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IMAGINE_03_2013

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VOLuME 11<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

Jordanien<br />

Tote Meer & Petra<br />

MiaMi<br />

Im Bann des Art Déco<br />

Brasilien<br />

Von Olinda bis Salvador<br />

Kenia<br />

Masai Mara & die «Grosse Migration»<br />

Unesco<br />

Wüsten, Berge, Reisterrassen<br />

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4 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Art déco in MiAMi und ein<br />

Weltwunder in Jordanien<br />

Geschätzte Leserinnen,<br />

geschätzte Leser<br />

Miami, die extravagante Metropole mit einer modernen Downtown aus<br />

Glas und Stahl, einem Rausch von Pastell in South Beach und jeder Menge<br />

Sexappeal: Die Fünf-Millionen-Stadt hat viele Gesichter. Unsere Redakteurin<br />

tauchte in die Leichtigkeit des Seins am Hotspot Miami Beach ein<br />

und wanderte auf den Spuren des Art déco. Wer am bekannten Ocean Drive<br />

cruiset und was der Schmelztiegel der Kulturen sonst noch zu bieten hat,<br />

erfahren sie in diesem Magazin. Von einer der lebendigsten Städte der Welt<br />

zu einer der bekanntesten Totenstadt. Vor über 2 000 Jahren erbaut, vor circa<br />

200 Jahren von einem Schweizer wiederentdeckt, zählt die Felsenstadt<br />

Petra heute zu einem der sieben neuen Weltwunder. Über Jahrhunderte tief,<br />

kühn und geheimnisvoll in steile Bergwände gemeisselt, hat sie bis heute<br />

nichts von ihrer Faszination verloren – ein Wunder in Rosarot von Menschenhand<br />

geschaffen, von der Natur geformt.<br />

Doch man muss gar nicht so weit reisen, um faszinierende, verzaubernde<br />

Orte zu finden: Venedig und die Algave trumpfen nicht nur mit landschaftlichen<br />

oder kulturgeschichtlichen, sondern auch mit kulinarischen<br />

Highlights auf. Während man in Portugal regionale Küche und Portwein<br />

schätz, erforscht unser Foodredakteur Thomas Hauer die kulinarische Erlebniswelt<br />

der Lagunenstadt. Neben überteuerten Touristenmenüs fand er<br />

einige wahre Genusstempel.<br />

Von der Artiks bis zu den Seychellen, von der Toskana bis nach Kenia –<br />

gehen Sie mit uns auf Entdeckungstour. Begleiten Sie uns auf einer spannenden<br />

Lesereise rund um den Globus und lassen Sie sich für Ihre nächsten<br />

Ferien inspirieren.<br />

Francesco J. Ciringione<br />

Verleger<br />

Yvonne Beck<br />

Chefredaktorin<br />

EDITORIAL<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 5


Inhalt<br />

Editorial 5<br />

Special Destination<br />

Miami 10<br />

Art Déco & Beachlife<br />

Jordanien 18<br />

Zauber aus alter Zeit<br />

10<br />

Kenia 26<br />

Einzigartige Masai Mara<br />

Brasilien 30<br />

Unterwegs von Olinda bis Salvador<br />

City & Culture<br />

Die neuen Unescostätten 36<br />

Wüste, Berge und Reisterrassen<br />

Hotel<br />

Mein Wertvollstes 46<br />

Das Goldberg<br />

Gastfreundschaft in Bayern 48<br />

Hotel Gut Ising<br />

Gaumenfreuden im Genferseegebiet 52<br />

Michelin-Sterne-Himmel<br />

Lost & Found<br />

Die Magie eines irischen Schlosses 58<br />

Ashford Castle<br />

Toskana 62<br />

700 Jahr Boccaccio<br />

52<br />

36<br />

62


120<br />

70<br />

Food Lounge<br />

Venedig 70<br />

Kulinarische Entdeckungen<br />

Baden-Württemberg 78<br />

Geniesserland im Süden Deutschlands<br />

Weintourismus 82<br />

Den besten Tropfen auf der Spur<br />

Südtirol 86<br />

Wein-Buschenschenken und Kellerneubauten<br />

Niederösterreich 90<br />

Grosse Feste für Weingeniesser<br />

Zum Wohl die Pfalz! 92<br />

Eine Reise, die verzaubert<br />

Portugal 96<br />

Portwein und kullinarische Algarve<br />

Serfaus-Fiss-Ladis 102<br />

So schmecken die Berge<br />

Air, Road & Sea<br />

Tatort Flughafen 104<br />

Dream Airport<br />

Asiatische Freundlichkeit 108<br />

Unterwegs mit Thai Airways<br />

Andere Länder, andere Zeichen 112<br />

Sag’s mit den Händen<br />

«First Class der Weltmeere» 114<br />

Extravaganza auf hoher See<br />

Kanadische Arktis 120<br />

Unterwegs zu den Belugawalen


Adventure & Sport<br />

Vergnügungsparks 126<br />

Disney, Lego, Universal & Co<br />

126<br />

Ostschweiz 130<br />

Natour Pur<br />

Gardasee 134<br />

Unterwegs mit dem Velo<br />

Urlaubsrevier Nockerberg 136<br />

Biketour<br />

Pure Life<br />

Alpine Bergwelt 138<br />

Aquadom<br />

Herbst in den Bergen 142<br />

Tausend Wege zum Glück<br />

Wo das Glück zu Hause ist 144<br />

Wiesergut<br />

Unique<br />

Seychellen 148<br />

A Love Story<br />

138<br />

Postcard from … 158<br />

Island<br />

Vorschau 160<br />

148


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VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 9


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10 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Welcome to<br />

Miami Beach<br />

...bienvenido a Miami...<br />

Es gibt Städte, die sind schön, architektonisch interessant,<br />

locken mit Geschichte und Kultur. Man mag sie. Es gibt Städte, deren erotischer,<br />

umgarnender Flirt aus jedem Winkel, Stein, Sandkorn und Lufthauch dampft,<br />

die wie eine verheissungsvolle, unendliche Liebesgeschichte den Atem rauben,<br />

wie Sex on the Beach prickeln, die Sinne fesseln. Man verfällt ihnen. Miami Beach ist die<br />

sexy Vereinigung einer Eva Mendez, geschmeidigem Salsa, Pink Flamingos und<br />

spritzigen, knallbunten Cocktails zwischen Palmen und Art Deco.<br />

AUTOR Helena Ugrenovic<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 11


Anmutig wie «Die Liebenden» von Klimt liegt die Insel zwischen Biscayne<br />

Bay und dem Atlantischen Ozean. Umrahmt von schneeweissem<br />

Sandstrand, auf dem die Wellen auf ihrem Weg zur Küste in<br />

einem faszinierenden Farbenspiel aus tiefem, satten Blau, in Azur, Türkis und<br />

helles Jadegrün verfliessen, bevor sie perlend im pulvrigen Sand versickern.<br />

Sunshine State<br />

Es muss die Entstehung der Halbinsel sein, die Schöpfung dieses Zipfels, der<br />

die Besonderheit des 27. amerikanischen Staates ausmacht und der so ganz<br />

anders ist, als die restlichen. Unter den Gliedern der vulkanischen Kette,<br />

die die karibischen Inseln über die Wasseroberfläche gestossen hat, befand<br />

sich auch Florida, das nicht zum nordamerikanischen Kontinent gehörte,<br />

sondern lange Zeit ein Singledasein führte. Über Millionen von Jahren donnerten<br />

Feuer und Lava spuckende Vulkane das Erdinnere ins Meer. Vieles<br />

davon blieb in den Tiefen des Wassers verborgen, einiges tauchte als Insel<br />

wieder auf. So wurde Florida schlussendlich mit dem nordamerikanischen<br />

Kontinent verbunden. 1 600 Kilometer Sandstrand, Sümpfe und St. Petersburg,<br />

Mickey Mouse und Space-<br />

Shuttle, Palmen und Little Havanna,<br />

haufenweise Attraktionen, mit den<br />

meisten Sonnenstunden der USA<br />

und einem beneidenswerten Klima<br />

gesegnet, zieht es jedes Jahr Millionen<br />

von Urlaubern nach Florida.<br />

Hier wachsen Erdnüsse, Tabak und<br />

auf riesigen Feldern Baumwolle,<br />

säumen Palmen die Küsten, uralte<br />

Eichen die Strassen, erzählen<br />

alte Herrenhäuser von Bürgerkriegen<br />

und dümpeln in den Sümpfen<br />

Alligatoren und Schlangen. Im<br />

südlichen Sahnehäubchen Miami<br />

sprechen genau so viele Menschen<br />

Spanisch wie Englisch und flirrt die<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

12 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Luft, geschwängert vom Lateinamerikanischen und Kubanischen Lebensstil.<br />

Willkommen in einem Märchen, das real ist.<br />

Mit den Waffen einer Frau<br />

Barbara Capitman ist eine kleine Frau mit markanter Nase, breitem Mund<br />

und einer Stimme, die so penetrant wie eine verrostete Kreissäge das Kleinhirn<br />

ihres Gegenübers durchbohrt. Als sie 1973 nach Miami zieht, nutzt die<br />

studierte Lady ihr Schreibtalent, um für die 1920 und 1930 gebauten Art<br />

Deco Häuser zu werben. Die Stadtverwaltung spielt mit dem Gedanken, die<br />

zahlreichen, heruntergekommen Gebäude abzureissen. Fasziniert von der<br />

weltweit grössten Konzentration an Art Deco Architektur, sträubt sich Barbara<br />

mit Händen und Füssen dagegen. Die laute Lady, die den Stadtvätern<br />

mit ihrer revolutionären Verteidigungskampagne für den Art Deco District<br />

das Leben zur Hölle macht, prophezeit, dass genau dieses Viertel eines<br />

Tages die jungen Menschen, Künstler und Stars sowie Touristen aus aller<br />

Herren Länder anlocken wird. Sie gründet die Miami Design Preservation<br />

League, die einen erbitterten Kampf gegen die Abreisser-Lobby führt und<br />

diesen schlussendlich am 14. Mai<br />

1979 gewinnt. Der Art Deco District<br />

zwischen der 6. und 23. Strasse,<br />

am Ocean Drive, ist das wohl<br />

grösste Architekturmuseum und<br />

wird von der U.S. Regierung zum<br />

historischen Denkmal ernannt.<br />

Als die Gebäude eines ums andere<br />

restauriert werden und wieder<br />

in ihren ursprünglichen, knalligen<br />

Art Deco Farben erstrahlen, wird<br />

Miami innerhalb kürzester Zeit<br />

zum Hot Spot für Fotoshootings<br />

führender Modelabel, Drehort für<br />

Filme und Serien, zieht es immer<br />

mehr Stars und Sternchen sowie<br />

Besucher an.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 13


SPECIAL DESTINATIONS<br />

14 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Magic City<br />

Luxuriöse Anwesen und Villen<br />

entlang der Ufer und auf den aufgeschütteten<br />

kleinen Inseln rund<br />

um Miami Beach; bunt bemalte<br />

Life-Guard-Häusschen am Strand;<br />

tropische Hitze; ein pulsierendes<br />

Nachtleben in phosphoreszierendem<br />

Pink, Lila und Blau; karibisches<br />

Flair; hunderte Restaurants und in<br />

der Washington Avenue das Crobar<br />

und Mansion, die zu den berühmtesten<br />

Clubs Amerikas gehören; die<br />

Lincoln Road, wo sich Designerlabel<br />

aneinanderreihen; Collins Avenue<br />

und der Ocean Drive, wo auch das<br />

meist fotografierte Anwesen, die<br />

Villa des 1997 ermordeten Gianni<br />

Versace, steht. Miami ist ein brodelnder<br />

Schmelztiegel verschiedener<br />

Kulturen und Einflüsse, hippem<br />

Lifestyle und wo Leichtigkeit und<br />

Andersartigkeit den Besucher unbeschwert<br />

in einen bunten «Bird Cage«<br />

eintauchen lassen. Für eine Stunde,<br />

eine Woche, einen Monat, ein Jahr<br />

und manch einer bleibt für immer.<br />

North Beach oder South<br />

Beach?<br />

Spielt keine Rolle. Miami Beach ist<br />

überschaubar, die Taxipreise sind<br />

moderat und wer tagsüber eher die<br />

ruhige Seite des Lebens geniessen<br />

möchte, als pumpende Beats entlang<br />

des Ocean Drive am Südzipfel, ist<br />

im nördlichen Teil der Insel besser<br />

aufgehoben. Familien ziehen das<br />

nördliche Miami Beach vor, während<br />

sich die jüngeren Generationen in die<br />

Klänge des Südens einreihen.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 15


Hot Spots<br />

CanyonRanch Hotel & Spa, Miami Beach<br />

Das luxuriöse Strandhotel mit seinen weitläufigen, eleganten<br />

Suiten und spektakulärem Ausblick, liegt an einem über 230<br />

Meter langen, unberührten Sandstrand. Das ehemalige, historische<br />

und legendäre «Carillon Hotel», das 1950 gebaut wurde<br />

und Gäste wie Frank Sinatra beherbergte, wurde von den<br />

Eigentümern der Canyon Ranch Kette penibel renoviert und in<br />

seinen alten Glanz versetzt. Grenzenloser Meerblick, Beachfront<br />

Dining sowie Bring- und Abholservice für Shoppingtouren in Bal<br />

Harbour und ein 6 500 m 2 grosser Wellness Spa, der grösste in<br />

ganz Florida, bringen Körper und Seele wieder in harmonische<br />

Schwingungen. Von Yoga, Pilates, Zumba, Qi Gong, Fitness<br />

oder einer einzigartigen Inhouse-Kletterwand, können Gäste<br />

zwischen über 40 kostenfreien Indoor- und Outdoor-Kursen<br />

wählen und ist diese Canyon Ranch Anlage die einzige mit Aktivitäten<br />

für Kinder. Dass gesundes Essen ausgezeichnet schmecken<br />

kann, beweisen die innovativen Zutaten und Geschmacksrichtungen<br />

sowie die kunstvollen Präsentationen der Speisen,<br />

die zu einem Fest der Sinne werden. Ergänzend dazu passen<br />

biologisch angebaute und biodynamische Weine, Biere und Spirituosen.<br />

Alle Zutaten werden nur in ihrer Saison verarbeitet und<br />

frisch serviert. Tipp der Redaktion: Purple Pillow Cocktail mit<br />

Lavendelwodka, Heidelbeeren, Brombeeren und Limette!<br />

www.canyonranch.com/miamibeach/hotel<br />

The Juvia Restaurant & Bar<br />

In einem Penthouse auf dem Dachgeschoss einer Tiefgarage<br />

und mit einem atemberaubenden Ausblick auf die Skyline sowie<br />

die Palmen von Miami Beach, gehört das Juvia an der 1 111<br />

Lincoln Road zu einem absoluten «must go». International gefeierte<br />

Köche zaubern aus jedem Teller ein Gourmetfestival und<br />

so ist jedes Gericht der Französischen, Japanischen und Peruanischen<br />

Küche ein explosiver Leckerbissen. Wenn sich die<br />

Nacht über Miami Beach senkt und DJ’s den Chillout-Sound mit<br />

heisseren Beats aufpeppen, ist die Terrasse der geeignete Ort<br />

für sympathische Unterhaltungen und spritzige Cocktails. Tipp<br />

der Redaktion: Cocktails zum Essen anstelle von Wein!<br />

www.juviamiami.com<br />

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16 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Das erste Modell der neuen SIGMA Sports-Produktlinie. Intelligent und schnell, wenn es darum geht,<br />

Action in der Bewegung zu erfassen – Ein Hochleistungsobjektiv für dynamische Aufnahmen, auch<br />

bei schwierigen Bedingungen.<br />

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VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 17


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18 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Zauber aus<br />

alter Zeit<br />

Seit der Schweizer Jean Louis Burckhardt die Felsenstadt<br />

Petra im Jahre 1812 wiederentdeckte, zieht die einst blühende<br />

Handelsstadt der Nabatäer Menschen aus aller Welt in ihren<br />

Bann – und das aus gutem Grund.<br />

Jordanien<br />

AUTOR Yvonne Beck<br />

Vor 2 000 Jahren war Petra ein wichtiger Handelsplatz<br />

der Karawanen und die felsengeschützte<br />

Königstadt der Nabatäer. Die Nabatäer,<br />

ein emsiges, arabisches Volk, schlugen diese riesige<br />

Stadt in Sandsteinwände. Ihre Siedlung wurde zu einem<br />

wichtigen Knotenpunkt auf den Handelsrouten für Gewürze<br />

und Seide. Diese Routen verbanden China, Indien<br />

und den Süden Arabiens mit Ägypten, Syrien, Griechenland<br />

und Rom.<br />

In ihrer Glanzzeit lebten in der Stadt etwa 30’000 Menschen,<br />

darunter viele Schriftgelehrte und geschickte<br />

Wasserbauingenieure. Sie bauten Dämme und Kanäle<br />

zum Schutz der Stadt und ihrer prächtigen Gebäude.<br />

Erst als sich die alte Handelstrasse vorschob und neue<br />

Seewege über das Rote Meer nach Rom Petra ins Abseits<br />

drängte, verblasste nach und nach der Glanz dieser<br />

einzigartigen Stadt.<br />

Für einige Zeit übernahmen die Römer die Herrschaft<br />

über Petra und bauten in ihr Säulenstrassen und Bäder.<br />

Doch nach den zerstörerischen Erdbeben in den Jahren<br />

363 und 551 wurde Petra zu einem abgelegenen, ausrangierten<br />

Aussenposten. Mehr und mehr geriet sie in<br />

Vergessenheit und nur wenige Beduinen kannten den<br />

Standort der «untergegangen Stadt». So wurde Petra<br />

zum Atlantis der Wüste. Irgendwo gelegen im «Wadi<br />

Musa» –dem Tal Moses –, an der Stelle, an der Moses mit<br />

seinem Stab Wasser aus dem Felsen gehauen haben soll.<br />

Wiederentdeckt von einem Schweizer<br />

So galt die Stadt lange Zeit als verschollen, doch vor<br />

rund 200 Jahren wurde das aus Stein gehauene Weltwunder<br />

von dem Abenteurer Jean Louis Burckhardt<br />

wiederentdeckt. Verkleidet als muslimischer Pilger –<br />

unter dem Namen «Scheich Ibrahim» – erlangte der<br />

Schweizer das Vertrauen der Beduinen, die ihm den<br />

Weg zur Schlucht des Siq wiesen.Er weist heute noch<br />

den einzigen Weg in die Stadt. Ein schmaler Gebirgspfad<br />

von mehr als einem Kilometer Länge, der auf<br />

beiden Seiten von 80 Meter hohen Felsen umgeben ist.<br />

Ähnlich wie heute empfand bereits Burckhardt den Ritt<br />

durch diese Schlucht als ein einzigartiges Erlebnis,<br />

denn die Farben und Felsformationen sind überwältigend.<br />

Am Ende des Siq bot sich ihm der ersten Anblick<br />

des Al-Khazneh, dem berühmten Schatzhaus. Der immer<br />

enger werdende Gang öffnet sich abrupt und gibt<br />

einen atemberaubenden Blick auf den wohl «herrlichsten<br />

Ort der Welt» frei, wie es Thomas Edward Lawrence,<br />

der «Lawrence von Arabien», später in seinem<br />

Buch «Die sieben Säulen der Weisheit» beschrieben<br />

hat. Dies ist ein beeindruckendes Erlebnis. Egal, wie<br />

viel über Petra geschrieben wurde, wie viele Fotos gemacht<br />

wurden, man muss diesen bemerkenswerten Ort<br />

mit eigenen Augen gesehen haben, um die Magie der<br />

Felsenstadt zu spüren. Die gewaltigen roten Felsen und<br />

enormen Mausoleen dieser längst vergangen Kultur<br />

versetzten jeden Besucher in eine Zeit, die mit unserer<br />

heutigen Zivilisation so gar nichts gemein hat.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 19


SPECIAL DESTINATIONS<br />

20 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Rätselhaft in steile Bergwände gemeisselt<br />

Gerade das Schatzhaus, eine massive Fassade mit einer<br />

Breite von 30 Metern und einer Höhe von 43 Metern,<br />

die aus dem dunkelrosafarbenen Gesteinsabhang<br />

geschlagen wurde, stellt alles um sie herum in den<br />

Schatten. Sie wurde im 1. Jahrhundert als Grab eines<br />

bedeutenden Nabatäerkönigs gemeisselt und ist ein hervorragendes<br />

Beispiel für das technische Genie dieses<br />

alten Volkes. Trotzdem sollte man nicht den Fehler vieler<br />

Kreuzfahrttouristen begehen, nach dem Schatzhaus<br />

die Besichtigung Petras zu beenden und umzukehren,<br />

denn Al-Khazneh ist nur das erste der vielen Wunder<br />

von Petra.<br />

Um den Ort etwas besser kennenzulernen, würde man<br />

mindestens vier oder fünf Tage benötigen. Um sich einen<br />

groben Überblick zu beschaffen, sollte man mindestens<br />

einen Tag einplanen. Es gibt Hunderte, feiner,<br />

aus dem Felsen geschlagener Gräber, die mit aufwendigen<br />

Inschriften verziert sind. Die Häuser Petras wurden<br />

zwar grösstenteils durch Erdbeben zerstört, doch die<br />

Gräber wurden in den Stein geschlagen, um die Ewigkeit<br />

zu überdauern. 500 dieser Gräber sind noch immer<br />

vorhanden. Auch wenn sie heute leer sind, faszinieren<br />

ihre dunklen Öffnungen den vorüberziehenden Betrachter<br />

noch immer.<br />

In Petra steht ausserdem ein riesiges im römischen Stil<br />

erbautes Theater, in dem 3 000 Zuschauer Platz finden.<br />

Es gibt Obelisken, Tempel, Opferaltäre und kolonnadengesäumte<br />

Strassen. Hoch oben, über dem Tal, steht<br />

das gewaltige Ad-Deir-Kloster, zu dem 800 in den Felsen<br />

geschlagene Stufen empor führen.<br />

Dank Burckhardts Wiederentdeckung ist die Ruinenstadt<br />

in Jordanien heute ein Touristenmagnet von<br />

Weltrang und gehört zum UNESCO-Welterbe. Zudem<br />

wurde sie 2007 zu einem der «Neuen Sieben Weltwunder»<br />

gekürt. Obwohl erst ein geringer Teil des Gesamtkomplexes<br />

zur Besichtigung freigelegt ist, so überwältigt<br />

doch die Grösse und Erhabenheit der Bauwerke<br />

den Besucher. – Noch dazu, wenn man sich vor Augen<br />

hält, unter welchen Bedingungen und mit welchen<br />

technischen Voraussetzungen hier vor 2 000 Jahren die<br />

Baumeister ans Werk gingen. Wer einmal die Magie gespürt<br />

und die Farben dieser Stadt gesehen hat, wird sie<br />

so schnell nicht mehr vergessen.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 21


Das Naturwunder<br />

Das im Süden gelegene Petra ist sicher die grösste Sehenswürdigkeit<br />

Jordaniens, doch auch der Norden des Landes<br />

hat einiges zu bieten, allen voran die Landschaft des Jordanlandes<br />

mit dem Toten Meer. Das Tote Meer liegt mehr<br />

als 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Hier befindet sich<br />

der tiefste Punkt der Erde. Gespeist wird das grossflächige<br />

Gewässer von zahlreichen Flüssen, unter anderem dem<br />

Jordan. Sobald das Flusswasser das Tote Meer erreicht,<br />

wird es eingeschlossen und verdunstet. Zurück bleibt ein<br />

dichter, gehaltvoller Cocktail aus Salz und Mineralien,<br />

aus dem hochwertige Produkte für Industrie, Landwirtschaft<br />

und Medizin hergestellt werden.<br />

Im Toten Meer zu schweben ist eine der grossartigsten<br />

Naturerfahrungen der Welt. Und «schweben» beschreibt<br />

das Baden im Toten Meer perfekt, denn der<br />

hohe Salzgehalt des Meeres, der die Augen zum Brennen<br />

bringt, macht es quasi unmöglich, hier wirklich zu<br />

schwimmen. Vielmehr kombiniert man das Erlebnis mit<br />

einem Schlammbad oder einer Wellnessbehandlung in<br />

einem der Spas, die sich am Ufer des Toten Meeres aufreihen.<br />

Die Salze und Mineralien des Toten Meeres werden<br />

für ihre hautfreundlichen Eigenschaften weltweit<br />

geschätzt. Die niedrige UV-Strahlung und der hohe<br />

Sauerstoffgehalt tragen ihr Übriges dazu bei. Kalzium<br />

und Magnesium sind gut gegen Allergien und Bronchialinfektionen.<br />

Stark riechendes Brom beruhigt. Jod<br />

lindert Düsenerkrankungen. So besuchen die meisten<br />

Touristen das Tote Meer, um in den Genuss seiner heilenden<br />

Eigenschaften zu kommen oder um einmal im<br />

Leben auf dem Rücken liegend im Meer eine Zeitung<br />

zu lesen.Das Tote Meer ist ein circa 3 Millionen Jahre<br />

altes Binnengewässer, das über keinerlei Abfluss verfügt.<br />

Es hat lediglich Zuflüsse, von denen der Jordan der<br />

grösste ist. Aufgrund der Wasserknappheit im Umland<br />

wird dem Jordan jedoch das meiste Wasser entnommen,<br />

bevor er das Tote Meer erreicht. Die Folge ist, dass das<br />

Gewässer, welches permanent verdunstet, nicht genügend<br />

neues Wasser erhält, um seinen Wasserspiegel zu<br />

halten. Somit nimmt der Salzgehalt im Toten Meer zu,<br />

seine Grösse und sein Wasserspiegel nehmen allerdings<br />

ab. Das Tote Meer schrumpft um 50 Zentimeter pro<br />

Jahr. Daher sollte man einen Besuch nicht allzulange<br />

aufschieben. In fünfzig Jahren könnte es komplett verschwunden<br />

sein.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

22 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


NICE TO KNOW<br />

Reisezeit<br />

Von März bis Mai herrscht Hochsaison in Petra. Zu dieser Zeit blüht in den Wadis der<br />

rosa Orleander und die Aloe. Mitte Oktober bis Ende November ist nochmals eine gute<br />

Gelegenheit, Petra bei gutem Wetter zu besuchen, bevor die Regenfälle einige Wege unpassierbar<br />

machen. In der Nebensaison und den ganz frühen Morgenstunden ist Petra<br />

nahezu menschenleer, was eine noch intensivere Begegnung mit der Stadt ermöglicht. Das<br />

Totes Meer, Aqaba und Jordantal haben auch im Winter sehr angenehme Temperaturen.<br />

Die Wassertemperaturen betragen selbst in den kühleren Monaten um die 20 Grad Celsius.<br />

Einreise<br />

Schweizer Bürger benötigen einen Reisepass, welcher mindestens noch sechs Monate gültig<br />

ist. Ein Visum erhält man bei der Einreise. Kosten: CHF 40. – Im Voraus zu bezahlen.<br />

Zu Besuch bei den Beduinen<br />

Wadi Rum wird auch als «Tal des Mondes» bezeichnet. Hier schlugen Prinz Faisal Bin<br />

Hussein und T. E. Lawrence während des Araberaufstands gegen die Türken im Ersten<br />

Weltkrieg ihr Hauptquartier auf. Ihre Heldentaten sind zutiefst mit der Geschichte dieser<br />

erstaunlichen Gegend verwoben. Ein Labyrinth aus monolithischen Felsformationen<br />

erhebt sich bis zu 1 750 Meter aus dem Wüstenboden. Wer gerne wandert, kann im<br />

Wadi Rum die Stille der unendlichen Weite erleben, Schluchten erkunden oder 4 000 Jahre<br />

alte Felszeichnungen entdecken. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Wadi Rum zu erkunden.<br />

Touristen wird empfohlen, im Besucherzentrum vorbeizuschauen, wo sie neben allerhand<br />

Informationen auch einen Geländewagen mit Fahrer / Reiseleiter oder Übernachtungen in<br />

einem Beduinenzelt inkl. traditionellem Essen am Lagerfeuer bei arabischer Musik buchen<br />

können. Exkursionen zur Felsenbrücke «Burda», der höchsten Brücke in Wadi Rum, vorbei<br />

an den Sieben Säulen der Weisheit sollten auf jeden Fall auf dem Programm stehen.<br />

Schlammbäder<br />

An den meisten Stränden am Toten Meer gibt es Schlammlöcher. Hier können sich Touristen<br />

ausserhalb der Wellnesstempel der Hotels Schlammpackungen auftragen. Die Packung<br />

soll fünf bis zehn Minuten in der Sonne trocknen und dann im Meer abgewaschen<br />

werden. Sie strafft die Haut, die sich anschliessend weich und erfrischt anfühlt.<br />

Touristenstrand von Amman<br />

Dieser Strand befindet sich neben der Hauptstrasse am Toten Meer zwei Kilometer hinter<br />

dem Hotelbereich. Der Touristenstrand von Amman bietet Swimmingpools sowie Umkleidekabinen<br />

für Touristen und Einheimische zu niedrigen Preisen. Der Touristenstrand von<br />

Amman ist dazu ein idealer Ort für Strandpartys und Veranstaltungen.<br />

Best Pictures<br />

Die beste Zeit für einen Besuch in Petra, besonders für Fotografen, ist entweder der frühe<br />

Vormittag oder der späte Nachmittag, wenn die beeindruckenden, natürlichen Farben<br />

der Felsen durch die Sonne noch verstärkt werden. Aber auch für alle anderen ist es<br />

empfehlenswert, die Felsenstadt so früh wie möglich am Morgen, bevor die grossen Touristenmassen<br />

in die Stadt strömen, zu besuchen. Zudem fragen Sie immer um Erlaubnis,<br />

bevor Sie die einheimischen Beduinen fotografieren.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 23


Weitere Highlights<br />

Berg Nebo & Madaba<br />

Am Berg Nebo soll Moses zum ersten Mal das gelobte Land erblickt haben. Hier soll<br />

sich auch sein Grab befinden. Vom Berg aus hat man einen weiten Blick ins Land, der<br />

bis zum Toten Meer reicht. Einen Besuch ist auch die Stadt Madaba wert, welche die<br />

«Stadt der Mosaike» genannt wird. Als Hauptattraktion gilt das byzantinische Palästina<br />

Mosaik in der griechische-orthodoxen Kirche St. Georgs. Ursprünglich bestand es aus<br />

zwei Millionen Mosaiksteinchen und hatte eine Grösse von 25 x 5 Metern. Das Mosaik<br />

zeigt Hügel, Täler, Dörfer und Städte bis hin zum entfernten Nildelta.<br />

Kreuzritterburgen & Wüstenschlösser<br />

Als Grenzgebiet im Glaubenskrieg zwischen muslimischen und christlichen Truppen ist<br />

die Levante, die mit Burgen übersät ist. In Jordanien gibt es einige sehr gut erhaltene<br />

Burgen, wie zum Beispiel in Ajloun und Shobak. Eine der schönsten ist die Festung von<br />

Kerkak, die das semiaride Hügelland auf halber Strecke der Königsstrasse überragt.<br />

Die Ebene Ostjordaniens beherbergt die Wahrzeichen der jordanischen Wüste, eine<br />

Sammlung von Jagdschlössern und Lustschlössern wie zum Beispiel Lawrence Winterfestung<br />

in Azraq.<br />

Jerash<br />

45 Kilometer ausserhalb von Amman liegt die Stadt Jerash. Die Ausgrabungen des<br />

antiken, etwa 2 000 Jahren alten Gerasa zählen zu den beeindruckendsten und besterhaltendsten<br />

römisch-bynzantinischen Städten des Nahen Ostens. Zu besichtigen<br />

und bestaunen sind uralte Thermen, Theater, eine 600 Meter lange mit Säulen geschmückte<br />

Kolonadenstrasse sowie der Zeus- und Artemistempel.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

24 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 25


Die exklusive<br />

Seite eines<br />

wunderschönen<br />

Landes!<br />

Erwartungsvoll schweift mein Blick über die sanften<br />

Hügel der kenianischen Savannenlandschaft. Voller<br />

Ungeduld suche ich die einzigartige Szenerie der Masai<br />

Mara nach Bewegung ab, blicke von rechts nach<br />

links und versuche, in der Ferne etwas zu entdecken.<br />

Kenia ist weitaus<br />

besser als sein Ruf<br />

AUTOR Nadine Hopf, Michael Merbeck<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

26 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Es ist ein wirklich traumhaft schöner Morgen im<br />

Masai Mara Nationalreservat. Die aufgehende<br />

Sonne taucht die sattgrüne Savannenlandschaft,<br />

die mit silberglänzendem Tau überzogen ist, in<br />

ein wunderbar, warmes und intensives Licht. Durch das<br />

offene Fenster des Landcruisers weht der kühle, frische<br />

Duft der Umgebung herein. Ausser unserem Fahrzeug<br />

ist kein weiteres zu sehen. Weitab von Zuhause fühle<br />

ich mich wirklich wie in einer anderen Welt. Abseits<br />

der bekannten Touristenpfade gibt es Nationalparks<br />

und Reservate, die authentische und einsame Safaris<br />

à la Hemingway versprechen. Auf meiner Reise durch<br />

Kenia war ich anfangs sehr skeptisch, doch das Land<br />

hat mich überzeugt.<br />

Eine grüne Oase inmitten der afrikanischen<br />

Savanne – Segera Retreat, Laikipia Plateau<br />

Das neue und exklusive Luxuscamp, gegründet von Jochen<br />

Zeitz, dem ehemaligen CEO von Puma, eröffnete<br />

im Dezember 2012 seine Tore. Die Ranch mit Blick auf<br />

den Mount Kenia liegt auf dem Laikipia Plateau und<br />

lässt keine Wünsche offen. Verschiedene Stationen<br />

auf der Ranch versprechen einmalige Erlebnisse, wie<br />

z. B. «Der Stall», in dem man ein romantisches Dinner<br />

vergangener Zeiten geniessen kann, oder in «Der<br />

Lounge», in der man vom ersten Stock einen fantastischen<br />

Sonnenuntergang über der ostafrikanischen<br />

Savanne bewundern kann. Die Landschaft, bestehend<br />

aus Savanne und Grasland, bietet zahlreichen Wildtieren<br />

ein perfektes Ökosystem, wie beispielsweise dem<br />

bedrohten Grevyzebra, den Wildhunden, Leoparden,<br />

Löwen, Elefanten und Giraffen.<br />

Joy’s Camp, Shaba-Nationalreservat<br />

Nach diesen ersten Eindrücken meinte ich, dass nicht<br />

mehr viel kommen konnte, doch da täuschte ich mich.<br />

Nach einem kurzen Flug landeten wir im Shaba-Nationalreservat,<br />

welches heute noch einer der exklusivsten<br />

Parks Kenias ist. Absolute Ruhe, Weite und Ungestörtheit<br />

empfand ich an diesem Ort. Der Park besticht nicht<br />

durch seine Tierdichte, sondern durch das friedvolle<br />

Geniessen einer aussergewöhnlichen Tierwelt, darunter<br />

Langhalsantilopen, Netzgiraffen, Somalia-Strausse,<br />

Grevyzebras und viele mehr. Auch die abwechslungsreiche<br />

und einmalige Landschaft liess mich die Besonderheit<br />

dieses Ortes spüren, was sich zudem in der<br />

Atmosphäre des Joy’s Camp wiederspiegelt. Das Joy’s<br />

Camp, dass einen grossen Bereich im Park einnimmt,<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 27


efindet sich an dem ehemaligen Zeltcamp der britischösterreichischen<br />

Naturforscherin und Schriftstellerin<br />

Joy Adamson. Sie wurde durch ihre Bücher über die Löwin<br />

Elsa und die Gepardin Pippa weltberühmt.<br />

Lewa Safari Camp, Lewa Wildlife Conservancy<br />

Obwohl mir das Abschiednehmen vom Joy’s Camp<br />

schwer fiel, erreichte meine Reise im Lewa Wildlife<br />

Conservancy den nächsten Höhepunkt. Gleich der Filmkulisse<br />

für «Out of Africa» beeindruckt der Park durch<br />

die natürlich Schönheit seiner Wildnis. Die Migrationsroute<br />

der Elefanten, die dort hindurchführt, und die fast<br />

einmalige Landschaft Ostafrikas haben die UNESCO<br />

erst kürzlich dazu bewogen, dieses Gebiet in die Liste<br />

der «Weltnaturerbe» aufzunehmen.<br />

Kaum im Park angekommen, wurden wir von Stefano<br />

Cheli begrüsst, dem Gründer von Cheli & Peacock, einem<br />

Anbieter für gehobene Safaris durch Kenia, und<br />

gingen auf die Pirsch.<br />

Bereits nach wenigen Minuten sahen wir Staub am Horizont.<br />

Ein sichtlich irritiertes und aufgebrachtes Spitzmaulnashorn<br />

kam in unsere Richtung. Als wir näher an<br />

das Nashorn heranfuhren, zeigte es uns, wer der Herr<br />

der Savanne ist. Kopf hoch und die Nüstern in unsere<br />

Richtung gedreht, nahm es unsere Witterung auf. Danach<br />

ein Kopf senken und Vortrieb in unsere Richtung,<br />

wie ein aufgebrachter Stier. Stefano, sichtlich nervös<br />

und in Angst um seinen neuen Landcruiser, legte<br />

schnellstens den Rückwärtsgang ein und vergrösserte<br />

mit überdurchschnittlicher Geschwindigkeit die Distanz<br />

zwischen uns und dem Nashorn. – Nur ein Abenteuer<br />

während meines Aufenthaltes hier.<br />

Elephant Pepper Camp, Masai Mara<br />

Nun nahte das Ende der Reise und «Die Grosse Migration»<br />

wartete auf mich. Ich konnte es kaum erwarten,<br />

am Mara-Fluss anzukommen. Dort zeichnete sich ein<br />

Naturwunder vor unseren Augen ab: 2 000 bis 3 000<br />

Gnus und Zebras überquerten den Fluss. Was für ein<br />

Ereignis! Chaos herrscht im Fluss, die Zebras wieherten,<br />

während die Gnus weitermarschierten. Manche<br />

rutschten, stolperten oder traten auf die verwirrten<br />

Flusspferde. Das Spektakel dauerte nur 20 Minuten,<br />

dann herrschte wieder Ruhe. So schnell, wie die Tiere<br />

auftauchten, so schnell verschwanden sie auf der<br />

anderen Seite des Flusses am Horizont. Zufrieden und<br />

begleitet vom Sonnenuntergang fuhren wir am späten<br />

Nachmittag zurück zum Camp. Mit dem Anblick einer<br />

Giraffe verabschiedeten wir uns von der afrikanischen<br />

Savanne. – Ein unvergessliches Erlebnisse!<br />

Kenia – ich komme wieder!<br />

www.abendsonneafrika.de<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

28 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 29


Mit dem Mietwagen<br />

von Olinda bis Salvador<br />

Brasilien<br />

Olinda ist eine von Brasiliens grössten und am besten erhaltenen Kolonialstädte.<br />

Mit seinen Kopfsteinpflasterstrassen und bunten Häusern, majestätisch gelegen an einer<br />

Bergseite, Aussicht gewährend auf Recife und das smaragdgrüne Meer,<br />

ist Olinda eine der charmantesten und malerischsten Attraktionen Brasiliens.<br />

AUTOR Philipp Bernhardt<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

30 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Die Stadt ist voller Künstlerateliers. Leuchtende, bunte Kunst wird<br />

hier angefertigt und verkauft, die sprudelnde lokale Kultur wiederspiegelnd.<br />

Samba- und Frevo-Schulen proben das ganze Jahr<br />

über, Olinda wird zur Bühne dieser Rhytmen in einem von Brasiliens besten<br />

Strassenkarnevals. Als Anerkennung von solch historischem und kulturellem<br />

Wohlstand ist Olinda 1982 in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbe<br />

aufgenommen worden.<br />

Tag 1: Recife – Porto de Galinhas<br />

60 km; Reisezeit: 1 Std.<br />

Ein tropisches Frühstück inkl. frischer Mango, Papaya, Ananas und Maracuja,<br />

dazu gibt es «Macaxeira» mit Butter und Ei sowie eine Tapioca mit<br />

Kokos-Käse Füllung (2 lokale Maniok-Wurzel-Spezialitäten). Dann fahren<br />

wir mit unserem einheimischen, deutschsprachigen Guide ca. 20 Minuten<br />

zum Mietwagenunternehmen nach Recife, Stadtteil «Boa Viagem» (zu<br />

deutsch: «Gute Reise!»). Das passt gut, denn heute beginnt unsere Abenteuermietwagentour.<br />

Die Strassen sind gut, der Verkehr erstaunlich ruhig, der<br />

Mietwagen nagelneu. Ausgestattet sind wir mit einem Infokit, das Geheimtipps<br />

und Wegbeschreibungen enthält. Wir werden entlang wenig frequentierten<br />

Küstenstrassen geleitet, streckenweise gar über Sandwege, die wir<br />

niemals alleine finden würden und wo auch kein GPS weiterhilft.<br />

Manguaba Fluss<br />

Tag 2: Seepferdchen & Meeresfrüchte<br />

Wir fühlen uns wie im Paradies, schnorcheln im glasklaren Wasser über<br />

den Korallenriffen, unternehmen eine Buggytour und erforschen eine Seepferdchenkolonie.<br />

Am Abend geniessen wir frische Meeresfrüchte: Hummer,<br />

Langusten, Krabben, Flusskrebse, Austern. Der Name der Stadt Porto<br />

de Galinhas («Hafen der Hühner») stammt übrigens aus der Zeit der Folgejahre<br />

nach Abschaffung des internationalen Sklavenhandels 1850: Wenn<br />

die ortsansässigen Sklavenhändler hörten, dass «Angolanische Hühner»<br />

angekommen waren, wussten sie, dass sie eine Schiffsladung von Sklaven<br />

erwarten konnten.<br />

Fischer in Maragogi<br />

Tag 3: Porto de Galinhas – Maragogi<br />

120 km; Reisezeit: 2 Std.<br />

Unsere Reise geht weiter nach Maragogi, bekannt für türkisfarbene Gewässer.<br />

Es handelt sich auf diesem Streckenabschnitt um die an Kokospalmen<br />

reichste Region Brasiliens. – Tatsächlich sehen wir diese exotischen<br />

Pflanzen, soweit das Auge reicht. «Agua de Coco» ist allgegenwärtig: Eine<br />

frische, eisgekühlte Kokosnuss für umgerechnet 1 CHF belebt den Geist,<br />

löscht den Durst und ist sehr gesund. Wir spüren, dass wir einige der wenigen<br />

Menschen sind, die hier vorbeikommen, denn ohne Auto und Insiderwissen<br />

gelangt man nicht ohne Weiteres in diese Gefilde.<br />

Naturreservat Sta Isabel<br />

Strand in Salvador<br />

Tag 4: Fischerdörfer & Traumstrände<br />

Die Schönheit dieser Region ist surreal. Wir machen einen Ausflug mit<br />

unserem Auto um die vom Aussterben bedrohte Sehkuh (oder: Manatee),<br />

in seinem natürlichen Habitat zu beobachten. Dies ist nur vormittags<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 31


Salvador<br />

möglich und pro Tag dürfen nur 35 Personen in das Naturschutzgebiet.<br />

Wir erleben ein uns unbekanntes Tier,<br />

das ganz zahm ist und sogar bis an die Bordkante unseres<br />

Ausflugsbootes kommt, um sich fotografieren zu<br />

lassen. Nachmittags relaxen wir in einer Hängematte<br />

unserer Unterkunft.<br />

Tag 5: Maragogi – Maceió<br />

120 km; Reisezeit: 2 Std.<br />

Wir verlassen Maragogi und überqueren einen Fluss<br />

per Autofähre, überall Fischer, Palmen und Mangroven.<br />

Wir geniessen die Reise in vollen Zügen. Ein Stopp am<br />

Strassenrand, um uns Cashewnuts und 1 kg goldgelbe<br />

Mangos zu kaufen. Auch ohne Portugiesischkenntnisse:<br />

Mit ein wenig Spanisch und mit Händen und Füssen<br />

lässt sich kommunizieren. In Maceio tanken wir unseren<br />

Wagen auf, wohlgemerkt mit Zucker. Alle Neuwagen<br />

Brasiliens sind mit FLEX ausgestattet und vertragen<br />

sowohl Normalbenzin als auch Alkohol.<br />

Tag 6: Maceió – Penedo<br />

170 km; Reisezeit: 3 Std.<br />

Wir befinden uns auf den Spuren der Geschichte. Das<br />

ist das wahre Brasilien, hier gibt’s was zu erleben. Die<br />

Landschaft: ein Mix aus Afrika und Karibik, die Menschen<br />

ausgesprochen freundlich. Es ist ursprünglich,<br />

fernab vom entwickelten Süden des Landes. Wir fahren<br />

weiter Richtung Penedo, eine unentdeckte koloniale<br />

Perle Brasiliens, gelegen am mächtigen São Francisco-<br />

Fluss. Beim Ausblick vom Balkon unseres Hotels werden<br />

uns abermals die enormen Ausmasse dieses Landes<br />

bewusst. Brasilien ist etwa so gross wie ganz Europa,<br />

207 mal so gross wie die Schweiz.<br />

Tag 7: Penedo – Aracaju<br />

130 km; Reisezeit: 2 Std.<br />

Uns erwartet ein Naturreservat, das fantastische Landschaften<br />

bietet: Sanddünen, Lagunen, Sümpfe, Kokuspalmenwälder,<br />

Atlantik. Auf diesem Streckenabschnitt<br />

hüpfen uns kleine Sagui Affen über den Weg und unterwegs<br />

laden Einheimische uns zum Fussballspiel ein,<br />

wobei die Brasilianer klar überlegen sind.<br />

Tag 8: Aracaju – Mangue Seco – Praia do Forte<br />

260 km; Reisezeit: bis Mangue Seco 90 Min / bis Salvador<br />

4 Std.<br />

Wir fahren nach Praia do Forte, ein beliebter Badeort,<br />

der etwa 1 Stunde vor Salvador liegt. Für Abenteurer<br />

sind auf dem Weg zwei Übernachtungen im exotischen<br />

Mangue Seco möglich.<br />

Tag 9: Schildkröten & Waale<br />

In Praia do Forte angekommen, geniessen wir die natürlichen<br />

Swimmingpools des Atlantiks und besuchen Tamar,<br />

ein interessantes Meeresschildkrötenprojekt. Von<br />

Juli bis Oktober können zudem Wale beobachtet werden.<br />

Tag 10: Praia do Forte – Salvador<br />

80 km; Reisezeit: 1 Std.<br />

In Salvador geben wir unser Auto ab und verbringen<br />

zwei Tage mit viel Sightseeing. Für Brasilianer ist Bahia<br />

Synonym für ein entspanntes Lebenstempo und<br />

eine spezielle Intensität in allem, was Brasilien repräsentiert:<br />

Farbe, Musik und Religion. 80 % der Einwohner<br />

sind afrikanischer Abstammung und stolz auf ihre<br />

Wurzeln. Uns ist klar: Was wir in den vergangenen 10<br />

Tagen erlebt haben, erlebt man nicht alle Tage.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

32 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Argentinien – Bolivien – Brasilien – Chile – Equador SPECIAL – Kolumbien DESTINATIONS– Peru<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 33<br />

Brasa Reisen AG • Lavaterstr. 66 • Zürich • 044 201 58 00 • brasa@brasa.ch • www.brasa.ch


TRAVEL NEWS<br />

Hier schiesst man den Vogel ab<br />

Birdie, Albatros und Eagle – bestens bekannte Ausdrücke oder schräge Vögel? So oder<br />

so: Golfprofis, Amateure sowie Beginner – alle können ihrem Lieblingshobby frönen, und<br />

das an den schönsten Flecken dieser Erde.<br />

Tunesien – Hier sind Albatros und Eagle nicht nur Vögel<br />

Nicht umsonst werden die endlosen Sandstrände und Dünen in<br />

der Ferienregion Gammarth auch als die «Côte d’Azur» Tunesiens<br />

bezeichnet. Reisegäste finden hier Villen und Residenzen<br />

in üppigen grünen Gärten, historische Sehenswürdigkeiten und<br />

eine Vielzahl an charmanten Geschäften und Restaurants. Das<br />

Golf-Hotel «Carthage Thalasso Resort» bietet mit seinem nahe<br />

gelegenen 18-Loch-Golfplatz die ideale Ruhe-Oase, um seinem<br />

Lieblingshobby nachzugehen und Tunesien von einer seiner<br />

schönsten Seite kennenzulernen. Mit etwas Glück sind hier Albatros<br />

und Eagle nicht nur Vögel!<br />

Dominikanische Republik – Bachata, Merengue oder<br />

Swing?<br />

Als elegant, luxuriös und traumhaft könnte man diesen Ort<br />

bezeichnen: Die Luxus-Anlage «Tortuga Bay» liegt umgeben<br />

von Palmenhainen direkt am schneeweissen Sandstrand von<br />

Punta Cana. Einer der besten 18-Loch-Golfplätze der Karibik –<br />

«La Cana» – grenzt direkt ans Resort: Mit perfektem Swing und<br />

gelungenem Abschlag ein sicheres Birdie!<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

34 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Türkei – Golf Academy oder 19. Loch?<br />

Bekannt für schöne Golfplätze und weitläufige Hotelanlagen<br />

inmitten grüner Pinien- und Eukalyptuswälder liegt die Ferienregion<br />

Belek. Morgens eine Runde Golf spielen und nachmittags<br />

eine erfrischende Abkühlung im Meer geniessen. Oder allfälliges<br />

Verbesserungspotential in der Golf Academy ausloten … Damit<br />

das 19. Loch das einzige Handicap bleibt!<br />

Teneriffa – Zähl- oder Lochspiel?<br />

Die vielfältigste aller Kanarischen Inseln ist Teneriffa. Ein rund<br />

3 700 Meter hoher, schneebedeckter Berg, Sandstrände,<br />

fruchtbare Täler und malerische Dörfer prägen das Bild der<br />

Insel. Wer noch mehr Abwechslung braucht, dem bieten sich<br />

spektakuläre Wanderungen im unter Naturschutz stehenden<br />

Kraterkessel «Caldera de las Cañadas» an. Die milden Temperaturen<br />

auf Teneriffa eignen sich perfekt für eine Kombination<br />

aus Bade- und Golf-Ferien. Ob Zähl- oder Lochspiel, in jedem<br />

Fall ein Score über den Erwartungen!<br />

USA – Hole in one<br />

Das Golf-Mekka schlechthin ist Palm Beach in Florida. Hier<br />

wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt. Direkt am privaten<br />

Sandstrand liegt das Luxushotel «The Breakers» mit direkt angrenzendem<br />

18-Loch-Championship-Golfplatz. Die besondere<br />

Atmosphäre und Architektur, welche Eleganz und Gemütlichkeit<br />

sowie Tradition und Moderne miteinander verbindet, sorgt für<br />

einen unvergesslichen Aufenthalt. Gewonnen hat man hier sowieso<br />

schon: Hole in one!<br />

www.hotelplan.ch www.travelhouse.ch<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 35


Wüsten, Berge und<br />

Reisterrassen<br />

Neue<br />

Unesco-<br />

Stätten<br />

Die 37. Session des Unesco World Heritage Committee hat in diesem<br />

Sommer 19 neue Stätte aufgenommen. 981 Stätten in 160 Ländern<br />

befinden sich nun auf der «World Heritage»-Liste der Unesco,<br />

darunter neu der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel, in Namibia die<br />

Namib-Wüste, in Portugal das Universitätsviertel von Coimbra und<br />

in Japan der heiligen Berg Fuji.<br />

AUTOR Yvonne Beck<br />

Die UNESCO-Welterbekonvention ist seit mehr als 40 Jahren das international bedeutendste Instrument,<br />

das von der Völkergemeinschaft zum Schutz des Kultur- und Naturerbes beschlossen wurde. Die Rettung<br />

der Tempel von Abu-Simbel war die Geburtsstunde der UNESCO-Konvention von 1972 zum Schutz des<br />

Kultur- und Naturerbes der Welt. Seitdem haben 190 Staaten das Übereinkommen unterzeichnet, wovon 160 auf<br />

der Welterbeliste repräsentiert sind. Kriterien für die Anerkennung als UNESCO-Welterbe sind unter anderem<br />

der aussergewöhnliche universelle Wert der Stätte sowie ein Managementplan, der den Erhalt für zukünftige Generationen<br />

sicherstellt. In diesem Jahr lagen dem Welterbekomitee über 30 Nominierungen vor. 19 schafften den<br />

Sprung auf die UNESCO-Welterbeliste. Erstmals sind Fidschi mit der historischen Hafenstadt Levuka, Katar mit<br />

den archäologischen Stätten von Al Zubarah und Lesotho mit dem Nationalpark Sehlabathebe als Erweiterung der<br />

grenzüberschreitenden Welterbestätte Maloti-Drakensberg in der Liste vertreten.<br />

CITY & CULTURE<br />

36 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Indien: Bergfestungen von Rajasthan<br />

Gefährdete Gebiete<br />

Sieben Welterbestätten hat das Komitee jedoch als «besonders gefährdet» eingestuft. Allen voran Syriens Kulturerbe,<br />

welches durch den Bürgerkrieg besonders bedroht ist. Das Komitee entschied, alle sechs Welterbestätten des Landes<br />

auf die «Liste des gefährdeten Welterbes» zu setzen. Betroffen sind die Altstädte von Damaskus, Bosra und Aleppo, die<br />

Ruinen von Palmyra, die Burg Krak des Chevaliers und die antiken Dörfer in Nordsyrien. Ebenfalls bedroht ist das Korallenatoll<br />

East Rennell auf den Salomonen, wo die massive Abholzung von Waldflächen zu schweren Schäden am Ökoystem<br />

geführt hat. Nur eine Stätte konnte von der Liste des bedrohten Welterbes gestrichen werden: Bam und seine Kulturlandschaft<br />

gilt nicht mehr als gefährdet. Das Welterbekomitee kam zu der Überzeugung, dass die Zitadelle von Bam,<br />

die 20<strong>03</strong> bei einem Erdbeben schwer beschädigt wurde, ausreichend stabilisiert sei und ein verbessertes Management<br />

die Erhaltung des Kulturerbes sicherstelle. Auf der Liste des gefährdeten Welterbes stehen nun insgesamt 44 Stätten.<br />

CITY & CULTURE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 37


CITY & CULTURE<br />

38 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11<br />

Deutschland: Bergpark Wilhelmshöhe


Portugal: Universität Coimbra<br />

Polen & Ukraine: Holzkirchen in<br />

den Karpaten<br />

CITY & CULTURE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 39


Ukraine: Antike Stadt, Taurische Chersones und ihre Chora<br />

Italien: Villen und Gärten der Medici in der Toskana<br />

CITY & CULTURE<br />

40 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Italien: Ätna<br />

Namibia: Namib-Wüste Italien: Ä<br />

CITY & CULTURE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 41


Niger: Historisches Zentrum von Agadez<br />

Iran: Golestan-Palast in Teheran<br />

CITY & CULTURE<br />

42 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Tadschikistan: Nationalpark Tajik im Pamirgebirge<br />

Japan: Fuji<br />

CITY & CULTURE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 43


Katar: Archäologische Stätten von Al Zubarah<br />

China: Reisterrassen von Honghe<br />

China: Tian Shan-Gebirge in Xinjiang<br />

CITY & CULTURE<br />

44 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


PUSCHLAV (SCHWEIZ), 2005<br />

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Willkommen im<br />

neuen Goldberg<br />

Mein Wertvollstes<br />

Am 19. Juli <strong>2013</strong> eröffnete in Bad Hofgastein im Salzburger Land<br />

nach aufwendigem Um- und Neubau das familiengeführte Hotel DAS.GOLDBERG.<br />

In Alleinlage auf einem Hochplateau erwarten 67 moderne Studios und<br />

Suiten, feine Kulinarik sowie eine eigene Kaffeerösterei und kleine Brotmanufaktur<br />

die Gäste. Entspannung verspricht ein grosszügiges Naturspa.<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

Die Studios und Suiten ermöglichen aufgrund<br />

der grossen Glasfronten einen direkten Blick<br />

auf die Marktgemeinde Bad Hofgastein und<br />

das Bergpanorama. Die Studios verfügen über weitläufige<br />

Terrassen oder einen Balkon, eine Regendusche<br />

in den Bädern, einen gemütlichen Schaukelstuhl<br />

sowie teilweise über eine freistehende Badewanne.<br />

Die Suiten bieten zusätzlich einen Wohnbereich mit<br />

Sitzecke, offenem Kamin und Teebar. Besonders nobel<br />

präsentieren sich die vier Loftsuiten. Hier befindet sich<br />

auf der Dachterrasse eine grosse Badewanne für zwei<br />

Personen. Ein offener Kamin sorgt für eine behagliche<br />

Atmosphäre. Die Loftsuite XL verfügt als einzige<br />

der Suiten über zwei Terrassen mit Doppelbadewanne.<br />

HOTELS<br />

46 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Das GOLDBERG-Spa lädt zum Relaxen ein. Gäste geniessen verschiedene<br />

Körper- und Gesichtsbehandlungen und entspannen in einer Kräuter- und<br />

Finnischen Sauna, im Dampfbad und einer Infrarotkabine. Im Aussenbereich<br />

befinden sich die Schwitzstube im Bergchalet, ein beheizter Whirlpool<br />

sowie ein Infinity-Pool. Ein Kneippbach und ein erfrischender Badesee<br />

unterstreichen den Bezug zur Natur. Paare geniessen exklusiv das<br />

kleine Bergchalet als Privat-Spa mit Sauna, Hotpot und Massagebereich.<br />

Auf Wunsch kann auf der Galerie auch übernachtet werden.<br />

Feinschmecker erwartet im DAS.GOLDBERG ein vielseitiges Angebot.<br />

Küchenchef Thomas Ellwanger und sein Team bieten eine gesunde und<br />

leichte Gourmetküche aus regionalen Produkten, verfeinert mit Kräutern<br />

aus dem Hotelgarten an. In der kleinen hoteleigenen Brotmanufaktur werden<br />

Bauernbrote nach traditionellen Rezepten frisch gebacken. Kaffeetrinker<br />

kommen in den Genuss einer eigenen Rösterei, die sich in der Hotellobby<br />

befindet.<br />

Am Rande des Nationalparks «Hohe Tauern» gelegen, ist das Hotel Ausgangspunkt<br />

für viele Aktivitäten in der Natur. Im Sommer warten 350 Kilometer<br />

Wanderwege und ein weitläufiges Netz an Radwegen. Bergführer<br />

Christian startet zwischen Mai und Anfang November fünfmal wöchentlich<br />

ab dem hauseigenen Alpin-Aktiv-Center und zeigt Gästen die schönsten<br />

Plätze im Tal. Auch E-Bikes und Wanderstöcke können ausgeliehen werden.<br />

Im Winter entdecken Skifahrer 220 präparierte Pistenkilometer. Der<br />

Ski-In und Ski-Out und die Schlossalmbahn, die unmittelbar am Hotel vorbeiführt,<br />

ermöglichen den direkten Einstieg ins Skivergnügen.<br />

NICE TO KNOW<br />

DAS.GOLDBERG<br />

Haltestellenweg 23<br />

A-5630 Bad Hofgastein/Österreich<br />

+43 (0) 6432 6444<br />

info@dasgoldberg.at<br />

www.dasgoldberg.at<br />

HOTELS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 47


Hotel Gut Ising<br />

Country Life auf Sterne-Niveau: An einem der schönsten Orte Oberbayerns liegt das<br />

Vier-Sterne-Superior Hotel Gut Ising. Mit einem malerischen Blick auf das Bergpanorama,<br />

der unmittelbaren Nähe zum Chiemsee und seinem typisch bayerischen Flair wirkt<br />

das 170 Hektar grosse Gut fast, als ob die Zeit stehengeblieben wäre.<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

Besucher werden jedoch vom Gegenteil überzeugt: Wo einst die Kelten<br />

siedelten und sich das römische Staatsgut Usinga befand, verbinden<br />

heute acht Gutshäuser gekonnt nostalgischen Charme mit<br />

modernem Komfort. Die Hotelzimmer, Suiten und Apartments sind mit antiken,<br />

Biedermeier- oder bemalten Bauernmöbel ausgestattet oder überzeugen<br />

mit exklusivem Design wie unter anderem die zwei Spa-Suiten. Mit einem<br />

eigenen Whirlpool, einer Infrarot-Kabine, einem King Size Bed und einem<br />

Kamin geniessen Gäste hier vollkommenen Komfort.<br />

Bekannt ist das charmante Landgut vor allem für seine Reit- und Poloangebote.<br />

Mit drei Reithallen, einer Reitschule und vielseitigen Angeboten von<br />

Country Cross bis hin zu Springund<br />

Dressurturnieren ist für jeden<br />

Pferdeliebhaber das Richtige dabei.<br />

Auch Golf- und Tennisspieler können<br />

sich über aktive Stunden auf Gut<br />

Ising freuen. Ob Anfänger, Fortgeschrittene<br />

oder Profi, das Landgut<br />

ist der ideale Ausgangspunkt für<br />

ein paar Runden auf dem 9-Loch-<br />

Golfplatz oder für ein Tennismatch<br />

nach Gutsherrenart.<br />

HOTELS<br />

48 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Das exklusive Gut ist aber nicht nur ein Paradies für Reiter, Golfer und<br />

Tennisspieler: Ballonfahrten, Radfahren und Mountainbiken machen<br />

Gut Ising das ganze Jahr über zu einem vielseitigen Urlaubsziel. Mit dem<br />

Chiemsee und den bayerischen Alpen vor der Haustür können Gäste nach<br />

Herzenslust segeln, baden oder auch wandern.<br />

Wer kulinarische Höhepunkte sucht, ist am Ostufer des grössten bayerischen<br />

Sees ebenso willkommen. Das seit August 2012 eröffnete Gourmetstüberl<br />

Usinga lockt Geniesser von Nah und Fern mit feinster Alpenkulinarik und<br />

ausgewählten regionalen Produkten. Der Fisch wird von lokalen Chiemsee-<br />

Fischern angeliefert, das Fleisch stammt von Landwirten und Metzgereien<br />

aus der unmittelbaren Umgebung und sämtliche Backwaren werden direkt<br />

im Umland hergestellt. Für alle weiteren Produkte fährt Spitzenkoch<br />

Gunnar Huhn einmal wöchentlich zum Grossmarkt nach München, um die<br />

Ware selbst auszuwählen und für beste Qualität garantieren zu können. Wer<br />

traditionelle Gutshofgerichte bevorzugt, sollte sich zudem einen Besuch im<br />

Restaurant «Zum Goldenen Pflug» nicht entgehen lassen.<br />

Badeurlauber, die gleichzeitig die<br />

Natur geniessen möchten, kommen<br />

auf Gut Ising ebenso auf ihre<br />

Kosten. Zahlreiche Strandbäder<br />

rund um den Chiemsee laden mit<br />

herrlichem Blick auf das Alpenpanorama<br />

zum Verweilen ein. Für<br />

Ruhesuchende bietet Gut Ising nur<br />

zehn Minuten vom Hotel entfernt<br />

einen eigenen Badestrand inklusive<br />

Bootshaus an. Von der malerischen<br />

Bucht können Urlauber den Wassersportlern,<br />

wie Seglern oder Surfern,<br />

zuschauen oder einfach selbst<br />

aktiv werden.<br />

Entspannung finden Gäste im modernen «Ising Spa & Wellness» mit acht<br />

grosszügig gestalteten Behandlungsräumen inklusive Couple Treatment<br />

Room, einem eleganten lichtdurchfluteten Ruheraum, einem Aussenpool<br />

mit Sonnendeck, Felsenschwimmbad, Saunalandschaft und einem gut ausgestatteten<br />

Fitnessraum. Ein besonderes Highlight im «Ising Spa & Wellness»<br />

ist zudem die HydraFacial-Behandlung – eine einzigartige Verfahrensweise<br />

zur Hautverjüngung, die Gut Ising als erstes und bislang einziges<br />

Hotel in Deutschland anbietet.<br />

Weitere Informationen<br />

Hotel Gut Ising<br />

+49 (0) 8667 79 0<br />

www.gut-ising.de<br />

HOTELS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 49


Travel News<br />

Bikers Paradise<br />

Aller guten Dinge sind drei: Am 29. Juni <strong>2013</strong> eröffnete das<br />

«Jing An Shangri-La West Shanghai» als drittes Haus der asiatischen<br />

Luxushotelgruppe in Schanghai seine Pforten. Westlich<br />

des Huangpu-Flusses, in der historischen Innenstadt gelegen,<br />

vereint das Fünf-Sterne-Hotel in seinem Angebot und seiner<br />

Einrichtung traditionelle chinesische Wurzeln und modernes<br />

Design. So schmücken über vier Millionen funkelnde Kristalle<br />

und zahlreiche Kunstwerke von chinesischen und internationalen<br />

Künstlern das Hotel. Alle 508 Zimmer und Suiten befinden<br />

sich in den oberen 29 Etagen eines 60-stöckigen Wolkenkratzers<br />

und eröffnen atemberaubende Ausblicke auf die Metropole.<br />

www.shangrila.com<br />

Qatar Airways Business Class gewinnt Skytrax-Award<br />

Qatar Airways wurde bei den Skytrax World Airline Awards <strong>2013</strong><br />

erneut mit drei wichtigen Auszeichnungen geehrt. Die Fluggesellschaft<br />

mit Sitz in Doha konnte das Rennen in den Kategorien<br />

Beste Business Class, Beste Business Class-Lounge und<br />

Bestes Servicepersonal im Nahen Osten für sich entscheiden<br />

und wurde für seinen Fünf-Sterne-Service und die exzellente<br />

Kundenbetreuung ausgezeichnet.<br />

www.qatarairways.ch<br />

Poliza zeigt die Vielseitigkeit Afrikas<br />

Der Wildlife-Fotograf und Experience-Designer Michael Poliza verliebte<br />

sich im Jahr 2 000 so sehr in Südafrika, dass er beschloss, für einige<br />

Jahre nach Kapstadt zu ziehen. Der gebürtige Hamburger schlug seine<br />

Zelte in der zweitgrössten Stadt Südafrikas auf, die ihren Namen dem 45<br />

Kilometer südlicher gelegenen Kap der Guten Hoffnung verdankt. Fortan<br />

bereiste Poliza Afrika zu Land, zu Wasser und in der Luft – immer dabei<br />

seine Kamera. Seit Sommer 2012 gestaltet der leidenschaftliche Globetrotter<br />

und Experience-Designer unter der Marke «Michael Poliza Experiences»<br />

Reisen in die Länder und an die Orte, an denen seine Bilder<br />

entstanden sind. Südafrika, wie Michael Poliza es auf der von ihm gestalteten<br />

Experience zeigt, ist Stadt, Berge, Küste und Wüste in einem.<br />

www.mp-experiences.de


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VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 51


Michelin-Sterne-<br />

Himmel über dem<br />

Genferseegebiet<br />

Kaum gibt es auf der Welt Regionen unter einem helleren<br />

Michelin-Sterne-Himmel als das Genferseegebiet.<br />

Die landschaftlich vielfältige und atemberaubende<br />

Gegend gehört in Sachen Kochkunst unabdingbar<br />

zur Spitze. Wo sich Lebenskunst mit Gaumenfreuden<br />

reimt, haben wir drei Spitzenköche besucht.<br />

Gaumenfreuden auf<br />

höchstem Niveau<br />

AUTOR Lilly Steffen<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

52 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Benoît Violier<br />

Mit 3 Michelin-Sternen und 19 Gault-Millau-Punkten ist Benoît<br />

Violier der gastronomische Spitzenreiter. Seine früheren Chefs,<br />

Frédy Girardet und Philippe Rochat, haben ihm schon immer ein<br />

ausserordentliches Talent attestiert. Seit April 2012 ist Violier im renommierten<br />

Hôtel de Ville in Crissier der Chef. Das Restaurant de l’Hôtel de<br />

Ville braucht man nicht mehr vorzustellen; der Name ruft sofort die Vorstellung<br />

kulinarischer Fantasie und Extravaganz hervor – und alle Welt macht<br />

sich auf, die Küche dieses Hauses für sich zu entdecken.<br />

Im Olymp der Spitzengastronomie<br />

Die Nachfolge solch gastronomischer «Denkmäler» wie Girardet und Rochat<br />

erfordert, dass einige Grundbausteine der ursprünglichen Speisekarte beibehalten<br />

werden. Davon zeugen die sagenhaften Gerichte, die zum Ruf des<br />

Hauses beitrugen, wie das berühmte «Œuf à l’italienne aux truffes blanches<br />

d’Alba», der «Canard Nantais cuit rosé au vin de Brouilly» oder das «Soufflé<br />

aux fruits de la passion». Der Mehrwert, den Violier schafft, entsteht aus<br />

einer gewissen Klassik des Ausdrucks und der Technik sowie aus der Kreativität,<br />

die seiner Wesensart entspricht. Derzeit setzt Benoît auf ein neues<br />

Thema, schlichter in dem Sinne, dass er ausschliesslich mit feinsten saisonalen<br />

Produkten arbeitet. Dabei hebt er das Hauptelement durch ein anderes<br />

hervor. Ein solches Gericht, komponiert aus nur zwei Elementen, kommt<br />

epikurisch bereinigt daher. Diese, alles<br />

Überflüssige weglassende Küche<br />

passt ausgezeichnet zum herrschenden<br />

Zeitgeist der Leichtigkeit: ohne<br />

Sossen, nur das reine Produkt – so<br />

exakt wie möglich nachzeichnend.<br />

Der begeisterte Hochgebirgsjäger<br />

Violier, steht mit 22 Köchen in einer<br />

brandneuen, faszinierend schönen<br />

Küche und präsentiert seinen Gästen<br />

fünfmal im Jahr eine neue Karte.<br />

Im Herbst <strong>2013</strong> stellt er die deutsche<br />

Version seines spektakulären Kochbuches<br />

vor: «Die Küche des europäischen<br />

Haarwildes». Der Gault-Millau<br />

und der Guide Michelin sind sich<br />

einig und wir auch: Benoît Violier<br />

verdient – auch nach so kurzer Zeit<br />

an der Spitze in Crissier – die gastronomischen<br />

Höchstnoten.<br />

HOTELS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 53


Edgard Bovier<br />

Die personifizierte Leidenschaft der mediterranen Küche<br />

Im Herzen von Lausanne heisst Chef Edgard Bovier seine Gäste im «La Table<br />

d’Edgard» willkommen. Das mit einem Michelin-Stern und 17 Gault-Millau-<br />

Punkten ausgezeichnete Restaurant befindet sich im Hotel Lausanne Palace &<br />

Spa; ein prestigeträchtiges Haus, in dem bis heute bekannte Persönlichkeiten<br />

und gekrönte Häupter logieren. Das elegante Restaurant mit Blick auf den<br />

See und die Alpen ist liebevoll mit kleinen und grossen Olivenbäumen dekoriert<br />

– ein erstes Zeichen von Boviers Liebe zur mediterranen Küche. Die<br />

Karte spricht für sich und ist eine Symphonie aus südlichen und regionalen<br />

Produkten, sorgfältig ausgewählt – eine Reise entlang der Mittelmeerküste.<br />

Spätestens nach dem Essen ist jedem Gast klar, wieso Edgard Bovier als die<br />

«personifizierte Leidenschaft» der mediterranen Küche gilt. «Haute cuisine<br />

du soleil, la passion, et l’huile d’olive», lautet seine Philosophie, die er hier<br />

leicht und exquisit zelebriert. Lange bevor die auf Olivenöl basierende Küche,<br />

reich an Gemüsen und Meeresfrüchten, in der Schweiz bekannt und beliebt<br />

wurde, begeisterte sich Edgard dafür. «Das Geheimnis der guten Küche sind<br />

die Qualität und Frische der Produkte. Ich mag Produkte mit einem intensiven<br />

Geschmack. Meine Aufgabe als Koch ist es, jedem Produkt seine ursprünglichen<br />

Aromen und seinen Geschmack<br />

zu erhalten und zu entfalten.» Für<br />

seine Gerichte verarbeitet Bovier in<br />

erster Linie saisonale Produkte von<br />

kleinen Produzenten aus dem Wallis<br />

und dem Genferseegebiet. Von ihnen<br />

bezieht er Produkte wie Aprikosen,<br />

Erdbeeren, Kürbisse und Mesclun,<br />

Geflügel, Fleisch und Bergkäse. «Ich<br />

mag Fisch, er ist typisch für die mediterrane<br />

Küche und wird häufiger<br />

verwendet als Fleisch. Meine Lieblingsfische<br />

sind der Wolfsbarsch,<br />

die Meerbarbe und der Sankt Petersfisch.<br />

Sie werden in Frankreich, Italien<br />

und Portugal gefischt. In Bezug<br />

auf Fleisch habe ich eine gewisse<br />

Vorliebe für Lammfleisch – aus typisch<br />

mediterranen Ländern.»<br />

HOTELS<br />

54 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Genussvoll abnehmen mit Gerichten vom Sternekoch<br />

Seit dem Frühjahr 2012 ist Lionel Rodriguez der neue Küchenchef im Hôtel<br />

des Trois Couronnes & Destination Spa in Vevey. Letzten Herbst griff der<br />

junge Chef nach dem ersten Michelin-Stern. Der in Toulouse geborene Lionel<br />

Rodriguez verarbeitet – wie sein langjähriger Maître Edgard Bovier – die<br />

besten saisonalen Produkte aus der Romandie und dem Genfersee und verfeinert<br />

sie mit den authentischen Aromen seiner mediterranen Heimat im<br />

Südwesten Frankreichs. In seinem Restaurant verwöhnt er «normale» sowie<br />

Kurgäste. Seine Karte basiert auf den Themen «Schlemmerei» und «Wohlbefinden»<br />

und bietet traditionelle sowie sehr ausgewogene und gesunde Gerichte.<br />

Jede Speise ist mit den Angaben zu Gluten, Kalorien und Laktose<br />

versehen. Ein klein wenig skeptisch bestellen wir ein Fischgericht, welches<br />

als sehr leicht und bekömmlich aufgeführt ist und auch Kurgästen erlauben<br />

soll, kulinarische Höhenflüge zu<br />

erleben: «Féra du lac lé man grillé,<br />

pulpe d’aubergine au condiment<br />

citron et chantrelles d’automne».<br />

Das Gericht ist ein Gedicht! Wir<br />

sind satt und fühlen uns trotzdem<br />

angenehm leicht. Eine Pure-Detoxoder<br />

Pure-Weight-Control-Kur,<br />

wie das Spa des Hotels sie anbietet,<br />

ist mit der Küche von Lionel Rodriguez<br />

bestimmt ein Erfolg und ein<br />

wahrer Genuss.<br />

Lionel Rodriguez<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 55


Travel News<br />

Authentische Berghütte im Herzen der Insel<br />

Der Cirque de Mafate ist einer von drei Talkesseln auf der Insel<br />

La Réunion im Indischen Ozean. Nur zu Fuss oder mit dem Hubschrauber<br />

erreichbar, ist der Talkessel Mafate ein wahres Wanderparadies.<br />

In diesem aussergewöhnlichen Umfeld befindet<br />

sich in dem Ort La Nouvelle die Gîte «Le Tamaréo». Das kleine<br />

Dorf La Nouvelle bietet Wanderern verschiedene Unterkünfte,<br />

darunter Campingplätze, Gîtes (französisch für Berghütte) und<br />

Bungalows. Die Gîte «Le Tamaréo» gehört zu den qualitativ<br />

hochwertigen Unterkünften der Gegend. Sie ist die erste Berghütte<br />

für Wanderer auf der Insel, welche mit dem französischen<br />

Qualitätssiegel «Rando Accueil» ausgezeichnet wurde.<br />

www.insel-la-reunion.com<br />

Schokoladenmuseum<br />

Am 24.Oktober <strong>2013</strong> eröffnet Valrhona nach sechsjähriger<br />

Arbeitsphase das Schokoladenmuseum im französischen<br />

Tain-l’Hermitage bei Lyon – die «Cité du chocolat». Auf 1 000<br />

m² hat der Schokoladenspezialist mit viel Liebe und Fachwissen<br />

eine Erlebniswelt errichtet, die Besuchern aus aller Welt die<br />

Schönheit der Schokolade nahebringen soll und die einzigartige<br />

Möglichkeit bietet, hinter die Kulissen der gehobenen Schokoladenherstellung<br />

zu blicken. Valrhona hat die «Cité du chocolat»<br />

für all jene gegründet, die die Schönheit der Schokolade entdecken<br />

wollen. Das Konzept der «Cité du chocolat» gründet auf drei<br />

Begriffe: Geschmack, Aktion, Zutaten. Es lässt die Besucher in<br />

die Welt der Schokolade eintauchen.<br />

www.valrhona.com<br />

Im Paradies kann es nicht schöner sein!<br />

Das 4-Sterne-Strandhotel Heringsdorf hat seine Erweiterungsund<br />

Verschönerungsphase abgeschlossen und bietet seinen<br />

Gästen nun beispielsweise einen Muscheltraumraum, den neuen<br />

Ruheraum des Hotels. Hier liegt man unter einer überdimensionalen<br />

handgefertigten Muschel, auf herrlich weichen Wasserbetten,<br />

die einen sanft ins Land der Träume geleiten und wunderbare<br />

Entspannung garantieren. Im neuen Paarbehandlungsraum<br />

kann man nun gemeinsam Massagen auf der Softpackliege<br />

geniessen oder zu zweit ein Bad in der Yin-Yang-Wanne nehmen.<br />

Hier werden auch die «Wellness-Trios» zelebriert, die man<br />

unbedingt einmal ausprobieren sollte. Absolut einzigartig auf der<br />

Insel Usedom und dazu herrlich entspannend ist der 30 °C warme<br />

beheizte Sole-Aussenpool des Strandhotels. Der Pool ist befüllt<br />

mit Heringsdorfer Sole und das Wasser tut einfach nur gut.<br />

www.strandhotel-heringsdorf.de


Inserat<br />

tessal<br />

Kurhaus<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 57


Wir reisen per Boot von der Wasserseite des<br />

Lough Corrib an. Er ist der zweitgrösste<br />

See Irlands. Etliche unbewohnte Mini-<br />

Inseln (üppig bewachsen) gleiten an uns vorbei. Dann<br />

eröffnet sich der Blick auf das prachtvolle Schloss,<br />

das unter den dunklen, tief hängenden Wolkenfetzen<br />

mystisch und fast unwirklich erscheint. Hier könnten<br />

gleichermassen Harry Potter, verwunschene Prinzessinnen<br />

oder gar das Gespenst von Canterville hausen.<br />

Ihre Majestät lässt bitten<br />

In dieser wilden und ursprünglichen Landschaft<br />

Connemaras im Westen Irlands mit bis zu 800 Meter<br />

hohen Bergen, Heide, überwucherten Mooren, glasklaren<br />

Seen, saftig grünen Wiesen, auf denen unzählige<br />

Schafe grasen, liegt eins der imposantesten<br />

und schönsten Schlösser Europas: Ashford Castle.<br />

Im 13. Jahrhundert von einer anglonormannischen<br />

Adelsfamilie erbaut, erwarb die berühmte Bier-<br />

LOST & FOUND<br />

58 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Die Magie eines<br />

irischen Schlosses<br />

Die Szenerie, die sich bei unserer Ankunft bietet,<br />

ist filmreif. Längst vergessene und versickerte<br />

Kindheitsfantasien aus der Märchenwelt scheinen<br />

Wirklichkeit zu werden ...<br />

Ashford Castle<br />

AUTOR Angelika Moeller<br />

Dynastie-Familie Guinness das Anwesen in den<br />

1850er-Jahren als Familienbesitz und wurde 1939<br />

als Schlosshotel etabliert.<br />

Die Ankunftszeremonie am Portal des Schlosses<br />

holt uns in die Realität zurück. Nachdem wir über<br />

das holprige Kopfsteinpflaster der Schlossbrücke<br />

geleitet wurden, begrüsst uns der Hoteldirektor.<br />

An seiner Seite die junge Falknerin, auf deren Arm<br />

ein riesiger Falke sitzt, der scheinbar keine Notiz<br />

von uns nimmt. Beim Betreten der Eingangshalle<br />

überwältigt die Pracht vergangener Zeiten. Reiche<br />

Holztäfelung, erlesene Antiquitäten, opulente Gobelins,<br />

Gemälde alter Meister zeugen von ruhmreicher<br />

Vergangenheit mit wahrhaft königlichem Ambiente.<br />

Es wäre kaum verwunderlich, wenn ein ergrauter<br />

Butler in Livrée diskret raunen würde: «Ihre Majestät<br />

lässt bitten ...»<br />

LOST & FOUND<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 59


Noblesse oblige<br />

Mein Zimmer, besser gesagt Salon, entspricht bis ins<br />

letzte Detail der Noblesse des Hauses. Es ist mit historischen<br />

Schätzen, einem grossen Kamin, in dem schon<br />

das Holz für ein prasselndes Feuer am Abend kunstgerecht<br />

gestapelt ist, und einem royalen Himmelbett,<br />

mit flauschigen Seidenkissen dekoriert, möbliert. Die<br />

imposante Ritterrüstung im Erker ruft jedoch ein leichtes<br />

Gruseln hervor. Ist dort wirklich niemand drin? Ich<br />

nehme mir vor, das vor dem Schlafengehen noch mal zu<br />

überprüfen – das muss ja niemand sehen.<br />

Mein Refugium ist eins der insgesamt 83 Zimmer und<br />

Suiten, die alle einen malerischen Blick auf Lough Corrib<br />

und das bewaldete Anwesen freigeben. Fast schade,<br />

dass draussen im Park Gäste in zeitgemässer Kleidung<br />

lustwandeln, die dem Flair der vergangenen Jahrhunderte<br />

so gar nicht mehr entsprechen.Aber nun lockt die<br />

Zeremonie des High Tea im Drawing Room, die dieser<br />

Tradition alle Ehre macht und von dezenten Harfenklängen<br />

begleitet wird. Leicht dekadent, aber schön.<br />

Es schliesst sich eine kleine Schlossführung an, die<br />

durch schier unzählige (Geheim-) Gänge weitere historische<br />

Schätze offenbart und der Fantasie wieder<br />

Flügel verleiht. Vor dem Dinner im George V, in dem<br />

der deutsche Sternekoch Stefan Matz die kulinarische<br />

Regie führt, durchstreifen wir noch einen Teil des 160<br />

Hektar grossen Geländes mit gepflegten Parkanlagen<br />

sowie naturbelassenem Waldgebiet. Dabei entdecken<br />

wir das idyllische Cullen House, nur 200 Meter vom<br />

Schloss entfernt, das eine rustikale, typisch irische Alternative<br />

zum Grand Dinner im George V anbietet. Zu<br />

später Stunde lassen wir uns trotz Reisemüdigkeit noch<br />

in die Dungeon Bar verführen. Was früher ein Gefängnis<br />

war, bietet mit Live Musik eine fröhlich entspannte<br />

Atmosphäre, in der nach einigen Guinness so mancher<br />

Gast seiner Sangeslust freien Lauf lässt.<br />

Zu Besuch bei den Falken<br />

Nach so beeindruckenden Erlebnissen des ersten Tages<br />

überwältigt mich der Schlafdrang. Statt das Interieur<br />

der Ritterrüstung in meinem Zimmer zu erkunden,<br />

LOST & FOUND<br />

60 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


falle ich schnell in märchenhafte Träume bis die ersten Sonnenstrahlen<br />

durch die schweren Samtvorhänge auf meiner seidigen Bettdecke tanzen.<br />

Es wartet ein fantastisch dekoriertes, an Vielseitigkeit kaum zu toppendes<br />

Frühstück mit typisch britisch bzw. irischen Spezialitäten wie u. a. Black<br />

Pie (Blutwurst mit Grütze), köstlichem Wildlachs, dem traditionellen Porridge,<br />

Shepherd’s Pie (Lammhackfleisch und Kartoffeln), weisse Bohnen in<br />

Tomatensosse mit landfrischem Farmhouse Soda Bread. Dazu Orangensaft<br />

und starker Schwarztee mit Milch. Natürlich steht auch jede klassisch-europäische<br />

Frühstücksvariante zur Verfügung.<br />

Gut gestärkt freuen wir uns auf eine Besonderheit, die Ashford Castle bietet:<br />

die Falkenschule. Nach einer mit viel Humor gespickten Einführung des<br />

Fakners über das Verhalten der eindrucksvollen Raubvögel, dürfen wir die<br />

Könige der Luft selbst fliegen lassen.<br />

Es kostet schon einige Überwindung und etwas Mut sich den überdimensionalen,<br />

speckigen Handschuh überzustreifen und den schweren, ernst<br />

dreinblickenden Vogel auf den Arm gesetzt zu bekommen. Unser erfahrener<br />

Lehrmeister versteht es, die Falken in die Lüfte zu schicken und mit<br />

einem kurzen Pfiff wieder punktgenau auf unserem Arm landen zu lassen.<br />

In den nächsten zwei Tagen stehen<br />

weitere (sportliche) Aktivitäten<br />

zur Wahl wie z. B. Golfen auf dem<br />

eigenen 9-Loch-Golfplatz, Fischen<br />

auf dem Lough Corrib, Reiten,<br />

Tontaubenschiessen, Ausflüge in<br />

die zauberhafte Umgebung und<br />

Boot-Tripps oder Relaxen im top<br />

ausgestatteten Wellness-Bereich.<br />

Waren wir bei der Ankunft noch<br />

zu Fuss vom Bootssteg über das<br />

Buckelpflaster durch das Tor<br />

zum Schloss gelangt, so fahren<br />

wir nun in einer noblen Schloss-<br />

Limousine im Schritttempo wieder<br />

hinaus, angeführt von einer irischen<br />

Dudelsack-Musikgruppe. Ashford<br />

Castle – ein wahrlich königlicher<br />

Aufenthalt.<br />

NICE TO KNOW<br />

Anreise<br />

Flughafen Knock, eine Fahrstunde von Ashford Castle entfernt. Flug mit Swiss<br />

ab Zürich via Düsseldorf weiter mit Lufthansa nach Knock.<br />

www.lhw.com<br />

www.ashford.ie<br />

LOST & FOUND<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 61


Vom flüssigen<br />

Gold der Toskana<br />

&<br />

700 Jahre Boccaccio<br />

«Ein unvergängliches Gelächter, das aus den lebensvollen Tagen der<br />

Renaissance zu uns herüberklingt» – so beschreibt Alfred Kerr das weltberühmte Buch<br />

«Dekameron» des Dichters Boccaccio. In diesem Jahr feierte man in der Toskana<br />

seinen 700. Geburtstag. Grund genug für eine Stippvisite.<br />

AUTOR Yvonne Beck<br />

LOST & FOUND<br />

62 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Betritt man nicht gerade in der Hauptsaison das kleine Städtchen Certaldo<br />

im Herzen der Toskana, mag die «baumbedeckte Anhöhe» (Cerrus<br />

Altus) noch beinahe so aussehen, wie ihr berühmtester Sohn, Giovanni<br />

Boccaccio, sie erlebte. 1313 kam der Schriftsteller, Demokrat, Dichter und<br />

bedeutender Vertreter des Humanismus wahrscheinlich hier zur Welt und verbrachte<br />

in dem kleinen Dörfchen seinen Lebensabend.<br />

Auf den Spuren des Dichters<br />

Der vermeintliche Geburtsort des Dichters, genauer gesagt, die mittelalterliche<br />

Altstadt auf dem Hügel über der Neustadt ist während der Woche ein<br />

wenig besuchter, ruhiger Ort. Boccaccio, dem Certaldo seinen Ruhm verdankt,<br />

wurde 1313 als uneheliches Kind geboren – unsicher, ob hier oder in<br />

Florenz geboren. Beide Städte buhlen um den bekannten Namen. Gesichert<br />

ist jedoch, dass er von 1361 bis zu seinem Tod 1375 in Certaldo lebte.<br />

Das Haus, in welches Boccaccio sich 14 Jahre vor seinem Ableben zurückzog<br />

und in welchem er seinen letzten Atemzug tat, ist die heute als Studienzentrum<br />

und Museum eingerichtete Casa del Boccaccioso. In ihr befindet sich<br />

eine umfangreiche Bibliothek mit den wichtigsten Arbeiten von und über<br />

Boccaccio – u. a. natürlich das Dekameron in jeder erdenklichen Sprache.<br />

Das Meisterwerk umfasst eine Sammlung von 100 Novellen, deren Abfassung<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen 1349 und 1353 erfolgte. Seine<br />

Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von<br />

Florenz. In dieses Landhaus sind sieben Mädchen und drei junge Männer<br />

vor der Pest geflüchtet, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz<br />

heimsuchte. Zu ihrer Unterhaltung und zum Zeitvertreib wird jeden<br />

Tag ein König oder eine Königin bestimmt. Der oder die Auserwählte darf<br />

einen Themenkreis vorgeben, zu dem sich jeder der Anwesenden eine Geschichte<br />

ausdenken und diese zum Besten geben muss. Nach zehn Tagen<br />

und zehn mal zehn Novellen kehrt die Gruppe wieder nach Florenz zurück.<br />

Die gesamte Casa del Boccaccio wird vom Geist des Schriftstellers umweht,<br />

hat man doch von ihrem Turm aus eine wunderschöne Aussicht auf<br />

die Landschaft der Toskana. Man fühlt sich in die Landpartie der Dekarone-Protagonisten<br />

versetzt. Nur zu gut kann man sich den Dichter in den<br />

kühlen Gemäuern vorstellen. Direkt neben der Casa del Boccaccio ist das<br />

schlichte Grab des Dichters mit einer marmornen im Boden eingelassenen<br />

Grabplatte. Betrachtet man den heutigen Weltruhm des Dichters, ist es<br />

kaum vorstellbar, dass Boccaccio zeitlebens mit Geldsorgen zu kämpfen<br />

hatte. Erst nach seinem Tod wurde ihm Ruhm und Ehre zu Teil. Umso mehr<br />

verdienen heute die Souvenirverkäufer an ihm.<br />

LOST & FOUND<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 63


Im Land der Oliven<br />

Doch nicht nur sein erst später Erfolg, auch sein zur damaligen Zeit fast<br />

königliches Alter ist verwunderlich. Im 13. und 14. Jahrhundert hatten die<br />

Menschen eine Lebenserwartung von kaum mehr als 35 bis 40 Jahren.<br />

Boccaccio wurde jedoch 65 Jahre alt. Fragt man die Toskaner oder Einwohner<br />

Certaldos nach dem Grund, lächeln sie bloss und verweisen auf die<br />

wunderschöne Landschaft, die sie umgibt. Einige, etwas gesprächigere Genossen<br />

verweisen auf das milde Klima oder ihre heiligste Kochzutat – das<br />

Olivenöl. Einer, der sich besonders gut mit dem flüssigen Gold der Toskana<br />

auskennt, ist der Gutsverwalter des Castello del Nero, Stefano Pantani. Seit<br />

über 24 Jahren ist er bereits auf dem Gut beschäftigt und verantwortet<br />

den Anbau von Oliven und Wein. Zu behaupten, er kenne jeden Baum des<br />

Anwesens, ist vielleicht übertrieben, denn die Ländereien des Castello de<br />

Nero umfassen 7,5 ha. Aber in all den Jahren hat sich Stefano zu einem<br />

echten Olivenölprofi entwickelt. Auf dem ihm obliegenden Gebiet werden<br />

drei der vier für die Toskana typischen Olivensorten angebaut: Frantoio<br />

(mit 80 % die am weitesten verbreitete Sorte in der Toskana), Leccino und<br />

Pendolino (jeweils rund 10 % in der Toskana).Von ihm lernen wir, dass<br />

Oliven in der Toskana wesentlich kleiner als beispielsweise süditalienische<br />

Olivensorten, der Ertrag deshalb geringer und die Preise höher sind. Der<br />

Rest, wie er uns erzählt, hängt jedoch immer vom Wetter ab: Erntezeit,<br />

Geschmack und Produktionsvolumen …<br />

Gesundheit von innen und aussen<br />

Einzig über die Qualität seines Öls lässt er keine Zweifel aufkommen. Die<br />

von Hand geernteten Früchte werden täglich zur Presse gebracht, denn je<br />

schneller sie nach der Ernte weiterverarbeitet werden, desto unverfälschter<br />

und intensiver ist das Aroma. Lagerung begünstigt Fäulnis, die zu Fehlnoten<br />

im Aroma führt. Im Castello del Nero geht Qualität noch über Quantität!<br />

Und das schmeckt man! Wer jedoch dieses Öl kosten möchte, muss<br />

Gast im Castello del Nero sein, denn es wird einzig für den hauseigenen<br />

Verbrauch produziert. Dafür freut sich Küchenchef Giovanni Luca di Pirro<br />

umso mehr über die Flaschen des «flüssigen Goldes», das die Küche seines<br />

Restaurants «La Torre» im Castello del Nero verfeinert. Von intensiv<br />

gelbgrüner Farbe, auf der Zunge aromatisch-würzig und im Abgang leicht<br />

bitter – das frisch gewonnene Olivenöl ist ein Produkt für Feinschmecker.<br />

Doch das Olivenöl aus eigener Herstellung veredelt nicht nur die typisch<br />

toskanische Küche des Castello del Nero von Giovanni Luca Di Pirro. Auch<br />

im ESPA-Spa des Castello del Nero findet das grüne Gold Anwendung: In<br />

den Signature Treatments des Destination-Spas verschönert es dank seines<br />

hohen Gehalts an Vitamin E und weiterer anti-oxidativer Inhaltsstoffe<br />

selbst empfindliche Haut. Ob von innen oder aussen – seit Jahrtausenden<br />

ist das «flüssige Gold der Toskana» als Heilmittel bekannt. Und vielleicht<br />

ist es wirklich die Zauberzutat für ein langes und gesundes Leben.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

64 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


SPECIAL LOST DESTINATIONS & FOUND<br />

VOLUME 11<br />

<strong>IMAGINE</strong><br />

65


LOST & FOUND<br />

66 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


PLACES TO BE<br />

Unter dem Wappen der del Neros<br />

Das 5-Sterne-Boutique-Hotel Castello del Nero liegt im anmutigen<br />

Tavarnelle Val di Pesa im Herzen der Region Chianti, umgeben<br />

von der bezaubernden florentinischen Hügellandschaft. Das<br />

beeindruckende Schloss aus dem 12. Jahrhundert ist ein prächtiges<br />

Exemplar eines toskanischen Herrensitzes und ein idealer<br />

Ausgangspunkt, um die Toskana zu erkunden. Imposant thront<br />

das Hotel über dem Pesa-Tal und bietet atemberaubende Blicke<br />

in alle Himmelsrichtungen. Mit viel Liebe zum Detail wurde es<br />

vollständig und originalgetreu restauriert, samt adligen Wappen<br />

und ausladenden Kaminen. Die Originalfresken, Gewölbedecken<br />

und Kamine in den Zimmern und Aufenthaltsbereichen verströmen<br />

das edle Flair einer ehrwürdigen Fürstenresidenz.<br />

LOST & FOUND<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 67


BOOK NEWS<br />

Kurztrips von Mumbai bis Melbourne<br />

Asien und Ozeanien haben so viel zu bieten, dass man mehrere Jahre bräuchte, um alles zu<br />

sehen. Hat man aber den richtigen Reiseführer zur Hand, kann man auch an einem einzigen<br />

Wochenende erstaunlich viel erleben. Sorgfältig recherchiert und von leichter Hand geschrieben,<br />

bietet diese aktualisierte, erweiterte Sammlung der beliebten «36 Hours»-Reisekolumnen<br />

aus der New York Times 60 raffiniert ausgetüftelte Reisepläne für unvergessliche Kurztrips.<br />

Von bekannten Highlights bis hin zu überraschenden Geheimtipps, wie ein laotischer<br />

Arc de Triomphe, ein Mangrovensumpf in Brisbane, die mystische Schönheit des Flusses Li<br />

in Guilin oder disneyartige Wellnessoasen in Seoul – in diesem Buch ist einfach alles drin.<br />

36 Hours. Asia & Oceania | Barbara Ireland | Taschen Verlag<br />

Meereswunder<br />

Yann Arthus-Bertrand, der erfolgreichste Luftbildfotograf der Welt und engagierte Umweltschützer,<br />

porträtiert in diesem überwältigenden Band gemeinsam mit dem gefeierten Unterwasserfotografen<br />

Brian Skerry in über 200 Fotografien die Grossartigkeit der Weltmeere<br />

und ihrer Bewohner. Engagierte Beiträge von namhaften Journalisten, Wissenschaftlern und<br />

Umweltaktivisten weisen auf die grossen Probleme von Überfischung, Artensterben und<br />

Verschmutzung der Meere hin und bieten Lösungswege an. Dieses Buch dokumentiert auf<br />

nie zuvor gesehene Weise die Faszination und Bedeutung der Meere für uns Menschen,<br />

zeigt aber zugleich auch die Notwendigkeit auf, zu handeln, um diesen Lebensraum, der die<br />

Grundlage für unser Leben ist, in Zukunft zu bewahren.<br />

Der Mensch und die Weltmeere | Yann Arthus-Bertrand | Knesebeck Verlag<br />

Ein einzigartiges visuelles Erlebnis<br />

In seinem Bildband «Before They Pass Away» fängt Jimmy Nelson die Lebensweise der letzten<br />

verbliebenen Völker ein, denen es gelingt, in einer globalisierten Welt ihre überlieferten<br />

Bräuche aufrechtzuerhalten: Die epischen Porträts des britischen Fotografen zeigen dieses<br />

würdevolle Erbe jahrhundertealter Traditionen in einem stolzen Geist und in all ihrer Pracht.<br />

Dieser Rundblick auf die Stammeskulturen der Welt ist ein einzigartiges visuelles Erlebnis und<br />

vor allem auch ein bedeutendes historisches Dokument. Diese Hommage an die kraftvollen<br />

Stammeskulturen rund um den Globus ist ein Muss für jeden Fotografieliebhaber.<br />

Before they pass away | Jimmy Nelson | teNeues Verlag


«Watt wären wir ohne Watt?»<br />

Seit 2009 Weltnaturerbe der UNESCO, bietet das Wattenmeer eine Landschaft von unwiderstehlicher<br />

Schönheit. Sein Herzstück, der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer,<br />

ist mit einer Fläche von 4 410 km² der grösste seiner Art in Deutschland. Diese<br />

Naturregion mit ihrem unvergleichlichen Reichtum an Formen und Farben hat Jürgen Wettke<br />

aus der Vogelperspektive fotografisch eingefangen. Seine faszinierenden Aufnahmen zeigen<br />

das Wattenmeergebiet rund um Amrum, Föhr und Sylt, wie man es bislang noch nicht<br />

gesehen hat. Er weckt damit Emotionen und schafft so ein grösseres Bewusstsein für die<br />

Fragilität der Ökosysteme<br />

Die Kunst des Wattenmeeres | Jürgen Wettke | teNeues Verlag<br />

Abseits der bekannten Wege<br />

Dieses aussergewöhnliche grossformatige Reisebuch stellt über 1 000 Alternativen zu den<br />

bekanntesten Reisezielen in aller Welt vor, die zwar weniger bekannt, jedoch ebenso faszinierend<br />

und spannend sind. Wer die Pyramiden von Giseh beeindruckend findet, dem könnten<br />

auch die Pyramiden von Meroë gefallen. Wer gerne einmal die Lebensfreude des südamerikanischen<br />

Karnevals erleben möchte, den interessiert sicherlich statt Rio de Janeiro auch<br />

der Karneval von Salvador. In neun Kapiteln kann jeder schnell neue Traumziele entdecken,<br />

die seinen Interessen entsprechen. Praktische Informationen und nützliche Hinweise zu den<br />

Reisezielen helfen zudem bei der konkreten Urlaubsplanung.<br />

1 000 Traumziele | Vorwort von Bill Bryson | Dorling Kindersley Verlag<br />

Dorling Kindersley Verlag<br />

Dieses Praxishandbuch zeigt Ihnen alles, was Sie wissen müssen, um sich in der freien Natur<br />

zurechtzufinden und auch unter unwirtlichsten Bedingungen zu überleben – ob beim Zelten,<br />

in den Bergen, in der Wüste oder bei Eis und Schnee. Hugh McManners, ehemaliger Offizier<br />

der British Army und Outdoor-Fachmann, hilft Ihnen mit seinen praxiserprobten, leicht<br />

verständlichen Anleitungen und kompetenten Tipps, dem «Ruf der Wildnis» mit Selbstvertrauen<br />

zu begegnen. Von der Grundausrüstung über Lagerbau, giftige Pflanzen, Wasser- und<br />

Nahrungssuche bis hin zu Wetterkunde und Kartenlesen – im Survival-Handbuch finden Sie<br />

alle wichtigen Informationen und Techniken für das Überleben fernab der Zivilisation. Das<br />

ultimative Standardwerk für Outdoorfans!<br />

Survival-Handbuch | Hugh McManners | Dorling Kindersley Verlag


Il ventre<br />

di Venezia<br />

Venedig zählt zu den schönsten Städten der Welt.<br />

Und es ist fast unmöglich, sich nicht auf Anhieb<br />

unsterblich in die pittoreske Kulisse bröckelnder<br />

Fassaden und verwinkelter Gässchen, stolzer<br />

Palazzi und malerischer Kanäle zu verlieben. Aber<br />

auch für Feinschmecker ist die Lagunenstadt zu<br />

allen Jahreszeiten ein lohnendes Ziel, zählt die<br />

traditionelle Cucina veniziana doch zu den besten<br />

Regionalküchen der italienischen Halbinsel.<br />

Kulinarische<br />

Entdeckungen<br />

im Herzen<br />

der Lagune<br />

AUTOR Dr. Thomas Hauer<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

70 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Ausgangspunkt für unseren kulinarischen<br />

Streifzug durch il Ventre, den Bauch von Venedig,<br />

ist San Paolo. Genauer gesagt, das linke<br />

Ufer des Rialto Viertels entlang des Canal Grande,<br />

eines der ältesten Quartiere der Stadt. Schon vor 1000<br />

Jahren war hier das kommerzielle Zentrum von La Serenissima,<br />

der Erlauchtesten, wie die stolze mittelalterliche<br />

Republik Venedig mit Beinamen hiess. Und noch<br />

immer sind die Mercati di Rialto, deren Geschichte<br />

bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht und heute aus der<br />

Pescheria (Fischmarkt) und der Erbaria (Obst- und Gemüsemarkt)<br />

bestehen, eine Institution, wo sich Einheimische<br />

und Touristen zwanglos mischen. Jeden Morgen<br />

wird fangfrischer Fisch aus der Lagune, der an die Stadt<br />

angrenzen Adria und dem Atlantik auf kleinen Lastkähnen<br />

vom ausserhalb gelegenen Grossmarkt über Venedigs maritime<br />

Hauptverkehrsader herangeschippert. Ausserdem<br />

auch knackiges Grünzeug von der berühmten Gemüseinsel<br />

Sant’ Erasmo, dem Garten Venedigs, deren mineralstoffreicher<br />

Boden für ein überaus würziges Aroma der lokalen<br />

Vegetabilien sorgt.<br />

Auf dem Rialtomarkt<br />

Anschliessend drapieren die Verkäufer ihre Waren an<br />

den rund vier Dutzend Marktständen so liebevoll, als<br />

handele es sich bei den Viktualien um Juwelen in der<br />

Auslage von Bulgari, die eifersüchtig um die Gunst der<br />

Kundschaft buhlen: zarte Babyartischocken und süsse<br />

Ochsenherztomaten, knackiger Fenchel und schneeweisser<br />

Spargel, edle Steinpilze und aromatischer Radicchio,<br />

edler Branzino (Wolfsbarsch) und glitzernde<br />

Orata (Goldbrassen), feuerrote Gamberoni und winzige<br />

Calamaretti. Egal, was Herz oder Gaumen begehren, auf<br />

dem Rialtomarkt wird man fündig. Beim Schlendern<br />

entlang der Marktstände ist probieren übrigens ausdrücklich<br />

erwünscht: knackige Herzkirschen aus dem<br />

Piemont, sonnengetrocknete Rubino-Tomaten aus Sizilien,<br />

rohe Sardellen direkt aus der Hand, winzige Gamberi<br />

rossi, taufrischer Tonno – wir müssen nur zugreifen.<br />

Trotz seiner Lage im touristischen Herzen der Stadt, ist<br />

der Rialtomarkt vor allem am frühen Morgen der ideale<br />

Ort um ein authentisches Stück Venedig zu erleben.<br />

Wenn am späten Vormittag die Touristenmassen heranwogen,<br />

sind die meisten Marktstände ohnehin bereits<br />

wie leergefegt und die empfindliche Ware längst auf<br />

dem Weg in die Küchen der Restaurants. Dabei kann<br />

vor allem die reiche Auswahl maritimer Spezialitäten<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 71


Fischerei in der Lagune seit Jahren in einer tiefen Krise<br />

befindet. Der Fischfang mit Netzen ist dort schon<br />

seit langem verboten. Nur das Ausbringen von Reusen<br />

an den Mündungen der Kanäle ist noch erlaubt<br />

und ist vor allem im Norden der Lagune rund um die<br />

Insel Burano verbreitet, deren bunte Fischerhütten<br />

noch von der einstigen Bedeutung des Fischereigewerbes<br />

für die Bewohner dieses Eilands zeugen.<br />

Was die Lagune hergibt<br />

Die Pescatori finden in ihren Fangkörben vor allem<br />

Meeräschen, Aale, Flundern und Seezungen, ausserdem<br />

kleine Tintenfische oder Krabben. Aber die<br />

Fangmengen nehmen kontinuierlich ab. Was bleibt, ist<br />

die Zucht. Diese findet in sogenannten Valle da pesca<br />

statt. Das sind mit Dämmen, hölzernen Pfählen und<br />

Schilfgeflecht begrenzte Wasserflächen, die heute rund<br />

92 km 2 der insgesamt etwa 550 Quadratkilometer grossen<br />

Lagune bedecken. Besonders bedeutend: die Muschelfischerei.<br />

Mehr als 80 % der in Italien verspeisten<br />

Herzmuscheln stammen aus der Lagune von Venedig –<br />

unverzichtbare Zutat der berühmten Spaghetti Vongole,<br />

die mit reichlich Knoblauch, glatter Blattpetersilie und<br />

einem Schuss Weisswein zubereitet werden. Aber auch<br />

Kamm-, Enten- und Scheidenmuscheln gedeihen prächtig.<br />

Mancher Fischer hat angesichts der Krise bereits<br />

umgesattelt und seine Casone, wie die traditionellen<br />

Fischerhütten genannt werden, mittlerweile zum mari-<br />

FOOD LOUNGE<br />

72 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


timen Imbiss umgebaut, wo er Touristen seine Meeresfrüchte<br />

auf eigene Rechnung serviert. Dieser Ittiturismo<br />

ist eine Art maritime Variante des in Italien sehr<br />

erfolgreichen Agriturismo und verschafft den Fischern<br />

eine zusätzliche Einnahmequelle.<br />

Einen ähnlichen Weg schlug auch Lorenzo Manna ein,<br />

von allen im Quartier liebevoll Lollo genannt. 27 Jahre<br />

arbeitete der waschechte Venezianer, der von der Insel<br />

Giudecca stammt, als Fischverkäufer auf der Pescheria<br />

und war 15 Jahre lang sogar deren Präsident, bevor er<br />

ein eigenes Restaurant eröffnete. Seine Osteria 1518<br />

unweit der Anlagestelle St. Basilio ist ein echter Geheimtipp,<br />

denn was hier auf dem Teller landet, ist die<br />

Quintessenz venezianischer Küche: feiner Garnelentatar<br />

mit Olivenöl und frisch gemahlenem Pfeffer, gegrillte<br />

Calamaretti mit Polenta, mit Gemüsezwiebeln sauer<br />

eingemachte Sardinen oder kleine Jakobsmuscheln in<br />

der Schale. Auf Anfrage begleitet Lollo Fischliebhaber<br />

gerne auf den Markt oder zu den Muschelbänken und<br />

beantwortet alle Fragen rund um Flossen- und Schalentiere.<br />

Eine ganz besondere Spezialität der Lagune, die<br />

man mit Lollo entdecken kann, sind die Moeche – eine<br />

venezianische Variante der Softshellcrabs. Die Schalentiere<br />

werfen im Frühjahr ihren alten Panzer ab und sind<br />

dann einige Zeit so weich, dass sie als Ganzes verspeist<br />

werden können, das heisst mitsamt Beinen, Scheren und<br />

Innereien. Die Zubereitung ist nichts für schwache<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 73


Nerven: Man setzt die Tiere in eine Schüssel mit gequirltem<br />

Ei oder Milch und lässt sie so lange darin<br />

schwimmen, bis sie sich an ihrer Henkersmahlzeit satt<br />

gefressen haben. Ihr Leben hauchen sie dann in siedendem<br />

Öl aus, in dem sie knusprig ausgebacken werden –<br />

mit einem Spritzer Zitrone: eine Delikatesse! Rund 40<br />

Molencante, wie die lokalen Krebsfischer heissen, gibt<br />

es noch in der Lagune. Die meisten haben die 70 aber<br />

schon hinter sich gelassen. Es ist also nur noch eine Frage<br />

der Zeit, bis dieses traditionelle Gewerbe ebenfalls<br />

verschwunden sein wird. Dabei ist die Fischerei durchaus<br />

lukrativ – bis zu 60 Franken kassieren die Fischer<br />

für ein Kilo der Krabbeltiere.<br />

Wer nach einer ausgiebigen Shoppingtour langsam<br />

Hunger verspürt, findet rund um die 1907 errichteten,<br />

neogotischen Markthallen ebenfalls zahlreiche traditionelle<br />

Bacari. Diese urigen, meist recht schlicht eingerichteten<br />

Stehbars sind eine venezianische Institution,<br />

wo sich die Einheimischen ab dem späten Vormittag<br />

auf ein Gläschen Wein treffen, zu dem kleine, Chichetti<br />

genannte Häppchen verspeist werden. Zum Beispiel<br />

frittierte Fischchen, eingelegtes Gemüse oder herzhafte<br />

Fleischklösschen in Tomatensauce. Venezianischer als<br />

hier ist es sonst nirgendwo in der Stadt und die Baceri<br />

sind ein idealer Ort, um mit «echten» Einheimischen ins<br />

Gespräch zu kommen, um ihnen den ein oder anderen<br />

Geheimtipp für eine schöne Trattoria zu entlocken.<br />

Wer sich ohne die Hilfe von Einheimischen orientieren<br />

will, für den gilt die Faustregel – je weiter weg vom<br />

Markusplatz, desto besser. Natürlich gibt es aber auch<br />

hier Ausnahmen. Restaurants, die ein Menu turistico<br />

anbieten, das womöglich von einer Art Marktschreier<br />

lautstark angepriesen und mit ausgebleichten Polaroids<br />

dokumentiert wird, sollten Geniesser jedoch tunlichst<br />

meiden. Auf den Speisekarten traditioneller Lokale<br />

finden man statt Pizza und Co. typisch venezianische<br />

Spezialitäten wie Baccalà mantecato, herzhaftes Stockfischmus,<br />

Bigoli in Salsa, Pasta mit kräftiger Sardellensauce,<br />

Pasta e Fagoli, dicke Makkaroni mit Bohnen,<br />

Fegato alla veneziana, saftige, geschmorte Kalbsleber<br />

mit Weisswein und Zwiebeln und natürlich Risotto nero<br />

mit frischem Sepia.<br />

FOOD LOUNGE<br />

74 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 75


Luxuröses Domizil<br />

Nur fünf Minuten vom Rialtomarkt entfernt, hat im Juni übrigens das<br />

wohl exklusivste Hotel der Lagunenstadt seine Pforten geöffnet: das<br />

Aman Canal Grande. Zwar bietet die Stadt mit den Baur-Hotels, dem Cipriani,<br />

Danieli oder Palazzo Gritti ohnehin einige der exklusivsten Hoteladressen<br />

Italiens. Aber das Aman im altehrwürdigen, 1550 errichteten<br />

Palazzo Papadopoli, einem der architektur- und kunsthistorisch bedeutendsten<br />

Gebäude der Stadt, spielt in einer ganz eigenen Liga. Teilweise<br />

zieren die Gasträume originale Tiepolofresken. Zudem verfügt das Anwesen<br />

gleich über zwei grosszügige Gärten – im Herzen Venedigs eine<br />

absolute Ausnahme. Wer es sich leisten kann – die Suitenpreise starten<br />

bei rund 1 400 Franken – wähnt sich hier nicht wie in einem schnöden Luxushotel,<br />

sondern hat das Gefühl bei guten Freunden zu Gast zu sein, die<br />

ihr feudales Heim gerne teilen. Und ein wenig stimmt das auch, wohnt der<br />

Eigentümer Graf Gilberto Arrivabene Valenti Gonzaga mit seiner Familie<br />

doch gleich selber unter dem Dach. Einmalig!<br />

Bei einem kühlen «Spritz» auf dem schmalen Balkon des Palastes mit<br />

spektakulärem Blick auf den Kanal, der träge zu unseren Füssen vorbeifliesst,<br />

fühlen wir uns selbst ein wenig wie die Dogen von Venedig – vor<br />

allem, wenn die Menschen auf den im Minutentakt vorbeifahrenden Vaporetti<br />

uns zuzuwinken beginnen.<br />

Gäste des Resorts haben übrigens<br />

die Möglichkeit eine veritable Expertin<br />

für die traditionelle Küche<br />

Venedigs kennenzulernen: Fernsehköchin<br />

Maria Grazia Calò,<br />

deren Palazzo sich direkt an den<br />

Garten des Palazzo Papadopoli<br />

anschliesst. Bei einem Bummel<br />

auf dem Rialtomarkt werden die<br />

Zutaten für eine Cooking Session<br />

in Marias privater Küche eingekauft<br />

und die zubereiteten venezianischen<br />

Fischklassiker wie Sarde<br />

in saor, Tagliolini alla Rialto und<br />

Branzino al forno con patate anschliessend<br />

gemeinsam in ihrem<br />

Esszimmer verspeist. Natürlich hat<br />

der Concierge des Aman ausserdem<br />

diverse kulinarische Geheimtipps<br />

auf Lager. Versprochen!<br />

FOOD LOUNGE<br />

76 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


NICE TO KNOW<br />

Mercati di Rialto:<br />

Gemüsemarkt täglich ausser Sonntag<br />

von ca. 7.30 – 16.00 Uhr<br />

Fischmarkt täglich ausser Sonntag und<br />

Montag von ca. 7.30 – 13.00 Uhr<br />

Hotel:<br />

Aman Canal Grande<br />

Palazzo Papadopoli<br />

Calle Tiepolo 1364<br />

30125 Venezia<br />

www.amanresorts.com<br />

Restaurant:<br />

Osteria 1518<br />

Dorsoduro 1518/A<br />

30123 Venezia<br />

+39 (0) 41 520 57 99<br />

Montags geschlossen<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 77


Neun exklusive<br />

Privathotels erfüllen<br />

höchste<br />

Ansprüche<br />

Für Geniesser ist Baden-Württemberg eine erstklassige<br />

Adresse. Wein und Kulinarik spielen hier traditionell<br />

eine grosse Rolle. Kaum eine Region kann so<br />

viele Gastronomie-Sterne aufweisen.<br />

Baden-Württemberg,<br />

das Geniesserland in<br />

Deutschlands Süden<br />

AUTOR Lilly Steffen<br />

FOOD LOUNGE<br />

78 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Ob man auf den Hügeln des Kaiserstuhls einen Grauburgunder trinkt,<br />

in einem Landgasthof am Bodensee einen fangfrischen Felchen bestellt<br />

oder in den Tälern des Schwarzwalds im Feinschmeckerrestaurant<br />

speist: Überall im Süden Deutschlands gehen Gastronomie und Region,<br />

Natur- und Kulturlandschaft eine reizvolle Verbindung ein.<br />

Best of SouthWest Germany<br />

Neun traditionsreiche Luxushotels haben sich nun in der Kooperation «Best of<br />

SouthWest Germany» zusammengeschlossen. Sie gehören zum Besten, was<br />

die baden-württembergische Hotellerie zu bieten hat. Alle Häuser sind mit der<br />

Auszeichnung «5 Sterne Superior» dekoriert und weisen damit die höchste<br />

Klassifizierung auf. Sie sind durchwegs privat geführt, in den Küchen ihrer<br />

Gourmetrestaurants arbeiten einige der berühmtesten Köche des Landes, die<br />

es gemeinsam auf 14 Michelin-Sterne bringen. Wellness- und Spa-Angebote<br />

im Premiumsegment laden dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen. Trotz<br />

zahlreichen Gemeinsamkeiten zeichnen sich die neun Häuser aber vor allem<br />

durch ihre Individualität aus. Das Spektrum reicht von mondänen, städtischen<br />

Grand-Hotels bis zu feinen Landhotels in einigen der schönsten Ferienlandschaften<br />

in Deutschlands Süden – von der Kurpfalz und Hohenlohe über den<br />

Schwarzwald bis zum Bodensee.<br />

Eine Reise zu den neun Hotels beginnt ganz oben im Norden Baden-Württembergs,<br />

inmitten der Heidelberger Altstadt und nur einen Steinwurf vom<br />

Schloss entfernt. Dort strahlt der 1865 eröffnete Europäische Hof den Glanz<br />

eines internationalen Grand-Hotels aus. Ein Aufenthalt in diesem modern interpretierten,<br />

klassischen Haus wird abgerundet durch einen Besuch des Panorama<br />

Spas über den Dächern der Stadt oder zwischen hohen Bäumen im<br />

lauschigen Garten. Im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe, in der idyllischen<br />

Landschaft Hohenlohes zwischen Weinbergen und Streuobstwiesen gelegen,<br />

lässt sich die Eleganz der ehemaligen fürstlichen Sommerresidenz erleben<br />

oder bei einer Partie Golf von den kulinarischen Spezialitäten der Region<br />

träumen. Am Übergang von der Rheinebene in den nördlichen Schwarzwald<br />

liegt in Ettlingen das bereits 1788 erstmals erwähnte Hotel Erbprinz. Tradition<br />

paart sich hier mit einer detailverliebten modernen Gestaltung, in den<br />

Zimmern ebenso wie im gleichnamigen Gourmetrestaurant. Im legendären<br />

Brenners Park-Hotel an der Lichtentaler Allee in Baden-Baden lässt sich das<br />

mondäne Flair der Kurstadt erleben wie an kaum einem anderen Ort. Nicht<br />

nur während der Rennwoche ist es ein Treffpunkt des internationalen Jet-Set.<br />

Auf dem Weg Richtung Süden geht für Feinschmecker kein Weg vorbei<br />

am Schwarzwaldort Baiersbronn, dem als «Sternedorf» ein legendärer<br />

Ruf vorauseilt. Gleich zwei Meisterköche, die beide vom Guide Michelin<br />

mit drei Sternen ausgezeichnet wurden, laden hier in ihre Restaurants<br />

ein. In der Schwarzwaldstube des Hotels Traube Tonbach steht mit Harald<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 79


Wohlfahrt seit über 30 Jahren einer der international<br />

führenden Küchenchefs am Herd. Gleich nebenan kocht<br />

Claus-Peter Lumpp im Hotel Bareiss, das wie die Traube<br />

seit Generationen in Familienbesitz ist. Beide Häuser<br />

sind nicht nur Wallfahrtsorte für Gourmets, sondern<br />

erfüllen höchste Ansprüche an Komfort und Service.<br />

Von Baiersbronn ist es nur eine kurze Fahrt nach Bad<br />

Peterstal-Griesbach, wo mit dem Hotel Dollenberg ein<br />

weiteres Haus jeden erdenklichen Luxus bietet. Als «bestes<br />

Familien-Hotel auf dem Kontinent» würdigte es kürzlich<br />

der renommierte Hotelkritiker Heinz Horrmann. Von<br />

den feinen Landhotels im Schwarzwald geht es weiter<br />

südlich nach Freiburg, wo das Colombi Hotel mit urbaner<br />

Eleganz aufwartet. Dank Alfred Klinks Zirbelstube und<br />

einem exquisiten Weinkeller steht hier einem genussvollen<br />

Aufenthalt nichts im Wege. Ganz im Süden Baden-<br />

Württembergs bietet das Konstanzer Hotel Riva zeitlos<br />

moderne Architektur, schnörkelloses Design und eine<br />

spektakuläre Lage. Vom Pool auf dem Dach aus hat man<br />

das Gefühl, über dem Bodensee zu schweben.<br />

www.bestof-bw.com<br />

NICE TO KNOW<br />

Gewinnen Sie eine Reise nach Baden-Württemberg<br />

Frage: Wie viele Michelin-Sterne vereinen die Gourmetrestaurants<br />

der neun «Best of SouthWest Germany»-Hotels?<br />

Senden Sie uns Ihre Antwort bis zum 10. Oktober <strong>2013</strong> an<br />

folgende Anschrift:<br />

Prestige Media AG<br />

Magazin Imagine<br />

Kennwort: Baden-Württemberg<br />

Leimgrubenweg 4<br />

CH-4053 Basel<br />

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir zwei Übernachtungen<br />

in einem Doppelzimmer de Luxe im 5* Superior Colombi Hotel<br />

Freiburg inkl. Frühstück für zwei Personen (nach Verfügbarkeit).<br />

www.colombi.de<br />

Brenners Park-Hotel & Spa Baden-Baden<br />

Colombi Hotel Freiburg<br />

FOOD LOUNGE<br />

80 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


3.314.379 FRANZOSEN<br />

KÖNNEN NICHT IRREN*<br />

* So viele kommen in einem Jahr nach<br />

Baden-Württemberg, um dort zu<br />

essen. Bon appetit! Jeder geht eben<br />

auf seine Art über Grenzen.<br />

www.tourismus-bw.de<br />

info@tourismus-bw.de<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 81


SPECIAL DESTINATIONS<br />

82 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Den besten<br />

Tropfen auf<br />

der Spur<br />

Wo Wein und schöne Landschaften<br />

sich vereinen, da lässt sich auch der<br />

Reisende gern nieder. Daher ist der<br />

Weintourismus eines der wachstumsträchtigsten<br />

Tourismussegmente der<br />

vergangenen Jahre.<br />

Weinreisen<br />

AUTOR Yvonne Beck<br />

Der Weintourismus erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Für<br />

Touristen ist es ein kulinarisches Erlebnis, für die Regionen und<br />

Winzer eine gern gesehene, zusätzliche Einnahmequelle. Ob in<br />

Italien, Spanien, Deutschland oder in der Schweiz, man setzt auf den Saft<br />

der Trauben.<br />

Kulturgut Wein<br />

Im kalifornischen Napa-Valley boomt der Weintourismus seit Jahren. Das<br />

Napa-Valley zählt insgesamt 4,7 Millionen Übernachtungsgäste, die einzig<br />

wegen des Weintourismus kommen. Damit gehört das Weinbaugebiet<br />

hinter Disneyland zur beliebtesten Touristenattraktion Kaliforniens. Allein<br />

der Grossbetrieb Mondavi verzeichnet bis zu 400’000 Besucher pro Jahr.<br />

Doch auch Neuseeland und Australien nutzen das touristische Potenzial ihrer<br />

Weinbaubetriebe. 90 Prozent der neuseeländischen und 50 Prozent der<br />

australischen Betriebe gewähren Reisenden gerne Einblick in die Geheimnisse<br />

der Weinproduktion, bieten Degustationen und Führungen an.<br />

In Italien, dem europäischen Champion des Weintourismus, sind jährlich<br />

mehr als 2,5 Millionen Besucher aufgrund des Weines in den Anbaugebieten<br />

unterwegs. – Kein Wunder, befinden sich doch fast 50 Prozent der europäischen<br />

Weinstrasse in Bella Italia: vom Barolo aus der Region Piemont<br />

bis hin zum sizilianischen Nero d’Avola, vorbei am berühmten toskanischen<br />

Chianti – die italienische Weinkarte ist prall gefüllt. Bereits seit Anfang der<br />

90er-Jahre fördert der Movimento Turismo del Vino den Weintourismus im<br />

eigenen Land, denn Wein ist in Italien ein Kulturgut, das gehegt, gepflegt<br />

und perfekt vermarktet wird.<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 83


Qualität statt Quantität<br />

In Österreich produzieren rund 20’000 Betriebe<br />

Wein auf einer Anbaufläche von 45’900 Hektar.<br />

Zwei Drittel der Gesamtproduktion entfallen auf<br />

Qualitätswein. Die beliebtesten Rebsorte unter den<br />

Weissweinen ist der Grüne Veltliner (36 Prozent der Gesamtanbaufläche),<br />

unter den Rotweinen ist es der Zweigelt<br />

(neun Prozent der Gesamtanbaufläche).<br />

Die Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Steiermark<br />

sind als eigene Weinbaugebiete definiert. Daneben gibt es 16 weitere<br />

Weinbaugebiete inklusive Wien. Jedes dieser Bundesländer bietet für<br />

den Weintouristen spezielle Weinstrassen an. Niederösterreichs Weinstrasse<br />

beispielsweise ist 830 km lang und führt durch alle acht Weinbaugebiete.<br />

Die Steiermark besitzt sieben Weinstrassen, wobei die bekannteste<br />

die Südsteirische Weinstrasse ist. In den Gebieten entlang<br />

der Weinstrasse lässt sich das grösste weintouristische Aufkommen<br />

Österreichs verzeichnen.<br />

Das Weintourismusland Österreich kann hinsichtlich der Quantität der<br />

grossen Weinländer wie Spanien, Frankreich und Italien zwar nicht mithalten,<br />

sehr wohl besteht es aber hinsichtlich der Qualität. Genau das ist<br />

es, was der Weintourist von heute sucht: Kultur, Exklusivität und Lu-


xus. Die Entdeckung regionaler Genussfreuden ist für<br />

diese Gruppe ein bedeutendes Reisemotiv.<br />

Wohin geht der Weintourismusmarkt?<br />

Die Fachwelt ist sich weitgehend einig, dass die Weinund<br />

die Tourismuswelt vor grossen Veränderungen stehen.<br />

Laut des Institutes für berufsbegleitende Studien in<br />

Wien gibt es einen unübersehbaren Trend in Richtung<br />

Qualität. Verkürzt könnte man sagen, es geht vom übermässigen<br />

Trinken zum «Verkosten», vom «Kofferraumtourismus»<br />

zur «Luxusreise», vom Wein als Lebensmittel<br />

zum Lifestyle-Objekt, «Wining & Dining» gilt<br />

zunehmend als Zeichen des Wohlstands. Der Gast wird<br />

zum Weinkenner und bringt ein grosses Know-how in<br />

Sachen Wein mit.<br />

Weintrinken ist also en vogue! Weinseminare haben<br />

Konjunktur, Weinkulturreisen sind in. – Wein ist zum<br />

Synonym für Genuss geworden. Qualität ist wieder gefragt<br />

und wird auch honoriert. Weinliebhaber wollen die<br />

edlen Tropfen und ihre Herkunft mit allen Sinnen erleben<br />

und geniessen. Weingüter haben über Jahrhunderte<br />

ihre Produkte mit schönen Bauten und herrschaftlichen<br />

Residenzen gefeiert. Allein die Anwesen sind oft schon<br />

eine touristische Attraktion. Zudem entstehen vielerorts<br />

ambitionierte Neu-, Um- und Anbauten, die die grosse<br />

Tradition aufgreifen. Weltweit sorgt das Thema Weinarchitektur<br />

mit spektakulären Neubauten für Gesprächsstoff.<br />

Allen voran die Weinpaläste Spaniens mit Gütern<br />

wie Marqués de Riscal oder der Kellerei Ysios.<br />

Doch auch in der Schweiz ist der Wein ein wichtiger,<br />

touristischer Faktor. Ob im Wallis, im Waadtland<br />

oder Tessin, die Eidgenossen beherbergen so manches<br />

Juwel. Schon seit der Römerzeit kultiviert man hier<br />

Trauben und keltert sie zu Wein. Schweizer Wein ist<br />

qualitativ hochwertig, wird jedoch kaum exportiert,<br />

denn die Schweizer trinken 95 Prozent ihres Weines<br />

lieber selbst. Um in den Geschmack der edlen Tropfen<br />

zu kommen, muss man also in die Schweiz reisen. Und<br />

das lohnt sich! Denn was gibt es Schöneres, als die Ferien<br />

in einer fantastischen Landschaft zu verbringen und<br />

dabei ein köstliches Glas Wein zu geniessen? Das sind<br />

die Annehmlichkeiten des Lebens, die man sich nicht<br />

entgehen lassen sollte. In diesem Sinne: Gute Reise und<br />

zum Wohl!<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 85


Zwischen Weinstube und<br />

Verkostungs-Lounge<br />

Keine Weinregion schafft den Spagat zwischen bodenständiger Tradition und<br />

modernem «Winemaking» so spielend wie Südtirol. Zwischen den Wein-<br />

Buschenschenken hoch über dem Tal und den spektakulären Kellerneubauten mit<br />

durchgestylter Degustationsbar liegen oft nur wenige Kilometer.<br />

AUTOR Lilly Steffen<br />

FOOD LOUNGE<br />

86 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Hoch über der Stadt Bozen ist die Welt an einem warmen Herbsttag<br />

für die Wanderer mehr als nur in Ordnung. Denn während hier<br />

oben am Ritten, wo die Rebberge allmählich in alpines Weideland<br />

übergehen, ein angenehm frisches Lüftchen weht, staut sich unten im Talkessel<br />

die Hitze. So wachsen hier neben den Reben auch Oliven- und Feigenbäume.<br />

In einem voll ausgereiften Bozner Wein aus der alteingesessenen<br />

Sorte Lagrein finden wir schon eine mediterran anmutende Fruchtfülle.<br />

Die Wanderer aber, die nur wenige Kilometer vom Bozner Stadtzentrum<br />

entfernt, am Südhang des Ritten unterwegs sind, erleben bereits ein ganz<br />

anderes Südtirol. Denn wenn sie ihren Blick heben und ihn über die Wiesen<br />

und Kastanienhaine schweifen lassen, wirken die weissgepuderten Alpengipfel<br />

schon greifbar nah.<br />

Knödel und Vernatsch<br />

Alpin ist auch das Ambiente in Buschenschenken wie dem Patscheiderhof.<br />

Natürlich empfiehlt der Patron zur bäuerlich schmackhaften Küche, mit<br />

Schlutzkrapfen, Knödeln und Schweinerippchen einen «Nuien», sprich einen<br />

frisch abgefüllten, herbfruchtigen Vernatsch. Und tatsächlich: Dieser<br />

herrlich frische und süffige Wein ist der bestmögliche Begleiter zu diesen<br />

deftigen, hausgemachten Spezialitäten. Es gibt Dutzende von solchen gemütlichen<br />

Bauernstuben und Buschenschenken in Südtirol.<br />

«Törggelen» nennt sich der Brauch, wenn Einheimische, aber auch immer<br />

mehr Feriengäste, im Herbst auf den zahlreichen Höhenwegen von Hof zu<br />

Hof wandern. Dort erwartet sie authentischer Genuss, dessen Basis noch<br />

immer die traditionelle Mischkultur ist, mit hausgeräuchertem Speck, Kastanien<br />

vom nahen Wald sowie Obst und Wein aus eigenem Anbau.<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 87


Neue Weine, neue Keller<br />

Gegensätze erzeugen Spannung. Der Weinbau in Südtirol ist der beste Beweis<br />

dafür. Denn noch während wir in den gemütlichen Gaststuben jener<br />

Berghöfe sitzen, die wie Vogelnester am Hang zu sitzen scheinen, erkennen<br />

wir unten im Tal die Strukturen des modernen Weinbaus. Reiften die<br />

Trauben hier noch vor 20 Jahren mehrheitlich in klassischen Pergel-Rebgärten<br />

unter durchgehenden Laubdächern, so dominieren heute Drahtzuganlagen,<br />

in denen die Erträge besser kontrolliert werden können. Die eigentlichen<br />

Aushängeschilder für den dynamischen Aufbruch sind aber die<br />

Kellerneubauten. Auf der Weinstrasse fahren wir von Bozen in Richtung<br />

Süden und stossen auf das futuristische Winecenter der Kellerei Kaltern.<br />

Es thront wie eine überdimensionales Skulptur am Dorfeingang. Nicht weniger<br />

spektakulär zeigt sich der Neubau der Kellerei Tramin, mit einem der<br />

Glasfassade vorgelagerten, grün glänzenden Metallgerippe, das die Ranken<br />

der Reben symbolisiert. In diesen neuen Kathedralen des Südtiroler<br />

Weins werden die Besucher nicht mehr in Gewölbekellern oder getäferten<br />

Stuben empfangen, sondern in lichtdurchfluteten Lounges und an kühn geschwungenen<br />

Verköstigungstresen.<br />

Auch die Gastronomie zieht mit: Zwischen Meran im Norden und Salurn im<br />

Süden kreieren ambitionierte Küchenchefs innovative Gerichte, passend zu<br />

diesen neuen Südtiroler Spitzenweinen. Oft vereinen sie dabei die alpinen<br />

Klassiker mit der mediterranen Küche. So kommt der deftige Speck plötzlich<br />

als leichtes Carpaccio mit sautierten Steinpilzen daher. Das mundet zu<br />

einem reifen Südtiroler Pinot Noir.<br />

Grosse Vielfalt auf kleinem Raum<br />

Der Südtiroler Wein verdient diese selbstbewusste Inszenierung. Denn hier<br />

am Übergang zwischen Nord und Süd, wo kühle Alpenbrisen auf warme<br />

Luftmassen aus dem mediterranen Raum stossen, können heute rund 20<br />

verschiedene Rebsorten unter perfekten Bedingungen reifen. Während<br />

weisse Gewächse wie Weissburgunder, Müller-Thurgau, Kerner, aber auch<br />

der Pinot Noir in Höhenlagen zwischen 500 und 1 100 Metern höchst elegante,<br />

ja subtile Weine ergeben, erreichen auf dem Talboden nebst dem<br />

alteingesessenen Lagrein auch Bordeaux-Sorten wie Merlot oder Cabernet<br />

Sauvignon eine verführerische Fruchtfülle. Es ist auch diese «Klaviatur»<br />

aus Klimaunterschieden, Höhenlagen und Bodenarten, die es den Winzern<br />

erlauben, unterschiedlichste Weintypen in die Flaschen zu bringen.<br />

Kein Wunder, gilt das Südtirol heute als die italienische Weinregion mit<br />

der grössten Vielfalt. Zwischen der beschwingten Fröhlichkeit eines in einer<br />

Höhenlage gereiften Vernatsch und einem voll strukturierten Cabernet<br />

Blend aus einer tiefen und entsprechend warmen Lage mögen – stilistisch<br />

gesehen – Welten liegen. Dabei stammen sie womöglich aus dem gleichen<br />

Weinbaudorf. So bietet das Südtirol heute auf engem Raum eine überaus<br />

reiche Genuss- und Weinbaukultur.<br />

www.suedtirolwein.com<br />

www.suedtirol.info<br />

FOOD LOUNGE<br />

88 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Kellergassen, Winzerdörfer<br />

& erlesene Weine<br />

Genussurlaub im<br />

Weinherbst Niederösterreich<br />

Foto: weinfranz.at<br />

Wenn in der Luft der süße Duft von Früchten liegt und die Natur<br />

ihr frohes Farbenspiel beginnt, startet auch der Weinherbst Niederösterreich.<br />

Über 100 Weinorte laden wieder zu einem bunten<br />

Veranstaltungsreigen – mit stimmungsvollen Kellergassenfesten,<br />

geselligen Verkostungen, lehrreichen Riedenwanderungen und<br />

traditionellem Brauchtum. Die perfekte Gelegenheit, Genuss und<br />

Urlaub zu verbinden. Herbstlich willkommen!<br />

www.weinherbst.info<br />

Jetzt einen<br />

Weinherbst-Urlaub<br />

gewinnen:<br />

www.weinherbst.info<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 89


Weinherbst<br />

Niederösterreich:<br />

Das grosse Fest für Weingeniesser<br />

In Niederösterreich gibt es sogar eine eigene<br />

Jahreszeit für den Wein: den Weinherbst.<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

Nein, die Weinlandschaft entlang der Donau<br />

geizt zu keiner Jahreszeit mit ihren landschaftlichen,<br />

kulinarischen und kulturellen<br />

Reizen. Aber im Herbst, wenn etwa an einem der vielen<br />

Sonnentage in der Wachau aus dem Funkeln der<br />

Donau, dem braunroten Schimmern der Weinblätter<br />

und dem satten Honiggelb der reifen Weintrauben ein<br />

einziges goldenes Leuchten wird, dann überkommt so<br />

manchen Weinreisenden das Gefühl, einen Schatz gefunden<br />

zu haben. Schon nach wenigen Augenblicken<br />

in Niederösterreich erkennt der Weinreisende, dass er<br />

es hier mit einer einzigartigen Mischung aus Naturund<br />

Kulturlandschaft zu tun hat. Nicht in Schönheit<br />

erstarrt, sondern lebendig, ein guter Boden, natürlich<br />

auch hervorragende landwirtschaftliche Produkte, und<br />

für Menschen, die den authentischen Genuss auf hohem<br />

Niveau lieben. Die Weine Niederösterreichs haben<br />

Weltniveau, internationale Auszeichnungen bestätigen<br />

das. Und von der Weinkultur ist es gerade hier nur ein<br />

kleiner Schritt zu anderen kulturellen Aktivitäten.<br />

Auch da kann Niederösterreich mit einem breiten<br />

Angebot punkten:<br />

Ereignisse wie das Musikfestival Grafenegg haben<br />

Weltklasse, Museen widmen sich Grössen von Egon<br />

Schiele über Arnulf Rainer bis Hermann Nitsch, und<br />

bei den unzähligen Weinfesten kann man Volkskultur<br />

im ursprünglichen Sinne des Wortes entdecken und<br />

hautnah miterleben. Überhaupt ist das grösste Bundesland<br />

und Kernland Österreichs reich an Schätzen,<br />

die gerade im Weinherbst besonders hell und verführerisch<br />

funkeln. Denn diese «fünfte Jahreszeit» wird in<br />

Niederösterreich mit höchst attraktiven kulinarischen,<br />

vinophilen und kulturellen Veranstaltungen gefeiert:<br />

mit heiteren Kellergassenfesten, Weintaufen, Brauchtumsfeiern,<br />

Konzerten, Theater, mit Radtouren durch<br />

Weingärten und mit einem Abstecher in die nahe Hauptstadt<br />

Wien. Keine Angst vor der Fülle all dieser Verlockungen:<br />

Die Gastgeber in den Gasthöfen, Winzerhöfen<br />

und Hotels haben wohldurchdachte Angebote und<br />

viele Tipps, in denen von der Donauschifffahrt über die<br />

FOOD LOUNGE<br />

90 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


geführte Weinwanderung bis zur E-Bike- Tour und zum<br />

Degustationsmenü im Haubenrestaurant alles vertreten<br />

ist. Jetzt heisst es nur mehr, sich Zeit nehmen, um diese<br />

«fünfte Jahreszeit» in Niederösterreich mit allen Sinnen<br />

zu geniessen und die besonderen Schätze dieses Landes<br />

zu heben.<br />

Weinherbst Niederösterreich: Das gibt’s nur<br />

einmal (pro Jahr)!<br />

Was im Jahre 1996 mit 36 Weinorten begann, entwickelte<br />

sich mit den Jahren zu Europas grösster<br />

Initiative den Weintourismus: der Weinherbst Niederösterreich.<br />

In rund 100 Weinbaugemeinden Niederösterreichs<br />

finden dabei zwischen Ende August und<br />

Ende November rund 800 Veranstaltungen statt. Doch<br />

was an dieser in Niederösterreich so besticht, ist nicht<br />

ihre Grösse. Es ist die authentische Art und Weise, wie<br />

hier der Wein, die Kultur und das Leben gefeiert werden,<br />

wie tief das Leben mit und vom Wein mit dem<br />

Land verbunden ist. All das und noch viel mehr kann<br />

man bei einem Kurzurlaub in Niederösterreich erleben.<br />

Ursprünglich, fröhlich, hochklassig. Auch ruhig<br />

ein paar Tage länger, denn der Weinherbst-Geniesser<br />

kennt keine Eile.<br />

www.weinherbst.info<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 91


Eine Reise, die<br />

verzaubert<br />

Die Reise an die Deutschen Weinstrasse, der<br />

ältesten Weintouristikroute Deutschlands.<br />

Die Weinregion «Pfalz» begeistert seine Gäste<br />

durch die Vielzahl an Highlights.<br />

Zum Wohl<br />

die Pfalz!<br />

publireportage<br />

FOOD LOUNGE<br />

92 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Sie fragen sich, wieso Sie ausgerechnet Ihren wohlverdienten<br />

Urlaub dort verbringen sollten? Ganz<br />

einfach: Auch Sie werden begeistert sein. Im Südwesten<br />

Deutschlands, an der Grenze zum französischen<br />

Elsass, dem Hunsrück, Hessen und Baden liegt die «Toskana»<br />

Deutschlands. Diesen Namen verdankt die Pfalz<br />

ihrem milden Klima, welches optimale Bedingungen für<br />

den Anbau von Wein, Kastanien, Feigen, Kiwis, Mandeln<br />

und Auberginen bietet.<br />

Rein ins Urlaubsparadies!<br />

Wanderfreunde kommen durch die Abwechslung zwischen<br />

Wald und Rebenmeeren voll auf ihre Kosten. Das<br />

gewisse «Etwas» verbirgt sich in der Vielfalt an historischen<br />

Burgen, Felsenmeeren und besonders in der Pfälzischen<br />

Mentalität und der Vielfalt an bewirteten Waldhütten<br />

des Pfälzerwaldvereins.<br />

Die höchste Erhebung des Pfälzerwaldes ist die Kalmit,<br />

mit 673 m. Mag sein, dass die Höhe der Berge nicht rekordverdächtig<br />

erscheint, dafür werden Sie mit atemberaubenden<br />

Aussichten, besonders über die Rheinebene<br />

belohnt. Wer sich lieber von zwei Rädern tragen lässt<br />

findet in der Pfalz optimale Gegebenheiten. Ob mit dem<br />

Mountainbike durch den Wald, mit dem Stadtbike durch<br />

die flachen Rebenmeere oder mit dem e-Bike über die<br />

Hügel der Deutschen Weinstrasse entlang, die Landschaft<br />

überzeugt durch ihre Schönheit und Vielfalt an<br />

Eindrücken.<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 93


Pfälzer Wein & Kultur<br />

Als zweitgrösstes Weinanbaugebiet Deutschlands ist die<br />

Pfalz und besonders die Ferienregion Deutsche Weinstrasse<br />

ein Muss für jeden Weinliebhaber. Wer träumt nicht<br />

davon, den stressigen Berufsalltag hinter sich zu lassen,<br />

sich zurückzulehnen und das Leben zu geniessen? Das<br />

wird Ihnen in den vielen traditionsreichen und innovativen<br />

Weingütern entlang der Deutschen Weinstrasse<br />

bestens gelingen, während Sie beispielsweise die bekannteste<br />

Pfälzer Rebsorte, den Riesling verkosten. Vom<br />

Frühjahr bis zum Herbst gibt es in der Pfalz jede Menge<br />

zu feiern. Im August findet in der cittaslow Deidesheim<br />

die berühmte Weinkerwe statt, im Frühjahr das Mandelblütenfest<br />

in Gimmeldingen. Ein ganz besonderes<br />

Highlight ist das jährliche Deutsche Weinlesefest in Neustadt<br />

an der Weinstrasse im Oktober mit dem grössten<br />

Winzerfestumzug Deutschlands. Gefeiert wird zwei Wochen<br />

lang mit einem urigen Fachwerk-Weindorf und dem<br />

Deutschen Wein- und Sekttreff mit täglicher Livemusik.<br />

Neben der Weinlese wird auch feierlich die Krönung der<br />

Pfälzischen und Deutschen Weinkönigin zelebriert.<br />

Auch im kulturellen Bereich weiss die Pfalz Ihren Durst<br />

bestens zu stillen. Am bekanntesten unter den pfälzischen<br />

Burgen, Schlössern und Kirchen sind wohl der<br />

Trifels bei Annweiler, das Hambacher Schloss bei Neustadt<br />

an der Weinstrasse, das als Wiege der Deutschen<br />

Demokratie gilt und der Kaiserdom zu Speyer.<br />

Lassen Sie sich verzaubern – wir freuen uns auf Sie!<br />

Weitere Informationen<br />

Tourist-Information Neustadt an der Weinstrasse<br />

+49 (0) 6321 92 68 57<br />

touristinfo@neustadt.pfalz.com<br />

www.neustadt.pfalz.com<br />

FOOD LOUNGE<br />

94 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Travel Gadget<br />

Grosser Spass für die Kleinen<br />

Gut ausgerüstet macht das<br />

Familienwochenende noch viel<br />

mehr Spass. Die frischen Columbia<br />

Sommerprodukte schützen<br />

die Kids vor schädlichen<br />

UV-Strahlen und halten sie dank<br />

dem einzigartigen Feuchtigkeitsmanagement<br />

Omni-Wick ®<br />

angenehm trocken. Coole Sujets<br />

inklusive. Die leichten und dennoch<br />

robusten Silver Ridge II Shorts für Mädchen sind nicht<br />

nur bequem, sondern sorgen auch für Abkühlung. Denn die<br />

Omni-Wick ® -Technologie sorgt durch eine schnelle Feuchtigkeitsregulierung,<br />

Atmungsaktivität und schnelles Trocknen<br />

für optimalen Tragekomfort; Sonnenschutzfaktor 30 schützt<br />

bei langen Aufenthalten im Freien vor der Sonne.<br />

www.columbiasportswear.ch<br />

Neues für den Abenteuerurlaub<br />

Das abnehmbare Gear Bag von Eagle Creek verfügt über<br />

diverse Tragemöglichkeiten: abdeckbare Rucksacktragegurte<br />

sowie abnehmbare, gepolsterte Schultertragegurte<br />

und zahlreiche Griffe. Zudem sind die Rucksacktragegurte<br />

für den optimalen Lastenausgleich mit Brustriemen ausgestattet.<br />

Äussere Verstautaschen, eine abschliessbare<br />

Fronttasche, Einschubfächer mit Stifthalter<br />

und Schlüsselanhänger mit Porter<br />

Key-Flaschenöffner sorgen für<br />

Ordnung. Die beiden gepolsterten Einschubfächer<br />

in der Fronttasche bieten<br />

für die meisten 15’’ Laptops und für die<br />

meisten Tablet-PCs Platz. Die selbstreparierenden<br />

Spiralreissverschlüsse sind<br />

abschliessbar. Der Taschenboden ist<br />

wasserabweisend und die verwendeten<br />

Materialien wie Bi-Tech und Bi-<br />

Tech Armor gewähren zusätzlichen<br />

Schutz vor extremer Abnutzung und<br />

feuchten Witterungsverhältnissen.<br />

www.eaglecreek.com<br />

Für Snowboardpioniere<br />

Noch liegt kein Schnee auf<br />

den Gipfeln der Berge, doch<br />

ehe man sich versieht, ist es<br />

wieder soweit. In gewohnter<br />

Manier zeigt der Snowboardspezialist<br />

Burton daher<br />

bereits jetzt eine umfangreiche<br />

Kollektion, die ihresgleichen<br />

sucht. Spannende<br />

Geschichten verstecken sich hinter den Graphics der neuen<br />

Boards. So gibt es für den kommenden Winter z. B. das Easy<br />

Livinʼ in Kooperation mit Jimi Hendrix. Aufwändige Details wie<br />

das Songblatt des Titels «Voodoo Child and Angel» sowie das<br />

eingearbeitete Plektron zieren<br />

die Vorderseite des Boards.<br />

Das Lipstick zeigt hingegen<br />

ein klassisches italienisches<br />

Panoramastrandbild des italienischen<br />

Fotografen Massimo<br />

Vitali von 1995. Reibt man auf<br />

der Vorderseite des Boards,<br />

steigen wohlbekannte Düfte<br />

von Sonnencreme entgegen.


Portugiesische<br />

Sinnesfreuden<br />

Von der erlesenen Küche der edlen Restaurants<br />

bis hin zum berühmten Portwein – Portugal<br />

bietet eine Kostprobe des schönen Lebens.<br />

Portwein und<br />

Kulinarik<br />

AUTOR Lone K. Halvorsen<br />

FOOD LOUNGE<br />

96 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Ist Portugal für sein Essen und seine Weine bekannt?<br />

– Diese Frage wurde mir gestellt, als mir<br />

eine kulinarische Reise nach Algarve bevorstand.<br />

Gewiss, der portugiesische Portwein ist weltweit bekannt,<br />

jedoch «versteckt» sich das Essen in Portugal<br />

noch hinter den «Tapas» aus dem Nachbarland Spanien.<br />

An der bezaubernden Küste von Algarve thront über<br />

einem abgelegenen Strand das Vila Vita Parc Resort &<br />

Spa. Seine Restaurants bieten ein gastronomisches Erlebnis,<br />

welches zahlreiche Gourmets anzieht. Auch der<br />

Portwein hat hier einen ganz besonderen Platz.<br />

A Vintage Affair<br />

Lange bevor die portugiesischen Tafelweine anfingen,<br />

auf den internationalen Märkten bekannt zu werden,<br />

war Portwein bereits einer der grössten Exporte des<br />

Landes. Der Charakter dieses süssen Branntweins verdankt<br />

er der Region, in der die Portweintraube reifen,<br />

der Alto Douro. Die Ehre der Namensgebung gilt der<br />

Stadt Porto.<br />

In Vila Vita Parc werden traditionelle portugiesische<br />

Produkte unterstütz, insbesondere der Portwein. In<br />

den eindrucksvollen Weinkellern des Resorts lagern<br />

rund 110 Portweinsorten, unter ihnen eine seltene Flasche<br />

Taylor’s Scion Tawny Jahrgang 1855, eine Flasche<br />

1963er Wiese & Krohn Vintage Port und der jüngere<br />

Dow’s Vintage 2007, der unglaubliche 100 Punkte in der<br />

bekannten Zeitschrift Wine Spectator erhielt. Das Team<br />

plant noch weitere Portweine, wie Quinta do Passadouro<br />

und Quinta do Vallado, in seine Liste aufzunehmen.<br />

Der Food & Beverage Director, Remmert Jepkes betont:<br />

«Unseren Gästen möchten wir nur die besten Weine bieten».<br />

Deshalb erwarb das Resort ein 33 Hektar grosses<br />

eigenes Weingut in der Douro-Region.<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 97


FOOD LOUNGE<br />

98 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Hans Neuner & Ocean<br />

Doch nicht nur der Portwein ist ein echter Gaumenschmeichler,<br />

auch für das leibliche Wohl wird bestens<br />

gesorgt. Im Jahr 2012 erhielt der Küchenchef des Restaurants<br />

«Ocean», Hans Neuner, vom Guide Michelin<br />

seinen zweiten Stern. Damit zählt das Gourmetrestaurant<br />

zu den beiden einzigen Zwei-Sterne-Restaurants in<br />

Portugal und Hans Neuner in die Riege der internationalen<br />

Spitzenköche. Getreu seinem Motto «Keep it simple»<br />

zaubert der Österreicher Gourmetmenüs, die sich<br />

durch Frische, Individualität und Leichtigkeit auszeichnen.<br />

<strong>IMAGINE</strong> sprach mit dem Sternekoch über eins<br />

der schönsten Dinge des Lebens: Das Kochen.<br />

<strong>IMAGINE</strong>: Wie sind Sie ins Villa Vita Parc gekommen?<br />

Hans Neuner: Das war ein wenig unkonventionell.<br />

Ich habe in Hamburg auf einer Messe gekocht, dort<br />

erzählte mir eine Küchenfirma, dass sie eine neue Küche<br />

in Portugal gestalten. Schnell war die Frage gestellt,<br />

ob ich nicht Interesse hätte. Ich habe daraufhin<br />

mit dem General Manager des Hauses, Herrn Gillig,<br />

telefoniert. Es herrschte von Anfang an Sympathie.<br />

So bin ich, ohne das Hotel vorher gesehen zu haben,<br />

hergeflogen und habe sofort angefangen zu arbeiten.<br />

Was hat Ihren Kochstil beeinflusst?<br />

Die vielen Stationen in meinem Leben haben meinen<br />

Kochstil sicherlich geprägt. Hier versuche ich<br />

jedoch, so regional wie möglich zu kochen und<br />

vieles am Hotel selbst anzubauen, damit wir keine<br />

Produkte aus dem Ausland kaufen müssen.<br />

Worin unterscheidet sich das hoteleigene Restaurant<br />

Ocean von anderen Restaurants in Portugal?<br />

Der grandiose Ausblick auf die Küste! Ich versuche,<br />

einfach etwas anderes zu machen als die anderen<br />

Köche. Gewiss spielen gute Produkte und guter<br />

Service eine grosse Rolle.<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 99


Kreieren Sie Ihre Speisekarte anhand Ihren Gästen?<br />

Wir versuchen, nicht allzu «fancy» zu sein, denn wir<br />

haben Gäste aus ganz Europa und wir möchten daher<br />

nicht zu stark in eine Richtung tendieren. Jedem<br />

Gast soll das, was er bei uns serviert bekommt, einfach<br />

sehr gut schmecken.<br />

Woher bekommen Sie neue Inspirationen für<br />

Ihre Gourmetkreationen?<br />

Essen gehen, Bücher lesen und Motorrad fahren.<br />

Wenn ich auf dem Motorrad herumfahre, bin ich<br />

völlig frei im Kopf und so entstehen neue Ideen.<br />

Sie versuchen, nur regionawle Produkte zu verwenden.<br />

Haben Sie hierfür enge Kooperationen<br />

mit den ansässigen Bauern?<br />

Als ich hier begonnen habe, kam zwei Mal in der<br />

Woche ein Flieger aus Paris mit französischen Produkten.<br />

Nun arbeiten wir jedoch vermehrt mit den<br />

Bauern aus der Umgebung zusammen und beziehen<br />

von ihnen heimische Produkte. Aus dem hoteleigenen<br />

Land- und Weingut, Herdade dos Grous,<br />

erhalten wir zudem biologisches Fleisch und Gemüse.<br />

Ausserdem ist der Fisch, den wir hier haben,<br />

sensationell. Die einzigen Produkte, die wir noch<br />

aus Frankreich importieren, sind Butter und Gänseleber.<br />

Was bedeuten die zwei Michelin-Sterne für Sie?<br />

Mit den zwei Sternen gehören wir natürlich zur internationalen<br />

Oberliga. Dennoch koche ich jetzt nicht<br />

anders als vorher. Natürlich entwickeln wir uns stetig<br />

weiter, aber wir bleiben unserem Stil treu.<br />

FOOD LOUNGE<br />

100 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Haben Sie im Restaurant Ocean ein bevorzugtes<br />

Gericht?<br />

Nein, hier im Ocean nicht. Mein Lieblingsgericht ist<br />

der Gulasch von meinem Vater.<br />

Die internationale Küche ist in den letzten Jahren<br />

einem stetigen Wandel ausgesetzt. Wie<br />

sehen Sie die Entwicklung des Kochens in der<br />

Zukunft?<br />

Back to basic! Ich denke, dass wir puristischer<br />

werden und dass wir selbst immer mehr anbauen<br />

werden. Wir können die Karotten in 5 Minuten<br />

aus dem Garten holen und die Gäste können die<br />

Kräuter am Tisch abschneiden. Frischer geht’s<br />

einfach nicht. Und diese Frische schmeckt man.<br />

PLACES TO STAY<br />

Portugal von einer seiner schönsten Seiten kann man im Vila<br />

Vita Parc Resort & Spa erleben. Eine luxuriöse Oase des individuellen<br />

Service, in der die Gastfreundschaft und die Kultur des<br />

Landes klare Akzente setzten.<br />

www.vilavitaparc.com<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 101


So schön können<br />

Berge schmecken!<br />

Genuss mit Augen, Nase und Gaumen<br />

Ist die Rede davon, dass man in die Berge zum Geniessen fährt, so ist damit meist<br />

der optische Genuss des Panoramas, vielfach auch der Genuss klarer Luft<br />

und unverbauter Natur, gemeint. In Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol ist der Begriff Genuss<br />

allerdings weiter gefasst und schliesst Gaumenfreuden mit ein, die weit über<br />

die Hütten-Brotzeit hinaus reichen.<br />

AUTOR Lilly Steffen<br />

Unter dem Motto «Sommer. Berge. Attraktionen.»<br />

bietet die beliebteste Familienferienregion<br />

der Alpen auch in diesem Jahr eine<br />

Fülle gastronomischer Erlebnisse, die in den Bergen<br />

stattfinden und mit diesen ursächlich zu tun haben. Ein<br />

Highlight der besonderen Art ist das Programm «Dem<br />

Wilderer auf der Spur», eine Kombination aus Theater<br />

und bodenständigen Gaumenfreuden. Zu Anfang geht<br />

es mit der Gondel bergauf, wobei man schon wundersame<br />

Bewegungen und Personen im Wald beobachten<br />

kann. Oben angekommen folgt ein kleiner Fussmarsch<br />

an weiteren Spielszenen vorbei zum Restaurant Leithe<br />

Wirt. Dort lösen sich die Rätsel in den nächsten Akten<br />

aus dem Wilderer-Stück auf. Ob es ein Happy End gibt,<br />

wird an dieser Stelle nicht verraten. Sicher ist jedoch,<br />

dass beim abschliessenden Buffet mit Wildgerichten<br />

und anderen Genüssen aus der Region die Glückshormone<br />

satt ausgeschüttet werden. Talwärts geht’s mit<br />

einer Fackelwanderung.<br />

Genuss pur!<br />

Man sollte auch nicht versäumen, in der Genussgondel<br />

in den Tag hinein zu frühstücken. Beginn ist um 8.30<br />

Uhr im Panoramarestaurant BergDiamant in Fiss, wo<br />

FOOD LOUNGE<br />

102 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


man mit frisch gepresstem Orangensaft begrüsst wird – weiter geht’s in<br />

der reservierten Frühstücksgondel. Während der zwei Runden, welche die<br />

Gondel über den Berghängen schwebt, werden gebeizter Lachs, Beef Tartar,<br />

Wurst- und Käsevariationen, Eierspeisen nach Wahl und hausgemachte<br />

Brotsorten serviert. Der Abschluss des etwa zweistündigen Frühstücks findet<br />

wieder im BergDiamant statt, wo Süssigkeiten gereicht werden und ein<br />

Geschenk auf die Gäste wartet.<br />

Die Idee von der Bewegung mit Genuss spiegelt sich in der neu inszenierten<br />

Kulinarik-Wanderung wieder. Start der geführten Wanderung ist um<br />

10.30 Uhr in Fiss, wo in der Möseralm Aperitif und Vorspeise des Überraschungsmenüs<br />

zur ersten Stärkung serviert werden. Nach kurzem Fussmarsch<br />

und einer Seilbahnfahrt bis auf 2436 Meter Höhe warten im Panoramarestaurant<br />

BergDiamant Suppe und Hauptspeise. Von dort geht es<br />

nach einem Stopp mit Panoramagenuss am Crystal Cube über den mittleren<br />

Sattelkopf runter zum Restaurant Leithe Wirt. Hier wird man für die kleine<br />

sportliche Anstrengung mit einem köstlichen Nachtisch entschädigt. Das<br />

gesamte Überraschungsmenü wird aus regionalen Produkten hergestellt.<br />

Dank den einheimischen Wanderführern, die die Tour begleiten, sind die<br />

Wegpassagen kurzweilig und informativ – und der ein oder andere Insider-<br />

Tipp wird auch preisgegeben.<br />

Herbstzeitgenuss<br />

Genussherbst ist der Titel einer kulinarischen Reihe mit speziellen, alpinen<br />

Zutaten. Mit einem täglich wechselnden Programm, das alle Sinne<br />

anspricht, wird die Erntezeit, die Zeit der reifen Früchte und der bunten<br />

Farben, kreativ und intensiv gefeiert – Urlaub zum Schmecken, Riechen,<br />

Fühlen und Anfassen. An jedem Tag der Woche steht im «Herbst der Sinne»<br />

vom 14.9. bis 12.10.<strong>2013</strong> ein anderes Schmankerl auf dem Programm.<br />

Showkochen sowie Kochkurse für Gross und Klein ermöglichen einen<br />

Blick über die Schultern der Köche<br />

in den verschiedensten Bergrestaurants.<br />

Dabei wird dabei so manches<br />

«Knödel-Geheimnis» gelüftet …<br />

Noch ein letzter Tipp für Wanderer,<br />

die eine aussergewöhnliche Alternative<br />

zur Rast in einer Berghütte<br />

suchen: Im Crystal Cube am Zwölferkopf,<br />

einem schräg am Hang<br />

stehenden Glaskubus, kann man<br />

sich an der 360 Grad Panoramasicht<br />

nicht nur satt sehen, sondern sich<br />

auch auf feinste Art satt essen. Bis<br />

zu acht Personen können in diesem<br />

Würfel ein fünf Gänge-Menü mit<br />

«typisch Tiroler Gerichten – heiss<br />

und kalt» und natürlich den dazu<br />

passenden Getränken geniessen.<br />

NICE TO KNOW<br />

Einen kompletten Überblick über alle<br />

Sommerveranstaltungen in Serfaus-<br />

Fiss-Ladis findet man unter:<br />

www.serfaus-fiss-ladis.at/de/newsevents/eventkalender<br />

FOOD LOUNGE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 1<strong>03</strong>


AIR, ROAD & SEA<br />

104 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Tatort Flughafen<br />

Der «Dream Airport»<br />

Das Warten am Flughafen auf den internationalen<br />

Flug oder bei Verspätungen kann sich sehr<br />

lange hinziehen. Wie könnte man die Wartezeit<br />

am besten verkürzen?<br />

49 Prozent der Urlauber träumen davon, sich bereits<br />

vor dem Abflug bei einem unterhaltsamen Film zu entspannen.<br />

Auf Platz zwei der Wunsch-Einrichtungen am<br />

Airport landen Schlafkapseln. Diese Möglichkeit bietet<br />

zum Beispiel der Flughafen in Abu Dhabi bereits an: Für<br />

weniger als zehn Euro pro Stunde können Passagiere<br />

ein Schläfchen vor dem Weiterflug einlegen. Die Bronze-Medaille<br />

geht für 32 Prozent der Reisenden an eine<br />

Flughafen-Bibliothek, in der Reisende ihre Urlaubslektüre<br />

ausleihen können. Dies zeigt, dass E-Books im Urlaub<br />

anscheinend keine so grosse Rolle spielen wie im Alltag<br />

– viele haben am Strand noch gerne richtiges Papier in<br />

der Hand. Auch eine Grünanlage im Freien (31 Prozent)<br />

und ein Beachclub (12 Prozent) gehören laut «Skyscanner»–<br />

Umfrage zu einem perfekten Flughafen dazu.<br />

Schminktisch vs. Golfen<br />

Während sich beide Geschlechter beim Kino noch einig<br />

waren, sehnt sich fast die Hälfte der Frauen nach Schminkbereichen<br />

mit kostenlosen Kosmetikprodukten – wo hingegen<br />

nur 14 Prozent der Männer dies genauso sehen.<br />

Ein persönlicher Einkaufsberater gehört ebenfalls zu den<br />

Wünschen der weiblichen Passagiere. Die männlichen Umfrageteilnehmer<br />

würden hingegen mehr Aktivangebote am<br />

Flughafen begrüssen, wie zum Beispiel ein Schwimmbad,<br />

einen kostenlosen Fahrradverleih oder einen Übungsbereich<br />

für den perfekten Golfschwung.<br />

Der Internationale Changi Airport in Singapur ist sicherlich<br />

Vorreiter, was Traum-Flughafen-Einrichtungen<br />

betrifft: Vom 24-Stunden-Fitness-Center über<br />

kostenlose Fussmassagen bis zum Swimming-Pool auf<br />

der Dachterrasse bietet der Flughafen mehr Services<br />

als manches Hotel. Aber andere Flughäfen ziehen nach:<br />

München bietet zum Beispiel als erster deutscher Flughafen<br />

eine Minigolfanlage.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 105


Bei dem piepts wohl?!<br />

Doch trotz den Bemühungen der Flughäfen sind viele<br />

Passagiere schon vor dem Abheben gestresst und genervt.<br />

Denn bevor Entspannung im Urlaub ansteht, gilt es die Sicherheitskontrollen<br />

am Flughafen zu überstehen. Für viele<br />

sind diese echte Aufreger, wie aktuelle Umfragen von TripAdvisor<br />

® zeigen. Die mehrfachen Sicherheitskontrollen<br />

am Airport gehören für knapp ein Drittel aller Reisenden<br />

zu den nervigsten Momenten bei Flugreisen. Die langen<br />

Warteschlangen an den Security-Checks sorgen sogar bei<br />

noch mehr Reisenden für Unmut (43 Prozent) als die Kontrollen<br />

selber. Das wissen auch die Verantwortlichen und<br />

sind ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten die<br />

Checks zu verbessern und (zeit)effizienter zu gestalten,<br />

zum Beispiel durch den Einsatz von Körper-Scannern.<br />

So testen einige Flughäfen seit kurzem «Nacktscanner».<br />

Doch wie beliebt sind diese Sicherheitsmassnahmen?<br />

Ziemlich entspannt geht knapp die Hälfte der 2 375 befragten<br />

Reisenden mit den Nacktscannern um. Wenn es<br />

der Sicherheit dient, stören die Geräte 48 Prozent der Befragten<br />

nicht. Eine eher resignierte Haltung zum Thema<br />

weist rund ein Viertel (22 Prozent) der Teilnehmer auf, sie<br />

empfinden die aktuellen Kontrollmechanismen auch nicht<br />

als angenehmer. Apropos derzeitige Sicherheitsstandards:<br />

30 Prozent halten diese für absolut ausreichend, was in ihren<br />

Augen Nacktscanner obsolet macht.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

TIPPS UND TRICKS<br />

Sechs stressfreie Wege ins Flugzeug:<br />

Bereits am Vorabend die grössten Stressfallen vermeiden: Online einchecken, Sitzplatz buchen, Bordkarte ausdrucken:<br />

– Sich wenige Stunden vor Abflug auf der Homepage des Flughafens über eventuelle Verspätungen und Abflug-<br />

Gate beziehungsweise Terminal informieren<br />

– Genug Zeit für den Weg zum Flughafen einplanen – besonders bei Reisen mit Kindern<br />

– Lange Warteschlangen am Schalter durch den Quick Check-in/Self Check-In am Automaten umgehen<br />

– Auf die Sicherheitsbestimmungen achten: Vor Abflug Gepäck auf Flüssigkeiten sowie spitze Gegenstände überprüfen,<br />

metallhaltige Kleidungsstücke oder Accessoires vermeiden, Plastiktüten für Flüssigkeiten im Handgepäck vorbereiten<br />

– Wichtige Dokumente und Unterlagen, wie Reisepass und Bordkarte, immer griffbereit bei sich tragen<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

106 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Für mein romantisches Rendezvous:<br />

Pop und klassische Liebeslieder<br />

Für mein Couture Einkaufserlebnis:<br />

Die neuesten Kollektionen vom Laufsteg<br />

Musik- und Visuellunterhaltung<br />

für jede Stimmung.<br />

Ich bin nicht die gleiche Person bei jedem<br />

Flug. Meine Welt ist luxuriös und ich lebe<br />

meine Stimmungswechsel. Eine persönliche<br />

Begleitung durch das Check-in und Passkontrolle<br />

an Bangkoks Flughafen Suvarnabhumi<br />

geniesse ich immer, auch werde ich dort mit<br />

einer Spa-Behandlung verwöhnt. An Bord,<br />

eine erlesene Gourmetselektion, Privatsphäre-<br />

Optionen mit dem zum bequemen Bett<br />

wandelbaren Sitz und immer neuesten Unterhaltungsprogramm,<br />

was möchte ich heute?<br />

Das muss ich jetzt noch nicht entscheiden. Am<br />

Board der Royal First Klasse wähle ich, was<br />

und wann ich will. Ich fliege THAI.<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

Information und Reservation: T 044 215 65 00, www.thaiair.ch,<br />

reservation@thaiair.ch oder in jedem Reisebüro.<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 107


Asiatische<br />

Freundlichkeit<br />

Bereits das Einsteigen ins Flugzeug und die persönliche<br />

Begrüssung durch die adrett gekleideten Flight Attendants<br />

der Thai International Airways ist erfrischend anders. Das<br />

traditionelle Outfit lässt farblich wie modisch die ganze<br />

Vielfalt Thailands erahnen und hebt sich nicht nur dadurch<br />

von allen anderen Fluggesellschaften ab. Da fühlt man<br />

sich vom ersten Moment an willkommen an Bord.<br />

Service<br />

als Tugend<br />

AUTOR Stephan Balle<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

108 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Wie uns Chutima Keansuntia erklärt, kann<br />

jede weibliche Flugbegleiterin die Farbe<br />

und den Schnitt der traditionellen Uniform<br />

selbst auswählen, was wiederum die Individualität jeder<br />

einzelnen Mitarbeiterin hervorhebt. Als Gast fühlt<br />

man von Beginn an die Herzlichkeit und Verbundenheit<br />

der Flight Attendants zu ihrem Land und ihrer Airline.<br />

Das äussert sich auch im Umgang mit den Passagieren<br />

und der täglichen Routinearbeit. Denn was zählt schon<br />

ein professioneller Service während eines Fluges, wenn<br />

die Professionalität nicht mit einer ehrlichen Dienstleistungsbereitschaft<br />

gepaart ist?<br />

Als Botschafter Thailands in der Luft<br />

Innerhalb einer Kabinenbesatzung gibt es eine strikte<br />

Arbeitsaufteilung. In den Galleys, den Flugzeugküchen,<br />

arbeiten ausschliesslich männliche Flight Attendants,<br />

die alle Serviceprozesse sektionsweise steuern.<br />

Adisak Thuedkiatissak ist in seiner Funktion als Inflight<br />

Manager für das Wohl der Gäste verantwortlich.<br />

Er kommt regelrecht ins Schwärmen, wenn er von<br />

neuen, zukünftigen Kabinenprodukten spricht, welche<br />

er uns via persönlichem Smartphone sogleich bildlich<br />

vorführt. Auch nach 32 Jahren hört man seine Begeisterung<br />

für den Beruf als Flugbegleiter bei jedem Satz<br />

heraus. Er kennt sich in allen der von der Thai International<br />

Airways über die letzten Jahrzehnte genutzten<br />

Flugzeugtypen bestens aus. Seine Augen beginnen zu<br />

strahlen, als er von seinen ersten Erfahrungen mit einer<br />

DC-8 spricht, einem der ersten Düsenjets, mit denen<br />

Fluggesellschaften Interkontinentalflüge durchführen<br />

konnten. Ein Mitarbeiter, der sein ganzes Herzblut dem<br />

Service am Kunden verschrieben hat.<br />

Mit fünf Jahren Erfahrung ist Apirapat Sititsarn eines<br />

der jüngsten Crewmitglieder an Bord unseres Royal<br />

Orchid-Service von Zürich nach Bangkok. Auch bei<br />

ihr spürt man, dass es noch heute ein grosses Privileg<br />

ist, diesen Beruf ausüben zu dürfen. Sie versteht sich<br />

als «Botschafterin», die den Passagieren aus aller Welt<br />

einen Teil der thailändischen Kultur näherbringen darf.<br />

Ein regelmässiges Training der Flugrettungsübungen<br />

und das ständige Erneuern der Servicetrends gewährleisten,<br />

dass jeder Flight Attendant dauerhaft fit für seine<br />

tägliche Arbeit ist. Natürlich gehören nebst den angeflogenen<br />

Destinationen immer auch neue Erkundungen<br />

örtlicher Sehenswürdigkeiten und das Geniessen der<br />

ortstypischen Spezialitäten zum Repertoire. Da stehen<br />

im Gegensatz zur sonst traditionell eher schärferen,<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 109


AIR, ROAD & SEA<br />

110 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


asiatischen Küche auch mal Ausflüge in die Schweizer Küche<br />

(zum Beispiel ein Käse-Fondue) auf dem Programm.<br />

Service über den Wolken<br />

Erst mit fünf Jahren Berufserfahrung werden die Flight<br />

Attendants für den anspruchsvolleren Service in der<br />

Royal Silk-Class (Businessklasse) geschult, um dann<br />

auch dort ihre Kunden verwöhnen zu können. Sieben<br />

Jahre vergehen, bis Passagiere in der Royal First-Class<br />

bedient werden dürfen. Die nötigen Qualifikationen<br />

werden in umfangreichen Schulungen erworben. Die<br />

Veränderungen in der Luftfahrt der letzten Jahre sind<br />

an den thailändischen Flight Attendants aber auch nicht<br />

spurlos vorbeigezogen. So sind die meisten Aufenthalte<br />

an den ausländischen Zieldestinationen auf ein Minimum<br />

an Zeit reduziert worden.<br />

Wir persönlich freuten uns über einige gute Tipps, was<br />

unseren Aufenthalt in Bangkok betraf. So erhielten wir<br />

kompetente Antworten auf Fragen wie: «Wo können wir<br />

besonders authentisch essen? Welche Sehenswürdigkeit<br />

gilt es, zu entdecken?» Bei Vielfliegern, wie den Besatzungsmitgliedern<br />

von Thai International Airways, kann<br />

man immer wieder besondere Highlights erfahren.<br />

Jeder Flugbegleiter hat ein bevorzugtes Arbeitsumfeld<br />

an Bord eines jeden Flugzeugtyps. So ist, wie bei allen<br />

Airlines, die Besatzung nicht für alle Flugzeugtypen<br />

geschult und zugelassen. Bei einer solch grossen Flotte<br />

verschiedenster Flugzeugtypen ist es nicht so einfach,<br />

immer den Überblick zu behalten. Generell werden<br />

Veränderungen im Team gut aufgenommen und jeder<br />

gibt sein Bestes, um auch mit der neuen Ausgangslage<br />

Positives bewerkstelligen zu können.<br />

Kinder haben in der thailändischen Kultur einen besonderen<br />

Stellenwert. Dadurch ist es nicht verwunderlich,<br />

dass ihnen an Bord von Thai International Airways eine<br />

besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. Jeder Wunsch<br />

wird dem Kunden, ob gross oder klein, von den Augen<br />

abgelesen. Getreu der thailändischen Gastfreundschaft<br />

wird von Beginn an ein nahtloser Service geboten,<br />

der sich in kleinen Dingen vom Service anderer Fluggesellschaften<br />

abhebt. So wird jeder Flug zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis und die sprichwörtliche Vorzüglichkeit<br />

verleiht dem Aufenthalt an Bord einen einzigartigen<br />

Charme, von dem man auch Wochen später<br />

noch gern träumt.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 111


Andere Länder,<br />

andere Zeichen<br />

An Vertraute Zeichen können in anderen Ländern eine völlig<br />

andere Bedeutung haben oder das Gegenüber sogar beleidigen.<br />

dere Länder, andere Zeichen<br />

TEXT widmu.de<br />

Augen auf bei der Zeichensprache! Im Ausland lauert auch das ein oder andere Fettnäpfchen.<br />

Neben unzureichenden Sprachkenntnissen führt vor allem der falsche Einsatz von Gesten und<br />

Handzeichen oft zu interkulturellen Missverständnissen.<br />

Viel Spielraum für gewundene Finger<br />

Wer Zeige- und Mittelfinger kreuzt, wünscht dem Gegenüber<br />

in Brasilien und Kanada viel Glück. Im Reich der Mitte steht<br />

das Symbol dagegen für die Zahl Zehn. Ganz anders sieht es<br />

in Deutschland, Schweden, in der Schweiz oder in Spanien aus.<br />

Denn wer hier hinter seinem Rücken die Finger kreuzt, signalisiert<br />

eine vorsätzliche Lüge.<br />

Der verfängliche Daumen<br />

Das Ausstrecken des dicksten Fingers unserer<br />

Hand – ganz im Sinne von «Daumen hoch!» – ist<br />

hierzulande positiv besetzt und gilt als Zeichen der Zustimmung<br />

und des Lobes. Ganz anders in fernen Ländern: Im Orient<br />

sollte der Urlauber den Daumen lieber überhaupt nicht strecken,<br />

in der Türkei symbolisiert er sogar die Einladung zu sexuellen<br />

Praktiken. Wer mit dem Daumen die Zahl Eins anzeigen möchte,<br />

dürfte in Asien für Verwirrung sorgen, denn in Japan steht er für<br />

die Zahl Fünf, in Indonesien sogar für die Sechs.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

112 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Zwei Bier oder Victory<br />

Zwei Finger, die ein V bilden: Auch diese Geste übersetzen<br />

wir gerne mit «Bitte noch zwei Bier!». Bei Japanern darf sie<br />

bekanntermassen auf keinem Urlaubsfoto fehlen, denn sie signalisiert<br />

Glück und Wohlbefinden in diesem Moment. Für<br />

Franzosen bedeutet das V hingegen Victoire, also Sieg. Dies<br />

alles gilt, sofern die Handfläche nach aussen zeigt. Ist sie nach<br />

innen gedreht, ergibt sich ein komplett neuer Katalog an Deutungsmöglichkeiten.<br />

Die Zahl Zwei in den USA ist dabei noch<br />

die Harmloseste. In Australien, Malta, England oder Neuseeland<br />

entspricht die Geste nämlich unserem hiesigen Stinkefinger.<br />

Heavy Metal-Gruss oder betrogener Ehemann<br />

Sehr unterschiedlich sind auch die Deutungsarten,<br />

wenn jemand Zeige- und kleinen Finger abspreizt.<br />

Im Baltikum und in Südeuropa will die<br />

Geste zum Beispiel ausdrücken,<br />

dass jemand gehörnt, also betrogen<br />

wurde. In den USA heisst<br />

das Zeichen aber, dass man jemanden<br />

liebt. Dazu sollte allerdings<br />

auch der Daumen abgespreizt werden.<br />

In Argentinien will man sich mit der<br />

Geste eher gegen Unheil wehren und<br />

bei uns sowie in den USA bekennen sich<br />

Heavy Metal-Fans auf diese Weise zu ihrer<br />

Lieblings-Musik.<br />

Kleiner Finger – grosse Wirkung<br />

Der kleinste unserer Finger<br />

bietet ebenfalls viel Spielraum<br />

für Interpretation.<br />

Auf Bali steht er generell<br />

für etwas Schlechtes, Japaner<br />

nutzen ihn als Symbol<br />

für eine Frau und in Südamerika<br />

bedeutet der kleine Finger<br />

«dünn». In vielen Mittelmeerländern<br />

steht der kleine Finger eher<br />

für ein winziges Geschlechtsorgan<br />

des Mannes.<br />

Ein Fingerkreis auf Abwegen<br />

Wer hierzulande Zeigefinger und Daumen zu einem Kreis formt, möchte<br />

damit sagen, dass er etwas gut findet oder ihm das Essen vorzüglich<br />

mundet. Auch in der Tauchersprache bedeutet das Zeichen, dass alles in<br />

bester Ordnung ist. Vermeiden sollten Urlauber es jedoch im Süden Europas,<br />

in Brasilien oder in Russland: Ähnlich wie das Strecken des Daumens<br />

gilt es dort als beleidigend. In Japan ist der Fingerkreis Sinnbild für Geld, der<br />

Italiener drückt damit fehlendes Verständnis aus und in Belgien wiederum<br />

symbolisiert die Geste eine Null – also, dass etwas wertlos oder nichtig ist.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 113


«First Class»<br />

der Weltmeere<br />

Die schönsten Reisen beginnen häufig mit einer Suche.<br />

Der Suche nach der faszinierendsten Destination, dem<br />

richtigen Transportmittel, der passenden Unterkunft.<br />

Mit einem Kreuzfahrtschiff die Welt zu bereisen, zählt zu<br />

den angenehmsten und interessantesten Reiseformen<br />

überhaupt. Sie ermöglicht, fast täglich in einem anderen<br />

Hafen aufzuwachen und so neue Welten zu erforschen.<br />

Und all dies in einer komfortablen Umgebung und ohne<br />

lästiges Kofferpacken.<br />

Extravaganza<br />

auf hoher See!<br />

AUTOR Sabrina Landi<br />

Noch bequemer und exklusiver wird die Schiffsreise in einer grandiosen<br />

Suite. Viel Platz zum Wohlfühlen, erstklassiger persönlicher<br />

Butler-Service rund um die Uhr, kulinarische Genüsse im<br />

Lieblingsrestaurant oder relaxen auf der eigenen Terrasse mit Whirlpool<br />

sind die perfekten Voraussetzungen für Ihre exklusive Auszeit auf See!<br />

Imagine stellt Ihnen einige einzigartige Schiffssuiten vor.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

114 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Owner’s Suite<br />

Celebrity Cruises: «Reflection Suite»<br />

Mit frischen Ideen und modernem Lifestyle sorgt Celebrity<br />

Cruises immer wieder für überraschende Innovationen<br />

und setzt neue Massstäbe im Bereich der Premium-<br />

Kreuzfahrten. So auch auf dem jüngsten Flottenmitglied<br />

der «Celebrity Reflection». Das erfolgreiche Konzept<br />

ihrer Schwesterschiffe wurde auf der «Celebrity Reflection»<br />

weiter perfektioniert. Als herausragende Neuheit hat<br />

die Reederei an der Aussenwand auf Deck 14 eine vollkommen<br />

verglaste Dusche angebaut, welche das Gefühl<br />

vermittelt, beim Duschen über dem Meer zu schweben.<br />

Dennoch ist sie von aussen nicht einsehbar. Eine neue<br />

Technologie stellt die Glaswände per Knopfdruck von<br />

durchsichtig auf lichtdurchlässig. Beim Betreten der Dusche<br />

sorgt ein Sensor dafür, dass in der Automatik-Einstellung<br />

die Verglasung direkt in den Modus licht-, aber nicht<br />

blickdurchlässig wechselt. Die schwebende Dusche ist Bestandteil<br />

der neuen und einzigartigen «Reflection Suite»:<br />

Diese Suite bietet für bis zu sechs Personen ein völlig neues<br />

Raumgefühl auf 147 m 2 und dank der Eckposition eine<br />

besonders beeindruckende Aussicht. Zwei Schlafzimmer,<br />

ein Wohnzimmer sowie ein 17 m 2 grosser Balkon mit<br />

Badewanne und Regendusche im Freien sind Ausdruck<br />

von «Modern Luxury». Unter diesem Motto fasst Celebrity<br />

Cruises all das zusammen, was die Premium-Kreuzfahrtmarke<br />

ausmacht. Hierzu zählen modernes Design,<br />

frischer Lifestyle und überraschende Innovationen. Mit<br />

der schwebenden Dusche auf der «Celebrity Reflection»<br />

gelingt dies auf eindrucksvolle Weise.<br />

Silversea: «Owner’s Suite»<br />

Familie Lefebvre aus Rom gründete vor beinahe<br />

zwanzig Jahren eine kleine Kreuzfahrtgesellschaft,<br />

die sich auf luxuriöses Reisen im europäischen Stil<br />

spezialisierte. Für Silversea Cruises gelten die Werte<br />

von damals nach wie vor und dies bereits in der zweiten<br />

Familiengeneration: exquisite Reiseziele, Individualität,<br />

kulinarische Erlebnisse der Extraklasse und<br />

ein hoher Anspruch an erstklassigem Service. Silversea<br />

verfügt an Bord ihrer Schiffe ausschliesslich über<br />

Suiten, wobei auf der «Silver Spirit» die geräumigsten<br />

der ganzen Flotte zu finden sind. Jede ist ein aufwendig<br />

gestalteter Rückzugsort mit Meerblick und 95 Prozent<br />

der Suiten verfügen über eine private Teak-Veranda.<br />

Die «Owner’s Suite» ist mit bis zu 150 m 2 , davon 18 m 2<br />

Veranda, die grösste Suite an Bord und kann wahlweise<br />

mit einem oder zwei Schlafzimmern gebucht<br />

werden. Die Innenausstattung spiegelt das Ambiente<br />

des anspruchsvollen 1930er Art Deco wider, natürlich<br />

nicht ohne über die neuesten Innovationen und<br />

maritimen Spitzentechnologien zu verfügen. Neben<br />

ihrem unverwechselbaren Luxus und Lifestyle, gewinnt<br />

die «Silver Spirit» die maximal 540 Gäste an<br />

Bord mit einer grossen Auswahl an Restaurants, einem<br />

grosszügigen Spa-Bereich und vielen weiteren<br />

Annehmlichkeiten für sich. Silversea Cruises verführt<br />

alle Sinne mit gehobenen All-Inclusive-Vorteilen<br />

und bietet ein Meer an Möglichkeiten – an Bord<br />

und an Land.<br />

Reflection Suite<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 115


The Haven Garden Villa<br />

Seabourn: «Wintergarten-Suiten»<br />

Ein Seabourn Schiff ist wie ein privater Club. Einladende und weitläufige<br />

Decks sowie eine luxuriöse, aber entspannte Atmosphäre heissen die Gäste<br />

an Bord der «Seabourn Odyssey», «Seabourn Sojourn» und «Seabourn<br />

Quest» herzlich willkommen. Die drei baugleichen Schiffe wurden zwischen<br />

2009 und 2011 in Dienst gestellt und verfügen über 225 Suiten – davon 199<br />

mit eigener Veranda. Das Highlight der luxuriösen Unterkünfte bilden die<br />

bis zu 130 m 2 grossen «Wintergarten-Suiten», die unter anderem ein privates<br />

verglastes Solarium mit Badewanne und Liege umfassen. Der Gast kann<br />

zwischen einer «Grossen Wintergarten-Suite» mit zwei Schlafzimmer oder<br />

einer «Wintergarten-Suite» mit einem Schlafzimmer wählen. Die dazugehörige<br />

Veranda, die sich über die Schiffslinie nach aussen erstreckt, bietet einen<br />

wunderschönen Ausblick entlang der Schiffsseite. Getreu der Seabourn-Tradition<br />

laden an Bord immer auch eine Vielzahl preisgekrönter Restaurants<br />

ein, wobei niemals ein Aufpreis anfällt. In warmen Gewässern freuen sich die<br />

Gäste auf das beliebte «Caviar in<br />

the Surf»-Strandbarbecue. Für das<br />

persönliche Wohlfühlprogramm<br />

lädt der über 1000 m 2 grosse Spa-<br />

Bereich ein, welcher sich über zwei<br />

Decks erstreckt und auch über eine<br />

private Spa-Villa verfügt. Einfach<br />

zurücklehnen, sich an den kleinen<br />

Details erfreuen und vom persönlichen<br />

Steward mit unaufdringlichem,<br />

aber aufmerksamen Service<br />

verwöhnen lassen! Denn Seabourn<br />

bedeutet Eleganz auf See, neu definiert<br />

und Alles-Inklusive!<br />

Wintergarten-Suite<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

116 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Norwegian Cruise Line: «The Haven Garden Villen»<br />

«The Haven» by Norwegian ist eine private Oase, die die luxuriösesten<br />

und grössten Wohnträume auf den obersten Decks einiger Schiffe von<br />

Norwegian Cruise Line beherbergt – ein sogenannter Schiff-im-Schiff-<br />

Suitenkomplex. Imposant und bis ins kleinste Detail exklusiv, präsentieren<br />

sich die «Garden Villen» als Teil davon. Alle Suiten-Gäste kommen<br />

in den Genuss von exquisiten Extras und aufmerksamen Details, aber die<br />

«Garden Villen» auf der «N. Gem», «N. Pearl», «N. Jade» und «N. Jewel»<br />

bieten den Gästen besonders viel Freiraum. Bis zu 454 m 2 , verteilt auf drei<br />

elegante Schlafzimmer mit drei edlen Marmorbädern, einem grosszügigen<br />

Wohnzimmer mit Piano und einem privaten Aussenbereich mit Terrasse,<br />

Essbereich, Whirlpool und Sonnendeck, stehen für bis zu acht Personen<br />

zur Verfügung. Inmitten des «The Haven» befindet sich zudem ein nur mit<br />

spezieller Schlüsselkarte zugänglicher privater Bereich: «The Haven Courtyard».<br />

Hier können die Gäste ihre Tage auf See ungestört verbringen, nach<br />

Herzenslust entspannen und sich verwöhnen lassen. Der Innenhof beherbergt<br />

einen Pool, Sonnenliegen, bequeme Lounges, einen Whirlpool, eine<br />

Sauna und einen kleinen Fitnessraum. Selbstverständlich steht die Welt von<br />

Freestyle Cruising ® by Norwegian Cruise Line mit unzähligen Essens-,<br />

Unterhaltungs-, Wellness- und Sport-Möglichkeiten an Bord eines jeden<br />

Schiffes offen. So kombiniert man das Beste aus beiden Welten – die unendlichen<br />

Möglichkeiten an Bord eines veritablen Resorts auf See sowie die<br />

private Atmosphäre eines exklusiven Suitenbereichs.<br />

Wohin Sie Ihre Reise auch führt, unsere<br />

Kreuzfahrtenspezialisten finden die<br />

perfekte Suite – ganz nach Ihrem Gusto!<br />

Ihr schwimmendes Domizil begleitet<br />

Sie zu den schönsten Zielen der Welt.<br />

Owner’s Suite<br />

cruiseline.ch<br />

Ihr Kompass<br />

auf See!<br />

Wolfbachstrasse 39 | 8<strong>03</strong>2 Zürich<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

T: 044 254 24 14 | www.cruiseline.ch<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 117


Owner Suite<br />

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten: «Owner Suite»<br />

Als Neubau und als zweites Flaggschiff von Hapag-<br />

Lloyd Kreuzfahrten hat die «EUROPA 2» im Mai <strong>2013</strong><br />

Kurs auf die schönsten Reiseziele der Welt genommen.<br />

Das Gestaltungskonzept folgt aktuellen Designtrends<br />

und ist eine gelungene Mischung aus leger-stilvollem<br />

Ambiente und modernster Technologie. Eine lockere<br />

Atmosphäre und moderner Lifestyle bestimmen das<br />

Bordleben. Viel Raum pro Gast – wie kaum ein anderes<br />

Schiff –, die exzellente Ausstattung und das luxuriöse<br />

Wohngefühl sind nebst der kulinarischen Vielfalt<br />

und der ausgezeichneten Küche nur einige der vielen<br />

Annehmlichkeiten an Bord der «EUROPA 2». Das luxuriöse<br />

Schiff verfügt ausschliesslich über Suiten mit<br />

privater Veranda – zwischen 35 und 114 m 2 gross, inklusive<br />

Veranda – welche mit viel Liebe zum Detail<br />

und edlen Materialien eingerichtet wurden. Die «Owner<br />

Suite» ist dabei weit mehr als die grösste Suite an<br />

Bord – sie ist ein erlesenes Domizil auf allerhöchstem<br />

Niveau mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten und<br />

exklusiven Serviceprivilegien. Und das dazugehörige<br />

elegante Bad mit Dampfsauna, Whirlpool, Daybed,<br />

TV und Panoramablick glänzt als Ihr persönliches,<br />

kleines Wellnesscenter an Bord. Die geringe Passagierzahl<br />

von maximal 516 Gästen und die aufmerksame<br />

deutsch- und englischsprachige Hotelcrew sorgen<br />

dafür, dass Exklusivität und Erholung vom ersten Moment<br />

an garantiert sind. Das ist die neue Art, Luxus<br />

entspannt zu geniessen!<br />

Weitere Informationen und Buchungen:<br />

www.cruiseline.ch<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

118 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


DIE GROSSE FREIHEIT:<br />

Flexibel wie eine<br />

Yacht. Entspannt<br />

wie ein Resort.<br />

An Bord erwarten Sie ausschliesslich<br />

Suiten mit Veranda und Meerblick,<br />

ein Reise Concierge Service und<br />

ein 1.000 m 2 Spa und Fitnessbereich.<br />

Jetzt<br />

reservieren*<br />

* In Ihrem Reisebüro oder unter www.mseuropa2.ch<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 119


In der<br />

kanadischen<br />

Hudson Bay<br />

Eine dreiwöchige Expeditionskreuzfahrt ab<br />

Kangerlussuaq in der kanadischen Arktis bis<br />

nach Churchill und entlang der grönländischen<br />

Westküste bis hoch nach Siorapaluk.<br />

Unterwegs<br />

zu den<br />

Belugawalen<br />

AUTOR Esther Kunz<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

120 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 121


Drei Seetage liegen seit<br />

dem Ablegen im grönländischen<br />

Nuuk hinter uns.<br />

Rundum seitdem nur Wasser. Nebel,<br />

Regen, hoher Seegang mit Windstärke<br />

8 werden von kurze sonnige<br />

Abschnitte abgelöst. Ein dramatischer<br />

Sonnenuntergang um 23 Uhr<br />

entschädigt uns für die Unbill des<br />

Wetters. Erst am dritten Seetag ist<br />

ein begrenztes Sonnentanken an<br />

Deck möglich, doch Langeweile<br />

kommt nie auf. Den Passagieren<br />

steht an Bord eine breit angelegte<br />

Bibliothek zur Verfügung, vier<br />

Lektoren, Spezialisten auf ihrem<br />

Fachgebiet, halten auf diese Reise<br />

abgestimmte Themen-Vorträge,<br />

so über Grönland, seine Geologie,<br />

Gletscher und Eisberge, Fauna und<br />

Flora in der sommerlichen Arktis<br />

und natürlich über die Wale, die wir<br />

anzutreffen hoffen …<br />

Die Eisbärenhauptstadt<br />

Nach der Durchfahrt der Hudson<br />

Strait navigiert die MS Hanseatic in<br />

der immensen Hudson Bay. Kaum<br />

vorstellbar, dass sie noch anfangs<br />

Juni, also vor sechs Wochen, eisbedeckt<br />

und ein beliebter Tummelplatz<br />

der Eisbären war. Am nächsten Vormittag<br />

taucht Bug voraus zwischen<br />

Hudson Bay und Churchill River<br />

eine flache Halbinsel auf. Wir nähern<br />

uns Churchill (Manitoba),<br />

der Siedlung mit dem Spitznamen<br />

«Eisbärenhauptstadt». Mächtige<br />

Getreidesilos streben dem Himmel<br />

entgegen, denn hier endet die in<br />

Winnipeg beginnende Eisenbahnstrecke,<br />

auf der jährlich 250’000<br />

Tonnen des in den Prärieprovinzen<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

122 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Kanadas angebauten Getreides umgeschlagen und verschifft<br />

werden. Eine Verbindungsstrasse existiert nicht.<br />

Es ist Mittag, als die MS Hanseatic hier festmacht. Neugierig<br />

wird das Anlegemanöver von den Einheimischen<br />

beobachtet, denn ausser kleinen Expeditionsschiffen<br />

wie der MS Hanseatic und der MS Bremen verirren sich<br />

kaum je Cruiseliner in diese Abgeschiedenheit.<br />

und Teil einer Schule von mehreren hundert hungrigen<br />

Tieren sind.<br />

Ausser unsern Walexperten weiss jedoch niemand, dass<br />

noch ein anderer Grund die Weisswale in diese Flussmündung<br />

treibt. Belugas wechseln jedes Jahr ihr Kleid<br />

und finden hier scharfkantige Felsen, um daran ihre Haut<br />

von den sich festgesetzten Algen zu befreien.<br />

Während die Zodiacs vorbereitet und zu Wasser<br />

gelassen werden, informiert an Bord der einheimische<br />

Walexperte Mike Macrito über<br />

die Anatomie und das Verhalten der<br />

Belugas, die sich gegenwärtig in grosser<br />

Zahl im Mündungsbereich des<br />

Churchill River aufhalten sollen.<br />

Im arktischen Sommer sei das für<br />

sie ein idealer, fischreicher<br />

Futterplatz, zumal sie in<br />

Familienverbänden mit<br />

ihrem Nachwuchs leben<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 123


Auf «Du und Du» mit den Weisswalen, den<br />

Belugas<br />

Auf geht’s nun zum Rendez-Vous mit den Belugas! Acht<br />

bis zehn Passagiere finden in einem Schlauchboot Platz,<br />

bekleidet mit den warmen roten Expeditionsparkas der<br />

Hanseatic. Darüber trägt jeder vorschriftgemäss die<br />

Schwimmweste.<br />

Bald sieht das Mündungsgebiet des Churchill<br />

River einer Landkarte mit roten Inseln<br />

ähnlich, als plötzlich weisse Punkte<br />

auftauchen, um gleich wieder zu verschwinden.<br />

«Belugas», schreit Benjamin<br />

in unserem Zodiac, ein 11jähriger<br />

Junge vom Zürichsee. Der Jüngste hat<br />

Argusaugen. In der Tat tauchen weisse<br />

Rücken auf, zwei, drei hintereinander<br />

wie in einem Reigen.<br />

Einmal hier, einmal dort, es<br />

werden immer mehr. Sie<br />

nähern sich neugierig<br />

den Schlauchbooten.<br />

Voraus, achteraus,<br />

an Backbord,<br />

an Steuerbord<br />

und sogar unter den<br />

Booten sind sie zu sehen.<br />

Wasserfontänen schiessen<br />

in die Höhe. Wir können ihr<br />

Blasen, sogar ihr Pfeifen hören. Eine<br />

Gruppe taucht unter unserem Boot hindurch und<br />

versetzt uns in helle Begeisterung. Eine ganze Schule,<br />

Hunderte an der Zahl, halten sich in Familienverbänden<br />

heute Nachmittag hier im Mündungsbereich des<br />

Churchill River auf und tummeln sich um unsere<br />

Schlauchboote. Sie kommen immer näher, werden<br />

zutraulicher. Der eine schwimmt knapp unter<br />

der Wasseroberfläche, so dass der ganze<br />

Körper samt Fluke zu sehen ist. Er hat<br />

keine Rückenfinne wie andere Wale.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

124 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Plötzlich nähern sich zwei Alttiere und strecken senkrecht<br />

Kopf und Oberkörper aus dem Wasser, uns neugierig<br />

aus ihren winzigen Äuglein anguckend. Da kennt<br />

unsere Begeisterung keine Grenzen mehr. «So was gibt<br />

es sonst nur im Film», meint unser Expeditionsleiter<br />

David. Die Weisswale können nämlich den Kopf drehen<br />

wie die Flussdelphine und sind ebenso neugierig und<br />

menschenfreundlich. Charakteristisch ist ihr Kopf mit<br />

der Melone, die an eine Mütze erinnert.<br />

Immer wieder tauchen schneeweisse Mütter mit ihren<br />

noch grau gefärbten Jungtieren auf. Die Weibchen leben<br />

mit ihnen zusammen, die Männchen hingegen von<br />

ihnen getrennt.<br />

Weisswale, die Kanarienvögel der Meere<br />

«Wie erkennen die Jungen ihre Mütter?», möchten wir<br />

gerne wissen. «Jede Mutter hat ihren eigenen Pfiff, an<br />

dem sie von ihrem Jungen erkannt wird.» Und diese<br />

Stimmenvielfalt sollen wir zu hören bekommen. Der<br />

Chief ruft alle Zodiacs zusammen. Mit Hilfe gekreuzter<br />

Paddel liegen wir wie eine Armada Seite an Seite.<br />

Mike Macrito und Andrea halten ihre mitgebrachten<br />

Unterwasser-Mikrophone ins Wasser, um uns an der<br />

Konversation der Belugas teilnehmen zu lassen. Was<br />

wir da hören, lässt uns den Atem anhalten. Der Walgesang<br />

unter unsern Booten ist einem Sphärengesang ähnlich.<br />

Man wird des Zuhörens nicht müde! Die Belugas<br />

werden deshalb auch Kanarienvögel der See genannt,<br />

da sie über ein grosses Repertoire an Tönen verfügen.<br />

Sie pfeifen, quietschen, brummen, singen. Ein unvergessliches<br />

Erlebnis.<br />

Warum die verschiedenen Farben? Die weisse Farbe<br />

dient der Tarnung, da diese Wale vorwiegend am Rande<br />

des Packeises leben. Die Jungen werden braun geboren<br />

und werden im Laufe von fünf Jahren weiss. So können<br />

wir in etwa das Alter dieser faszinierenden Meeressäuger<br />

erraten. Nie wieder werde ich diesen Ausflug mit<br />

den schiffseigenen Zodiacs vergessen.<br />

AIR, ROAD & SEA<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 125


Nervenkitzel,<br />

sPAss und<br />

Erholung<br />

Quidditch spielen in Hogwarts, eine Bummel<br />

durch das Springfield der Simpsons, vor<br />

Cinderellas Schloss posieren und Mickey<br />

Mouse die Hand schütteln, Frau Holle und<br />

Rapunzel besuchen oder einfacher Adrenalinausstoss<br />

auf dem Rollercoaster …<br />

Hier wird<br />

Vergnügen<br />

grossgeschrieben<br />

AUTOR Yvonne Beck<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

126 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Weltweit buhlen die Vergnügungsparks um<br />

Aufmerksamkeit: höher, schneller, bunter,<br />

spektakulärer. Jedes Jahr entstehen neue<br />

Attraktionen, Themenwelten und spektakuläre Fahrgeschäfte.<br />

Imagine stellt Ihnen einige dieser Parks vor.<br />

Donald Duck oder als Muggel in der Zauberwelt<br />

Die spektakulärsten und aufwendigsten Parks befinden<br />

sich in den USA, genauer gesagt in Florida, nirgends ist<br />

die Vergnügungsparksdichte höher als im Sunshinestate.<br />

Island of Adventure, Disney World, Sea World und<br />

die Universal Studios ziehen Tausende von Besuchern<br />

jährlich in ihren Bann. Während Disneys Wahrzeichen<br />

immer noch das Cinderella-Schloss ist, begeistert das<br />

Universal Resort Orlando seit einigen Jahren mit der<br />

Wizarding World of Harry Potter. Diese Attraktion<br />

entführt Besucher in die Fantasiewelt von J. K. Rowling.<br />

Allraunen in Ladenschaufenstern, die maulende<br />

Myrte auf der Toilette, sprechende Bilder in den Fluren<br />

Hogwarths, ein Flug mit dem Hippogriff – in Form einer<br />

familienfreundlichen Achterbahn – so, als sei man<br />

mittels Portschlüssel direkt in die Welt der Dumbeldores<br />

und Snapes gebeamt worden. Nicht verpassen sollte<br />

man Honeydukes Süsswarenladen mit Bertie Botts<br />

Bohnen. – Aber Achtung! Es gibt sie wirklich in jeglicher<br />

Geschmacksrichtung genauso wie aus den Harry<br />

Potter-Bänden bekannt. Weitere Highlights des Parks<br />

sind: Incredible Hulk Coaster für Hartgesottene, Amazing<br />

World of Spiderman in 3D und für alle Fans von<br />

«Horton hört ein Hu» die Welt von Dr. Seuss.<br />

Die Walt Disney World umfasst 122 Kilometer und besteht<br />

aus vier separaten Themenparks und zwei Wasserparks.<br />

Den meisten ist das Magic Kingdom mit Mickey<br />

Mouse, Cinderella, Dumbo und Schneewittchen ein Begriff.<br />

Kinder lieben es! – Die Jungen das Piratenland,<br />

die Mädchen die Prinzessinenwelt. Fazit: Universal<br />

übertrifft in Sachen Nervenkitzel Disney bei Weitem,<br />

doch besonders kleinere Kinder werden in der Märchenwelt<br />

Disneys ihren Spass haben.<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 127


In Grimms Märchen Welt oder eine Welt aus 55<br />

Millionen Steinchen<br />

«Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem<br />

Häuschen?» lautet das Motto inmitten der detailgetreuen<br />

Kulisse der Grimmschen Märchen im Europa<br />

Park in Rust. Im Märchenwald können die kleinen Besucher<br />

auf den Spuren ihrer Lieblingsmärchen wandeln,<br />

während die Erwachsenen sich in ihre Kindheit zurückversetzt<br />

fühlen. Nostalgiegefühle kommen auch bei dem<br />

der vier letzten existierenden Salon-Karussells auf. Hier<br />

können Besucher auf Pferdchen, Schweinchen oder in<br />

Kutschen ihre Runden drehen – ganz wie anno dazumal.<br />

«Speed» hingegen ist das Motto der Mercedes-Benz-<br />

Hall. Grossformatige Wandgrafiken und Filmszenen<br />

aus Formel 1 und DTM vermitteln die dynamische Atmosphäre<br />

eines Autorennens und lassen den Besucher<br />

eintauchen in die rasante Welt des Motorsports. In 2,5<br />

Sekunden von 0 auf 100 schafft man es auf dem Bluefire<br />

Megacoaster. Wer danach ein wenig Abkühlung brauch,<br />

steigt in den Atlantica Super Splash, der Seetauglichen<br />

einen tiefen Sturz ins kühle Wasser beschert – vorwärts<br />

und rückwärts.<br />

Über 50 aussergewöhnliche Fahrattraktionen, spannende<br />

Shows und Workshops sowie Modelle aus 55 Millionen Steinen<br />

erwarten Familien mit Kindern im Alter zwischen drei<br />

und zwölf Jahren im Legoland Deutschland im bayerischen<br />

Günzburg. Kinder können hier in die Rolle ihrer Lieblingshelden<br />

schlüpfen und einmal Pirat, Erfinder, Prinzessin,<br />

Ritter oder Schatzsucher sein. Ob ein wilder Actionflug im<br />

Flying Ninjago, eine rasante Fahrt mit dem Feuerdrachen,<br />

ein Tauchgang in der Unterwasserwelt Legoland Atlantis,<br />

eine Entdeckertour durch die<br />

Lego Fabrik und das Miniland<br />

oder Wasserspass in Käpt’n<br />

Nicks Piratenschlacht, es gibt<br />

jede Menge zu entdecken! Vor<br />

allem die eigene Kreativität und<br />

Fantasie sind gefragt. – Das Ganze<br />

natürlich alles im Zeichen der kleinen,<br />

bunten Bausteinchen. Fazit: Im Europapark<br />

finden auch Erwachsene ihren Spass und<br />

Aktion. Legoland ist eher etwas für Kinder von<br />

drei bis zwölf Jahren, aber trotzdem Kult, denn fast<br />

jeder hat in seiner Kindheit mit Lego gespielt.<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

128 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


VOLuME 11<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

www.prestigemedia.ch | chf 4.90.–<br />

<strong>03</strong><br />

9 772235 370401<br />

TOSkAnA // ARkTIS // SEychELLEn // PORTugAL // BERgfERIEn<br />

VOLUME 10<br />

www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

Schönheit jenseits des Ararat<br />

Die Perle Afrikas<br />

Besucherzentren der grünen Insel<br />

New Yorks Streetfood<br />

9 772235 370401<br />

THAILAND // NAMIBIA // SALZBURG // APULIEN // ABC INSELN<br />

VOLUME 9<br />

www.prestigemedia.ch | ChF 10.–<br />

01<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

9 772235 370401<br />

JAMAIkA // FLUSSFAhRT DUORO // WIEn // TIM RAUE // TEUFELSInSEL<br />

VOLUME 8<br />

www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />

04<br />

9 772235 370401<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

KREUZFAHRTEN // MALEDIVEN // PARIS // ST. MORITZ // ÄGYPTEN // CUBA<br />

VOLUME 7<br />

Der achte Kontinent<br />

Cowboys auf der Piste<br />

Im Land des Bruttosozialglücks<br />

Kreuzfahrtliner im Test<br />

www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />

<strong>03</strong><br />

9 772235 370401<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

IDAHO // MALLORCA // ISTANBUL // PROVENCE // ST. LUCIA // INDIEN<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

Leider war ein Interessent vor Ihnen da.<br />

Das macht nichts. Jetzt online abonnieren.<br />

Jordanien<br />

Tote Meer & Petra<br />

ARABIEN<br />

Dubai & Oman<br />

Asien<br />

Thailand & Vietnam<br />

Tokio<br />

Die Sushi-Metropole<br />

USA<br />

Florida, North Carolina<br />

und Texas<br />

Afrika<br />

Safaris und Traumstrände<br />

MiaMi<br />

Im Bann des Art Déco<br />

Brasilien<br />

Von Olinda bis Salvador<br />

Kenia<br />

Masai Mara & die «Grosse Migration»<br />

Unesco<br />

Wüsten, Berge, Reisterrassen<br />

ARMENIEN<br />

UGANDA<br />

IRLAND<br />

USA<br />

Hamburg<br />

Perle an der Elbe<br />

Amsterdam<br />

Auf den Spuren der Anne Frank<br />

Marokko<br />

Filme aus Mollywood<br />

Mittelmeer<br />

Inseln zum Träumen<br />

Finnland<br />

Zwischen Luftgitarren WM<br />

und Saunieren<br />

Brighton<br />

Englands ältestes Seebad<br />

Oman<br />

Heimat des Weihrauchs<br />

Madagaskar<br />

Kanada<br />

Bhutan<br />

Schiffsreisen<br />

TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />

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LUXUS-MAGAzinS PreStige gratis.<br />

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NaTour pur<br />

Bewusst langsam<br />

die Ostschweiz<br />

entdecken<br />

Glaubt man der Werbung, besteht die Ostschweiz aus<br />

Käse, Most, Säntis und ein paar Ex-Missen. Natürlich<br />

gibt es mehr zu entdecken, viel mehr. Zum Beispiel auf<br />

den zwei Kulturwegen durch die Ostschweiz.<br />

publireportage<br />

Speicher im Appenzellerland<br />

Schon Max Frisch wusste: «Musse und Wohlleben<br />

sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur».<br />

Um sich auf sie einzulassen, braucht es Zeit und<br />

Raum – atmen und schlendern statt hetzen und keuchen.<br />

Dem Langsamtourismus hat sich die Angebotslinie<br />

«NaTour pur» von Ostschweiz Tourismus verschrieben.<br />

Beim Wandern und Velofahren kommen Sie dem Wesen<br />

dieser besonderen Region am nächsten.<br />

Wandern und Kultur<br />

Auf der «Kulturspur Appenzellerland» begeben Sie<br />

sich auf eine dreitägige Entdeckungsreise durch Raum<br />

und Zeit. Sie wandern an 50 Kultur- und Schauobjekten<br />

entlang und gewinnen einen Einblick in die Lebensart<br />

und das Brauchtum des Appenzellerlandes – dank vieler<br />

Gegensätze: hier die älteste urkundlich erwähnte<br />

Siedlung, da eine zeitgenössische Installation des bekannten<br />

Künstlers Roman Signer, dort die wildromantische<br />

Wissbachschlucht. Auf der «Nordostschweizer<br />

Kulturroute» sind Sie im Sattel unterwegs: Sie radeln<br />

durch die sanfte Hügellandschaft um Winterthur, vorbei<br />

am Rheinfall und den Schlössern, Burgen und Klöstern,<br />

die sich entlang des Rheins aufreihen, wie Perlen<br />

an einer Kette. Ein besonderer Ort ist die Kartause<br />

Ittingen – Jahrhunderte von Mönchen bewohnt und<br />

seit 1977 ein bekanntes Zentrum mit kultureller und<br />

spiritueller Ausrichtung. Alte Geschichten hier, junge<br />

Kultur dort: Frauenfeld, Start und Ziel der dreitägigen<br />

Velotour, lockt mit einer frischen Kulturszene, mit Festivals<br />

und Altstadtevents.<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

130 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Velofahren in Stein am Rhein<br />

Rheinfall im Schaffhauserland<br />

NICE TO KNOW<br />

Kulturspur Appenzellerland<br />

Wandern, 50 Kilometer, drei Tage:<br />

1. Tag Degersheim – Stein AR<br />

2. Tag Stein AR – Trogen<br />

3. Tag Trogen – Rheineck<br />

2 Übernachtungen, Gepäcktransport,<br />

Reiseunterlagen<br />

CHF 356.– pro Person<br />

Nordostschweizer Kulturroute<br />

Velofahren, 100 Kilometer, drei Tage:<br />

1. Tag Frauenfeld – Schaffhausen<br />

2. Tag Schaffhausen – Winterthur<br />

3. Tag Winterthur – Frauenfeld<br />

2 Übernachtungen, Gepäcktransport,<br />

Reiseunterlagen<br />

CHF 356.– pro Person<br />

Weitere Informationen und Buchung<br />

der «NaTour pur»-Angebote unter:<br />

www.natourpur.ch<br />

Ostschweiz Tourismus<br />

Fürstenlandstrasse 53<br />

CH-9000 St. Gallen<br />

Tel. +41 71 274 99 00<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 131


NICE TO KNOW<br />

Routenreporter – authentische Erlebnisse<br />

Immer mehr Menschen entdecken die Schweiz zu Fuss, auf dem Velo oder mit dem E-Bike. Angebote wie «NaTour pur» ziehen.<br />

Die Linie von Ostschweiz Tourismus und SwissTrails GmbH beinhaltet buchbare Velo-, Mountainbike- und Wanderreisen durch die<br />

Ostschweiz und das Fürstentum Liechtenstein mit Gepäcktransport.<br />

Dieses Jahr gehen Routenreporter auf ausgewählte «NaTour pur»-Strecken: Menschen wie du und ich, die in Wort, Bild und Film von<br />

ihren Erlebnissen berichten. Projektleiterin Dui Klameth berichtet: «Die Routenreporter stehen für authentische Erlebnisse. Wir sind<br />

jedes Mal gespannt, welche Geschichten sie im Rucksack zurückbringen.» Den Anfang machten Fotograf Daniel Boschung (54),<br />

Künstlerin Esther Roth (70), Bäuerin Monika Knechtle (37) und Pfadleiter Nik Moser (22).<br />

www.natourpur.ch/routenreporter<br />

Geniesserin Roth liess sich auf den Appenzeller<br />

Weg ein – sogar ohne Schuhe.<br />

Auf dem Barfussweg von Gonten erlebte<br />

sie die Natur mit allen Sinnen.<br />

Esther Roth auf dem Appenzeller Weg<br />

Monika Knechtle auf der Mostindien-Tour Thurgau<br />

Bäuerin Knechtle begab sich auf die<br />

Mostindien-Tour Thurgau. In Altnau traf<br />

sie auf eine Apfelbäuerin aus Leidenschaft<br />

und in der Kartause Ittingen wurde<br />

sie ins jahrhundertealte Handwerk der<br />

Holzköhlerei eingeführt.<br />

Nik Moser auf dem Liechtensteiner Panoramaweg<br />

Jungspund Nik Moser kletterte durch<br />

den Fürstensteig in Liechtenstein bis<br />

auf den Gipfel der Drei Schwestern.<br />

Sein Fazit: «Auch wenn es an einigen<br />

Stellen Mut braucht, die Wanderung ist<br />

absolut empfehlenswert!»<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

132 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Travel Gadget<br />

High Performance in Qualität und Design<br />

Skifahrer aufgepasst, bald beginnt die neue<br />

Saison! Pünktlich dazu präsentiert Kästle seine<br />

neuen Modelle und zieht in der Wintersaison<br />

<strong>2013</strong>/14 einmal mehr die Qualität der Quantität<br />

vor. Getreu dem Motto «Weniger ist mehr». Das<br />

Resultat kann sich sehen lassen: Der Winter<br />

<strong>2013</strong>/14 wird mit einer innovativen Ski-Range<br />

eingeleitet, die nicht nur technisch, sondern<br />

auch in Sachen Design überzeugt. Design-<br />

Neuinterpretationen gibt es insbesondere in der<br />

BMX-Serie. Die stilvoll reduzierte Grafik der Big<br />

Mountain-Modelle wurde durch gezielte Designelemente<br />

verfeinert, um die «Welt des Freeridens»<br />

visuell noch besser zum Ausdruck zu<br />

bringen. Einen regelrechten Neustart verzeichnet<br />

die FX-Serie. <strong>2013</strong> zeigt sich das Freeski-<br />

Line-Up technisch auf dem neuesten Stand<br />

und geht bewusst in die Offensive. Sie trägt die<br />

Signatur des weltbesten Freeski-Athleten Chris<br />

Davenport und ist eine gemeinsame Entwicklung mit<br />

dem amerikanischen Sportler.<br />

www.kaestle-ski.com<br />

Mehr erleben auf Reisen<br />

Das neue Kompaktfernglas CL Pocket<br />

von Swarovski Optik lässt jeden<br />

zum Entdecker werden. Horizonterweiterungen,<br />

die<br />

immer aufs Neue über<br />

raschen: Kreuzfahrt,<br />

Wanderung, Safari – das<br />

neue CL Pocket ist überall dabei und<br />

ermöglicht unvergessliche Erlebnisse<br />

in ungeahnter Sehschärfe sowie hervorragender optischer<br />

Qualität! Tiere und Pflanzen, Details an Bauwerken und<br />

Wahrzeichen oder mit einem Mal die ganze Bühne des Open-<br />

Air-Events entdecken – mit dem CL Pocket bleibt nichts im<br />

Verborgenen. Durch das faltbare Brückendesign lässt sich<br />

das CL Pocket ganz leicht überall hin mitnehmen und wird<br />

dabei vielen Ansprüchen gerecht.<br />

www.swarovskioptik.com<br />

Nikon 1 meets<br />

J. W. Anderson<br />

Nikon und der<br />

angesehene britische Designer J. W. Anderson haben sich<br />

zusammengetan und eine luxuriöse Kameratasche aus Leder<br />

für das schlanke, elegante Kamerasystem Nikon 1 kreiert.<br />

Die Unisextasche ist durch die klassischen Kamerataschen<br />

der vierziger Jahre und Jonathans androgynen Stil inspiriert.<br />

Sie ist so vielseitig wie die Nikon 1 selbst und bietet Raum<br />

für eine Kamera sowie für mehr als ein Wechselobjektiv. Es<br />

handelt sich um die erste Zusammenarbeit zwischen Nikon<br />

und einem Modehersteller. Durch die Kombination aus traditionellem<br />

Lederhandwerk und vielseitiger Modernität reflektiert<br />

die Tasche die Mischung aus technologischem Erbe und<br />

modernstem Design, die den Kameras der Reihe Nikon 1,<br />

wie die Nikon 1 S1, Nikon 1 J3 und Nikon 1 V2, innewohnt.<br />

Es sind nur 400 Taschen der Limited Edition, die in vier Farbvarianten<br />

– Schwarz, Weiss, Blau und Orange – erhältlich.<br />

www.nikon.ch


Unterwegs<br />

mit dem Velo<br />

Klassiker Gardasee<br />

Intensive Naturerlebnisse in Verbindung mit körperlicher<br />

Herausforderung können süchtig machen.<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

134 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Die Region rund um den schönsten See Norditaliens,<br />

den Gardasee, übt seit jeher eine grosse<br />

Anziehungskraft auf deutschsprachige Gäste<br />

aus. – Das klassische Mountainbike-Revier schlechthin.<br />

Asphalt- und Schotteranstiege findet man in der Region<br />

genauso wie technisch anspruchsvolle Singletrails und<br />

schnelle Abfahrten auf gemässigtem Untergrund. Die<br />

wahren Mountainbike-Freaks trifft man jedoch auf den<br />

verblockten, steilen und felsigen Passagen an, die ihnen<br />

so einiges abverlangen.<br />

Routenvielfalt<br />

Viele Biker sind schon echte «Gardasee-Kenner». Dennoch<br />

gibt es immer wieder neue Touren zu entdecken.<br />

So ist zum Beispiel die Abfahrtsvariante vom Tremalzopass<br />

über den Lago di Ledro schlichtweg beeindruckend.<br />

Aber bei der Tourenwahl muss man immer genau<br />

aufpassen: Anstiege mit über 2 000 Höhenmetern am<br />

Stück sind in der Region keine Seltenheit!<br />

Eine neue, noch wenig bekannte Route führt zunächst<br />

die Strasse hinauf in Richtung Altissimo. Die Originaltour<br />

ist schon wegen seiner Abfahrt, dem Sentiero<br />

601, populär. Nach scheinbar nie enden wollenden 1 200<br />

Höhenmetern, kann man jedoch auch rechts abbiegen,<br />

auf die Alternativstrecke. – Ein echter Geheimtipp.Ein<br />

Forstweg, der sich etwa auf gleicher Höhe befindet,<br />

führt in Richtung Navene bis zum Sentiero 6, dem Start<br />

der angestrebten Abfahrt. Technisch anspruchsvoll,<br />

steinig und mit Absätzen und unzähligen Serpentinen<br />

bleibt dieser rassige Trail sicher nicht lange ein Geheimtipp.<br />

Wer es sich erlauben kann, den Blick vom Weg<br />

zu nehmen und in die Umgebung zu blicken, wird mit<br />

einem sensationellen Ausblick auf den scheinbar senkrecht<br />

darunter liegenden Gardasee belohnt. Nach dieser<br />

Härteprobe liegt es nahe, anstatt der Hauptstrasse<br />

den Seeweg ab Malcesine für die Rückfahrt zu nutzen.<br />

Das Linienschiff bringt Bike und Biker nach Torbole<br />

zurück.Nach etlichen Kilo- und vor allem Höhenmetern<br />

steht man dann meist bei einem leckeren Après-Bike-<br />

Snack vor der Qual der Wahl: Entspannung am Seeufer<br />

oder Anstrengung im Fitnessraum, Relaxen in der Hotelsauna<br />

oder sich am Pool auf den Bikerstammtisch<br />

freuen. Am besten man begibt sich gleich mal auf die<br />

Suche nach der besten Tour für den nächsten Tag. In<br />

dieser Region mit den Hotspots Rovereto und Vallagrina<br />

im Osten, Monte Baldo, Trento und Monte Bondone<br />

sowie dem nördlichen Valle die Laghi gehen die Touren<br />

nie aus. Selbst langjährigen Kennern öffnen sich immer<br />

wieder neue Möglichkeiten und Strecken.<br />

NICE TO KNOW<br />

Mehr Information zur Mountainbike-Region<br />

www.mountaingardabike.com<br />

Ein auf Mountainbiker spezialisiertes Hotel am Gardasee:<br />

Aktivhotel Santalucia Gardasee<br />

www.mtb.aktivhotel.it<br />

Informationen zu allen auf Biker spezialisierte Regionen und<br />

Hotels: «Mountain Bike Holidays»<br />

www.bike-holidays.com<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 135


Urlaubsrevier<br />

Nockberge<br />

«Nockbike» steht seit rund 20 Jahren für eine einzigartige<br />

Berg- und Seen-Landschaft abseits der Mainstream-<br />

Regionen. Die Region um Bad Kleinkirchheim-Nockberge<br />

und dem Millstättersee steht den bekannten<br />

Radsportdestinationen aber mit Sicherheit um nichts nach.<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

136 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Gerade die eindrucksvollen Formen der Nockberge,<br />

mit ihren saftigen, sanften Bergrücken<br />

und sauberen Seen, bilden eine ideale Kulisse<br />

für alle Strassenradsportler. Egal, ob es viele Höhenmeter<br />

zu überwinden gilt oder die flacheren Touren<br />

rund um die Seen bevorzugt werden, auf einem solch<br />

abwechslungsreichen Wegenetz findet jeder Roadbiker<br />

seine Bestimmung.<br />

Kröne dich zum «Nockalmkönig»<br />

Seit 2009 findet jährlich der «Kärnten Radmarathon<br />

Bad Kleinkirchheim» statt. Nockberge und Millstättersee<br />

formen die Tribüne und die landschaftliche Schönheit<br />

der Strecke überzeugt durch Einzigartigkeit. Nach<br />

108 Kilometern, 2 458 Höhenmetern und zwei schweisstreibenden<br />

Bergwertungen wird der Erstplatzierte auf<br />

der Eisentalhöhe zum «Nockalmkönig» gekrönt. – Ein<br />

echter Rennradlertraum.<br />

Wir starten die «Nockalmrunde» heute ganz ohne Rennatmosphäre<br />

und Zeitmessung. 35 Kilometer schlängeln<br />

sich durch den Nationalpark. So eine Ruhe wie hier<br />

findet man als Rennradler nur selten. 52 Kehren mit<br />

Steigungen bis zu 12 % stellen die Kondition ordentlich<br />

auf die Probe. Als Bergspezialisten freuen wir uns aber<br />

auf die beiden Pässe Schiestlscharte und Eisentalhöhe,<br />

den höchsten Punkt der Runde. Ordentliche Kletterpassagen<br />

und tolle Abfahrten werden erwartet. Da kommt<br />

Freude auf. Vielleicht sollten wir Ende Mai doch noch<br />

einmal wiederkommen, wenn die 5. Auflage des Kärnten<br />

Radmarathons stattfindet.<br />

Nockbike für Genussradler<br />

Für Genussradler bieten sich die Touren rund um den<br />

Millstätter See, Ossiacher See oder Wörthersee an. Hier<br />

kann man das aktive Vergnügen mit dem Sprung ins<br />

kühle Nass verbinden. Sportlich attraktiv, aber auch für<br />

ungeübtere Radsportler durchaus zu bewältigen, ist der<br />

Anstieg auf den Glanz. Für die Anstrengungen in manch<br />

steilen Passagen werden wir durch den atemberaubenden<br />

Blick über das Drautal entschädigt. Rasant geht es<br />

dann abwärts, Richtung Millstätter See. Dort angekommen,<br />

lassen wir uns vom Kap 4613, bekannt als Feuerinsel<br />

& Pyramide, anlocken. Bevor wir über Radenthein<br />

nach Bad Kleinkirchheim zurückradeln, kommt die<br />

Pause auf der schwimmenden Ganzjahresterrasse genau<br />

richtig. Je länger die Speisekarte, desto grösser wird die<br />

Sorgenfalte auf der Stirn. Ich kann mich mal wieder<br />

nicht entscheiden. In den Nockbergen verwöhnen Spezialitäten<br />

wie Nockalmrind, Kärntner Låxn oder Frigga<br />

den Gaumen. Man hat die Qual der Wahl, genauso wie<br />

bei der Entscheidung für die nächste Tour.<br />

NICE TO KNOW<br />

Mehr Information zur Rennradregion:<br />

www.nockberge.at<br />

www.millstaettersee.com<br />

Spezialisierte Rennradhotels:<br />

Hotel Kärntnerhof<br />

www.family-kaernten.com<br />

Landhotel Lindenhof<br />

www.landhotel-lindenhof.at<br />

Inforamtionen zu allen auf Rennradfahrer<br />

spezialsierten Hotels & Regionen:<br />

Roadbike Holidays<br />

www.roadbike-holidays.com<br />

ADVENTURE & SPORT<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 137


Auszeit in alpinen<br />

Bergwelten<br />

Aktivität, Entspannung und Genuss – das alles vereint der Aqua Dome zu<br />

einem ganzheitlichen Ferienerlebnis in Längenfeld im Tiroler Ötztal. Neben diversen<br />

Schwimm- und Wohlfühlbecken bietet die Therme die Saunawelt<br />

Gletscherglühen, die Spa-Oase Morgentau, das Fitnesscenter Gipfelsturm und das<br />

4 -Sterne Superior Hotel inklusive Premium-Spa.<br />

PURE LIFE<br />

138 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Der Aqua Dome – Tirol Therme Längenfeld – ist das modernste und<br />

architektonisch beeindruckendste Thermen-Resort im Alpenraum.<br />

Die futuristisch anmutende Wasserwelt im Herzen des Ötztals begeistert<br />

zu jeder Jahreszeit mit verschiedenen In- und Outdoor-Attraktionen<br />

auf über 50’000 Quadratmetern.<br />

Futuristische Schalenbecken<br />

Das Herzstück, der kristallförmige Thermendom Ursprung, lädt mit schwefelhaltigem<br />

Thermalwasser aus fast 1 900 Metern Tiefe zum gesunden Baden<br />

ein. In der Freilufttherme Talfrische lösen drei scheinbar schwebende Schalenbecken<br />

mit Unterwassermusik, Lichteffekten, Schwefel- und Solewasser<br />

alle Alltagssorgen im Nichts auf. Heiss und sinnlich geht’s in der Saunawelt<br />

Gletscherglühen zu: Von sanften 55° C bis zu satten 115° C halten die abwechslungsreichen<br />

Saunen für jeden das passende Wärmeerlebnis bereit.<br />

Alpines Wohnen<br />

Neben der Therme verwöhnt das 4-Sterne Superior Hotel Aqua Dome seine<br />

Gäste vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Alpiner Charme trifft hier<br />

herzliche Gastfreundschaft. Zeitgenössische Architektur beherbergt ein<br />

Wohn- und Wohlfühlangebot der Superlative. Das Wohnen in den zusätzlich<br />

60 neuen Zimmern und Suiten im alpinen Stil stellt einen deutlichen<br />

Bezug zur Region her. Natürliche Materialien und eine klare Formensprache<br />

verbinden die Vorzüge moderner Architektur mit heimeliger Wohlfühlatmosphäre<br />

gekonnt.<br />

Gesunde Kräuter für Körper und Geist<br />

Das neue Spa 3000 ist exklusiv für Hotelgäste reserviert und verdankt seinen<br />

Namen den zahlreichen Dreitausendern im hinteren Ötztal. Kräuter,<br />

Mineralien, Edelsteine, Feuer und Wasser werden hier gekonnt in Szene<br />

gesetzt. Der Wellness-Rundgang beginnt in der Alpenkräutersauna. Hier<br />

werden eigens Kamille, Pfefferminze und Lavendel mit reinem Ötztaler<br />

Wasser destilliert. Im Kräuterpackungsbad kann man aus verschiedenen<br />

alpinen Packungen wählen. Ein weiteres Highlight ist das Ötztaler Mineralbad,<br />

in dem Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium und Se-<br />

len aus feinen Düsen zur Inhalation<br />

versprüht werden.<br />

Relaxen vor imposanter Bergkulisse<br />

Auf der zweiten Ebene des Spa 3 000<br />

gewähren acht Meter hohe gipfelförmige<br />

Glasfassaden spektakuläre<br />

Aussichten auf die umgebende Bergwelt.<br />

Rund ums Feuer, Almensicht –<br />

die Entspannungsräume tragen nicht<br />

nur klangvolle Namen, sondern sind<br />

individuell gestaltet. Abtauchen in<br />

wohlig warmes Ötztaler Thermalwasser<br />

heisst es in den Längenfelder<br />

Badl’n. Im 36° C warmen Nass können<br />

die Gäste auf Unterwasserliegen<br />

vor dem imposanten Bergpanorama<br />

relaxen – der perfekte Ausklang eines<br />

Wellness-Spaziergangs.<br />

NICE TO KNOW<br />

AQUA DOME<br />

Tirol Therme Längenfeld<br />

Oberlängenfeld 140<br />

A-6444 Längenfeld<br />

www.aqua-dome.at<br />

PURE LIFE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 139


Tausend Wege<br />

ins Glück<br />

Wanderwege, Biketrails, Velorouten und eine<br />

einzigartige Urigkeit machen die Bergwelt zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis.<br />

Herbst in<br />

den Bergen<br />

AUTOR Lilly Steffen


Während im Herbst die Tiere von der Alp zurück<br />

ins Tal getrieben werden, treibt es immer<br />

mehr Menschen im Herbst in die Berge.<br />

Die Alp- beziehungsweise Almwirtschaft hat eine lange<br />

Geschichte. Seit Hunderten von Jahren werden Weiden<br />

oberhalb der Waldgrenze genutzt. Die Herstellung von<br />

Käse im Sommer diente den Menschen dazu, Milch<br />

haltbar zu machen und Vorräte für die langen Wintermonate<br />

anzulegen. Aus der Ferne sah und sieht das Älplerleben<br />

romantisch aus: Glockengebimmel, ein Grashalm<br />

im Mundwinkel, viel Natur, Sonnenuntergänge<br />

über den Berggipfeln und Kerzenschein am Holztisch.<br />

Doch dieser Job bedeutet in Wahrheit harte körperliche<br />

Arbeit und ein Leben in Einfachheit. Trotzdem ziehen<br />

die Berge, ihre Bewohner und Brauchtümer immer<br />

mehr vor allem Städterinnen und Städter an. Besonders<br />

im Herbst, denn dann sind die Temperaturen angenehmer<br />

als im Hochsommer und die Wälder zeigen sich in<br />

ihren buntesten Farben<br />

Bergromantik<br />

Zum romantischen Bild der Schweizer Bergwelt trug<br />

vor allem Johanna Spyri mit ihren Heidibüchern bei.<br />

In nur wenigen Jahren nach der Erstpublikation wurden<br />

diese Bücher zum Welterfolg. Bis heute wurden sie<br />

in über 50 Sprachen übersetzt und mehrmals verfilmt.<br />

Kein Wunder, dass viele Touristen auf den Spuren der<br />

kleinen Heidi wandern wollen. In der heutigen Ferienregion<br />

«Heidiland» wurde Heidi gesund und glücklich,<br />

knüpfte Freundschaften und fand zu sich selbst. Hier<br />

fühlte sich das Naturkind geborgen. Bei ihrem Grossvater<br />

auf der Alp oberhalb von Maienfeld verspürte<br />

und versprühte Heidi die reine Lebensfreude. So ist<br />

der Weiler Maienfeld für jeden Heidifan ein Muss. Er<br />

beherbergt das «Original Heidihaus» – ein Wohnhaus<br />

mit Einrichtung wie zu Heidis Zeiten – das «Johanna<br />

Spyri Museum Heididorf», einen Dorf- und Souvenirladen<br />

voller Heidiandenken und die kleinste Poststelle der<br />

Schweiz mit Heididorfsonderstempel. Daneben ziehen<br />

weitere Sehenswürdigkeiten und Angebote Besucher<br />

PURE LIFE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 141


Engadin im Herbst<br />

aus aller Welt an: verschiedene Heidiwanderwege und -pfade, eine Heidialp<br />

und das Johanna Spyri-Museum in Hirzel.Outdoor und AdrenalinDoch<br />

nicht nur die romantische Seite der Berge zieht immer mehr Menschen in<br />

ihren Bann. Abenteuer und Outdoor-Erlebnisse gewinnen von Jahr zu Jahr<br />

mehr Bedeutung. Auf Schotterpisten, Waldwegen, Singletrails – bergauf<br />

und bergab, können Mountainbiker ihre Fähigkeiten optimal ausspielen.<br />

Mit einem Zweirad aus eigener Kraft in die Berge zu fahren ist umweltfreundlich,<br />

praktisch, erlebnisreich und hat eine lange Tradition. Schon die<br />

alten Bergvagabunden sind mit dem Drahtesel in die Berge aufgebrochen.<br />

Damals war es schlicht das günstigste Verkehrsmittel, um zu den Bergen<br />

zu gelangen. Heute ist das Mountainbiken angesagter denn je. «Bike &<br />

Hike» lässt die Bergsteiger Gipfel erklimmen, beim Cross Country wird<br />

eher kupiertes Gelände unter die Räder genommen. Tourenfahrer lieben<br />

grosse Runden, «All Mountain» führt in die hohen Berge zu oft schwierigen<br />

Abfahrten. Freerider und Downhiller nutzen gern Aufstiegshilfen und<br />

bewegen sich teilweise in Bike-Parks, während Free- und Slopestyler viele<br />

Aktionen in der Luft vollbringen. Sie alle nennen sich Mountainbiker! Was<br />

sie eint, ist die Leidenschaft für das Outdoor-Erlebnis auf zwei Rädern.<br />

Bewegungsfreude, Naturerlebnis, Gemeinschaft, Erholung und Ausgleich<br />

zum Beruf, Gesundheit und Training sind ihre Motive. Glück haben inzwischen<br />

auch die weniger Trainierten, seit Erfindung des E-Bikes erreichen<br />

auch sie den Gipfel.<br />

NICE TO KNOW<br />

Herbstbräuche in der Schweiz<br />

Der Herbst ist traditionell die Zeit der<br />

Ernten und des Dankes. Im Herbst verkaufte<br />

man früher Vieh und Geflügel<br />

und bezahlte den Angestellten die Löhne<br />

für die im Sommer geleisteten Dienste.<br />

Entsprechend war der Herbst seit jeher<br />

auch die Zeit, Geld auszugeben und zu<br />

feiern. Gelegenheit bot sich an zahlreichen<br />

Märkten mit Gaststuben, Tanzveranstaltungen,<br />

Schaubuden und vielem<br />

mehr. Viele dieser herbstlichen Traditionen<br />

haben bis heute ihren Marktcharakter<br />

erhalten. Schöne Beispiele sind die<br />

zahlreichen Winzerfeste im Waadtland,<br />

Wallis und Tessin, der pittoreske Warenmarkt<br />

«Saint-Martin» in Chevenez oder<br />

die zahlreichen Kastanienfeste im Tessin<br />

und im Bergell.<br />

PURE LIFE<br />

142 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Urlaubshelfer a la<br />

Daniel Düsentrieb:<br />

Die verrücktesten Reiseaccessoires der Welt<br />

Nackenkissen, Kamera und Stromadapter - es gibt etliche Reiseutensilien,<br />

die viele Urlauber nicht entbehren können. Das Angebot solcher<br />

Helfer wird jedoch nicht nur grösser, sondern auch immer kreativer.<br />

Experimentierfreudige Urlauber kommen bei den neuen Produkten, die<br />

das Reisen erleichtern, voll auf ihre Kosten. Wir stellen die ausgefallensten<br />

Utensilien für Reiseprofis vor.<br />

Gabelstäbchen – das trickreiche 3-in-1 Besteck<br />

Selbst beim Stehasiaten passiert dem Durchschnittseuropäer oft der peinliche<br />

Fauxpas, dass die Reisnudel einfach durch die Stäbchen rutscht. Steht der Urlaub<br />

in Asien bevor, können Reisende entweder wochenlang die richtige Technik<br />

üben, oder zu den smarten Gabelstäbchen greifen. Diese Utensilien sehen aus<br />

wie Essstäbchen; werden diese umgedreht, so sind sie Messer und Gabel. Mit<br />

den spülmaschinenfesten Gabelstäbchen aus umweltfreundlichem Polystyrol sind<br />

Reisende für den Asientrip bestens ausgerüstet.<br />

Die Digitalkamera-Schwimmmaske<br />

Des Reisenden unentbehrliche Begleiterin darf nirgendwo fehlen: Die Fotokamera<br />

hält jeden besonderen Moment fest, vom Essen im Restaurant, über die weiten<br />

Sanddünen, bis hin zur belebten Stadt. Nur die Tauchtour lässt sich mit der<br />

herkömmlichen Digitalkamera meist nicht mit den Zuhausegebliebenen teilen.<br />

Abhilfe schafft hier die Taucherbrille mit einer integrierten wasserfesten Digitalkamera<br />

für Fotos und Videos. So kann man auch nach der Rückkehr immer<br />

wieder in die Unterwasserwelt tauchen.<br />

Der Kopf-Schirm für eine trockene Sightseeing Tour<br />

Ein plötzlicher Regenguss im Urlaub kann die geplante Stadttour vermiesen.<br />

Mit einem Stadtplan in der einen und einer Fotokamera in der<br />

anderen Hand bleibt keine Hand mehr, um einen Regenschirm zu halten. Der<br />

verregnete City Trip kann durch eine Innovation trotzdem noch gerettet werden.<br />

Der Kopf-Schirm ermöglicht den Reisenden eine trockene Sightseeing Tour, ohne<br />

dabei einen lästigen Schirm halten zu müssen. Dank seiner grossen Beliebtheit<br />

wird dieser Schirm auf vielen Internetportalen günstig angeboten.


Wo das Glück<br />

zu Hause ist<br />

Alte Werte bewahren ist besonders in unserer schnelllebigen<br />

Zeit etwas sehr Wichtiges geworden. Einige<br />

Berghotels verstehen das jedoch falsch und bleiben<br />

verankert in längst veralteten Klischees mit einer Überladung<br />

alpinem Kitsch. Zwei, die den richtigen Weg<br />

gehen, sind Martina und Josef Kröll mit ihrem Wohlfühlrefuguim<br />

dem Wiesergut.<br />

Wieser(gut)<br />

hervorragend<br />

AUTOR Yvonne Beck<br />

SPECIAL DESTINATIONS<br />

144 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Ferien in den Bergen? Ja, aber wenn, nur im<br />

Winter zum Skifahren. Da ist man Abends dermassen<br />

ausgepowert, dass man über die häufig<br />

geschmacklosen Unterkünfte hinwegsehen kann. – Im<br />

Sommer oder Herbst niemals! So, meine bisherige Meinung,<br />

besonders im Bezug auf Skiorte in Österreich. In<br />

diesem Sommer wurde ich eines Besseren belehrt! Es<br />

gibt sie, die kleinen Orte, die alte Werte und modernes<br />

Design, Geschichte und Innovationen perfekt vereinen<br />

können! Und dadurch etwas ganz besonderes schaffen.<br />

Eine dieser Perlen in der Bergwelt Saalbach Hinterglemms<br />

ist das Wiesergut.<br />

Auf zu neuen Ufern – Die Geschichte im Gepäck<br />

Das kleine, aber sehr feine Boutique-Hotel Wiesergut<br />

steht auf geschichtsträchtigem Boden. Die ältesten<br />

Nachweise über eine Besiedlung des Glemmtals<br />

stammen aus dem Jahr 1222. Damals sprach man von<br />

«Salpach», dem heutigen Saalbach. Auf diesem Grund<br />

befindet sich seit 1350 ein Gutshof, genannt «Wiesern».<br />

Gertraud Kröll, die Urgrossmutter von Josef Kröll, begann<br />

Ende des 19. Jahrhunderts mit der Unterbringung<br />

von Urlaubsgästen in Hinterglemm und verwandelte<br />

den Gutshof von 1350 in einen Bauernhof zum Urlaubmachen.<br />

Die Pionierarbeit liegt Martina und Josef<br />

Kröll, Landwirte und Inhaber der beliebten Wieseralm,<br />

sozusagen im Blut. Viele Jahre arbeiteten sie an<br />

der Idee vom neuen Wiesergut, reisten durch die Welt,<br />

liessen sich inspirieren und schufen sich eine ganz eigene<br />

Vision, dem Hotel eine moderne Identität zu geben.<br />

Gleichzeitig wollten sie die Werte und Traditionen<br />

des Familienbetriebes erhalten. «Wir sind kein kühles<br />

Designhotel, sondern ein Ort, den wir lieben und den<br />

auch unsere Gäste lieben sollen», sagt Josef Kröll. Das<br />

scheint ihnen zu gelingen, denn trotz der puristischen<br />

Architektur und des edlen Designs fühlt man sich vom<br />

ersten Moment an wohl im Wiesergut. Wie in einer kleinen<br />

Oase, die es einfach nur gut mit uns meint.<br />

Baden unterm Sternenhimmel<br />

Im Wiesergut setzt die Natur Akzente: unbehandelte<br />

Hölzer und zeitloser Naturstein, wettergegerbtes Leder<br />

und kuschelige Naturstoffe. Auch die Suiten versprechen<br />

nur das, was sie halten können: Insgesamt 17 Gutshofsuiten<br />

und sieben Gartensuiten überzeugen durch<br />

naturverbundenen Luxus in puristischem Design,<br />

PURE LIFE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 145


ohne dabei eine Sekunde lang unterkühlt zu wirken.<br />

Die exklusiven Gartensuiten mit begrünten Dächern<br />

sind eine Verschmelzung von Innen und Aussen. Sie<br />

geben durch ihre vier Meter hohen Glasfassaden die<br />

Sicht auf die umliegenden Berge frei. Ein Kamin aus<br />

unbehandeltem Stahl, eine freistehende Badewanne<br />

mit Blick in den Sternenhimmel sowie ein mit warmem<br />

Quellwasser gefüllter Hotpot tun das Übrige.<br />

«Back to the roots»<br />

Auch in Gourmetkreisen hat sich das Wiesergut inzwischen<br />

einen Ruf gemach. Das Geheimnis ist eigentlich<br />

recht einfach, doch überzeugt: Die Frische macht den<br />

Geschmack! So kommen saisonale Zutaten aus dem<br />

heimischen Gemüse-, Obst- und Kräutergarten auf<br />

den Tisch. Speck, Rindfleisch stammen vom Pinzgauer<br />

Milchkalb, Milch und Eier aus der eigenen Landwirtschaft.<br />

«Back to the roots» ist die Philosophie in der<br />

Küche. So werden traditionelle, qualitativ hochwertige<br />

Zutaten neu interpretiert. Unkomplizierte Gerichte<br />

mit erntefrischen Naturprodukten und einer hausgemachten<br />

Wildkräuterküche sorgen immer wieder für<br />

ein geschmackliches Erlebnis. Selbst das Wiesernbrot<br />

wird noch immer auf seine ursprüngliche Weise hergestellt:<br />

mit natürlichem und durch Steinmühlen gemahlenem<br />

Mehl, reinem Salz und frischem Glemmtaler<br />

Quellwasser. Von Hand geknetet, geformt und direkt<br />

im Holzbackofen an der Piazza gebacken, werden dazu<br />

raffinierte Aufstriche oder hausgemachte Marmeladen<br />

gereicht.<br />

Irgendwie scheint alles so einfach … und doch einfach<br />

perfekt! Egal, ob im Herbst, Winter, Frühling oder<br />

Sommer …<br />

PURE LIFE<br />

146 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Best of Travel Apps<br />

Where to go?<br />

Auf dem Sprung?<br />

Four-square macht<br />

es leicht, das Beste<br />

in der Umgebung zu entdecken, egal,<br />

wo man gerade ist. 30 Millionen Leute<br />

sind schon auf Foursquare, um rauszufinden,<br />

wo die eigenen Freunde und<br />

Einheimischen gerne hingehen und<br />

um Empfehlungen für die besten Bars,<br />

Restaurants und Sehenswürdigkeiten<br />

zu bekommen. Das Beste ist: Foursquare<br />

ist genau auf den User zugeschnitten<br />

und mit jedem Check werden<br />

die Empfehlungen noch besser.<br />

Zollkontrolle<br />

Mit der neuen<br />

MARCO POLO Travel<br />

Guides App können<br />

Metropolen ganz entspannt erkundet<br />

werden. Durch übersichtliche Listen<br />

und individuelle Filtermöglichkeiten,<br />

detaillierte Karte und innovative Routinghilfe<br />

ist jeder Hotspot schnell und<br />

einfach gefunden. Orientierung vor<br />

Ort ist ganz einfach und die Gefahr<br />

des Verlaufens in fremder Umgebung<br />

gebannt. Äusserst praktisch<br />

und kostenschonend: Die MARCO<br />

POLO Travel Guides App inklusive<br />

Kartenmaterial funktioniert auch im<br />

Offline-Modus.<br />

Neue Fotodimension<br />

Beinahe unzählige<br />

Möglichkeiten, Fotos<br />

in Kunstwerke<br />

zu verwandeln, gibt es bei Tangent.<br />

Einfach anzuwenden, hilft Tangent<br />

dabei, Fotos auf das nächste Level zu<br />

heben. Unter anderem bietet Tangent<br />

15 vorgefertigte Muster, die man im<br />

Handumdrehen auf seine Fotos legen<br />

kann. Wer richtig kreativ werden will,<br />

kann das natürlich auch tun. So steht<br />

in drei verschiedenen Kategorien<br />

dann neben geometrischen Formen<br />

wie Kreise, Quadrate oder Dreiecke<br />

auch eine Auswahl von Patterns mit<br />

vielen hochwertigen Punkt- oder<br />

Strichmustern, sowie eine Sektion<br />

mit unterschiedlichen Farbanordnungen<br />

bereit.<br />

Trinkgeldalarm<br />

Der Kellner schaut<br />

nach dem Bezahlen<br />

etwas böse drein. –<br />

Schon wieder zu wenig Trinkgeld gegeben?<br />

Dabei war der Service wirklich<br />

gut. Damit so etwas nicht mehr<br />

vorkommt, gibt es jetzt den Tipulator.<br />

– Ein hübscher, witziger und einfach<br />

zu bedienender Trinkgeldrechenautomat<br />

benutzbar mit dem iPhone und<br />

iPod touch. So macht man Bedienungen<br />

froh.


A Love Story<br />

Auszeit von<br />

der Vollzeit:<br />

Seychellen<br />

Mit dem Einchecken auf dem Segelschiff Sea Bird am<br />

Hafen von Victoria beginnt eine Reise in einen wahr<br />

gewordenen Traum, der sich manchmal surreal anfühlt.<br />

Man ist nicht der Betrachter einer Postkarte. Man ist<br />

mitten drin.<br />

AUTOR Helena Ugrenovic<br />

UNIQUE<br />

148 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


UNIQUE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 149


Vor 200 Millionen Jahren waren alle Kontinente<br />

zu einem riesigen Urkontinent vereint. So war<br />

das heutige Indien mit der Ostküste Afrikas<br />

verbunden. Als Indien sich im Prozess der Kontinentaldrift<br />

immer weiter von Afrika entfernte, näherte es<br />

sich aus südlicher Richtung dem asiatischen Kontinent<br />

an, bis es mit ihm verschmolz. Einige Landmassen,<br />

sogenannte kontinentale Überreste, blieben auf ihrem<br />

Weg im Meer zurück. Sie zählen heute zu den ältesten,<br />

schönsten und einzigartigsten Granitinseln der Welt:<br />

die Seychellen.<br />

Abschied<br />

«Logbucheintrag, Tag 7: SY Sea Bird – 29th June.<br />

0545hrs: picking up anchor from Ste Anne Marine<br />

Park, approaching Victoria Harbour, heading into<br />

base. Wind: blowing from southeast @ 10 knots. Sea<br />

conditions: calm.6.30hrs: drop anchor at base. Lat: 04<br />

degrees 37’.2 S / Long: 055 degrees 27’.5 E.»<br />

Ein bisschen verloren und immer noch tief bewegt<br />

von all den Impressionen, stehen wir am Pier im Hafen<br />

von Victoria und blicken auf unser Schiff. Es war<br />

uns sieben Tage und sieben Nächte ein Zuhause. Wehmut<br />

überdeckt die geballte Ladung an Emotionen und<br />

Eindrücken, die unsere Seelen gefüttert hat. Die Einzigartigkeit<br />

dieses uralten Erdfleckens ist mystisch und<br />

schön, magisch und bizarr zugleich. Vor einer Woche<br />

hatten wir uns auf eine Reise begeben – ohne Fernseher,<br />

SMS, Internet und WiFi, ohne Bezug zum Rest der<br />

Welt. Sieben Tage und sieben Nächte waren wir offline<br />

und noch nie zuvor so online. Was für ein Luxus!<br />

UNIQUE<br />

150 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


Pirates of the Seychelles<br />

Die Atmosphäre an Bord ist locker und ungezwungen.<br />

Vielleicht liegt es am Gefühl der Freiheit, dass ein<br />

Schiff ausströmt oder der Vorahnung, Zeugen von etwas<br />

Besonderem zu werden. Der Trip in ein Land, das<br />

lange vor unserer Zeit entstand, wird uns zu sieben verschiedenen<br />

Inseln führen. Einerseits ist das Schiff gross<br />

genug, um Privatraum zu geniessen, andererseits so<br />

gemütlich und überschaubar, um Erlebnisse als Gruppe<br />

zu teilen. Als am Abend der Grill an die Aussenwand<br />

des Schiffs montiert wird und ein reichhaltiges<br />

Barbecue auf der glühenden Kohle brutzelt, sind wir<br />

eine Deutsch-Franko-Schweizerisch-Amerikanische-<br />

Gemeinschaft, mitsamt einer prallen Bananenstaude,<br />

die, befestigt am Dach des Hecks, im Rhythmus der<br />

Wellen pendelt.<br />

From Dusk till Dawn<br />

«Siehst du diese spezielle Sternformation?» Jude,<br />

unser Kapitän, zeigt in den glitzernden Himmel. Es<br />

ist stockdunkel auf dem Schiff. «Das ist das Kreuz<br />

des Südens, das nur in der südlichen Hemisphäre<br />

sichtbar ist.» Inmitten des hellen Bandes einer<br />

Milchstrasse, bilden die vier hellsten Sterne ein<br />

Kreuz. Vom Schiffsheck erklingt Gelächter. Wie<br />

jeden Abend sitzen wir am riesigen, blank polierten<br />

Holztisch mit den ausladenden, weichen Bänken.<br />

Wir reden, lachen, trinken den heimischen<br />

Rum namens «Takamaka» und wünschen uns, die<br />

Zeit möge einfach nur stillstehen. Wir sehnen uns<br />

danach, zu verharren und ein bisschen länger zwischen<br />

den Inseln und fern unseres wahren Lebens<br />

zu verweilen.<br />

UNIQUE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 151


«ES SinD NICHT IMMer<br />

DIE SCHIFFBRÜCHigen,<br />

DIE AUF INSeln<br />

ZUFLUCHT SUCHen.»<br />

(INGEBORG BACHMANN)<br />

UNIQUE<br />

152 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


UNIQUE<br />

VOLUME 11<br />

<strong>IMAGINE</strong><br />

153


Memories<br />

Ich liege auf dem gepolsterten Sonnendeck, starre in<br />

den nächtlichen Himmel und das Kreuz des Südens.<br />

Es ist unser vorletzter Abend und ich möchte für einen<br />

kurzen Moment alleine sein mit dieser Liebesgeschichte,<br />

der wir alle erlegen sind. Ich möchte die Gedanken,<br />

Gefühle, Eindrücke und Bilder abrufen, um die einzelnen<br />

Perlen zu einer Kette zu knüpfen, die ich imaginär<br />

um den Hals tragen:<br />

Jadegrüne Wellen<br />

spülten als einzig<br />

wahrnehmbares Geräusch<br />

an den pulvrigen,<br />

schneeweissen<br />

Strand der menschenleeren<br />

Bucht,<br />

die wir mit einem<br />

kleinen Motorboot<br />

angesteuert hatten.<br />

Die Sonne brannte auf<br />

dem von Muscheln und<br />

Korallenstückchen übersäten<br />

Sand, während die saftig grünen Berggipfel im Hintergrund<br />

von dicken Nebelschwaden und grauen Wolken<br />

verschluckt wurden. Gorillas im Nebel – ein groteskes<br />

Bild, das nur vom Wasser aus in dieser Vollkommenheit<br />

sichtbar war. Die eine Hälfte unserer Gruppe erkundete<br />

als Schnorchler und Taucher die Unterwasserwelt, während<br />

der Rest und ich im warmen Sand von Baie Ternay<br />

lagen und einfach existierten. Ich schoss Hunderte gleicher<br />

Fotos, besessen davon, jedes Detail dieser Naturschönheit<br />

einzufangen.<br />

Die Sonne versank langsam an einem Himmel, der,<br />

eingetaucht in flammendes Orange, Rot und Rosa zu<br />

brennen schien. Wir hatten die Insel Curieuse mit den<br />

gefrässigen Riesenschildkröten verlassen, segelten in<br />

den Sonnenuntergang und hatten uns zur Cocktailstunde<br />

auf dem Captain’s Deck um Jude versammelt. Fasziniert<br />

beobachteten wir den Sonnenuntergang und ein Gefühl<br />

von Freiheit, Schönheit und Unendlichkeit ergriff Besitz<br />

von uns. «Hey Guys, wir sind im Paradies! Es ist echt,<br />

wir träumen nicht!», sprach Chris uns aus den Herzen.<br />

Am nächsten Tag segelten wir nach La Digue, der Insel<br />

UNIQUE<br />

154 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


mit einem der schönsten Strände der Welt. Dort lagen von<br />

Wasser und Wind geschliffene Granitbrocken auf dem<br />

Sand, im seichten Meer eingebettet.<br />

Mit den Fahrrädern hatten wir einen Teil der mit Palmen<br />

überwucherten Insel erkundet und uns im wannenförmigen,<br />

warmen Plateau eines Steinfelsens gesonnt. Nun<br />

dümpelten wir im lauwarmen Wasser herum und beobachteten<br />

die Fische, die um uns herumschwammen.<br />

UNIQUE<br />

VOLUME 11 <strong>IMAGINE</strong> 155


Ewigkeit<br />

Es war traumhaft. Sogar ein paar Wochen nach unserem<br />

Turn erhielt ich eine E-Mail unserer Honeymooner Daniela<br />

und Matthias, in der sie schrieben, dass sie noch<br />

immer nicht glauben konnten, all das tatsächlich erlebt<br />

zu haben.<br />

Die Mystik und Schönheit dieser Inseln wirkte wie ein<br />

Zauberland, das weit entfernt von unserem Planeten<br />

zu sein schien. Noch Jahre später wird sie wehmütige<br />

Sehnsucht hervorrufen.<br />

UNIQUE<br />

156 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


MALERISCH<br />

MAKELLOS<br />

MAURITIUS<br />

NICE TO KNOW<br />

Airline: Sehr gute und preislich attraktive<br />

Verbindung von Zürich nach Mahé bietet<br />

Emirates. www.emirates.com<br />

Seychellen All-Inklusive: auf einem<br />

Schiff. Vollpension, Schnorcheln, Tauchen,<br />

Baden, Geniessen, das Gepäck<br />

fährt mit, niedrige Nebenkosten, dafür<br />

umso mehr Erlebnisse und Eindrücke.<br />

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UNSER TIPP AUF MAURITIUS:<br />

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Strand Beau Vallon Baie gelegen, viele<br />

jüngere Gäste.<br />

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Klima: Tropisch warm und ein Ganzjahresziel<br />

– ausser im Januar, wenn der<br />

meiste Regen fällt.<br />

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www.manta.ch • indischerozean@manta.ch


Postcard from ...<br />

Gó andaginn!<br />

Die Vulkaninsel im Nordatlantik wirkt nicht nur auf<br />

Nordlichter faszinierend. Die Landschaft mit ihren<br />

Wasserfällen, Flüssen, Seen, Fjorden und Geysiren<br />

fasziniert jeden Naturliebhaber. Doch auch die Hauptstadt<br />

Reykjavík, in der ein Grossteil der circa 320 ’000<br />

Einwohner lebt, beeindruckt durch ihre moderne und<br />

weltoffene Atmosphäre. Reykjavík ist zudem die<br />

richtige Adresse für Liebhaber kultureller Events. Besonders<br />

die Musikszene, das Nachtleben und die Mode<br />

haben inzwischen Weltruhm erlangt.<br />

Entgegen aller Vorurteile ist Island nicht so kalt, wie<br />

es seine Nähe zum Nordpolarkreis vermuten lässt. Die<br />

Winter sind relativ mild, besonders an den Küsten. Die<br />

Sommer sind hingegen recht kühl.<br />

Worauf man achten sollte: In Island werden immer die<br />

Schuhe ausgezogen, wenn man eine Wohnung betritt;<br />

dies nicht zu tun, ist sehr unhöflich. Wetterwarnungen<br />

für das Hochland sollten immer sehr ernst genommen<br />

werden. Fotografieren oder Filmen von Nestern gefährdeter<br />

Vogelarten steht unter Strafe.<br />

Liebe Grüsse<br />

An<br />

<strong>IMAGINE</strong> LESER<br />

Postfach<br />

Schweiz


VORSCHAU<br />

Die fünfte Jahreszeit<br />

Ob Karneval, Fasnacht oder Fasching, die fünfte Jahreszeit feiert<br />

man fast überall auf der Welt. Und das kann ganz unterschiedlich<br />

aussehen, denn jede Kultur hat seine eigenen Rituale und<br />

Bräuche. Imagine stellt Ihnen einige Faschingshochburgen vor.<br />

Vom stillen Maskenfest in Venedig zu heissen Samba-Rhythmen<br />

in Brasilien, vom Kamellewerfen in Köln zum Blumenkorso in<br />

Nizza. Tauchen Sie ein in die närrische Zeit.<br />

Ski heil!<br />

Wintermärchen können wahr werden! – Erleben Sie es selbst!<br />

Frau Holle wird auch in diesem Winter für schneesicheren Pistenbetrieb<br />

in den Skigebieten sorgen. Majestätische Gipfel, glitzernder<br />

Schnee und bestens präparierte Pisten. Ob Boarden, Carven<br />

oder Wedeln, Imagine präsentiert Ihnen die schönsten Skigebiete,<br />

hält Ausschau nach Aktivitäten ausserhab der Pisten und macht<br />

den ultimativen Aprés-Ski-Test.<br />

Eine Reise zum fünften Kontinent<br />

Australien zieht jährlich Millionen Europäer an, denn die über<br />

20 Stunden Flug lohnen sich. «Down Under» belohnt die Anreisestrapazen<br />

mit einem einzigartigen weiten Outback, der Kultur<br />

der Aborigines, hippen Städten wie Sydney oder einer faszinierenden<br />

Unterwasserwelt am Great Barrier Reef. Entdecken<br />

Sie mit uns, warum Australien einfach unvergleichlich ist und<br />

warum Koalas, Kängurus und Wallabys gerade diesen Erdteil<br />

so lieben.<br />

Freuen Sie sich mit uns auf die im August <strong>2013</strong> erscheinende Ausgabe mit vielen spannenden Themen<br />

und Geschichten rund um den Globus.<br />

Publisher Francesco J. Ciringione | Owner Prestige Media AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch | Editor in<br />

Chief Yvonne Beck / y.beck@prestigemedia.ch | Art Director & Head of Production Nicole Senn / n.senn@prestigemedia.ch | Graphic Design<br />

Stephanie Rosenblatt/ s.rosenblatt@prestigemedia.ch| Head of Sales and Marketing Dino Coluccia / d.coluccia@prestigemedia.ch | Sales<br />

Eric Haas/ e.haas@prestigemedia.ch | Editors Stephan Balle, Yvonne Beck, Philpp Bernhardt, Lone K. Halvorsen, Thomas Hauer, Nadine Hopf,<br />

Esther Kunz, Michael Merbeck, Angelika Möller, Lilly Steffen, Helena Ugrenovic | Web Dennis Senn | Support Dejan Djokic | News Yvonne Beck |<br />

Cover Picture Eldad Carin | Photographs Wiesergut, Aqua Dome, Ostschweiz Tourismus, Disney, Lego, The Cruise Line, Thai International<br />

Airways, Tirol Tourismus, Vila Vita Parc, Pfalz Tourismus, Niederösterreich Tourismus, Südtirol Tourismus, Baden-Würtenberg Tourismus, Thomas<br />

Hauer, Castello del Nero, Ashford Castle, Leading Hotels, Gut Ising, Das Goldberg, Brasa Reisen, Abendsonne Afrika, Bilddatenbank Alle Fotos,<br />

soweit nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber. | Administration & Abo Service Serpil Dursun / s.dursun@prestigemedia.ch |<br />

Corrector Gloria Hoppe | Coordination Laura Giarratana | Main Office Prestige Media AG, Bösch 73, CH-6331 Hünenberg Publisher / Production<br />

Prestige Media AG, Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel | Telefon +41 (0)61 335 60 80, Telefax +41 (0)61 335 60 88, info@prestigemedia.ch,<br />

www.prestigemedia.ch | Internet imaginemag.ch | E-Mail info@prestigemedia.ch | Price / Issue CHF 4,90 | Price / Year CHF 19.– | Frequency<br />

vierteljährlich Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für<br />

unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.<br />

VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

160 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11


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4 <strong>IMAGINE</strong> VOLUME 11<br />

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