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Kreisrundschau<br />

Tageszeitung<br />

im Kreis Böblingen<br />

für Herrenberg und das Gäu Heute das Fernsehmagazin<br />

177. Jahrgang, Nr. 198 Einzelpreis 1,70 Euro<br />

Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Postfach 1161<br />

71070 Herrenberg<br />

E 3128<br />

Trump Im Lokalteil baut<br />

Herrenberg Vorsprung und das aus Gäu<br />

WASHINGTON (dpa). Trotz erheblicher<br />

Zweifel an seiner Wählbarkeit hat der Immobilienmilliardär<br />

Donald Trump seinen<br />

Vorsprung im republikanischen Bewerberfeld<br />

ausgebaut. In einer neuen Umfrage<br />

der Universität Quinnipiac kam Trump<br />

am Donnerstag auf 28 Prozent. Das sind<br />

acht Punkte mehr als Ende Juli, es ist<br />

Trumps bisher bester Wert.<br />

AufPlatz zwei liegt etwas überraschend<br />

der ehemalige Neurochirurg Ben Carson,<br />

Im der als „Gäubote“-Interview<br />

Einziger mit zwölf Prozent zweistellig<br />

abschneidet. JebBush, der ehemalige<br />

Gouverneur OBFloridas, Sprißler kommt auf sie­<br />

bezieht<br />

ben Prozent.<br />

Stellung Bei den Demokraten zum Naturbad<br />

sackt HillaryClinton<br />

von 55Prozent Ende Juli auf nun 45<br />

in Herrenberg Seite15<br />

Prozent ab.Dahinter: Senator Bernie Sanders<br />

(22) und Vizepräsident JoeBiden (18).<br />

Biden ist allerdings offiziell nochgar nicht<br />

Lokalsport<br />

angetreten. Er erwägt aber mehr und mehr<br />

eine Kandidatur. Trump führt auch die<br />

„Dem würde ich niemals meine Stimme<br />

geben“­Liste unter republikanischen<br />

Wählern an. Hier kommt er auf 26 und<br />

Bush auf 18 Prozent.<br />

Israelisches Militär<br />

greift Gazastreifen an<br />

Hanjo Kemmler: Sein<br />

JERUSALEM (AP). Israel hat eine Stellung<br />

der radikalislamischen Palästinenserorganisation<br />

Hamas im Gazastreifen angegriffen.<br />

Dabeisteht sei amDonnerstag<br />

FCG-Team auswärts<br />

eine<br />

Waffenfabrik getroffen worden, teilte das<br />

beim VfL Pfullingen auf<br />

Militär mit. Zuvor sei eine Rakete auf Israel<br />

abgeschossen worden, dabeiSeite habe23<br />

es<br />

demPrüfstand<br />

keine Opfer gegeben. Für den Angriff sei<br />

die Hamas verantwortlich, die den Gazastreifen<br />

kontrolliert. Seit Januar seien<br />

acht Raketen von dort aus auf Israel Seite18 geschossen<br />

worden.<br />

Blickpunkt<br />

Sport<br />

Toni Sunjic –wie gut<br />

ist der neue Mann<br />

für die Defensive<br />

des VfB Stuttgart?<br />

Panorama<br />

Fotos: Fotolia/Seralex, VfB<br />

Das Freizeitverhalten der<br />

Deutschen hatsich rasant<br />

gewandelt: Internet statt<br />

Kaffee und Kuchen<br />

Börse<br />

Dax Euro Stoxx 50 Euro<br />

m m .<br />

10315,62 Pkt.<br />

+318,19 Pkt.<br />

3280,78 Pkt.<br />

+110,05 Pkt.<br />

1,1286 Dollar<br />

–1,16 Cent<br />

Wetter<br />

4 190312 801702<br />

Mittags29°<br />

Nachts 17°<br />

In weiten Teilen wolkig,<br />

zeitweilig Sonnenschein<br />

50035<br />

Abschied von Gerhard Mayer-Vorfelder<br />

Die Familie um Margit Mayer-Vorfelder (in der<br />

Bildmitte) und rund 400 Trauergäste haben<br />

am Donnerstag in Stuttgart Abschied von Gerhard<br />

Mayer-Vorfelder genommen. Nicht nur<br />

Strompreise: Südwesten<br />

zahlt am wenigsten<br />

Tarife im Rest Deutschlands höher –Förderkosten für Öko-Strom steigen wohl an<br />

Die Deutschen zahlen in Europa mit die<br />

höchsten Strompreise. Die Baden-Württemberger<br />

haben es zumindest ein<br />

bisschen besser.ImSüdwesten ist Strom<br />

deutschlandweit am günstigsten.<br />

Von Walther Rosenberger<br />

STUTTGART/LEIPZIG. Nach Berechnungen<br />

des renommierten Leipziger Instituts für<br />

Energie (IE) sind die Strompreise für Haushalte<br />

im Südwesten im Bundesländervergleichamniedrigsten.<br />

Mit 27,3 Cent je Kilowattstunde<br />

zahlen Stromkunden zwischen<br />

Konstanz und Weinheim rund zwei Cent weniger<br />

als Energieverbraucher in Hamburg –<br />

Es lebe<br />

der Bauch!<br />

Der Kobold ist gerettet! Pumuckl bekommt<br />

sein Bäuchlein zurück. Obwohl er nach<br />

mehr als 20 Jahren eine Diät verpasst bekommen<br />

sollte. So eine mit Bauch­Beine­<br />

Po­Übungen. Denn eigentlich sollte der<br />

Rotschopf mit der Zeit gehen. Da, wo alles<br />

abgespeckt korrekt zu sein hat. Wo die<br />

kleine Hexe keine Hexe und Pippi Langstrumpfs<br />

Papa kein Negerkönig mehr sein<br />

darf. Wirkommen vomThema ab.Pumuckl<br />

wird also, wenn auch ernährungsphysiologisch<br />

kein Vorbild, weiter Zuckerzeug<br />

verputzen und zunehmen dürfen. Werhält<br />

schon sein Diät­Gewicht? Na<br />

also! Gönnen wir dem Wicht<br />

also seinen kalorienreichen<br />

Heißhunger.<br />

Wir wissen ja: Ein schöner<br />

Rücken kann entzücken.<br />

Ein schöner Bauch<br />

tut’sauch. (wmo)<br />

Von Klaus Köster<br />

und Michael Gerster<br />

STUTTGART. Das chinesische Unternehmen<br />

Baic will in den kommenden Monaten im<br />

größeren Stil beim Daimler­Konzern einsteigen.<br />

Baic­Chef Xu Heyi sagte der Zeitung<br />

„Beijing Times“, sein Unternehmen<br />

wolle einer der größten Anteilseigner bei<br />

dem Stuttgarter Autohersteller werden. Er<br />

erwarteein Ergebnis bis zum Ende des Jahres.<br />

Der Stuttgarter Konzern begrüßt ein<br />

Bundestrainer Joachim Löw, sondern auch<br />

zahlreiche andere Prominente aus Sport und<br />

Politik erwiesen dem früheren Präsidenten<br />

des VfB Stuttgart, früheren Präsidenten des<br />

das Bundesland mit den höchsten Tarifen.<br />

„Nach Jahren im vorderen Mittelfeld steht<br />

Baden­Württemberg in puncto günstige<br />

Energie jetzt ganz vorne“, sagte der Geschäftsführer<br />

des IE, Werner Bohnenschäfer,<br />

unserer Zeitung.<br />

Als Gründe für die Entwicklung nannte<br />

Bohnenschäfer vergleichsweise niedrige<br />

Netzentgelte. Über diese wird der Ausbau<br />

vonStromleitungen finanziert. Die Entgelte<br />

sind Teil des Strompreises und unterscheiden<br />

sich regional. Im Südwesten liegen sie<br />

zwischen vier und sechs Cent je Einheit<br />

Strom, insbesondereinOstdeutschland sind<br />

sie sehr viel höher. Außerdem sei der Preiswettbewerb<br />

unter den Energieanbietern im<br />

Südwesten relativhoch, hieß es.<br />

Nach IE­Prognosen wird Strom in den<br />

kommenden Jahren aber moderat teurer.Bis<br />

2020 würden die Tarife demnach auf 32,5<br />

Cent je Kilowattstunde ansteigen. Baden­<br />

Württembergs Umwelt­ und Energieminister<br />

Franz Untersteller (Grüne) begrüßte die<br />

Entwicklung. „Wir werden in naher Zukunft<br />

wohl keine größeren Preissprünge<br />

nach oben bekommen“, sagte er, gab aber<br />

gleichzeitig zu bedenken, dass die Preise für<br />

fossile Energie „in den nächsten Jahren auch<br />

wieder anziehen“ könnten.<br />

Gleiches gilt wohl auchfür die Förderkosten<br />

von Öko­Energien. „Nach unseren Berechnungen<br />

wirddie EEG­Umlage 2016 auf<br />

gut 6,5 Cent je Kilowattstunde steigen“, sagte<br />

Bohnenschäfer. Aktuell beträgt sie 6,17<br />

Cent. Auch diese Umlage wirdvon den Verbrauchern<br />

über den Strompreis bezahlt.<br />

Bis zu 50 Tote bei<br />

Fluchttragödie in Österreich<br />

Polizei entdeckt Lkw mit Leichen –Weissach: Neues Asylheim<br />

WIEN/STUTTGART (rtr/StN). In Österreich<br />

sind am Donnerstag bis zu 50 Flüchtlinge tot<br />

in einem Lastwagen gefunden worden. Österreichs<br />

Regierungschef Werner Faymann<br />

und Kanzlerin Angela Merkel zeigten sich<br />

auf der Westbalkan­Konferenz in Wien<br />

schockiertüber den Vorfall.<br />

„Wir sind alle erschüttertvon der entsetzlichen<br />

Nachricht“, sagte Merkel. Am Vormittag<br />

hatte die Polizei an der Autobahn 4<br />

im Burgenland südöstlich von Wien einen<br />

am Straßenrand abgestellten Kühllaster mit<br />

offenbar slowakischem Kennzeichen entdeckt.<br />

Im Laderaum fanden die Beamten<br />

mehrereDutzend Leichen. Die genaue Zahl<br />

der Opfer blieb zunächst unklar.<br />

Die Odyssee der 500 Asylbewerber,die vorübergehend<br />

in der Stuttgarter Schleyerhalle<br />

untergebracht waren, geht weiter. Am<br />

Mittwoch hatten sie nach Offenburg ineine<br />

Messehalle umziehen müssen.<br />

Ab nächsten Montag kommen sie nach<br />

Donaueschingen. Auch der Unmut der betroffenen<br />

Kommunen wächst. Donaueschingens<br />

OB Erik Pauly: „Wir sind leider offensichtlich<br />

oft die Letzten, die informiert werden.“<br />

Weissach imTal (Rems­Murr­Kreis) will<br />

an der Stelle der in Flammen aufgegangenen<br />

Asylbewerberunterkunft ein neues Flüchtlingsheim<br />

bauen. Bürgermeister Ian Schölzel<br />

plant nach eigenen Worten ein Haus mit<br />

20 Plätzen für Flüchtlinge.<br />

E Seite 3<br />

Kommentar<br />

Stabilere Basis<br />

Daimler dürfte mit einem Investor<br />

aus China gut leben können<br />

Von Klaus Köster<br />

Während sichinChina die Börsen selbst<br />

zerlegen und beinahetäglichabstürzen,<br />

kommt aus dem Land die Nachricht, dass<br />

ein großes Autounternehmen beim Stuttgarter<br />

Autohersteller Daimler einsteigen<br />

will. Man wolle einer der größten Anteilseigner<br />

werden, erklärtdas Unternehmen<br />

Baic, das mit Daimler seit zehn Jahren<br />

Autos in China baut und seinerseits<br />

Daimler zu seinen Großaktionären zählt.<br />

Es scheint, als würde Daimler ein Stück<br />

weit zu einem chinesischen Unternehmen.<br />

Dochdieser Eindrucktrügt –denn China<br />

wirdfür Daimler nicht erst durch diese<br />

Überkreuzbeteiligung zum entscheidenden<br />

Markt. Mit Hubertus Troska hat der<br />

Konzern ein eigenes Vorstandsmitglied,<br />

das sichganz darauf konzentriert, die<br />

Marktposition in China zu verbessern –<br />

mit dem Erfolg, dass der Konzern in dem<br />

Land trotz der wirtschaftlichem Probleme<br />

nochwächst. Dass das ebenfalls börsennotierte<br />

Unternehmen Baic in dieser<br />

Phase eine Aufstockung seiner Anteile<br />

plant, zeugt zum einen vomgroßen Vertrauen<br />

in den Kooperationspartner –und<br />

zum anderen vondem Anspruch, beim<br />

gemeinsamen Engagement verstärkt<br />

mitzureden.<br />

Für den Stuttgarter Konzern ist das<br />

Engagement der Chinesen unter dem<br />

Strichvorteilhaft. Zum einen unterlegt es<br />

die langjährige, inzwischen erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit; zum anderen bekommt<br />

der Konzern dadurch einen weiteren Investor<br />

mit langfristigem Interesse. Anders<br />

als BMW und Volkswagen hat Daimler<br />

keinen Mehrheitsaktionär –und ist dadurch<br />

anfällig für Spekulationen über<br />

feindliche Übernahmen. Das ist gerade in<br />

einer Branche, in der langfristig geplant<br />

werden muss, eher abträglich. Das geplante<br />

Engagement der Chinesen stabilisiertsomit<br />

nicht nur Daimlers Position in<br />

China, sondern auchden Konzern selbst.<br />

k.koester@stn.zgs.de<br />

Chinesische Firma plant Einstieg bei Daimler<br />

Chef des Pekinger Kooperationspartners Baic: Wir wollen einer der größten Aktionäre werden<br />

Deutschen Fußball-Bunds und früheren CDU-<br />

Landesminister die letzte Ehre. Der katholische<br />

Bischof Gebhard Fürst (vorne links) zelebrierte<br />

das Pontifikalrequiem. Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann würdigte die<br />

„politische Kämpfernatur“ von Mayer-Vorfelder,<br />

der stets konservativ-geradlinig gewesen<br />

sei.<br />

Foto: Getty<br />

solches Engagement. „Baic ist unser wichtigster<br />

Partner in China, und uns verbindet<br />

eine enge Kooperation“, erklärte ein Sprecher.<br />

Daimler wolle weiter attraktiv für<br />

potenzielle langfristige Investoren sein.<br />

„Dabei sind uns auch Investoren aus China<br />

willkommen.“<br />

Die Baic­Tochter Baic Motor und Daimler<br />

betreiben seit 2006 das Gemeinschaftsunternehmen<br />

BBAC, das seither weit über<br />

500000 Autos der Marke Mercedes für den<br />

chinesischen Markt produzierthat. Mittlerweile<br />

werden dortnicht nur die E­ und die C­<br />

Klasse in einer für den chinesischen Markt<br />

bestimmten Langversion hergestellt, sondern<br />

auch der Geländewagen GLK und seit<br />

kurzem auch dessen Kompaktversion GLA.<br />

Seit 2013 werden dortauchMotoren für die<br />

Autoproduktion vor Ort gefertigt. Daimler<br />

selbst hält bereits zehn Prozent der Anteile<br />

an Baic.<br />

Nach Ansicht des Autoexperten Stefan<br />

Bratzel wirddie Zusammenarbeit zwischen<br />

den beiden Konzernen durch die gegenseitige<br />

Beteiligung gestärkt. Zudem bringe das<br />

Engagement der Chinesen einen neuen<br />

Ankeraktionär für den Konzern und damit<br />

mehr Ruhe vormöglichen Übernahmeversuchen.<br />

Das Risiko einer Übernahme sei angesichts<br />

der Kursanstiege der vergangenen<br />

Jahrezwargesunken, dennochsei nicht auszuschließen,<br />

dass Technologiekonzerne wie<br />

Google oder Apple Interesse an dem Konzern<br />

haben.<br />

E Kommentar


Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Leitartikel<br />

Eine schiefe<br />

Armutsstatistik<br />

Gute Daten vom Arbeitsmarkt sagen<br />

mehr über die soziale Lage aus<br />

Von Markus Grabitz<br />

Die Wortführer der Sozialstaatslobby<br />

zeigen sichsehr betroffen angesichts der<br />

Zahlen zur Armutsgefährdung, die das<br />

Statistische Bundesamt veröffentlicht.<br />

Danachist nämlich–ausweislichder<br />

Zahlen der Statistiker –ein prozentual<br />

größerer Anteil der Bevölkerung vonArmut<br />

bedroht als nochvor einigen Jahren.<br />

Dochmit der Statistik ist das so eine<br />

Sache. Das fängt schon damit an, dass<br />

Armut relativist: Arme in Deutschland<br />

haben im VergleichzuArmen in Äthiopien<br />

ein ordentliches Auskommen. Für<br />

die Experten sind Menschen deswegen<br />

hierzulande vonArmut bedroht, wenn sie<br />

weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens<br />

zur Verfügung haben. Wasaber,<br />

wenn sich–wie hierzulande seit Jahren –<br />

die Beschäftigten über kräftige Reallohnsteigerungen<br />

freuen dürfen? Was, wenn –<br />

wie hierzulande seit Jahren –die Hartz­<br />

IV­Sätze zwar steigen, aber die Löhne<br />

nochmehr? Dann steigt nachden Gesetzen<br />

der Statistik der Anteil der Menschen,<br />

die vonArmut bedroht sind. Tatsächlich<br />

aber ist das Elend keineswegs größer geworden.<br />

Denn die Hartz­IV­Sätze werden<br />

eben nicht bei Tarifverhandlungen zwischen<br />

Gewerkschaften und Arbeitgebern<br />

ausgehandelt, sondern staatlichfestgesetzt.<br />

Sie bemessen sichanden tatsächlichen<br />

materiellen Ansprüchen und an der<br />

tatsächlichen Preisentwicklung.<br />

Dieses staatlichgarantierte Existenzminimum<br />

wirdvom Verfassungsgericht<br />

regelmäßig überprüft. Anders ausgedrückt:<br />

Die Beschäftigten bekommen in<br />

diesen konjunkturell guten Zeiten etwas<br />

mehr vomKuchen ab,und die Hartz­IV­<br />

Empfänger nicht. Dies ist weder ungerechtnochein<br />

Hinweis auf eine unsolidarische<br />

Gesellschaft, die ihre„Armen“<br />

vergisst oder vernachlässigt. Wenn die<br />

Wirtschaft wieder schlechter läuft, ist es<br />

durchaus denkbar,dass die Beschäftigten<br />

Lohneinbußen hinnehmen müssen, während<br />

Hartz­IV­Empfänger mehr Geld<br />

bekommen, weil die Preise gestiegen sind.<br />

Auch dies zeigt, dass die Statistik mit<br />

Vorsicht zu genießen ist: Bedroht ist, wer<br />

allein lebt und weniger als 917 Euroim<br />

Monat hat. Diese Sichtweise unterschlägt,<br />

dass die Lebenshaltungskosten regional<br />

unterschiedlichsind. In Brandenburg<br />

kann man mit 917 EuroimMonat besser<br />

leben als in München. In ländlichen Regionen<br />

im Osten sind Löhne, die in Metropolen<br />

wie Stuttgartund FrankfurtArmutslöhne<br />

wären, zwar am unteren Rand, aber<br />

eben nicht ärmlich. All dies blendet die<br />

offizielle Armutsstatistik aus.<br />

Eine etwas klarereBotschaft zum wirtschaftlichen<br />

Wohlergehen als der sogenannte<br />

Armutsbericht sprechen die Zahlen<br />

vomArbeitsmarkt. Seit Einführung<br />

vonHartz IV hat sichdie Zahl der<br />

Arbeitslosen hierzulande halbiert. Und<br />

entgegen aller Propaganda sinkt seit Jahrender<br />

Anteil der „atypischen Beschäftigungsverhältnisse“,<br />

also Minijobs, befristete<br />

Arbeit und Zeitarbeit: Das Normalarbeitsverhältnis<br />

ist eben alles andereals<br />

ein Auslaufmodell, sondern auf dem Vormarsch.<br />

2014 stieg die Zahl der regulären<br />

Jobs um 452000 auf 24,5 Millionen. Die<br />

Zahl der „atypischen“ Jobs nahm dagegen<br />

um 132000 auf 7,5 Millionen (das<br />

sind 20,9 Prozent) ab.<br />

Warum aber wollen der Paritätische<br />

Wohlfahrtsverband, der VdK und manche<br />

Sozialpolitiker diese guten Nachrichten<br />

nicht transportieren? Die Antwortliegt<br />

auf der Hand: Die gut organisierte Wohlfahrtslobby<br />

lebt vonden negativenBotschaften<br />

gut. Sie sind Teil ihrer Existenzberechtigung.<br />

Für sie wäreeseine Schlappe,<br />

wenn die sozialen Verhältnisse im<br />

Land besser würden. Staat und Sozialkassen<br />

geben jedes Jahr 800 Milliarden<br />

Eurofür Sozialleistungen aus. Das ist<br />

eine Menge Geld. Einfachnur nachmehr<br />

Geld zu rufen, scheint da zu billig.<br />

m.grabitz@stn.zgs.de<br />

Das Zitat<br />

„Schlepper sind Kriminelle. Und<br />

wer jetzt noch immer meint,<br />

dass es sanftmütige Fluchthelfer<br />

sind, dem ist nicht zu helfen“<br />

Johanna Mikl-Leitner<br />

Österreichs Innenministerin zum Tod<br />

von zahlreichen Flüchtlingen<br />

Risikogruppe Rentner:<br />

Armutsgefahr wächst<br />

Geringe Bildung führt immer häufiger in die Armut –Sozialverbände fordern politisches Eingreifen<br />

15 Prozent der Deutschen gelten als arm.<br />

Besonders gefährdet: Arbeitslose,<br />

Alleinerziehende und Alte. Bildung<br />

schützt vor dieser Gefahr,aber dasallein<br />

reicht nicht aus, finden Sozialverbände.<br />

WIESBADEN (dpa). „Armutsgefährdungsquote<br />

stabil“ –das ist keine gute Nachricht,<br />

findet Ulrich Schneider. Der Hauptgeschäftsführer<br />

des Paritätischen Wohlfahrtverbands<br />

findet es schlimm, dass die Gefahr,<br />

arm zu sein, in einem reichen Land wie<br />

Deutschland seit Jahren nicht sinkt –trotz<br />

guter Konjunktur.Wie kann das sein?<br />

Als von Armut bedroht gelten laut EU­<br />

Definition Menschen, die mit weniger als 60<br />

Prozent des mittleren Einkommens auskommen<br />

müssen. Aktuell sind das in Deutschland<br />

für einen Einpersonenhaushalt 917<br />

Euro pro Monat. 2014 betraf das 15,4 Prozent<br />

der Bevölkerung, wie das Statistische<br />

Bundesamt am Donnerstag berichtete. Im<br />

Vorjahr waren es15,5 Prozent, in den zwei<br />

Jahren davor15,0 Prozent.<br />

Damit wardie Quote „in den letzten zehn<br />

Jahren relativstabil“, sagt Destatis­Experte<br />

Bernd Becker. Stabil ist schlecht, finden die<br />

Sozialverbände –sie sollte sinken, und das<br />

schon lange. „Wenn kein Ende dieser Entwicklung<br />

in Sicht ist, dann muss die Politik<br />

endlich handeln“, sagt die Präsidentin des<br />

Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, und<br />

fordert„entschlossene Schritte“, um Armut<br />

erst gar nicht entstehen zu lassen.<br />

Ein möglicher Hebel ist Bildung. Die Statistik<br />

zeigt: Je schlechter die Schul­ und<br />

Ausbildung, desto größer die Gefahr für Armut.<br />

2014 waren 30,8 Prozent der schlecht<br />

qualifizierten Einwohner armutsgefährdet;<br />

2005 traf das erst auf 23,1 Prozent zu. Gering<br />

qualifiziert sind laut EU­Definition Menschen,<br />

die maximal einen Realschulabschluss,<br />

aber keine Berufsausbildung haben.<br />

Auffälliger –und beunruhigender –findet<br />

Sozialexperte Schneider andereAspekte der<br />

Statistik. „Ein wirklicher Kracher ist, dass<br />

mit 15,6 Prozent zum ersten Mal die Armutsgefährdungsquote<br />

unter Rentnern über der<br />

Durchschnittsquote liegt.“<br />

„Der wachsenden Altersarmut wird von<br />

der Politik kaum gegengesteuert“, kritisiert<br />

auch die VdK­Präsidentin. Schneider sieht<br />

schon „eine Welle der Altersarmut“ auf<br />

Deutschland zurollen.<br />

Auch andereGruppen sind gefährdet, allen<br />

voran die Alleinerziehenden. Sie haben laut<br />

Schneider eine Armutsquote über 40 Prozent.<br />

Bombenanschlag<br />

mit Österreicher<br />

BAGDAD (fey). Einer der Attentäter eines<br />

Selbstmordanschlags der Terrorgruppe Islamischer<br />

Staat (IS) stammt offenbar aus dem<br />

österreichischen Linz. Der IS verbreitete<br />

über soziale Netzwerke, einer der sechs<br />

„Märtyrer“, die sichinder Provinz al­Anbar<br />

in die Luft sprengten, sei ein Dschihadist mit<br />

Namen Abu Mukatil al­Almani („der aus<br />

Deutschland Stammende“) gewesen. Bei<br />

Mukatil dürfte es sichallerdings nicht –wie<br />

von vielen Medien berichtet – um einen<br />

Deutschen, sondern um den 18 Jahre alten<br />

Linzer Oliver N.handeln. Der Kampfsportler<br />

war im Mai 2014 zum Islam konvertiert.<br />

Drei Monate später schloss er sichinSyrien<br />

dem IS an. Eigenen Interneteinträgen zufolge<br />

warN.anMassakern an Jesiden im Nordirak<br />

beteiligt. Er brüstete sich: Habe er Lust<br />

auf Zweisamkeit, könnte er sichjederzeit im<br />

Kalifat bei den Sklavinnen bedienen.<br />

KIEW/BRÜSSEL (dpa). Mit einem Schuldenschnitt<br />

von umgerechnet mehr als drei Milliarden<br />

Eurohelfen westliche Gläubiger der<br />

vom Krieg im Osten ausgezehrten und von<br />

der Pleite bedrohten Ukraine. „Der von<br />

unseren Gegnern erwartete Staatsbankrott<br />

wird nicht stattfinden“, versicherte Ministerpräsident<br />

Arseni Jazenjuk triumphierend<br />

am Donnerstag in Kiew. Trotz intensiver<br />

Friedensgespräche zwischen der Ukraine<br />

und den prorussischen Separatisten wurden<br />

im Kriegsgebiet Donbass bei Beschuss mindestens<br />

sieben Soldaten und ein Zivilist getötet.<br />

Beide Seiten kündigten für Dienstag<br />

eine Waffenruhe an.<br />

Nach fünfmonatigem zähem Ringen<br />

unterzeichnete die Regierung in Kiew ein<br />

Abkommen mit den US­Fonds Franklin<br />

Templeton, Pimco, Blackrock, Fidelity und<br />

Stone Harbor. Der krisengeschüttelten Ex­<br />

Sowjetrepublik würden damit 20 Prozent<br />

ihrer Verbindlichkeiten erlassen, teilte Finanzministerin<br />

Natalia Jaresko mit. Die<br />

Restschuld vonetwa15Milliarden Dollar (13<br />

Milliarden Euro) solle in einem Zeitraum von<br />

2019 bis 2027 zurückgezahlt werden, hieß es.<br />

Kiew hatte einen Schuldenschnitt von 40<br />

Prozent angestrebt. Eine Restrukturierung<br />

der Staatsschuld ist eine Voraussetzung für<br />

Meinung · Nachrichten<br />

Von Armut bedroht<br />

So viel Prozent der Einwohner Deutschlands waren armutsgefährdet* (Armutsgefährdungsquote)<br />

Die Haitzinger-Karikatur<br />

Der Westbalkangipfel<br />

Deutschland<br />

Früheres Bundesgebiet<br />

(ohne Berlin)<br />

Neue Bundesländer<br />

(einschließlich Berlin)<br />

„Das geht nicht.“ Er fordert „spezielle Programme<br />

für spezielle Gruppen“: Alleinerziehende,<br />

Langzeitarbeitslose, Rentner. „Wir<br />

müssen Vorsorge treffen, dass diese Menschen<br />

nicht allesamt in Armut fallen.“<br />

Eine Bildungspolitik, die allen gleiche<br />

Chancen bietet, findet er „eine Selbstverständlichkeit“.<br />

Aber der wichtigste Hebel<br />

sei die Wirtschaft. In vielen Bundesländern<br />

sei wegen guter wirtschaftlicher Entwicklung<br />

die Armut zurückgegangen, etwabeim<br />

Spitzenreiter Mecklenburg­Vorpommern.<br />

Dass die bundesweite Quote trotzdem<br />

nicht sinkt, liegt daran, dass das einwohnerstärkste<br />

Bundesland unverändertweiter abfällt.<br />

Nordrhein­Westfalen ist laut Schneider<br />

„seit Jahren das Sorgenkind“. Die Armutsgefährdungsquote<br />

in NRW stieg von<br />

17,1 auf 17,5, während sie in Mecklenburg­<br />

Vorpommern von23,6 auf 21,3 Prozent sank.<br />

Das Problem: „Wir haben super Wirtschaftsergebnisse,<br />

und trotzdem verharrt<br />

die Armutsquote auf so hohem Niveau“, kritisiertSchneider.Die<br />

ökonomischen Erfolge<br />

kämen also nicht allen gleichermaßen zugute.<br />

„Hier muss der Staat eingreifen und korrigieren.“<br />

Gläubiger erlassen Kiew Milliarden<br />

Juncker macht Ukrainern Hoffnung auf visafreies Reisen in die EU –ToteimDonbass<br />

dringend benötigte Finanzhilfe des Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF). Durch die<br />

Einigung mit den Gläubigern und weitere<br />

Reformen werdedie Ukraine die Bedingungen<br />

des IWF erfüllen, teilte Fondschefin<br />

Christine Lagarde mit.<br />

Russland will sich nicht<br />

an der Umstrukturierung<br />

von Kiews Schulden beteiligen<br />

Die Ukraine strebt ähnliche Konditionen<br />

für einen russischen Kredit über drei Milliarden<br />

Dollar an, der am 20. Dezember fällig<br />

wird. Mit den nun ausgehandelten Bedingungen<br />

müsse sich auch Moskau abfinden,<br />

forderte Jazenjuk. „Russland wird keine<br />

besseren Bedingungen als die restlichen<br />

Kreditgeber erhalten“, betonte er.<br />

Russlands Finanzminister Anton Siluanow<br />

erteilte der Ukraine eine klare Absage.<br />

Moskau werdesichnicht an der Umstrukturierung<br />

vonKiews Schulden beteiligen, sagte<br />

er der Agentur Interfax zufolge.<br />

EU­Kommissionspräsident Jean­Claude<br />

Juncker lobte den Schuldenerlass bei einem<br />

Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten<br />

13,2<br />

14,5<br />

davon Menschen über 25 Jahre mit geringem Qualifikationsniveau**<br />

Deutschland<br />

Früheres Bundesgebiet<br />

(ohne Berlin)<br />

Neue Bundesländer<br />

(einschließlich Berlin)<br />

2005<br />

2014<br />

2005<br />

2014<br />

* mussten mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) auskommen<br />

** maximal Realschulabschluss, aber keine Berufsausbildung<br />

Info<br />

14,7 %<br />

15,4<br />

20,4<br />

19,2<br />

23,1 %<br />

22,3<br />

29,8<br />

28,6<br />

Ist arm gleich arm?<br />

30,8<br />

37,5<br />

¡Wer in einer Wohlstandsgesellschaft mit<br />

weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens<br />

auskommen muss, giltals relativ<br />

arm. So hatesdie Europäische Union definiert.<br />

Berechnungsgrundlage ist laut Statistischem<br />

Bundesamt dassogenannte Medianeinkommen.<br />

Es teiltdie Bevölkerung in<br />

zwei Hälften: Die eine Hälfte hatmehr,die<br />

andere weniger Einkommen zur Verfügung.<br />

2014 galtinDeutschland demnach als armutsgefährdet,<br />

wer über weniger als 917<br />

Euro im Monatverfügen konnte. Das waren<br />

15,4 Prozent der Bevölkerung.<br />

¡Dieser relativen Armut in den reichen<br />

Ländern stelltdie Unesco die absolute<br />

Armut gegenüber.Davon betroffen sind<br />

Menschen, die weniger als einen US-Dollar<br />

(rund 0,90 Euro) pro Tagverdienen.<br />

Grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung,<br />

Kleidung und Unterkunft werden für sie<br />

zum Problem. (dpa)<br />

dpa / StN / Ettischer / Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

PetroPoroschenkoinBrüssel. Der Staatschef<br />

forderte eine schnellere Umsetzung einer im<br />

Kriegsgebiet Donbass geplanten Feuerpause,<br />

die zum Schuljahresanfang am 1. September<br />

beginnen soll. Diese hatte die Organisation<br />

für Sicherheit und Zusammenarbeit in<br />

Europa (OSZE) nach einem Treffen der Ukraine­Kontaktgruppe<br />

im weißrussischen<br />

Minsk am Vorabend angekündigt.<br />

„Wir sollten nicht bis zum 1. September<br />

warten“, meinte Poroschenko. Er machte vor<br />

allem die von Russland unterstützten Aufständischen<br />

für die andauernde Gewalt im<br />

Donbass verantwortlich. Über die weiterhin<br />

gespannte Lage wolle er in Kürze auch in<br />

einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir<br />

Putin sprechen.<br />

Das Außenministerium in Moskau begrüßte<br />

die Pläne für eine Feuerpause.<br />

Eigentlich sollen die Waffen im Konfliktgebiet<br />

bereits seit Februar schweigen. Militär<br />

und Separatisten tauschten auch jezwölf<br />

Gefangene aus. Nach Darstellung beider<br />

Seiten gibt es 450 Gefangene beim Militär<br />

und 150 bei den Separatisten. Seit Beginn<br />

der Kämpfe im April 2014 sind im Donbass<br />

nachUN­Angaben mehr als 6000 Menschen<br />

getötet worden. Hunderttausende sind auf<br />

der Flucht.<br />

Richterin wird<br />

Regierungschefin<br />

in Athen<br />

Griechischer Präsident ruft Neuwahlen<br />

für 20. September aus<br />

ATHEN (dpa). In Griechenland soll erstmals<br />

eine Frau die Regierung führen –übergangsweise.<br />

Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos<br />

beauftragte am Donnerstag die Präsidentin<br />

des höchsten Gerichtshofs (Areopag),<br />

Vasiliki Thanou, mit der Bildung einer Interimsregierung.<br />

Sie soll bis zu Neuwahlen im<br />

Amt bleiben. Zuvor seien alle Bemühungen<br />

gescheitert, in den Reihen des bestehenden<br />

Parlaments eine neue Regierungsmehrheit<br />

zu finden, teilte das Büro des Präsidenten<br />

mit.<br />

Mit der Entscheidung ist der Wegzur Neuwahl<br />

frei, die der bisherige Ministerpräsident<br />

Alexis Tsipras mit seinem Rücktritt vor<br />

einer Woche erreichen wollte. Laut Verfassung<br />

sind nun Neuwahlen frühestens 21 Tage<br />

nach Einsetzung der Interimsregierung<br />

möglich, spätestens nach 30müssen sie abgehalten<br />

sein. Die vorgezogenen Wahlen sollen<br />

am 20. September stattfinden, berichtete<br />

das Staatsfernsehen unter Berufung auf<br />

Kreise der Staatspräsidentschaft.<br />

Die Vereidigung der Übergangsregierungschefin<br />

sollte am Donnerstagabend<br />

stattfinden. Ihr Kabinett sollte am Freitag<br />

ernannt und vereidigt werden. Am Freitag<br />

sollen auch das Dekret zur Auflösung des<br />

Parlaments und das Datum der Wahlen offiziell<br />

verkündet werden.<br />

Der bisherige Regierungschef Alexis Tsipras<br />

warvergangene Wochezurückgetreten.<br />

Er will sichvon den griechischen Wählern ein<br />

neues Mandat zur Umsetzung des harten<br />

Sparprogramms geben lassen. Diese Maßnahmen<br />

hatte die Athener Regierung im Austauschfür<br />

weitereEU­Hilfen in Höhe vonbis<br />

zu 86 Milliarden Eurozusagen müssen.<br />

Kurz berichtet<br />

Landesverrats-Affäre:<br />

Kanzleramt früh informiert<br />

In der AffäreumLandesverrats­Ermittlungen<br />

gegen die Blogger vonNetzpolitik.org<br />

äußertdie Opposition neue Zweifel an der<br />

Darstellung des Bundeskanzleramts. Dieses<br />

warnacheigener Aussage bereits im April<br />

über den Fall informiert. Das geht aus der<br />

Antwortder Bundesregierung auf eine Parlamentarische<br />

Anfrage hervor. Darin heißt<br />

es, Verfassungsschutzpräsident Hans­Georg<br />

Maaßen habe am 21. April <strong>2015</strong> am Rande<br />

einer Besprechung im Bundeskanzleramt<br />

über die Anzeigen seiner Behörde informiert<br />

–wenn auchnur mündlichund in allgemeiner<br />

Form. Bislang hieß es, das Kanzleramt<br />

habe erst Ende Juli aus den Medien vonden<br />

Ermittlungen erfahren. (dpa)<br />

Ex-AfD-Chef Lucke hofft auf<br />

Verschwinden der Partei<br />

Der ehemalige Vorsitzende<br />

der Alternative<br />

für Deutschland (AfD),<br />

Bernd Lucke,hofft auf<br />

das politische Ausfür<br />

seine Ex­Partei. Die<br />

AfD sei jetzt schon nur<br />

nocheine „Zombie­<br />

Partei“, sagte Lucke<br />

der Online­Zeitung<br />

„Huffington Post“ in<br />

einem am Donnerstag<br />

Lucke Foto: dpa<br />

veröffentlichten Interview.„Wenn die in<br />

der Erfolglosigkeit verschwindet, würde<br />

ichschon etwas wie Genugtuung empfinden.“<br />

Aufeinem Parteitag Anfang Juli war<br />

Lucke nachmonatelangem Führungsstreit<br />

abgewählt worden. Er kehrte der AfD daraufhin<br />

den Rückenund gründete eine<br />

Konkurrenzpartei namens Alfa. (dpa)<br />

Proteste 500 Tage nach<br />

Entführung von Schülerinnen<br />

Hunderte Nigerianer haben am Donnerstag<br />

mit Protestmärschen an die Entführung von<br />

276 Schülerinnen aus einem Internat vor<br />

500 Tagen erinnert. Mit Sprechchören und<br />

Plakaten forderten die Demonstranten von<br />

der Regierung, die Suche nachden Mädchen<br />

zu verstärken, wie nigerianische Medien<br />

berichteten. Von219 der vonder Terrorgruppe<br />

BokoHaram entführten Mädchen<br />

fehlt bis heute jede Spur.Die Protestbewegung<br />

hatte nachdem Überfall auf das<br />

Internat vonChibok am 15. April 2014 mit<br />

dem Slogan „Bring BackOur Girls“ weltweit<br />

Schlagzeilen gemacht. (epd)<br />

Bolivien setzt auf Atomkraft<br />

Bolivien will mit einer milliardenschweren<br />

Investition die Entwicklung der Atomkraft<br />

vorantreiben. Staatspräsident EvoMorales<br />

ratifizierte am Mittwocheinen Vertrag zur<br />

Errichtung eines 20 Hektar großen nuklearenForschungs­<br />

und Entwicklungszentrums<br />

im Süden der Millionenstadt La Paz.<br />

Mit Blickauf die Gegner des Projekts und<br />

protestierende Anwohner des Viertels Mallasilla<br />

betonte der erste indigene Präsident<br />

des Andenstaats: „Diese Leute, die dagegen<br />

opponieren, sind Feinde Boliviens, Feinde<br />

der Entwicklung des Landes, sie sind Feinde<br />

der Befreiung.“ (dpa)


Die Seite Drei Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Videos online<br />

Auf der Flucht und noch lange nicht am Ziel: Ein kleiner syrischer Junge an der Uferpromenade in Kos<br />

Fotos: Molitor<br />

Momentaufnahmen vom Strand und aus<br />

dem Hotel „Captain Elias“: Auch wenn sich<br />

die Lage auf der Ägäis-Insel Kos entspannt,<br />

weil die Behörden viele Flüchtlinge endlich<br />

ans Festland lassen, kommen jede Nacht<br />

weitere verzweifelte Menschen an.<br />

www.stn.de/kos<br />

Flucht ins Urlaubsparadies<br />

Die kleine griechische Ägäis-Insel Kos kann den Zustrom tausender Bürgerkriegsflüchtlinge nicht verkraften<br />

Nur ein paar Meter trennen Urlaub und<br />

Flucht, Vergnügen und Verzweiflung.<br />

Die Flüchtlingslawine auf der griechischen<br />

Insel Kos stelltdie Frage: Werwill<br />

nicht und wer kann nicht helfen?<br />

Von Wolfgang Molitor<br />

KOS. Kleine Zelte. Ein paar Planen. Sitzflächen<br />

aus Pappe. Wenn der Wind über die<br />

Strandpromenade bläst, bäumen sich die<br />

provisorischen Flüchtlingsbehausungen wie<br />

unter Schmerzen auf, zerren an den Leinen.<br />

Ein paar Hundert Menschen mögen es sein,<br />

die es bis nach Kos geschafft haben, in ein<br />

EU­Land. Rund 2000 weitere warten in anderen<br />

Schlupfwinkeln. Unauffällig.<br />

Nachts kommen sie in Schlauchbooten<br />

und auf Fischerkähnen auf der griechischen<br />

Ferieninsel an. Mal sind es 100, mal viel<br />

mehr, jenach dem, wie rau die See ist, die<br />

Kos rund fünf Kilometer vom türkischen<br />

Festland trennt. Die Ausflugsschiffe nach<br />

Bodrum brauchen nur 20 Minuten, um die<br />

Touristen hinüberzubringen. Die Flüchtlinge<br />

in ihren Schlepper­Schalen eine gute<br />

Stunde. Wenn sie nicht kentern und die Menschen<br />

stundenlang im Wasser treiben.<br />

Wie Ahmed. Der Syrer ist vor vier Tagen<br />

auf Kos angekommen. Vonder Erleichterung,<br />

es nach monatelanger Irrfahrt nach<br />

Griechenland geschafft zu haben – ohne<br />

Frau und zwei Kinder,die nochinDamaskus<br />

sind –ist nicht viel geblieben. Der 26­Jährige<br />

campiert mit anderen zwischen Sträuchern<br />

im Schatten der Johanniterfestung Neratzia.<br />

Der Seewind vertreibt den unvermeidlichen<br />

Gestank, der entsteht, wenn mobile Toiletten<br />

und Duschen fehlen.<br />

Hier warten sie zuhauf. Im weiten Rund<br />

um die Platane des Hippokrates, die der berühmte<br />

Arzt vor 2400 Jahren gepflanzt und<br />

unter der er seine Schüler in der Kunst der<br />

Foto: wmo<br />

Heilkunde unterrichtet thaben soll. Flüchtlinge<br />

zumeist aus Bürgerkriegs­Syrien, aber<br />

auch viele Pakistani, Iraker, Afghanen,<br />

Schwarzafrikaner. Die meisten sind Selbstversorger.<br />

Alleingelassen. „Wir können ihnen<br />

nicht helfen, auch wenn wir wollten“,<br />

sagt Giorgos Kiritsis, der Bürgermeister der<br />

28 000 Einwohner großen Insel. Der grau<br />

melierte Herr schwärmt lieber von der<br />

Schönheit seines Eilands, von treuen Gästen,<br />

die es seit vielen Jahren immer wieder<br />

nach Kos zieht. VonKirchen, der Synagoge<br />

und der Moschee, die eine Botschaft hätten:<br />

„Für ein friedliches Zusammenleben.“<br />

Die Gastfreundschaft der Insulaner wird<br />

seit April auf eine harte Probe gestellt. Vor<br />

dem kleinen Gittertor am Seiteneingang<br />

zum imposanten weißen Verwaltungsgebäude<br />

in Kos­Stadt sammelt<br />

sichseitdem Tagfür Tageine<br />

Traube vonVerzweifelten, die nur<br />

eines wollen: eine Registrierung,<br />

jenes begehrte Stück Papier, um<br />

ans Festland zu dürfen. Am Donnerstag<br />

hat die vonder Regierung<br />

in Athen gecharterte Fähre<br />

„Eleftherios Venizelos“ zum<br />

zweiten Mal in wenigen Tagen im Hafen angelegt.<br />

Sie soll erneut etwa 2500 syrische<br />

Bürgerkriegsflüchtlinge nach Piräus bringen.<br />

Dorthin, wo das eigentliche Aufnahmeverfahren<br />

beginnen kann, das Leuten wie<br />

Ahmed das Torunerlaubt nachDeutschland<br />

oder Schweden öffnet. Seit Tagen pendelt<br />

die Fähre zwischen Leros, Lesbos, Kalymnos,<br />

Agathonisi und Kos. Mittlerweile sollen<br />

15 000 Menschen ans Festland gebracht<br />

worden sein. Aber es kommen jede Nacht<br />

neue. Junge Männer zumeist, aber auch<br />

Schwangere und ganze Familien. Wie soll<br />

das weitergehen?<br />

„Wir schaffen am Tag mit den sieben<br />

Beamten zwischen 100 und 150 Registrierungen“,<br />

sagt der Bürgermeister. Zuwenig<br />

Beamte, zu wenig Stempel. Nochimmer befinden<br />

sichbis zu 3000 Flüchtlinge auf Kos.<br />

Sie alle wollen die Insel möglichst schnell<br />

verlassen, auch wenn beileibe nicht alle in<br />

den engen Zelte hausen müssen. Vorallem<br />

Syrer haben sich inkleine Hotels einquartiert,<br />

können ihr Essen selbst kaufen. Kaufleute,<br />

Ingenieure, Lehrer.Menschen, die den<br />

Schleppern zwischen 900 und 1500 Eurofür<br />

die kurze Überfahrtbezahlen.<br />

„Von uns bekommen sie keine Hilfe“, sagt<br />

Kiritsis. Dafür habe Kos kein Geld, und die<br />

Regierung in Athen lasse die Insel allein. In<br />

der Tat: Für ihr Fünf­Mann­Ressort sei im<br />

Staatshaushalt kein Geld vorgesehen, sagt<br />

die stellvertretende Ministerin für Flüchtlingsfragen,<br />

Tasia Christodoulopoulou. Was<br />

ist mit den für die nächsten sieben Jahrevon<br />

„Natürlich sind die<br />

Zustände im ,Captain Elias’<br />

für Kos eine Schande“<br />

Giorgos Kiritsis<br />

Bürgermeister von Kos<br />

der EU bereits zugesagten 474 Millionen<br />

Euro? „Damit haben wir’s nicht eilig“, antwortet<br />

die 67­Jährige Syriza­Juristin. Die<br />

gebe es ja nur für die Bereitstellung von<br />

Asylbewerber­Unterkünften, aber wer beantrage<br />

schon in so einem armen Staat wie<br />

Griechenland Asyl? „Wirklich keiner.“ Alle<br />

wollten dochnur das eine: möglichst schnell<br />

weiter in den reichen Norden. „Drei Mal am<br />

Tag lassen wir jetzt die Strandpromenade<br />

säubern“, sagt Kiritsis, aber mehr Toiletten<br />

oder Duschen? „Das werden wir nicht schaffen.“<br />

Nicht können. Oder dochnicht wollen?<br />

Die Präsidentin der Hotelvereinigung<br />

sagt es rundheraus. „Wir wollen kein Aufnahmelager“,<br />

erklärtVina Svinou. Koslebe<br />

zu weit über 90 Prozent vom Fremdenverkehr.<br />

„Wir haben ein sehr starkes touristisches<br />

Produkt“, sagt sie selbstbewusst. Die<br />

Zahlen geben ihr Recht. Dieses Jahr wird<br />

trotz der andauernden politischen Instabilität<br />

und den zwischenzeitlichen Grexit­<br />

Ängsten ein sattes Übernachtungsplus bringen,<br />

allein 215 000 Gäste kommen aus<br />

Deutschland. „Kos läuft für uns prima, wir<br />

legen <strong>2015</strong> rund 20 Prozent zu“, sagt Alltours­Sprecher<br />

Stefan Suska. Warum auch<br />

nicht, fragt die Reiseleiterin Nicole Hönle.<br />

„Außer in Kos­Stadt gibt es hier keinen<br />

Unterschied zu den anderen Jahren.“ Es gebe<br />

schließlich145 000 Betten auf der 50 Kilometer<br />

langen und zehn Kilometer breiten<br />

Insel. Stornierungen wegen der Flüchtlinge?<br />

„Nicht der Rede wert.“<br />

Wer auf einen Ausflug nach Kos­Stadt<br />

verzichtet, sieht von den Flüchtlingen<br />

nichts. Auch wenn der Wirt der Bar H 2 Oan<br />

der Vasiliki­Georgiou­Strandpromenade –<br />

dort, wo vor gut einer Woche noch mehr als<br />

2000 Menschen im nahen Stadion unter glühender<br />

Sonne ohne Wasser und Verpflegung<br />

kaserniert waren –jammert, dass auf seiner<br />

Terrasse die Kunden ausbleiben: Die allermeisten<br />

Touristen schlendern entweder neugierig<br />

oder unbeteiligt an den windschiefen<br />

Zelten auf der einen und den bunten Speisekarten<br />

auf der anderen Straßenseite vorbei.<br />

„Wenn ichmir vonschlechtem Gewissen den<br />

Urlaub vermiesen lasse, wird esdenen da<br />

auchnicht besser gehen“, blafft der sonnengerötete<br />

Hans, ein Mittvierziger aus Rastatt.<br />

Seinen vollen Namen will er,wie viele andere,<br />

die gefragt werden, nicht nennen. „Lass<br />

mal“, sagt seine Frau und zieht ihn weg, „die<br />

sind wirklicharm dran.“ Bald geht es mit der<br />

Tuifly­Boeing 737 zurück nach Stuttgart.<br />

„Es warein schöner Urlaub“, sagt Hans.<br />

Mohammed, nennen wir ihn so, muss bleiben.<br />

Er liegt auf einer schmutzigen Matratze<br />

in der früheren Rezeption des Hotels „Captain<br />

Elias“. Seit sechs Jahren steht das Haus<br />

leer und kommt herunter.Für 200 Menschen<br />

ist hier Platz. Mehr als 800 dürften es mitt­<br />

lerweile sein, vorallem Pakistani, kaum Syrer.<br />

Sie erzählen ähnliche Geschichten: von<br />

Mord und Totschlag, von Unterdrückung<br />

und Verfolgung, vonFolter und Elend. Auch<br />

sie wollen wie John, der sagt, er sei in Kamerun<br />

Lehrer gewesen, ihren vollen Namen<br />

nicht nennen. Wie alt er ist? „Zwischen 18<br />

und 25,“ sagt John. Warum fragst du? Vor<br />

kurzem hat es vor dem „Elias“ gebrannt,<br />

nachdem der Wind die Funken eines offenen<br />

Feuers versprüht hatte. Vier bis in die Spitze<br />

verkohlte Palmen –mehr ist zum Glücknicht<br />

passiert. Im leeren verdreckten Swimmingpool<br />

kochtein Mann auf einem kleinen Ofen<br />

weiter sein Essen. Rund um das Haus verteilen<br />

sichgroße Rote­Kreuz­Zelte und improvisierte<br />

Verschläge. Nur ein paar Dixi­Klos<br />

auch hier, einige wenige Wasserhähne. Dafür<br />

viel Müll. „Eine Frage der unterschiedlichen<br />

Kultur“, sagt Kiritsis.<br />

Der Bürgermeister der Insel ist verärgert,<br />

wenn man ihn auf die desolaten Zustände<br />

anspricht. „Natürlichist ,Captain Elias’ eine<br />

Schande“, sagt er. Erhabe das Lager nicht<br />

gewollt, aber die Regierung in Athen habe<br />

die Lage provoziert.<br />

Nächste Woche will er das Haus per Gerichtsbeschluss<br />

räumen lassen. Die Stadt<br />

hat gegen den Pleite­Hotelier und die Piräus­Bank<br />

Klage eingereicht. Und dann? Kiritsis<br />

zuckt mit den Schultern. Irgendwann<br />

würden die Flüchtlinge Kosschon verlassen.<br />

„Europa muss sich über ihre Zukunft Gedanken<br />

machen. Nicht wir.“<br />

Wolfgang Molitor<br />

Der stellvertretende Chefredakteur<br />

der „Stuttgarter<br />

Nchrichten“ wardrei Tage<br />

auf der griechischen Insel<br />

unterwegs, um sich in einer<br />

illegalen Unterkunft umzusehen<br />

und mit Flüchtlingen<br />

zu sprechen.<br />

Großeinsatz in Österreich nach Flüchtlingstragödie<br />

Schleuser machen dickes Geschäft mit dem Flüchtlingselend –Kühllastwagen mit bis zu 50 Toten auf der Autobahn südlich von Wien entdeckt<br />

Die Flüchtlingstragödie in Österreich mit<br />

bis zu 50 Toten rückt einmal mehr das kriminelle<br />

Schleusermilieu in den Mittelpunkt.<br />

Hohe Gewinnspannen und ein überschaubares<br />

Risikolocken.<br />

Wasist am gestrigen Donnerstag in Österreich<br />

passiert?<br />

Nach der Flüchtlingstragödie in Österreich<br />

mit möglicherweise bis zu 50 Toten ist ein<br />

Großeinsatz von Polizei und Staatsanwaltschaft<br />

angelaufen. Unter Führung eines Krisenstabs<br />

fahnden Beamte nach den Schleppern,<br />

in deren Kühllastwagen die Leichen<br />

am Donnerstag auf einem Pannenstreifen<br />

der Autobahn 4knapp 50 Kilometer südlich<br />

von Wien entdeckt wurden. Eine Bergung<br />

der toten Flüchtlinge nochander Autobahn<br />

sei nicht möglich, sagte Helmut Marban, der<br />

Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland.<br />

Das Fahrzeug mit einem Überführungskennzeichen<br />

des ungarischen Zolls<br />

sollte daher für die erforderlichen gerichtsmedizinischen<br />

Untersuchungen an einen<br />

anderen Ortgeschleppt werden.<br />

Auch deshalb könne vorerst noch nicht genau<br />

ermittelt werden, wie viele Leichen sich<br />

in dem Lkw befinden und auf welche Weise<br />

die Menschen ums Leben kamen. Als wahrscheinlich<br />

gilt, dass sie erstickt sind. Der<br />

Polizeidirektor des Burgenlands, Hans Peter<br />

Doskozil, hatte von „mindestens 20 oder<br />

auch40bis 50 Toten“ gesprochen.<br />

Wemgehörte der Transporter?<br />

Ein Werbebanner auf dem Lkw weist auf<br />

einen slowakischen Geflügelproduzenten<br />

hin. Dieser hat jede Verbindung zu der<br />

Flüchtlingstragödie in Österreich mit Dutzenden<br />

Toten entschieden zurückgewiesen.<br />

„Der Lastwagen ist seit 2014 nicht mehr in<br />

unserem Besitz“, teilte ein Sprecher des Firmeneigentümers,<br />

der Agrofert­Holding in<br />

Prag, am Donnerstag mit. Das Fahrzeug sei<br />

nach mehreren Wiederverkäufen nach<br />

Ungarn geraten. Die ursprüngliche Firmenreklame<br />

sei von den neuen Besitzern nicht<br />

entfernt worden. Die slowakische Polizei bot<br />

der Agentur TASR zufolge ihren Kollegen in<br />

ÖsterreichHilfe bei den Ermittlungen an.<br />

Wie haben deutsche Politiker reagiert?<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist<br />

sehr betroffen angesichts der Flüchtlingstragödie<br />

in Österreich. „Wir sind alle erschüttert<br />

von der entsetzlichen Nachricht“,<br />

sagte Merkel am Donnerstag bei der Westbalkan­Konferenz<br />

in Wien. Dieser Vorfall<br />

zeige erneut die Dringlichkeit der Flüchtlingsfrage,<br />

sagte die Kanzlerin. „Das mahnt<br />

uns, das Thema Migration im europäischen<br />

Geist, im Geist der Solidarität anzugehen<br />

In diesem Lkw wurden an der A4 etwa20Kilometer<br />

vom Länderdreieck Österreich-Slowakei-<br />

Ungarn die toten Flüchtlinge entdeckt Foto: dpa<br />

und Lösungen zu finden.“ Bundesinnenminister<br />

Thomas de Maizière forderte einen<br />

härteren Einsatz gegen Schlepperbanden.<br />

Gibt es konkrete Vorschläge?<br />

De Maizièresprachsichdafür aus, schnellstmöglichEU­Aufnahmestellen<br />

in Italien und<br />

Griechenland einzurichten. Damit könne<br />

verhindertwerden, dass die Flüchtlinge weiter<br />

auf Schlepper angewiesen seien. In diesen<br />

Stellen sollen die Flüchtlinge registriert<br />

und ihr Schutzbedarf geprüft werden. Sei<br />

dieser gegeben, müssten die Menschen auf<br />

alle EU­Staaten verteilt werden. Er hoffe,<br />

dass diese sogenannten Hotspots bis Jahresende<br />

funktionsfähig seien, sagte de Maizière<br />

bei einem Besuch des Bundesamts für Migration<br />

und Flüchtlinge.<br />

Wo sind besonders viele Schleuser unterwegs?<br />

Vonden türkischen Hafenstädten wie Izmir<br />

setzen Zehntausende Flüchtlinge auf die in<br />

Blickweite liegenden griechischen Inseln<br />

wie Kosoder Lesbos mit klapprigen Booten<br />

oder Schlauchbooten über. Für die oft nur<br />

eineinhalbstündige Passage müssen proPerson<br />

wenigstens 1000, nicht selten 1500 Dollar<br />

(etwa870 bis 1300 Euro) an Schleuser gezahlt<br />

werden. Schlepper lassen sich auch<br />

den illegalen Grenzübertritt zwischen Mazedonien<br />

und Serbien fürstlich bezahlen.<br />

Die Reise nach Nordserbien und die Überquerung<br />

der ungarischen Grenze ist ebenfalls<br />

teuer. Österreich und das bayrische<br />

Grenzgebiet um Passau sind weitere Drehund<br />

Angelpunkte.<br />

Wie groß ist dasHeer der Schlepper?<br />

Da Flüchtlinge und Schlepper eisern<br />

schweigen, gibt es keine gesicherten Zahlen.<br />

In Österreichsaßen am 1. Juli 198 Schleuser<br />

in Haft. Einen Monat später warenesschon<br />

298, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur<br />

APA amDonnerstag unter<br />

Berufung auf das Justizministerium. In Bayern<br />

flogen im ersten Halbjahr 1300 Fälle auf.<br />

Das war schätzungsweise die Hälfte aller<br />

einschlägigen kriminellen Taten bundesweit.<br />

Im Passauer Untersuchungsgefängnis<br />

fehlt bereits Platz: Die Zahl der U­Häftlinge<br />

übersteigt die Zahl der Haftplätze um fast<br />

das Fünffache.<br />

Welche Strafen müssen Schleuser fürchten?<br />

In Serbien wurden Hunderte Taxis beschlagnahmt,<br />

weil deren Besitzer nicht registrierte<br />

Flüchtlinge illegal in Richtung<br />

Ungarn transportiert hatten. In Österreich<br />

müssen Schlepper mit Gefängnis bis zu zwei<br />

Jahren rechnen.<br />

Wenden Schlepper auch Gewalt an?<br />

Ja, zum Beispiel in den beiden mazedonischen<br />

Dörfern Vaksince und Lojane in Sichtweite<br />

zur Grenze mit Serbien. Dort hatten<br />

im Drogen­ und Waffenschmuggel erfahrene<br />

organisierte Banden Hunderte Flüchtlinge<br />

eingekerkertund sie erst gegen hohe „Lösegelder“<br />

wieder freigelassen. Mitte Juni dieses<br />

Jahres befreite die Polizei, die hier sonst<br />

wenig zu sagen hat, in einer Aktion mit dem<br />

Codenamen „Ali Baba“ 128 festgehaltene<br />

Flüchtlinge.


Baden-Württemberg<br />

A8 wird zu Hindernisparcours<br />

Stuttgart 21 Projekt bringt Autofahrern neue Engpässe auf Fildern und Alb – ab sofort und auf Jahre hinaus<br />

N<br />

Die Durststrecke für Autofahrer, die<br />

zügig vorankommen wollen, wird auf<br />

der Autobahn 8 länger. Das Bahnprojekt<br />

Stuttgart–Ulm bringt ihnen neue<br />

Hindernisse rund um den Flughafen<br />

Stuttgart und auf der Schwäbischen Alb.<br />

Von Josef Schunder<br />

STUTTGART. Verschwenkte Fahrbahnen, begrenzte<br />

Geschwindigkeit: Bei der Tank- und<br />

Rastanlage Denkendorf wird ab dem 26. August<br />

daraus ein Dauerzustand für die Autofahrer<br />

in Richtung München. Auf der<br />

Schwäbischen Alb ist eine ähnliche Schleife<br />

für Autos in Richtung Karlsruhe schon eine<br />

Woche früher eröffnet worden: zwischen<br />

Merklingen und Hohenstadt.<br />

An beiden Stellen werden in offener Bauweise<br />

Querungen für die neue ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

Stuttgart–Ulm gebuddelt.<br />

An beiden Orten wird in absehbarer<br />

Zeit auch die Gegenfahrbahn verlegt werden.<br />

Auf der Alb dürfte die Autobahn frühestens<br />

Mitte 2017 wieder auf die angestammte<br />

Linie gebracht werden, bei Denkendorf<br />

im Frühjahr 2018. Und bis dahin<br />

wird auch an anderen Stellen mächtig verschwenkt<br />

und gebaggert, vor allem beim<br />

Messe-Parkhaus am Flughafen. Das kann<br />

gutgehen – aber zumindest bei Verkehrsspitzen<br />

schnell zu Störungen und Stauchaos<br />

führen. Die A 8 bei Stuttgart ist nun mal zu<br />

Stoßzeiten mit 100 000 bis 150 000 Kfz pro<br />

Tag belastet. „Da führt in der Regel jegliche<br />

Stuttgart<br />

Stuttgart-21-<br />

Neubaustrecke<br />

Landesmesse<br />

S<br />

Flughafen<br />

PLIENINGEN<br />

Flughafenbahnhof<br />

Ulm/München<br />

A8<br />

Baustelle oder Störung zum Stau“, sagt Volker<br />

Zahn, Verkehrsexperte beim ADAC<br />

Württemberg. Autobahn-Ausweichstrecken<br />

gebe es kaum. Sehr viel hänge davon ab, wie<br />

die Verschwenkungen im Detail umgesetzt<br />

werden.<br />

Da gibt es Hoffnung. Bei den derzeitigen<br />

Eingriffen soll die Zahl der Fahrspuren beibehalten<br />

werden. Mit Fahrspurbreiten von<br />

3,65 bis 2,75 Meter bei Denkendorf sei man<br />

auch ganz gut aufgestellt, meint Zahn. Dass<br />

dort Tempo 80 erlaubt sein soll,<br />

spreche zudem dafür, dass der<br />

Kurvenradius an der Verschwenkung<br />

nicht zu drastisch sei. Andernfalls<br />

könne es zum Schreckbremsen<br />

von überraschten Autofahrern<br />

auf den letzten Metern<br />

kommen. Markierungen auf der<br />

Fahrbahn, die auch bei Regen in<br />

der Nacht gut erkennbar sind,<br />

müssten aber auch gewährleistet sein. Und<br />

natürlich viel Information: im Rundfunk<br />

und auf den dynamischen Anzeigentafeln<br />

der Verkehrsbeeinflussungsanlage. Günstig<br />

sei, dass es sich bei vielen Autofahrern in<br />

dem Abschnitt um Berufspendler handle,<br />

die sich hier auskennen, sagt Zahn, „dennoch<br />

rechnen wir mit deutlichen Behinderungen<br />

des Verkehrs“. 2016 wächst die Staugefahr<br />

noch.<br />

Dann werden auch auf beiden Seiten des<br />

Messeparkhauses Tunnel gebaut, die die A 8<br />

unterqueren. Sie sollen den künftigen Fernbahnhof<br />

am Flughafen mit der ICE-Neubautrasse<br />

Stuttgart–Ulm auf der anderen<br />

Seite der Autobahn verbinden. Das betrachtet<br />

die Bahn neuerdings als Planfeststellungsabschnitt<br />

1.3a von Stuttgart 21. Der<br />

Abschnitt 1.3b bringt zusätzlich einen Tunnel,<br />

der Teil der sogenannten Flughafenkurve<br />

ist. Die verbindet den künftigen Gäubahn-Halt<br />

neben der S-Bahn-Station Flughafen<br />

mit dem Fildertunnel beim Fasanenhof,<br />

der zum Hauptbahnhof führt. Diese<br />

Kurve wird über dem Verbindungstunnel<br />

Fernbahnhof–Neubaustrecke liegen – aber<br />

auch unter der Erde.<br />

Foto: Leif Piechowski<br />

„Wenn man nicht optimal<br />

vorgeht, gibt es einen<br />

Sturm der Entrüstung“<br />

Walter Schoefer<br />

Stuttgarter Flughafendirektor<br />

Noch ist nicht gesichert, dass diese Vorhaben<br />

in einem Zug realisiert werden und<br />

die A 8 nur einmal verlegt wird. Flughafenchef<br />

Walter Schoefer jedenfalls<br />

sieht Anlass, bei der Bahn mächtig dafür<br />

zu werben. „Wenn man hier nicht optimal<br />

vorgeht und wenn zweimal in die<br />

Autobahn eingegriffen werden<br />

muss, wird es einen<br />

Sturm der Entrüstung<br />

geben“, warnt er. Wenn<br />

es gehe wie früher<br />

beim Bau des Messeparkhauses,<br />

würde<br />

es diesmal „zu<br />

einem Chaos erster<br />

B 295<br />

Stuttgart<br />

B14<br />

Ordnung führen“. Nach einem Gespräch mit<br />

Projektchef Manfred Leger ist Schoefer aber<br />

„vorsichtig optimistisch“.<br />

Momentan sei man zuversichtlich, die Abwicklung<br />

in einem Zug hinzukriegen, bestätigt<br />

das Kommunikationsbüro fürs Bahnprojekt.<br />

Allerdings weiß man auch, dass das<br />

Eisenbahn-Bundesamt über die Genehmigung<br />

der Gleiskurve möglicherweise „ein bis<br />

zwei Jahre später“ entscheiden könnte als<br />

über die anderen Tunnel. Für den Abschnitt<br />

1.3a hofft die Bahn auf grünes Licht bis Ende<br />

<strong>2015</strong>. Diese Tunnel will sie so realisieren,<br />

dass die Umleitung für die Autos bei Plieningen<br />

im Lauf des Jahres 2018 aufgehoben<br />

werden kann. Dort wird dann die Neubaustrecke<br />

gebaut. Möglicherweise werde die<br />

Flughafenkurve daher nicht in offener Bauweise,<br />

sondern bergmännisch erstellt. Ihre<br />

Inbetriebnahme ist für Ende 2023 angepeilt,<br />

nicht wie beim Fernbahnhof Ende 2021.<br />

B27<br />

B10<br />

1 2 3 4 5<br />

4 Eingriff bei<br />

Anschlussstelle Esslingen<br />

Auf der Nordseite der Autobahn durchschneidet<br />

die ICE-Trasse die Autobahn-An-<br />

Hier soll<br />

schlussstelle Esslingen/Neckar.<br />

2018 der Umbau beginnen. Der Plan ist: Von<br />

Esslingen kommend, soll man auch künftig<br />

unter der Autobahn und dann auch unter<br />

der ICE-Trasse in Richtung Neuhausen auf<br />

den Fildern fahren können – und umgevon<br />

der Autobahn Mün-<br />

kehrt. Die Abfahrt<br />

chen– Karlsruhe und<br />

die Auffahrt in Rich-<br />

aber westlich in<br />

tung Karlsruhe werden<br />

Richtung Karlsruhe<br />

verlegt – und an die<br />

schon früher verlegte L 1204 angebunden.<br />

Von der Autobahn kommend, können Auto-<br />

Esslingen/<br />

fahrer hier in die Richtungen<br />

Neuhausen sowie Plieningen abbiegen –<br />

oder von der L 1204 auf die Autobahn Rich-<br />

tung Karlsruhe auffahren.<br />

B14<br />

Esslingen<br />

Denkendorf<br />

Neckar<br />

B 313<br />

5 Eingriff bei Denkendorf<br />

Hier wird in offener Bauweise ein 786 Meter<br />

langer Tunnel gebaut, in dem später die<br />

Züge unter der Autobahn durchfahren.<br />

Rechts der Fahrbahn Richtung München<br />

(Bild) entsteht auch ein Platz für etwaige<br />

Rettungseinsätze im Bahnbetrieb. Der Eingriff<br />

in die Fahrbahn hat in Höhe der Tankund<br />

Rastanlage Denkendorf schon begonnen.<br />

Am Mittwochmorgen sollen die drei<br />

Spuren in Richtung München hier auf einer<br />

Länge von 850 Meter neu markiert und in<br />

Richtung Mittelstreifen verschwenkt sein.<br />

Es gilt Tempo 80. Wenn der Trog des Bahntunnels<br />

in offener Bauweise ein Stück weit<br />

fertig ist, wird die Straße darübergelegt und<br />

eine neue Baugrube aufgemacht. Das heißt:<br />

Die Fahrbahn wird mehrfach phasenweise<br />

verlegt. Auch die Gegenfahrbahn. Bauzeit:<br />

mindestens bis Frühjahr 2018. Die Bahn<br />

verbaut hier knapp 40 Millionen Euro.<br />

B10<br />

6 Eingriff bei Wendlingen<br />

Die dortige Anschlussstelle soll von 2017 an<br />

umgebaut werden. Die Auffahrtsrampe für<br />

Autofahrer, die von Plochingen her kommen<br />

und in Richtung München wollen, wird<br />

gesperrt. Für sie soll es eine ortsnahe Umleitungsstrecke<br />

geben, kündigte das Regierungspräsidium<br />

an.<br />

Widderstall<br />

A81<br />

B 312<br />

6<br />

Wendlingen<br />

8 Eingriffe bei Hohenstadt<br />

und Merklingen-Widderstall<br />

auf der Albhochfläche<br />

1 Eingriffe bei Landesmesse<br />

und Flughafen<br />

Hier wird es für Autofahrer 2016 ernst.<br />

Dann sollen Verbindungen geschaffen werden<br />

zwischen den Bahn-Neubauten nördlich<br />

und südlich der A 8. Aus unserer Grafik<br />

oben und dem Luftbild wird es ersichtlich:<br />

Die ICE-Neubaustrecke Stuttgart-Ulm<br />

erhält zur Anbindung des neuen Fernbahnhofs<br />

am Flughafen eine halbe Schleife unter<br />

der Autobahn hindurch. ICE-Züge können<br />

zwischen Wendlingen und dem Hauptbahnhof<br />

Stuttgart künftig auch am Flughafen<br />

stoppen. Außerdem können andere Fernund<br />

Regionalzüge über die bestehende S-<br />

Bahn-Strecke, über ein neues Gleis neben<br />

der S-Bahn-Station Flughafen und über die<br />

ICE-Neubaustrecke zwischen der Gäubahn-Strecke<br />

bei Stuttgart-Rohr und dem<br />

Hauptbahnhof verkehren. Dafür entstehen<br />

Baugruben westlich und östlich des Messe-<br />

Parkhauses über der Autobahn. Auch hier<br />

gilt: Da diese Tunnel in offener Bauweise<br />

erstellt werden, muss die Autobahn verlegt<br />

werden. Sie rückt in Richtung Plieningen.<br />

Die Flughafengesellschaft fordert, die Tunnelarbeiten<br />

kompakt und mit möglichst<br />

wenigen Eingriffen in die A 8 zu erledigen.<br />

B464<br />

2 Eingriff bei der<br />

Anschlussstelle Plieningen<br />

Für den Transitverkehr auf der Autobahn<br />

werden die Arbeiten an dieser und an anderen<br />

Anschlussstellen in der Nähe nicht zusätzlich<br />

ins Gewicht fallen, glauben die<br />

Planer der Bahn. Beim Aus- und Einfahren<br />

von der und in die A 8 könnten die Autofahrer<br />

aber auch hier Auswirkungen zu spüren<br />

bekommen. Baubeginn ist 2016. Neben der<br />

Anschlussstelle betreffen die Arbeiten auch<br />

die Südumgehung von Plieningen.<br />

B 297<br />

3 Eingriff in die<br />

Landesstraße 1204<br />

Direkt auf der Nordseite der A 8 beim Flughafen<br />

verläuft heute die L 1204, die hier<br />

Plieningen mit dem südlich der Autobahn<br />

gelegenen Neuhausen auf den Fildern verbindet<br />

– mit einer Abzweigung in Richtung<br />

Scharnhausen. Doch nördlich der Autobahn<br />

soll zwischen dem Bahntunnel von und zum<br />

Hauptbahnhof Stuttgart beim Fasanenhof<br />

sowie der Raststätte Denkendorf die ICE-<br />

Trasse verlaufen, die bei der Rastanlage die<br />

Autobahn unterqueren wird. Die Konsequenz<br />

ist: Die L 1204 muss der Bahntrasse<br />

Platz machen und wird weiter nach Norden<br />

in Richtung Scharnhausen verlegt. Der<br />

Baubeginn soll 2016 sein.<br />

B 313<br />

B297<br />

B465<br />

7 Eingriff vor dem Aichelberg<br />

Neben der Autobahn ist in diesem Bereich<br />

schon heute einiges von den Arbeiten für die<br />

Neubaustrecke Wendlingen-Ulm zu entdecken,<br />

wie das Foto von Anfang August beneben<br />

der Fahrbahn, unterhalb<br />

legt: Rechts<br />

von Autobahntunnelröhren, ist im Berg das<br />

Westportal des Boßlertunnels zu sehen.<br />

Unweit davon<br />

wird ein neben einem Firgelegener<br />

Rastplatz für Auto-<br />

mengelände<br />

fahrer in Fahrtrichtung München gesperrt<br />

werden müssen, wenn 2017 hier Bauarbeiten<br />

starten. Beim Rastplatz beginnt – zum<br />

Boßlertunnell hin – ein 250 Meter langer<br />

Tunnel, dem sich ein kurzer Streckenab-<br />

Boßlertunnel anschließt.<br />

schnitt vor dem<br />

Nach etwa einem Jahr will die Bahn den<br />

Rastplatz neu<br />

anlegen.<br />

7<br />

Rastplatz vor<br />

dem Aichelberg<br />

Aichelberg<br />

A8<br />

Hohenstadt<br />

8<br />

B28<br />

B466<br />

Merklingen<br />

StN-Grafiken: Lange/Gröger<br />

Fotos: Horst Rudel/Manfred Grohe/StN (2)/<br />

DB-Projekt Stuttgart-Ulm (2),yearly_V/Fotolia<br />

B10<br />

Zwischen Hohenstadt und Merklingen<br />

wirkt sich der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

Stuttgart–Ulm seit wenigen<br />

Tagen auch stärker auf die A 8 aus. Am 18.<br />

August ist die Fahrbahn in Richtung Karlsruhe<br />

auf einer Länge von etwa 500 Metern<br />

um rund 80 Meter nach Norden verlegt worden.<br />

Auf dem Luftbild von Anfang August<br />

ist die damals bereits vorbereitete Schleife<br />

am oberen Bildrand zu erkennen. Die Fahrbahn<br />

Richtung München wird von Mitte<br />

September an verlegt. Die Baustellenumfahrung<br />

wird voraussichtlich bis Mitte 2017<br />

bestehen bleiben. Alle vier Fahrspuren, zwei<br />

pro Fahrtrichtung, sollen dauerhaft zur<br />

Verfügung stehen, teilte das hier zuständige<br />

Regierungspräsidium Tübingen mit. An<br />

diesem Engpass darf höchstens Tempo 60<br />

gefahren werden. Der Grund für die Maßnahme:<br />

Vom Ostportal des Steinbühltunnels<br />

wird ein weiterer Tunnel unter der Autobahn<br />

hindurchgebaut. Hier wechselt die<br />

ICE-Trasse von der Nordseite zur Südseite<br />

der Autobahn und umgekehrt. Der neue, 378<br />

Meter lange Tunnel bekommt einen Anschluss<br />

an die Tunnelröhren, die in Höhe des<br />

Weilers Widderstall – aber auf der gegenüberliegenden<br />

Seite der A 8 – bereits in Bau<br />

sind. Bei Merklingen wird ein 394 Meter<br />

langer Tunnel entstehen. Der komplette<br />

Streckenabschnitt zwischen Hohenstadt<br />

und Merklingen hat eine Länge von sieben<br />

Kilometern. Die Gesamtkosten sind mit<br />

rund 87 Millionen Euro veranschlagt.<br />

Ulm<br />

A7


Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Auf gut Schwäbisch<br />

Täglich neu: Landestypisches für<br />

Einheimische und Reigschmeckte<br />

Wenn i<br />

di net hätt...<br />

Albertine Metzger aus Holzgerlingen<br />

widmet sich dem Ausdruck „siech“ –und<br />

erzählt dazu diese Geschichte: „Es warzu<br />

meiner Schulzeit während des Krieges.<br />

Vier Klassen hatten nur einen Lehrer und<br />

einen Religionslehrer. Während des Religionsunterrichts<br />

kamen sich einmal ein<br />

paar Buben in den hinteren Reihen plötzlich<br />

indie Haare. Der Pfarrer fragte sie,<br />

waslos sei. Einer vonden Buben sage: ,Der<br />

drecketSiechhot mi boxed‘ (im Allgäu ein<br />

häufig gebrauchter Ausdruck). Da machte<br />

der Herr Pfarrer ein trauriges Gesicht und<br />

sagte: ,Kinder,does derfet ihr nie me sage.<br />

Wisset ihr au, wo does herkommt? Früher,<br />

wenn ein Mensch schwer krank war, war<br />

er siech. Hatte er eine ansteckende Krankheit<br />

war erein Siecher. Esgab auch Siechenheime.<br />

Dortwurden die Ärmsten der<br />

Armen untergebracht; sie warenvon allen<br />

anderen ausgeschlossen.‘“<br />

Brigitte Bau aus Ehningen steuert einen<br />

weiteren „Leich“­Beitrag bei –„ein lustiges<br />

Erlebnis angesichts eines ernsten Themas:<br />

Dies ist eine wahreGeschichte. Früher gab’s<br />

nochTotengräber,die per Hand mühsam die<br />

Grube für den Sargausheben mussten. Um<br />

nichtsooftausderGrubesteigenzumüssen,<br />

nahm der Totengräber sein Vesper mit in die<br />

Grube. Dabei prostete er spaßeshalber dem<br />

nächstliegenden Grab zu und sagte zum<br />

Beispiel ,Proscht Karle!‘<br />

Einmal erschreckten Lausbuben den<br />

Totengräber, indem sie ihm ,Proscht Erwin!‘<br />

zuriefen. Panikartig sprang er aus<br />

der Grube und suchte das Weite...“<br />

Lustig geht’s weiter –ausnahmsweise<br />

mit einem Witz, eingesandt von Ewald<br />

Lehrer aus Ötisheim:<br />

„Alle Völkchen warenglücklich.<br />

Der Berliner sagte: ,Icke hab ’nen<br />

Wahnsinns­Dialekt, wa?‘<br />

Der Hanseate sagte: ,Moi Dialekt ist<br />

dufte, ne!‘<br />

Der Kölner sagte: ,Hey,duJeck,<br />

mit Kölschfeiertman Karneval!‘<br />

Der Hesse sagte: ,Babbel net, di Hessa<br />

babbeln des best Hochdeutsch!‘<br />

Der Sachse sagte: ,Janufreilischisäs<br />

Sächsischklosse!‘<br />

Nur für den Schwaben warkein Dialekt<br />

übrig. Da wurde der Schwabe traurig...<br />

Irgendwann sagte dann Gott:<br />

,Was soll’s, no schwedscht halt wi i,<br />

Kerle!‘“<br />

Der schwäbische Spruchdes Tages kommt<br />

vonNicole Mehl aus Aspach: „Ichlese liebend<br />

gern die tollen Sprüche in eurer Rubrik<br />

,Auf gut schwäbisch‘. Viele davon<br />

kenne ich aus meiner Familie, wo immer<br />

noch manche Sprüche kursieren. Oder<br />

aber vomTheaterspielen bei der ,Gruschtelkammer‘<br />

in Auenwald (schwäbisches<br />

Lustspiel). Folgenden Spruch meines Vaters<br />

möchte ichgerne beitragen: ,Wenn idi<br />

net hätt ond do Suppaleffl, no miasst imei<br />

Suppa schlürfa.‘“<br />

Schreiben Sie uns: Zentralredaktion,<br />

Postfach104452, 70039 Stuttgart, Stichwort:<br />

Schwäbisch, Fax: 0711/ 7205­<br />

7309; E­Mail: land@stn.zgs.de<br />

Anbaden<br />

Erstes Treffen des ersten Flüchtlings-<br />

Schwimmvereins: Beim sogenannten Anbaden<br />

haben sich am Donnerstag 14 Flüchtlinge<br />

ins Wasser des Bud-Spencer-Bades in Schwäbisch<br />

Gmünd (Ostalbkreis) getraut. Der Verein<br />

ist nach Angaben des Deutschen<br />

Schwimmverbands der erste seiner Art. Der<br />

örtliche Schwimmverein will die Flüchtlingsaktion<br />

unterstützen. Für viele Teilnehmer sei<br />

das eine echte Herausforderung, sagte Initiator<br />

Ludwig Majohr. Denn das Geräusch des<br />

Wassers wecke Erinnerungen an die Flucht<br />

über das Mittelmeer. „Das geht nicht so wie<br />

bei deutschen Kindern, einfach hopp ins Wasser“,<br />

sagt der 69-Jährige. Foto: dpa<br />

Verbot für Gefahrgut-Lager<br />

an Gewässern gefordert<br />

Am Brandherd in Kirchberg an der Jagst waren 80 bis 100 Tonnen Kunstdünger gelagert<br />

Die Umweltkatastrophe an der Jagst ist<br />

dramatischer als zunächst angenommen.<br />

Die Behörden bewerten den Fluss<br />

als eines der ökologisch wertvollsten<br />

Gewässer im Land.Umweltverbände<br />

fordern, Gefahrenstoffe in der Nähe von<br />

Gewässern strikt zu verbieten.<br />

Von Annette Mohl<br />

STUTTGART. Fachleute beim Landratsamt<br />

SchwäbischHall schätzen die Menge der seit<br />

Sonntag verendeten Fische inzwischen auf<br />

acht Tonnen. Und es werden nochmehr: Das<br />

nach einem Brand mit Düngemitteln verseuchte<br />

Löschwasser ist inzwischen im Hohenlohekreis<br />

angekommen und fließt Richtung<br />

Neckar. Umweltminister Franz Untersteller<br />

und Naturschutzminister Alexander<br />

Bonde machen sich an diesem Freitag in<br />

Krautheim selbst ein Bild.<br />

Kai Baudis, Stellvertretender Vorsitzender<br />

des BUND Baden­Württemberg, fordert<br />

Konsequenzen aus dem Chemieunfall in der<br />

Nacht zum Sonntag: „Es gibt eine klareLehre<br />

aus diesem Unfall. Mineraldünger –in<br />

diesem Fall Quelle des Ammoniumnitrats –<br />

sowie auchGülle, Pestizide und andereChemikalien<br />

dürfen nicht in Gewässernähe gelagert<br />

werden. Einmal ins Wasser gelangt,<br />

lässt sich das Gift kaum aufhalten, verteilt<br />

sichüber viele Kilometer und entfaltet seine<br />

tödliche Wirkung. So praktisch ein Handel<br />

an Mühlenstandorten für landwirtschaftlicheBetriebe<br />

sein mag –der Gewässerschutz<br />

muss Vorrang haben. “<br />

Der Nabu­Landesvorsitzende Andre<br />

Baumann hat den Eindruck, dass die Behörden<br />

„insbesonderezuBeginn der Gewässerkatastrophe<br />

überfordert waren: Weil lange<br />

unklar war, welche Maßnahmen die richtigen<br />

sind, ging wertvolle Zeit verloren.“<br />

Zweifel hat auch der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbands<br />

(LNV), Gerhard<br />

Bronner: „Wir stellen die Frage, ob man sich<br />

bei Katastrophen­ und Brandschutzübungen<br />

zu sehr auf Schadensfälle im Verkehrsund<br />

Siedlungsbereich konzentriert hat und<br />

daher auf solche Umweltkatastrophen zu<br />

wenig vorbereitet ist.“<br />

Inzwischen läuft der Großeinsatz nach<br />

Einschätzung von LNV und Nabu zufriedenstellend.<br />

Es gebe Hoffnung, dass der<br />

Schaden am Unterlauf der Jagst sowie im<br />

Neckar geringer sein werde. Die Verbände<br />

verlangen, dass aus den Ereignissen Konsequenzen<br />

gezogen werden.<br />

Am Brandherd–der Mühle in Kirchberg­<br />

Lobenhausen – waren 80 bis 100 Tonnen<br />

Kunstdünger gelagert. „Die Vorgänge, die zu<br />

der Katastrophe geführt haben, müssen offen<br />

analysiertwerden“, fordern Bronner und<br />

Baumann. Dies beginne bei der Bau­ und<br />

Betriebsgenehmigung für das Lager und bei<br />

„FDP muss die Bürokratiebremse sein“<br />

der Frage, welche Informationen über Gefahrgut<br />

und Wasserableitung der Feuerwehr<br />

vorlagen. Da es landesweit häufig Mühlen<br />

gebe, an denen Dünger und Pflanzenschutzmittel<br />

gelagertwürden, müsse grundsätzlich<br />

über die Lagerung von gewässertoxischen<br />

Stoffen in Flussnähe nachgedacht werden.<br />

Zur Diskussion stehe ein grundsätzliches<br />

Verbot der Lagerung in Gewässernähe oder<br />

eine besonders abgeschirmte, völlig brandsichereLagerung,<br />

wie sie heute schon für bestimmte<br />

Pflanzenschutzmittel gelte.<br />

Um das Ökosystem wieder zu stabilisieren,<br />

müsse die Selbstheilungskraft des Gewässersystems<br />

gestärkt werden: „Bevor<br />

man darüber nachdenkt, Fische einzusetzen,<br />

müssen Kleinstlebewesen als Basis der Nahrungskette<br />

aus Seitengewässern und dem<br />

Oberlauf der Jagst einwandern“, sagen<br />

Bronner und Baumann.<br />

„Die Jagst ist eines der wertvollsten Ökosysteme,<br />

das wir in Baden­Württemberghaben.<br />

Große Teile der Jagst und ihrer Nebengewässer<br />

sind als europäische Vogelschutzund<br />

FFH­Gebiete ausgewiesen“, sagte Minister<br />

Bonde. Minister Untersteller betonte:<br />

„Wir müssen alles Machbareversuchen, um<br />

diese ökologische Katastrophe so gut es geht<br />

zu bewältigen und die Auswirkungen zu begrenzen.“<br />

Insbesonderemüsse es darum gehen,<br />

den Sauerstoffgehalt des Wassers zu erhöhen.<br />

Der geschützte Eisvogel ist unmittelbar<br />

betroffen, da er sichvon Fischen ernährt.<br />

Das Interview Top-Manager Michael Rogowski über die Flüchtlingsproblematik, den Straßenzustand und die Parteien im Land<br />

Von Frank Krause<br />

Michael Rogowski war einer der mächtigsten<br />

deutschen Manager: Zum einen als Vorstandschef<br />

der Voith AG, zum anderen als<br />

Präsident des Bundesverbands der Deutschen<br />

Industrie (BDI).<br />

Herr Rogowski, nichts prägt die Politik derzeit<br />

so wie dasThema Flüchtlinge. Wie bewerten<br />

Sie als Unternehmer die Entwicklung?<br />

Alle wissen um das Problem, aber keiner hat<br />

eine wirkliche Lösung. Es muss jedoch ein<br />

Weggefunden werden. Denn der gigantische<br />

Strom an Zuwanderern nach Europa und<br />

Deutschland wirdnicht so schnell abebben.<br />

Wasmuss die Politik jetzt tun?<br />

Die Gesellschaft ist in der Frage, wie man<br />

mit den Fremden umgehen soll, sehr gespalten.<br />

Zwar stellt sichdie Mehrheit der Bevölkerung<br />

dieser Aufgabe, aber das hat etwas<br />

von der Diskussion um die Windkraft: Alle<br />

sind dafür, nur will niemand das Windrad<br />

vor seiner Haustür. Was wir dringend brauchen,<br />

ist eine Harmonisierung der europäischen<br />

Haltung. Denn dieses Problem kann<br />

ein Land alleine nicht lösen, da müssen sich<br />

die EU­Mitgliedstaaten endlich auf eine<br />

Linie einigen. Baden­Württemberg selbst<br />

muss schnellstens die Frage des Wohnraums<br />

lösen. Und in den Brennpunkten muss aktiv<br />

Kommunikation betrieben werden. Nur so<br />

schafft man Vertrauen bei den Bürgern.<br />

Washalten Sie davon, die Flüchtlinge verstärkt<br />

auf dem Arbeitsmarkt einzusetzen. Der badenwürttembergische<br />

IHK-Chef Peter Kulitz sagt,<br />

dasfördere die Integration und helfe, den<br />

Fachkräftemangel zu beheben.<br />

Da ist bestimmt einiges möglich, wobei das<br />

natürlichdavon abhängt, welche Qualifikation<br />

die Menschen mitbringen. Ich fürchte,<br />

dass viele Flüchtlinge nicht die beruflichen<br />

Voraussetzungen haben, die wir in den<br />

Unternehmen brauchen. Aus meiner Sicht<br />

ist es vor allem wichtig, dass besser als bisher<br />

zwischen politischVerfolgten und Wirtschaftsflüchtlingen<br />

unterschieden wird.<br />

Wenn es nach Ministerpräsident Kretschmann<br />

geht, ist dasLand für alle Flüchtlinge offen. Er<br />

sagt, dasBootsei nie voll.<br />

Das sagt sich so leicht dahin. Wenn der Ministerpräsident<br />

an diesem Punkt seine stets<br />

proklamierte Bürgerbeteiligung umsetzt,<br />

wird ervon den Bürgern etwas anderes zu<br />

hören bekommen. Natürlich muss man den<br />

Flüchtlingen helfen. Man muss den Leuten<br />

dann aber auchsagen, wasdas bedeutet.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Die Kreise und Kommunen im Land stöhnen<br />

unter dem Zustrom, haben kaum noch<br />

Unterkünfte und warnen, dass die Stimmung<br />

schnell kippen könnte, wenn Haushaltsgeld<br />

nur nochfür das Thema Flüchtlinge<br />

verwendet werden kann. Und ichfürchte,<br />

dass das Problem noch größer wird, weil<br />

weitere Flüchtlinge zu uns kommen. Insofern<br />

befinden wir uns erst am Anfang einer<br />

sehr schwierigen Zeit.<br />

Das Thema Flüchtlinge überlagert viele andere<br />

Themen im Land...<br />

...zum Beispiel Themen wie Infrastruktur<br />

und Bildungspolitik.<br />

Wie schätzen Sie den Stand der Dinge aus Sicht<br />

eines Unternehmens wie Voith ein?<br />

Wenn ich über die Autobahnen, aber auch<br />

über manche Landesstraße in Baden­Württemberg<br />

fahre, ist das eine mittelgroße Katastrophe.<br />

Viele unserer Straßen sind in<br />

einem erbärmlichen Zustand. Das passt<br />

nicht zu einem Wirtschaftsstandort wie Baden­Württemberg.<br />

Die Investitionen in die<br />

Infrastruktur sind seit Jahren viel zu gering.<br />

Aber das ist so ähnlich wie mit dem Abbau<br />

von Bürokratie. Da verspricht die Politik<br />

auchseit Jahren, etwas zu tun, aber in Wahrheit<br />

wird esimmer mehr, wie man an der<br />

Zahl der Gesetze und Verordnungen sieht.<br />

Und die Bildungspolitik?<br />

Bildung beginnt im frühkindlichen Bereich.<br />

Alle Experten sagen, die größtmögliche<br />

Lernkapazität haben junge Leute bis maximal<br />

zwölf Jahre. Darauf muss das Bildungssystem<br />

entsprechend ausgerichtet werden.<br />

Wenn das nicht geschieht, setzt sich der<br />

Trend fort,den wir an unseren Universitäten<br />

sehen, dass nämlich ein Drittel der Studenten<br />

das Studium abbricht. Daraus ergibt<br />

sich zwangsläufig die Frage: Mit welchen<br />

Qualitäten kommen die Leute eigentlichaus<br />

den Schulen an die Universitäten? Ich wage<br />

die Behauptung, dass viele unserer Schulen<br />

den Standardnicht erfüllen. Wirmüssen uns<br />

deshalb nicht darüber wundern, dass manche<br />

Universitäten die Studenten nach kurzer<br />

Zeit wieder aussortieren oder die jungen<br />

Leute das Studium selbst abbrechen.<br />

Unternehmer Klaus Fischer hatgegenüber<br />

unserer Zeitung die Forderung geäußert, man<br />

müsse Kinder bereits im Kindergarten stärker<br />

fördern, um Talente zu entdecken. Es dürfe,<br />

gerade auch in den Schulen, keine Gleichmacherei<br />

stattfinden.<br />

Ich sehe das genauso. Wir müssen uns aber<br />

auchdie Frage stellen, wie gut und qualitätsvoll<br />

die Ausbildung der Leute ist, die für die<br />

frühkindliche Bildung sorgen sollen. Und man<br />

muss sichfragen, ob es eine ausreichende Zahl<br />

an Institutionen gibt, in denen die Kinder betreut<br />

werden können. Daran fehlt es nämlich.<br />

Fischer hatauch gesagt, der Numerus clausus<br />

an den Universitäten sei ein überholtes Verfahren.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Ich habe eine Enkeltochter, die ihr Abitur<br />

mit 1,5 gemacht hat und nach meiner Einschätzung<br />

eine sehr hohe soziale Kompetenz<br />

aufweist. Wenn ichaber sehe, wie sie kämpfen<br />

muss, um einen Studienplatz für Medizin<br />

zu erhalten, ist das eine Katastrophe.<br />

Kann die grün-rote Landesregierung diese<br />

Probleme beheben, oder setzen Sie auf eine<br />

Kurskorrektur nach der Landtagswahl 2016?<br />

Ich hoffe sehr, dass die FDP im nächsten<br />

Landtag wieder vertreten sein wird und in<br />

einer Koalitionsregierung dafür sorgt, dass<br />

der Liberalismus in diesem Land nicht völlig<br />

untergeht. Derzeit erleben wir eine CDU,die<br />

immer weiter nachlinks wandert, wir haben<br />

eine SPD,deren Standortman nicht so richtig<br />

kennt, und wir haben die Grünen. Herr<br />

Kretschmann macht keinen schlechten Job,<br />

aber meine Traumvorstellung einer Regierung<br />

ist die Kombination Grün­Rot nicht.<br />

Waswürden Sie von der FDP erwarten?<br />

Grundsätzlich gilt, dass der Liberalismus<br />

das Individuum in den Mittelpunkt seiner<br />

Politik stellt und der Staat erst eingreift,<br />

wenn der Einzelne nicht weiterkommt. Ich<br />

setze deshalb darauf, dass die FDP als Bürokratiebremse<br />

und als Sozialtourismusbremse<br />

auftritt. Zudem würden die Liberalen sicher<br />

dazu beitragen, die Bildungslandschaft<br />

möglichst pluralistischzugestalten.<br />

Washeißt das? Weniger Gemeinschaftsschulen,<br />

dafür eine größere Wertschätzung für<br />

Gymnasien und Realschulen?<br />

Genau. Die Bildungspolitik von Grün­Rot<br />

ist mir zu einseitig auf die Gemeinschaftsschule<br />

ausgerichtet. Die hilft sicher in Sachen<br />

Integration, aber das Bildungsniveau<br />

steigert sie sicherlich nicht. Die Gemeinschaftsschule<br />

ist mit Blick auf die Herausforderungen,<br />

die junge Leute jetzt und in<br />

Zukunft auf dem internationalen Arbeitsmarkt<br />

haben, nicht das Gelbe vomEi.<br />

Sommer-Rätsel<br />

Stadt Land Fluss<br />

Felsenkirchen gibt es einige in<br />

Deutschland, eine der<br />

eindrucksvollsten steht in<br />

Schwäbisch Gmünd, denn sie<br />

besteht aus mehreren Kapellen.<br />

Unsereheutige Frage:<br />

Wemist die Kirchegeweiht?<br />

T<br />

M<br />

H<br />

St. Michael<br />

St. Antonia<br />

St. Salvator<br />

Foto: picasa<br />

Notieren Sie den eingekreisten Buchstaben<br />

vorder richtigen Antwort. Wenn Sie sechs<br />

Fragen hintereinander richtig beantworten<br />

(sechs Erscheinungstage, 22. bis 28. August),<br />

haben Sie das gesuchte Lösungswort.<br />

Teilen Sie uns dieses bis spätestens 1. September<br />

mit –per Post an Zentralredaktion,<br />

StichwortSommer­Rätsel, Postfach104452,<br />

70039 Stuttgartoder per Fax: 0711/7205­<br />

73 09 oder per E­Mail: raetsel@stn.zgs.de.<br />

Sie nehmen dann an der Wochenverlosung<br />

teil. Der Rechtswegist ausgeschlossen.<br />

In der vierten Rätselwocheverlosen wir: Einen<br />

Gutschein für eine Übernachtung für zwei<br />

Personen inklusive Frühstück im Panacée<br />

Grand Römerbad,Badenweiler,gesponsert<br />

vomPanacée Grand Römerbad. Ein viergängiges<br />

Abendmenü für zwei Personen inklusive<br />

Getränke im Schlosshotel Monrepos,Ludwigsburg,<br />

gesponsertvom Schlosshotel Monrepos.<br />

Einen Gutschein für zwei Übernachtungen<br />

für zwei Personen inklusive Frühstücksbuffet,<br />

einem Drei-Gang-Menü inklusive<br />

Getränke und einem Vier-Gang-Candle-Light-<br />

Dinner inklusive Getränke und Begrüßungscocktail<br />

im Panoramahotel Waldenburg,gesponsertvom<br />

Panoramahotel Waldenburg.<br />

Zwei Tickets für „Walter Sittler liest Dieter<br />

Hildebrand“ bei Audi,gesponsertvon der Audi<br />

AG. Zehn Eintrittskarten für Familien für das<br />

Blühende Barock Ludwigsburg,gesponsert<br />

vomBlühenden Barock. Ein Ticket zweiter<br />

Klasse für eine Fahrt mit dem TGV nach Paris<br />

für zwei Personen,gesponsertvon der DB<br />

Mobility Logistics AG. Fünfmal zwei Eintrittskarten<br />

für dasHaus der Geschichte sowie fünf<br />

Kataloge zur Sonderausstellung „Auf nackter<br />

Haut“,gesponsertvom Haus der Geschichte<br />

Baden­Württemberg. Ein Kaffee-Abo über ein<br />

Jahr lang 500 Gramm Hochland-Kaffee monatlich,<br />

gesponsertvon Hochland­Kaffee. Ein<br />

Tagesarrangement für zwei Personen bestehend<br />

aus einem Essensgutschein im Ramada-Hotel,<br />

freiem Eintritt in dasMuseum und in<br />

die Limes-Thermen, sowie eine Nachbildung<br />

eines Römischen Trinkbechers und drei Familienkarten<br />

für dasLimesmuseum,gesponsert<br />

vomLimesmuseum in Aalen. Sechsmal zwei<br />

Freikarten für dasRavensburger Spieleland,<br />

gesponsertvom Ravensburger Spieleland.<br />

Dreimal zwei Freikarten für Sea Life,gesponsertvon<br />

Sea Life. Fünf Tripsdriller Tagespässe<br />

für zwei Personen inklusive Gutschein für ein<br />

Vinarium-Glas,gesponsertvon Tripsdrill.<br />

Fünfmal zwei Eintrittskarten für die Wilhelma,<br />

gesponsertvon der Wilhelma. Zehnmal zwei<br />

Erwachsenenkarten und zwanzigmal zwei<br />

Kindergarten für die Burg Hohen Neuffen<br />

Falknerei,gesponsertvon der BurgHohen<br />

Neuffen Falknerei. Zehn Quizquartettkarten<br />

Baden, zehn Quizquartettkarten Württemberg,<br />

zehn Quizbücher Baden-Württemberg<br />

und zehn Quizbücher „Wer? Wie? Was? Wo?<br />

Landesgeschichte Baden-Württemberg“ vom<br />

Silberburg-Verlag,gesponsertvom Silberburg­Verlag.<br />

Zehnmal zwei Karten „Fuenf<br />

feiern 20 Jahre“,gesponsertvon Stuttgarter<br />

Nachrichten Marketing.<br />

Nächste Frage in der morgigen Ausgabe<br />

Kurz berichtet<br />

90-Jährige verjagt Einbrecher<br />

Eine resolute 90­Jährige hat einen Einbrecher<br />

in der Nacht zum Donnerstag in die<br />

Flucht gebrüllt. Der Unbekannte hatte laut<br />

Polizei eine Fensterscheibe zum Badezimmer<br />

der Seniorin in Karlsruhe eingeworfen.<br />

„Die Frau schrie den Einbrecher derartig<br />

an, dass dieser das Weite suchte“, teilten die<br />

Beamten mit. (lsw)<br />

Frau fährt nach Fahrradunfall<br />

nach Hause und stirbt<br />

Eine junge Frau ist in Staufen (Breisgau­<br />

Hochschwarzwald) nacheinem Radunfall<br />

mit scheinbar leichten Verletzungen nach<br />

Hause gefahren und Stunden später gestorben.<br />

Die 18­Jährige sei mit einem Bekannten<br />

in der Nacht zum Donnerstag auf dem Heimwegzusammengestoßen<br />

und gestürzt. Weil<br />

sie nur leicht verletzt schienen, hätten sie<br />

sichvon einem Taxi nachHause bringen<br />

lassen. Am Vormittag fanden Familienangehörige<br />

die 18­Jährige bewusstlos. Die Frau<br />

starb wenig später im Krankenhaus. (lsw)


Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Panorama<br />

Schaulaufen<br />

Kobold mit<br />

Jo-Jo-Effekt<br />

Kleider machen Leute. Oder auch<br />

nicht. Um dasherauszufinden,<br />

unterziehen wir den Kleidungsstil<br />

bekannter Persönlichkeiten aus<br />

Politik, Wirtschaft und Kultur einem<br />

Stresstest –und zwar regelmäßig an<br />

dieser Stelle. Heute: Pumuckl.<br />

Von Tomo Pavlovic<br />

Über die aktuellen Klamotten­Trends in<br />

der Welt der Kobolde gibt es keine gesicherten<br />

Erkenntnisse. Das mag daran<br />

liegen, dass ein Kobold kein Menschist,<br />

sondern ein Hausgeist, ein guter Dämon,<br />

der in der nordischen Mythologie jede<br />

Gestalt annehmen kann. Er kann Drache<br />

sein, unsichtbar,ein Tier mit Fell. Selbst<br />

das Geschlecht ist vakant. Die Verwandlung<br />

als Prinzip.Das ist Mode pur.<br />

Dochindiesem Land hegt man in gewissen<br />

Kreisen größte Ängste vorVeränderungen<br />

und besonders vormodischen<br />

Trends. Alles muss bleiben, wie es noch<br />

nie war. Selbst die cleversten Kobolde<br />

können sichdieser gesellschaftlichen<br />

Zwangsjacke nicht entziehen. Der Pumuckl<br />

zum Beispiel. Rotes Wuschelhaar,<br />

barfuß und dazu ein Bäuchlein unterm zu<br />

kurzen Hemdchen: Dieser vermenschlichte<br />

Lieblings­Kobold der Deutschen erinnerte<br />

weniger an ein Fabelwesen, als an<br />

einen Münchner Anarchisten und 68er,<br />

der auf seinem Wegzur nächsten Studentendemo<br />

falschabgebogen und schließlichals<br />

Zeichentrickfigur im Fernsehen<br />

gelandet war. Dochdie Zeiten ändern<br />

sich. Ehedem rebellische 68er tragen heute<br />

Designer­Anzüge und besitzen Ferienimmobilien<br />

in der Toskana.<br />

Für eine Neuauflage des Pumuckl­<br />

Buchs, das demnächst im Kosmos­Verlag<br />

erscheinen soll, hat der Kobold abgespeckt.<br />

Wahrscheinlichhat er eine glutenfreie<br />

Diät hinter sich, geht täglichjoggen<br />

und senkt mit einer Krankenkassen­App<br />

seinen ohnehin hibbeligen Ruhepuls.<br />

Alles okay, denkt man. Dochdie wütenden<br />

Proteste vonPumuckl­Fans und konservativenSozialromantikern<br />

haben den<br />

Verlag dazu bewogen, die Renovierung<br />

beim folgenden Buchzurückzunehmen.<br />

Der klassische Jo­Jo­Effekt nacheiner<br />

mutlosen Gewichtsreduktion. Ungesund<br />

und traurig, das. Auch weil die Anfeindungen<br />

gegen den wesentlich<br />

attraktiverenPumuckl im<br />

Internet zum Teil diskriminierender<br />

Natur waren.<br />

Und waslernt<br />

man daraus?<br />

Vollschlank ist<br />

das neue<br />

Schlank. Und<br />

nur nochKobolde<br />

mit Plauze sind<br />

politischkorrekt.<br />

Leute<br />

Foto: dpa<br />

Cyrus zeigt sich freizügig<br />

Die US­Sängerin MileyCyrus (22) ist in<br />

einem TV­Interview freizügig aufgetreten:<br />

IhreBrüste wareninder Late­<br />

Night­Talkshowvon Jimmy Kimmel (47)<br />

nur mit kleinen Herzchen abgeklebt und<br />

mit einem Umhang zum Teil bedeckt.<br />

Der Ex­Kinderstar („Hannah Montana“)<br />

erzählte am Mittwoch(Ortszeit), dass ihr<br />

ein ähnlicher Look einst geholfen habe,<br />

ihreNervosität zu überwinden, als sie<br />

den Musiker Paul McCartney (73) traf.<br />

„Ichhabe gemerkt, dass er nicht wusste,<br />

wie er mit mir sprechen soll“, sagte sie.<br />

„Ichhabe michdabei wohler gefühlt,<br />

weil es ihm unangenehm war.“(dpa)<br />

Damon erntet Kartoffeln<br />

Damon Foto: dpa<br />

Der US­Schauspieler<br />

Matt Damon (44) hat<br />

bei den Dreharbeiten<br />

für seinen neuen<br />

Science­Fiction­Film<br />

„The Martian“ gelernt,<br />

einen Kartoffelackerzubestellen.<br />

„Ichhabe einen<br />

Crashkurs im Kartoffelanbau<br />

bekommen“,<br />

erzählte der<br />

Oscar­Preisträger in einem Video auf der<br />

Instagram­Seite des Magazins „People“.<br />

„Man konnte nicht nur so tun, wir mussten<br />

echte Kartoffeln anbauen.“ (dpa)<br />

50 Cent verkauft Nobelvilla<br />

Der vordem Bankrott stehende Rapper<br />

50 Cent (40) will erneut versuchen, seine<br />

Nobelvilla vorden Torender Stadt Hartford<br />

im US­Staat Connecticut zu verkaufen.<br />

Das sagte sein Anwalt am Mittwoch<br />

(Ortszeit) bei einer Gerichtsanhörung.<br />

Der 40­Jährige habe das 50000<br />

Quadratmeter große Anwesen 2007 für<br />

rund 16,3 Millionen Euroangeboten,<br />

dann den Preis mehrfachgesenkt. (AP)<br />

Knuts Tod wird zum Gewinn für Forscher<br />

Autopsie bringt Klarheit über den Tod des beliebten Eisbären –das könnte die Behandlung kranker Menschen voranbringen<br />

Als Knut 2011 stirbt, trauern Tausende<br />

Fans um den Star des Berliner Zoos.<br />

Nun steht fest: Der Eisbär starb als Folge<br />

einer Autoimmunreaktion –einer<br />

Menschenkrankheit.<br />

BERLIN (dpa). Knopfaugen und ein kuschelig<br />

weißes Fell waren die Markenzeichen von<br />

Eisbär Knut. Bilder des Pflegers Thomas<br />

Dörflein, der das von seiner Mutter verstoßene<br />

Tierbaby mit der Flasche großzog,<br />

machten den Berliner Zoo­Bewohner zum<br />

Star. Nach seinem plötzlichen TodimAlter<br />

vonnur vier Jahren trauerten Fans. Jetzt haben<br />

Forscher die genaue Ursache vonKnuts<br />

Krankheit entdeckt.<br />

Der Neurowissenschaftler Harald Prüß<br />

vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative<br />

Erkrankungen konnte zusammen mit<br />

Kollegen zeigen, dass eine Autoimmunreaktion<br />

Knuts Gehirnentzündung verursacht<br />

hat. Sie hatte bei ihm im März 2011 einen<br />

epileptischen Anfall ausgelöst. In dessen<br />

Folge stürzte Knut in ein Wasserbeckenund<br />

ertrank. Die Forschungsergebnisse wurden<br />

im Fachmagazin „Scientific Reports“ veröffentlicht.<br />

Bislang landen viele Patienten<br />

mit der Krankheit ohne Not<br />

in der Psychiatrie<br />

Am 5. Dezember 2006 kommt Eisbär Knut im Berliner Zoo zur Welt.Pfleger Thomas Dörflein (oben li.) wird zum Ersatz-Papa. Das macht beide weit über<br />

die Stadthinaus bekannt. Auch als Knut älter wird, lockt dasverspielte Tier Millionen Besucher in den Zoo.Sein dreckiges Fell (unten Mitte, 20<strong>08</strong>) tut seiner<br />

Beliebtheit keinen Abbruch. Am 19. März 2011 stirbt Knut vor den Augen der Zoobesucher.Ein Präparatmit seinem (wieder sauberen) Fell ist im Berliner<br />

Naturkundemuseum ausgestellt(unten re.)<br />

Fotos: dpa/AP/Michael Deufel<br />

Die sogenannte Anti­NMDA­Rezeptor­<br />

Enzephalitis wurde bislang nur bei Menschen<br />

nachgewiesen und auch das erst vor<br />

wenigen Jahren in den USA. Bei dieser<br />

Entzündung des Gehirns greifen Antikörper<br />

die für die Lern­ und Gedächtnisbildung<br />

zuständigen Schlüsselstellen an. „Das Abwehrsystem<br />

des Körpers schießt gewissermaßen<br />

über das eigene Ziel hinaus“, erklärt<br />

Prüß. Statt Krankheiten zu bekämpfen,<br />

würden die Antikörper eigene Nervenzellen<br />

schädigen. Epileptische Anfälle, Halluzinationen<br />

und Demenz können die Folge sein.<br />

Knut ist bis heute unvergessen. Noch immer<br />

treffen sich Fans im Zoo, um seiner zu<br />

gedenken. Dort erinnert auch ein Denkmal<br />

an ihn. Bis zu seinem Tod2011 hatten den<br />

tierischen Star,der mit fortschreitendem Alter<br />

nicht mehr ganz so niedlichaussah, mehr<br />

als elf Millionen Menschen besucht. Seit<br />

2014 ist der präparierte Eisbär im Berliner<br />

Museum für Naturkunde ausgestellt. Berlins<br />

Zoodirektor Andreas Knieriem gratulierte<br />

den Wissenschaftlern: „Sie haben die<br />

Basis dafür geschaffen, dass in Zukunft entsprechende<br />

Erkrankungen wie die vonKnut<br />

früher erkannt und behandelt werden können.“<br />

Dass Knut unter einer<br />

Gehirnentzündung gelitten hatte, hatte das<br />

Berliner Leibniz­Institut für Zoo­ und Wildtierforschung<br />

(IZW) bereits im Januar 2014<br />

bekanntgegeben. Die dortigen Wissenschaftler<br />

hatten mit modernsten Methoden<br />

nach der Ursache für Knuts Krankheit<br />

gesucht, so Alex Greenwood, Leiter für<br />

Wildtierkrankheiten am Leibniz­Institut.<br />

Dochdie Ursache für die Hirnentzündung<br />

–oft sind Virenoder Bakterien der Auslöser –<br />

Das machen die Deutschen<br />

Ergebnisse Freizeit-Monitor der Stiftung für Zukunftsfragen<br />

Kaffee trinken oder Ausflüge machen? Im<br />

Internet surfen oder in den Garten gehen?<br />

Die Freizeit der Deutschen hat sichinkurzer<br />

Zeit stark verändert. Das zeigt ein Vergleich<br />

der Studien aus den Jahren <strong>2015</strong> und 2010.<br />

Gewinner<br />

Gartenarbeit: Womöglich hat der Bio­Trend<br />

dafür gesorgt, dass sich mehr Menschen als<br />

noch 2010 über selbst angebaute Tomaten,<br />

Zucchini und Sonnenblumen freuen. Bei den<br />

Gewinner­Hobbys ist Gartenarbeit die einzige<br />

körperliche Betätigung.<br />

Digitales: Die meisten Deutschen sind inzwischen<br />

online, Zuwachs gibt es bei älteren<br />

Menschen. „Der Mensch ist bequem und<br />

lässt sich gern unterhalten. Beides geht mit<br />

digitalen Medien extrem einfach“, so Gesundheitspsychologin<br />

Julia Scharnhorst. Ob<br />

die Befragten im Internet daddeln oder Wikipedia<br />

lesen, das sagt die Studie jedoch<br />

nicht.<br />

Fernsehen: Seit mehr als 20 Jahren ist die<br />

Flimmerkiste in der Studie der Deutschen<br />

liebstes Hobby. Sogut wie jeder guckt mindestens<br />

einmal pro Woche. Trotz Internet­<br />

Zuwachs sieht Medienwissenschaftler Joachim<br />

Trebbe keine Konkurrenz fürs Fernsehen:<br />

Auch weronline Serien gucke,verhalte<br />

sichnicht anders als der klassische TV­Fan.<br />

Von Thomas Spang<br />

RICHMOND. AndyParker steht der Schmerz<br />

ins Gesicht geschrieben. Und der Ärger, als<br />

er im republikanischen Haussender FOX<br />

Klartext spricht. „Wir müssen etwas tun<br />

gegen verrückte Leute, die ihre Finger an<br />

Waffen bekommen“, fordertder Vater Alison<br />

Parkers (24), die während einer Live­Schalte<br />

des Lokalsenders WDBJ im Süden Virginias<br />

von einem ehemaligen Kollegen regelrecht<br />

hingerichtet worden war. Zusammen mit<br />

dem Kamera­Mann Adam Ward (27).<br />

„Ich bin hin­ und hergerissen zwischen<br />

Schock, Trauer und Ärger“, sagt Parker der<br />

FOX­Interviewerin. „Ich werde die Gesetzgeber<br />

an den Pranger stellen, die nichts tun,<br />

um die Hintertüren bei den Personenüberprüfungen<br />

nicht schließen und sicherstellen,<br />

dass Verrückte keine Waffen bekommen“.<br />

Viel zu lange seien die Politiker zu feige gewesen,<br />

sich mit der Waffenlobby anzulegen.<br />

„Das ist jetzt meine Mission im Leben“.<br />

Verlierer<br />

Spontan sein, Ausflüge, Shoppen: Aus dem<br />

Alltagstrott auszubrechen gelingt anscheinend<br />

immer seltener. „Viele würden gerne<br />

öfter aus dem Haus gehen, schaffen es aber<br />

nicht“, sagt Studienleiter UlrichReinhardt.<br />

Wunsch und Wirklichkeit lägen sehr weit<br />

auseinander. Auch den wöchentlichen Einkaufsbummel<br />

unternimmt nicht einmal<br />

mehr einer vonzehn Bürgern. Shoppen ­im<br />

Laden –gehörtdamit zu den Verlierern.<br />

Kultur: Das Musikhören verzeichnete zwar<br />

vergleichsweise große Zuwächse in der Studie<br />

–schließlichlassen sichLieder via Internet<br />

jederzeit abspielen. Die klassischen kulturellen<br />

Aktivitäten spielen jedoch fast gar<br />

keine Rolle mehr, soReinhardt. 54 Prozent<br />

der Deutschen gehen nie ins Theater, indie<br />

Oper oder zu einem Klassikkonzert.<br />

Kaffeetrinken: Für einige Deutsche ist das<br />

gemeinsame Kaffeetrinken wohl ein Hobby<br />

von gestern: Kaffee und Kuchen sind der<br />

größte Verlierer der Studie. Allerdings ging<br />

der Rückgang voneinem hohen Niveau aus,<br />

so dass noch knapp mehr als die Hälfte der<br />

Befragten mindestens einmal die Woche in<br />

Richtung Kuchentheke ausrückt. Psychologin<br />

Scharnhorst hat eine Vermutung, woran<br />

der Rückgang liegen könnte: „Echte Treffen<br />

erfordern mehr Aufwand.“<br />

Veränderte Freizeit<br />

Top 5 der Freizeitbeschäftigungen <strong>2015</strong><br />

Veränderung des Freizeitverhaltens (Vergleich zu 2010 in Prozentpunkten)<br />

Internet<br />

Musik hören<br />

Gartenarbeit<br />

Telefonieren (unterwegs)<br />

Computer nutzen<br />

mit Kindern spielen<br />

Zeitung/Zeitschrift lesen<br />

mit Freunden zu Hause treffen<br />

Shopping/Einkaufsbummel<br />

Kaffee trinken/Kuchen essen<br />

blieb nochfür einige Zeit im Dunkeln. Knuts<br />

Autopsiebericht mit der Diagnose „Enzephalitis<br />

ohne Erregernachweis“ ließ schließlich<br />

den Neurowissenschaftler Prüß hellhörig<br />

werden. „Mir war klar: Das muss eine<br />

autoimmune Hirnentzündung sein“, sagte<br />

Prüß. An der Charité, wo er ebenfalls beschäftigt<br />

ist, hatte eine Studie von 2010 gezeigt,<br />

dass viele unaufgeklärte Enzephalitis­<br />

Fälle beim Menschen auf die in den USA entdeckte<br />

Autoimmunreaktion zurückzuführen<br />

waren. „86 Prozent der Fälle aus fünf<br />

Jahren konnten wir so aufklären“, sagt Prüß.<br />

Ihm sei klar gewesen, dass auch Knuts<br />

Krankheit eine ähnliche Ursache haben<br />

könnte. Die Untersuchung von Knuts Nervenwasserproben<br />

aus dem IZW brachte<br />

schließlichGewissheit.<br />

Bei der Entzündung des Gehirns greifen<br />

fehlgeleitete Antikörper die für die Lernund<br />

Gedächtnisbildung zuständigen<br />

Schlüsselstellen an. Weil die Krankheit zum<br />

Teil noch unbekannt sei, würden viele Patienten<br />

in die Psychiatrie eingewiesen, so<br />

Prüß. Dabei seien sie gut mit einer Blutwäsche<br />

oder Medikamenten behandelbar.<br />

„Durch Knut ist ein gewisser Bekanntheitsgrad<br />

zu erwarten, der für solche Patienten<br />

hoffen lässt“, sagte Prüß. Das könnte Menschen<br />

und Tieren helfen. Bei Zootieren sind<br />

bislang etwaein Drittel der Enzephalitisfälle<br />

ungeklärt. Das könnte sichnun ändern.<br />

So viel Prozent der Befragten* gingen wenigstens einmal pro Woche diesen Freizeitbeschäftigungen nach:<br />

Fernsehen<br />

Radio hören<br />

Telefonieren (von zu Hause)<br />

Internet<br />

Zeitungen/Zeitschriften lesen<br />

Auf die Bluttat folgt der Waffenstreit<br />

Doppel-Mord vor laufender Kamera löst Rufe nach strengeren Gesetzen aus –mal wieder<br />

Unterstützung erhält Parker aus dem<br />

Weißen Haus. „Das ist ein weiteres Beispiel<br />

von Waffengewalt, die zu alltäglich überall<br />

in den USA geworden ist“, erneuert der<br />

Sprecher des Präsidenten, Josh Earnest, den<br />

Ruf nach schärferen Waffengesetzen. „Es<br />

gibt Dinge, die mit gesundem Menschenverstand<br />

vom Kongress getan werden können,<br />

die einen spürbaren Effekt bei der Verringerung<br />

der Waffengewalt hätten“.<br />

Klartext spricht auch die demokratische<br />

Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton,<br />

die bei einer Wahlkampfveranstaltung<br />

in Iowa ihr Entsetzen und Abscheu vordem<br />

live übertragenen Doppel­Mord ausdrückt:<br />

„Wir müssen etwas gegen die Waffengewalt<br />

tun“, fordertdie Kandidatin. „Es gibt genügend<br />

Leute, die das sehen und wissen, aber<br />

dann nichts tun.“<br />

Die republikanischen Präsidentschaftskandidaten<br />

versprechen, für die Opfer zu<br />

beten. Zum Thema Waffen äußert sich keiner.Obdie<br />

vomFernsehen und den sozialen<br />

Medien millionenfachverbreitete Gewalttat<br />

etwas am Kult der Amerikaner ändert, wird<br />

vonvielen bezweifelt. Weder das Kino­Massaker<br />

vonAurora nochdas Abschlachten der<br />

Kinder und Lehrer in der Grundschule von<br />

SandyHook hatten etwas verändert.<br />

Dabei sprechen die Statistiken eine deutliche<br />

Sprache. Waffengewalt ist in den entwickelten<br />

Industriegesellschaften ein speziell<br />

amerikanisches Problem. In den USA<br />

werden 15­mal mehr Menschen mit einer<br />

Handfeuerwaffe ermordet als in Deutschland.<br />

Obwohl dortnur 4,4 Prozent der Weltbevölkerung<br />

leben, besitzen die Amerikaner<br />

die Hälfte aller zivil erworbenen Waffen.<br />

Seit Sandy Hook gab es 864 Massaker mit<br />

mehr als vier Toten. Statistischwirdetwajede<br />

Viertelstunde ein MenschOpfer einer mit<br />

einer Schusswaffeverübten Gewalttat.<br />

Der Doppel­Mord von Virginia hätte im<br />

Kontext von jährlich rund 33 000 Toten<br />

kaum national Schlagzeilen gemacht, hätte<br />

der Täter Bryce Williams nicht selbst für<br />

– 12<br />

– 7<br />

– 7<br />

– 8<br />

– 9<br />

+ 4<br />

+ 6<br />

+ 6<br />

97 Prozent<br />

*repräsentative Umfrage im Juli <strong>2015</strong> (über 2000 Pers. ab 14 Jahren)<br />

73<br />

72<br />

90<br />

89<br />

+ 15<br />

+ 25<br />

dpa / StN / Ettischer / Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen<br />

maximale Publizität gesorgt. Er hatte alles<br />

durchdacht: VomTiming der Live­Schalte,<br />

über die Aufnahme der Tatmit der eigenen<br />

Kamera bis zum Einstellen des Materials auf<br />

Facebook, Twitter und YouTube. Außerdem<br />

verschickte er ein abstruses Bekennerschreiben,<br />

in dem er seine Tatmit Rache für<br />

die Morde in der Kirche von Charleston begründet<br />

und für angeblichdurch den ehemaligen<br />

Arbeitgeber und Kollegen von WDBJ<br />

erfahrene Diskriminierung.<br />

Dass Williams, der eigentlich Vester Lee<br />

Flanagan III. heißt, nach seiner Entlassung<br />

Kollegen bedrohte und von der Polizei aus<br />

dem Nachrichtenraum geführt werden<br />

musste, hinderte ihn nicht daran, die Tatwaffe<br />

legal und ohne Wartezeit zu kaufen.<br />

Als er nach der Tat festgenommen werden<br />

soll, richtet Flanagan die Waffe auf sich<br />

selbst, überlebt zunächst, stirbt bald darauf<br />

in einer Klinik in Fairfax. Mit anderen Gesetzen,<br />

davon ist Alisons Vater überzeugt,<br />

wäreseine Tochter nochamLeben.


Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Stuttgart<br />

Rund 400 Trauergäste, darunter viele Prominente aus Sport und Politik, haben sich beim Trauergottesdienst in der katholischen Domkirche St. Eberhard versammelt<br />

Großer Abschied von einem<br />

harten und fairen Streiter<br />

Fotos: Getty,dpa ,7aktuell<br />

Stuttgarter<br />

Flüchtlinge weiter<br />

auf Odyssee<br />

DONAUESCHINGEN (rom). Die 21 000­Einwohner­Stadt<br />

Donaueschingen muss ab<br />

kommenden Montag weitere 500 Flüchtlinge<br />

aufnehmen –jene Asylbewerber,die<br />

zwischenzeitlich im Notquartier in der<br />

Stuttgarter Schleyerhalle untergebracht<br />

waren, von woaus sie am Mittwoch nach<br />

Offenburg ineine Messehalle umziehen<br />

mussten –indie nächste Notunterkunft.<br />

Die Flüchtlinge sollen in den ehemaligen<br />

Kasernen der Deutsch­Französischen Brigade<br />

unterkommen, die seit dem Abzug<br />

der französischen Soldaten im Juni 2014<br />

leer stehen.<br />

Derzeit plant Donauseschingen die zivile<br />

Nachnutzung des 15 Hektar großen<br />

Geländes. Dort werden schon jetzt 300<br />

Flüchtlinge versorgt. Die Stadt war nach<br />

eigenen Angaben nicht in die Planungen<br />

involviertund hat erst am Mittwochdurch<br />

das Regierungspräsidium Freiburg davon<br />

erfahren. „Es kann nicht sein, dass man<br />

hier über alle möglichen Kapazitäten verfügt,<br />

ohne dies vorher mit uns abzustimmen“,<br />

ärgertsichOberbürgermeister Erik<br />

Pauly. Das sei eine Vorgehensweise, die er<br />

nicht akzeptieren könne, sagte der CDU­<br />

Politiker unserer Zeitung.<br />

Theater und Konzerte<br />

Theater<br />

Vor dem Sarg von Gerhard Mayer-Vorfelder statten prominente Vertreter von Politik und<br />

Sport noch einmal ihren Dank ab<br />

Drinnen Trauer um einen großen<br />

Mitspieler in Sport und Politik –<br />

draußen Schaulustige, die prominente<br />

Trauergäste sehen wollen: Familie,<br />

Weggefährten und Zaungäste haben<br />

Abschied vom früheren Minister und<br />

früheren VfB-Präsidenten Gerhard<br />

Mayer-Vorfelder genommen.<br />

Von Josef Schunder<br />

und Thomas Metschl<br />

STUTTGART. Der Sarg vor dem Altar ist üppig<br />

mit weißen Rosen geschmückt. Neben<br />

ihm bezeugen mehr als zwei Dutzend Kränze<br />

die Trauer –und weiter hinten im Kirchenraum<br />

rund 400 Trauergäste. In der katholischen<br />

DomkircheSt. Eberhardnehmen<br />

am Donnerstag Sport, Politik und Gesellschaft<br />

Abschied vonGerhardMayer­Vorfelder.Von<br />

dem streitbaren CDU­Politiker,der<br />

20 Jahre Landesminister war, 25 Jahre Präsident<br />

des VfB Stuttgart und fünf Jahre des<br />

Deutschen Fußball­Bundes. Am 17. August<br />

warer82­jährig in Stuttgartgestorben.<br />

Zwei Lieder,die ihm besonders lieb waren,<br />

erklingen beim Pontifikalrequiem für ihn ein<br />

letztes Mal: am Anfang das Kirchenlied „Von<br />

guten Mächten wunderbar geborgen“. Am<br />

Ende „My Way“ von Frank Sinatra, auf<br />

einem Saxofon. Das eine Lied stehe für Mayer­Vorfelders<br />

Glaube, dass der Todnicht das<br />

Ende ist, und es tröste nun auchdie Angehörigen,<br />

sagt Bischof GebhardFürst. Das andere<br />

stehe für Mayer­Vorfelders Bekenntnis,<br />

Eurofighter verfolgen ägyptischen Airbus<br />

Alarm in den Wolken: Auslöser für den Einsatz der Luftwaffe ist häufig fehlender Funkkontakt –Ursache sind in der Regel Pilotenfehler<br />

Von Eva Funke<br />

STUTTGART. Zu dem Knall durch Überschallgeschwindigkeit<br />

im Luftraum über<br />

Stuttgart, der am vergangenen Mittwochdie<br />

Stuttgarter und ihreNachbarn in der Region<br />

in Schreckenversetzte, gibt es jetzt Details.<br />

Nach Angaben des Luftfahrtamts der<br />

Bundeswehr jagten zwei Eurofighter einem<br />

ägyptischen Cargo­Airbus, TypA300/622R,<br />

hinterher. Der Grund für die Verfolgungsjagd<br />

war, dass die Maschine keinen Funkkontakt<br />

zur Flugsicherungsbehörde hatte<br />

und vomRadar verschwunden war. Die beiden<br />

Militärjets sollten ursprünglich zu<br />

einem Übungsflug über München, als sie um<br />

16.02 Uhr der Alarm im bayerischen Lechfeld<br />

erreichte. Mit Überschallgeschwindigkeit<br />

flogen die Piloten exakt drei Minuten:<br />

von 16.27 bis 16.30 Uhr. Bei Überschall beträgt<br />

die Geschwindigkeit mehr 330 Meter<br />

dass er sein Leben gelebt hat. Auf seine Art.<br />

Ministerpräsident Winfried Kretschmann<br />

trauertumden Menschen Mayer­Vorfelder –<br />

und um den politischen Gegner, mit dem er<br />

„manchen Strauß ausgefochten“ habe. Er sei<br />

„das Gesicht der konservativen Landespolitik“<br />

gewesen. Ein zutiefst politischer Kopf,<br />

der keiner politischen Rauferei aus dem Weg<br />

gegangen sei, aber auch einstecken konnte.<br />

„Immer war erMitglied im Verein für klare<br />

Ansprache.“ Und Pragmatiker. Als Kultusminister<br />

habe er die umstrittene Mengenlehre<br />

aus dem Lehrplan genommen. Politische<br />

Gegnerschaft habe er nicht mit Feindschaft<br />

verwechselt. Der Grünen­Politiker dankt<br />

nicht nur für faire Gegnerschaft, sondern<br />

auch „für die spätere herzliche Freundschaft“.<br />

Das Land verdanke„MV“ viel.<br />

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn<br />

erinnert an Mayer­Vorfelders Ringen um<br />

Werte und Inhalte. „Er war konservativ bis<br />

ins Mark.“ Der Grüne hebt aber auchdas Talent<br />

hervor, komplexe Politik in verständliche<br />

Worte zu übersetzen –und die Bereitschaft<br />

zur Versöhnung nachdem Streit. Ex­<br />

Ministerpräsident Günther Oettinger nennt<br />

seinen Parteifreund einen Netzwerker,einen<br />

Mann mit Führungsanspruchund einen feinen<br />

Menschen „mit vielen Stärken und wenigen<br />

Schwächen, die er nicht verborgen<br />

hat“. Seine Tätigkeit wirkeineiner „ordentlichen<br />

Struktur des Landeshaushalts und<br />

einer Offenheit der Landespolitik für Kunst<br />

und Kultur“ nach. Oettinger würdigt auch<br />

Ehefrau Margit. „Sie hat ihn erzogen und<br />

angezogen. Und beides stand ihm gut.“<br />

DFB­Präsident Manfred Niersbach sagt<br />

schmunzelnd: „Er war immer auf Ballhöhe,<br />

Bischof Gebhard Fürst und Familie Mayer-Vorfelder nach dem Ende des Trauergottesdienstes<br />

proSekunde, also 1188 Kilometer proStunde.<br />

„Um 16.31 Uhr hatten unsere Piloten<br />

Sichtkontakt zu dem Airbus“, so die Sprecherin<br />

des Luftfahrtamts .<br />

Einsätze wie dieser gehören zum sogenannten<br />

Air Policing: Die Piloten werden als<br />

eine Art Luftpolizei dann alarmiert, wenn<br />

sich ein Flugzeug nicht identifizieren lässt<br />

oder sichungewöhnlichverhält.<br />

Ein Major der Luftwaffe erklärt, was bei<br />

den Einsätzen passiert: „Ein Pilot setzt seinen<br />

Eurofighter neben die Maschine ohne<br />

Funkkontakt und versucht, Blickkontakt zu<br />

dem Piloten zu bekommen. Der andere Jet<br />

bleibt im Hintergrund.“ Meist ist den Piloten<br />

der verfolgten Maschinen sofort klar,<br />

dass die Funkverbindung wegist. „Das passiert<br />

relativ häufig, weil die Funkfrequenz<br />

manuell eingestellt werden muss und sie sich<br />

von Land zu Land ändert“, sagt der Sprecher<br />

der Luftwaffe. Auch der Airbus­Pilot<br />

obwohl er nicht immer zum Anpfiff<br />

dawar.“ Manchmal sei die<br />

Bedeutung des Kürzels MV deshalb<br />

so erklärtworden: „mit Verspätung“.<br />

Niersbachbescheinigt<br />

Mayer­Vorfelder Verdienste um<br />

Deutschlands Fußballnachwuchs<br />

und Anteil am Weltmeistertitel.<br />

Eine „Ausnahmeerscheinung“<br />

sei er gewesen, meint VfB­<br />

Chef Bernd Wahler.<br />

Um 13.09 Uhr, gut zwei Stunden<br />

nach dem Beginn, wird der<br />

Sarg hinausgetragen. Bald rollt<br />

der Leichenwagen in der Stuttgarter<br />

Fußgängerzone davon.<br />

Drinnen erklingen die letzten<br />

Orgeltöne. Dann werden die prominenten<br />

Trauergäste von der<br />

Schaulust der Passanten eingeholt<br />

und fotografiert: UEFA­<br />

Präsident Michel Platini, Bundestrainer<br />

Joachim Löw und all<br />

die anderen.<br />

Der lange Abschied von MV ist damit<br />

nicht vorbei. Die Trauergäste streben zur<br />

Mercedes­Benz­Arena. Dort finden die vier<br />

Kinder nocheinmal dankbareWorte für den<br />

Vater,für all die Gespräche und Ratschläge.<br />

Politische Kämpfe und Niederlagen habe er<br />

nie in die Familie getragen. Auch so manche<br />

Episode kommt nochmal zur Sprache. Dazu<br />

trinkt man ein Gläschen Champagner. Das<br />

Getränk, das MV so schätzte. Und für jeden<br />

eine rote Wurst. Und auchdas hätte ihm gut<br />

gefallen.<br />

Beigesetzt wird der Tote am Freitag –im<br />

Kreis seiner Familie.<br />

hatte das vergessen. ProJahr gehen etwa40<br />

Alarme ein, 20­mal wird gestartet. Bei den<br />

übrigen Alarmen bemerken die Piloten noch<br />

vordem Startder Eurofighter ihren Fehler.<br />

Die Einsätze fliegt die Luftwaffe, weil es<br />

zu ihren Aufgaben gehört, auch als Bündnispartner<br />

der Nato, die Sicherheit im<br />

Luftraum zu kontrollieren. Zu zweit unterwegs<br />

sind die Militärjets trotz der hohen<br />

Kosten vonrund 70000 Europro Flugstunde<br />

aus reiner Vorsicht „Polizeistreifen bestehen<br />

ja auchimmer aus zwei Leuten“, so<br />

der Sprecher.<br />

Die Kosten für die Einsätze werden den<br />

Piloten, die den Kontakt zum Boden verloren<br />

haben, beziehungsweise deren Airlines<br />

nicht in Rechnung gestellt, sondern als Art<br />

Übungsflug verbucht. Der Major: „Auchsolche<br />

Flüge dienen dazu, den hohen Ausbildungsstandard<br />

der Piloten zu sichern, damit<br />

sie die Bevölkerung schützen können.“<br />

Uefa-Präsident Michel Platini, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach,<br />

VfB-Präsident Bernd Wahler und der Ex-Ministerpräsident<br />

und jetzige EU-Kommissar Günther Oettinger (von li.)<br />

Ministerpräsident Winfried Kretschmann zolltdem Verstorbenen<br />

Respekt<br />

Info<br />

Prominente Trauergäste<br />

¡ Der Sport nahm mit vielen Prominenten<br />

Abschied von Mayer-Vorfelder.Unter anderen<br />

zu sehen: Liga-Präsident Reinhard<br />

Rauball, die DFB-Assistenztrainer Thomas<br />

Schneider und Andreas Köpke, DFB-Sportdirektor<br />

Hansi Flick und Nationalelf-Manager<br />

Oliver Bierhoff,die Fußballtrainer Jens<br />

Keller und Christoph Daum sowie die<br />

Fußballspieler Karl Allgöwer,Krassimir<br />

Balakov, Fredi Bobic, Guido Buchwald,<br />

Cacau, Karl-Heinz Förster,Maurizio Gaudino,<br />

Christian Gentner,Martin Harnik, Timo<br />

Hildebrand, Dieter Hoeneß, Stefan Kuntz,<br />

Jens Lehmann, Hansi Müller,Matthias<br />

Sammer,Toni Schumacher,Zvonimir<br />

Soldo und Rudi Völler.<br />

¡ Die Politik warunter anderem mit den<br />

Ex-Ministerpräsidenten Erwin Teufel und<br />

Stefan Mappus (beide CDU), Finanz- und<br />

Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD),<br />

Staatskanzleichef Klaus-Peter Murawski, ,<br />

Minister Winfried Hermann (beide Grüne),<br />

CDU-Vizeparteichef Thomas Strobl, Ex-Parlamentarier<br />

Rezzo Schlauch (Grüne) und<br />

den Ex-Ministern Dieter Spöri und Frieder<br />

Birzele (beide SPD) vertreten. (jos)<br />

Info<br />

Schneller als der Schall<br />

¡Die Luftwaffe der Bundeswehr verfügt<br />

derzeit über 140 Eurofighter.115 Maschinen<br />

sind momentan einsatzbereit, die<br />

übrigen werden gewartet.<br />

¡Ein solches Kampfflugzeug kostet 70 bis<br />

80 Millionen Euro.<br />

¡Die Geschwindigkeit der Fighter wird in<br />

Mach gemessen. Die maximale Geschwindigkeit<br />

liegt bei 2,35 Mach. Das sind 2876<br />

Kilometer pro Stunde.<br />

¡ImÜberschallbereich sind die Eurofighter,<br />

abhängig von Luftdruck, Fluggeschwindigkeit<br />

und Luftdichte, bei einer Geschwindigkeit<br />

von mehr als 330 Metern pro<br />

Sekunde unterwegs. Das sind rund 1188<br />

Kilometer pro Stunde. (fu)<br />

¡ Eliszis Jahrmarktstheater,Höhenpark Killesberg:<br />

Wir tanzen heut -Soloprogramm mit<br />

Clownfrau Eliszi, Fr -So16Uhr.-70plus 20: Die<br />

zweifache Geburtstagsfeier -Marianne Sägebrecht<br />

liest aus eigenen Büchern, erzählt,<br />

rezitiert und kocht -Musik: Folk-Pop-Poetry<br />

Duo „Die Saitenspringer“, Sa 20 Uhr.-Kaspers<br />

Geburtstagsfest -Kaspertheater (ab 4J.), Mo -<br />

Do 16 Uhr.<br />

¡ Renitenztheater,Büchsenstraße 26: Frauen<br />

verblühen, Männer verduften 2-Kabarett von<br />

Peter Vollmer,Fr20Uhr.-The Shoo Shoos -<br />

„...On Air!“, Sa 20 Uhr.-Bademeister Schaluppke<br />

-10Jahre unterm Zehner -Stand-Up-<br />

Comedymit Robbi Pawlik, So 19 Uhr.<br />

¡ SpardaWelt Eventcenter,AmHauptbahnhof<br />

3: Kabarett &Travestie mit Frl. Wommy Wonder,Fr,<br />

Sa 20 Uhr,So18Uhr,Mi, Do 20 Uhr.<br />

¡ Theaterhaus, Siemensstraße 11: Caveman -<br />

Broadway-Erfolgsstück von Rob Becker,Fr20Uhr.<br />

-Ja, ich will! -Comedystück von Florian Fickel &<br />

Mahmoud Kadice, Sa 20 Uhr,So19.30 Uhr.<br />

¡ TheaterschiffStuttgart, Theatersaal,Am<br />

Mühlgrün: Volle Tönung -Blondinen greifen<br />

an! -Swing-Revuelette von Nici Neiss und<br />

Cordula Polster,Fr20Uhr,Mi, Do 20 Uhr.<br />

¡ Wortkino,Werastraße 6: Ewig und drei Tage -<br />

Themenabend über dasÄlterwerden von Hans<br />

Rasch, Fr,Sa20Uhr.-Dein ist mein Herz -<br />

Europafantasien, So 18 Uhr.-Frisch gewagt -<br />

Leben und Werk von Max Frisch mit Stefan<br />

Österle, Mo, Di 20 Uhr.-50Jahr blondes Haar -<br />

deutsche Schlager aus fünf Jahrzehnten, Mi 20<br />

Uhr.-Ein Klavier im Urwald -Leben und Wirken<br />

von Albert Schweitzer,Do20Uhr.<br />

Konzerte<br />

Freitag, 28. August<br />

¡ Good Men Gone Bad, Bluesroots &Rock'n'<br />

Roll, Kiste, Hauptstätter Straße 35: 22 Uhr.<br />

¡ Klinke XXX: JFRMoon, Sommermusikfestival<strong>2015</strong>,<br />

Merlin, Augustenstraße 72: 21 Uhr.<br />

¡ Heiner Costabél (Klavier): Liebessehnsucht,<br />

Werke von W. A. Mozart, J. Brahms, R.<br />

Schumann, F. Chopin, Schloss Solitude,<br />

Schlosskapelle, Solitude 3: 20 Uhr.<br />

¡ PeterAutschbach &Ralf Illenberger, No<br />

Boundaries, Theaterhaus, Siemensstraße 11:<br />

20.15 Uhr.<br />

¡ Nickyand the Rhythm Boys, Swing, Traditional<br />

Jazz-Hall, Marienstraße 3B:20Uhr.<br />

¡ 34.Lab-Festival, Musikfestivalmit Kinderprogramm,<br />

Kunsthandwerkermarkt und Kulinarischem,<br />

Zeltbei den Berger Sprudlern,<br />

Untere Anlagen: 18 Uhr –noch bis einschl.<br />

Sonntag,30. August (Sa/So ab 13 bzw.11Uhr)<br />

Samstag, 29. August<br />

¡ Klinke XXX: Elenka, Sommermusikfestival<br />

<strong>2015</strong>, Merlin, Augustenstraße 72: 21 Uhr.<br />

¡ NewStoryville Jazzband, Jazz der20er und<br />

30er Jahre, Traditional Jazz-Hall, Marienstr.3B:<br />

20.15 Uhr.<br />

Sonntag, 30. August<br />

¡ Solitude-Soiree: Matthias S. Otto (Tenor)<br />

&Vitaliy Shal (Gitarre), Werke von J. Dowland,<br />

B. Britten, F. Sor u. a., Schloss Solitude,<br />

Schlosskapelle, Solitude 3: 17 Uhr.<br />

¡ Sommer!7xOrgel: Balthasar Baumgartner<br />

(Meppen), Werke von R. Schumann, J. S.<br />

Bach, O. Messiaen, D. Bédard, Stadtkirche Bad<br />

Cannstatt, Am Marktplatz 1: 20 Uhr.<br />

Montag, 31. August<br />

¡ Antonio Cuadros De Béjar &Latin Affairs,<br />

Kiste, Hauptstätter Str. 35: 21 Uhr.<br />

Dienstag, 01. September<br />

¡ Das kleine Orchester der Kulturen, Weltmusik,<br />

Kiste, Hauptstätter Straße 35: 21 Uhr.<br />

Mittwoch, 02. September<br />

¡ Dog EatDog, Crossover, Keller Klub, Rotebühlplatz<br />

4: 20.30 Uhr.<br />

¡ EckhardStromer invites Eberhard Schröder,<br />

Meters,Kiste, Hauptstätter Str.35: 21 Uhr.<br />

Donnerstag, 03. September<br />

¡ Flying Cakes, Modern Jazz,Kiste, Hauptstätter<br />

Straße 35: 21 Uhr.<br />

¡ Oldtime Jazz Quartett, Swing, Traditional<br />

Jazz-Hall, Marienstraße 3B:20Uhr.<br />

¡ KonzertimBiergarten: Mamoudou<br />

Doumbouya, Jazz,Afropop, Blues, Wagenhallen,<br />

Innerer Nordbahnhof 1: 20 Uhr.<br />

(Alle Angaben ohne Gewähr)


Wirtschaft Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Stromzähler in einer Wohnung: Bürger im Südwesten wenden nur 2,2 Prozent ihrer Konsumausgaben für Stromkosten auf –der niedrigste Wert im Bundesvergleich<br />

Förderkosten für Öko-Energie steigen<br />

Die sogenannte EEG-Umlage wird 2016 offenbar auf gut 6,5 Cent erhöht –Brennstoffe werden aber generell günstiger<br />

Der Ölpreis ist auf Talfahrt, und auch<br />

andere Energieträger werden günstiger.<br />

Mit Blick auf die Strompreise steht der<br />

Südwesten sogar besonders gut da.Aber<br />

es gibt auch gegenläufige Trends bei<br />

den Kosten von Energie. Ein Überblick:<br />

Von Walther Rosenberger<br />

Strom –Nicht gerade günstig<br />

Verglichen mit der Eurozone sind die Strompreise<br />

in Deutschland nachDaten des Leipziger<br />

Instituts für Energie (IE) sehr hoch. Inflationsbereinigt<br />

lag der Haushaltsstrompreis<br />

in Deutschland im Jahr 2014 einschließlichaller<br />

Steuern, Abgaben und Umlagen<br />

um knapp 47 Prozent über dem EU­<br />

Durchschnitt. Ursächlich dafür sind unter<br />

anderem Kostenbelastungen durch die<br />

Energiewende. So wird die sogenannte<br />

EEG­Umlage, über die der Ausbau erneuerbarer<br />

Energien gefördertwird, im kommenden<br />

Jahr wahrscheinlich erhöht. „Nach<br />

unseren Berechnungen wirddie EEG­Umlage<br />

2016 auf gut 6,5 Cent je Kilowattstunde<br />

steigen“, sagte IE­Geschäftsführer Werner<br />

Bohnenschäfer. Aktuell beträgt die Umlage<br />

6,17 Cent. Außerdem könnte der extrem heiße<br />

Sommer die Förderkosten weiter nach<br />

oben treiben, sagte Bohnenschäfer.Solaranlagen<br />

laufen in Deutschland seit Wochen<br />

unter Volldampf und speisen viel Solarstrom<br />

ins Netz ein. Allerdings wäre esfalsch zu<br />

vermuten, dass Energie nur im Energiewendeland<br />

Deutschland teurer wird. In den vergangenen<br />

sieben Jahren sind die Preise in<br />

Deutschland um knapp 30 Prozent nach<br />

oben geklettert, in der EU immerhin noch<br />

um knapp 14 Prozent. In Baden­Württemberg<br />

kommen die Haushalte ganz gut weg.<br />

Statistisch gesehen werden hierzulande je<br />

Kilowattstunde rund 27,3 Cent fällig –rund<br />

Bundesanleihen<br />

% von bis X 27.8. Rendite<br />

4 06 16 x 103,59 -<br />

3,75 06 17 105,39 -<br />

4,25 07 17 x 1<strong>08</strong>,27 -<br />

4 07 18 109,90 -<br />

4,25 <strong>08</strong> 18 112,59 -<br />

3,75 <strong>08</strong> 19 113,00 -<br />

3,5 09 19 113,78 -<br />

3,25 09 20 114,26 -<br />

2,5 10 21 x 112,81 0,09<br />

3,25 11 21 x 117,97 0,16<br />

1,75 12 22 x 109,90 0,29<br />

1,5 13 23 x 1<strong>08</strong>,27 0,41<br />

2 13 23 x 112,16 0,44<br />

1 14 24 103,39 0,61<br />

1,5 14 24 107,96 0,56<br />

1,75 14 24 110,18 0,52<br />

6,5 97 27 163,92 0,82<br />

4,75 98 28 146,17 0,92<br />

5,63 98 28 155,23 0,88<br />

6,25 00 30 169,96 0,99<br />

5,5 00 31 161,74 1,10<br />

4,75 03 34 159,04 1,22<br />

4 05 37 149,63 1,32<br />

4,25 07 39 158,78 1,35<br />

4,75 <strong>08</strong> 40 171,09 1,36<br />

2,5 12 44 125,70 1,41<br />

2,5 14 46 126,25 1,44<br />

0,5 15 25 98,25 0,69<br />

Bundesschatzanweisungen<br />

0 13 15 x 100,<strong>08</strong> -<br />

0,25 13 15 x 100,02 -<br />

0 14 16 100,27 -<br />

0 14 16 100,32 -<br />

0,25 14 16 100,41 -<br />

0,25 14 16 100,27 -<br />

0 15 17 100,35 -<br />

Bundesobligationen<br />

0,5 12 17 x 101,17 -<br />

0,5 12 17 x 101,52 -<br />

0,25 13 18 x 101,17 -<br />

0,5 13 18 x 101,74 -<br />

1 13 18 x 103,60 -<br />

0 14 19 101,29 -<br />

0,5 14 19 102,23 -<br />

1 14 19 x 103,92 -<br />

0 15 20 99,94 -<br />

Eurostaatsanleihen<br />

3,75 Bel 15 100,29 -<br />

2,25 Bel 23 111,39 0,74<br />

2 Fin 24 110,09 0,78<br />

2,875 Lettl 24 116,45 0,89<br />

3 Fra 15 100,48 -<br />

3,75 Fra 17 106,46 -<br />

2,5 Fra 20 111,22 0,30<br />

0 Fra 20 98,84 -<br />

2 Gri 28 60,78 6,74<br />

2 Gri 23 67,15 7,99<br />

2 Gri 24 65,83 7,60<br />

2 Gri 27 61,98 6,89<br />

4,6 Irl 16 102,98 -<br />

4,4 Irl 19 115,95 0,18<br />

2,125 Lux 23 112,80 0,46<br />

4,5 NL 17 1<strong>08</strong>,78 -<br />

2 NL 24 110,41 0,78<br />

4,35 Port 17 1<strong>08</strong>,31 0,42<br />

3,15 Spa 16 101,30 0,03<br />

3,8 Spa 17 105,21 0,12<br />

1,75 Öst 23 1<strong>08</strong>,12 0,72<br />

4,35 Öst 19 115,34 0,01<br />

1,65 Öst 24 106,60 0,89<br />

LänderJumbos<br />

3,5 Bay 16 101,45 -<br />

4,125 Bay 17 105,80 -<br />

4,125 Berl 16 103,06 -<br />

4 Brb 16 104,59 -<br />

0,228 BW 18 100,14 0,16<br />

3,25 BW 16 x 101,27 -<br />

4 BW 19 113,30 0,07<br />

3,5 GemLä 19 113,49 0,19<br />

4,25 GemLä 17 106,92 -<br />

1,375 Hes 24 104,44 0,85<br />

2,125 NdS 24 110,73 0,79<br />

4,25 NdS 17 106,37 -<br />

1,75 NRW 17 102,64 -<br />

3,5 NRW 15 100,74 -<br />

4 Thü 17 106,20 -<br />

Jumbo-Pfandbriefe<br />

3,38 BayL 17 106,78 -<br />

3 BHHyp 17 105,98 0,23<br />

4,13 BHHyp 17 x 106,52 -<br />

3,38 DePF 17 104,67 -<br />

4 DePF 19 115,87 0,15<br />

4,5 DePF 18 x 110,63 0,02<br />

2,75 Dexia 16 101,03 0,04<br />

3,38 Dexia 17 104,58 0,02<br />

4,75 Dexia 18 112,84 0,04<br />

3,95 Dt.Hyp 16 103,25 0,83<br />

4,25 Dt.Hyp 16 103,03 0,01<br />

3,88 HypE 16 104,50 0,18<br />

3,25 HypFr 15 x 100,48 -<br />

4,125 HypFr 16 102,12 0,62<br />

4,38 HypFr 19 116,31 0,11<br />

zwei Cent weniger als im teuersten Bundesland<br />

Hamburg. Bis 2020 wirdder Strompreis<br />

laut IE­Prognosen auf 32,5 Cent ansteigen.<br />

Billigstrom –Nur für manche<br />

Unternehmen bezahlen deutlich günstigere<br />

Strompreise als Haushalte, weil sie von<br />

staatlichen Steuern und Abgaben, die aktuell<br />

rund 52 Prozent des Haushaltsstrompreises<br />

ausmachen, teilweise befreit sind. Allerdings<br />

gibt es Unterschiede. Energieintensive<br />

Betriebe müssen für Strom nur rund ein<br />

Sechstel von Privatverbrauchern auf den<br />

Tisch legen. Mit 5,2 Cent bekamen sie 2014<br />

Energie zum Spottpreis. Bei Mittelständlern<br />

mit geringeren Energieverbräuchen sieht es<br />

anders aus. Sie bezahlten rund die Hälfte<br />

vonOtto Normalverbraucher –15,5 Cent.<br />

Gas –ImSüdwesten teuer<br />

Gas ist in Baden­Württemberg kein Billig­<br />

Brennstoff. Mit knapp sieben Cent proKilowattstunde<br />

liegen die Endverbraucherpreise<br />

rund einen halben Cent über dem Bundesdurchschnitt.<br />

In Ostdeutschland ist Gas billiger,<br />

was unter anderem an den kürzeren<br />

Transportwegen von Russland liegt. Zwischen<br />

2013 und 2014 haben die Verbraucher<br />

kontinuierlich mehr fürs Gas gezahlt –ein<br />

Trend, der sichinder Entwicklung der Großhandelspreise<br />

so nicht widerspiegelt. Die<br />

Fachleute vom IEgehen daher davon aus,<br />

dass es den Gasversorgern gelungen ist, ihre<br />

Gewinnspannen auszuweiten.<br />

Öl und Sprit –Auf Talfahrt<br />

Öl ist derzeit günstig. Zur Wochenmitte kostete<br />

ein Fass der Nordseesorte Brent nur<br />

noch gut 38 Euro. Im Moment merken das<br />

vor allem die Autobesitzer. Superkraftstoff<br />

ist für rund 1,30 EurojeLiter zu haben, Diesel<br />

kostet etwa 1,05 Euro. Ob und wie lange<br />

4,75 HypFr 18 113,05 0,02<br />

0,65 LBBW 24 97,79 0,92<br />

2 LBBW 23 1<strong>08</strong>,77 0,89<br />

2,045 LBBW 23 109,12 0,81<br />

3,125 LBBW 19 109,83 0,17<br />

4,045 LBBW 18 112,53 0,19<br />

1,75 MüHyp 22 1<strong>08</strong>,50 0,47<br />

1,5 NLB 19 105,81 0,13<br />

3,25 NLB 21 115,95 0,26<br />

1,125 Sant 24 100,90 1,02<br />

2,25 UBS 17 102,95 0,<strong>08</strong><br />

4,125 UKBA 21 119,37 0,53<br />

1,25 UniCr 20 104,95 0,18<br />

4,125 WLB 16 103,18 0,01<br />

1,875 WüBk 23 107,04 0,88<br />

Inhaberschuldverschreibg.<br />

0,45 15 20 99,38 0,59<br />

1 15 24 97,18 1,32<br />

Unternehmensanleihen<br />

2 ABInbev 19 x 106,04 0,57<br />

1,25 Adidas 21 100,50 1,16<br />

8,75 AdlRE 18 110,10 4,50<br />

6,75 AirBerl 19 93,00 9,03<br />

3 All 28 112,56 1,86<br />

3,125 Areva 23 93,95 4,06<br />

4,5 BASF 16 x 103,59 0,17<br />

1,875 Bayer 21 105,67 0,80<br />

2,375 Bilf 19 99,90 2,39<br />

2,375 BMW 23 107,42 1,31<br />

3,88 BMW 17 x 104,89 0,32<br />

1,5 BNP 18 x 102,75 0,40<br />

7,375 Citi 19 125,47 0,87<br />

4,25 Cola 16 104,35 0,61<br />

3 Conti 18 106,73 0,16<br />

4,13 Daim 17 x 105,27 0,30<br />

6,125 Daim 15 100,11 -<br />

1,125 DBö 18 102,06 0,32<br />

8 Dt.Rohst 18 104,00 6,23<br />

4,875 Dt.T 25 128,21 1,68<br />

6 Dt.T 17 x 107,74 0,39<br />

2,5 EBW 26 105,76 1,90<br />

5,5 Eon 17 x 110,30 0,51<br />

1,875 Evon 20 105,22 0,72<br />

5,25 EWE 21 121,72 1,38<br />

5,25 Frapo 19 115,93 1,17<br />

5,5 Fres 16 103,80 -<br />

6,38 GazN. 19 120,64 0,91<br />

4,364 Gazpr 25 91,90 5,47<br />

6,025 GE C. 38 153,53 2,79<br />

4,625 Gen.E 27 128,00 1,89<br />

6,25 Han 18 111,70 1,33<br />

ct/kWh<br />

27,30 27,35 27,42 27,49 27,75 27,91 27,98 27,99<br />

3,875 HBa 20 107,71 2,04<br />

7,5 HCem 20 122,97 1,67<br />

3,875 Hocht 20 107,77 2,06<br />

3 K+S 22 107,87 1,76<br />

7,25 KTGAgr 19 99,45 7,38<br />

3,5 Lanx 22 1<strong>08</strong>,86 2,05<br />

6,5 LHa 16 x 105,<strong>08</strong> 0,51<br />

6,75 Linde 15 x 101,70 0,34<br />

1,25 LVMH 19 x 102,96 0,53<br />

4,25 Metr 17 105,43 0,55<br />

1,875 Mrk 26 101,12 1,76<br />

3,63 Oran 15 100,35 0,48<br />

3,75 Otto 20 105,79 2,51<br />

5,875 Petrbr 22 93,95 7,04<br />

3,875 Porsc 16 101,47 0,35<br />

2,75 Post 23 110,77 1,34<br />

4,13 Rabo 20 x 114,27 0,79<br />

3,125 Ren 21 107,52 1,68<br />

5,63 Ren 17 107,30 0,87<br />

6,5 RWE 21 127,99 1,54<br />

3,5 Schflr 22 100,35 3,46<br />

4,375 Shell 18 110,79 0,36<br />

5,13 Siem 17 x 107,30 0,16<br />

7,75 ThCook 20 104,50 6,63<br />

4,38 ThK 17 104,59 1,25<br />

8,5 ThK 16 103,75 0,72<br />

4,5 TUI 19 105,30 3,<strong>08</strong><br />

3,25 VW 19 x 1<strong>08</strong>,93 0,58<br />

3,3 VW 33 111,45 2,49<br />

5,375 VW 18 113,13 0,51<br />

7 VW 16 x 102,96 0,28<br />

Internationale Anleihen<br />

2,26 Arg 38 50,10 6,45<br />

2,84 Arg 35 7,90 27,33<br />

11 Bras 17 116,55 1,69<br />

5,5 China 20 107,17 3,99<br />

2,875 Indo 21 98,75 3,11<br />

5,875 Kroa 18 110,20 2,15<br />

4,25 Mexi 17 107,25 0,36<br />

5,25 Pol 25 133,80 1,38<br />

2,875 Rum 24 101,90 2,63<br />

4,5 SAfr 16 102,30 0,60<br />

4,35 Türkei 21 107,05 3,07<br />

x=Papier in Bond-X, Portugal=Port, Spanien=Spa,<br />

Niederlande=NL, Brasilien=Bras,<br />

Türkei=Türk, Russland=Rus, Ukraine=Ukr,<br />

Kroatien=Kro, Mexiko=Mex, Rumänien=Rumä,<br />

Marokko=Maro, Österreich=Öst,<br />

Belgien=Bel, Finland=Fin, Griechenland=Gr,<br />

Frankreich=F,Irland=Irl, Jam=Jamaika<br />

Corealcredit Bank=AHR, Berlin Hypo=BHHyp,<br />

Eurohypo=Euro, HVB Real<br />

Estate=HVBR, Lufthansa=LHa, Solar-<br />

World=Solw, ThyssenKrupp=ThK<br />

Alle Angaben ohne Gewähr! www.goyax.de<br />

Brutto-Strompreise in Deutschland im Jahr 2014<br />

BadenWürttemberg<br />

Hessen<br />

Niedersachsen<br />

Sachsen<br />

Bayern<br />

Bremen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Bundesdurchschnitt<br />

Thüringen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Berlin<br />

Sammelsurium Strompreis<br />

Umlage zur Förderung von Kraft-<br />

Wärme-Kopplung 0,6 %<br />

Offshore-<br />

Haftungsumlage 0,9 %<br />

Konzessionsabgabe<br />

6,1 %<br />

Stromsteuer<br />

7 %<br />

Mehrwertsteuer<br />

19 %<br />

EEG-Umlage<br />

21,4 %<br />

Netzentgelte<br />

22,4 %<br />

der Abwärtstrend anhält, ist ungewiss. Zumindest<br />

die hohe Spreizung zwischen Diesel­<br />

und Benzinnotierungen dürfte in den<br />

kommenden Wochen zusammenschrumpfen.<br />

Aktuell ist Benzin aufgrund hoher Fahraktivitäten<br />

auf dem größten Sprit­Markt der<br />

Welt –den USA –knapp.Die Lust Amerikas<br />

* Ausgewählte Flüge bei Buchung bis 29.09. auf LH.com und Reisen vom 26.10.15 bis<br />

17.03.16 (nicht gültig vom 17.12.bis 24.12.15). Begrenztes Sitzplatzangebot.<br />

28,48 28,87 28,89 29,<strong>08</strong> 29,16 29,18 29,25<br />

28,<strong>08</strong> 28,12<br />

Umlage wegen<br />

vergünstigter<br />

Netznutzung<br />

0,3 %<br />

Erzeugung<br />

Vertrieb, Marge<br />

25,4 %<br />

StN-Grafik: Herrmann /Quelle: IE Leipzig<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Saarland<br />

Brandenburg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hamburg<br />

Foto: dpa-Zentralbild<br />

auf Mobilität endet aber meist pünktlichzu<br />

Beginn der kälteren Jahreszeit.<br />

Heizöl –Esgeht abwärts<br />

Heizöl wirdgünstiger –zumindest vermuten<br />

das die IE­Experten. „Nach unseren Prognosen<br />

werden die Heizölpreise für Haushaltskunden<br />

bis 2020 nicht wieder das Preisniveau<br />

von 2014 erreichen“, schreiben die<br />

Fachleute in ihrem diesjährigen Energiepreisbericht.<br />

Die Forscher schätzen, dass<br />

100 Liter Heizöl im Jahr 2020 für insgesamt<br />

65,6 Euroinden Tank fließen. Heute sind es<br />

durchschnittlichknapp 77 Euro.<br />

Pellets –Wieder günstiger<br />

2014 kostete eine Tonne Holzpellets in<br />

Deutschland 264 EuroimDurchschnitt. Damit<br />

sind Pellets wieder die billigste Art zu<br />

heizen –noch vor Erdgas und Öl. Dies war<br />

über lange Jahre nicht mehr der Fall, weil<br />

sich die Holzköttel aufgrund der hohen<br />

Nachfrage ab 20<strong>08</strong> überproportional verteuert<br />

hatten –ein Trend, der nun gebrochen<br />

scheint. Wenn man allerdings die relativhohen<br />

Anschaffungskosten für Pelletheizungen<br />

einrechnet, kippt die Rechnung auch<br />

nach aktuellen Daten wieder zu Gunsten<br />

einer Gasheizung. In Zukunft sollen die Pelletpreise<br />

nachIE­Prognosen leicht steigen.<br />

StN-Grafik: Herrmann / Quelle: IE Leipzig Verivox<br />

Amazon entlässt<br />

in USA Dutzende<br />

Entwickler<br />

Konzern zieht Konsequenzen aus<br />

geflopptem Smartphone<br />

SEATTLE (dpa). Der weltgrößte Einzelhändler<br />

Amazon setzt nachdem Flop seines<br />

Smartphones Fire Phone laut einem<br />

Zeitungsbericht den Rotstift in der Geräte­Sparte<br />

an. In den vergangenen Wochen<br />

seien Dutzende Entwickler entlassen worden,<br />

die in Amazons kalifornischem Hardware­Labor<br />

Lab126 am Fire Phone gearbeitet<br />

hätten, schrieb das „Wall Street<br />

Journal“. Im Lab126 werden etwa die<br />

Kindle­Lesegeräte und ­Tablets sowie andereAmazon­Technik<br />

entwickelt.<br />

Das Fire Phone sollte mit ungewöhnlichen<br />

Funktionen gegen teure Spitzen­<br />

Smartphones wie Apples iPhone antreten.<br />

Unter anderem kann es über die Kamera<br />

diverse Artikel erkennen, die sich dann<br />

mit wenigen Klicks bei Amazon bestellen<br />

lassen. Die Entwickler steckten auch viel<br />

Mühe in einen Bildschirm, der einen dreidimensionalen<br />

Effekt ohne Spezialbrille<br />

bieten soll. Das Fire Phone blieb jedoch<br />

ein Ladenhüter und Amazon musste<br />

170 Millionen Dollar auf nicht verkaufte<br />

Geräte abschreiben.<br />

Insgesamt trete der Konzern bei der<br />

Hardware­Entwicklung nun auf die<br />

Bremse, berichtete das „Wall Street Journal“.<br />

Projekte wie ein Tablet mit einer<br />

Bildschirm­Diagonale von 14Zoll (rund<br />

35,6 cm) oder ein Stift, der handschriftlicheNotizen<br />

in digitale Einkaufslisten umwandelt,<br />

seien auf Eis gelegt.<br />

Hugendubel geht<br />

in Karstadtfilialen<br />

ESSEN/MÜNCHEN (dpa). Der Umbau bei<br />

der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt<br />

trifft jetzt auch die Buchabteilungen.<br />

Bereits Ende September will der Essener<br />

Handelskonzern das zuletzt nur<br />

noch in ausgewählten Filialen betriebene<br />

eigene Buchgeschäft einstellen. Stattdessen<br />

wirddie Buchhandelskette Hugendubel<br />

in bis zu 20 Filialen auf rund 30 Quadratmetern<br />

Bestseller und aktuelle Titel<br />

anbieten, wie die Unternehmen am Donnerstag<br />

mitteilten. Der Chef der Buchhandelskette<br />

Maximilian Hugendubel betonte,<br />

er könne sich dieses neue Konzept<br />

„perspektivischsogar bundesweit in allen<br />

Karstadt­Häusern vorstellen“.<br />

Hugendubel betreibt bislang bereits 17<br />

eigenständige Filialen in Karstadt­Warenhäusern.<br />

Die Präsenz dort könnte sich<br />

also im ersten Schritt mehr als verdoppeln.<br />

Hugendubel betreibt deutschlandweit<br />

derzeit 90 Filialen. In den vergangenen<br />

Jahren hatte das Unternehmen allerdings<br />

einige Geschäfte schließen müssen.<br />

Wildlife im<br />

Großstadtdschungel.<br />

Von Stuttgart<br />

in die USA ab<br />

529<br />

*<br />


Stand: 21:45 Uhr 27.8. 26.8.<br />

2GEnergy (S/f) 0,37 19,97G 19,26G<br />

3UHld. (S/f) 0 0,64G 0,61G<br />

4 SC (F/ps) 0 3,20 3,35<br />

7CSolarparken (S/f) 0 2,<strong>08</strong>G 1,99G<br />

aap Implant. (S/f) 0 2,25G 2,24G<br />

Accentro RE (S/f) 0 2,75G 2,77G<br />

Ad Pepper (S/f) 0 0,92G 0,87G<br />

AdCapital StA (S/f) 0,50 4,93G 4,93G<br />

Adler Modem. (S/f)0,50 10,05G 10,02G<br />

Adler Real Est. (S/f) 0 12,83G 12,47G<br />

ADO Properties (S/f) 0 19,85G 19,15G<br />

Advan. Vis.T. (S/f) 0,89 9,18 7,89G<br />

Air Berlin (S/f) 0 1,07G 1,05G<br />

Alba SE (S/f) 3,25 51,10G 49,38G<br />

All for One St. (S/f) 0,70 48,58G 48,15G<br />

All.Gold u.Si. (M/f) 4,00 78,00 78,00b<br />

Allgeier (F/gs) 0,50 16,92 16,45<br />

Alno (S/a) 0 0,56G 0,52G<br />

Alphaform (S/f) 0 0,26G 0,26G<br />

alstria off. (S/f) 0,50 11,88G 11,74G<br />

Amadeus (S/f) 3,37 82,60G 79,57G<br />

Areal Immob. (S/f) 0 0,71G 0,71G<br />

Artnet (S/f) 0 1,79G 1,84G<br />

AS Creation (S/f) 0 26,11G 27,60G<br />

As. Bamboo (S/f) 0 0,24G 0,24G<br />

Asknet (S/f) 0 1,55G 1,57G<br />

Atevia (S/f) 0,45 7,00G 7,00G<br />

Atoss Softw. (S/f) 0,88 44,73G 43,64G<br />

Audi (S/a) 4,80 786,82G 759,31G<br />

Aurelius (S/f) 2,00 42,61G 41,57G<br />

Baader (S/a) 0,01 2,68G 2,65G<br />

Balda (S/f) 0 2,44G 2,40G<br />

Basler (S/f) 0,70 46,59G 45,21G<br />

Bastei Lübbe (S/f) 0,30v 7,23G 7,06G<br />

Bauer (S/f) 0,15 16,00G 15,83G<br />

Bavaria Ind. (S/f) 0 40,92G 41,11G<br />

BayWa (F/ps) 0,80 29,96 29,00<br />

BB Biotech (S/f) 10,67 268,00 260,00G<br />

Beate Uhse (S/f) 0 0,36G 0,38G<br />

Beko (S/f) 0,10 3,30G 3,35G<br />

Berentzen VA (S/f) 0,19 7,39G 7,05G<br />

Bertelsm.01 (S/f) 15,00 312,01 3<strong>08</strong>,00G<br />

Bertelsm.92 (S/f) 5,93 170,00G 170,00G<br />

Bertrandt (S/g) 2,40 95,75G 94,90G<br />

Bet-at-Home (S/f) 1,20 79,65G 78,36G<br />

Beta Systems (F/f) 0 1,80 1,80<br />

BHS Tablet. (S/f) 0,40 11,97G 12,33G<br />

Bijou Brigitte (S/f) 3,00 52,09G 49,97G<br />

Biofrontera (S/f) 0v 1,98G 2,00G<br />

Biotest VA (S/f) 0,22 20,72G 21,35G<br />

BMW VA (S/f) 2,92 64,67 63,32<br />

Bor.Dortmd. (S/f) 0,05v 4,14G 4,09G<br />

Braas Monier (S/f) 0,30 21,04G 20,94G<br />

Brau Rvbg. (S/a) 0 1850,0G 1850,0G<br />

C.A.T.Oil (S/f) 0,12 6,60G 6,75G<br />

Caatoosee (F/gs) 0,88v 0,00 0,00<br />

Capital Stage (F/ps)0,15 7,92 7,78<br />

CDV Software (S/f) 0 0,01B 0,01B<br />

Cenit Sys. (S/g) 0,90 16,18G 16,07G<br />

Centrotec (S/f) 0,20 13,90G 14,04G<br />

Ceontronics (S/f) 0 0,96G 0,94G<br />

CEWE Stiftung (S/f)1,55 46,51G 46,31G<br />

China Sp. Glass (S/f) 0 0,62G 0,62G<br />

Co.Don (S/f) 0 2,65G 2,51G<br />

Comdirect (S/f) 0,40 9,60G 9,43G<br />

Constantin Med. (S/f) 0 1,65G 1,68G<br />

CPU Softw. (S/f) 0 0,80G 0,81G<br />

CropEnergies (S/f) 0 3,60G 3,47G<br />

Curasan (S/f) 0 1,05G 1,03G<br />

Custodia (S/f) 6,00 188,88G 188,88G<br />

Cytori Therap. (S/f) 0,26G 0,28G<br />

Datagroup (S/f) 0,20 12,29G 11,93G<br />

Deag Dt. Ent. (S/f) 0 5,92G 5,94G<br />

Delignit (S/f) 0,03 3,23xD 3,06G<br />

Deufol (F/f) 0 0,82 0,82<br />

Deutz (S/f) 0,07 5,31 5,16G<br />

Dinkelack. (S/g) 28,00 2030,0G <strong>2015</strong>,0G<br />

DocCheck (S/f) 0,35 7,17G 6,99G<br />

Drägerw.StA (S/f) 1,33 70,32G 70,46G<br />

Dt. Forfait (S/f) 0 0,65G 0,66G<br />

Dt. Office (S/f) 0,15 4,45G 4,36G<br />

Dt. Pfandbriefbk. (S/f) 0 11,74G 11,39G<br />

Dt. Postbank (S/a) 1,66 36,68G 36,74G<br />

Dt. Rohstoff (S/f) 0,50 14,29G 14,01G<br />

DVB Bank (S/f) 0,60 24,48G 24,68G<br />

Easy Software (S/f) 0 5,16G 5,04G<br />

Eckert&Ziegl. (S/g) 0,60 19,92G 20,38G<br />

Ecotel (F/ps) 0,16 7,80 7,77<br />

Edel (S/f) 0,10 2,20G 2,20G<br />

Einbecker (B/f) 0,06 11,48-T 11,48-T<br />

Einhell VA (S/f) 0,40 31,44G 31,87G<br />

Eisenu.Hütt. (S/g) 0,75 15,60G 15,71G<br />

Elmos (S/f) 0,33 15,64G 15,19G<br />

Elumeo (S/f) 0 23,14G 23,81G<br />

EnBW (S/a) 0,69 22,99G 23,09G<br />

Energiekontor (S/f)0,60 12,82G 12,72G<br />

Enerxy (S/f) 0 0,<strong>08</strong>G 0,<strong>08</strong>G<br />

Erlus (M/a) 1,20 64,95G 65,00<br />

Eurofins Sc. (S/f) 1,32 287,40G 283,97G<br />

Euromicron (S/f) 0 8,95G 8,57G<br />

Euwax (S/a) 3,26 75,98 74,00G<br />

Eyemaxx RE (S/f) 0,20 4,83G 4,77G<br />

F24 (S/f) 0 7,67G 7,67G<br />

Fabasoft (S/f) 0,45 7,80G 7,79G<br />

Fenghua SoleTech (S/f) 8,83G 6,15G<br />

Ferratum (F/ps) 0,05 22,46 22,23<br />

Fin Tech (S/f) 0 12,02G 12,10G<br />

First Sensor (S/f) 0 11,78G 11,73G<br />

Firstextile (F/ps) 0 2,95 2,95<br />

Foris (S/f) 0,10 3,21G 3,17G<br />

Fortec (S/f) 0,50 13,38G 13,29G<br />

Francotyp-Pt. (S/f) 0,16 4,46G 4,52G<br />

Friwo (S/g) 0,13 14,10G 15,91G<br />

Fuchs Pet.StA (S/a)0,76 34,78G 35,10G<br />

Geratherm (S/f) 0,25 11,09G 10,55G<br />

Gesco (S/g) 1,75 68,21G 69,33G<br />

GfK (S/f) 0,65 35,33G 35,07G<br />

Girindus (S/f) 0 0,02G 0,02G<br />

GK Softw.(S/f) 0 30,27G 30,39G<br />

Grammer (S/f) 0,75 21,49G 21,11G<br />

Grenkeleas. (S/f) 1,10 142,57G 138,97G<br />

GSW Immob. (S/f) 1,40 55,71G 55,62G<br />

H&R (S/f) 0 7,63G 7,54G<br />

Haikui Seafood (S/f) 0 1,80G 1,80G<br />

Hamb. Hafen (S/f) 0,52 16,26G 16,32G<br />

Hamborner R. (S/g)0,40 8,84G 8,70G<br />

Hartmann (F/f) 6,50 364,98 360,00<br />

Hawesko (S/f) 1,30 40,17G 40,91G<br />

HCI Capital (F/f) 0v 0,28 0,28<br />

Heidelb. Druck (S/f) 0 2,23G 2,15G<br />

Heliocentris (S/f) 0 4,64G 4,55G<br />

Hella (S/f) 0,77v 38,81G 37,73<br />

Hermle VA (S/g) 10,85 197,00G 195,46G<br />

Highlight C. (S/f) 0,18 4,30G 4,35G<br />

Hönle, Dr.(S/f) 0,50 25,30G 25,02G<br />

Homag (S/f) 0,40 34,66G 34,70G<br />

Hornb. Baum. (S/f) 0,60 31,52G 31,32G<br />

Hornb. Hld. (S/f) 0,80 69,88G 68,43G<br />

HSBC Trink. (S/a) 2,50 76,00B 76,00B<br />

HumanOptics (F/f) 0 4,30 4,40<br />

HWA(S/f) 0 15,50G 15,50G<br />

Hypoport (S/f) 0 31,54G 31,14G<br />

i:fao (S/f) 0 17,84G 17,41G<br />

IFM Imm. (S/f) 0,16 9,00G 8,86G<br />

IKB (F/f) 0v 0,67 0,66<br />

Impreglon (S/f) 0 15,03G 15,42G<br />

Indus (S/f) 1,20 42,04G 40,74G<br />

Infas Hld. (S/f) 0,<strong>08</strong> 2,14G 2,12G<br />

Init Innovation (S/g)0,80 22,37G 22,00G<br />

Intershop (S/f) 0 1,19xD 1,21G<br />

Intertainment (S/f) 0 0,61G 0,58G<br />

Intica (F/ps) 0 4,71 4,64<br />

InVision (S/f) 1,00 43,03G 42,20G<br />

Isaria Wohnbau (S/f) 0 4,01G 4,00G<br />

Isra Vis. Pars. (M/f) 0 6,00G 6,01b<br />

Isra Vision S. (S/f) 0,39 52,18G 50,59G<br />

ItN Nano (S/f) 0 1,65G 1,61G<br />

Jenoptik (S/f) 0,20 11,88G 11,55G<br />

Joyou (S/f) 0 0,10G 0,10G<br />

Kässbohrer (S/f) 1,99 54,79G 54,80G<br />

Kampa (S/f) 0 0,01G 0,03<br />

KHD Humb. (S/f) 0 25,36G 25,36G<br />

Klassik Rad. (F/gs) 0 3,70 3,70<br />

Koenig&Bauer (S/f) 0 27,16G 26,20G<br />

Kontron (S/f) 0 3,17G 3,03G<br />

KPS (S/f) 0,28 6,10G 6,22G<br />

Kromi Logistik (S/f) 0 9,15G 9,15G<br />

KSB StA (S/f) 8,50 406,55G 4<strong>08</strong>,94G<br />

KSB VA (S/f) 8,76 381,58G 380,97G<br />

KST (S/f) 0 1,50G 1,50G<br />

KTG Energie (F/f) 0,45 11,61 11,50<br />

KWS (S/f) 3,00 284,96G 282,95G<br />

Leifheit (S/f) 1,80 44,48G 42,75G<br />

Lloyd Fds. (F/f) 0 1,52 1,51<br />

Logwin (S/f) 0 1,93 1,93G<br />

Lotto24 0 3,06 3,19<br />

Ludw.Beck (S/f) 0,75 32,43G 32,48G<br />

M.A.X. Autom. (S/f)0,15 5,21G 5,17G<br />

Mainova (S/f) 10,84 288,68G 283,49G<br />

MAN VA (S/g) 0,14 91,94G 91,67G<br />

Masterflex (S/f) 0 6,50G 6,55G<br />

MBB SE (S/f) 0,57 23,03G 23,05G<br />

Mediantis (M/f) 25,00 200,10b 200,50b<br />

Mediclin (S/f) 0 3,51G 3,49G<br />

Medion (S/f) 0,69v 16,75G 16,83G<br />

Medisana (S/f) 0 2,21G 2,15G<br />

Mensch u.Ma. (S/f)0,20 6,72G 6,71G<br />

Metric (S/f) 0 1,61G 1,66G<br />

Metro VA (S/f) 1,13 21,17G 21,02G<br />

MeVis (S/f) 0,04 23,54G 23,56G<br />

Micronas (F/f) 0,05 3,90 3,76<br />

Min.Überk.StA (S/a)0,23 12,93G 12,93G<br />

Min.Überk.VA(S/a)0,31 7,61G 7,60G<br />

MLP (S/a) 0,17 3,95G 3,95G<br />

MME (S/f) 0,58 11,94G 11,57G<br />

Mologen (S/f) 0 4,39G 4,28G<br />

MorphoSys (S/f) 0 63,94G 62,70G<br />

MPH (S/f) 0,12 2,02G 2,04G<br />

MS Industr. (F/gs) 0 4,42 4,24<br />

Msg life (S/f) 0 1,49G 1,48G<br />

Mühlbauer (S/f) 1,00 22,87G 22,35G<br />

MVV Energie (S/a) 0,90 21,48G 21,31G<br />

Nanogate (S/f) 0,11 36,50G 36,29G<br />

Nanostart (S/f) 0 1,02G 1,01G<br />

Neschen (S/f) 0 0,13G 0,15G<br />

Nexus (S/f) 0,13 16,53G 16,26G<br />

NorCom (S/f) 0 2,03G 2,02G<br />

Nordwest Hdl. (S/f)0,55 12,75G 12,53G<br />

NTT Com Sec. (S/f) 0 7,36G 7,35G<br />

Nürnb. Bet. (S/f) 3,00 70,44G 70,00G<br />

Odeon (S/f) 0 0,64G 0,64G<br />

OHB (S/f) 0,37 18,11G 17,66G<br />

Oti On Track (S/f) 0 0,85G 0,80G<br />

OVB (S/f) 0,60 16,05G 15,85G<br />

PAPower Auto. (S/g) 0 4,24G 4,25G<br />

Paion (S/f) 0 2,38G 2,33G<br />

Pankl Rac. (S/f) 0,60 27,73G 27,45G<br />

Pantaleon (F/f) 0 34,00 32,55<br />

Paragon (S/f) 0,25 18,04G 18,16G<br />

Patrizia Imm. (S/f) 0 20,73G 20,62G<br />

Pearl Gold (F/gs) 0 0,40 0,35<br />

Pelikan (S/f) 0 0,84G 0,81G<br />

Pferdewtn. (S/f) 0 4,77G 4,66G<br />

Phoenix Sol. (S/f) 0 3,37G 3,41G<br />

Plenum (S/g) 0 1,84G 1,80G<br />

PNE Wind (S/f) 0 2,05G 2,05G<br />

Polis Imm. (S/f) 0 12,21G 12,50G<br />

Porsche VA (S/a) 2,01 63,11G 62,40G<br />

Powerland 0 0,70 0,71<br />

Praktiker (S/f) 0 0,01G 0,01G<br />

Progress (S/a) 1,45 35,41G 34,58G<br />

PSI (S/f) 0 11,50G 11,38G<br />

Publity (S/f) 0,56 33,32G 32,57G<br />

Puma (S/f) 0,50 175,44G 170,75G<br />

PVATepla (S/f) 0 2,43G 2,36G<br />

Q-Soft (S/g) 0 3,11G 3,11G<br />

R.Stahl (S/g) 0,80 35,11G 35,23G<br />

Rational (S/f) 6,80 358,93G 352,15G<br />

RCM Bet. (S/f) 0,03 1,86G 1,85G<br />

Realtech (S/f) 0 2,34G 2,33G<br />

Rocket Internet (S/f) 0 25,81G 25,22G<br />

Rofin Sinar (S/f) 0 21,62G 21,04G<br />

RWE VA(S/f) 1,00 10,98 10,68<br />

SAF Holland (F/ps) 0,32 12,87 12,58<br />

Sanacorp VA (S/f) 0,99 19,86G 19,70G<br />

Sanochem. Ph. (S/f) 0 1,28 1,21G<br />

Sartorius StA (S/f) 1,06 207,60G 210,86<br />

Schaltbau (S/f) 1,00 50,50G 49,70G<br />

Schl. Wach. (S/a) 0,34 12,38G 12,29G<br />

Schwabenvrl. (S/g)0,10 3,30G 3,30G<br />

Schweizer El. (S/g)0,65 18,70G 18,56G<br />

Secunet (S/f) 0,27 19,42G 19,63G<br />

Sedlmayr (S/f) 32,00 2138,7G 2098,9G<br />

SFC Energy(S/f) 0 4,41G 4,28G<br />

SGL Carbon (S/f) 0 14,26G 14,36G<br />

SHS Viveon (S/f) 0,15 5,76G 5,67G<br />

SHW (S/f) 1,00 31,78G 31,53G<br />

Siltronic (S/f) 0 25,63G 25,30G<br />

Sinner (F/gs) 0,15 11,55 11,55<br />

SinnerSchrad. (S/f)0,12 3,16G 3,14G<br />

Sixt Leasing (S/f) 0 18,28G 18,65G<br />

Sixt StA (S/f) 1,20 39,57G 38,84G<br />

SKW Stahl-M. (S/f) 0 4,79G 4,92G<br />

Sky Dtld. (S/f) 0 6,73G 6,74G<br />

SLM Solutions (S/f) 0 15,27G 15,24G<br />

SM Wirtsch. (S/g) 0,06 5,99G 5,81G<br />

SMT Scharf (S/f) 0 13,91G 13,84G<br />

SNP (S/f) 0,13 14,12G 13,80G<br />

Soc. Comm. Gr.(S/f) 0 0,00G 0,00G<br />

Softing (S/f) 0,25 11,71G 11,68G<br />

Softship (F/f) 0 4,<strong>08</strong> 4,06<br />

Solar-Fabrik (S/f) 0 0,24G 0,24G<br />

SolarWorld (S/f) 0 14,48G 14,53G<br />

St.Gob.Obl. (S/a) 0 394,22G 394,32G<br />

Stabilus (S/f) 0 32,87 31,48G<br />

Steico (S/f) 0,12 6,41G 6,41G<br />

Stilwerk (S/g) 0 0,33G 0,33G<br />

STINAG (S/f) 0,75 21,10G 21,10G<br />

Sto VA (S/a) 25,45 134,44G 135,68G<br />

Strabag (S/f) 1,04 212,00G 212,00G<br />

Ströer (S/f) 0,40 51,19G 49,87G<br />

Surteco (S/f) 0,70 19,42G 18,92G<br />

SWD Salz (S/g) 1,60 47,10 45,00G<br />

Synaxon (S/f) 0,70 4,40G 4,40G<br />

Syzygy(S/f) 0,35 9,18G 9,10G<br />

Takkt (S/a) 0,32 16,99G 17,03G<br />

Technotrans (F/ps) 0,33 16,01 15,15<br />

Tele Columbus (S/f) 0 11,79G 11,92G<br />

Telegate (S/f) 0 1,16G 1,17G<br />

Teleplan (M/f) 0 1,84G 1,84G<br />

Tintbright (F/ps) 1,64 2,17 2,29<br />

TLG Immobilien (S/f)<br />

0,25 16,53G 15,84G<br />

TomTailor (S/f) 0 7,78G 7,15G<br />

TomorrowFoc. (S/f) 0 3,11G 3,06G<br />

Transtec (S/g) 0 1,90G 1,90G<br />

Travel24 (S/f) 0 3,40G 3,41G<br />

Triplan (S/f) 0,04 1,92G 1,92G<br />

TUI (S/f) 0,33 16,22G 15,60G<br />

Twintec (S/f) 0 0,92G 0,86G<br />

Ultrasonic (S/f) 0 0,19G 0,18G<br />

UMS (S/f) 7,53 3,19G 3,24G<br />

Umweltbank (M/f) 1,30 61,48b 61,30b<br />

United Labels (S/f) 0 3,04G 2,97G<br />

USU Software (S/g)0,30 16,09G 15,52G<br />

Utd. Pwr.T.(S/f) 0 0,87xD 0,80G<br />

Uzin Utz (S/f) 0,90 38,91G 38,13G<br />

Valora Effekt. (S/g) 0 1,45G 1,41G<br />

VanCamel (S/f) 0,31 0,50G 0,50G<br />

Varengold (S/f) 0 15,11xD 14,85G<br />

VBH (S/a) 0 0,72G 0,83G<br />

Ver. Filzfab. (S/a) 18,61 451,00G 451,00G<br />

Verbio (F/ps) 0 4,29 4,05<br />

VIB Vermg. (S/f) 0,48 16,40G 16,18G<br />

Villeroy&Boch (S/f) 0,44 13,55G 13,50G<br />

Viscom (S/f) 1,00 14,14G 13,76G<br />

Vita34 (S/f) 0,15 5,29G 5,16G<br />

Vivanco (S/f) 0v 1,17G 1,19G<br />

Vossloh (S/f) 0 64,05G 64,82G<br />

VTG (S/f) 0,45 22,74G 21,21G<br />

Vtion Wirel. T. (S/f) 0 0,83G 0,90G<br />

VW StA (S/a) 4,80 171,30 169,65<br />

Wacker Neus. (S/f)0,50 14,59G 14,80G<br />

West&Get. Vz. (S/f)1,00 18,55G 18,74G<br />

Windeln.de (S/f) 0 10,77G 9,92G<br />

Wüstenr.&W.(S/a) 0,50 16,46G 16,10G<br />

YOC (S/f) 0 2,17G 2,11G<br />

Youbisheng (F/gs) 0 0,26 0,26<br />

Youniq (S/f) 0 1,83G 1,81G<br />

Your Fam. En. (F/gs) 1,22 1,12<br />

Zapf Creation (S/f) 0 6,05G 6,05G<br />

Zeag(S/a) 2,90 91,40G 91,16G<br />

ZEAL Network (S/f)1,40 43,61 43,92G<br />

ZhongDe (S/f) 0 2,12G 2,<strong>08</strong>G<br />

Zooplus (S/f) 0 111,86G 104,86G<br />

2750<br />

3000<br />

3250<br />

3500<br />

3750<br />

4000<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

Euro Stoxx50<br />

3280,78<br />

www.goyax.de<br />

35<br />

40<br />

45<br />

50<br />

55<br />

60<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

ErdgasICE (inPence je Therm)<br />

39,65<br />

www.goyax.de<br />

Air Liquide (S/f) 2,55 105,97G 104,85G<br />

Anh.-B. Inbev (S/f) 3,00 97,53 94,85<br />

ASML Hold. (S/f) 0,70 81,19 77,13G<br />

Ass. Generali (S/f) 0,60 16,57G 16,26G<br />

Axa S.A. (S/f) 0,95 22,59 21,97G<br />

Bco. Bilb.Viz. (S/f) 0,32 8,36G 8,12G<br />

Bco. Santan. (S/f) 0,20 5,57 5,35G<br />

BNP Paribas (S/f) 1,50 56,62G 55,52G<br />

Carrefour (S/f) 0,68 29,20G 28,56G<br />

Enel (S/f) 0,14 4,00 3,88G<br />

Engie (GDF S.) (S/f)1,00 16,05G 15,52G<br />

ENI (S/f) 1,12 14,16 13,59G<br />

Essilor Int. (S/f) 1,02 104,65G 105,00G<br />

Gr.Danone (S/f) 1,50 55,36G 54,46G<br />

Iberdrola (S/f) 0,03 6,03G 5,94G<br />

Inditex (S/f) 0,52v 29,87G 28,78<br />

ING Groep (S/f) 0,36 13,79 13,36G<br />

Intesa Sanp. (S/f) 0,07 3,30G 3,25G<br />

L’Oréal (S/f) 2,70 151,87G 149,55G<br />

LVMH (S/f) 3,20 150,19G 147,21G<br />

Nokia (S/f) 0,14 5,63G 5,46G<br />

Orange (S/f) 0,60 14,00 13,45G<br />

Philips Elec. (S/f) 0,80 22,99G 22,47<br />

Repsol S.A. (S/f) 0,96 13,11G 12,42G<br />

Saint Gobain (S/f) 1,24 40,39G 39,40G<br />

Sanofi (S/f) 2,85 88,71G 84,80<br />

Schneider El. (S/f) 1,92 55,22G 54,20<br />

Soc. Générale (S/f)1,20 43,34G 42,77G<br />

Telefonica (S/f) 0,75 12,73G 12,40G<br />

Total S. A. (S/f) 2,44v 40,52 36,81<br />

Unibail (S/f) 9,60 230,85G 227,70G<br />

UniCredit (S/f) 0,12 5,93G 5,76G<br />

Unilever (S/f) 1,21v 35,58 34,96<br />

Vinci (S/f) 2,22 56,31G 55,28G<br />

Vivendi (S/f) 1,00 22,56G 21,99G<br />

Deutsche Euro-Stoxx-50-Werte in Dax 30 enthalten<br />

ohne Euro Stoxx 50 27.8. 26.8.<br />

ABB (S/f) 17,<strong>08</strong>G 16,64G<br />

Abbott Labor. (S/f) 39,68G 38,44G<br />

AbbVie (S/f) 55,90G 54,16<br />

Accor (S/f) 42,06G 41,07G<br />

Acer (S/f) 1,57G 1,30G<br />

Actua Corp. (S/f) 11,39G 11,32G<br />

Adecco (S/f) 71,32G 70,61G<br />

Adobe Systems (S/f) 68,69G 65,86G<br />

Aegon (S/f) 5,46 5,32G<br />

Aflac (S/f) 50,85G 49,92G<br />

Agfa Gevaert (S/f) 2,62G 2,67<br />

Agilent (S/f) 31,85G 31,21G<br />

Air France (F/f) 6,26 6,07<br />

Akamai Tech. (S/f) 62,59G 57,68G<br />

Akzo Nobel (S/f) 59,49G 57,98G<br />

Alcatel-Lucent (S/f) 3,01G 2,97G<br />

Alcoa (S/f) 7,63G 7,24G<br />

Altria Group (S/f) 46,80G 45,54G<br />

Am. Airlines 34,63G 32,92G<br />

Amazon (S/f) 450,12G 429,04<br />

AMD (S/f) 1,55G 1,49G<br />

Americ. Int. (S/f) 53,22G 52,18G<br />

American Express (S/f) 68,41G 65,29G<br />

AmeriTrade (S/f) 28,68G 27,90G<br />

Amgen (S/f) 134,27G 133,02G<br />

Anglogold (F/f) 6,64 6,95<br />

Apple (S/f) 99,09 96,12<br />

Applied Materials (S/f) 14,<strong>08</strong>G 13,01G<br />

ArcelorMitt. (F/f) 7,24 6,80<br />

Archer Daniels (S/f) 39,13G 38,03G<br />

Astellas Ph. (S/f) 12,95G 12,74G<br />

Astrazeneca (S/f) 56,05G 54,56G<br />

AT&T (S/f) 29,15G 28,41<br />

BAE Syst. (F/f) 6,14 6,11<br />

Baker Hughes (S/f) 45,76G 43,11G<br />

Ballard Power (S/f) 1,07G 1,01G<br />

Bank America (S/f) 14,30G 14,02G<br />

Barclays (S/f) 3,56 3,47G<br />

Barrick Gold (S/f) 5,93xD 5,77G<br />

Berksh. Hathaway (S/f) 118,46G 116,06G<br />

BG Group (S/f) 13,26G 12,64G<br />

BHP Billiton (S/f) 15,18G 13,95G<br />

BHP Billiton ADR (S/f) 31,72G 29,86G<br />

Biogen Idec (S/f) 266,07G 253,61G<br />

Bk of Nova Scotia (S/f) 40,36G 38,55G<br />

Boeing (S/f) 114,84G 113,09G<br />

Bombardier (S/f) 0,81G 0,77G<br />

BP Plc (S/f) 4,92 4,61<br />

Bristol-Myers (S/f) 52,79G 50,92G<br />

Campbell S. (S/f) 41,59G 41,40G<br />

Canal +(F/f) 8,03 7,94<br />

Canon (S/f) 26,35G 26,56G<br />

Cemex ADR (S/f) 6,67G 6,18G<br />

Cendant (S/f) 37,36G 35,59G<br />

Check P. Softw.(S/f) 69,44G 68,69G<br />

Chevron (S/f) 66,94G 62,63G<br />

China Mobile (F/f) 10,80 10,06<br />

Ciena (S/f) 19,45G 19,48G<br />

Cisco Systems (S/f) 22,74G 21,76G<br />

Citigroup (S/f) 46,53G 45,36G<br />

Citrix (S/f) 60,45G 58,31G<br />

Clariant (S/f) 16,21G 16,05<br />

Coca Cola (S/f) 34,26G 33,99G<br />

Colgate-Palm. (S/f) 54,97G 54,58G<br />

Colt Telecom (S/f) 2,56G 2,56G<br />

Comcast (S/f) 51,14G 48,23G<br />

Computer Associa. (S/f) 23,99G 22,82G<br />

Conoco Ph. (S/f) 40,84G 37,29G<br />

Credit Agricole (S/f) 12,02G 11,94G<br />

Crédit Suisse (F/f) 24,29 23,33<br />

CRH (S/f) 25,63G 24,51G<br />

Daiwa Sec. (S/f) 6,01G 6,16G<br />

Deere &Co. (S/f) 71,75G 71,35G<br />

DowChemical (S/f) 37,79G 35,26G<br />

Du Pont (S/f) 45,13G 44,41G<br />

E Trade Group (S/f) 23,09G 21,48G<br />

Ebay (S/f) 23,62G 22,87G<br />

Eli Lilly (S/f) 73,02G 69,85<br />

EMC (S/f) 22,13G 21,20G<br />

Emerson (S/f) 41,34G 40,63G<br />

Endesa (S/f) 18,26G 18,00G<br />

Enzon (S/f) 0,92G 0,85G<br />

Ericsson (S/f) 8,71G 8,50G<br />

Exxon Mobil (S/f) 64,79G 62,61<br />

Facebook (S/f) 77,85 74,21<br />

Fannie Mae (S/f) 1,90G 1,85G<br />

Fanuc (S/f) 145,63 144,46G<br />

Fiat Chrysler (S/f) 12,76G 12,64G<br />

First Solar (S/f) 41,26G 39,06<br />

Foot Locker (S/f) 62,65G 62,05G<br />

Ford Motor (S/f) 11,73G 11,60G<br />

Fujitsu (S/f) 4,15G 4,<strong>08</strong>G<br />

Gazprom (S/f) 3,85 3,54G<br />

General Electric (S/f) 21,86G 20,60G<br />

General Motors (S/f) 24,86G 24,56G<br />

GlaxoSmithkl. (S/f) 18,20G 17,51G<br />

Gold Fields (S/f) 2,60G 2,41G<br />

Goldm. Sachs (S/f) 164,63G 161,52<br />

Google (S/f) 578,05G 572,25<br />

Halliburton (S/f) 32,75G 29,79G<br />

Harley Davidson (S/f) 49,35G 47,79G<br />

Hasbro (S/f) 65,54G 63,88G<br />

Heineken NV. (S/f) 69,31G 69,15G<br />

Hennes &Mauritz (S/f) 34,16G 32,96G<br />

Hewlett-Packard (S/f) 24,16G 23,07G<br />

Hitachi (S/f) 4,91G 4,95G<br />

Home Depot (S/f) 102,48G 99,83<br />

Honda Motor (S/f) 26,91G 27,04G<br />

Honeywell (S/f) 87,26G 85,59G<br />

HSBC Hold. (S/f) 7,04G 6,76G<br />

Hyundai Motor (S/f) 35,40 35,05<br />

IBM (S/f) 129,28G 124,90<br />

Immunogen (S/f) 12,27G 11,89G<br />

Intel (S/f) 24,01G 23,94G<br />

ITT Corp. (S/f) 31,02G 29,79G<br />

Jafco (S/f) 38,85G 40,62G<br />

Johnson&Johnson (S/f) 83,78G 80,98<br />

Joy Global (S/f) 21,<strong>08</strong>G 19,83G<br />

JP Morgan (S/f) 57,10G 53,19<br />

Juniper (F/f) 23,15 21,47<br />

Kering (S/f) 153,81G 152,01G<br />

Keurig Gr. Mount. (S/f) 46,73G 44,90G<br />

KimberlyCl. (S/f) 93,85G 93,12G<br />

Kon. KPN (S/f) 3,42G 3,33G<br />

Korea Telecom (S/f) 10,80G 10,51G<br />

Kraft Heinz (S/f) 65,26G 64,41G<br />

Kroger (S/f) 30,91G 30,72G<br />

Level 3Comm. (S/f) 40,41G 38,82G<br />

Lloyds TSB (S/f) 1,07G 1,05G<br />

Logitech (S/f) 11,89G 11,54G<br />

Lukoil (S/f) 31,63 30,16G<br />

Mattel (S/f) 19,96G 19,03G<br />

McDonald’s (S/f) 84,89G 83,33G<br />

Mediobanca (S/f) 9,01G 8,59G<br />

Medtronic (S/f) 63,73G 63,26G<br />

Merck (S/f) 47,73G 47,35G<br />

Micron Tech. (S/f) 13,61G 12,59G<br />

Microsoft (S/f) 38,12G 36,22<br />

Mitsubishi Heavy (S/f) 4,29 4,<strong>08</strong>G<br />

Mizuho Fin. (S/f) 1,76G 1,70G<br />

ModusLink (F/f) 2,67 2,58<br />

Mondelez Intl. (S/f) 37,20G 36,32G<br />

Monsanto (S/f) 87,49G 85,03G<br />

Monster W. (S/f) 5,92G 5,90G<br />

Moodys (S/f) 91,11G 89,66G<br />

Motorola (S/f) 56,25G 55,32G<br />

NEC (S/f) 2,70G 2,65G<br />

Nestlé (S/f) 65,90 64,70G<br />

Netflix (S/f) 102,23 95,73<br />

Nike (S/f) 98,19G 95,44G<br />

Nissan Motor (S/f) 7,92 7,96<br />

Nomura (S/f) 5,48G 5,40G<br />

Norilsk Nickel (S/f) 13,93 13,00G<br />

Novartis NA (S/f) 87,35G 83,83<br />

Novo-Nordisk (S/f) 50,47 47,72G<br />

Nvidia (S/f) 19,70G 19,06G<br />

OMV (S/f) 22,52G 21,27G<br />

Openwave (S/f) 0,69G 0,69G<br />

Oracle (S/f) 31,99G 31,93<br />

Panasonic (S/f) 9,52 9,46G<br />

Paypal (S/f) 29,95G 28,99G<br />

PepsiCo (S/f) 82,76G 81,04G<br />

Pernod Ric. (S/f) 92,38G 94,74G<br />

Peugeot (S/f) 15,55G 15,61G<br />

Pfizer (S/f) 29,80G 28,48<br />

Pharol (S/f) 0,25G 0,22G<br />

Pioneer (S/f) 1,58 1,54G<br />

Priceline.com (S/f) 1092,90G 1069,40G<br />

Procter &Gamble (S/f) 62,69 61,90<br />

QLT Photo. (S/f) 3,01G 2,94G<br />

R. Dutch Shell (F/f) 23,03 21,73<br />

Rambus (S/f) 11,47G 11,44G<br />

Realnetworks (S/f) 3,34G 3,37G<br />

Red Hat (S/f) 64,56G 61,50G<br />

Relx (S/f) 13,49G 13,30G<br />

Renault (S/f) 74,87G 73,39G<br />

Rio Tinto (S/f) 32,35G 30,49bB<br />

Roche GS (S/f) 247,86 239,00<br />

Royal BkofScotl. (S/f) 4,56G 4,44G<br />

Ryanair (S/f) 12,35G 11,72G<br />

Sacyr Valleher. (S/f) 2,69G 2,62G<br />

Samsung Electr. (S/f) 322,71 300,67G<br />

Sandisk (S/f) 45,79G 41,99<br />

Schlumberger (S/f) 63,84G 61,15G<br />

Securitas (S/f) 11,34G 11,14G<br />

Sharp Corp. (S/f) 1,22G 1,27G<br />

Shiseido (S/f) 19,67 19,07G<br />

SK Telecom (S/f) 20,17G 19,57G<br />

Softbank (S/f) 50,76G 50,47G<br />

Solvay (F/f) 106,43 102,00<br />

Sony (F/f) 22,74 21,51<br />

Stand. Chart. (S/f) 10,27G 9,80G<br />

Starbucks (S/f) 48,71G 46,25<br />

Surgutneftegaz(F/f) 4,60 4,25<br />

Swiss Re (S/f) 77,38 75,28<br />

Swisscom (S/f) 476,77G 472,91G<br />

Symantec (S/f) 18,24G 18,<strong>08</strong>G<br />

Syngenta (S/f) 309,50 300,00<br />

Takeda Pharma (F/f) 43,10 41,91<br />

Teva Pharma (S/f) 57,21G 57,01G<br />

Texas Instrum. (S/f) 40,77G 39,75G<br />

Thales (S/f) 59,67G 59,99G<br />

Thoms. Reuters (F/f) 33,87 32,97<br />

Time Warner (S/f) 63,14G 61,86G<br />

Toshiba (S/f) 2,66G 2,65G<br />

Toyota (S/f) 52,60 51,59G<br />

Trans Cosmos (S/f) 19,37G 19,49G<br />

Travelers C. (S/f) 88,58G 86,10G<br />

Trend Micro (S/f) 31,22G 31,38G<br />

Twitter (S/f) 23,02G 21,24G<br />

Tyco Int. (S/f) 31,54G 31,06G<br />

UBS (F/f) 18,48 18,09<br />

Unisys (B/f) 11,68G 11,37G<br />

United Parcel Serv. (S/f) 86,62G 84,69G<br />

United Tech. (S/f) 81,23G 78,67G<br />

Update Software (S/f) 3,33G 3,32G<br />

Utstarcom (F/f) 1,60 1,54<br />

Verisign (S/f) 60,64G 59,46G<br />

Vertex Ph. (S/f) 116,09G 1<strong>08</strong>,24G<br />

Visa (S/f) 62,96G 60,15G<br />

Vivus (S/f) 0,97G 0,97G<br />

Vodafone Group (F/f) 3,10 2,97<br />

Wal-Mart (S/f) 57,70G 55,58G<br />

Walgreens (S/f) 76,07G 74,59G<br />

Walt Disney (S/f) 88,78 86,35<br />

Wells Fargo (S/f) 47,<strong>08</strong>G 44,64G<br />

Wharf. Holdings (S/f) 5,03G 4,75G<br />

Wolters Kluwer (S/f) 28,13G 27,78G<br />

Xerox (S/f) 8,83G 8,67G<br />

Yahoo (S/f) 29,33G 28,38G<br />

Zurich Ins. (S/f) 243,95 244,50G<br />

Kursangaben ohne Gewähr<br />

F=Frankfurt, M=München,S=Stuttgart.<br />

a=amtlicher Handel, g=geregelter Markt,<br />

ps=Prime Standard, gs=General Standard,<br />

f=Freiverkehr.VA=Vorzugsaktien,<br />

StA=Stammaktien, NA=Namensaktien.<br />

Dividenden in Klammern: v=Vorschlag.<br />

xS=Aktiensplit, xD=ex Dividende. bB=<br />

bezahlt Brief, das Angebot überwog.<br />

B=Brief: keine Umsätze, nur Angebot.<br />

G=Geld: keine Umsätze, nur Nachfrage.<br />

bG=bezahlt Geld: Umsätze fanden statt,<br />

Nachfrage überwog. M=Um Angebot u.<br />

Nachfrage auszugleichen, ist der Makler<br />

selbst eine Position eingegangen. T=<br />

Taxkurs: vom Makler geschätzt. TA=Teilausführung:<br />

Angebot und Nachfrage<br />

wurden rationiert. Settlement=Schlusskurs<br />

des Terminkontrakts für den<br />

Folgemonat. ICE=Energiebörse, London.<br />

Spot=Tagespreis. OTC=Telefonhandel.<br />

Nybot=New York Board of Trade. Fonds:<br />

Rücknahmepreise, T= thesaurierend,<br />

*=Letzter veröffentlichter Kurs.<br />

Quelle: www.goyax.de<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.boerse-stuttgart.de<br />

10200<br />

10250<br />

10300<br />

10350<br />

10400<br />

10450<br />

9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Dax-30 (Tagesverlauf)<br />

10315,62<br />

www.goyax.de<br />

8000<br />

9000<br />

10000<br />

11000<br />

12000<br />

13000<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

Dax-30 (12-Monats-Verlauf)<br />

10315,62<br />

www.goyax.de<br />

1,050<br />

1,125<br />

1,200<br />

1,275<br />

1,350<br />

1,425<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

Euro in Dollar (Banken Referenzkurs)<br />

1,13<br />

www.goyax.de<br />

15000<br />

15750<br />

16500<br />

17250<br />

18000<br />

18750<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

DowJones<br />

16584,01<br />

www.goyax.de<br />

0,0<br />

0,2<br />

0,4<br />

0,6<br />

0,8<br />

1,0<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

Umlaufrendite<br />

DurchschnittsrenditeöffentlicherAnleihen<br />

0,53<br />

www.goyax.de<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

120<br />

140<br />

Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug<br />

Brent-Öl (inUS-DollarjeBarrel)<br />

45,54<br />

www.goyax.de<br />

Veränderungen des Aktienkurses in Prozent<br />

Total S. A. ......................... 10,06<br />

Repsol S.A. ....................... 5,62<br />

ASML Hold. ....................... 5,26<br />

Sanofi............................. 4,61<br />

ENI ............................... 4,17<br />

Dt. Bank .......................... 0,83<br />

VW VA ............................ 0,66<br />

Dt. Post ........................... -0,25<br />

Essilor Int. ........................ -0,34<br />

Münchner Rück................... -0,74<br />

Gewinner /Verlierer auf Basis Euro Stoxx 50<br />

Quelle: www.goyax.de<br />

27.8. 21:45 Uhr Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T)<br />

Adidas (1,50) 66,93G 66,13G +1,21 78,00 52,97<br />

Allianz • (6,85) 142,56G 140,86G +1,21 170,26 115,80<br />

BASF • (2,80) 71,89G 70,<strong>08</strong>G +2,58 97,18 64,27<br />

Bayer • (2,25) 121,20 119,31G +1,59 146,22 97,04<br />

Beiersdorf (0,70) 73,71G 71,56G +3,00 84,26 60,93<br />

BMW StA • (2,90) 83,07G 82,24G +1,00 123,30 74,97<br />

Commerzbank (0) 10,23G 10,14 +0,87 13,38 9,18<br />

Continental (3,25) 191,82G 191,79G +0,02 234,05 136,85<br />

Daimler • (2,45) 72,12 71,50 +0,86 96,01 55,25<br />

Dt. Bank • (0,75) 26,47 26,25 +0,83 33,40 22,68<br />

Dt. Börse (2,10) 79,95G 78,96G +1,25 87,50 49,94<br />

Dt. Post • (0,85) 24,87G 24,93G –0,25 31,15 21,65<br />

Dt. Telekom • (0,50) 15,26 14,90 +2,38 17,62 10,<strong>08</strong><br />

Eon • (0,50) 10,24G 10,<strong>08</strong>G +1,55 15,47 9,58<br />

Fres. Med. Care (0,78) 68,60G 67,18G +2,11 82,26 50,88<br />

Fresenius SE (0,44) 63,72G 60,46G +5,39 66,53 36,07<br />

Heid. Cement (0,75) 67,88G 67,17G +1,06 77,09 48,52<br />

Henkel VA (1,31) 93,37G 94,04G –0,71 115,68 72,46<br />

Infineon (0,18) 9,59G 9,44G +1,59 12,52 6,80<br />

K+S (0,90) 33,23G 33,73 –1,47 40,02 19,16<br />

Lanxess (0,50) 45,99G 45,67G +0,70 56,26 33,60<br />

Linde (3,15) 153,21G 152,26G +0,63 195,55 142,00<br />

Lufthansa (0) 11,14G 11,22G –0,69 15,50 10,27<br />

Merck (1,00) 85,25G 83,15G +2,53 112,05 65,60<br />

Münchner Rück • (7,75) 162,82G 164,04G –0,74 206,80 141,20<br />

RWEStA • (1,00) 14,04G 13,78G +1,88 32,31 13,14<br />

SAP • (1,10) 60,01G 58,86G +1,95 70,79 50,15<br />

Siemens • (3,30) 88,64 87,90 +0,84 106,33 80,36<br />

ThyssenKrupp (0,11) 19,58G 19,11G +2,45 26,41 16,92<br />

VW VA • (4,86) 171,85G 170,73 +0,66 260,85 147,95<br />

• auch im Euro Stoxx 50 enthalten<br />

27.8. 21:45 Uhr Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T)<br />

Aareal Bank (1,20) 33,37G 33,10G +0,82 41,54 27,73<br />

Airbus • (1,20) 58,17 56,59G +2,79 67,86 39,70<br />

Aurubis (1,00) 58,49G 56,44G +3,64 60,65 35,89<br />

Bilfinger (2,00) 36,10G 35,28G +2,32 60,09 31,44<br />

Boss (3,62) 103,02G 101,16G +1,84 120,35 94,78<br />

Brenntag (0,90) 49,78G 48,58G +2,48 59,21 34,58<br />

Celesio (1,04) 24,94G 24,80G +0,56 28,11 24,53<br />

CTS Eventim (0,40) 31,11G 31,38G –0,86 35,89 18,90<br />

DMG Mori Seiki (0,55) 34,36G 33,80G +1,66 34,36 17,67<br />

Dt. Annington (0,78) 28,90G 28,62G +0,99 35,49 21,27<br />

Dt. Euroshop (1,30) 38,92G 38,41G +1,35 48,19 31,96<br />

Dt. Wohnen (0,44) 23,62G 23,17G +1,94 25,37 15,61<br />

Dürr (1,65) 70,82G 68,26 +3,74 109,75 49,32<br />

ElringKlinger (0,55) 21,61G 21,06G +2,59 32,21 19,93<br />

Evonik Ind. (1,00) 33,26G 31,91G +4,23 37,64 24,30<br />

Fielmann (1,60) 57,86G 57,75G +0,19 66,73 44,42<br />

Fraport (1,35) 53,95G 53,96G –0,01 62,96 46,41<br />

Fuchs Pet.VA(0,77) 38,52G 38,67G –0,40 44,95 26,17<br />

GEA Group (0,70) 34,96G 34,60G +1,03 47,27 31,32<br />

Gerresheimer (0,75) 62,06G 60,65G +2,32 68,58 41,19<br />

GerryWeber (0,75) 19,90G 19,28G +3,20 36,82 17,93<br />

Hann. Rück (4,25) 90,11G 89,98G +0,14 102,25 58,27<br />

Hochtief (1,90) 74,64G 72,78G +2,55 80,79 52,38<br />

Jungheinrich VA (1,04) 62,25G 59,70G +4,26 68,93 38,50<br />

Kabel Deutschl. (0) 120,86G 121,80 –0,77 126,73 101,38<br />

Kion Group (0,55) 39,58G 38,16G +3,70 44,40 25,13<br />

Klöckner&Co (0,20) 8,03G 8,10G –0,89 11,62 7,60<br />

Krones (1,25) 96,06G 93,30G +2,96 106,40 63,40<br />

KUKA (0,40) 71,15G 68,94G +3,21 82,37 42,68<br />

LEG Immobilien (1,96) 66,97G 65,34G +2,48 78,00 50,10<br />

Leoni (1,20) 55,42G 54,86G +1,01 63,53 36,57<br />

MAN StA (0,14) 93,02G 92,87G +0,16 99,15 88,67<br />

Metro StA (0,90) 25,96G 26,10G –0,54 34,80 22,33<br />

MTU (1,45) 80,03G 78,72 +1,67 97,31 62,48<br />

Norma Group (0,75) 43,37G 42,51G +2,02 51,55 31,16<br />

Osram Licht (0,90) 47,17G 46,86G +0,65 55,21 25,31<br />

ProSieben.Sat.1 (1,60) 42,94G 42,91G +0,<strong>08</strong> 49,21 27,98<br />

Rheinmetall StA (0,30) 55,05 54,09G +1,77 57,22 30,44<br />

Rhön-Klinik. StA (0,80) 23,70G 23,62G +0,35 26,11 21,89<br />

RTL Group (3,50) 78,<strong>08</strong> 76,07G +2,65 96,84 65,00<br />

Salzgitter (0,20) 27,67G 26,92G +2,79 36,25 21,04<br />

Springer, A.(1,80) 53,23G 52,52G +1,35 59,11 40,41<br />

Stada (0,66) 31,03G 30,45G +1,90 35,66 24,20<br />

Südzucker (0,25) 13,15G 13,02G +0,94 16,68 9,90<br />

Symrise (0,75) 53,48G 53,38G +0,19 64,37 39,35<br />

TAGImmobilien (0,50) 10,15G 10,05G +1,07 13,<strong>08</strong> 8,71<br />

Talanx (1,25) 26,67G 26,53G +0,53 31,66 23,40<br />

Wacker Chemie (1,50) 77,95G 76,68G +1,66 117,70 73,51<br />

Wincor Nixdorf (1,75) 36,42G 35,57 +2,38 50,39 32,59<br />

Zalando (0) 29,81G 29,29G +1,79 33,74 17,01<br />

27.8. 21:45 Uhr Vortag %Ver. 52W(H) 52W(T)<br />

Adva Opt. Netw. (0) 9,40 8,81 +6,71 10,88 2,40<br />

Aixtron (0) 5,34G 5,15 +3,55 12,36 4,77<br />

Bechtle (1,20) 77,47G 76,49G +1,28 84,04 49,42<br />

Cancom (0,50) 31,04 30,81G +0,73 42,03 24,70<br />

Carl Zeiss M. (0,40) 23,79G 22,87G +4,05 26,45 19,84<br />

CompuGroup (0,35) 27,69G 27,30G +1,42 36,32 17,62<br />

Dialog Semicond. (0) 42,10 42,10 +0,00 53,81 20,85<br />

Draegerwerk VA (1,39) 83,71G 81,69G +2,48 123,30 62,80<br />

Drillisch (1,70) 39,61G 38,67 +2,41 45,22 23,29<br />

Evotec (0) 3,80G 3,69G +3,09 4,12 2,42<br />

Freenet (1,50) 28,19 28,15 +0,14 33,06 17,69<br />

GFT Technologies (0,25) 19,56G 18,56G +5,38 23,64 8,85<br />

Jenoptik (0,20) 11,88G 11,55G +2,92 13,45 8,00<br />

LPKF Laser &Electr.(0,12) 8,59G 8,11G +5,89 14,66 6,91<br />

Manz (0) 61,84G 57,32G +7,87 95,44 50,06<br />

MorphoSys (0) 63,94G 62,70G +1,98 88,99 54,80<br />

Nemetschek (0,40) 31,90G 31,34G +1,80 37,22 17,26<br />

Nordex (0) 25,80 25,31 +1,94 27,94 10,74<br />

Pfeiffer Vac. (2,65) 89,72G 88,93G +0,89 90,35 57,31<br />

Qiagen (0) 23,36G 22,63 +3,22 25,99 16,25<br />

QSC (0,10) 1,78G 1,72 +3,60 2,58 1,34<br />

RIB Software (0,16) 14,65G 14,40G +1,74 16,92 8,94<br />

Sartorius VA (1,<strong>08</strong>) 192,51G 184,70G +4,23 2<strong>08</strong>,90 75,44<br />

SMA Solar T. (0) 33,35 33,27 +0,24 37,41 10,35<br />

Software (0,50) 24,72G 24,60G +0,50 28,04 17,59<br />

Stratec (0,70) 47,16G 44,48G +6,04 55,68 35,33<br />

Telefonica Dtl. (0,24) 5,31G 5,26G +1,05 5,84 3,47<br />

United Internet (0,60) 43,69G 42,93G +1,75 47,16 29,<strong>08</strong><br />

Wirecard (0,13) 36,79G 36,42G +1,03 42,59 26,68<br />

Xing (0,92) 187,85G 181,04G +3,76 193,53 72,38<br />

Deutsche<br />

27.8.<strong>2015</strong> Veränderungen 52 Wochen<br />

Absol. (%) Hoch Tief<br />

Dax 10315,62 +318,19 (+3,18) 12390,75 8354,97<br />

L-Dax 10361,04 +313,17 (+3,12) 12367,43 8487,59<br />

M-Dax 19654,47 +516,86 (+2,70) 21656,74 14397,98<br />

Tec-Dax 1693,22 +50,44 (+3,07) 1840,27 1<strong>08</strong>9,92<br />

S-Dax 8584,61 +241,60 (+2,90) 9182,95 6<strong>08</strong>7,64<br />

BWX15 1360,45 +17,23 (+1,28) 1613,16 1073,48<br />

Bund Future 153,68 +0,<strong>08</strong> (+0,05) 160,69 147,63<br />

Internationale<br />

Euro Stoxx 50 3280,78 +110,05 (+3,47) 3836,28 2789,63<br />

FTSE 100 6192,03 +212,83 (+3,56) 7122,74 5768,22<br />

DowJones 16545,56 +260,05 (+1,60) 18351,36 15370,33<br />

Nasdaq 4747,84 +50,30 (+1,07) 5231,94 4116,60<br />

S&P 500 1959,51 +19,00 (+0,98) 2134,72 1820,66<br />

Nikkei 18574,44 +197,61 (+1,<strong>08</strong>) 20952,71 14529,03<br />

US-Treasury 2,94 +0,10 (+3,52) 3,37 2,25<br />

Global Titans 223,75 +3,83 (+1,74) 248,39 214,51<br />

*letzter veröffentlichter Kurs<br />

Hauptrefinanzierungssatz (EZB) 0,05<br />

Basiszins (Bundesbank) -0,83<br />

Geldmarktsatz Euribor (3 Monate) -0,03<br />

Geldmarktsatz Euribor (6 Monate) 0,04<br />

Durchschnittsrendite öffentl. Anleihen 0,53<br />

Bundesanleihe10Jahre 0,72<br />

Geldmarktkonto tgl. fällig ab 2.500* 0,20<br />

Geldmarktkonto tgl. fällig ab 15.000* 0,20<br />

Festgeld, 6Monate *(ab 5.000 Euro) 0,15 -0,50<br />

Sparbrief 1Jahr mit 3monatiger Kündigungsfrist* 0,05 -0,50<br />

Sparbrief 4Jahre mit 3monatiger Kündigungsfrist* 0,10 -1,25<br />

Ratenkredit (3 Jahre, bis 10.000 Euro), effektiv* 2,69 -4,25<br />

Ratenkredit (6 Jahre, bis 5.000 Euro), effektiv* 3,45 -4,25<br />

Hypothekendarlehen, Zinsen 5Jahre fest, effektiv* 0,98 -1,87<br />

Hypothekendarlehen, Zinsen 10 Jahre fest, effektiv* 1,44 -2,22<br />

*Zinssatz gibt nur ungefähre Hinweise auf Marktlage<br />

Edelmetalle (Industriepreise) Fixing Vortag<br />

Gold London $jeFeinunze 1119,00 1120,75<br />

27.8.<strong>2015</strong> Ankauf Verkauf Verk. Vortag<br />

Goldbarren 1kg(Euro) 31450,00 33880,00 33480,00<br />

Krügerrand 1Uz(Euro) * 985,00 1030,00 1058,00<br />

Platin 1kg(Euro) -,– 29530,00 28450,00<br />

Silberbarren 1kg(Euro) 399,14 440,37 426,04<br />

*Preis wird dienstags und freitags von der LBBW aktualisiert<br />

Industriemetalle (je 100 kg/Euro) Tiefst Höchst Höchst Vtg.<br />

Blei 171,97 -,– 169,45<br />

Kupfer (DEL) 455,49 458,29 447,40<br />

Kupfer (MK) 546,91 -,– 534,77<br />

Zinn (LME-Lager) 1389,00 1389,50 1410,00<br />

Aluminium 99,7% 162,00 -,– 158,00<br />

Messing MS 58 (1. Stufe) 404,00 429,00 422,00<br />

Messing MS 58 (2. Stufe) 434,00 460,00 453,00<br />

Metallbasis 63/37 442,00 444,00 437,00<br />

Quelle: W.C.Heraeus GmbH bzw.Allg. Gold- und Silberscheideanstalt AG<br />

Energie und Agrar 27.8. Vortag<br />

Brent Öl (Settlement, ICE) US-$/Barrel 45,54 43,04<br />

WTI Öl (Spotpreis, US-Golfküste) US-$/Barrel 39,50 39,59<br />

Erdgas (Settlement, ICE) Pence/Therm 39,65 39,<strong>08</strong><br />

Strom (Mittelwert, OTC) Euro/MWh 38,30 32,25<br />

Kaffee (Settlement, Nybot) US-Cent/lb 118,70* 117,05<br />

Weizen (Settlement, Euronext) Euro/t 163,00 162,75<br />

Zucker (Spot,Nybot) US-Cent/lb 10,54* 10,60<br />

Quelle: Dowjones.de<br />

Devisen (1 Euro entspricht)<br />

Bargeld (1 Euro entspricht)<br />

Ankauf* Verkauf* Ankauf* Verkauf*<br />

USA 1,1256 1,1316 $ 1,<strong>08</strong> 1,17 $<br />

Dänemark 7,4432 7,4832 dKr 7,13 7,78 dKr<br />

Großbritannien 0,7288 0,7328 Brit. £ 0,70 0,76 Brit. £<br />

Japan 135,47 135,95 Yen 131,65 140,80 Yen<br />

Kanada 1,4843 1,4963 Can. $ 1,42 1,56 Can. $<br />

Norwegen 9,3760 9,4240 nKr 9,00 9,75 nKr<br />

Schweden 9,5531 9,6011 sKr 9,18 9,95 sKr<br />

Schweiz 1,0751 1,0791 sfrs 1,04 1,12 sfrs<br />

Ägypten 8,5734 8,9234 Ägy. £ 7,47 9,70 Ägy. £<br />

Australien 1,5689 1,5889 Aus. $ 1,48 1,65 Aus. $<br />

Brasilien 3,9588 4,1588 Real 3,41 4,67 Real<br />

China 7,1794 7,2794 Renmimbi 6,40 8,<strong>08</strong>Renmimbi<br />

Hongkong 8,6972 8,7972 HK $ 7,79 9,62 HK $<br />

Indien 73,740 75,340 Rupie 66,00 86,61 Rupie<br />

Kenia 115,10 119,10 Schilling 104,32 133,16 Schilling<br />

Kroatien 7,4679 7,6279 Kuna 6,92 8,44 Kuna<br />

Malaysia 4,6506 4,8206 Ringgit 4,35 5,72 Ringgit<br />

Marokko 10,880 10,960 Dirham 9,41 13,10 Dirham<br />

Mexiko 19,002 19,242 Peso 17,28 21,11 Peso<br />

Neuseeland 1,7321 1,7561 NZ-$ 1,56 1,92 NZ-$<br />

Philippinen 51,860 53,460 Peso 44,58 64,03 Peso<br />

Polen 4,2094 4,2574 Zloty 3,85 4,57 Zloty<br />

Rumänien 4,4114 4,4614 Leu 3,89 5,05 Leu<br />

Russland 75,516 76,516 Rubel 69,53 87,99 Rubel<br />

Saudi-Arabien 4,2095 4,2575 Rial 3,87 4,73 Rial<br />

Singapur 1,5749 1,5869 Sing. $ 1,46 1,73 Sing. $<br />

Südafrika 14,660 14,900 Rand 13,73 16,01 Rand<br />

Thailand 39,440 41,040 Baht 36,<strong>08</strong> 45,18 Baht<br />

Tschechien 26,699 27,499 Kronen 25,61 30,26 Kronen<br />

Türkei 3,2650 3,3150 Lira 3,07 3,48 Lira<br />

Tunesien 2,1957 2,2157 T-Dinar 1,82 2,56 T-Dinar<br />

Ungarn 312,49 317,69 Forint 287,77 344,07 Forint<br />

Referenzwechselkurse für Devisen der BW-Bank, *von Euro durch die Banken<br />

Ausschüttung in Euro 27.8. 26.8.<br />

All. Adifonds 0,41 106,56 103,50<br />

All. Adiverba 1,02 126,17 120,59<br />

All. Aktien Europa 1,58 89,80 87,32<br />

All. Best Style Eurol. Eq. 1,35 131,47 127,22<br />

All. Biotechnologie 0173,79 163,67<br />

All. Deluxe 0101,61 99,33<br />

All. Energy 0,76 44,88 43,35<br />

All. Eur.Eq. Growth 0,25 216,63 211,60<br />

All. Euro Rentenf. 1,41 62,93 62,90<br />

All. Europ. Eq. Div. 0 89,89 87,58<br />

All. EuropaVis. 0,95 26,05 25,38<br />

All. Fondsv. 47-51 T 53,69 53,70<br />

All. Gl. Agr. Trds. 0155,47 150,31<br />

All. Gl. Bd. High Gr. 0,90 73,40 72,76<br />

All. Glob.Int.Cap. 0 74,54 71,38<br />

All. Global Eq. Divid. 3,99 98,68 95,07<br />

All. Informationst. 0156,17 146,84<br />

All. Int. Rentenf. 0,70 46,04 45,66<br />

All. Interglobal 5,53 226,01 216,59<br />

All. Nebenwerte 0,25 249,94 243,83<br />

All. Orient. Income T154,22 148,86<br />

All. Rohstoffonds 0,41 41,87 41,44<br />

All. Strat. 2031 Pl. T 63,62 63,48<br />

All. Thesaurus T814,32 790,95<br />

All. Tot.Ret. Asian Eq. 0 82,98 78,78<br />

All. Verm.kzpt. def. 0,76 113,33 112,18<br />

All. Vermg.Mgm.Bal. 0121,17 121,76<br />

All. Vermög. Dt. 1,06 159,25 154,11<br />

All. Vermögen. Eur. 1,98 43,17 42,11<br />

All. Wachst. Eur. 0,<strong>08</strong> 97,63 95,33<br />

All. Wachst. Eur. 0,20 105,98 103,52<br />

All.P. Euro Rentenf. K 0,93 43,23 43,24<br />

All.P. Europazins 1,09 55,79 55,80<br />

All.P. Mobil-Fonds 0,93 51,93 51,93<br />

All.P. Rentenfonds 1,52 86,73 86,72<br />

All.R. BRIC Stars 0124,31 119,13<br />

All.R. Eur.Eq. Div. 3,35 127,40 124,13<br />

AlteLeipzigerA 0,50 105,23 103,11<br />

AlteLeipzigerR 0,89 45,18 45,<strong>08</strong><br />

Ampega Gl. Rent. 0,42 17,62 17,67<br />

Ampega Glob. Aktienfd. 0,10 9,73 9,48<br />

Ampega Rend. 0,51 20,86 20,83<br />

AriDeka 2,20 65,07 63,61<br />

AS-AktivDynamik T 58,<strong>08</strong> 56,92<br />

Axa Immoselect* 0,50 10,67 10,67<br />

Axa Welt 1,25 95,81 91,83<br />

Axa WF G. HY Bd* T 78,58 78,61<br />

Basler International 1,25 103,74 101,91<br />

Basler-Aktienf. 0,62 61,90 60,64<br />

Basler-Rentf. 0,53 25,10 25,12<br />

BB-Multirent-Inv. 1,41 35,42 35,45<br />

BGF World Min. $ T 23,46 23,00<br />

BW Renta* 0,40 29,27 29,24<br />

BW Renta Inter.* 0,50 41,95 42,07<br />

Concentra 0,16 102,99 100,11<br />

DEGI Europa 3,55 9,<strong>08</strong> 9,<strong>08</strong><br />

Deka Europa Pot. CF 0,59 110,85 1<strong>08</strong>,55<br />

Deka Europa Pot. TF 0,33 102,60 100,51<br />

Deka Europa Sel. 0,45 57,52 56,66<br />

Deka Europa Value CF 1,14 45,85 44,73<br />

Deka Immob.Eur. 1,00 45,87 45,87<br />

Deka Immobilien Gl. 1,10 55,17 55,17<br />

Deka Lux Eur.TF 0,92 59,77 58,36<br />

Deka Lux Pazifik 8,24 480,32 461,59<br />

Deka Lux-Bond 1,19 71,28 71,29<br />

Deka Lux-Deut. TF 1,60 110,91 107,92<br />

Deka Lux-MidCap TF 0,05 67,00 65,73<br />

Deka MegaTrends CF T 59,04 56,53<br />

Deka PrivatVors. AS T 68,64 67,34<br />

Deka Schweiz T354,62 352,91<br />

Deka Struk.: Chance 0,27 52,62 52,64<br />

Deka Struk.: Ertrag Pl 0,63 43,40 43,43<br />

Deka Struk.: Wachst. 0,60 42,75 42,79<br />

Deka Struk.:2 Ch.Plus 0,15 39,22 38,87<br />

Deka Struk.:2 Chance 0,21 40,59 40,61<br />

Deka Struk.:2 Ertrag Pl 0,63 43,72 43,74<br />

Deka Struk.:2 Wachst. 0,55 39,24 39,28<br />

Deka Technologie CF T 20,93 19,94<br />

Deka Technologie TF T 17,61 16,78<br />

Deka TeleMed. TF 0,74 68,55 65,84<br />

DekaFonds 0,67 95,80 93,07<br />

DekaL.Team Gl.Sel.TF 1,90 148,50 142,16<br />

DekaLux BioTech CF 0459,51 429,74<br />

DekaLux BioTech TF 0436,67 4<strong>08</strong>,38<br />

DekaRent-Internat. 0,39 19,50 19,37<br />

DekaSpezial 4,58 291,98 280,05<br />

DekaTresor T 86,02 85,99<br />

DWS Akkumula T859,36 824,07<br />

DWS Bildungsf. T100,39 99,03<br />

DWS Biotech T212,04 197,37<br />

DWS Cov. Bond 1,03 55,03 55,05<br />

DWS Deutschland T183,10 178,29<br />

DWS Euro Reserve T134,74 134,74<br />

DWS Europ. Akt. 0 T238,39 235,56<br />

DWS Europ. Opp. 2,16 273,37 268,68<br />

DWS Eurorenta 1,03 56,04 56,19<br />

DWS Eurovesta 1,74 119,34 116,99<br />

DWS G.Daimler AF T 56,66 54,93<br />

DWS Gl. Sm./M. C. 0,11 55,80 53,71<br />

DWS Glob. Gov Bds. T268,60 269,31<br />

DWS Glob.Nat.Res. 0 50,46 49,10<br />

DWS Global Growth 0,09 90,16 87,27<br />

DWS HealthC.Typ 0 T227,16 216,90<br />

DWS Int-Vario-Rt. 0,97 64,85 64,81<br />

DWS Inter-Renta 0,40 14,82 14,84<br />

DWS Intern. Renten 0 T118,52 117,73<br />

DWS Inv. Gov. Liq.* T 87,42 87,26<br />

DWS Investa 1,54 153,69 149,79<br />

DWS Japan Opp. T 50,19 49,40<br />

DWS Sachwerte 1,00 110,80 109,09<br />

DWS Techn. Typ0 T110,43 103,78<br />

DWS Telemedia 0,58 139,93 134,95<br />

DWS Top25S* 3,00 99,17 98,73<br />

DWS Top50Asien T127,13 122,82<br />

DWS Top50Europa 1,62 135,45 132,68<br />

DWS TopDividende 2,90 110,95 107,53<br />

DWS TopPortf. Offensiv T 60,18 58,63<br />

DWS TopWorld 0,86 83,01 80,10<br />

DWS US-Growth 0149,01 141,85<br />

DWS Verm.bild.f. I 1,39 125,58 120,33<br />

DWS Verm.bild.f.R 0,45 19,07 19,09<br />

DWS Vors.AS Dyn. T106,30 104,69<br />

DWS Zukunftsstr.Akt. T 35,84 35,25<br />

Europa Aktienfds ULM FP* T 75,26 76,11<br />

Fidelity Europ.Growth* 0,13 13,26 13,54<br />

Fidelity Fds Intern. Fd.* 0,<strong>08</strong> 39,18 39,84<br />

Fidelity FPS Gl. Gr.* 0 23,00 23,43<br />

Fondak 0,79 146,52 141,84<br />

Fondis 0,74 64,74 62,10<br />

Fondra 0,86 107,06 105,33<br />

FPS Growth* 0 19,95 20,29<br />

Frankf. Sparinv. Deka 1,05 118,70 115,42<br />

FT AccuGeld T 71,22 71,22<br />

FT EuroZins 0,54 27,86 27,84<br />

FT Frkt.-Eff.-Fds. 2,10 198,56 192,93<br />

G. Komf. Dyn. Glob. 0,03 56,86 57,07<br />

G. Komf. Balance 0,03 67,99 67,89<br />

G. Komf. Dyn. Eur. 0,26 61,64 61,46<br />

G. Komf. Wachst. 0,03 66,69 66,65<br />

Gothaer Eur.Rent 1,36 60,81 60,97<br />

Grundbesitz Global 1,15 51,58 51,59<br />

Grundbesitz-Eur. 1,30 41,11 41,12<br />

Hansa Interna. 0,58 19,34 19,37<br />

Hansa Renta 0,59 24,59 24,58<br />

Hansa Zins 0,33 24,64 24,64<br />

Hansageldmarkt 0,06 50,27 50,27<br />

HausInvest 0,60 40,88 40,88<br />

Industria 2,12 100,61 98,12<br />

Int.ImmoProfil 1,60 49,71 49,71<br />

Invesco Euro. C. Aktienf.2,27 142,60 139,39<br />

JPMF-Pacific-Eq. A$ T 70,26 68,81<br />

Kapital Plus 1,09 61,61 61,16<br />

Konzept Dynamik 0,20 52,56 52,93<br />

LBB-Europa 1,60 58,70 59,88<br />

LBBW Akt. Europa* 0,66 33,15 33,65<br />

LBBW BalanceCR20 0,57 42,43 42,32<br />

LBBW BalanceCR40 0,60 45,27 45,10<br />

LBBW BalanceCR75 0,45 49,43 49,10<br />

LBBW Div.-Str. Euro* 1,03 42,48 42,96<br />

LBBW Exp.Strat.Dt. T 64,33 62,80<br />

LBBW FP Wachst.* T 52,27 52,28<br />

LBBW Geldmarktf.* 0,28 49,65 49,64<br />

LBBW Geldmarktf. I* 0,62 96,78 96,78<br />

LBBW Nachh. Aktien* 0,78 78,66 79,61<br />

LBBW Rent.Eur.Flex* 0,78 33,15 33,14<br />

LBBW Rentenfonds 0,96 41,36 41,37<br />

LODH Infol. Fd ($)* 0 19,09 19,10<br />

Magellan Sic. Ac.* T 17,90 17,94<br />

Main F.av.-gard.St.* T106,50 107,99<br />

Meag Euroinvest 1,60 73,68 74,73<br />

Meag Proinvest 1,41 145,09 146,80<br />

Metzler Euro Growth* 0142,65 145,34<br />

Metzler Europ.Sm.C.* 0241,56 242,97<br />

Metzler Global Sel.* 0 71,49 70,54<br />

Metzler Wachst. Int.* T137,28 134,40<br />

MLIIF Em. Eur. Fd. T 72,55 69,07<br />

P.F. Eur. Pot.* T157,00 158,54<br />

P.F. Gl. Ec.* T222,47 222,<strong>08</strong><br />

P.I. Germ.Eq.* T178,86 178,20<br />

P.I. TopWorld* T105,35 105,63<br />

Pfandbrieffds. T143,69 143,74<br />

PremiumSt. Wachstum T148,20 147,78<br />

SEB Europafds.* 1,61 53,34 54,16<br />

SEB ImmoInvest 3,20 29,34 29,34<br />

SEB Invest R* 0,67 25,46 25,44<br />

Stgt. B. R.I* 0,91 39,52 39,52<br />

SWB InterShare* 0,27 55,85 55,50<br />

Swisscanto Green Inv.* 0,35 96,27 94,77<br />

Templ. Global* 0,07 17,67 17,02<br />

Templ. Growth ($)* 0,67 22,15 21,69<br />

UBS Akt.Spec. ID.* T559,02 565,59<br />

Uni21.Jahrh.* 0,<strong>08</strong> 29,12 28,72<br />

UniAsia* T 52,66 52,00<br />

UniDeutschl.* T172,14 174,16<br />

UniDyn. Europa A* 0,34 75,34 76,43<br />

UniDyn. Global -net-* 0,06 29,84 29,18<br />

UniDyn. Global A* 0,10 46,40 45,36<br />

UniEuro Aktien* 0,64 59,94 60,76<br />

UniEuroAspirant A* 2,02 44,17 44,31<br />

UniEuropa*<br />

T1749,041778,12<br />

UniEuropaRenta* 0,90 50,71 50,91<br />

UniEuroRenta* 1,19 67,70 67,71<br />

UniEuroStoxx 50 A* 0,78 45,07 45,75<br />

UniFonds* 0,93 46,22 46,81<br />

UniGarantPlus Eur.* T123,16 123,56<br />

UniGlobal* 0,72 173,02 169,49<br />

UniGlobal -net* 0,11 104,46 102,36<br />

UniImmo: Deutschl.* 2,40 90,53 90,41<br />

UniImmo: Eur.* 1,70 55,31 55,29<br />

UniJapan* T 42,38 40,71<br />

UniKapital* T111,95 111,96<br />

UniKapital-net* 0,84 42,76 42,76<br />

UniMarktführer -net- A* 0,15 36,13 35,79<br />

UniMarktführer A* 0,15 35,44 35,10<br />

UniMid&SmallCaps T* T 45,70 46,19<br />

UniRak* 1,74 106,33 106,48<br />

UniRenta* 0,41 20,30 20,35<br />

UniSector Basic* 0,25 85,87 85,58<br />

UniSector Biopharma* 0,40 102,25 100,42<br />

UniStrategie Dynam.* T 45,15 44,83<br />

UniStrategie Konserv.* T 65,58 65,32<br />

UniStrategieFlex.* T 50,55 50,75<br />

Universal Val. Strat.* 0,54 117,11 115,58<br />

Verm.Managm. Ch. 0122,82 123,67<br />

W&W Europa-Fo.* 1,10 56,48 56,75<br />

W&W Europarent A* 1,03 62,43 62,49<br />

W&W Europarent B*<br />

T1254,191255,40<br />

W&W Glob.-Fo.BWI* 0,29 62,10 60,94<br />

W&W Globalrent* T118,31 117,13<br />

W&W Intern. Renten* 1,14 47,84 47,73<br />

WestInvest InterSel. 1,00 46,00 46,00<br />

Wirtschaftsaspir.* 1,50 33,35 33,56<br />

FRANKFURT (dpa). Anleger rund um den Globus<br />

atmen auf: Nachden vergangenen Kursturbulenzen<br />

ist es an den Börsen am Donnerstag kräftig<br />

aufwärtsgegangen. Der deutsche Leitindex Dax<br />

kletterte deutlich über die Marke von 10 000<br />

Punkten und stand zum Börsenschluss mit 3,18<br />

ProzentimPlusbei10315,62Zählern.DieAktienmärkte<br />

in China und Japan konnten die dramatischen<br />

Verluste vom Wochenbeginn teilweise<br />

ausgleichen. In den USA sorgten zudem gute<br />

Konjunkturdaten für Kauflaune der Anleger.<br />

„Wie es ausschaut, gibt es nach dem Crash am<br />

Montag doch noch einen positiven Wochenschluss“,<br />

kommentierte Analyst Jens Klatt vom<br />

Broker DailyFX. Die chinesischen Aktienmärkte<br />

erholten sichbesonders kräftig.<br />

Börse<br />

Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong>


Wirtschaft Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Bisher sind die Anteile am Daimler-Konzern breit gestreut. Mit dem chinesischen Daimler-Partner Baic könnte bald ein neuer Ankeraktionär auf die Bühne treten<br />

Info<br />

Daimler in China<br />

Seit April <strong>2015</strong> wird in China auch der kompakte<br />

Geländewagen GLA gebaut Foto: dpa<br />

¡ImJahr 2006 begann die lokale Fertigung<br />

bei Beijing Benz, einem Projekt der Daimler<br />

AG und des chinesischen Partners Baic<br />

im Süden von Peking, etwa20Kilometer<br />

vom Zentrum entfernt. Allerdings lief es<br />

am Anfang schleppend, wasvor allem an<br />

den Vertriebsstrukturen lag, die für lokal<br />

produzierte und importierte Modelle<br />

zunächst getrennt waren. Mit der Behebung<br />

dieses Problems, dem rasanten<br />

Ausbau des Händlernetzes und dem Ausbau<br />

der Modellpalette lief es dann rund.<br />

¡Erstmals hatChina im April die USA als<br />

stärksten Einzelmarkt abgelöst. Im Juli<br />

verkaufte Daimler in China 29540 Autos,<br />

ein Plus von 41,5 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum. Im zweitstärksten<br />

Markt USA waren es 27530. Bisher haben<br />

chinesische Kunden in diesem Jahr schon<br />

194860 Autos mit dem Stern gekauft.<br />

¡Umdas Potenzial weiter auszuschöpfen,<br />

hatDaimler sein Werk in Peking erweitert.<br />

Dort rolltnun neben E-Klasse, C-Klasse<br />

und GLK auch der kompakte Geländewagen<br />

GLA vom Band.2013 wurde ein Motorenwerk<br />

eröffnet, in dasDaimler rund 400<br />

Millionen Euro investiert hat. China-Vorstand<br />

Hubertus Troska kündigte an, in<br />

diesem Jahr über 300000 Autos in China<br />

verkaufen zu wollen. Im vergangenen Jahr<br />

waren es 270000. Davon sollen 250000<br />

aus lokaler Produktion kommen. Das Werk<br />

mausert sich damit zu einem der größten<br />

Standorte weltweit. Und während Hersteller<br />

wie Audi oder BMW mit der schwächelnden<br />

Konjunktur zu kämpfen haben,<br />

bleibt Daimler auf dem Gaspedal. (mig)<br />

Aktionärsstruktur des Daimler-Konzerns<br />

China wird für Daimler<br />

zum zweiten Heimatmarkt<br />

Der Einstieg des Pekinger Kooperationspartners Baic soll die Position der Stuttgarter untermauern<br />

Fast 30 000 Autos hatDaimler im<br />

vergangenen Jahr allein in China<br />

verkauft –mehr als in jedem anderen<br />

Land.Nun wird der Konzern wohl auch<br />

einen Großaktionär aus China erhalten.<br />

Von Klaus Köster<br />

STUTTGART. Offiziell erklärtder Stuttgarter<br />

Daimler­Konzern zwar immer wieder tapfer,<br />

ersei mit seinem Aktionären zufrieden.<br />

So auchjetzt wieder: „Wir haben eine gesunde<br />

Balance zwischen deutschen, europäischen,<br />

asiatischen und nord­amerikanischen<br />

Investoren“, erklärte ein Sprecher zu<br />

der Nachricht, wonach der chinesische Kooperationspartner<br />

Baic plant, zu einem der<br />

größten Aktionäre des Autoherstellers zu<br />

werden. Dochdie Erleichterung ist mit Händen<br />

zu greifen: „Baic ist unser wichtigster<br />

Partner in China, und uns verbindet eine enge<br />

Kooperation.“ Daimler wolle weiter attraktiv<br />

für potenzielle langfristige Investoren<br />

sein. „Dabei sind uns auch Investoren<br />

aus China willkommen.“<br />

Tatsächlich gibt es für die Stuttgarter<br />

Schlimmeres als das Interesse eines Unternehmens,<br />

mit dessen Tochtergesellschaft<br />

Baic Motor man schon seit fast zehn Jahren<br />

ein Gemeinschaftsunternehmen betreibt.<br />

Dieses hat inzwischen weit mehr als 500 000<br />

Autos für den chinesischen Markt gebaut<br />

und vor allem in den vergangenen Monaten<br />

deutlich an Tempo zugelegt. Dank neuer<br />

Modelle wie der C­Klasse, die es für China in<br />

einer eigenen Langversion gibt, und des<br />

Kompakt­Geländewagens GLA hat der<br />

Konzern seine Marktanteile deutlichgesteigert<br />

und viel Boden gegenüber den Rivalen<br />

BMW und Audi gutgemacht, die weit früher<br />

auf China gesetzt hatten und sich damit<br />

einen Vorsprung erarbeiteten. „China wird<br />

für Daimler zum zweiten Heimatmarkt“,<br />

sagt der Autoexperte Stefan Bratzel vonder<br />

Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch<br />

Gladbach.<br />

LOS ANGELES (dpa). Die Autobranche muss<br />

sich vor einem US­Gericht wegen angeblicher<br />

Sicherheitsmängel in neuen Modellen<br />

verantworten. Die Sammelklage von Kunden<br />

richtet sich gegen zehn Autobauer, darunter<br />

VW, Mercedes und BMW. Esgeht um<br />

automatische Startsysteme, die ohne traditionelle<br />

Schlüssel auskommen.<br />

Der Vorwurf der Kläger: Weil sichder Motor<br />

nachVerlassen des Fahrzeugs nicht automatischabschaltet,<br />

habe austretendes Kohlenmonoxid<br />

in den vergangenen Jahren zu<br />

mindestens 13 Todesfällen und zahlreichen<br />

Verletzungen geführt. Die Autobauer hätten<br />

das automatische Startsystem als sicher<br />

dargestellt, obwohl sie die Risiken gekannt<br />

hätten. Einige der Todesfälle ereigneten sich<br />

den Angaben zufolge, als das Auto ohne Wissen<br />

des Fahrers in der Garage stundenlang<br />

weiterlief und giftiges Kohlenmonoxid (CO)<br />

austrat. Die Klage war am Mittwoch bei<br />

einem Bundesgericht im kalifornischen Los<br />

Angeles eingereicht worden.<br />

Die drei betroffenen deutschen Autobauer<br />

wollten die Klage am Donnerstag zunächst<br />

nicht kommentieren. Die Klageschrift liege<br />

ihnen noch nicht vor, sagten Sprecher der<br />

Unternehmen. Mit Blick auf die angebliche<br />

Gefahr wies ein VW­Sprecher darauf hin,<br />

dass es beim Verlassen des Fahrzeugs mit<br />

laufendem Motor ein akustisches und optisches<br />

Warnsignal gibt.<br />

Die Autobranche bietet schlüssellose Systeme<br />

an, die je nach Hersteller anders genannt<br />

werden. Bei VW heißt solchein System<br />

„Keyless Access“ (schlüsselloser Zugang).<br />

6,8 %<br />

Kuwait Investment Authority<br />

3,1 %<br />

Renault-Nissan<br />

16,4 %<br />

privateAnleger<br />

dies sind überwiegend Privatpersonen<br />

73,7 %<br />

institutionelle Investoren<br />

darunter sind Fonds und Versicherungen<br />

Bereits vorgut zwei Jahren hatte sichder<br />

Stuttgarter Konzern an der Baic­Tochter<br />

Baic Motor beteiligt und damit zugleich als<br />

Vorzeige­Investor deren Börsengang gefördert.<br />

Nun plant Baic im Gegenzug eine Beteiligung<br />

an Daimler.Deren Höhe wirdzwar<br />

nicht benannt –chinesische Medien zitieren<br />

Baic­Chef Xu Heyi Medien allerdings mit<br />

der Aussage, man wolle einer der größten<br />

Anteilseigner des Konzerns werden. Bisher<br />

ist der größte Aktionär der Staatsfonds von<br />

Kuwait, der 6,8 Prozent der Anteile hält, gefolgt<br />

vonden Kooperationspartnern Renault<br />

und Nissan, die über 3,1 Prozent verfügen.<br />

Mehr als 90 Prozent gehören somit zum<br />

„free float“ und können an der Börse gehandelt<br />

werden. Ein finanzstarker Investor,der<br />

es auf den Konzern abgesehen hat, könnte<br />

somit jedoch zumindest theoretisch ausreichend<br />

Aktien zusammenkaufen, um Daimler<br />

zu übernehmen. Vorallem in Zeiten niedriger<br />

Börsenkurse keimen daher immer wieder<br />

Spekulationen auf, wer esauf Daimler<br />

abgesehen haben könnte. Für Konzerne wie<br />

Google oder Apple wären nicht einmal die<br />

heutigen Aktienkurse eine Hürde.<br />

WasDaimler fehlt, ist ein stabiler<br />

Ankeraktionär –ein Einstieg der<br />

Chinesen könnte die Lücke<br />

zumindest verkleinern<br />

Deshalb hat das Management ein starkes<br />

Interesse an einem starken Ankeraktionär –<br />

und dürfte auchneidischauf die Wettbewerber<br />

BMW und Audi sein, bei denen jeweils<br />

stabile Mehrheitsverhältnisse herrschen.<br />

BMW befindet sichinder Hand der Familien<br />

Quandt und Klatten, Audi gehört fast vollständig<br />

zum VW­Konzern, der seinerseits<br />

mehrheitlichvon der Porsche SE beherrscht<br />

wird, hinter der wiederum die Familienstämme<br />

Piechund Porsche stehen.<br />

Doch nicht immer hatte der Konzern ein<br />

glückliches Händchen bei der Suche nach<br />

langfristig orientierten Investoren. Als 2009<br />

US-Bürger klagen gegen Autohersteller<br />

Der Vorwurf: In neuen Start-Stopp-Systemen fehle eine Abschaltautomatik –Deutsche Experten schütteln den Kopf<br />

Hierbei müssen die Fahrer ihren schlüsselähnlichen<br />

Gegenstand nicht mehr ins Zündschloss<br />

stecken, sondern können ihn in der<br />

Hosentasche oder in der Handtasche lassen.<br />

Mit dem Drücken einer Start­Stopp­Taste<br />

springt der Wagen an.<br />

Automatisch gehen die Fahrzeuge aber<br />

nicht aus, wenn man aussteigt und sichentfernt,<br />

monieren die Kläger. „Wir wollen die<br />

Autohersteller mit dieser Klage dazu zwingen,<br />

diesen Defekt zu beheben“, sagte die<br />

Anwältin Martis Alex. Es gebe Vorrichtungen,<br />

die den Motor nach einer kurzen Zeit<br />

ohne Zutun des Fahrers automatisch abschalten.<br />

Die Klage richtet sich auch gegen<br />

die Konzerne Toyota, Ford, Nissan, Honda,<br />

General Motors, Hyundai und Kia. Der Verkehrsclub<br />

Deutschland (VCD) reagierte mit<br />

Foto: dpa<br />

der Staatsfonds des arabischen Emirats Abu<br />

Dhabi einstieg, wurde er von Konzernchef<br />

Dieter Zetsche gerade zu überschwänglich<br />

begrüßt. Es handle sichumeinen Großaktionär,<br />

der „mit uns gemeinsam strategische<br />

Projekte auf den Wegbringt“. Gemeinsam<br />

wollten Daimler und die Araber ihreAbhängigkeit<br />

vomÖlreduzieren und in Zukunftstechnologien<br />

investieren; Daimler sagt den<br />

Arabern gar zu, eine Ausbildungseinrichtung<br />

für junge Menschen zu schaffen, die<br />

„eine Position in der Automobilindustrie<br />

anstreben“.<br />

Bald aber machten Nachrichten die Runde,<br />

Abu Dhabi habe einen Großteil der Aktien<br />

verliehen. Dann wurde der Ausstieg aus<br />

der gemeinsamen Beteiligung am amerikanischen<br />

E­Auto­Hersteller Tesla verkündet;<br />

schließlich stieg das Emirat sang­ und<br />

klanglos aus. Nicht ohne einen satten Gewinn<br />

mitzunehmen, denn der Staatsfonds<br />

war mitten in der Finanzkrise eingestiegen,<br />

als der Aktienkurs bei 20 Eurolag. Zum Vergleich:<br />

Heute notiert das Papier trotz der<br />

Börsenkrise in China bei rund 73 Euro. Immerhin<br />

­auch Daimler steigt gelegentlich<br />

aus einem langfristigen Engagement aus.<br />

Vonden Aktien an Tesla, ebenfalls ein strategischer<br />

Partner, trennte sich das Unternehmen<br />

ebenfalls –nicht ohne einen satten<br />

Gewinn mitzunehmen.<br />

Bei Baic könnte es nun anders werden –<br />

schließlich sind die beiden Unternehmen<br />

seit langem durch eine gemeinsame Autoproduktion<br />

miteinander verbunden. Die<br />

Kapitalverflechtung sichert Baic zusätzlichen<br />

Einfluss auf die Stuttgarter –über die<br />

Mitspracherechte hinaus, die die Chinesen<br />

ohnehin durch ihre 51­Prozent­Beteiligung<br />

am gemeinsamen Autobauer BBAC haben.<br />

Autoexperte Bratzel hält es sogar für möglich,<br />

dass Baic einmal in den Aufsichtsrat<br />

der Stuttgarter einzieht. Den Stuttgartern<br />

könne diese enge Verflechtung nur nützen.<br />

Denn vor überraschenden Entscheidungen<br />

der Politik sei man in China nie gefeit. Je besser<br />

man dort vernetzt sei, desto geringer sei<br />

das Risikosolcher Überraschungen.<br />

Kopfschütteln. „Mit den heutigen modernen<br />

Autos und deren Abgasen kann man sich<br />

nicht umbringen“, sagte eine VCD­Sprecherin.<br />

„Die modernen Autos sind dank der<br />

Grenzwertgesetzgebung viel sauberer geworden.“<br />

Anfang der 1990er Jahren hatte<br />

die serienmäßige Einführung vonKatalysatoren<br />

dazu geführt, dass der Kohlenmonoxid­Gehalt<br />

in Abgasen deutlich gesenkt<br />

wurde. „Damit ein Schaden beim Verbraucher<br />

auftritt, da müsste dieser schon tagelang<br />

in der Garage sitzen und wäre möglicherweise<br />

eher verdurstet, statt Schaden von<br />

den Abgasen zu nehmen.“<br />

NachAngaben des Verbands der Automobilindustrie<br />

(VDA) reduzierten sich die CO­<br />

Emissionen im Straßenverkehr seit 1990 um<br />

rund 90 Prozent.<br />

China kann<br />

ZF Friedrichshafen<br />

nicht schrecken<br />

Halbjahresbilanz ganz im Zeichen<br />

der Übernahme von TRW<br />

FRIEDRICHSHAFEN (dpa/rtr). Der Autozulieferer<br />

ZF hat nach dem Kauf von TRW<br />

Automotive deutlich zugelegt. Der Umsatz<br />

stieg im ersten Halbjahr <strong>2015</strong> auf<br />

rund 12,2 Milliarden Euro –daran ist der<br />

US­Zulieferer TRW seit Mitte Mai mit<br />

einem Anteil von fast 2Milliarden Euro<br />

beteiligt. Das teilte ZF am Donnerstag in<br />

Friedrichshafen am Bodensee mit. ZF hatte<br />

die Übernahme Mitte Mai abgeschlossen<br />

und ist derzeit dabei, TRWals neue Division<br />

„Aktive und Passive Sicherheitstechnik“<br />

in den Konzern zu integrieren.<br />

Unter dem Strichstand nachden ersten<br />

sechs Monaten ein Ergebnis von 711 Millionen<br />

Euro, nach 310 Millionen Euro im<br />

Vorjahr. Allerdings seien die Halbjahreszahlen<br />

nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar,<br />

dasie neben dem TRW­Kauf<br />

auchvom Verkauf des 50­prozentigen Anteils<br />

an ZF Lenksysteme im Januar <strong>2015</strong><br />

beeinflusst seien, sagte Finanzchef Konstantin<br />

Sauer. Ohne den Umsatz von TRW<br />

seien die Erlöse um 11 Prozent auf 10,2<br />

Milliarden Eurogestiegen. Der Grund dafür<br />

seien im Wesentlichen Währungseffekte.<br />

Wachstumstreiber im ersten Halbjahr<br />

waren demnach vor allem die USA und<br />

Asien, während die Entwicklung in Südamerika<br />

und Osteuropa deutlich schwächer<br />

verlief. Die eingetrübte Konjunktur<br />

in zahlreichen Schwellenländern schlage<br />

noch nicht auf die Zahlen von ZFdurch.<br />

„Wir haben die Umsätze nochnicht signifikant<br />

korrigiert“, sagte Sauer.China lege<br />

eine „Verschnaufpause“ ein, wachse aber<br />

noch. Für das Gesamtjahr <strong>2015</strong> rechnet<br />

das Unternehmen mit einem Umsatz von<br />

29 bis 30 Milliarden Euro.<br />

Der Konzern, der zwei Stiftungen gehört,<br />

legte zum ersten Mal überhaupt<br />

Halbjahreszahlen vor. Das habe ZF den<br />

Gläubigern von zwei Anleihen versprochen,<br />

mit denen die Übernahme vonTRW<br />

finanziertworden war, sagte Sauer.<br />

Kartellamt stärkt<br />

kleinere<br />

Online-Händler<br />

BONN (dpa). Das Bundeskartellamt geht<br />

gegen die Versuche vonMarkenherstellern<br />

vor, dem Online­Handel mit ihren Produkten<br />

enge Grenzen zu setzen. Die Wettbewerbsbehörde<br />

entschied am Donnerstag,<br />

der deutsche Marktführer bei Laufschuhen<br />

Asics habe in der Vergangenheit<br />

insbesondere kleinere und mittlere Vertragshändler<br />

beim Online­Vertrieb<br />

rechtswidrig eingeschränkt.<br />

„Wenn Hersteller ihren Vertragshändlern<br />

verbieten, Preisvergleichsmaschinen<br />

und Verkaufsportale zu nutzen oder die<br />

Verwendung der jeweiligen Markenzeichen<br />

für eigene Suchmaschinenwerbung<br />

ausgeschlossen wird, kann der Verbraucher<br />

gerade die kleineren Händler im<br />

Internet de facto nicht mehr finden“, kritisierte<br />

Kartellamtspräsident Andreas<br />

Mundt. Die Folge sei, dass sichdas Online­<br />

Geschäft letztlichauf die Hersteller selbst<br />

und einige große Händler oder Marktplätze<br />

konzentriere. Hersteller dürften ihre<br />

Vorgaben nicht dazu nutzen.<br />

Zwar hätten die Markenhersteller das<br />

Recht, ihren Vertragshändlern im Interesse<br />

der Qualitätssicherung Vorgaben zu<br />

machen. Doch dürfe dies „nicht dazu benutzt<br />

werden, die Angebotsbreite im<br />

Internet und die mit ihr verbundenen<br />

preissenkenden Tendenzen zu beseitigen“.<br />

Telefontarife<br />

Festnetz Ausland (Call-by-Call)<br />

Montag–Sonntag 0-24h<br />

Zeit Anbieter / Vorwahl Cent<br />

pro Minute<br />

Frankreich 01069 / 0 10 69 0,84<br />

Griechenland 01069 / 0 10 69 1,33<br />

Großbritannien 010012 / 01 00 12 0,95<br />

Irland 01069 / 0 10 69 1,25<br />

Italien 01069 / 0 10 69 1,17<br />

Kroatien 01069 / 0 10 69 1,49<br />

Niederlande 010012 / 01 00 12 1,29<br />

Österreich 010012 / 01 00 12 1,50<br />

Polen 01069 / 0 10 69 1,27<br />

Portugal 010012 / 01 00 12 1,40<br />

Russland 01052 / 0 10 52 2,88<br />

Schweiz 01069 / 0 10 69 1,31<br />

Serbien 01069 / 0 10 69 7,22<br />

Spanien 01069 / 0 10 69 1,17<br />

Tschechischen 01069 / 0 10 69 1,99<br />

Türkei 01052 / 0 10 52 2,62<br />

USA 010012 / 01 00 12 0,80<br />

Alle Anbieter mit kostenloser Tarifansage. Ohne Gewähr,<br />

da kurzfristige Preisänderungen möglich.<br />

Alle Anbieter = Minutentakt.<br />

Weitere Infos: www.stuttgarter-nachrichten.de/telefon<br />

Quelle: biallo.de Stand: 27. 8. <strong>2015</strong>


Kultur Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Wieland Wagners<br />

letzter Assistent<br />

Der Opernregisseur<br />

Nikolaus Lehnhoff ist tot<br />

Abstrakte Bilder und Licht: Das ist das Erbe.<br />

das der Regisseur Wieland Wagner an seinen<br />

Assistenten Nikolaus Lehnhoff weitergab,<br />

und das vorallem blieb seine Heimat. Starke<br />

Opernabende sind dem Regisseur mit starken<br />

Bildern und Lichtwirkungen gelungen.<br />

Zum Beispiel in Baden­Baden, wo er 2007<br />

„Tristan und Isolde“ so inszenierte, wie es<br />

auch sein großes Vorbild getan hatte. Auch<br />

Lehnhoffs „Salome“ am gleichen Ort war<br />

2011 überzeugend, und 2010 brachte er bei<br />

den Salzburger Festspielen auch „Elektra“<br />

zum Glühen: Atemlos wardieser Abend, von<br />

archaischer Kraft und vorLeidenschaft glühend.<br />

NochimMai verlegte Nikolaus Lehnhoffs<br />

an der Mailänder Scala Puccinis „Turandot“<br />

in einen Überwachungsstaat. Der Abend<br />

wurde bejubelt, weil der Regisseur auchhier<br />

wieder sicher die Balance hielt zwischen Zurückhaltung<br />

und Wagnis. Provoziert hat<br />

Lehnhoffnur selten; auf Genauigkeit vorallem<br />

in der Personenführung hat er vielmehr<br />

gesetzt –und mit seiner Behutsamkeit vorallem<br />

in Zeiten des aufkommenden Regisseurs­Theaters<br />

riskiert, dass manche seiner<br />

Inszenierungen als angepasst und langweilig<br />

gescholten wurden.Dabei war der in<br />

Hannovergeborene letzte Bayreuther Assistent<br />

Wieland Wagners nachseinem umjubelten<br />

Pariser Debüt mit „Die Frau ohne Schatten“<br />

1972 weltweit unterwegs, inszenierte<br />

unter anderem in Paris, Berlin, München,<br />

New York, Tokio, Rio de Janeiro, Amsterdam,<br />

Zürichund London sowie bei den Festspielen<br />

Glyndebourne, wo er für einen stimmigen<br />

Janácek­Zyklus gefeiert wurde. Wie<br />

Lehnhoffs Familie am Donnerstag mitteilte,<br />

ist der 76­Jährige schon am Samstag in Berlin<br />

nachlanger Krankheit gestorben. (ben)<br />

Widerständler,<br />

Polemiker,<br />

Nein-Sager<br />

Der Schauspieler und Regisseur Peter<br />

Kern ist gestorben<br />

Peter Kern ist tot. Wie amDonnerstag bekannt<br />

wurde, ist der Wiener Schauspieler<br />

und Regisseur Peter Kern nach langer<br />

Krankheit am MittwochimAlter von66Jahrengestorben.<br />

Kern hatte unter anderen mit Rainer Werner<br />

Fassbinder, Peter Zadek und Wim Wenders<br />

gedreht. Zuletzt hatte er im Frühjahr<br />

auf der Berlinale den Dokumentarfilm „Der<br />

letzte Sommer der Reichen“ präsentiert. In<br />

einer Biografie wurde der Filmemacher und<br />

Autor als „einer der wenigen verbliebenen<br />

Widerständler, Polemiker, Nein­Sager“ beschrieben.<br />

Kern hatte als Wiener Sängerknabe<br />

erste öffentliche Auftritte und war<br />

Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahremit<br />

dem Musical „Hair“ auf Tournee. Der<br />

schwergewichtige und homosexuelle<br />

Schauspieler trat auch inRosa von Praunheims<br />

Stricher­Doku „Die Jungs vomBahnhof<br />

Zoo“ auf.<br />

Schillernder Unbequemer mit großem Herz: Peter<br />

Kern †<br />

Foto: dpa<br />

Mit Kern verlasse „einer der ganz Großen<br />

die Bühne des österreichischen Films“, erklärte<br />

Kulturminister Josef Ostermayer<br />

(SPÖ) am Donnerstag. Er sei ein „höchst<br />

universeller Künstler“ gewesen. „In den<br />

letzten Jahren drehte er mehrere vielbeachtete<br />

Autorenfilme, die sich ungeschönt und<br />

offen mit den gesellschaftlichen Fragen der<br />

Gegenwartauseinandersetzten.“ Kerns kritischen<br />

Geist werde man „schmerzlich vermissen“.<br />

Auch das Österreichische Filminstitut<br />

würdigte den Künstler: „Er war einer der<br />

Letzten seiner Generation, ein kompromissloser<br />

Filmemacher, besessen und beseelt<br />

vomKino. Mit Peter Kern verliertder österreichische<br />

Film eine seiner aufrechtesten<br />

und streitbarsten Stimmen, die unserem<br />

Filmschaffen Farbe, Kraft und Charakter<br />

gegeben hat.“<br />

SPÖ­Kultursprecherin Elisabeth Hakel<br />

nannte Kern „ein geniales Gesamtkunstwerk<br />

und einen begnadeten Exzentriker“<br />

des Kinos. „Wie kaum ein anderer hat es Peter<br />

Kern auf unnachahmliche Weise verstanden,<br />

mit seinen Filmen die Finger in die<br />

Wunden der Gesellschaft zu legen und dort<br />

Diskussionen anzustoßen, wo diese überfällig<br />

waren.“ (dpa)<br />

Szene aus Alexander Kluges RAF-Film „Deutschland im Herbst“<br />

Zwischen Moral und Kapital<br />

Foto: Verleih<br />

Der Regisseur Alexander Kluge hatseinen neuen Film im Mercedes-Museum Stuttgart vorgestellt<br />

In „Signaturen der Verlässlichkeit“ fragt<br />

Alexander Kluge danach, wie das<br />

Individuum zwischen konstruktivem<br />

Handeln und Korruption Charakter<br />

bewahren kann. Der Film entstand in<br />

Kooperation mit dem Vorstandsressort<br />

für Integrität und Recht der Daimler AG.<br />

Von Thomas Morawitzky<br />

Herr Kluge, sie haben Ihren jüngsten Film in<br />

Zusammenarbeit mit Daimler Benz gedreht<br />

und ihn im Mercedes-Museum Zuffenhausen<br />

präsentiert. Liest man den Titel dieses Films,<br />

könnte man auf den Gedanken kommen, es<br />

handle sich um einen Imagefilm ...<br />

Es ist eine paritätische Kooperation, keine<br />

Auftragsarbeit ­wir geben die Hälfte, die geben<br />

die Hälfte. Mit Daimler hat das nicht<br />

wirklichzutun, obwohl ichesgut finde, generös,<br />

dass sie sich auf eine allgemeine Öffentlichkeit<br />

einlassen. Es geht in unserem<br />

Film um Charakterfragen, die auch inder<br />

Wirtschaft eine immer größereRolle spielen.<br />

Und uns liegt daran, dass das Thema Verlässlichkeit<br />

eine Öffentlichkeit bekommt ­<br />

das ist wichtig.<br />

Weshalb messen Sie diesem Thema solche<br />

Bedeutung bei?<br />

Über Verlässlichkeit lässt sich gar nicht so<br />

leicht diskutieren. Wenn Sie Bösewichte<br />

nehmen wie Jago bei Shakespeare oder<br />

Franz Moor bei FriedrichSchiller,haben Sie<br />

ein Zuschauerinteresse. Das Thema des Bösen<br />

löst eine Faszination aus. Wenn Sie aber<br />

über ein Thema wie Verlässlichkeit sprechen<br />

möchten, das über Hunderte vonJahren dasselbe<br />

ist, dann ist es viel schwieriger, dafür<br />

ein öffentliches Interesse zu gewinnen. Wir<br />

machen das, indem wir auf die Elemente und<br />

die Konstanten des Themas zurückgehen.<br />

Wir setzen auf Überraschung. Wir fragen:<br />

Woher kommt das Gewissen? Für Darwin<br />

war esein großes Problem, dass einer etwas<br />

tut, das nicht in seinem Interesse liegt, also<br />

nicht zubeißt, kein Bakschisch entgegen<br />

nimmt, obwohl das dochimGrunde der Erhaltung<br />

der Art, dem „Überleben des Fittesten“<br />

dienen würde.<br />

Und wie erklären Sie solches Verhalten?<br />

Das lässt sichnur so erklären, dass im Menschengeschlecht,<br />

seit mehr als 70 000 Jahren,<br />

eine Kooperation entstanden ist, die es bei<br />

den Tieren nicht gibt. Es ist Bosheit entstanden,<br />

Berechnung ­Odysseus wirddas gutgeschrieben<br />

­ und gleichzeitig Kooperation<br />

und Verlässlichkeit. Sie sind die Wurzel von<br />

Moralität, und diese Wurzel sitzt in einem<br />

Menschen, wie eine zweite Person. Wie eine<br />

innere Stimme. Auch der Bösewicht hat ein<br />

Gewissen. Wenn man es unterdrückt und<br />

sichabgewöhnen will, dann ändertesnur die<br />

Gestalt. Das ist eines der Themen unseres<br />

Filmes. Das zweite ist: Es gibt Charakter,es<br />

gibt Realismus, und beides ist im Extrem<br />

nicht tauglich. Cato im alten Rom war nur<br />

Charakter. Erwar ein Querulant, das, was<br />

man heute einen Shit­Storm­Anführer<br />

nennt. Der Realist dagegen ist oft bestechlich­und<br />

wenn es nicht das Geld ist, das ihn<br />

besticht, lässt er sich von der Realität verführen.<br />

Es kann aber auch ein Gleichgewicht<br />

geben, zwischen Charakter und Realismus<br />

­und das zu finden, ist eine Kunst.<br />

Davonhandelt unser Film.<br />

Wie ein Mensch sich verhält-ist dasnicht auch<br />

zu einem sehr großen Grad abhängig von<br />

seiner Umgebung, vom Milieu, in dem er groß<br />

geworden ist?<br />

Das ist immer individuell. Aber wenn ein<br />

Mensch als gut angesprochen wird, dann<br />

wirdersichauchgut verhalten. Das ist eine<br />

alte pädagogische Einsicht. Wenn man<br />

glaubt, für gut gehalten zu werden, dann<br />

wird man Schauspieler seiner Ideale. Das<br />

würde mir als Verlässlichkeit ausreichen.<br />

Sie sind nicht an dem interessiert, wasim<br />

Innern eines Menschen vorgeht, solange er<br />

sich gut verhält?<br />

Ja.Das würde mir genügen. Und er braucht<br />

dafür keinen Ausweis. Das merkt ja jeder: Ist<br />

er verlässlich? Ist er nicht verlässlich?<br />

Thomas Hobbes vertratinseiner Gesellschaftstheorie<br />

einen pessimistischeren Standpunkt...<br />

In Hobbes’ „Leviathan“ geht es um die Frage:<br />

Ist ein Menschdes anderen Wolf? Meines<br />

Erachtens sind die Wölfe uns sozial völlig<br />

überlegen. Die beißen sichgegenseitig nicht,<br />

die führen keine Bürgerkriege. Vieles, was<br />

Menschen tun, tun Wölfe nicht. Aber eines<br />

können sie nicht, was Menschen können:<br />

gleichzeitig sachlich sein und zugleich sich<br />

einfühlen. Und diese Einfühlung, die Empathie,<br />

die ist uns mitgegeben, die können wir<br />

gar nicht ablegen. Natürlichgibt es ein paar<br />

Verrückte, aber das sind Ausfallerscheinungen.<br />

Es gab auch den Nationalsozialismus...<br />

Aber der funktioniertnur,solange die Organisation<br />

stimmt. Ich habe das sehr genau<br />

untersucht, ich habe ein Buch geschrieben,<br />

jetzt gerade, über den 30.4.45, das Ende des<br />

Krieges. Es ist zu beobachten, wie beim Ende<br />

des Nationalsozialismus die Nationalsozialisten<br />

verfallen. Es geht meist nicht um<br />

eine individuelle Eigenschaft. Nach Verfall<br />

des Dritten Reichs, bleiben “Rentner des Bösen“<br />

übrig. Aber als sie nochorganisatorisch<br />

zusammengefasst waren, als Kollektiv, da<br />

haben sie diese absolute, monströse, böse<br />

Schärfe.<br />

Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag: Der<br />

Straßenverkehr.Autofahrer werden aggressiv,<br />

beschimpfen sich, nehmen sich nicht mehr als<br />

Menschen wahr.Esist ein Mechanismus der<br />

Anonymität und des Empathieverlustes, der<br />

hier greift.<br />

UnsereFrage ist die: Wiekann man das wieder<br />

verankern, wie kann man hier wieder<br />

Bodenhaftung bekommen? Da muss man erzählen,<br />

erzählen, erzählen. Wenn sie Bodenhaftung<br />

herstellen, tritt bei der Mehrzahl<br />

der Menschen Überlegung und Mitempfinden<br />

ein. Jeder für sichist vonNatur aus nicht<br />

schlecht, aber alle zusammen können sich<br />

leichtfertig und aggressivverhalten.<br />

Formen, die ein Erzählen ermöglichen, wie Sie<br />

Zur Person<br />

Alexander Kluge<br />

„Ich bin und bleibe in erster Linie Buchautor“:<br />

Alexander Kluge Foto: Getty Images Europe<br />

es fordern, haben heute einen schlechten<br />

Stand.Literatur und Film werden zusehends<br />

von Stereotypen bestimmt.<br />

Und nackte Information hat keine Einfühlung.<br />

Wenn ich über Griechenland nur erfahre,<br />

was die Tagesschau berichtet, kann<br />

ich eine Einfühlung nicht gewinnen, dazu<br />

muss ichschon richtig erzählen. Und da darf<br />

ichnicht bei der Antikeanfangen. Das muss<br />

von jetzt handeln. Wenn aber erzählt wird<br />

von jenem 72­jährigen Bürgermeister in<br />

Thessaloniki, der seine Stadt umbaut –dann<br />

bekommen Sie plötzlich ein Gefühl dafür:<br />

Griechenland ist ungeheuer unterschiedlich,<br />

vieles Einzelne kann man sanieren, das<br />

Ganze so aber nicht. Es gibt einen konkreten<br />

Wegvon unten nach oben, mit dem man in<br />

Griechenland sagen könnte: Das wird irgendwann<br />

gut. Und es gibt den abstrakten<br />

Weg, der vom Geld ausgeht, und der geht<br />

todsicher schief.<br />

Sie haben schon einmal bei Daimler Benz in<br />

Stuttgart gedreht. Ihr Beitragzu„Deutschland<br />

im Herbst“ von 1978 zeigt eine Schweigeminute,<br />

mit der in den Stuttgarter Werken Hanns<br />

Martin Schleyers gedacht wurde. Gibt es hier<br />

einen Bezug?<br />

Das hatte mit dem deutschen Herbst zu tun.<br />

Der Film, den Sie nennen, gehört zur gleichen<br />

Art wie jetzt „Signaturen der Verlässlichkeit.“<br />

Wir machen ja keine Unterhaltungsfilme.<br />

Und wir sind meist mehrereRegisseure.<br />

Die Erzählform in den Filmen ist<br />

ähnlich. Es geht um Zusammenhang, notwendige<br />

Collage, sonst hätten Sie Fassbinder,<br />

mich und Schlöndorff in„Deutschland<br />

im Herbst“ wohl nicht zusammen bekommen.<br />

Ein Publikum, dasbereit ist, sich mit den Inhalten<br />

auseinander zu setzen, von denen Sie<br />

sprechen, sich einen Essay-Film anzusehen -<br />

gibt es dasheute? Wie wollen Sie es erreichen?<br />

Man muss mit großer Geduld die Möglichkeiten<br />

sehen ­imKino können Sie heutzutage<br />

keine Aufklärung betreiben. Das funktioniertvon<br />

den Zuschauern her nicht, und von<br />

den Verleihen her auchnicht. Sie müssen also<br />

Orte frei wählen ­Museen sind sehr gut<br />

geeignet, Theater ebenfalls. Mit der Oper<br />

Stuttgart könnten wird das mühelos machen.<br />

Das haben wir auch vor. InBerlin haben<br />

wir es schon gemacht. Aufklärung muss<br />

heute neuartige Mittel benutzen, wir haben<br />

kein „natürliches“ Forum dafür.Wir leben in<br />

einer Welt der Unterhaltung.<br />

¡ 1932 wird Alexander Klug einHalberstadt<br />

geboren. Ab 1950 Studium der Rechtswissenschaften,<br />

Geschichte und Kirchenmusik<br />

in Freiburg, Marburg und Frankfurt/Main.<br />

1956 Promotion zum Dr.jur.<br />

¡Über Theodor W. Adorno kommt Kluge zu<br />

Fritz Lang. In den 1960er Jahren wird er ein<br />

wichtiger Repräsentant des Neuen Deutschen<br />

Films.1968 entsteht mit „Artisten in<br />

der Zirkuskuppel: Ratlos“ der erste Film, in<br />

dem Kluge mit der Schauspielerin Hannelore<br />

Hoger zusammenarbeitet. 1978 dreht er mit<br />

Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder<br />

„Deutschland im Herbst“ über die<br />

RAF. 1980 entsteht in Zusammenarbeit mit<br />

Volker Schlöndorff,Stefan Aust und Alexander<br />

von Eschwege „Der Kandidat“über Franz<br />

Josef Strauß. Seit 1987 ist Kluge Gesellschafter<br />

der dctp, die unabhängige Beiträge für<br />

Privatsender produziert.<br />

¡Neben soziologisch-politischen Büchern<br />

verfasste Kluge Standardwerke zur Filmanalyse,<br />

außerdem zahlreiche Kurzgeschichten.<br />

Wiener<br />

Burgtheater ist<br />

der große Sieger<br />

Stuttgart in der Kritiker-Umfrage nur<br />

mit Nachwuchsregisseur vertreten<br />

Gleich sechs Preise gehen an dasWiener<br />

Burgtheater<br />

Foto: dpa<br />

Mit Peter Kurth als Schauspieler und<br />

Katharina Knap als Nachwuchsschauspielerin<br />

des Jahres sind 2014, im Jahr eins<br />

der Stuttgarter Intendanz vonArmin Petras,<br />

gleichzweiKünstler in einer Kritikerumfrage<br />

der Zeitschrift „Theater heute“<br />

ausgezeichnet worden. In diesem Jahr,<br />

nacheiner inszenatorischeher mauen Saison,<br />

geht Stuttgart fast leer aus. Immerhin:<br />

Drei Nennungen erhielt Nachwuchsregisseur<br />

Christopher Rüping für seine<br />

Stuttgarter Inszenierung „Das Fest“ aus<br />

Petras’ erstem Intendanzjahr.<br />

Großer Gewinner ist das Wiener Burgtheater.<br />

In der jährlichen Umfrage der<br />

Zeitschrift gaben sechs von insgesamt 42<br />

Theaterkritikern ihre Stimme für die von<br />

Karin Bergmann geleitete Bühne ab. Das<br />

Burgtheater holte neben dem Titel Theater<br />

des Jahres nochfünf weitereAuszeichnungen,<br />

wie „Theater heute“ mitteilte.<br />

Das Wiener Burgtheater im Jahr Eins nach<br />

der fristlosen Kündigung von Intendant<br />

Matthias Hartmann sei ein Beweis dafür,<br />

„wie man sichameigenen Schopf aus dem<br />

Sumpf zieht und erstaunlich schnell an<br />

Höhe gewinnt“. Allerdings war der bewertete<br />

Spielplan weitgehend geplant, so<br />

darf sich der geschasste Intendant in seiner<br />

inhaltlichen Arbeit bestätigt sehen.<br />

Schauspielerin und Nachwuchsdarstellerin<br />

des Jahres –das gab es nochnie –ist<br />

die 27­jährige Burgschauspielerin Stefanie<br />

Reinsperger. Sie wechselt jedoch zum<br />

Wiener Volkstheater. Schauspieler des<br />

Jahres wurde Samuel Finzi (49) aus Berlin.<br />

Wolfram Lotz’ Kriegs­Satire „Die lächerliche<br />

Finsternis“ ist das Stück des<br />

Jahres und unter der Burgtheater­Regie<br />

von Dusan David Parízek auch Inszenierung<br />

des Jahres. Parízeks Bühnenbild zur<br />

„Lächerlichen Finsternis“ wurde zudem<br />

zum Bühnenbild des Jahres gekürt. Mit<br />

vier Stimmen allerdings gleichauf mit<br />

Katrin Nottrodts Ausstattung zu Ibsens<br />

„John Gabriel Borkman“ (Hamburger<br />

Schauspielhaus) und Aleksandar Denics<br />

Bühnenbild für Frank Castorfs „Baal“ in<br />

München. Diese beiden Herren werden in<br />

auchinStuttgartzusammenarbeiten: Am<br />

22. Oktober zeigen sie Platonovs „Tschewengur“<br />

im Schauspielhaus. (StN/dpa)<br />

Kurz berichtet<br />

Kandidat für Auslands-Oscar<br />

Alexander Fehling in „Im Labyrinth des<br />

Schweigens“ Foto: CWP/Universal<br />

Der Film „Im Labyrinth des Schweigens“<br />

über die Frankfurter Auschwitz­<br />

Prozesse geht für Deutschland ins Rennen<br />

um den Auslands­Oscar.„Regisseur<br />

Giulio Ricciarelli und seinem Team gelingt<br />

in seinem gewissenhaft recherchierten<br />

Debütfilm ein spannendes und bewegendes<br />

Drama“, urteilte die Jury.<br />

Der Favorit, Sebastian Schippers Erfolgsfilm<br />

„Victoria“, ging auchdeshalb<br />

leer aus, weil in dem Film zu 49 Prozent<br />

Englischgesprochen wird. Vonder Academysind<br />

in der Kategorie aber nur 40<br />

Prozent erlaubt. (dpa)<br />

Friedenspreis für Adonis<br />

Der syrische Lyriker und Essayist Adonis<br />

bekommt am 20. November den mit<br />

25 000 Eurodotierten Erich­Maria­Remarque­Friedenspreis<br />

der Stadt Osnabrück.<br />

Mit ihm werdeeine Persönlichkeit<br />

gewürdigt, die die Ursachen des Konflikts<br />

in Syrien erklären könne, sagte der<br />

Präsident der Universität Osnabrück,<br />

Wolfgang Lücke,als Jury­Vorsitzender.<br />

Seit 1991 verleiht die Stadt den Preis alle<br />

zwei Jahre. (dpa)<br />

Barenboim tritt im Iran auf<br />

Der israelisch­argentinische Dirigent<br />

und Pianist Daniel Barenboim (72) hat<br />

am Donnerstag bestätigt, dass er mit der<br />

Berliner Staatskapelle ein Konzertin<br />

Teheran plant. Bundesaußenminister<br />

Frank­Walter Steinmeier (SPD) werde<br />

Schirmherr des Abends sein.Bereits vor<br />

Bestätigung der Gespräche mit Iran hatte<br />

Israel am MittwochProtest gegen die<br />

Konzertpläne angekündigt. (dpa)


Wissenswert Freitag,28. August <strong>2015</strong> 13<br />

Garten<br />

Nützliche Tipps für den Alltag.<br />

Heute: Vom Blühenden Barock<br />

Luxusansprüche<br />

im Staudenbeet<br />

Pasta? Basta!<br />

Muss man für schmackhafte Spaghetti viel Geld zahlen?<br />

Das hatdie Stiftung Warentest herauszufinden versucht<br />

Flammenblume wird der Phlox wegen<br />

der leuchtenden Farben auch genannt<br />

Von Volker Kugel<br />

Foto: elen31 /Fotolia<br />

Phlox hat einen betörenden Duft, je nach<br />

Sorte riechen die leuchtenden Blüten nach<br />

Honig oder würzigen Kräutern.<br />

Dochwas schön blühen und duften soll,<br />

braucht auch besondere Pflege und stellt<br />

luxuriöse Ansprüche. Phlox liebt volle<br />

Sonne, gleichzeitig braucht er zum Gedeihen<br />

einen tiefgründigen humosen Boden<br />

mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Trockenheit<br />

vertragen die Stauden ganz schlecht,<br />

dann kümmern sie schnell vorsichhin.<br />

Früher warendie Flammenblumen, wie<br />

der Phlox auchgenannt wird, zudem sehr<br />

anfällig für Mehltau –der weiße Pilz auf<br />

den Blüten raffte die Pracht schnell dahin.<br />

Bei neuen Züchtungen, die heute in fast<br />

allen Staudengärtnereien und Gartencentern<br />

angeboten werden, ist das aber meist<br />

kein Problem mehr. Umganz sicher zu<br />

gehen, sollte man Phlox niemals über das<br />

Laub gießen, sondern immer nur von<br />

unten. Das verhindertMehltau.<br />

WerPhlox schon einige JahreimGarten<br />

hat, sollte ihn im Oktober mal ausgraben,<br />

teilen und neu einpflanzen –das wirkt wie<br />

eine Verjüngungskur.<br />

Abschiedsfeier<br />

steuerlich relevant<br />

MÜNSTER (dpa). Wersichbeim Jobwechsel<br />

vonseinen Kollegen mit einem Fest verabschiedet,<br />

kann die Ausgaben als Werbungskosten<br />

vonder Steuer absetzen. Das<br />

entschied das Finanzgericht Münster<br />

(AZ.: 4K3236/12 E). In dem verhandelten<br />

Fall ging es um die Steuererklärung eines<br />

ehemals leitenden Angestellten, der Kollegen,<br />

Kunden, Lieferanten und weitere<br />

Personen aus seinem beruflichen Umfeld<br />

zu einem Abendessen in ein Restaurant<br />

eingeladen hatte. Die Einladung war mit<br />

dem bisherigen Arbeitgeber abgestimmt.<br />

Das Finanzamt lehnte diese Werbungskosten<br />

aber ab mit der Begründung, es habe<br />

sichumeine private Feier gehandelt.<br />

Die Richter hielten dem entgegen, dass<br />

Anlass der Aufwendungen die berufliche<br />

Tätigkeit des Klägers war. Alle Gäste<br />

stammten aus dem beruflichen Umfeld,<br />

Außerdem war der bisherige Arbeitgeber<br />

an der Organisation beteiligt.<br />

Dampfreiniger kann<br />

Teppich verfilzen<br />

DÜSSELDORF (dpa). Dampfreiniger lösen<br />

Schmutz schnell und einfach. Vorsichtig<br />

sollte man aber mit Teppichen sein, der<br />

heiße Dampf kann sie verfilzen lassen. Darauf<br />

weist die Verbraucherzentrale Nordrhein­Westfalen<br />

hin. Auch Parkettversiegelung<br />

kann Schaden nehmen. Die Verbraucherschützer<br />

warnen auch vor dem<br />

Einsatz in der Nähe von stromführenden<br />

Teilen. Tabu ist unversiegeltes Holz.<br />

Nudel ist nicht gleich Nudel –<br />

25 verschiedene Spaghettiprodukte hat<br />

die Stiftung Warentest geprüft und<br />

festgestellt: Viele Spaghetti sind nicht<br />

frei von Schadstoffen. Die Lebensmittelchemikerin<br />

Janine Schlenker erklärt, was<br />

eine gute Nudel ausmacht.<br />

Von Regine Warth<br />

Eine Spaghetti gleicht der anderen –wie<br />

unterscheiden sich die dünnen<br />

Nudeln?<br />

Tatsächlich ist die klassische<br />

Spaghetti­Nudel<br />

meist 25 bis 26 Zentimeter<br />

lang und etwa<br />

1,6 bis 1,7 Millimeter<br />

lang. Dennoch gibt es<br />

große Unterschiede, sagt<br />

die Lebensmittelchemikerin<br />

Janine Schlenker,<br />

die bei der Stiftung Warentest<br />

den Nudel­Test geleitet<br />

hat. So gibt es die typischen<br />

Hartweizenspaghetti, die<br />

nach Grieß schmecken und<br />

sichimMund sehr glatt anfühlen.<br />

„Bei den Vollkornvarianten<br />

ist das Besondere–und auchdas<br />

Gewöhnungsbedürftige – der<br />

kräftige Geschmack nach Kleie“,<br />

sagt Schlenker.Zudem gibt es Nudeln<br />

aus Maismehl, die für Menschen<br />

geeignet sind, die an Zöliakie<br />

leiden und den glutenreichen Hartweizen<br />

nicht vertragen. „Diese sind<br />

oft trocken und recht körnig im<br />

Mund.“ Zumindest bei den Warentestern<br />

konnten die beiden glutenfreien<br />

Sorten von Lidl und Seitz nicht ganz<br />

überzeugen: Sie schnitten befriedigend<br />

ab.<br />

Hintergrund<br />

¡Als Standardöle für warme und<br />

kalte Speisen eignen sich eher<br />

die Klassiker –Oliven- und<br />

Rapsöl, rät die Stiftung Warentest.<br />

Der Lebensmittelexperte<br />

bei der Verbraucherzentrale<br />

Hamburg, Armin Valet,<br />

empfiehltebenfalls ein<br />

schlichtes Rapsöl, wenn<br />

man beim Kochen ein<br />

geschmacksneutrales Öl<br />

braucht. „Rapsöl ist wegen<br />

Info<br />

Spaghetti im Test<br />

Insgesamt wurden 20 Hartweizen-Spaghettisorten,<br />

drei Vollkornsorten und zwei glutenfreie<br />

Sorten getestet –und zwar auf Aussehen,<br />

Geruch, Geschmack und Mundgefühl<br />

sowie auf Schadstoffgehaltund mikrobiologische<br />

Qualität. Bewertet wurde auch die<br />

Verpackung.<br />

Hartweizen-Spaghetti:<br />

Marke<br />

mittlerer Note<br />

Preis<br />

Kaufland/K-Classic Spaghetti 0,49 gut (1,8)<br />

Barilla/Spaghetti N.5 1,59 gut (2,1)<br />

Aldi Süd/Cucina Spaghetti 0,49 gut (2,2)<br />

Biozentrale<br />

Hartweizen Spaghetti (bio)<br />

1,79 gut (2,5)<br />

Vollkorn-Spaghetti<br />

Marke<br />

Dennree/<br />

Spaghetti Vollkorn (Bio)<br />

Alnatura<br />

Vollkorn Spaghetti (Bio)<br />

Barilla/Integrale<br />

100%Vollkorn<br />

Glutenfreie Spaghetti<br />

mittlerer Note<br />

Preis<br />

0,99 gut (1,8)<br />

0,95 gut (2,4)<br />

1,89 befried.<br />

(2,7)<br />

Marke<br />

mittlerer Note<br />

Preis<br />

Lidl/Spaghetti Glutenfrei 1,49 befried.<br />

(2,8)<br />

Seitz/Spaghetti Glutenfrei 2,79 befried.<br />

(2,9)<br />

Waszeichnet eine sehr gute Nudel aus?<br />

Aromatisch im Geruch und im Geschmack,<br />

nicht trocken, nicht klebrig<br />

und möglichst glatt im Mund –sobeschreibt<br />

die Warentesterin Schlenker die<br />

perfekte Nudel. „Und natürlichsollte sie<br />

mikrobiologisch einwandfrei sein und<br />

keine Schadstoffe enthalten.“ Diesen<br />

Kriterien entsprachen am ehesten die<br />

klassischen hellen Spaghetti K­Classic,<br />

der Eigenmarke von Kaufland. Wer<br />

mehr Wert auf einen guten Geschmack<br />

legt, sollte zur Sorte Mondo Italiano<br />

von Netto Marken­Discount greifen.<br />

Allerdings war hier die Schadstoffbelastung<br />

mit einem Schimmelpilzgift<br />

leicht erhöht. Gut schnitten die Nudeln<br />

von Barilla, Aldi Süd und Norma ab. Die<br />

besten Vollkorn­Spaghetti stammen von<br />

Dennree mit Biosiegel. Auch Alnatura hat<br />

gute dunkle Nudeln.<br />

Wie kommt es, dass Spaghetti vom Discounter<br />

besser abschneiden als die Markenprodukte?<br />

Spaghetti sind Massenware und damit oft<br />

Durchschnittsware:„Mehr als die Hälfte der<br />

Nudeln, die wir getestet haben, erhielt die<br />

Note befriedigend“, sagt Janine Schlenker.<br />

Bei jedem zweiten Produkt fanden die Prüfer<br />

Luftbläschen oder ungleich lange oder<br />

gebrochene Stücke.„Das sind typische Verarbeitungsfehler.“<br />

Die besseren Noten er­<br />

Ob Arganöl, Leinöl, Walnuss-, Sesam- oder Traubenkernöl: So gut sind sie wirklich<br />

der Zusammensetzung der Fettsäuren sehr<br />

gesund.“ Ein Speiseöl giltbei Experten besonders<br />

dann als gesund, wenn es möglichst<br />

wenige gesättigte Fettsäuren enthält.<br />

¡Gute Gourmet-Öle haben besondere Aromen<br />

und könnten damit für Abwechslung sorgen.<br />

Beispielsweise Sesamöl ist gut erhitzbar und<br />

passt vor allem zu asiatischen Gerichten.<br />

Gerade bei solchen Produkten habe der<br />

Verbraucher aber kaum Anhaltspunkte, ein<br />

gutes Produkt zu finden, sagt Armin Valet.<br />

hielten die Hersteller,<br />

die Wert<br />

auf gute, schadstofffreie<br />

Rohstoffe<br />

und eine einwandfreie<br />

Verarbeitung legen.<br />

„Tatsächlich<br />

stehlen die Eigenmarken<br />

den großen italienischen<br />

Markenherstellern<br />

etwas die Show“, sagt Schlenker.<br />

Eine Faustregel, die sich<br />

nach dem Herstellungsland richtet,<br />

lässt sichaber nicht ableiten: Sowohl<br />

der Testsieger Kaufland als auch<br />

Strauss Innovationen, deren Produkt<br />

Pastificio G. Di Martino Spaghetti mit der<br />

Note „ausreichend“ bewertet wurde, lässt<br />

die Nudeln in Italien herstellen.<br />

Sind Vollkornnudeln gesünder?<br />

Nudeln, die nicht nur aus Grieß, sondern aus<br />

vollem Korn bestehen, sind gesünder, sagt<br />

Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE): „Vollkornprodukte<br />

sind ernährungsphysiologisch wertvoller.<br />

Sie haben einen höheren Vitamin­ und Mineralstoffgehalt<br />

als Produkte aus Weißmehl,<br />

liefern mehr Ballaststoffe und halten länger<br />

satt.“<br />

Welche Schadstoffe wurden in den Nudeln<br />

gefunden?<br />

Die Stiftung Warentest hat die Nudelsorten<br />

auf Pestizide, Wachstumsregulatoren sowie<br />

auf Mineralölbestandteile und Schwermetalle<br />

geprüft. „Die meisten Spaghetti sind<br />

nicht frei von Schadstoffen“, sagt Janine<br />

Schlenker. Inder Mehrzahl der Produkte<br />

wurde das Pestizid Deoxynivalenol (DON)<br />

nachgewiesen –ammeisten bei den Spaghetti<br />

der Marke 3Glocken. Die Mineralölfunde<br />

erklären sichdurch Verunreinigungen<br />

beim Herstellungsprozess: So könnte die<br />

Quelle Weißöl sein, ein technischer Hilfsstoff<br />

für Maschinen. Stark belastet warendie Nudeln<br />

der MarkeBernbacher.Gesundheitlich<br />

bedenklichwar aber keines der Produkte.<br />

Wie sollte man Nudeln am besten aufbewahren,<br />

damit sie ihre Qualität behalten?<br />

Spaghetti halten sich drei Jahre –wenn sie<br />

kühl, trocken und fern von Fremdgerüchen<br />

gelagert werden. Bei Vollkornnudeln und<br />

Eiernudeln sollte die Mindesthaltbarkeit<br />

eingehalten werden, aufgrund der tierischen<br />

Bestandteile und des höheren Fettgehalts,<br />

rät Schlenker.<br />

¡ Den gesamten Test gibt es in der Zeitschrift<br />

„Test“ (9/<strong>2015</strong>) der Stiftung Warentest,<br />

die am Freitag erscheint, oder<br />

unter www.test.de.<br />

„Aus gesundheitlichen Aspekten sind solche<br />

Gourmet-Öle daher nicht nötig.“<br />

¡Tatsächlich fiel der Test der Gourmet-Öle<br />

ernüchternd aus: Von 25 Produkten wurden<br />

elf als „mangelhaft“ bewertet („Test“-Ausgabe<br />

September <strong>2015</strong>). Besonders die drei<br />

getesteten Traubenkernöle fielen durch,<br />

keines davon können die Experten empfehlen.<br />

Bei den Sesam-, Walnuss- und Arganölen<br />

schnitten je zwei „gut“ ab.Von sechs<br />

Leinölen bekam eines die Note „gut“. (dpa)<br />

Surf-Tipp<br />

Fit im Datenschutz?<br />

Verbraucher sind ständig mit Diensten<br />

und Dienstleistern konfrontiert, die vom<br />

Nutzer Daten fordern –oder sie sicheinfachnehmen.<br />

Wo die Grenzen bei der<br />

Erhebung und Verarbeitung sind und wie<br />

das eigene Verhalten in puncto Datenschutz<br />

aussieht, können Verbraucher bei<br />

einem neuen Quiz des Verbraucherzentrale<br />

Bundesverbands (vzbv) auf Smartebuerger.de<br />

erkunden. (dpa)<br />

Zahl des Tages<br />

2<br />

Monate vordem Ablaufen der alten Förderung<br />

sollten Bafög­Bezieher einen Antrag<br />

auf Weiterförderung stellen. Nur<br />

dann erhalten sie ohne Unterbrechung ihr<br />

Geld. Darauf weist das Deutsche Studentenwerk<br />

hin. Studierende müssen dann<br />

im Prinzip dieselben Unterlagen ausfüllen<br />

wie beim Erstantrag. Häufig sind nun<br />

auchLeistungsnachweise vonPrüfungen<br />

erforderlich. (dpa)<br />

Vier Fakten über’s Spaghettikochen:<br />

Spaghetti isst man<br />

mit der Gabel<br />

Der Italiener würde niemals<br />

Spaghetti mit dem Löffel essen.<br />

Man benutzt nur die Gabel,<br />

indem man wenige Nudeln<br />

mit den Gabelzinken zu<br />

einem moderaten Bissen aufwickelt.<br />

Wersich gar nicht zu helfen<br />

weiß und sonst die Nudeln nicht<br />

unfallfrei zum Mund führen kann, darf<br />

beim Aufwickeln einen Löffel zu Hilfe nehmen.<br />

Kein Öl ins Nudelwasser<br />

Auf Öl im Nudelwasser sollte man verzichten.<br />

Denn es legt sich auf die Oberfläche der Pasta.<br />

Dadurch können sie die Soße nicht mehr gut<br />

aufnehmen. Wichtig ist, dass man beim Kochen<br />

nicht mit dem Wasser geizt. Als<br />

Faustformel gilt: 100 Gramm Nudeln<br />

brauchen 1Liter Wasser und 1gehäuften<br />

Teelöffel Salz. Die Nudeln gibt man<br />

wie einen Fächer ins sprudelnd<br />

kochende Wasser.Zwischendurch<br />

sollte man immer wieder<br />

gut umrühren.<br />

Al dente bedeutet bissfest<br />

und nicht zerkocht<br />

Al dente kann mit bissfest übersetzt werden.<br />

Es bezeichnet die Konsistenz von Nudeln, aber<br />

auch Reis und Gemüse. Spaghetti sind al dente,<br />

wenn sie weich sind, beim Hineinbeißen<br />

aber im Kern noch leicht bissfest sind.Am<br />

besten probiert man zwischendurch oder<br />

halbiert eine Nudel. Sie ist al dente,<br />

wenn man in der Mitte<br />

einen etwas dunkleren<br />

Kern sehen<br />

kann.<br />

Die Nudeln werden sofort<br />

mit der Soße vermischt<br />

Damit die Soße in die Nudeln einziehen kann,<br />

nimmt man sie aus dem Kochwasser heraus<br />

und gibt sie gleich hinzu. Spaghetti mit einer<br />

rauen Oberfläche nehmen die soße besonders<br />

gut auf.Kaltabbrausen sollte man die Pasta<br />

nur,wenn die Soße noch nicht fertig ist. Das<br />

kalte Abschrecken verhindert dasNachgaren,<br />

macht aber auch die Oberfläche der Nudel<br />

glatt. Die Soße haftet dann nicht<br />

mehr an der Nudel. Werden die<br />

Nudeln als Beilage gereicht,<br />

kann man sie<br />

kaltabbrausen und<br />

je nach Geschmack<br />

in<br />

Olivenöl oder<br />

Butter<br />

schwenken.<br />

Fotos: Markus Mainka, seralex, Viktor /Fotolia


14 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />

Freizeit-Tipps fürTrips<br />

Wettrennen übers<br />

Stoppelfeld<br />

Historischer Schäferlauf am<br />

Wochenende in Markgröningen<br />

MARKGRÖNINGEN (StN). Wettkämpfe wie<br />

Wassertragen und Stelzenlauf und natürlich<br />

auch das Rennen übers Stoppelfeld<br />

stehen beim historischen Schäferlauf an<br />

diesem Wochenende in Markgröningen<br />

auf dem Programm. Der Wettlauf der<br />

Schäfer und Schäfermädchen startet am<br />

Samstag ab 13.15 Uhr. AmSonntag zieht<br />

ein Festzug ab 12.30 Uhr aus der Innenstadt<br />

durchs Obere Tor hinaus auf das<br />

Feld. Die Besucher können außerdem<br />

einen Krämermarkt, einen Handwerkermarkt<br />

und einen Schäfermarkt ansehen.<br />

Der Krämermarkt im Ortskern ist fast<br />

zwei Kilometer lang. Angeboten werden<br />

unter anderem Tee und Gewürze, Haushalts­<br />

und Lederwaren, Pflanzen und<br />

ätherische Öle. Der Schäfermarkt befindet<br />

sichauf der Unterriexinger Straße. Er<br />

informiert über die Schafhaltung sowie<br />

die Erzeugung von Schafprodukten. Verkauft<br />

werden Schafsmilch, Schafskäse,<br />

Fleischprodukte und mehr. Dazu gibt es<br />

Live­Musik auf dem Marktplatz sowie<br />

einen Vergnügungspark. Eintritt: Die<br />

Festplakette für den Zugang zur Innenstadt<br />

und aufs Stoppelfeld kostet vier<br />

Euro–Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre<br />

sind frei.<br />

Touren &Themen<br />

Der Aufstieg auf die Hintereck-Hütte ist anstrengend, die Einkehr dafür umso schöner<br />

Foto: Duval<br />

Streifzüge mit Rad und<br />

zu Fuß<br />

Aufstieg zum urigen Winkel<br />

Sechs neue Rundwanderwege im Schwarzwald haben jeweils eine Hütte zum Ziel<br />

Winkel sind verborgene, abgelegene<br />

Orte. Im Elz- und Simonswäldertal im<br />

südlichen Schwarzwald gibt es viele<br />

solcher Winkel, die auf den Wanderpfaden<br />

der Schwarzwälder Hüttenwinkel zu<br />

entdecken sind.<br />

Von Birgit-Cathrin Duval<br />

aus Elzach<br />

ELZACH. Früher waren die Wanderwege nur<br />

mit gelben, blauen und roten Rauten markiert.<br />

Doch einfach nur den Rucksack packen<br />

und losmarschieren reicht heute nicht<br />

mehr.Wandern ist anspruchsvoll geworden,<br />

muss neben der Natur besondereErlebnisse<br />

und Genuss beinhalten. Deshalb sprießen<br />

jährlichneue Beschilderungen im Wald. Wege,<br />

deren Namen auf ­steig und ­pfad enden,<br />

werden mit allerlei Anreizen wie Himmelsliegen,<br />

Schnaps­ und Weinbrunnen ausgestattet.<br />

Bei der neuesten Wanderattraktion,<br />

dem Schwarzwälder Hüttenwinkel, besinnt<br />

man sich auf Altbewährtes: die Einkehr in<br />

einer rustikalen Hütte mit herzhaftem Vesper.Eine<br />

davonist die anspruchsvolle Wildbach­Tour,<br />

die auf der Karte mit „Bachgeflüster<br />

und Vesperfreuden“ umschrieben ist.<br />

Ein Pfad führt amEnde des Simonswäldertals<br />

am Ufer der Wilden Gutach indie<br />

Teichbachschlucht. An heißen Sommertagen<br />

ist der Aufstieg durch die enge Klamm<br />

herrlich erfrischend. Das schattige Grün<br />

schirmt die Sonne ab. Hie und da dringen<br />

vereinzelte Strahlen durch die mächtigen<br />

Tannen. Ein Schild macht aufmerksam:<br />

Von Bettina Bernhard<br />

aus Lörrach<br />

LÖRRACH. Ankunft Lörrach, Bahnhof. Erst<br />

mal einen Überblick verschaffen. Dazu<br />

steigt man am besten dem langen Egon aufs<br />

Dach. Seinen Spitznamen hat das Lörracher<br />

Rathaus vomOberbürgermeister,unter dessen<br />

Ägide der Glas­Beton­Bau Mitte der<br />

1970er entstand. Mit seinen 17 Stockwerken<br />

verteidigt der Verwaltungsbau bis heute den<br />

Titel höchstes Rathaus im Ländle. Genial ist<br />

der Stadtrundblick von der Dachterrasse:<br />

Hier der Schwarzwald, dortdie Schweiz und<br />

Frankreich, mittendrin der Dinkelberg,<br />

Ausgangspunkt unserer Tour.200 Kilometer<br />

umfasst das Radwegenetz am Dinkelberg.<br />

Nach dem Boxenstopp beim Fahrradverleih<br />

hilft keine Ausrede mehr. Der (Dinkel­)Berg<br />

ruft, wenn auch erst mal schön<br />

eben durch den Grüttpark. Einst grünte hier<br />

eine Auenlandschaft mit lichtem Wald, die<br />

dann namensgebend „gerüttet“, sprich gerodet<br />

und landwirtschaftlichgenutzt wurde.<br />

Zur Landesgartenschau 1982 verwandelten<br />

Grünplaner das Gelände in einen Park. Wegenetz,<br />

Wasserläufe und rund 60000 Pflanzen<br />

blieben erhalten.<br />

Der nächste Hingucker naht mit der<br />

Bridge Gallery. Bunt und schräg präsentieren<br />

sich die Graffiti an den 57 Pfeilern des<br />

Wiesentalviadukts. Die Brücke der A98gehört<br />

mit 1211 Metern zu den längsten im<br />

Land. Lörrachgab die Pfeiler 2010 für Graffitikünstler<br />

frei. Diese bereichern den Beton<br />

bis heute immer wieder um neue Kunstwerke,sodass<br />

das Wiederkommen lohnt.<br />

Bannwald. Der Wald ist sichselbst überlassen,<br />

hier darf die Natur wild und ursprünglich<br />

sein. Umgestürzte Baumstämme liegen<br />

über dem Teich, moosige Felsen säumen<br />

Ufer,Wasser sprudelt in glitzernden Kaskaden,<br />

daneben führtder Pfad bergauf.<br />

Auf halbem Wegverstummt der Bach. In<br />

der Mitte der Klamm türmt sich eine Felswand<br />

wie eine Burg empor. Der Pfad führt<br />

am Fuße der Klippe entlang, hinaus aus der<br />

Teichbachschlucht. Statt über moosigen<br />

Waldboden geht es durch ein Felsenmeer<br />

und über ein Geröllfeld. Der Wegmutet alpin<br />

an. Nun heißt es Höhe gewinnen. Ein<br />

Serpentinenpfad windet sichsteil zur Hintereck­Hütte<br />

hinauf. „Wer d’Wäldersteig nuff<br />

got innere halbe Stund, der brucht no kei<br />

Dokter, der isch nog’sund“ (Wer den Wäldersteig<br />

in einer halben Stunde hinaufgeht,<br />

braucht noch keinen Arzt, der ist noch gesund)<br />

macht ein Schild augenzwinkernd auf<br />

den bevorstehenden Anstieg aufmerksam.<br />

Wie ein Adlerhorst thront die<br />

Hintereck-Hütte auf der Höhe<br />

Keine halbe Stunde später grüßt ein weiteres<br />

Schild: „So, häsch g’schwitzt?“ Nach<br />

dem Aufstieg erfrischt ein Brunnen mit eiskaltem<br />

Quellwasser die durstigen Kehlen<br />

der Wanderer. Auf 950 Metern gelegen,<br />

thront die Hintereck­Hütte wie ein Adlerhorst<br />

auf der Höhe. Mit einem herzhaften<br />

Vesper, Bergkäse und Schwarzwälder<br />

Speck, die Blicke ins Tal schweifend, die<br />

Beine von sich gestreckt, ein Radler in der<br />

Hand, so möchte man gar nicht mehr weg.<br />

Über Berg und Rhein<br />

Hinauf auf den Dinkelberg, dann hinein ins Boot: eine kombinierte Rad- und Kanutour lohnt sich am Hochrhein<br />

Idyllisch zum Radeln und Paddeln Foto: Bernhard<br />

Info<br />

Rad und Kanu<br />

¡Die Tour „Mit Rad und Kanu um den Dinkelberg“<br />

kann man buchen bei www.original-schwarzwald.de.<br />

Enthalten sind drei<br />

Übernachtungen mit Frühstück, Rad, Kanu,<br />

Gepäcktransport. Preis ab 279 Euro.<br />

¡Infos für individuelle Touren: www.loerrach.de,<br />

www.tourismus-rheinfelden.de<br />

und www.grenzach-wyhlen.de sowie<br />

www.schwarzwald-tourismus.info (beb)<br />

Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Alle<br />

Sonnenplätze rund um die Hütte sind belegt,<br />

die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins<br />

Ortsgruppe Gütenbach haben<br />

alle Hände voll zu tun. Die Hütte wird nur<br />

nochbis Anfang 2016 vonden Gütenbachern<br />

bewirtschaftet. Die ehrenamtlich tätigen<br />

Mitglieder können die Arbeit nicht mehr alleine<br />

stemmen. Es bleibt die Hoffnung, dass<br />

es weitergeht, irgendwie.<br />

Wandern macht nicht nur hungrig, sondern<br />

gesellig. Schnell kommt man mit dem<br />

Tischnachbarn ins Gespräch. Hier oben duzt<br />

man sich, Rucksackund Wanderschuhe verbinden<br />

über alle Konventionen hinweg. Es<br />

ist ein Ort, an dem Geschichten aufleben und<br />

bewahrtwerden. Wiedie vomPlattenwieble:<br />

einer schrulligen Frau, die in Männerklamotten<br />

und Pfeife rauchend anzutreffen<br />

war. Die Einsiedlerin klaute den Bauern ihr<br />

Vesperbrot und schnorrte bei Wanderern um<br />

Tabak. 1936 starb sie, 82­jährig. Ihren einzigen<br />

Besitz, die Pfeife und etwas Tabak, hat<br />

man ihr mit ins Grab gelegt.<br />

Auf dem Wildsauweg geht es zum Aussichtsfelsen<br />

Spitzer Stein. Weit unten liegt<br />

das Simonswäldertal. Dann folgt der Abstieg.<br />

Der Pfad ist in einigen Abschnitten so<br />

steil, dass Äste und Bäume als Sicherung<br />

herhalten müssen. 680 Höhenmeter bis zur<br />

Hintereck­Hütte hinauf und genauso viele<br />

sind es ins Kilpental hinunter. Auf einer<br />

Lichtung summt es. Es sind Bienen. Der Imker<br />

erzählt vom seltenen Weißtannenhonig,<br />

den es dieses Jahr wieder gibt. Stolz präsentiert<br />

erdie Ausbeute seiner Bienenstöcke.<br />

Auch die Wanderer sind stolz. Auf die Höhenmeter,die<br />

Aussichten, das Vesper.<br />

Dann steigt der Weganund führt durch<br />

den Wald bis zur 400 Jahrealten Kreuzeiche,<br />

einem uralten Kreuzungspunkt im DreiländereckDeutschland<br />

–Frankreich–Schweiz.<br />

In sanftem Aufund Ab geht es weiter,bis am<br />

Wegesrand das Biergärtle in einer ehemaligen<br />

Gärtnerei bei Adelshausen lockt. Nach<br />

dem Anstieg zur Hohen Flum rollt es wie von<br />

selbst bergab ins beschauliche Dorf Niederdossenbach<br />

und von dort weiter nach<br />

Schwörstadt. Hier kann man entweder im<br />

Rheinschwimmbad einen erfrischenden<br />

Stopp einlegen oder man macht es wie die<br />

Einheimischen. Sie steigen am Rheinufer ins<br />

Wasser,klemmen sichauf eine Schaumstoff­<br />

Nudel und lassen sich treiben. Dann steigt<br />

man aus, marschiertamUferwegzurückund<br />

hüpft wieder rein. Für die strapazierten Po­<br />

Muskeln sind beide Varianten wohltuend.<br />

Herrliche Abkühlung garantiertauchder<br />

Besuchinder Tschamberhöhle. Bei konstant<br />

14 Grad und bester Luft atmen nicht nur<br />

Asthmatiker auf. „Hier ist alles bestens<br />

untersucht“, erzählt Höhlenführer Kurt Albiez.<br />

„Der Tüv und das Bergbauamt geben<br />

sichdie Klinkeindie Hand, um Luft, Wasser<br />

und Stabilität zu kontrollieren.“ Dafür<br />

bleibt das größte Rätsel der Höhle ungelöst.<br />

Bis heute weiß niemand, welche Quelle den<br />

unterirdischen Bachsamt Wasserfall speist,<br />

der die Höhle aus dem Gestein regelrecht herausgespült<br />

hat. Löchrig wie Schweizer Käse<br />

und gleichzeitig trocken und bockelhart<br />

schichten sich die Wände aus Muschelkalk.<br />

Tropfsteine findet man in der Karsthöhle<br />

nicht, dafür bizarre Gesteinsformationen.<br />

Gut eineinhalb Kilometer der Höhle haben<br />

Info<br />

Schwarzwälder Hüttenwinkel<br />

¡ Wandern: Die Schwarzwälder Hüttenwinkel<br />

sind sechs Rundwanderwege um die<br />

Orte Biederbach, Elzach, Gutach, Freiamt,<br />

Simonswald und Winden im Elztal. Die<br />

Touren sind zwischen elf und 24 Kilometern<br />

lang und führen zu einer Hütte.<br />

www.schwarzwaelder-huettenwinkel.de<br />

¡ Tourvorschlag Wildbach-Tour: Start/Ziel<br />

Wanderparkplatz am Hohrain, Obersimonswald,<br />

Länge elf Kilometer,ca. 686<br />

Höhenmeter.Anspruchsvolle Wanderung.<br />

Einkehr auf der Hintereck-Hütte (Sa, So<br />

und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet,<br />

dieses Wochenende 29./30.8. aber<br />

geschlossen). www.hintereck.de<br />

¡ Tourvorschlag Goldener Kopf: Start/<br />

Ziel: Bahnhof Elzach, Abwechslungsreiche<br />

und leichte Wanderung rund um Elzach<br />

mit schönen Ausblicken, Länge: elf Kilometer,ca.<br />

411 Höhenmeter.Einkehr in der<br />

Fischerhütte, geöffnet Di, Fr,Savon 14 bis<br />

21 Uhr,Sound feiertagsvon 10 bis 21 Uhr.<br />

¡ Unterkunft: Landgasthaus Grüner Baum,<br />

mit Terrasse und Biergarten, Kinderspielplatz.<br />

DZ 37 Euro pro Person.<br />

www.gruenerbaum-simonswald.de<br />

¡ Allgemeine Informationen: Zweitälerland<br />

Tourismus, Im Bahnhof Bleibach,<br />

79261 GutachimBreisgau, Telefon 07685/<br />

19433, www.zweitaelerland.de<br />

¡ Gästekarte: Mit der Konus-Gästekarte<br />

freie Fahrt mit Bus und Bahn im Schwarzwald<br />

sowie freier Eintritt in alle Freibäder<br />

und Museen des Zweitälerlands sowie in<br />

den Schwarzwaldzoo in Waldkirch. (bcm)<br />

Forscher erkundet. Die für Besucher erschlossenen<br />

600 Meter bis zum Wasserfall<br />

betreut der Schwarzwaldverein.<br />

Werwill, kann das Rad nun auchgegen ein<br />

Kanu tauschen. VonSalmegg bis Grenzach<br />

ist der Rhein ein Traum. Keine Monsterschiffe,<br />

denn für die ist der Rhein dank<br />

Kraftwerk hier eine Sackgasse. Stattdessen<br />

begleiten Enten, Schwäne und Reiher das<br />

Boot. Es plätschert, zwitschert und summt<br />

und ist trotz Stadtnähe herrlichstill auf dem<br />

Wasser.Nur ab und zu plärrtein PS­starkes<br />

Motorboot vorbei und macht ordentlich<br />

Wellen, die das kleine Kanu verschaukeln.<br />

Die letzte Etappe führt durch<br />

ein Naturschutzgebiet<br />

Viel zu schnell kommt der Ausstieg in<br />

Grenzach. Hier warten das Rad und die in<br />

dieser Region allgegenwärtigen Römer.<br />

Einer von ihnen, Carantius, gab Grenzach<br />

den Namen und hinterließ eine ziemlich<br />

schicke Villa. Dank eines einsichtigen Bauherrn<br />

und eines engagierten Heimatvereins<br />

wurden Teile davon ausgebuddelt und zu<br />

einem sehenswerten Museum eingehaust.<br />

Die letzte Etappe führtdurch einen Zipfel<br />

Schweiz, was man aber nur an den rot­weißen<br />

Flaggen in den Schrebergärten merkt,<br />

und durchs Naturschutzgebiet Buchswald.<br />

Leider erholt er sicherst langsam vomKahlfraß<br />

durch den Buchsbaumzünsler. Nach<br />

fast 40 Kilometern taucht am Horizont der<br />

lange Egon von Lörrach auf und weist den<br />

Wegins Ziel.<br />

MÜHLACKER. Andiesem Wochenende<br />

bietet das Gartenschau­Bürgerprojekt<br />

„Mühlackersehen“ einen Streifzug<br />

durch die Geschichte der Stadt an. Der<br />

etwa1,5 Kilometer lange Löffelstelz­Weg<br />

macht die wechselvolle Geschichte der<br />

Stadt ebenso erlebbar wie die Kulturlandschaft<br />

der Region. Los geht’sam<br />

Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr<br />

am Enzkreis­Pavillon auf dem Gartenschaugelände.<br />

An diesem Samstag bietet<br />

der Historisch­Archäologische Verein<br />

zusätzlicheine etwa17Kilometer lange<br />

Rundtour „Auf den Spuren der Franzosenkriege“<br />

an. Sie geht entlang der Eppinger<br />

Linien, einem 86 Kilometer langen<br />

Befestigungswall, der Ende des 17.<br />

Jahrhunderts zur Abwehr französischer<br />

Angriffe geschaffen wurde. Treffpunkt:<br />

10 Uhr an der Kelter in Mühlacker.<br />

Neues vom Hofe<br />

RASTATT. Das Residenzschloss lädt an<br />

diesem Sonntag um 14.30 Uhr zur Familienführung<br />

„Das Neueste vomHofe“<br />

ein, die für Kinder ab fünf Jahren geeignet<br />

ist. Besucher hören Geschichten aus<br />

dem Leben der Markgräfin Sibylla Augusta<br />

und aus dem Alltag am Hofe. Anmeldung<br />

erforderlich, Telefon 06221/<br />

6588815. Die Führungkostet<br />

zwölf Euro, ermäßigt sechs Euro.<br />

Nachts im Schloss<br />

LUDWIGSBURG. ImSchein vonLaternen<br />

und Taschenlampen funkelt ein Kristalllüster,und<br />

im Stuckrelief sieht man Gestalten<br />

–bei der neuen Familienführung<br />

„Nachts im Schloss“ gibt es viele Entdeckungen<br />

zu machen. Premiereder Führung<br />

ist am Freitag, 4. September,um20<br />

Uhr.Sie ist für Kinder ab acht Jahren<br />

geeignet. Erwachsene zahlen neun Euro,<br />

Kinder 4,50 Euro, und die Familienkarte<br />

kostet 22,50 Euro. Eine Anmeldung ist<br />

erforderlich, Telefon 07141/182004.<br />

Aktionen &Aktivitäten<br />

Oldtimerfest<br />

SCHRAMBERG. Beim automobilen Sommerfest<br />

im Auto­ und Uhrenmuseum<br />

Erfinderzeiten in Schrambergandiesem<br />

Sonntag (9.30 bis 17 Uhr) wirddie Wirtschaftswunderzeit<br />

der 50er Jahrewieder<br />

lebendig. Neben Oldtimern und ihren<br />

Geschichten erleben die Besucher eine<br />

Hommage an Caterina Valente und eine<br />

Schlagerparade, für die Kleinen gibt es<br />

eine Kinderparty.Wer mit seinem eigenen<br />

Oldtimer kommt, erhält ein kleines<br />

Geschenk (Anmeldung erbeten, Telefon<br />

07422/ 29300).<br />

Schnupper-Segelfliegen<br />

KIRCHHEIM/TECK. Wer einmal Segelfliegen<br />

ausprobieren will, dem ermöglicht<br />

die Fliegergruppe Neckartal Köngen ein<br />

Schnupperfliegen am kommenden Wochenende,<br />

4. bis 6. September.AmFreitag,<br />

4. September,beginnt das Programm<br />

um 19 Uhr mit einer Einweisung in die<br />

Grundlagen des Segelfliegens. Am Samstag<br />

und Sonntag, 5. und 6. September,<br />

werden mit jedem Teilnehmer auf dem<br />

Flugplatz Hahnweide bei Kirchheim/<br />

Teck mehrereSegelflüge im Doppelsitzer<br />

in Begleitung eines erfahrenen Fluglehrers<br />

des Vereins durchgeführt. Kosten für<br />

das Wochenende inklusive Verpflegung<br />

und Flugkosten: 99 Euro. WeitereInfos<br />

und Anmeldung bei Hans Bucher,Telefon0176/<br />

837<strong>08</strong>593, E­Mail:<br />

hansbucher8@gmail.com.


15 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />

Herrenberg und das Gäu<br />

Heute<br />

Lokales<br />

Erneuter Hilfstransport<br />

Der zehnte Hilfstransport ist unterwegs<br />

nach Kurdistan. CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

machten sich gestern ein Bild von<br />

der Hilfsaktion in Herrenberg. Seite19<br />

Ersteigern und dann ernten<br />

Der Ertrag der gemeindeeigenen Obstbäume<br />

wird in Deckenpfronn meistbietend<br />

versteigert. Anschließend geht’s ans<br />

Ernten der Früchte.<br />

Seite21<br />

Lokale Kultur<br />

Leidenschaft für Musik<br />

Was treibt den Musiker Martin Johnson<br />

an? Ein Porträt über den 51-Jährigen in<br />

der Serie „Antriebskraft“. Seite16<br />

Lokalsport<br />

Derby-Zeit in Rohrau<br />

Nach dem Abstieg des TSV Hildrizhausen<br />

(rechts im Bild TSV-Kapitän David<br />

Schosda) gibt es am Sonntag ein interessantes<br />

Derby beim SV Rohrau. Seite25<br />

Sporttermine Seite 24<br />

Tipps &Termine<br />

Wetter<br />

www.gaeubote.de<br />

Seite20<br />

Seite19<br />

Schicken Sie uns Ihre Meinung.<br />

Alle Artikel dieser Ausgabe auf<br />

@www.gaeubote.de<br />

Betrunkener<br />

schlägt um sich<br />

Herrenberg – Mit einem unliebsamen<br />

Zeitgenossen hatten es Polizeibeamte am<br />

Mittwochabend in Herrenberg zu tun. Passanten<br />

hatten die Beamten auf den 52-Jährigen<br />

aufmerksam gemacht, nachdem er<br />

gegen 19.45 Uhr betrunken im Bereich der<br />

S-Bahn-Unterführung in der Kalkofenstraße<br />

lag. Nachdem die Polizisten ihn zunächst<br />

nicht aufwecken konnten und daraufhin<br />

den Rettungsdienst verständigt<br />

hatten, kam der Mann kurz darauf jedoch<br />

zu sich. Kaum erwacht, begann er, nach<br />

den Beamten zu schlagen, versetzte seinem<br />

ebenfalls anwesenden Bekannten einen<br />

Faustschlag ins Gesicht und konnte letztlich<br />

nur durch den Einsatz von Pfefferspray<br />

von weiteren Angriffen abgehalten<br />

werden. Er wurde gefesselt ins Krankenhaus<br />

gebracht und von dort in eine psychiatrische<br />

Klinik eingewiesen. Während des<br />

Einsatzes mussten sich die Polizeibeamten<br />

und die Rettungskräfte deftige Beleidigungen<br />

anhören.<br />

-pb-<br />

Pferdekoppel beschädigt<br />

und geflüchtet<br />

Entringen – Zeugen sucht das Polizeirevier<br />

Rottenburg zu einem Verkehrsunfall,<br />

der sich am Mittwochabend in der Zeit<br />

zwischen 18 Uhr und 19.15 Uhr auf einem<br />

Feldweg in Richtung Poltringen ereignet<br />

hat. Ein bislang unbekannter Autofahrer<br />

befuhr nach Darstellung der Polizei im<br />

oben genannten Zeitraum die Verlängerung<br />

des Poltringer Wegs/Mittelwegs in<br />

Fahrtrichtung Poltringen. Nach kurzer<br />

Fahrt geriet das Fahrzeug nach rechts von<br />

der Fahrbahn ab und beschädigte einen<br />

massiven Koppelzaun auf einer Länge von<br />

über 40 Metern. Durch den Aufprall erschraken<br />

sich zwei Pferde in der Koppel<br />

und rissen aus. Die Tiere flüchteten zunächst<br />

in Richtung Pfäffingen. Der Unfallverursacher<br />

entfernte sich von der Unfallstelle,<br />

ohne sich um den angerichteten<br />

Schaden und die Tiere zu kümmern. Die<br />

Pferde konnten in der Nähe der Koppel<br />

angetroffen werden. Eines hatte eine Verletzung<br />

am Hinterbein und musste tierärztlich<br />

versorgt werden. An der Koppel<br />

entstand ein Schaden von rund 300 Euro.<br />

Sachdienliche Hinweise erbittet die Polizei<br />

unter Telefon (0 74 72) 98 01-2 30. -pb-<br />

„WirbekommendieSituationtechnischindenGriff“<br />

Herrenberg: „Gäubote“-Interview mit Oberbürgermeister Thomas Sprißler zurNaturbad-Schließung<br />

Pseudomonas aeruginosa. Diese Bakterien<br />

haben sich im neuen Herrenberger<br />

Naturbad breitgemacht. Mehrfach<br />

wurden die Grenzwerte überschritten,<br />

zweimal hat das Freibad im<br />

August geschlossen werden müssen.<br />

Im „Gäubote“-Interview bezieht Oberbürgermeister<br />

Thomas Sprißler Stellung<br />

zum Naturbad, über dessen Wiedereröffnung<br />

frühestens am nächsten<br />

Mittwoch entschieden wird.<br />

VonHaraldMarquardt<br />

Nachgefragt<br />

„Gäubote“: Die wichtigste Frage gleich<br />

vorneweg: Wird das Naturbad in<br />

diesem Jahr noch mal öffnen?<br />

Thomas Sprißler: „Das hoffen wir sehr.<br />

Für alle Freibad-Fans ist diese Schließung<br />

mitten im Sommer bei bestem Wetter eine<br />

echte Hiobsbotschaft und es tut mir zutiefst<br />

leid für alle, die in ihren Urlaubsund<br />

Ferienwochen jetzt sprichwörtlich<br />

auf dem Trockenen sitzen. Den Freibadsommer<br />

<strong>2015</strong> haben wir uns alle anders<br />

vorgestellt. Ob der Altweibersommer noch<br />

ein Badesommer wird, kann ich heute<br />

noch nicht versprechen. Wir haben die aus<br />

heutiger Sicht notwendigen Maßnahmen<br />

ergriffen, um die Belastung mit Pseudomonas<br />

aeruginosa in den Griff zu bekommen.<br />

Es ist leider nicht ganz so einfach.<br />

Ein Naturbad funktioniert eben anders<br />

als ein Bad mit konventioneller Technik.<br />

Da wird in solchen Fällen schlichtweg<br />

mehr Chemie eingesetzt. Genau das wollen<br />

wir in Herrenberg nicht. Wir nutzen<br />

die biologische Desinfektion und setzen<br />

damit auf natürliche Prozesse zur Keimbeseitigung.<br />

Das ist ein deutlich komplexeres<br />

System mit vielen Variablen. Ob<br />

und wann wir öffnen werden, kann sich<br />

frühestens nächste Woche zeigen. Dann<br />

erwarten wir die Wasserergebnisse aus<br />

der engmaschigen<br />

Kontrolle dieser Woche.“<br />

An welchem Punkt<br />

sehen Sie die<br />

Ursachenforschung?<br />

„Die gründliche Ursachenforschung<br />

ist in<br />

vollem Gange. Wir<br />

„Wirsind davon<br />

genauso überrascht<br />

und schockiert wie<br />

vieleBadegäste„<br />

brauchen gesicherte<br />

Erkenntnisse, denn Spekulationen und<br />

Theorien helfen uns nicht weiter. Wir haben<br />

die Wasseraufbereitung auf Herz und<br />

Nieren geprüft und befinden uns jetzt in<br />

einer Beobachtungsphase. Das bedeutet:<br />

Stadtwerke und Fachplaner kontrollieren<br />

den Betrieb der gesamten Anlage. Hinzukommen<br />

die Wasserproben und deren<br />

Analysen. Aus den Ergebnissen erhoffen<br />

wir uns Aufschluss darüber, welche Wirkung<br />

die ergriffenen Maßnahmen haben<br />

und hoffentlich auch, wo die Ursache<br />

liegt. Wir befinden uns gemeinsam mit<br />

den Experten und dem Gesundheitsamt in<br />

Wartestellung. Hier ist Geduld gefragt, bis<br />

die Werte aus den Labors da und entsprechend<br />

ausgewertet sind. Die Ergebnisse<br />

einer Probe liegen aus analytischen Gründen<br />

leider immer erst circa fünf Tage nach<br />

der Entnahme vor. Natürlich nutzen wir<br />

die Zeit auch, um Handlungsstrategien<br />

für die Zukunft zu entwerfen und zuerörtern,<br />

wie wir solche Situationen für die<br />

kommenden Jahre nachhaltig verhindern<br />

können. All das steht aber unter dem Vorbehalt,<br />

dass die Analyse noch nicht abgeschlossen<br />

ist.“<br />

Haben Sie mit Anlaufschwierigkeiten gerechnet<br />

oder sind Sie komplett überrascht worden?<br />

„Dass ein komplett neues System nicht<br />

immer von Anfang an zu 100 Prozent<br />

rundläuft, das kennen wir auch aus anderen<br />

Bereichen. Das Naturfreibad ist ein<br />

sehr komplexes System – kein Produkt<br />

von der Stange, sondern ein neues Modell,<br />

nach neuesten fachlichen Standards und<br />

Erkenntnissen geplant und gebaut. Die<br />

sichtbare und unsichtbare Biologie im<br />

Bad braucht zusätzlich Zeit, sich zu entwickeln<br />

und zu wachsen und damit immer<br />

leistungsfähiger zu werden. Uns war klar,<br />

dass wir hier durch die Natur einen gewissen<br />

Risikofaktor im Spiel haben und<br />

dies gerade am Anfang noch unruhig verlaufen<br />

kann. Da aber zu Beginn, bei ebenfalls<br />

sehr hohen Besucherzahlen, die Werte<br />

gut waren, waren wir sehr zuversichtlich.<br />

Dass wir jetzt mitten im August bei<br />

bestem Sommerwetter gleich zweimal das<br />

Bad schließen müssen, damit haben wir<br />

ehrlich nicht gerechnet. Wir sind davon<br />

genauso überrascht und schockiert wie<br />

viele Badegäste.“<br />

Würden Sie noch immer von<br />

„Kinderkrankheiten“ des neuen Bads<br />

sprechen oder geht es eher um ein<br />

fundamentales Problem?<br />

„Der Begriff Kinderkrankheiten birgt die<br />

Gefahr der Verniedlichung. Ich will das<br />

nicht herunterspielen: Die Probleme in<br />

der ersten Saison des neuen Freibads und<br />

die Schließung über mehrere Wochen sind<br />

ein herber Rückschlag. Damit aber auch<br />

gleich das ganze Bad infrage zu stellen,<br />

halte ich für überzogen. Stellen Sie sich<br />

vor, wir hätten ein konventionelles Bad<br />

gebaut und jetzt, im ersten Sommer, mit<br />

einem Chlorgasunfall zu tun. Würden wir<br />

dann auch gleich die Entscheidung für<br />

das neue Freibad insgesamt infrage stellen?“<br />

Ist die Komplexität eines solchen<br />

Naturbadbetriebs unterschätzt worden,<br />

hat der beigezogene Sachverstand ausgereicht?<br />

„Die beauftragten Planer und Fachleute<br />

sind erfahrene, renommierte<br />

Experten<br />

in ihren jeweiligen<br />

Disziplinen. Sie haben<br />

maßgebend zur Entwicklung<br />

der Richtlinien<br />

für Planung, Bau,<br />

Instandsetzung und<br />

Betrieb von Freibädern<br />

mit biologischer<br />

Wasseraufbereitung<br />

beigetragen und sich dabei einen Namen<br />

gemacht. Wir haben dies im Vorfeld<br />

gründlich beraten und erörtert. Trotzdem<br />

ist nicht ausgeschlossen, dass wir vielleicht<br />

noch eine unabhängige Einschätzung<br />

von außen brauchen. Dazu müssen<br />

wir auch die weitere Entwicklung abwarten.“<br />

Wie gehen Sie mit Kritikern um, die von Anfang<br />

an Zweifel an einem Naturbad hatten?<br />

„Mit diesen Kritikern, die ihre Position<br />

meist von Anfang an deutlich gemacht<br />

und vehement beibehalten haben, setzen<br />

wir uns schon länger intensiv auseinander.<br />

Die jetzige Situation ist natürlich<br />

Wasser auf deren Mühlen und es gibt darunter<br />

sicher einige, die wir niemals überzeugen<br />

werden. In der Sache kann man<br />

durchaus unterschiedlicher Meinung sein,<br />

aber ich bitte bei allen Auseinandersetzungen<br />

um Fairness: persönliche Angriffe<br />

sei esRichtung Stadtwerke oder Richtung<br />

Gemeinderat sind fehl amPlatz.Eshat jeder<br />

unbestritten das Recht auf eine eigene<br />

Meinung. Dennoch ist der Gedanke ’hätten<br />

wir doch besser gleich ein herkömmliches<br />

Bad gebaut’ für mich nicht richtig.<br />

Wenn wir immer nur auf das Gewohnte<br />

setzen, keine Innovation und nichts Neues<br />

wagen, dann gibt es auch keinen Fortschritt.<br />

Beharren im Alten bringt keine<br />

Verbesserungen und für viele, viele Menschen<br />

ist das Naturbad mit seinem chemiefreien<br />

Wasser eine tolle Verbesserung.“<br />

Glauben Sie selbst noch an das Naturbad?<br />

„Ganz klar: ja. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass die Situation technisch in den Griff<br />

zu bekommen ist. Warum sollte das beim<br />

Naturfreibad nicht möglich sein, was<br />

beim Trinkwasser ganz sicher funktioniert:<br />

die Aufbereitung über verschiedene<br />

technische Schritte, in der Regel eben<br />

auch ohne Chemie.“<br />

Ist die Umrüstung auf konventionelle<br />

Technik eine Option?<br />

„Diesen Punkt diskutieren wir momentan<br />

nicht. Die Belastung mit Pseudonomaden<br />

kann vielfältige Ursachen haben und<br />

„Die Fragenach<br />

Schadenersatz<br />

werden wir sehr<br />

genau prüfen„<br />

kommt teilweise auch in konventionellen<br />

Bädern oder Trinkwasserleitungen vor.<br />

Der einfache Reflex zu sagen, ein konventionelles<br />

Bad löst alle Probleme, springt<br />

deshalb zu kurz. Wir wollen einen stabilen<br />

Badebetrieb sicherstellen. Hierfür arbeiten<br />

wir derzeit sehr intensiv. Es bleibt<br />

abzuwarten, ob die bisherigen Maßnahmen<br />

ausreichend waren. Dann diskutieren<br />

wir mögliche nächste Schritte.“<br />

Sie selbst waren in der ersten Hälfte<br />

der Sommerpause im Urlaub, war das<br />

Krisenmanagement in Ihrer Abwesenheit okay?<br />

„Grundsätzlich haben wir funktionierende<br />

Vertretungsregeln und kompetente, engagierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

denen ich an dieser Stelle herzlich für<br />

ihren Einsatz danken möchte. Natürlich<br />

ist ein solches Krisenmanagement mit urlaubsbedingt<br />

dünner Personaldecke eine<br />

große Herausforderung, die sehr gut gemeistert<br />

wurde. Zudem wurde ich umfassend<br />

und laufend über die aktuellen Entwicklungen<br />

informiert. Dass in einer solchen<br />

Situation auch mal etwas schieflaufen<br />

kann, ist völlig verständlich. Wir sind<br />

alle nur Menschen, denen auch mal ein<br />

Fehler unterläuft. Die wichtigste und<br />

richtige Entscheidung war, die Sicherheit<br />

und Gesundheit der Badegäste an oberste<br />

Stelle zu setzen und das Bad vorsichtshalber<br />

zu schließen, damit man dem Bakterienfund<br />

auf den Grund gehen kann. Aus<br />

heutiger Sicht muss man wohl sagen, kam<br />

die Wiedereröffnung nach einer Woche zu<br />

früh. Aber hinterher hat man es immer<br />

leicht, schlauer zu sein. Damals stand der<br />

Wunsch schnellstmöglich wieder aufzumachen<br />

verständlicherweise im Vordergrund.<br />

Es gab ja auch plausible Hinweise,<br />

dass die Ursache gefunden und eliminiert<br />

wurde. Erst im Nachhinein hat sich gezeigt,<br />

dass dem leider nicht so war. Ganz<br />

wichtig war beim Krisenmanagement von<br />

Anfang an, mit offenen Karten zu spielen.<br />

Wir haben nichts zu verbergen. Der<br />

Grundsatz der Transparenz und Offenheit<br />

wurde gut umgesetzt, wenn auch in der<br />

Hektik des Alltags manche Nachfrage<br />

Am Tag der Naturbad-Einweihung<br />

im Mai:<br />

Oberbürgermeister<br />

Thomas<br />

Sprißler rührt die<br />

Werbetrommel,<br />

inzwischen ist die<br />

Freude getrübt<br />

GB-Foto: Holom<br />

vielleicht etwas später beantwortet wurde,<br />

als von Ihrer Seite gewünscht.“<br />

Es stellen sich Fragen nach Haftung, nach<br />

Entschädigungen oder nach Schadenersatz –<br />

können Sie den Schaden beziffern?<br />

„Dafür ist es noch zu früh. Wir müssen<br />

zunächst abwarten, ob die ergriffenen<br />

Maßnahmen Wirkung zeigen und wissen,<br />

wie lange das Bad geschlossen bleibt und<br />

was wir vielleicht noch weiter unternehmen.<br />

Abgerechnet wird am Schluss. Dann<br />

müssen wir sehr genau erörtern, welche<br />

Komponenten für die jetzige Situation ursächlich<br />

waren. Die Frage nach Schadenersatz<br />

werden wir sehr genau prüfen und<br />

auch entschieden gegen Fehler vorgehen,<br />

die wir klar zuordnen können.“<br />

Prüfen Sie Forderungen gegen Baufirmen?<br />

„Erst wenn Klarheit über die Ursachen<br />

besteht, können wir diese Frage prüfen.“<br />

Wie gehen Sie mit den<br />

Saisonkarten-Besitzern um?<br />

„Für die erste Woche der Schließung hatten<br />

wir allen Saison- und Jahreskarteninhabern<br />

Gutscheine zur Vergünstigung für<br />

die kommende Saisonkarte gesendet. Dieser<br />

erste Schritt ist jetzt nicht mehr ausreichend.<br />

Wenn wir wissen, wann wir öffnen<br />

und wie viele Wochen die Karteninhaber<br />

auf das Bad verzichten mussten,<br />

werden wir dem Gemeinderat einen Vorschlag<br />

unterbreiten. Aus meiner Sicht ist<br />

es aber selbstverständlich, dass wir die<br />

Schließzeiten den Dauerkarteninhabern<br />

gegenüber erstatten. Schließlich konnten<br />

wir unsere versprochene Leistung, nämlich<br />

ein geöffnetes Freibad, nicht erbringen.“<br />

Wird die Kioskbetreiberin ebenfalls<br />

entschädigt?<br />

„Wir arbeiten partnerschaftlich mit Frau<br />

Halder zusammen. Diesen Weg werden<br />

wir fortsetzen und eine einvernehmliche<br />

Lösung suchen.“<br />

Wann wird der Gemeinderat über die<br />

Situation beraten?<br />

„Der Gemeinderat ist trotz Ferien und<br />

Urlaub über die Situation im Bilde. Wir<br />

informieren das Gremium auf unterschiedlichen<br />

Wegen laufend über die Entwicklung<br />

und pflegen einen engen Austausch.<br />

Der Gemeinderat hat sich von Beginn<br />

an sehr konstruktiv und auch praktisch<br />

eingebracht. Eine Beratung in ordentlicher<br />

Sitzung bietet sich erst dann<br />

an, wenn alle Fakten vorliegen und die Situation<br />

insgesamt beurteilt werden kann.“<br />

Nicht in Geld ausgedrückt werden kann der<br />

Vertrauensverlust. Wie wollen Sie die<br />

enttäuschten Badegäste zurückgewinnen?<br />

„Uns ist bewusst, dass Vertrauen sehr viel<br />

schneller verloren ist als gewonnen. Wir<br />

müssen es uns jetzt Stück für Stück zurückerarbeiten.<br />

Das geht ausschließlich<br />

über Transparenz und Offenheit, darüber,<br />

dass wir Sorgen ernst nehmen und Fragen<br />

beantworten. Das versuchen wir, indem<br />

wir nachhaltige Strategien für den sicheren<br />

Betrieb aufzeigen und engmaschig<br />

kontrollieren. Wir haben in dieser Krise<br />

auch erlebt, wie viele Fans und Unterstützer<br />

unser Freibad hat. Viele Menschen in<br />

Herrenberg gehen von der Eröffnung an<br />

sehr gerne in das Naturfreibad, genießen<br />

den Unterschied zum Chlorwasser und<br />

fühlen sich einfach rundum wohl. Und sie<br />

packen einfach mit an, wo Hilfe gebraucht<br />

wird: mit Rat und Tat, mit<br />

Schrubber und ihrer Expertise, mit Ideen<br />

und guten Vorschlägen. Von dieser Hilfsbereitschaft<br />

und Solidarität, von diesem<br />

Stolz von vielen Herrenbergern auf ihr<br />

Freibad bin ich sehr beeindruckt.“


16 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />

Lokale Kultur<br />

Leidenschaft für Musik und Zusammenspiel<br />

Antriebskraft: DerHerrenbergerMusiker Martin Johnson steht voreiner aufregendenZeit<br />

Was treibt einen professionellen Musiker<br />

an heute? Einen Musiker, der in<br />

Pop und Jazz zu Hause ist? Die Leidenschaft<br />

für die Musik natürlich, für das<br />

Zusammenspiel mit anderen auf der<br />

Bühne, sagt Martin Johnson, Pianist<br />

und Produzent aus Herrenberg. Geld<br />

spielt für ihn nicht die erste Rolle, aber<br />

es ist wichtig – als eine Form der Anerkennung.<br />

VonThomasMorawitzky<br />

Martin Johnson weiß, dass er zu den<br />

Glücklichen gehört. Er wuchs ganz selbstverständlich<br />

hinein in einen künstlerischen<br />

Beruf. Eine Alternative zum musikalischen<br />

Broterwerb gab es für ihn niemals wirklich.<br />

Und die Perspektive, die sich für ihn<br />

aus dieser Situation ergab, war immer zumindest<br />

hinreichend. Der Herrenberger<br />

weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.<br />

Die Musikbranche ist härter geworden,<br />

Beliebigkeit nimmt überhand mit dem Explodieren<br />

des Angebots, die Zeiten für junge<br />

Musiker sind schwer. Nicht nur für sie:<br />

Wer ein gutes Auskommen hat in Popmusik<br />

und Jazz, der muss dankbar sein. Der<br />

Antrieb, Musik zu machen, sagt Martin<br />

Johnson, liege in jedem selbst. Glücklich<br />

sei, wer nicht nur diesen Antrieb verspüre,<br />

sondern von ihm leben könne. Erfolg ist<br />

die Anerkennung, welche die Welt den<br />

künstlerischen Leidenschaften zollt.<br />

Martin Johnson ist nun 51 Jahre alt und<br />

blickt zurück auf ein Leben, in dem er seiner<br />

Leidenschaft treu bleiben konnte: „Ich<br />

habe nur einmal eine Arbeit gemacht, die<br />

nichts mit Musik zu<br />

tun hatte“, erzählt er.<br />

„Das war nach dem<br />

Abitur, da habe ich<br />

Getränke verkauft.“<br />

Schnell bemerkte er,<br />

dass er in seinem eigenen<br />

Metier auf einfachere<br />

Weise besseres<br />

Geld verdienen konnte: „Ich bin dann immer<br />

bei mir geblieben, ich habe mich nie<br />

verbogen“, sagt er. Und das hat funktioniert.<br />

Schon früh wusste Johnson, dass er Musiker<br />

werden wollte: „Als Kind habe ich<br />

immer gesagt, ich wolle Rechtsanwalt werden.<br />

Das war, weil unser Nachbar Rechtsanwalt<br />

war und ein freundlicher Mann.<br />

Und meine Eltern hat es gefreut. Ich war<br />

ein braver Junge.“ Ein wenig änderte sich<br />

das, als er in Tübingen die deutsche Band<br />

„Eulenspygel“ erlebte, bekannt für ihre<br />

Wird ab Oktober<br />

in Tübingen<br />

einen neuen<br />

Studiengang für<br />

Jazz und Popularmusik<br />

aufbauen<br />

GB-Foto:gb<br />

„Manmusssich<br />

selbst treu bleiben„<br />

Martin Johnson<br />

Mischung aus Progressive Rock, Jazz und<br />

aufmüpfigen Texten. An seinen soliden<br />

Grundsätzen änderte das aber nichts:<br />

Wenn man etwas macht, dann richtig – das<br />

hatten seine Eltern gesagt, daran erinnert<br />

er sich noch heute. Also übte er fleißig auf<br />

dem Klavier, spielte eine Heimorgel in<br />

Grund und Boden, beeindruckte<br />

damit<br />

schließlich auch seine<br />

Mutter, fasste Fuß in<br />

der Musikszene der<br />

frühen 1980er und<br />

spielte in regionalen<br />

Bands mit böse-satirischen<br />

Namen („Jazzbandneger“).<br />

Er lernte immer mehr Menschen<br />

kennen, die mit Musik zu tun hatten:<br />

„Ich hatte das Glück, immer Leute zu treffen,<br />

mit denen ich etwas anfangen konnte“,<br />

sagt er. Und: „Mir flogen die Hühnchen<br />

immer ins Maul, wenn ich es gebraucht<br />

habe.“ Dass all das mit viel Glück<br />

zu tun hat, ist ihm bewusst. Deshalb<br />

spricht er manchmal gerne auch von Demut:<br />

„Ein unpopuläres Wort, ich weiß.“<br />

Sein eigentlicher Antrieb ist ihm bis heute<br />

geblieben: die Bühne, das Zusammenspiel,<br />

die Interaktion, Kommunikation. „Die<br />

Freude am Miteinander“, sagt Martin<br />

Johnson, „ist für mich die Triebfeder. Mit<br />

guten Leuten auf einen Punkt zu kommen<br />

– das hat mich abhängig gemacht – körperlich<br />

und geistig. Wie eine Droge. Es<br />

macht mich so unendlich glücklich, dass<br />

ich immer und immer wieder spielen<br />

möchte, selbst wenn ich kein Geld mehr<br />

damit verdienen würde, weil ich so viel<br />

Liebe auf der Bühne erfahren habe.“<br />

Längst nimmt er nicht mehr jedes Auftrittsangebot<br />

an, manch eines verärgert<br />

ihn auch heute: „Ich spiele lieber für null<br />

Euro in einem Club, um denen ein paar<br />

Leute zu bringen“, sagt er, „als für 40 Euro<br />

anderswo. 40 Euro sind respektlos, aber<br />

null Euro – das ist eine Entscheidung.“ Mit<br />

der Musikszene wird längst schon viel<br />

Geld gemacht. Junge Musiker werden mit<br />

Versprechen abgespeist und dann stehengelassen<br />

– Martin Johnson hat es erlebt.<br />

„In meiner Generation war es so, dass wir<br />

viel gecovert haben“, erinnert er sich.<br />

„Aber die Leute, die das getan haben, sind<br />

heute alle keine Musiker mehr, die sind Gitarrenhändler<br />

geworden.“<br />

Martin Johnson hat sich zurückgezogen<br />

in sein Netzwerk aus Musikern, hält aber<br />

Kontakt zur nachwachsenden Generation:<br />

„Von der Energie her fühle ich mich wie<br />

18“, sagt er. Einen Neuanfang traut er sich<br />

also ohne weiteres zu. Und den macht er<br />

nun auch: 26 Jahre lang unterrichtete er an<br />

der Musikschule Böblingens. Er hat gekündigt,<br />

wird vom kommenden Oktober an<br />

für die Hochschule für Kirchenmusik in<br />

Antriebskraft<br />

Tübingen arbeiten. Dort wird er gemeinsam<br />

mit dem bekannten Stuttgarter Pianisten<br />

Patrick Bebelaar einen Zweig für<br />

Jazz und Popularmusik aufbauen: „Das ist<br />

ein Job, der noch einmal den ganzen Mann<br />

fordert. Das wird eine aufregende Zeit, die<br />

Karten werden neu gemischt.“ Johnson<br />

selbst ist evangelisch, unterrichtet dabei<br />

seit nun fünf Jahren auch an der Diözese<br />

Kultur-Serie<br />

„Antriebskraft“<br />

W<br />

as treibt einenKünstler an?Was verleiht<br />

ihm schöpferische, kreative<br />

Kraft? Ist es ein konkretes Vorbild, an dem<br />

man sich orientiert oder gar abarbeitet?<br />

Oder ein bestimmtes Erlebnis? Eine übergeordnete<br />

Idee, eine Vision? Oder der Wille,<br />

etwas zu verändern? Oder von allem<br />

ein wenig? Oder etwas ganz anderes? Diesen<br />

Fragen geht in den kommenden Wochen<br />

eine neue „Gäubote“-Serie nach. Sie<br />

trägt den bezeichnenden Titel „Antriebskraft“<br />

und rückt renommierte Kunstschaffende<br />

aus Herrenberg und der Umgebung<br />

und deren Wirken in den Fokus – darunter<br />

etwa Musiker, Maler, Bildhauer und Regisseure.<br />

Heute steht der 51-jährige Musiker<br />

Martin Johnson im Fokus, der schon mit<br />

vielen bekannten Kunst- und Showgrößen<br />

Erfolge feiern konnte. Natürlich können<br />

auch Sie uns gerne einen Vorschlag unterbreiten,<br />

wer Ihrer Ansicht nach gut in den<br />

Rahmen dieser Serie passen könnte. Einfach<br />

in der „Gäubote“-Redaktion unter der<br />

Telefon-Nummer (0 70 32) 95 25-212 anrufen<br />

oder an die Adresse redaktion@gaeubote.de<br />

eine E-Mail schreiben. Wir freuen<br />

uns, von Ihnen zu hören beziehungsweisezulesen!<br />

-wey-<br />

Rottenburg – Religion spielt für ihn keine<br />

große Rolle. Aber die neue Aufgabe, der<br />

Schnitt im besten Alter, das reizt ihn.<br />

Als „mfG“, die Single der Fantastischen<br />

Vier 1997 viele Wochen lang von allen Radiosendern<br />

gespielt wurde, war das für<br />

Martin Johnson auch ein persönlicher Erfolg:<br />

Als Berater und Arrangeur war er<br />

maßgeblich am Hit aus Stuttgart beteiligt.<br />

Den eigentlichen Höhepunkt seiner Laufbahn<br />

als Musiker, sagt er, erlebe er aber<br />

erst jetzt. Im Zusammenspiel mit seinem<br />

Sohn Lucas: „Er ist für mich ein Spiegel,<br />

ich vergleiche mich mit ihm und er vergleicht<br />

sich mit mir. Als ich gemerkt habe,<br />

dass da etwas wächst, nicht nur so eine<br />

Vater-Sohn-Sache, sondern etwas, das<br />

man ernst nehmen kann, dass da eine<br />

Kraft entsteht – das war der emotional<br />

größte Augenblick.“<br />

Vater und Sohn arbeiten nun sehr ernsthaft<br />

an einer gemeinsamen CD, werden<br />

darauf als Duo spielen, nur sporadisch begleitet<br />

von anderen Musikern. „Das wird<br />

für mich ein persönlicher Meilenstein“,<br />

sagt Martin Johnson. „Der Kreis schließt<br />

sich.“ Was wird auf der CD zu hören sein?<br />

„Improvisierte Musik. Keine Jazz-Standards“.<br />

Martin Johnson hatte auch das<br />

große Glück, dieses zu erfahren: „Immer,<br />

wenn ich konsequent künstlerisch gearbeitet<br />

habe, ist es ein Erfolg geworden“, sagt<br />

er. „Man muss sich selbst treu bleiben.“<br />

Hochgezüchteter Floh hüpft im Märchenland<br />

Kinostreifzug: VonSängerknaben, Märchenfigurenund Bühnenvertretern<br />

DAS MÄR-<br />

CHEN DER<br />

MÄRCHEN, Tübingen<br />

Blaue Brücke: Es ist<br />

kein Märchen, dass es auch<br />

schon vor den Gebrüdern-<br />

Grimm-Überlieferungen sagenund<br />

mythenumwobener Geschichten gegeben<br />

hat. Insbesondere der Italiener Giambattista<br />

Basile hat sich da im 17. Jahrhundert<br />

bereits verdient gemacht. Aus seinen<br />

Sammlungen bedient sich nun Regisseur<br />

Matteo Garrone („Gomorrha“), mit internationalem<br />

Cast verknüpft er Ereignisse<br />

aus drei Königreichen, in denen die Herrscher<br />

mit den Grenzen ihrer Macht konfrontiert<br />

werden. Der Teil vom hochgezüchteten<br />

Floh und einem Oger ist dabei<br />

besonders skurril. Reduziert in der Sprache<br />

setzt Garrone vor allem auf seine Bilder<br />

– und hält mit seinen Anspielungen<br />

auch der heutigen Gesellschaft einen Spiegel<br />

vor (Regie: Matteo Garrone; mit: Salma<br />

Hayek, Vincent Cassel, Toby Jones; 125<br />

Minuten; ohne Altersbeschränkung).<br />

Ausflug in eine Märchenwelt,<br />

die anders ist als bei<br />

den Gebrüdern Grimm und<br />

doch irgendwie vertraut.<br />

DER CHOR –STIMMEN DES HER-<br />

ZENS, Tübingen Museum, Stuttgart Bollwerk:<br />

Talent zu haben ist das eine, es zu<br />

fördern und zu fordern, das andere. Francois<br />

Girards Adoleszenzdrama zeigt das<br />

sehr schön. Von sich aus käme der zwölfjährige<br />

Stet, der bei seiner arg gestressten<br />

Mutter aufwächst, nie auf die Idee, in einem<br />

Chor mitzuwirken. Dann aber ist es<br />

ausgerechnet ein renommierter Knabenchor,<br />

in dem sich der kleine Rebell beweisen<br />

darf. Chorleiter ist ein strenger, aber<br />

überaus enthusiastischer Dustin Hoffman.<br />

Wie üblich bei solchen Filmen muss sich<br />

der Außenseiter gegen Streber und Neider<br />

beweisen. Als zusätzlicher moralischer<br />

Konflikt ist die Vaterbeziehung eingewoben.<br />

Wie die sich am Ende gestaltet, überrascht<br />

einerseits, wundert im Sinne Hollywood’schen<br />

Familienidylls aber auch nicht<br />

sonderlich (Regie: Francois Girard; mit:<br />

Dustin Hoffman, Garrett Wareing, Debra<br />

Winger; 103 Minuten; ohne Altersbeschränkung).<br />

Ein kleiner Rebell mit<br />

absolutem Gehör findet<br />

Aufnahme in einen Elitechor<br />

– und muss sich beweisen.<br />

STRAIGHT OUTTA COMPTON,<br />

Böblingen Bären, Sindelfingen, Tübingen<br />

Museum: Und nochmals geht’s ums Singen,<br />

allerdings auch ungleich rauer zu. Geschildert<br />

wird die „Erfindung“ des Hip-<br />

Hop. Ähnlich wie Anfang des Jahres im<br />

Film „Dessau Dancers“ über die Faszination<br />

von DDR-Burschen für das Breakdancen<br />

und die argwöhnische Beobachtung<br />

durch die ostdeutschen Aufpasser- und<br />

Moralbehörden, so kritisch hat das FBI<br />

Ende der 80er Jahre die künstlerischen<br />

Entwicklungen der dunkelhäutigen Rapper<br />

von N.W.A. (Niggaz Wiz Attitudes) beäugt.<br />

Regisseur F. Gary Gray erzählt packend<br />

von der Entdeckung und dem Werdegang<br />

von Dr. Dre, Ice Cube und dem an<br />

„Der Chor –Stimmen desHerzen“:Trailer zu diesem undnoch mehr Filmen aufwww.gaeubote.de/kino<br />

GB-Fotos: gb<br />

„Das<br />

Märchen der<br />

Märchen“:<br />

Irgendwie<br />

vertraut<br />

Aids verstorbenen Eazy-E, denen das öffentliche<br />

Spielen eines ihrer Hits vom FBI<br />

sogar schriftlich untersagt wurde. Daran<br />

gehalten haben sich die bald schon zu millionenschweren<br />

Musikern gereiften Berühmtheiten<br />

freilich nicht. Interessant an<br />

diesem Film ist auch die Besetzung von<br />

Paul Giamatti als taktierendem Manager.<br />

Ähnlich wie kürzlich erst im Film über das<br />

Beach-Boys-Mastermind Brian Wilson<br />

(„Love & Mercy“) überzeugt er als seine<br />

eigenen Interessen verfolgender und die<br />

von ihm vertretenden Musiker gegeneinander<br />

ausspielender Musikmarktstratege.<br />

Gray wirft mit seinem N.W.A. ein Denkmal<br />

setzenden Film auch einen Blick auf eine<br />

Zeit im Musikbusiness, wie man sie heute<br />

kaum mehr kennt (Regie: F. Gary Gray;<br />

mit: O’Shea Jackson Jr., Corey Hawkins,<br />

Jason Mitchell; 147 Minuten; ab zwölf Jahren).<br />

Großartiger Porträtfilm<br />

über die Erfindung des<br />

schwarzen Hip-Hop in Los<br />

Angeles.<br />

BROADWAY THERAPY, Tübingen<br />

Museum, Stuttgart Delphi: Und nochmals<br />

geht es auf die Bretter von Bühnen. Man<br />

kann diesen Film als Hommage an Billy<br />

Wilder, Frank Capra und Ernst Lubitsch<br />

sehen. Turbulente Verwicklungen, treffsichere<br />

Pointen, ordentlich Wortwitz und<br />

exzellent aufgelegte Schauspieler wie Imogen<br />

Poots als Escort-Girl mit Theaterambitionen,<br />

Owen Wilson als ihrem Kunden<br />

und späteren Regisseur sowie Quentin Tarantino<br />

als Überraschungsgast machen<br />

diesen Schauspielerfilm zu einem Vergnügen.<br />

Wie so oft, wenn da einer ein Doppelleben<br />

führt, kann das auf Dauer nicht gutgehen.<br />

Peter Bogdanovich gelingt es, seine<br />

Figuren auf leichte Weise aufs Glatteis zu<br />

führen, sie in Fallen tappen und darin zappeln<br />

zu lassen. Kurzweilig und witzig (Regie:<br />

Peter Bogdanovich; mit: Owen Wilson,<br />

Imogen Poots, Rhys Ifans; 94 Minuten; ab<br />

sechs Jahren).<br />

Stark besetzte Komödie,<br />

die sich als Hommage an<br />

frühe Meister ihres Faches<br />

versteht.<br />

AUSSERDEM NEU INDEN KINOS:<br />

„Frank“ (Stuttgart Delphi), „Hitman:<br />

Agent 47“ (Böblingen Metropol, Sindelfingen,<br />

Tübingen Blaue Brücke; Corso Vaihingen<br />

OV), „Lilien im Winter – La Bohème<br />

am Kap“ (Stuttgart Delphi), „Staatsdiener“<br />

(Stuttgart Bollwerk), „We are your<br />

friends“ (Sindelfingen).<br />

WEITERHIN EMPFEHLENSWERT:<br />

„Amy – The girl behind the name“ (Tübingen<br />

Atelier; Corso Vaihingen OV ab Montag),<br />

„Boy 7“ (Böblingen Bären), „Den<br />

Menschen so fern“ (Rottenburg Waldhorn),<br />

„Learning to drive“ (Tübingen Museum),<br />

„Slow West“ (Tübingen Museum), „Taxi<br />

Teheran“ (Rottenburg Waldhorn, Tübingen<br />

Arsenal), „Victoria“ (Tübingen Arsenal).<br />

THOMAS VOLKMANN<br />

● formidabel ● akzeptabel ● miserabel


Lokales Freitag, 28. August <strong>2015</strong> 17<br />

Naldo hebt<br />

Fahrpreise an<br />

Kreis Böblingen –Der Naldo-Aufsichtsrat<br />

hat beschlossen, den Tarif<br />

zum 1. Januar um durchschnittlich 2,5<br />

Prozent zu erhöhen, wie es in einer<br />

Pressemitteilung heißt.<br />

„Allerdings war den Verantwortlichen<br />

wichtig, dass die Einzelfahrscheine und<br />

Tagestickets auf kurzen Strecken, also in<br />

den Stadttarifen und in der Preisstufe 1,<br />

nicht erhöht werden“, teilt Naldo-Geschäftsführer<br />

Dieter Pfeffer mit. Die Tariferhöhung<br />

versuche der Verbund „so maßvoll<br />

wie möglich vorzunehmen“ und wäge<br />

insbesondere die Marktverträglichkeit<br />

sorgfältig ab. Daher würden die Fahrkarten<br />

des Gelegenheitsverkehrs um durchschnittlich<br />

1,8 Prozent und die des Berufsverkehrs<br />

um 2,7 Prozent erhöht. Leider<br />

mache sich der permanente Rückgang der<br />

Schüler spürbar bemerkbar. Daher müssten<br />

bei gleichbleibenden Kosten in der<br />

Schülerbeförderung die Schülermonatskarten<br />

überdurchschnittlich erhöht werden,<br />

um 2,7 Prozent Mehreinnahmen zu erzielen,<br />

nämlich 3,7 Prozent in der Preisstufe<br />

1 und 4,2 Prozent in den restlichen<br />

Preisstufen.<br />

Gesellschafter des Verkehrsverbundes<br />

Naldo sind die vier Verbund-Landkreise<br />

sowie die 48 Verkehrsunternehmen der Region<br />

mit jeweils 50 Prozent Gesellschaftsanteilen.<br />

Gemeinsam entscheiden sie jährlich<br />

im Sommer über die Weiterentwicklung<br />

des Naldo-Tarifs unter Berücksichtigung<br />

der Kosten- und Ertragsentwicklung.<br />

„Schwarzfahren geht zulasten unserer ehrlichen<br />

Fahrgäste, die ihre Fahrkarten regulär<br />

kaufen. Daher hat Naldo zum 1. Juli<br />

das erhöhte Beförderungsentgelt, das fällig<br />

wird, wenn Kunden ohne gültigen Fahrschein<br />

unterwegs sind, von 40 auf 60 Euro<br />

erhöht. Naldo versucht damit und mit verstärkten<br />

Kontrollen Fahrgeldausfälle<br />

durch Schwarzfahrer zu verringern“, erklärte<br />

Geschäftsführer Dieter Pfeffer. -gb-<br />

Entgegenkommenden<br />

Radfahrer wohl übersehen<br />

Sindelfingen –Leichte Verletzungen erlitt<br />

ein 37-jähriger Radfahrer, als er am Mittwoch<br />

gegen 8.45 Uhr in der Schwertstraße<br />

in Sindelfingen in einen Verkehrsunfall<br />

verwickelt wurde. Der 31 Jahre alte Lenker<br />

eines Chevrolet beabsichtigte, nach<br />

links in die Tilsiter Straße abzubiegen.<br />

Vermutlich übersah er den Radler, so dass<br />

beide zusammenstießen und der 37-Jährige<br />

stürzte. Der Chevrolet war nicht mehr<br />

fahrbereit. Die Höhe des entstandenen<br />

Sachschadens konnte noch nicht beziffert<br />

werden, heißt esimPolizeibericht. -pb-<br />

Mercedes zerkratzt<br />

und aus dem Staub gemacht<br />

Öschelbronn – Einen Sachschaden über<br />

etwa 1 000 Euro hinterließ ein bislang Unbekannter<br />

am Mittwoch zwischen 20.20<br />

Uhr und 22.10 Uhr an einem Mercedes, der<br />

im Schlehenweg in Öschelbronn abgestellt<br />

war. Der Unbekannte zerkratzte die Fahrerseite<br />

und machte sich anschließend davon.<br />

Zeugen werden gebeten, sich mit dem<br />

Polizeiposten Gäu unter (0 70 32) 95 49 10<br />

in Verbindung zu setzen.<br />

-pb-<br />

Stein auf Stein<br />

Familien-Tour: Eintrittskarten fürs Legoland<br />

D<br />

ass man mit den kleinen, bunten Lego-Steinchen<br />

mehr anstellen kann,<br />

als sie nur aufeinanderzusetzen, das<br />

beweist spätestens ein Besuch des Legolandes<br />

im bayerischen Günzburg. In verschiedene<br />

Themenbereiche unterteilt, widmet<br />

sich der Park den unterschiedlichsten<br />

Facetten kindlicher Fantasiewelten – mittendrin<br />

natürlich die kleinen Steinchen,<br />

zusammengesetzt zu Wesen, Pflanzen und<br />

Gebäuden verschiedenster<br />

Ausführung.<br />

Dreimal vier<br />

Eintrittskarten verlost<br />

der „Gäubote“<br />

aktuell im Rahmen<br />

seiner großen Sommerferien-Verlosungsaktion<br />

„Familien-Tour“.<br />

Versteckt im Lego-Dschungel<br />

liegt<br />

das Land der Abenteuer,<br />

in dem sich<br />

Elefanten, Giraffen<br />

und Gorillas tummeln.<br />

In Lebensgröße<br />

aus Lego erbaut,<br />

warten sie darauf,<br />

während einer Safari-Tour<br />

entdeckt<br />

zu werden. Bequem<br />

übers Wasser<br />

schaukeln Groß und<br />

Klein bei der „Kanu-Xpedition“,<br />

etwas<br />

wilder geht es<br />

hingegen bei der<br />

„Dschungel-Xpedition“<br />

zu. Durch den<br />

Regenwald führt<br />

diese bis auf die<br />

Spitze eines Vulkans,<br />

der Weg zurück<br />

in sicheres<br />

Terrain wird über<br />

eine zwölf Meter<br />

lange Wasserrutsche<br />

passiert.<br />

Abenteuer in<br />

längst vergangene<br />

Zeiten werden hingegen<br />

im Land der<br />

Ritter wieder lebendig<br />

– nur einen<br />

Steinwurf vom<br />

Abenteuerland entfernt.<br />

Eine Hängebrücke<br />

bildet den<br />

Übergang zwischen<br />

Gegenwart und<br />

Vergangenheit, hinein<br />

in eine große<br />

Burg. Hier können<br />

die kleinen Ritter<br />

und Burgfräuleins<br />

auf rasante Drachenjagd<br />

gehen<br />

oder ihre Fertigkeiten<br />

im Ritterturnier<br />

verbessern. Auf ei-<br />

Familien-Tour<br />

nem Lego-Pferd<br />

wird ein Parcours<br />

gemeistert, vorbei an Rittern, die nur darauf<br />

warten, die Kleinen herauszufordern.<br />

Weniger rasant, dafür nicht minder spannend,<br />

geht es bei der Goldsuche zu, gefundenes<br />

Edelmetall kann gegen eine Münze<br />

aus echtem Legoland-Gold getauscht werden.<br />

Auch die Schurken der Weltmeere liegen<br />

mit ihren Schiffen in Günzburg vor Anker.<br />

Das Land der Piraten lädt die kleinen Ent-<br />

Urlaub auf „Balkonien“ angesagt? Auch<br />

wer in den Sommerferien nicht groß<br />

wegfährt, kann etwas erleben! Der<br />

„Gäubote“ verlost im Rahmen seiner<br />

„Familien-Tour“ fast täglich lohnende<br />

Ausflugsziele für Eltern und Kinder. Jedes<br />

Mal gibt es Tickets zu gewinnen.<br />

Die ersten beiden, die heute ab 14 Uhr<br />

unter der Nummer<br />

(0 70 32) 95 25-2<strong>08</strong><br />

durchkommen, bekommen jeweils vier<br />

Tickets für das Legoland bei Günzburg.<br />

Ein weiteres Päckchen ist auf der<br />

„Gäubote“-Homepage unter<br />

www.gaeubote.de<br />

zu haben. Bewerbungsschluss: heute<br />

um 15 Uhr. Die Online-Gewinner werden<br />

benachrichtigt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Jeweils ein Familienticket<br />

für das Steiff-Museum in Giengen<br />

an der Brenz haben gewonnen: Thomas<br />

Kaltenecker, Anita Wanner (Affstätt),<br />

Renate Aicheler (Ammerbuch),<br />

Ulrike Biehl, Harald Frey, Erwin Kuppel,<br />

Julia Neugebauer, Helmut Schmid<br />

(Bondorf), Diana Marquardt (Deckenpfronn),<br />

Herta Muschko (Ergenzingen),<br />

Edith Brodbeck, Edith Czurgel, Lukas<br />

Gohl, Gerd Klein, Thomas Ungermann<br />

(Gärtringen), Horst Roßmann, Franziska<br />

Schubert (Gäufelden), Erwin Franz<br />

(Gültstein), Lena Bräuning (Haslach),<br />

Andreas Decke, Sven Dietz, Elke Keller,<br />

Christina Koch, Juan Michael<br />

Krauss, Lea Lang, Peggy Löhmann,<br />

Marcel Nüßle, Friederike Piesch, Katja<br />

Rettensberger, Carola Riveros, Philip<br />

Salmen, Anita Salmon, Manuela Sebastian,<br />

Simone Sohmer (Herrenberg),<br />

Kurt Hornauer, Jeannette Pfeiffer, Lili<br />

Reichart, Rolf Spengler (Jettingen),<br />

Eva-Maria Tschmelak (Kuppingen),<br />

Heidi Benzenhöfer (Mönchberg), Franz<br />

Sindlinger, Kim Trefz (Mötzingen),<br />

Hans Beck (Nebringen), Cathrin Hägenläuer,<br />

Emily Hörhammer, Ralf Pany,<br />

Karin Wille (Nufringen), Isolde Jonas,<br />

Markus Maier (Rohrau) und Tanja Wolesak<br />

(Tailfingen). Herzlichen Glückwunsch!<br />

decker ein, ihre Kletterkünste unter Beweis<br />

zu stellen oder die eigene Tauglichkeit<br />

zum Seeräuber zu testen. Die Piratenschule<br />

stellt zudem eine riesige Schiffschaukel,<br />

die ihre Passagiere garantiert<br />

seefest macht. Doch nicht nur den Luftraum<br />

machen die kleinen Piraten unsicher,<br />

stilecht segeln sie auf dem Wasser neuen<br />

Abenteuern entgegen, vorbei an gesunkenen<br />

Schiffen und Seeräubern.<br />

Imagination nennt<br />

sich jener Bereich<br />

des Parks, der insbesondere<br />

darauf<br />

angelegt ist, die eigene<br />

Kreativität<br />

und Fantasie zu<br />

fördern. Ein 65 Meter<br />

hoher Aussichtsturm<br />

garantiert<br />

einen Rundumblick<br />

über den<br />

Park und die nahe<br />

Umgebung –<br />

schwindelfrei zu<br />

sein hat hier oberste<br />

Priorität. Und<br />

wenn die Sonne das<br />

Thermometer erneut<br />

zu Höchstleistungen<br />

treibt, lockt<br />

in diesem Bereich<br />

eine riesige Wasser-Spiele-Arena,<br />

die für die nötige<br />

Abkühlung sorgt.<br />

Erst seit diesem<br />

Jahr mit im Programm<br />

ist die Lego<br />

City Polizeistation,<br />

welche die Besucher<br />

auf Verbrecherjagd<br />

schickt.<br />

Ein Spiegellabyrinth<br />

und Laserschranken<br />

bilden<br />

die zu überwindenden<br />

Hindernisse,<br />

die Lego City wartet<br />

indes darauf, ihre<br />

endgültige Gestalt<br />

anzunehmen.<br />

Darüber hinaus<br />

bietet das Legoland<br />

eine ganze Reihe an<br />

Attraktionen, die<br />

auch bei schlechtem<br />

Wetter trockenen<br />

Fußes zu entdecken<br />

sind. So eröffnet eine<br />

Unterwasserwelt<br />

faszinierende Einblicke<br />

in das Leben<br />

auf dem Meeresgrund,<br />

2 000 Fische<br />

und eine Million<br />

Legosteinchen säumen<br />

den Weg bis<br />

hin zur sagenumwobenen<br />

Stadt Atlantis.<br />

Vom Wasser<br />

umgeben, führt der<br />

Weg durch einen<br />

acht Meter langen Glastunnel, in dem die<br />

Meeresbewohner über den Köpfen der Besucher<br />

hinweggleiten. Zurück zu den Anfängen<br />

geht es hingegen in der Lego-Fabrik,<br />

denn hier werden die kleinen Steine<br />

vor den Augen der Besucher produziert.<br />

CHRISTIANE HORNUNG<br />

■ Weitere Informationen gibt es im Internet<br />

unter www.legoland.de<br />

Da steht einer kopf: Die kleinen Bausteinchen stehen im Mittelpunkt des Legolandes<br />

in Günzburg<br />

GB-Foto:gb<br />

60 Plätze für Patienten<br />

KreisBöblingen: Baustartfür neues Dialysezentrum<br />

Auf dem Gelände der Parkstadt Ost auf<br />

dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen<br />

beginnen in Kürze die Bauarbeiten für<br />

das neue Dialysezentrum der gemeinnützigen<br />

Stiftung Patienten-Heimversorgung<br />

(PHV). Kürzlich nun wurde der<br />

Baustart mit einem symbolischen ersten<br />

Spatenstich schon einmal eingeläutet.<br />

Insgesamt 60 Behandlungsplätze werden<br />

ab Oktober des kommenden Jahres in dem<br />

dreistöckig geplanten Gebäude für die<br />

Versorgung dialysepflichtiger Patienten<br />

zur Verfügung stehen. Das neue Zentrum<br />

wird das bisherige Dialysezentrum der<br />

PHV in der Mercedesstraße 19 in Sindelfingen<br />

ersetzen, das aufgrund steigender<br />

Patientenzahlen über die Jahre zu klein<br />

geworden ist. Über sechs Millionen Euro<br />

investiert die Stiftung in Bau und Ausstattung<br />

des neuen, rund 2 200 Quadratmeter<br />

großen Zentrums.<br />

Weiterer Umzug<br />

Gemeinsam mit dem Dialysezentrum<br />

wird auch das Nephrologische Zentrum<br />

der Fachärzte Dr. Björn Friedrich, Dr. Andrea<br />

Fritz-Schudde, Dr. Irene Grünwald,<br />

Dr. Richard Storkenmaier, Dr. Konrad<br />

Teuffel und Dr. Jens Wilhelm in das neue<br />

Gebäude ziehen. Storkenmaier, der das<br />

Dialysezentrum gemeinsam mit seinen<br />

Kollegen ärztlich leitet, freut sich bereits<br />

auf die neuen Behandlungsräume: „Aus<br />

ärztlicher und pflegerischer Sicht können<br />

wir andiesem neuen Standort ein modernes<br />

und maßgeschneidertes Raumkonzept<br />

umsetzen, bei dem die bestmögliche Betreuung<br />

unserer Patienten im Mittelpunkt<br />

steht.“<br />

Standort „ideal geeignet“<br />

Christian Gangl, Erster Bürgermeister<br />

der Stadt Sindelfingen, und Wolfgang<br />

Lützner, Oberbürgermeister der Stadt<br />

Böblingen und Verbandsvorsitzender des<br />

Zweckverbands Flugfeld, betonten beim<br />

Spatenstich, dass das neue Zentrum für<br />

Nieren- und Hochdruckerkrankungen die<br />

Region als Gesundheitsstandort weiter<br />

stärkt. „Die Erfahrungen mit dem voll belegten<br />

Gesundheitszentrum ’Medicum’ zeigen,<br />

dass sich das Flugfeld – unter anderem<br />

durch die moderne Infrastruktur und<br />

zentrale Lage – als Standort für medizinische<br />

Versorgungsangebote ideal eignet“,<br />

wird Peter Brenner, Geschäftsführer des<br />

Zweckverbands, in einer Pressemitteilung<br />

zitiert.<br />

88 Zentren in Deutschland<br />

Die gemeinnützige Stiftung PHV mit<br />

Sitz in Bad Homburg versorge seit mehr<br />

als 40 Jahren dialysepflichtige Patienten,<br />

wie es weiter heißt. Mit 88 Zentren gehöre<br />

sie zu den führenden Anbietern in<br />

Deutschland. In Kooperation mit Fachärzten<br />

für Nephrologie versorgten 1 900<br />

PHV-Mitarbeiter über 6 800 Dialysepatienten<br />

in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Im Landkreis Böblingen sei die<br />

PHV seit 1981 mit einem Dialysezentrum<br />

in Sindelfingen sowie seit den 1990er Jahren<br />

auch mit jeweils einem Dialysezentrum<br />

in Leonberg und Herrenberg präsent, die<br />

sie gemeinsam mit den Fachärzten Dres.<br />

Friedrich, Fritz-Schudde, Grünwald, Storkenmaier,<br />

Teuffel, Wilhelm betreibe. -gb-<br />

SCHUHPARADIES<br />

Änderungsschneiderei<br />

HEIKEDRISSNER<br />

Schlüsseldienst<br />

Angelshop<br />

DER LADEN HATWAS<br />

vodafone<br />

Die Friseure<br />

Elena & Armin<br />

Die Herrenberger Zeitung<br />

Selfservice<br />

Herrenberg<br />

Denk mit –<br />

„LOKAL“ gekauft<br />

vor Ort<br />

beim stationären<br />

Fachgeschäft


18 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />

Lokales<br />

Ein ganzes Paket voller Sorgen<br />

Sindelfingen: Wirtschaftsminister Nils Schmid zu Besuch beider RASReinhardtMaschinenbau GmbH<br />

Erst schien es so, als würden aus dem<br />

Besuch von Finanz- und Wirtschaftsminister<br />

Nils Schmid bei der RAS Reinhardt<br />

Maschinenbau in Sindelfingen<br />

90 vergnügliche Minuten werden.<br />

Doch am Ende hatte der Superminister<br />

ein dickes Bündel Sorgen von den<br />

RAS-Geschäftsführern Rainer und Willy<br />

Stahl, von der IHK-Bezirkskammer<br />

Böblingen und vom Sindelfinger SPD-<br />

Chef Joachim Klenk im Gepäck.<br />

VonKarlheinz Reichert<br />

Was ihr Unternehmen angeht, hörte der<br />

Minister von Rainer und Willy Stahl kein<br />

Wort der Klage. Das Unternehmen mit 230<br />

Beschäftigten am Stammsitz in Sindelfingen<br />

und im Produktionswerk Effringen erreichte<br />

zuletzt einen Jahresumsatz von 35<br />

Millionen Euro. 80 Prozent der Blechbearbeitungsmaschinen,<br />

die RAS etwa für Hersteller<br />

von Aufzügen oder Wäschereimaschinen,<br />

Apparatebauer oder auch für die<br />

Industrie entwickelt und produziert, gehen<br />

ins Ausland. RAS exportiert in 50 Länder.<br />

Hauptabnehmer sind die Firmen in den<br />

USA. Die wichtigsten Kunden in Europa –<br />

ohne Deutschland – sitzen in Italien, England,<br />

Norwegen und Schweden. Russland,<br />

so Willy Stahl, habe aufgrund der Schwäche<br />

des Rubels „fürchterlich abgebaut“.<br />

Der Markt in Brasilien sei „tot“ und Geschäfte<br />

mit Argentinien würden wegen der<br />

hohen Auflagen „keinen Spaß“ machen.<br />

„China“, so Willy Stahl, „ist dagegen<br />

stark im Kommen.“ Dass dort die Wirtschaft<br />

schwächele, sei bei RAS nicht zu<br />

spüren: „Für uns geht es dort ständig bergauf.“<br />

Auch die Frage nach den dortigen<br />

Raubkopierern beantwortet Stahl locker:<br />

„Man muss natürlich wachsam sein. Aber<br />

wenn man technisch vorne ist, hat man<br />

wenig zu befürchten. Außerdem sind wir<br />

in einer Nische unterwegs. Wenn ich etwas<br />

kopieren würde, würde ich mir etwas aussuchen,<br />

wo man große Stückzahlen absetzen<br />

kann, ohne dass man dafür eine ausführliche<br />

Beratung braucht.“<br />

Ausbaubar sei noch der Absatz im Nahen<br />

Osten. Die Türkei, erklärte Willy Stahl<br />

auf Nachfrage von Nils Schmid, sei ein<br />

Sonderfall: „Die Türkei ist für uns wichtig.“<br />

Doch Geschäfte dort seien eine Mentalitätsfrage.<br />

Während man meist erst mal<br />

über die Technik und dann über den Preis<br />

rede, sei das bei türkischen Firmen umgekehrt:<br />

„Wenn man nicht beim Grüß-Gott-<br />

Projekt Viehweide wird<br />

mit 49 800 Euro gefördert<br />

Kreis Böblingen – Im Rahmen des erstmals<br />

ausgeschriebenen Städtebauförderungsprogramms<br />

für nichtintensive Projekte<br />

fördert das Land das Projekt Viehweide<br />

in Sindelfingen mit 49 800 Euro. Die Viehweide<br />

ist bereits seit 2007 im Programm<br />

„Soziale Stadt“ aufgenommen. Die neue<br />

Projektförderung sieht mehre Einzelmaßnahmen<br />

vor: die Stärkung des sozialen Miteinanders<br />

durch gruppenübergreifende und<br />

identitätsstiftende Projekte, Aktionen und<br />

Runde Tische, die Förderung der Teilhabe<br />

älterer Menschen durch Seniorencafés,<br />

Sportangebote zur Sturzprävention<br />

und soziale Beratung, und drittens die<br />

Stärkung der Integration durch mehr interkulturellen<br />

Austausch und Brückenbauer<br />

zu kulturellen Gemeinschaften. „Ich freue<br />

mich, dass von den 20 Projekten landesweit<br />

ein Projekt aus meinem Wahlkreis unterstützt<br />

wird. Das Projekt verbessert den sozialen<br />

Zusammenhalt und die Integration<br />

vor Ort, indem bewusst Kinder und<br />

Jugendliche in ihrer Freizeit, Migranten bei<br />

der Integration in die Gesellschaft und ältere<br />

Menschen zur Teilhabe am Leben im<br />

Quartier unterstützt werden. Dies wirkt<br />

sich auf die ganze Stadt positiv aus“, erklärt<br />

der SPD-Landtagsabgeordnete Florian<br />

Wahl in einer Pressemitteilung. -gb-<br />

Auf Informationstour bei RAS (von links): Joachim Klenk, Marion Oker, Nils Schmid, Andreas Hadler, Florian Wahl sowie<br />

die beidenRAS-GeschäftsführerWilly undRainer Stahl<br />

GB-Foto:Reichert<br />

„Biete unsere Streuobstwiese an – alte,<br />

herrlich schmeckende Apfelsorten…“,<br />

„Biete Wiese zur Beweidung für Schafe“<br />

oder „Suche Walnuss-Baum zum<br />

Ernten“ – die einen können oder wollen<br />

die eigenen Bäume nicht mehr<br />

pflegen und ernten, die anderen hätten<br />

gern die Möglichkeit dazu. Auf der<br />

Internetplattform unter der Adresse<br />

www.streuobstwiesen-boerse.de kommen<br />

alle zusammen.<br />

Handschlag den Rabatt nennt, ist das Gespräch<br />

schon beendet.“ Deshalb mache<br />

RAS dort die Geschäfte nicht selbst, sondern<br />

über Vertretungen. Damit war für<br />

den Minister, nach der Unternehmenspräsentation<br />

durch Rainer Stahl und einem<br />

Rundgang durch die Montagehalle in Sindelfingen,<br />

der angenehmere Teil seines Besuchs<br />

zu Ende.<br />

RAS hat eine Ausbildungsquote von<br />

zwölf Prozent. Ausgebildet werden zusammen<br />

mit der Dualen Hochschule Maschinenbauer<br />

und Informatiker sowie Industriemechaniker.<br />

Da ist die Schulausbildung<br />

wichtig. „Die Gemeinschaftsschule<br />

sehe ich kritisch“, sagte Willy Stahl, „da<br />

werfen wir alles zusammen und die Lehrer<br />

sollen trotzdem eine Differenzierung zustande<br />

bringen.“ Schmied hielt dagegen:<br />

„Die Dreigliedrigkeit hat getäuscht. Auch<br />

da gab es Unterschiede innerhalb der<br />

Klassen.“<br />

Einigkeit, auch mit IHK-Präsident Andreas<br />

Hadler und Marion Oker, Leitende<br />

Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer<br />

Böblingen, herrschte beim Ziel, das<br />

Schmid formulierte: „Wir müssen es schaffen,<br />

dass wir genügend Schüler für das<br />

Duale System bekommen. Inzwischen haben<br />

wir einen Drang zur Hochschulbildung.<br />

Das zu brechen ist der entscheidende<br />

Punkt.“ Deshalb werde die Landesregierung<br />

an allen weiterführenden Schulen<br />

das Fach Wirtschaft und Berufsorientierung<br />

einführen und darauf drängen, dass<br />

sich die Gymnasien für eine Berufsausbildung<br />

öffnen. Insbesondere bei den beruflichen<br />

Gymnasien gebe es hier Potenzial.<br />

Joachim Klenk sprach das Thema Ausbau<br />

der A 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen<br />

samt Deckel an: „Warum geschieht<br />

da nichts?“ Der Böblinger SPD-<br />

Landtagsabgeordnete Florian Wahl ergänzte:<br />

„So kann man<br />

mit der Bevölkerung<br />

nicht umgehen.“ Andreas<br />

Hadler: „Wir<br />

brauchen auch eine<br />

Verbesserung für den<br />

Mittelstand und die<br />

Industrie.“ Nils<br />

Schmid antwortete:<br />

„Auch für mich ist unverständlich,<br />

warum<br />

der Ausbau auf die<br />

lange Bank geschoben<br />

wird. Ich werde noch<br />

„Wirmüssenes<br />

schaffen, dass wir<br />

genügend Schüler für<br />

das Duale System<br />

bekommen„<br />

Nils Schmid<br />

einmal nachfassen,<br />

was es mit dem fehlenden Gesehen-Vermerk<br />

auf sich hat.“<br />

Hadler monierte die lückenhafte Breitband-<br />

und Mobilfunkversorgung. Willy<br />

Stahl stellte dazu fest, dass es bei der<br />

Fahrt von Stuttgart nach München auf einem<br />

Drittel der Strecke keine Datenverbindung<br />

gebe: „Das ist in Europa in jedem<br />

Land besser.“ Schmid versicherte, er werde<br />

sich das genau anschauen. Das sei zwar<br />

ein Thema des Bundes, aber er wolle sich<br />

dem annehmen.<br />

Bei der Flüchtlingsdiskussion, so<br />

Schmid, müsse man davon wegkommen,<br />

nur über die Probleme mit der Unterbringung<br />

zu reden. Man müsse auch das Potenzial<br />

für die Wirtschaft sehen, auch wenn<br />

man dieses andererseits<br />

nicht überschätzen<br />

dürfe. Marion<br />

Oker erinnerte dabei<br />

an die IHK-Umfrage,<br />

nach der viele Unternehmen<br />

bereit seien,<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätze<br />

zur Verfügung<br />

zu stellen. Oker:<br />

„Aber die Unternehmen<br />

brauchen Planungssicherheit.“<br />

Das<br />

nun beschlossene Bleiberecht<br />

für unter 21-<br />

Jährige während der Ausbildung sei zu<br />

wenig. Schmid stellte sich in diesem Punkt<br />

auf die Seite der Unternehmen: „Ich bin<br />

für ein Bleiberecht auch für die Zeit danach.“<br />

Das sei aber in der Berliner Koalition<br />

nicht durchsetzbar gewesen.<br />

Kein Mundraub, sondern Diebstahl<br />

KreisBöblingen: Auf www.streuobstwiesen-boerse.deObstbäume anbieten<br />

Baden-Württemberg stehe besonders in<br />

der Verantwortung, wenn es darum geht,<br />

die Streuobstwiesen als landschaftsbildprägenden<br />

Naturraum zu erhalten und<br />

nachhaltig zu schützen, teilt das Böblinger<br />

Landratsamt in einer Pressemeldung mit.<br />

Zum größten Teil seien die Wiesen im Privatbesitz,<br />

und mancher Eigentümer nicht<br />

mehr in der Lage, die Früchte zu ernten,<br />

die Wiese zu mähen oder den erforderlichen<br />

Baumschnitt zu machen – kurz gesagt:<br />

die Wiese instand zu halten und so<br />

dafür zu sorgen, dass diese einzigartigen<br />

Biotope langfristig erhalten werden können.<br />

Andere aber hätten gerne die Möglichkeit<br />

oder würden auch nur einfach<br />

gern ernten und das Streuobst sinnvoll<br />

nutzen.<br />

Eigentümer auf jeden Fall fragen<br />

„Wichtig ist, dass der Eigentümer vorher<br />

gefragt wird“, mahnt Manfred Nuber von<br />

der Fachberatungsstelle Obst- und Gartenbau<br />

im Landratsamt Böblingen. Das sei<br />

zwar nicht immer ganz einfach, aber zwingend<br />

erforderlich. „Gerade zum Brennen<br />

muss das Obst vollreif sein und bleibt daher<br />

lange am Baum hängen; da denkt sich<br />

mancher schnell, der Eigentümer habe<br />

kein Interesse“, so Nuber weiter. Immer<br />

wieder komme es vor, dass Früchte aufgesammelt<br />

würden oder der Baum gar geschüttelt<br />

werde, wo ein Eigentümer ganz<br />

bewusst noch nicht selbst aktiv geworden<br />

sei, weil dieser seine Früchte eben erst mit<br />

der kompletten Reife verwerten möchte.<br />

Den vielzitierten Begriff des Mundraubs<br />

gebe es nicht, wie Manfred Nuber betont.<br />

„Es handelt sich in jedem Fall um Diebstahl<br />

und damit um eine Straftat.“ Und<br />

wenn Internetseiten wie mundraub.org auf<br />

scheinbar „herrenlose Wiesen“ aufmerksam<br />

machen, müsse auch dort zunächst<br />

einmal ein Eigentümer ermittelt und gefragt<br />

werden. Und es gebe auch kein Datum,<br />

ab dem Obst geerntet werden darf –<br />

auch das sei ein Relikt längst vergessener<br />

Zeiten, das nie in eine offizielle Rechtsprechung<br />

übernommen worden sei, aber in<br />

vielen Köpfen herumgeistere. Am besten<br />

also das sichere Angebot der Streuobstwiesenbörse<br />

nutzen.<br />

-gb-<br />

■ Nähere Informationen gibt es im Internet<br />

unter www.streuobstwiesen-boerse.de<br />

oder postalisch beim Landratsamt Böblingen,<br />

Fachberatungsstelle Obst- und Gartenbau,<br />

Parkstraße 1, 71034 Böblingen<br />

oder telefonisch unter der Nummer<br />

(0 70 31) 6 63-23 80.<br />

Notizblock<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

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●<br />

●<br />

●<br />

Vom Schliffkopf<br />

nach Baiersbronn<br />

Gärtringen –Der Gärtringer Schwarzwaldverein<br />

unternimmt am kommen-<br />

●<br />

●<br />

● den Sonntag, 30. August, eine Tageswanderung.<br />

●<br />

●<br />

Unter dem Titel „Auf der<br />

●<br />

●<br />

Murgleiter“ geht’s vom Schliffkopf<br />

●<br />

nach Baiersbronn. Treffpunkt ist um<br />

●<br />

● 9.30 Uhr am Gärtringer Rathaus. Danach<br />

fahren die Teilnehmer mit dem<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Bus in den Schwarzwald, erklimmen<br />

●<br />

● den Schliffkopf – mit 1 055 Metern<br />

●<br />

● höchster Punkt der Wanderung –, ehe<br />

●<br />

die Route parallel zum Flüsschen<br />

●<br />

● Rechtsmurg nach Baiersbronn führt.<br />

●<br />

● Weitere Informationen bei Gaby Kost<br />

●<br />

unter (0 70 34) 2 63 59 oder bei Gisbert<br />

●<br />

● Faubel, (0 70 34) 99 20 77. -gb-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Sandmühle und<br />

Alte Schmiede öffnen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Rohrau –Die Sandmühle und die Alte<br />

Schmiede in Rohrau bieten einen wertvollen<br />

Beitrag zur Heimatgeschichte<br />

●<br />

●<br />

● des Ortes. Die beiden kleinen Steingebäude,<br />

●<br />

●<br />

die sich versteckt hinter den<br />

●<br />

●<br />

Gebäuden der Ecke Gärtringer-/Hildrizhauser<br />

Straße befinden, legen vom<br />

●<br />

●<br />

● beschwerlichen Leben der Sandbauern<br />

●<br />

● und Handwerker des 19. und beginnenden<br />

20. Jahrhunderts deutlich<br />

●<br />

●<br />

● Zeugnis ab. Die Sandmühle und die<br />

●<br />

● Schmiede werden am Sonntag, 30. August,<br />

von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet<br />

●<br />

●<br />

● sein. Interessierte Gruppen können<br />

●<br />

● auch außerhalb dieser Öffnungszeiten<br />

●<br />

●<br />

nach Voranmeldung auf dem Rathaus<br />

● Rohrau, Telefon (0 70 34) 2 10 94, das<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Museumsensemble besichtigen. -gb-<br />

●<br />

●<br />

● Zuchtschau der<br />

●<br />

●<br />

● Friesenpferde in Bondorf<br />

●<br />

●<br />

● Bondorf – Der deutsche Friesenpferdezuchtverband<br />

veranstaltet am Sonn-<br />

●<br />

●<br />

● tag, 30. August, die Friesenpferdezuchtschau<br />

●<br />

●<br />

in Bondorf. Um 10 Uhr be-<br />

●<br />

● ginnt das Tagesprogramm auf der<br />

●<br />

Reitanlage Hof Hiller. Der Eintritt ist<br />

●<br />

● frei.<br />

-jkl-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Herrentour<br />

●<br />

●<br />

● des Schwarzwaldvereins<br />

●<br />

●<br />

● Gültlingen – Die Herrentour des<br />

●<br />

● Schwarzwaldvereins Gültlingen führt<br />

●<br />

am Sonntag, 6. September, nach Oberschwaben<br />

in den Raum Bad Schussen-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● ried. Abfahrt mit dem Bus in der Ortsmitte<br />

ist um 9.30 Uhr. Erstes Ziel ist<br />

●<br />

●<br />

● das Museumsdorf Kürnbach, nach dessen<br />

●<br />

●<br />

Besichtigung geht’s nach Bad<br />

●<br />

●<br />

Schussenried in die Brauerei. Nach einer<br />

Stärkung im großen Biergarten be-<br />

●<br />

●<br />

● steht die Möglichkeit, Deutschlands<br />

●<br />

● erstes Bierkrugmuseum zu besichtigen.<br />

●<br />

Wegen der Busgröße ist zu dieser Veranstaltung<br />

eine Anmeldung bis zum 2.<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● September beim Organisator Albrecht<br />

●<br />

Bacher, (0 70 35) 79 44, oder E-Mail<br />

●<br />

● al-sibacher@gmx.de, erforderlich. -gb-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Flugtag auf<br />

●<br />

●<br />

● dem Wächterberg<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Sulz –Die Flugsportvereinigung (FSV)<br />

Wächterberg veranstaltet ihren Flugtag<br />

auf dem Fluggelände bei Sulz. Be-<br />

●<br />

●<br />

● ginn ist am Samstag, 29. August, um 14<br />

●<br />

● Uhr. Es werden im Rahmen vom Fahrzeug-Oldtimertreffen<br />

auch am Sonntag<br />

●<br />

●<br />

● Autos, Motorräder und Traktoren aus<br />

●<br />

● den 30er bis 80er Jahren zu sehen sein.<br />

●<br />

● An beiden Tagen werden auch Rundflüge<br />

in verschiedenen Flugzeugen so-<br />

●<br />

●<br />

● wie im Hubschrauber angeboten. Beim<br />

●<br />

● großen Flugspektakel ab 14 Uhr wird<br />

●<br />

dem Publikum rund drei Stunden lang<br />

●<br />

● was geboten. Darunter sind Flugzeuge,<br />

●<br />

● die zum Teil erst nach jahrelanger und<br />

●<br />

●<br />

umfangreicher Restauration wieder<br />

● flugfähig wurden.<br />

-gb-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●<br />

Schreiben war seine Welt<br />

Hallo! Ich bin Paul,<br />

der Kinder-Chefreporter<br />

Kinder-Nachrichten<br />

Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart<br />

07 11 /7205-7940<br />

kinder-nachrichten@stn.zgs.de<br />

<br />

„Herr Doktor, mein Mann glaubt er wäre ein<br />

Hubschrauber!“ –„Schicken Sie ihn zu mir!“,<br />

meint der Arzt. „O.k., und wo soll er dann landen?“<br />

Autor Michael Ende hatviele schöne Geschichten verfasst<br />

Von Andrea Wyrwoll<br />

Sicher kennst du die Geschichten von Jim<br />

Knopf und Lukas dem Lokomotivführer?<br />

Oder von Bastian, der zusammen mit dem<br />

Glücksdrachen Fuchur einen neuen Namen<br />

für die Kindliche Kaisern sucht? Diese und<br />

viele andere Geschichten wurden von Michael<br />

Ende geschrieben. Der Geschichtenschreiber<br />

ist seit 20 Jahren tot, doch seine<br />

Bücher leben weiter.<br />

Allein fünf Millionen Mal wurden die<br />

Abenteuer vonJim Knopf verkauft –und das<br />

nicht nur in Deutschland, sondern auf der<br />

ganzen Welt. Die Bücher wurden in 33 Sprachen<br />

übersetzt. Noch erfolgreicher ist aber<br />

„Die unendliche Geschichte“. 40 Millionen<br />

Bücher in 36 Sprachen wurden verkauft.<br />

Anfangs sah es gar nicht danach aus. Denn<br />

Michael Ende war der Sohn eines Malers und<br />

wollte eigentlich Schauspieler werden Foto: dpa<br />

vor 36Jahren wurden erst mal nur 20 000<br />

Bücher gedruckt.<br />

Ideen für seine Bücher bekam Ende aus<br />

seiner Umgebung. Er beobachtete die Menschen,<br />

sprach mit ihnen und hörte sich ihre<br />

Geschichten an.<br />

¡ Wenn du ein echter Michael­Ende­Experte<br />

bist und gerne seine Geschichten liest,<br />

kannst du am Michael­Ende­Lesewettbewerb<br />

teilnehmen. Der Wettbewerb startet<br />

am 28. August und endet am 23. September.<br />

Umteilnehmen zu können, schickst<br />

du eine E­Mail an lesefoerderung@gmx.de.<br />

Dann bekommst du eine E­<br />

Mail mit Zugangsdaten für das Quiz auf<br />

www.antolin.de. Auf der Internetseite<br />

gibst du dann ins Suchfeld „Michael Ende“<br />

ein und beginnst mit dem Quiz.<br />

Bevor ein Buch im Geschäft steht,<br />

braucht man eine Idee. Diese Idee<br />

muss man zu Papier bringen. Mit diesem<br />

ersten Entwurf geht der Autor<br />

dann zum Verlag und stellt seine Idee<br />

vor. Ein Verlag druckt ein Buch nur,<br />

wenn ihm die Geschichte gefällt und er<br />

damit Geld verdienen kann. Soll das<br />

Buchgedruckt werden, landet die Geschichte<br />

vorher beim Lektor.Der prüft,<br />

ob die Geschichte gut ist und einen<br />

Sinn hat. Der Text wirdaußerdem auf<br />

Rechtschreib­ und Grammatikfehler<br />

geprüft. Wenn der Buchumschlag fertig<br />

gestaltet ist, kann das Buch inden<br />

Druck gehen. Die einzelnen Seiten<br />

werden gebunden und mit dem Buchdeckel<br />

versehen. Zum Schluss wird es<br />

an den Großhandel und die Buchhändler<br />

ausgeliefert.


Lokales Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 19<br />

Hotel als<br />

Unterkunft<br />

Kreis Böblingen –Der KreisBöblingen<br />

beabsichtigt in Grafenau im Heckenweg<br />

ein Hotel als Gemeinschaftsunterkunft<br />

für Flüchtlinge zu nutzen. Das<br />

Landratsamt plant, dort ab Mitte September<br />

rund 50 Menschen unterzubringen.<br />

Am Donnerstag, 10. September,<br />

lädt die Gemeinde Grafenau mit<br />

dem Kreis Böblingen um 18 Uhr zu einer<br />

Informationsveranstaltung in den<br />

Graf-Ulrich-Bau ein.<br />

„Wir benötigen die zusätzlichen Plätze<br />

dringend und danken der Gemeinde Grafenau<br />

für die gute Zusammenarbeit“, erklärt<br />

Landrat Roland Bernhard in einer<br />

Pressemitteilung. „Angesichts der gestiegenen<br />

Flüchtlingszahlen suchen wir im<br />

ganzen Kreis händeringend nach geeigneten<br />

Objekten und nehmen Hinweise aus<br />

der Bevölkerung gerne entgegen.“ Bürgermeister<br />

Martin Thüringer ergänzt: „Nach<br />

wie vor ist das Leid der Flüchtlinge beklemmend.<br />

Bei der Unterbringung von<br />

Asylsuchenden sind alle Ebenen in Bund,<br />

Land, Kreis und Gemeinde gefordert.<br />

Deshalb stehen auch wir in Grafenau in<br />

der Verantwortung und wollen den Landkreis<br />

bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen.<br />

Bevor die ersten Flüchtlinge ankommen,<br />

bieten wir unseren Bürgern die<br />

Möglichkeit, Antworten auf ihre Fragen<br />

bei der Informationsveranstaltung zu bekommen.“<br />

Bei der Veranstaltung am Donnerstag,<br />

10. September, werde umfassend über die<br />

Flüchtlingsunterbringung des Kreises<br />

Böblingen in Grafenau informiert. Im Anschluss<br />

bestehe die Möglichkeit, Fragen direkt<br />

an die Vertreter des Landratsamts<br />

und der Gemeinde Grafenau zu stellen.<br />

Eingeladen seien alle Interessierte aus Arbeitskreisen,<br />

Kirchen, Vereinen und Personen,<br />

die sich ehrenamtlich für die Integration<br />

der Flüchtlinge engagieren möchten.<br />

Der Landkreis habe nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz<br />

für die vorläufige<br />

Unterbringung von Flüchtlingen zu sorgen.<br />

Derzeit stünden dem Landkreis in<br />

neun Kommunen 21 Gemeinschaftsunterkünfte<br />

zur Verfügung. Die Gemeinde besorge<br />

im Anschluss an die vorläufige Unterbringung<br />

des Landkreises Unterkünfte<br />

für einen Teil der Flüchtlinge. Aktuell befinde<br />

sich daher auch Grafenau in der Planung<br />

von weiteren Unterbringungsmöglichkeiten.<br />

-gb-<br />

Nachbar bekämpft<br />

brennende Ziersträucher<br />

Sindelfingen – Ein aufmerksamer Anwohner<br />

alarmierte am Donnerstag kurz<br />

nach Mitternacht sowohl die Polizei als<br />

auch die Feuerwehr, nachdem er auf einem<br />

Grundstück in der Sindelfinger Hirschstraße<br />

den Brand von drei Ziersträuchern<br />

festgestellt hatte. Daraufhin rückte die<br />

Freiwillige Feuerwehr Sindelfingen mit<br />

acht Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen<br />

aus. Derweil gelang es einem Nachbarn,<br />

die Flammen mit einem Feuerlöscher zu<br />

bekämpfen, so dass die Feuerwehr nur<br />

noch die Restglut ablöschen musste. Durch<br />

die Hitzeentwicklung wurden ein Fenster<br />

des angrenzenden Wohnhauses sowie ein<br />

Opel beschädigt, der in unmittelbarer Nähe<br />

zu dem betreffenden Grundstück stand.<br />

Der entstandene Sachschaden beläuft sich<br />

nach Informationen des Polizeipräsidiums<br />

Ludwigsburg, zu dessen Zuständigkeitsbereich<br />

der Kreis Böblingen zählt, auf etwa<br />

3 300 Euro. Die Ursache des Brandes steht<br />

bislang noch nicht fest. Sachdienliche Hinweise<br />

nimmt das Polizeirevier Sindelfingen<br />

unter der Telefon-Nummer (0 70 31)<br />

69 70 entgegen. -pb-<br />

Clemens Binninger (Vierter von rechts) und Hans-Joachim Fuchtel (Sechster von rechts) besuchen Werner Reutter (zwischen den Bundestagsabgeordneten) und<br />

die Helfer beimSamariterdienstander Herrenberger Schießmauer<br />

GB-Foto:Bäuerle<br />

Zehnter Hilfstransport macht sich auf den Weg<br />

Herrenberg: CDU-BundestagsabgeordneteBinningerund Fuchtelbei Aktion fürFlüchtlinge im Kurdengebiet<br />

Bis unters Dach vollgepackt ist der 40-<br />

Tonner, der startklar auf dem Parkplatz<br />

des Samariterdienstes in Herrenberg<br />

steht. Ziel der Hilfsgüter ist der irakische<br />

Teil Kurdistans. Es ist bereits der<br />

zehnte Sattelzug, den der Gültsteiner<br />

Werner Reutter zusammen mit rund 50<br />

Helfern für Menschen in Flüchtlingslagern<br />

auf die Reise schickt. Gestern<br />

schilderte Reutter dem CDU-Bundestagsabgeordneten<br />

Clemens Binninger<br />

und dem parlamentarischen Staatssekretär<br />

Hans-Joachim Fuchtel die Anliegen<br />

und Sorgen der Helfer.<br />

VonEstherElbers<br />

Rund 40 der insgesamt 50 ehrenamtlichen<br />

Helfer kamen gestern zum Zentrallager<br />

des Samariterdienstes an der Schießmauer.<br />

Sie führten Clemens Binninger, der<br />

den Wahlkreis Böblingen im Bundestag<br />

vertritt, und seinen Kollegen aus dem<br />

Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Hans-Joachim<br />

Fuchtel, durch die Lagerhalle. Dort<br />

stapeln sich Kleidung,<br />

Matratzen, Bettzeug<br />

und Spielsachen. Die<br />

Spendenbereitschaft<br />

der Bürger ist groß.<br />

Gleichwohl kommen<br />

die Helfer kaum nach.<br />

Denn die Situation der<br />

Menschen, die vor der<br />

Terrororganisation Islamischer<br />

Staat (IS)<br />

fliehen, sei schrecklich,<br />

wie Werner Reutter<br />

selbst schon vor Ort erlebt hat. Im vergangenen<br />

Oktober hat der 72-Jährige eine<br />

Hilfsaktion für die Flüchtlinge in Kurdistan<br />

auf die Beine gestellt. Seither bestückt<br />

er immer wieder 40-Tonner und schickt sie<br />

in die Elendsgebiete (der „Gäubote“ berichtete).<br />

Wobei er vom Samariterdienst,<br />

den evangelischen und katholischen Kir-<br />

„Die Situation in den<br />

Flüchtlingslagern wird<br />

zunehmend<br />

schwieriger„<br />

Werner Reutter<br />

chengemeinden im Gäu, der evangelischmethodistischen<br />

Kirche, der Süddeutschen<br />

Gemeinschaft und den Hauskreisen unterstützt<br />

wird. Nicht nur Hilfsgüter konnten<br />

so in den Flüchtlingslagern bei Erbil, Dohuk<br />

und Sulaimania verteilt werden, sondern<br />

auch 66 000 Euro, die ebenfalls über<br />

Spenden zusammenkamen.<br />

„Die Situation in den Flüchtlingslagern<br />

wird zunehmend schwieriger. Viele Hilfsorganisationen<br />

haben kein Geld mehr und<br />

sind abgezogen, die Unesco will ihre Hilfe<br />

auch zurückfahren“, erläuterte Reutter.<br />

Viele Menschen seien jetzt wegen der Hitze<br />

gestorben – im Freien herrschten Temperaturen<br />

von bis zu 50 Grad Celsius, in den<br />

Zelten sei es sogar noch weitaus heißer.<br />

Die Behörden seien völlig überfordert. Allein<br />

der Nordirak habe bei fünf Millionen<br />

Einwohnern fast zwei Millionen Flüchtlinge<br />

aufgenommen.<br />

„In jedem Lager leben 15 000 bis 20 000<br />

Menschen, darunter unglaublich viele Waisenkinder“,<br />

schilderte Reutter die Zustände.<br />

Insgesamt handele es sich um rund 1,7<br />

Millionen Personen in den Flüchtlingscamps<br />

– und es würden jeden Tag mehr.<br />

„Die Menschen wollen alle weg, die meisten<br />

wollen nach Deutschland“, sagte Werner<br />

Reutter. „Für die rund 700 000 Christen,<br />

die geflüchtet sind, ist dies die größte<br />

Christenverfolgung nach der armenischen<br />

Christenverfolgung<br />

vor 100 Jahren“, betonte<br />

der Gültsteiner,<br />

der bei seinen Kurdistan-Hilfseinsätzen<br />

auch auf die Unterstützung<br />

seines Dolmetschers<br />

Jabbar Karim<br />

aus Kuppingen<br />

und Walter Beutel<br />

vom Samariterdienst<br />

zählen kann. Nicht<br />

immer aber reist das<br />

Trio selbst mit nach Kurdistan. Was die<br />

ehrenamtlichen Helfer antreibt, sei der<br />

Glaube an Jesus Christus, verdeutlichte<br />

Reutter. Allerdings steht es um die Bedingungen,<br />

unter denen das eingespielte 50-<br />

köpfige Team arbeiten muss, nicht zum<br />

Besten. So hat beispielsweise die Lagerhalle<br />

teils marode Stellen und der Gabelstapler<br />

funktioniert nicht mehr. Reutter<br />

wies auch darauf hin, dass die Transporte<br />

viel Geld kosten. „Vielleicht hat unser Einsatz<br />

etwas Wirkung auf die Bundesregierung.<br />

Und vielleicht kann Ihr Besuch dafür<br />

sorgen, dass wir ein bisschen Geld bekommen“,<br />

befand Reutter in Richtung der beiden<br />

Bundestagsabgeordneten.<br />

Matsch und Müll: Die Situation in den Flüchtlingslagern ist<br />

prekär<br />

GB-Foto: gb<br />

Gleichzeitig formulierte er aber auch<br />

Kritik angesichts der Flüchtlingsströme:<br />

„Ich habe den Eindruck, dass die Politik<br />

schläft. Sie wissen nicht, was auf uns zukommt.“<br />

Clemens Binninger konterte:<br />

„Wenn wir schlafen würden, wären wir<br />

heute nicht hier.“ Allerdings sei die gesamte<br />

Problematik gewaltig. Der Abgeordnete<br />

lobte Reutter und seine Helfer: „Dass es<br />

Menschen gibt wie Sie, ist mehr als ein<br />

Stück Hoffnung.“ Sie hätten verstanden,<br />

dass es das Gebot der Nächstenliebe sei, zu<br />

helfen. Binninger erklärte aber auch: „Natürlich<br />

sind unsere Kapazitäten irgendwann<br />

begrenzt.“ Man müsse unterscheiden<br />

zwischen denjenigen, die vor Not und<br />

Krieg flüchteten und unmittelbare Hilfe<br />

bräuchten, und wirtschaftlichen Flüchtlingen,<br />

bei denen Hilfe vor Ort sinnvoll sei.<br />

Und: „Wenn nur drei oder vier Länder alle<br />

Flüchtlinge aufnehmen sollen, tut man<br />

niemandem einen Gefallen.“ Binninger<br />

machte auch klar, dass es eines im Kreis<br />

Böblingen nicht geben werde: Fremdenfeindlichkeit<br />

– „das werden wir nicht zulassen“.<br />

Zu Reutters Bitte um Unterstützung bekundete<br />

Binninger: Er könne zwar keine<br />

Zusage machen, werde das Anliegen aber<br />

mit nach Berlin nehmen. Als kleine Geste<br />

sprach er eine Einladung nach Berlin aus.<br />

Hans-Joachim Fuchtel wiederum brachte<br />

die „Engagement<br />

Global gGmbH“ ins<br />

Spiel – einen Service<br />

für Entwicklungsinitiativen.<br />

Eventuell sei ein<br />

Transportkostenzuschuss<br />

möglich.<br />

„Engagement Global“<br />

arbeitet im<br />

Auftrag der Bundesregierung<br />

und<br />

wird vom Bundesministerium<br />

für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und<br />

Entwicklung finanziert<br />

– Fuchtel ist<br />

parlamentarischer<br />

Staatssekretär in<br />

dem Ministerium.<br />

Auch er zollte den Helfern viel Anerkennung:<br />

„Ihr seid der Positiv-Faktor und<br />

helft, die Not auf der Welt etwas zu lindern.“<br />

Die Bundesregierung sei sich der<br />

Situation durchaus bewusst und habe<br />

schon immer einen Beitrag geleistet, um<br />

Länder in Not zu unterstützen. Dabei gehe<br />

es neben einer Soforthilfe für die Menschen<br />

auch darum, die Fluchtursachen wie<br />

Hunger zu bekämpfen und Perspektiven<br />

aufzuzeigen. Humanitäre Hilfe, wie sie<br />

Werner Reutter und das Team bewerkstelligten,<br />

sei unverzichtbar: „Wir brauchen<br />

viele Leute wie euch“, so Fuchtel.<br />

■ Auskünfte erteilt Werner Reutter,<br />

(0 70 32) 7 12 84. Für Geldspenden stehen<br />

die Konten der evangelischen Kirchengemeinde<br />

Gültstein zur Verfügung bei der<br />

Kreissparkasse Böblingen, IBAN:<br />

DE42 6035 0130 0001 0033 43, und bei der<br />

Volksbank Herrenberg, IBAN:<br />

DE81 6039 1310 0075 9580 07. Kennwort:<br />

Nordirak Flüchtlingshilfe.<br />

Wetter:<br />

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In weiten Teilen wechselnd wolkig, zeitweilig Sonnenschein<br />

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<br />

sonnig heiter wolkig bedeckt Schauer Regen Schnee<br />

Hochdruckzentrum<br />

Tiefdruckzentrum<br />

Okklusion<br />

<br />

Warmfront<br />

Kaltfront<br />

<br />

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<br />

<br />

Gewitter<br />

Warmluft<br />

Kaltluft<br />

LAGE<br />

Am Rande eines Tiefdrucksystems über<br />

NordwesteuropagelangtwarmeLuftindie<br />

Vorhersageregion.<br />

HEUTE<br />

DerTag startet stark bewölkt mit vereinzelten<br />

Regenschauern. Im Tagesverlauf lockert<br />

es jedoch auf.Zeitweise zeigt sich die<br />

Sonne auch längere Zeit. Temperaturen<br />

zwischen 27 und 29 Grad.Dabei weht ein<br />

schwacher bis mäßiger Südwestwind.<br />

AUSSICHTEN<br />

Morgen erst noch Nebel, später viel Sonne<br />

und wenige Wolken. Am Sonntag scheint<br />

verbreitet die Sonne.<br />

BIOWETTER<br />

Der Wettereinfluss auf das subjektive Befinden<br />

ist heute überwiegend günstig. Die<br />

Konzentrations-undLeistungsfähigkeitist<br />

erhöht und auchdie Schlafqualität bei den<br />

meistenwetterfühligenMenschengut.Bei<br />

einemzuhohenBlutdrucksteigtallerdings<br />

die Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Beschwerden.<br />

POLLENFLUG<br />

Es besteht schwache bis mäßige Belastung<br />

durch Beifuß- und schwache Belastung<br />

durch Gräserpollen.<br />

SONNE /MOND<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

GESTERN<br />

in Stuttgart in °C<br />

Höchstwert<br />

(bis 16 Uhr):<br />

Tiefstwert:<br />

EXTREMWERTE<br />

in Stuttgart in °C:<br />

<br />

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<br />

29,8<br />

17,4<br />

<br />

<br />

UMWELTDATEN<br />

Mikrogramm pro Kubikmeter<br />

Luft, in Stuttgart-<br />

Bad Cannstatt, gestern 15<br />

Uhr (Quelle LUBW):<br />

Feinstaub:<br />

(Vorsorgewert: 50)<br />

Stickstoffdioxid:<br />

(Vorsorgewert: 135)<br />

Ozon:<br />

(Richtwert: 180)<br />

16<br />

12<br />

114<br />

<br />

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REISEWETTER


28<br />

Freitag<br />

August<br />

Tipps & Termine<br />

Freitag, 28.August <strong>2015</strong>, Seite20<br />

Namenstag und Heilige:<br />

Adelheid, Alfred<br />

Der Hundertjährige meint:<br />

Unbeständig<br />

Bauernweisheit des Tages:<br />

Wenn die Schwalben im August<br />

schon ziehn, sie vor naher Kälte fliehn.<br />

Der heutige Spruch:<br />

Eine Zigarette ist wie ein rascher Flirt,<br />

eine Zigarre wie eine anspruchsvolle<br />

Geliebte, die Pfeife aber ist wie eine<br />

Ehefrau. Michael Andreas Helmut Ende<br />

Wir erinnern uns:<br />

1922 strahlt ein New Yorker Rundfunksender<br />

zum 1. Mal Werbung aus. 1993<br />

wird auf der Autobahn bei Bruchsal<br />

ein Ausbruch von drei Gefangenen aus<br />

dem Gießener Untersuchungsgefängnis<br />

von der Polizei beendet, der als<br />

Geisel genommene Justizvollzugsbeamte<br />

wird befreit. Geburtstag von:<br />

1914 Gerda Johanna Werner, dt. Malerin,<br />

Modell für das 50-Pfennig-Stück.<br />

1971 Janet Evans, amerik. Schwimmerin<br />

und Olympiasiegerin. Todestag von:<br />

388 Magnus Maximus, Kaiser im<br />

Westen des Römischen Reichs. 1995<br />

Michael Ende, dt. Schriftsteller.<br />

Schon gewusst?<br />

Schnecken legen im Herbst ihre Eier<br />

gerne in den Komposthaufen. Deshalb<br />

den reifen Kompost aussieben<br />

und die Schnecken in den Hausmüll<br />

entsorgen.<br />

Wirgratulieren<br />

Herrenberg<br />

Hermann Wegner,<br />

Lessingstraße 9, zum 75. Geburtstag<br />

Johann Maurer,<br />

Franz-Lehar-Weg4,zum 83.Geburtstag<br />

Gültstein<br />

Tipps & Termine<br />

Ute Acker<br />

☎ (0 70 32)9525-2<strong>08</strong><br />

redaktion@gaeubote.de<br />

Unterjettingen<br />

Erna Vinzelberg,<br />

Heubergring 10, zum 94. Geburtstag<br />

Inghild Breschke,<br />

Aischbachstraße 1, zum 77. Geburtstag<br />

Kino<br />

Calw<br />

Neues Cinema, „Margos Spuren”:<br />

15.45 Uhr. „Magic Mike XXL”: 18 Uhr.<br />

„Mission: Impossible - Rogue Nation”:<br />

20.30 Uhr.<br />

Sommerkino Kloster Hirsau, „Heute<br />

bin ich Samba”: 20.45 Uhr.<br />

Böblingen<br />

Filmzentrum Bären,<br />

„Baden-Württemberg von oben”: 14 Uhr.<br />

„Barbie - Eine Prinzessin im Rockstar<br />

Camp”: 14 Uhr. „Der kleine Rabe Socke 2<br />

- Das große Rennen”: 14 Uhr.<br />

„Kartoffelsalat”: 14 Uhr. „Minions”: 14<br />

Uhr. „Ooops! Die Arche ist weg...”: 14<br />

Uhr. „Ostwind 2”: 14 Uhr. „Der kleine<br />

Rabe Socke 2 - Das große Rennen”:<br />

15.45 Uhr. „Dating Queen”: 16.15 Uhr.<br />

„Pixels 3D”: 16.15 Uhr. „Straight Outta<br />

Compton”: 16.30 Uhr. „Vacation - Wir<br />

sind die Griswolds”: 16.30 Uhr. „Boy 7”:<br />

16.45 Uhr. „Minions”: 16.45 Uhr.<br />

„Fantastic Four”: 17 Uhr. „Magic Mike<br />

XXL”: 19 Uhr. „Minions 3D”: 19 Uhr.<br />

„Täterätää - Die Kirche bleibt im Dorf 2”:<br />

19 Uhr. „Vacation - Wir sind die<br />

Griswolds”: 19 Uhr. „Margos Spuren”:<br />

20 Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />

Nation”: 20 Uhr. „Straight Outta<br />

Compton”: 20 Uhr. „Self/Less - Der<br />

Fremde in mir”: 21 Uhr. „Southpaw”: 21<br />

Uhr. „Codename U.N.C.L.E.”: 21.15 Uhr.<br />

„Dating Queen”: 21.30 Uhr. „Fantastic<br />

Four”: 23 Uhr. „Mission: Impossible -<br />

Rogue Nation”: 23 Uhr. „Straight Outta<br />

Compton”: 23 Uhr.<br />

Metropol am Postplatz, „Hitman:<br />

Agent 47”: 20.15 Uhr. „Hitman: Agent<br />

47”: 23 Uhr.<br />

Rottenburg<br />

Kino im Waldhorn, „Auf dem Weg zur<br />

Schule”: 14 Uhr. „About a Girl”: 16 Uhr.<br />

„Taxi Teheran”: 18 Uhr. „Den Menschen<br />

so fern”: 20.30 Uhr.<br />

Sindelfingen<br />

Krankenhaus Nagold: ☎ (0 74 52)961<br />

Krankentransport (DRK): ☎ 19222<br />

(Mobilfunk Vorwahl 07031)<br />

Notarzt/Rettungsdienst: ☎ 112<br />

Polizei: ☎ 110<br />

Stadtwerke Herrenberg:<br />

Störungsdienst nach Dienstschluss,<br />

☎ (0 70 32)948 10<br />

Vergiftungs-Informationszentrale:<br />

☎ (07 61)19240<br />

Ärzte-Notdienst<br />

Ärztliche Notfallpraxis:<br />

Krankenhaus, 1. Stock, 16 bis 22 Uhr<br />

(ohne Voranmeldung);<br />

Krankenhausambulanz ab 22 Uhr<br />

Herrenberg und Gäugemeinden:<br />

Dringliche Hausbesuche nach<br />

telefonischer Absprache ab18Uhr unter<br />

☎ 116117<br />

Kinderärztlicher Notdienst:<br />

Kinderklinik Böblingen, Anmeldung nicht<br />

erforderlich, ab 19.30 Uhr(falls der<br />

eigene Kinderarzt nicht erreichbar ist)<br />

Notfallpraxis Krankenhaus<br />

Sindelfingen:<br />

16 bis 22 Uhr<br />

Apotheken-Notdienst<br />

Deckenpfronn, Apotheke am Markt:<br />

☎ (07056) 8482, Pfarrgasse 5, 8.30-<br />

8.30 Uhr<br />

Jettingen, Johanniter-Apotheke Jettingen:<br />

☎ (07452) 75740, Mauerwiesenstr. 2,<br />

8.30-8.30 Uhr<br />

Sindelfingen, Apotheke St.Martin:<br />

☎ (07031) 811523, Ziegelstr. 30, 8.30-<br />

8.30 Uhr<br />

Holzgerlingen, Alamannen-Apotheke<br />

Holzgerlingen:<br />

☎ (07031) 689930, TübingerStr.11,<br />

8.30-8.30 Uhr<br />

Beilagenhinweis<br />

In unserer heutigen Ausgabe<br />

(ohne Postvertrieb) finden Sie<br />

VerkaufsinformationenfolgenderFirma:<br />

Möbel Rogg, Balingen<br />

Reinhold Weiss,<br />

Brücklesäcker3,zum 71. Geburtstag<br />

Kayh<br />

Federico Perozzo,<br />

Grabenstraße 17,zum 84.Geburtstag<br />

Luise Maier,<br />

Steinhauptstraße 7, zum 81. Geburtstag<br />

Marlis Schrader,<br />

Äckerlenweg 13, zum 79. Geburtstag<br />

Altingen<br />

Hermann und Magdalena Postweiler,<br />

Hinterdorfstraße 9, zur goldenen<br />

Hochzeit<br />

Poltringen<br />

Richard Kittel,<br />

Wasenbreite 11, zum 71. Geburtstag<br />

Bondorf<br />

Katharina Popescu,<br />

Meisenweg 2/1,zum 89. Geburtstag<br />

Gärtringen<br />

Apolonia Lacarak,<br />

Ledergasse 7/3,zum 78. Geburtstag<br />

Regina Joschika,<br />

Kirchstraße 17,zum 93. Geburtstag<br />

Rohrau<br />

Ernst Mühleisen,<br />

Im Akazienhain4,zum 80. Geburtstag<br />

Oberjettingen<br />

Fatma Kanyilmaz,<br />

Enges Gässle2,zum 81. Geburtstag<br />

Nichts wie hin . . .<br />

Breitenholz –Wilhelm Bleddinliest<br />

am heutigen Freitag um 19 Uhr aus seiner<br />

Erzählung „Vom Zauberwald zum<br />

Lautertal“. Dadurch wird die Lesungs-<br />

Reihe in der Galerie der Art-Road-Way<br />

Kunstschule in Breitenholz fortgesetzt.<br />

Die Galerie ist bereits ab 15 Uhr geöffnet,<br />

die Erzählung ist für Kinder ab<br />

sechs Jahren.Der Eintritt istfrei.<br />

jkl/GB-Foto(Archiv): gb<br />

CinemaxX Sindelfingen, „Minions”: 14<br />

Uhr. „Straight Outta Compton”: 14 Uhr.<br />

„Pixels”: 14.10 Uhr. „Der kleine Rabe<br />

Socke 2 - Das große Rennen”: 14.15 Uhr.<br />

„Ant-Man 3D”: 14.20 Uhr. „Fantastic<br />

Four”: 14.20 Uhr. „Minions 3D”: 14.30<br />

Uhr. „Vacation - Wir sind die Griswolds”:<br />

14.30 Uhr. „We are your Friends”: 14.30<br />

Uhr. „Der kleine Rabe Socke 2 - Das<br />

große Rennen”: 16.30 Uhr. „Straight<br />

Outta Compton (OV)”: 16.30 Uhr.<br />

„Hitman: Agent 47”: 17 Uhr. „Jurassic<br />

World 3D”: 17 Uhr. „Southpaw”: 17 Uhr.<br />

„We are your Friends”: 17.10 Uhr.<br />

„Minions 3D”: 17.15 Uhr. „Pixels 3D”:<br />

17.15 Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />

Nation”: 17.20 Uhr. „We are your<br />

Friends”: 19 Uhr. „Dating Queen”: 19.40<br />

Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />

Nation”: 19.40 Uhr. „Jurassic World 3D”:<br />

19.50 Uhr. „Hitman: Agent 47”: 20 Uhr.<br />

„Southpaw”: 20 Uhr. „Vacation - Wir<br />

sind die Griswolds”: 20 Uhr. „Magic<br />

Mike XXL”: 20.10 Uhr. „Straight Outta<br />

Compton”: 20.30 Uhr. „Codename<br />

U.N.C.L.E.”: 21.20 Uhr. „Straight Outta<br />

Compton”: 22.30 Uhr. „Southpaw”:<br />

22.40 Uhr. „Unknown User”: 22.45 Uhr.<br />

„Hitman: Agent 47”: 22.50 Uhr.<br />

„Mission: Impossible - Rogue Nation”:<br />

22.50 Uhr. „Self/Less - Der Fremde in<br />

mir”: 23 Uhr. „We are your Friends”: 23<br />

Uhr.<br />

Stuttgart<br />

Atelier amBollwerk, „Learning to<br />

Drive - Fahrstunden fürs Leben”: 15.50<br />

Uhr. „Der Chor - Stimmen des Herzens”:<br />

16.10 Uhr. „Der Sommer mit Mamã”:<br />

16.20 Uhr. „Gefühlt Mitte Zwanzig”:<br />

17.50 Uhr. „Staatsdiener”: 18.30 Uhr.<br />

„Taxi Teheran”: 18.40 Uhr. „Der Sommer<br />

mit Mamã”: 20 Uhr. „Der Chor -<br />

Stimmen des Herzens”: 20.20 Uhr.<br />

„Learning to Drive - Fahrstunden fürs<br />

Leben”: 20.40 Uhr.<br />

FürFakire: Liegestuhl mitBrombeerstacheln (gesehen in Nebringen)<br />

Mehr Bilder des Tages unter www.gaeubote.de<br />

Corso Cinema International, „Hitman:<br />

Agent 47 (OV)”: 16.45 Uhr. „Margos<br />

Spuren (OV)”: 16.45 Uhr. „Ant-Man<br />

(OV)”: 18.30 Uhr. „Codename U.N.C.L.E.<br />

(OV)”: 18.55 Uhr. „Mission: Impossible -<br />

Rogue Nation (OV)”: 20.40 Uhr. „Hitman:<br />

Agent 47 (OV)”: 21.15 Uhr.<br />

Tübingen<br />

Arsenal, „Taxi Teheran”: 18 Uhr. „Taxi<br />

Teheran”: 20 Uhr. „Victoria”: 21.45 Uhr.<br />

Atelier, „Blancanieves -Ein Märchen<br />

von Schwarz und Weiss”: 15.45 Uhr.<br />

„Der Sommer mit Mamã”: 18 Uhr. „Der<br />

Sommer mit Mamã”: 20.15 Uhr. „Amy”:<br />

22.30 Uhr.<br />

Blaue Brücke, „Minions”: 15.45 Uhr.<br />

„Das Märchen der Märchen”: 16 Uhr.<br />

„Pixels”: 16 Uhr. „Minions 3D”: 17.30<br />

Uhr. „Mission: Impossible - Rogue<br />

Nation”: 18 Uhr. „Hitman: Agent 47”:<br />

18.30 Uhr. „Southpaw”: 20 Uhr.<br />

„Hitman: Agent 47”: 20.30 Uhr.<br />

„Mission: Impossible - Rogue Nation”:<br />

20.30 Uhr.<br />

Museum-Lichtspiele, „Ooops!Die<br />

Arche ist weg...”: 15.30 Uhr. „Der Chor -<br />

Stimmen des Herzens”: 15.45 Uhr.<br />

„Täterätää - Die Kirche bleibt im Dorf 2”:<br />

16 Uhr. „Broadway Therapy”: 17 Uhr.<br />

„Straight Outta Compton”: 17.45 Uhr.<br />

„Slow West”: 18 Uhr. „Learning to Drive<br />

- Fahrstunden fürs Leben”: 18.45 Uhr.<br />

„Straight Outta Compton”: 20 Uhr.<br />

„Dating Queen”: 20.30 Uhr. „Der Chor -<br />

Stimmen des Herzens”: 20.30 Uhr.<br />

Ausstellungen<br />

Herrenberg, Stadtbibliothek:„Bilder<br />

von Nick Rossmann”,Nix-Kunst, Ausstellungsdauer<br />

bis 30. September, Öffnungszeiten:<br />

Dienstag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch<br />

13 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 19 Uhr,<br />

Freitag 13 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis<br />

13 Uhr, Vernissage 19 Uhr<br />

Kultur-Mix<br />

Breitenholz, Kunstschule amSchönbuch:„Vom<br />

Zauberwaldzum Lautertal”,<br />

Lesung mitWilhelm Bleddin,19Uhr<br />

Bibliotheken<br />

Herrenberg, Stadtbibliothek:<br />

13-18Uhr<br />

Nebringen, Ortsbücherei:10-13 Uhr<br />

Öschelbronn, Ortsbücherei:14-16 Uhr<br />

Jettingen, Gemeindebücherei:<br />

15-18Uhr<br />

Vereine<br />

Nebringen, Waldparkplatz am Sportplatz:Obst-<br />

und Gartenbauverein Gäufelden,Vorerntebegehung,17.30Uhr<br />

Familie<br />

Herrenberg, Die kleine Börse:Öffnungszeiten,<br />

14.30-17.30 Uhr<br />

Böblingen, Deutscher Kinderschutzbund:<br />

☎ (0 70 31)25200; Kinder-und<br />

Jugend: ☎ <strong>08</strong>00 1110333, Montag bis<br />

Freitag, 10-12 Uhr<br />

Ferienspaß<br />

Gärtringen, Kameloase:Ein Nachmittagbei<br />

den Kamelen, 13.30-17.30 Uhr<br />

Gärtringen, Waldparkplatz:GeocachingumGärtringenherum,8.30-13Uhr<br />

Nebringen, Tanzstudio Grasy:Dance 4<br />

Fans – Tanzen wie die Stars, 14.30-<br />

16 Uhr<br />

Nufringen, Gottfried-Hermelink-Haus:<br />

Pommes selbstgemacht,10-13 Uhr<br />

Wildberg, Musikschule:Zumba-Kids,<br />

15.30-17Uhr<br />

Entsorgung<br />

Herrenberg, Wertstoffhof:Kreidlerstraße<br />

5, 10-18 Uhr<br />

Kayh, Wertstoffzentrum:Gipswerkstraße<br />

19 Wertstoffhof mit Häckselplatz und<br />

Schadstoffannahme, 15-18 Uhr<br />

Reusten, Altpapier:Abfuhrmorgen<br />

Bondorf, Wertstoffhof:Boschstraße 22,<br />

15-18 Uhr<br />

Gärtringen, Wertstoffhof:Steingrubenweg,<br />

15-18Uhr<br />

Nebringen, Wertstoffhof:Etzwiesenallee<br />

30, 15-18Uhr<br />

Jettingen, Wertstoffhof:Hohenrainstraße<br />

15,15-18 Uhr<br />

Mötzingen, Wertstoffhof:Öschelbronner<br />

Straße,15-18 Uhr<br />

Nufringen, Wertstoffhof:Carl-Benz-<br />

Straße 25,15-18 Uhr<br />

Böblingen, Abfallwirtschaftsbetrieb –<br />

Kundeninformation und Service:Parkstraße<br />

16 (Mülltelefon, Abfallberatung,<br />

Sperrmüll, Elektrogroßgeräte)<br />

☎ (0 70 31)663-15 50<br />

Bäder<br />

Herrenberg,Hallenbad:6-20 Uhr<br />

Entringen,Freibad: ☎ (0 70 73)1280,<br />

10-20 Uhr<br />

Ehningen,Hallenbad:geschlossen,<br />

Gärtringen,Freibad: ☎ (0 70 34)<br />

26<strong>08</strong>7, 9-20.30 Uhr<br />

Hildrizhausen,Freibad: ☎ (0 70 34)<br />

79 90,7-19 Uhr<br />

Nagold,Freibad: ☎ (0 74 52)67602,<br />

8.30-20.30 Uhr<br />

Nagold,Hallenbad:8.30-10Uhr<br />

Böblingen,Freibad:6.30-20 Uhr<br />

Rottenburg,Freibad: ☎ (0 74 72)933-<br />

245, 7-20.30Uhr<br />

Sindelfingen,Freibad: ☎ (0 70 31)<br />

86 02 44, 9-20 Uhr<br />

Sindelfingen,Hallenbad:7-22 Uhr<br />

Tübingen,Freibad: ☎ (0 70 71)<br />

15 72 77 oder 15 72 81, 7-20.30 Uhr<br />

Notrufe<br />

Feuerwehr: ☎ 112<br />

GB-Foto:Bäuerle<br />

Krankenhaus Herrenberg: ☎ (0 70 32)<br />

16-0<br />

Impressum<br />

Unabhängige Tageszeitung im Kreis<br />

Böblingen, für Herrenberg und das Gäu,<br />

Herrenberger Anzeiger, Herrenberger<br />

Tagblatt, Herrenberger Stadt-Zeitung,<br />

Herrenberg Aktuell, Lokal-Journal<br />

Herrenberg, Ammertalbote.<br />

Herausgeber: Elmar Schöllkopf, Herrenberg.<br />

Verlag: Theodor Körner GmbH &Co. KG<br />

Verlag und Druckerei. Rechtsform:<br />

Kommanditgesellschaft; Sitz Herrenberg;<br />

Registergericht AG, Stuttgart, HRA 240534;<br />

Pers.haftende Gesellschafterin: Theodor<br />

Körner Beteiligungs GmbH; Sitz Herrenberg;<br />

Registergericht AG Stuttgart, HRB<br />

746967; Geschäftsführer:Elmar Schöllkopf.<br />

Horber Straße 42, 71<strong>08</strong>3 Herrenberg,<br />

Telefon (0 70 32) 95 25-0,<br />

Telefax (0 70 32) 95 25-109.<br />

Druck: Z-Druck GmbH &Co. KG,<br />

Sindelfingen, Böblinger Straße 70.<br />

Verantwortlich für den allgemeinen Teil:<br />

Dr.Christoph Reisinger, 70567 Stuttgart,<br />

Plieninger Str.150,<br />

Telefon (07 11) 72050;<br />

Lokalredaktion:<br />

Telefon (0 70 32) 95 25-200, E-Mail:<br />

redaktion@gaeubote.de; Harald Marquardt<br />

(mar), Dietmar Denner (did), Esther Elbers<br />

(ee), Konrad Buck (buc), Holger Weyhmüller<br />

(wey), Andreas Gauß (asg/Sport), Robert<br />

Stadthagen (ros/Sport), Jochen Stumpf (stu),<br />

Simone Denu (siz)<br />

Anzeigen: Christine Funke, Telefon<br />

(0 70 32) 95 25-110 Vertrieb: Bertold Wark,<br />

Telefon (0 70 32) 95 25-134, alle Herrenberg.<br />

Erscheinungsweise: jeden Werktag.<br />

Bezugspreis: monatlich 32.30 Euro,<br />

einschließlich Trägerlohn, Postbezugspreis:<br />

monatlich 34.70 Euro, jeweils einschl. 7%<br />

MwSt. Einbezogen in das Abonnement ist<br />

neben der an jedem Freitag (einschl.<br />

Postbezieher) beiliegenden RTV „Das<br />

Fernsehmagazin Ihrer Zeitung“ auch die als<br />

7. Ausgabe erscheinende „Sonntag Aktuell“<br />

(soweit Sonntagszustellung nicht möglich ist<br />

− z. B. bei Postbeziehern –wird „Sonntag<br />

Aktuell“ der Montag-Ausgabe beigelegt). Bei<br />

einer zusammenhängenden Bezugsunterbrechung<br />

von 12Erscheinungstagen an<br />

wird der entsprechende Bezugspreis nicht<br />

erhoben bzw.zurückerstattet. Abbestellungen<br />

richten Sie bitte schriftlich bis zum 20. des<br />

Monats an den Verlag. Einzelverkaufspreis<br />

Montag bis Samstag: 1.70 Euro, jeweils<br />

einschl. 7% MwSt. –zurzeit gilt Anzeigenpreisliste<br />

Nr.58vom 1. Januar <strong>2015</strong>. Der<br />

Zeitung beigefügte Verkaufsinformationen<br />

vonWerbungtreibenden sind Bestandteil der<br />

Zeitung im Sinne von Anzeigen. Die gesamte<br />

Zeitung einschließlich aller ihrer Teile ist<br />

urheberrechtlich geschützt. Hierunter<br />

fallen auch alle Anzeigen und grafischen<br />

Leistungen, deren Gestaltung vomVerlag<br />

veranlasst wurde.Jede Verwertung ist ohne<br />

schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig.<br />

Dies gilt insbesondere auch für<br />

die Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Nicht verlangte Fotos und Manuskripte<br />

werden nur honorarfrei veröffentlicht.<br />

Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt<br />

oder bei Störung des Arbeitsfriedens<br />

besteht kein Anspruch auf<br />

Lieferung oder Entschädigung.


Lokales Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 21<br />

eserforum<br />

www.gaeubote.de<br />

„Noch stärker und<br />

klarer artikulieren“<br />

Betr.: Schließung des Naturbads in Herrenberg<br />

Ich weiß, es gibt im Moment sicher dringendere<br />

Probleme als das Herrenberger<br />

Naturbad. Aber es geht um immerhin über<br />

fünf Millionen Euro, die allem Anschein<br />

nach fehlinvestiert wurden.<br />

Die Stadt hat bis heute keine überzeugenden<br />

Fakten und Gründe zur Verunreinigung<br />

und entsprechende Lösungsvorschläge<br />

unterbreitet. Sie hat somit selbst<br />

dafür gesorgt, dass ein nicht wiedergutzumachender<br />

Imageschaden eingetreten ist.<br />

Alle bisherigen Berichte zur Ursachenforschung<br />

sind Augenwischerei und zeigen<br />

die totale Hilflosigkeit der Verantwortlichen.<br />

Die einzig konsequente und nachhaltige<br />

Lösung ist der Umbau in ein konventionelles<br />

Bad. Die Stimmen und Meinungen,<br />

dass dies gewünscht wird, nehmen zu.<br />

Deshalb sollten wir uns als Bürger der<br />

Mitmach-Stadt Herrenberg noch stärker<br />

und klarer artikulieren, dass wir ein Naturbad<br />

nicht wollen. Sonst kann es uns allen<br />

passieren, dass wir noch weitere Folgen<br />

dieser Fehlentscheidung in Sachen Naturbad<br />

„mitmachen“ müssen.<br />

Übrigens: Ich vermisse von der Stadt<br />

noch immer eine klare Aussage über eine<br />

angemessene(!) Entschädigung für die circa<br />

1 500 Dauerkartenbesitzer.<br />

Kathrin Pfeffer, Herrenberg<br />

„Untätigkeit provoziert<br />

die Ausschreitungen“<br />

Betr.: „Feuer verwüstet Gebäude für<br />

Asylbewerber“, Gäubote vom 25. August<br />

Tag für Tag, Schlag auf Schlag: Grausige<br />

Bilder, Befremden über das Wüten von Extremisten,<br />

über Mitläufer und Schaulustige,<br />

Entsetzen über die beschämende Hilflosigkeit<br />

unserer überforderten und verantwortungsscheuen<br />

Politiker. Und infolgedessen<br />

auch aufkommende Besorgnis –<br />

die Anschläge und Ausschreitungen kommen<br />

näher –, was uns im Gäu bevorstehen<br />

könnte, sollte aus dem Landeserstaufnahmelager<br />

in Herrenberg etwas werden!<br />

Hier will die SPD „proaktiv“ werden.<br />

(Wenn ich’s mit dem Rest meiner Lateinkenntnisse<br />

recht deute, steckt da Positives<br />

dahinter.) In Berlin dagegen hält die monatelange<br />

Schockstarre an: Man guckt den<br />

Aktivitäten der Chaoten zu und ergeht sich<br />

in immer unerträglicherer „Betroffenheit“.<br />

Dabei provoziert ihre Untätigkeit die Ausschreitungen,<br />

und macht unsere politische<br />

„Klasse“ so weiter, darf sich niemand<br />

mehr wundern, „wenn die Stimmung<br />

kippt“ (Kommentar Frank Krause am 26.<br />

August). Die Frage drängt sich auf: Wann<br />

wollen wir Bürgerinnen und Bürger aktiv<br />

werden und anfangen, unsere Demokratie<br />

ernst zu nehmen und zu verteidigen? Wann<br />

machen wir uns nach Berlin auf und demonstrieren<br />

vor dem Kanzleramt oder vor<br />

Steinmeiers Hütte oder vor der Botschaft<br />

der USA – als Hauptverursacherin des<br />

Flüchtlingselends? Heute zu lesen: Die<br />

Weltmacht bietet an, dieses Jahr „bis zu<br />

2000 Flüchtlinge“ aufzunehmen. War da<br />

nicht mal was mit „Schurkenstaat“? Ach<br />

ja, „Christ“ Bush ...<br />

Joachim Lauk, Herrenberg<br />

Einbrecher wollen in drei<br />

Wohnungen eindringen<br />

Böblingen – Unbekannte Täter trieben<br />

am Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr in<br />

einem Mehrfamilienhaus in der Schönaicher<br />

Straße in Böblingen ihr Unwesen. Ihnen<br />

gelang es, durch Aufhebeln der Eingangstüren<br />

in eine Wohnung im ersten<br />

Obergeschoss sowie in eine weitere im<br />

zweiten Obergeschoss einzudringen. Anschließend<br />

durchsuchten sie die Räume.<br />

Aus einer der Wohnungen entwendeten die<br />

Täter Bargeld und Schmuck in vierstelligem<br />

Wert, während sie in der zweiten wohl<br />

nichts Stehlenswertes auffanden. Der Versuch,<br />

eine dritte Wohnungstür aufzubrechen,<br />

scheiterte. Der entstandene Gesamtsachschaden<br />

beläuft sich auf etwa 1 350<br />

Euro. Zeugen werden gebeten, sachdienliche<br />

Hinweise dem Polizeirevier Böblingen,<br />

Telefon (0 70 31) 13-25 00, zu melden. -pb-<br />

Feuerwehr muss<br />

Teenagern von Dach helfen<br />

Sindelfingen – Eine Anwohnerin alarmierte<br />

am Dienstag gegen 20.40 Uhr die<br />

Polizei, nachdem ihr auf der Überdachung<br />

eines Discounterparkplatzes in der Mercedesstraße<br />

in Sindelfingen sechs Personen<br />

aufgefallen waren. Vier der jungen Leute<br />

zwischen 15 bis 19 Jahren musste anschließend<br />

von dem Dach heruntergeholfen werden,<br />

während die anderen beiden selbstständig<br />

herunterkamen. Die zwei Mädchen<br />

und Jungen klagten aus bislang unbekannten<br />

Gründen über starke Übelkeit und<br />

schienen orientierungslos. Aufgrund dessen<br />

rückte die Feuerwehr Sindelfingen mit<br />

sieben Einsatzkräften und drei Fahrzeugen<br />

aus, um die vier zu retten. Im Anschluss<br />

wurden die Jugendlichen durch den Rettungsdienst<br />

in Krankenhäuser gebracht.<br />

Wie sie auf das Dach gelangt waren, konnte<br />

bisher nicht geklärt werden. -pb-<br />

Stefan Ostermaier<br />

versteigert<br />

den Ertrag der<br />

gemeindeeigenen<br />

Obstbäume<br />

GB-Foto: Bäuerle<br />

Deutlich günstiger als beim Einkaufen<br />

Deckenpfronn: Zur Versteigerungdes Obstertragskommenweniger Interessenten als sonst<br />

B<br />

esser könnte das Wetter kaum sein,<br />

um sich auf der Deckenpfronner<br />

Obstanlage einzufinden. Dennoch: In<br />

diesem Jahr haben sich deutlich weniger<br />

Interessierte zur Versteigerung des Obstertrags<br />

der Gemeinde eingefunden, als dies<br />

in den vergangenen Jahren der Fall war.<br />

„Sonst waren es immer um die 20, die mitsteigerten“,<br />

berichtet Kämmerer Stefan<br />

Ostermaier. Zwei Bäume kamen in der<br />

Vergangenheit mindestens auf einen Bieter.<br />

Viel versteigern wird er an diesem<br />

Abend wohl nicht müssen, es sei denn, „alle<br />

wollen so viel“.<br />

Die Zahlen 26 und 27, angebracht an<br />

den Stämmen der jeweils vorne stehenden<br />

Bäume, markieren die beiden Reihen, die<br />

der Gemeinde gehören. Mit Ausnahme der<br />

noch jungen Bäume wurden die Pflanzen<br />

im April 1964 gesetzt. Als die Flächen vor<br />

gut 50 Jahren neu eingeteilt wurden, blieben<br />

diese beiden Reihen übrig, die Gemeinde<br />

nahm sich ihrer schließlich an.<br />

Zwischen die schon alten Bäume, die ebenso<br />

alte Sorten tragen, mischen sich wenige<br />

Bäumchen, die gerade einmal die Zwei-<br />

Meter-Marke überschritten haben. Auch<br />

an ihrer Stelle standen einmal ausgewachsene<br />

Bäume, die wurden jedoch im Lauf<br />

der Zeit entfernt – wenn sie etwa aufgrund<br />

von Dürre keinen Ertrag mehr gaben.<br />

Einen „großen Wunsch“ hat die Gemeinde<br />

in diesem Jahr umgesetzt, wie der Kämmerer<br />

erzählt: Täfelchen mit der genauen<br />

Beschriftung der Baumnummer, sowie der<br />

Reihe, in der er sich befindet, schließen et-<br />

„Wie viel verdienen Sie?“, „Haben Sie<br />

Kinder?“, „Spielen Sie ein Instrument?“<br />

– Kinder stellen häufig Fragen,<br />

an die Erwachsene gar nicht (mehr)<br />

denken. So auch am Mittwoch, als sie<br />

im Rahmen des Gärtringer Ferienspaßes<br />

Bürgermeister Thomas Riesch besuchten.<br />

Treffpunkt ist die Villa Schwalbenhof,<br />

von dort geht es später zum Rathaus: Einmal<br />

im Sessel des Bürgermeisters sitzen,<br />

Standes- und Bauamt inspizieren. Doch<br />

erst sitzt der Schultes höchstselbst mit im<br />

Stuhlkreis, der mit Jugendreferent Jürgen<br />

Kunst und den neun Kindern zwischen sieben<br />

und 13 Jahren noch einige leere Stühle<br />

aufweist. „Viele Kinder haben kurzfristig<br />

abgesagt – spontane Kurzurlaube oder<br />

Kindergeburtstage“, erklärt Kunst, Gärtringer<br />

Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche,<br />

Familien und Senioren.<br />

„Ist der im Anzug der Bürgermeister?“,<br />

fragt ein Mädchen seine Mutter flüsternd,<br />

als Thomas Riesch den Raum betritt und<br />

allen die Hand reicht. Dann geht es los.<br />

Riesch wirkt locker, stellt sich den Kindern<br />

vor, möchte vermitteln, was eine Gemeinde<br />

ist und was die Verwaltung für<br />

Aufgaben hat. „Ich bin der Chef vom Rat-<br />

waige Verwechslungen in Zukunft aus. Bereits<br />

im Vorfeld wurden die Bäume mitsamt<br />

ihrem Ertrag begutachtet, ein individuelles<br />

Startgebot wurde für jede Pflanze<br />

geschätzt. 62 Bäume hat Tina Ohngemach,<br />

Auszubildende im Rathaus, schließlich auf<br />

einer Liste sortiert, meist Apfelsorten. Zu<br />

ihnen gesellen sich fünf Birnenbäume und<br />

vier Zwetschgen.<br />

„Es hängt üppig drauf“, beginnt Stefan<br />

Ostermaier, „die Frucht ist aber relativ<br />

klein.“ Nichtsdestotrotz sei der Ertrag in<br />

diesem Jahr relativ hoch. Viele der Bieter<br />

an diesem Abend waren bereits in den vergangenen<br />

Jahren dabei und sind mit dem<br />

Prozedere bereits vertraut. Ostermaier<br />

nennt das Startgebot, woraufhin das Bieten<br />

eröffnet ist. Wer den Zuschlag erhält,<br />

bekommt von Ohngemach einen Zettel mit<br />

dem Namen der ersteigerten Sorte ausgehändigt,<br />

bezahlt wird am Ende.<br />

Den Auftakt bildet „Alexander Lucas“,<br />

eine Birne mit süßem Geschmack und einer<br />

Erntezeit, die Anfang Oktober beginnt.<br />

Auf acht Euro wurde der Startpreis gesetzt,<br />

schnell findet sich ein Interessent,<br />

der den Zuschlag erhält. Zu jeder Sorte<br />

liefert Ostermaier Informationen, mal über<br />

die Verwendung, mal über den Ernte- oder<br />

Lagerungszeitraum. „Der Kurzstiel eignet<br />

sich mehr oder weniger gut zum Mosten“,<br />

erzählt er bei einem Apfelbaum, dessen<br />

Startgebot bei fünf Euro liegt. Allerdings<br />

„handelt es sich hierbei um einen eher unbeliebten<br />

Apfel“. Elstar hingegen sei „eine<br />

altbekannte Sorte, die es in jedem Laden<br />

zu kaufen gibt“. Das Startangebot liegt bei<br />

sechs Euro, die Äpfel sind größer als die<br />

des benachbarten Kurzstiels.<br />

Eher selten zu finden ist hingegen die<br />

Sorte McIntosh, ein „richtig winterharter<br />

Apfel“. Sein Fruchtfleisch verfügt über einen<br />

süß-säuerlichen Geschmack, geerntet<br />

wird Mitte bis Ende September. Als sich<br />

kein Bieter findet, wird das Startgebot<br />

nach unten korrigiert – mit Erfolg. Der<br />

Zuschlag wird gegeben, bei anderen Bäumen<br />

zeigt sich Stefan Ostermaier jedoch<br />

weniger nachgiebig: Ein Baum der Sorte<br />

Kardinal Bea etwa bleibt bei sechs Euro<br />

Mindestgebot stehen, er trägt üppige, rot<br />

gefärbte Früchte und<br />

verspricht eine gute<br />

Ernte. Auch wenn die<br />

Versteigerung in diesem<br />

Jahr deutlich<br />

schneller vonstatten<br />

geht, als dies sonst der<br />

Fall ist, schaffen es einige<br />

Bäume doch, die<br />

Zu Besuch beim Bürgermeister<br />

„Alle die, die<br />

keine Äpfel im Garten<br />

haben, können hier<br />

ersteigern„<br />

Interessenten zum<br />

Bieten zu bewegen.<br />

Stefan Ostermaier<br />

Cox Orange, dessen<br />

Startgebot bei zehn<br />

Euro liegt, darf schließlich gegen 13 Euro<br />

abgeerntet werden. „Früher war die Sorte<br />

ganz beliebt, heute ist sie eher selten“,<br />

weiß der Kämmerer.<br />

Insgesamt sechs Bäume hat Lars Haustein<br />

an diesem Abend ersteigert – Topaz,<br />

Cox-Orange, Elstar und eine Zwetschge<br />

finden sich darunter. Zum ersten Mal<br />

Gärtringen: Thomas Riesch nimmt sicheinen Nachmittagfür dieKinderbeim FerienspaßZeit<br />

VonJoscha Klüppel<br />

Ferienspaß<br />

haus“, sagt er – für die Kinder leicht verständlich.<br />

Er gesteht: „In euerm Alter hat<br />

mich so etwas noch nicht interessiert.“<br />

Junge hat sich vorbereitet<br />

Die Kinder hören geduldig zu, während<br />

Riesch versucht, ihnen den Begriff Demokratie<br />

nahezubringen. Dann streckt ein<br />

Junge aber plötzlich den Arm, holt aus seiner<br />

Liste ein Blatt Papier mit Fragen heraus<br />

und beginnt Riesch zu löchern: „Bei<br />

uns in der Straße gibt es nicht so viele<br />

Gehwege, würden Sie das vielleicht ändern<br />

wollen?“ Der aufgeweckte Jaime, zehn<br />

Jahre alt, hält den Bürgermeister ordentlich<br />

auf Trab. Und der antwortet so gut es<br />

geht, auch wenn er manchmal eben wie ein<br />

Politiker spricht: „Ich schau mir das gern<br />

noch mal an, aber das wird wahrscheinlich<br />

sehr schwierig.“<br />

Einfacher Vergleich<br />

Riesch holt ein klein wenig aus, verliert<br />

die Kinder aber nicht, als er den Haushalt<br />

der Gemeinde erklärt. Ein einfacher Vergleich<br />

schafft Abhilfe. „Das Geld, das die<br />

Gemeinde hat, ist wie euer Taschengeld.<br />

Wir kriegen auch Geld, das nennt sich<br />

Steuern. Gärtringen kriegt aber sehr wenig<br />

Taschengeld. Wenn andere Gemeinden wie<br />

Entringen sechs Euro kriegen, dann bekommen<br />

wir nur drei.“ Jaime wiederum<br />

interessiert der finanzielle Rahmen nicht<br />

so sehr, mag er auch verständlich erklärt<br />

sein. „Warum gibt es so wenig tolle Spielplätze<br />

in der Nähe vom Kayertäle?“, möchte<br />

er stattdessen wissen.<br />

Trockene Thematik<br />

MitBürgermeister ThomasRieschinder Villa<br />

Es bildet sich langsam ein kleiner Dialog<br />

zwischen Riesch und dem Zehnjährigen<br />

neben ihm, der Bürgermeister versucht jedoch,<br />

die anderen Kinder in seine Antworten<br />

miteinzubeziehen. Gerade für die Dreiergruppe<br />

der siebenjährigen Mädchen ist<br />

es jedoch eine sehr trockene Thematik.<br />

Nach einer halben Stunde werden sie<br />

merklich unruhig. Bei Jaime ist keine Spur<br />

von Nervosität zu finden, im Gegenteil:<br />

„Ich freue mich, dass ich ihm Fragen stellen<br />

kann.“ Er stiehtl den anderen Kindern<br />

mit seiner Aktivität ein wenig die Show,<br />

hat bereits Vorschläge für einen neuen<br />

Spielplatz, die er Riesch mitgibt: „Eine<br />

Seilbahn wäre eigentlich toll. Oder eine<br />

Röhrenrutsche.“<br />

wohnte er der Versteigerung bei, die Auswahl<br />

der Sorten ist wohldurchdacht. „Ich<br />

habe extra Sorten gewählt, die nacheinander<br />

reif sind.“ Bereits am Vormittag holte<br />

er sich die Listen des Angebots und studierte<br />

sie. Apfelmus, Chips, Kuchen oder<br />

Most – bereits während der Versteigerung<br />

tauschten die Interessenten mögliche Verwendungszwecke<br />

aus. Haustein hingegen<br />

setzt einfach auf den Geschmack des puren<br />

Apfels, die Ernte wird „ganz normal gegessen“.<br />

Ersteigert wurde überdies nicht nur der<br />

Behang an den Bäumen, auch für die<br />

Früchte, die bereits auf dem Boden liegen,<br />

gilt es, Sorge zu tragen.<br />

Die übrig gebliebenen<br />

Sorten möchte<br />

Ostermaier auf der<br />

Homepage der Gemeinde<br />

einstellen.<br />

Der „soziale Gedanke“<br />

bildet indes den<br />

Hintergrund der Versteigerung:<br />

„Alle die,<br />

die keine Äpfel im<br />

Garten haben, können<br />

hier ersteigern.“ In<br />

den vergangenen Jahren hätten besonders<br />

auch Neubürger von dem Angebot Gebrauch<br />

gemacht. Auch wenn die Ernte mit<br />

Arbeit verbunden ist, lohne sich die Ersteigerung<br />

eines Obstbaumes für die Bieter:<br />

„Der Ertrag ist am Ende günstiger, als<br />

wenn man im Laden kauft.“<br />

CHRISTIANE HORNUNG<br />

GB-Foto: Bäuerle<br />

Ein zehnjähriges Mädchen wird dann<br />

schon pragmatischer: „Wie viel verdienen<br />

Sie?“ Auch hier geht der CDU-Politiker<br />

nicht direkt darauf ein, der Spagat zwischen<br />

den normalen Gesprächspartnern<br />

auf Augenhöhe und den Kindern im Stuhlkreis<br />

gelingt oft, jedoch nicht immer.<br />

Trotzdem freut sich Riesch sehr über das<br />

Angebot, die kindlichen, nahezu unschuldigen<br />

Fragen der Teilnehmer findet er „super“<br />

und „genial“. Zum Schluss hat Jaime<br />

noch eine weitere Idee: „Sie haben ja so<br />

wenig Geld, ich könnte was spenden, zwölf<br />

Euro zum Beispiel.“


22 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />

Anzeigen<br />

Als Gott sah, dass der Wegzulang,<br />

der Hügelzusteil unddas Atmen zu<br />

schwer wurde, legte er denArm um<br />

ihn und sprach: "Komm heim!"<br />

In Liebe und Dankbarkeitnehmen wir Abschied von<br />

unserem Vater,Schwiegervater und Opa<br />

Felix mit Familie<br />

Martin<br />

Irmgard mitFamilie<br />

und alle Angehörigen<br />

Erich Müller<br />

*4.12. 1938 †26. 8. <strong>2015</strong><br />

Mötzingen, 26.August <strong>2015</strong><br />

DieBeerdigung findet am Montag, 31. August <strong>2015</strong> um 13:00 Uhr auf dem Friedhof in<br />

Mötzingen statt. VonBeileidsbezeugungen am Grab bitten wir abzusehen.<br />

Ein Kondolenzbuch liegt aus.<br />

Kinder<br />

der Straße<br />

terre des hommes kümmert sich in Afrika,<br />

Asien und Lateinamerika um Kinder,<br />

die auf der Straße leben. Wir sorgen dafür,<br />

dass sie Schutz und Geborgenheit erfahren,<br />

gesundheitlich versorgt werden und eine<br />

Ausbildung erhalten.<br />

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit –<br />

mit Ihrer Spende!<br />

Weitere Informationen unter Telefon<br />

0541/7101-128<br />

www.tdh.de/strassenkinder<br />

Durch die Liebe<br />

und den Tod<br />

berührt der Mensch<br />

das Unendliche.<br />

Alexandre Dumas<br />

Bestattungen<br />

heute<br />

Gärtringen:<br />

Gertrud Nickel, 80 Jahre,<br />

11 Uhr (Trauerfeier mit<br />

anschl. Urnenbeisetzung)<br />

–Angaben ohne Gewähr –<br />

Wenn Pflege an Grenzen stößt<br />

Krisentelefon<br />

07031<br />

663 -3000<br />

Montag bis Freitag von 16 bis 18 Uhr<br />

Wir helfen,<br />

wenn andere<br />

am Ende sind<br />

einande<br />

DE98 6035 0130 0001 5525 19<br />

IBAN Kreissparkasse Herrenberg<br />

DE40 6039 1310 0701 5520 00<br />

IBAN Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg<br />

Eine Aktion von Kirchen, Stadt und engagierten Bürgern<br />

in Zusammenarbeit mit dem GÄUBOTE<br />

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Liebe Annika<br />

Kindergartenzeit ade,<br />

jetzt lernst dudas Abc.<br />

Stolz wirst du den Ranzen tragen<br />

und neugierig so manches fragen.<br />

Viel Spaß in der Schule!<br />

Wünschen Oma Ingrid und Opa Klaus<br />

14.9.<br />

<strong>2015</strong><br />

Du<br />

bist 1. Klasse!<br />

Liebe Saskia!<br />

Alles Gute und viel Erfolg<br />

zum Schulstart wünschen<br />

Dir Oma und Opa,<br />

Uroma und Uropa<br />

Erscheinungstermin:<br />

Montag,14. 9. <strong>2015</strong><br />

Anzeigenschluss:<br />

Mittwoch, 9. 9. <strong>2015</strong><br />

Sie können IhreAnzeige persönlich aufgeben:<br />

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oder perE-Mail: anzeigen@gaeubote.de<br />

Bittegeben Sie uns an, für welches Motiv Sie sich<br />

entschieden haben, Namen Ihres Schulanfängers<br />

oder Sie schicken uns IhreDaten für ein eigenes Motiv.<br />

Die Herrenberger Zeitung<br />

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Dem großen Schulkind gratulieren wir sehr.<br />

Dir fällt die Schule ganz bestimmt nichtschwer.<br />

Wersovergnügt und immer munter ist wie Du,<br />

dem macht das Spaß, und der begreift im Nu.<br />

Liebe Jessika,<br />

viel Spaß an Deinem<br />

ersten Schultag!<br />

Wünschen Dir<br />

Oma und Opa<br />

A B C<br />

Recn,Scr,<br />

Les,Ab n 1, 2, 3,<br />

dslrDdr Scl,<br />

n h i Spaß d.<br />

Lieber<br />

Tobias!<br />

Mm n Pp sc Dr<br />

les Gt z DnrEscng<br />

n i Spaß drScz!<br />

1 2 3<br />

Lieber Sonnenschein Sandra<br />

Statt gewohnter Kindergartenluft,<br />

schnupperst Du jetzt Kreideduft,<br />

und statt vormittags im Bett zu bleiben<br />

lernst Du da rechnen, lesen, schreiben,<br />

statt das Köpfchen auf dem weichen Kissen,<br />

wird es gefüllt mit wichtigem Wissen,<br />

doch wird es zum Rechnen, Schreiben,<br />

Lesen bald schon reichen<br />

und statt geheimnisvoller Zahlen und Zeichen<br />

wirst Du die Welt ganz neu dann sehen<br />

und gerne auch zur Schule gehen!<br />

Viel Erfolg in der Schule wünschen Dir<br />

Papa, Mama und Felix<br />

A<br />

B<br />

D<br />

E<br />

C<br />

F<br />

Lieber Florian<br />

Ein neuer Abschnitt beginnt ab heute,<br />

triffstinDeiner Schule ganz neue Leute.<br />

Lernstdas Abc vom Anfang bis zum Ende,<br />

trägstdie Fibel in Deinen Händen.<br />

Mit Deinem Füller lernstDudas Schreiben,<br />

tustPausen mit Deinen Freunden vertreiben.<br />

Genieße die Zeit und lerne ganz viel,<br />

das bringt Dich weiter und hat Stil.<br />

Wirwünschen Dir<br />

alles Gute<br />

zum Schulanfang!<br />

Deine Familie<br />

G<br />

H<br />

J<br />

I


Lokalsport Freitag,<br />

28.August<strong>2015</strong> 23<br />

Wiedersehen mit<br />

Mario Estasi<br />

Fußball –Mit einer guten Leistungist<br />

Aufsteiger GSV Maichingen in die Landesligasaison<br />

gestartet, er spielte zu<br />

Hause gegen den FC Rottenburg 0:0.<br />

„Diese Leistung ist eine gute Basis. Es<br />

besteht aber kein Grund zur Selbstbeweihräucherung“,<br />

sagt Maichingens Trainer<br />

Wolfgang Lamitschka vor dem Auswärtsspiel<br />

am Sonntag bei den Young Boys<br />

Reutlingen (15 Uhr). Das prominenteste<br />

neue Gesicht der Young Boys Reutlingen<br />

sitzt auf der Bank. Mario Estasi, jahrelang<br />

Coach der SV Böblingen, schwingt dort<br />

nun das Zepter, ihm steht Jorge Calderon<br />

zur Seite, sein Co-Trainer aus SVB-Zeiten.<br />

Die Reutlinger wollen in die Verbandsliga<br />

aufsteigen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

müssen sie sich allerdings gehörig steigern,<br />

beim Aufsteiger SC 04 Tuttlingen unterlagen<br />

sie zuletzt mit 0:2. „Die Reutlinger stehen<br />

jetzt schon gehörig unter Druck“, sagt<br />

denn auch Lamitschka. Der GSV hat in<br />

seinem Auftaktspiel gegen Rottenburg<br />

sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Für Lamitschka<br />

ist das der Maßstab für künftige<br />

Begegnungen, obgleich er in diesem Bereich<br />

noch Luft nach oben sieht: „Wir haben<br />

gedanklich den Hebel umgelegt von<br />

einer Spitzenmannschaft in der Bezirksliga<br />

zum Aufsteiger in der Landesliga. Wir<br />

haben uns sehr gut auf den gegnerischen<br />

Ballbesitz fokussiert.“ Darüber hinaus erspielte<br />

sich der GSV noch die eine oder andere<br />

gute Torchance. Lamitschka: „Wenn<br />

ein Team ein Tor mehr hätte erzielen können,<br />

dann wir.“ In Reutlingen wird er auf<br />

Sebastian Hofmann verzichten müssen,<br />

der wegen einer Verletzung gegen Rottenburg<br />

bereits nach zwölf Minuten vom Feld<br />

genommen werden musste.<br />

-tob-<br />

„Wir haben sicher<br />

keine Angst“<br />

Fußball –Imersten Heimspiel der Saison<br />

steht die Spvgg. Holzgerlingen vor einer<br />

schwierigen Aufgabe, das Team empfängt<br />

am Sonntag den SV Zimmern (Anspiel 15<br />

Uhr), einer der Kandidaten auf die Landesliga-Meisterschaft.<br />

„Wir werden bei<br />

unserer Marschroute bleiben und in der<br />

Viererkette und im Mittelfeld sehr kompakt<br />

auftreten“, sagt Holzgerlingens Co-<br />

Trainer Marcus Binder. Am Sonntag hat er<br />

das Sagen, er vertritt Trainer Thomas Reichardt,<br />

der mit seiner Familie im Urlaub<br />

weilt. Binder leitete in dieser Woche komplett<br />

das Training, er legte viel Wert auf<br />

die Arbeit gegen den Ball. „Wir müssen<br />

kompakt und als Kollektiv auftreten, sonst<br />

wird das nichts gegen Zimmern“, sagt Binder.<br />

„Wir haben Respekt vor dem kommenden<br />

Gegner, aber sicher keine Angst.“<br />

Die Holzgerlinger wollen sich nicht darauf<br />

beschränken, Zimmern im Spielaufbau das<br />

Leben schwerzumachen. Wann immer<br />

möglich, wollen die Holzgerlinger auch in<br />

der Offensive die Initiative suchen, insbesondere<br />

nach einem Ballgewinn soll<br />

schnell in die Spitze gespielt werden. „Wir<br />

wollen immer wieder Nadelstiche setzen“,<br />

sagt Binder, der im Vorfeld der Partie mit<br />

Gärtringens Trainer Hanjo Kemmler telefoniert<br />

hat, um sich den einen oder anderen<br />

Tipp geben zu lassen. Auf Max Harrison<br />

und Tim Staiger muss Binder in jedem<br />

Fall verzichten, beide sind verletzt. Patrick<br />

Orifiamma und Scott Rogers sind angeschlagen,<br />

ihr Einsatz ist fraglich. -tob-<br />

Endspurt bei<br />

„Klickden Clip“<br />

A<br />

m heutigen Freitag kann noch bis 12<br />

Uhr bei der Abstimmung „Klick den<br />

Clip“ aus fünf Partien ausgewählt werden.<br />

Bei diesem Voting auf unserem Fußballportal<br />

www.fupa.net/boeblingen-calw<br />

können die Leser und Internetnutzer wählen,<br />

auf welchem Sportplatz die<br />

„Gäubote“-Kamera steht. Klar vorne liegt<br />

Klick<br />

den<br />

VfLOberjettingen –TVGültstein<br />

SV Rohrau – TSV Hildrizhausen<br />

SV Althengstett–VfLStammheim<br />

SV Bondorf–SV Nufringen<br />

Clip<br />

bislang das Duell in der Bezirksliga zwischen<br />

dem SV Althengstett und dem VfL<br />

Stammheim. Nachfolgend der Zwischenstand<br />

von gestern Abend.<br />

-gb-<br />

10,0 %<br />

12,8 %<br />

38,6 %<br />

15,3 %<br />

TSV Waldenbuch –Spvgg. Weil im Schönbuch<br />

23,3 %<br />

FCG-Trainer<br />

Hanjo Kemmler:<br />

Die Aufstellung<br />

ergibt sich beim<br />

anstehenden<br />

Auswärtsspiel in<br />

Pfullingen fast<br />

schon von alleine<br />

GB-Foto (Archiv):<br />

Bäuerle<br />

„Pfullingen gehört zu den Spitzenteams“<br />

Fußball: FürAbsteiger FC Gärtringenkommt es zu einem interessanten Landesliga-Vergleich<br />

Der Aufgalopp am ersten Spieltag in<br />

der Landesliga ist dem FC Gärtringen<br />

geglückt, gegen den letztlich harmlosen<br />

TB Kirchentellinsfurt siegte der<br />

FCG mit 2:0 Toren. Am Samstag wartet<br />

auf die Gärtringer eine deutlich<br />

schwierige Aufgabe, er tritt beim VfL<br />

Pfullingen an ( 15.30 Uhr). In der vergangenen<br />

Saison belegte der VfL Platz<br />

zwei in der Tabelle.<br />

VonThomasOberdorfer<br />

Der VfL Pfullingen gehört seit Jahren zu<br />

den dominierenden Teams in der Fußball-<br />

Landesliga. In der ewigen Tabelle dieser<br />

Klasse belegt er Platz eins, im vergangenen<br />

Jahr erreichte der VfL Platz zwei im Klassement,<br />

scheiterte aber in der ersten Relegationsrunde<br />

am TSV Crailsheim. „Die<br />

Pfullinger gehören sicher zu den Spitzen-<br />

Erstmals greift der SV Bondorf in dieser<br />

Saison in das Geschehen ein. Bondorfs<br />

Spielertrainer Dennis Marlovic nutzte den<br />

spielfreien Sonntag, um sich das Derby<br />

zwischen dem SV Nufringen und dem VfL<br />

anzuschauen, da der SVN der kommende<br />

Gegner sein wird. „Ich habe einige Erkenntnisse<br />

gewonnen“, meint Marlovic,<br />

der sich zu Details aber nicht äußern will,<br />

„das bespreche ich mit der Mannschaft.“<br />

Generell habe Nufringen kompakt und<br />

diszipliniert agiert und einen großen Willen<br />

gezeigt. „Nufringens Team hat eine gute<br />

Mentalität“, sagt Marlovic. Im Bondorfer<br />

Sturm wird Sven Keck auflaufen.<br />

Marlovic hofft, dass Keck nach seiner<br />

Rückkehr vom SV Eutingen wieder seine<br />

alte Torgefährlichkeit an den Tag legen<br />

wird. Im Tor steht Serdar Yildiz, der vom<br />

VfL Nagold nach Bondorf wechselte.<br />

„Für uns ist das der nächste Knaller<br />

nach dem Spiel gegen die Herrenberger“,<br />

sagt Michael Marquardt. Der Trainer der<br />

dritten Mannschaft des SV vertritt Coach<br />

Willi Zimmermann, der noch im Urlaub<br />

weilt. „Bondorf ist ein ähnlicher Gegner<br />

wie Herrenberg. Wir werden auch am<br />

Sonntag zunächst eher defensiv agieren“,<br />

teams. Die Mannschaft ist eingespielt und<br />

taktisch gut geschult“, sagt Gärtringens<br />

Trainer Hanjo Kemmler. Zudem haben die<br />

Pfullinger in Dominik Grauer einen Stürmer<br />

der Extraklasse in der Landesliga<br />

wieder in ihren Reihen. Er versuchte beim<br />

SSV Reutlingen sein<br />

Glück, war nicht so<br />

erfolgreich wie erhofft<br />

und kehrte zum VfL<br />

zurück. „Grauer ist<br />

ein richtig guter<br />

Mann“, sagt Kemmler.<br />

Seine beiden Innen-<br />

„Ichdenke,der<br />

Kunstrasen kommt<br />

unsentgegen„<br />

verteidiger Dustin HanjoKemmler<br />

Kappus und Dzenis<br />

Skrijelj werden am<br />

Samstag sicherlich stärker gefordert als<br />

am vergangenen Wochenende beim Saisonauftakt<br />

gegen den letztlich offensivschwachen<br />

TB Kirchentellinsfurt.<br />

In Pfullingen spielen die Gärtringer auf<br />

Kunstrasen. Ein Belag, auf dem der FCG<br />

in der vergangenen Saison mitunter gute<br />

Leistungen zeigte. „Ich denke, der Kunstrasen<br />

kommt uns entgegen“, sagt Kemmler.<br />

Tatsächlich müssten die Gärtringer in<br />

der Lage sein, aufgrund ihrer Spielstärke<br />

auf dem künstlichen Geläuf in der Offensive<br />

Akzente zu setzen. Kemmler setzt dabei<br />

auch auf seinen Neuzugang Rico Wentsch,<br />

der am Sonntag gegen Kirchentellinsfurt<br />

in seinem ersten Einsatz<br />

für die Gärtringer<br />

sofort erfolgreich war.<br />

„Rico hat sicherlich<br />

noch etwas konditionellen<br />

Rückstand. Ich<br />

werfe ihn aber dennoch<br />

ins Spiel, er soll<br />

auch über die Punktspiele<br />

seine Fitness<br />

verbessern“, sagt<br />

Kemmler, der auch mit den anderen Neuzugängen<br />

zufrieden war, die im ersten<br />

Spiel zum Einsatz kamen. „Wir haben taktisch<br />

gut gespielt und kaum etwas zugelassen“,<br />

sagte der FCG-Coach nach dem<br />

Spiel. Allerdings signalisierte Rico<br />

Wentsch zu Beginn der Trainingswoche<br />

leichte Knieprobleme, sein Einsatz ist noch<br />

fraglich.<br />

Der VfL Pfullingen will auch in diesem<br />

Jahr ganz oben in der Tabelle mitspielen.<br />

Ein Sieg gegen den FC Gärtringen wäre<br />

nach dem Auftakterfolg bei der Spvgg.<br />

Mössingen ein Schritt in diese Richtung.<br />

Kemmler rechnet damit, dass die Pfullinger<br />

„versuchen werden, uns als Verbandsliga-Absteiger<br />

wehzutun“.<br />

Die Verletztenmisere macht allerdings<br />

Hanjo Kemmler zu schaffen (wir berichteten).<br />

Neben dem eventuell ausfallenden<br />

Selim Altinsoy (Verdacht auf Bänderriss<br />

am Sprunggelenk), wird mit Sicherheit Timo<br />

Prokopp fehlen, der Routinier muss<br />

nach der erneut aufgebrochenen Adduktorenverletzung<br />

pausieren. John Edegbe ist<br />

aufgrund eines Muskelfaserrisses außer<br />

Gefecht. Zudem hat sich Marvin Kreudler<br />

nach anhaltenden Hüftbeschwerden Anfang<br />

der Woche zum Arzt begeben, dort<br />

wurde ein doppelter Rippenbruch festgestellt.<br />

Zwangsläufig wird Hanjo Kemmler<br />

Anleihen an die zweite Mannschaft nehmen<br />

müssen, die Aufstellung fürs Pfullinger<br />

Auswärtsspiel ergibt sich so fast von<br />

selbst.<br />

Das nächste Derby wartet auf den SV Nufringen<br />

Fußball: Bezirksliga-Aufsteigertritt beim SV Bondorfan–VfLHerrenbergempfängt denTSV Schönaich<br />

Der SV Nufringen hat auch am zweiten<br />

Spieltag der Bezirksliga eine schwierige<br />

Aufgabe zu bewältigen. Nach dem<br />

Derby gegen den VfL Herrenberg spielen<br />

die Nufringer am Sonntag beim SV<br />

Bondorf. Die Herrenberger laden ihrerseits<br />

zum Duell zweier Mitfavoriten auf<br />

den Titel, der TSV Schönaich gibt beim<br />

VfL seine Visitenkarte ab.<br />

VonThomasOberdorfer<br />

so Marquardt, der mit dem Auftritt des<br />

Aufsteigers gegen Herrenberg zufrieden<br />

war. „Wir haben relativ wenige Chancen<br />

zugelassen, so muss es auch in Bondorf<br />

sein“, sagt Marquardt, der bei Bondorf besonders<br />

Marlovic und Keck im Blick hat.<br />

„Beide müssen wir in den Griff bekommen.“<br />

Im Volksbankstadion treffen am Sonntag<br />

zwei Teams aufeinander, die sich beide<br />

Chancen ausrechnen, am Ende der Spielzeit<br />

ganz weit oben zu landen. Der VfL<br />

Herrenberg empfängt den TSV Schönaich.<br />

Beide Mannschaften starteten mit einem<br />

Sieg in die neue Saison. Der Sieger dieses<br />

Spiels setzt sich mithin zunächst einmal an<br />

der Tabellenspitze fest. „Das wird ein ganz<br />

anderes Spiel als gegen<br />

Nufringen. Schönaich<br />

wird offensiv<br />

spielen und selber Akzente<br />

setzen. Ich denke,<br />

wir werden dadurch<br />

mehr Räume bekommen.<br />

Uns liegen<br />

solche Gegner mehr<br />

als Teams, die sich<br />

„Wirhaben einfach<br />

viel zu wenig Fußball<br />

gespielt„<br />

Tobias Lindner<br />

hinten reinstellen“,<br />

sagt Herrenbergs Trainer Michael Sattler,<br />

der gegen den TSV auf Ender Özcan verzichten<br />

muss, er ist nach seiner Roten Karte<br />

im Pokalspiel gegen den GSV Maichingen<br />

II noch gesperrt. Besim Ramadani<br />

kommt dafür aus dem Urlaub zurück. Die<br />

beiden Neuzugänge Sevidzem Kanjo und<br />

Sven Schlayer wurden gegen Nufringen<br />

eingewechselt. Es ist damit zu rechnen,<br />

dass sie auch gegen Schönaich zunächst<br />

auf der Bank sitzen werden.<br />

„Das wird in Herrenberg ein Spiel auf<br />

Augenhöhe“, meint Schönaichs Trainer<br />

Mustafa Cakal. „Die Mannschaft, die weniger<br />

Fehler macht, wird gewinnen. Kleinigkeiten<br />

werden das Spiel entscheiden“,<br />

so der TSV-Coach, der in Herrenberg „etwas<br />

anders als gegen Sindelfingen II“<br />

spielen lassen will. „Wir werden eher etwas<br />

defensiver agieren und nicht ganz so<br />

hoch anlaufen“, lautet sein Plan.<br />

Die Einstellung hat gepasst, das Engagement<br />

und die Laufbereitschaft, nicht aber<br />

das fußballerische Niveau: Der TV Darmsheim<br />

hat zum Saisonauftakt zuHause 3:3<br />

gegen den SV Deckenpfronn gespielt und<br />

dabei erst in der dritten Minute der Nachspielzeit<br />

den Ausgleich erzielt. „Wir haben<br />

einfach viel zu wenig Fußball gespielt und<br />

viel zu viel Langholz geschlagen“, spricht<br />

Darmsheims Trainer Tobias Lindner Klartext.<br />

Das war das genaue Gegenteil von<br />

dem, was die Darmsheimer in der Vorbereitung<br />

praktiziert hatten. Am Sonntag<br />

spielt der TVD bei den<br />

SF Gechingen. Die<br />

Sportfreunde starteten<br />

tadellos in die Saison<br />

und siegten 4:1 beim<br />

VfL Nagold II. „Das<br />

wird natürlich eine<br />

schwierige Aufgabe.<br />

Gechingen ist eine der<br />

Topmannschaften in<br />

der Liga“, hält Lindner<br />

große Stücke auf den Gegner. „Wir<br />

müssen in Gechingen mehr mit dem Kopf<br />

dabei sein und unsere spielerischen Stärken<br />

in die Waagschale werfen. Wir müssen<br />

etwas mitnehmen, sonst sind wir rasch unter<br />

Zugzwang“, warnt der TVD-Trainer.<br />

Im Spiel zwischen dem VfL Sindelfingen<br />

II und dem TSV Dagersheim stehen sich<br />

zwei Mannschaften gegenüber, die am ersten<br />

Spieltag verloren hatten und somit unter<br />

Druck stehen. Eine weitere Niederlage,<br />

und ein Platz am Tabellenende wäre garantiert.<br />

„Die Niederlage in Schönaich<br />

kann passieren, das nehmen wir so hin.<br />

Gegen Dagersheim wollen wir aber drei<br />

Punkte holen. Die Leistung gegen Schönaich<br />

in der ersten Hälfte stimmt mich zuversichtlich“,<br />

sagt Sindelfingens Trainer<br />

Kurt Müller. Der TSV kassierte gegen den<br />

SV Althengstett eine bittere Niederlage,<br />

die durch den unberechtigten Platzverweis<br />

von Besnik Gllogjani ihren Ausgangspunkt<br />

fand. Dagersheims Trainer Dieter Grieb<br />

wird auf ihn am Wochenende verzichten<br />

müssen, ebenso wie Kurt Müller auf Denis<br />

Skrijelj, der in Schönaich die Gelb-Rote<br />

Karte erhielt.<br />

Der SV Althengstett startete ebenso erfolgreich<br />

in die Runde wie Aufsteiger VfL<br />

Stammheim, dem zu Hause ein 3:1-Erfolg<br />

gegen den 1. FC Altburg gelang. Am Sonntag<br />

stehen sich beide Mannschaften in Althengstett<br />

gegenüber. Der Sieger der Partie<br />

setzt sich erst einmal im oberen Drittel der<br />

Tabelle fest.<br />

Der TSV Ehningen startete mit einem<br />

3:0-Sieg gegen den hoch gewetteten Aufsteiger<br />

Fortuna Böblingen. Die Ehninger<br />

fahren mit diesem Sieg im Rücken mit<br />

breiter Brust zum 1. FC Altburg, der nach<br />

seiner Auftaktniederlage in Stammheim zu<br />

Hause unbedingt punkten muss, um nach<br />

zwei Spieltagen nicht gleich am Tabellenende<br />

kleben zu bleiben.<br />

Willkommen in der Bezirksliga: Fortuna<br />

Böblingen gab vor der Runde das ehrgeizige<br />

Ziel aus, bis in die Verbandsliga vordringen<br />

zu wollen. Jetzt gilt es aber erst<br />

einmal, sich in der Bezirksliga zu etablieren.<br />

In Ehningen gaben sich die Fortunen<br />

nach rund 70 Minuten geschlagen. Am<br />

Sonntag spielen die Böblinger gegen den<br />

VfL Nagold II,der zuletzt beim 1:4 gegen<br />

Gechingen allein drei Gegentreffer durch<br />

Freistöße einfing. Böblingen steht jedoch<br />

zu Hause unter Zugzwang. Die Fortuna<br />

muss gegen Nagold dreifach punkten, um<br />

nicht nach zwei Spieltagen schon einem<br />

Rückstand gegenüber der Tabellenspitze<br />

hinterherzulaufen.<br />

Der SVDeckenpfronn ist spielfrei, alle<br />

Partien beginnen am Sonntag um15Uhr.


24 Freitag, 28.August<strong>2015</strong><br />

Lokalsport<br />

Mücke springt<br />

in die Bresche<br />

Fußball –Der TrainerimUrlaub, der<br />

Co-Trainer ebenfalls, da muss beim VfL<br />

Nagold Fußballchef Götz Mücke selbst<br />

ran. Am morgigen Samstag (15.30 Uhr)<br />

also Mückes Debüt als Trainer in der<br />

Verbandsliga gegen den Aufsteiger TSG<br />

Balingen II.<br />

VonJürgenKlemenz<br />

Gegner Balingen hat Mücke bei dessen<br />

Debüt in der Verbandsliga beobachtet und<br />

beim 1:1 gegen den TSV Berg eine junge,<br />

spielstarke Mannschaft gesehen, die sich<br />

aufgrund einer Steigerung nach der Pause<br />

mit dem Ausgleichstreffer belohnt hat.<br />

„Wir dürfen Balingen nicht zum Spielen<br />

kommen lassen, denn dann werden sie gefährlich.<br />

Wir müssen versuchen, ihren<br />

Spielfluss früh zu unterbinden und unsere<br />

eigenen Stärken durchbringen“, so Mücke<br />

(GB-Foto: enz), der dem Balinger 4-4-2-<br />

System mit einem 4-4-2 begegnen will.<br />

Dabei wird es allerdings einige Änderungen<br />

gegenüber dem 1:1 in Sindelfingen<br />

geben. Denn wie erwähnt, ist Co-Trainer<br />

und Innenverteidiger Marcel Schuon in<br />

Urlaub. Er wird zwei Spiele fehlen. Auf<br />

die Innenverteidigerposition<br />

wird<br />

Matthias Rebmann,<br />

der vom FC Gärtringen<br />

zum VfL<br />

Nagold zurückgekehrt<br />

ist, rücken.<br />

Für dessen Position<br />

außen kommen<br />

Yannic Dengler<br />

oder Fabian Mücke<br />

infrage. Der andere<br />

Außenverteidiger<br />

Adrian Döbele hat<br />

Götz Mücke sich in Sindelfingen<br />

eine Leistenverletzung<br />

zugezogen, da dürfte Mark Kranjc,<br />

der diese Position schon öfters innehatte,<br />

erste Wahl sein, sollte Döbele ausfallen.<br />

Tilo Renz hatte die Woche Grippe und<br />

schaute gestern mal beim Abschlusstraining<br />

vorbei, sein Einsatz ist noch offen.<br />

Götz Mücke bezog auch Stellung zu den<br />

Lücken, die die Abgänge von Daniel<br />

Schachtschneider und Francis Ubabuike<br />

im Sturm der Nagolder gerissen haben.<br />

Der VfL konnte keinen adäquaten Ersatz<br />

finden. „Klar ist, wenn der zweitbeste<br />

Stürmer der Verbandsliga, was die Trefferquote<br />

angeht, uns verlässt, dass das nicht<br />

so einfach zu kompensieren ist. Wenn man<br />

sieht, wie sich Daniel Schachtschneider<br />

jetzt auch in der Oberliga in Reutlingen<br />

präsentiert, kann man ermessen, welcher<br />

Verlust das für uns ist“, so Mücke.<br />

Schachtschneider hat letzte Saison 21 Tore<br />

geschossen, besser war nur Marian Asch,<br />

ebenfalls ein Ex-Nagolder, mit 24 Toren.<br />

„Natürlich ist unsere Offensive nominell<br />

schwächer besetzt als letzte Saison, das<br />

müssen wir aber über das spielerische System<br />

im Verbund lösen.“<br />

Sporttermine am Wochenende<br />

■ Fußball<br />

Verbandsliga Württemberg<br />

Samstag, 15:30 Uhr<br />

TSG Backnang - VfL Sindelfingen<br />

VfL Nagold - TSG Balingen II<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

SV Böblingen - VfB Neckarrems<br />

Landesliga Staffel 3 Württemberg<br />

Samstag, 15:30 Uhr<br />

VfL Pfullingen 1862 - FC Gärtringen<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

SpVgg. Holzgerlingen - SV Zimmern 1905<br />

TSG Young Boys Reutlingen - GSV Maichingen<br />

Bezirksliga<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

VfL Sindelfingen II - TSV Dagersheim<br />

SV Bondorf - SV Nufringen<br />

FV Fortuna Böblingen - VfL Nagold II<br />

SV Althengstett - VfL Stammheim<br />

VfL Herrenberg - TSV Schönaich<br />

Sportfreunde Gechingen - TV Darmsheim<br />

1. FC Altburg - TSV Ehningen<br />

Kreisliga A I<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

TSV Wildberg - TSV Simmersfeld<br />

Spvgg Wart-Ebershardt - SV Gültlingen<br />

SV Sulz am Eck - TSV Möttlingen<br />

Kreisliga A II<br />

Sonntag, 12:30 Uhr<br />

SpVgg. Holzgerlingen II - Türk. SV Herrenberg<br />

Sonntag, 13:00 Uhr<br />

VfL Herrenberg II - FC Unterjettingen<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

TSV Waldenbuch - Spvgg Weil im Schönbuch<br />

TSV Kuppingen - TSV Ehningen II<br />

KSC Böblingen - FC Gärtringen II<br />

SV Rohrau - TSV Hildrizhausen<br />

Kreisliga B III<br />

Sonntag, 13:00 Uhr<br />

TSV Wildberg II - TSV Simmersfeld II<br />

SV Sulz am Eck II - TSV Möttlingen II<br />

Spvgg Wart-Ebershardt II - SV Gültlingen II<br />

Kreisliga B IV<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

SV Magstadt - TSV Öschelbronn<br />

TSV Grafenau - TSV Tailfingen<br />

VfL Oberjettingen - TV Gültstein<br />

SV Oberjesingen - Sportfreunde Kayh<br />

Kreisliga B V<br />

Sonntag, 13:00 Uhr<br />

SV AlthengstettII-K.F.I.B.Sindelfingen<br />

FV Fortuna Böblingen II -Spvgg Aidlingen<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

FV RadnikSindelfingen -TSV SchönaichII<br />

Carina Spengler (rechts/im Spiel gegen Saarbrücken) und der VfL Sindelfingen wollen in der neuen Runde nicht erneut<br />

so lange umden Klassenerhaltzittern müssen<br />

GB-Foto (Archiv): Eibner<br />

Der Kader ist komplett umgekrempelt<br />

Fußball: SindelfingerFrauenstarten am Sonntag beiSchottMainz in dieSaison<br />

Mit einem souveränen 3:0-Pokalerfolg<br />

gegen den ETSV Würzburg hatten die<br />

Zweitliga-Fußballerinnen des VfL Sindelfingen<br />

am vergangenen Wochenende<br />

eine gelungene Generalprobe. Am<br />

Sonntag (14 Uhr) steht für die Mannschaft<br />

von Trainer Saban Uzun das erste<br />

Ligaspiel beim TSV Schott Mainz auf<br />

dem Programm.<br />

VonDanielBilaniuk<br />

Den klaren 3:0-Sieg in der ersten Runde<br />

des DFB-Pokals gegen die Gäste aus<br />

Würzburg wollte VfL-Trainer Saban Uzun<br />

als Fingerzeig für die Punkterunde nicht<br />

gelten lassen. „In der ersten Halbzeit haben<br />

wir viel Positives gesehen. Nach dem<br />

Wechsel hat man gemerkt, dass die Partie<br />

bereits entschieden ist. Da haben die Mädels<br />

nicht mehr als nötig getan“, sagte Saban<br />

Uzun nach der Begegnung.<br />

Kreisliga B VI<br />

Sonntag, 11:00 Uhr<br />

FV Fortuna Böblingen III - Türk. SV Herrenberg II<br />

Sonntag, 13:00 Uhr<br />

KSC Böblingen II - Spvgg Aidlingen II<br />

SV Rohrau II - TV Altdorf II<br />

TSV Waldenbuch II - Spvgg Weil im Schönbuch II<br />

TSV Kuppingen II - TSV Ehningen III<br />

Kreisliga A III Alb<br />

Sonntag, 15:00 Uhr<br />

SG Poltringen/Pfäffingen - Eintracht Rottenburg<br />

TSV Altingen - SV Hirrlingen<br />

Frauen WFV-Pokal<br />

Sonntag, 11:00 Uhr<br />

SV Winnenden - VfL Sindelfingen II<br />

SV Gomadingen - SV Böblingen<br />

Sonntag, 17:00 Uhr<br />

SV Maierhöfen/Grünenbach - SV Alberweiler<br />

2. Bundesliga Frauen Süd<br />

Sonntag, 14:00 Uhr<br />

TSV Schott Mainz - VfL Sindelfingen<br />

■ Handball<br />

Turnier in Neckarsulm, Frauen<br />

Samstag, BalleiNeckarsulm<br />

15 Uhr: Neckarsulmer SU – TuS Metzingen<br />

16.10 Uhr: SG H2Ku Herrenberg - BBM Bietigheim<br />

17.30 Uhr: Spiel um Platz drei<br />

18.50 Uhr: Finale<br />

■ Radball<br />

4. UCI Weltcup-Turnier in Altdorf<br />

Samstag, 11 Uhr, Rollhockeyhalle Seedorf(Schweiz)<br />

Turnier mit Uwe Berner und Matthias König vom RV<br />

Gärtringen<br />

■ Reitsport<br />

Turnier in Waldachtal-Heiligenbronn<br />

Freitag<br />

7.30 Uhr: Springprüfung Kl. L mit 2 Phasen<br />

9.30 Uhr: Zweisterne-Zeitspringprüfung Kl. M<br />

12.30 Uhr: Springprüfung Kl. M mit 2 Phasen<br />

15.30 Uhr: Zeitspringprüfung Kl. S<br />

Samstag<br />

7 Uhr: Springprüfung Kl. M<br />

10 Uhr: Springpferdeprüfung Kl. M Nachwuchspferdefinale,<br />

12 Uhr: Stilspringprüfung Kl. A Qualifikation Landeskids-Cup<br />

13.15 Uhr: Zweisterne-Punktespringprüfung Kl. M mit Joker,<br />

16 Uhr: Springprüfung Kl. S<br />

Sonntag<br />

8Uhr:SpringprüfungKl. Mmit Siegerrunde<br />

9.30 Uhr: Zweisterne-Springprüfung Kl. M mit Siegerrunde<br />

11.30 Uhr: Springprüfung Kl. S mit Stechen<br />

13.30 Uhr: Stilspringprüfung Kl. A Qualifikation<br />

Landeskids-Cup<br />

15 Uhr: Zweisterne-Springprüfung Kl. S mit Stechen Großer<br />

Preis<br />

(Reitanlage des RC Heiligenbronn an der Wallfahrtskirche in<br />

Waldachtal-Heiligenbronn)<br />

-fh-<br />

Beim Ligastart am Sonntag rechnet<br />

Uzun mit mehr Gegenwehr seitens des<br />

Kontrahenten. „Schott Mainz ist eine erfahrene<br />

Mannschaft, die sowohl über ein<br />

gutes spielerisches Niveau als auch über<br />

starke Einzelspielerinnen verfügt.“ Für<br />

Uzun steht fest, dass die Mainzerinnen<br />

„für die eine oder andere Überraschung“<br />

sorgen werden.<br />

Die eigene Truppe, mit der VfL-Trainer<br />

Uzun am Sonntag versuchen wird, in<br />

Mainz die ersten Punkte einzufahren, hat<br />

mit der Mannschaft der letzten Saison<br />

nicht mehr viel gemeinsam. So standen im<br />

Pokalspiel gegen Würzburg gerade einmal<br />

vier Spielerinnen in der Startelf, die in der<br />

vergangenen Rückrunde regelmäßig aufliefen:<br />

Bianca Blöchl, Carina Spengler, Jana<br />

Siegle und Stefanie Grimm. Der Rest<br />

der Mannschaft bestand aus Neuzugängen<br />

oder Rückkehrerinnen, die nach langer<br />

Verletzungspause nun wieder langsam herangeführt<br />

werden.<br />

Von den insgesamt sieben Neuzugängen<br />

erhofft man sich bei den Sindelfinger<br />

Zweitliga-Damen in erster Linie, „dass sie<br />

sich im Rahmen ihres Potenzials weiterentwickeln<br />

und ihre Fähigkeiten bestmöglichst<br />

ins Team einbringen“, so Saban<br />

Uzun. Dafür prädestiniert dürfte Joy<br />

Strähle sein. Die 24-jährige Abwehrspielerin<br />

absolvierte für Holstein Kiel insgesamt<br />

107 Zweitligaspiele und wurde in der letzten<br />

Saison zur drittbesten Spielerin dieser<br />

Klasse gekürt.<br />

Ebenfalls über jede Menge Zweitligaerfahrung<br />

verfügt Neuzugang Kerstin Bogenschütz.<br />

Die 20-jährige Defensivspezialistin<br />

stieß von Ligakonkurrent TSG Hoffenheim<br />

II zur Mannschaft des Trainergespanns<br />

Saban Uzun und Alexander<br />

Schick. „Neue Spielerinnen bringen immer<br />

Qualität in die Mannschaft und bieten<br />

neue taktische Möglichkeiten“, sagt Uzun<br />

zu den Veränderungen im Spielerkader. In<br />

Sachen Saisonziel gibt sich der VfL-Trainer<br />

optimistisch. „Wir möchten eine entspanntere<br />

Saison als die letzte erleben, als<br />

wir lange gegen den Abstieg kämpfen<br />

mussten. Unser Hauptziel für die neue<br />

Runde ist es, als Mannschaft konstanter zu<br />

werden und in jedem Spiel unser vorhandenes<br />

Potenzial abzurufen, um möglichst<br />

viele Punkte zu holen“, so Uzun.<br />

■ Motorsport<br />

7. Herrenberger Maico-Treffen<br />

Sonntag, 9Uhr,Sindlinger Hof<br />

Ab 9 Uhr: Eintreffen der Fahrer, Begrüßung und Vorstellung<br />

der Fahrzeuge<br />

14 Uhr: Nennungsende<br />

Weitenburger Damen in der Oberliga<br />

Golf –AmSonntag zählte jeder Schlag beim Finale der DGL-Regionen-Gruppenliga Baden-Württemberg.<br />

Sieben Damen-Mannschaften gingen auf der anspruchsvollen Anlage<br />

des Golfclubs Obere Alpin Stühlingen an den Start. Nur den drei Besten gelang der Aufstieg<br />

in die Oberliga. Die Mannschaft des Golfclub Schloss Weitenburg glänzte schon<br />

während der gesamten Saison durch solide Leistungen in der Vorrunde und konnte sich<br />

mit einem hervorragenden dritten Platz in der Gruppe 2 für die Finalrunde qualifizieren. Janet<br />

Krall (Tübingen, HC 3,9), Uschi Ilg (Herrenberg, HC 8,8), Katja Eckert (Stuttgart, HC<br />

8,8), Teresa Fuchs-Mustaff (Herrenberg, HC 11,8), Anni Bengner (Holzgerlingen, HC 13,5)<br />

und Elke Gläser (Balingen, HC 14,0) mussten sich gemeinsam gegen die Teams der Golfclubs<br />

Ulm, Bad Rappenau, Schloss Monrepos, Königsfeld, Baden Hills und Bruchsal<br />

durchsetzen. Wie bereits in den Vorrunden-Spielen zeichnete sich auch am Finaltag der<br />

Favorit schnell ab. Das Ulmer Team war mit seiner jungen Mannschaft nicht zu stoppen<br />

und ließ sich auch im Finale den ersten Platz nicht nehmen. Mit insgesamt 450 und 20<br />

Schlägen Vorsprung vor Bad Rappenau erkämpfte sich die Damen-Mannschaft des Golfclub<br />

Schloss Weitenburg den zweiten Platz und somit den sicheren Aufstieg in die Oberliga.<br />

Das Erfolgsteam (hintere Reihe von links): Uschi Ilg, Claudia Hues, Janet Krall, Alina<br />

Pleli; vordere Reihe von links: Katja Eckert, Theresa Fuchs-Mustaff, Anni Bengner. Auf<br />

dem Bild fehlen Elke Gläser und Barbara Barthelmess.<br />

gb/GB-Foto: gb<br />

Vargas-Müller kann<br />

wieder wirbeln<br />

Fußball –Der Saisonauftakt der Böblinger<br />

Verbandsliga-Fußballer mit dem 1:1<br />

bei Normannia Gmünd konnte sich schon<br />

mal sehen lassen. Am Sonntag (15 Uhr)<br />

soll im Heimspiel gegen den VfB Neckarrems<br />

der erste Sieg hier. Die Voraussetzungen<br />

sind gar nicht so schlecht. Ivan Vargas-Müller<br />

kann nach seiner Gelb-Rot-<br />

Sperre wieder im Sturm wirbeln, Simon<br />

Hauth und Sascha Raich stehen ebenfalls<br />

wieder zur Verfügung. Nur Fabian Schragner<br />

wird wegen eines Außenbandrisses<br />

noch mindestens für zwei Spiele ausfallen.<br />

„Die Jungs sind heiß“, sagt Böblingens<br />

spielender Co-Trainer Steffen Lauser, „wir<br />

wollen unbedingt beim ersten Heimauftritt<br />

drei Punkte holen.“ Für noch größere Vorfreude<br />

sorgt die Tatsache, dass der Stadionrasen<br />

nach mehrwöchiger Schonung<br />

„wie ein Teppich daliegt. Da muss man<br />

einfach Lust zum Fußballspielen bekommen“,<br />

sagt Lauser, der diese Woche den<br />

urlaubenden Bernd Gluiber vertritt. Für<br />

Lauser ist der VfB Neckarrems keine unbekannte<br />

Mannschaft: „Zu meinen Zeiten<br />

in Hollenbach haben wir noch in der Oberliga<br />

gegen Neckarrems gespielt. Die Mannschaft<br />

hat sich zwar enorm verändert,<br />

trotzdem wird das eine schwere Aufgabe.<br />

Da darf man sich auch von der Auftakt-<br />

Niederlage des VfB gegen Backnang nicht<br />

täuschen lassen.“ Trotzdem ist das Ziel der<br />

Böblinger am Sonntag klar: „Wir wollen<br />

selbstverständlich gewinnen und an die<br />

tolle Heimserie aus der Rückrunde der<br />

Vorsaison anknüpfen.“<br />

-smü-<br />

Schütt trotzt den<br />

vielen Ausfällen<br />

Fußball –Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen<br />

den VfL Nagold gastiert der VfL Sindelfingen<br />

am Samstag um 15.30 Uhr bei<br />

der TSG Backnang. Bei VfL-Trainer Maik<br />

Schütt herrscht trotz der Personalsorgen<br />

große Vorfreude auf das zweite Verbandsliga-Spiel.<br />

Bei dieser großen Anzahl an<br />

Spielern, die beim Gastspiel des VfL Sindelfingen<br />

in Backnang nicht zur Verfügung<br />

stehen, würde so mancher Trainer<br />

verzweifeln. Nicht so der VfL-Coach Maik<br />

Schütt: „Natürlich fallen für das Spiel in<br />

Backnang zahlreiche Akteure aus. Wir haben<br />

aber trotzdem einen großen Konkurrenzkampf<br />

und ausgeglichenen Kader und<br />

können dies hoffentlich kompensieren. Mir<br />

standen im Training immer noch 22 Mann<br />

zur Verfügung, so dass wir gute Trainingseinheiten<br />

absolvieren konnten.“ Unter anderem<br />

Kapitän Daniel Kniesel (Flitterwochen)<br />

und Ersatzkapitän Oliver Glotzmann<br />

(DFB-Begleittrainerlehrgang) stehen nicht<br />

zur Verfügung. „Zwei solche Führungsspieler<br />

zu ersetzen, wird natürlich sehr<br />

schwierig“, so Maik Schütt. Neben Kniesel<br />

und Glotzmann muss der VfL Sindelfingen<br />

allerdings auch auf Alexander Gans, Keven<br />

Müller, Dominik Pretz, Yasin Horoz,<br />

Thorsten Schneider, Marcel Pross, Patrick<br />

Wünsch, Lars Jäger, Denis Gonsior und<br />

Dennis Radojkovic (verletzt, urlaubsbedingt<br />

oder Trainingsrückstand) verzichten.<br />

„Ich freue mich schon auf den Tag, an dem<br />

wir einmal in Bestbesetzung auflaufen<br />

können. Aber auch so stellen wir ein konkurrenzfähiges<br />

Team und werden in Backnang<br />

alles indie Waagschale werfen.“ -dk-<br />

eserforum<br />

www.gaeubote.de<br />

„Es wurde keine<br />

Versetzung beantragt“<br />

Betr.: Leserbrief von Ralf Richter in der<br />

Ausgabe vom 26. August<br />

Spontan, als ich den Bericht las, fiel mir<br />

ein, dass der SV Nufringen vor einigen<br />

Jahren, als die erste Mannschaft in der Bezirksliga<br />

spielte und deren zweite Mannschaft<br />

in der Kreisliga A wie wir um das<br />

Überleben kämpfte, aus der ersten Mannschaft<br />

aus der Bezirksliga gegen uns<br />

(KLA) Spieler einsetzte, um nicht abzusteigen.<br />

Um in der Sprache des Verfassers<br />

zu bleiben. Hier ist der Hinweis auf Fair<br />

Play nicht nur ein Eigentor, sondern eher<br />

Nachtreten von hinten.<br />

Fakt ist: Ich habe bereits am Ende der<br />

Spielrunde beim Staffelleiter angefragt,<br />

was passieren würde, wenn wir absteigen<br />

und mit zwei Mannschaften in der KLB in<br />

Konkurrenz spielen wollen. Antwort:<br />

Dann spielt ihr in den Staffeln B 5 und<br />

B 6, da in der Staffel B 4 nur mit Reserve<br />

gespielt wird. Es wurde keine Versetzung<br />

beantragt, sondern dies war eine klare<br />

Aussage. Nachdem die Einteilung erfolgt<br />

war, hatte ich nochmals mit dem WFV<br />

Kontakt und angekündigt, dass wir mit<br />

der ersten Mannschaft in die B 6 gehen<br />

wollen. Da wurde mir geraten, nichts mehr<br />

in den Spielplänen zu ändern.<br />

Da wir mit zwei Mannschaften in der<br />

Kreisliga B spielen, wundert es mich sehr,<br />

dass man sich dann aufregt, wenn wir<br />

selbst entscheiden, in welcher B-Liga wir<br />

mit welcher Mannschaft spielen.<br />

Wenn wir früher die Mannschaften, die<br />

von oben Spieler nach unten genommen<br />

haben, darauf angesprochen haben, hieß<br />

es: Wenn ihr es könntet, würdet ihr es auch<br />

machen! Fair Play??<br />

Danke noch, dass wir in einem Atemzug<br />

mit Camp Nou und der Mercedes-Benz-<br />

Arena genannt werden! Edgar Benz<br />

Abteilungsleiter Spvgg. Aidlingen


Lokalsport Freitag, 28.August<strong>2015</strong> 25<br />

Altingen muss mit<br />

Druck umgehen<br />

Fußball –Ein Spitzenspiel in derKreisliga<br />

A III (Bezirk Alb) steht dem TSV Altingen<br />

ins Haus, zählt doch der Gast SV<br />

Hirrlingen zum erweiterten Favoritenkreis.<br />

VonChristianIgnatzi<br />

Beim TSV Altingen haben sie in diesen<br />

Tagen gut lachen. Dem 2:2 in Wendelsheim,<br />

bei dem durchaus mehr drin gewesen<br />

wäre, folgte ein klarer 3:0-Sieg in der<br />

zweiten Pokalrunde gegen den TGV Entringen.<br />

Jetzt gilt es im Heimspiel gegen<br />

den SV Hirrlingen am Sonntag (15.30 Uhr)<br />

nachzulegen. Ein Zuckerschlecken wird<br />

das nicht, glaubt TSV-Trainer Frank Fahrner:<br />

„Hirrlingen gehört zum selbst ernannten<br />

Favoritenkreis“, sagt er. „Und sie stehen<br />

jetzt unter Druck.“ Unter Druck stehen<br />

die Gäste tatsächlich, weil sie mit zwei<br />

Niederlagen in die Runde gestartet sind<br />

und zu allem Überfluss auch noch aus dem<br />

Bezirkspokal flogen. „Jetzt müssen sie zeigen,<br />

wie sie mit diesem Druck umgehen<br />

können“, sagt Fahrner, der aber betont,<br />

dass man am dritten Spieltag noch nicht<br />

viel zu den Gegnern sagen könne. Interessant<br />

wird die Frage, wie die Mannschaft<br />

mit der englischen Woche umgeht. „Die<br />

Jungs werden sicher noch schwere Beine<br />

haben, aber wir haben im Pokal ein bisschen<br />

rotiert“, sagt Fahrner.<br />

0:1 in Tübingen und 2:3 vor eigenem Publikum<br />

gegen den SV Pfrondorf. Der Trainer<br />

der SG Poltringen/Pfäffingen, Ioannis<br />

Tsapakidis bringt es vor dem Heimspiel<br />

gegen Rottenburg am Sonntag (15 Uhr) auf<br />

den Punkt: „Wir haben gezeigt, dass wir in<br />

dieser Liga mithalten können.“ Auch das<br />

Ausscheiden aus dem Pokal unter der Woche,<br />

wieder gegen Pfrondorf und wieder<br />

unglücklich mit 2:3, tut der Motivation der<br />

Mannschaft keinen Abbruch. Denn: Dass<br />

die SG nach den ersten beiden Spielen auf<br />

dem 14. Rang und damit auf dem Relegationsplatz<br />

steht, ist nur eine Momentaufnahme.<br />

Und genau das soll es auch bleiben.<br />

Deshalb gilt es gegen die Eintracht aus<br />

Rottenburg zu punkten, die einen Sieg aus<br />

zwei Spielen geholt hat.<br />

Sulzer müssen<br />

cleverer agieren<br />

Fußball –Erstes Heimspiel in derneuen<br />

Spielklasse: Am Sonntag erwartet<br />

Aufsteiger SV Sulz am Eck den TSV<br />

Möttlingen. Der TSV Wildberg bekommt<br />

es in der A I zu Hause mit dem<br />

Aufsteiger TSV Simmersfeld zu tun.<br />

VonAndreas Gauss<br />

So recht freuen konnte sich Gunter Deuble,<br />

der Abteilungsleiter des SV Gültlingen,<br />

am vergangenen Sonntag nicht über<br />

den 2:1-Derbysieg gegen den TSV Wildberg.<br />

Denn nach nur einer halben Stunde<br />

Spielzeit zog sich Mittelfeldrenner Philipp<br />

Tartsch einen Bänderriss zu. Deuble rechnet<br />

damit, dass der Spieler sechs Wochen<br />

ausfallen wird. Umstellen muss SVG-Spielertrainer<br />

Timo Sauer die Mannschaft vor<br />

dem Auswärtsspiel am Sonntag bei der<br />

Spvgg. Wart/Ebershardt (15 Uhr) aber<br />

nicht nur deshalb. Denn mit Matthias<br />

Schneider, Marcel Weil und Mustafa Topuzelli<br />

haben sich drei Akteure quasi zum<br />

Rundenstart in den Urlaub verabschiedet.<br />

Stürmer Topuzelli fehlt ganze drei Wochen.<br />

Wart hatte zum Saisonauftakt noch<br />

spielfrei. Deuble rechnet mit einem schweren<br />

Spiel: „Die Spvgg. hat gute Einzelspieler,<br />

da müssen wir aggressiv dagegenhalten.<br />

So wie in der letzten Saison wäre ich<br />

mit einem Unentschieden zufrieden.“<br />

Trotz der 0:2-Niederlage bei der SG<br />

Neuweiler/Oberkollwangen war Harald<br />

Schneller, Trainer des SV Sulz am Eck, mit<br />

der Leistung seines Teams nicht unzufrieden.<br />

Seine Spieler hätten aber gemerkt,<br />

dass es eine Liga höher eben auch auf<br />

Kleinigkeiten ankomme. Schneller: „Einige<br />

Zweikämpfe haben wir nicht clever genug<br />

geführt.“ Prompt handelte sich Routinier<br />

Steffen Mast eine Gelb-Rote Karte ein<br />

und ist für das Heimspiel am Sonntag gegen<br />

den TSV Möttlingen (15 Uhr) erst mal<br />

gesperrt. Vor dem Gegner hat Schneller<br />

Respekt: „Möttlingen verfügt über eines<br />

der offensivstärksten Teams der Liga.“ Vor<br />

allem die langen Bälle in die Spitze will<br />

der Sulzer Trainer unterbinden. Nach einem<br />

Kurzurlaub am letzten Wochenende<br />

steht Martin Röhm wieder zur Verfügung:<br />

„Er wird auch von Anfang an spielen.“<br />

„Die Mannschaft muss am Sonntag sofort<br />

eine Antwort geben“, fordert Tobias<br />

Köhler, Spielertrainer des TSV Wildberg,<br />

nach der 1:2-Derbyniederlage in Gültlingen.<br />

Gefallen hat ihm, dass sein Team nach<br />

dem 1:2-Anschlusstreffer in den letzten<br />

zehn Minuten noch ein Aufbäumen gezeigt<br />

hat. Auf drei Akteure muss Köhler am<br />

kommenden Sonntag im Heimspiel gegen<br />

den Aufsteiger TSV Simmersfeld (15 Uhr)<br />

verzichten: Johannes Schaffert und Manuel<br />

Neubert haben sich in einen Kurzurlaub<br />

verabschiedet, Clemens Beck ist privat<br />

verhindert. Der Wildberger Spielertrainer<br />

erwartet ein „ruppiges Spiel“. Köhler:<br />

„Die Simmersfelder Mannschaft kenne ich<br />

zwar nicht, aber nach ihrem 3:1-Auftaktsieg<br />

gegen Ostelsheim werden sie sich sicher<br />

gegen uns nicht verstecken. Da muss<br />

meine Mannschaft von Beginn andagegenhalten.“<br />

Rohrau geht selbstbewusstins Nachbarschaftsduell<br />

Fußball: A-Liga-Derby gegen denAbsteiger TSV Hildrizhausen–Türk.SVfiebert demSaisonstartentgegen<br />

Mit dem KSC Böblingen und dem Türk.<br />

SV Herrenberg stehen gleich zwei Aufsteiger<br />

vor ihrem ersten A-Liga-Einsatz<br />

in der aktuellen Spielzeit. Während der<br />

Türk. SV bereits um 12.30 Uhr bei der<br />

zweiten Holzgerlinger Mannschaft gastiert,<br />

empfängt der KSC Böblingen um<br />

15 Uhr den FC Gärtringen II. Eine spannende<br />

Partie erwartet FCU-Coach Markus<br />

König gegen die zweite Mannschaft<br />

des VfL Herrenberg (13 Uhr).<br />

VonDavid Gross<br />

Nach knapp sechs Wochen Vorbereitung<br />

ist man beim Aufsteiger Türk. SVHerrenberg<br />

mehr als nur bereit für die neue<br />

Spielzeit in der neuen Spielklasse. Mit<br />

zahlreichen Testspielen und intensivem<br />

Training scheint das Herrenberger Trainerduo<br />

mit Muhammed Sahingöz und<br />

Mehmet Özkoyuncu die Mannschaft auf<br />

die Pflichtspielaufgabe gegen die zweite<br />

Mannschaft der Spvgg. Holzgerlingen am<br />

Sonntag (12.30 Uhr) perfekt eingestellt zu<br />

haben. „Unsere Neuzugänge haben sich<br />

gut in die Mannschaft eingebunden und<br />

die Leistungen im Training sprechen für<br />

sich“, freut sich Mehmet Özkoyuncu, der<br />

dem Saisonstart wie der Rest der Mannschaft<br />

schon lange entgegenfiebert. „Es<br />

wird bestimmt nicht einfach. Trotzdem ist<br />

das Ziel, einen Dreier zum Saisonstart zu<br />

holen. Ich traue der Mannschaft alles zu“,<br />

sprüht Özkoyuncu vor Optimismus.<br />

Ein Auftakt nach Maß gelang dem VfL<br />

Herrenberg II in Weil im Schönbuch. Mit<br />

dem soliden 2:0-Erfolg zeigte das Team<br />

von Holger Schulz, dass es auch in diesem<br />

Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben<br />

möchte und das vorhandene Potenzial ausreicht,<br />

um eine gute Mittelfeldrolle zu<br />

spielen. Einen idealen Gradmesser bietet<br />

deshalb die anstehende Begegnung gegen<br />

den FC Unterjettingen am Sonntag (13<br />

Uhr), der in den vergangenen Spielzeiten<br />

immer wieder einmal als ein heißer Kandidat<br />

für den Aufstieg gehandelt wurde.<br />

„Nach sieben Wochen Vorbereitung freuen<br />

wir uns jetzt natürlich auf das erste Spiel.<br />

Trotzdem erwartet uns mit Herrenberg ein<br />

Gegner mit einigen richtig guten Einzelspielern.<br />

Dennoch sind wir gewillt, Punkte<br />

zu sammeln, um auch<br />

in diesem Jahr wieder<br />

vorne anzugreifen“,<br />

zeigt sich FCU-Coach<br />

Markus König durchaus<br />

zuversichtlich.<br />

Mit einem Testspiel<br />

gegen die Verbandsliga<br />

A-Jugend des VfL<br />

Herrenberg wollte sich<br />

der TSV Kuppingen<br />

„Icherwarte eine<br />

hochklassige Partie,<br />

in der wir alles<br />

abrufenmüssen„<br />

Javier Klug<br />

am Mittwochabend<br />

auf die anstehende<br />

Aufgabe gegen den TSV Ehningen II<br />

(Sonntag, 15 Uhr) einstimmen. Mit 3:1<br />

überzeugte eine auf einigen Positionen neu<br />

formierte Kuppinger Mannschaft vor allem<br />

in puncto Defensivarbeit und Umschaltspiel.<br />

Diemo Hlawinka und zweimal Dany<br />

Brauns waren dabei auf Kuppinger Seite,<br />

Metehan Kizilagli in letzter Minute für<br />

den Herrenberger Nachwuchs erfolgreich.<br />

Mit einem Positiverlebnis möchte der<br />

TSV Öschelbronn in die neue B-IV-Saison<br />

starten. Und da man zurzeit personell aus<br />

dem Vollen schöpfen kann, rechnet sich<br />

TSV-Trainer Thomas Geke auch im Auswärtsspiel<br />

beim A-Liga-Absteiger SV<br />

Magstadt gute Chancen aus. „Wir gehen<br />

mit gemischten Gefühlen in diese Partie.<br />

Leicht wird es auf gar keinen Fall, trotzdem<br />

muss ein Dreier zum Auftakt unser<br />

Anspruch sein. Das Team ist nach der langen<br />

Vorbereitung auch schon richtig heiß“,<br />

sagt der Coach. Doch auch Magstadt<br />

möchte man nach der 1:3-Pleite gegen den<br />

TSV Tailfingen ein klares Zeichen setzen<br />

und zurück in den Kurs finden.<br />

Als Meisterfavorit sieht Steffen Reutter,<br />

Coach des TV Gültstein, den anstehenden<br />

Gegner VfL Oberjettingen. „Das wird ein<br />

richtig harter Brocken“, weiß Reutter genau,<br />

dem die Ausfälle von Leistungsträger<br />

Stefan Maier und Kapitän Robin Riethmüller<br />

zusätzlich zu schaffen machen. „Ich<br />

bin gespannt, was für uns drin ist. Wir ge-<br />

DavidSchosda(rechts): FührungsfigurimTeamdes TSVHildrizhausen<br />

„Das war eine Partie, um Selbstbewusstsein<br />

zu tanken“, erklärt Kuppingens Coach<br />

Michael Haas, dessen Team sich zuletzt<br />

dem TSV Hildrizhausen trotz großem Engagement<br />

und Laufbereitschaft noch mit<br />

1:4 geschlagen geben musste. „Spielerisch<br />

und kämpferisch wollen wir auf unserer<br />

gezeigten Leistung aufbauen. Die individuellen<br />

Fehler, die uns<br />

gegen Hausen am Ende<br />

das Genick gebrochen<br />

haben, müssen<br />

wir aber unbedingt<br />

abstellen. Denn auch<br />

Ehningen wird uns alles<br />

abverlangen“, so<br />

Haas. Erschwerend<br />

hinzu kommt außerdem,<br />

dass mit dem<br />

Ausfall von Oktay Erkan<br />

(Verdacht auf Innenbandriss),<br />

der eine tolle Vorbereitung<br />

gespielt hat, ein wichtiger Mann fehlt.<br />

Auch hinter dem Einsatz von Torjäger Sebastian<br />

Kramer steht noch ein dickes Fragezeichen.<br />

Trotzdem will man in Kuppingen<br />

um jeden Preis den ersten Dreier der<br />

Saison einfahren.<br />

Über einen Bilderbuch-Auftakt konnte<br />

sich der SV Rohrau am letzten Wochenende<br />

gegen die zweite Maichinger Mannschaft<br />

freuen. Mit 5:0 fertigte die Klug-Elf<br />

den überforderten Gegner nach allen Regeln<br />

der Kunst ab. Darüber, dass es im<br />

Nachbarschaftsduell gegen den TSV Hildrizhausen<br />

allerdings keinen ähnlichen<br />

Selbstläufer geben wird, ist man sich in<br />

Rohrau aber durchaus bewusst. „Mit so einer<br />

starken Mannschaft brauchen sie sich<br />

nicht zu verstecken“, sagt SVR-Coach Javier<br />

Klug, der sein Team vor allem vor der<br />

gegnerischen Achse, bestehend aus Marc<br />

Pimpertz, David Schosda und Patrick<br />

Miess, warnt. Klug: „Da warten richtig gute<br />

Spieler auf uns. Ich erwarte eine hochklassige<br />

A-Liga-Partie, in der wir alles abrufen<br />

müssen, was wir haben.“ Und obwohl<br />

der Gastgeber aus Rohrau mit Dennis<br />

Klemm (Muskelfaserriss), Simon Müsel<br />

und Marcel Gajdos auf wichtige Akteure<br />

verzichten muss, bleibt Klug optimistisch.<br />

„Die Ausfälle können wir kompensieren.<br />

Wir wollen jedes Spiel gewinnen und das<br />

muss auch gegen Hildrizhausen das Ziel<br />

sein“, strahlt er Zuversicht aus.<br />

In seinem ersten Spiel der neuen A-Liga-Saison<br />

empfängt Aufsteiger KSC Böblingen<br />

am Sonntag (15 Uhr) den FC Gärtringen<br />

II, der personell zurzeit eher auf<br />

dem Zahnfleisch daherkommt. So fehlen<br />

GB-Foto (Archiv): Schmidt<br />

FCG-Trainer Andreas Wagner mit Timo<br />

Renz (Urlaub) und Thomas Wohlbold<br />

gleich zwei Leistungsträger. „Es wird relativ<br />

schwer, eine Innenverteidigung zusammenzustellen.<br />

Trotzdem sollten wir mit<br />

dem Kader, der uns zur Verfügung steht,<br />

eine schlagfertige Truppe auf den Platz bekommen<br />

und drei Punkte holen“, sagt<br />

Wagner, der den Aufsteiger nur schwer<br />

einschätzen kann. „Unser Saisonziel ist ein<br />

einstelliger Tabellenplatz. Deshalb werden<br />

wir den Gegner nicht unterschätzen und<br />

alles geben, um zu gewinnen.“<br />

Ein echter Schönbuch-Klassiker steht<br />

mit der Begegnung zwischen dem TSV<br />

Waldenbuch und der Spvgg. Weil im<br />

Schönbuch an. Nach einigen Jahren treffen<br />

die beiden Vereine durch den Bezirksliga-<br />

Abstieg des TSV nun auch in der Liga wieder<br />

aufeinander. Mit der 1:4-Pokalpleite<br />

beim SV Rohrau hatte Waldenbuch schon<br />

einmal einen ersten Eindruck davon bekommen,<br />

was in der neuen Spielklasse auf<br />

einen zukommen könnte. Trotzdem verlief<br />

der Start in die A II nach Maß, ein 2:1-Sieg<br />

bei der Gärtringer Zweiten sorgte für ein<br />

Positiverlebnis. Wie viel im Derby für die<br />

beiden Lager jedoch zu holen ist, wird sich<br />

am Sonntag (15 Uhr) zeigen. Spielfrei ist<br />

der GSV Maichingen II.<br />

SV Oberjesingen ist auf Wiedergutmachung aus<br />

Fußball: TSVÖschelbronnstartet mit dem Auswärtsspiel beim SV Magstadt in dieSaisonder Kreisliga BIV<br />

Gegen den VfL Oberjettingen will der<br />

TV Gültstein am Sonntag (alle Spiele<br />

um 15 Uhr) die gute Stimmung im<br />

Team in Punkte umwandeln. Oberjesingen<br />

drängt nach verpatztem Auftakt<br />

gegen die SF Kayh auf Wiedergutmachung.<br />

Der TSV Tailfingen gastiert<br />

beim TSV Grafenau. Aufgrund einer<br />

Hochzeit wurde die Begegnung zwischen<br />

dem TV Nebringen und dem<br />

SV Mötzingen auf den 10. September<br />

(19 Uhr) verschoben.<br />

VonDavid Groß<br />

Die Vorbereitung ist Geschichte: Am Sonntag bestreitet der TSV Öschelbronn(gelb)seinerstesSaisonspiel<br />

GB-Foto (Archiv): Schmidt<br />

hen ohne Druck in diese Partie. Wenn wir<br />

Punkte mitnehmen können, wäre das klasse,<br />

falls nicht, aber auch kein Weltuntergang“,<br />

betont Reutter.<br />

„Der TSV Grafenau ist als Gegner ganz<br />

schwierig einzuschätzen. Ich habe schon<br />

gefühlte tausendmal gegen sie gespielt, allerdings<br />

immer eine komplett andere Leistung<br />

und Mannschaft gesehen“, erklärt<br />

Daniel Heuberger, Trainer des TSV Tailfingen.<br />

Nach dem positiven Auftakt gegen<br />

den SV Magstadt ist die Zielsetzung allerdings<br />

auch in der zweiten Begegnung der<br />

aktuellen Spielzeit klar vorgegeben: Ein<br />

Punktgewinn soll her. Und da man in Tailfingen<br />

personell momentan lediglich auf<br />

den sich im Urlaub befindenden Christopher<br />

Hartmann verzichten muss, bestehe<br />

ohnehin kein Grund zum Tiefstapeln. „Wir<br />

gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Verstecken<br />

müssen wir uns auf gar keinen<br />

Fall“, sagt Heuberger.<br />

Nach der herben 0:8-Klatsche gegen den<br />

SV Affstätt will man beim SV Oberjesingen<br />

vor allem eins: Wiedergutmachung.<br />

Und was würde sich dafür besser anbieten<br />

als ein Dreier gegen die SF Kayh? „So wie<br />

gegen Affstätt dürfen wir uns nicht noch<br />

mal präsentieren. Wir haben gut trainiert<br />

und alle sind positiv gestimmt. Für uns<br />

darf es am Sonntag nichts anderes als einen<br />

Sieg geben“, erklärt SVO-Coach Andreas<br />

Frank. Doch auch die Sportfreunde<br />

aus Kayh wollen sich nicht so einfach geschlagen<br />

geben. „Wir wollen besser starten<br />

als in den letzten Jahren. Dafür muss ein<br />

Punktgewinn her“, meint auf der anderen<br />

Seite SF-Abteilungsleiter Frank Lutscher.<br />

Die Einsätze von Arne Bauer, Tobias Vogel<br />

und Marco Tauer stehen noch in den Sternen.<br />

Vom Oberjesinger Ergebnis des ersten<br />

Spieltages werde man sich nicht blenden<br />

lassen. Lutscher: „Wir werden den Gegner<br />

nicht unterschätzen und alles geben“, kündigt<br />

Lutscher an.


Sport Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Leichte Lose und schwere Brocken<br />

Der FC Bayern hatbei der Auslosung der Königsklasse Glück –Leverkusen trifft auf den FC Barcelona, Hammergruppe für Gladbach<br />

Der FC Bayern München geht als Favorit<br />

in seine Gruppe der Champions League.<br />

Ein Wiedersehen gibt es gegen den FC<br />

Arsenal. BayerLeverkusen trifft es hart:<br />

Lionel Messi wartet. Und Mönchengladbach<br />

trifft auf Juve, ManCity und den FC<br />

Sevilla. Wolfsburg hat’sbesser erwischt.<br />

MONACO (sid). Bayer Leverkusen trifft auf<br />

Titelverteidiger FC Barcelona um Superstar<br />

Lionel Messi, Debütant Borussia Mönchengladbach<br />

landete gleich ineiner Hammergruppe,<br />

und der VfL Wolfsburg sieht Weltmeister<br />

Bastian Schweinsteiger wieder: Bis<br />

auf Rekordmeister FC Bayern München bekommen<br />

es die Bundesliga­Clubs in der<br />

Champions League schon in der Vorrunde<br />

mit den Besten der Besten zu tun.<br />

Das schwierigste Los erwischte im Grimaldi­Forum<br />

in Monaco Gladbach. Der Finalist<br />

im Landesmeister­Cup 1977, der erstmals<br />

die Gruppenphase der Königsklasse<br />

erreichte, ist in der Gruppe Dgegen den Finalisten<br />

Juventus Turin, den englischen Vizemeister<br />

Manchester City und den spanischen<br />

Europa­League­Sieger FC Sevilla<br />

krasser Außenseiter.„Herzlichwillkommen<br />

in der Champions League“, meinte Sportdirektor<br />

Max Eberl süffisant: „Das ist die<br />

Gruppe schlechthin, in der die Topligen aus<br />

Europa vertreten sind.“<br />

Viel leichter ist die Aufgabe für Leverkusen<br />

in der Gruppe Eauch nicht. Einen Tag<br />

Die Gruppe<br />

des FC Bayern<br />

Info<br />

FC Arsenal: 13-maliger englischer Meister<br />

(zuletzt 2004), Uefa-Messepokalsieger<br />

(1970), Europapokal der Pokalsieger<br />

(1994). Trainer: Arsene Wenger.<br />

Olympiakos Piräus: 42-maliger griechischer<br />

Meister (zuletzt <strong>2015</strong>).<br />

Trainer: Marco Silva.<br />

Dinamo Zagreb: 17-maliger kroatischer<br />

Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), Uefa-Messepokal<br />

1967. Trainer: Zoran Mamic.<br />

Gruppen ohne deutsche Teams und Termine<br />

¡ Gruppe A: Paris St. Germain, Real Madrid<br />

Schachtjor Donezk, Malmö FF.<br />

¡ Gruppe C: Benfica Lissabon, Atlético Madrid,<br />

GalatasarayIstanbul, FK Astana.<br />

¡ Gruppe G: FC Chelsea, FC Porto, Dynamo<br />

Kiew, Maccabi Tel Aviv.<br />

¡ Gruppe H: Zenit St. Petersburg, FC Valencia,<br />

Olympique Lyon, KAA Gent.<br />

¡ Modus: Gruppen-1. und 2. im Achtelfinale<br />

¡ Spieltermine Gruppenphase:<br />

1. Spieltag: 15./16. September<br />

nach der 3:0­Gala im Play­off­Rückspiel<br />

gegen Lazio Rom bekamen die Rheinländer<br />

Barca mit dem Ex­Gladbacher Marc­Andre<br />

ter Stegen zugelost. 2012 warBayer mit insgesamt<br />

2:10 Torenkrachend im Achtelfinale<br />

an den Katalanen gescheitert. Beim zehnten<br />

Start inder Königsklasse muss Leverkusen<br />

zudem erneut in die Ewige Stadt: Der AS<br />

Rom ist ebenso Vorrundengegner wie Weißrusslands<br />

Meister Bate Borissow. „Für die<br />

Fans ist das touristischeine sehr schöne, für<br />

uns eine schwere Aufgabe“, meinte Geschäftsführer<br />

Michael Schade: „Wir haben<br />

eine 50:50­Chance auf Platz zwei.“<br />

Vizemeister Wolfsburg, zum zweiten Mal<br />

nach der Meisterschaft 2009 in der Königsklasse,<br />

trifft zwar in Gruppe B auf<br />

Schweinsteigers neuen Club Manchester<br />

United. Die Chancen auf den Einzug ins<br />

Achtelfinale stehen aber gegen den niederländischen<br />

Meister PSV Eindhovenund den<br />

russischen Vizemeister ZSKA Moskau gut.<br />

„Manchester ist der klareFavorit, aber es ist<br />

eine offene Gruppe“, befand Manager Klaus<br />

2. Spieltag: 29./30. September<br />

3. Spieltag: 20./21. Oktober<br />

4. Spieltag: 3./4. November<br />

5. Spieltag: 24./25. November<br />

6. Spieltag: 8./9. Dezember<br />

¡ Weitere Termine:<br />

Achtelfinale: 16./17. +23./24. Februar und<br />

8./9. +15./16. März<br />

Viertelfinale: 5./6. und 12./13. April<br />

Halbfinale: 26./27. April und 03./04. Mai<br />

Finale: 28. Mai in Mailand.(dpa)<br />

Allofs, „ichbin zuversichtlich.“ Nochbesser<br />

sind die Aussichten des FC Bayern, der die<br />

Weltmeister Mesut Özil und PerMertesacker<br />

wiedersieht. In der Gruppe Fkommt es zum<br />

dritten Duell mit dem FC Arsenal in den vergangenen<br />

vier Jahren.<br />

Die Münchner,Sieger von2001 und 2013,<br />

bekommen es zudem mit dem griechischen<br />

Meister Olympiakos Piräus und dem kroatischen<br />

Titelträger Dinamo Zagreb zu tun.<br />

„Wir müssen eine gute Form nachweisen und<br />

mit Seriosität und Bescheidenheit an diese<br />

Gruppe herangehen“, mahnte Sportvorstand<br />

Matthias Sammer dennoch. Zum dritten<br />

Mal in Folge nehmen vier Bundesliga­<br />

Clubs an der Champions League teil.<br />

Die Champions League ist für die 32 Teilnehmer<br />

lukrativ wie nie. Insgesamt 1,257<br />

Milliarden Euro und damit 25,4 Prozent<br />

mehr als in der Vorsaison schüttet die Uefa<br />

aus. Zwölf Millionen Eurogibt es für die Vereine<br />

an Antrittsgeld (bislang 8,6), 15 Millionen<br />

Euro (10,5) für den Sieger. Auch die<br />

Siegprämien pro Spiel wurden von 1,0 auf<br />

1,5 Millionen Euroerhöht.<br />

Die Gruppe des<br />

VfL Wolfsburg<br />

„Wir müssen eine gute Form<br />

nachweisen und mit Seriosität und<br />

Bescheidenheit an diese Gruppe<br />

herangehen“<br />

Matthias Sammer<br />

Sportvorstand des FC Bayern<br />

PSV Eindhoven: 22-maliger niederländischer<br />

Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), Europapokal<br />

der Landesmeister 1988, Uefa-Cup 1978.<br />

Trainer: Philip Cocu.<br />

Manchester United: 20-maliger englischer<br />

Meister (zuletzt 2013), dreimal Europapokal<br />

der Landesmeister und Champions<br />

League (zuletzt 20<strong>08</strong>), Europapokalsieger<br />

der Pokalsieger 1991, Uefa-Supercup<br />

1991, Weltpokal 1999, Club-WM 20<strong>08</strong>.<br />

Trainer: Louis vanGaal.<br />

ZSKA Moskau: 12-maliger UdSSR/russischer<br />

Meister (zuletzt 2014), Uefa-Cup<br />

2005. Trainer: Leonid Slutzki.<br />

De Bruyne: Allofs<br />

feilscht um Ablöse<br />

mit ManCity<br />

WOLFSBURG (dpa). Es geht nur noch um<br />

die Ablöse: Der VfL Wolfsburgfeilscht mit<br />

Manchester City weiter um die Höhe der<br />

Bundesliga­Rekordsumme für Kevin De<br />

Bruyne. Unmittelbar vor dem Duell an<br />

diesem Freitag gegen den FC Schalke<br />

(20.30 Uhr/Sky) ist für den Vizemeister<br />

der Kaugummi­Transfer seines Star­<br />

Spielers zur Belastungsprobe geworden.<br />

„Die Interessen des VfL müssen ausreichend<br />

berücksichtigt werden“, sagte<br />

Sportchef Klaus Allofs. Spekuliert wird<br />

über 75 Millionen Euro, die Manchester<br />

City überweisen soll. Klar ist, dass De<br />

Bruyne und auch Ivan Perisic gegen<br />

Schalke nicht im Kader stehen werden.<br />

Das teilte der VfL am Donnerstagabend<br />

mit. Trainer Dieter Hecking habe das Gefühl<br />

bekommen, dass die Spieler nicht<br />

hundertprozentig konzentriertseien.<br />

Zuvor hatte Hecking nocherklärt, dass<br />

De Bruyne möglicherweise zum Einsatz<br />

komme, falls sich beide Clubs bis Freitag<br />

nicht einig würden. Perisic wird seit Wochen<br />

vonInter Mailand umworben.<br />

Bundesliga, 3. Spieltag<br />

VfL Wolfsburg –FCSchalke 04 Fr 20.30<br />

FSV Mainz 05 –Hannover 96 Sa15.30<br />

VfB Stuttgart –Eintracht Frankfurt Sa15.30<br />

SV Darmstadt98–1899 Hoffenheim Sa15.30<br />

1. FC Köln –Hamburger SV Sa15.30<br />

FC Augsburg –FCIngolstadt04 Sa15.30<br />

Bayern München –Bayer Leverkusen Sa18.30<br />

Borussia Dortmund –Hertha BSC So15.30<br />

Werder Bremen –Mönchengladbach So17.30<br />

1. Borussia Dortmund 2 2 0 0 8:0 6<br />

2. Bayern München 2 2 0 0 7:1 6<br />

3. BayerLeverkusen 2 2 0 0 3:1 6<br />

4. FC Schalke 04 2 1 1 0 4:1 4<br />

5. 1. FC Köln 2 1 1 0 4:2 4<br />

6. VfL Wolfsburg 2 1 1 0 3:2 4<br />

7. Hertha BSC 2 1 1 0 2:1 4<br />

8. FSV Mainz 05 2 1 0 1 2:2 3<br />

9. FC Ingolstadt 2 1 0 1 1:4 3<br />

10. Hamburger SV 2 1 0 1 3:7 3<br />

11. SV Darmstadt98 2 0 2 0 3:3 2<br />

12. Eintracht Frankfurt 2 0 1 1 2:3 1<br />

13. Hannover 96 2 0 1 1 2:3 1<br />

14. FC Augsburg 2 0 1 1 1:2 1<br />

15. Werder Bremen 2 0 1 1 1:4 1<br />

16. 1899 Hoffenheim 2 0 0 2 2:4 0<br />

17. VfB Stuttgart 2 0 0 2 3:6 0<br />

18. Mönchengladbach 2 0 0 2 1:6 0<br />

Champions League CL-Qualifikation<br />

Europa-Liga Relegation Abstieg<br />

Kurz berichtet<br />

Info<br />

Europa League<br />

Die Gruppe von<br />

Bayer Leverkusen<br />

FC Barcelona: 23-maliger spanischer<br />

Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), fünf Europapokale<br />

der Landesmeister/Champions League (zuletzt<br />

<strong>2015</strong>), Uefa-Messepokal 1958, 1960,<br />

1966, Weltpokal/Club-WM 2009, 2011.<br />

Trainer: Luis Enrique.<br />

AS Rom: Dreimaliger italienischer Meister<br />

(zuletzt 2001), Uefa-Messepokal 1961.<br />

Trainer: Rudi Garcia.<br />

Bate Borissow: Elfmaliger weißrussischer<br />

Meister (zuletzt 2014).<br />

Trainer: Alexander Jermakowitsch.<br />

Play-offs, Rückspiele: Rücksp./Hinsp.<br />

QairatAlmaty –Girondins Bordeaux* 2:1/0:1<br />

FK Jablonec –Ajax Amsterdam* 0:0/0:1<br />

Rubin Kasan* –Rabotnicki Skopje 1:0/1:1<br />

QarabagAgdam* –Young Boys Bern 3:0/1:0<br />

HJK Helsinki –FKKrasnodar* 0:0/1:5<br />

Vid.FCSzekesfehervar –Lech Posen* 0:1/0:3<br />

AS St. Etienne* –Milsami Orhei 1:0/1:1<br />

FC Thun –SpartaPrag* 3:3/1:3<br />

AZ Alkmaar *– Astra Giurgiu 2:0/2:3<br />

Bröndby IF –Paok Saloniki* 1:1/0:5<br />

Fenerbahce Istanbul* –Atro.Athen 3:0/1:0<br />

Hajduk Split –SlovanLiberec* 0:1/0:1<br />

Panathinaikos Athen –FKQäbälä* 2:2/0:0<br />

Ros. Trondheim* –Steaua Bukarest 0:1/3:0<br />

Borussia Dortmund* –Odds Skien 7:2/4:3<br />

RB Salzburg –Dynamo Minsk 2:0<br />

Standard Lüttich –Molde FK* 3:1/2:0<br />

Vojvodina Novi Sad –Viktoria Pilsen* 0:2/0:3<br />

Athletic Bilbao* –MSK Zilina 1:0/2:3<br />

FC Midtjylland* –FCSouthampton 1:0/1:1<br />

Legia Warschau* –Sorja Luhansk 3:2/1:0<br />

Belenenses Lissabon –SCR Altach 1:0<br />

Die mit *markierten Vereine stehen in der<br />

Gruppenphase der Europa League, die an<br />

diesem Freitag (13 Uhr/Sky) in Monaco ausgelost<br />

wird.Aus deutscher Sicht haben sich<br />

auch der FC Schalke 04 und der FC Augsburg<br />

für die Gruppenphase (Start am 17. September)<br />

qualifiziert. (StN)<br />

Die Gruppe von<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

Juventus Turin: 31-maliger italienischer<br />

Meister (zuletzt <strong>2015</strong>), Europapokal der<br />

Landesmeister 1985, Champions League<br />

1996, Uefa-Cup 1977, 1990, 1993, Europapokal<br />

der Pokalsieger 1984, Weltpokal<br />

1985, 1996. Trainer: Massimiliano Allegri.<br />

Manchester City: Viermaliger englischer<br />

Meister (zuletzt 2014), Europapokal der<br />

Pokalsieger 1970.<br />

Trainer: Manuel Pellegrini.<br />

FC Sevilla: Spanischer Meister 1946, Uefa-<br />

Cup 2006, 2007, Europa League 2014,<br />

<strong>2015</strong>. Trainer: Unai Emery.<br />

Mit Spaßfußball in Europa League<br />

Borussia Dortmund stürmt in die Gruppenphase –7:2 gegen überforderte Norweger von Odds BK<br />

DORTMUND (sid). Mit einem Torfestivalund<br />

einem Dreierpack von Marco Reus hat Borussia<br />

Dortmund seinen Fans Appetit auf die<br />

Europa­League­Gruppenphase gemacht.<br />

Der Bundesliga­Tabellenführer nahm im<br />

Schongang auch die letzte Hürde und besiegte<br />

die völlig überforderten Profis von<br />

Odds BK aus Norwegen im Play­off­Rückspiel<br />

souverän mit 7:2 (4:1). Das erste Duell<br />

hatte der BVB mit 4:3 gewonnen. Die Gruppengegner<br />

für die topgesetzten Westfalen<br />

werden an diesem Freitagmittag (13 Uhr/<br />

Sky) in Monaco ausgelost.<br />

„Wir waren schon vor dem Gegentor die<br />

bessere Mannschaft. Es war nur eine Frage<br />

der Zeit, bis wir das Tormachen. Nachdem<br />

2:1, 3:1 wardie Sache dann gegessen“, sagte<br />

Reus und betonte: „Man darf das nicht überbewerten,<br />

jetzt wollen wir den Schwung mit<br />

in die Bundesliga nehmen.“ Trainer Thomas<br />

Tuchel meinte: „Ich war durchgehend zufrieden,<br />

auch mit dem Start. Wir haben das<br />

obligatorische Gegentor bekommen gegen<br />

Odds. Wir haben es dann sehr konsequent<br />

weitergespielt und viele hochkarätige Torchancen<br />

und viele Räume gefunden.“<br />

Ole Jörgen Halvorsen (19.) hatte die Skandinavier<br />

vor 64200 Zuschauern zunächst<br />

überraschend in Führung geköpft, bevor<br />

HenrichMkhitaryan(25.), Reus (27., 31. und<br />

BVB-Jubel: Reus (l.) und Mkhitaryan<br />

Foto: dpa<br />

57.), Shinji Kagawa (40., 90.), Ilkay Gündogan<br />

(51.) trafen und die zweite Qualifikation<br />

für die Europa League nach2010/11 perfekt<br />

machten. Oliver Berg (63.) gelang für Odds<br />

sogar nocheine Ergebniskosmetik.<br />

Die BVB­Fans trauten zunächst ihren Augen<br />

nicht, sie erlebten fast den gleichen kuriosen<br />

Spielfilm wie eine Woche zuvor in<br />

Norwegen. Der BVB dominierte, versuchte<br />

mit Ballkontrolle und Tempowechseln den<br />

Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, doch<br />

den ersten Treffer erzielten die Gäste mit<br />

ihrem ersten Angriff nach einem Eckball<br />

durch Halvorsen. Doch anders als im Hinspiel,<br />

als die Dortmunder nach 22Minuten<br />

mit 0:3 zurücklag, folgte postwendend die<br />

Reaktion der Westfalen. Mit einem Schuss<br />

aus 20 Metern in den Torwinkel sorgte Mkhitaryanfür<br />

den Ausgleich, ehe Reus und Kagawa<br />

zuschlugen.<br />

Nach dem Wechsel setzte sich der Einbahnstraßen­Fußball<br />

fort.Der Widerstand<br />

des 325. der Uefa­Clubrangliste aus der<br />

norwegischen Provinz war längst gebrochen,<br />

weitereDortmunder Treffer eine logische<br />

Folge. Die Gäste werden ihren größten<br />

internationalen Erfolg mit der Partie vor<br />

der größten Kulisse der Vereinsgeschichte<br />

dennoch als nachhaltiges Erlebnis dokumentieren.<br />

Cejka mit starkem<br />

Schlussspurt<br />

Golfprofi Alex Cejka (München) hat mit<br />

einem starken Schlussspurtseine Auftaktrunde<br />

bei den Play­offs um den lukrativenFedEx­Cup<br />

in Edison/New Jersey<br />

gerettet. Er spielte auf den letzten vier<br />

Löchern drei Birdies und kam mit einer<br />

68 auf dem Par­70­Kurs ins Clubhaus.<br />

Porsche bis 2018 in der WEC<br />

Porsche setzt mit dem 919 Hybrid sein<br />

Engagement in der Langstrecken­WM<br />

(WEC) bis 2018 fort.„Rennsportist ein<br />

wichtiger Teil der Markenidentität von<br />

Porsche“, sagte der Vorstandsvorsitzende<br />

Matthias Müller.Porsche feierte mit dem<br />

919 Hybrid im Juni einen Doppelsieg im<br />

24­Stunden­Klassiker in Le Mans.<br />

Sport im TV<br />

ARD: 2.45-5.30 Uhr: Leichtathletik, WM in Peking: 50 km<br />

Gehen Männer, Zehnkampf, 4x400 mStaffel Männer,<br />

4x100 mFrauen, 4x100 mStaffel Männer.<br />

ZDF: 13.00-16.00 Uhr: Leichtathletik, WM in Peking:<br />

Zehnkampf, Weitsprung Frauen, 1500 mMänner, 200m<br />

Frauen, 110 mHürden Männer.<br />

Sport1:14.15-16.00Uhr:Hockey, EMinLondon,Frauen,<br />

Halbfinale: Deutschland -Niederlande. – 19.25-22.00<br />

Uhr: Eishockey, CHL: Red Bull München -HCKosice.<br />

Eurosport:3.00-7.00Uhr:Leichtathletik,WMinPeking.–<br />

10.15-12.45 Uhr : Leichtathletik, WM in Peking. – 13.00-<br />

15.45 Uhr: Leichtathletik, WM. – 16.00-17.45 Uhr:<br />

Radsport, Vuelta,7.Etappe: Jodar -LaAlpujarra. – 18.00-<br />

20.00 Uhr: Fußball, Bundesliga Frauen, 1. Spieltag: Bayern<br />

München -1.FFC Turbine Potsdam. – 1.30-11.45 Uhr:<br />

Leichtathletik, WM.<br />

Toto-Lotto<br />

35. Veranstaltung<br />

Lotto: Gewinnklasse 1(6Richtige +Superzahl):<br />

unbesetzt, Jackpot: 10 366 226,80 Euro,<br />

Gewinnklasse 2(6Richtige): 903 607,90 Euro,<br />

Gewinnklasse 3(5Richtige +Superzahl): 10<br />

040,00 Euro, Gewinnklasse 4(5Richtige):<br />

3115,80 Euro, Gewinnklasse 5(4Richtige<br />

+Superzahl): 197,10 Euro, Gewinnklasse 6<br />

(4 Richtige): 40,40 Euro, Gewinnklasse 7<br />

(3 Richtige +Superzahl): 24,90 Euro, Gewinnklasse<br />

8(3Richtige): 11.– Euro, Gewinnklasse<br />

9(2Richtige +Superzahl): 5.– Euro.<br />

Spiel 77: Gewinnklasse 1: unbesetzt, Jackpot:<br />

3027 741,40 Euro.<br />

Super 6: Gewinnklasse 1: 100 000.– Euro.<br />

(Ohne Gewähr)


Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Löw plant mit<br />

Neuling Emre Can<br />

vom FC Liverpool<br />

Bundestrainer verkündet Kader für<br />

die nächsten EM-Qualifikationsspiele<br />

BERLIN (dpa). Liverpool­Profi Emre Can<br />

steht kurz vor seiner Beförderung zum<br />

Nationalspieler. Bundestrainer Joachim<br />

Löw plant nach übereinstimmenden Medien­Informationen,<br />

den 21 Jahre alten<br />

Defensivspieler an diesem Freitag erstmals<br />

in sein Aufgebot zu berufen. Der in<br />

Frankfurt geborene Can war nach den<br />

Stationen FC Bayern München und Bayer<br />

Leverkusen 2014 zum FC Liverpool gekommen<br />

und hat sich in der Premier<br />

League durchgesetzt. Das will Löw nun<br />

vor der EM­Qualifikation der deutschen<br />

Nationalelf gegen Polen (4. September)<br />

und Schottland (7. September) belohnen.<br />

„Wir müssen uns wieder ein bisschen<br />

neu erfinden, weil der Fußball eine rasante<br />

Entwicklung nimmt“, hatte der Weltmeister­Trainer<br />

erklärt. Am Montag hatte<br />

er Can in London<br />

nochmals persönlich<br />

bei der Partie des FC<br />

Liverpool beim FC<br />

Arsenal (0:0) beobachtet.<br />

Der ehemalige<br />

Kapitän der deutschen<br />

U­21­Auswahl<br />

spielt bei den Reds inzwischen<br />

auch imdefensivenMittelfeld.<br />

In<br />

Can Foto: dpa einer Kurzvorbereitung<br />

muss der DFB­<br />

Chefcoach seine Mannschaft von diesem<br />

Dienstag an fit machen für die wichtigen<br />

Spiele in der EM­Ausscheidung. Nur drei<br />

Trainingseinheiten bleiben Löw,auchohne<br />

die noch verletzten Weltmeister Sami<br />

Khedira, Benedikt Höwedes und Erik<br />

Durm ein schlagkräftiges Team zu formen.<br />

Der zum AS Rom gewechselte Verteidiger<br />

Antonio Rüdiger steht ebenfalls nicht zur<br />

Verfügung.<br />

In der Qualifikations­Gruppe Dliegt<br />

Deutschland vier Spiele vor Schluss mit<br />

13 Punkten hinter Polen (14 Punkte) auf<br />

Rang zwei vor Schottland (11) und Irland<br />

(9). Die Gruppen­Ersten und ­Zweiten<br />

buchen das Direktticket für die EM 2016<br />

in Frankreich. Löw will schon am 4. September<br />

in Frankfurtgegen Polen und drei<br />

Tage später in Glasgow gegen Schottland<br />

„für klareVerhältnisse sorgen“.<br />

Ergebnisse und Tabellen<br />

LEICHTATHLETIK<br />

Weltmeisterschaft in Peking, Männer,200 m:<br />

Gold: Usain Bolt(Jamaika) 19,55 Sekunden<br />

Silber: Justin Gatlin (USA) 19,74<br />

Bronze: Anaso Jobodwana (Südafrika) 19,87<br />

4. Edward (Panama) 19,87, 5. Hughes (Großbritannien)<br />

20,02, 6. Guliyew (Türkei) 20,11, 7. Ogunode (Katar)<br />

20,27, 8. Ashmeade (Jamaika) 20,33, ... 31. Reus<br />

(Wattenscheid) 20,51 (Vorlauf), 38. Erewa (Wattenscheid)<br />

20,67 (Vorlauf).<br />

Dreisprung:<br />

Gold: Christian Taylor (USA) 18,21 Meter<br />

Silber: Pedro Pichardo (Kuba) 17,73<br />

Bronze: Nelson Évora (Portugal) 17,52<br />

4. Craddock (USA)17,37, 5. Adams (Russland) 17,28, 6.<br />

Oprea(Rumänien) 17,06, 7. Sorokin (Russland) 16,99, 8.<br />

Oke (Nigeria) 16,81 –(keine deutsche Beteiligung).<br />

Frauen, 400 Meter:<br />

Gold: Allyson Felix (USA) 49,26 Sekunden<br />

Silber: Shaunae Miller (Bahamas) 49,67<br />

Bronze: Shericka Jackson (Jamaika) 49,99<br />

4. Day(Jamaika) 50,14, 5. McPherson (Jamaika) 50,42, 6.<br />

Williams-Mills (Jamaika) 50,47, 7. Francis (USA) 50,51, 8.<br />

Ohuruogu (Großbritannien) 50,63 –(keine deutsche<br />

Beteiligung).<br />

Hammerwurf:<br />

Gold: AnitaWlodarczyk (Polen) 80,85 Meter<br />

Silber: 2. Zhang Wenxiu (China) 76,33<br />

Bronze: Alexandra Tavernier (Frankreich) 74,02<br />

4. Hitchon (Großbritannien) 73,86, 5. Zheng (China)<br />

73,83, 6. Klaas (Frankfurt/Main) 73,18, 7. Heidler<br />

(Frankfurt/Main) 72,56, 8. Marghieva(Moldau) 72,38.<br />

EISHOCKEY<br />

Champions League, Gruppe 10: Oulun Kärpät -Krefeld<br />

Pinguine 4:1. – Gruppe 15: Vaxjö Lakers -ERC Ingolstadt<br />

4:2. –Gruppe 9: Adler Mannheim -Neman Grodno 2:1.<br />

HOCKEY<br />

EM in London, Männer, Halbfinale: Deutschland -<br />

England 3:2 i.P., Niederlande -Irland 1:0.<br />

Einer der Besten im Team des VfB: Filip Kostic. Doch den Serben zieht es weg<br />

Sport<br />

Foto: Baumann<br />

STUTTGART (jüf). Trost gefällig? „Ichwüsste<br />

nicht, was man mir sagen könnte, um mich<br />

aufzubauen“, sagt Carl Klaus. Auch am Tag<br />

danachwar der Torwart des Fußball­Drittligisten<br />

Stuttgarter Kickers nochziemlichgeknickt.<br />

Zwar hatte er stark gehalten und sein<br />

Team nach großartigem Kampf auch glücklich<br />

mit 1:0 bei Hansa Rostock gewonnen,<br />

doch seine zweite Rote Karte nach dem<br />

Platzverweis am 15. August in Aue traf ihn<br />

hart. Sehr hart. „Als der Schiedsrichter zur<br />

Tasche griff, dachte ich nur: Nicht schon<br />

wieder“, erinnert sich der Neuzugang vom<br />

VfL WolfsburgIIandie Szene in der 66. Minute.<br />

Zuvor war ernach einem langen Ball der<br />

Rostockeraus dem Torgeeilt. „Vielleicht etwas<br />

übereifrig, weil unser Verteidiger Manuel<br />

Bihr den Ball wohl nochhätte erlaufen<br />

können“, sagt Torwart­Trainer Erol Sabanov.<br />

Carl Klaus will sichdie Aktion nochmal<br />

anschauen. Bisher, schätzt er, „hätte es für<br />

das Foul auchGelb getan“.<br />

Damit kein falscher Verdacht aufkommt:<br />

Das Image des „bösen Buben“ haftete Klaus<br />

bisher nicht an. Vorseiner Zeit bei den Kickers<br />

sei er nochnie vomPlatz geflogen, versichertder<br />

Mann mit dem 1,6­Abitur glaubhaft.<br />

Jetzt, innerhalb von zwölf Tagen, erwischte<br />

es ihn gleich zweimal. Trotz dieser<br />

rekordverdächtigen Bilanz nimmt ihn Trainer<br />

Horst Steffen in Schutz: „Leider kam er<br />

einen Tick zu spät, aber es spricht doch für<br />

seinen Mut und sein Selbstvertrauen, dass er<br />

rauskommt und die Bälle abfangen will.“<br />

Der 21­Jährige steckt noch inder Entwicklungsphase<br />

und darf weiter auf eine ArtWelpenschutz<br />

hoffen. „Ich will keinen Torwart,<br />

der nur hinten drin steht. Das passt nicht zu<br />

unserer Spielweise. Wenn bei Carl noch die<br />

Sunjic kommt,<br />

Kostic will weg<br />

Experten sind sich über Klasse des neuen VfB-Verteidigers uneins<br />

Der eine Toni ersetzt den anderen –Toni<br />

Sunjic kommt für Toni Rüdiger und soll<br />

die VfB-Defensive stabilisieren. Den<br />

Wechselgedanken von Filip Kostic<br />

schiebt Robin Dutt einen Riegel vor.<br />

Von Gregor Preiss<br />

STUTTGART. Am Ende ging alles ganz<br />

schnell. Am Nachmittag, als die VfB­Familie<br />

sich nach der Trauerfeier für Gerhard Mayer­Vorfelder<br />

wieder im Clubheim versammelt<br />

hatte, warendlichZeit, den Transfer als<br />

perfekt zu vermelden. Toni Sunjic vomrussischen<br />

Club Kuban Krasnodar wechselt als<br />

Nachfolger für Antonio Rüdiger an den Neckar<br />

–der eine Toni ersetzt den anderen.<br />

Der 26­jährige bosnische Nationalspieler<br />

unterschrieb einen Dreijahresvertrag und<br />

erhält die Rückennummer 4. Die Ablösesumme<br />

liegt bei drei Millionen Euro. Dass er<br />

bereits am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im<br />

Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt das<br />

Trikot mit dem roten Brustring überstreift,<br />

ist eher unwahrscheinlich.<br />

VfB­Sportvorstand Robin Dutt hat seinen<br />

Kader damit komplett –und das Lochinder<br />

Innenverteidigung gestopft, das nach dem<br />

Weggang vonRüdiger zum AS Rom entstanden<br />

war. „Er passt mit seiner Athletik und<br />

seiner Spielweise sehr gut zu unserer Spielkonzeption<br />

und bringt eine sehr gute Mentalität<br />

und internationale Erfahrung<br />

in unsere Mannschaft ein“,<br />

sagte Dutt.<br />

Das mit der internationalen<br />

Erfahrung ist allerdings so eine<br />

Sache. Zrinjski Mostar (Bosnien),<br />

KV Kortrijk (Belgien), Sorja Luhansk<br />

(Ukraine), Kuban Krasnodar<br />

(Russland) –Sunjics Stationen<br />

klingen nicht nach den<br />

Traumzielen des Weltfußballs.<br />

Wasaber nichts heißen muss. Zumindest in<br />

der russischen Liga wird mittlerweile ein<br />

recht gepflegter Ball gespielt. Sunjics Ex­<br />

Club belegt Rang sechs, der 26­Jährige war<br />

eine feste Größe in der Innenverteidigung.<br />

Der Bosnier wäre nicht der Erste, der aus<br />

einem namenlosen Club in die deutsche Eliteliga<br />

wechselt und beweist, dass auch anderswo<br />

nicht mit Holzbällen gespielt wird.<br />

Als Sunjics Stärkegilt das Kopfballspiel.<br />

Kein Wunder, bei 1,93 Meter Körpergröße.<br />

Über die fußballerischen Fertigkeiten gehen<br />

die Meinungen der Fachwelt auseinander.<br />

Die einen Experten preisen ihn als technisch<br />

starken Innenverteidiger, anderen kommt<br />

eher die Typ­Bezeichnung Zerstörer in den<br />

Sinn. „Sunjic ist langsam und unbeholfen“,<br />

sagt ein Branchenkenner, der Sunjic mehrfachhat<br />

spielen sehen.<br />

Das wärekein Fortschritt zu Adam Hlousek,<br />

Georg Niedermeier, Daniel Schwaab<br />

und Stephen Sama –Sunjics Konkurrenten<br />

Welpenschutz für Wiederholungstäter<br />

Kickers-Trainer Horst Steffen nimmt Rotsünder Carl Klaus in Schutz und lobt seinen Mut<br />

Reife dazukommt, passt das“, betont Horst<br />

Steffen.<br />

Zunächst aber liegt der gebürtige Stuttgarter<br />

auf Eis. Das ist ärgerlichfür Klaus, da<br />

ihm Steffen nachAblauf seiner ersten Sperre<br />

das Vertrauen ausgesprochen hatte, obwohl<br />

Vertreter Rouven Sattelmaier zweimal<br />

zu Null gespielt hatte. Als Wiederholungstäter<br />

drohen Klaus nun drei Spiele Sperre. Wie<br />

schon beim 1:0 im WFV­Pokal in Reutlingen,<br />

beim 0:0 gegen den VfR Aalen und in der heißen<br />

Schlussphase in Rostock heißt es schon<br />

an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion)<br />

gegen den FC Energie Cottbus: Rouven Sattlelmaier,übernehmen<br />

Sie.<br />

Der 28­Jährige hielt den Sieg beim FC<br />

Hansa fest. „Mit einer Bierruhe stand er im<br />

Tor, ließ sich bei seiner Einwechslung viel<br />

Zeit, brachte die Zuschauer gegen sich auf.<br />

Doch das motivierte Rouven noch mehr. Er<br />

Kurzpässe<br />

Genau 20 Jahreist es her,dass der<br />

VfB die größte Pokal­Blamage<br />

seiner Geschichte erlitt. Beim damaligen<br />

Regionalligisten SV Sandhausen schied der<br />

VfB nacheinem 12:13 n.E. in der ersten<br />

Runde aus. 25 Elfmeter in einer Partie sind<br />

bis heute Pokal­Rekord. Den letzten setzte<br />

Hendrik Herzog an den Pfosten.<br />

Aufgrund der Fifa­Abstellungsperiode im<br />

September verlegte der Deutsche Fußball­<br />

Bund (DFB) aucheine Drittligapartie des<br />

VfB II. Das Heimspiel der Mannschaft von<br />

Jürgen Kramnygegen den 1. FSV Mainz 05<br />

II, ursprünglicham5.September angesetzt,<br />

steigt nun am Dienstag, 15. September,von<br />

19 Uhr an im Gazistadion.(StN)<br />

Foto: VfB<br />

„Ich habe gehört, dass die<br />

Fans fantastisch sind und<br />

die Atmosphäre in der<br />

Arena super ist“<br />

Toni Sunjic<br />

VfB-Neuzugang<br />

in der Innenverteidigung. Timo Baumgartl<br />

gilt nach den ersten beiden Saisonspielen<br />

trotz sechs Gegentoren als gesetzt. Sunjic<br />

könnte der erfahrene Nebenmann sein, um<br />

Baumgartls weitere Entwicklung zu befördern.<br />

Die Vorfreude auf seinen neuen Club<br />

ist jedenfalls groß: „Ichhabe gehört, dass die<br />

Fans fantastischsind und die Atmosphärein<br />

der Mercedes­Benz­Arena super ist“, zitiert<br />

ihn der Club auf seiner Homepage.<br />

Für Robin Dutt sind die Transferaktivitäten<br />

damit abgeschlossen. Wenn da nicht Filip<br />

Kostic wäre. Der Serbe verspürtnachnur<br />

einem Jahr schon wieder die Lust auf eine<br />

Luftveränderung. Am Mittwoch hat er dem<br />

Club mit seinem Beraterstab, darunter sein<br />

Bruder,klargemacht, dass er sichgerne verbessern<br />

würde – unter anderem der FC<br />

Schalke soll interessiert sein. Doch kaum<br />

vorstellbar,dass der Club in der Lage ist, 25<br />

Millionen Euroauf den Tischzulegen. Bayer<br />

Leverkusen oder Borussia Dortmund wären<br />

dazu schon eher befähigt. Dutt hat dem Ansinnen<br />

fürs Erste aber einen Riegel vorgeschoben.<br />

„Wir werden ihn auf keinen Fall<br />

abgeben“, sagte er am Donnerstag. Dochan<br />

der Unzufriedenheit Kostics wird das erst<br />

einmal nichts ändern. Der 22­Jährige, 2014<br />

für sechs Millionen Eurovom FC Groningen<br />

auf den Wasen gewechselt, fühlt sich nach<br />

seinen starken Leistungen in der Bundesliga<br />

zu Höherem berufen als dem ewigen Aufenthalt<br />

im Tabellenkeller.<br />

Fehlterneut gesperrt: Carl Klaus Foto: Baumann<br />

war unser Matchwinner“, freute sich Steffen.<br />

Und Carl Klaus? Dem fiel am Ende selbst<br />

noch etwas Tröstendes ein: „Wir haben gewonnen.<br />

Das ist mir lieber,als wenn ichdrin<br />

geblieben wäreund wir verloren hätten.“<br />

JUDO<br />

WeltmeisterschaftinAstana(Kasachstan),Männer,bis<br />

81 kg: 1. Nagase (Japan), 2. Pietri (Frankreich), 3. Penalber<br />

(Brasilien) und Valois-Fortier (Kanada), 5. Seungsu<br />

(Südkorea) und Tschrikischwili (Georgien), 7. Maresch<br />

(Berlin), ... 9. Wieczerzak (Wiesbaden).<br />

Frauen, bis 63 kg: 1. Trstenjak (Slowenien), 2.<br />

Agbegnenou (Frankreich), 3. Tsedevsuren (Mongolei) und<br />

Tashiro (Japan), 5. Franssen (Niederlande) und Gerbi<br />

(Israel), ...17. Trajdos (Hamburg).<br />

RADSPORT<br />

Vuelta aEspaña, 6. Etappe, Córdoba -Sierra de Cazorla<br />

(200,3 km): 1. Chaves (Kolumbien) -Orica GreenEdge<br />

4:46:16 Stunden, 2. Martin (Irland) -Team Cannondale-<br />

Garmin+0:05Minuten,3.Dumoulin(Niederlande)-Team<br />

Giant-Alpecin +0:11, 4. Plaza (Spanien) -Lampre-Merida,<br />

5. Valverde (Spanien) -Movistar Team, 6. Rodríguez<br />

(Spanien) -Team Katusha, 7. Froome (Großbritannien) -<br />

Team Sky, 8.Majka (Polen) -Tinkoff-Saxo, 9. Quintana<br />

(Kolumbien)-MovistarTeam,10.Roche(Irland)-TeamSky<br />

alle gleiche Zeit, ... 84. Fröhlinger (Freiburg) -Team Giant-<br />

Alpecin +4:01, 142. Degenkolb (Frankfurt/Main) -Team<br />

Giant-Alpecin +9:38, 151. Knees (Euskirchen) -Team Sky<br />

+10:01.<br />

Gesamtwertung,nachder6.Etappe:1.Chaves21:55:13<br />

Stunden, 2. Dumoulin +0:10 Minuten, 3. Martin +0:33, 4.<br />

Roche +0:36, 5. Valverde +0:49, 6. Moreno (Spanien) -<br />

Team Katusha +0:51, 7. Froome +0:55, 8. Rodríguez<br />

+0:56, 9. Quintana +0:57, 10. Aru (Italien) -Astana Pro<br />

Team +1:<strong>08</strong>, ... 1<strong>08</strong>. Degenkolb +24:09, 122. Knees<br />

+27:17, 157. Fröhlinger +38:06.<br />

Messi und Sasic sind die Besten<br />

Superstar und Nationalspielerin zu Fußballern des Jahres gewählt<br />

Info<br />

Europas Fußballer seit 2000<br />

2000: Luis Figo (Real Madrid)<br />

2001: Michael Owen (FC Liverpool)<br />

2002: Ronaldo (Inter Mailand/Real Madrid)<br />

2003: Pavel Neved (Juventus Turin)<br />

2004: Andrej Schwetschenko (ACMailand)<br />

2005: Ronaldinho (FC Barcelona)<br />

2006: Fabio Cannovaro (Real Madrid)<br />

2007: Kaka (ACMailand)<br />

20<strong>08</strong>: Cristiano Ronaldo (ManU)<br />

2009: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />

2010: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />

2011: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />

2012: Andres Iniesta(FC Barcelona)<br />

2013: Franck Ribéry (FC Bayern München)<br />

2014: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)<br />

<strong>2015</strong>: Lionel Messi (FC Barcelona)<br />

MONACO (sid). Lionel Messi ist Europas<br />

Fußball­König. Der 28­jährige Argentinier<br />

vom FCBarcelona setzte sich bei der Wahl<br />

zum besten Spieler des Kontinents in Monaco<br />

gegen seinen Dauerrivalen und Vorjahressieger<br />

Cristiano Ronaldo (Real Madrid)<br />

sowie gegen Teamkollege Luis Suarez durch.<br />

Während die Weltmeister vonBundestrainer<br />

Joachim Löw bei der Journalisten­Wahl im<br />

Grimaldi Forum keine Rolle spielten, räumte<br />

wieder eine deutsche Nationalspielerin<br />

ab: Die im Sommer nachder WM in Kanada<br />

zurückgetretene Celia Sasic wurde zu Europas<br />

Fußballerin des Jahres gekürt und tritt<br />

damit die Nachfolge von Nadine Angerer<br />

(2013) und Nadine Keßler (2014) an. Sie gewann<br />

gegen ihre ehemalige Teamkollegin<br />

Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt) und<br />

die Französin Amandine Henry(Olympique<br />

Lyon).<br />

Am neuen alten König Messi warimFürstentum<br />

praktisch kein Vorbeikommen. „Ich<br />

bin sehr glücklich. Es warein unglaubliches<br />

Jahr“, sagte der Argentinier. Insgesamt vier<br />

Titel im Wahlzeitraum, darunter der Champions­League­Triumph<br />

von Berlin, und 58<br />

Treffer in allen Wettbewerben stehen in seiner<br />

Saison­Statistik.<br />

Celia Sasic gewann in der vergangenen<br />

Saison zusammen mit Marozsan im Frankfurter<br />

Trikot die Champions League, Ende<br />

Juli war sie bereits zu Deutschlands bester<br />

Spielerin gewählt worden. Dennoch entschied<br />

sie sich für den Rücktritt. „Es waren<br />

wunderbareJahre“, sagte sie.<br />

Die „Parade des Jahre“ zeigte indes Barcelonas<br />

deutscher Torhüter Marc­Andre ter<br />

Stegen. Ausgezeichnet wurde der 23 Jahre<br />

alten Ex­Mönchengladbacher für seine Rettungstat<br />

im Halbfinal­Rückspiel der Champions<br />

League bei Bayern München gegen RobertLewandowski.<br />

Deutsche Judoka<br />

weiter ohne<br />

Medaille bei WM<br />

ASTANA (sid). Den deutschen Judoka droht<br />

auf dem WegzuOlympia 2016 in Rio de Janeiro<br />

ein herber Dämpfer. Auch nach dem<br />

vierten Tag der WM in Astana/Kasachstan<br />

sind die Kämpfer des Deutschen Judo­Bundes<br />

(DJB) nochohne Medaille. Am Donnerstag<br />

verpasste auch der Berliner Sven Maresch<br />

inder Trostrunde Bronze. Nach dem<br />

zum Teil frühen Ausscheiden etlicher Hoffnungsträger<br />

muss die deutsche Mannschaft<br />

nun auf ihreSchwergewichte hoffen.<br />

„Bis jetzt ist es die erwartet schwereWeltmeisterschaft“,<br />

sagte DJB­Präsident Peter<br />

Frese. Durch die bislang schwachen Ergebnisse<br />

sieht er sichinseiner Befürchtung bestätigt,<br />

dass die WM acht Wochen nach der<br />

mit zehnmal Edelmetall erfolgreichen EM in<br />

Baku für die Kämpfer zu früh kommt. „Fast<br />

alle europäischen Nationen bleiben hier hinter<br />

den Erwartungen zurück“, meinte Frese.


Sport Nummer 198 • Freitag, 28. August <strong>2015</strong><br />

Chaves holt sich<br />

das Rote Trikot<br />

zurück<br />

Kolumbianischer Radprofi gewinnt<br />

die sechste Etappe bei der Vuelta<br />

Chaves<br />

Foto: dpa<br />

SERRA DE CAZORLA (dpa). Mit seinem<br />

zweiten Tagessieg hat sichRadprofi Esteban<br />

Chaves das Rote Trikot des Gesamtführenden<br />

bei der Spanien­Rundfahrtzurückgeholt.<br />

Der Kolumbianer attackierte<br />

am Donnerstag auf den letzten steilen drei<br />

Kilometern und rettete einen Vorsprung<br />

von fünf Sekunden ins Ziel. Nach 200,3<br />

Kilometern von Córdoba nach Serra de<br />

Cazorla wurde der Ire Daniel Martin<br />

Zweiter. Den dritten Platz belegte Tom<br />

Dumoulin aus den Niederlanden.<br />

Chaves aus der australischen Orica<br />

GreenEdge­Mannschaft hatte bereits am<br />

Sonntag die Bergankunft in Carminito del<br />

Rey für sich entschieden.<br />

Er löste Dumoulin<br />

nach nur einem<br />

Taginder Führung im<br />

Gesamtklassement<br />

wieder ab und liegt<br />

nun mit zehn Sekunden<br />

vorn. Eine Gruppe<br />

mit den Mitfavoriten<br />

Christopher Froome<br />

und Alejandro<br />

Valverde kam am<br />

Donnerstag mit einem<br />

Rückstand vonelf Sekunden ins Ziel. Der<br />

Wahl­Frankfurter John Degenkolb, am<br />

Vortag im SchlussspurtnochZweiter,hatte<br />

mit dem Ausgang der Bergetappe nichts<br />

zu tun.<br />

Die Vuelta endet nachder 21. Etappe am<br />

13. September.Andiesem Freitag wirddie<br />

Rundfahrtmit dem 7. Tagesabschnitt über<br />

191 Kilometer vonJódar nachLaAlpujarra<br />

fortgesetzt.<br />

Haas und Petkovic<br />

vor kniffligen<br />

Aufgaben<br />

NEW YORK (sid/dpa). Tommy Haas erwischte<br />

bei der Auslosung der US Open in<br />

New York im spanischen Routinier Fernando<br />

Verdasco eine schwierige Aufgabe.<br />

Der 37­Jährige hatte vor dem an diesem<br />

Montag beginnenden letzten Grand­<br />

Slam­Turnier der Saison erklärt, dass er<br />

für das Davis­Cup­Relegationsspiel in der<br />

Dominikanischen Republik nicht zur Verfügung<br />

steht. Er empfahl stattdessen, auf<br />

Youngster Alexander Zverev zu setzen.<br />

Die deutsche Nummer eins Philipp Kohlschreiber<br />

beginnt gegen einen Qualifikanten,<br />

Benjamin Beckertrifft auf Denis Istomin<br />

aus Usbekistan, Florian Mayer auf<br />

Martin Klizan (Slowakei) und Dustin<br />

Brownauf Robin Haase (Niederlande).<br />

Bei den Damen startet Angelique<br />

Kerber gegen Alexandra Dulgheru (Rumänien),<br />

Sabine Lisicki spielt gegen eine<br />

Qualifikantin. Andrea Petkovic bekam in<br />

der Weltranglisten­36. Caroline Garcia<br />

(Frankreich) eine schwereGegnerin zugelost.<br />

„Das ist denkbar unangenehm, da<br />

muss Andrea sofort hellwach sein“, sagte<br />

Bundestrainerin Barbara Rittner.<br />

Sport am Wochenende<br />

Usain Bolt strauchelt – zu spät für Gatlin<br />

Der jamaikanische Sprinter lässt auch über 200 Meter seinem Widersacher aus den USA keine Chance und feiert daszehnte WM-Gold<br />

Usain Boltlässt es erneut krachen: Auf<br />

dem Wegzur Leichtathletik-Legende<br />

schnappt sich der Sprinter auch<br />

WM-Gold über 200 Meter –aber danach<br />

erlebt er einen Schreckensmoment.<br />

Ein Schreckensmoment für die gesamte Leichtathletik-Welt: Superstar Usain Boltkommt dem Kameramann in die Quere<br />

Hintergrund<br />

Betty Heidler trifft den Hammer nicht<br />

¡Dawar keine Spur mehr von der Fröhlichkeit,<br />

mit der Betty Heidler einst Niederlagen<br />

weglächeln konnte. „Ich habe den Hammer<br />

nicht getroffen“, stöhnte die 31 Jahre alte<br />

Olympia-Dritte mit bitterer Miene nach<br />

ihrem enttäuschenden siebten Platz bei der<br />

WM in Peking mit nur 72,56 Metern. „Da<br />

kann ich mich auch auf 85 Meter vorbereiten,<br />

aber wenn ich ihn nicht treffe, werfe<br />

ich auch nicht weiter“, sagte sie ratlos, „dabei<br />

fühlte ich mich gut, ich warnicht müde<br />

und auch meine Beine waren frisch.“<br />

¡Heidlers Clubkollegin von der LG Eintracht<br />

Frankfurt, Kathrin Klaas, schaffte 62 Zentimeter<br />

weiter als die Ex-Weltrekordlerin und<br />

wurde Sechste. „74 Meter für Platz drei<br />

wären machbar gewesen“, sagte die EM-<br />

Vierte, deren Saison wegen Rückenprobleme<br />

nicht optimal verlief,„ich weiß, dass im<br />

nächsten Jahr noch ein paar Meter drauf<br />

müssen.“<br />

¡ Die Hürdensprinter Gregor Traber (Stuttgart)<br />

und Matthias Bühler (Offenburg) haben trotz<br />

einer starken Vorstellung den Einzug ins<br />

Finale (15.20 Uhr/ZDF) verpasst. Bühler stellte<br />

als Dritter seines Halbfinales in 13,34<br />

Sekunden seine persönliche Bestzeit ein.<br />

Der deutsche Meister Traber blieb als Fünfter<br />

seines Laufs in 13,37 Sekunden nur knapp<br />

über seiner Bestleistung (13,32). (dpa)<br />

Foto: dpa<br />

PEKING (sid). Favoritensturz? Plötzlich lag<br />

Usain Bolt dochnochamBoden. Ein chinesischer<br />

Kameramann auf einem Segway hatte<br />

den Superstar beim Jubeln vonhinten angefahren<br />

–Bolt strauchelte, fiel rücklings hin,<br />

aber berappelte sich schnell wieder. Diesen<br />

Mann kann wirklich nichts aufhalten. Erst<br />

recht nicht sein großer Rivale Justin Gatlin.<br />

In Peking stürmte der größte der wenigen<br />

Leichtathletik­Superstars mit einer beeindruckenden<br />

Show in19,55 Sekunden zum<br />

Sprint­Double. „Prima gemacht, Usain!“,<br />

lobte sich der Jamaikaner nach seinem insgesamt<br />

zehnten WM­Gold selbst: „Ich habe<br />

immer gesagt, dass ichdas schaffe. Ichhatte<br />

nie einen Zweifel. Auf den 200 Metern bin<br />

ich ein anderer Mensch. Das ist ein großes<br />

Geschenk für michund unser Land.“<br />

Der Vorfall mit dem Kameramann war<br />

auch ein Thema in der Pressekonferenz, in<br />

der sich die beiden Dauer­Kontrahenten in<br />

bester Stimmung zeigten. „Es gehen schon<br />

die ersten Gerüchte um, dass Justin Gatlin<br />

den Mann bezahlt hat“, scherzte Bolt, worauf<br />

der US­Sprinter schlagfertig antwortete:<br />

„Ichwill mein Geld zurück. Der hat da etwasfalschverstanden.<br />

Er sollte das vordem<br />

Rennen machen. Nicht danach.“<br />

Nach 2009 und 2013 holte sich Bolt zum<br />

dritten Mal beide Sprinttitel. Vier Tage nach<br />

seinem 100­m­Triumph ließ der Weltrekordhalter<br />

dem Rest der Sprintwelt wieder nicht<br />

den Hauch einer Chance –der umstrittene<br />

Gatlin kassierte im Zweikampf die nächste<br />

Niederlage. Der 33­Jährige musste sichnach<br />

19,74 Sekunden wie schon über 100 mmit<br />

der Silbermedaille begnügen. Bronze gewann<br />

Anaso Jobodwana aus Südafrika, der<br />

nach19,87 Sekunden ins Ziel kam. „Ichwill<br />

nächstes Jahr noch stärker zurückkommen“,<br />

tönte Gatlin. Obwohl er bereits zweimal<br />

wegen Dopings gesperrt(2001 und 2006<br />

bis 2010) war, rannte er in diesem Jahr auch<br />

im fortgeschrittenen Sprinter­Alter so<br />

schnell wie nie zuvor.<br />

Kurz hockte Bolt nachdem Rennen ausgepumpt<br />

auf einer Holzbank, der Mann ist mit<br />

seinen 29 Jahren ja auchnicht mehr ganz der<br />

Jüngste. Aber er kommt seinem Ziel immer<br />

näher, die größte Legende der Leichtathletik­Geschichte<br />

zu werden. Mit seinem<br />

nächsten Gold vergrößerte Bolt seinen Vorsprung<br />

als erfolgreichster Athlet der WM­<br />

Geschichte vor Carl Lewis und Michael<br />

Johnson (jeweils achtmal Gold/beide USA).<br />

Am Ende seiner Ehrenrunde lieferte der<br />

Triumphator dem Publikum auch wieder<br />

seine bekannten Mätzchen. Er schnappte<br />

sicheine Selfie­Stange und knipste Fotos für<br />

die Fans, dirigierte die Fotografen, um sich<br />

bestens ins Bild zu rücken und zeigte unter<br />

dem Jubel der Zuschauer auchwieder seine<br />

berühmte Blitz­Pose.<br />

Der Titelverteidiger brachte die Fans im<br />

„Vogelnest“ mit seinem unnachahmlichen<br />

Stil zum Ausrasten. Und so feierte der<br />

Schlaks aus Kingston seinen vierten WM­<br />

Titel in Serie auf seiner erklärten Lieblingsstrecke.Seit<br />

der WM 2007, seit Silber hinter<br />

Tyson Gay, hat der Olympiasieger kein großes<br />

Finale mehr über die halbe Stadionrunde<br />

verloren. Bolt warimentscheidenden Moment<br />

wieder voll da und setzte sichtrotz einiger<br />

Schwierigkeiten während der Saison<br />

die Sprint­Krone auf. Als Gatlin noch von<br />

einem Sieg zum nächsten stürmte, lief der<br />

schnellste Mann der Welt bis Ende Juli Zeiten,<br />

die er früher in Flip­Flops hingelegt<br />

hätte –wie sich herausstellte, plagte Bolt<br />

eine Blockade im Iliosakralgelenk im Rücken,<br />

erst nach einer Behandlung bei Leibarzt<br />

Hans­Wilhelm Müller­Wohlfahrt in<br />

München kehrte er zu alter Stärkezurück.<br />

Nun strickte Bolt an dem Ort, wo für ihn<br />

vorsieben Jahren bei Olympia alles begann,<br />

auchüber 200 mseine Legende weiter,inPeking<br />

bejubelte er seinen sechsten Triumph in<br />

Serie bei einer großen Meisterschaft –Rekord.Nun<br />

strebt Bolt in China nochden Titel<br />

mit der jamaikanischen 4x100­m­Staffel an.<br />

Zum Glück verletzte sich der Sprintstar<br />

nicht, nachdem ihn der Kameramann ins<br />

Straucheln gebracht hatte. Da dürfte auch<br />

der TV­Mann aufgeatmet haben.<br />

FUSSBALL<br />

2. Liga: SC Freiburg –SVSandhausen, 1. FC Union Berlin –<br />

RB Leipzig, 1. FC Heidenheim –1.FCKaiserslautern (alle Fr<br />

18.30),SCPaderborn07–ArminiaBielefeld,MSVDuisburg<br />

– SpVgg Greuther Fürth (beide Sa 13), Eintracht<br />

Braunschweig –Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg –Fortuna<br />

Düsseldorf,FSV Frankfurt –FCSt. Pauli (alle So 13.30).<br />

3. Liga: Fortuna Köln –1.FC Magdeburg (Fr 19), VfL<br />

Osnabrück –Holstein Kiel, Stuttgarter Kickers –Energie<br />

Cottbus, Würzburger Kickers –Erzgebirge Aue ,RWErfurt -<br />

VfB Stuttgart II, Hallescher FC –Preußen Münster,Werder<br />

Bremen II –Dynamo Dresden, Chemnitzer FC –SVWehen<br />

Wiesbaden (alle Sa 14), FSV Mainz 05 II –SGSonnenhof<br />

Großaspach, VfR Aalen –Hansa Rostock (beide So 14).<br />

Oberliga:FreiburgerFC–KarlsruherSCII(Sa15),KehlerFV<br />

–SSV Reutlingen, SV Sandhausen II –1.CfR Pforzheim, SC<br />

Pfullendorf –TSG Balingen, SGV Freiberg –Germania<br />

Friedrichstal ,FCVillingen –SSV Ulm 1846 (alle Sa 15.30),<br />

SV Oberachern –FVRavensburg (Sa 17), FSV Hollenbach –<br />

FSV<strong>08</strong>Bissingen(So15),FCNöttingen–StuttgarterKickers<br />

II (Mo 19).<br />

Verbandsliga: TSV Ilshofen –1.FCHeiningen (14.45), 1.<br />

Göppinger Sportverein – FC Albstadt 07, Olympia<br />

Laupheim –Normannia Gmünd, TSG Backnang –VfL<br />

Sindelfingen, VfL Nagold –TSG Balingen II, TSV Berg –TSV<br />

Essingen (alle Sa 15.30), Neckarsulmer SU –SFSchwäbisch<br />

Hall (So 11), SV Böblingen –VfB Neckarrems (So 15).<br />

Landesliga, Staffel 2: TSV Bad Boll –SCGeislingen (Fr<br />

18.15),TSVWeilheim–TVEchterdingen,TSVBlaustein–SV<br />

Ebersbach (Sa 15.30), SV Ebnat –TSG Hofherrnweiler-<br />

Unterrombach (Sa 16), Calcio Leinfelden-Echterdingen –<br />

SC Stammheim, TSV Köngen –Spfr Dorfmerkingen, TSGV<br />

Waldstetten –FV09Nürtingen, SV Bonlanden –TSV Buch<br />

(alle So 15).<br />

Bezirksliga: VfB Obertürkheim –FCStuttgart-Cannstatt,<br />

TSV Weilimdorf –Croatia Stuttgart, SV Vaihingen –SV<br />

Ümmet Stuttgart, N.A.F.I. Stuttgart –Spvgg Möhringen, SV<br />

Sillenbuch –TSVgg Plattenhardt, Spvgg Feuerbach –SV<br />

Bonlanden ll, TV Zuffenhausen –TSVgg Münster, MTV<br />

Stuttgart –SSV Zuffenhausen (alle So 15).<br />

B-Junioren Bundesliga: Stuttgarter Kickers – 1. FC<br />

Nürnberg (Sa 13).<br />

HANDBALL<br />

Bundesliga, Männer: HBW Balingen-Weilstetten –VfL<br />

Gummersbach (Sa 19), Frisch Auf Göppingen –ThSV<br />

Eisenach (Sa 20.15).<br />

2. Liga: SG BBM Bietigheim –TSV Bayer Dormagen (Sa<br />

20.15/MHP Arena Ludwigsburg).<br />

3. Liga: VfL Pfullingen –TSG Haßloch, SV Salamander<br />

Kornwestheim –TGS Pforzheim (beide Sa 20).<br />

AMERICAN FOOTBALL<br />

GFL Süd: Schwäbisch Hall Unicorns –Stuttgart Scorpions<br />

(Sa 17).<br />

ohne Gewähr<br />

Torhüter Jacobi sichert<br />

Einzug ins EM-Finale<br />

Hockey-Herren treffen im Endspiel auf Erzrivalen Niederlande<br />

LONDON (dpa). Deutschlands Hockey­Herrenhaben<br />

dank Torhüter Nicolas Jacobi ihre<br />

vierte EM­Endspielteilnahme in Serie geschafft.<br />

In einem hochklassigen Halbfinale<br />

der Europameisterschaft in London setzte<br />

sich der Titelverteidiger am Donnerstagabend<br />

nachhartem Kampf gegen Gastgeber<br />

England im Penaltyschießen 3:2 (2:2, 1:1)<br />

durch. Der Hamburger Keeper wehrte zwei<br />

Penaltys ab, ein Schuss der Engländer landete<br />

am Pfosten. Im Finale trifft der achtmalige<br />

EM­Champion Deutschland an diesem<br />

Samstag (17.30 Uhr) auf den Erzrivalen Niederlande,<br />

der knapp,aber verdient 1:0 gegen<br />

Außenseiter Irland gewonnen hatte.<br />

Im Klassiker gegen die Briten beharkten<br />

sich beide Widersacher von Beginn an. Angefeuertvon<br />

den meisten der 5000 Fans bauten<br />

die Gastgeber immensen Druckauf und<br />

drängten den Gegner weit zurück. Kapitän<br />

Martin Häner und seine Kollegen setzten auf<br />

weite Pässe und schnelle Konter –sokam<br />

eine interessante Partie zustande, in der sich<br />

beide Torhüter wiederholt auszeichnen<br />

konnten.<br />

Ein Abspielfehler von Martin Zwicker,<br />

den die Hintermannschaft um Geburtstagskind<br />

Häner (27) nicht mehr ausbügeln konnte,<br />

führte zum Rückstand durch ein Abstaubertor<br />

von Mark Gleghorne (20.). Die Deutschen<br />

aber wehrten sich und hätten durch<br />

Christopher Rühr (25.) sogar in Unterzahl<br />

beinahe ausgeglichen. Dann machte 15 Sekunden<br />

vor der Halbzeitsirene Zwicker seinen<br />

Fehler wett, als er eine schöne Kombination<br />

mit dem verdienten Ausgleichstreffer<br />

abschloss.<br />

Starker Rückhalt: Nicolas Jacobi<br />

Foto: DPA<br />

Nach dem Wechsel hielt Torhüter Jacobi<br />

die Deutschen zunächst im Spiel. In der<br />

Schlussphase brachte Lukas Windfeder<br />

(57./Strafecke) die Deutschen in Führung.<br />

Die allerdings hielt nicht lange: PerSiebenmeter<br />

brachte Ashley Jackson (59.) England<br />

ins Penaltyschießen, in dem Deutschland<br />

dank Jacobi am Ende jubeln durfte.<br />

Alt, aber noch<br />

immer spitze<br />

Suborics (44) will in Iffezheim seine Erfolgsgeschichte fortsetzen<br />

Von Daniel Delius<br />

aus Baden-Baden<br />

BADEN-BADEN. Es ist ein paar Jahre her, da<br />

stand Andreas Suborics auf der Rennbahn in<br />

Iffezheim im Führring, dort, wo die Pferde<br />

den Besuchern vorden Rennen nocheinmal<br />

präsentiertwerden. Er hatte ein Mikrofon in<br />

der Hand, moderierte, erklärte und empfahl<br />

chancenreiche Vierbeiner für eine Wette. Ein<br />

Ex­Jockeyineinem neuen Leben. Wenn den<br />

diesem Freitag die „Große Woche“ der Galopper<br />

startet, ist Suborics wieder dabei. Im<br />

Renndress, mit Reitstiefeln –als Jockey.<br />

Ein Leben wie eine Achterbahnfahrt.<br />

2005 stürzte er in Japan schwer, seitdem<br />

trägt er eine Titanplatte zwischen seinen<br />

Brustwirbeln. 2010 zog er sichinHong Kong<br />

Kopfverletzungen zu, die Karriere schien<br />

Info<br />

Die Große Woche<br />

beendet, Reitverbot vom Arzt. Suborics<br />

heuerte in Iffezheim als Moderator an. Doch<br />

so ganz war das nicht seine Welt. „Ich bin<br />

halt Jockey“, sagte er. Und ging nach Hong<br />

Kong, ritt dort; bis zu diesem Sommer.Seine<br />

Lizenz wurde nicht erneuert, jetzt ist er wieder<br />

in Deutschland. Suborics ist voreinigen<br />

Wochen 44 Jahrealt geworden.<br />

Suborics ist auf der Suche. Baden­Baden,<br />

die Rennwoche, das ist immer aucheine Börse.<br />

„Das ist für uns Jockeys das Highlight“,<br />

sagt Suborics, „großer Sport, meistens gutes<br />

Wetter, eine tolle Atmosphäre.“ Das ist sein<br />

Leben. Es ist, wasdie sportliche Zukunft anbetrifft,<br />

aber schon endlich–drei, vier Jahre<br />

noch auf hohem Niveau, dann ist Schluss.<br />

Hochleitungssportler mit 50, das ist selten.<br />

Andreas Suborics will bald seine Trainerlizenz<br />

machen, vielleicht bleibt er im Metier.<br />

¡Sportlicher Höhepunkt ist der Große Preis<br />

von Baden (2400 m). Die Goldene Peitsche<br />

(1200 m) ist die wichtigste Sprintprüfung in<br />

Deutschland und dasOettingen Rennen<br />

(1600 m) eines der besten Meilenrennen.<br />

¡ Zeitplan<br />

28. August: 16 -19.40 Uhr,darunter BBAG<br />

Auktionsrennen.<br />

29. August: 13.50 -18.30 Uhr,darunter Preis<br />

der Sparkassen Finanzgruppe.<br />

30. August: 13.50 -18.45 Uhr,darunter Goldene<br />

Peitsche.<br />

2. September: 15.30 -19.13 Uhr,darunter<br />

Zukunfts-Rennen und Baden-Baden Cup.<br />

3. September: 13.50 -18:30 Uhr,darunter<br />

DarleyOettingen-Rennen.<br />

5. September: 13.50 -18Uhr,darunter von-<br />

Zastrow-Stutenpreis, Mercedes-Steherpreis.<br />

6. September: 13.30 -19Uhr,darunter Großer<br />

Preis von Baden und Berenberg-Cup.<br />

¡ Eintritt<br />

Karte ab 8Euro, Sitzplätze ab 12 Euro.(StN)

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