) 0,48 16,40G 16,18G<br />
Villeroy&Boch (S/f) 0,44 13,55G 13,50G<br />
Viscom (S/f) 1,00 14,14G 13,76G<br />
Vita34 (S/f) 0,15 5,29G 5,16G<br />
Vivanco (S/f) 0v 1,17G 1,19G<br />
Vossloh (S/f) 0 64,05G 64,82G<br />
VTG (S/f) 0,45 22,74G 21,21G<br />
Vtion Wirel. T. (S/f) 0 0,83G 0,90G<br />
VW StA (S/a) 4,80 171,30 169,65<br />
Wacker Neus. (S/f)0,50 14,59G 14,80G<br />
West&Get. Vz. (S/f)1,00 18,55G 18,74G<br />
Windeln.de (S/f) 0 10,77G 9,92G<br />
Wüstenr.&W.(S/a) 0,50 16,46G 16,10G<br />
YOC (S/f) 0 2,17G 2,11G<br />
Youbisheng (F/gs) 0 0,26 0,26<br />
Youniq (S/f) 0 1,83G 1,81G<br />
Your Fam. En. (F/gs) 1,22 1,12<br />
Zapf Creation (S/f) 0 6,05G 6,05G<br />
Zeag(S/a) 2,90 91,40G 91,16G<br />
ZEAL Network (S/f)1,40 43,61 43,92G<br />
ZhongDe (S/f) 0 2,12G 2,<strong>08</strong>G<br />
Zooplus (S/f) 0 111,86G 104,86G<br />
2750<br />
3000<br />
3250<br />
3500<br />
3750<br />
4000<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
Euro Stoxx50<br />
3280,78<br />
www.goyax.de<br />
35<br />
40<br />
45<br />
50<br />
55<br />
60<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
ErdgasICE (inPence je Therm)<br />
39,65<br />
www.goyax.de<br />
Air Liquide (S/f) 2,55 105,97G 104,85G<br />
Anh.-B. Inbev (S/f) 3,00 97,53 94,85<br />
ASML Hold. (S/f) 0,70 81,19 77,13G<br />
Ass. Generali (S/f) 0,60 16,57G 16,26G<br />
Axa S.A. (S/f) 0,95 22,59 21,97G<br />
Bco. Bilb.Viz. (S/f) 0,32 8,36G 8,12G<br />
Bco. Santan. (S/f) 0,20 5,57 5,35G<br />
BNP Paribas (S/f) 1,50 56,62G 55,52G<br />
Carrefour (S/f) 0,68 29,20G 28,56G<br />
Enel (S/f) 0,14 4,00 3,88G<br />
Engie (GDF S.) (S/f)1,00 16,05G 15,52G<br />
ENI (S/f) 1,12 14,16 13,59G<br />
Essilor Int. (S/f) 1,02 104,65G 105,00G<br />
Gr.Danone (S/f) 1,50 55,36G 54,46G<br />
Iberdrola (S/f) 0,03 6,03G 5,94G<br />
Inditex (S/f) 0,52v 29,87G 28,78<br />
ING Groep (S/f) 0,36 13,79 13,36G<br />
Intesa Sanp. (S/f) 0,07 3,30G 3,25G<br />
L’Oréal (S/f) 2,70 151,87G 149,55G<br />
LVMH (S/f) 3,20 150,19G 147,21G<br />
Nokia (S/f) 0,14 5,63G 5,46G<br />
Orange (S/f) 0,60 14,00 13,45G<br />
Philips Elec. (S/f) 0,80 22,99G 22,47<br />
Repsol S.A. (S/f) 0,96 13,11G 12,42G<br />
Saint Gobain (S/f) 1,24 40,39G 39,40G<br />
Sanofi (S/f) 2,85 88,71G 84,80<br />
Schneider El. (S/f) 1,92 55,22G 54,20<br />
Soc. Générale (S/f)1,20 43,34G 42,77G<br />
Telefonica (S/f) 0,75 12,73G 12,40G<br />
Total S. A. (S/f) 2,44v 40,52 36,81<br />
Unibail (S/f) 9,60 230,85G 227,70G<br />
UniCredit (S/f) 0,12 5,93G 5,76G<br />
Unilever (S/f) 1,21v 35,58 34,96<br />
Vinci (S/f) 2,22 56,31G 55,28G<br />
Vivendi (S/f) 1,00 22,56G 21,99G<br />
Deutsche Euro-Stoxx-50-Werte in Dax 30 enthalten<br />
ohne Euro Stoxx 50 27.8. 26.8.<br />
ABB (S/f) 17,<strong>08</strong>G 16,64G<br />
Abbott Labor. (S/f) 39,68G 38,44G<br />
AbbVie (S/f) 55,90G 54,16<br />
Accor (S/f) 42,06G 41,07G<br />
Acer (S/f) 1,57G 1,30G<br />
Actua Corp. (S/f) 11,39G 11,32G<br />
Adecco (S/f) 71,32G 70,61G<br />
Adobe Systems (S/f) 68,69G 65,86G<br />
Aegon (S/f) 5,46 5,32G<br />
Aflac (S/f) 50,85G 49,92G<br />
Agfa Gevaert (S/f) 2,62G 2,67<br />
Agilent (S/f) 31,85G 31,21G<br />
Air France (F/f) 6,26 6,07<br />
Akamai Tech. (S/f) 62,59G 57,68G<br />
Akzo Nobel (S/f) 59,49G 57,98G<br />
Alcatel-Lucent (S/f) 3,01G 2,97G<br />
Alcoa (S/f) 7,63G 7,24G<br />
Altria Group (S/f) 46,80G 45,54G<br />
Am. Airlines 34,63G 32,92G<br />
Amazon (S/f) 450,12G 429,04<br />
AMD (S/f) 1,55G 1,49G<br />
Americ. Int. (S/f) 53,22G 52,18G<br />
American Express (S/f) 68,41G 65,29G<br />
AmeriTrade (S/f) 28,68G 27,90G<br />
Amgen (S/f) 134,27G 133,02G<br />
Anglogold (F/f) 6,64 6,95<br />
Apple (S/f) 99,09 96,12<br />
Applied Materials (S/f) 14,<strong>08</strong>G 13,01G<br />
ArcelorMitt. (F/f) 7,24 6,80<br />
Archer Daniels (S/f) 39,13G 38,03G<br />
Astellas Ph. (S/f) 12,95G 12,74G<br />
Astrazeneca (S/f) 56,05G 54,56G<br />
AT&T (S/f) 29,15G 28,41<br />
BAE Syst. (F/f) 6,14 6,11<br />
Baker Hughes (S/f) 45,76G 43,11G<br />
Ballard Power (S/f) 1,07G 1,01G<br />
Bank America (S/f) 14,30G 14,02G<br />
Barclays (S/f) 3,56 3,47G<br />
Barrick Gold (S/f) 5,93xD 5,77G<br />
Berksh. Hathaway (S/f) 118,46G 116,06G<br />
BG Group (S/f) 13,26G 12,64G<br />
BHP Billiton (S/f) 15,18G 13,95G<br />
BHP Billiton ADR (S/f) 31,72G 29,86G<br />
Biogen Idec (S/f) 266,07G 253,61G<br />
Bk of Nova Scotia (S/f) 40,36G 38,55G<br />
Boeing (S/f) 114,84G 113,09G<br />
Bombardier (S/f) 0,81G 0,77G<br />
BP Plc (S/f) 4,92 4,61<br />
Bristol-Myers (S/f) 52,79G 50,92G<br />
Campbell S. (S/f) 41,59G 41,40G<br />
Canal +(F/f) 8,03 7,94<br />
Canon (S/f) 26,35G 26,56G<br />
Cemex ADR (S/f) 6,67G 6,18G<br />
Cendant (S/f) 37,36G 35,59G<br />
Check P. Softw.(S/f) 69,44G 68,69G<br />
Chevron (S/f) 66,94G 62,63G<br />
China Mobile (F/f) 10,80 10,06<br />
Ciena (S/f) 19,45G 19,48G<br />
Cisco Systems (S/f) 22,74G 21,76G<br />
Citigroup (S/f) 46,53G 45,36G<br />
Citrix (S/f) 60,45G 58,31G<br />
Clariant (S/f) 16,21G 16,05<br />
Coca Cola (S/f) 34,26G 33,99G<br />
Colgate-Palm. (S/f) 54,97G 54,58G<br />
Colt Telecom (S/f) 2,56G 2,56G<br />
Comcast (S/f) 51,14G 48,23G<br />
Computer Associa. (S/f) 23,99G 22,82G<br />
Conoco Ph. (S/f) 40,84G 37,29G<br />
Credit Agricole (S/f) 12,02G 11,94G<br />
Crédit Suisse (F/f) 24,29 23,33<br />
CRH (S/f) 25,63G 24,51G<br />
Daiwa Sec. (S/f) 6,01G 6,16G<br />
Deere &Co. (S/f) 71,75G 71,35G<br />
DowChemical (S/f) 37,79G 35,26G<br />
Du Pont (S/f) 45,13G 44,41G<br />
E Trade Group (S/f) 23,09G 21,48G<br />
Ebay (S/f) 23,62G 22,87G<br />
Eli Lilly (S/f) 73,02G 69,85<br />
EMC (S/f) 22,13G 21,20G<br />
Emerson (S/f) 41,34G 40,63G<br />
Endesa (S/f) 18,26G 18,00G<br />
Enzon (S/f) 0,92G 0,85G<br />
Ericsson (S/f) 8,71G 8,50G<br />
Exxon Mobil (S/f) 64,79G 62,61<br />
Facebook (S/f) 77,85 74,21<br />
Fannie Mae (S/f) 1,90G 1,85G<br />
Fanuc (S/f) 145,63 144,46G<br />
Fiat Chrysler (S/f) 12,76G 12,64G<br />
First Solar (S/f) 41,26G 39,06<br />
Foot Locker (S/f) 62,65G 62,05G<br />
Ford Motor (S/f) 11,73G 11,60G<br />
Fujitsu (S/f) 4,15G 4,<strong>08</strong>G<br />
Gazprom (S/f) 3,85 3,54G<br />
General Electric (S/f) 21,86G 20,60G<br />
General Motors (S/f) 24,86G 24,56G<br />
GlaxoSmithkl. (S/f) 18,20G 17,51G<br />
Gold Fields (S/f) 2,60G 2,41G<br />
Goldm. Sachs (S/f) 164,63G 161,52<br />
Google (S/f) 578,05G 572,25<br />
Halliburton (S/f) 32,75G 29,79G<br />
Harley Davidson (S/f) 49,35G 47,79G<br />
Hasbro (S/f) 65,54G 63,88G<br />
Heineken NV. (S/f) 69,31G 69,15G<br />
Hennes &Mauritz (S/f) 34,16G 32,96G<br />
Hewlett-Packard (S/f) 24,16G 23,07G<br />
Hitachi (S/f) 4,91G 4,95G<br />
Home Depot (S/f) 102,48G 99,83<br />
Honda Motor (S/f) 26,91G 27,04G<br />
Honeywell (S/f) 87,26G 85,59G<br />
HSBC Hold. (S/f) 7,04G 6,76G<br />
Hyundai Motor (S/f) 35,40 35,05<br />
IBM (S/f) 129,28G 124,90<br />
Immunogen (S/f) 12,27G 11,89G<br />
Intel (S/f) 24,01G 23,94G<br />
ITT Corp. (S/f) 31,02G 29,79G<br />
Jafco (S/f) 38,85G 40,62G<br />
Johnson&Johnson (S/f) 83,78G 80,98<br />
Joy Global (S/f) 21,<strong>08</strong>G 19,83G<br />
JP Morgan (S/f) 57,10G 53,19<br />
Juniper (F/f) 23,15 21,47<br />
Kering (S/f) 153,81G 152,01G<br />
Keurig Gr. Mount. (S/f) 46,73G 44,90G<br />
KimberlyCl. (S/f) 93,85G 93,12G<br />
Kon. KPN (S/f) 3,42G 3,33G<br />
Korea Telecom (S/f) 10,80G 10,51G<br />
Kraft Heinz (S/f) 65,26G 64,41G<br />
Kroger (S/f) 30,91G 30,72G<br />
Level 3Comm. (S/f) 40,41G 38,82G<br />
Lloyds TSB (S/f) 1,07G 1,05G<br />
Logitech (S/f) 11,89G 11,54G<br />
Lukoil (S/f) 31,63 30,16G<br />
Mattel (S/f) 19,96G 19,03G<br />
McDonald’s (S/f) 84,89G 83,33G<br />
Mediobanca (S/f) 9,01G 8,59G<br />
Medtronic (S/f) 63,73G 63,26G<br />
Merck (S/f) 47,73G 47,35G<br />
Micron Tech. (S/f) 13,61G 12,59G<br />
Microsoft (S/f) 38,12G 36,22<br />
Mitsubishi Heavy (S/f) 4,29 4,<strong>08</strong>G<br />
Mizuho Fin. (S/f) 1,76G 1,70G<br />
ModusLink (F/f) 2,67 2,58<br />
Mondelez Intl. (S/f) 37,20G 36,32G<br />
Monsanto (S/f) 87,49G 85,03G<br />
Monster W. (S/f) 5,92G 5,90G<br />
Moodys (S/f) 91,11G 89,66G<br />
Motorola (S/f) 56,25G 55,32G<br />
NEC (S/f) 2,70G 2,65G<br />
Nestlé (S/f) 65,90 64,70G<br />
Netflix (S/f) 102,23 95,73<br />
Nike (S/f) 98,19G 95,44G<br />
Nissan Motor (S/f) 7,92 7,96<br />
Nomura (S/f) 5,48G 5,40G<br />
Norilsk Nickel (S/f) 13,93 13,00G<br />
Novartis NA (S/f) 87,35G 83,83<br />
Novo-Nordisk (S/f) 50,47 47,72G<br />
Nvidia (S/f) 19,70G 19,06G<br />
OMV (S/f) 22,52G 21,27G<br />
Openwave (S/f) 0,69G 0,69G<br />
Oracle (S/f) 31,99G 31,93<br />
Panasonic (S/f) 9,52 9,46G<br />
Paypal (S/f) 29,95G 28,99G<br />
PepsiCo (S/f) 82,76G 81,04G<br />
Pernod Ric. (S/f) 92,38G 94,74G<br />
Peugeot (S/f) 15,55G 15,61G<br />
Pfizer (S/f) 29,80G 28,48<br />
Pharol (S/f) 0,25G 0,22G<br />
Pioneer (S/f) 1,58 1,54G<br />
Priceline.com (S/f) 1092,90G 1069,40G<br />
Procter &Gamble (S/f) 62,69 61,90<br />
QLT Photo. (S/f) 3,01G 2,94G<br />
R. Dutch Shell (F/f) 23,03 21,73<br />
Rambus (S/f) 11,47G 11,44G<br />
Realnetworks (S/f) 3,34G 3,37G<br />
Red Hat (S/f) 64,56G 61,50G<br />
Relx (S/f) 13,49G 13,30G<br />
Renault (S/f) 74,87G 73,39G<br />
Rio Tinto (S/f) 32,35G 30,49bB<br />
Roche GS (S/f) 247,86 239,00<br />
Royal BkofScotl. (S/f) 4,56G 4,44G<br />
Ryanair (S/f) 12,35G 11,72G<br />
Sacyr Valleher. (S/f) 2,69G 2,62G<br />
Samsung Electr. (S/f) 322,71 300,67G<br />
Sandisk (S/f) 45,79G 41,99<br />
Schlumberger (S/f) 63,84G 61,15G<br />
Securitas (S/f) 11,34G 11,14G<br />
Sharp Corp. (S/f) 1,22G 1,27G<br />
Shiseido (S/f) 19,67 19,07G<br />
SK Telecom (S/f) 20,17G 19,57G<br />
Softbank (S/f) 50,76G 50,47G<br />
Solvay (F/f) 106,43 102,00<br />
Sony (F/f) 22,74 21,51<br />
Stand. Chart. (S/f) 10,27G 9,80G<br />
Starbucks (S/f) 48,71G 46,25<br />
Surgutneftegaz(F/f) 4,60 4,25<br />
Swiss Re (S/f) 77,38 75,28<br />
Swisscom (S/f) 476,77G 472,91G<br />
Symantec (S/f) 18,24G 18,<strong>08</strong>G<br />
Syngenta (S/f) 309,50 300,00<br />
Takeda Pharma (F/f) 43,10 41,91<br />
Teva Pharma (S/f) 57,21G 57,01G<br />
Texas Instrum. (S/f) 40,77G 39,75G<br />
Thales (S/f) 59,67G 59,99G<br />
Thoms. Reuters (F/f) 33,87 32,97<br />
Time Warner (S/f) 63,14G 61,86G<br />
Toshiba (S/f) 2,66G 2,65G<br />
Toyota (S/f) 52,60 51,59G<br />
Trans Cosmos (S/f) 19,37G 19,49G<br />
Travelers C. (S/f) 88,58G 86,10G<br />
Trend Micro (S/f) 31,22G 31,38G<br />
Twitter (S/f) 23,02G 21,24G<br />
Tyco Int. (S/f) 31,54G 31,06G<br />
UBS (F/f) 18,48 18,09<br />
Unisys (B/f) 11,68G 11,37G<br />
United Parcel Serv. (S/f) 86,62G 84,69G<br />
United Tech. (S/f) 81,23G 78,67G<br />
Update Software (S/f) 3,33G 3,32G<br />
Utstarcom (F/f) 1,60 1,54<br />
Verisign (S/f) 60,64G 59,46G<br />
Vertex Ph. (S/f) 116,09G 1<strong>08</strong>,24G<br />
Visa (S/f) 62,96G 60,15G<br />
Vivus (S/f) 0,97G 0,97G<br />
Vodafone Group (F/f) 3,10 2,97<br />
Wal-Mart (S/f) 57,70G 55,58G<br />
Walgreens (S/f) 76,07G 74,59G<br />
Walt Disney (S/f) 88,78 86,35<br />
Wells Fargo (S/f) 47,<strong>08</strong>G 44,64G<br />
Wharf. Holdings (S/f) 5,03G 4,75G<br />
Wolters Kluwer (S/f) 28,13G 27,78G<br />
Xerox (S/f) 8,83G 8,67G<br />
Yahoo (S/f) 29,33G 28,38G<br />
Zurich Ins. (S/f) 243,95 244,50G<br />
Kursangaben ohne Gewähr<br />
F=Frankfurt, M=München,S=Stuttgart.<br />
a=amtlicher Handel, g=geregelter Markt,<br />
ps=Prime Standard, gs=General Standard,<br />
f=Freiverkehr.VA=Vorzugsaktien,<br />
StA=Stammaktien, NA=Namensaktien.<br />
Dividenden in Klammern: v=Vorschlag.<br />
xS=Aktiensplit, xD=ex Dividende. bB=<br />
bezahlt Brief, das Angebot überwog.<br />
B=Brief: keine Umsätze, nur Angebot.<br />
G=Geld: keine Umsätze, nur Nachfrage.<br />
bG=bezahlt Geld: Umsätze fanden statt,<br />
Nachfrage überwog. M=Um Angebot u.<br />
Nachfrage auszugleichen, ist der Makler<br />
selbst eine Position eingegangen. T=<br />
Taxkurs: vom Makler geschätzt. TA=Teilausführung:<br />
Angebot und Nachfrage<br />
wurden rationiert. Settlement=Schlusskurs<br />
des Terminkontrakts für den<br />
Folgemonat. ICE=Energiebörse, London.<br />
Spot=Tagespreis. OTC=Telefonhandel.<br />
Nybot=New York Board of Trade. Fonds:<br />
Rücknahmepreise, T= thesaurierend,<br />
*=Letzter veröffentlichter Kurs.<br />
Quelle: www.goyax.de<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.boerse-stuttgart.de<br />
10200<br />
10250<br />
10300<br />
10350<br />
10400<br />
10450<br />
9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Dax-30 (Tagesverlauf)<br />
10315,62<br />
www.goyax.de<br />
8000<br />
9000<br />
10000<br />
11000<br />
12000<br />
13000<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
Dax-30 (12-Monats-Verlauf)<br />
10315,62<br />
www.goyax.de<br />
1,050<br />
1,125<br />
1,200<br />
1,275<br />
1,350<br />
1,425<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
Euro in Dollar (Banken Referenzkurs)<br />
1,13<br />
www.goyax.de<br />
15000<br />
15750<br />
16500<br />
17250<br />
18000<br />
18750<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
DowJones<br />
16584,01<br />
www.goyax.de<br />
0,0<br />
0,2<br />
0,4<br />
0,6<br />
0,8<br />
1,0<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
Umlaufrendite<br />
DurchschnittsrenditeöffentlicherAnleihen<br />
0,53<br />
www.goyax.de<br />
40<br />
60<br />
80<br />
100<br />
120<br />
140<br />
Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />
Brent-Öl (inUS-DollarjeBarrel)<br />
45,54<br />
www.goyax.de<br />
Veränderungen des Aktienkurses in Prozent<br />
Total S. A. ......................... 10,06<br />
Repsol S.A. ....................... 5,62<br />
ASML Hold. ....................... 5,26<br />
Sanofi............................. 4,61<br />
ENI ............................... 4,17<br />
Dt. Bank .......................... 0,83<br />
VW VA ............................ 0,66<br />
Dt. Post ........................... -0,25<br />
Essilor Int. ........................ -0,34<br />
Münchner Rück................... -0,74<br />
Gewinner /Verlierer auf Basis Euro Stoxx 50<br />
Quelle: www.goyax.de<br />
27.8. 21:45 Uhr Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T)<br />
Adidas (1,50) 66,93G 66,13G +1,21 78,00 52,97<br />
Allianz • (6,85) 142,56G 140,86G +1,21 170,26 115,80<br />
BASF • (2,80) 71,89G 70,<strong>08</strong>G +2,58 97,18 64,27<br />
Bayer • (2,25) 121,20 119,31G +1,59 146,22 97,04<br />
Beiersdorf (0,70) 73,71G 71,56G +3,00 84,26 60,93<br />
BMW StA • (2,90) 83,07G 82,24G +1,00 123,30 74,97<br />
Commerzbank (0) 10,23G 10,14 +0,87 13,38 9,18<br />
Continental (3,25) 191,82G 191,79G +0,02 234,05 136,85<br />
Daimler • (2,45) 72,12 71,50 +0,86 96,01 55,25<br />
Dt. Bank • (0,75) 26,47 26,25 +0,83 33,40 22,68<br />
Dt. Börse (2,10) 79,95G 78,96G +1,25 87,50 49,94<br />
Dt. Post • (0,85) 24,87G 24,93G –0,25 31,15 21,65<br />
Dt. Telekom • (0,50) 15,26 14,90 +2,38 17,62 10,<strong>08</strong><br />
Eon • (0,50) 10,24G 10,<strong>08</strong>G +1,55 15,47 9,58<br />
Fres. Med. Care (0,78) 68,60G 67,18G +2,11 82,26 50,88<br />
Fresenius SE (0,44) 63,72G 60,46G +5,39 66,53 36,07<br />
Heid. Cement (0,75) 67,88G 67,17G +1,06 77,09 48,52<br />
Henkel VA (1,31) 93,37G 94,04G –0,71 115,68 72,46<br />
Infineon (0,18) 9,59G 9,44G +1,59 12,52 6,80<br />
K+S (0,90) 33,23G 33,73 –1,47 40,02 19,16<br />
Lanxess (0,50) 45,99G 45,67G +0,70 56,26 33,60<br />
Linde (3,15) 153,21G 152,26G +0,63 195,55 142,00<br />
Lufthansa (0) 11,14G 11,22G –0,69 15,50 10,27<br />
Merck (1,00) 85,25G 83,15G +2,53 112,05 65,60<br />
Münchner Rück • (7,75) 162,82G 164,04G –0,74 206,80 141,20<br />
RWEStA • (1,00) 14,04G 13,78G +1,88 32,31 13,14<br />
SAP • (1,10) 60,01G 58,86G +1,95 70,79 50,15<br />
Siemens • (3,30) 88,64 87,90 +0,84 106,33 80,36<br />
ThyssenKrupp (0,11) 19,58G 19,11G +2,45 26,41 16,92<br />
VW VA • (4,86) 171,85G 170,73 +0,66 260,85 147,95<br />
• auch im Euro Stoxx 50 enthalten<br />
27.8. 21:45 Uhr Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T)<br />
Aareal Bank (1,20) 33,37G 33,10G +0,82 41,54 27,73<br />
Airbus • (1,20) 58,17 56,59G +2,79 67,86 39,70<br />
Aurubis (1,00) 58,49G 56,44G +3,64 60,65 35,89<br />
Bilfinger (2,00) 36,10G 35,28G +2,32 60,09 31,44<br />
Boss (3,62) 103,02G 101,16G +1,84 120,35 94,78<br />
Brenntag (0,90) 49,78G 48,58G +2,48 59,21 34,58<br />
Celesio (1,04) 24,94G 24,80G +0,56 28,11 24,53<br />
CTS Eventim (0,40) 31,11G 31,38G –0,86 35,89 18,90<br />
DMG Mori Seiki (0,55) 34,36G 33,80G +1,66 34,36 17,67<br />
Dt. Annington (0,78) 28,90G 28,62G +0,99 35,49 21,27<br />
Dt. Euroshop (1,30) 38,92G 38,41G +1,35 48,19 31,96<br />
Dt. Wohnen (0,44) 23,62G 23,17G +1,94 25,37 15,61<br />
Dürr (1,65) 70,82G 68,26 +3,74 109,75 49,32<br />
ElringKlinger (0,55) 21,61G 21,06G +2,59 32,21 19,93<br />
Evonik Ind. (1,00) 33,26G 31,91G +4,23 37,64 24,30<br />
Fielmann (1,60) 57,86G 57,75G +0,19 66,73 44,42<br />
Fraport (1,35) 53,95G 53,96G –0,01 62,96 46,41<br />
Fuchs Pet.VA(0,77) 38,52G 38,67G –0,40 44,95 26,17<br />
GEA Group (0,70) 34,96G 34,60G +1,03 47,27 31,32<br />
Gerresheimer (0,75) 62,06G 60,65G +2,32 68,58 41,19<br />
GerryWeber (0,75) 19,90G 19,28G +3,20 36,82 17,93<br />
Hann. Rück (4,25) 90,11G 89,98G +0,14 102,25 58,27<br />
Hochtief (1,90) 74,64G 72,78G +2,55 80,79 52,38<br />
Jungheinrich VA (1,04) 62,25G 59,70G +4,26 68,93 38,50<br />
Kabel Deutschl. (0) 120,86G 121,80 –0,77 126,73 101,38<br />
Kion Group (0,55) 39,58G 38,16G +3,70 44,40 25,13<br />
Klöckner&Co (0,20) 8,03G 8,10G –0,89 11,62 7,60<br />
Krones (1,25) 96,06G 93,30G +2,96 106,40 63,40<br />
KUKA (0,40) 71,15G 68,94G +3,21 82,37 42,68<br />
LEG Immobilien (1,96) 66,97G 65,34G +2,48 78,00 50,10<br />
Leoni (1,20) 55,42G 54,86G +1,01 63,53 36,57<br />
MAN StA (0,14) 93,02G 92,87G +0,16 99,15 88,67<br />
Metro StA (0,90) 25,96G 26,10G –0,54 34,80 22,33<br />
MTU (1,45) 80,03G 78,72 +1,67 97,31 62,48<br />
Norma Group (0,75) 43,37G 42,51G +2,02 51,55 31,16<br />
Osram Licht (0,90) 47,17G 46,86G +0,65 55,21 25,31<br />
ProSieben.Sat.1 (1,60) 42,94G 42,91G +0,<strong>08</strong> 49,21 27,98<br />
Rheinmetall StA (0,30) 55,05 54,09G +1,77 57,22 30,44<br />
Rhön-Klinik. StA (0,80) 23,70G 23,62G +0,35 26,11 21,89<br />
RTL Group (3,50) 78,<strong>08</strong> 76,07G +2,65 96,84 65,00<br />
Salzgitter (0,20) 27,67G 26,92G +2,79 36,25 21,04<br />
Springer, A.(1,80) 53,23G 52,52G +1,35 59,11 40,41<br />
Stada (0,66) 31,03G 30,45G +1,90 35,66 24,20<br />
Südzucker (0,25) 13,15G 13,02G +0,94 16,68 9,90<br />
Symrise (0,75) 53,48G 53,38G +0,19 64,37 39,35<br />
TAGImmobilien (0,50) 10,15G 10,05G +1,07 13,<strong>08</strong> 8,71<br />
Talanx (1,25) 26,67G 26,53G +0,53 31,66 23,40<br />
Wacker Chemie (1,50) 77,95G 76,68G +1,66 117,70 73,51<br />
Wincor Nixdorf (1,75) 36,42G 35,57 +2,38 50,39 32,59<br />
Zalando (0) 29,81G 29,29G +1,79 33,74 17,01<br />
27.8. 21:45 Uhr Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T)<br />
Adva Opt. Netw. (0) 9,40 8,81 +6,71 10,88 2,40<br />
Aixtron (0) 5,34G 5,15 +3,55 12,36 4,77<br />
Bechtle (1,20) 77,47G 76,49G +1,28 84,04 49,42<br />
Cancom (0,50) 31,04 30,81G +0,73 42,03 24,70<br />
Carl Zeiss M. (0,40) 23,79G 22,87G +4,05 26,45 19,84<br />
CompuGroup (0,35) 27,69G 27,30G +1,42 36,32 17,62<br />
Dialog Semicond. (0) 42,10 42,10 +0,00 53,81 20,85<br />
Draegerwerk VA (1,39) 83,71G 81,69G +2,48 123,30 62,80<br />
Drillisch (1,70) 39,61G 38,67 +2,41 45,22 23,29<br />
Evotec (0) 3,80G 3,69G +3,09 4,12 2,42<br />
Freenet (1,50) 28,19 28,15 +0,14 33,06 17,69<br />
GFT Technologies (0,25) 19,56G 18,56G +5,38 23,64 8,85<br />
Jenoptik (0,20) 11,88G 11,55G +2,92 13,45 8,00<br />
LPKF Laser &Electr.(0,12) 8,59G 8,11G +5,89 14,66 6,91<br />
Manz (0) 61,84G 57,32G +7,87 95,44 50,06<br />
MorphoSys (0) 63,94G 62,70G +1,98 88,99 54,80<br />
Nemetschek (0,40) 31,90G 31,34G +1,80 37,22 17,26<br />
Nordex (0) 25,80 25,31 +1,94 27,94 10,74<br />
Pfeiffer Vac. (2,65) 89,72G 88,93G +0,89 90,35 57,31<br />
Qiagen (0) 23,36G 22,63 +3,22 25,99 16,25<br />
QSC (0,10) 1,78G 1,72 +3,60 2,58 1,34<br />
RIB Software (0,16) 14,65G 14,40G +1,74 16,92 8,94<br />
Sartorius VA (1,<strong>08</strong>) 192,51G 184,70G +4,23 2<strong>08</strong>,90 75,44<br />
SMA Solar T. (0) 33,35 33,27 +0,24 37,41 10,35<br />
Software (0,50) 24,72G 24,60G +0,50 28,04 17,59<br />
Stratec (0,70) 47,16G 44,48G +6,04 55,68 35,33<br />
Telefonica Dtl. (0,24) 5,31G 5,26G +1,05 5,84 3,47<br />
United Internet (0,60) 43,69G 42,93G +1,75 47,16 29,<strong>08</strong><br />
Wirecard (0,13) 36,79G 36,42G +1,03 42,59 26,68<br />
Xing (0,92) 187,85G 181,04G +3,76 193,53 72,38<br />
Deutsche<br />
27.8.<strong>2015</strong> Veränderungen 52 Wochen<br />
Absol. (%) Hoch Tief<br />
Dax 10315,62 +318,19 (+3,18) 12390,75 8354,97<br />
L-Dax 10361,04 +313,17 (+3,12) 12367,43 8487,59<br />
M-Dax 19654,47 +516,86 (+2,70) 21656,74 14397,98<br />
Tec-Dax 1693,22 +50,44 (+3,07) 1840,27 1<strong>08</strong>9,92<br />
S-Dax 8584,61 +241,60 (+2,90) 9182,95 6<strong>08</strong>7,64<br />
BWX15 1360,45 +17,23 (+1,28) 1613,16 1073,48<br />
Bund Future 153,68 +0,<strong>08</strong> (+0,05) 160,69 147,63<br />
Internationale<br />
Euro Stoxx 50 3280,78 +110,05 (+3,47) 3836,28 2789,63<br />
FTSE 100 6192,03 +212,83 (+3,56) 7122,74 5768,22<br />
DowJones 16545,56 +260,05 (+1,60) 18351,36 15370,33<br />
Nasdaq 4747,84 +50,30 (+1,07) 5231,94 4116,60<br />
S&P 500 1959,51 +19,00 (+0,98) 2134,72 1820,66<br />
Nikkei 18574,44 +197,61 (+1,<strong>08</strong>) 20952,71 14529,03<br />
US-Treasury 2,94 +0,10 (+3,52) 3,37 2,25<br />
Global Titans 223,75 +3,83 (+1,74) 248,39 214,51<br />
*letzter veröffentlichter Kurs<br />
Hauptrefinanzierungssatz (EZB) 0,05<br />
Basiszins (Bundesbank) -0,83<br />
Geldmarktsatz Euribor (3 Monate) -0,03<br />
Geldmarktsatz Euribor (6 Monate) 0,04<br />
Durchschnittsrendite öffentl. Anleihen 0,53<br />
Bundesanleihe10Jahre 0,72<br />
Geldmarktkonto tgl. fällig ab 2.500* 0,20<br />
Geldmarktkonto tgl. fällig ab 15.000* 0,20<br />
Festgeld, 6Monate *(ab 5.000 Euro) 0,15 -0,50<br />
Sparbrief 1Jahr mit 3monatiger Kündigungsfrist* 0,05 -0,50<br />
Sparbrief 4Jahre mit 3monatiger Kündigungsfrist* 0,10 -1,25<br />
Ratenkredit (3 Jahre, bis 10.000 Euro), effektiv* 2,69 -4,25<br />
Ratenkredit (6 Jahre, bis 5.000 Euro), effektiv* 3,45 -4,25<br />
Hypothekendarlehen, Zinsen 5Jahre fest, effektiv* 0,98 -1,87<br />
Hypothekendarlehen, Zinsen 10 Jahre fest, effektiv* 1,44 -2,22<br />
*Zinssatz gibt nur ungefähre Hinweise auf Marktlage<br />
Edelmetalle (Industriepreise) Fixing Vortag<br />
Gold London $jeFeinunze 1119,00 1120,75<br />
27.8.<strong>2015</strong> Ankauf Verkauf Verk. Vortag<br />
Goldbarren 1kg(Euro) 31450,00 33880,00 33480,00<br />
Krügerrand 1Uz(Euro) * 985,00 1030,00 1058,00<br />
Platin 1kg(Euro) -,– 29530,00 28450,00<br />
Silberbarren 1kg(Euro) 399,14 440,37 426,04<br />
*Preis wird dienstags und freitags von der LBBW aktualisiert<br />
Industriemetalle (je 100 kg/Euro) Tiefst Höchst Höchst Vtg.<br />
Blei 171,97 -,– 169,45<br />
Kupfer (DEL) 455,49 458,29 447,40<br />
Kupfer (MK) 546,91 -,– 534,77<br />
Zinn (LME-Lager) 1389,00 1389,50 1410,00<br />
Aluminium 99,7% 162,00 -,– 158,00<br />
Messing MS 58 (1. Stufe) 404,00 429,00 422,00<br />
Messing MS 58 (2. Stufe) 434,00 460,00 453,00<br />
Metallbasis 63/37 442,00 444,00 437,00<br />
Quelle: W.C.Heraeus GmbH bzw.Allg. Gold- und Silberscheideanstalt AG<br />
Energie und Agrar 27.8. Vortag<br />
Brent Öl (Settlement, ICE) US-$/Barrel 45,54 43,04<br />
WTI Öl (Spotpreis, US-Golfküste) US-$/Barrel 39,50 39,59<br />
Erdgas (Settlement, ICE) Pence/Therm 39,65 39,<strong>08</strong><br />
Strom (Mittelwert, OTC) Euro/MWh 38,30 32,25<br />
Kaffee (Settlement, Nybot) US-Cent/lb 118,70* 117,05<br />
Weizen (Settlement, Euronext) Euro/t 163,00 162,75<br />
Zucker (Spot,Nybot) US-Cent/lb 10,54* 10,60<br />
Quelle: Dowjones.de<br />
Devisen (1 Euro entspricht)<br />
Bargeld (1 Euro entspricht)<br />
Ankauf* Verkauf* Ankauf* Verkauf*<br />
USA 1,1256 1,1316 $ 1,<strong>08</strong> 1,17 $<br />
Dänemark 7,4432 7,4832 dKr 7,13 7,78 dKr<br />
Großbritannien 0,7288 0,7328 Brit. £ 0,70 0,76 Brit. £<br />
Japan 135,47 135,95 Yen 131,65 140,80 Yen<br />
Kanada 1,4843 1,4963 Can. $ 1,42 1,56 Can. $<br />
Norwegen 9,3760 9,4240 nKr 9,00 9,75 nKr<br />
Schweden 9,5531 9,6011 sKr 9,18 9,95 sKr<br />
Schweiz 1,0751 1,0791 sfrs 1,04 1,12 sfrs<br />
Ägypten 8,5734 8,9234 Ägy. £ 7,47 9,70 Ägy. £<br />
Australien 1,5689 1,5889 Aus. $ 1,48 1,65 Aus. $<br />
Brasilien 3,9588 4,1588 Real 3,41 4,67 Real<br />
China 7,1794 7,2794 Renmimbi 6,40 8,<strong>08</strong>Renmimbi<br />
Hongkong 8,6972 8,7972 HK $ 7,79 9,62 HK $<br />
Indien 73,740 75,340 Rupie 66,00 86,61 Rupie<br />
Kenia 115,10 119,10 Schilling 104,32 133,16 Schilling<br />
Kroatien 7,4679 7,6279 Kuna 6,92 8,44 Kuna<br />
Malaysia 4,6506 4,8206 Ringgit 4,35 5,72 Ringgit<br />
Marokko 10,880 10,960 Dirham 9,41 13,10 Dirham<br />
Mexiko 19,002 19,242 Peso 17,28 21,11 Peso<br />
Neuseeland 1,7321 1,7561 NZ-$ 1,56 1,92 NZ-$<br />
Philippinen 51,860 53,460 Peso 44,58 64,03 Peso<br />
Polen 4,2094 4,2574 Zloty 3,85 4,57 Zloty<br />
Rumänien 4,4114 4,4614 Leu 3,89 5,05 Leu<br />
Russland 75,516 76,516 Rubel 69,53 87,99 Rubel<br />
Saudi-Arabien 4,2095 4,2575 Rial 3,87 4,73 Rial<br />
Singapur 1,5749 1,5869 Sing. $ 1,46 1,73 Sing. $<br />
Südafrika 14,660 14,900 Rand 13,73 16,01 Rand<br />
Thailand 39,440 41,040 Baht 36,<strong>08</strong> 45,18 Baht<br />
Tschechien 26,699 27,499 Kronen 25,61 30,26 Kronen<br />
Türkei 3,2650 3,3150 Lira 3,07 3,48 Lira<br />
Tunesien 2,1957 2,2157 T-Dinar 1,82 2,56 T-Dinar<br />
Ungarn 312,49 317,69 Forint 287,77 344,07 Forint<br />
Referenzwechselkurse für Devisen der BW-Bank, *von Euro durch die Banken<br />
Ausschüttung in Euro 27.8. 26.8.<br />
All. Adifonds 0,41 106,56 103,50<br />
All. Adiverba 1,02 126,17 120,59<br />
All. Aktien Europa 1,58 89,80 87,32<br />
All. Best Style Eurol. Eq. 1,35 131,47 127,22<br />
All. Biotechnologie 0173,79 163,67<br />
All. Deluxe 0101,61 99,33<br />
All. Energy 0,76 44,88 43,35<br />
All. Eur.Eq. Growth 0,25 216,63 211,60<br />
All. Euro Rentenf. 1,41 62,93 62,90<br />
All. Europ. Eq. Div. 0 89,89 87,58<br />
All. EuropaVis. 0,95 26,05 25,38<br />
All. Fondsv. 47-51 T 53,69 53,70<br />
All. Gl. Agr. Trds. 0155,47 150,31<br />
All. Gl. Bd. High Gr. 0,90 73,40 72,76<br />
All. Glob.Int.Cap. 0 74,54 71,38<br />
All. Global Eq. Divid. 3,99 98,68 95,07<br />
All. Informationst. 0156,17 146,84<br />
All. Int. Rentenf. 0,70 46,04 45,66<br />
All. Interglobal 5,53 226,01 216,59<br />
All. Nebenwerte 0,25 249,94 243,83<br />
All. Orient. Income T154,22 148,86<br />
All. Rohstoffonds 0,41 41,87 41,44<br />
All. Strat. 2031 Pl. T 63,62 63,48<br />
All. Thesaurus T814,32 790,95<br />
All. Tot.Ret. Asian Eq. 0 82,98 78,78<br />
All. Verm.kzpt. def. 0,76 113,33 112,18<br />
All. Vermg.Mgm.Bal. 0121,17 121,76<br />
All. Vermög. Dt. 1,06 159,25 154,11<br />
All. Vermögen. Eur. 1,98 43,17 42,11<br />
All. Wachst. Eur. 0,<strong>08</strong> 97,63 95,33<br />
All. Wachst. Eur. 0,20 105,98 103,52<br />
All.P. Euro Rentenf. K 0,93 43,23 43,24<br />
All.P. Europazins 1,09 55,79 55,80<br />
All.P. Mobil-Fonds 0,93 51,93 51,93<br />
All.P. Rentenfonds 1,52 86,73 86,72<br />
All.R. BRIC Stars 0124,31 119,13<br />
All.R. Eur.Eq. Div. 3,35 127,40 124,13<br />
AlteLeipzigerA 0,50 105,23 103,11<br />
AlteLeipzigerR 0,89 45,18 45,<strong>08</strong><br />
Ampega Gl. Rent. 0,42 17,62 17,67<br />
Ampega Glob. Aktienfd. 0,10 9,73 9,48<br />
Ampega Rend. 0,51 20,86 20,83<br />
AriDeka 2,20 65,07 63,61<br />
AS-AktivDynamik T 58,<strong>08</strong> 56,92<br />
Axa Immoselect* 0,50 10,67 10,67<br />
Axa Welt 1,25 95,81 91,83<br />
Axa WF G. HY Bd* T 78,58 78,61<br />
Basler International 1,25 103,74 101,91<br />
Basler-Aktienf. 0,62 61,90 60,64<br />
Basler-Rentf. 0,53 25,10 25,12<br />
BB-Multirent-Inv. 1,41 35,42 35,45<br />
BGF World Min. $ T 23,46 23,00<br />
BW Renta* 0,40 29,27 29,24<br />
BW Renta Inter.* 0,50 41,95 42,07<br />
Concentra 0,16 102,99 100,11<br />
DEGI Europa 3,55 9,<strong>08</strong> 9,<strong>08</strong><br />
Deka Europa Pot. CF 0,59 110,85 1<strong>08</strong>,55<br />
Deka Europa Pot. TF 0,33 102,60 100,51<br />
Deka Europa Sel. 0,45 57,52 56,66<br />
Deka Europa Value CF 1,14 45,85 44,73<br />
Deka Immob.Eur. 1,00 45,87 45,87<br />
Deka Immobilien Gl. 1,10 55,17 55,17<br />
Deka Lux Eur.TF 0,92 59,77 58,36<br />
Deka Lux Pazifik 8,24 480,32 461,59<br />
Deka Lux-Bond 1,19 71,28 71,29<br />
Deka Lux-Deut. TF 1,60 110,91 107,92<br />
Deka Lux-MidCap TF 0,05 67,00 65,73<br />
Deka MegaTrends CF T 59,04 56,53<br />
Deka PrivatVors. AS T 68,64 67,34<br />
Deka Schweiz T354,62 352,91<br />
Deka Struk.: Chance 0,27 52,62 52,64<br />
Deka Struk.: Ertrag Pl 0,63 43,40 43,43<br />
Deka Struk.: Wachst. 0,60 42,75 42,79<br />
Deka Struk.:2 Ch.Plus 0,15 39,22 38,87<br />
Deka Struk.:2 Chance 0,21 40,59 40,61<br />
Deka Struk.:2 Ertrag Pl 0,63 43,72 43,74<br />
Deka Struk.:2 Wachst. 0,55 39,24 39,28<br />
Deka Technologie CF T 20,93 19,94<br />
Deka Technologie TF T 17,61 16,78<br />
Deka TeleMed. TF 0,74 68,55 65,84<br />
DekaFonds 0,67 95,80 93,07<br />
DekaL.Team Gl.Sel.TF 1,90 148,50 142,16<br />
DekaLux BioTech CF 0459,51 429,74<br />
DekaLux BioTech TF 0436,67 4<strong>08</strong>,38<br />
DekaRent-Internat. 0,39 19,50 19,37<br />
DekaSpezial 4,58 291,98 280,05<br />
DekaTresor T 86,02 85,99<br />
DWS Akkumula T859,36 824,07<br />
DWS Bildungsf. T100,39 99,03<br />
DWS Biotech T212,04 197,37<br />
DWS Cov. Bond 1,03 55,03 55,05<br />
DWS Deutschland T183,10 178,29<br />
DWS Euro Reserve T134,74 134,74<br />
DWS Europ. Akt. 0 T238,39 235,56<br />
DWS Europ. Opp. 2,16 273,37 268,68<br />
DWS Eurorenta 1,03 56,04 56,19<br />
DWS Eurovesta 1,74 119,34 116,99<br />
DWS G.Daimler AF T 56,66 54,93<br />
DWS Gl. Sm./M. C. 0,11 55,80 53,71<br />
DWS Glob. Gov Bds. T268,60 269,31<br />
DWS Glob.Nat.Res. 0 50,46 49,10<br />
DWS Global Growth 0,09 90,16 87,27<br />
DWS HealthC.Typ 0 T227,16 216,90<br />
DWS Int-Vario-Rt. 0,97 64,85 64,81<br />
DWS Inter-Renta 0,40 14,82 14,84<br />
DWS Intern. Renten 0 T118,52 117,73<br />
DWS Inv. Gov. Liq.* T 87,42 87,26<br />
DWS Investa 1,54 153,69 149,79<br />
DWS Japan Opp. T 50,19 49,40<br />
DWS Sachwerte 1,00 110,80 109,09<br />
DWS Techn. Typ0 T110,43 103,78<br />
DWS Telemedia 0,58 139,93 134,95<br />
DWS Top25S* 3,00 99,17 98,73<br />
DWS Top50Asien T127,13 122,82<br />
DWS Top50Europa 1,62 135,45 132,68<br />
DWS TopDividende 2,90 110,95 107,53<br />
DWS TopPortf. Offensiv T 60,18 58,63<br />
DWS TopWorld 0,86 83,01 80,10<br />
DWS US-Growth 0149,01 141,85<br />
DWS Verm.bild.f. I 1,39 125,58 120,33<br />
DWS Verm.bild.f.R 0,45 19,07 19,09<br />
DWS Vors.AS Dyn. T106,30 104,69<br />
DWS Zukunftsstr.Akt. T 35,84 35,25<br />
Europa Aktienfds ULM FP* T 75,26 76,11<br />
Fidelity Europ.Growth* 0,13 13,26 13,54<br />
Fidelity Fds Intern. Fd.* 0,<strong>08</strong> 39,18 39,84<br />
Fidelity FPS Gl. Gr.* 0 23,00 23,43<br />
Fondak 0,79 146,52 141,84<br />
Fondis 0,74 64,74 62,10<br />
Fondra 0,86 107,06 105,33<br />
FPS Growth* 0 19,95 20,29<br />
Frankf. Sparinv. Deka 1,05 118,70 115,42<br />
FT AccuGeld T 71,22 71,22<br />
FT EuroZins 0,54 27,86 27,84<br />
FT Frkt.-Eff.-Fds. 2,10 198,56 192,93<br />
G. Komf. Dyn. Glob. 0,03 56,86 57,07<br />
G. Komf. Balance 0,03 67,99 67,89<br />
G. Komf. Dyn. Eur. 0,26 61,64 61,46<br />
G. Komf. Wachst. 0,03 66,69 66,65<br />
Gothaer Eur.Rent 1,36 60,81 60,97<br />
Grundbesitz Global 1,15 51,58 51,59<br />
Grundbesitz-Eur. 1,30 41,11 41,12<br />
Hansa Interna. 0,58 19,34 19,37<br />
Hansa Renta 0,59 24,59 24,58<br />
Hansa Zins 0,33 24,64 24,64<br />
Hansageldmarkt 0,06 50,27 50,27<br />
HausInvest 0,60 40,88 40,88<br />
Industria 2,12 100,61 98,12<br />
Int.ImmoProfil 1,60 49,71 49,71<br />
Invesco Euro. C. Aktienf.2,27 142,60 139,39<br />
JPMF-Pacific-Eq. A$ T 70,26 68,81<br />
Kapital Plus 1,09 61,61 61,16<br />
Konzept Dynamik 0,20 52,56 52,93<br />
LBB-Europa 1,60 58,70 59,88<br />
LBBW Akt. Europa* 0,66 33,15 33,65<br />
LBBW BalanceCR20 0,57 42,43 42,32<br />
LBBW BalanceCR40 0,60 45,27 45,10<br />
LBBW BalanceCR75 0,45 49,43 49,10<br />
LBBW Div.-Str. Euro* 1,03 42,48 42,96<br />
LBBW Exp.Strat.Dt. T 64,33 62,80<br />
LBBW FP Wachst.* T 52,27 52,28<br />
LBBW Geldmarktf.* 0,28 49,65 49,64<br />
LBBW Geldmarktf. I* 0,62 96,78 96,78<br />
LBBW Nachh. Aktien* 0,78 78,66 79,61<br />
LBBW Rent.Eur.Flex* 0,78 33,15 33,14<br />
LBBW Rentenfonds 0,96 41,36 41,37<br />
LODH Infol. Fd ($)* 0 19,09 19,10<br />
Magellan Sic. Ac.* T 17,90 17,94<br />
Main F.av.-gard.St.* T106,50 107,99<br />
Meag Euroinvest 1,60 73,68 74,73<br />
Meag Proinvest 1,41 145,09 146,80<br />
Metzler Euro Growth* 0142,65 145,34<br />
Metzler Europ.Sm.C.* 0241,56 242,97<br />
Metzler Global Sel.* 0 71,49 70,54<br />
Metzler Wachst. Int.* T137,28 134,40<br />
MLIIF Em. Eur. Fd. T 72,55 69,07<br />
P.F. Eur. Pot.* T157,00 158,54<br />
P.F. Gl. Ec.* T222,47 222,<strong>08</strong><br />
P.I. Germ.Eq.* T178,86 178,20<br />
P.I. TopWorld* T105,35 105,63<br />
Pfandbrieffds. T143,69 143,74<br />
PremiumSt. Wachstum T148,20 147,78<br />
SEB Europafds.* 1,61 53,34 54,16<br />
SEB ImmoInvest 3,20 29,34 29,34<br />
SEB Invest R* 0,67 25,46 25,44<br />
Stgt. B. R.I* 0,91 39,52 39,52<br />
SWB InterShare* 0,27 55,85 55,50<br />
Swisscanto Green Inv.* 0,35 96,27 94,77<br />
Templ. Global* 0,07 17,67 17,02<br />
Templ. Growth ($)* 0,67 22,15 21,69<br />
UBS Akt.Spec. ID.* T559,02 565,59<br />
Uni21.Jahrh.* 0,<strong>08</strong> 29,12 28,72<br />
UniAsia* T 52,66 52,00<br />
UniDeutschl.* T172,14 174,16<br />
UniDyn. Europa A* 0,34 75,34 76,43<br />
UniDyn. Global -net-* 0,06 29,84 29,18<br />
UniDyn. Global A* 0,10 46,40 45,36<br />
UniEuro Aktien* 0,64 59,94 60,76<br />
UniEuroAspirant A* 2,02 44,17 44,31<br />
UniEuropa*<br />
T1749,041778,12<br />
UniEuropaRenta* 0,90 50,71 50,91<br />
UniEuroRenta* 1,19 67,70 67,71<br />
UniEuroStoxx 50 A* 0,78 45,07 45,75<br />
UniFonds* 0,93 46,22 46,81<br />
UniGarantPlus Eur.* T123,16 123,56<br />
UniGlobal* 0,72 173,02 169,49<br />
UniGlobal -net* 0,11 104,46 102,36<br />
UniImmo: Deutschl.* 2,40 90,53 90,41<br />
UniImmo: Eur.* 1,70 55,31 55,29<br />
UniJapan* T 42,38 40,71<br />
UniKapital* T111,95 111,96<br />
UniKapital-net* 0,84 42,76 42,76<br />
UniMarktführer -net- A* 0,15 36,13 35,79<br />
UniMarktführer A* 0,15 35,44 35,10<br />
UniMid&SmallCaps T* T 45,70 46,19<br />
UniRak* 1,74 106,33 106,48<br />
UniRenta* 0,41 20,30 20,35<br />
UniSector Basic* 0,25 85,87 85,58<br />
UniSector Biopharma* 0,40 102,25 100,42<br />
UniStrategie Dynam.* T 45,15 44,83<br />
UniStrategie Konserv.* T 65,58 65,32<br />
UniStrategieFlex.* T 50,55 50,75<br />
Universal Val. Strat.* 0,54 117,11 115,58<br />
Verm.Managm. Ch. 0122,82 123,67<br />
W&W Europa-Fo.* 1,10 56,48 56,75<br />
W&W Europarent A* 1,03 62,43 62,49<br />
W&W Europarent B*<br />
T1254,191255,40<br />
W&W Glob.-Fo.BWI* 0,29 62,10 60,94<br />
W&W Globalrent* T118,31 117,13<br />
W&W Intern. Renten* 1,14 47,84 47,73<br />
WestInvest InterSel. 1,00 46,00 46,00<br />
Wirtschaftsaspir.* 1,50 33,35 33,56<br />
FRANKFURT (dpa). Anleger rund um den Globus<br />
atmen auf: Nachden vergangenen Kursturbulenzen<br />
ist es an den Börsen am Donnerstag kräftig<br />
aufwärtsgegangen. Der deutsche Leitindex Dax<br />
kletterte deutlich über die Marke von 10 000<br />
Punkten und stand zum Börsenschluss mit 3,18<br />
ProzentimPlusbei10315,62Zählern.DieAktienmärkte<br />
in China und Japan konnten die dramatischen<br />
Verluste vom Wochenbeginn teilweise<br />
ausgleichen. In den USA sorgten zudem gute<br />
Konjunkturdaten für Kauflaune der Anleger.<br />
„Wie es ausschaut, gibt es nach dem Crash am<br />
Montag doch noch einen positiven Wochenschluss“,<br />
kommentierte Analyst Jens Klatt vom<br />
Broker DailyFX. Die chinesischen Aktienmärkte<br />
erholten sichbesonders kräftig.<br />
Börse<br />
Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong>
Wirtschaft Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Bisher sind die Anteile am Daimler-Konzern breit gestreut. Mit dem chinesischen Daimler-Partner Baic könnte bald ein neuer Ankeraktionär auf die Bühne treten<br />
Info<br />
Daimler in China<br />
Seit April <strong>2015</strong> wird in China auch der kompakte<br />
Geländewagen GLA gebaut Foto: dpa<br />
¡ImJahr 2006 begann die lokale Fertigung<br />
bei Beijing Benz, einem Projekt der Daimler<br />
AG und des chinesischen Partners Baic<br />
im Süden von Peking, etwa20Kilometer<br />
vom Zentrum entfernt. Allerdings lief es<br />
am Anfang schleppend, wasvor allem an<br />
den Vertriebsstrukturen lag, die für lokal<br />
produzierte und importierte Modelle<br />
zunächst getrennt waren. Mit der Behebung<br />
dieses Problems, dem rasanten<br />
Ausbau des Händlernetzes und dem Ausbau<br />
der Modellpalette lief es dann rund.<br />
¡Erstmals hatChina im April die USA als<br />
stärksten Einzelmarkt abgelöst. Im Juli<br />
verkaufte Daimler in China 29540 Autos,<br />
ein Plus von 41,5 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahreszeitraum. Im zweitstärksten<br />
Markt USA waren es 27530. Bisher haben<br />
chinesische Kunden in diesem Jahr schon<br />
194860 Autos mit dem Stern gekauft.<br />
¡Umdas Potenzial weiter auszuschöpfen,<br />
hatDaimler sein Werk in Peking erweitert.<br />
Dort rolltnun neben E-Klasse, C-Klasse<br />
und GLK auch der kompakte Geländewagen<br />
GLA vom Band.2013 wurde ein Motorenwerk<br />
eröffnet, in dasDaimler rund 400<br />
Millionen Euro investiert hat. China-Vorstand<br />
Hubertus Troska kündigte an, in<br />
diesem Jahr über 300000 Autos in China<br />
verkaufen zu wollen. Im vergangenen Jahr<br />
waren es 270000. Davon sollen 250000<br />
aus lokaler Produktion kommen. Das Werk<br />
mausert sich damit zu einem der größten<br />
Standorte weltweit. Und während Hersteller<br />
wie Audi oder BMW mit der schwächelnden<br />
Konjunktur zu kämpfen haben,<br />
bleibt Daimler auf dem Gaspedal. (mig)<br />
Aktionärsstruktur des Daimler-Konzerns<br />
China wird für Daimler<br />
zum zweiten Heimatmarkt<br />
Der Einstieg des Pekinger Kooperationspartners Baic soll die Position der Stuttgarter untermauern<br />
Fast 30 000 Autos hatDaimler im<br />
vergangenen Jahr allein in China<br />
verkauft –mehr als in jedem anderen<br />
Land.Nun wird der Konzern wohl auch<br />
einen Großaktionär aus China erhalten.<br />
Von Klaus Köster<br />
STUTTGART. Offiziell erklärtder Stuttgarter<br />
DaimlerKonzern zwar immer wieder tapfer,<br />
ersei mit seinem Aktionären zufrieden.<br />
So auchjetzt wieder: „Wir haben eine gesunde<br />
Balance zwischen deutschen, europäischen,<br />
asiatischen und nordamerikanischen<br />
Investoren“, erklärte ein Sprecher zu<br />
der Nachricht, wonach der chinesische Kooperationspartner<br />
Baic plant, zu einem der<br />
größten Aktionäre des Autoherstellers zu<br />
werden. Dochdie Erleichterung ist mit Händen<br />
zu greifen: „Baic ist unser wichtigster<br />
Partner in China, und uns verbindet eine enge<br />
Kooperation.“ Daimler wolle weiter attraktiv<br />
für potenzielle langfristige Investoren<br />
sein. „Dabei sind uns auch Investoren<br />
aus China willkommen.“<br />
Tatsächlich gibt es für die Stuttgarter<br />
Schlimmeres als das Interesse eines Unternehmens,<br />
mit dessen Tochtergesellschaft<br />
Baic Motor man schon seit fast zehn Jahren<br />
ein Gemeinschaftsunternehmen betreibt.<br />
Dieses hat inzwischen weit mehr als 500 000<br />
Autos für den chinesischen Markt gebaut<br />
und vor allem in den vergangenen Monaten<br />
deutlich an Tempo zugelegt. Dank neuer<br />
Modelle wie der CKlasse, die es für China in<br />
einer eigenen Langversion gibt, und des<br />
KompaktGeländewagens GLA hat der<br />
Konzern seine Marktanteile deutlichgesteigert<br />
und viel Boden gegenüber den Rivalen<br />
BMW und Audi gutgemacht, die weit früher<br />
auf China gesetzt hatten und sich damit<br />
einen Vorsprung erarbeiteten. „China wird<br />
für Daimler zum zweiten Heimatmarkt“,<br />
sagt der Autoexperte Stefan Bratzel vonder<br />
Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch<br />
Gladbach.<br />
LOS ANGELES (dpa). Die Autobranche muss<br />
sich vor einem USGericht wegen angeblicher<br />
Sicherheitsmängel in neuen Modellen<br />
verantworten. Die Sammelklage von Kunden<br />
richtet sich gegen zehn Autobauer, darunter<br />
VW, Mercedes und BMW. Esgeht um<br />
automatische Startsysteme, die ohne traditionelle<br />
Schlüssel auskommen.<br />
Der Vorwurf der Kläger: Weil sichder Motor<br />
nachVerlassen des Fahrzeugs nicht automatischabschaltet,<br />
habe austretendes Kohlenmonoxid<br />
in den vergangenen Jahren zu<br />
mindestens 13 Todesfällen und zahlreichen<br />
Verletzungen geführt. Die Autobauer hätten<br />
das automatische Startsystem als sicher<br />
dargestellt, obwohl sie die Risiken gekannt<br />
hätten. Einige der Todesfälle ereigneten sich<br />
den Angaben zufolge, als das Auto ohne Wissen<br />
des Fahrers in der Garage stundenlang<br />
weiterlief und giftiges Kohlenmonoxid (CO)<br />
austrat. Die Klage war am Mittwoch bei<br />
einem Bundesgericht im kalifornischen Los<br />
Angeles eingereicht worden.<br />
Die drei betroffenen deutschen Autobauer<br />
wollten die Klage am Donnerstag zunächst<br />
nicht kommentieren. Die Klageschrift liege<br />
ihnen noch nicht vor, sagten Sprecher der<br />
Unternehmen. Mit Blick auf die angebliche<br />
Gefahr wies ein VWSprecher darauf hin,<br />
dass es beim Verlassen des Fahrzeugs mit<br />
laufendem Motor ein akustisches und optisches<br />
Warnsignal gibt.<br />
Die Autobranche bietet schlüssellose Systeme<br />
an, die je nach Hersteller anders genannt<br />
werden. Bei VW heißt solchein System<br />
„Keyless Access“ (schlüsselloser Zugang).<br />
6,8 %<br />
Kuwait Investment Authority<br />
3,1 %<br />
Renault-Nissan<br />
16,4 %<br />
privateAnleger<br />
dies sind überwiegend Privatpersonen<br />
73,7 %<br />
institutionelle Investoren<br />
darunter sind Fonds und Versicherungen<br />
Bereits vorgut zwei Jahren hatte sichder<br />
Stuttgarter Konzern an der BaicTochter<br />
Baic Motor beteiligt und damit zugleich als<br />
VorzeigeInvestor deren Börsengang gefördert.<br />
Nun plant Baic im Gegenzug eine Beteiligung<br />
an Daimler.Deren Höhe wirdzwar<br />
nicht benannt –chinesische Medien zitieren<br />
BaicChef Xu Heyi Medien allerdings mit<br />
der Aussage, man wolle einer der größten<br />
Anteilseigner des Konzerns werden. Bisher<br />
ist der größte Aktionär der Staatsfonds von<br />
Kuwait, der 6,8 Prozent der Anteile hält, gefolgt<br />
vonden Kooperationspartnern Renault<br />
und Nissan, die über 3,1 Prozent verfügen.<br />
Mehr als 90 Prozent gehören somit zum<br />
„free float“ und können an der Börse gehandelt<br />
werden. Ein finanzstarker Investor,der<br />
es auf den Konzern abgesehen hat, könnte<br />
somit jedoch zumindest theoretisch ausreichend<br />
Aktien zusammenkaufen, um Daimler<br />
zu übernehmen. Vorallem in Zeiten niedriger<br />
Börsenkurse keimen daher immer wieder<br />
Spekulationen auf, wer esauf Daimler<br />
abgesehen haben könnte. Für Konzerne wie<br />
Google oder Apple wären nicht einmal die<br />
heutigen Aktienkurse eine Hürde.<br />
WasDaimler fehlt, ist ein stabiler<br />
Ankeraktionär –ein Einstieg der<br />
Chinesen könnte die Lücke<br />
zumindest verkleinern<br />
Deshalb hat das Management ein starkes<br />
Interesse an einem starken Ankeraktionär –<br />
und dürfte auchneidischauf die Wettbewerber<br />
BMW und Audi sein, bei denen jeweils<br />
stabile Mehrheitsverhältnisse herrschen.<br />
BMW befindet sichinder Hand der Familien<br />
Quandt und Klatten, Audi gehört fast vollständig<br />
zum VWKonzern, der seinerseits<br />
mehrheitlichvon der Porsche SE beherrscht<br />
wird, hinter der wiederum die Familienstämme<br />
Piechund Porsche stehen.<br />
Doch nicht immer hatte der Konzern ein<br />
glückliches Händchen bei der Suche nach<br />
langfristig orientierten Investoren. Als 2009<br />
US-Bürger klagen gegen Autohersteller<br />
Der Vorwurf: In neuen Start-Stopp-Systemen fehle eine Abschaltautomatik –Deutsche Experten schütteln den Kopf<br />
Hierbei müssen die Fahrer ihren schlüsselähnlichen<br />
Gegenstand nicht mehr ins Zündschloss<br />
stecken, sondern können ihn in der<br />
Hosentasche oder in der Handtasche lassen.<br />
Mit dem Drücken einer StartStoppTaste<br />
springt der Wagen an.<br />
Automatisch gehen die Fahrzeuge aber<br />
nicht aus, wenn man aussteigt und sichentfernt,<br />
monieren die Kläger. „Wir wollen die<br />
Autohersteller mit dieser Klage dazu zwingen,<br />
diesen Defekt zu beheben“, sagte die<br />
Anwältin Martis Alex. Es gebe Vorrichtungen,<br />
die den Motor nach einer kurzen Zeit<br />
ohne Zutun des Fahrers automatisch abschalten.<br />
Die Klage richtet sich auch gegen<br />
die Konzerne Toyota, Ford, Nissan, Honda,<br />
General Motors, Hyundai und Kia. Der Verkehrsclub<br />
Deutschland (VCD) reagierte mit<br />
Foto: dpa<br />
der Staatsfonds des arabischen Emirats Abu<br />
Dhabi einstieg, wurde er von Konzernchef<br />
Dieter Zetsche gerade zu überschwänglich<br />
begrüßt. Es handle sichumeinen Großaktionär,<br />
der „mit uns gemeinsam strategische<br />
Projekte auf den Wegbringt“. Gemeinsam<br />
wollten Daimler und die Araber ihreAbhängigkeit<br />
vomÖlreduzieren und in Zukunftstechnologien<br />
investieren; Daimler sagt den<br />
Arabern gar zu, eine Ausbildungseinrichtung<br />
für junge Menschen zu schaffen, die<br />
„eine Position in der Automobilindustrie<br />
anstreben“.<br />
Bald aber machten Nachrichten die Runde,<br />
Abu Dhabi habe einen Großteil der Aktien<br />
verliehen. Dann wurde der Ausstieg aus<br />
der gemeinsamen Beteiligung am amerikanischen<br />
EAutoHersteller Tesla verkündet;<br />
schließlich stieg das Emirat sang und<br />
klanglos aus. Nicht ohne einen satten Gewinn<br />
mitzunehmen, denn der Staatsfonds<br />
war mitten in der Finanzkrise eingestiegen,<br />
als der Aktienkurs bei 20 Eurolag. Zum Vergleich:<br />
Heute notiert das Papier trotz der<br />
Börsenkrise in China bei rund 73 Euro. Immerhin<br />
auch Daimler steigt gelegentlich<br />
aus einem langfristigen Engagement aus.<br />
Vonden Aktien an Tesla, ebenfalls ein strategischer<br />
Partner, trennte sich das Unternehmen<br />
ebenfalls –nicht ohne einen satten<br />
Gewinn mitzunehmen.<br />
Bei Baic könnte es nun anders werden –<br />
schließlich sind die beiden Unternehmen<br />
seit langem durch eine gemeinsame Autoproduktion<br />
miteinander verbunden. Die<br />
Kapitalverflechtung sichert Baic zusätzlichen<br />
Einfluss auf die Stuttgarter –über die<br />
Mitspracherechte hinaus, die die Chinesen<br />
ohnehin durch ihre 51ProzentBeteiligung<br />
am gemeinsamen Autobauer BBAC haben.<br />
Autoexperte Bratzel hält es sogar für möglich,<br />
dass Baic einmal in den Aufsichtsrat<br />
der Stuttgarter einzieht. Den Stuttgartern<br />
könne diese enge Verflechtung nur nützen.<br />
Denn vor überraschenden Entscheidungen<br />
der Politik sei man in China nie gefeit. Je besser<br />
man dort vernetzt sei, desto geringer sei<br />
das Risikosolcher Überraschungen.<br />
Kopfschütteln. „Mit den heutigen modernen<br />
Autos und deren Abgasen kann man sich<br />
nicht umbringen“, sagte eine VCDSprecherin.<br />
„Die modernen Autos sind dank der<br />
Grenzwertgesetzgebung viel sauberer geworden.“<br />
Anfang der 1990er Jahren hatte<br />
die serienmäßige Einführung vonKatalysatoren<br />
dazu geführt, dass der KohlenmonoxidGehalt<br />
in Abgasen deutlich gesenkt<br />
wurde. „Damit ein Schaden beim Verbraucher<br />
auftritt, da müsste dieser schon tagelang<br />
in der Garage sitzen und wäre möglicherweise<br />
eher verdurstet, statt Schaden von<br />
den Abgasen zu nehmen.“<br />
NachAngaben des Verbands der Automobilindustrie<br />
(VDA) reduzierten sich die CO<br />
Emissionen im Straßenverkehr seit 1990 um<br />
rund 90 Prozent.<br />
China kann<br />
ZF Friedrichshafen<br />
nicht schrecken<br />
Halbjahresbilanz ganz im Zeichen<br />
der Übernahme von TRW<br />
FRIEDRICHSHAFEN (dpa/rtr). Der Autozulieferer<br />
ZF hat nach dem Kauf von TRW<br />
Automotive deutlich zugelegt. Der Umsatz<br />
stieg im ersten Halbjahr <strong>2015</strong> auf<br />
rund 12,2 Milliarden Euro –daran ist der<br />
USZulieferer TRW seit Mitte Mai mit<br />
einem Anteil von fast 2Milliarden Euro<br />
beteiligt. Das teilte ZF am Donnerstag in<br />
Friedrichshafen am Bodensee mit. ZF hatte<br />
die Übernahme Mitte Mai abgeschlossen<br />
und ist derzeit dabei, TRWals neue Division<br />
„Aktive und Passive Sicherheitstechnik“<br />
in den Konzern zu integrieren.<br />
Unter dem Strichstand nachden ersten<br />
sechs Monaten ein Ergebnis von 711 Millionen<br />
Euro, nach 310 Millionen Euro im<br />
Vorjahr. Allerdings seien die Halbjahreszahlen<br />
nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar,<br />
dasie neben dem TRWKauf<br />
auchvom Verkauf des 50prozentigen Anteils<br />
an ZF Lenksysteme im Januar <strong>2015</strong><br />
beeinflusst seien, sagte Finanzchef Konstantin<br />
Sauer. Ohne den Umsatz von TRW<br />
seien die Erlöse um 11 Prozent auf 10,2<br />
Milliarden Eurogestiegen. Der Grund dafür<br />
seien im Wesentlichen Währungseffekte.<br />
Wachstumstreiber im ersten Halbjahr<br />
waren demnach vor allem die USA und<br />
Asien, während die Entwicklung in Südamerika<br />
und Osteuropa deutlich schwächer<br />
verlief. Die eingetrübte Konjunktur<br />
in zahlreichen Schwellenländern schlage<br />
noch nicht auf die Zahlen von ZFdurch.<br />
„Wir haben die Umsätze nochnicht signifikant<br />
korrigiert“, sagte Sauer.China lege<br />
eine „Verschnaufpause“ ein, wachse aber<br />
noch. Für das Gesamtjahr <strong>2015</strong> rechnet<br />
das Unternehmen mit einem Umsatz von<br />
29 bis 30 Milliarden Euro.<br />
Der Konzern, der zwei Stiftungen gehört,<br />
legte zum ersten Mal überhaupt<br />
Halbjahreszahlen vor. Das habe ZF den<br />
Gläubigern von zwei Anleihen versprochen,<br />
mit denen die Übernahme vonTRW<br />
finanziertworden war, sagte Sauer.<br />
Kartellamt stärkt<br />
kleinere<br />
Online-Händler<br />
BONN (dpa). Das Bundeskartellamt geht<br />
gegen die Versuche vonMarkenherstellern<br />
vor, dem OnlineHandel mit ihren Produkten<br />
enge Grenzen zu setzen. Die Wettbewerbsbehörde<br />
entschied am Donnerstag,<br />
der deutsche Marktführer bei Laufschuhen<br />
Asics habe in der Vergangenheit<br />
insbesondere kleinere und mittlere Vertragshändler<br />
beim OnlineVertrieb<br />
rechtswidrig eingeschränkt.<br />
„Wenn Hersteller ihren Vertragshändlern<br />
verbieten, Preisvergleichsmaschinen<br />
und Verkaufsportale zu nutzen oder die<br />
Verwendung der jeweiligen Markenzeichen<br />
für eigene Suchmaschinenwerbung<br />
ausgeschlossen wird, kann der Verbraucher<br />
gerade die kleineren Händler im<br />
Internet de facto nicht mehr finden“, kritisierte<br />
Kartellamtspräsident Andreas<br />
Mundt. Die Folge sei, dass sichdas Online<br />
Geschäft letztlichauf die Hersteller selbst<br />
und einige große Händler oder Marktplätze<br />
konzentriere. Hersteller dürften ihre<br />
Vorgaben nicht dazu nutzen.<br />
Zwar hätten die Markenhersteller das<br />
Recht, ihren Vertragshändlern im Interesse<br />
der Qualitätssicherung Vorgaben zu<br />
machen. Doch dürfe dies „nicht dazu benutzt<br />
werden, die Angebotsbreite im<br />
Internet und die mit ihr verbundenen<br />
preissenkenden Tendenzen zu beseitigen“.<br />
Telefontarife<br />
Festnetz Ausland (Call-by-Call)<br />
Montag–Sonntag 0-24h<br />
Zeit Anbieter / Vorwahl Cent<br />
pro Minute<br />
Frankreich 01069 / 0 10 69 0,84<br />
Griechenland 01069 / 0 10 69 1,33<br />
Großbritannien 010012 / 01 00 12 0,95<br />
Irland 01069 / 0 10 69 1,25<br />
Italien 01069 / 0 10 69 1,17<br />
Kroatien 01069 / 0 10 69 1,49<br />
Niederlande 010012 / 01 00 12 1,29<br />
Österreich 010012 / 01 00 12 1,50<br />
Polen 01069 / 0 10 69 1,27<br />
Portugal 010012 / 01 00 12 1,40<br />
Russland 01052 / 0 10 52 2,88<br />
Schweiz 01069 / 0 10 69 1,31<br />
Serbien 01069 / 0 10 69 7,22<br />
Spanien 01069 / 0 10 69 1,17<br />
Tschechischen 01069 / 0 10 69 1,99<br />
Türkei 01052 / 0 10 52 2,62<br />
USA 010012 / 01 00 12 0,80<br />
Alle Anbieter mit kostenloser Tarifansage. Ohne Gewähr,<br />
da kurzfristige Preisänderungen möglich.<br />
Alle Anbieter = Minutentakt.<br />
Weitere Infos: www.stuttgarter-nachrichten.de/telefon<br />
Quelle: biallo.de Stand: 27. 8. <strong>2015</strong>
Kultur Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Wieland Wagners<br />
letzter Assistent<br />
Der Opernregisseur<br />
Nikolaus Lehnhoff ist tot<br />
Abstrakte Bilder und Licht: Das ist das Erbe.<br />
das der Regisseur Wieland Wagner an seinen<br />
Assistenten Nikolaus Lehnhoff weitergab,<br />
und das vorallem blieb seine Heimat. Starke<br />
Opernabende sind dem Regisseur mit starken<br />
Bildern und Lichtwirkungen gelungen.<br />
Zum Beispiel in BadenBaden, wo er 2007<br />
„Tristan und Isolde“ so inszenierte, wie es<br />
auch sein großes Vorbild getan hatte. Auch<br />
Lehnhoffs „Salome“ am gleichen Ort war<br />
2011 überzeugend, und 2010 brachte er bei<br />
den Salzburger Festspielen auch „Elektra“<br />
zum Glühen: Atemlos wardieser Abend, von<br />
archaischer Kraft und vorLeidenschaft glühend.<br />
NochimMai verlegte Nikolaus Lehnhoffs<br />
an der Mailänder Scala Puccinis „Turandot“<br />
in einen Überwachungsstaat. Der Abend<br />
wurde bejubelt, weil der Regisseur auchhier<br />
wieder sicher die Balance hielt zwischen Zurückhaltung<br />
und Wagnis. Provoziert hat<br />
Lehnhoffnur selten; auf Genauigkeit vorallem<br />
in der Personenführung hat er vielmehr<br />
gesetzt –und mit seiner Behutsamkeit vorallem<br />
in Zeiten des aufkommenden RegisseursTheaters<br />
riskiert, dass manche seiner<br />
Inszenierungen als angepasst und langweilig<br />
gescholten wurden.Dabei war der in<br />
Hannovergeborene letzte Bayreuther Assistent<br />
Wieland Wagners nachseinem umjubelten<br />
Pariser Debüt mit „Die Frau ohne Schatten“<br />
1972 weltweit unterwegs, inszenierte<br />
unter anderem in Paris, Berlin, München,<br />
New York, Tokio, Rio de Janeiro, Amsterdam,<br />
Zürichund London sowie bei den Festspielen<br />
Glyndebourne, wo er für einen stimmigen<br />
JanácekZyklus gefeiert wurde. Wie<br />
Lehnhoffs Familie am Donnerstag mitteilte,<br />
ist der 76Jährige schon am Samstag in Berlin<br />
nachlanger Krankheit gestorben. (ben)<br />
Widerständler,<br />
Polemiker,<br />
Nein-Sager<br />
Der Schauspieler und Regisseur Peter<br />
Kern ist gestorben<br />
Peter Kern ist tot. Wie amDonnerstag bekannt<br />
wurde, ist der Wiener Schauspieler<br />
und Regisseur Peter Kern nach langer<br />
Krankheit am MittwochimAlter von66Jahrengestorben.<br />
Kern hatte unter anderen mit Rainer Werner<br />
Fassbinder, Peter Zadek und Wim Wenders<br />
gedreht. Zuletzt hatte er im Frühjahr<br />
auf der Berlinale den Dokumentarfilm „Der<br />
letzte Sommer der Reichen“ präsentiert. In<br />
einer Biografie wurde der Filmemacher und<br />
Autor als „einer der wenigen verbliebenen<br />
Widerständler, Polemiker, NeinSager“ beschrieben.<br />
Kern hatte als Wiener Sängerknabe<br />
erste öffentliche Auftritte und war<br />
Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahremit<br />
dem Musical „Hair“ auf Tournee. Der<br />
schwergewichtige und homosexuelle<br />
Schauspieler trat auch inRosa von Praunheims<br />
StricherDoku „Die Jungs vomBahnhof<br />
Zoo“ auf.<br />
Schillernder Unbequemer mit großem Herz: Peter<br />
Kern †<br />
Foto: dpa<br />
Mit Kern verlasse „einer der ganz Großen<br />
die Bühne des österreichischen Films“, erklärte<br />
Kulturminister Josef Ostermayer<br />
(SPÖ) am Donnerstag. Er sei ein „höchst<br />
universeller Künstler“ gewesen. „In den<br />
letzten Jahren drehte er mehrere vielbeachtete<br />
Autorenfilme, die sich ungeschönt und<br />
offen mit den gesellschaftlichen Fragen der<br />
Gegenwartauseinandersetzten.“ Kerns kritischen<br />
Geist werde man „schmerzlich vermissen“.<br />
Auch das Österreichische Filminstitut<br />
würdigte den Künstler: „Er war einer der<br />
Letzten seiner Generation, ein kompromissloser<br />
Filmemacher, besessen und beseelt<br />
vomKino. Mit Peter Kern verliertder österreichische<br />
Film eine seiner aufrechtesten<br />
und streitbarsten Stimmen, die unserem<br />
Filmschaffen Farbe, Kraft und Charakter<br />
gegeben hat.“<br />
SPÖKultursprecherin Elisabeth Hakel<br />
nannte Kern „ein geniales Gesamtkunstwerk<br />
und einen begnadeten Exzentriker“<br />
des Kinos. „Wie kaum ein anderer hat es Peter<br />
Kern auf unnachahmliche Weise verstanden,<br />
mit seinen Filmen die Finger in die<br />
Wunden der Gesellschaft zu legen und dort<br />
Diskussionen anzustoßen, wo diese überfällig<br />
waren.“ (dpa)<br />
Szene aus Alexander Kluges RAF-Film „Deutschland im Herbst“<br />
Zwischen Moral und Kapital<br />
Foto: Verleih<br />
Der Regisseur Alexander Kluge hatseinen neuen Film im Mercedes-Museum Stuttgart vorgestellt<br />
In „Signaturen der Verlässlichkeit“ fragt<br />
Alexander Kluge danach, wie das<br />
Individuum zwischen konstruktivem<br />
Handeln und Korruption Charakter<br />
bewahren kann. Der Film entstand in<br />
Kooperation mit dem Vorstandsressort<br />
für Integrität und Recht der Daimler AG.<br />
Von Thomas Morawitzky<br />
Herr Kluge, sie haben Ihren jüngsten Film in<br />
Zusammenarbeit mit Daimler Benz gedreht<br />
und ihn im Mercedes-Museum Zuffenhausen<br />
präsentiert. Liest man den Titel dieses Films,<br />
könnte man auf den Gedanken kommen, es<br />
handle sich um einen Imagefilm ...<br />
Es ist eine paritätische Kooperation, keine<br />
Auftragsarbeit wir geben die Hälfte, die geben<br />
die Hälfte. Mit Daimler hat das nicht<br />
wirklichzutun, obwohl ichesgut finde, generös,<br />
dass sie sich auf eine allgemeine Öffentlichkeit<br />
einlassen. Es geht in unserem<br />
Film um Charakterfragen, die auch inder<br />
Wirtschaft eine immer größereRolle spielen.<br />
Und uns liegt daran, dass das Thema Verlässlichkeit<br />
eine Öffentlichkeit bekommt <br />
das ist wichtig.<br />
Weshalb messen Sie diesem Thema solche<br />
Bedeutung bei?<br />
Über Verlässlichkeit lässt sich gar nicht so<br />
leicht diskutieren. Wenn Sie Bösewichte<br />
nehmen wie Jago bei Shakespeare oder<br />
Franz Moor bei FriedrichSchiller,haben Sie<br />
ein Zuschauerinteresse. Das Thema des Bösen<br />
löst eine Faszination aus. Wenn Sie aber<br />
über ein Thema wie Verlässlichkeit sprechen<br />
möchten, das über Hunderte vonJahren dasselbe<br />
ist, dann ist es viel schwieriger, dafür<br />
ein öffentliches Interesse zu gewinnen. Wir<br />
machen das, indem wir auf die Elemente und<br />
die Konstanten des Themas zurückgehen.<br />
Wir setzen auf Überraschung. Wir fragen:<br />
Woher kommt das Gewissen? Für Darwin<br />
war esein großes Problem, dass einer etwas<br />
tut, das nicht in seinem Interesse liegt, also<br />
nicht zubeißt, kein Bakschisch entgegen<br />
nimmt, obwohl das dochimGrunde der Erhaltung<br />
der Art, dem „Überleben des Fittesten“<br />
dienen würde.<br />
Und wie erklären Sie solches Verhalten?<br />
Das lässt sichnur so erklären, dass im Menschengeschlecht,<br />
seit mehr als 70 000 Jahren,<br />
eine Kooperation entstanden ist, die es bei<br />
den Tieren nicht gibt. Es ist Bosheit entstanden,<br />
Berechnung Odysseus wirddas gutgeschrieben<br />
und gleichzeitig Kooperation<br />
und Verlässlichkeit. Sie sind die Wurzel von<br />
Moralität, und diese Wurzel sitzt in einem<br />
Menschen, wie eine zweite Person. Wie eine<br />
innere Stimme. Auch der Bösewicht hat ein<br />
Gewissen. Wenn man es unterdrückt und<br />
sichabgewöhnen will, dann ändertesnur die<br />
Gestalt. Das ist eines der Themen unseres<br />
Filmes. Das zweite ist: Es gibt Charakter,es<br />
gibt Realismus, und beides ist im Extrem<br />
nicht tauglich. Cato im alten Rom war nur<br />
Charakter. Erwar ein Querulant, das, was<br />
man heute einen ShitStormAnführer<br />
nennt. Der Realist dagegen ist oft bestechlichund<br />
wenn es nicht das Geld ist, das ihn<br />
besticht, lässt er sich von der Realität verführen.<br />
Es kann aber auch ein Gleichgewicht<br />
geben, zwischen Charakter und Realismus<br />
und das zu finden, ist eine Kunst.<br />
Davonhandelt unser Film.<br />
Wie ein Mensch sich verhält-ist dasnicht auch<br />
zu einem sehr großen Grad abhängig von<br />
seiner Umgebung, vom Milieu, in dem er groß<br />
geworden ist?<br />
Das ist immer individuell. Aber wenn ein<br />
Mensch als gut angesprochen wird, dann<br />
wirdersichauchgut verhalten. Das ist eine<br />
alte pädagogische Einsicht. Wenn man<br />
glaubt, für gut gehalten zu werden, dann<br />
wird man Schauspieler seiner Ideale. Das<br />
würde mir als Verlässlichkeit ausreichen.<br />
Sie sind nicht an dem interessiert, wasim<br />
Innern eines Menschen vorgeht, solange er<br />
sich gut verhält?<br />
Ja.Das würde mir genügen. Und er braucht<br />
dafür keinen Ausweis. Das merkt ja jeder: Ist<br />
er verlässlich? Ist er nicht verlässlich?<br />
Thomas Hobbes vertratinseiner Gesellschaftstheorie<br />
einen pessimistischeren Standpunkt...<br />
In Hobbes’ „Leviathan“ geht es um die Frage:<br />
Ist ein Menschdes anderen Wolf? Meines<br />
Erachtens sind die Wölfe uns sozial völlig<br />
überlegen. Die beißen sichgegenseitig nicht,<br />
die führen keine Bürgerkriege. Vieles, was<br />
Menschen tun, tun Wölfe nicht. Aber eines<br />
können sie nicht, was Menschen können:<br />
gleichzeitig sachlich sein und zugleich sich<br />
einfühlen. Und diese Einfühlung, die Empathie,<br />
die ist uns mitgegeben, die können wir<br />
gar nicht ablegen. Natürlichgibt es ein paar<br />
Verrückte, aber das sind Ausfallerscheinungen.<br />
Es gab auch den Nationalsozialismus...<br />
Aber der funktioniertnur,solange die Organisation<br />
stimmt. Ich habe das sehr genau<br />
untersucht, ich habe ein Buch geschrieben,<br />
jetzt gerade, über den 30.4.45, das Ende des<br />
Krieges. Es ist zu beobachten, wie beim Ende<br />
des Nationalsozialismus die Nationalsozialisten<br />
verfallen. Es geht meist nicht um<br />
eine individuelle Eigenschaft. Nach Verfall<br />
des Dritten Reichs, bleiben “Rentner des Bösen“<br />
übrig. Aber als sie nochorganisatorisch<br />
zusammengefasst waren, als Kollektiv, da<br />
haben sie diese absolute, monströse, böse<br />
Schärfe.<br />
Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag: Der<br />
Straßenverkehr.Autofahrer werden aggressiv,<br />
beschimpfen sich, nehmen sich nicht mehr als<br />
Menschen wahr.Esist ein Mechanismus der<br />
Anonymität und des Empathieverlustes, der<br />
hier greift.<br />
UnsereFrage ist die: Wiekann man das wieder<br />
verankern, wie kann man hier wieder<br />
Bodenhaftung bekommen? Da muss man erzählen,<br />
erzählen, erzählen. Wenn sie Bodenhaftung<br />
herstellen, tritt bei der Mehrzahl<br />
der Menschen Überlegung und Mitempfinden<br />
ein. Jeder für sichist vonNatur aus nicht<br />
schlecht, aber alle zusammen können sich<br />
leichtfertig und aggressivverhalten.<br />
Formen, die ein Erzählen ermöglichen, wie Sie<br />
Zur Person<br />
Alexander Kluge<br />
„Ich bin und bleibe in erster Linie Buchautor“:<br />
Alexander Kluge Foto: Getty Images Europe<br />
es fordern, haben heute einen schlechten<br />
Stand.Literatur und Film werden zusehends<br />
von Stereotypen bestimmt.<br />
Und nackte Information hat keine Einfühlung.<br />
Wenn ich über Griechenland nur erfahre,<br />
was die Tagesschau berichtet, kann<br />
ich eine Einfühlung nicht gewinnen, dazu<br />
muss ichschon richtig erzählen. Und da darf<br />
ichnicht bei der Antikeanfangen. Das muss<br />
von jetzt handeln. Wenn aber erzählt wird<br />
von jenem 72jährigen Bürgermeister in<br />
Thessaloniki, der seine Stadt umbaut –dann<br />
bekommen Sie plötzlich ein Gefühl dafür:<br />
Griechenland ist ungeheuer unterschiedlich,<br />
vieles Einzelne kann man sanieren, das<br />
Ganze so aber nicht. Es gibt einen konkreten<br />
Wegvon unten nach oben, mit dem man in<br />
Griechenland sagen könnte: Das wird irgendwann<br />
gut. Und es gibt den abstrakten<br />
Weg, der vom Geld ausgeht, und der geht<br />
todsicher schief.<br />
Sie haben schon einmal bei Daimler Benz in<br />
Stuttgart gedreht. Ihr Beitragzu„Deutschland<br />
im Herbst“ von 1978 zeigt eine Schweigeminute,<br />
mit der in den Stuttgarter Werken Hanns<br />
Martin Schleyers gedacht wurde. Gibt es hier<br />
einen Bezug?<br />
Das hatte mit dem deutschen Herbst zu tun.<br />
Der Film, den Sie nennen, gehört zur gleichen<br />
Art wie jetzt „Signaturen der Verlässlichkeit.“<br />
Wir machen ja keine Unterhaltungsfilme.<br />
Und wir sind meist mehrereRegisseure.<br />
Die Erzählform in den Filmen ist<br />
ähnlich. Es geht um Zusammenhang, notwendige<br />
Collage, sonst hätten Sie Fassbinder,<br />
mich und Schlöndorff in„Deutschland<br />
im Herbst“ wohl nicht zusammen bekommen.<br />
Ein Publikum, dasbereit ist, sich mit den Inhalten<br />
auseinander zu setzen, von denen Sie<br />
sprechen, sich einen Essay-Film anzusehen -<br />
gibt es dasheute? Wie wollen Sie es erreichen?<br />
Man muss mit großer Geduld die Möglichkeiten<br />
sehen imKino können Sie heutzutage<br />
keine Aufklärung betreiben. Das funktioniertvon<br />
den Zuschauern her nicht, und von<br />
den Verleihen her auchnicht. Sie müssen also<br />
Orte frei wählen Museen sind sehr gut<br />
geeignet, Theater ebenfalls. Mit der Oper<br />
Stuttgart könnten wird das mühelos machen.<br />
Das haben wir auch vor. InBerlin haben<br />
wir es schon gemacht. Aufklärung muss<br />
heute neuartige Mittel benutzen, wir haben<br />
kein „natürliches“ Forum dafür.Wir leben in<br />
einer Welt der Unterhaltung.<br />
¡ 1932 wird Alexander Klug einHalberstadt<br />
geboren. Ab 1950 Studium der Rechtswissenschaften,<br />
Geschichte und Kirchenmusik<br />
in Freiburg, Marburg und Frankfurt/Main.<br />
1956 Promotion zum Dr.jur.<br />
¡Über Theodor W. Adorno kommt Kluge zu<br />
Fritz Lang. In den 1960er Jahren wird er ein<br />
wichtiger Repräsentant des Neuen Deutschen<br />
Films.1968 entsteht mit „Artisten in<br />
der Zirkuskuppel: Ratlos“ der erste Film, in<br />
dem Kluge mit der Schauspielerin Hannelore<br />
Hoger zusammenarbeitet. 1978 dreht er mit<br />
Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder<br />
„Deutschland im Herbst“ über die<br />
RAF. 1980 entsteht in Zusammenarbeit mit<br />
Volker Schlöndorff,Stefan Aust und Alexander<br />
von Eschwege „Der Kandidat“über Franz<br />
Josef Strauß. Seit 1987 ist Kluge Gesellschafter<br />
der dctp, die unabhängige Beiträge für<br />
Privatsender produziert.<br />
¡Neben soziologisch-politischen Büchern<br />
verfasste Kluge Standardwerke zur Filmanalyse,<br />
außerdem zahlreiche Kurzgeschichten.<br />
Wiener<br />
Burgtheater ist<br />
der große Sieger<br />
Stuttgart in der Kritiker-Umfrage nur<br />
mit Nachwuchsregisseur vertreten<br />
Gleich sechs Preise gehen an dasWiener<br />
Burgtheater<br />
Foto: dpa<br />
Mit Peter Kurth als Schauspieler und<br />
Katharina Knap als Nachwuchsschauspielerin<br />
des Jahres sind 2014, im Jahr eins<br />
der Stuttgarter Intendanz vonArmin Petras,<br />
gleichzweiKünstler in einer Kritikerumfrage<br />
der Zeitschrift „Theater heute“<br />
ausgezeichnet worden. In diesem Jahr,<br />
nacheiner inszenatorischeher mauen Saison,<br />
geht Stuttgart fast leer aus. Immerhin:<br />
Drei Nennungen erhielt Nachwuchsregisseur<br />
Christopher Rüping für seine<br />
Stuttgarter Inszenierung „Das Fest“ aus<br />
Petras’ erstem Intendanzjahr.<br />
Großer Gewinner ist das Wiener Burgtheater.<br />
In der jährlichen Umfrage der<br />
Zeitschrift gaben sechs von insgesamt 42<br />
Theaterkritikern ihre Stimme für die von<br />
Karin Bergmann geleitete Bühne ab. Das<br />
Burgtheater holte neben dem Titel Theater<br />
des Jahres nochfünf weitereAuszeichnungen,<br />
wie „Theater heute“ mitteilte.<br />
Das Wiener Burgtheater im Jahr Eins nach<br />
der fristlosen Kündigung von Intendant<br />
Matthias Hartmann sei ein Beweis dafür,<br />
„wie man sichameigenen Schopf aus dem<br />
Sumpf zieht und erstaunlich schnell an<br />
Höhe gewinnt“. Allerdings war der bewertete<br />
Spielplan weitgehend geplant, so<br />
darf sich der geschasste Intendant in seiner<br />
inhaltlichen Arbeit bestätigt sehen.<br />
Schauspielerin und Nachwuchsdarstellerin<br />
des Jahres –das gab es nochnie –ist<br />
die 27jährige Burgschauspielerin Stefanie<br />
Reinsperger. Sie wechselt jedoch zum<br />
Wiener Volkstheater. Schauspieler des<br />
Jahres wurde Samuel Finzi (49) aus Berlin.<br />
Wolfram Lotz’ KriegsSatire „Die lächerliche<br />
Finsternis“ ist das Stück des<br />
Jahres und unter der BurgtheaterRegie<br />
von Dusan David Parízek auch Inszenierung<br />
des Jahres. Parízeks Bühnenbild zur<br />
„Lächerlichen Finsternis“ wurde zudem<br />
zum Bühnenbild des Jahres gekürt. Mit<br />
vier Stimmen allerdings gleichauf mit<br />
Katrin Nottrodts Ausstattung zu Ibsens<br />
„John Gabriel Borkman“ (Hamburger<br />
Schauspielhaus) und Aleksandar Denics<br />
Bühnenbild für Frank Castorfs „Baal“ in<br />
München. Diese beiden Herren werden in<br />
auchinStuttgartzusammenarbeiten: Am<br />
22. Oktober zeigen sie Platonovs „Tschewengur“<br />
im Schauspielhaus. (StN/dpa)<br />
Kurz berichtet<br />
Kandidat für Auslands-Oscar<br />
Alexander Fehling in „Im Labyrinth des<br />
Schweigens“ Foto: CWP/Universal<br />
Der Film „Im Labyrinth des Schweigens“<br />
über die Frankfurter Auschwitz<br />
Prozesse geht für Deutschland ins Rennen<br />
um den AuslandsOscar.„Regisseur<br />
Giulio Ricciarelli und seinem Team gelingt<br />
in seinem gewissenhaft recherchierten<br />
Debütfilm ein spannendes und bewegendes<br />
Drama“, urteilte die Jury.<br />
Der Favorit, Sebastian Schippers Erfolgsfilm<br />
„Victoria“, ging auchdeshalb<br />
leer aus, weil in dem Film zu 49 Prozent<br />
Englischgesprochen wird. Vonder Academysind<br />
in der Kategorie aber nur 40<br />
Prozent erlaubt. (dpa)<br />
Friedenspreis für Adonis<br />
Der syrische Lyriker und Essayist Adonis<br />
bekommt am 20. November den mit<br />
25 000 Eurodotierten ErichMariaRemarqueFriedenspreis<br />
der Stadt Osnabrück.<br />
Mit ihm werdeeine Persönlichkeit<br />
gewürdigt, die die Ursachen des Konflikts<br />
in Syrien erklären könne, sagte der<br />
Präsident der Universität Osnabrück,<br />
Wolfgang Lücke,als JuryVorsitzender.<br />
Seit 1991 verleiht die Stadt den Preis alle<br />
zwei Jahre. (dpa)<br />
Barenboim tritt im Iran auf<br />
Der israelischargentinische Dirigent<br />
und Pianist Daniel Barenboim (72) hat<br />
am Donnerstag bestätigt, dass er mit der<br />
Berliner Staatskapelle ein Konzertin<br />
Teheran plant. Bundesaußenminister<br />
FrankWalter Steinmeier (SPD) werde<br />
Schirmherr des Abends sein.Bereits vor<br />
Bestätigung der Gespräche mit Iran hatte<br />
Israel am MittwochProtest gegen die<br />
Konzertpläne angekündigt. (dpa)
Wissenswert Freitag,28. August <strong>2015</strong> 13<br />
Garten<br />
Nützliche Tipps für den Alltag.<br />
Heute: Vom Blühenden Barock<br />
Luxusansprüche<br />
im Staudenbeet<br />
Pasta? Basta!<br />
Muss man für schmackhafte Spaghetti viel Geld zahlen?<br />
Das hatdie Stiftung Warentest herauszufinden versucht<br />
Flammenblume wird der Phlox wegen<br />
der leuchtenden Farben auch genannt<br />
Von Volker Kugel<br />
Foto: elen31 /Fotolia<br />
Phlox hat einen betörenden Duft, je nach<br />
Sorte riechen die leuchtenden Blüten nach<br />
Honig oder würzigen Kräutern.<br />
Dochwas schön blühen und duften soll,<br />
braucht auch besondere Pflege und stellt<br />
luxuriöse Ansprüche. Phlox liebt volle<br />
Sonne, gleichzeitig braucht er zum Gedeihen<br />
einen tiefgründigen humosen Boden<br />
mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Trockenheit<br />
vertragen die Stauden ganz schlecht,<br />
dann kümmern sie schnell vorsichhin.<br />
Früher warendie Flammenblumen, wie<br />
der Phlox auchgenannt wird, zudem sehr<br />
anfällig für Mehltau –der weiße Pilz auf<br />
den Blüten raffte die Pracht schnell dahin.<br />
Bei neuen Züchtungen, die heute in fast<br />
allen Staudengärtnereien und Gartencentern<br />
angeboten werden, ist das aber meist<br />
kein Problem mehr. Umganz sicher zu<br />
gehen, sollte man Phlox niemals über das<br />
Laub gießen, sondern immer nur von<br />
unten. Das verhindertMehltau.<br />
WerPhlox schon einige JahreimGarten<br />
hat, sollte ihn im Oktober mal ausgraben,<br />
teilen und neu einpflanzen –das wirkt wie<br />
eine Verjüngungskur.<br />
Abschiedsfeier<br />
steuerlich relevant<br />
MÜNSTER (dpa). Wersichbeim Jobwechsel<br />
vonseinen Kollegen mit einem Fest verabschiedet,<br />
kann die Ausgaben als Werbungskosten<br />
vonder Steuer absetzen. Das<br />
entschied das Finanzgericht Münster<br />
(AZ.: 4K3236/12 E). In dem verhandelten<br />
Fall ging es um die Steuererklärung eines<br />
ehemals leitenden Angestellten, der Kollegen,<br />
Kunden, Lieferanten und weitere<br />
Personen aus seinem beruflichen Umfeld<br />
zu einem Abendessen in ein Restaurant<br />
eingeladen hatte. Die Einladung war mit<br />
dem bisherigen Arbeitgeber abgestimmt.<br />
Das Finanzamt lehnte diese Werbungskosten<br />
aber ab mit der Begründung, es habe<br />
sichumeine private Feier gehandelt.<br />
Die Richter hielten dem entgegen, dass<br />
Anlass der Aufwendungen die berufliche<br />
Tätigkeit des Klägers war. Alle Gäste<br />
stammten aus dem beruflichen Umfeld,<br />
Außerdem war der bisherige Arbeitgeber<br />
an der Organisation beteiligt.<br />
Dampfreiniger kann<br />
Teppich verfilzen<br />
DÜSSELDORF (dpa). Dampfreiniger lösen<br />
Schmutz schnell und einfach. Vorsichtig<br />
sollte man aber mit Teppichen sein, der<br />
heiße Dampf kann sie verfilzen lassen. Darauf<br />
weist die Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen<br />
hin. Auch Parkettversiegelung<br />
kann Schaden nehmen. Die Verbraucherschützer<br />
warnen auch vor dem<br />
Einsatz in der Nähe von stromführenden<br />
Teilen. Tabu ist unversiegeltes Holz.<br />
Nudel ist nicht gleich Nudel –<br />
25 verschiedene Spaghettiprodukte hat<br />
die Stiftung Warentest geprüft und<br />
festgestellt: Viele Spaghetti sind nicht<br />
frei von Schadstoffen. Die Lebensmittelchemikerin<br />
Janine Schlenker erklärt, was<br />
eine gute Nudel ausmacht.<br />
Von Regine Warth<br />
Eine Spaghetti gleicht der anderen –wie<br />
unterscheiden sich die dünnen<br />
Nudeln?<br />
Tatsächlich ist die klassische<br />
SpaghettiNudel<br />
meist 25 bis 26 Zentimeter<br />
lang und etwa<br />
1,6 bis 1,7 Millimeter<br />
lang. Dennoch gibt es<br />
große Unterschiede, sagt<br />
die Lebensmittelchemikerin<br />
Janine Schlenker,<br />
die bei der Stiftung Warentest<br />
den NudelTest geleitet<br />
hat. So gibt es die typischen<br />
Hartweizenspaghetti, die<br />
nach Grieß schmecken und<br />
sichimMund sehr glatt anfühlen.<br />
„Bei den Vollkornvarianten<br />
ist das Besondere–und auchdas<br />
Gewöhnungsbedürftige – der<br />
kräftige Geschmack nach Kleie“,<br />
sagt Schlenker.Zudem gibt es Nudeln<br />
aus Maismehl, die für Menschen<br />
geeignet sind, die an Zöliakie<br />
leiden und den glutenreichen Hartweizen<br />
nicht vertragen. „Diese sind<br />
oft trocken und recht körnig im<br />
Mund.“ Zumindest bei den Warentestern<br />
konnten die beiden glutenfreien<br />
Sorten von Lidl und Seitz nicht ganz<br />
überzeugen: Sie schnitten befriedigend<br />
ab.<br />
Hintergrund<br />
¡Als Standardöle für warme und<br />
kalte Speisen eignen sich eher<br />
die Klassiker –Oliven- und<br />
Rapsöl, rät die Stiftung Warentest.<br />
Der Lebensmittelexperte<br />
bei der Verbraucherzentrale<br />
Hamburg, Armin Valet,<br />
empfiehltebenfalls ein<br />
schlichtes Rapsöl, wenn<br />
man beim Kochen ein<br />
geschmacksneutrales Öl<br />
braucht. „Rapsöl ist wegen<br />
Info<br />
Spaghetti im Test<br />
Insgesamt wurden 20 Hartweizen-Spaghettisorten,<br />
drei Vollkornsorten und zwei glutenfreie<br />
Sorten getestet –und zwar auf Aussehen,<br />
Geruch, Geschmack und Mundgefühl<br />
sowie auf Schadstoffgehaltund mikrobiologische<br />
Qualität. Bewertet wurde auch die<br />
Verpackung.<br />
Hartweizen-Spaghetti:<br />
Marke<br />
mittlerer Note<br />
Preis<br />
Kaufland/K-Classic Spaghetti 0,49 gut (1,8)<br />
Barilla/Spaghetti N.5 1,59 gut (2,1)<br />
Aldi Süd/Cucina Spaghetti 0,49 gut (2,2)<br />
Biozentrale<br />
Hartweizen Spaghetti (bio)<br />
1,79 gut (2,5)<br />
Vollkorn-Spaghetti<br />
Marke<br />
Dennree/<br />
Spaghetti Vollkorn (Bio)<br />
Alnatura<br />
Vollkorn Spaghetti (Bio)<br />
Barilla/Integrale<br />
100%Vollkorn<br />
Glutenfreie Spaghetti<br />
mittlerer Note<br />
Preis<br />
0,99 gut (1,8)<br />
0,95 gut (2,4)<br />
1,89 befried.<br />
(2,7)<br />
Marke<br />
mittlerer Note<br />
Preis<br />
Lidl/Spaghetti Glutenfrei 1,49 befried.<br />
(2,8)<br />
Seitz/Spaghetti Glutenfrei 2,79 befried.<br />
(2,9)<br />
Waszeichnet eine sehr gute Nudel aus?<br />
Aromatisch im Geruch und im Geschmack,<br />
nicht trocken, nicht klebrig<br />
und möglichst glatt im Mund –sobeschreibt<br />
die Warentesterin Schlenker die<br />
perfekte Nudel. „Und natürlichsollte sie<br />
mikrobiologisch einwandfrei sein und<br />
keine Schadstoffe enthalten.“ Diesen<br />
Kriterien entsprachen am ehesten die<br />
klassischen hellen Spaghetti KClassic,<br />
der Eigenmarke von Kaufland. Wer<br />
mehr Wert auf einen guten Geschmack<br />
legt, sollte zur Sorte Mondo Italiano<br />
von Netto MarkenDiscount greifen.<br />
Allerdings war hier die Schadstoffbelastung<br />
mit einem Schimmelpilzgift<br />
leicht erhöht. Gut schnitten die Nudeln<br />
von Barilla, Aldi Süd und Norma ab. Die<br />
besten VollkornSpaghetti stammen von<br />
Dennree mit Biosiegel. Auch Alnatura hat<br />
gute dunkle Nudeln.<br />
Wie kommt es, dass Spaghetti vom Discounter<br />
besser abschneiden als die Markenprodukte?<br />
Spaghetti sind Massenware und damit oft<br />
Durchschnittsware:„Mehr als die Hälfte der<br />
Nudeln, die wir getestet haben, erhielt die<br />
Note befriedigend“, sagt Janine Schlenker.<br />
Bei jedem zweiten Produkt fanden die Prüfer<br />
Luftbläschen oder ungleich lange oder<br />
gebrochene Stücke.„Das sind typische Verarbeitungsfehler.“<br />
Die besseren Noten er<br />
Ob Arganöl, Leinöl, Walnuss-, Sesam- oder Traubenkernöl: So gut sind sie wirklich<br />
der Zusammensetzung der Fettsäuren sehr<br />
gesund.“ Ein Speiseöl giltbei Experten besonders<br />
dann als gesund, wenn es möglichst<br />
wenige gesättigte Fettsäuren enthält.<br />
¡Gute Gourmet-Öle haben besondere Aromen<br />
und könnten damit für Abwechslung sorgen.<br />
Beispielsweise Sesamöl ist gut erhitzbar und<br />
passt vor allem zu asiatischen Gerichten.<br />
Gerade bei solchen Produkten habe der<br />
Verbraucher aber kaum Anhaltspunkte, ein<br />
gutes Produkt zu finden, sagt Armin Valet.<br />
hielten die Hersteller,<br />
die Wert<br />
auf gute, schadstofffreie<br />
Rohstoffe<br />
und eine einwandfreie<br />
Verarbeitung legen.<br />
„Tatsächlich<br />
stehlen die Eigenmarken<br />
den großen italienischen<br />
Markenherstellern<br />
etwas die Show“, sagt Schlenker.<br />
Eine Faustregel, die sich<br />
nach dem Herstellungsland richtet,<br />
lässt sichaber nicht ableiten: Sowohl<br />
der Testsieger Kaufland als auch<br />
Strauss Innovationen, deren Produkt<br />
Pastificio G. Di Martino Spaghetti mit der<br />
Note „ausreichend“ bewertet wurde, lässt<br />
die Nudeln in Italien herstellen.<br />
Sind Vollkornnudeln gesünder?<br />
Nudeln, die nicht nur aus Grieß, sondern aus<br />
vollem Korn bestehen, sind gesünder, sagt<br />
Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE): „Vollkornprodukte<br />
sind ernährungsphysiologisch wertvoller.<br />
Sie haben einen höheren Vitamin und Mineralstoffgehalt<br />
als Produkte aus Weißmehl,<br />
liefern mehr Ballaststoffe und halten länger<br />
satt.“<br />
Welche Schadstoffe wurden in den Nudeln<br />
gefunden?<br />
Die Stiftung Warentest hat die Nudelsorten<br />
auf Pestizide, Wachstumsregulatoren sowie<br />
auf Mineralölbestandteile und Schwermetalle<br />
geprüft. „Die meisten Spaghetti sind<br />
nicht frei von Schadstoffen“, sagt Janine<br />
Schlenker. Inder Mehrzahl der Produkte<br />
wurde das Pestizid Deoxynivalenol (DON)<br />
nachgewiesen –ammeisten bei den Spaghetti<br />
der Marke 3Glocken. Die Mineralölfunde<br />
erklären sichdurch Verunreinigungen<br />
beim Herstellungsprozess: So könnte die<br />
Quelle Weißöl sein, ein technischer Hilfsstoff<br />
für Maschinen. Stark belastet warendie Nudeln<br />
der MarkeBernbacher.Gesundheitlich<br />
bedenklichwar aber keines der Produkte.<br />
Wie sollte man Nudeln am besten aufbewahren,<br />
damit sie ihre Qualität behalten?<br />
Spaghetti halten sich drei Jahre –wenn sie<br />
kühl, trocken und fern von Fremdgerüchen<br />
gelagert werden. Bei Vollkornnudeln und<br />
Eiernudeln sollte die Mindesthaltbarkeit<br />
eingehalten werden, aufgrund der tierischen<br />
Bestandteile und des höheren Fettgehalts,<br />
rät Schlenker.<br />
¡ Den gesamten Test gibt es in der Zeitschrift<br />
„Test“ (9/<strong>2015</strong>) der Stiftung Warentest,<br />
die am Freitag erscheint, oder<br />
unter www.test.de.<br />
„Aus gesundheitlichen Aspekten sind solche<br />
Gourmet-Öle daher nicht nötig.“<br />
¡Tatsächlich fiel der Test der Gourmet-Öle<br />
ernüchternd aus: Von 25 Produkten wurden<br />
elf als „mangelhaft“ bewertet („Test“-Ausgabe<br />
September <strong>2015</strong>). Besonders die drei<br />
getesteten Traubenkernöle fielen durch,<br />
keines davon können die Experten empfehlen.<br />
Bei den Sesam-, Walnuss- und Arganölen<br />
schnitten je zwei „gut“ ab.Von sechs<br />
Leinölen bekam eines die Note „gut“. (dpa)<br />
Surf-Tipp<br />
Fit im Datenschutz?<br />
Verbraucher sind ständig mit Diensten<br />
und Dienstleistern konfrontiert, die vom<br />
Nutzer Daten fordern –oder sie sicheinfachnehmen.<br />
Wo die Grenzen bei der<br />
Erhebung und Verarbeitung sind und wie<br />
das eigene Verhalten in puncto Datenschutz<br />
aussieht, können Verbraucher bei<br />
einem neuen Quiz des Verbraucherzentrale<br />
Bundesverbands (vzbv) auf Smartebuerger.de<br />
erkunden. (dpa)<br />
Zahl des Tages<br />
2<br />
Monate vordem Ablaufen der alten Förderung<br />
sollten BafögBezieher einen Antrag<br />
auf Weiterförderung stellen. Nur<br />
dann erhalten sie ohne Unterbrechung ihr<br />
Geld. Darauf weist das Deutsche Studentenwerk<br />
hin. Studierende müssen dann<br />
im Prinzip dieselben Unterlagen ausfüllen<br />
wie beim Erstantrag. Häufig sind nun<br />
auchLeistungsnachweise vonPrüfungen<br />
erforderlich. (dpa)<br />
Vier Fakten über’s Spaghettikochen:<br />
Spaghetti isst man<br />
mit der Gabel<br />
Der Italiener würde niemals<br />
Spaghetti mit dem Löffel essen.<br />
Man benutzt nur die Gabel,<br />
indem man wenige Nudeln<br />
mit den Gabelzinken zu<br />
einem moderaten Bissen aufwickelt.<br />
Wersich gar nicht zu helfen<br />
weiß und sonst die Nudeln nicht<br />
unfallfrei zum Mund führen kann, darf<br />
beim Aufwickeln einen Löffel zu Hilfe nehmen.<br />
Kein Öl ins Nudelwasser<br />
Auf Öl im Nudelwasser sollte man verzichten.<br />
Denn es legt sich auf die Oberfläche der Pasta.<br />
Dadurch können sie die Soße nicht mehr gut<br />
aufnehmen. Wichtig ist, dass man beim Kochen<br />
nicht mit dem Wasser geizt. Als<br />
Faustformel gilt: 100 Gramm Nudeln<br />
brauchen 1Liter Wasser und 1gehäuften<br />
Teelöffel Salz. Die Nudeln gibt man<br />
wie einen Fächer ins sprudelnd<br />
kochende Wasser.Zwischendurch<br />
sollte man immer wieder<br />
gut umrühren.<br />
Al dente bedeutet bissfest<br />
und nicht zerkocht<br />
Al dente kann mit bissfest übersetzt werden.<br />
Es bezeichnet die Konsistenz von Nudeln, aber<br />
auch Reis und Gemüse. Spaghetti sind al dente,<br />
wenn sie weich sind, beim Hineinbeißen<br />
aber im Kern noch leicht bissfest sind.Am<br />
besten probiert man zwischendurch oder<br />
halbiert eine Nudel. Sie ist al dente,<br />
wenn man in der Mitte<br />
einen etwas dunkleren<br />
Kern sehen<br />
kann.<br />
Die Nudeln werden sofort<br />
mit der Soße vermischt<br />
Damit die Soße in die Nudeln einziehen kann,<br />
nimmt man sie aus dem Kochwasser heraus<br />
und gibt sie gleich hinzu. Spaghetti mit einer<br />
rauen Oberfläche nehmen die soße besonders<br />
gut auf.Kaltabbrausen sollte man die Pasta<br />
nur,wenn die Soße noch nicht fertig ist. Das<br />
kalte Abschrecken verhindert dasNachgaren,<br />
macht aber auch die Oberfläche der Nudel<br />
glatt. Die Soße haftet dann nicht<br />
mehr an der Nudel. Werden die<br />
Nudeln als Beilage gereicht,<br />
kann man sie<br />
kaltabbrausen und<br />
je nach Geschmack<br />
in<br />
Olivenöl oder<br />
Butter<br />
schwenken.<br />
Fotos: Markus Mainka, seralex, Viktor /Fotolia
14 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />
Freizeit-Tipps fürTrips<br />
Wettrennen übers<br />
Stoppelfeld<br />
Historischer Schäferlauf am<br />
Wochenende in Markgröningen<br />
MARKGRÖNINGEN (StN). Wettkämpfe wie<br />
Wassertragen und Stelzenlauf und natürlich<br />
auch das Rennen übers Stoppelfeld<br />
stehen beim historischen Schäferlauf an<br />
diesem Wochenende in Markgröningen<br />
auf dem Programm. Der Wettlauf der<br />
Schäfer und Schäfermädchen startet am<br />
Samstag ab 13.15 Uhr. AmSonntag zieht<br />
ein Festzug ab 12.30 Uhr aus der Innenstadt<br />
durchs Obere Tor hinaus auf das<br />
Feld. Die Besucher können außerdem<br />
einen Krämermarkt, einen Handwerkermarkt<br />
und einen Schäfermarkt ansehen.<br />
Der Krämermarkt im Ortskern ist fast<br />
zwei Kilometer lang. Angeboten werden<br />
unter anderem Tee und Gewürze, Haushalts<br />
und Lederwaren, Pflanzen und<br />
ätherische Öle. Der Schäfermarkt befindet<br />
sichauf der Unterriexinger Straße. Er<br />
informiert über die Schafhaltung sowie<br />
die Erzeugung von Schafprodukten. Verkauft<br />
werden Schafsmilch, Schafskäse,<br />
Fleischprodukte und mehr. Dazu gibt es<br />
LiveMusik auf dem Marktplatz sowie<br />
einen Vergnügungspark. Eintritt: Die<br />
Festplakette für den Zugang zur Innenstadt<br />
und aufs Stoppelfeld kostet vier<br />
Euro–Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre<br />
sind frei.<br />
Touren &Themen<br />
Der Aufstieg auf die Hintereck-Hütte ist anstrengend, die Einkehr dafür umso schöner<br />
Foto: Duval<br />
Streifzüge mit Rad und<br />
zu Fuß<br />
Aufstieg zum urigen Winkel<br />
Sechs neue Rundwanderwege im Schwarzwald haben jeweils eine Hütte zum Ziel<br />
Winkel sind verborgene, abgelegene<br />
Orte. Im Elz- und Simonswäldertal im<br />
südlichen Schwarzwald gibt es viele<br />
solcher Winkel, die auf den Wanderpfaden<br />
der Schwarzwälder Hüttenwinkel zu<br />
entdecken sind.<br />
Von Birgit-Cathrin Duval<br />
aus Elzach<br />
ELZACH. Früher waren die Wanderwege nur<br />
mit gelben, blauen und roten Rauten markiert.<br />
Doch einfach nur den Rucksack packen<br />
und losmarschieren reicht heute nicht<br />
mehr.Wandern ist anspruchsvoll geworden,<br />
muss neben der Natur besondereErlebnisse<br />
und Genuss beinhalten. Deshalb sprießen<br />
jährlichneue Beschilderungen im Wald. Wege,<br />
deren Namen auf steig und pfad enden,<br />
werden mit allerlei Anreizen wie Himmelsliegen,<br />
Schnaps und Weinbrunnen ausgestattet.<br />
Bei der neuesten Wanderattraktion,<br />
dem Schwarzwälder Hüttenwinkel, besinnt<br />
man sich auf Altbewährtes: die Einkehr in<br />
einer rustikalen Hütte mit herzhaftem Vesper.Eine<br />
davonist die anspruchsvolle WildbachTour,<br />
die auf der Karte mit „Bachgeflüster<br />
und Vesperfreuden“ umschrieben ist.<br />
Ein Pfad führt amEnde des Simonswäldertals<br />
am Ufer der Wilden Gutach indie<br />
Teichbachschlucht. An heißen Sommertagen<br />
ist der Aufstieg durch die enge Klamm<br />
herrlich erfrischend. Das schattige Grün<br />
schirmt die Sonne ab. Hie und da dringen<br />
vereinzelte Strahlen durch die mächtigen<br />
Tannen. Ein Schild macht aufmerksam:<br />
Von Bettina Bernhard<br />
aus Lörrach<br />
LÖRRACH. Ankunft Lörrach, Bahnhof. Erst<br />
mal einen Überblick verschaffen. Dazu<br />
steigt man am besten dem langen Egon aufs<br />
Dach. Seinen Spitznamen hat das Lörracher<br />
Rathaus vomOberbürgermeister,unter dessen<br />
Ägide der GlasBetonBau Mitte der<br />
1970er entstand. Mit seinen 17 Stockwerken<br />
verteidigt der Verwaltungsbau bis heute den<br />
Titel höchstes Rathaus im Ländle. Genial ist<br />
der Stadtrundblick von der Dachterrasse:<br />
Hier der Schwarzwald, dortdie Schweiz und<br />
Frankreich, mittendrin der Dinkelberg,<br />
Ausgangspunkt unserer Tour.200 Kilometer<br />
umfasst das Radwegenetz am Dinkelberg.<br />
Nach dem Boxenstopp beim Fahrradverleih<br />
hilft keine Ausrede mehr. Der (Dinkel)Berg<br />
ruft, wenn auch erst mal schön<br />
eben durch den Grüttpark. Einst grünte hier<br />
eine Auenlandschaft mit lichtem Wald, die<br />
dann namensgebend „gerüttet“, sprich gerodet<br />
und landwirtschaftlichgenutzt wurde.<br />
Zur Landesgartenschau 1982 verwandelten<br />
Grünplaner das Gelände in einen Park. Wegenetz,<br />
Wasserläufe und rund 60000 Pflanzen<br />
blieben erhalten.<br />
Der nächste Hingucker naht mit der<br />
Bridge Gallery. Bunt und schräg präsentieren<br />
sich die Graffiti an den 57 Pfeilern des<br />
Wiesentalviadukts. Die Brücke der A98gehört<br />
mit 1211 Metern zu den längsten im<br />
Land. Lörrachgab die Pfeiler 2010 für Graffitikünstler<br />
frei. Diese bereichern den Beton<br />
bis heute immer wieder um neue Kunstwerke,sodass<br />
das Wiederkommen lohnt.<br />
Bannwald. Der Wald ist sichselbst überlassen,<br />
hier darf die Natur wild und ursprünglich<br />
sein. Umgestürzte Baumstämme liegen<br />
über dem Teich, moosige Felsen säumen<br />
Ufer,Wasser sprudelt in glitzernden Kaskaden,<br />
daneben führtder Pfad bergauf.<br />
Auf halbem Wegverstummt der Bach. In<br />
der Mitte der Klamm türmt sich eine Felswand<br />
wie eine Burg empor. Der Pfad führt<br />
am Fuße der Klippe entlang, hinaus aus der<br />
Teichbachschlucht. Statt über moosigen<br />
Waldboden geht es durch ein Felsenmeer<br />
und über ein Geröllfeld. Der Wegmutet alpin<br />
an. Nun heißt es Höhe gewinnen. Ein<br />
Serpentinenpfad windet sichsteil zur HintereckHütte<br />
hinauf. „Wer d’Wäldersteig nuff<br />
got innere halbe Stund, der brucht no kei<br />
Dokter, der isch nog’sund“ (Wer den Wäldersteig<br />
in einer halben Stunde hinaufgeht,<br />
braucht noch keinen Arzt, der ist noch gesund)<br />
macht ein Schild augenzwinkernd auf<br />
den bevorstehenden Anstieg aufmerksam.<br />
Wie ein Adlerhorst thront die<br />
Hintereck-Hütte auf der Höhe<br />
Keine halbe Stunde später grüßt ein weiteres<br />
Schild: „So, häsch g’schwitzt?“ Nach<br />
dem Aufstieg erfrischt ein Brunnen mit eiskaltem<br />
Quellwasser die durstigen Kehlen<br />
der Wanderer. Auf 950 Metern gelegen,<br />
thront die HintereckHütte wie ein Adlerhorst<br />
auf der Höhe. Mit einem herzhaften<br />
Vesper, Bergkäse und Schwarzwälder<br />
Speck, die Blicke ins Tal schweifend, die<br />
Beine von sich gestreckt, ein Radler in der<br />
Hand, so möchte man gar nicht mehr weg.<br />
Über Berg und Rhein<br />
Hinauf auf den Dinkelberg, dann hinein ins Boot: eine kombinierte Rad- und Kanutour lohnt sich am Hochrhein<br />
Idyllisch zum Radeln und Paddeln Foto: Bernhard<br />
Info<br />
Rad und Kanu<br />
¡Die Tour „Mit Rad und Kanu um den Dinkelberg“<br />
kann man buchen bei www.original-schwarzwald.de.<br />
Enthalten sind drei<br />
Übernachtungen mit Frühstück, Rad, Kanu,<br />
Gepäcktransport. Preis ab 279 Euro.<br />
¡Infos für individuelle Touren: www.loerrach.de,<br />
www.tourismus-rheinfelden.de<br />
und www.grenzach-wyhlen.de sowie<br />
www.schwarzwald-tourismus.info (beb)<br />
Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Alle<br />
Sonnenplätze rund um die Hütte sind belegt,<br />
die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins<br />
Ortsgruppe Gütenbach haben<br />
alle Hände voll zu tun. Die Hütte wird nur<br />
nochbis Anfang 2016 vonden Gütenbachern<br />
bewirtschaftet. Die ehrenamtlich tätigen<br />
Mitglieder können die Arbeit nicht mehr alleine<br />
stemmen. Es bleibt die Hoffnung, dass<br />
es weitergeht, irgendwie.<br />
Wandern macht nicht nur hungrig, sondern<br />
gesellig. Schnell kommt man mit dem<br />
Tischnachbarn ins Gespräch. Hier oben duzt<br />
man sich, Rucksackund Wanderschuhe verbinden<br />
über alle Konventionen hinweg. Es<br />
ist ein Ort, an dem Geschichten aufleben und<br />
bewahrtwerden. Wiedie vomPlattenwieble:<br />
einer schrulligen Frau, die in Männerklamotten<br />
und Pfeife rauchend anzutreffen<br />
war. Die Einsiedlerin klaute den Bauern ihr<br />
Vesperbrot und schnorrte bei Wanderern um<br />
Tabak. 1936 starb sie, 82jährig. Ihren einzigen<br />
Besitz, die Pfeife und etwas Tabak, hat<br />
man ihr mit ins Grab gelegt.<br />
Auf dem Wildsauweg geht es zum Aussichtsfelsen<br />
Spitzer Stein. Weit unten liegt<br />
das Simonswäldertal. Dann folgt der Abstieg.<br />
Der Pfad ist in einigen Abschnitten so<br />
steil, dass Äste und Bäume als Sicherung<br />
herhalten müssen. 680 Höhenmeter bis zur<br />
HintereckHütte hinauf und genauso viele<br />
sind es ins Kilpental hinunter. Auf einer<br />
Lichtung summt es. Es sind Bienen. Der Imker<br />
erzählt vom seltenen Weißtannenhonig,<br />
den es dieses Jahr wieder gibt. Stolz präsentiert<br />
erdie Ausbeute seiner Bienenstöcke.<br />
Auch die Wanderer sind stolz. Auf die Höhenmeter,die<br />
Aussichten, das Vesper.<br />
Dann steigt der Weganund führt durch<br />
den Wald bis zur 400 Jahrealten Kreuzeiche,<br />
einem uralten Kreuzungspunkt im DreiländereckDeutschland<br />
–Frankreich–Schweiz.<br />
In sanftem Aufund Ab geht es weiter,bis am<br />
Wegesrand das Biergärtle in einer ehemaligen<br />
Gärtnerei bei Adelshausen lockt. Nach<br />
dem Anstieg zur Hohen Flum rollt es wie von<br />
selbst bergab ins beschauliche Dorf Niederdossenbach<br />
und von dort weiter nach<br />
Schwörstadt. Hier kann man entweder im<br />
Rheinschwimmbad einen erfrischenden<br />
Stopp einlegen oder man macht es wie die<br />
Einheimischen. Sie steigen am Rheinufer ins<br />
Wasser,klemmen sichauf eine Schaumstoff<br />
Nudel und lassen sich treiben. Dann steigt<br />
man aus, marschiertamUferwegzurückund<br />
hüpft wieder rein. Für die strapazierten Po<br />
Muskeln sind beide Varianten wohltuend.<br />
Herrliche Abkühlung garantiertauchder<br />
Besuchinder Tschamberhöhle. Bei konstant<br />
14 Grad und bester Luft atmen nicht nur<br />
Asthmatiker auf. „Hier ist alles bestens<br />
untersucht“, erzählt Höhlenführer Kurt Albiez.<br />
„Der Tüv und das Bergbauamt geben<br />
sichdie Klinkeindie Hand, um Luft, Wasser<br />
und Stabilität zu kontrollieren.“ Dafür<br />
bleibt das größte Rätsel der Höhle ungelöst.<br />
Bis heute weiß niemand, welche Quelle den<br />
unterirdischen Bachsamt Wasserfall speist,<br />
der die Höhle aus dem Gestein regelrecht herausgespült<br />
hat. Löchrig wie Schweizer Käse<br />
und gleichzeitig trocken und bockelhart<br />
schichten sich die Wände aus Muschelkalk.<br />
Tropfsteine findet man in der Karsthöhle<br />
nicht, dafür bizarre Gesteinsformationen.<br />
Gut eineinhalb Kilometer der Höhle haben<br />
Info<br />
Schwarzwälder Hüttenwinkel<br />
¡ Wandern: Die Schwarzwälder Hüttenwinkel<br />
sind sechs Rundwanderwege um die<br />
Orte Biederbach, Elzach, Gutach, Freiamt,<br />
Simonswald und Winden im Elztal. Die<br />
Touren sind zwischen elf und 24 Kilometern<br />
lang und führen zu einer Hütte.<br />
www.schwarzwaelder-huettenwinkel.de<br />
¡ Tourvorschlag Wildbach-Tour: Start/Ziel<br />
Wanderparkplatz am Hohrain, Obersimonswald,<br />
Länge elf Kilometer,ca. 686<br />
Höhenmeter.Anspruchsvolle Wanderung.<br />
Einkehr auf der Hintereck-Hütte (Sa, So<br />
und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet,<br />
dieses Wochenende 29./30.8. aber<br />
geschlossen). www.hintereck.de<br />
¡ Tourvorschlag Goldener Kopf: Start/<br />
Ziel: Bahnhof Elzach, Abwechslungsreiche<br />
und leichte Wanderung rund um Elzach<br />
mit schönen Ausblicken, Länge: elf Kilometer,ca.<br />
411 Höhenmeter.Einkehr in der<br />
Fischerhütte, geöffnet Di, Fr,Savon 14 bis<br />
21 Uhr,Sound feiertagsvon 10 bis 21 Uhr.<br />
¡ Unterkunft: Landgasthaus Grüner Baum,<br />
mit Terrasse und Biergarten, Kinderspielplatz.<br />
DZ 37 Euro pro Person.<br />
www.gruenerbaum-simonswald.de<br />
¡ Allgemeine Informationen: Zweitälerland<br />
Tourismus, Im Bahnhof Bleibach,<br />
79261 GutachimBreisgau, Telefon 07685/<br />
19433, www.zweitaelerland.de<br />
¡ Gästekarte: Mit der Konus-Gästekarte<br />
freie Fahrt mit Bus und Bahn im Schwarzwald<br />
sowie freier Eintritt in alle Freibäder<br />
und Museen des Zweitälerlands sowie in<br />
den Schwarzwaldzoo in Waldkirch. (bcm)<br />
Forscher erkundet. Die für Besucher erschlossenen<br />
600 Meter bis zum Wasserfall<br />
betreut der Schwarzwaldverein.<br />
Werwill, kann das Rad nun auchgegen ein<br />
Kanu tauschen. VonSalmegg bis Grenzach<br />
ist der Rhein ein Traum. Keine Monsterschiffe,<br />
denn für die ist der Rhein dank<br />
Kraftwerk hier eine Sackgasse. Stattdessen<br />
begleiten Enten, Schwäne und Reiher das<br />
Boot. Es plätschert, zwitschert und summt<br />
und ist trotz Stadtnähe herrlichstill auf dem<br />
Wasser.Nur ab und zu plärrtein PSstarkes<br />
Motorboot vorbei und macht ordentlich<br />
Wellen, die das kleine Kanu verschaukeln.<br />
Die letzte Etappe führt durch<br />
ein Naturschutzgebiet<br />
Viel zu schnell kommt der Ausstieg in<br />
Grenzach. Hier warten das Rad und die in<br />
dieser Region allgegenwärtigen Römer.<br />
Einer von ihnen, Carantius, gab Grenzach<br />
den Namen und hinterließ eine ziemlich<br />
schicke Villa. Dank eines einsichtigen Bauherrn<br />
und eines engagierten Heimatvereins<br />
wurden Teile davon ausgebuddelt und zu<br />
einem sehenswerten Museum eingehaust.<br />
Die letzte Etappe führtdurch einen Zipfel<br />
Schweiz, was man aber nur an den rotweißen<br />
Flaggen in den Schrebergärten merkt,<br />
und durchs Naturschutzgebiet Buchswald.<br />
Leider erholt er sicherst langsam vomKahlfraß<br />
durch den Buchsbaumzünsler. Nach<br />
fast 40 Kilometern taucht am Horizont der<br />
lange Egon von Lörrach auf und weist den<br />
Wegins Ziel.<br />
MÜHLACKER. Andiesem Wochenende<br />
bietet das GartenschauBürgerprojekt<br />
„Mühlackersehen“ einen Streifzug<br />
durch die Geschichte der Stadt an. Der<br />
etwa1,5 Kilometer lange LöffelstelzWeg<br />
macht die wechselvolle Geschichte der<br />
Stadt ebenso erlebbar wie die Kulturlandschaft<br />
der Region. Los geht’sam<br />
Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr<br />
am EnzkreisPavillon auf dem Gartenschaugelände.<br />
An diesem Samstag bietet<br />
der HistorischArchäologische Verein<br />
zusätzlicheine etwa17Kilometer lange<br />
Rundtour „Auf den Spuren der Franzosenkriege“<br />
an. Sie geht entlang der Eppinger<br />
Linien, einem 86 Kilometer langen<br />
Befestigungswall, der Ende des 17.<br />
Jahrhunderts zur Abwehr französischer<br />
Angriffe geschaffen wurde. Treffpunkt:<br />
10 Uhr an der Kelter in Mühlacker.<br />
Neues vom Hofe<br />
RASTATT. Das Residenzschloss lädt an<br />
diesem Sonntag um 14.30 Uhr zur Familienführung<br />
„Das Neueste vomHofe“<br />
ein, die für Kinder ab fünf Jahren geeignet<br />
ist. Besucher hören Geschichten aus<br />
dem Leben der Markgräfin Sibylla Augusta<br />
und aus dem Alltag am Hofe. Anmeldung<br />
erforderlich, Telefon 06221/<br />
6588815. Die Führungkostet<br />
zwölf Euro, ermäßigt sechs Euro.<br />
Nachts im Schloss<br />
LUDWIGSBURG. ImSchein vonLaternen<br />
und Taschenlampen funkelt ein Kristalllüster,und<br />
im Stuckrelief sieht man Gestalten<br />
–bei der neuen Familienführung<br />
„Nachts im Schloss“ gibt es viele Entdeckungen<br />
zu machen. Premiereder Führung<br />
ist am Freitag, 4. September,um20<br />
Uhr.Sie ist für Kinder ab acht Jahren<br />
geeignet. Erwachsene zahlen neun Euro,<br />
Kinder 4,50 Euro, und die Familienkarte<br />
kostet 22,50 Euro. Eine Anmeldung ist<br />
erforderlich, Telefon 07141/182004.<br />
Aktionen &Aktivitäten<br />
Oldtimerfest<br />
SCHRAMBERG. Beim automobilen Sommerfest<br />
im Auto und Uhrenmuseum<br />
Erfinderzeiten in Schrambergandiesem<br />
Sonntag (9.30 bis 17 Uhr) wirddie Wirtschaftswunderzeit<br />
der 50er Jahrewieder<br />
lebendig. Neben Oldtimern und ihren<br />
Geschichten erleben die Besucher eine<br />
Hommage an Caterina Valente und eine<br />
Schlagerparade, für die Kleinen gibt es<br />
eine Kinderparty.Wer mit seinem eigenen<br />
Oldtimer kommt, erhält ein kleines<br />
Geschenk (Anmeldung erbeten, Telefon<br />
07422/ 29300).<br />
Schnupper-Segelfliegen<br />
KIRCHHEIM/TECK. Wer einmal Segelfliegen<br />
ausprobieren will, dem ermöglicht<br />
die Fliegergruppe Neckartal Köngen ein<br />
Schnupperfliegen am kommenden Wochenende,<br />
4. bis 6. September.AmFreitag,<br />
4. September,beginnt das Programm<br />
um 19 Uhr mit einer Einweisung in die<br />
Grundlagen des Segelfliegens. Am Samstag<br />
und Sonntag, 5. und 6. September,<br />
werden mit jedem Teilnehmer auf dem<br />
Flugplatz Hahnweide bei Kirchheim/<br />
Teck mehrereSegelflüge im Doppelsitzer<br />
in Begleitung eines erfahrenen Fluglehrers<br />
des Vereins durchgeführt. Kosten für<br />
das Wochenende inklusive Verpflegung<br />
und Flugkosten: 99 Euro. WeitereInfos<br />
und Anmeldung bei Hans Bucher,Telefon0176/<br />
837<strong>08</strong>593, EMail:<br />
hansbucher8@gmail.com.
15 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />
Herrenberg und das Gäu<br />
Heute<br />
Lokales<br />
Erneuter Hilfstransport<br />
Der zehnte Hilfstransport ist unterwegs<br />
nach Kurdistan. CDU-Bundestagsabgeordnete<br />
machten sich gestern ein Bild von<br />
der Hilfsaktion in Herrenberg. Seite19<br />
Ersteigern und dann ernten<br />
Der Ertrag der gemeindeeigenen Obstbäume<br />
wird in Deckenpfronn meistbietend<br />
versteigert. Anschließend geht’s ans<br />
Ernten der Früchte.<br />
Seite21<br />
Lokale Kultur<br />
Leidenschaft für Musik<br />
Was treibt den Musiker Martin Johnson<br />
an? Ein Porträt über den 51-Jährigen in<br />
der Serie „Antriebskraft“. Seite16<br />
Lokalsport<br />
Derby-Zeit in Rohrau<br />
Nach dem Abstieg des TSV Hildrizhausen<br />
(rechts im Bild TSV-Kapitän David<br />
Schosda) gibt es am Sonntag ein interessantes<br />
Derby beim SV Rohrau. Seite25<br />
Sporttermine Seite 24<br />
Tipps &Termine<br />
Wetter<br />
www.gaeubote.de<br />
Seite20<br />
Seite19<br />
Schicken Sie uns Ihre Meinung.<br />
Alle Artikel dieser Ausgabe auf<br />
@www.gaeubote.de<br />
Betrunkener<br />
schlägt um sich<br />
Herrenberg – Mit einem unliebsamen<br />
Zeitgenossen hatten es Polizeibeamte am<br />
Mittwochabend in Herrenberg zu tun. Passanten<br />
hatten die Beamten auf den 52-Jährigen<br />
aufmerksam gemacht, nachdem er<br />
gegen 19.45 Uhr betrunken im Bereich der<br />
S-Bahn-Unterführung in der Kalkofenstraße<br />
lag. Nachdem die Polizisten ihn zunächst<br />
nicht aufwecken konnten und daraufhin<br />
den Rettungsdienst verständigt<br />
hatten, kam der Mann kurz darauf jedoch<br />
zu sich. Kaum erwacht, begann er, nach<br />
den Beamten zu schlagen, versetzte seinem<br />
ebenfalls anwesenden Bekannten einen<br />
Faustschlag ins Gesicht und konnte letztlich<br />
nur durch den Einsatz von Pfefferspray<br />
von weiteren Angriffen abgehalten<br />
werden. Er wurde gefesselt ins Krankenhaus<br />
gebracht und von dort in eine psychiatrische<br />
Klinik eingewiesen. Während des<br />
Einsatzes mussten sich die Polizeibeamten<br />
und die Rettungskräfte deftige Beleidigungen<br />
anhören.<br />
-pb-<br />
Pferdekoppel beschädigt<br />
und geflüchtet<br />
Entringen – Zeugen sucht das Polizeirevier<br />
Rottenburg zu einem Verkehrsunfall,<br />
der sich am Mittwochabend in der Zeit<br />
zwischen 18 Uhr und 19.15 Uhr auf einem<br />
Feldweg in Richtung Poltringen ereignet<br />
hat. Ein bislang unbekannter Autofahrer<br />
befuhr nach Darstellung der Polizei im<br />
oben genannten Zeitraum die Verlängerung<br />
des Poltringer Wegs/Mittelwegs in<br />
Fahrtrichtung Poltringen. Nach kurzer<br />
Fahrt geriet das Fahrzeug nach rechts von<br />
der Fahrbahn ab und beschädigte einen<br />
massiven Koppelzaun auf einer Länge von<br />
über 40 Metern. Durch den Aufprall erschraken<br />
sich zwei Pferde in der Koppel<br />
und rissen aus. Die Tiere flüchteten zunächst<br />
in Richtung Pfäffingen. Der Unfallverursacher<br />
entfernte sich von der Unfallstelle,<br />
ohne sich um den angerichteten<br />
Schaden und die Tiere zu kümmern. Die<br />
Pferde konnten in der Nähe der Koppel<br />
angetroffen werden. Eines hatte eine Verletzung<br />
am Hinterbein und musste tierärztlich<br />
versorgt werden. An der Koppel<br />
entstand ein Schaden von rund 300 Euro.<br />
Sachdienliche Hinweise erbittet die Polizei<br />
unter Telefon (0 74 72) 98 01-2 30. -pb-<br />
„WirbekommendieSituationtechnischindenGriff“<br />
Herrenberg: „Gäubote“-Interview mit Oberbürgermeister Thomas Sprißler zurNaturbad-Schließung<br />
Pseudomonas aeruginosa. Diese Bakterien<br />
haben sich im neuen Herrenberger<br />
Naturbad breitgemacht. Mehrfach<br />
wurden die Grenzwerte überschritten,<br />
zweimal hat das Freibad im<br />
August geschlossen werden müssen.<br />
Im „Gäubote“-Interview bezieht Oberbürgermeister<br />
Thomas Sprißler Stellung<br />
zum Naturbad, über dessen Wiedereröffnung<br />
frühestens am nächsten<br />
Mittwoch entschieden wird.<br />
VonHaraldMarquardt<br />
Nachgefragt<br />
„Gäubote“: Die wichtigste Frage gleich<br />
vorneweg: Wird das Naturbad in<br />
diesem Jahr noch mal öffnen?<br />
Thomas Sprißler: „Das hoffen wir sehr.<br />
Für alle Freibad-Fans ist diese Schließung<br />
mitten im Sommer bei bestem Wetter eine<br />
echte Hiobsbotschaft und es tut mir zutiefst<br />
leid für alle, die in ihren Urlaubsund<br />
Ferienwochen jetzt sprichwörtlich<br />
auf dem Trockenen sitzen. Den Freibadsommer<br />
<strong>2015</strong> haben wir uns alle anders<br />
vorgestellt. Ob der Altweibersommer noch<br />
ein Badesommer wird, kann ich heute<br />
noch nicht versprechen. Wir haben die aus<br />
heutiger Sicht notwendigen Maßnahmen<br />
ergriffen, um die Belastung mit Pseudomonas<br />
aeruginosa in den Griff zu bekommen.<br />
Es ist leider nicht ganz so einfach.<br />
Ein Naturbad funktioniert eben anders<br />
als ein Bad mit konventioneller Technik.<br />
Da wird in solchen Fällen schlichtweg<br />
mehr Chemie eingesetzt. Genau das wollen<br />
wir in Herrenberg nicht. Wir nutzen<br />
die biologische Desinfektion und setzen<br />
damit auf natürliche Prozesse zur Keimbeseitigung.<br />
Das ist ein deutlich komplexeres<br />
System mit vielen Variablen. Ob<br />
und wann wir öffnen werden, kann sich<br />
frühestens nächste Woche zeigen. Dann<br />
erwarten wir die Wasserergebnisse aus<br />
der engmaschigen<br />
Kontrolle dieser Woche.“<br />
An welchem Punkt<br />
sehen Sie die<br />
Ursachenforschung?<br />
„Die gründliche Ursachenforschung<br />
ist in<br />
vollem Gange. Wir<br />
„Wirsind davon<br />
genauso überrascht<br />
und schockiert wie<br />
vieleBadegäste„<br />
brauchen gesicherte<br />
Erkenntnisse, denn Spekulationen und<br />
Theorien helfen uns nicht weiter. Wir haben<br />
die Wasseraufbereitung auf Herz und<br />
Nieren geprüft und befinden uns jetzt in<br />
einer Beobachtungsphase. Das bedeutet:<br />
Stadtwerke und Fachplaner kontrollieren<br />
den Betrieb der gesamten Anlage. Hinzukommen<br />
die Wasserproben und deren<br />
Analysen. Aus den Ergebnissen erhoffen<br />
wir uns Aufschluss darüber, welche Wirkung<br />
die ergriffenen Maßnahmen haben<br />
und hoffentlich auch, wo die Ursache<br />
liegt. Wir befinden uns gemeinsam mit<br />
den Experten und dem Gesundheitsamt in<br />
Wartestellung. Hier ist Geduld gefragt, bis<br />
die Werte aus den Labors da und entsprechend<br />
ausgewertet sind. Die Ergebnisse<br />
einer Probe liegen aus analytischen Gründen<br />
leider immer erst circa fünf Tage nach<br />
der Entnahme vor. Natürlich nutzen wir<br />
die Zeit auch, um Handlungsstrategien<br />
für die Zukunft zu entwerfen und zuerörtern,<br />
wie wir solche Situationen für die<br />
kommenden Jahre nachhaltig verhindern<br />
können. All das steht aber unter dem Vorbehalt,<br />
dass die Analyse noch nicht abgeschlossen<br />
ist.“<br />
Haben Sie mit Anlaufschwierigkeiten gerechnet<br />
oder sind Sie komplett überrascht worden?<br />
„Dass ein komplett neues System nicht<br />
immer von Anfang an zu 100 Prozent<br />
rundläuft, das kennen wir auch aus anderen<br />
Bereichen. Das Naturfreibad ist ein<br />
sehr komplexes System – kein Produkt<br />
von der Stange, sondern ein neues Modell,<br />
nach neuesten fachlichen Standards und<br />
Erkenntnissen geplant und gebaut. Die<br />
sichtbare und unsichtbare Biologie im<br />
Bad braucht zusätzlich Zeit, sich zu entwickeln<br />
und zu wachsen und damit immer<br />
leistungsfähiger zu werden. Uns war klar,<br />
dass wir hier durch die Natur einen gewissen<br />
Risikofaktor im Spiel haben und<br />
dies gerade am Anfang noch unruhig verlaufen<br />
kann. Da aber zu Beginn, bei ebenfalls<br />
sehr hohen Besucherzahlen, die Werte<br />
gut waren, waren wir sehr zuversichtlich.<br />
Dass wir jetzt mitten im August bei<br />
bestem Sommerwetter gleich zweimal das<br />
Bad schließen müssen, damit haben wir<br />
ehrlich nicht gerechnet. Wir sind davon<br />
genauso überrascht und schockiert wie<br />
viele Badegäste.“<br />
Würden Sie noch immer von<br />
„Kinderkrankheiten“ des neuen Bads<br />
sprechen oder geht es eher um ein<br />
fundamentales Problem?<br />
„Der Begriff Kinderkrankheiten birgt die<br />
Gefahr der Verniedlichung. Ich will das<br />
nicht herunterspielen: Die Probleme in<br />
der ersten Saison des neuen Freibads und<br />
die Schließung über mehrere Wochen sind<br />
ein herber Rückschlag. Damit aber auch<br />
gleich das ganze Bad infrage zu stellen,<br />
halte ich für überzogen. Stellen Sie sich<br />
vor, wir hätten ein konventionelles Bad<br />
gebaut und jetzt, im ersten Sommer, mit<br />
einem Chlorgasunfall zu tun. Würden wir<br />
dann auch gleich die Entscheidung für<br />
das neue Freibad insgesamt infrage stellen?“<br />
Ist die Komplexität eines solchen<br />
Naturbadbetriebs unterschätzt worden,<br />
hat der beigezogene Sachverstand ausgereicht?<br />
„Die beauftragten Planer und Fachleute<br />
sind erfahrene, renommierte<br />
Experten<br />
in ihren jeweiligen<br />
Disziplinen. Sie haben<br />
maßgebend zur Entwicklung<br />
der Richtlinien<br />
für Planung, Bau,<br />
Instandsetzung und<br />
Betrieb von Freibädern<br />
mit biologischer<br />
Wasseraufbereitung<br />
beigetragen und sich dabei einen Namen<br />
gemacht. Wir haben dies im Vorfeld<br />
gründlich beraten und erörtert. Trotzdem<br />
ist nicht ausgeschlossen, dass wir vielleicht<br />
noch eine unabhängige Einschätzung<br />
von außen brauchen. Dazu müssen<br />
wir auch die weitere Entwicklung abwarten.“<br />
Wie gehen Sie mit Kritikern um, die von Anfang<br />
an Zweifel an einem Naturbad hatten?<br />
„Mit diesen Kritikern, die ihre Position<br />
meist von Anfang an deutlich gemacht<br />
und vehement beibehalten haben, setzen<br />
wir uns schon länger intensiv auseinander.<br />
Die jetzige Situation ist natürlich<br />
Wasser auf deren Mühlen und es gibt darunter<br />
sicher einige, die wir niemals überzeugen<br />
werden. In der Sache kann man<br />
durchaus unterschiedlicher Meinung sein,<br />
aber ich bitte bei allen Auseinandersetzungen<br />
um Fairness: persönliche Angriffe<br />
sei esRichtung Stadtwerke oder Richtung<br />
Gemeinderat sind fehl amPlatz.Eshat jeder<br />
unbestritten das Recht auf eine eigene<br />
Meinung. Dennoch ist der Gedanke ’hätten<br />
wir doch besser gleich ein herkömmliches<br />
Bad gebaut’ für mich nicht richtig.<br />
Wenn wir immer nur auf das Gewohnte<br />
setzen, keine Innovation und nichts Neues<br />
wagen, dann gibt es auch keinen Fortschritt.<br />
Beharren im Alten bringt keine<br />
Verbesserungen und für viele, viele Menschen<br />
ist das Naturbad mit seinem chemiefreien<br />
Wasser eine tolle Verbesserung.“<br />
Glauben Sie selbst noch an das Naturbad?<br />
„Ganz klar: ja. Ich bin davon überzeugt,<br />
dass die Situation technisch in den Griff<br />
zu bekommen ist. Warum sollte das beim<br />
Naturfreibad nicht möglich sein, was<br />
beim Trinkwasser ganz sicher funktioniert:<br />
die Aufbereitung über verschiedene<br />
technische Schritte, in der Regel eben<br />
auch ohne Chemie.“<br />
Ist die Umrüstung auf konventionelle<br />
Technik eine Option?<br />
„Diesen Punkt diskutieren wir momentan<br />
nicht. Die Belastung mit Pseudonomaden<br />
kann vielfältige Ursachen haben und<br />
„Die Fragenach<br />
Schadenersatz<br />
werden wir sehr<br />
genau prüfen„<br />
kommt teilweise auch in konventionellen<br />
Bädern oder Trinkwasserleitungen vor.<br />
Der einfache Reflex zu sagen, ein konventionelles<br />
Bad löst alle Probleme, springt<br />
deshalb zu kurz. Wir wollen einen stabilen<br />
Badebetrieb sicherstellen. Hierfür arbeiten<br />
wir derzeit sehr intensiv. Es bleibt<br />
abzuwarten, ob die bisherigen Maßnahmen<br />
ausreichend waren. Dann diskutieren<br />
wir mögliche nächste Schritte.“<br />
Sie selbst waren in der ersten Hälfte<br />
der Sommerpause im Urlaub, war das<br />
Krisenmanagement in Ihrer Abwesenheit okay?<br />
„Grundsätzlich haben wir funktionierende<br />
Vertretungsregeln und kompetente, engagierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
denen ich an dieser Stelle herzlich für<br />
ihren Einsatz danken möchte. Natürlich<br />
ist ein solches Krisenmanagement mit urlaubsbedingt<br />
dünner Personaldecke eine<br />
große Herausforderung, die sehr gut gemeistert<br />
wurde. Zudem wurde ich umfassend<br />
und laufend über die aktuellen Entwicklungen<br />
informiert. Dass in einer solchen<br />
Situation auch mal etwas schieflaufen<br />
kann, ist völlig verständlich. Wir sind<br />
alle nur Menschen, denen auch mal ein<br />
Fehler unterläuft. Die wichtigste und<br />
richtige Entscheidung war, die Sicherheit<br />
und Gesundheit der Badegäste an oberste<br />
Stelle zu setzen und das Bad vorsichtshalber<br />
zu schließen, damit man dem Bakterienfund<br />
auf den Grund gehen kann. Aus<br />
heutiger Sicht muss man wohl sagen, kam<br />
die Wiedereröffnung nach einer Woche zu<br />
früh. Aber hinterher hat man es immer<br />
leicht, schlauer zu sein. Damals stand der<br />
Wunsch schnellstmöglich wieder aufzumachen<br />
verständlicherweise im Vordergrund.<br />
Es gab ja auch plausible Hinweise,<br />
dass die Ursache gefunden und eliminiert<br />
wurde. Erst im Nachhinein hat sich gezeigt,<br />
dass dem leider nicht so war. Ganz<br />
wichtig war beim Krisenmanagement von<br />
Anfang an, mit offenen Karten zu spielen.<br />
Wir haben nichts zu verbergen. Der<br />
Grundsatz der Transparenz und Offenheit<br />
wurde gut umgesetzt, wenn auch in der<br />
Hektik des Alltags manche Nachfrage<br />
Am Tag der Naturbad-Einweihung<br />
im Mai:<br />
Oberbürgermeister<br />
Thomas<br />
Sprißler rührt die<br />
Werbetrommel,<br />
inzwischen ist die<br />
Freude getrübt<br />
GB-Foto: Holom<br />
vielleicht etwas später beantwortet wurde,<br />
als von Ihrer Seite gewünscht.“<br />
Es stellen sich Fragen nach Haftung, nach<br />
Entschädigungen oder nach Schadenersatz –<br />
können Sie den Schaden beziffern?<br />
„Dafür ist es noch zu früh. Wir müssen<br />
zunächst abwarten, ob die ergriffenen<br />
Maßnahmen Wirkung zeigen und wissen,<br />
wie lange das Bad geschlossen bleibt und<br />
was wir vielleicht noch weiter unternehmen.<br />
Abgerechnet wird am Schluss. Dann<br />
müssen wir sehr genau erörtern, welche<br />
Komponenten für die jetzige Situation ursächlich<br />
waren. Die Frage nach Schadenersatz<br />
werden wir sehr genau prüfen und<br />
auch entschieden gegen Fehler vorgehen,<br />
die wir klar zuordnen können.“<br />
Prüfen Sie Forderungen gegen Baufirmen?<br />
„Erst wenn Klarheit über die Ursachen<br />
besteht, können wir diese Frage prüfen.“<br />
Wie gehen Sie mit den<br />
Saisonkarten-Besitzern um?<br />
„Für die erste Woche der Schließung hatten<br />
wir allen Saison- und Jahreskarteninhabern<br />
Gutscheine zur Vergünstigung für<br />
die kommende Saisonkarte gesendet. Dieser<br />
erste Schritt ist jetzt nicht mehr ausreichend.<br />
Wenn wir wissen, wann wir öffnen<br />
und wie viele Wochen die Karteninhaber<br />
auf das Bad verzichten mussten,<br />
werden wir dem Gemeinderat einen Vorschlag<br />
unterbreiten. Aus meiner Sicht ist<br />
es aber selbstverständlich, dass wir die<br />
Schließzeiten den Dauerkarteninhabern<br />
gegenüber erstatten. Schließlich konnten<br />
wir unsere versprochene Leistung, nämlich<br />
ein geöffnetes Freibad, nicht erbringen.“<br />
Wird die Kioskbetreiberin ebenfalls<br />
entschädigt?<br />
„Wir arbeiten partnerschaftlich mit Frau<br />
Halder zusammen. Diesen Weg werden<br />
wir fortsetzen und eine einvernehmliche<br />
Lösung suchen.“<br />
Wann wird der Gemeinderat über die<br />
Situation beraten?<br />
„Der Gemeinderat ist trotz Ferien und<br />
Urlaub über die Situation im Bilde. Wir<br />
informieren das Gremium auf unterschiedlichen<br />
Wegen laufend über die Entwicklung<br />
und pflegen einen engen Austausch.<br />
Der Gemeinderat hat sich von Beginn<br />
an sehr konstruktiv und auch praktisch<br />
eingebracht. Eine Beratung in ordentlicher<br />
Sitzung bietet sich erst dann<br />
an, wenn alle Fakten vorliegen und die Situation<br />
insgesamt beurteilt werden kann.“<br />
Nicht in Geld ausgedrückt werden kann der<br />
Vertrauensverlust. Wie wollen Sie die<br />
enttäuschten Badegäste zurückgewinnen?<br />
„Uns ist bewusst, dass Vertrauen sehr viel<br />
schneller verloren ist als gewonnen. Wir<br />
müssen es uns jetzt Stück für Stück zurückerarbeiten.<br />
Das geht ausschließlich<br />
über Transparenz und Offenheit, darüber,<br />
dass wir Sorgen ernst nehmen und Fragen<br />
beantworten. Das versuchen wir, indem<br />
wir nachhaltige Strategien für den sicheren<br />
Betrieb aufzeigen und engmaschig<br />
kontrollieren. Wir haben in dieser Krise<br />
auch erlebt, wie viele Fans und Unterstützer<br />
unser Freibad hat. Viele Menschen in<br />
Herrenberg gehen von der Eröffnung an<br />
sehr gerne in das Naturfreibad, genießen<br />
den Unterschied zum Chlorwasser und<br />
fühlen sich einfach rundum wohl. Und sie<br />
packen einfach mit an, wo Hilfe gebraucht<br />
wird: mit Rat und Tat, mit<br />
Schrubber und ihrer Expertise, mit Ideen<br />
und guten Vorschlägen. Von dieser Hilfsbereitschaft<br />
und Solidarität, von diesem<br />
Stolz von vielen Herrenbergern auf ihr<br />
Freibad bin ich sehr beeindruckt.“
16 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />
Lokale Kultur<br />
Leidenschaft für Musik und Zusammenspiel<br />
Antriebskraft: DerHerrenbergerMusiker Martin Johnson steht voreiner aufregendenZeit<br />
Was treibt einen professionellen Musiker<br />
an heute? Einen Musiker, der in<br />
Pop und Jazz zu Hause ist? Die Leidenschaft<br />
für die Musik natürlich, für das<br />
Zusammenspiel mit anderen auf der<br />
Bühne, sagt Martin Johnson, Pianist<br />
und Produzent aus Herrenberg. Geld<br />
spielt für ihn nicht die erste Rolle, aber<br />
es ist wichtig – als eine Form der Anerkennung.<br />
VonThomasMorawitzky<br />
Martin Johnson weiß, dass er zu den<br />
Glücklichen gehört. Er wuchs ganz selbstverständlich<br />
hinein in einen künstlerischen<br />
Beruf. Eine Alternative zum musikalischen<br />
Broterwerb gab es für ihn niemals wirklich.<br />
Und die Perspektive, die sich für ihn<br />
aus dieser Situation ergab, war immer zumindest<br />
hinreichend. Der Herrenberger<br />
weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.<br />
Die Musikbranche ist härter geworden,<br />
Beliebigkeit nimmt überhand mit dem Explodieren<br />
des Angebots, die Zeiten für junge<br />
Musiker sind schwer. Nicht nur für sie:<br />
Wer ein gutes Auskommen hat in Popmusik<br />
und Jazz, der muss dankbar sein. Der<br />
Antrieb, Musik zu machen, sagt Martin<br />
Johnson, liege in jedem selbst. Glücklich<br />
sei, wer nicht nur diesen Antrieb verspüre,<br />
sondern von ihm leben könne. Erfolg ist<br />
die Anerkennung, welche die Welt den<br />
künstlerischen Leidenschaften zollt.<br />
Martin Johnson ist nun 51 Jahre alt und<br />
blickt zurück auf ein Leben, in dem er seiner<br />
Leidenschaft treu bleiben konnte: „Ich<br />
habe nur einmal eine Arbeit gemacht, die<br />
nichts mit Musik zu<br />
tun hatte“, erzählt er.<br />
„Das war nach dem<br />
Abitur, da habe ich<br />
Getränke verkauft.“<br />
Schnell bemerkte er,<br />
dass er in seinem eigenen<br />
Metier auf einfachere<br />
Weise besseres<br />
Geld verdienen konnte: „Ich bin dann immer<br />
bei mir geblieben, ich habe mich nie<br />
verbogen“, sagt er. Und das hat funktioniert.<br />
Schon früh wusste Johnson, dass er Musiker<br />
werden wollte: „Als Kind habe ich<br />
immer gesagt, ich wolle Rechtsanwalt werden.<br />
Das war, weil unser Nachbar Rechtsanwalt<br />
war und ein freundlicher Mann.<br />
Und meine Eltern hat es gefreut. Ich war<br />
ein braver Junge.“ Ein wenig änderte sich<br />
das, als er in Tübingen die deutsche Band<br />
„Eulenspygel“ erlebte, bekannt für ihre<br />
Wird ab Oktober<br />
in Tübingen<br />
einen neuen<br />
Studiengang für<br />
Jazz und Popularmusik<br />
aufbauen<br />
GB-Foto:gb<br />
„Manmusssich<br />
selbst treu bleiben„<br />
Martin Johnson<br />
Mischung aus Progressive Rock, Jazz und<br />
aufmüpfigen Texten. An seinen soliden<br />
Grundsätzen änderte das aber nichts:<br />
Wenn man etwas macht, dann richtig – das<br />
hatten seine Eltern gesagt, daran erinnert<br />
er sich noch heute. Also übte er fleißig auf<br />
dem Klavier, spielte eine Heimorgel in<br />
Grund und Boden, beeindruckte<br />
damit<br />
schließlich auch seine<br />
Mutter, fasste Fuß in<br />
der Musikszene der<br />
frühen 1980er und<br />
spielte in regionalen<br />
Bands mit böse-satirischen<br />
Namen („Jazzbandneger“).<br />
Er lernte immer mehr Menschen<br />
kennen, die mit Musik zu tun hatten:<br />
„Ich hatte das Glück, immer Leute zu treffen,<br />
mit denen ich etwas anfangen konnte“,<br />
sagt er. Und: „Mir flogen die Hühnchen<br />
immer ins Maul, wenn ich es gebraucht<br />
habe.“ Dass all das mit viel Glück<br />
zu tun hat, ist ihm bewusst. Deshalb<br />
spricht er manchmal gerne auch von Demut:<br />
„Ein unpopuläres Wort, ich weiß.“<br />
Sein eigentlicher Antrieb ist ihm bis heute<br />
geblieben: die Bühne, das Zusammenspiel,<br />
die Interaktion, Kommunikation. „Die<br />
Freude am Miteinander“, sagt Martin<br />
Johnson, „ist für mich die Triebfeder. Mit<br />
guten Leuten auf einen Punkt zu kommen<br />
– das hat mich abhängig gemacht – körperlich<br />
und geistig. Wie eine Droge. Es<br />
macht mich so unendlich glücklich, dass<br />
ich immer und immer wieder spielen<br />
möchte, selbst wenn ich kein Geld mehr<br />
damit verdienen würde, weil ich so viel<br />
Liebe auf der Bühne erfahren habe.“<br />
Längst nimmt er nicht mehr jedes Auftrittsangebot<br />
an, manch eines verärgert<br />
ihn auch heute: „Ich spiele lieber für null<br />
Euro in einem Club, um denen ein paar<br />
Leute zu bringen“, sagt er, „als für 40 Euro<br />
anderswo. 40 Euro sind respektlos, aber<br />
null Euro – das ist eine Entscheidung.“ Mit<br />
der Musikszene wird längst schon viel<br />
Geld gemacht. Junge Musiker werden mit<br />
Versprechen abgespeist und dann stehengelassen<br />
– Martin Johnson hat es erlebt.<br />
„In meiner Generation war es so, dass wir<br />
viel gecovert haben“, erinnert er sich.<br />
„Aber die Leute, die das getan haben, sind<br />
heute alle keine Musiker mehr, die sind Gitarrenhändler<br />
geworden.“<br />
Martin Johnson hat sich zurückgezogen<br />
in sein Netzwerk aus Musikern, hält aber<br />
Kontakt zur nachwachsenden Generation:<br />
„Von der Energie her fühle ich mich wie<br />
18“, sagt er. Einen Neuanfang traut er sich<br />
also ohne weiteres zu. Und den macht er<br />
nun auch: 26 Jahre lang unterrichtete er an<br />
der Musikschule Böblingens. Er hat gekündigt,<br />
wird vom kommenden Oktober an<br />
für die Hochschule für Kirchenmusik in<br />
Antriebskraft<br />
Tübingen arbeiten. Dort wird er gemeinsam<br />
mit dem bekannten Stuttgarter Pianisten<br />
Patrick Bebelaar einen Zweig für<br />
Jazz und Popularmusik aufbauen: „Das ist<br />
ein Job, der noch einmal den ganzen Mann<br />
fordert. Das wird eine aufregende Zeit, die<br />
Karten werden neu gemischt.“ Johnson<br />
selbst ist evangelisch, unterrichtet dabei<br />
seit nun fünf Jahren auch an der Diözese<br />
Kultur-Serie<br />
„Antriebskraft“<br />
W<br />
as treibt einenKünstler an?Was verleiht<br />
ihm schöpferische, kreative<br />
Kraft? Ist es ein konkretes Vorbild, an dem<br />
man sich orientiert oder gar abarbeitet?<br />
Oder ein bestimmtes Erlebnis? Eine übergeordnete<br />
Idee, eine Vision? Oder der Wille,<br />
etwas zu verändern? Oder von allem<br />
ein wenig? Oder etwas ganz anderes? Diesen<br />
Fragen geht in den kommenden Wochen<br />
eine neue „Gäubote“-Serie nach. Sie<br />
trägt den bezeichnenden Titel „Antriebskraft“<br />
und rückt renommierte Kunstschaffende<br />
aus Herrenberg und der Umgebung<br />
und deren Wirken in den Fokus – darunter<br />
etwa Musiker, Maler, Bildhauer und Regisseure.<br />
Heute steht der 51-jährige Musiker<br />
Martin Johnson im Fokus, der schon mit<br />
vielen bekannten Kunst- und Showgrößen<br />
Erfolge feiern konnte. Natürlich können<br />
auch Sie uns gerne einen Vorschlag unterbreiten,<br />
wer Ihrer Ansicht nach gut in den<br />
Rahmen dieser Serie passen könnte. Einfach<br />
in der „Gäubote“-Redaktion unter der<br />
Telefon-Nummer (0 70 32) 95 25-212 anrufen<br />
oder an die Adresse redaktion@gaeubote.de<br />
eine E-Mail schreiben. Wir freuen<br />
uns, von Ihnen zu hören beziehungsweisezulesen!<br />
-wey-<br />
Rottenburg – Religion spielt für ihn keine<br />
große Rolle. Aber die neue Aufgabe, der<br />
Schnitt im besten Alter, das reizt ihn.<br />
Als „mfG“, die Single der Fantastischen<br />
Vier 1997 viele Wochen lang von allen Radiosendern<br />
gespielt wurde, war das für<br />
Martin Johnson auch ein persönlicher Erfolg:<br />
Als Berater und Arrangeur war er<br />
maßgeblich am Hit aus Stuttgart beteiligt.<br />
Den eigentlichen Höhepunkt seiner Laufbahn<br />
als Musiker, sagt er, erlebe er aber<br />
erst jetzt. Im Zusammenspiel mit seinem<br />
Sohn Lucas: „Er ist für mich ein Spiegel,<br />
ich vergleiche mich mit ihm und er vergleicht<br />
sich mit mir. Als ich gemerkt habe,<br />
dass da etwas wächst, nicht nur so eine<br />
Vater-Sohn-Sache, sondern etwas, das<br />
man ernst nehmen kann, dass da eine<br />
Kraft entsteht – das war der emotional<br />
größte Augenblick.“<br />
Vater und Sohn arbeiten nun sehr ernsthaft<br />
an einer gemeinsamen CD, werden<br />
darauf als Duo spielen, nur sporadisch begleitet<br />
von anderen Musikern. „Das wird<br />
für mich ein persönlicher Meilenstein“,<br />
sagt Martin Johnson. „Der Kreis schließt<br />
sich.“ Was wird auf der CD zu hören sein?<br />
„Improvisierte Musik. Keine Jazz-Standards“.<br />
Martin Johnson hatte auch das<br />
große Glück, dieses zu erfahren: „Immer,<br />
wenn ich konsequent künstlerisch gearbeitet<br />
habe, ist es ein Erfolg geworden“, sagt<br />
er. „Man muss sich selbst treu bleiben.“<br />
Hochgezüchteter Floh hüpft im Märchenland<br />
Kinostreifzug: VonSängerknaben, Märchenfigurenund Bühnenvertretern<br />
DAS MÄR-<br />
CHEN DER<br />
MÄRCHEN, Tübingen<br />
Blaue Brücke: Es ist<br />
kein Märchen, dass es auch<br />
schon vor den Gebrüdern-<br />
Grimm-Überlieferungen sagenund<br />
mythenumwobener Geschichten gegeben<br />
hat. Insbesondere der Italiener Giambattista<br />
Basile hat sich da im 17. Jahrhundert<br />
bereits verdient gemacht. Aus seinen<br />
Sammlungen bedient sich nun Regisseur<br />
Matteo Garrone („Gomorrha“), mit internationalem<br />
Cast verknüpft er Ereignisse<br />
aus drei Königreichen, in denen die Herrscher<br />
mit den Grenzen ihrer Macht konfrontiert<br />
werden. Der Teil vom hochgezüchteten<br />
Floh und einem Oger ist dabei<br />
besonders skurril. Reduziert in der Sprache<br />
setzt Garrone vor allem auf seine Bilder<br />
– und hält mit seinen Anspielungen<br />
auch der heutigen Gesellschaft einen Spiegel<br />
vor (Regie: Matteo Garrone; mit: Salma<br />
Hayek, Vincent Cassel, Toby Jones; 125<br />
Minuten; ohne Altersbeschränkung).<br />
Ausflug in eine Märchenwelt,<br />
die anders ist als bei<br />
den Gebrüdern Grimm und<br />
doch irgendwie vertraut.<br />
DER CHOR –STIMMEN DES HER-<br />
ZENS, Tübingen Museum, Stuttgart Bollwerk:<br />
Talent zu haben ist das eine, es zu<br />
fördern und zu fordern, das andere. Francois<br />
Girards Adoleszenzdrama zeigt das<br />
sehr schön. Von sich aus käme der zwölfjährige<br />
Stet, der bei seiner arg gestressten<br />
Mutter aufwächst, nie auf die Idee, in einem<br />
Chor mitzuwirken. Dann aber ist es<br />
ausgerechnet ein renommierter Knabenchor,<br />
in dem sich der kleine Rebell beweisen<br />
darf. Chorleiter ist ein strenger, aber<br />
überaus enthusiastischer Dustin Hoffman.<br />
Wie üblich bei solchen Filmen muss sich<br />
der Außenseiter gegen Streber und Neider<br />
beweisen. Als zusätzlicher moralischer<br />
Konflikt ist die Vaterbeziehung eingewoben.<br />
Wie die sich am Ende gestaltet, überrascht<br />
einerseits, wundert im Sinne Hollywood’schen<br />
Familienidylls aber auch nicht<br />
sonderlich (Regie: Francois Girard; mit:<br />
Dustin Hoffman, Garrett Wareing, Debra<br />
Winger; 103 Minuten; ohne Altersbeschränkung).<br />
Ein kleiner Rebell mit<br />
absolutem Gehör findet<br />
Aufnahme in einen Elitechor<br />
– und muss sich beweisen.<br />
STRAIGHT OUTTA COMPTON,<br />
Böblingen Bären, Sindelfingen, Tübingen<br />
Museum: Und nochmals geht’s ums Singen,<br />
allerdings auch ungleich rauer zu. Geschildert<br />
wird die „Erfindung“ des Hip-<br />
Hop. Ähnlich wie Anfang des Jahres im<br />
Film „Dessau Dancers“ über die Faszination<br />
von DDR-Burschen für das Breakdancen<br />
und die argwöhnische Beobachtung<br />
durch die ostdeutschen Aufpasser- und<br />
Moralbehörden, so kritisch hat das FBI<br />
Ende der 80er Jahre die künstlerischen<br />
Entwicklungen der dunkelhäutigen Rapper<br />
von N.W.A. (Niggaz Wiz Attitudes) beäugt.<br />
Regisseur F. Gary Gray erzählt packend<br />
von der Entdeckung und dem Werdegang<br />
von Dr. Dre, Ice Cube und dem an<br />
„Der Chor –Stimmen desHerzen“:Trailer zu diesem undnoch mehr Filmen aufwww.gaeubote.de/kino<br />
GB-Fotos: gb<br />
„Das<br />
Märchen der<br />
Märchen“:<br />
Irgendwie<br />
vertraut<br />
Aids verstorbenen Eazy-E, denen das öffentliche<br />
Spielen eines ihrer Hits vom FBI<br />
sogar schriftlich untersagt wurde. Daran<br />
gehalten haben sich die bald schon zu millionenschweren<br />
Musikern gereiften Berühmtheiten<br />
freilich nicht. Interessant an<br />
diesem Film ist auch die Besetzung von<br />
Paul Giamatti als taktierendem Manager.<br />
Ähnlich wie kürzlich erst im Film über das<br />
Beach-Boys-Mastermind Brian Wilson<br />
(„Love & Mercy“) überzeugt er als seine<br />
eigenen Interessen verfolgender und die<br />
von ihm vertretenden Musiker gegeneinander<br />
ausspielender Musikmarktstratege.<br />
Gray wirft mit seinem N.W.A. ein Denkmal<br />
setzenden Film auch einen Blick auf eine<br />
Zeit im Musikbusiness, wie man sie heute<br />
kaum mehr kennt (Regie: F. Gary Gray;<br />
mit: O’Shea Jackson Jr., Corey Hawkins,<br />
Jason Mitchell; 147 Minuten; ab zwölf Jahren).<br />
Großartiger Porträtfilm<br />
über die Erfindung des<br />
schwarzen Hip-Hop in Los<br />
Angeles.<br />
BROADWAY THERAPY, Tübingen<br />
Museum, Stuttgart Delphi: Und nochmals<br />
geht es auf die Bretter von Bühnen. Man<br />
kann diesen Film als Hommage an Billy<br />
Wilder, Frank Capra und Ernst Lubitsch<br />
sehen. Turbulente Verwicklungen, treffsichere<br />
Pointen, ordentlich Wortwitz und<br />
exzellent aufgelegte Schauspieler wie Imogen<br />
Poots als Escort-Girl mit Theaterambitionen,<br />
Owen Wilson als ihrem Kunden<br />
und späteren Regisseur sowie Quentin Tarantino<br />
als Überraschungsgast machen<br />
diesen Schauspielerfilm zu einem Vergnügen.<br />
Wie so oft, wenn da einer ein Doppelleben<br />
führt, kann das auf Dauer nicht gutgehen.<br />
Peter Bogdanovich gelingt es, seine<br />
Figuren auf leichte Weise aufs Glatteis zu<br />
führen, sie in Fallen tappen und darin zappeln<br />
zu lassen. Kurzweilig und witzig (Regie:<br />
Peter Bogdanovich; mit: Owen Wilson,<br />
Imogen Poots, Rhys Ifans; 94 Minuten; ab<br />
sechs Jahren).<br />
Stark besetzte Komödie,<br />
die sich als Hommage an<br />
frühe Meister ihres Faches<br />
versteht.<br />
AUSSERDEM NEU INDEN KINOS:<br />
„Frank“ (Stuttgart Delphi), „Hitman:<br />
Agent 47“ (Böblingen Metropol, Sindelfingen,<br />
Tübingen Blaue Brücke; Corso Vaihingen<br />
OV), „Lilien im Winter – La Bohème<br />
am Kap“ (Stuttgart Delphi), „Staatsdiener“<br />
(Stuttgart Bollwerk), „We are your<br />
friends“ (Sindelfingen).<br />
WEITERHIN EMPFEHLENSWERT:<br />
„Amy – The girl behind the name“ (Tübingen<br />
Atelier; Corso Vaihingen OV ab Montag),<br />
„Boy 7“ (Böblingen Bären), „Den<br />
Menschen so fern“ (Rottenburg Waldhorn),<br />
„Learning to drive“ (Tübingen Museum),<br />
„Slow West“ (Tübingen Museum), „Taxi<br />
Teheran“ (Rottenburg Waldhorn, Tübingen<br />
Arsenal), „Victoria“ (Tübingen Arsenal).<br />
THOMAS VOLKMANN<br />
● formidabel ● akzeptabel ● miserabel
Lokales Freitag, 28. August <strong>2015</strong> 17<br />
Naldo hebt<br />
Fahrpreise an<br />
Kreis Böblingen –Der Naldo-Aufsichtsrat<br />
hat beschlossen, den Tarif<br />
zum 1. Januar um durchschnittlich 2,5<br />
Prozent zu erhöhen, wie es in einer<br />
Pressemitteilung heißt.<br />
„Allerdings war den Verantwortlichen<br />
wichtig, dass die Einzelfahrscheine und<br />
Tagestickets auf kurzen Strecken, also in<br />
den Stadttarifen und in der Preisstufe 1,<br />
nicht erhöht werden“, teilt Naldo-Geschäftsführer<br />
Dieter Pfeffer mit. Die Tariferhöhung<br />
versuche der Verbund „so maßvoll<br />
wie möglich vorzunehmen“ und wäge<br />
insbesondere die Marktverträglichkeit<br />
sorgfältig ab. Daher würden die Fahrkarten<br />
des Gelegenheitsverkehrs um durchschnittlich<br />
1,8 Prozent und die des Berufsverkehrs<br />
um 2,7 Prozent erhöht. Leider<br />
mache sich der permanente Rückgang der<br />
Schüler spürbar bemerkbar. Daher müssten<br />
bei gleichbleibenden Kosten in der<br />
Schülerbeförderung die Schülermonatskarten<br />
überdurchschnittlich erhöht werden,<br />
um 2,7 Prozent Mehreinnahmen zu erzielen,<br />
nämlich 3,7 Prozent in der Preisstufe<br />
1 und 4,2 Prozent in den restlichen<br />
Preisstufen.<br />
Gesellschafter des Verkehrsverbundes<br />
Naldo sind die vier Verbund-Landkreise<br />
sowie die 48 Verkehrsunternehmen der Region<br />
mit jeweils 50 Prozent Gesellschaftsanteilen.<br />
Gemeinsam entscheiden sie jährlich<br />
im Sommer über die Weiterentwicklung<br />
des Naldo-Tarifs unter Berücksichtigung<br />
der Kosten- und Ertragsentwicklung.<br />
„Schwarzfahren geht zulasten unserer ehrlichen<br />
Fahrgäste, die ihre Fahrkarten regulär<br />
kaufen. Daher hat Naldo zum 1. Juli<br />
das erhöhte Beförderungsentgelt, das fällig<br />
wird, wenn Kunden ohne gültigen Fahrschein<br />
unterwegs sind, von 40 auf 60 Euro<br />
erhöht. Naldo versucht damit und mit verstärkten<br />
Kontrollen Fahrgeldausfälle<br />
durch Schwarzfahrer zu verringern“, erklärte<br />
Geschäftsführer Dieter Pfeffer. -gb-<br />
Entgegenkommenden<br />
Radfahrer wohl übersehen<br />
Sindelfingen –Leichte Verletzungen erlitt<br />
ein 37-jähriger Radfahrer, als er am Mittwoch<br />
gegen 8.45 Uhr in der Schwertstraße<br />
in Sindelfingen in einen Verkehrsunfall<br />
verwickelt wurde. Der 31 Jahre alte Lenker<br />
eines Chevrolet beabsichtigte, nach<br />
links in die Tilsiter Straße abzubiegen.<br />
Vermutlich übersah er den Radler, so dass<br />
beide zusammenstießen und der 37-Jährige<br />
stürzte. Der Chevrolet war nicht mehr<br />
fahrbereit. Die Höhe des entstandenen<br />
Sachschadens konnte noch nicht beziffert<br />
werden, heißt esimPolizeibericht. -pb-<br />
Mercedes zerkratzt<br />
und aus dem Staub gemacht<br />
Öschelbronn – Einen Sachschaden über<br />
etwa 1 000 Euro hinterließ ein bislang Unbekannter<br />
am Mittwoch zwischen 20.20<br />
Uhr und 22.10 Uhr an einem Mercedes, der<br />
im Schlehenweg in Öschelbronn abgestellt<br />
war. Der Unbekannte zerkratzte die Fahrerseite<br />
und machte sich anschließend davon.<br />
Zeugen werden gebeten, sich mit dem<br />
Polizeiposten Gäu unter (0 70 32) 95 49 10<br />
in Verbindung zu setzen.<br />
-pb-<br />
Stein auf Stein<br />
Familien-Tour: Eintrittskarten fürs Legoland<br />
D<br />
ass man mit den kleinen, bunten Lego-Steinchen<br />
mehr anstellen kann,<br />
als sie nur aufeinanderzusetzen, das<br />
beweist spätestens ein Besuch des Legolandes<br />
im bayerischen Günzburg. In verschiedene<br />
Themenbereiche unterteilt, widmet<br />
sich der Park den unterschiedlichsten<br />
Facetten kindlicher Fantasiewelten – mittendrin<br />
natürlich die kleinen Steinchen,<br />
zusammengesetzt zu Wesen, Pflanzen und<br />
Gebäuden verschiedenster<br />
Ausführung.<br />
Dreimal vier<br />
Eintrittskarten verlost<br />
der „Gäubote“<br />
aktuell im Rahmen<br />
seiner großen Sommerferien-Verlosungsaktion<br />
„Familien-Tour“.<br />
Versteckt im Lego-Dschungel<br />
liegt<br />
das Land der Abenteuer,<br />
in dem sich<br />
Elefanten, Giraffen<br />
und Gorillas tummeln.<br />
In Lebensgröße<br />
aus Lego erbaut,<br />
warten sie darauf,<br />
während einer Safari-Tour<br />
entdeckt<br />
zu werden. Bequem<br />
übers Wasser<br />
schaukeln Groß und<br />
Klein bei der „Kanu-Xpedition“,<br />
etwas<br />
wilder geht es<br />
hingegen bei der<br />
„Dschungel-Xpedition“<br />
zu. Durch den<br />
Regenwald führt<br />
diese bis auf die<br />
Spitze eines Vulkans,<br />
der Weg zurück<br />
in sicheres<br />
Terrain wird über<br />
eine zwölf Meter<br />
lange Wasserrutsche<br />
passiert.<br />
Abenteuer in<br />
längst vergangene<br />
Zeiten werden hingegen<br />
im Land der<br />
Ritter wieder lebendig<br />
– nur einen<br />
Steinwurf vom<br />
Abenteuerland entfernt.<br />
Eine Hängebrücke<br />
bildet den<br />
Übergang zwischen<br />
Gegenwart und<br />
Vergangenheit, hinein<br />
in eine große<br />
Burg. Hier können<br />
die kleinen Ritter<br />
und Burgfräuleins<br />
auf rasante Drachenjagd<br />
gehen<br />
oder ihre Fertigkeiten<br />
im Ritterturnier<br />
verbessern. Auf ei-<br />
Familien-Tour<br />
nem Lego-Pferd<br />
wird ein Parcours<br />
gemeistert, vorbei an Rittern, die nur darauf<br />
warten, die Kleinen herauszufordern.<br />
Weniger rasant, dafür nicht minder spannend,<br />
geht es bei der Goldsuche zu, gefundenes<br />
Edelmetall kann gegen eine Münze<br />
aus echtem Legoland-Gold getauscht werden.<br />
Auch die Schurken der Weltmeere liegen<br />
mit ihren Schiffen in Günzburg vor Anker.<br />
Das Land der Piraten lädt die kleinen Ent-<br />
Urlaub auf „Balkonien“ angesagt? Auch<br />
wer in den Sommerferien nicht groß<br />
wegfährt, kann etwas erleben! Der<br />
„Gäubote“ verlost im Rahmen seiner<br />
„Familien-Tour“ fast täglich lohnende<br />
Ausflugsziele für Eltern und Kinder. Jedes<br />
Mal gibt es Tickets zu gewinnen.<br />
Die ersten beiden, die heute ab 14 Uhr<br />
unter der Nummer<br />
(0 70 32) 95 25-2<strong>08</strong><br />
durchkommen, bekommen jeweils vier<br />
Tickets für das Legoland bei Günzburg.<br />
Ein weiteres Päckchen ist auf der<br />
„Gäubote“-Homepage unter<br />
www.gaeubote.de<br />
zu haben. Bewerbungsschluss: heute<br />
um 15 Uhr. Die Online-Gewinner werden<br />
benachrichtigt. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Jeweils ein Familienticket<br />
für das Steiff-Museum in Giengen<br />
an der Brenz haben gewonnen: Thomas<br />
Kaltenecker, Anita Wanner (Affstätt),<br />
Renate Aicheler (Ammerbuch),<br />
Ulrike Biehl, Harald Frey, Erwin Kuppel,<br />
Julia Neugebauer, Helmut Schmid<br />
(Bondorf), Diana Marquardt (Deckenpfronn),<br />
Herta Muschko (Ergenzingen),<br />
Edith Brodbeck, Edith Czurgel, Lukas<br />
Gohl, Gerd Klein, Thomas Ungermann<br />
(Gärtringen), Horst Roßmann, Franziska<br />
Schubert (Gäufelden), Erwin Franz<br />
(Gültstein), Lena Bräuning (Haslach),<br />
Andreas Decke, Sven Dietz, Elke Keller,<br />
Christina Koch, Juan Michael<br />
Krauss, Lea Lang, Peggy Löhmann,<br />
Marcel Nüßle, Friederike Piesch, Katja<br />
Rettensberger, Carola Riveros, Philip<br />
Salmen, Anita Salmon, Manuela Sebastian,<br />
Simone Sohmer (Herrenberg),<br />
Kurt Hornauer, Jeannette Pfeiffer, Lili<br />
Reichart, Rolf Spengler (Jettingen),<br />
Eva-Maria Tschmelak (Kuppingen),<br />
Heidi Benzenhöfer (Mönchberg), Franz<br />
Sindlinger, Kim Trefz (Mötzingen),<br />
Hans Beck (Nebringen), Cathrin Hägenläuer,<br />
Emily Hörhammer, Ralf Pany,<br />
Karin Wille (Nufringen), Isolde Jonas,<br />
Markus Maier (Rohrau) und Tanja Wolesak<br />
(Tailfingen). Herzlichen Glückwunsch!<br />
decker ein, ihre Kletterkünste unter Beweis<br />
zu stellen oder die eigene Tauglichkeit<br />
zum Seeräuber zu testen. Die Piratenschule<br />
stellt zudem eine riesige Schiffschaukel,<br />
die ihre Passagiere garantiert<br />
seefest macht. Doch nicht nur den Luftraum<br />
machen die kleinen Piraten unsicher,<br />
stilecht segeln sie auf dem Wasser neuen<br />
Abenteuern entgegen, vorbei an gesunkenen<br />
Schiffen und Seeräubern.<br />
Imagination nennt<br />
sich jener Bereich<br />
des Parks, der insbesondere<br />
darauf<br />
angelegt ist, die eigene<br />
Kreativität<br />
und Fantasie zu<br />
fördern. Ein 65 Meter<br />
hoher Aussichtsturm<br />
garantiert<br />
einen Rundumblick<br />
über den<br />
Park und die nahe<br />
Umgebung –<br />
schwindelfrei zu<br />
sein hat hier oberste<br />
Priorität. Und<br />
wenn die Sonne das<br />
Thermometer erneut<br />
zu Höchstleistungen<br />
treibt, lockt<br />
in diesem Bereich<br />
eine riesige Wasser-Spiele-Arena,<br />
die für die nötige<br />
Abkühlung sorgt.<br />
Erst seit diesem<br />
Jahr mit im Programm<br />
ist die Lego<br />
City Polizeistation,<br />
welche die Besucher<br />
auf Verbrecherjagd<br />
schickt.<br />
Ein Spiegellabyrinth<br />
und Laserschranken<br />
bilden<br />
die zu überwindenden<br />
Hindernisse,<br />
die Lego City wartet<br />
indes darauf, ihre<br />
endgültige Gestalt<br />
anzunehmen.<br />
Darüber hinaus<br />
bietet das Legoland<br />
eine ganze Reihe an<br />
Attraktionen, die<br />
auch bei schlechtem<br />
Wetter trockenen<br />
Fußes zu entdecken<br />
sind. So eröffnet eine<br />
Unterwasserwelt<br />
faszinierende Einblicke<br />
in das Leben<br />
auf dem Meeresgrund,<br />
2 000 Fische<br />
und eine Million<br />
Legosteinchen säumen<br />
den Weg bis<br />
hin zur sagenumwobenen<br />
Stadt Atlantis.<br />
Vom Wasser<br />
umgeben, führt der<br />
Weg durch einen<br />
acht Meter langen Glastunnel, in dem die<br />
Meeresbewohner über den Köpfen der Besucher<br />
hinweggleiten. Zurück zu den Anfängen<br />
geht es hingegen in der Lego-Fabrik,<br />
denn hier werden die kleinen Steine<br />
vor den Augen der Besucher produziert.<br />
CHRISTIANE HORNUNG<br />
■ Weitere Informationen gibt es im Internet<br />
unter www.legoland.de<br />
Da steht einer kopf: Die kleinen Bausteinchen stehen im Mittelpunkt des Legolandes<br />
in Günzburg<br />
GB-Foto:gb<br />
60 Plätze für Patienten<br />
KreisBöblingen: Baustartfür neues Dialysezentrum<br />
Auf dem Gelände der Parkstadt Ost auf<br />
dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen<br />
beginnen in Kürze die Bauarbeiten für<br />
das neue Dialysezentrum der gemeinnützigen<br />
Stiftung Patienten-Heimversorgung<br />
(PHV). Kürzlich nun wurde der<br />
Baustart mit einem symbolischen ersten<br />
Spatenstich schon einmal eingeläutet.<br />
Insgesamt 60 Behandlungsplätze werden<br />
ab Oktober des kommenden Jahres in dem<br />
dreistöckig geplanten Gebäude für die<br />
Versorgung dialysepflichtiger Patienten<br />
zur Verfügung stehen. Das neue Zentrum<br />
wird das bisherige Dialysezentrum der<br />
PHV in der Mercedesstraße 19 in Sindelfingen<br />
ersetzen, das aufgrund steigender<br />
Patientenzahlen über die Jahre zu klein<br />
geworden ist. Über sechs Millionen Euro<br />
investiert die Stiftung in Bau und Ausstattung<br />
des neuen, rund 2 200 Quadratmeter<br />
großen Zentrums.<br />
Weiterer Umzug<br />
Gemeinsam mit dem Dialysezentrum<br />
wird auch das Nephrologische Zentrum<br />
der Fachärzte Dr. Björn Friedrich, Dr. Andrea<br />
Fritz-Schudde, Dr. Irene Grünwald,<br />
Dr. Richard Storkenmaier, Dr. Konrad<br />
Teuffel und Dr. Jens Wilhelm in das neue<br />
Gebäude ziehen. Storkenmaier, der das<br />
Dialysezentrum gemeinsam mit seinen<br />
Kollegen ärztlich leitet, freut sich bereits<br />
auf die neuen Behandlungsräume: „Aus<br />
ärztlicher und pflegerischer Sicht können<br />
wir andiesem neuen Standort ein modernes<br />
und maßgeschneidertes Raumkonzept<br />
umsetzen, bei dem die bestmögliche Betreuung<br />
unserer Patienten im Mittelpunkt<br />
steht.“<br />
Standort „ideal geeignet“<br />
Christian Gangl, Erster Bürgermeister<br />
der Stadt Sindelfingen, und Wolfgang<br />
Lützner, Oberbürgermeister der Stadt<br />
Böblingen und Verbandsvorsitzender des<br />
Zweckverbands Flugfeld, betonten beim<br />
Spatenstich, dass das neue Zentrum für<br />
Nieren- und Hochdruckerkrankungen die<br />
Region als Gesundheitsstandort weiter<br />
stärkt. „Die Erfahrungen mit dem voll belegten<br />
Gesundheitszentrum ’Medicum’ zeigen,<br />
dass sich das Flugfeld – unter anderem<br />
durch die moderne Infrastruktur und<br />
zentrale Lage – als Standort für medizinische<br />
Versorgungsangebote ideal eignet“,<br />
wird Peter Brenner, Geschäftsführer des<br />
Zweckverbands, in einer Pressemitteilung<br />
zitiert.<br />
88 Zentren in Deutschland<br />
Die gemeinnützige Stiftung PHV mit<br />
Sitz in Bad Homburg versorge seit mehr<br />
als 40 Jahren dialysepflichtige Patienten,<br />
wie es weiter heißt. Mit 88 Zentren gehöre<br />
sie zu den führenden Anbietern in<br />
Deutschland. In Kooperation mit Fachärzten<br />
für Nephrologie versorgten 1 900<br />
PHV-Mitarbeiter über 6 800 Dialysepatienten<br />
in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Im Landkreis Böblingen sei die<br />
PHV seit 1981 mit einem Dialysezentrum<br />
in Sindelfingen sowie seit den 1990er Jahren<br />
auch mit jeweils einem Dialysezentrum<br />
in Leonberg und Herrenberg präsent, die<br />
sie gemeinsam mit den Fachärzten Dres.<br />
Friedrich, Fritz-Schudde, Grünwald, Storkenmaier,<br />
Teuffel, Wilhelm betreibe. -gb-<br />
SCHUHPARADIES<br />
Änderungsschneiderei<br />
HEIKEDRISSNER<br />
Schlüsseldienst<br />
Angelshop<br />
DER LADEN HATWAS<br />
vodafone<br />
Die Friseure<br />
Elena & Armin<br />
Die Herrenberger Zeitung<br />
Selfservice<br />
Herrenberg<br />
Denk mit –<br />
„LOKAL“ gekauft<br />
vor Ort<br />
beim stationären<br />
Fachgeschäft
18 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />
Lokales<br />
Ein ganzes Paket voller Sorgen<br />
Sindelfingen: Wirtschaftsminister Nils Schmid zu Besuch beider RASReinhardtMaschinenbau GmbH<br />
Erst schien es so, als würden aus dem<br />
Besuch von Finanz- und Wirtschaftsminister<br />
Nils Schmid bei der RAS Reinhardt<br />
Maschinenbau in Sindelfingen<br />
90 vergnügliche Minuten werden.<br />
Doch am Ende hatte der Superminister<br />
ein dickes Bündel Sorgen von den<br />
RAS-Geschäftsführern Rainer und Willy<br />
Stahl, von der IHK-Bezirkskammer<br />
Böblingen und vom Sindelfinger SPD-<br />
Chef Joachim Klenk im Gepäck.<br />
VonKarlheinz Reichert<br />
Was ihr Unternehmen angeht, hörte der<br />
Minister von Rainer und Willy Stahl kein<br />
Wort der Klage. Das Unternehmen mit 230<br />
Beschäftigten am Stammsitz in Sindelfingen<br />
und im Produktionswerk Effringen erreichte<br />
zuletzt einen Jahresumsatz von 35<br />
Millionen Euro. 80 Prozent der Blechbearbeitungsmaschinen,<br />
die RAS etwa für Hersteller<br />
von Aufzügen oder Wäschereimaschinen,<br />
Apparatebauer oder auch für die<br />
Industrie entwickelt und produziert, gehen<br />
ins Ausland. RAS exportiert in 50 Länder.<br />
Hauptabnehmer sind die Firmen in den<br />
USA. Die wichtigsten Kunden in Europa –<br />
ohne Deutschland – sitzen in Italien, England,<br />
Norwegen und Schweden. Russland,<br />
so Willy Stahl, habe aufgrund der Schwäche<br />
des Rubels „fürchterlich abgebaut“.<br />
Der Markt in Brasilien sei „tot“ und Geschäfte<br />
mit Argentinien würden wegen der<br />
hohen Auflagen „keinen Spaß“ machen.<br />
„China“, so Willy Stahl, „ist dagegen<br />
stark im Kommen.“ Dass dort die Wirtschaft<br />
schwächele, sei bei RAS nicht zu<br />
spüren: „Für uns geht es dort ständig bergauf.“<br />
Auch die Frage nach den dortigen<br />
Raubkopierern beantwortet Stahl locker:<br />
„Man muss natürlich wachsam sein. Aber<br />
wenn man technisch vorne ist, hat man<br />
wenig zu befürchten. Außerdem sind wir<br />
in einer Nische unterwegs. Wenn ich etwas<br />
kopieren würde, würde ich mir etwas aussuchen,<br />
wo man große Stückzahlen absetzen<br />
kann, ohne dass man dafür eine ausführliche<br />
Beratung braucht.“<br />
Ausbaubar sei noch der Absatz im Nahen<br />
Osten. Die Türkei, erklärte Willy Stahl<br />
auf Nachfrage von Nils Schmid, sei ein<br />
Sonderfall: „Die Türkei ist für uns wichtig.“<br />
Doch Geschäfte dort seien eine Mentalitätsfrage.<br />
Während man meist erst mal<br />
über die Technik und dann über den Preis<br />
rede, sei das bei türkischen Firmen umgekehrt:<br />
„Wenn man nicht beim Grüß-Gott-<br />
Projekt Viehweide wird<br />
mit 49 800 Euro gefördert<br />
Kreis Böblingen – Im Rahmen des erstmals<br />
ausgeschriebenen Städtebauförderungsprogramms<br />
für nichtintensive Projekte<br />
fördert das Land das Projekt Viehweide<br />
in Sindelfingen mit 49 800 Euro. Die Viehweide<br />
ist bereits seit 2007 im Programm<br />
„Soziale Stadt“ aufgenommen. Die neue<br />
Projektförderung sieht mehre Einzelmaßnahmen<br />
vor: die Stärkung des sozialen Miteinanders<br />
durch gruppenübergreifende und<br />
identitätsstiftende Projekte, Aktionen und<br />
Runde Tische, die Förderung der Teilhabe<br />
älterer Menschen durch Seniorencafés,<br />
Sportangebote zur Sturzprävention<br />
und soziale Beratung, und drittens die<br />
Stärkung der Integration durch mehr interkulturellen<br />
Austausch und Brückenbauer<br />
zu kulturellen Gemeinschaften. „Ich freue<br />
mich, dass von den 20 Projekten landesweit<br />
ein Projekt aus meinem Wahlkreis unterstützt<br />
wird. Das Projekt verbessert den sozialen<br />
Zusammenhalt und die Integration<br />
vor Ort, indem bewusst Kinder und<br />
Jugendliche in ihrer Freizeit, Migranten bei<br />
der Integration in die Gesellschaft und ältere<br />
Menschen zur Teilhabe am Leben im<br />
Quartier unterstützt werden. Dies wirkt<br />
sich auf die ganze Stadt positiv aus“, erklärt<br />
der SPD-Landtagsabgeordnete Florian<br />
Wahl in einer Pressemitteilung. -gb-<br />
Auf Informationstour bei RAS (von links): Joachim Klenk, Marion Oker, Nils Schmid, Andreas Hadler, Florian Wahl sowie<br />
die beidenRAS-GeschäftsführerWilly undRainer Stahl<br />
GB-Foto:Reichert<br />
„Biete unsere Streuobstwiese an – alte,<br />
herrlich schmeckende Apfelsorten…“,<br />
„Biete Wiese zur Beweidung für Schafe“<br />
oder „Suche Walnuss-Baum zum<br />
Ernten“ – die einen können oder wollen<br />
die eigenen Bäume nicht mehr<br />
pflegen und ernten, die anderen hätten<br />
gern die Möglichkeit dazu. Auf der<br />
Internetplattform unter der Adresse<br />
www.streuobstwiesen-boerse.de kommen<br />
alle zusammen.<br />
Handschlag den Rabatt nennt, ist das Gespräch<br />
schon beendet.“ Deshalb mache<br />
RAS dort die Geschäfte nicht selbst, sondern<br />
über Vertretungen. Damit war für<br />
den Minister, nach der Unternehmenspräsentation<br />
durch Rainer Stahl und einem<br />
Rundgang durch die Montagehalle in Sindelfingen,<br />
der angenehmere Teil seines Besuchs<br />
zu Ende.<br />
RAS hat eine Ausbildungsquote von<br />
zwölf Prozent. Ausgebildet werden zusammen<br />
mit der Dualen Hochschule Maschinenbauer<br />
und Informatiker sowie Industriemechaniker.<br />
Da ist die Schulausbildung<br />
wichtig. „Die Gemeinschaftsschule<br />
sehe ich kritisch“, sagte Willy Stahl, „da<br />
werfen wir alles zusammen und die Lehrer<br />
sollen trotzdem eine Differenzierung zustande<br />
bringen.“ Schmied hielt dagegen:<br />
„Die Dreigliedrigkeit hat getäuscht. Auch<br />
da gab es Unterschiede innerhalb der<br />
Klassen.“<br />
Einigkeit, auch mit IHK-Präsident Andreas<br />
Hadler und Marion Oker, Leitende<br />
Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer<br />
Böblingen, herrschte beim Ziel, das<br />
Schmid formulierte: „Wir müssen es schaffen,<br />
dass wir genügend Schüler für das<br />
Duale System bekommen. Inzwischen haben<br />
wir einen Drang zur Hochschulbildung.<br />
Das zu brechen ist der entscheidende<br />
Punkt.“ Deshalb werde die Landesregierung<br />
an allen weiterführenden Schulen<br />
das Fach Wirtschaft und Berufsorientierung<br />
einführen und darauf drängen, dass<br />
sich die Gymnasien für eine Berufsausbildung<br />
öffnen. Insbesondere bei den beruflichen<br />
Gymnasien gebe es hier Potenzial.<br />
Joachim Klenk sprach das Thema Ausbau<br />
der A 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen<br />
samt Deckel an: „Warum geschieht<br />
da nichts?“ Der Böblinger SPD-<br />
Landtagsabgeordnete Florian Wahl ergänzte:<br />
„So kann man<br />
mit der Bevölkerung<br />
nicht umgehen.“ Andreas<br />
Hadler: „Wir<br />
brauchen auch eine<br />
Verbesserung für den<br />
Mittelstand und die<br />
Industrie.“ Nils<br />
Schmid antwortete:<br />
„Auch für mich ist unverständlich,<br />
warum<br />
der Ausbau auf die<br />
lange Bank geschoben<br />
wird. Ich werde noch<br />
„Wirmüssenes<br />
schaffen, dass wir<br />
genügend Schüler für<br />
das Duale System<br />
bekommen„<br />
Nils Schmid<br />
einmal nachfassen,<br />
was es mit dem fehlenden Gesehen-Vermerk<br />
auf sich hat.“<br />
Hadler monierte die lückenhafte Breitband-<br />
und Mobilfunkversorgung. Willy<br />
Stahl stellte dazu fest, dass es bei der<br />
Fahrt von Stuttgart nach München auf einem<br />
Drittel der Strecke keine Datenverbindung<br />
gebe: „Das ist in Europa in jedem<br />
Land besser.“ Schmid versicherte, er werde<br />
sich das genau anschauen. Das sei zwar<br />
ein Thema des Bundes, aber er wolle sich<br />
dem annehmen.<br />
Bei der Flüchtlingsdiskussion, so<br />
Schmid, müsse man davon wegkommen,<br />
nur über die Probleme mit der Unterbringung<br />
zu reden. Man müsse auch das Potenzial<br />
für die Wirtschaft sehen, auch wenn<br />
man dieses andererseits<br />
nicht überschätzen<br />
dürfe. Marion<br />
Oker erinnerte dabei<br />
an die IHK-Umfrage,<br />
nach der viele Unternehmen<br />
bereit seien,<br />
Ausbildungs- und Arbeitsplätze<br />
zur Verfügung<br />
zu stellen. Oker:<br />
„Aber die Unternehmen<br />
brauchen Planungssicherheit.“<br />
Das<br />
nun beschlossene Bleiberecht<br />
für unter 21-<br />
Jährige während der Ausbildung sei zu<br />
wenig. Schmid stellte sich in diesem Punkt<br />
auf die Seite der Unternehmen: „Ich bin<br />
für ein Bleiberecht auch für die Zeit danach.“<br />
Das sei aber in der Berliner Koalition<br />
nicht durchsetzbar gewesen.<br />
Kein Mundraub, sondern Diebstahl<br />
KreisBöblingen: Auf www.streuobstwiesen-boerse.deObstbäume anbieten<br />
Baden-Württemberg stehe besonders in<br />
der Verantwortung, wenn es darum geht,<br />
die Streuobstwiesen als landschaftsbildprägenden<br />
Naturraum zu erhalten und<br />
nachhaltig zu schützen, teilt das Böblinger<br />
Landratsamt in einer Pressemeldung mit.<br />
Zum größten Teil seien die Wiesen im Privatbesitz,<br />
und mancher Eigentümer nicht<br />
mehr in der Lage, die Früchte zu ernten,<br />
die Wiese zu mähen oder den erforderlichen<br />
Baumschnitt zu machen – kurz gesagt:<br />
die Wiese instand zu halten und so<br />
dafür zu sorgen, dass diese einzigartigen<br />
Biotope langfristig erhalten werden können.<br />
Andere aber hätten gerne die Möglichkeit<br />
oder würden auch nur einfach<br />
gern ernten und das Streuobst sinnvoll<br />
nutzen.<br />
Eigentümer auf jeden Fall fragen<br />
„Wichtig ist, dass der Eigentümer vorher<br />
gefragt wird“, mahnt Manfred Nuber von<br />
der Fachberatungsstelle Obst- und Gartenbau<br />
im Landratsamt Böblingen. Das sei<br />
zwar nicht immer ganz einfach, aber zwingend<br />
erforderlich. „Gerade zum Brennen<br />
muss das Obst vollreif sein und bleibt daher<br />
lange am Baum hängen; da denkt sich<br />
mancher schnell, der Eigentümer habe<br />
kein Interesse“, so Nuber weiter. Immer<br />
wieder komme es vor, dass Früchte aufgesammelt<br />
würden oder der Baum gar geschüttelt<br />
werde, wo ein Eigentümer ganz<br />
bewusst noch nicht selbst aktiv geworden<br />
sei, weil dieser seine Früchte eben erst mit<br />
der kompletten Reife verwerten möchte.<br />
Den vielzitierten Begriff des Mundraubs<br />
gebe es nicht, wie Manfred Nuber betont.<br />
„Es handelt sich in jedem Fall um Diebstahl<br />
und damit um eine Straftat.“ Und<br />
wenn Internetseiten wie mundraub.org auf<br />
scheinbar „herrenlose Wiesen“ aufmerksam<br />
machen, müsse auch dort zunächst<br />
einmal ein Eigentümer ermittelt und gefragt<br />
werden. Und es gebe auch kein Datum,<br />
ab dem Obst geerntet werden darf –<br />
auch das sei ein Relikt längst vergessener<br />
Zeiten, das nie in eine offizielle Rechtsprechung<br />
übernommen worden sei, aber in<br />
vielen Köpfen herumgeistere. Am besten<br />
also das sichere Angebot der Streuobstwiesenbörse<br />
nutzen.<br />
-gb-<br />
■ Nähere Informationen gibt es im Internet<br />
unter www.streuobstwiesen-boerse.de<br />
oder postalisch beim Landratsamt Böblingen,<br />
Fachberatungsstelle Obst- und Gartenbau,<br />
Parkstraße 1, 71034 Böblingen<br />
oder telefonisch unter der Nummer<br />
(0 70 31) 6 63-23 80.<br />
Notizblock<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Vom Schliffkopf<br />
nach Baiersbronn<br />
Gärtringen –Der Gärtringer Schwarzwaldverein<br />
unternimmt am kommen-<br />
●<br />
●<br />
● den Sonntag, 30. August, eine Tageswanderung.<br />
●<br />
●<br />
Unter dem Titel „Auf der<br />
●<br />
●<br />
Murgleiter“ geht’s vom Schliffkopf<br />
●<br />
nach Baiersbronn. Treffpunkt ist um<br />
●<br />
● 9.30 Uhr am Gärtringer Rathaus. Danach<br />
fahren die Teilnehmer mit dem<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Bus in den Schwarzwald, erklimmen<br />
●<br />
● den Schliffkopf – mit 1 055 Metern<br />
●<br />
● höchster Punkt der Wanderung –, ehe<br />
●<br />
die Route parallel zum Flüsschen<br />
●<br />
● Rechtsmurg nach Baiersbronn führt.<br />
●<br />
● Weitere Informationen bei Gaby Kost<br />
●<br />
unter (0 70 34) 2 63 59 oder bei Gisbert<br />
●<br />
● Faubel, (0 70 34) 99 20 77. -gb-<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Sandmühle und<br />
Alte Schmiede öffnen<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Rohrau –Die Sandmühle und die Alte<br />
Schmiede in Rohrau bieten einen wertvollen<br />
Beitrag zur Heimatgeschichte<br />
●<br />
●<br />
● des Ortes. Die beiden kleinen Steingebäude,<br />
●<br />
●<br />
die sich versteckt hinter den<br />
●<br />
●<br />
Gebäuden der Ecke Gärtringer-/Hildrizhauser<br />
Straße befinden, legen vom<br />
●<br />
●<br />
● beschwerlichen Leben der Sandbauern<br />
●<br />
● und Handwerker des 19. und beginnenden<br />
20. Jahrhunderts deutlich<br />
●<br />
●<br />
● Zeugnis ab. Die Sandmühle und die<br />
●<br />
● Schmiede werden am Sonntag, 30. August,<br />
von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet<br />
●<br />
●<br />
● sein. Interessierte Gruppen können<br />
●<br />
● auch außerhalb dieser Öffnungszeiten<br />
●<br />
●<br />
nach Voranmeldung auf dem Rathaus<br />
● Rohrau, Telefon (0 70 34) 2 10 94, das<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Museumsensemble besichtigen. -gb-<br />
●<br />
●<br />
● Zuchtschau der<br />
●<br />
●<br />
● Friesenpferde in Bondorf<br />
●<br />
●<br />
● Bondorf – Der deutsche Friesenpferdezuchtverband<br />
veranstaltet am Sonn-<br />
●<br />
●<br />
● tag, 30. August, die Friesenpferdezuchtschau<br />
●<br />
●<br />
in Bondorf. Um 10 Uhr be-<br />
●<br />
● ginnt das Tagesprogramm auf der<br />
●<br />
Reitanlage Hof Hiller. Der Eintritt ist<br />
●<br />
● frei.<br />
-jkl-<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
● Herrentour<br />
●<br />
●<br />
● des Schwarzwaldvereins<br />
●<br />
●<br />
● Gültlingen – Die Herrentour des<br />
●<br />
● Schwarzwaldvereins Gültlingen führt<br />
●<br />
am Sonntag, 6. September, nach Oberschwaben<br />
in den Raum Bad Schussen-<br />
●<br />
●<br />
●<br />
● ried. Abfahrt mit dem Bus in der Ortsmitte<br />
ist um 9.30 Uhr. Erstes Ziel ist<br />
●<br />
●<br />
● das Museumsdorf Kürnbach, nach dessen<br />
●<br />
●<br />
Besichtigung geht’s nach Bad<br />
●<br />
●<br />
Schussenried in die Brauerei. Nach einer<br />
Stärkung im großen Biergarten be-<br />
●<br />
●<br />
● steht die Möglichkeit, Deutschlands<br />
●<br />
● erstes Bierkrugmuseum zu besichtigen.<br />
●<br />
Wegen der Busgröße ist zu dieser Veranstaltung<br />
eine Anmeldung bis zum 2.<br />
●<br />
●<br />
●<br />
● September beim Organisator Albrecht<br />
●<br />
Bacher, (0 70 35) 79 44, oder E-Mail<br />
●<br />
● al-sibacher@gmx.de, erforderlich. -gb-<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
● Flugtag auf<br />
●<br />
●<br />
● dem Wächterberg<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●<br />
Sulz –Die Flugsportvereinigung (FSV)<br />
Wächterberg veranstaltet ihren Flugtag<br />
auf dem Fluggelände bei Sulz. Be-<br />
●<br />
●<br />
● ginn ist am Samstag, 29. August, um 14<br />
●<br />
● Uhr. Es werden im Rahmen vom Fahrzeug-Oldtimertreffen<br />
auch am Sonntag<br />
●<br />
●<br />
● Autos, Motorräder und Traktoren aus<br />
●<br />
● den 30er bis 80er Jahren zu sehen sein.<br />
●<br />
● An beiden Tagen werden auch Rundflüge<br />
in verschiedenen Flugzeugen so-<br />
●<br />
●<br />
● wie im Hubschrauber angeboten. Beim<br />
●<br />
● großen Flugspektakel ab 14 Uhr wird<br />
●<br />
dem Publikum rund drei Stunden lang<br />
●<br />
● was geboten. Darunter sind Flugzeuge,<br />
●<br />
● die zum Teil erst nach jahrelanger und<br />
●<br />
●<br />
umfangreicher Restauration wieder<br />
● flugfähig wurden.<br />
-gb-<br />
●<br />
●<br />
●<br />
●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●<br />
Schreiben war seine Welt<br />
Hallo! Ich bin Paul,<br />
der Kinder-Chefreporter<br />
Kinder-Nachrichten<br />
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart<br />
07 11 /7205-7940<br />
kinder-nachrichten@stn.zgs.de<br />
<br />
„Herr Doktor, mein Mann glaubt er wäre ein<br />
Hubschrauber!“ –„Schicken Sie ihn zu mir!“,<br />
meint der Arzt. „O.k., und wo soll er dann landen?“<br />
Autor Michael Ende hatviele schöne Geschichten verfasst<br />
Von Andrea Wyrwoll<br />
Sicher kennst du die Geschichten von Jim<br />
Knopf und Lukas dem Lokomotivführer?<br />
Oder von Bastian, der zusammen mit dem<br />
Glücksdrachen Fuchur einen neuen Namen<br />
für die Kindliche Kaisern sucht? Diese und<br />
viele andere Geschichten wurden von Michael<br />
Ende geschrieben. Der Geschichtenschreiber<br />
ist seit 20 Jahren tot, doch seine<br />
Bücher leben weiter.<br />
Allein fünf Millionen Mal wurden die<br />
Abenteuer vonJim Knopf verkauft –und das<br />
nicht nur in Deutschland, sondern auf der<br />
ganzen Welt. Die Bücher wurden in 33 Sprachen<br />
übersetzt. Noch erfolgreicher ist aber<br />
„Die unendliche Geschichte“. 40 Millionen<br />
Bücher in 36 Sprachen wurden verkauft.<br />
Anfangs sah es gar nicht danach aus. Denn<br />
Michael Ende war der Sohn eines Malers und<br />
wollte eigentlich Schauspieler werden Foto: dpa<br />
vor 36Jahren wurden erst mal nur 20 000<br />
Bücher gedruckt.<br />
Ideen für seine Bücher bekam Ende aus<br />
seiner Umgebung. Er beobachtete die Menschen,<br />
sprach mit ihnen und hörte sich ihre<br />
Geschichten an.<br />
¡ Wenn du ein echter MichaelEndeExperte<br />
bist und gerne seine Geschichten liest,<br />
kannst du am MichaelEndeLesewettbewerb<br />
teilnehmen. Der Wettbewerb startet<br />
am 28. August und endet am 23. September.<br />
Umteilnehmen zu können, schickst<br />
du eine EMail an lesefoerderung@gmx.de.<br />
Dann bekommst du eine E<br />
Mail mit Zugangsdaten für das Quiz auf<br />
www.antolin.de. Auf der Internetseite<br />
gibst du dann ins Suchfeld „Michael Ende“<br />
ein und beginnst mit dem Quiz.<br />
Bevor ein Buch im Geschäft steht,<br />
braucht man eine Idee. Diese Idee<br />
muss man zu Papier bringen. Mit diesem<br />
ersten Entwurf geht der Autor<br />
dann zum Verlag und stellt seine Idee<br />
vor. Ein Verlag druckt ein Buch nur,<br />
wenn ihm die Geschichte gefällt und er<br />
damit Geld verdienen kann. Soll das<br />
Buchgedruckt werden, landet die Geschichte<br />
vorher beim Lektor.Der prüft,<br />
ob die Geschichte gut ist und einen<br />
Sinn hat. Der Text wirdaußerdem auf<br />
Rechtschreib und Grammatikfehler<br />
geprüft. Wenn der Buchumschlag fertig<br />
gestaltet ist, kann das Buch inden<br />
Druck gehen. Die einzelnen Seiten<br />
werden gebunden und mit dem Buchdeckel<br />
versehen. Zum Schluss wird es<br />
an den Großhandel und die Buchhändler<br />
ausgeliefert.
Lokales Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 19<br />
Hotel als<br />
Unterkunft<br />
Kreis Böblingen –Der KreisBöblingen<br />
beabsichtigt in Grafenau im Heckenweg<br />
ein Hotel als Gemeinschaftsunterkunft<br />
für Flüchtlinge zu nutzen. Das<br />
Landratsamt plant, dort ab Mitte September<br />
rund 50 Menschen unterzubringen.<br />
Am Donnerstag, 10. September,<br />
lädt die Gemeinde Grafenau mit<br />
dem Kreis Böblingen um 18 Uhr zu einer<br />
Informationsveranstaltung in den<br />
Graf-Ulrich-Bau ein.<br />
„Wir benötigen die zusätzlichen Plätze<br />
dringend und danken der Gemeinde Grafenau<br />
für die gute Zusammenarbeit“, erklärt<br />
Landrat Roland Bernhard in einer<br />
Pressemitteilung. „Angesichts der gestiegenen<br />
Flüchtlingszahlen suchen wir im<br />
ganzen Kreis händeringend nach geeigneten<br />
Objekten und nehmen Hinweise aus<br />
der Bevölkerung gerne entgegen.“ Bürgermeister<br />
Martin Thüringer ergänzt: „Nach<br />
wie vor ist das Leid der Flüchtlinge beklemmend.<br />
Bei der Unterbringung von<br />
Asylsuchenden sind alle Ebenen in Bund,<br />
Land, Kreis und Gemeinde gefordert.<br />
Deshalb stehen auch wir in Grafenau in<br />
der Verantwortung und wollen den Landkreis<br />
bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen.<br />
Bevor die ersten Flüchtlinge ankommen,<br />
bieten wir unseren Bürgern die<br />
Möglichkeit, Antworten auf ihre Fragen<br />
bei der Informationsveranstaltung zu bekommen.“<br />
Bei der Veranstaltung am Donnerstag,<br />
10. September, werde umfassend über die<br />
Flüchtlingsunterbringung des Kreises<br />
Böblingen in Grafenau informiert. Im Anschluss<br />
bestehe die Möglichkeit, Fragen direkt<br />
an die Vertreter des Landratsamts<br />
und der Gemeinde Grafenau zu stellen.<br />
Eingeladen seien alle Interessierte aus Arbeitskreisen,<br />
Kirchen, Vereinen und Personen,<br />
die sich ehrenamtlich für die Integration<br />
der Flüchtlinge engagieren möchten.<br />
Der Landkreis habe nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz<br />
für die vorläufige<br />
Unterbringung von Flüchtlingen zu sorgen.<br />
Derzeit stünden dem Landkreis in<br />
neun Kommunen 21 Gemeinschaftsunterkünfte<br />
zur Verfügung. Die Gemeinde besorge<br />
im Anschluss an die vorläufige Unterbringung<br />
des Landkreises Unterkünfte<br />
für einen Teil der Flüchtlinge. Aktuell befinde<br />
sich daher auch Grafenau in der Planung<br />
von weiteren Unterbringungsmöglichkeiten.<br />
-gb-<br />
Nachbar bekämpft<br />
brennende Ziersträucher<br />
Sindelfingen – Ein aufmerksamer Anwohner<br />
alarmierte am Donnerstag kurz<br />
nach Mitternacht sowohl die Polizei als<br />
auch die Feuerwehr, nachdem er auf einem<br />
Grundstück in der Sindelfinger Hirschstraße<br />
den Brand von drei Ziersträuchern<br />
festgestellt hatte. Daraufhin rückte die<br />
Freiwillige Feuerwehr Sindelfingen mit<br />
acht Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen<br />
aus. Derweil gelang es einem Nachbarn,<br />
die Flammen mit einem Feuerlöscher zu<br />
bekämpfen, so dass die Feuerwehr nur<br />
noch die Restglut ablöschen musste. Durch<br />
die Hitzeentwicklung wurden ein Fenster<br />
des angrenzenden Wohnhauses sowie ein<br />
Opel beschädigt, der in unmittelbarer Nähe<br />
zu dem betreffenden Grundstück stand.<br />
Der entstandene Sachschaden beläuft sich<br />
nach Informationen des Polizeipräsidiums<br />
Ludwigsburg, zu dessen Zuständigkeitsbereich<br />
der Kreis Böblingen zählt, auf etwa<br />
3 300 Euro. Die Ursache des Brandes steht<br />
bislang noch nicht fest. Sachdienliche Hinweise<br />
nimmt das Polizeirevier Sindelfingen<br />
unter der Telefon-Nummer (0 70 31)<br />
69 70 entgegen. -pb-<br />
Clemens Binninger (Vierter von rechts) und Hans-Joachim Fuchtel (Sechster von rechts) besuchen Werner Reutter (zwischen den Bundestagsabgeordneten) und<br />
die Helfer beimSamariterdienstander Herrenberger Schießmauer<br />
GB-Foto:Bäuerle<br />
Zehnter Hilfstransport macht sich auf den Weg<br />
Herrenberg: CDU-BundestagsabgeordneteBinningerund Fuchtelbei Aktion fürFlüchtlinge im Kurdengebiet<br />
Bis unters Dach vollgepackt ist der 40-<br />
Tonner, der startklar auf dem Parkplatz<br />
des Samariterdienstes in Herrenberg<br />
steht. Ziel der Hilfsgüter ist der irakische<br />
Teil Kurdistans. Es ist bereits der<br />
zehnte Sattelzug, den der Gültsteiner<br />
Werner Reutter zusammen mit rund 50<br />
Helfern für Menschen in Flüchtlingslagern<br />
auf die Reise schickt. Gestern<br />
schilderte Reutter dem CDU-Bundestagsabgeordneten<br />
Clemens Binninger<br />
und dem parlamentarischen Staatssekretär<br />
Hans-Joachim Fuchtel die Anliegen<br />
und Sorgen der Helfer.<br />
VonEstherElbers<br />
Rund 40 der insgesamt 50 ehrenamtlichen<br />
Helfer kamen gestern zum Zentrallager<br />
des Samariterdienstes an der Schießmauer.<br />
Sie führten Clemens Binninger, der<br />
den Wahlkreis Böblingen im Bundestag<br />
vertritt, und seinen Kollegen aus dem<br />
Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Hans-Joachim<br />
Fuchtel, durch die Lagerhalle. Dort<br />
stapeln sich Kleidung,<br />
Matratzen, Bettzeug<br />
und Spielsachen. Die<br />
Spendenbereitschaft<br />
der Bürger ist groß.<br />
Gleichwohl kommen<br />
die Helfer kaum nach.<br />
Denn die Situation der<br />
Menschen, die vor der<br />
Terrororganisation Islamischer<br />
Staat (IS)<br />
fliehen, sei schrecklich,<br />
wie Werner Reutter<br />
selbst schon vor Ort erlebt hat. Im vergangenen<br />
Oktober hat der 72-Jährige eine<br />
Hilfsaktion für die Flüchtlinge in Kurdistan<br />
auf die Beine gestellt. Seither bestückt<br />
er immer wieder 40-Tonner und schickt sie<br />
in die Elendsgebiete (der „Gäubote“ berichtete).<br />
Wobei er vom Samariterdienst,<br />
den evangelischen und katholischen Kir-<br />
„Die Situation in den<br />
Flüchtlingslagern wird<br />
zunehmend<br />
schwieriger„<br />
Werner Reutter<br />
chengemeinden im Gäu, der evangelischmethodistischen<br />
Kirche, der Süddeutschen<br />
Gemeinschaft und den Hauskreisen unterstützt<br />
wird. Nicht nur Hilfsgüter konnten<br />
so in den Flüchtlingslagern bei Erbil, Dohuk<br />
und Sulaimania verteilt werden, sondern<br />
auch 66 000 Euro, die ebenfalls über<br />
Spenden zusammenkamen.<br />
„Die Situation in den Flüchtlingslagern<br />
wird zunehmend schwieriger. Viele Hilfsorganisationen<br />
haben kein Geld mehr und<br />
sind abgezogen, die Unesco will ihre Hilfe<br />
auch zurückfahren“, erläuterte Reutter.<br />
Viele Menschen seien jetzt wegen der Hitze<br />
gestorben – im Freien herrschten Temperaturen<br />
von bis zu 50 Grad Celsius, in den<br />
Zelten sei es sogar noch weitaus heißer.<br />
Die Behörden seien völlig überfordert. Allein<br />
der Nordirak habe bei fünf Millionen<br />
Einwohnern fast zwei Millionen Flüchtlinge<br />
aufgenommen.<br />
„In jedem Lager leben 15 000 bis 20 000<br />
Menschen, darunter unglaublich viele Waisenkinder“,<br />
schilderte Reutter die Zustände.<br />
Insgesamt handele es sich um rund 1,7<br />
Millionen Personen in den Flüchtlingscamps<br />
– und es würden jeden Tag mehr.<br />
„Die Menschen wollen alle weg, die meisten<br />
wollen nach Deutschland“, sagte Werner<br />
Reutter. „Für die rund 700 000 Christen,<br />
die geflüchtet sind, ist dies die größte<br />
Christenverfolgung nach der armenischen<br />
Christenverfolgung<br />
vor 100 Jahren“, betonte<br />
der Gültsteiner,<br />
der bei seinen Kurdistan-Hilfseinsätzen<br />
auch auf die Unterstützung<br />
seines Dolmetschers<br />
Jabbar Karim<br />
aus Kuppingen<br />
und Walter Beutel<br />
vom Samariterdienst<br />
zählen kann. Nicht<br />
immer aber reist das<br />
Trio selbst mit nach Kurdistan. Was die<br />
ehrenamtlichen Helfer antreibt, sei der<br />
Glaube an Jesus Christus, verdeutlichte<br />
Reutter. Allerdings steht es um die Bedingungen,<br />
unter denen das eingespielte 50-<br />
köpfige Team arbeiten muss, nicht zum<br />
Besten. So hat beispielsweise die Lagerhalle<br />
teils marode Stellen und der Gabelstapler<br />
funktioniert nicht mehr. Reutter<br />
wies auch darauf hin, dass die Transporte<br />
viel Geld kosten. „Vielleicht hat unser Einsatz<br />
etwas Wirkung auf die Bundesregierung.<br />
Und vielleicht kann Ihr Besuch dafür<br />
sorgen, dass wir ein bisschen Geld bekommen“,<br />
befand Reutter in Richtung der beiden<br />
Bundestagsabgeordneten.<br />
Matsch und Müll: Die Situation in den Flüchtlingslagern ist<br />
prekär<br />
GB-Foto: gb<br />
Gleichzeitig formulierte er aber auch<br />
Kritik angesichts der Flüchtlingsströme:<br />
„Ich habe den Eindruck, dass die Politik<br />
schläft. Sie wissen nicht, was auf uns zukommt.“<br />
Clemens Binninger konterte:<br />
„Wenn wir schlafen würden, wären wir<br />
heute nicht hier.“ Allerdings sei die gesamte<br />
Problematik gewaltig. Der Abgeordnete<br />
lobte Reutter und seine Helfer: „Dass es<br />
Menschen gibt wie Sie, ist mehr als ein<br />
Stück Hoffnung.“ Sie hätten verstanden,<br />
dass es das Gebot der Nächstenliebe sei, zu<br />
helfen. Binninger erklärte aber auch: „Natürlich<br />
sind unsere Kapazitäten irgendwann<br />
begrenzt.“ Man müsse unterscheiden<br />
zwischen denjenigen, die vor Not und<br />
Krieg flüchteten und unmittelbare Hilfe<br />
bräuchten, und wirtschaftlichen Flüchtlingen,<br />
bei denen Hilfe vor Ort sinnvoll sei.<br />
Und: „Wenn nur drei oder vier Länder alle<br />
Flüchtlinge aufnehmen sollen, tut man<br />
niemandem einen Gefallen.“ Binninger<br />
machte auch klar, dass es eines im Kreis<br />
Böblingen nicht geben werde: Fremdenfeindlichkeit<br />
– „das werden wir nicht zulassen“.<br />
Zu Reutters Bitte um Unterstützung bekundete<br />
Binninger: Er könne zwar keine<br />
Zusage machen, werde das Anliegen aber<br />
mit nach Berlin nehmen. Als kleine Geste<br />
sprach er eine Einladung nach Berlin aus.<br />
Hans-Joachim Fuchtel wiederum brachte<br />
die „Engagement<br />
Global gGmbH“ ins<br />
Spiel – einen Service<br />
für Entwicklungsinitiativen.<br />
Eventuell sei ein<br />
Transportkostenzuschuss<br />
möglich.<br />
„Engagement Global“<br />
arbeitet im<br />
Auftrag der Bundesregierung<br />
und<br />
wird vom Bundesministerium<br />
für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und<br />
Entwicklung finanziert<br />
– Fuchtel ist<br />
parlamentarischer<br />
Staatssekretär in<br />
dem Ministerium.<br />
Auch er zollte den Helfern viel Anerkennung:<br />
„Ihr seid der Positiv-Faktor und<br />
helft, die Not auf der Welt etwas zu lindern.“<br />
Die Bundesregierung sei sich der<br />
Situation durchaus bewusst und habe<br />
schon immer einen Beitrag geleistet, um<br />
Länder in Not zu unterstützen. Dabei gehe<br />
es neben einer Soforthilfe für die Menschen<br />
auch darum, die Fluchtursachen wie<br />
Hunger zu bekämpfen und Perspektiven<br />
aufzuzeigen. Humanitäre Hilfe, wie sie<br />
Werner Reutter und das Team bewerkstelligten,<br />
sei unverzichtbar: „Wir brauchen<br />
viele Leute wie euch“, so Fuchtel.<br />
■ Auskünfte erteilt Werner Reutter,<br />
(0 70 32) 7 12 84. Für Geldspenden stehen<br />
die Konten der evangelischen Kirchengemeinde<br />
Gültstein zur Verfügung bei der<br />
Kreissparkasse Böblingen, IBAN:<br />
DE42 6035 0130 0001 0033 43, und bei der<br />
Volksbank Herrenberg, IBAN:<br />
DE81 6039 1310 0075 9580 07. Kennwort:<br />
Nordirak Flüchtlingshilfe.<br />
Wetter:<br />
<br />
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<br />
<br />
In weiten Teilen wechselnd wolkig, zeitweilig Sonnenschein<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
sonnig heiter wolkig bedeckt Schauer Regen Schnee<br />
Hochdruckzentrum<br />
Tiefdruckzentrum<br />
Okklusion<br />
<br />
Warmfront<br />
Kaltfront<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gewitter<br />
Warmluft<br />
Kaltluft<br />
LAGE<br />
Am Rande eines Tiefdrucksystems über<br />
NordwesteuropagelangtwarmeLuftindie<br />
Vorhersageregion.<br />
HEUTE<br />
DerTag startet stark bewölkt mit vereinzelten<br />
Regenschauern. Im Tagesverlauf lockert<br />
es jedoch auf.Zeitweise zeigt sich die<br />
Sonne auch längere Zeit. Temperaturen<br />
zwischen 27 und 29 Grad.Dabei weht ein<br />
schwacher bis mäßiger Südwestwind.<br />
AUSSICHTEN<br />
Morgen erst noch Nebel, später viel Sonne<br />
und wenige Wolken. Am Sonntag scheint<br />
verbreitet die Sonne.<br />
BIOWETTER<br />
Der Wettereinfluss auf das subjektive Befinden<br />
ist heute überwiegend günstig. Die<br />
Konzentrations-undLeistungsfähigkeitist<br />
erhöht und auchdie Schlafqualität bei den<br />
meistenwetterfühligenMenschengut.Bei<br />
einemzuhohenBlutdrucksteigtallerdings<br />
die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Beschwerden.<br />
POLLENFLUG<br />
Es besteht schwache bis mäßige Belastung<br />
durch Beifuß- und schwache Belastung<br />
durch Gräserpollen.<br />
SONNE /MOND<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
GESTERN<br />
in Stuttgart in °C<br />
Höchstwert<br />
(bis 16 Uhr):<br />
Tiefstwert:<br />
EXTREMWERTE<br />
in Stuttgart in °C:<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
29,8<br />
17,4<br />
<br />
<br />
UMWELTDATEN<br />
Mikrogramm pro Kubikmeter<br />
Luft, in Stuttgart-<br />
Bad Cannstatt, gestern 15<br />
Uhr (Quelle LUBW):<br />
Feinstaub:<br />
(Vorsorgewert: 50)<br />
Stickstoffdioxid:<br />
(Vorsorgewert: 135)<br />
Ozon:<br />
(Richtwert: 180)<br />
16<br />
12<br />
114<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
REISEWETTER
28<br />
Freitag<br />
August<br />
Tipps & Termine<br />
Freitag, 28.August <strong>2015</strong>, Seite20<br />
Namenstag und Heilige:<br />
Adelheid, Alfred<br />
Der Hundertjährige meint:<br />
Unbeständig<br />
Bauernweisheit des Tages:<br />
Wenn die Schwalben im August<br />
schon ziehn, sie vor naher Kälte fliehn.<br />
Der heutige Spruch:<br />
Eine Zigarette ist wie ein rascher Flirt,<br />
eine Zigarre wie eine anspruchsvolle<br />
Geliebte, die Pfeife aber ist wie eine<br />
Ehefrau. Michael Andreas Helmut Ende<br />
Wir erinnern uns:<br />
1922 strahlt ein New Yorker Rundfunksender<br />
zum 1. Mal Werbung aus. 1993<br />
wird auf der Autobahn bei Bruchsal<br />
ein Ausbruch von drei Gefangenen aus<br />
dem Gießener Untersuchungsgefängnis<br />
von der Polizei beendet, der als<br />
Geisel genommene Justizvollzugsbeamte<br />
wird befreit. Geburtstag von:<br />
1914 Gerda Johanna Werner, dt. Malerin,<br />
Modell für das 50-Pfennig-Stück.<br />
1971 Janet Evans, amerik. Schwimmerin<br />
und Olympiasiegerin. Todestag von:<br />
388 Magnus Maximus, Kaiser im<br />
Westen des Römischen Reichs. 1995<br />
Michael Ende, dt. Schriftsteller.<br />
Schon gewusst?<br />
Schnecken legen im Herbst ihre Eier<br />
gerne in den Komposthaufen. Deshalb<br />
den reifen Kompost aussieben<br />
und die Schnecken in den Hausmüll<br />
entsorgen.<br />
Wirgratulieren<br />
Herrenberg<br />
Hermann Wegner,<br />
Lessingstraße 9, zum 75. Geburtstag<br />
Johann Maurer,<br />
Franz-Lehar-Weg4,zum 83.Geburtstag<br />
Gültstein<br />
Tipps & Termine<br />
Ute Acker<br />
☎ (0 70 32)9525-2<strong>08</strong><br />
redaktion@gaeubote.de<br />
Unterjettingen<br />
Erna Vinzelberg,<br />
Heubergring 10, zum 94. Geburtstag<br />
Inghild Breschke,<br />
Aischbachstraße 1, zum 77. Geburtstag<br />
Kino<br />
Calw<br />
Neues Cinema, „Margos Spuren”:<br />
15.45 Uhr. „Magic Mike XXL”: 18 Uhr.<br />
„Mission: Impossible - Rogue Nation”:<br />
20.30 Uhr.<br />
Sommerkino Kloster Hirsau, „Heute<br />
bin ich Samba”: 20.45 Uhr.<br />
Böblingen<br />
Filmzentrum Bären,<br />
„Baden-Württemberg von oben”: 14 Uhr.<br />
„Barbie - Eine Prinzessin im Rockstar<br />
Camp”: 14 Uhr. „Der kleine Rabe Socke 2<br />
- Das große Rennen”: 14 Uhr.<br />
„Kartoffelsalat”: 14 Uhr. „Minions”: 14<br />
Uhr. „Ooops! Die Arche ist weg...”: 14<br />
Uhr. „Ostwind 2”: 14 Uhr. „Der kleine<br />
Rabe Socke 2 - Das große Rennen”:<br />
15.45 Uhr. „Dating Queen”: 16.15 Uhr.<br />
„Pixels 3D”: 16.15 Uhr. „Straight Outta<br />
Compton”: 16.30 Uhr. „Vacation - Wir<br />
sind die Griswolds”: 16.30 Uhr. „Boy 7”:<br />
16.45 Uhr. „Minions”: 16.45 Uhr.<br />
„Fantastic Four”: 17 Uhr. „Magic Mike<br />
XXL”: 19 Uhr. „Minions 3D”: 19 Uhr.<br />
„Täterätää - Die Kirche bleibt im Dorf 2”:<br />
19 Uhr. „Vacation - Wir sind die<br />
Griswolds”: 19 Uhr. „Margos Spuren”:<br />
20 Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />
Nation”: 20 Uhr. „Straight Outta<br />
Compton”: 20 Uhr. „Self/Less - Der<br />
Fremde in mir”: 21 Uhr. „Southpaw”: 21<br />
Uhr. „Codename U.N.C.L.E.”: 21.15 Uhr.<br />
„Dating Queen”: 21.30 Uhr. „Fantastic<br />
Four”: 23 Uhr. „Mission: Impossible -<br />
Rogue Nation”: 23 Uhr. „Straight Outta<br />
Compton”: 23 Uhr.<br />
Metropol am Postplatz, „Hitman:<br />
Agent 47”: 20.15 Uhr. „Hitman: Agent<br />
47”: 23 Uhr.<br />
Rottenburg<br />
Kino im Waldhorn, „Auf dem Weg zur<br />
Schule”: 14 Uhr. „About a Girl”: 16 Uhr.<br />
„Taxi Teheran”: 18 Uhr. „Den Menschen<br />
so fern”: 20.30 Uhr.<br />
Sindelfingen<br />
Krankenhaus Nagold: ☎ (0 74 52)961<br />
Krankentransport (DRK): ☎ 19222<br />
(Mobilfunk Vorwahl 07031)<br />
Notarzt/Rettungsdienst: ☎ 112<br />
Polizei: ☎ 110<br />
Stadtwerke Herrenberg:<br />
Störungsdienst nach Dienstschluss,<br />
☎ (0 70 32)948 10<br />
Vergiftungs-Informationszentrale:<br />
☎ (07 61)19240<br />
Ärzte-Notdienst<br />
Ärztliche Notfallpraxis:<br />
Krankenhaus, 1. Stock, 16 bis 22 Uhr<br />
(ohne Voranmeldung);<br />
Krankenhausambulanz ab 22 Uhr<br />
Herrenberg und Gäugemeinden:<br />
Dringliche Hausbesuche nach<br />
telefonischer Absprache ab18Uhr unter<br />
☎ 116117<br />
Kinderärztlicher Notdienst:<br />
Kinderklinik Böblingen, Anmeldung nicht<br />
erforderlich, ab 19.30 Uhr(falls der<br />
eigene Kinderarzt nicht erreichbar ist)<br />
Notfallpraxis Krankenhaus<br />
Sindelfingen:<br />
16 bis 22 Uhr<br />
Apotheken-Notdienst<br />
Deckenpfronn, Apotheke am Markt:<br />
☎ (07056) 8482, Pfarrgasse 5, 8.30-<br />
8.30 Uhr<br />
Jettingen, Johanniter-Apotheke Jettingen:<br />
☎ (07452) 75740, Mauerwiesenstr. 2,<br />
8.30-8.30 Uhr<br />
Sindelfingen, Apotheke St.Martin:<br />
☎ (07031) 811523, Ziegelstr. 30, 8.30-<br />
8.30 Uhr<br />
Holzgerlingen, Alamannen-Apotheke<br />
Holzgerlingen:<br />
☎ (07031) 689930, TübingerStr.11,<br />
8.30-8.30 Uhr<br />
Beilagenhinweis<br />
In unserer heutigen Ausgabe<br />
(ohne Postvertrieb) finden Sie<br />
VerkaufsinformationenfolgenderFirma:<br />
Möbel Rogg, Balingen<br />
Reinhold Weiss,<br />
Brücklesäcker3,zum 71. Geburtstag<br />
Kayh<br />
Federico Perozzo,<br />
Grabenstraße 17,zum 84.Geburtstag<br />
Luise Maier,<br />
Steinhauptstraße 7, zum 81. Geburtstag<br />
Marlis Schrader,<br />
Äckerlenweg 13, zum 79. Geburtstag<br />
Altingen<br />
Hermann und Magdalena Postweiler,<br />
Hinterdorfstraße 9, zur goldenen<br />
Hochzeit<br />
Poltringen<br />
Richard Kittel,<br />
Wasenbreite 11, zum 71. Geburtstag<br />
Bondorf<br />
Katharina Popescu,<br />
Meisenweg 2/1,zum 89. Geburtstag<br />
Gärtringen<br />
Apolonia Lacarak,<br />
Ledergasse 7/3,zum 78. Geburtstag<br />
Regina Joschika,<br />
Kirchstraße 17,zum 93. Geburtstag<br />
Rohrau<br />
Ernst Mühleisen,<br />
Im Akazienhain4,zum 80. Geburtstag<br />
Oberjettingen<br />
Fatma Kanyilmaz,<br />
Enges Gässle2,zum 81. Geburtstag<br />
Nichts wie hin . . .<br />
Breitenholz –Wilhelm Bleddinliest<br />
am heutigen Freitag um 19 Uhr aus seiner<br />
Erzählung „Vom Zauberwald zum<br />
Lautertal“. Dadurch wird die Lesungs-<br />
Reihe in der Galerie der Art-Road-Way<br />
Kunstschule in Breitenholz fortgesetzt.<br />
Die Galerie ist bereits ab 15 Uhr geöffnet,<br />
die Erzählung ist für Kinder ab<br />
sechs Jahren.Der Eintritt istfrei.<br />
jkl/GB-Foto(Archiv): gb<br />
CinemaxX Sindelfingen, „Minions”: 14<br />
Uhr. „Straight Outta Compton”: 14 Uhr.<br />
„Pixels”: 14.10 Uhr. „Der kleine Rabe<br />
Socke 2 - Das große Rennen”: 14.15 Uhr.<br />
„Ant-Man 3D”: 14.20 Uhr. „Fantastic<br />
Four”: 14.20 Uhr. „Minions 3D”: 14.30<br />
Uhr. „Vacation - Wir sind die Griswolds”:<br />
14.30 Uhr. „We are your Friends”: 14.30<br />
Uhr. „Der kleine Rabe Socke 2 - Das<br />
große Rennen”: 16.30 Uhr. „Straight<br />
Outta Compton (OV)”: 16.30 Uhr.<br />
„Hitman: Agent 47”: 17 Uhr. „Jurassic<br />
World 3D”: 17 Uhr. „Southpaw”: 17 Uhr.<br />
„We are your Friends”: 17.10 Uhr.<br />
„Minions 3D”: 17.15 Uhr. „Pixels 3D”:<br />
17.15 Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />
Nation”: 17.20 Uhr. „We are your<br />
Friends”: 19 Uhr. „Dating Queen”: 19.40<br />
Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />
Nation”: 19.40 Uhr. „Jurassic World 3D”:<br />
19.50 Uhr. „Hitman: Agent 47”: 20 Uhr.<br />
„Southpaw”: 20 Uhr. „Vacation - Wir<br />
sind die Griswolds”: 20 Uhr. „Magic<br />
Mike XXL”: 20.10 Uhr. „Straight Outta<br />
Compton”: 20.30 Uhr. „Codename<br />
U.N.C.L.E.”: 21.20 Uhr. „Straight Outta<br />
Compton”: 22.30 Uhr. „Southpaw”:<br />
22.40 Uhr. „Unknown User”: 22.45 Uhr.<br />
„Hitman: Agent 47”: 22.50 Uhr.<br />
„Mission: Impossible - Rogue Nation”:<br />
22.50 Uhr. „Self/Less - Der Fremde in<br />
mir”: 23 Uhr. „We are your Friends”: 23<br />
Uhr.<br />
Stuttgart<br />
Atelier amBollwerk, „Learning to<br />
Drive - Fahrstunden fürs Leben”: 15.50<br />
Uhr. „Der Chor - Stimmen des Herzens”:<br />
16.10 Uhr. „Der Sommer mit Mamã”:<br />
16.20 Uhr. „Gefühlt Mitte Zwanzig”:<br />
17.50 Uhr. „Staatsdiener”: 18.30 Uhr.<br />
„Taxi Teheran”: 18.40 Uhr. „Der Sommer<br />
mit Mamã”: 20 Uhr. „Der Chor -<br />
Stimmen des Herzens”: 20.20 Uhr.<br />
„Learning to Drive - Fahrstunden fürs<br />
Leben”: 20.40 Uhr.<br />
FürFakire: Liegestuhl mitBrombeerstacheln (gesehen in Nebringen)<br />
Mehr Bilder des Tages unter www.gaeubote.de<br />
Corso Cinema International, „Hitman:<br />
Agent 47 (OV)”: 16.45 Uhr. „Margos<br />
Spuren (OV)”: 16.45 Uhr. „Ant-Man<br />
(OV)”: 18.30 Uhr. „Codename U.N.C.L.E.<br />
(OV)”: 18.55 Uhr. „Mission: Impossible -<br />
Rogue Nation (OV)”: 20.40 Uhr. „Hitman:<br />
Agent 47 (OV)”: 21.15 Uhr.<br />
Tübingen<br />
Arsenal, „Taxi Teheran”: 18 Uhr. „Taxi<br />
Teheran”: 20 Uhr. „Victoria”: 21.45 Uhr.<br />
Atelier, „Blancanieves -Ein Märchen<br />
von Schwarz und Weiss”: 15.45 Uhr.<br />
„Der Sommer mit Mamã”: 18 Uhr. „Der<br />
Sommer mit Mamã”: 20.15 Uhr. „Amy”:<br />
22.30 Uhr.<br />
Blaue Brücke, „Minions”: 15.45 Uhr.<br />
„Das Märchen der Märchen”: 16 Uhr.<br />
„Pixels”: 16 Uhr. „Minions 3D”: 17.30<br />
Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />
Nation”: 18 Uhr. „Hitman: Agent 47”:<br />
18.30 Uhr. „Southpaw”: 20 Uhr.<br />
„Hitman: Agent 47”: 20.30 Uhr.<br />
„Mission: Impossible - Rogue Nation”:<br />
20.30 Uhr.<br />
Museum-Lichtspiele, „Ooops!Die<br />
Arche ist weg...”: 15.30 Uhr. „Der Chor -<br />
Stimmen des Herzens”: 15.45 Uhr.<br />
„Täterätää - Die Kirche bleibt im Dorf 2”:<br />
16 Uhr. „Broadway Therapy”: 17 Uhr.<br />
„Straight Outta Compton”: 17.45 Uhr.<br />
„Slow West”: 18 Uhr. „Learning to Drive<br />
- Fahrstunden fürs Leben”: 18.45 Uhr.<br />
„Straight Outta Compton”: 20 Uhr.<br />
„Dating Queen”: 20.30 Uhr. „Der Chor -<br />
Stimmen des Herzens”: 20.30 Uhr.<br />
Ausstellungen<br />
Herrenberg, Stadtbibliothek:„Bilder<br />
von Nick Rossmann”,Nix-Kunst, Ausstellungsdauer<br />
bis 30. September, Öffnungszeiten:<br />
Dienstag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch<br />
13 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 19 Uhr,<br />
Freitag 13 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis<br />
13 Uhr, Vernissage 19 Uhr<br />
Kultur-Mix<br />
Breitenholz, Kunstschule amSchönbuch:„Vom<br />
Zauberwaldzum Lautertal”,<br />
Lesung mitWilhelm Bleddin,19Uhr<br />
Bibliotheken<br />
Herrenberg, Stadtbibliothek:<br />
13-18Uhr<br />
Nebringen, Ortsbücherei:10-13 Uhr<br />
Öschelbronn, Ortsbücherei:14-16 Uhr<br />
Jettingen, Gemeindebücherei:<br />
15-18Uhr<br />
Vereine<br />
Nebringen, Waldparkplatz am Sportplatz:Obst-<br />
und Gartenbauverein Gäufelden,Vorerntebegehung,17.30Uhr<br />
Familie<br />
Herrenberg, Die kleine Börse:Öffnungszeiten,<br />
14.30-17.30 Uhr<br />
Böblingen, Deutscher Kinderschutzbund:<br />
☎ (0 70 31)25200; Kinder-und<br />
Jugend: ☎ <strong>08</strong>00 1110333, Montag bis<br />
Freitag, 10-12 Uhr<br />
Ferienspaß<br />
Gärtringen, Kameloase:Ein Nachmittagbei<br />
den Kamelen, 13.30-17.30 Uhr<br />
Gärtringen, Waldparkplatz:GeocachingumGärtringenherum,8.30-13Uhr<br />
Nebringen, Tanzstudio Grasy:Dance 4<br />
Fans – Tanzen wie die Stars, 14.30-<br />
16 Uhr<br />
Nufringen, Gottfried-Hermelink-Haus:<br />
Pommes selbstgemacht,10-13 Uhr<br />
Wildberg, Musikschule:Zumba-Kids,<br />
15.30-17Uhr<br />
Entsorgung<br />
Herrenberg, Wertstoffhof:Kreidlerstraße<br />
5, 10-18 Uhr<br />
Kayh, Wertstoffzentrum:Gipswerkstraße<br />
19 Wertstoffhof mit Häckselplatz und<br />
Schadstoffannahme, 15-18 Uhr<br />
Reusten, Altpapier:Abfuhrmorgen<br />
Bondorf, Wertstoffhof:Boschstraße 22,<br />
15-18 Uhr<br />
Gärtringen, Wertstoffhof:Steingrubenweg,<br />
15-18Uhr<br />
Nebringen, Wertstoffhof:Etzwiesenallee<br />
30, 15-18Uhr<br />
Jettingen, Wertstoffhof:Hohenrainstraße<br />
15,15-18 Uhr<br />
Mötzingen, Wertstoffhof:Öschelbronner<br />
Straße,15-18 Uhr<br />
Nufringen, Wertstoffhof:Carl-Benz-<br />
Straße 25,15-18 Uhr<br />
Böblingen, Abfallwirtschaftsbetrieb –<br />
Kundeninformation und Service:Parkstraße<br />
16 (Mülltelefon, Abfallberatung,<br />
Sperrmüll, Elektrogroßgeräte)<br />
☎ (0 70 31)663-15 50<br />
Bäder<br />
Herrenberg,Hallenbad:6-20 Uhr<br />
Entringen,Freibad: ☎ (0 70 73)1280,<br />
10-20 Uhr<br />
Ehningen,Hallenbad:geschlossen,<br />
Gärtringen,Freibad: ☎ (0 70 34)<br />
26<strong>08</strong>7, 9-20.30 Uhr<br />
Hildrizhausen,Freibad: ☎ (0 70 34)<br />
79 90,7-19 Uhr<br />
Nagold,Freibad: ☎ (0 74 52)67602,<br />
8.30-20.30 Uhr<br />
Nagold,Hallenbad:8.30-10Uhr<br />
Böblingen,Freibad:6.30-20 Uhr<br />
Rottenburg,Freibad: ☎ (0 74 72)933-<br />
245, 7-20.30Uhr<br />
Sindelfingen,Freibad: ☎ (0 70 31)<br />
86 02 44, 9-20 Uhr<br />
Sindelfingen,Hallenbad:7-22 Uhr<br />
Tübingen,Freibad: ☎ (0 70 71)<br />
15 72 77 oder 15 72 81, 7-20.30 Uhr<br />
Notrufe<br />
Feuerwehr: ☎ 112<br />
GB-Foto:Bäuerle<br />
Krankenhaus Herrenberg: ☎ (0 70 32)<br />
16-0<br />
Impressum<br />
Unabhängige Tageszeitung im Kreis<br />
Böblingen, für Herrenberg und das Gäu,<br />
Herrenberger Anzeiger, Herrenberger<br />
Tagblatt, Herrenberger Stadt-Zeitung,<br />
Herrenberg Aktuell, Lokal-Journal<br />
Herrenberg, Ammertalbote.<br />
Herausgeber: Elmar Schöllkopf, Herrenberg.<br />
Verlag: Theodor Körner GmbH &Co. KG<br />
Verlag und Druckerei. Rechtsform:<br />
Kommanditgesellschaft; Sitz Herrenberg;<br />
Registergericht AG, Stuttgart, HRA 240534;<br />
Pers.haftende Gesellschafterin: Theodor<br />
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Registergericht AG Stuttgart, HRB<br />
746967; Geschäftsführer:Elmar Schöllkopf.<br />
Horber Straße 42, 71<strong>08</strong>3 Herrenberg,<br />
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Druck: Z-Druck GmbH &Co. KG,<br />
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Fernsehmagazin Ihrer Zeitung“ auch die als<br />
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(soweit Sonntagszustellung nicht möglich ist<br />
− z. B. bei Postbeziehern –wird „Sonntag<br />
Aktuell“ der Montag-Ausgabe beigelegt). Bei<br />
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von 12Erscheinungstagen an<br />
wird der entsprechende Bezugspreis nicht<br />
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Nr.58vom 1. Januar <strong>2015</strong>. Der<br />
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Zeitung einschließlich aller ihrer Teile ist<br />
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Dies gilt insbesondere auch für<br />
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Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt<br />
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besteht kein Anspruch auf<br />
Lieferung oder Entschädigung.
Lokales Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 21<br />
eserforum<br />
www.gaeubote.de<br />
„Noch stärker und<br />
klarer artikulieren“<br />
Betr.: Schließung des Naturbads in Herrenberg<br />
Ich weiß, es gibt im Moment sicher dringendere<br />
Probleme als das Herrenberger<br />
Naturbad. Aber es geht um immerhin über<br />
fünf Millionen Euro, die allem Anschein<br />
nach fehlinvestiert wurden.<br />
Die Stadt hat bis heute keine überzeugenden<br />
Fakten und Gründe zur Verunreinigung<br />
und entsprechende Lösungsvorschläge<br />
unterbreitet. Sie hat somit selbst<br />
dafür gesorgt, dass ein nicht wiedergutzumachender<br />
Imageschaden eingetreten ist.<br />
Alle bisherigen Berichte zur Ursachenforschung<br />
sind Augenwischerei und zeigen<br />
die totale Hilflosigkeit der Verantwortlichen.<br />
Die einzig konsequente und nachhaltige<br />
Lösung ist der Umbau in ein konventionelles<br />
Bad. Die Stimmen und Meinungen,<br />
dass dies gewünscht wird, nehmen zu.<br />
Deshalb sollten wir uns als Bürger der<br />
Mitmach-Stadt Herrenberg noch stärker<br />
und klarer artikulieren, dass wir ein Naturbad<br />
nicht wollen. Sonst kann es uns allen<br />
passieren, dass wir noch weitere Folgen<br />
dieser Fehlentscheidung in Sachen Naturbad<br />
„mitmachen“ müssen.<br />
Übrigens: Ich vermisse von der Stadt<br />
noch immer eine klare Aussage über eine<br />
angemessene(!) Entschädigung für die circa<br />
1 500 Dauerkartenbesitzer.<br />
Kathrin Pfeffer, Herrenberg<br />
„Untätigkeit provoziert<br />
die Ausschreitungen“<br />
Betr.: „Feuer verwüstet Gebäude für<br />
Asylbewerber“, Gäubote vom 25. August<br />
Tag für Tag, Schlag auf Schlag: Grausige<br />
Bilder, Befremden über das Wüten von Extremisten,<br />
über Mitläufer und Schaulustige,<br />
Entsetzen über die beschämende Hilflosigkeit<br />
unserer überforderten und verantwortungsscheuen<br />
Politiker. Und infolgedessen<br />
auch aufkommende Besorgnis –<br />
die Anschläge und Ausschreitungen kommen<br />
näher –, was uns im Gäu bevorstehen<br />
könnte, sollte aus dem Landeserstaufnahmelager<br />
in Herrenberg etwas werden!<br />
Hier will die SPD „proaktiv“ werden.<br />
(Wenn ich’s mit dem Rest meiner Lateinkenntnisse<br />
recht deute, steckt da Positives<br />
dahinter.) In Berlin dagegen hält die monatelange<br />
Schockstarre an: Man guckt den<br />
Aktivitäten der Chaoten zu und ergeht sich<br />
in immer unerträglicherer „Betroffenheit“.<br />
Dabei provoziert ihre Untätigkeit die Ausschreitungen,<br />
und macht unsere politische<br />
„Klasse“ so weiter, darf sich niemand<br />
mehr wundern, „wenn die Stimmung<br />
kippt“ (Kommentar Frank Krause am 26.<br />
August). Die Frage drängt sich auf: Wann<br />
wollen wir Bürgerinnen und Bürger aktiv<br />
werden und anfangen, unsere Demokratie<br />
ernst zu nehmen und zu verteidigen? Wann<br />
machen wir uns nach Berlin auf und demonstrieren<br />
vor dem Kanzleramt oder vor<br />
Steinmeiers Hütte oder vor der Botschaft<br />
der USA – als Hauptverursacherin des<br />
Flüchtlingselends? Heute zu lesen: Die<br />
Weltmacht bietet an, dieses Jahr „bis zu<br />
2000 Flüchtlinge“ aufzunehmen. War da<br />
nicht mal was mit „Schurkenstaat“? Ach<br />
ja, „Christ“ Bush ...<br />
Joachim Lauk, Herrenberg<br />
Einbrecher wollen in drei<br />
Wohnungen eindringen<br />
Böblingen – Unbekannte Täter trieben<br />
am Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr in<br />
einem Mehrfamilienhaus in der Schönaicher<br />
Straße in Böblingen ihr Unwesen. Ihnen<br />
gelang es, durch Aufhebeln der Eingangstüren<br />
in eine Wohnung im ersten<br />
Obergeschoss sowie in eine weitere im<br />
zweiten Obergeschoss einzudringen. Anschließend<br />
durchsuchten sie die Räume.<br />
Aus einer der Wohnungen entwendeten die<br />
Täter Bargeld und Schmuck in vierstelligem<br />
Wert, während sie in der zweiten wohl<br />
nichts Stehlenswertes auffanden. Der Versuch,<br />
eine dritte Wohnungstür aufzubrechen,<br />
scheiterte. Der entstandene Gesamtsachschaden<br />
beläuft sich auf etwa 1 350<br />
Euro. Zeugen werden gebeten, sachdienliche<br />
Hinweise dem Polizeirevier Böblingen,<br />
Telefon (0 70 31) 13-25 00, zu melden. -pb-<br />
Feuerwehr muss<br />
Teenagern von Dach helfen<br />
Sindelfingen – Eine Anwohnerin alarmierte<br />
am Dienstag gegen 20.40 Uhr die<br />
Polizei, nachdem ihr auf der Überdachung<br />
eines Discounterparkplatzes in der Mercedesstraße<br />
in Sindelfingen sechs Personen<br />
aufgefallen waren. Vier der jungen Leute<br />
zwischen 15 bis 19 Jahren musste anschließend<br />
von dem Dach heruntergeholfen werden,<br />
während die anderen beiden selbstständig<br />
herunterkamen. Die zwei Mädchen<br />
und Jungen klagten aus bislang unbekannten<br />
Gründen über starke Übelkeit und<br />
schienen orientierungslos. Aufgrund dessen<br />
rückte die Feuerwehr Sindelfingen mit<br />
sieben Einsatzkräften und drei Fahrzeugen<br />
aus, um die vier zu retten. Im Anschluss<br />
wurden die Jugendlichen durch den Rettungsdienst<br />
in Krankenhäuser gebracht.<br />
Wie sie auf das Dach gelangt waren, konnte<br />
bisher nicht geklärt werden. -pb-<br />
Stefan Ostermaier<br />
versteigert<br />
den Ertrag der<br />
gemeindeeigenen<br />
Obstbäume<br />
GB-Foto: Bäuerle<br />
Deutlich günstiger als beim Einkaufen<br />
Deckenpfronn: Zur Versteigerungdes Obstertragskommenweniger Interessenten als sonst<br />
B<br />
esser könnte das Wetter kaum sein,<br />
um sich auf der Deckenpfronner<br />
Obstanlage einzufinden. Dennoch: In<br />
diesem Jahr haben sich deutlich weniger<br />
Interessierte zur Versteigerung des Obstertrags<br />
der Gemeinde eingefunden, als dies<br />
in den vergangenen Jahren der Fall war.<br />
„Sonst waren es immer um die 20, die mitsteigerten“,<br />
berichtet Kämmerer Stefan<br />
Ostermaier. Zwei Bäume kamen in der<br />
Vergangenheit mindestens auf einen Bieter.<br />
Viel versteigern wird er an diesem<br />
Abend wohl nicht müssen, es sei denn, „alle<br />
wollen so viel“.<br />
Die Zahlen 26 und 27, angebracht an<br />
den Stämmen der jeweils vorne stehenden<br />
Bäume, markieren die beiden Reihen, die<br />
der Gemeinde gehören. Mit Ausnahme der<br />
noch jungen Bäume wurden die Pflanzen<br />
im April 1964 gesetzt. Als die Flächen vor<br />
gut 50 Jahren neu eingeteilt wurden, blieben<br />
diese beiden Reihen übrig, die Gemeinde<br />
nahm sich ihrer schließlich an.<br />
Zwischen die schon alten Bäume, die ebenso<br />
alte Sorten tragen, mischen sich wenige<br />
Bäumchen, die gerade einmal die Zwei-<br />
Meter-Marke überschritten haben. Auch<br />
an ihrer Stelle standen einmal ausgewachsene<br />
Bäume, die wurden jedoch im Lauf<br />
der Zeit entfernt – wenn sie etwa aufgrund<br />
von Dürre keinen Ertrag mehr gaben.<br />
Einen „großen Wunsch“ hat die Gemeinde<br />
in diesem Jahr umgesetzt, wie der Kämmerer<br />
erzählt: Täfelchen mit der genauen<br />
Beschriftung der Baumnummer, sowie der<br />
Reihe, in der er sich befindet, schließen et-<br />
„Wie viel verdienen Sie?“, „Haben Sie<br />
Kinder?“, „Spielen Sie ein Instrument?“<br />
– Kinder stellen häufig Fragen,<br />
an die Erwachsene gar nicht (mehr)<br />
denken. So auch am Mittwoch, als sie<br />
im Rahmen des Gärtringer Ferienspaßes<br />
Bürgermeister Thomas Riesch besuchten.<br />
Treffpunkt ist die Villa Schwalbenhof,<br />
von dort geht es später zum Rathaus: Einmal<br />
im Sessel des Bürgermeisters sitzen,<br />
Standes- und Bauamt inspizieren. Doch<br />
erst sitzt der Schultes höchstselbst mit im<br />
Stuhlkreis, der mit Jugendreferent Jürgen<br />
Kunst und den neun Kindern zwischen sieben<br />
und 13 Jahren noch einige leere Stühle<br />
aufweist. „Viele Kinder haben kurzfristig<br />
abgesagt – spontane Kurzurlaube oder<br />
Kindergeburtstage“, erklärt Kunst, Gärtringer<br />
Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche,<br />
Familien und Senioren.<br />
„Ist der im Anzug der Bürgermeister?“,<br />
fragt ein Mädchen seine Mutter flüsternd,<br />
als Thomas Riesch den Raum betritt und<br />
allen die Hand reicht. Dann geht es los.<br />
Riesch wirkt locker, stellt sich den Kindern<br />
vor, möchte vermitteln, was eine Gemeinde<br />
ist und was die Verwaltung für<br />
Aufgaben hat. „Ich bin der Chef vom Rat-<br />
waige Verwechslungen in Zukunft aus. Bereits<br />
im Vorfeld wurden die Bäume mitsamt<br />
ihrem Ertrag begutachtet, ein individuelles<br />
Startgebot wurde für jede Pflanze<br />
geschätzt. 62 Bäume hat Tina Ohngemach,<br />
Auszubildende im Rathaus, schließlich auf<br />
einer Liste sortiert, meist Apfelsorten. Zu<br />
ihnen gesellen sich fünf Birnenbäume und<br />
vier Zwetschgen.<br />
„Es hängt üppig drauf“, beginnt Stefan<br />
Ostermaier, „die Frucht ist aber relativ<br />
klein.“ Nichtsdestotrotz sei der Ertrag in<br />
diesem Jahr relativ hoch. Viele der Bieter<br />
an diesem Abend waren bereits in den vergangenen<br />
Jahren dabei und sind mit dem<br />
Prozedere bereits vertraut. Ostermaier<br />
nennt das Startgebot, woraufhin das Bieten<br />
eröffnet ist. Wer den Zuschlag erhält,<br />
bekommt von Ohngemach einen Zettel mit<br />
dem Namen der ersteigerten Sorte ausgehändigt,<br />
bezahlt wird am Ende.<br />
Den Auftakt bildet „Alexander Lucas“,<br />
eine Birne mit süßem Geschmack und einer<br />
Erntezeit, die Anfang Oktober beginnt.<br />
Auf acht Euro wurde der Startpreis gesetzt,<br />
schnell findet sich ein Interessent,<br />
der den Zuschlag erhält. Zu jeder Sorte<br />
liefert Ostermaier Informationen, mal über<br />
die Verwendung, mal über den Ernte- oder<br />
Lagerungszeitraum. „Der Kurzstiel eignet<br />
sich mehr oder weniger gut zum Mosten“,<br />
erzählt er bei einem Apfelbaum, dessen<br />
Startgebot bei fünf Euro liegt. Allerdings<br />
„handelt es sich hierbei um einen eher unbeliebten<br />
Apfel“. Elstar hingegen sei „eine<br />
altbekannte Sorte, die es in jedem Laden<br />
zu kaufen gibt“. Das Startangebot liegt bei<br />
sechs Euro, die Äpfel sind größer als die<br />
des benachbarten Kurzstiels.<br />
Eher selten zu finden ist hingegen die<br />
Sorte McIntosh, ein „richtig winterharter<br />
Apfel“. Sein Fruchtfleisch verfügt über einen<br />
süß-säuerlichen Geschmack, geerntet<br />
wird Mitte bis Ende September. Als sich<br />
kein Bieter findet, wird das Startgebot<br />
nach unten korrigiert – mit Erfolg. Der<br />
Zuschlag wird gegeben, bei anderen Bäumen<br />
zeigt sich Stefan Ostermaier jedoch<br />
weniger nachgiebig: Ein Baum der Sorte<br />
Kardinal Bea etwa bleibt bei sechs Euro<br />
Mindestgebot stehen, er trägt üppige, rot<br />
gefärbte Früchte und<br />
verspricht eine gute<br />
Ernte. Auch wenn die<br />
Versteigerung in diesem<br />
Jahr deutlich<br />
schneller vonstatten<br />
geht, als dies sonst der<br />
Fall ist, schaffen es einige<br />
Bäume doch, die<br />
Zu Besuch beim Bürgermeister<br />
„Alle die, die<br />
keine Äpfel im Garten<br />
haben, können hier<br />
ersteigern„<br />
Interessenten zum<br />
Bieten zu bewegen.<br />
Stefan Ostermaier<br />
Cox Orange, dessen<br />
Startgebot bei zehn<br />
Euro liegt, darf schließlich gegen 13 Euro<br />
abgeerntet werden. „Früher war die Sorte<br />
ganz beliebt, heute ist sie eher selten“,<br />
weiß der Kämmerer.<br />
Insgesamt sechs Bäume hat Lars Haustein<br />
an diesem Abend ersteigert – Topaz,<br />
Cox-Orange, Elstar und eine Zwetschge<br />
finden sich darunter. Zum ersten Mal<br />
Gärtringen: Thomas Riesch nimmt sicheinen Nachmittagfür dieKinderbeim FerienspaßZeit<br />
VonJoscha Klüppel<br />
Ferienspaß<br />
haus“, sagt er – für die Kinder leicht verständlich.<br />
Er gesteht: „In euerm Alter hat<br />
mich so etwas noch nicht interessiert.“<br />
Junge hat sich vorbereitet<br />
Die Kinder hören geduldig zu, während<br />
Riesch versucht, ihnen den Begriff Demokratie<br />
nahezubringen. Dann streckt ein<br />
Junge aber plötzlich den Arm, holt aus seiner<br />
Liste ein Blatt Papier mit Fragen heraus<br />
und beginnt Riesch zu löchern: „Bei<br />
uns in der Straße gibt es nicht so viele<br />
Gehwege, würden Sie das vielleicht ändern<br />
wollen?“ Der aufgeweckte Jaime, zehn<br />
Jahre alt, hält den Bürgermeister ordentlich<br />
auf Trab. Und der antwortet so gut es<br />
geht, auch wenn er manchmal eben wie ein<br />
Politiker spricht: „Ich schau mir das gern<br />
noch mal an, aber das wird wahrscheinlich<br />
sehr schwierig.“<br />
Einfacher Vergleich<br />
Riesch holt ein klein wenig aus, verliert<br />
die Kinder aber nicht, als er den Haushalt<br />
der Gemeinde erklärt. Ein einfacher Vergleich<br />
schafft Abhilfe. „Das Geld, das die<br />
Gemeinde hat, ist wie euer Taschengeld.<br />
Wir kriegen auch Geld, das nennt sich<br />
Steuern. Gärtringen kriegt aber sehr wenig<br />
Taschengeld. Wenn andere Gemeinden wie<br />
Entringen sechs Euro kriegen, dann bekommen<br />
wir nur drei.“ Jaime wiederum<br />
interessiert der finanzielle Rahmen nicht<br />
so sehr, mag er auch verständlich erklärt<br />
sein. „Warum gibt es so wenig tolle Spielplätze<br />
in der Nähe vom Kayertäle?“, möchte<br />
er stattdessen wissen.<br />
Trockene Thematik<br />
MitBürgermeister ThomasRieschinder Villa<br />
Es bildet sich langsam ein kleiner Dialog<br />
zwischen Riesch und dem Zehnjährigen<br />
neben ihm, der Bürgermeister versucht jedoch,<br />
die anderen Kinder in seine Antworten<br />
miteinzubeziehen. Gerade für die Dreiergruppe<br />
der siebenjährigen Mädchen ist<br />
es jedoch eine sehr trockene Thematik.<br />
Nach einer halben Stunde werden sie<br />
merklich unruhig. Bei Jaime ist keine Spur<br />
von Nervosität zu finden, im Gegenteil:<br />
„Ich freue mich, dass ich ihm Fragen stellen<br />
kann.“ Er stiehtl den anderen Kindern<br />
mit seiner Aktivität ein wenig die Show,<br />
hat bereits Vorschläge für einen neuen<br />
Spielplatz, die er Riesch mitgibt: „Eine<br />
Seilbahn wäre eigentlich toll. Oder eine<br />
Röhrenrutsche.“<br />
wohnte er der Versteigerung bei, die Auswahl<br />
der Sorten ist wohldurchdacht. „Ich<br />
habe extra Sorten gewählt, die nacheinander<br />
reif sind.“ Bereits am Vormittag holte<br />
er sich die Listen des Angebots und studierte<br />
sie. Apfelmus, Chips, Kuchen oder<br />
Most – bereits während der Versteigerung<br />
tauschten die Interessenten mögliche Verwendungszwecke<br />
aus. Haustein hingegen<br />
setzt einfach auf den Geschmack des puren<br />
Apfels, die Ernte wird „ganz normal gegessen“.<br />
Ersteigert wurde überdies nicht nur der<br />
Behang an den Bäumen, auch für die<br />
Früchte, die bereits auf dem Boden liegen,<br />
gilt es, Sorge zu tragen.<br />
Die übrig gebliebenen<br />
Sorten möchte<br />
Ostermaier auf der<br />
Homepage der Gemeinde<br />
einstellen.<br />
Der „soziale Gedanke“<br />
bildet indes den<br />
Hintergrund der Versteigerung:<br />
„Alle die,<br />
die keine Äpfel im<br />
Garten haben, können<br />
hier ersteigern.“ In<br />
den vergangenen Jahren hätten besonders<br />
auch Neubürger von dem Angebot Gebrauch<br />
gemacht. Auch wenn die Ernte mit<br />
Arbeit verbunden ist, lohne sich die Ersteigerung<br />
eines Obstbaumes für die Bieter:<br />
„Der Ertrag ist am Ende günstiger, als<br />
wenn man im Laden kauft.“<br />
CHRISTIANE HORNUNG<br />
GB-Foto: Bäuerle<br />
Ein zehnjähriges Mädchen wird dann<br />
schon pragmatischer: „Wie viel verdienen<br />
Sie?“ Auch hier geht der CDU-Politiker<br />
nicht direkt darauf ein, der Spagat zwischen<br />
den normalen Gesprächspartnern<br />
auf Augenhöhe und den Kindern im Stuhlkreis<br />
gelingt oft, jedoch nicht immer.<br />
Trotzdem freut sich Riesch sehr über das<br />
Angebot, die kindlichen, nahezu unschuldigen<br />
Fragen der Teilnehmer findet er „super“<br />
und „genial“. Zum Schluss hat Jaime<br />
noch eine weitere Idee: „Sie haben ja so<br />
wenig Geld, ich könnte was spenden, zwölf<br />
Euro zum Beispiel.“
22 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />
Anzeigen<br />
Als Gott sah, dass der Wegzulang,<br />
der Hügelzusteil unddas Atmen zu<br />
schwer wurde, legte er denArm um<br />
ihn und sprach: "Komm heim!"<br />
In Liebe und Dankbarkeitnehmen wir Abschied von<br />
unserem Vater,Schwiegervater und Opa<br />
Felix mit Familie<br />
Martin<br />
Irmgard mitFamilie<br />
und alle Angehörigen<br />
Erich Müller<br />
*4.12. 1938 †26. 8. <strong>2015</strong><br />
Mötzingen, 26.August <strong>2015</strong><br />
DieBeerdigung findet am Montag, 31. August <strong>2015</strong> um 13:00 Uhr auf dem Friedhof in<br />
Mötzingen statt. VonBeileidsbezeugungen am Grab bitten wir abzusehen.<br />
Ein Kondolenzbuch liegt aus.<br />
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berührt der Mensch<br />
das Unendliche.<br />
Alexandre Dumas<br />
Bestattungen<br />
heute<br />
Gärtringen:<br />
Gertrud Nickel, 80 Jahre,<br />
11 Uhr (Trauerfeier mit<br />
anschl. Urnenbeisetzung)<br />
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07031<br />
663 -3000<br />
Montag bis Freitag von 16 bis 18 Uhr<br />
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NUR WASSER<br />
ANGST ZU ERSTICKEN<br />
NUR WASSER<br />
ANGST ZU STERBEN<br />
WASSER<br />
WASSER<br />
WASSER<br />
BIS DU WASDAGEGEN TUST.<br />
AUF AMNESTY.DE/STOPFOLTER<br />
SCHULSTART<br />
Gratulieren Sie Ihren Kindern,<br />
Ihren Enkeln, Ihren Neffen und Nichten zum Schulstart!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
MUSTER-<br />
ANZEIGEN<br />
2-spaltig,50mmhoch<br />
AKTIONSPREIS<br />
inkl. 19 %MwSt. 7 32.–<br />
Liebe Annika<br />
Kindergartenzeit ade,<br />
jetzt lernst dudas Abc.<br />
Stolz wirst du den Ranzen tragen<br />
und neugierig so manches fragen.<br />
Viel Spaß in der Schule!<br />
Wünschen Oma Ingrid und Opa Klaus<br />
14.9.<br />
<strong>2015</strong><br />
Du<br />
bist 1. Klasse!<br />
Liebe Saskia!<br />
Alles Gute und viel Erfolg<br />
zum Schulstart wünschen<br />
Dir Oma und Opa,<br />
Uroma und Uropa<br />
Erscheinungstermin:<br />
Montag,14. 9. <strong>2015</strong><br />
Anzeigenschluss:<br />
Mittwoch, 9. 9. <strong>2015</strong><br />
Sie können IhreAnzeige persönlich aufgeben:<br />
Gäubote, Horber Straße42, 71<strong>08</strong>3 Herrenberg<br />
oder perE-Mail: anzeigen@gaeubote.de<br />
Bittegeben Sie uns an, für welches Motiv Sie sich<br />
entschieden haben, Namen Ihres Schulanfängers<br />
oder Sie schicken uns IhreDaten für ein eigenes Motiv.<br />
Die Herrenberger Zeitung<br />
Telefon (0 70 32) 95 25-111<br />
Dem großen Schulkind gratulieren wir sehr.<br />
Dir fällt die Schule ganz bestimmt nichtschwer.<br />
Wersovergnügt und immer munter ist wie Du,<br />
dem macht das Spaß, und der begreift im Nu.<br />
Liebe Jessika,<br />
viel Spaß an Deinem<br />
ersten Schultag!<br />
Wünschen Dir<br />
Oma und Opa<br />
A B C<br />
Recn,Scr,<br />
Les,Ab n 1, 2, 3,<br />
dslrDdr Scl,<br />
n h i Spaß d.<br />
Lieber<br />
Tobias!<br />
Mm n Pp sc Dr<br />
les Gt z DnrEscng<br />
n i Spaß drScz!<br />
1 2 3<br />
Lieber Sonnenschein Sandra<br />
Statt gewohnter Kindergartenluft,<br />
schnupperst Du jetzt Kreideduft,<br />
und statt vormittags im Bett zu bleiben<br />
lernst Du da rechnen, lesen, schreiben,<br />
statt das Köpfchen auf dem weichen Kissen,<br />
wird es gefüllt mit wichtigem Wissen,<br />
doch wird es zum Rechnen, Schreiben,<br />
Lesen bald schon reichen<br />
und statt geheimnisvoller Zahlen und Zeichen<br />
wirst Du die Welt ganz neu dann sehen<br />
und gerne auch zur Schule gehen!<br />
Viel Erfolg in der Schule wünschen Dir<br />
Papa, Mama und Felix<br />
A<br />
B<br />
D<br />
E<br />
C<br />
F<br />
Lieber Florian<br />
Ein neuer Abschnitt beginnt ab heute,<br />
triffstinDeiner Schule ganz neue Leute.<br />
Lernstdas Abc vom Anfang bis zum Ende,<br />
trägstdie Fibel in Deinen Händen.<br />
Mit Deinem Füller lernstDudas Schreiben,<br />
tustPausen mit Deinen Freunden vertreiben.<br />
Genieße die Zeit und lerne ganz viel,<br />
das bringt Dich weiter und hat Stil.<br />
Wirwünschen Dir<br />
alles Gute<br />
zum Schulanfang!<br />
Deine Familie<br />
G<br />
H<br />
J<br />
I
Lokalsport Freitag,<br />
28.August<strong>2015</strong> 23<br />
Wiedersehen mit<br />
Mario Estasi<br />
Fußball –Mit einer guten Leistungist<br />
Aufsteiger GSV Maichingen in die Landesligasaison<br />
gestartet, er spielte zu<br />
Hause gegen den FC Rottenburg 0:0.<br />
„Diese Leistung ist eine gute Basis. Es<br />
besteht aber kein Grund zur Selbstbeweihräucherung“,<br />
sagt Maichingens Trainer<br />
Wolfgang Lamitschka vor dem Auswärtsspiel<br />
am Sonntag bei den Young Boys<br />
Reutlingen (15 Uhr). Das prominenteste<br />
neue Gesicht der Young Boys Reutlingen<br />
sitzt auf der Bank. Mario Estasi, jahrelang<br />
Coach der SV Böblingen, schwingt dort<br />
nun das Zepter, ihm steht Jorge Calderon<br />
zur Seite, sein Co-Trainer aus SVB-Zeiten.<br />
Die Reutlinger wollen in die Verbandsliga<br />
aufsteigen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
müssen sie sich allerdings gehörig steigern,<br />
beim Aufsteiger SC 04 Tuttlingen unterlagen<br />
sie zuletzt mit 0:2. „Die Reutlinger stehen<br />
jetzt schon gehörig unter Druck“, sagt<br />
denn auch Lamitschka. Der GSV hat in<br />
seinem Auftaktspiel gegen Rottenburg<br />
sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Für Lamitschka<br />
ist das der Maßstab für künftige<br />
Begegnungen, obgleich er in diesem Bereich<br />
noch Luft nach oben sieht: „Wir haben<br />
gedanklich den Hebel umgelegt von<br />
einer Spitzenmannschaft in der Bezirksliga<br />
zum Aufsteiger in der Landesliga. Wir<br />
haben uns sehr gut auf den gegnerischen<br />
Ballbesitz fokussiert.“ Darüber hinaus erspielte<br />
sich der GSV noch die eine oder andere<br />
gute Torchance. Lamitschka: „Wenn<br />
ein Team ein Tor mehr hätte erzielen können,<br />
dann wir.“ In Reutlingen wird er auf<br />
Sebastian Hofmann verzichten müssen,<br />
der wegen einer Verletzung gegen Rottenburg<br />
bereits nach zwölf Minuten vom Feld<br />
genommen werden musste.<br />
-tob-<br />
„Wir haben sicher<br />
keine Angst“<br />
Fußball –Imersten Heimspiel der Saison<br />
steht die Spvgg. Holzgerlingen vor einer<br />
schwierigen Aufgabe, das Team empfängt<br />
am Sonntag den SV Zimmern (Anspiel 15<br />
Uhr), einer der Kandidaten auf die Landesliga-Meisterschaft.<br />
„Wir werden bei<br />
unserer Marschroute bleiben und in der<br />
Viererkette und im Mittelfeld sehr kompakt<br />
auftreten“, sagt Holzgerlingens Co-<br />
Trainer Marcus Binder. Am Sonntag hat er<br />
das Sagen, er vertritt Trainer Thomas Reichardt,<br />
der mit seiner Familie im Urlaub<br />
weilt. Binder leitete in dieser Woche komplett<br />
das Training, er legte viel Wert auf<br />
die Arbeit gegen den Ball. „Wir müssen<br />
kompakt und als Kollektiv auftreten, sonst<br />
wird das nichts gegen Zimmern“, sagt Binder.<br />
„Wir haben Respekt vor dem kommenden<br />
Gegner, aber sicher keine Angst.“<br />
Die Holzgerlinger wollen sich nicht darauf<br />
beschränken, Zimmern im Spielaufbau das<br />
Leben schwerzumachen. Wann immer<br />
möglich, wollen die Holzgerlinger auch in<br />
der Offensive die Initiative suchen, insbesondere<br />
nach einem Ballgewinn soll<br />
schnell in die Spitze gespielt werden. „Wir<br />
wollen immer wieder Nadelstiche setzen“,<br />
sagt Binder, der im Vorfeld der Partie mit<br />
Gärtringens Trainer Hanjo Kemmler telefoniert<br />
hat, um sich den einen oder anderen<br />
Tipp geben zu lassen. Auf Max Harrison<br />
und Tim Staiger muss Binder in jedem<br />
Fall verzichten, beide sind verletzt. Patrick<br />
Orifiamma und Scott Rogers sind angeschlagen,<br />
ihr Einsatz ist fraglich. -tob-<br />
Endspurt bei<br />
„Klickden Clip“<br />
A<br />
m heutigen Freitag kann noch bis 12<br />
Uhr bei der Abstimmung „Klick den<br />
Clip“ aus fünf Partien ausgewählt werden.<br />
Bei diesem Voting auf unserem Fußballportal<br />
www.fupa.net/boeblingen-calw<br />
können die Leser und Internetnutzer wählen,<br />
auf welchem Sportplatz die<br />
„Gäubote“-Kamera steht. Klar vorne liegt<br />
Klick<br />
den<br />
VfLOberjettingen –TVGültstein<br />
SV Rohrau – TSV Hildrizhausen<br />
SV Althengstett–VfLStammheim<br />
SV Bondorf–SV Nufringen<br />
Clip<br />
bislang das Duell in der Bezirksliga zwischen<br />
dem SV Althengstett und dem VfL<br />
Stammheim. Nachfolgend der Zwischenstand<br />
von gestern Abend.<br />
-gb-<br />
10,0 %<br />
12,8 %<br />
38,6 %<br />
15,3 %<br />
TSV Waldenbuch –Spvgg. Weil im Schönbuch<br />
23,3 %<br />
FCG-Trainer<br />
Hanjo Kemmler:<br />
Die Aufstellung<br />
ergibt sich beim<br />
anstehenden<br />
Auswärtsspiel in<br />
Pfullingen fast<br />
schon von alleine<br />
GB-Foto (Archiv):<br />
Bäuerle<br />
„Pfullingen gehört zu den Spitzenteams“<br />
Fußball: FürAbsteiger FC Gärtringenkommt es zu einem interessanten Landesliga-Vergleich<br />
Der Aufgalopp am ersten Spieltag in<br />
der Landesliga ist dem FC Gärtringen<br />
geglückt, gegen den letztlich harmlosen<br />
TB Kirchentellinsfurt siegte der<br />
FCG mit 2:0 Toren. Am Samstag wartet<br />
auf die Gärtringer eine deutlich<br />
schwierige Aufgabe, er tritt beim VfL<br />
Pfullingen an ( 15.30 Uhr). In der vergangenen<br />
Saison belegte der VfL Platz<br />
zwei in der Tabelle.<br />
VonThomasOberdorfer<br />
Der VfL Pfullingen gehört seit Jahren zu<br />
den dominierenden Teams in der Fußball-<br />
Landesliga. In der ewigen Tabelle dieser<br />
Klasse belegt er Platz eins, im vergangenen<br />
Jahr erreichte der VfL Platz zwei im Klassement,<br />
scheiterte aber in der ersten Relegationsrunde<br />
am TSV Crailsheim. „Die<br />
Pfullinger gehören sicher zu den Spitzen-<br />
Erstmals greift der SV Bondorf in dieser<br />
Saison in das Geschehen ein. Bondorfs<br />
Spielertrainer Dennis Marlovic nutzte den<br />
spielfreien Sonntag, um sich das Derby<br />
zwischen dem SV Nufringen und dem VfL<br />
anzuschauen, da der SVN der kommende<br />
Gegner sein wird. „Ich habe einige Erkenntnisse<br />
gewonnen“, meint Marlovic,<br />
der sich zu Details aber nicht äußern will,<br />
„das bespreche ich mit der Mannschaft.“<br />
Generell habe Nufringen kompakt und<br />
diszipliniert agiert und einen großen Willen<br />
gezeigt. „Nufringens Team hat eine gute<br />
Mentalität“, sagt Marlovic. Im Bondorfer<br />
Sturm wird Sven Keck auflaufen.<br />
Marlovic hofft, dass Keck nach seiner<br />
Rückkehr vom SV Eutingen wieder seine<br />
alte Torgefährlichkeit an den Tag legen<br />
wird. Im Tor steht Serdar Yildiz, der vom<br />
VfL Nagold nach Bondorf wechselte.<br />
„Für uns ist das der nächste Knaller<br />
nach dem Spiel gegen die Herrenberger“,<br />
sagt Michael Marquardt. Der Trainer der<br />
dritten Mannschaft des SV vertritt Coach<br />
Willi Zimmermann, der noch im Urlaub<br />
weilt. „Bondorf ist ein ähnlicher Gegner<br />
wie Herrenberg. Wir werden auch am<br />
Sonntag zunächst eher defensiv agieren“,<br />
teams. Die Mannschaft ist eingespielt und<br />
taktisch gut geschult“, sagt Gärtringens<br />
Trainer Hanjo Kemmler. Zudem haben die<br />
Pfullinger in Dominik Grauer einen Stürmer<br />
der Extraklasse in der Landesliga<br />
wieder in ihren Reihen. Er versuchte beim<br />
SSV Reutlingen sein<br />
Glück, war nicht so<br />
erfolgreich wie erhofft<br />
und kehrte zum VfL<br />
zurück. „Grauer ist<br />
ein richtig guter<br />
Mann“, sagt Kemmler.<br />
Seine beiden Innen-<br />
„Ichdenke,der<br />
Kunstrasen kommt<br />
unsentgegen„<br />
verteidiger Dustin HanjoKemmler<br />
Kappus und Dzenis<br />
Skrijelj werden am<br />
Samstag sicherlich stärker gefordert als<br />
am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt<br />
gegen den letztlich offensivschwachen<br />
TB Kirchentellinsfurt.<br />
In Pfullingen spielen die Gärtringer auf<br />
Kunstrasen. Ein Belag, auf dem der FCG<br />
in der vergangenen Saison mitunter gute<br />
Leistungen zeigte. „Ich denke, der Kunstrasen<br />
kommt uns entgegen“, sagt Kemmler.<br />
Tatsächlich müssten die Gärtringer in<br />
der Lage sein, aufgrund ihrer Spielstärke<br />
auf dem künstlichen Geläuf in der Offensive<br />
Akzente zu setzen. Kemmler setzt dabei<br />
auch auf seinen Neuzugang Rico Wentsch,<br />
der am Sonntag gegen Kirchentellinsfurt<br />
in seinem ersten Einsatz<br />
für die Gärtringer<br />
sofort erfolgreich war.<br />
„Rico hat sicherlich<br />
noch etwas konditionellen<br />
Rückstand. Ich<br />
werfe ihn aber dennoch<br />
ins Spiel, er soll<br />
auch über die Punktspiele<br />
seine Fitness<br />
verbessern“, sagt<br />
Kemmler, der auch mit den anderen Neuzugängen<br />
zufrieden war, die im ersten<br />
Spiel zum Einsatz kamen. „Wir haben taktisch<br />
gut gespielt und kaum etwas zugelassen“,<br />
sagte der FCG-Coach nach dem<br />
Spiel. Allerdings signalisierte Rico<br />
Wentsch zu Beginn der Trainingswoche<br />
leichte Knieprobleme, sein Einsatz ist noch<br />
fraglich.<br />
Der VfL Pfullingen will auch in diesem<br />
Jahr ganz oben in der Tabelle mitspielen.<br />
Ein Sieg gegen den FC Gärtringen wäre<br />
nach dem Auftakterfolg bei der Spvgg.<br />
Mössingen ein Schritt in diese Richtung.<br />
Kemmler rechnet damit, dass die Pfullinger<br />
„versuchen werden, uns als Verbandsliga-Absteiger<br />
wehzutun“.<br />
Die Verletztenmisere macht allerdings<br />
Hanjo Kemmler zu schaffen (wir berichteten).<br />
Neben dem eventuell ausfallenden<br />
Selim Altinsoy (Verdacht auf Bänderriss<br />
am Sprunggelenk), wird mit Sicherheit Timo<br />
Prokopp fehlen, der Routinier muss<br />
nach der erneut aufgebrochenen Adduktorenverletzung<br />
pausieren. John Edegbe ist<br />
aufgrund eines Muskelfaserrisses außer<br />
Gefecht. Zudem hat sich Marvin Kreudler<br />
nach anhaltenden Hüftbeschwerden Anfang<br />
der Woche zum Arzt begeben, dort<br />
wurde ein doppelter Rippenbruch festgestellt.<br />
Zwangsläufig wird Hanjo Kemmler<br />
Anleihen an die zweite Mannschaft nehmen<br />
müssen, die Aufstellung fürs Pfullinger<br />
Auswärtsspiel ergibt sich so fast von<br />
selbst.<br />
Das nächste Derby wartet auf den SV Nufringen<br />
Fußball: Bezirksliga-Aufsteigertritt beim SV Bondorfan–VfLHerrenbergempfängt denTSV Schönaich<br />
Der SV Nufringen hat auch am zweiten<br />
Spieltag der Bezirksliga eine schwierige<br />
Aufgabe zu bewältigen. Nach dem<br />
Derby gegen den VfL Herrenberg spielen<br />
die Nufringer am Sonntag beim SV<br />
Bondorf. Die Herrenberger laden ihrerseits<br />
zum Duell zweier Mitfavoriten auf<br />
den Titel, der TSV Schönaich gibt beim<br />
VfL seine Visitenkarte ab.<br />
VonThomasOberdorfer<br />
so Marquardt, der mit dem Auftritt des<br />
Aufsteigers gegen Herrenberg zufrieden<br />
war. „Wir haben relativ wenige Chancen<br />
zugelassen, so muss es auch in Bondorf<br />
sein“, sagt Marquardt, der bei Bondorf besonders<br />
Marlovic und Keck im Blick hat.<br />
„Beide müssen wir in den Griff bekommen.“<br />
Im Volksbankstadion treffen am Sonntag<br />
zwei Teams aufeinander, die sich beide<br />
Chancen ausrechnen, am Ende der Spielzeit<br />
ganz weit oben zu landen. Der VfL<br />
Herrenberg empfängt den TSV Schönaich.<br />
Beide Mannschaften starteten mit einem<br />
Sieg in die neue Saison. Der Sieger dieses<br />
Spiels setzt sich mithin zunächst einmal an<br />
der Tabellenspitze fest. „Das wird ein ganz<br />
anderes Spiel als gegen<br />
Nufringen. Schönaich<br />
wird offensiv<br />
spielen und selber Akzente<br />
setzen. Ich denke,<br />
wir werden dadurch<br />
mehr Räume bekommen.<br />
Uns liegen<br />
solche Gegner mehr<br />
als Teams, die sich<br />
„Wirhaben einfach<br />
viel zu wenig Fußball<br />
gespielt„<br />
Tobias Lindner<br />
hinten reinstellen“,<br />
sagt Herrenbergs Trainer Michael Sattler,<br />
der gegen den TSV auf Ender Özcan verzichten<br />
muss, er ist nach seiner Roten Karte<br />
im Pokalspiel gegen den GSV Maichingen<br />
II noch gesperrt. Besim Ramadani<br />
kommt dafür aus dem Urlaub zurück. Die<br />
beiden Neuzugänge Sevidzem Kanjo und<br />
Sven Schlayer wurden gegen Nufringen<br />
eingewechselt. Es ist damit zu rechnen,<br />
dass sie auch gegen Schönaich zunächst<br />
auf der Bank sitzen werden.<br />
„Das wird in Herrenberg ein Spiel auf<br />
Augenhöhe“, meint Schönaichs Trainer<br />
Mustafa Cakal. „Die Mannschaft, die weniger<br />
Fehler macht, wird gewinnen. Kleinigkeiten<br />
werden das Spiel entscheiden“,<br />
so der TSV-Coach, der in Herrenberg „etwas<br />
anders als gegen Sindelfingen II“<br />
spielen lassen will. „Wir werden eher etwas<br />
defensiver agieren und nicht ganz so<br />
hoch anlaufen“, lautet sein Plan.<br />
Die Einstellung hat gepasst, das Engagement<br />
und die Laufbereitschaft, nicht aber<br />
das fußballerische Niveau: Der TV Darmsheim<br />
hat zum Saisonauftakt zuHause 3:3<br />
gegen den SV Deckenpfronn gespielt und<br />
dabei erst in der dritten Minute der Nachspielzeit<br />
den Ausgleich erzielt. „Wir haben<br />
einfach viel zu wenig Fußball gespielt und<br />
viel zu viel Langholz geschlagen“, spricht<br />
Darmsheims Trainer Tobias Lindner Klartext.<br />
Das war das genaue Gegenteil von<br />
dem, was die Darmsheimer in der Vorbereitung<br />
praktiziert hatten. Am Sonntag<br />
spielt der TVD bei den<br />
SF Gechingen. Die<br />
Sportfreunde starteten<br />
tadellos in die Saison<br />
und siegten 4:1 beim<br />
VfL Nagold II. „Das<br />
wird natürlich eine<br />
schwierige Aufgabe.<br />
Gechingen ist eine der<br />
Topmannschaften in<br />
der Liga“, hält Lindner<br />
große Stücke auf den Gegner. „Wir<br />
müssen in Gechingen mehr mit dem Kopf<br />
dabei sein und unsere spielerischen Stärken<br />
in die Waagschale werfen. Wir müssen<br />
etwas mitnehmen, sonst sind wir rasch unter<br />
Zugzwang“, warnt der TVD-Trainer.<br />
Im Spiel zwischen dem VfL Sindelfingen<br />
II und dem TSV Dagersheim stehen sich<br />
zwei Mannschaften gegenüber, die am ersten<br />
Spieltag verloren hatten und somit unter<br />
Druck stehen. Eine weitere Niederlage,<br />
und ein Platz am Tabellenende wäre garantiert.<br />
„Die Niederlage in Schönaich<br />
kann passieren, das nehmen wir so hin.<br />
Gegen Dagersheim wollen wir aber drei<br />
Punkte holen. Die Leistung gegen Schönaich<br />
in der ersten Hälfte stimmt mich zuversichtlich“,<br />
sagt Sindelfingens Trainer<br />
Kurt Müller. Der TSV kassierte gegen den<br />
SV Althengstett eine bittere Niederlage,<br />
die durch den unberechtigten Platzverweis<br />
von Besnik Gllogjani ihren Ausgangspunkt<br />
fand. Dagersheims Trainer Dieter Grieb<br />
wird auf ihn am Wochenende verzichten<br />
müssen, ebenso wie Kurt Müller auf Denis<br />
Skrijelj, der in Schönaich die Gelb-Rote<br />
Karte erhielt.<br />
Der SV Althengstett startete ebenso erfolgreich<br />
in die Runde wie Aufsteiger VfL<br />
Stammheim, dem zu Hause ein 3:1-Erfolg<br />
gegen den 1. FC Altburg gelang. Am Sonntag<br />
stehen sich beide Mannschaften in Althengstett<br />
gegenüber. Der Sieger der Partie<br />
setzt sich erst einmal im oberen Drittel der<br />
Tabelle fest.<br />
Der TSV Ehningen startete mit einem<br />
3:0-Sieg gegen den hoch gewetteten Aufsteiger<br />
Fortuna Böblingen. Die Ehninger<br />
fahren mit diesem Sieg im Rücken mit<br />
breiter Brust zum 1. FC Altburg, der nach<br />
seiner Auftaktniederlage in Stammheim zu<br />
Hause unbedingt punkten muss, um nach<br />
zwei Spieltagen nicht gleich am Tabellenende<br />
kleben zu bleiben.<br />
Willkommen in der Bezirksliga: Fortuna<br />
Böblingen gab vor der Runde das ehrgeizige<br />
Ziel aus, bis in die Verbandsliga vordringen<br />
zu wollen. Jetzt gilt es aber erst<br />
einmal, sich in der Bezirksliga zu etablieren.<br />
In Ehningen gaben sich die Fortunen<br />
nach rund 70 Minuten geschlagen. Am<br />
Sonntag spielen die Böblinger gegen den<br />
VfL Nagold II,der zuletzt beim 1:4 gegen<br />
Gechingen allein drei Gegentreffer durch<br />
Freistöße einfing. Böblingen steht jedoch<br />
zu Hause unter Zugzwang. Die Fortuna<br />
muss gegen Nagold dreifach punkten, um<br />
nicht nach zwei Spieltagen schon einem<br />
Rückstand gegenüber der Tabellenspitze<br />
hinterherzulaufen.<br />
Der SVDeckenpfronn ist spielfrei, alle<br />
Partien beginnen am Sonntag um15Uhr.
24 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />
Lokalsport<br />
Mücke springt<br />
in die Bresche<br />
Fußball –Der TrainerimUrlaub, der<br />
Co-Trainer ebenfalls, da muss beim VfL<br />
Nagold Fußballchef Götz Mücke selbst<br />
ran. Am morgigen Samstag (15.30 Uhr)<br />
also Mückes Debüt als Trainer in der<br />
Verbandsliga gegen den Aufsteiger TSG<br />
Balingen II.<br />
VonJürgenKlemenz<br />
Gegner Balingen hat Mücke bei dessen<br />
Debüt in der Verbandsliga beobachtet und<br />
beim 1:1 gegen den TSV Berg eine junge,<br />
spielstarke Mannschaft gesehen, die sich<br />
aufgrund einer Steigerung nach der Pause<br />
mit dem Ausgleichstreffer belohnt hat.<br />
„Wir dürfen Balingen nicht zum Spielen<br />
kommen lassen, denn dann werden sie gefährlich.<br />
Wir müssen versuchen, ihren<br />
Spielfluss früh zu unterbinden und unsere<br />
eigenen Stärken durchbringen“, so Mücke<br />
(GB-Foto: enz), der dem Balinger 4-4-2-<br />
System mit einem 4-4-2 begegnen will.<br />
Dabei wird es allerdings einige Änderungen<br />
gegenüber dem 1:1 in Sindelfingen<br />
geben. Denn wie erwähnt, ist Co-Trainer<br />
und Innenverteidiger Marcel Schuon in<br />
Urlaub. Er wird zwei Spiele fehlen. Auf<br />
die Innenverteidigerposition<br />
wird<br />
Matthias Rebmann,<br />
der vom FC Gärtringen<br />
zum VfL<br />
Nagold zurückgekehrt<br />
ist, rücken.<br />
Für dessen Position<br />
außen kommen<br />
Yannic Dengler<br />
oder Fabian Mücke<br />
infrage. Der andere<br />
Außenverteidiger<br />
Adrian Döbele hat<br />
Götz Mücke sich in Sindelfingen<br />
eine Leistenverletzung<br />
zugezogen, da dürfte Mark Kranjc,<br />
der diese Position schon öfters innehatte,<br />
erste Wahl sein, sollte Döbele ausfallen.<br />
Tilo Renz hatte die Woche Grippe und<br />
schaute gestern mal beim Abschlusstraining<br />
vorbei, sein Einsatz ist noch offen.<br />
Götz Mücke bezog auch Stellung zu den<br />
Lücken, die die Abgänge von Daniel<br />
Schachtschneider und Francis Ubabuike<br />
im Sturm der Nagolder gerissen haben.<br />
Der VfL konnte keinen adäquaten Ersatz<br />
finden. „Klar ist, wenn der zweitbeste<br />
Stürmer der Verbandsliga, was die Trefferquote<br />
angeht, uns verlässt, dass das nicht<br />
so einfach zu kompensieren ist. Wenn man<br />
sieht, wie sich Daniel Schachtschneider<br />
jetzt auch in der Oberliga in Reutlingen<br />
präsentiert, kann man ermessen, welcher<br />
Verlust das für uns ist“, so Mücke.<br />
Schachtschneider hat letzte Saison 21 Tore<br />
geschossen, besser war nur Marian Asch,<br />
ebenfalls ein Ex-Nagolder, mit 24 Toren.<br />
„Natürlich ist unsere Offensive nominell<br />
schwächer besetzt als letzte Saison, das<br />
müssen wir aber über das spielerische System<br />
im Verbund lösen.“<br />
Sporttermine am Wochenende<br />
■ Fußball<br />
Verbandsliga Württemberg<br />
Samstag, 15:30 Uhr<br />
TSG Backnang - VfL Sindelfingen<br />
VfL Nagold - TSG Balingen II<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
SV Böblingen - VfB Neckarrems<br />
Landesliga Staffel 3 Württemberg<br />
Samstag, 15:30 Uhr<br />
VfL Pfullingen 1862 - FC Gärtringen<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
SpVgg. Holzgerlingen - SV Zimmern 1905<br />
TSG Young Boys Reutlingen - GSV Maichingen<br />
Bezirksliga<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
VfL Sindelfingen II - TSV Dagersheim<br />
SV Bondorf - SV Nufringen<br />
FV Fortuna Böblingen - VfL Nagold II<br />
SV Althengstett - VfL Stammheim<br />
VfL Herrenberg - TSV Schönaich<br />
Sportfreunde Gechingen - TV Darmsheim<br />
1. FC Altburg - TSV Ehningen<br />
Kreisliga A I<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
TSV Wildberg - TSV Simmersfeld<br />
Spvgg Wart-Ebershardt - SV Gültlingen<br />
SV Sulz am Eck - TSV Möttlingen<br />
Kreisliga A II<br />
Sonntag, 12:30 Uhr<br />
SpVgg. Holzgerlingen II - Türk. SV Herrenberg<br />
Sonntag, 13:00 Uhr<br />
VfL Herrenberg II - FC Unterjettingen<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
TSV Waldenbuch - Spvgg Weil im Schönbuch<br />
TSV Kuppingen - TSV Ehningen II<br />
KSC Böblingen - FC Gärtringen II<br />
SV Rohrau - TSV Hildrizhausen<br />
Kreisliga B III<br />
Sonntag, 13:00 Uhr<br />
TSV Wildberg II - TSV Simmersfeld II<br />
SV Sulz am Eck II - TSV Möttlingen II<br />
Spvgg Wart-Ebershardt II - SV Gültlingen II<br />
Kreisliga B IV<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
SV Magstadt - TSV Öschelbronn<br />
TSV Grafenau - TSV Tailfingen<br />
VfL Oberjettingen - TV Gültstein<br />
SV Oberjesingen - Sportfreunde Kayh<br />
Kreisliga B V<br />
Sonntag, 13:00 Uhr<br />
SV AlthengstettII-K.F.I.B.Sindelfingen<br />
FV Fortuna Böblingen II -Spvgg Aidlingen<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
FV RadnikSindelfingen -TSV SchönaichII<br />
Carina Spengler (rechts/im Spiel gegen Saarbrücken) und der VfL Sindelfingen wollen in der neuen Runde nicht erneut<br />
so lange umden Klassenerhaltzittern müssen<br />
GB-Foto (Archiv): Eibner<br />
Der Kader ist komplett umgekrempelt<br />
Fußball: SindelfingerFrauenstarten am Sonntag beiSchottMainz in dieSaison<br />
Mit einem souveränen 3:0-Pokalerfolg<br />
gegen den ETSV Würzburg hatten die<br />
Zweitliga-Fußballerinnen des VfL Sindelfingen<br />
am vergangenen Wochenende<br />
eine gelungene Generalprobe. Am<br />
Sonntag (14 Uhr) steht für die Mannschaft<br />
von Trainer Saban Uzun das erste<br />
Ligaspiel beim TSV Schott Mainz auf<br />
dem Programm.<br />
VonDanielBilaniuk<br />
Den klaren 3:0-Sieg in der ersten Runde<br />
des DFB-Pokals gegen die Gäste aus<br />
Würzburg wollte VfL-Trainer Saban Uzun<br />
als Fingerzeig für die Punkterunde nicht<br />
gelten lassen. „In der ersten Halbzeit haben<br />
wir viel Positives gesehen. Nach dem<br />
Wechsel hat man gemerkt, dass die Partie<br />
bereits entschieden ist. Da haben die Mädels<br />
nicht mehr als nötig getan“, sagte Saban<br />
Uzun nach der Begegnung.<br />
Kreisliga B VI<br />
Sonntag, 11:00 Uhr<br />
FV Fortuna Böblingen III - Türk. SV Herrenberg II<br />
Sonntag, 13:00 Uhr<br />
KSC Böblingen II - Spvgg Aidlingen II<br />
SV Rohrau II - TV Altdorf II<br />
TSV Waldenbuch II - Spvgg Weil im Schönbuch II<br />
TSV Kuppingen II - TSV Ehningen III<br />
Kreisliga A III Alb<br />
Sonntag, 15:00 Uhr<br />
SG Poltringen/Pfäffingen - Eintracht Rottenburg<br />
TSV Altingen - SV Hirrlingen<br />
Frauen WFV-Pokal<br />
Sonntag, 11:00 Uhr<br />
SV Winnenden - VfL Sindelfingen II<br />
SV Gomadingen - SV Böblingen<br />
Sonntag, 17:00 Uhr<br />
SV Maierhöfen/Grünenbach - SV Alberweiler<br />
2. Bundesliga Frauen Süd<br />
Sonntag, 14:00 Uhr<br />
TSV Schott Mainz - VfL Sindelfingen<br />
■ Handball<br />
Turnier in Neckarsulm, Frauen<br />
Samstag, BalleiNeckarsulm<br />
15 Uhr: Neckarsulmer SU – TuS Metzingen<br />
16.10 Uhr: SG H2Ku Herrenberg - BBM Bietigheim<br />
17.30 Uhr: Spiel um Platz drei<br />
18.50 Uhr: Finale<br />
■ Radball<br />
4. UCI Weltcup-Turnier in Altdorf<br />
Samstag, 11 Uhr, Rollhockeyhalle Seedorf(Schweiz)<br />
Turnier mit Uwe Berner und Matthias König vom RV<br />
Gärtringen<br />
■ Reitsport<br />
Turnier in Waldachtal-Heiligenbronn<br />
Freitag<br />
7.30 Uhr: Springprüfung Kl. L mit 2 Phasen<br />
9.30 Uhr: Zweisterne-Zeitspringprüfung Kl. M<br />
12.30 Uhr: Springprüfung Kl. M mit 2 Phasen<br />
15.30 Uhr: Zeitspringprüfung Kl. S<br />
Samstag<br />
7 Uhr: Springprüfung Kl. M<br />
10 Uhr: Springpferdeprüfung Kl. M Nachwuchspferdefinale,<br />
12 Uhr: Stilspringprüfung Kl. A Qualifikation Landeskids-Cup<br />
13.15 Uhr: Zweisterne-Punktespringprüfung Kl. M mit Joker,<br />
16 Uhr: Springprüfung Kl. S<br />
Sonntag<br />
8Uhr:SpringprüfungKl. Mmit Siegerrunde<br />
9.30 Uhr: Zweisterne-Springprüfung Kl. M mit Siegerrunde<br />
11.30 Uhr: Springprüfung Kl. S mit Stechen<br />
13.30 Uhr: Stilspringprüfung Kl. A Qualifikation<br />
Landeskids-Cup<br />
15 Uhr: Zweisterne-Springprüfung Kl. S mit Stechen Großer<br />
Preis<br />
(Reitanlage des RC Heiligenbronn an der Wallfahrtskirche in<br />
Waldachtal-Heiligenbronn)<br />
-fh-<br />
Beim Ligastart am Sonntag rechnet<br />
Uzun mit mehr Gegenwehr seitens des<br />
Kontrahenten. „Schott Mainz ist eine erfahrene<br />
Mannschaft, die sowohl über ein<br />
gutes spielerisches Niveau als auch über<br />
starke Einzelspielerinnen verfügt.“ Für<br />
Uzun steht fest, dass die Mainzerinnen<br />
„für die eine oder andere Überraschung“<br />
sorgen werden.<br />
Die eigene Truppe, mit der VfL-Trainer<br />
Uzun am Sonntag versuchen wird, in<br />
Mainz die ersten Punkte einzufahren, hat<br />
mit der Mannschaft der letzten Saison<br />
nicht mehr viel gemeinsam. So standen im<br />
Pokalspiel gegen Würzburg gerade einmal<br />
vier Spielerinnen in der Startelf, die in der<br />
vergangenen Rückrunde regelmäßig aufliefen:<br />
Bianca Blöchl, Carina Spengler, Jana<br />
Siegle und Stefanie Grimm. Der Rest<br />
der Mannschaft bestand aus Neuzugängen<br />
oder Rückkehrerinnen, die nach langer<br />
Verletzungspause nun wieder langsam herangeführt<br />
werden.<br />
Von den insgesamt sieben Neuzugängen<br />
erhofft man sich bei den Sindelfinger<br />
Zweitliga-Damen in erster Linie, „dass sie<br />
sich im Rahmen ihres Potenzials weiterentwickeln<br />
und ihre Fähigkeiten bestmöglichst<br />
ins Team einbringen“, so Saban<br />
Uzun. Dafür prädestiniert dürfte Joy<br />
Strähle sein. Die 24-jährige Abwehrspielerin<br />
absolvierte für Holstein Kiel insgesamt<br />
107 Zweitligaspiele und wurde in der letzten<br />
Saison zur drittbesten Spielerin dieser<br />
Klasse gekürt.<br />
Ebenfalls über jede Menge Zweitligaerfahrung<br />
verfügt Neuzugang Kerstin Bogenschütz.<br />
Die 20-jährige Defensivspezialistin<br />
stieß von Ligakonkurrent TSG Hoffenheim<br />
II zur Mannschaft des Trainergespanns<br />
Saban Uzun und Alexander<br />
Schick. „Neue Spielerinnen bringen immer<br />
Qualität in die Mannschaft und bieten<br />
neue taktische Möglichkeiten“, sagt Uzun<br />
zu den Veränderungen im Spielerkader. In<br />
Sachen Saisonziel gibt sich der VfL-Trainer<br />
optimistisch. „Wir möchten eine entspanntere<br />
Saison als die letzte erleben, als<br />
wir lange gegen den Abstieg kämpfen<br />
mussten. Unser Hauptziel für die neue<br />
Runde ist es, als Mannschaft konstanter zu<br />
werden und in jedem Spiel unser vorhandenes<br />
Potenzial abzurufen, um möglichst<br />
viele Punkte zu holen“, so Uzun.<br />
■ Motorsport<br />
7. Herrenberger Maico-Treffen<br />
Sonntag, 9Uhr,Sindlinger Hof<br />
Ab 9 Uhr: Eintreffen der Fahrer, Begrüßung und Vorstellung<br />
der Fahrzeuge<br />
14 Uhr: Nennungsende<br />
Weitenburger Damen in der Oberliga<br />
Golf –AmSonntag zählte jeder Schlag beim Finale der DGL-Regionen-Gruppenliga Baden-Württemberg.<br />
Sieben Damen-Mannschaften gingen auf der anspruchsvollen Anlage<br />
des Golfclubs Obere Alpin Stühlingen an den Start. Nur den drei Besten gelang der Aufstieg<br />
in die Oberliga. Die Mannschaft des Golfclub Schloss Weitenburg glänzte schon<br />
während der gesamten Saison durch solide Leistungen in der Vorrunde und konnte sich<br />
mit einem hervorragenden dritten Platz in der Gruppe 2 für die Finalrunde qualifizieren. Janet<br />
Krall (Tübingen, HC 3,9), Uschi Ilg (Herrenberg, HC 8,8), Katja Eckert (Stuttgart, HC<br />
8,8), Teresa Fuchs-Mustaff (Herrenberg, HC 11,8), Anni Bengner (Holzgerlingen, HC 13,5)<br />
und Elke Gläser (Balingen, HC 14,0) mussten sich gemeinsam gegen die Teams der Golfclubs<br />
Ulm, Bad Rappenau, Schloss Monrepos, Königsfeld, Baden Hills und Bruchsal<br />
durchsetzen. Wie bereits in den Vorrunden-Spielen zeichnete sich auch am Finaltag der<br />
Favorit schnell ab. Das Ulmer Team war mit seiner jungen Mannschaft nicht zu stoppen<br />
und ließ sich auch im Finale den ersten Platz nicht nehmen. Mit insgesamt 450 und 20<br />
Schlägen Vorsprung vor Bad Rappenau erkämpfte sich die Damen-Mannschaft des Golfclub<br />
Schloss Weitenburg den zweiten Platz und somit den sicheren Aufstieg in die Oberliga.<br />
Das Erfolgsteam (hintere Reihe von links): Uschi Ilg, Claudia Hues, Janet Krall, Alina<br />
Pleli; vordere Reihe von links: Katja Eckert, Theresa Fuchs-Mustaff, Anni Bengner. Auf<br />
dem Bild fehlen Elke Gläser und Barbara Barthelmess.<br />
gb/GB-Foto: gb<br />
Vargas-Müller kann<br />
wieder wirbeln<br />
Fußball –Der Saisonauftakt der Böblinger<br />
Verbandsliga-Fußballer mit dem 1:1<br />
bei Normannia Gmünd konnte sich schon<br />
mal sehen lassen. Am Sonntag (15 Uhr)<br />
soll im Heimspiel gegen den VfB Neckarrems<br />
der erste Sieg hier. Die Voraussetzungen<br />
sind gar nicht so schlecht. Ivan Vargas-Müller<br />
kann nach seiner Gelb-Rot-<br />
Sperre wieder im Sturm wirbeln, Simon<br />
Hauth und Sascha Raich stehen ebenfalls<br />
wieder zur Verfügung. Nur Fabian Schragner<br />
wird wegen eines Außenbandrisses<br />
noch mindestens für zwei Spiele ausfallen.<br />
„Die Jungs sind heiß“, sagt Böblingens<br />
spielender Co-Trainer Steffen Lauser, „wir<br />
wollen unbedingt beim ersten Heimauftritt<br />
drei Punkte holen.“ Für noch größere Vorfreude<br />
sorgt die Tatsache, dass der Stadionrasen<br />
nach mehrwöchiger Schonung<br />
„wie ein Teppich daliegt. Da muss man<br />
einfach Lust zum Fußballspielen bekommen“,<br />
sagt Lauser, der diese Woche den<br />
urlaubenden Bernd Gluiber vertritt. Für<br />
Lauser ist der VfB Neckarrems keine unbekannte<br />
Mannschaft: „Zu meinen Zeiten<br />
in Hollenbach haben wir noch in der Oberliga<br />
gegen Neckarrems gespielt. Die Mannschaft<br />
hat sich zwar enorm verändert,<br />
trotzdem wird das eine schwere Aufgabe.<br />
Da darf man sich auch von der Auftakt-<br />
Niederlage des VfB gegen Backnang nicht<br />
täuschen lassen.“ Trotzdem ist das Ziel der<br />
Böblinger am Sonntag klar: „Wir wollen<br />
selbstverständlich gewinnen und an die<br />
tolle Heimserie aus der Rückrunde der<br />
Vorsaison anknüpfen.“<br />
-smü-<br />
Schütt trotzt den<br />
vielen Ausfällen<br />
Fußball –Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen<br />
den VfL Nagold gastiert der VfL Sindelfingen<br />
am Samstag um 15.30 Uhr bei<br />
der TSG Backnang. Bei VfL-Trainer Maik<br />
Schütt herrscht trotz der Personalsorgen<br />
große Vorfreude auf das zweite Verbandsliga-Spiel.<br />
Bei dieser großen Anzahl an<br />
Spielern, die beim Gastspiel des VfL Sindelfingen<br />
in Backnang nicht zur Verfügung<br />
stehen, würde so mancher Trainer<br />
verzweifeln. Nicht so der VfL-Coach Maik<br />
Schütt: „Natürlich fallen für das Spiel in<br />
Backnang zahlreiche Akteure aus. Wir haben<br />
aber trotzdem einen großen Konkurrenzkampf<br />
und ausgeglichenen Kader und<br />
können dies hoffentlich kompensieren. Mir<br />
standen im Training immer noch 22 Mann<br />
zur Verfügung, so dass wir gute Trainingseinheiten<br />
absolvieren konnten.“ Unter anderem<br />
Kapitän Daniel Kniesel (Flitterwochen)<br />
und Ersatzkapitän Oliver Glotzmann<br />
(DFB-Begleittrainerlehrgang) stehen nicht<br />
zur Verfügung. „Zwei solche Führungsspieler<br />
zu ersetzen, wird natürlich sehr<br />
schwierig“, so Maik Schütt. Neben Kniesel<br />
und Glotzmann muss der VfL Sindelfingen<br />
allerdings auch auf Alexander Gans, Keven<br />
Müller, Dominik Pretz, Yasin Horoz,<br />
Thorsten Schneider, Marcel Pross, Patrick<br />
Wünsch, Lars Jäger, Denis Gonsior und<br />
Dennis Radojkovic (verletzt, urlaubsbedingt<br />
oder Trainingsrückstand) verzichten.<br />
„Ich freue mich schon auf den Tag, an dem<br />
wir einmal in Bestbesetzung auflaufen<br />
können. Aber auch so stellen wir ein konkurrenzfähiges<br />
Team und werden in Backnang<br />
alles indie Waagschale werfen.“ -dk-<br />
eserforum<br />
www.gaeubote.de<br />
„Es wurde keine<br />
Versetzung beantragt“<br />
Betr.: Leserbrief von Ralf Richter in der<br />
Ausgabe vom 26. August<br />
Spontan, als ich den Bericht las, fiel mir<br />
ein, dass der SV Nufringen vor einigen<br />
Jahren, als die erste Mannschaft in der Bezirksliga<br />
spielte und deren zweite Mannschaft<br />
in der Kreisliga A wie wir um das<br />
Überleben kämpfte, aus der ersten Mannschaft<br />
aus der Bezirksliga gegen uns<br />
(KLA) Spieler einsetzte, um nicht abzusteigen.<br />
Um in der Sprache des Verfassers<br />
zu bleiben. Hier ist der Hinweis auf Fair<br />
Play nicht nur ein Eigentor, sondern eher<br />
Nachtreten von hinten.<br />
Fakt ist: Ich habe bereits am Ende der<br />
Spielrunde beim Staffelleiter angefragt,<br />
was passieren würde, wenn wir absteigen<br />
und mit zwei Mannschaften in der KLB in<br />
Konkurrenz spielen wollen. Antwort:<br />
Dann spielt ihr in den Staffeln B 5 und<br />
B 6, da in der Staffel B 4 nur mit Reserve<br />
gespielt wird. Es wurde keine Versetzung<br />
beantragt, sondern dies war eine klare<br />
Aussage. Nachdem die Einteilung erfolgt<br />
war, hatte ich nochmals mit dem WFV<br />
Kontakt und angekündigt, dass wir mit<br />
der ersten Mannschaft in die B 6 gehen<br />
wollen. Da wurde mir geraten, nichts mehr<br />
in den Spielplänen zu ändern.<br />
Da wir mit zwei Mannschaften in der<br />
Kreisliga B spielen, wundert es mich sehr,<br />
dass man sich dann aufregt, wenn wir<br />
selbst entscheiden, in welcher B-Liga wir<br />
mit welcher Mannschaft spielen.<br />
Wenn wir früher die Mannschaften, die<br />
von oben Spieler nach unten genommen<br />
haben, darauf angesprochen haben, hieß<br />
es: Wenn ihr es könntet, würdet ihr es auch<br />
machen! Fair Play??<br />
Danke noch, dass wir in einem Atemzug<br />
mit Camp Nou und der Mercedes-Benz-<br />
Arena genannt werden! Edgar Benz<br />
Abteilungsleiter Spvgg. Aidlingen
Lokalsport Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 25<br />
Altingen muss mit<br />
Druck umgehen<br />
Fußball –Ein Spitzenspiel in derKreisliga<br />
A III (Bezirk Alb) steht dem TSV Altingen<br />
ins Haus, zählt doch der Gast SV<br />
Hirrlingen zum erweiterten Favoritenkreis.<br />
VonChristianIgnatzi<br />
Beim TSV Altingen haben sie in diesen<br />
Tagen gut lachen. Dem 2:2 in Wendelsheim,<br />
bei dem durchaus mehr drin gewesen<br />
wäre, folgte ein klarer 3:0-Sieg in der<br />
zweiten Pokalrunde gegen den TGV Entringen.<br />
Jetzt gilt es im Heimspiel gegen<br />
den SV Hirrlingen am Sonntag (15.30 Uhr)<br />
nachzulegen. Ein Zuckerschlecken wird<br />
das nicht, glaubt TSV-Trainer Frank Fahrner:<br />
„Hirrlingen gehört zum selbst ernannten<br />
Favoritenkreis“, sagt er. „Und sie stehen<br />
jetzt unter Druck.“ Unter Druck stehen<br />
die Gäste tatsächlich, weil sie mit zwei<br />
Niederlagen in die Runde gestartet sind<br />
und zu allem Überfluss auch noch aus dem<br />
Bezirkspokal flogen. „Jetzt müssen sie zeigen,<br />
wie sie mit diesem Druck umgehen<br />
können“, sagt Fahrner, der aber betont,<br />
dass man am dritten Spieltag noch nicht<br />
viel zu den Gegnern sagen könne. Interessant<br />
wird die Frage, wie die Mannschaft<br />
mit der englischen Woche umgeht. „Die<br />
Jungs werden sicher noch schwere Beine<br />
haben, aber wir haben im Pokal ein bisschen<br />
rotiert“, sagt Fahrner.<br />
0:1 in Tübingen und 2:3 vor eigenem Publikum<br />
gegen den SV Pfrondorf. Der Trainer<br />
der SG Poltringen/Pfäffingen, Ioannis<br />
Tsapakidis bringt es vor dem Heimspiel<br />
gegen Rottenburg am Sonntag (15 Uhr) auf<br />
den Punkt: „Wir haben gezeigt, dass wir in<br />
dieser Liga mithalten können.“ Auch das<br />
Ausscheiden aus dem Pokal unter der Woche,<br />
wieder gegen Pfrondorf und wieder<br />
unglücklich mit 2:3, tut der Motivation der<br />
Mannschaft keinen Abbruch. Denn: Dass<br />
die SG nach den ersten beiden Spielen auf<br />
dem 14. Rang und damit auf dem Relegationsplatz<br />
steht, ist nur eine Momentaufnahme.<br />
Und genau das soll es auch bleiben.<br />
Deshalb gilt es gegen die Eintracht aus<br />
Rottenburg zu punkten, die einen Sieg aus<br />
zwei Spielen geholt hat.<br />
Sulzer müssen<br />
cleverer agieren<br />
Fußball –Erstes Heimspiel in derneuen<br />
Spielklasse: Am Sonntag erwartet<br />
Aufsteiger SV Sulz am Eck den TSV<br />
Möttlingen. Der TSV Wildberg bekommt<br />
es in der A I zu Hause mit dem<br />
Aufsteiger TSV Simmersfeld zu tun.<br />
VonAndreas Gauss<br />
So recht freuen konnte sich Gunter Deuble,<br />
der Abteilungsleiter des SV Gültlingen,<br />
am vergangenen Sonntag nicht über<br />
den 2:1-Derbysieg gegen den TSV Wildberg.<br />
Denn nach nur einer halben Stunde<br />
Spielzeit zog sich Mittelfeldrenner Philipp<br />
Tartsch einen Bänderriss zu. Deuble rechnet<br />
damit, dass der Spieler sechs Wochen<br />
ausfallen wird. Umstellen muss SVG-Spielertrainer<br />
Timo Sauer die Mannschaft vor<br />
dem Auswärtsspiel am Sonntag bei der<br />
Spvgg. Wart/Ebershardt (15 Uhr) aber<br />
nicht nur deshalb. Denn mit Matthias<br />
Schneider, Marcel Weil und Mustafa Topuzelli<br />
haben sich drei Akteure quasi zum<br />
Rundenstart in den Urlaub verabschiedet.<br />
Stürmer Topuzelli fehlt ganze drei Wochen.<br />
Wart hatte zum Saisonauftakt noch<br />
spielfrei. Deuble rechnet mit einem schweren<br />
Spiel: „Die Spvgg. hat gute Einzelspieler,<br />
da müssen wir aggressiv dagegenhalten.<br />
So wie in der letzten Saison wäre ich<br />
mit einem Unentschieden zufrieden.“<br />
Trotz der 0:2-Niederlage bei der SG<br />
Neuweiler/Oberkollwangen war Harald<br />
Schneller, Trainer des SV Sulz am Eck, mit<br />
der Leistung seines Teams nicht unzufrieden.<br />
Seine Spieler hätten aber gemerkt,<br />
dass es eine Liga höher eben auch auf<br />
Kleinigkeiten ankomme. Schneller: „Einige<br />
Zweikämpfe haben wir nicht clever genug<br />
geführt.“ Prompt handelte sich Routinier<br />
Steffen Mast eine Gelb-Rote Karte ein<br />
und ist für das Heimspiel am Sonntag gegen<br />
den TSV Möttlingen (15 Uhr) erst mal<br />
gesperrt. Vor dem Gegner hat Schneller<br />
Respekt: „Möttlingen verfügt über eines<br />
der offensivstärksten Teams der Liga.“ Vor<br />
allem die langen Bälle in die Spitze will<br />
der Sulzer Trainer unterbinden. Nach einem<br />
Kurzurlaub am letzten Wochenende<br />
steht Martin Röhm wieder zur Verfügung:<br />
„Er wird auch von Anfang an spielen.“<br />
„Die Mannschaft muss am Sonntag sofort<br />
eine Antwort geben“, fordert Tobias<br />
Köhler, Spielertrainer des TSV Wildberg,<br />
nach der 1:2-Derbyniederlage in Gültlingen.<br />
Gefallen hat ihm, dass sein Team nach<br />
dem 1:2-Anschlusstreffer in den letzten<br />
zehn Minuten noch ein Aufbäumen gezeigt<br />
hat. Auf drei Akteure muss Köhler am<br />
kommenden Sonntag im Heimspiel gegen<br />
den Aufsteiger TSV Simmersfeld (15 Uhr)<br />
verzichten: Johannes Schaffert und Manuel<br />
Neubert haben sich in einen Kurzurlaub<br />
verabschiedet, Clemens Beck ist privat<br />
verhindert. Der Wildberger Spielertrainer<br />
erwartet ein „ruppiges Spiel“. Köhler:<br />
„Die Simmersfelder Mannschaft kenne ich<br />
zwar nicht, aber nach ihrem 3:1-Auftaktsieg<br />
gegen Ostelsheim werden sie sich sicher<br />
gegen uns nicht verstecken. Da muss<br />
meine Mannschaft von Beginn andagegenhalten.“<br />
Rohrau geht selbstbewusstins Nachbarschaftsduell<br />
Fußball: A-Liga-Derby gegen denAbsteiger TSV Hildrizhausen–Türk.SVfiebert demSaisonstartentgegen<br />
Mit dem KSC Böblingen und dem Türk.<br />
SV Herrenberg stehen gleich zwei Aufsteiger<br />
vor ihrem ersten A-Liga-Einsatz<br />
in der aktuellen Spielzeit. Während der<br />
Türk. SV bereits um 12.30 Uhr bei der<br />
zweiten Holzgerlinger Mannschaft gastiert,<br />
empfängt der KSC Böblingen um<br />
15 Uhr den FC Gärtringen II. Eine spannende<br />
Partie erwartet FCU-Coach Markus<br />
König gegen die zweite Mannschaft<br />
des VfL Herrenberg (13 Uhr).<br />
VonDavid Gross<br />
Nach knapp sechs Wochen Vorbereitung<br />
ist man beim Aufsteiger Türk. SVHerrenberg<br />
mehr als nur bereit für die neue<br />
Spielzeit in der neuen Spielklasse. Mit<br />
zahlreichen Testspielen und intensivem<br />
Training scheint das Herrenberger Trainerduo<br />
mit Muhammed Sahingöz und<br />
Mehmet Özkoyuncu die Mannschaft auf<br />
die Pflichtspielaufgabe gegen die zweite<br />
Mannschaft der Spvgg. Holzgerlingen am<br />
Sonntag (12.30 Uhr) perfekt eingestellt zu<br />
haben. „Unsere Neuzugänge haben sich<br />
gut in die Mannschaft eingebunden und<br />
die Leistungen im Training sprechen für<br />
sich“, freut sich Mehmet Özkoyuncu, der<br />
dem Saisonstart wie der Rest der Mannschaft<br />
schon lange entgegenfiebert. „Es<br />
wird bestimmt nicht einfach. Trotzdem ist<br />
das Ziel, einen Dreier zum Saisonstart zu<br />
holen. Ich traue der Mannschaft alles zu“,<br />
sprüht Özkoyuncu vor Optimismus.<br />
Ein Auftakt nach Maß gelang dem VfL<br />
Herrenberg II in Weil im Schönbuch. Mit<br />
dem soliden 2:0-Erfolg zeigte das Team<br />
von Holger Schulz, dass es auch in diesem<br />
Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben<br />
möchte und das vorhandene Potenzial ausreicht,<br />
um eine gute Mittelfeldrolle zu<br />
spielen. Einen idealen Gradmesser bietet<br />
deshalb die anstehende Begegnung gegen<br />
den FC Unterjettingen am Sonntag (13<br />
Uhr), der in den vergangenen Spielzeiten<br />
immer wieder einmal als ein heißer Kandidat<br />
für den Aufstieg gehandelt wurde.<br />
„Nach sieben Wochen Vorbereitung freuen<br />
wir uns jetzt natürlich auf das erste Spiel.<br />
Trotzdem erwartet uns mit Herrenberg ein<br />
Gegner mit einigen richtig guten Einzelspielern.<br />
Dennoch sind wir gewillt, Punkte<br />
zu sammeln, um auch<br />
in diesem Jahr wieder<br />
vorne anzugreifen“,<br />
zeigt sich FCU-Coach<br />
Markus König durchaus<br />
zuversichtlich.<br />
Mit einem Testspiel<br />
gegen die Verbandsliga<br />
A-Jugend des VfL<br />
Herrenberg wollte sich<br />
der TSV Kuppingen<br />
„Icherwarte eine<br />
hochklassige Partie,<br />
in der wir alles<br />
abrufenmüssen„<br />
Javier Klug<br />
am Mittwochabend<br />
auf die anstehende<br />
Aufgabe gegen den TSV Ehningen II<br />
(Sonntag, 15 Uhr) einstimmen. Mit 3:1<br />
überzeugte eine auf einigen Positionen neu<br />
formierte Kuppinger Mannschaft vor allem<br />
in puncto Defensivarbeit und Umschaltspiel.<br />
Diemo Hlawinka und zweimal Dany<br />
Brauns waren dabei auf Kuppinger Seite,<br />
Metehan Kizilagli in letzter Minute für<br />
den Herrenberger Nachwuchs erfolgreich.<br />
Mit einem Positiverlebnis möchte der<br />
TSV Öschelbronn in die neue B-IV-Saison<br />
starten. Und da man zurzeit personell aus<br />
dem Vollen schöpfen kann, rechnet sich<br />
TSV-Trainer Thomas Geke auch im Auswärtsspiel<br />
beim A-Liga-Absteiger SV<br />
Magstadt gute Chancen aus. „Wir gehen<br />
mit gemischten Gefühlen in diese Partie.<br />
Leicht wird es auf gar keinen Fall, trotzdem<br />
muss ein Dreier zum Auftakt unser<br />
Anspruch sein. Das Team ist nach der langen<br />
Vorbereitung auch schon richtig heiß“,<br />
sagt der Coach. Doch auch Magstadt<br />
möchte man nach der 1:3-Pleite gegen den<br />
TSV Tailfingen ein klares Zeichen setzen<br />
und zurück in den Kurs finden.<br />
Als Meisterfavorit sieht Steffen Reutter,<br />
Coach des TV Gültstein, den anstehenden<br />
Gegner VfL Oberjettingen. „Das wird ein<br />
richtig harter Brocken“, weiß Reutter genau,<br />
dem die Ausfälle von Leistungsträger<br />
Stefan Maier und Kapitän Robin Riethmüller<br />
zusätzlich zu schaffen machen. „Ich<br />
bin gespannt, was für uns drin ist. Wir ge-<br />
DavidSchosda(rechts): FührungsfigurimTeamdes TSVHildrizhausen<br />
„Das war eine Partie, um Selbstbewusstsein<br />
zu tanken“, erklärt Kuppingens Coach<br />
Michael Haas, dessen Team sich zuletzt<br />
dem TSV Hildrizhausen trotz großem Engagement<br />
und Laufbereitschaft noch mit<br />
1:4 geschlagen geben musste. „Spielerisch<br />
und kämpferisch wollen wir auf unserer<br />
gezeigten Leistung aufbauen. Die individuellen<br />
Fehler, die uns<br />
gegen Hausen am Ende<br />
das Genick gebrochen<br />
haben, müssen<br />
wir aber unbedingt<br />
abstellen. Denn auch<br />
Ehningen wird uns alles<br />
abverlangen“, so<br />
Haas. Erschwerend<br />
hinzu kommt außerdem,<br />
dass mit dem<br />
Ausfall von Oktay Erkan<br />
(Verdacht auf Innenbandriss),<br />
der eine tolle Vorbereitung<br />
gespielt hat, ein wichtiger Mann fehlt.<br />
Auch hinter dem Einsatz von Torjäger Sebastian<br />
Kramer steht noch ein dickes Fragezeichen.<br />
Trotzdem will man in Kuppingen<br />
um jeden Preis den ersten Dreier der<br />
Saison einfahren.<br />
Über einen Bilderbuch-Auftakt konnte<br />
sich der SV Rohrau am letzten Wochenende<br />
gegen die zweite Maichinger Mannschaft<br />
freuen. Mit 5:0 fertigte die Klug-Elf<br />
den überforderten Gegner nach allen Regeln<br />
der Kunst ab. Darüber, dass es im<br />
Nachbarschaftsduell gegen den TSV Hildrizhausen<br />
allerdings keinen ähnlichen<br />
Selbstläufer geben wird, ist man sich in<br />
Rohrau aber durchaus bewusst. „Mit so einer<br />
starken Mannschaft brauchen sie sich<br />
nicht zu verstecken“, sagt SVR-Coach Javier<br />
Klug, der sein Team vor allem vor der<br />
gegnerischen Achse, bestehend aus Marc<br />
Pimpertz, David Schosda und Patrick<br />
Miess, warnt. Klug: „Da warten richtig gute<br />
Spieler auf uns. Ich erwarte eine hochklassige<br />
A-Liga-Partie, in der wir alles abrufen<br />
müssen, was wir haben.“ Und obwohl<br />
der Gastgeber aus Rohrau mit Dennis<br />
Klemm (Muskelfaserriss), Simon Müsel<br />
und Marcel Gajdos auf wichtige Akteure<br />
verzichten muss, bleibt Klug optimistisch.<br />
„Die Ausfälle können wir kompensieren.<br />
Wir wollen jedes Spiel gewinnen und das<br />
muss auch gegen Hildrizhausen das Ziel<br />
sein“, strahlt er Zuversicht aus.<br />
In seinem ersten Spiel der neuen A-Liga-Saison<br />
empfängt Aufsteiger KSC Böblingen<br />
am Sonntag (15 Uhr) den FC Gärtringen<br />
II, der personell zurzeit eher auf<br />
dem Zahnfleisch daherkommt. So fehlen<br />
GB-Foto (Archiv): Schmidt<br />
FCG-Trainer Andreas Wagner mit Timo<br />
Renz (Urlaub) und Thomas Wohlbold<br />
gleich zwei Leistungsträger. „Es wird relativ<br />
schwer, eine Innenverteidigung zusammenzustellen.<br />
Trotzdem sollten wir mit<br />
dem Kader, der uns zur Verfügung steht,<br />
eine schlagfertige Truppe auf den Platz bekommen<br />
und drei Punkte holen“, sagt<br />
Wagner, der den Aufsteiger nur schwer<br />
einschätzen kann. „Unser Saisonziel ist ein<br />
einstelliger Tabellenplatz. Deshalb werden<br />
wir den Gegner nicht unterschätzen und<br />
alles geben, um zu gewinnen.“<br />
Ein echter Schönbuch-Klassiker steht<br />
mit der Begegnung zwischen dem TSV<br />
Waldenbuch und der Spvgg. Weil im<br />
Schönbuch an. Nach einigen Jahren treffen<br />
die beiden Vereine durch den Bezirksliga-<br />
Abstieg des TSV nun auch in der Liga wieder<br />
aufeinander. Mit der 1:4-Pokalpleite<br />
beim SV Rohrau hatte Waldenbuch schon<br />
einmal einen ersten Eindruck davon bekommen,<br />
was in der neuen Spielklasse auf<br />
einen zukommen könnte. Trotzdem verlief<br />
der Start in die A II nach Maß, ein 2:1-Sieg<br />
bei der Gärtringer Zweiten sorgte für ein<br />
Positiverlebnis. Wie viel im Derby für die<br />
beiden Lager jedoch zu holen ist, wird sich<br />
am Sonntag (15 Uhr) zeigen. Spielfrei ist<br />
der GSV Maichingen II.<br />
SV Oberjesingen ist auf Wiedergutmachung aus<br />
Fußball: TSVÖschelbronnstartet mit dem Auswärtsspiel beim SV Magstadt in dieSaisonder Kreisliga BIV<br />
Gegen den VfL Oberjettingen will der<br />
TV Gültstein am Sonntag (alle Spiele<br />
um 15 Uhr) die gute Stimmung im<br />
Team in Punkte umwandeln. Oberjesingen<br />
drängt nach verpatztem Auftakt<br />
gegen die SF Kayh auf Wiedergutmachung.<br />
Der TSV Tailfingen gastiert<br />
beim TSV Grafenau. Aufgrund einer<br />
Hochzeit wurde die Begegnung zwischen<br />
dem TV Nebringen und dem<br />
SV Mötzingen auf den 10. September<br />
(19 Uhr) verschoben.<br />
VonDavid Groß<br />
Die Vorbereitung ist Geschichte: Am Sonntag bestreitet der TSV Öschelbronn(gelb)seinerstesSaisonspiel<br />
GB-Foto (Archiv): Schmidt<br />
hen ohne Druck in diese Partie. Wenn wir<br />
Punkte mitnehmen können, wäre das klasse,<br />
falls nicht, aber auch kein Weltuntergang“,<br />
betont Reutter.<br />
„Der TSV Grafenau ist als Gegner ganz<br />
schwierig einzuschätzen. Ich habe schon<br />
gefühlte tausendmal gegen sie gespielt, allerdings<br />
immer eine komplett andere Leistung<br />
und Mannschaft gesehen“, erklärt<br />
Daniel Heuberger, Trainer des TSV Tailfingen.<br />
Nach dem positiven Auftakt gegen<br />
den SV Magstadt ist die Zielsetzung allerdings<br />
auch in der zweiten Begegnung der<br />
aktuellen Spielzeit klar vorgegeben: Ein<br />
Punktgewinn soll her. Und da man in Tailfingen<br />
personell momentan lediglich auf<br />
den sich im Urlaub befindenden Christopher<br />
Hartmann verzichten muss, bestehe<br />
ohnehin kein Grund zum Tiefstapeln. „Wir<br />
gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Verstecken<br />
müssen wir uns auf gar keinen<br />
Fall“, sagt Heuberger.<br />
Nach der herben 0:8-Klatsche gegen den<br />
SV Affstätt will man beim SV Oberjesingen<br />
vor allem eins: Wiedergutmachung.<br />
Und was würde sich dafür besser anbieten<br />
als ein Dreier gegen die SF Kayh? „So wie<br />
gegen Affstätt dürfen wir uns nicht noch<br />
mal präsentieren. Wir haben gut trainiert<br />
und alle sind positiv gestimmt. Für uns<br />
darf es am Sonntag nichts anderes als einen<br />
Sieg geben“, erklärt SVO-Coach Andreas<br />
Frank. Doch auch die Sportfreunde<br />
aus Kayh wollen sich nicht so einfach geschlagen<br />
geben. „Wir wollen besser starten<br />
als in den letzten Jahren. Dafür muss ein<br />
Punktgewinn her“, meint auf der anderen<br />
Seite SF-Abteilungsleiter Frank Lutscher.<br />
Die Einsätze von Arne Bauer, Tobias Vogel<br />
und Marco Tauer stehen noch in den Sternen.<br />
Vom Oberjesinger Ergebnis des ersten<br />
Spieltages werde man sich nicht blenden<br />
lassen. Lutscher: „Wir werden den Gegner<br />
nicht unterschätzen und alles geben“, kündigt<br />
Lutscher an.
Sport Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Leichte Lose und schwere Brocken<br />
Der FC Bayern hatbei der Auslosung der Königsklasse Glück –Leverkusen trifft auf den FC Barcelona, Hammergruppe für Gladbach<br />
Der FC Bayern München geht als Favorit<br />
in seine Gruppe der Champions League.<br />
Ein Wiedersehen gibt es gegen den FC<br />
Arsenal. BayerLeverkusen trifft es hart:<br />
Lionel Messi wartet. Und Mönchengladbach<br />
trifft auf Juve, ManCity und den FC<br />
Sevilla. Wolfsburg hat’sbesser erwischt.<br />
MONACO (sid). Bayer Leverkusen trifft auf<br />
Titelverteidiger FC Barcelona um Superstar<br />
Lionel Messi, Debütant Borussia Mönchengladbach<br />
landete gleich ineiner Hammergruppe,<br />
und der VfL Wolfsburg sieht Weltmeister<br />
Bastian Schweinsteiger wieder: Bis<br />
auf Rekordmeister FC Bayern München bekommen<br />
es die BundesligaClubs in der<br />
Champions League schon in der Vorrunde<br />
mit den Besten der Besten zu tun.<br />
Das schwierigste Los erwischte im GrimaldiForum<br />
in Monaco Gladbach. Der Finalist<br />
im LandesmeisterCup 1977, der erstmals<br />
die Gruppenphase der Königsklasse<br />
erreichte, ist in der Gruppe Dgegen den Finalisten<br />
Juventus Turin, den englischen Vizemeister<br />
Manchester City und den spanischen<br />
EuropaLeagueSieger FC Sevilla<br />
krasser Außenseiter.„Herzlichwillkommen<br />
in der Champions League“, meinte Sportdirektor<br />
Max Eberl süffisant: „Das ist die<br />
Gruppe schlechthin, in der die Topligen aus<br />
Europa vertreten sind.“<br />
Viel leichter ist die Aufgabe für Leverkusen<br />
in der Gruppe Eauch nicht. Einen Tag<br />
Die Gruppe<br />
des FC Bayern<br />
Info<br />
FC Arsenal: 13-maliger englischer Meister<br />
(zuletzt 2004), Uefa-Messepokalsieger<br />
(1970), Europapokal der Pokalsieger<br />
(1994). Trainer: Arsene Wenger.<br />
Olympiakos Piräus: 42-maliger griechischer<br />
Meister (zuletzt <strong>2015</strong>).<br />
Trainer: Marco Silva.<br />
Dinamo Zagreb: 17-maliger kroatischer<br />
Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), Uefa-Messepokal<br />
1967. Trainer: Zoran Mamic.<br />
Gruppen ohne deutsche Teams und Termine<br />
¡ Gruppe A: Paris St. Germain, Real Madrid<br />
Schachtjor Donezk, Malmö FF.<br />
¡ Gruppe C: Benfica Lissabon, Atlético Madrid,<br />
GalatasarayIstanbul, FK Astana.<br />
¡ Gruppe G: FC Chelsea, FC Porto, Dynamo<br />
Kiew, Maccabi Tel Aviv.<br />
¡ Gruppe H: Zenit St. Petersburg, FC Valencia,<br />
Olympique Lyon, KAA Gent.<br />
¡ Modus: Gruppen-1. und 2. im Achtelfinale<br />
¡ Spieltermine Gruppenphase:<br />
1. Spieltag: 15./16. September<br />
nach der 3:0Gala im PlayoffRückspiel<br />
gegen Lazio Rom bekamen die Rheinländer<br />
Barca mit dem ExGladbacher MarcAndre<br />
ter Stegen zugelost. 2012 warBayer mit insgesamt<br />
2:10 Torenkrachend im Achtelfinale<br />
an den Katalanen gescheitert. Beim zehnten<br />
Start inder Königsklasse muss Leverkusen<br />
zudem erneut in die Ewige Stadt: Der AS<br />
Rom ist ebenso Vorrundengegner wie Weißrusslands<br />
Meister Bate Borissow. „Für die<br />
Fans ist das touristischeine sehr schöne, für<br />
uns eine schwere Aufgabe“, meinte Geschäftsführer<br />
Michael Schade: „Wir haben<br />
eine 50:50Chance auf Platz zwei.“<br />
Vizemeister Wolfsburg, zum zweiten Mal<br />
nach der Meisterschaft 2009 in der Königsklasse,<br />
trifft zwar in Gruppe B auf<br />
Schweinsteigers neuen Club Manchester<br />
United. Die Chancen auf den Einzug ins<br />
Achtelfinale stehen aber gegen den niederländischen<br />
Meister PSV Eindhovenund den<br />
russischen Vizemeister ZSKA Moskau gut.<br />
„Manchester ist der klareFavorit, aber es ist<br />
eine offene Gruppe“, befand Manager Klaus<br />
2. Spieltag: 29./30. September<br />
3. Spieltag: 20./21. Oktober<br />
4. Spieltag: 3./4. November<br />
5. Spieltag: 24./25. November<br />
6. Spieltag: 8./9. Dezember<br />
¡ Weitere Termine:<br />
Achtelfinale: 16./17. +23./24. Februar und<br />
8./9. +15./16. März<br />
Viertelfinale: 5./6. und 12./13. April<br />
Halbfinale: 26./27. April und 03./04. Mai<br />
Finale: 28. Mai in Mailand.(dpa)<br />
Allofs, „ichbin zuversichtlich.“ Nochbesser<br />
sind die Aussichten des FC Bayern, der die<br />
Weltmeister Mesut Özil und PerMertesacker<br />
wiedersieht. In der Gruppe Fkommt es zum<br />
dritten Duell mit dem FC Arsenal in den vergangenen<br />
vier Jahren.<br />
Die Münchner,Sieger von2001 und 2013,<br />
bekommen es zudem mit dem griechischen<br />
Meister Olympiakos Piräus und dem kroatischen<br />
Titelträger Dinamo Zagreb zu tun.<br />
„Wir müssen eine gute Form nachweisen und<br />
mit Seriosität und Bescheidenheit an diese<br />
Gruppe herangehen“, mahnte Sportvorstand<br />
Matthias Sammer dennoch. Zum dritten<br />
Mal in Folge nehmen vier Bundesliga<br />
Clubs an der Champions League teil.<br />
Die Champions League ist für die 32 Teilnehmer<br />
lukrativ wie nie. Insgesamt 1,257<br />
Milliarden Euro und damit 25,4 Prozent<br />
mehr als in der Vorsaison schüttet die Uefa<br />
aus. Zwölf Millionen Eurogibt es für die Vereine<br />
an Antrittsgeld (bislang 8,6), 15 Millionen<br />
Euro (10,5) für den Sieger. Auch die<br />
Siegprämien pro Spiel wurden von 1,0 auf<br />
1,5 Millionen Euroerhöht.<br />
Die Gruppe des<br />
VfL Wolfsburg<br />
„Wir müssen eine gute Form<br />
nachweisen und mit Seriosität und<br />
Bescheidenheit an diese Gruppe<br />
herangehen“<br />
Matthias Sammer<br />
Sportvorstand des FC Bayern<br />
PSV Eindhoven: 22-maliger niederländischer<br />
Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), Europapokal<br />
der Landesmeister 1988, Uefa-Cup 1978.<br />
Trainer: Philip Cocu.<br />
Manchester United: 20-maliger englischer<br />
Meister (zuletzt 2013), dreimal Europapokal<br />
der Landesmeister und Champions<br />
League (zuletzt 20<strong>08</strong>), Europapokalsieger<br />
der Pokalsieger 1991, Uefa-Supercup<br />
1991, Weltpokal 1999, Club-WM 20<strong>08</strong>.<br />
Trainer: Louis vanGaal.<br />
ZSKA Moskau: 12-maliger UdSSR/russischer<br />
Meister (zuletzt 2014), Uefa-Cup<br />
2005. Trainer: Leonid Slutzki.<br />
De Bruyne: Allofs<br />
feilscht um Ablöse<br />
mit ManCity<br />
WOLFSBURG (dpa). Es geht nur noch um<br />
die Ablöse: Der VfL Wolfsburgfeilscht mit<br />
Manchester City weiter um die Höhe der<br />
BundesligaRekordsumme für Kevin De<br />
Bruyne. Unmittelbar vor dem Duell an<br />
diesem Freitag gegen den FC Schalke<br />
(20.30 Uhr/Sky) ist für den Vizemeister<br />
der KaugummiTransfer seines Star<br />
Spielers zur Belastungsprobe geworden.<br />
„Die Interessen des VfL müssen ausreichend<br />
berücksichtigt werden“, sagte<br />
Sportchef Klaus Allofs. Spekuliert wird<br />
über 75 Millionen Euro, die Manchester<br />
City überweisen soll. Klar ist, dass De<br />
Bruyne und auch Ivan Perisic gegen<br />
Schalke nicht im Kader stehen werden.<br />
Das teilte der VfL am Donnerstagabend<br />
mit. Trainer Dieter Hecking habe das Gefühl<br />
bekommen, dass die Spieler nicht<br />
hundertprozentig konzentriertseien.<br />
Zuvor hatte Hecking nocherklärt, dass<br />
De Bruyne möglicherweise zum Einsatz<br />
komme, falls sich beide Clubs bis Freitag<br />
nicht einig würden. Perisic wird seit Wochen<br />
vonInter Mailand umworben.<br />
Bundesliga, 3. Spieltag<br />
VfL Wolfsburg –FCSchalke 04 Fr 20.30<br />
FSV Mainz 05 –Hannover 96 Sa15.30<br />
VfB Stuttgart –Eintracht Frankfurt Sa15.30<br />
SV Darmstadt98–1899 Hoffenheim Sa15.30<br />
1. FC Köln –Hamburger SV Sa15.30<br />
FC Augsburg –FCIngolstadt04 Sa15.30<br />
Bayern München –Bayer Leverkusen Sa18.30<br />
Borussia Dortmund –Hertha BSC So15.30<br />
Werder Bremen –Mönchengladbach So17.30<br />
1. Borussia Dortmund 2 2 0 0 8:0 6<br />
2. Bayern München 2 2 0 0 7:1 6<br />
3. BayerLeverkusen 2 2 0 0 3:1 6<br />
4. FC Schalke 04 2 1 1 0 4:1 4<br />
5. 1. FC Köln 2 1 1 0 4:2 4<br />
6. VfL Wolfsburg 2 1 1 0 3:2 4<br />
7. Hertha BSC 2 1 1 0 2:1 4<br />
8. FSV Mainz 05 2 1 0 1 2:2 3<br />
9. FC Ingolstadt 2 1 0 1 1:4 3<br />
10. Hamburger SV 2 1 0 1 3:7 3<br />
11. SV Darmstadt98 2 0 2 0 3:3 2<br />
12. Eintracht Frankfurt 2 0 1 1 2:3 1<br />
13. Hannover 96 2 0 1 1 2:3 1<br />
14. FC Augsburg 2 0 1 1 1:2 1<br />
15. Werder Bremen 2 0 1 1 1:4 1<br />
16. 1899 Hoffenheim 2 0 0 2 2:4 0<br />
17. VfB Stuttgart 2 0 0 2 3:6 0<br />
18. Mönchengladbach 2 0 0 2 1:6 0<br />
Champions League CL-Qualifikation<br />
Europa-Liga Relegation Abstieg<br />
Kurz berichtet<br />
Info<br />
Europa League<br />
Die Gruppe von<br />
Bayer Leverkusen<br />
FC Barcelona: 23-maliger spanischer<br />
Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), fünf Europapokale<br />
der Landesmeister/Champions League (zuletzt<br />
<strong>2015</strong>), Uefa-Messepokal 1958, 1960,<br />
1966, Weltpokal/Club-WM 2009, 2011.<br />
Trainer: Luis Enrique.<br />
AS Rom: Dreimaliger italienischer Meister<br />
(zuletzt 2001), Uefa-Messepokal 1961.<br />
Trainer: Rudi Garcia.<br />
Bate Borissow: Elfmaliger weißrussischer<br />
Meister (zuletzt 2014).<br />
Trainer: Alexander Jermakowitsch.<br />
Play-offs, Rückspiele: Rücksp./Hinsp.<br />
QairatAlmaty –Girondins Bordeaux* 2:1/0:1<br />
FK Jablonec –Ajax Amsterdam* 0:0/0:1<br />
Rubin Kasan* –Rabotnicki Skopje 1:0/1:1<br />
QarabagAgdam* –Young Boys Bern 3:0/1:0<br />
HJK Helsinki –FKKrasnodar* 0:0/1:5<br />
Vid.FCSzekesfehervar –Lech Posen* 0:1/0:3<br />
AS St. Etienne* –Milsami Orhei 1:0/1:1<br />
FC Thun –SpartaPrag* 3:3/1:3<br />
AZ Alkmaar *– Astra Giurgiu 2:0/2:3<br />
Bröndby IF –Paok Saloniki* 1:1/0:5<br />
Fenerbahce Istanbul* –Atro.Athen 3:0/1:0<br />
Hajduk Split –SlovanLiberec* 0:1/0:1<br />
Panathinaikos Athen –FKQäbälä* 2:2/0:0<br />
Ros. Trondheim* –Steaua Bukarest 0:1/3:0<br />
Borussia Dortmund* –Odds Skien 7:2/4:3<br />
RB Salzburg –Dynamo Minsk 2:0<br />
Standard Lüttich –Molde FK* 3:1/2:0<br />
Vojvodina Novi Sad –Viktoria Pilsen* 0:2/0:3<br />
Athletic Bilbao* –MSK Zilina 1:0/2:3<br />
FC Midtjylland* –FCSouthampton 1:0/1:1<br />
Legia Warschau* –Sorja Luhansk 3:2/1:0<br />
Belenenses Lissabon –SCR Altach 1:0<br />
Die mit *markierten Vereine stehen in der<br />
Gruppenphase der Europa League, die an<br />
diesem Freitag (13 Uhr/Sky) in Monaco ausgelost<br />
wird.Aus deutscher Sicht haben sich<br />
auch der FC Schalke 04 und der FC Augsburg<br />
für die Gruppenphase (Start am 17. September)<br />
qualifiziert. (StN)<br />
Die Gruppe von<br />
Borussia Mönchengladbach<br />
Juventus Turin: 31-maliger italienischer<br />
Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), Europapokal der<br />
Landesmeister 1985, Champions League<br />
1996, Uefa-Cup 1977, 1990, 1993, Europapokal<br />
der Pokalsieger 1984, Weltpokal<br />
1985, 1996. Trainer: Massimiliano Allegri.<br />
Manchester City: Viermaliger englischer<br />
Meister (zuletzt 2014), Europapokal der<br />
Pokalsieger 1970.<br />
Trainer: Manuel Pellegrini.<br />
FC Sevilla: Spanischer Meister 1946, Uefa-<br />
Cup 2006, 2007, Europa League 2014,<br />
<strong>2015</strong>. Trainer: Unai Emery.<br />
Mit Spaßfußball in Europa League<br />
Borussia Dortmund stürmt in die Gruppenphase –7:2 gegen überforderte Norweger von Odds BK<br />
DORTMUND (sid). Mit einem Torfestivalund<br />
einem Dreierpack von Marco Reus hat Borussia<br />
Dortmund seinen Fans Appetit auf die<br />
EuropaLeagueGruppenphase gemacht.<br />
Der BundesligaTabellenführer nahm im<br />
Schongang auch die letzte Hürde und besiegte<br />
die völlig überforderten Profis von<br />
Odds BK aus Norwegen im PlayoffRückspiel<br />
souverän mit 7:2 (4:1). Das erste Duell<br />
hatte der BVB mit 4:3 gewonnen. Die Gruppengegner<br />
für die topgesetzten Westfalen<br />
werden an diesem Freitagmittag (13 Uhr/<br />
Sky) in Monaco ausgelost.<br />
„Wir waren schon vor dem Gegentor die<br />
bessere Mannschaft. Es war nur eine Frage<br />
der Zeit, bis wir das Tormachen. Nachdem<br />
2:1, 3:1 wardie Sache dann gegessen“, sagte<br />
Reus und betonte: „Man darf das nicht überbewerten,<br />
jetzt wollen wir den Schwung mit<br />
in die Bundesliga nehmen.“ Trainer Thomas<br />
Tuchel meinte: „Ich war durchgehend zufrieden,<br />
auch mit dem Start. Wir haben das<br />
obligatorische Gegentor bekommen gegen<br />
Odds. Wir haben es dann sehr konsequent<br />
weitergespielt und viele hochkarätige Torchancen<br />
und viele Räume gefunden.“<br />
Ole Jörgen Halvorsen (19.) hatte die Skandinavier<br />
vor 64200 Zuschauern zunächst<br />
überraschend in Führung geköpft, bevor<br />
HenrichMkhitaryan(25.), Reus (27., 31. und<br />
BVB-Jubel: Reus (l.) und Mkhitaryan<br />
Foto: dpa<br />
57.), Shinji Kagawa (40., 90.), Ilkay Gündogan<br />
(51.) trafen und die zweite Qualifikation<br />
für die Europa League nach2010/11 perfekt<br />
machten. Oliver Berg (63.) gelang für Odds<br />
sogar nocheine Ergebniskosmetik.<br />
Die BVBFans trauten zunächst ihren Augen<br />
nicht, sie erlebten fast den gleichen kuriosen<br />
Spielfilm wie eine Woche zuvor in<br />
Norwegen. Der BVB dominierte, versuchte<br />
mit Ballkontrolle und Tempowechseln den<br />
Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, doch<br />
den ersten Treffer erzielten die Gäste mit<br />
ihrem ersten Angriff nach einem Eckball<br />
durch Halvorsen. Doch anders als im Hinspiel,<br />
als die Dortmunder nach 22Minuten<br />
mit 0:3 zurücklag, folgte postwendend die<br />
Reaktion der Westfalen. Mit einem Schuss<br />
aus 20 Metern in den Torwinkel sorgte Mkhitaryanfür<br />
den Ausgleich, ehe Reus und Kagawa<br />
zuschlugen.<br />
Nach dem Wechsel setzte sich der EinbahnstraßenFußball<br />
fort.Der Widerstand<br />
des 325. der UefaClubrangliste aus der<br />
norwegischen Provinz war längst gebrochen,<br />
weitereDortmunder Treffer eine logische<br />
Folge. Die Gäste werden ihren größten<br />
internationalen Erfolg mit der Partie vor<br />
der größten Kulisse der Vereinsgeschichte<br />
dennoch als nachhaltiges Erlebnis dokumentieren.<br />
Cejka mit starkem<br />
Schlussspurt<br />
Golfprofi Alex Cejka (München) hat mit<br />
einem starken Schlussspurtseine Auftaktrunde<br />
bei den Playoffs um den lukrativenFedExCup<br />
in Edison/New Jersey<br />
gerettet. Er spielte auf den letzten vier<br />
Löchern drei Birdies und kam mit einer<br />
68 auf dem Par70Kurs ins Clubhaus.<br />
Porsche bis 2018 in der WEC<br />
Porsche setzt mit dem 919 Hybrid sein<br />
Engagement in der LangstreckenWM<br />
(WEC) bis 2018 fort.„Rennsportist ein<br />
wichtiger Teil der Markenidentität von<br />
Porsche“, sagte der Vorstandsvorsitzende<br />
Matthias Müller.Porsche feierte mit dem<br />
919 Hybrid im Juni einen Doppelsieg im<br />
24StundenKlassiker in Le Mans.<br />
Sport im TV<br />
ARD: 2.45-5.30 Uhr: Leichtathletik, WM in Peking: 50 km<br />
Gehen Männer, Zehnkampf, 4x400 mStaffel Männer,<br />
4x100 mFrauen, 4x100 mStaffel Männer.<br />
ZDF: 13.00-16.00 Uhr: Leichtathletik, WM in Peking:<br />
Zehnkampf, Weitsprung Frauen, 1500 mMänner, 200m<br />
Frauen, 110 mHürden Männer.<br />
Sport1:14.15-16.00Uhr:Hockey, EMinLondon,Frauen,<br />
Halbfinale: Deutschland -Niederlande. – 19.25-22.00<br />
Uhr: Eishockey, CHL: Red Bull München -HCKosice.<br />
Eurosport:3.00-7.00Uhr:Leichtathletik,WMinPeking.–<br />
10.15-12.45 Uhr : Leichtathletik, WM in Peking. – 13.00-<br />
15.45 Uhr: Leichtathletik, WM. – 16.00-17.45 Uhr:<br />
Radsport, Vuelta,7.Etappe: Jodar -LaAlpujarra. – 18.00-<br />
20.00 Uhr: Fußball, Bundesliga Frauen, 1. Spieltag: Bayern<br />
München -1.FFC Turbine Potsdam. – 1.30-11.45 Uhr:<br />
Leichtathletik, WM.<br />
Toto-Lotto<br />
35. Veranstaltung<br />
Lotto: Gewinnklasse 1(6Richtige +Superzahl):<br />
unbesetzt, Jackpot: 10 366 226,80 Euro,<br />
Gewinnklasse 2(6Richtige): 903 607,90 Euro,<br />
Gewinnklasse 3(5Richtige +Superzahl): 10<br />
040,00 Euro, Gewinnklasse 4(5Richtige):<br />
3115,80 Euro, Gewinnklasse 5(4Richtige<br />
+Superzahl): 197,10 Euro, Gewinnklasse 6<br />
(4 Richtige): 40,40 Euro, Gewinnklasse 7<br />
(3 Richtige +Superzahl): 24,90 Euro, Gewinnklasse<br />
8(3Richtige): 11.– Euro, Gewinnklasse<br />
9(2Richtige +Superzahl): 5.– Euro.<br />
Spiel 77: Gewinnklasse 1: unbesetzt, Jackpot:<br />
3027 741,40 Euro.<br />
Super 6: Gewinnklasse 1: 100 000.– Euro.<br />
(Ohne Gewähr)
Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Löw plant mit<br />
Neuling Emre Can<br />
vom FC Liverpool<br />
Bundestrainer verkündet Kader für<br />
die nächsten EM-Qualifikationsspiele<br />
BERLIN (dpa). LiverpoolProfi Emre Can<br />
steht kurz vor seiner Beförderung zum<br />
Nationalspieler. Bundestrainer Joachim<br />
Löw plant nach übereinstimmenden MedienInformationen,<br />
den 21 Jahre alten<br />
Defensivspieler an diesem Freitag erstmals<br />
in sein Aufgebot zu berufen. Der in<br />
Frankfurt geborene Can war nach den<br />
Stationen FC Bayern München und Bayer<br />
Leverkusen 2014 zum FC Liverpool gekommen<br />
und hat sich in der Premier<br />
League durchgesetzt. Das will Löw nun<br />
vor der EMQualifikation der deutschen<br />
Nationalelf gegen Polen (4. September)<br />
und Schottland (7. September) belohnen.<br />
„Wir müssen uns wieder ein bisschen<br />
neu erfinden, weil der Fußball eine rasante<br />
Entwicklung nimmt“, hatte der WeltmeisterTrainer<br />
erklärt. Am Montag hatte<br />
er Can in London<br />
nochmals persönlich<br />
bei der Partie des FC<br />
Liverpool beim FC<br />
Arsenal (0:0) beobachtet.<br />
Der ehemalige<br />
Kapitän der deutschen<br />
U21Auswahl<br />
spielt bei den Reds inzwischen<br />
auch imdefensivenMittelfeld.<br />
In<br />
Can Foto: dpa einer Kurzvorbereitung<br />
muss der DFB<br />
Chefcoach seine Mannschaft von diesem<br />
Dienstag an fit machen für die wichtigen<br />
Spiele in der EMAusscheidung. Nur drei<br />
Trainingseinheiten bleiben Löw,auchohne<br />
die noch verletzten Weltmeister Sami<br />
Khedira, Benedikt Höwedes und Erik<br />
Durm ein schlagkräftiges Team zu formen.<br />
Der zum AS Rom gewechselte Verteidiger<br />
Antonio Rüdiger steht ebenfalls nicht zur<br />
Verfügung.<br />
In der QualifikationsGruppe Dliegt<br />
Deutschland vier Spiele vor Schluss mit<br />
13 Punkten hinter Polen (14 Punkte) auf<br />
Rang zwei vor Schottland (11) und Irland<br />
(9). Die GruppenErsten und Zweiten<br />
buchen das Direktticket für die EM 2016<br />
in Frankreich. Löw will schon am 4. September<br />
in Frankfurtgegen Polen und drei<br />
Tage später in Glasgow gegen Schottland<br />
„für klareVerhältnisse sorgen“.<br />
Ergebnisse und Tabellen<br />
LEICHTATHLETIK<br />
Weltmeisterschaft in Peking, Männer,200 m:<br />
Gold: Usain Bolt(Jamaika) 19,55 Sekunden<br />
Silber: Justin Gatlin (USA) 19,74<br />
Bronze: Anaso Jobodwana (Südafrika) 19,87<br />
4. Edward (Panama) 19,87, 5. Hughes (Großbritannien)<br />
20,02, 6. Guliyew (Türkei) 20,11, 7. Ogunode (Katar)<br />
20,27, 8. Ashmeade (Jamaika) 20,33, ... 31. Reus<br />
(Wattenscheid) 20,51 (Vorlauf), 38. Erewa (Wattenscheid)<br />
20,67 (Vorlauf).<br />
Dreisprung:<br />
Gold: Christian Taylor (USA) 18,21 Meter<br />
Silber: Pedro Pichardo (Kuba) 17,73<br />
Bronze: Nelson Évora (Portugal) 17,52<br />
4. Craddock (USA)17,37, 5. Adams (Russland) 17,28, 6.<br />
Oprea(Rumänien) 17,06, 7. Sorokin (Russland) 16,99, 8.<br />
Oke (Nigeria) 16,81 –(keine deutsche Beteiligung).<br />
Frauen, 400 Meter:<br />
Gold: Allyson Felix (USA) 49,26 Sekunden<br />
Silber: Shaunae Miller (Bahamas) 49,67<br />
Bronze: Shericka Jackson (Jamaika) 49,99<br />
4. Day(Jamaika) 50,14, 5. McPherson (Jamaika) 50,42, 6.<br />
Williams-Mills (Jamaika) 50,47, 7. Francis (USA) 50,51, 8.<br />
Ohuruogu (Großbritannien) 50,63 –(keine deutsche<br />
Beteiligung).<br />
Hammerwurf:<br />
Gold: AnitaWlodarczyk (Polen) 80,85 Meter<br />
Silber: 2. Zhang Wenxiu (China) 76,33<br />
Bronze: Alexandra Tavernier (Frankreich) 74,02<br />
4. Hitchon (Großbritannien) 73,86, 5. Zheng (China)<br />
73,83, 6. Klaas (Frankfurt/Main) 73,18, 7. Heidler<br />
(Frankfurt/Main) 72,56, 8. Marghieva(Moldau) 72,38.<br />
EISHOCKEY<br />
Champions League, Gruppe 10: Oulun Kärpät -Krefeld<br />
Pinguine 4:1. – Gruppe 15: Vaxjö Lakers -ERC Ingolstadt<br />
4:2. –Gruppe 9: Adler Mannheim -Neman Grodno 2:1.<br />
HOCKEY<br />
EM in London, Männer, Halbfinale: Deutschland -<br />
England 3:2 i.P., Niederlande -Irland 1:0.<br />
Einer der Besten im Team des VfB: Filip Kostic. Doch den Serben zieht es weg<br />
Sport<br />
Foto: Baumann<br />
STUTTGART (jüf). Trost gefällig? „Ichwüsste<br />
nicht, was man mir sagen könnte, um mich<br />
aufzubauen“, sagt Carl Klaus. Auch am Tag<br />
danachwar der Torwart des FußballDrittligisten<br />
Stuttgarter Kickers nochziemlichgeknickt.<br />
Zwar hatte er stark gehalten und sein<br />
Team nach großartigem Kampf auch glücklich<br />
mit 1:0 bei Hansa Rostock gewonnen,<br />
doch seine zweite Rote Karte nach dem<br />
Platzverweis am 15. August in Aue traf ihn<br />
hart. Sehr hart. „Als der Schiedsrichter zur<br />
Tasche griff, dachte ich nur: Nicht schon<br />
wieder“, erinnert sich der Neuzugang vom<br />
VfL WolfsburgIIandie Szene in der 66. Minute.<br />
Zuvor war ernach einem langen Ball der<br />
Rostockeraus dem Torgeeilt. „Vielleicht etwas<br />
übereifrig, weil unser Verteidiger Manuel<br />
Bihr den Ball wohl nochhätte erlaufen<br />
können“, sagt TorwartTrainer Erol Sabanov.<br />
Carl Klaus will sichdie Aktion nochmal<br />
anschauen. Bisher, schätzt er, „hätte es für<br />
das Foul auchGelb getan“.<br />
Damit kein falscher Verdacht aufkommt:<br />
Das Image des „bösen Buben“ haftete Klaus<br />
bisher nicht an. Vorseiner Zeit bei den Kickers<br />
sei er nochnie vomPlatz geflogen, versichertder<br />
Mann mit dem 1,6Abitur glaubhaft.<br />
Jetzt, innerhalb von zwölf Tagen, erwischte<br />
es ihn gleich zweimal. Trotz dieser<br />
rekordverdächtigen Bilanz nimmt ihn Trainer<br />
Horst Steffen in Schutz: „Leider kam er<br />
einen Tick zu spät, aber es spricht doch für<br />
seinen Mut und sein Selbstvertrauen, dass er<br />
rauskommt und die Bälle abfangen will.“<br />
Der 21Jährige steckt noch inder Entwicklungsphase<br />
und darf weiter auf eine ArtWelpenschutz<br />
hoffen. „Ich will keinen Torwart,<br />
der nur hinten drin steht. Das passt nicht zu<br />
unserer Spielweise. Wenn bei Carl noch die<br />
Sunjic kommt,<br />
Kostic will weg<br />
Experten sind sich über Klasse des neuen VfB-Verteidigers uneins<br />
Der eine Toni ersetzt den anderen –Toni<br />
Sunjic kommt für Toni Rüdiger und soll<br />
die VfB-Defensive stabilisieren. Den<br />
Wechselgedanken von Filip Kostic<br />
schiebt Robin Dutt einen Riegel vor.<br />
Von Gregor Preiss<br />
STUTTGART. Am Ende ging alles ganz<br />
schnell. Am Nachmittag, als die VfBFamilie<br />
sich nach der Trauerfeier für Gerhard MayerVorfelder<br />
wieder im Clubheim versammelt<br />
hatte, warendlichZeit, den Transfer als<br />
perfekt zu vermelden. Toni Sunjic vomrussischen<br />
Club Kuban Krasnodar wechselt als<br />
Nachfolger für Antonio Rüdiger an den Neckar<br />
–der eine Toni ersetzt den anderen.<br />
Der 26jährige bosnische Nationalspieler<br />
unterschrieb einen Dreijahresvertrag und<br />
erhält die Rückennummer 4. Die Ablösesumme<br />
liegt bei drei Millionen Euro. Dass er<br />
bereits am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im<br />
Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt das<br />
Trikot mit dem roten Brustring überstreift,<br />
ist eher unwahrscheinlich.<br />
VfBSportvorstand Robin Dutt hat seinen<br />
Kader damit komplett –und das Lochinder<br />
Innenverteidigung gestopft, das nach dem<br />
Weggang vonRüdiger zum AS Rom entstanden<br />
war. „Er passt mit seiner Athletik und<br />
seiner Spielweise sehr gut zu unserer Spielkonzeption<br />
und bringt eine sehr gute Mentalität<br />
und internationale Erfahrung<br />
in unsere Mannschaft ein“,<br />
sagte Dutt.<br />
Das mit der internationalen<br />
Erfahrung ist allerdings so eine<br />
Sache. Zrinjski Mostar (Bosnien),<br />
KV Kortrijk (Belgien), Sorja Luhansk<br />
(Ukraine), Kuban Krasnodar<br />
(Russland) –Sunjics Stationen<br />
klingen nicht nach den<br />
Traumzielen des Weltfußballs.<br />
Wasaber nichts heißen muss. Zumindest in<br />
der russischen Liga wird mittlerweile ein<br />
recht gepflegter Ball gespielt. Sunjics Ex<br />
Club belegt Rang sechs, der 26Jährige war<br />
eine feste Größe in der Innenverteidigung.<br />
Der Bosnier wäre nicht der Erste, der aus<br />
einem namenlosen Club in die deutsche Eliteliga<br />
wechselt und beweist, dass auch anderswo<br />
nicht mit Holzbällen gespielt wird.<br />
Als Sunjics Stärkegilt das Kopfballspiel.<br />
Kein Wunder, bei 1,93 Meter Körpergröße.<br />
Über die fußballerischen Fertigkeiten gehen<br />
die Meinungen der Fachwelt auseinander.<br />
Die einen Experten preisen ihn als technisch<br />
starken Innenverteidiger, anderen kommt<br />
eher die TypBezeichnung Zerstörer in den<br />
Sinn. „Sunjic ist langsam und unbeholfen“,<br />
sagt ein Branchenkenner, der Sunjic mehrfachhat<br />
spielen sehen.<br />
Das wärekein Fortschritt zu Adam Hlousek,<br />
Georg Niedermeier, Daniel Schwaab<br />
und Stephen Sama –Sunjics Konkurrenten<br />
Welpenschutz für Wiederholungstäter<br />
Kickers-Trainer Horst Steffen nimmt Rotsünder Carl Klaus in Schutz und lobt seinen Mut<br />
Reife dazukommt, passt das“, betont Horst<br />
Steffen.<br />
Zunächst aber liegt der gebürtige Stuttgarter<br />
auf Eis. Das ist ärgerlichfür Klaus, da<br />
ihm Steffen nachAblauf seiner ersten Sperre<br />
das Vertrauen ausgesprochen hatte, obwohl<br />
Vertreter Rouven Sattelmaier zweimal<br />
zu Null gespielt hatte. Als Wiederholungstäter<br />
drohen Klaus nun drei Spiele Sperre. Wie<br />
schon beim 1:0 im WFVPokal in Reutlingen,<br />
beim 0:0 gegen den VfR Aalen und in der heißen<br />
Schlussphase in Rostock heißt es schon<br />
an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion)<br />
gegen den FC Energie Cottbus: Rouven Sattlelmaier,übernehmen<br />
Sie.<br />
Der 28Jährige hielt den Sieg beim FC<br />
Hansa fest. „Mit einer Bierruhe stand er im<br />
Tor, ließ sich bei seiner Einwechslung viel<br />
Zeit, brachte die Zuschauer gegen sich auf.<br />
Doch das motivierte Rouven noch mehr. Er<br />
Kurzpässe<br />
Genau 20 Jahreist es her,dass der<br />
VfB die größte PokalBlamage<br />
seiner Geschichte erlitt. Beim damaligen<br />
Regionalligisten SV Sandhausen schied der<br />
VfB nacheinem 12:13 n.E. in der ersten<br />
Runde aus. 25 Elfmeter in einer Partie sind<br />
bis heute PokalRekord. Den letzten setzte<br />
Hendrik Herzog an den Pfosten.<br />
Aufgrund der FifaAbstellungsperiode im<br />
September verlegte der Deutsche Fußball<br />
Bund (DFB) aucheine Drittligapartie des<br />
VfB II. Das Heimspiel der Mannschaft von<br />
Jürgen Kramnygegen den 1. FSV Mainz 05<br />
II, ursprünglicham5.September angesetzt,<br />
steigt nun am Dienstag, 15. September,von<br />
19 Uhr an im Gazistadion.(StN)<br />
Foto: VfB<br />
„Ich habe gehört, dass die<br />
Fans fantastisch sind und<br />
die Atmosphäre in der<br />
Arena super ist“<br />
Toni Sunjic<br />
VfB-Neuzugang<br />
in der Innenverteidigung. Timo Baumgartl<br />
gilt nach den ersten beiden Saisonspielen<br />
trotz sechs Gegentoren als gesetzt. Sunjic<br />
könnte der erfahrene Nebenmann sein, um<br />
Baumgartls weitere Entwicklung zu befördern.<br />
Die Vorfreude auf seinen neuen Club<br />
ist jedenfalls groß: „Ichhabe gehört, dass die<br />
Fans fantastischsind und die Atmosphärein<br />
der MercedesBenzArena super ist“, zitiert<br />
ihn der Club auf seiner Homepage.<br />
Für Robin Dutt sind die Transferaktivitäten<br />
damit abgeschlossen. Wenn da nicht Filip<br />
Kostic wäre. Der Serbe verspürtnachnur<br />
einem Jahr schon wieder die Lust auf eine<br />
Luftveränderung. Am Mittwoch hat er dem<br />
Club mit seinem Beraterstab, darunter sein<br />
Bruder,klargemacht, dass er sichgerne verbessern<br />
würde – unter anderem der FC<br />
Schalke soll interessiert sein. Doch kaum<br />
vorstellbar,dass der Club in der Lage ist, 25<br />
Millionen Euroauf den Tischzulegen. Bayer<br />
Leverkusen oder Borussia Dortmund wären<br />
dazu schon eher befähigt. Dutt hat dem Ansinnen<br />
fürs Erste aber einen Riegel vorgeschoben.<br />
„Wir werden ihn auf keinen Fall<br />
abgeben“, sagte er am Donnerstag. Dochan<br />
der Unzufriedenheit Kostics wird das erst<br />
einmal nichts ändern. Der 22Jährige, 2014<br />
für sechs Millionen Eurovom FC Groningen<br />
auf den Wasen gewechselt, fühlt sich nach<br />
seinen starken Leistungen in der Bundesliga<br />
zu Höherem berufen als dem ewigen Aufenthalt<br />
im Tabellenkeller.<br />
Fehlterneut gesperrt: Carl Klaus Foto: Baumann<br />
war unser Matchwinner“, freute sich Steffen.<br />
Und Carl Klaus? Dem fiel am Ende selbst<br />
noch etwas Tröstendes ein: „Wir haben gewonnen.<br />
Das ist mir lieber,als wenn ichdrin<br />
geblieben wäreund wir verloren hätten.“<br />
JUDO<br />
WeltmeisterschaftinAstana(Kasachstan),Männer,bis<br />
81 kg: 1. Nagase (Japan), 2. Pietri (Frankreich), 3. Penalber<br />
(Brasilien) und Valois-Fortier (Kanada), 5. Seungsu<br />
(Südkorea) und Tschrikischwili (Georgien), 7. Maresch<br />
(Berlin), ... 9. Wieczerzak (Wiesbaden).<br />
Frauen, bis 63 kg: 1. Trstenjak (Slowenien), 2.<br />
Agbegnenou (Frankreich), 3. Tsedevsuren (Mongolei) und<br />
Tashiro (Japan), 5. Franssen (Niederlande) und Gerbi<br />
(Israel), ...17. Trajdos (Hamburg).<br />
RADSPORT<br />
Vuelta aEspaña, 6. Etappe, Córdoba -Sierra de Cazorla<br />
(200,3 km): 1. Chaves (Kolumbien) -Orica GreenEdge<br />
4:46:16 Stunden, 2. Martin (Irland) -Team Cannondale-<br />
Garmin+0:05Minuten,3.Dumoulin(Niederlande)-Team<br />
Giant-Alpecin +0:11, 4. Plaza (Spanien) -Lampre-Merida,<br />
5. Valverde (Spanien) -Movistar Team, 6. Rodríguez<br />
(Spanien) -Team Katusha, 7. Froome (Großbritannien) -<br />
Team Sky, 8.Majka (Polen) -Tinkoff-Saxo, 9. Quintana<br />
(Kolumbien)-MovistarTeam,10.Roche(Irland)-TeamSky<br />
alle gleiche Zeit, ... 84. Fröhlinger (Freiburg) -Team Giant-<br />
Alpecin +4:01, 142. Degenkolb (Frankfurt/Main) -Team<br />
Giant-Alpecin +9:38, 151. Knees (Euskirchen) -Team Sky<br />
+10:01.<br />
Gesamtwertung,nachder6.Etappe:1.Chaves21:55:13<br />
Stunden, 2. Dumoulin +0:10 Minuten, 3. Martin +0:33, 4.<br />
Roche +0:36, 5. Valverde +0:49, 6. Moreno (Spanien) -<br />
Team Katusha +0:51, 7. Froome +0:55, 8. Rodríguez<br />
+0:56, 9. Quintana +0:57, 10. Aru (Italien) -Astana Pro<br />
Team +1:<strong>08</strong>, ... 1<strong>08</strong>. Degenkolb +24:09, 122. Knees<br />
+27:17, 157. Fröhlinger +38:06.<br />
Messi und Sasic sind die Besten<br />
Superstar und Nationalspielerin zu Fußballern des Jahres gewählt<br />
Info<br />
Europas Fußballer seit 2000<br />
2000: Luis Figo (Real Madrid)<br />
2001: Michael Owen (FC Liverpool)<br />
2002: Ronaldo (Inter Mailand/Real Madrid)<br />
2003: Pavel Neved (Juventus Turin)<br />
2004: Andrej Schwetschenko (ACMailand)<br />
2005: Ronaldinho (FC Barcelona)<br />
2006: Fabio Cannovaro (Real Madrid)<br />
2007: Kaka (ACMailand)<br />
20<strong>08</strong>: Cristiano Ronaldo (ManU)<br />
2009: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />
2010: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />
2011: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />
2012: Andres Iniesta(FC Barcelona)<br />
2013: Franck Ribéry (FC Bayern München)<br />
2014: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)<br />
<strong>2015</strong>: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />
MONACO (sid). Lionel Messi ist Europas<br />
FußballKönig. Der 28jährige Argentinier<br />
vom FCBarcelona setzte sich bei der Wahl<br />
zum besten Spieler des Kontinents in Monaco<br />
gegen seinen Dauerrivalen und Vorjahressieger<br />
Cristiano Ronaldo (Real Madrid)<br />
sowie gegen Teamkollege Luis Suarez durch.<br />
Während die Weltmeister vonBundestrainer<br />
Joachim Löw bei der JournalistenWahl im<br />
Grimaldi Forum keine Rolle spielten, räumte<br />
wieder eine deutsche Nationalspielerin<br />
ab: Die im Sommer nachder WM in Kanada<br />
zurückgetretene Celia Sasic wurde zu Europas<br />
Fußballerin des Jahres gekürt und tritt<br />
damit die Nachfolge von Nadine Angerer<br />
(2013) und Nadine Keßler (2014) an. Sie gewann<br />
gegen ihre ehemalige Teamkollegin<br />
Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt) und<br />
die Französin Amandine Henry(Olympique<br />
Lyon).<br />
Am neuen alten König Messi warimFürstentum<br />
praktisch kein Vorbeikommen. „Ich<br />
bin sehr glücklich. Es warein unglaubliches<br />
Jahr“, sagte der Argentinier. Insgesamt vier<br />
Titel im Wahlzeitraum, darunter der ChampionsLeagueTriumph<br />
von Berlin, und 58<br />
Treffer in allen Wettbewerben stehen in seiner<br />
SaisonStatistik.<br />
Celia Sasic gewann in der vergangenen<br />
Saison zusammen mit Marozsan im Frankfurter<br />
Trikot die Champions League, Ende<br />
Juli war sie bereits zu Deutschlands bester<br />
Spielerin gewählt worden. Dennoch entschied<br />
sie sich für den Rücktritt. „Es waren<br />
wunderbareJahre“, sagte sie.<br />
Die „Parade des Jahre“ zeigte indes Barcelonas<br />
deutscher Torhüter MarcAndre ter<br />
Stegen. Ausgezeichnet wurde der 23 Jahre<br />
alten ExMönchengladbacher für seine Rettungstat<br />
im HalbfinalRückspiel der Champions<br />
League bei Bayern München gegen RobertLewandowski.<br />
Deutsche Judoka<br />
weiter ohne<br />
Medaille bei WM<br />
ASTANA (sid). Den deutschen Judoka droht<br />
auf dem WegzuOlympia 2016 in Rio de Janeiro<br />
ein herber Dämpfer. Auch nach dem<br />
vierten Tag der WM in Astana/Kasachstan<br />
sind die Kämpfer des Deutschen JudoBundes<br />
(DJB) nochohne Medaille. Am Donnerstag<br />
verpasste auch der Berliner Sven Maresch<br />
inder Trostrunde Bronze. Nach dem<br />
zum Teil frühen Ausscheiden etlicher Hoffnungsträger<br />
muss die deutsche Mannschaft<br />
nun auf ihreSchwergewichte hoffen.<br />
„Bis jetzt ist es die erwartet schwereWeltmeisterschaft“,<br />
sagte DJBPräsident Peter<br />
Frese. Durch die bislang schwachen Ergebnisse<br />
sieht er sichinseiner Befürchtung bestätigt,<br />
dass die WM acht Wochen nach der<br />
mit zehnmal Edelmetall erfolgreichen EM in<br />
Baku für die Kämpfer zu früh kommt. „Fast<br />
alle europäischen Nationen bleiben hier hinter<br />
den Erwartungen zurück“, meinte Frese.
Sport Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />
Chaves holt sich<br />
das Rote Trikot<br />
zurück<br />
Kolumbianischer Radprofi gewinnt<br />
die sechste Etappe bei der Vuelta<br />
Chaves<br />
Foto: dpa<br />
SERRA DE CAZORLA (dpa). Mit seinem<br />
zweiten Tagessieg hat sichRadprofi Esteban<br />
Chaves das Rote Trikot des Gesamtführenden<br />
bei der SpanienRundfahrtzurückgeholt.<br />
Der Kolumbianer attackierte<br />
am Donnerstag auf den letzten steilen drei<br />
Kilometern und rettete einen Vorsprung<br />
von fünf Sekunden ins Ziel. Nach 200,3<br />
Kilometern von Córdoba nach Serra de<br />
Cazorla wurde der Ire Daniel Martin<br />
Zweiter. Den dritten Platz belegte Tom<br />
Dumoulin aus den Niederlanden.<br />
Chaves aus der australischen Orica<br />
GreenEdgeMannschaft hatte bereits am<br />
Sonntag die Bergankunft in Carminito del<br />
Rey für sich entschieden.<br />
Er löste Dumoulin<br />
nach nur einem<br />
Taginder Führung im<br />
Gesamtklassement<br />
wieder ab und liegt<br />
nun mit zehn Sekunden<br />
vorn. Eine Gruppe<br />
mit den Mitfavoriten<br />
Christopher Froome<br />
und Alejandro<br />
Valverde kam am<br />
Donnerstag mit einem<br />
Rückstand vonelf Sekunden ins Ziel. Der<br />
WahlFrankfurter John Degenkolb, am<br />
Vortag im SchlussspurtnochZweiter,hatte<br />
mit dem Ausgang der Bergetappe nichts<br />
zu tun.<br />
Die Vuelta endet nachder 21. Etappe am<br />
13. September.Andiesem Freitag wirddie<br />
Rundfahrtmit dem 7. Tagesabschnitt über<br />
191 Kilometer vonJódar nachLaAlpujarra<br />
fortgesetzt.<br />
Haas und Petkovic<br />
vor kniffligen<br />
Aufgaben<br />
NEW YORK (sid/dpa). Tommy Haas erwischte<br />
bei der Auslosung der US Open in<br />
New York im spanischen Routinier Fernando<br />
Verdasco eine schwierige Aufgabe.<br />
Der 37Jährige hatte vor dem an diesem<br />
Montag beginnenden letzten Grand<br />
SlamTurnier der Saison erklärt, dass er<br />
für das DavisCupRelegationsspiel in der<br />
Dominikanischen Republik nicht zur Verfügung<br />
steht. Er empfahl stattdessen, auf<br />
Youngster Alexander Zverev zu setzen.<br />
Die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber<br />
beginnt gegen einen Qualifikanten,<br />
Benjamin Beckertrifft auf Denis Istomin<br />
aus Usbekistan, Florian Mayer auf<br />
Martin Klizan (Slowakei) und Dustin<br />
Brownauf Robin Haase (Niederlande).<br />
Bei den Damen startet Angelique<br />
Kerber gegen Alexandra Dulgheru (Rumänien),<br />
Sabine Lisicki spielt gegen eine<br />
Qualifikantin. Andrea Petkovic bekam in<br />
der Weltranglisten36. Caroline Garcia<br />
(Frankreich) eine schwereGegnerin zugelost.<br />
„Das ist denkbar unangenehm, da<br />
muss Andrea sofort hellwach sein“, sagte<br />
Bundestrainerin Barbara Rittner.<br />
Sport am Wochenende<br />
Usain Bolt strauchelt – zu spät für Gatlin<br />
Der jamaikanische Sprinter lässt auch über 200 Meter seinem Widersacher aus den USA keine Chance und feiert daszehnte WM-Gold<br />
Usain Boltlässt es erneut krachen: Auf<br />
dem Wegzur Leichtathletik-Legende<br />
schnappt sich der Sprinter auch<br />
WM-Gold über 200 Meter –aber danach<br />
erlebt er einen Schreckensmoment.<br />
Ein Schreckensmoment für die gesamte Leichtathletik-Welt: Superstar Usain Boltkommt dem Kameramann in die Quere<br />
Hintergrund<br />
Betty Heidler trifft den Hammer nicht<br />
¡Dawar keine Spur mehr von der Fröhlichkeit,<br />
mit der Betty Heidler einst Niederlagen<br />
weglächeln konnte. „Ich habe den Hammer<br />
nicht getroffen“, stöhnte die 31 Jahre alte<br />
Olympia-Dritte mit bitterer Miene nach<br />
ihrem enttäuschenden siebten Platz bei der<br />
WM in Peking mit nur 72,56 Metern. „Da<br />
kann ich mich auch auf 85 Meter vorbereiten,<br />
aber wenn ich ihn nicht treffe, werfe<br />
ich auch nicht weiter“, sagte sie ratlos, „dabei<br />
fühlte ich mich gut, ich warnicht müde<br />
und auch meine Beine waren frisch.“<br />
¡Heidlers Clubkollegin von der LG Eintracht<br />
Frankfurt, Kathrin Klaas, schaffte 62 Zentimeter<br />
weiter als die Ex-Weltrekordlerin und<br />
wurde Sechste. „74 Meter für Platz drei<br />
wären machbar gewesen“, sagte die EM-<br />
Vierte, deren Saison wegen Rückenprobleme<br />
nicht optimal verlief,„ich weiß, dass im<br />
nächsten Jahr noch ein paar Meter drauf<br />
müssen.“<br />
¡ Die Hürdensprinter Gregor Traber (Stuttgart)<br />
und Matthias Bühler (Offenburg) haben trotz<br />
einer starken Vorstellung den Einzug ins<br />
Finale (15.20 Uhr/ZDF) verpasst. Bühler stellte<br />
als Dritter seines Halbfinales in 13,34<br />
Sekunden seine persönliche Bestzeit ein.<br />
Der deutsche Meister Traber blieb als Fünfter<br />
seines Laufs in 13,37 Sekunden nur knapp<br />
über seiner Bestleistung (13,32). (dpa)<br />
Foto: dpa<br />
PEKING (sid). Favoritensturz? Plötzlich lag<br />
Usain Bolt dochnochamBoden. Ein chinesischer<br />
Kameramann auf einem Segway hatte<br />
den Superstar beim Jubeln vonhinten angefahren<br />
–Bolt strauchelte, fiel rücklings hin,<br />
aber berappelte sich schnell wieder. Diesen<br />
Mann kann wirklich nichts aufhalten. Erst<br />
recht nicht sein großer Rivale Justin Gatlin.<br />
In Peking stürmte der größte der wenigen<br />
LeichtathletikSuperstars mit einer beeindruckenden<br />
Show in19,55 Sekunden zum<br />
SprintDouble. „Prima gemacht, Usain!“,<br />
lobte sich der Jamaikaner nach seinem insgesamt<br />
zehnten WMGold selbst: „Ich habe<br />
immer gesagt, dass ichdas schaffe. Ichhatte<br />
nie einen Zweifel. Auf den 200 Metern bin<br />
ich ein anderer Mensch. Das ist ein großes<br />
Geschenk für michund unser Land.“<br />
Der Vorfall mit dem Kameramann war<br />
auch ein Thema in der Pressekonferenz, in<br />
der sich die beiden DauerKontrahenten in<br />
bester Stimmung zeigten. „Es gehen schon<br />
die ersten Gerüchte um, dass Justin Gatlin<br />
den Mann bezahlt hat“, scherzte Bolt, worauf<br />
der USSprinter schlagfertig antwortete:<br />
„Ichwill mein Geld zurück. Der hat da etwasfalschverstanden.<br />
Er sollte das vordem<br />
Rennen machen. Nicht danach.“<br />
Nach 2009 und 2013 holte sich Bolt zum<br />
dritten Mal beide Sprinttitel. Vier Tage nach<br />
seinem 100mTriumph ließ der Weltrekordhalter<br />
dem Rest der Sprintwelt wieder nicht<br />
den Hauch einer Chance –der umstrittene<br />
Gatlin kassierte im Zweikampf die nächste<br />
Niederlage. Der 33Jährige musste sichnach<br />
19,74 Sekunden wie schon über 100 mmit<br />
der Silbermedaille begnügen. Bronze gewann<br />
Anaso Jobodwana aus Südafrika, der<br />
nach19,87 Sekunden ins Ziel kam. „Ichwill<br />
nächstes Jahr noch stärker zurückkommen“,<br />
tönte Gatlin. Obwohl er bereits zweimal<br />
wegen Dopings gesperrt(2001 und 2006<br />
bis 2010) war, rannte er in diesem Jahr auch<br />
im fortgeschrittenen SprinterAlter so<br />
schnell wie nie zuvor.<br />
Kurz hockte Bolt nachdem Rennen ausgepumpt<br />
auf einer Holzbank, der Mann ist mit<br />
seinen 29 Jahren ja auchnicht mehr ganz der<br />
Jüngste. Aber er kommt seinem Ziel immer<br />
näher, die größte Legende der LeichtathletikGeschichte<br />
zu werden. Mit seinem<br />
nächsten Gold vergrößerte Bolt seinen Vorsprung<br />
als erfolgreichster Athlet der WM<br />
Geschichte vor Carl Lewis und Michael<br />
Johnson (jeweils achtmal Gold/beide USA).<br />
Am Ende seiner Ehrenrunde lieferte der<br />
Triumphator dem Publikum auch wieder<br />
seine bekannten Mätzchen. Er schnappte<br />
sicheine SelfieStange und knipste Fotos für<br />
die Fans, dirigierte die Fotografen, um sich<br />
bestens ins Bild zu rücken und zeigte unter<br />
dem Jubel der Zuschauer auchwieder seine<br />
berühmte BlitzPose.<br />
Der Titelverteidiger brachte die Fans im<br />
„Vogelnest“ mit seinem unnachahmlichen<br />
Stil zum Ausrasten. Und so feierte der<br />
Schlaks aus Kingston seinen vierten WM<br />
Titel in Serie auf seiner erklärten Lieblingsstrecke.Seit<br />
der WM 2007, seit Silber hinter<br />
Tyson Gay, hat der Olympiasieger kein großes<br />
Finale mehr über die halbe Stadionrunde<br />
verloren. Bolt warimentscheidenden Moment<br />
wieder voll da und setzte sichtrotz einiger<br />
Schwierigkeiten während der Saison<br />
die SprintKrone auf. Als Gatlin noch von<br />
einem Sieg zum nächsten stürmte, lief der<br />
schnellste Mann der Welt bis Ende Juli Zeiten,<br />
die er früher in FlipFlops hingelegt<br />
hätte –wie sich herausstellte, plagte Bolt<br />
eine Blockade im Iliosakralgelenk im Rücken,<br />
erst nach einer Behandlung bei Leibarzt<br />
HansWilhelm MüllerWohlfahrt in<br />
München kehrte er zu alter Stärkezurück.<br />
Nun strickte Bolt an dem Ort, wo für ihn<br />
vorsieben Jahren bei Olympia alles begann,<br />
auchüber 200 mseine Legende weiter,inPeking<br />
bejubelte er seinen sechsten Triumph in<br />
Serie bei einer großen Meisterschaft –Rekord.Nun<br />
strebt Bolt in China nochden Titel<br />
mit der jamaikanischen 4x100mStaffel an.<br />
Zum Glück verletzte sich der Sprintstar<br />
nicht, nachdem ihn der Kameramann ins<br />
Straucheln gebracht hatte. Da dürfte auch<br />
der TVMann aufgeatmet haben.<br />
FUSSBALL<br />
2. Liga: SC Freiburg –SVSandhausen, 1. FC Union Berlin –<br />
RB Leipzig, 1. FC Heidenheim –1.FCKaiserslautern (alle Fr<br />
18.30),SCPaderborn07–ArminiaBielefeld,MSVDuisburg<br />
– SpVgg Greuther Fürth (beide Sa 13), Eintracht<br />
Braunschweig –Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg –Fortuna<br />
Düsseldorf,FSV Frankfurt –FCSt. Pauli (alle So 13.30).<br />
3. Liga: Fortuna Köln –1.FC Magdeburg (Fr 19), VfL<br />
Osnabrück –Holstein Kiel, Stuttgarter Kickers –Energie<br />
Cottbus, Würzburger Kickers –Erzgebirge Aue ,RWErfurt -<br />
VfB Stuttgart II, Hallescher FC –Preußen Münster,Werder<br />
Bremen II –Dynamo Dresden, Chemnitzer FC –SVWehen<br />
Wiesbaden (alle Sa 14), FSV Mainz 05 II –SGSonnenhof<br />
Großaspach, VfR Aalen –Hansa Rostock (beide So 14).<br />
Oberliga:FreiburgerFC–KarlsruherSCII(Sa15),KehlerFV<br />
–SSV Reutlingen, SV Sandhausen II –1.CfR Pforzheim, SC<br />
Pfullendorf –TSG Balingen, SGV Freiberg –Germania<br />
Friedrichstal ,FCVillingen –SSV Ulm 1846 (alle Sa 15.30),<br />
SV Oberachern –FVRavensburg (Sa 17), FSV Hollenbach –<br />
FSV<strong>08</strong>Bissingen(So15),FCNöttingen–StuttgarterKickers<br />
II (Mo 19).<br />
Verbandsliga: TSV Ilshofen –1.FCHeiningen (14.45), 1.<br />
Göppinger Sportverein – FC Albstadt 07, Olympia<br />
Laupheim –Normannia Gmünd, TSG Backnang –VfL<br />
Sindelfingen, VfL Nagold –TSG Balingen II, TSV Berg –TSV<br />
Essingen (alle Sa 15.30), Neckarsulmer SU –SFSchwäbisch<br />
Hall (So 11), SV Böblingen –VfB Neckarrems (So 15).<br />
Landesliga, Staffel 2: TSV Bad Boll –SCGeislingen (Fr<br />
18.15),TSVWeilheim–TVEchterdingen,TSVBlaustein–SV<br />
Ebersbach (Sa 15.30), SV Ebnat –TSG Hofherrnweiler-<br />
Unterrombach (Sa 16), Calcio Leinfelden-Echterdingen –<br />
SC Stammheim, TSV Köngen –Spfr Dorfmerkingen, TSGV<br />
Waldstetten –FV09Nürtingen, SV Bonlanden –TSV Buch<br />
(alle So 15).<br />
Bezirksliga: VfB Obertürkheim –FCStuttgart-Cannstatt,<br />
TSV Weilimdorf –Croatia Stuttgart, SV Vaihingen –SV<br />
Ümmet Stuttgart, N.A.F.I. Stuttgart –Spvgg Möhringen, SV<br />
Sillenbuch –TSVgg Plattenhardt, Spvgg Feuerbach –SV<br />
Bonlanden ll, TV Zuffenhausen –TSVgg Münster, MTV<br />
Stuttgart –SSV Zuffenhausen (alle So 15).<br />
B-Junioren Bundesliga: Stuttgarter Kickers – 1. FC<br />
Nürnberg (Sa 13).<br />
HANDBALL<br />
Bundesliga, Männer: HBW Balingen-Weilstetten –VfL<br />
Gummersbach (Sa 19), Frisch Auf Göppingen –ThSV<br />
Eisenach (Sa 20.15).<br />
2. Liga: SG BBM Bietigheim –TSV Bayer Dormagen (Sa<br />
20.15/MHP Arena Ludwigsburg).<br />
3. Liga: VfL Pfullingen –TSG Haßloch, SV Salamander<br />
Kornwestheim –TGS Pforzheim (beide Sa 20).<br />
AMERICAN FOOTBALL<br />
GFL Süd: Schwäbisch Hall Unicorns –Stuttgart Scorpions<br />
(Sa 17).<br />
ohne Gewähr<br />
Torhüter Jacobi sichert<br />
Einzug ins EM-Finale<br />
Hockey-Herren treffen im Endspiel auf Erzrivalen Niederlande<br />
LONDON (dpa). Deutschlands HockeyHerrenhaben<br />
dank Torhüter Nicolas Jacobi ihre<br />
vierte EMEndspielteilnahme in Serie geschafft.<br />
In einem hochklassigen Halbfinale<br />
der Europameisterschaft in London setzte<br />
sich der Titelverteidiger am Donnerstagabend<br />
nachhartem Kampf gegen Gastgeber<br />
England im Penaltyschießen 3:2 (2:2, 1:1)<br />
durch. Der Hamburger Keeper wehrte zwei<br />
Penaltys ab, ein Schuss der Engländer landete<br />
am Pfosten. Im Finale trifft der achtmalige<br />
EMChampion Deutschland an diesem<br />
Samstag (17.30 Uhr) auf den Erzrivalen Niederlande,<br />
der knapp,aber verdient 1:0 gegen<br />
Außenseiter Irland gewonnen hatte.<br />
Im Klassiker gegen die Briten beharkten<br />
sich beide Widersacher von Beginn an. Angefeuertvon<br />
den meisten der 5000 Fans bauten<br />
die Gastgeber immensen Druckauf und<br />
drängten den Gegner weit zurück. Kapitän<br />
Martin Häner und seine Kollegen setzten auf<br />
weite Pässe und schnelle Konter –sokam<br />
eine interessante Partie zustande, in der sich<br />
beide Torhüter wiederholt auszeichnen<br />
konnten.<br />
Ein Abspielfehler von Martin Zwicker,<br />
den die Hintermannschaft um Geburtstagskind<br />
Häner (27) nicht mehr ausbügeln konnte,<br />
führte zum Rückstand durch ein Abstaubertor<br />
von Mark Gleghorne (20.). Die Deutschen<br />
aber wehrten sich und hätten durch<br />
Christopher Rühr (25.) sogar in Unterzahl<br />
beinahe ausgeglichen. Dann machte 15 Sekunden<br />
vor der Halbzeitsirene Zwicker seinen<br />
Fehler wett, als er eine schöne Kombination<br />
mit dem verdienten Ausgleichstreffer<br />
abschloss.<br />
Starker Rückhalt: Nicolas Jacobi<br />
Foto: DPA<br />
Nach dem Wechsel hielt Torhüter Jacobi<br />
die Deutschen zunächst im Spiel. In der<br />
Schlussphase brachte Lukas Windfeder<br />
(57./Strafecke) die Deutschen in Führung.<br />
Die allerdings hielt nicht lange: PerSiebenmeter<br />
brachte Ashley Jackson (59.) England<br />
ins Penaltyschießen, in dem Deutschland<br />
dank Jacobi am Ende jubeln durfte.<br />
Alt, aber noch<br />
immer spitze<br />
Suborics (44) will in Iffezheim seine Erfolgsgeschichte fortsetzen<br />
Von Daniel Delius<br />
aus Baden-Baden<br />
BADEN-BADEN. Es ist ein paar Jahre her, da<br />
stand Andreas Suborics auf der Rennbahn in<br />
Iffezheim im Führring, dort, wo die Pferde<br />
den Besuchern vorden Rennen nocheinmal<br />
präsentiertwerden. Er hatte ein Mikrofon in<br />
der Hand, moderierte, erklärte und empfahl<br />
chancenreiche Vierbeiner für eine Wette. Ein<br />
ExJockeyineinem neuen Leben. Wenn den<br />
diesem Freitag die „Große Woche“ der Galopper<br />
startet, ist Suborics wieder dabei. Im<br />
Renndress, mit Reitstiefeln –als Jockey.<br />
Ein Leben wie eine Achterbahnfahrt.<br />
2005 stürzte er in Japan schwer, seitdem<br />
trägt er eine Titanplatte zwischen seinen<br />
Brustwirbeln. 2010 zog er sichinHong Kong<br />
Kopfverletzungen zu, die Karriere schien<br />
Info<br />
Die Große Woche<br />
beendet, Reitverbot vom Arzt. Suborics<br />
heuerte in Iffezheim als Moderator an. Doch<br />
so ganz war das nicht seine Welt. „Ich bin<br />
halt Jockey“, sagte er. Und ging nach Hong<br />
Kong, ritt dort; bis zu diesem Sommer.Seine<br />
Lizenz wurde nicht erneuert, jetzt ist er wieder<br />
in Deutschland. Suborics ist voreinigen<br />
Wochen 44 Jahrealt geworden.<br />
Suborics ist auf der Suche. BadenBaden,<br />
die Rennwoche, das ist immer aucheine Börse.<br />
„Das ist für uns Jockeys das Highlight“,<br />
sagt Suborics, „großer Sport, meistens gutes<br />
Wetter, eine tolle Atmosphäre.“ Das ist sein<br />
Leben. Es ist, wasdie sportliche Zukunft anbetrifft,<br />
aber schon endlich–drei, vier Jahre<br />
noch auf hohem Niveau, dann ist Schluss.<br />
Hochleitungssportler mit 50, das ist selten.<br />
Andreas Suborics will bald seine Trainerlizenz<br />
machen, vielleicht bleibt er im Metier.<br />
¡Sportlicher Höhepunkt ist der Große Preis<br />
von Baden (2400 m). Die Goldene Peitsche<br />
(1200 m) ist die wichtigste Sprintprüfung in<br />
Deutschland und dasOettingen Rennen<br />
(1600 m) eines der besten Meilenrennen.<br />
¡ Zeitplan<br />
28. August: 16 -19.40 Uhr,darunter BBAG<br />
Auktionsrennen.<br />
29. August: 13.50 -18.30 Uhr,darunter Preis<br />
der Sparkassen Finanzgruppe.<br />
30. August: 13.50 -18.45 Uhr,darunter Goldene<br />
Peitsche.<br />
2. September: 15.30 -19.13 Uhr,darunter<br />
Zukunfts-Rennen und Baden-Baden Cup.<br />
3. September: 13.50 -18:30 Uhr,darunter<br />
DarleyOettingen-Rennen.<br />
5. September: 13.50 -18Uhr,darunter von-<br />
Zastrow-Stutenpreis, Mercedes-Steherpreis.<br />
6. September: 13.30 -19Uhr,darunter Großer<br />
Preis von Baden und Berenberg-Cup.<br />
¡ Eintritt<br />
Karte ab 8Euro, Sitzplätze ab 12 Euro.(StN)