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E-Mag_sweethome_01_2012

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ERSTAUSGABE<br />

ARCHITEKTUR, WOHNEN & DESIGN<br />

HERBST 2<strong>01</strong>2 | #1<br />

GELUNGENE METAMORPHOSE<br />

VON TRADITION ZU DESIGN<br />

www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />

<strong>01</strong><br />

9 7 7 2 2 9 6 0 6 9 4 0 5<br />

THE END | DIE AUSGEBRANNTE GLÜHBIRNE<br />

LUFTIGE MÖBEL | YAACOV KAUFMAN<br />

KAMINE | DIE SCHÖNSTE WÄRME ZUR KALTEN JAHRESZEIT<br />

RICHARD MEIER | ARCHITEKTUR IN WEISS


Der Weg nach oben hat<br />

noch nie so viel Spass gemacht.<br />

Der neue CLS Shooting Brake mit 4MATIC.<br />

Dem permanenten Allradantrieb mit elektronischem Traktionssystem.<br />

Entdecken Sie die Faszination des neuen CLS Shooting Brake mit 4MATIC ab dem 16. November.<br />

Der permanente Allradantrieb von Mercedes-Benz ermöglicht selbst bei widrigen Fahrbahnzuständen<br />

eine dynamische, komfortable und sichere Fahrt. Erleben Sie die Vorteile der 4MATIC-<br />

Modelle bei Ihrem Mercedes-Benz Partner oder unter www.mercedes-benz.ch/4matic<br />

Eine Marke der Daimler AG<br />

MERCEDES-SWISS-INTEGRAL<br />

Das serienmässige Service- & Garantiepaket für alle Modelle – exklusiv von Mercedes-Benz Schweiz AG.<br />

10 Jahre Gratis-Service, 3 Jahre Vollgarantie (beides bis 100000 km, es gilt das zuerst Erreichte).


Erweitern Sie Ihren Wohnraum.<br />

Die rahmenlosen Schiebefenster von Sky-Frame gehen schwellenlos<br />

in ihre Umgebung über. So lässt sich nur schwer sagen, wo die<br />

Aussicht anfängt und der Innenraum aufhört. www.sky-frame.ch<br />

Besuchen Sie uns ab dem 30. November im stilhaus in Rothrist AG.


individualität ist für uns norm<br />

Unsere Produkte sind genauso individuell wie Sie – unsere Kunden.<br />

Schweizer Qualitätshandwerk ist die Basis unseres Erfolgs. Das zeigt sich<br />

in unseren Schränken und Spezialprodukten.<br />

www.alpnachnorm.ch | Info-Nummer 0800 800 870


#1<br />

Editorial<br />

Bauen,<br />

Wohnen & Design<br />

Skandinavien, Architektur und Design ... Nur drei Begriffe, die aber dennoch<br />

wunderbar miteinander harmonieren. In der ersten Ausgabe des <strong>Mag</strong>azins sweet<br />

home möchten wir Sie auf eine architektonische Reise nach Norwegen mitnehmen.<br />

Dorthin, wo die Architektur dem Menschen ebenso gerecht wird wie der<br />

Natur. Denn das Geheimnis der nordischen Architektur war schon immer das<br />

enge Verhältnis zur Landschaft.<br />

Etwas südlicher landen wir in Dänemark – dem Land der weltbekannten Designer.<br />

sweet home begibt sich auf einen Streifzug durch Kopenhagen, die Stadt der Interiordesigner.<br />

Die Erfolgsgeschichte des dänischen Designs begann bereits in den<br />

1950er Jahren mit dänischen Möbeldesignern wie Hans Wegner, Børge Mogensen<br />

und Arne Jacobsen. Doch noch heute setzen zahlreiche dänische Unternehmen<br />

erfolgreich auf die typisch dänische Kombination aus Design und Qualität als<br />

Grundlage ihres Geschäftserfolgs. Wer sich für Design interessiert, findet in Kopenhagen<br />

mehr als genug Shops für einen spannenden Einkaufsbummel.<br />

Mit farbenfrohen Stühlen versucht gaga & design die Musse alter Zeiten, aber<br />

auch einen gelassenen Wohnstil in die eigenen vier Wände zu zaubern. Zur Lancierung<br />

seines Möbellabels in der Schweiz traf sich unsere Redaktorin Yvonne<br />

Beck mit dem Designer Yaacov Kaufman und sprach mit ihm über die Philosophie<br />

seiner Stühle und den Nachteil bequemer Sitzgelegenheiten.<br />

Der Herbst hat uns bereits mit all seiner Farbenpracht begrüsst, und schon bald<br />

wird uns die kalte Jahreszeit empfangen. Ein jeder freut sich dann auf die wärmenden<br />

Momente vor dem Kamin, dennoch sollte man vorher noch dem eigenen<br />

Garten ein paar Gedanken schenken, denn die Trends für das nächste Jahr sind<br />

schon gefunden. In der vorliegenden Ausgabe gibt sweet home Ihnen die ersten<br />

Ideen für die nächste Saison.<br />

Wir wünschen Ihnen ein inspirierendes Lesevergnügen. Begleiten Sie uns durch<br />

die spannende Welt des Bauens, Wohnens und Lebens.<br />

Francesco J. Ciringione<br />

Verleger<br />

Lone Katrine Halvorsen<br />

Chefredaktorin<br />

HERBST '12 #1 005


#1 | Herbst '12<br />

Inhalt<br />

WOHNEN<br />

028<br />

064<br />

<strong>01</strong>0<br />

gelungene metamorphose<br />

026<br />

news +++ Stühle<br />

028<br />

the end<br />

034<br />

private wellness<br />

036<br />

News +++ Holz<br />

038<br />

sicherheit in der schweiz<br />

040<br />

kamine<br />

046<br />

stilvolles badeerlebnis<br />

048<br />

sein eigenes zuHause bauen<br />

050<br />

News +++ bad<br />

051<br />

Auf wolke sieben<br />

052<br />

So will ich wohnen<br />

054<br />

architektur<br />

076<br />

054<br />

Julius Shulman<br />

060<br />

Von Lebenstraum zu Lebensraum<br />

062<br />

Stylisher Industrielook<br />

064<br />

Richard Meier<br />

072<br />

Neuer Glanz<br />

076<br />

Die nordische identität<br />

086<br />

tradition & qualität<br />

006


Feuer fangen.<br />

Gas-Feuerstelle FAIRO<br />

Feuer hat viele Gesichter.<br />

Es ist Zeichen von Stil und Ausdruck<br />

der Persönlichkeit. Wir entwickeln<br />

Feuer mit Charakter: nachhaltig, designkompetent,<br />

in Schweizer Qualität.<br />

www.feuerkultur.ch


inhalt herbst '12 | #1<br />

088<br />

design<br />

104<br />

096<br />

088<br />

Luftige Möbel<br />

096<br />

im bann der pop-art<br />

102<br />

Design@home #1<br />

104<br />

Kopenhagen<br />

112<br />

design@home #2<br />

114<br />

zeitgenössisches designschaffen<br />

116<br />

designstück<br />

118<br />

Bücherregal<br />

garten<br />

120<br />

schöner garten im herbst<br />

126<br />

das wohnzimmer für den garten<br />

136<br />

Media<br />

130<br />

Ifa 2<strong>01</strong>2<br />

134<br />

fernsehen<br />

136<br />

ein haus denkt mit<br />

140<br />

Vorschau & Impressum<br />

008


Tradition meets Innovation<br />

Zbären Kreativküchen AG<br />

Bahnhofstrasse 26 . CH-3777 Saanenmöser . Tel. +41 (0)33 744 33 77<br />

design@zbaeren.ch . www.zbaeren.ch<br />

Official Dealer<br />

Saanenmöser . Gstaad . Lenk<br />

Official Dealer


gelungene metamorphose<br />

VON TRADITION ZU DESIGN<br />

Fotos: Christoph Reist<br />

Eingebettet in ein gewachsenes Wohngebiet aus den sechziger<br />

Jahren, ist ein Einfamilienhaus in Aesch/BL – auf Wunsch der neuen<br />

Besitzer – einer kompletten Sanierung unterzogen worden.


gelungene metamorphose Wohnen<br />

HERBST '12 #1 <strong>01</strong>1


Böden & Steinwände<br />

Stone System by Mentil & Partner AG<br />

Schwimmbad<br />

Platsch AG<br />

<strong>01</strong>2


Gelungene metamorphose Wohnen<br />

HERBST '12 #1 <strong>01</strong>3


Wohnen Gelungene Metamorphose<br />

Böden & Steinwände<br />

Stone System by Mentil & Partner AG<br />

<strong>01</strong>4


Gartendesign<br />

Gebr. Hofmann Gartenbau AG<br />

Fenstertüren<br />

Sky-Frame by R & G Metallbau AG<br />

HERBST '12 #1 <strong>01</strong>5


Böden<br />

Rebafloor Rebaxit AG


Gelungene metamorphose Wohnen<br />

Glasgeländer<br />

Astorino Metallbau AG<br />

Interior<br />

Möbel Roth AG<br />

Küche<br />

Brunner Küchen AG


Wohnen Gelungene metamorphose<br />

Vorher<br />

«Ein Bild sagt mehr<br />

als tausend Worte.»<br />

Fred R. Barnard<br />

Die Architekten haben im bestehenden Gebäude einen neuen<br />

verglasten Treppenaufgang realisiert, der die Geschosse<br />

optimal verbindet. Zudem wurde der Eingangsbereich<br />

modernisiert und eine helle und offene Wohnküche eingebaut.<br />

Das bestehende Satteldach wurde durch ein modernes Flachdach<br />

ersetzt, welches sich nahtlos im neuen Anbau fortsetzt. Entstanden<br />

ist ein prägnanter Baukörper mit südländischem Charme.<br />

Das Wohnhaus wurde – auf Wunsch des Bauherrn – um einen zusätzlichen<br />

Wohntrakt erweitert. Ein spannungsvoller, lichtdurchfluteter<br />

Raum erweitert nun optimal den grosszügigen Wohnbereich<br />

im Erdgeschoss.<br />

Die Wohnebene tritt in Dialog mit Licht, Schatten und den Jahreszeiten.<br />

Die Freibereiche mit den Palmen, einem modernen Pool<br />

und Whirlpool passen sich ideal in das Grundstück ein und sind<br />

eine moderne Ergänzung zur benachbarten Bebauung.<br />

Das Statement des Bauherrn nach seinen Erfahrungen ist: Vertrauen<br />

Sie auf renommierte Firmen. Es hat gute Gründe, warum<br />

sich diese Firmen einen Namen «aufgebaut» haben und warum<br />

man die namhaften Labels überall sieht! Alles andere ist am falschen<br />

Ort gespart.<br />

<strong>01</strong>8<br />

nachher


Die echte Schweizer Küche<br />

BRUNNER KÜCHEN AG CH-5618 Bettwil Tel. 056 676 70 70 www.brunner-kuechen.ch<br />

Grosse Ausstellung mit über 30 Küchen in Bettwil und in der Baumesse Emmenbrückeber<br />

0 Küchen in Bettwil<br />

und in der Baumesse Emmenbrücke


RUBRIK UNTERRUBRIK<br />

Cheminée<br />

Attika Feuer AG<br />

Everest Wohnbau GmbH<br />

020


Gelungene metamorphose Wohnen<br />

«Meine Werkzeuge:<br />

zwei Augen, zwei Hände<br />

und ein kreativer Kopf».<br />

Fotograf:<br />

Christoph Reist ist Fotograf aus Leidenschaft, der die<br />

Herausforderung liebt, um aus Licht und Schatten eine<br />

Faszination zu erschaffen.<br />

Fotograf:<br />

Assistent:<br />

Kontakt:<br />

Christoph Reist<br />

Marcel Abegglen<br />

info@crphotography.ch<br />

Architekt:<br />

Giuseppe Pontillo & Dario Mentil<br />

www.pontillomentil.ch<br />

Fenstertüren:<br />

R & G Metallbau AG - Sky Frame<br />

www.sky-frame.ch<br />

Whirlpool:<br />

Sprudel GmbH<br />

www.sprudel.ch<br />

Ingenieur:<br />

Andreas Studer<br />

www.studer-bauengineering.ch<br />

Türen:<br />

Eurodoor AG<br />

www.eurodoor.ch<br />

Schränke:<br />

Alpnach Norm Schrankelemente AG<br />

www.alpnachnorm.ch<br />

Baugeschäft:<br />

Mentil & Partner AG<br />

www. mentilpartner.ch<br />

Eingangstüre & Garagentore:<br />

Meilta & Partner AG – Offizielle Hörmann Vertretung<br />

www.melita.ch<br />

Cheminée:<br />

Attika Feuer AG<br />

www.attika.ch<br />

Sanitäre Apparate:<br />

Keramikland AG<br />

www.keramikland.ch<br />

Glasgeländer & Aussentore:<br />

Astorino Metallbau AG<br />

www.astorino-metallbau.ch<br />

Gartenbau:<br />

Gebr. Hofmann Gartenbau AG<br />

www.gartenbau-hofmann.ch<br />

Küche:<br />

Brunner Küchen AG<br />

www.brunner-kuechen.ch<br />

Böden innen:<br />

Rebafloor Rebaxit AG<br />

www.rebafloor.ch<br />

Böden aussen:<br />

Stone System by Mentil & Partner AG<br />

www.stonesystem.ch<br />

Fenster:<br />

Aerni Fenster AG<br />

www.aerni.com<br />

Storen:<br />

Nyfenegger Storenfabrik AG<br />

www.nyffenegger.ch<br />

Sonnenstoren:<br />

Mensch Rolladen AG<br />

www.menschag.ch<br />

Schwimmbad:<br />

Platsch AG<br />

www.platsch.ch<br />

Sauna:<br />

Küng AG<br />

www.kueng-sauna.ch<br />

Bedachung & Spenglerei:<br />

Daniel Stoll<br />

Fitnessgeräte:<br />

Technogym by Fimex Distribution AG<br />

www.technogym.com/ch<br />

Handwerker:<br />

Leo Alter AG (Aushub), Roth Gerüste AG (Gerüste),<br />

Elektro Gutzwiller AG (Elekrotinstallationen), Alltech<br />

Installationen AG (Heizung), Prestige HD Security<br />

GmbH (Sicherheit), Borer Kurt AG (Sanitärinstallationen),<br />

Libraxit Belagstechnik AG (Unterlagsböden),<br />

Everest Wohnbau GmbH (Hafnerarbeiten –<br />

Cheminée) , Malergeschäft Michelangelo (Maler)<br />

HERBST '12 #1 021


Sanitäre Apparate<br />

Keramikland AG<br />

022


Schränke<br />

Alpnach Norm Schrankelemente AG<br />

Fitnessgeräte<br />

Technogym by Fimex Distribution AG<br />

HERBST '12 #1 023


Wohnen Gelungene metamorphose<br />

Whirlpool<br />

Sprudel GmbH<br />

Sauna<br />

Küng Sauna AG<br />

024


Innovation. Renovation.<br />

Wenn Sie ein Home Fitness-Gerät zum Training motiviert, dann ist es RECLINE PERSONAL. Das Liegefahrrad<br />

resultiert aus wissenschaftlicher Forschung für eine optimale Haltung und perfekte Biomechanik. Dank<br />

VISIOWEB können Sie E-Mails bearbeiten, im Internet surfen, fernsehen oder Ihre Lieblingsmusik hören.<br />

Designed by Antonio Citterio<br />

Machen Sie den ersten Schritt, besuchen Sie uns auf<br />

www.technogym.com und informieren Sie sich über unsere<br />

Cardio-, Kraft-, und Bewegungsgeräte. Technogym Produkte und<br />

Services sind ausschließlich über den Direktvertrieb erhältlich<br />

Weitere Informationen und Prospekte erhältich bei:<br />

Fimex Distribution SA, Werkstrasse 36, 3250 Lyss, Tel. 032 387 05 05, Fax 032 387 05 15, E-Mail: info@fimex.ch


NEWS Stühle<br />

+++NEWS +++ STÜHLE<br />

LOUIS GHOST ist zehn Jahre alt geworden<br />

Um dem Erfolg des Stuhls den verdienten Tribut zu zollen, werden die<br />

Schaufenster der Kartell-Flagship-Stores in der ganzen Welt in den Herbstmonaten<br />

thematisch gestaltet – «10th Anniversary Louis Ghost around the<br />

world». Anlässlich dieses Geburtstags hat Kartell auch beschlossen, eine<br />

spezielle «Louis Ghost»-Serie zu gestalten, die ab Oktober exklusiv in<br />

Kartell-Flagstores auf der ganzen Welt erhältlich sein wird! Der Louis Ghost<br />

«Special Edition 10th Anniversary» in der klassischen transparenten Version<br />

wird in der Mitte des Ovals Starcks Unterschrift als Lasergravur und darunter<br />

die Angabe tragen, dass es sich um eine Sonderausgabe handelt.<br />

www.kartell.it<br />

NAP von Kasper Salto<br />

Der NAP-Stuhl reflektiert Kasper Saltos Einstellung<br />

zum Thema Design. «Für mich geht es bei Design<br />

um Relevanz. Darum, immer wieder ein Produkt zu<br />

kreieren, das für den Benutzer relevant ist», so der<br />

Design-Star. «Beim NAP-Stuhl war für mich wichtig,<br />

dass man in möglichst vielen Haltungen bequem<br />

darauf sitzen kann. Der Name – NAP – setzt sich<br />

aus den Anfangsbuchstaben dreier Grundsitzhaltungen<br />

zusammen: normal, aktiv und passiv. Denn<br />

Sitzen ist im Grunde eine konstante Bewegung.» Mit<br />

seiner kurvenreichen Form wirkt NAP feminin und<br />

elegant. Die Konturen der Nylon-Sitzschale passen<br />

sich ganz natürlich der Form des menschlichen<br />

Körpers an, und betrachtet man die strukturierten<br />

Wellen, dann ahnt man, dass man es problemlos –<br />

und gerne – stundenlang auf diesem Stuhl aushalten<br />

könnte.<br />

www.fritzhansen.com<br />

Serpentine von Éléonore Nalet<br />

Ligne Roset editiert 2<strong>01</strong>2 den aussergewöhnlichen Armlehnenstuhl Serpentine,<br />

den die junge französische Designerin und Mitarbeiterin von Inga<br />

Sempé, Éléonore Nalet, 2<strong>01</strong>1 auf der d3-Ausstellung der imm Cologne<br />

zum ersten Mal ausgestellt hatte. Charakteristisch für den Stuhl Serpentine<br />

sind die ineinander geflochtenen, gepolsterten «Stoffwulste» als Armund<br />

Rückenlehnen auf einem zierlichen Metallgestell. Dank entsprechender<br />

Materialauswahl von Metall und Stoff ist der Stuhl für den In- und<br />

Outdoor-Bereich geeignet.<br />

www.ligne-roset.ch<br />

026


Kreativ<br />

elegant<br />

stilvoll<br />

langlebig<br />

www.stonesystem.ch<br />

www.mentilpartner.ch<br />

STONESYSTEM<br />

WWW.STONESYSTEM.CH


Wohnen the end<br />

The end<br />

die ausgebrannte Glühbirne<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Seit September 2<strong>01</strong>2 sind nun die letzten Glühbirnen aus<br />

den Läden verschwunden. Nun sollen Energiesparlampen unsere<br />

Häuser und Büros beleuchten. Wer gewinnt den Wettkampf –<br />

die altbewährte Glühbirne oder die Energiesparlampe?<br />

028


«Ich kenne jetzt 1000 Wege,<br />

wie man KEINE Glühbirne baut!»<br />

Thomas Alva Edison


«Während eine Glühbirne den Grossteil<br />

der Energie in Wärme umwandelt, ist es bei<br />

der Energiesparlampe umgekehrt.»


The end Wohnen<br />

Ein grosser Fortschritt, sagen die Befürworter, denn ein<br />

geringerer Energieaufwand ist gut fürs Klima. Doch die<br />

Kritiker sehen dies ganz anders – für sie ist die Energiesparlampe<br />

eine grosse Mogelpackung mit deutlich geringeren<br />

Energieeinsparungen als versprochen. Verfügt hat das Verbot die<br />

EU-Energiekommission. Die Europäer sollen Energie sparen –<br />

und weil sie das offensichtlich nicht freiwillig tun, massregelt die<br />

Brüsseler Kommission ihre Bürger.<br />

Hitze statt Licht<br />

Die Glühbirne von Edison brannte über 1000 Stunden. Daran hat<br />

sich bis heute nichts oder nur wenig geändert. Die kurze Lebensdauer<br />

ist gewiss ein wichtiges Argument gegen die Glühbirne<br />

und warum seit September 2<strong>01</strong>2 im Handel keine Glühbirnen<br />

mehr angeboten werden – jedoch dürfen die restlichen Lagerbestände<br />

noch verkauft werden. Seit über 130 Jahren hat die Glühbirne<br />

die Menschheit nicht nur mit Licht erfreut, sie weist auch ein<br />

ähnliches Spektrum wie das Sonnenlicht auf und hat somit eine<br />

positive Wirkung auf das Hormonsystem. Ferner empfinden wir<br />

das Licht der Glühbirne als ein sehr angenehmes, warmes und<br />

gemütliches Licht. Dennoch, bei all den Vorteilen der Glühbirne<br />

sind die Nachteile nicht zu missachten. Dazu zählt der Fakt, dass<br />

die herkömmliche Glühbirne nur fünf Prozent des verbrauchten<br />

Stroms für die Lichterzeugung nutzt und der Rest als Wärme<br />

verpufft. Doch was sind die Alternativen? Halogenlampen? Mit<br />

denen lassen sich 30 Prozent Energie sparen, aber 2<strong>01</strong>6 werden<br />

auch sie verboten, weil sie wie die Glühbirnen mehr Hitze als Licht<br />

erzeugen. LEDs, Licht emittierende Dioden? Oder die Kompaktleuchtstofflampen,<br />

besser bekannt als Energiesparlampen. Die<br />

sind vergleichsweise preisgünstig und nach Herstellerangaben<br />

um 80 Prozent sparsamer als Glühbirnen. Also offensichtlich der<br />

adäquate Ersatz für die gute alte Glühlampe!<br />

Quecksilber gegen Energieklasse E<br />

Die Energiesparlampe besteht aus einem Glaskörper, welcher<br />

Quecksilber und Edelgase beinhaltet, die durch Wolframelektroden<br />

Strahlung abgeben. Die Gase in der Energiesparlampe<br />

werden ionisiert und geben eine nicht sichtbare UV-Strahlung<br />

ab. Kommt diese mit der Leuchtstoffschicht des Glaskörpers<br />

in Kontakt, wird die Strahlung in sichtbares Licht umgewandelt.<br />

Stellt man eine Energiesparlampe einer Glühbirne gegenüber, so<br />

ist die Erstere konkurrenzlos, was den Stromverbrauch angeht.<br />

Während eine Glühbirne den Grossteil der Energie in Wärme umwandelt,<br />

ist es bei der Energiesparlampe umgekehrt.<br />

HERBST '12 #1 031


Wohnen the end<br />

Sie wandelt den Grossteil der Energie in Licht um und ist somit<br />

80 Prozent sparsamer. Energiesparlampen haben die Effizienzklasse<br />

A bis B. Die Energieklasse der Glühbirne wurde als E bis G<br />

deklariert. Somit ist die Energiesparlampe klar im Vorteil, wenn es<br />

um das Senken der Energiekosten geht. Als Konsumenten wollen<br />

wir natürlich auch Fakten im Hinblick auf die Lebensdauer.<br />

Hier geben uns die Experten Zahlen von 4500 bis über 19'000<br />

Stunden. Das bedeutet, bei einer durchschnittlichen Nutzung von<br />

drei Stunden am Tag, eine Haltbarkeit von 4 bis 18 Jahren. Als<br />

Vergleich bringt es die Glühbirne im Schnitt auf etwa 1000 Stunden<br />

Leuchtdauer – das entspricht lediglich einem Jahr. In der Anschaffung<br />

sind die Energiesparlampen zwar teu(r)er, aber da sie<br />

viel länger halten als Glühbirnen und zusätzlich bis zu 80 Prozent<br />

weniger Strom verbrauchen, sind Energiesparlampen auf lange<br />

Sicht die günstigere Wahl. Gewiss entsprechen die Angaben der<br />

Hersteller nicht immer weitgehend den Tatsachen.<br />

So kann die angegebene Lebensdauer einer Energiesparlampe<br />

von 18 Jahren als rein theoretischer Wert gelten, geht man von einer<br />

täglichen Brenndauer von 2,5 Stunden aus. Denn die Energiesparlampen<br />

sind nicht für ständiges Ein- und Ausschalten gedacht.<br />

So viel zu den technischen Details und den Vor- und Nachteilen.<br />

Doch wie sieht es mit anderen Aspekten aus? Ist der Einsatz von<br />

Energiesparlampen aus gesundheitlicher Sicht ganz unbedenklich?<br />

Fakt ist, dass die alternativen Energiesparlampen zwar einerseits<br />

schon relativ weit verbreitet, aber doch auch viel geschmäht<br />

sind. Sie sind nicht nur teurer in der Anschaffung – vor allem jene,<br />

die gedimmt werden können –, sie erzeugen auch kaltes, ungemütliches<br />

Licht. Ferner prophezeien viele Experten Giftmüllprobleme<br />

und ernsthafte Gefahren für die Gesundheit der Menschen.<br />

The End<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, dass jedes Leuchtmittel seine<br />

Vor- und Nachteile hat. Durch die Abschaffung der Glühbirne<br />

ist jeder Verbraucher dazu<br />

gezwungen, sich Gedanken<br />

um Alternativen zu<br />

machen. Energiesparlampen<br />

sind sicherlich<br />

eine kostengünstigere<br />

und umweltschonendere<br />

Alternative gegenüber<br />

Glühbirnen. So sinken Stromkosten,<br />

Stromverbrauch und die<br />

CO 2<br />

-Emissionen deutlich, während<br />

deren Lebensdauer steigt. Der grösste Nachteil<br />

der Energiesparlampen ist ihr Quecksilbergehalt, welcher ein<br />

Problem für die Umwelt und für die Gesundheit der Verbraucher<br />

darstellt. Die Weiterentwicklung auf dem Markt der Energiesparlampen<br />

ist jedoch vorauszusehen – und damit werden wohl auch<br />

in ein paar Jahren die Bedenken der Energiesparlampen-Gegner<br />

zerstreut sein. Auch wenn das Produktionsverbot von Glühbirnen<br />

in der EU recht rasch kam und es gute Argumente gegen die<br />

Energiesparlampen (gefährlicher Quecksilberanteil, unklare Entsorgung<br />

dieser kleinen Giftbomben) gibt – es ist dies ein toller<br />

Anreiz für die Beleuchtungsindustrie, innovative, funktionierende<br />

und energiesparende Produkte zu entwickeln. Die Karten werden<br />

neu gemischt, und es bieten sich nicht nur die klassischen Energiesparlampen<br />

an ...<br />

Es ist also noch starker Bedarf an Entwicklung in den nächsten<br />

Jahren notwendig, um die kostensparende und umweltschonende<br />

Alternative der Glühbirne auch verbraucherfreundlich zu<br />

gestalten. Wenn Sie bisweilen die Energiesparlampen gemieden<br />

haben, testen Sie doch einfach ein wenig die aktuellen Produkte<br />

und setzen diese dort ein, wo die Lampen länger brennen. Der<br />

letzte Tag der letzten Glühbirne im Haushalt ist zwar noch weit<br />

entfernt – er kommt aber sicher ...<br />

«Der letzte Tag der letzten Glühbirne<br />

im Haushalt ist zwar noch weit entfernt –<br />

er kommt aber sicher ...»<br />

032


SILENTO Poco<br />

LED-PENDELLEUCHTE / 18 W


WOHNEN PRIVATE WELLNESS<br />

Private Wellness<br />

Keramikland<br />

Hier fliesst nicht nur das Wasser, das die einzigartigen<br />

Badewannen füllen soll, sondern auch die Ideen, wenn es um neue<br />

Trends und Materialien geht.<br />

034


Wasser bedeutet Lebensenergie. Ob einfacher, funktioneller<br />

Raum oder raumgreifendes Wellnessbad mit<br />

individuell gestalteter Badewanne: Hier soll das Wasser<br />

fliessen, angenehm über den Körper strömen und die Muskeln<br />

wieder beleben. Im Keramikland gibt es die ganze Vielfalt<br />

an Bädern, privaten Wellnesszonen und hochwertig verarbeiteten<br />

Platten zu bestaunen.<br />

Zauberhafte Badewelten<br />

Spezialisiert auf Badmöbel, Waschtische, Wannen und Whirlpools,<br />

Wellnessduschen und modernste Armaturen, zeigen die Ausstellungsräume<br />

von Keramikland das ganze Universum zeitgemässer<br />

Badewelten und eine grosse Vielfalt an Wand- und Bodenplatten.<br />

In zwei Ausstellungen in Huttwil BE und Cham ZG steht den<br />

Kunden ein kompetenter Wohnberater und Badplaner zur Seite.<br />

Jede Idee wird verfolgt, jeder Wunsch fliesst in die Planung mit<br />

ein und dazwischen gibt es Inspirationen für die eigene Badewelt<br />

à discrétion.<br />

Immer die neusten Trends in der Ausstellung<br />

Gegründet wurde das Keramikland 1990 von den Brüdern<br />

Stefan und Benno Kneubühler. Lieferten die beiden Badprofis<br />

damals die bestellte Ware noch selber im VW-Bus zu den Kunden,<br />

koordinieren das heute die entsprechenden Profis im über<br />

50-köpfigen Team.<br />

Eine Besonderheit bei Keramikland ist das Angebot an individuellen<br />

Designprodukten zu bezahlbaren Preisen. Eingekauft wird<br />

nur bei westeuropäischen Herstellern, damit die eigenen hohen<br />

Qualitätsansprüche jederzeit eingehalten werden können. Die<br />

Keramikland-Mitarbeitenden beraten die Kundschaft nicht nur,<br />

sondern visualisieren deren Ideen und helfen beim Planen. Damit<br />

die Ideen immer schön im Fluss bleiben, werden die Ausstellungen<br />

in Huttwil und Cham regelmässig neu gestaltet. Zur<br />

Freude der Kunden, die bei jedem Besuch Neuigkeiten aus der<br />

weiten Badewelt entdecken können.<br />

Mit antoniolupi reiht sich ab September ein weiterer grosser Badhersteller<br />

in das ohnehin schon exklusive Sortiment der Badeinrichter.<br />

Antoniolupi steht seit Jahren für zukunftweisendes und<br />

innovatives Baddesign. Der Trendsetter gilt als einer der exklusivsten<br />

Badhersteller überhaupt. Die designorientierten Badeinrichtungen<br />

werden auch den höchsten Ansprüchen gerecht. Ein<br />

Badezimmer von antoniolupi sitzt wie ein Massanzug – jedes<br />

Stück wird auf Wunsch produziert. Die Produkte überzeugen mit<br />

durchdachter Funktionalität und perfekter Qualität. Antoniolupi<br />

wird vorerst in der Ausstellung in Cham zu sehen sein.<br />

Auf 6000 m 2 kann sich der Kunde inspirieren und von neuen<br />

Bad-Ideen anstecken lassen. So kann sich jeder zu Hause seine<br />

ganz private Wellness-Oase schaffen.<br />

www.keramikland.ch<br />

HERBST '12 #1 035


NEWS Holz<br />

Gentle von Eric Degenhardt + Böwer<br />

Gentle: ein Tisch wie sein Name. Die Platte ein weiches<br />

Rechteck mit einer sanften Kante, aufgebockt auf einem<br />

leichten Gestell mit zwei gegabelten Beinen aus massivem<br />

Eschen- oder Kastanienholz. Der Kern der Platte, mit Umleimern<br />

versehen, wird im Vakuumverfahren mit Linoleum<br />

oder Furnier ummantelt. Das Ergebnis: die sanft sich verschlankende<br />

Kante und für eine Tischplatte aussergewöhnliche<br />

Plastizität.<br />

www.boewer.com<br />

Sami von VeloMö<br />

Eine Aufbewahrung, die das geliebte Velo sicher und gekonnt<br />

verwahrt sowie stylish in Szene setzt – ob in der Wohnung<br />

oder im Büro. Endlich bekommt das Velo einen Ehrenplatz<br />

in der Wohnung und die Aufmerksamkeit, die es verdient.<br />

Das Oberrohr liegt auf einer Auflage aus Samt,<br />

der einen sicheren und schonenden Halt garantiert.<br />

Ausreichend Stauraum bietet Platz für Helm, Handschuhe,<br />

Schloss oder Beleuchtung. Aus zertifiziertem<br />

Massivholz in der Schweiz gefertigt, werden die Modelle<br />

von VeloMö in verschiedenen Holzarten sowie<br />

mit verschiedenen Oberflächen angeboten.<br />

www.cbe-sports.com<br />

+++NEWS +++ HOLZ<br />

CH07 von Hans J. Wegner<br />

Hans J. Wegner war der unbestrittene Meister dänischen<br />

Stuhldesigns. Die Zusammenarbeit von<br />

Hans J. Wegner mit dem dänischen Fabrikanten<br />

Carl Hansen & Søn fing im Jahr 1949 an. Die ersten<br />

Modelle wurden 1950 präsentiert, die inzwischen<br />

alle Klassiker und weltweit nachgefragte Sammlerobjekte<br />

geworden sind. So auch der Stuhl CH<br />

07. Die gepolsterte Sitzfläche und Lehne sowie die<br />

laminierten Beine sind aus geformtem Schichtholz<br />

gefertigt, die vorderen Beine sind aus einem Stück.<br />

www.carlhansen.com<br />

036


Sicherheit in der Schweiz<br />

Prestige HD Security<br />

Ist die Schweiz noch sicher? Was auf den ersten<br />

Blick etwas plakativ klingt, ist inzwischen zu einer sehr<br />

berechtigten Frage geworden.<br />

Trotz Globalisierung und offener Grenzen, die Schweiz<br />

ist immer noch eines der sichersten Länder in Europa.<br />

Dies ist nicht nur die Meinung der meisten Spitzenpolitiker,<br />

sondern auch jene der Bevölkerung. Der renommierte Strafrechtsprofessor<br />

Martin Killias hat in Zusammenarbeit mit der<br />

Kantonspolizei Bern im 2<strong>01</strong>1 eine umfassende Studie zur aktuellen<br />

Sicherheitslage der Schweiz veröffentlicht. Dennoch hält die<br />

Studie unter anderem fest, dass in der Schweiz sowohl Gewaltdelikte<br />

als auch Raub deutlich<br />

zugenommen haben.<br />

Zunahme von Einbruchsdiebstählen<br />

Wohlstand bedeutet eben auch Bedrohung. «Einbrecher wissen,<br />

dass sich hierzulande das Einbrechen lohnt», sagt René Dutli von<br />

der Kantonspolizei Zürich. In Zürich wird gemäss aktuellen Zahlen<br />

in jede 27. Wohnung oder Haus eingebrochen, dies ist ein einsamer<br />

Rekord in ganz Europa! Im Jahr 2<strong>01</strong>1 wurden in der Schweiz<br />

alle fünf Minuten ein Einbruch und alle zwei Minuten ein Diebstahl<br />

registriert. Besonders gefährdet waren die Grenzgebiete,<br />

denn bedingt durch die Öffnung der Grenzen (Schengen) ist die<br />

038


Sicherheit in der schweiz WOHNEN<br />

«Einreise» sehr viel leichter geworden. Inzwischen kämpfen allerdings<br />

nicht mehr nur die Grenzregionen gegen den Kriminaltourismus,<br />

dieser ist zu einem Problem für die ganze Schweiz<br />

geworden. Martin Killias schliesst die Studie mit den Worten:<br />

«Es ist ganz klar angezeigt, vom Mythos Abschied zu nehmen,<br />

dass die Schweiz eines der sichersten Länder der Welt ist. Bei<br />

Einbruch und Gewaltdelikten liegt die Schweiz heute über dem<br />

europäischen Durchschnitt.» Mit anderen Worten: Mehr als die<br />

Hälfte der Länder in Europa weist bei diesen Delikten eine tiefere<br />

Rate als die Schweiz auf. Im Jahr 1984 ist die Schweiz noch am<br />

Schluss gelegen und war somit eines der sichersten Länder der<br />

Welt, doch diese Welt gibt es heute nicht mehr.<br />

Prestige HD Security<br />

Die Firma Prestige HD Security wurde in den USA von zwei<br />

Schweizern gegründet und war dank der gründlichen schweizerischen<br />

Arbeitsweise in den USA schnell erfolgreich. Seit<br />

rund drei Jahren ist die Firma nun auch erfolgreich an mehreren<br />

Standorten in der Schweiz vertreten. Im Bereich Funkalarmanlagen<br />

gehört Prestige HD Security bereits zu den Top Errichter<br />

in der Schweiz. Eigens geschultes Personal übernimmt dabei<br />

die Beratung, den Verkauf sowie Service und allfällige Wartung<br />

der Anlagen. (Bei der Alarmweiterleitung arbeitet Prestige mit der<br />

Certas, dem Marktführer in der Schweiz zusammen). Prestige<br />

verfügt auch über hochwertige Produkte und Partner im Bereich<br />

Videoüberwachung. Avigilon, Bosch und Etrovision gehören zu<br />

den Top Marken und sind alle bei Prestige erhältlich. Zu den<br />

Kunden von Prestige zählen unter anderem Rado Uhren, Tommy<br />

Hilfiger, Hilton Hotels, Migros, Kiosk AG, oder der Kanton Solothurn.<br />

Für Letzteren ist man zuständig für die Videoüberwachung<br />

der Asylzentren. Aber auch Prominente aus den Bereichen Musik<br />

und Motorsport vertrauen auf die Produkte und den Service von<br />

Prestige Security. Insbesondere zeichnen die Firma aber ein sehr<br />

faires Preis-Leistungs-Verhältnis und die Möglichkeit, alle Produkte<br />

mieten oder leasen zu können, aus.<br />

www.prestige-security.ch<br />

HERBST '12 #1<br />

039


Kamine WOHNEN<br />

Laut griechischer Mythen soll Göttervater Zeus deshalb sehr<br />

erzürnt gewesen sein, als der Feuergott Prometheus den<br />

Menschen das Feuer brachte und ihnen damit den Schlüssel<br />

zur Entwicklung in die Hand gab. Als die Menschheit gelernt<br />

hatte, sich zum Schutz gegen Kälte, Hitze, Regen, Schnee und<br />

Wind Häuser zu bauen, wurde auch das Feuer in diesen Häusern<br />

unterhalten. In seinem Streben nach Fortschritt ersann der<br />

Mensch zahlreiche technische Erfindungen rund um das Feuer –<br />

von einer überlebenswichtigen Notwendigkeit bis hin zu einem<br />

Element häuslichen Komforts. Dessen ungeachtet hat das Feuer<br />

im Laufe der Zeit nichts an Symbolkraft eingebüsst und nichts an<br />

seiner unwiderstehlichen Faszination verloren.<br />

Zeitgemässe Heizmöglichkeiten<br />

Im Laufe der Zeit setzten sich Kamine und Kachelöfen zunehmend<br />

in Teilen der Bevölkerung durch. Mit der Entwicklung moderner<br />

Heizmöglichkeiten im 20. Jahrhundert verloren sie allerdings<br />

stark an Bedeutung. Sie wurden nur noch dort eingesetzt,<br />

wo man sich (noch) nicht auf eine moderne Zentralheizung mit<br />

Heizkörpern umgestellt hatte, denn sie galten als schmutzig, gefährlich<br />

und ineffizient. Die Gegenentwicklung setzte ein, als Mitte<br />

des 20. Jahrhunderts die ersten Kaminöfen mit geschlossenem<br />

Feuerraum entwickelt und im Laufe der folgenden Jahrzehnte<br />

stetig verbessert wurden. Dieses System erlaubt es, die Vorteile<br />

des Kachelofens, den sein grosser Platzbedarf, hoher Preis und<br />

aufwendiger Einbau oft als Alternative ausschliessen, mit denen<br />

des offenen Kamins zu verbinden und die Nachteile beider Systeme<br />

zu umgehen. Dienten Kaminöfen dort, wo alternativ auch<br />

moderne Heizsysteme zur Verfügung standen, zunächst häufig<br />

vornehmlich der Gemütlichkeit und der Lebensart, so sorgten<br />

die stetige Steigerung ihrer Wärmeeffizienz und die konsequente<br />

Weiterentwicklung ihrer Technik wie auch der benutzerfreundlichen<br />

Anwendung für immer breitere Akzeptanz. In den vergangenen<br />

Jahren erlebten Kamine eine wahre Renaissance. Sie<br />

entwickelten sich sowohl in ästhetischer als auch in funktionaler<br />

Hinsicht gravierend weiter und ein Ende der Entwicklung ist noch<br />

nicht abzusehen.<br />

Offene kontra geschlossene Holzkamine<br />

Der Markt für Holzkamine und -öfen kennt in Bezug auf Design<br />

keinen Stillstand. Obwohl Heizen mit Holz bei vielen Menschen<br />

nostalgische und romantische Vorstellungen wachruft, sind auch<br />

für das moderne Interieur sehr interessante Modelle erhältlich.<br />

Ferner gab es auf dem Gebiet des Heizens mit Holz im Laufe der<br />

Jahre viele Innovationen, die das Heizen effizienter, nachhaltiger<br />

und umweltfreundlicher gemacht haben.<br />

ZUHAUSE IM BAD<br />

Badmöbel so individuell wie Sie.<br />

Auch das unterscheidet talsee.<br />

talsee – die edle Marke fürs wohnliche<br />

Bad. Erschaffen für Menschen, die<br />

Lebensraum und Lebensgefühl vereinen<br />

möchten. Mit Bädern, die so sind<br />

wie Sie: anders. Lassen Sie sich von<br />

unseren Ausstellungen in Hochdorf,<br />

Adliswil, Dietlikon, Pratteln und Bern<br />

inspirieren. talsee AG, 6281 Hochdorf,<br />

Tel. 041 914 59 59, info@talsee.ch<br />

www.talsee.ch


Wohnen Kamine<br />

Ein offener Kamin ist in die Wand integriert und wird von Mauerwerk<br />

oder Eisenplatten umschlossen. Früher war der Kamin<br />

fast ausschliesslich zum Heizen da, heute ist ein offener Kamin<br />

auch deswegen so beliebt, weil der Anblick des Feuers pure<br />

Gemütlichkeit bedeutet. Allerdings ist ein offener Kamin eine<br />

Staubschleuder. Zudem heizt ein offener Kamin kaum, weil die<br />

Wärme durch den Schornstein rauscht. Der geschlossene Kamin<br />

ist eine technische Weiterentwicklung des traditionellen offenen<br />

Kamins. Der Feuerraum wird durch eine feuerfeste Glasscheibe<br />

zum Raum abgegrenzt. Vorteil des geschlossenen Kamins<br />

ist der nicht aufkommende Kaminrauch, wodurch die Raumluft<br />

frisch bleibt. Im Vergleich erreicht ein offener Kamin im Schnitt<br />

einen Wirkungsgrad von 15 Prozent, weil er viel Wärme durch den<br />

Schornstein verliert. Ein Holzkamin oder -ofen von heute erreicht<br />

einen durchschnittlichen Wirkungsgrad zwischen 70 und 80 Prozent.<br />

Bereits beim Anheizen in einem Kamin lässt sich etwas für<br />

die Umwelt tun. Spezielle Anzünder oder dünne Nadelhölzer sind<br />

ideal. Zeitungspapier ist tabu!<br />

Oder ...<br />

Ein Bioethanol-Kamin braucht keinen Schornstein und sorgt für<br />

gemütliche Lagerfeuer-Stimmung in der Wohnung. Denn wer auf<br />

offenes Kaminholzfeuer verzichten kann, kein Holz schleppen<br />

und Asche entsorgen möchte, der findet hier eine schöne Alternative<br />

zu herkömmlichen Kaminen und Kaminöfen. Viele greifen<br />

deshalb zum Bioethanol-Kamin, der ohne Rauchschlot auskommt.<br />

Die Deko-Kamine gibt es in unzähligen Designs, Grössen<br />

und Preisklassen. Auch wenn ein Bioethanol-Kamin eher dekorativ<br />

ist, eine offene Feuerstelle im Haus ist er dennoch.<br />

044


«Spezielle Anzünder oder dünne Nadelhölzer<br />

sind ideal. Zeitungspapier ist tabu!»


Stilvolles Badeerlebnis<br />

Premium Whirlpools<br />

Formvollendetes Design, perfekte Funktionalität, höchste<br />

Qualität sowie ausgefeilte, jedoch einfach bedienbare Technologie.<br />

Mit der Produktion der REC-Serie präsentiert AGUAvit ®<br />

Premium Whirlpools für ein neuartiges Badeerlebnis.<br />

Unter der Marke AGUAvit ® vertreibt die Sadorex Handels<br />

AG exklusive Whirlpools für ein ganz besonderes Badeerlebnis.<br />

Dass nicht nur die Technik ein wichtiger Aspekt<br />

bei der Herstellung dieser Premium Whirlpools ist, sondern auch<br />

der visuelle sowie der ergonomische Aspekt – das beweist die<br />

REC-Serie. Ob allein, zu zweit oder zu viert, den rechteckigen<br />

REC-Whirlpool gibt es in drei Grössen. Mehrheitlich werden die<br />

Whirlpools an private Haushalte verkauft, aber auch im ehemaligen<br />

historischen Hotel Du Parc oberhalb von Vevey – jetzt ausgebaut<br />

und in Luxusresidenzen umgewandelt – verfügen 22 Wohnungen<br />

über einen AGUAvit-Whirlpool.<br />

Die Wannen sind in Weiss oder auf Wunsch in freier Farbwahl nach<br />

RAL- und NCS-Farbpalette sowie nach Kundenmuster erhältlich.<br />

Ausgestattet mit Dornbracht-Armaturen, verfügen sie ausserdem<br />

über eine automatische Funktion zur Entleerung und Trocknung<br />

des Leitungssystems. Optional können die Whirlpools mit einer<br />

Remoteschnittstelle versehen werden, die eine ferngesteuerte Füllung<br />

der Wanne auch per Handy ermöglicht. Ungeachtet dieser<br />

technischen Highlights sollte das Badegefühl nicht unbeschrieben<br />

bleiben. Denn ob Wellness, Stimulation oder Fitness – die Whirlpools<br />

können je nach persönlichem Befinden eingestellt werden.<br />

Dazu Wasser- und/oder Luftmassage sowie Farblicht- und Dufttherapie<br />

in den unterschiedlichsten Varianten. Die sechs Farben<br />

wechseln automatisch die Farbtemperatur in einem vorgegebenen<br />

Zyklus, oder man entscheidet sich für eine bestimmte Farbe.<br />

Oranges Licht und dazu den Duft von Mandarine! Ab Frühling 2<strong>01</strong>3<br />

besteht die Möglichkeit, bei Bad Design AG in Zürich das exklusive<br />

Badegefühl im AGUAvit-Whirlpool erleben zu können. Die Modelle<br />

REC1 und REC2 können bereits heute im Showroom der Sadorex<br />

Handels AG in Aarburg besichtigt werden.<br />

Damit nicht nur kleine Personen die Möglichkeit haben, schulterbedeckt<br />

im Whirlpool liegen zu können, entstand die Idee eines<br />

Überlaufsystems, wie man es von Infinity Pools kennt. Wie Daniel<br />

Ruffieux von Sadorex Handels AG uns erklärt: «Eine zu hohe Bade-<br />

046


Stilvolles badeerlebnis WOHNEN<br />

Ein Badeerlebnis der besonderen Art: Dank Wasser- und Luftmassage kombiniert mit Farblicht- und Dufttherapie sorgen die Premium-Whirlpools<br />

von AGUAvit für bewegende Momente.<br />

wanne passt nicht in die moderne Badarchitektur oder zum hochwertigen<br />

Design von Badewannen. Bei einer Tiefe von 42 Zentimeter<br />

kann aufgrund der Infinitykante auch eine grosse Person<br />

schulterbedeckt im Whirlpool liegen.» Drei Jahre Entwicklung stecken<br />

hinter diesen Premium Whirlpools und Herr Ruffieux ist sichtlich<br />

stolz auf das Ergebnis. Welche Kundenwünsche noch erfüllt<br />

werden können, fragen wir ihn. «Zukünftig besteht die Möglichkeit<br />

von Musikboxen in den Whirlpools – die Tests sind sehr erfolgreich<br />

verlaufen – aber auch ohne Boxen gehören diese Whirlpools in die<br />

Champions League.»<br />

sweet home sprach mit Daniel Ruffieux über die Besonderheiten<br />

von AGUAvit ® .<br />

sweet home: Herr Ruffieux, es gibt viele Whirlpool-Hersteller.<br />

Wodurch hebt sich AGUAvit ® von diesen ab?<br />

Daniel Ruffieux: AGUAvit ® bietet Premium-Produkte an. Wir setzen<br />

uns durch das exklusive Design, die hochwertigen Materialien,<br />

die komplexe Technologie und perfekte Ergonomie deutlich und<br />

spürbar von anderen Herstellern ab.<br />

Die REC-Serie bietet drei Szenarien: Fitness, Wellness und<br />

Stimulation. Worin bestehen die Unterschiede?<br />

Das vollautomatische Wellness-Szenario verspricht pure Entspannung.<br />

Die unterschiedlichen Massagesequenzen können mit Lichtund<br />

Dufttherapien bereichert werden. Das Stimulation-Programm<br />

hingegen kann je nach Tagesempfinden eingestellt werden. Wer<br />

beispielsweise etwas angespannt ist, wählt ein beruhigendes Bad<br />

und fühlt sich anschliessend wie neugeboren. Beim Fitness-Programm<br />

erlebt man eher einen belebenden «Kick». So lassen sich<br />

je nach Tagesform und Bedürfnis durch einfaches Tastendrücken<br />

passende Szenarien einstellen.<br />

Wie lässt sich das Verhältnis zwischen Funktion, Ergonomie<br />

und Design vereinbaren?<br />

Uns war von Anfang an das Design wichtig, denn ein gutes Produkt<br />

muss eine gute Form besitzen. Dies allein reicht aber noch<br />

nicht aus. Wir haben es geschafft, schönes Design mit einer ergonomischen,<br />

praktischen und bequemen Form zu vereinen. Ein<br />

Whirlpool darf niemals nur den visuellen Aspekt erfüllen, ansonsten<br />

verlässt der Kunde den Pool nach wenigen Minuten mit schmerzendem<br />

Rücken. Unsere Aussenform ist sehr puristisch, die Innenform<br />

hingegen ist ergonomisch gestaltet. In so einem Whirlpool<br />

verweilt man gerne und erfährt absolutes Wohlbefinden.<br />

Erlebt der Kunde einen ersten Schrecken, wenn die<br />

Stromrechnung ins Haus kommt?<br />

Nein, da kann ich Sie und all unsere Kunden beruhigen. Selbst<br />

beim täglichen Gebrauch des Whirlpools entspricht der Verbrauch<br />

kaum mehr als eine Stunde fernsehen.<br />

Wie sollte die Ausstattung im Bad beschaffen sein, damit<br />

der Kunde ein möglichst hohes Mass an Entspannung in<br />

seinem Whirlpool erfährt?<br />

Das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Ein Whirlpool lässt<br />

sich in viele Badezimmer integrieren. Die meisten Kunden wünschen<br />

sich jedoch eine kleine Wohlfühloase. Das Bad ist nicht<br />

mehr nur Reinigungs-, sondern eher Entspannungsstätte. Daher<br />

ist für viele Kunden der Whirlpool im Privatbereich als ergänzendes<br />

Baderitual zur Badewanne gedacht. Er kann natürlich auch<br />

als klassische Badewanne verwendet werden, denn wir bieten<br />

auch kleinere Masse an, welche für eine oder zwei Personen konzipiert<br />

sind. Diese lassen sich auch perfekt in kleinere Badezimmer<br />

integrieren. <br />

www.aguavit.ch<br />

www.bad-design-ag.ch<br />

HERBST '12 #1 047


Aussergewöhnliche Häuser mit Persönlichkeit – Bautec-Innovation<br />

Sein eigenes Zuhause bauen<br />

Aus Luftschloss wird realität<br />

Freiheit, Ruhe und Lebensqualität – für viele ist das<br />

Eigenheim ein grosser Traum. Weshalb es nicht ein Luftschloss<br />

bleiben muss und warum sein Unternehmen unter anderem die<br />

Nerven der Bauherren schont, erläutert Manfred Gubler,<br />

CEO der Bautec AG.<br />

sweet home: Herr Gubler, wie wohnt der Geschäftsleiter<br />

von Bautec? Und was bedeutet Ihnen und Ihrer Familie das<br />

eigene Zuhause?<br />

Manfred Gubler: Seit drei Jahren wohnen wir in unserem eigenen,<br />

frei stehenden Einfamilienhaus im Grünen. Wir schätzen<br />

die ländliche Umgebung und die Ruhe ungemein. Hier stört uns<br />

niemand – und unsere Kinder können sich nach Herzenslust im<br />

Garten austoben. In unserem Zuhause wohnen wir ganz bewusst<br />

im Obergeschoss, was eher unüblich ist. So geniessen wir eine unverbaute<br />

Aussicht aus der Stube und schlafen auch in den heissen<br />

Sommermonaten ausgezeichnet in den kühleren Schlafzimmern<br />

im Erdgeschoss!<br />

Wer ein neues Zuhause baut, will seinen Traum möglichst<br />

sorgenlos realisieren. Weshalb ist Ihr Unternehmen der<br />

richtige Partner dafür?<br />

Als erfahrener Partner haben wir seit 1965 bereits über 5000 Kunden<br />

auf dem Weg zum Eigenheim begleitet. Basierend auf unseren<br />

Gestaltungs- und Projektvorschlägen erarbeiten wir gemeinsam<br />

mit ihnen massgeschneiderte Lösungen. Jedem Bauherrn garantieren<br />

wir fixe Termine und feste Preise. Zudem enthält unser Werkvertrag<br />

eine genaue Beschreibung der vereinbarten Leistungen.<br />

Wer mit uns baut, baut auf Sicherheit! Und unseren Kunden stehen<br />

wir vom Landkauf bis über die Schlüsselübergabe hinaus mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Denn Support wird bei uns gross geschrieben.<br />

Bautec ist eine Totalunternehmung und kein reines Architekturbüro.<br />

Von welchen Vorteilen profitiert der Kunde<br />

deshalb während der Bauphase – und darüber hinaus?<br />

Bei uns erhält der Bauherr alles aus einer Hand, sind wir doch<br />

sein alleiniger Ansprechpartner. Es existiert nur ein Werkvertrag<br />

mit Bautec, nicht aber mit jedem einzelnen Handwerker. Als Total-<br />

048


Sein eigenes zuhause bauen Wohnen<br />

Bautec-Classic: elegante Villen und Landhäuser zum Verlieben<br />

Einfache Formen und klare Linien prägen Bautec-Systema.<br />

unternehmung sind wir der Auftraggeber aller am Bau beteiligten<br />

Unternehmen. Unsere Kunden schonen ihre Nerven dank klarer,<br />

einfacher Verhältnisse. Da wir in der Planungsphase zudem nicht<br />

auf dem weissen Papier beginnen müssen, verkürzt sich die Vorlaufzeit<br />

bis zum Baubeginn markant.<br />

Auch bei der Architektur gehen die Geschmäcker bekanntlich<br />

auseinander. Welche Häuser finden sich im Angebot<br />

von Bautec?<br />

Unsere Bauvorschläge sind vielfältig. Und durch deren individuelle<br />

Gestaltung wird jedes Zuhause zum Unikat, das die Persönlichkeit<br />

der Bewohner widerspiegelt. So finden zukünftige Hauseigentümer<br />

immer das Richtige bei uns. Bautec-Classic heissen unsere Projektvorschläge<br />

für wahre Hausklassiker. Liebhaber von eleganten<br />

Villen und Landhäusern kommen hier auf ihre Rechnung. Moderne,<br />

funktionale Häuser mit einfachen Formen und klaren Linien –<br />

dafür steht Bautec-Systema. Mit Bautec-Innovation finden sich<br />

aber auch avantgardistische, aussergewöhnliche Häuser im gehobenen<br />

Segment in unserem Sortiment. Und ganz wichtig, jedes<br />

unserer schlüsselfertigen Häuser entsteht in Massivbauweise.<br />

Wie geht es für den Bauinteressenten weiter, wenn dieser<br />

sein persönliches Traumhaus bei Bautec gefunden hat?<br />

Eins zu eins erleben kann man jeden unserer Gestaltungsvorschläge<br />

während der Besichtigung eines bereits realisierten Eigenheims.<br />

Gerne vermitteln wir den Besuch bei einem Bautec-<br />

Kunden. Zentral ist die persönliche Erstberatung vor Ort, oft geht<br />

diese gleich mit einer Landbesichtigung durch unsere Bauexperten<br />

einher. Im Gespräch diskutieren wir mit unseren Kunden eine<br />

allfällige Projekt-Anpassung an die effektive Parzellengrösse, legen<br />

den gewünschten Ausbaustandard fest und thematisieren Extras,<br />

wie den eigenen Weinkeller oder eine Wellnessoase, die es zu realisieren<br />

gilt. So fliessen ganz persönliche Ideen und Bedürfnisse<br />

Manfred Gubler,<br />

CEO der Bautec AG<br />

bereits in die Planung jedes Bautec-Hauses ein. Wie man sein<br />

Traumhaus finanziert und die Baukosten durch Eigenleistungen<br />

senkt, zeigen wir gerne auf. Das erste Gespräch mit der Hausbank<br />

fällt unseren Kunden anschliessend leicht. Beim Bau arbeiten<br />

wir mit ausgewählten Handwerkern aus der Region zusammen.<br />

So berücksichtigen wir lokale Unternehmen und garantieren eine<br />

hohe Bauqualität.<br />

Viele zukünftige Hausbesitzer berücksichtigen ökologische<br />

Aspekte beim Hausbau immer stärker. Wie reagieren<br />

Sie darauf?<br />

Der Umwelt beim Bauen Sorge tragen, ist ein wichtiges Anliegen. Auf<br />

Wunsch realisieren wir jedes unserer Häuser gerne auch im Minergiestandard.<br />

Denn bei uns als Minergie-Fachpartner sind ökologisch<br />

affine Kunden in guten Händen. Wer auf natürliche, in der Schweiz<br />

nachwachsende Rohstoffe setzen will, findet zudem bei unserem<br />

Tochter-Unternehmen Favora wohnliche Holzelementhäuser.<br />

Über Bautec<br />

Die Totalunternehmung Bautec AG blickt auf über 45 Jahre Erfahrung<br />

in der Planung und dem Bau von individuellen Eigenheimen<br />

zurück. Am Hauptsitz im bernischen Busswil und in den Filialen<br />

Aarau, Nyon und Schwyz beschäftigt das mittelständische<br />

Unternehmen im Familienbesitz heute 32 Mitarbeitende.<br />

www.bautec.ch<br />

HERBST '12 #1 049


NEWS Badezimmer<br />

+++NEWS +++ Bad<br />

Badkonzepte der Zukunft<br />

Das Badezimmer gewinnt als Lebens-, Relax- und Wohnraum immer<br />

mehr an Bedeutung. Deshalb wird von ihm heute weit mehr erwartet<br />

als der Nutzen von Baden, Waschen oder Duschen. Modernes<br />

Baddesign bedeutet weit mehr als die Summe der Einrichtungsgegenstände.<br />

Das heisst auch, nach individuellen Lösungen zu suchen,<br />

um Räume zu strukturieren und so Zonen als Nass- und Trockenbereiche<br />

zu definieren. Das Badprogramm 2nd floor, von Duravit mit<br />

Sieger Design entwickelt, besitzt diese architektonische Qualität bereits<br />

heute. Der Waschplatz muss bei 2nd floor nicht den gewohnten<br />

Strukturen entlang der Wand folgen. Mit vier Auszügen auf der Vorder-<br />

und einem Leuchtregal auf der Rückseite bietet der als Raumteiler<br />

konzipierte Waschplatz nicht nur jede Menge Stauraum, sondern<br />

eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Badgestaltung.<br />

www.duravit.ch<br />

Pestemals-Baumwolltücher<br />

Hollywood-Stars wie Gwyneth Paltrow schwören bereits<br />

auf die schicken, türkischen Baumwollhandtücher. Inspiriert<br />

von traditionellen Hamam-Handtüchern stellt Avacasa<br />

die designte Luxusvariante her. Bei den stilvollen Baumwolltüchern<br />

eröffnen sich immer neue Verwendungs- und<br />

Trage-Möglichkeiten: als Hand- und Badetuch, für die<br />

Sauna, den Hamam, den Pool, als Schal oder Stola, als<br />

Strandtuch, Pareo, Plaid, zum Sport und vieles mehr. Mit<br />

ihren frischen, jungen Designs sind die praktischen Baumwolltücher<br />

in Kanada, USA und Frankreich bereits im Trend.<br />

Pestemals bestehen aus 100 Prozent Baumwolle, es gibt<br />

sie aber auch in Varianten mit Seide oder Bambus. «Wer<br />

sich einmal mit einem Pestemal abtrocknet, möchte keinen<br />

Frottee mehr benutzen!», sagen Laura Resenberg und<br />

Özlem Ahmetoglu, die Gründerinnen von Avacasa.<br />

www.avacasa.com<br />

Ästhetische Nachhaltigkeit<br />

Dornbracht steht für zeitloses Design und nachhaltige Ästhetik.<br />

Insbesondere die Armaturenserien Tara, Madison und<br />

Meta.02 sind Beispiele für eine prägnante wie elegante Art der<br />

Gestaltung, die Massstäbe setzt und immer aktuell bleibt. Tara<br />

ist längst zu einem modernen Klassiker geworden und heute,<br />

20 Jahre nach ihrer Markteinführung, eine der meistverkauften<br />

Dornbracht-Armaturen. Langlebigkeit ist nur eine Komponente,<br />

die etwas über die Qualität eines Produktes aussagt. Ästhetische<br />

Nachhaltigkeit hingegen, wie Dornbracht sie versteht,<br />

beinhaltet darüber hinaus eine sorgsame Weiterentwicklung<br />

charakteristischer Formen. Die Grundwerte des Designs, Prägnanz<br />

und Progressivität machen die Dornbracht-Armaturen<br />

auf den ersten Blick erkennbar. Proportionalität und Präzision<br />

tragen dazu bei, dass man das charakteristische Design in<br />

Erinnerung behält.<br />

www.dornbracht.com<br />

050


Auf Wolke sieben Wohnen<br />

Auf Wolke sieben<br />

exklusiver Schlaf mit Coroon<br />

Unter dem Label Coroon tüftelt Roman Corbat<br />

an Matratzen, die einen aussergewöhnlichen komfort bieten.<br />

Ein Besuch bei Coroon hat Frustrationen zur Folge. Da liegt<br />

man in Wollerau SZ im Showroom auf der Wolke sieben<br />

namens «Furore» und sinkt daheim auf die gute alte Latexmatratze,<br />

in deren Mitte sich während der letzten Jahre eine<br />

kleine Mulde gebildet hat, die einen auch in tiefster Umnachtung<br />

sofort wissen lässt, wo denn hier die Mitte ist. In den 90er-Jahren<br />

war die natürliche Kautschukmatratze das Nonplusultra des<br />

nächtlichen Regenerierens, heute gilt sie als out! Hat sie das verdient?<br />

Roman Corbat versteht die Anhänglichkeit, aber er selber<br />

ist bereits Lichtjahre weiter, matratzentechnologisch gesehen.<br />

Mehrdimensionale Matratzen<br />

Während herkömmliche Ausführungen unserer nächtlichen Unterlage<br />

entweder «hart» oder «weich» sind – da braucht es keine<br />

grosse Entscheidungsfreudigkeit –, baut Corbat seine Matratzen<br />

mehrdimensional auf, nämlich diagonal wie auch horizontal. Es<br />

ist eine ausgeklügelte Welt, in der sich der ehemalige, langjährige<br />

Entwickler der Bettenfirma Bico bewegt. Seine kleine Werkstatt<br />

in Wollerau befindet sich in einem unscheinbaren Hinterhof, unten<br />

wird produziert, im ersten Stock hat Corbat seinen Showroom<br />

eingerichtet. «Nachdem Bico zum x-ten Mal den Eigentümer gewechselt<br />

hatte, dachte ich mir, jetzt ist genug. Jetzt mach ich<br />

mich selbständig um auch in der Entwicklung neue Möglichkeiten<br />

auszuleben», sagt Corbat. Bei Coroon ist alles Handarbeit. Die<br />

edlen Stücke werden quasi «en famille» mit wenig Personal produziert.<br />

Dadurch hat man die Qualität immer unter Kontrolle. Der<br />

Preis spielt bei der Klientel eine eher untergeordnete Rolle. «Es<br />

sind Leute, denen Schlaf viel wert ist, und die auch gerne dafür<br />

etwas ausgeben.»<br />

Hohlkreuz, Nackenverspannungen, Arthrose – wo muss entlastet,<br />

wo gestützt werden? Corbat weiss, dass man mit der richtigen<br />

Unterlage einer Vielzahl von Beschwerden entgegenwirken<br />

kann. Selbstverständlich bekommt ein schwacher Rücken durch<br />

komfortables Liegen noch keine starke Muskulatur, «ganz sicher<br />

hat der Betroffene aber weniger Beschwerden». Keine Frage,<br />

auch die oberste Schicht von Corbats Luxus-Matratzen ist aus<br />

bestem Material. Der waschbare Bezug ist aus Wolle; sie kommt<br />

von Schafen aus Disentis und von Baby-Yaks aus der Mongolei.<br />

Da möchte man eigentlich gar nicht mehr aufstehen.<br />

www.coroon.ch


so will ich wohnen<br />

Home Market präsentiert sich im neuen Kleid<br />

Ende September feierte Home Market die Eröffnung ihrer<br />

Filiale in Dübendorf. Hier findet man auf 1000 m 2 alles, um sich<br />

seinen persönlichen Wohntraum zu erfüllen. Von verschiedenen<br />

Bodenbelägen wie Parkett, Laminat, CV-Belägen und Teppichen<br />

bis zu Vorhängen, Tapeten und Accessoires.<br />

Betritt man die neue Filiale von Home Market in Dübendorf,<br />

wird einem schnell klar: So will ich wohnen! Ob Parkett<br />

in jeglicher Ausführung, Laminat in sämtlichen Preissegmenten<br />

oder textile Bodenbeläge – vom einfachen Teppich für<br />

den Keller bis zur hochwertigen Webware für den Bürobereich.<br />

Das differenzierte Sortiment bietet etwas für jeden Geschmack<br />

und für jedes Portemonnaie.<br />

Hochwertige Produkte für<br />

Individualisten zu Top-Preisen<br />

Und damit nicht genug. Bei Home Market findet man alles, um<br />

sein Wohnambiente mit hochwertigen Produkten genau nach<br />

seinem Geschmack zu gestalten. Klassische Designs genauso<br />

wie innovative Muster. Mediterran, urban oder alles in der persönlich<br />

bevorzugten Farbnuance. Geschäftsführer José Marquez<br />

beschreibt die Philosophie von Home Market so: «Wir sind<br />

ein Fachgeschäft. Bei uns steht Ihnen im Unterschied zu einem<br />

Selbstbedienungsladen in jeder Abteilung ein erfahrener Experte<br />

beratend zur Seite. Gleichzeitig bieten wir unseren Kundinnen<br />

und Kunden ein Preis-Leistungs-Verhältnis auf Top-Niveau.»<br />

052


so will ich wohnen Wohnen<br />

Gratisverlegung bis Ende November<br />

Wer zuhause nicht selbst Hand anlegen will, verlässt sich einfach<br />

auf die professionellen Dienstleistungen von Home Market. Man<br />

lässt zum Beispiel in der neuen Vorhangabteilung seine Vorhänge,<br />

seinen Sicht- oder Sonnenschutz massgenau fertigen oder seinen<br />

Bodenbelag professionell verlegen. Bis am 30. November<br />

2<strong>01</strong>2 gibt’s zudem 50 Prozent Rabatt auf die Verlegung von Parkett<br />

und wer mindestens 16 m 2 Teppich, CV- oder Vynilbelag<br />

für mindestens 24 Franken 50 pro m 2 kauft, profitiert sogar von<br />

einer Gratisverlegung.<br />

Ein Herz für Heimwerker<br />

Auch Heimwerker kommen bei Home Market nicht zu kurz. In<br />

der neuen Filiale in Dübendorf gibt es eine riesige Auswahl an<br />

CV-Belägen sowie ein ausgesuchtes Sortiment an Teppichen<br />

fürs Wohnzimmer zum Mitnehmen und selber Verlegen. Auf der<br />

Eingangsseite an der Lagerstrasse 7 stehen zudem genügend<br />

Parkplätze zur Verfügung, damit man seine neuen Einrichtungsgegenstände<br />

auf direktem Weg nach Hause bringen kann. So will<br />

ich einkaufen!<br />

Qualitätsarbeit mit Garantie<br />

Die Handwerker von Home Market arbeiten nach SIA-Norm, dem<br />

massgebenden Berufsverband im Bereich Bau, Technik und<br />

Umwelt. Für sämtliche Dienstleistungen besteht eine zweijährige<br />

Qualitätsgarantie.<br />

Kostenlose Heimberatung,<br />

Ausmessung und Bemusterung<br />

Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Home Market<br />

verfügen über eine Ausbildung und Erfahrung im Inneneinrichtungsbereich.<br />

Sie wissen genau, worauf es ankommt, damit man<br />

sich in seinem Heim rundum wohl fühlt. Denn die versierten technischen<br />

Verkaufsberater beraten nicht nur im Laden, sondern<br />

besuchen ihren Kundinnen und Kunden auch für eine kostenlose<br />

Heimberatung, Ausmessungen und Bemusterungen zuhause.<br />

ARCHITEKTUR FÜR DIE SINNE<br />

davinci-haus.ch


Architektur JULIUS SHULMAN<br />

Julius Shulman<br />

Der Meister der Moderne<br />

Text: Yvonne Beck<br />

Er ist der berühmteste<br />

Architekturfotograf der Welt. Julius Shulmans Bilder<br />

sind Inszenierungen der Moderne und eine Architekturvision<br />

der vierziger bis sechziger Jahre.<br />

054


«Shulman, endlich mal ein Foto von einem,<br />

der verstanden hat, was ich aussagen will!»<br />

Frank Lloyd Wright


«Wenn Sie ein gutes Foto eines Hauses<br />

brauchen, fragen Sie nie den Architekten.»<br />

Julius Shulman<br />

+++++ SHORT CUT ++++++++++++++++++++++++<br />

«Modernism Rediscovered»<br />

Das im Taschen Verlag erschienene dreibändige Werk präsentiert<br />

längst vergessene Meisterwerke moderner Architektur aus den<br />

privaten Archiven des Fotografen Julius Shulman. Seine Fotografien<br />

würdigten Wohn- und Gewerbebauten, die lange keine Aufmerksamkeit<br />

mehr erfahren hatten, und offenbarten auf diese Weise<br />

eine fast unbekannte Seite der kalifornischen Moderne. Diese<br />

Bücher enthüllen über 400 architektonische Kostbarkeiten, nicht<br />

nur an der kalifornischen Westküste, sondern auch in den gesamten<br />

Vereinigten Staaten sowie in Mexiko, Israel oder Hongkong.<br />

«Modernism Rediscovered»<br />

Julius Shulman<br />

Taschen Verlag<br />

++++++++++++++++++++++++ SHORT CUT +++++


Julius shulman architektur<br />

HERBST '12 #1 057


Wie kein zweiter Fotograf hat Shulman die Bauten Richard<br />

Neutras und Frank Lloyd Wrights, aber auch<br />

anderer Protagonisten der amerikanischen Architekturmoderne<br />

begleitet und damit Ikonen des American Way of<br />

Life geschaffen. Seine Fotografie prägte in den 1950er Jahren<br />

ganz entscheidend das Bild des kalifornischen Lebensstils in den<br />

USA und auf der ganzen Welt. In ihrer Genauigkeit heben seine<br />

Werke die unterschiedlichen strukturellen, funktionellen und ästhetischen<br />

Elemente der Gebäude hervor. Seine Sensibilität, sein<br />

intuitiver, geradezu brillanter Sinn für Komposition und den «entscheidenden<br />

Augenblick» brachten ihm den Ruf eines Meisters<br />

seines Faches ein. Er schaffte es, Architektur, natürliche Umgebung<br />

und Menschen harmonisch miteinander zu verbinden.<br />

Architektur durchs Objektiv<br />

Der Zufall wollte es, dass Shulman zu einem der bekanntesten<br />

Architekturfotografen des letzten Jahrhunderts wurde. Als im<br />

Jahre 1936 der damals 26-jährige Shulman zu einer Besichtigung<br />

der gerade von Richard Neutra vollendeten «Kun Residence»<br />

eingeladen wurde, avancierte sein Hobby zum Beruf. Mit einer<br />

Vestpocket-Kamera von Kodak fotografierte er das Haus nach<br />

Lust und Laune aus verschiedenen Perspektiven – einfach so<br />

zum Spass. Als Neutra die Bilder sah, war er derart begeistert,<br />

dass er Shulman bat, weitere seiner Bauten abzulichten. Andere<br />

führende Architekten, Zeitschriften, Zeitungen oder Buchverlage<br />

taten es ihm gleich. Und so wurde aus dem Studienabbrecher<br />

Shulman eine Ikone der Architekturfotografie.<br />

058


Julius shulman architektur<br />

Schon bald erschienen die Arbeiten des jungen Fotografen in<br />

den wichtigsten Zeitschriften Amerikas. Er fotografierte die Häuser<br />

von Architekturgiganten wie Mies van der Rohe, Frank Lloyd<br />

Wright und Oscar Niemeyer ebenso selbstverständlich wie die<br />

Bauten der Granden des «California Modernism», darunter neben<br />

Richard Neutra auch Rudolf Schindler, Craig Ellwood oder Albert<br />

Frey. Sein Interesse galt aber nie den Architekten, sondern stets<br />

den Gebäuden, der Architektur in ihrem Wirkungsraum. Er galt<br />

als der «one-shot-man», der auf beeindruckende Weise sofort die<br />

richtige Intuition hatte, um ein Gebäude im richtigen Winkel und<br />

im richtigen Augenblick einzufangen.<br />

Die Seele der Häuser und einer Epoche<br />

Doch Julius Shulman war nicht einfach nur der grösste Architekturfotograf<br />

aller Zeiten, weil er ästhetisch eindrucksvolle Fotografien<br />

ablieferte, sondern auch, weil es zuweilen erst seine Bilder<br />

waren, die Architekten zu Ikonen werden liessen. Fast 70 Jahre<br />

lang fotografierte er zeitgenössische Architektur in Südkalifornien<br />

und der ganzen Welt. Seine Fotografie von Pierre Koenigs Case<br />

Study House Nr. 22 (1960) in Los Angeles und Richard J. Neutras<br />

Kaufmann House gehören zu den bekanntesten Architekturfotografien<br />

des 20. Jahrhunderts. In seinen Bildern ist das Gebäude<br />

jedoch nur scheinbar der Mittelpunkt, es ist vielmehr der Traum<br />

einer Lebensart, der Menschen dazu bringt, sich in die Architekturformen<br />

zu verlieben. Shulmans Fotografien sind wie Tore, die<br />

den Betrachter in die Seele der Häuser blicken lassen, die sie<br />

abbilden, und darin liegt seine wahre Kunst.<br />

HERBST '12 #1 059


Architektur Vom lebenstraum zum lebensraum<br />

Von Lebenstraum zu Lebensraum<br />

Wohnbefinden von Interieur bis Exterieur<br />

Räume haben eine Bedeutung. Diese variiert mit den Menschen,<br />

die sie beleben. Für arttesa ist diese individuelle Signifikanz der Bezugspunkt<br />

allen Schaffens. Von der Auswahl der Materialien<br />

bis zur Anwendung der Methoden.<br />

060


Gestalten, sanieren, umbauen – wer seinem Haus, seiner<br />

Wohnung, seinem Geschäftsraum, seinem Restaurant<br />

oder Hotel nachhaltig Gutes tun will, dem bietet arttesa<br />

Hand: Die Werkstatt für Innenarchitektur, Innenausbau und Architektur<br />

plant und realisiert jede eigenen vier Wände nach Wunsch,<br />

Bedürfnis und Möglichkeit ihrer Eigentümer. In Zusammenarbeit<br />

mit den besten Handwerkern und Herstellern.<br />

Raum und Gestalt bis in alle Einzelheit<br />

arttesa transportiert die Individualität ihrer Kunden ins Räumliche.<br />

Dabei strebt man stets Einzigartigkeit im Ensemble an. Eine<br />

solche entpuppt sich bisweilen in einem Detail, wie etwa einem<br />

Farbton, einer Lichtquelle oder einem Werkstoff. «Wir machen<br />

aus jedem privaten oder beruflichen Raum eine persönliche<br />

Umgebung», beschreibt Innenarchitektin Emmanuelle Fleury<br />

arttesas Wirken im Wohnraum. Sie beteuert: «Was eine Welt<br />

verändern kann, muss nicht alle Welt kosten.» Der Kunde ist der<br />

König und das Konzept. Innenarchitekt Christoph Erb sieht in<br />

diesem Credo die Kernkompetenz von arttesa: «Wir hören zu,<br />

spüren heraus und setzen um. Das ist unsere Stärke.» Diesem<br />

Leitsatz folgend, bietet arttesa Privaten und Unternehmen bei<br />

jedem Neu- oder Umbau von der Planung bis zur Ausführung<br />

das ganze Geleit aus einer Hand. Dabei legt sie in sämtlichen<br />

Phasen besonderen Wert auf Funktionalität, Kostentransparenz,<br />

Solidität und ökologische Nachhaltigkeit. Nebst der Gesamtkoordination<br />

übernimmt arttesa auch die Verantwortung<br />

für die Leistungen ihrer Partner.<br />

Fünfmal Köpfchen mit einem<br />

Händchen fürs Makellose<br />

Die fünf Bau- und Wohnkunstprofis von arttesa sind Perfektionisten<br />

aus Leidenschaft. Ihre Vorstellungen von Raum und Sein<br />

zelebrieren sie jedoch nie absolutistisch, sondern immer aufmunternd<br />

und animierend – mit einem ausgeprägten Gespür fürs<br />

Schöne und Edle sowie mit viel Geschick in den unterschiedlichen<br />

Gewerken. Seit über 25 Jahren im Metier tätig, verfügt das<br />

Kreativkollektiv über Erfahrungen als Innenarchitekten, Baukoordinierer,<br />

Planer, Projektleiter, Kundenberater, Perspektivenzeichner<br />

und Illustratoren. Und ausserdem, fügt Innenarchitektin<br />

und Koordinatorin Kathrin Schmied vielsagend an, «auch als<br />

Blitzableiter, Trouble-Shooter, Zauberer, Glücklichmacher und<br />

Gesprächspartner». Raumgestaltung ist für arttesa nicht nur eine<br />

Frage des Geschmacks, sondern insbesondere auch der Wertigkeit<br />

ihrer grundlegenden Elemente. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den führenden Lieferanten und Herstellern der Schweiz und<br />

Europas hat arttesa Zugriff auf die edelsten und qualitativ erlesensten<br />

Materialien und Produkte. Natürlichkeit, Dauerhaftigkeit<br />

und Ehrlichkeit bestimmen die Auswahl der Bausteine.<br />

Kreativwerkstatt und Musterwohnung von arttesa<br />

arttesa arbeitet in der gesamten Schweiz und überdies da, wo<br />

ihre Ideen, Kreationen und Lösungen gefragt sind. Um ihre Kunden<br />

individuell auf die Bedürfnisse bezogen beraten zu können,<br />

unterhält arttesa in ihren Berner Geschäftsräumlichkeiten eine<br />

Kreativwerkstatt. Ausgestattet mit den «schönsten Bausteinen»<br />

dieser Welt. Ebenfalls im Atelier zuhause ist die Ausstellung einer<br />

Muster-Stadtwohnung. Sie dokumentiert arttesas Ansprüche an<br />

Perfektion und Handwerk. Das Bureau d’études in Genf ist die<br />

Folge der erfolgreichen Zusammenarbeit in der frankophonen<br />

Schweiz: arttesa erfreut sich einer immer grösser werdenden,<br />

glücklichen Westschweizer Kundschaft. Im Design-Büro in Genf<br />

berät man diese persönlich.<br />

www.arttesa.ch<br />

info@arttesa.ch<br />

HERBST '12 #1 061


Architektur Stylischer Industrielook<br />

Stylisher Industrielook<br />

Fugenlose Kunstharz-Böden und -Wandbeläge<br />

Die Zeiten, als Kunstharz ausschliesslich als<br />

Unterboden oder in Industriehallen verlegt wurde,<br />

sind endgültig vorbei.<br />

062


In den vergangenen Jahren sind Kunstharzböden immer beliebter<br />

geworden und gelten heute als einer der stylishsten<br />

Bodenbeläge. Sie lassen sich mit relativ wenig Aufwand verlegen,<br />

sind extrem strapazierfähig, äusserst pflegeleicht und in<br />

jeglichen Farbvarianten zu haben.<br />

Die Rebafloor Rebaxit AG ist in allen Kunstharzaufbauten (Epoxidharz-,<br />

Polyurethane-, Acrylharz-Böden sowie -Wandbeläge)<br />

spezialisiert. Auch in den Sektoren Bauabdichtungen bzw. Flüssigkunststoffe,<br />

Verklebungen sowie Unterterrain-Abdichtungen<br />

gehört das Unternehmen zu den führenden in der Schweiz. Ob<br />

Patinage, Chips; Granit-Marmor-Imitation, eingefärbte Quarzsand-Mixe<br />

oder einfach nur Uni – diese Bodenbeläge lassen<br />

einen den veralteten Teppich zu Hause überdenken.<br />

Die Kunstharzböden bieten so viele Möglichkeiten, dass der<br />

Fantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Mit einer Auswahl aus<br />

glänzenden oder seidenmatten, rutschfesten, rauen oder glatten<br />

Oberflächen kann der Boden ganz individuell nach dem<br />

persönlichen Geschmack der Hausbesitzer hergestellt werden.<br />

sweet home sprach mit André Bannwart von Rebafloor Rebaxit<br />

AG über den neuen Trend zu Kunstharz im privaten Haushalt.<br />

sweet home: Was sind die Vorzüge eines fugenlosen<br />

Belages?<br />

André Bannwart: pflegeleicht, thermisch, antibakteriell.<br />

Bisher wurden Kunstharzböden vorwiegend in der<br />

Industrie eingesetzt. Spüren Sie eine deutliche<br />

Zunahme von privaten Interessenten?<br />

Es ist ein starker Zuwachs im Wohnungsbau zu verzeichnen.<br />

Das Angebot an fugenlosen Böden zeichnet sich<br />

durch eine Vielzahl von Materialnamen und Marken<br />

aus und viele Hersteller bieten auch Eigenkreationen<br />

an. Welche Spezialisierung bietet Ihre<br />

Firma?<br />

Alle unsere Produkte sind geprüft und in ganz Europa zugelassen.<br />

Während bei Bodenbelägen wie Parkett die Gefahr,<br />

dass Kratzer entstehen können, sehr gross<br />

ist, kommt dies bei einem Kunstharzbodenbelag<br />

so gut wie nie vor. Wie strapazierfähig ist der<br />

Kunstharzboden tatsächlich? Und wie sieht die<br />

optimale Pflege aus?<br />

Die Verkratzung ist eine mechanische Beschädigung und somit<br />

bei jedem Bodenbelag ein Risiko. Die Kunstharzbeläge<br />

sind durch ihre Zusammensetzung viel robuster als die meisten<br />

anderen Bodenbeläge. Durch ihre Oberflächenbeschaffenheit<br />

lassen sich die KHB mit handelsüblichen Oberflächenreinigern<br />

sehr einfach reinigen.<br />

Welches Farbspektrum und welche Oberflächenstrukturen<br />

stehen zur Auswahl bei einem Kunstharzboden?<br />

Sämtliche Standard-RAL- und NCS-Farben.<br />

Wie sieht es mit den Kosten aus im Vergleich zu<br />

den herkömmlichen Bodenbelägen?<br />

Die KHB-Beläge sind in etwa im selben Preissegment wie alle<br />

anderen Qualitätsbodenbeläge.<br />

www.rebafloor.ch<br />

info@rebafloor.ch<br />

HERBST '12 #1 063


«Für mich ist Architektur etwas,<br />

das zeitlos als erhebende Erfahrung<br />

erfahrbar sein sollte.»<br />

Richard Meier


Richard Meier ARchitektur<br />

Richard Meier<br />

Architektur in Weiss<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

HERBST '12 #1 065


es nun in Baden-Baden oder in Barcelona ist. Dem muss man<br />

natürlich jedes Mal Rechnung tragen.<br />

Licht spielt für Ihre Gestaltung eine wichtige Rolle. Sie<br />

nannten Licht das wichtigste Material bei der Realisierung<br />

eines Bauwerks. Was hat man darunter zu verstehen?<br />

Das Licht entscheidet darüber, wie man einen Raum wahrnimmt.<br />

Es verändert sich, wenn man von einem Raum in den anderen<br />

geht – und jeder Raum nimmt das Licht unterschiedlich auf.<br />

Kommt das Licht von der Seite oder kommt es von oben? Es ist<br />

stets eine komplett andere Wahrnehmung des Raumes.<br />

Raum und Form sind zwei weitere Elemente, die Ihnen<br />

wichtig sind. Wie verbinden Sie diese Elemente bei Planung<br />

und Bau eines Gebäudes miteinander?<br />

Man muss immer die Qualität des Raumes bedenken und was<br />

man mit oder in diesem Raum machen möchte. Daraus ergibt sich,<br />

welche Form er bekommen soll. Ein Raum, der eher geradlinig<br />

verläuft, ist völlig anders als ein Raum mit gebogenen Linien. Und<br />

diese Form hilft mir dabei, mich auszudrücken; eben durch die Art<br />

der Gestaltung des Raumes. Es besteht ein Unterschied zwischen<br />

transparenten Elementen und schlichten, klaren Elementen. Ich<br />

kann einen Raum öffnen oder ihn schliessen – das ist alles Teil der<br />

Gestaltung eines Raumes und Gedanken, die ich mir bei der Gestaltung<br />

von Räumen mache. Wie ist zum Beispiel das Verhältnis<br />

zwischen massiven und transparenten Elementen? Über all diese<br />

Elemente beziehungsweise Faktoren muss ich mir gleichzeitig Gedanken<br />

machen, um ein gutes Gebäude zu entwerfen.<br />

Das Getty Museum in Los Angeles ist ein aussergewöhnliches<br />

Gebäude. Empfinden Sie ein wenig Stolz, wenn Sie<br />

dieses Gebäude sehen?<br />

Ich bin ungemein stolz auf das Getty Museum – ich könnte nicht<br />

glücklicher sein über ein Gebäude. Sollte ich jemals schwer depressiv<br />

sein, werde ich ins Getty gehen!<br />

HERBST '12 #1 067


068


Richard Meier Architektur<br />

Fiel es Ihnen schwer, den Kompromiss einzugehen und<br />

das Gebäude nicht in Weiss zu gestalten?<br />

Als ich als Architekt ausgesucht wurde, hat es mich am Anfang<br />

geärgert, dass es aufgrund eines Gesetzes nicht in Weiss gebaut<br />

werden durfte. Letztlich jedoch war es für mich eine Herausforderung,<br />

und ein wenig Weiss ist ja durchaus vorhanden, wenngleich<br />

nicht ganz so viel, wie ich es gern gehabt hätte.<br />

Welche Eindrücke möchten Sie den Besuchern hinterlassen,<br />

wenn sie eines Ihrer Gebäude verlassen? Was geben<br />

Sie ihnen mit auf den Weg?<br />

Ich möchte, dass die Menschen sich über das Gebäude freuen<br />

und dass sie noch einmal zurückkommen möchten. Das Gebäude<br />

bleibt, aber es verändert sich – nicht nur im Verlauf der Jahreszeiten,<br />

sondern auch im Laufe eines Tages. Und ich möchte, dass die<br />

Menschen zu jeder Zeit Gefallen an dem Gebäude finden.<br />

Ein Museum ist heutzutage ein Ort der sozialen Interaktionen,<br />

also der zwischenmenschlichen Kontakte und des<br />

Austauschs. Müssen diese bei der Gestaltung berücksichtigt<br />

werden?<br />

Definitiv! Ein Museum ist nicht nur ein soziales Center, sondern<br />

auch ein kultureller Treffpunkt. Ein Platz, an dem Menschen zusammenkommen,<br />

an dem verschiedenste Veranstaltungen stattfinden<br />

– ob es nun ein Essen oder sogar eine Hochzeit ist. Die<br />

Menschen sollen sowohl das Museum an sich als auch die Kunst<br />

geniessen, die dort präsentiert wird. Es gibt keinen Widerspruch<br />

zwischen dem Zusammenkommen von Menschen und dem gemeinsamen<br />

Teilhaben und Miterleben von Kunst. Als Beispiel sei<br />

die Plaza vor dem «MACBA» in Barcelona genannt – dort treffen<br />

sich Skateboarder und andere Menschen, die an und für sich nicht<br />

explizit das Museum besuchen, sondern dort einfach ihre freie Zeit<br />

verbringen, weil es ihnen dort gut gefällt. So etwas hätte ich nie<br />

planen oder vorhersagen können, aber es freut mich sehr, dies<br />

erleben zu dürfen.<br />

Könnte ein «Meier-Gebäude» theoretisch überall stehen?<br />

Schwer zu sagen, ich habe zum Beispiel noch nie etwas in der<br />

Wüste gebaut. Ich müsste mir sicherlich sehr viele Gedanken darüber<br />

machen, wie ich etwas in solch einer Umgebung gestalten<br />

würde. Auch im nordischen Klima habe ich noch nicht gebaut. Es<br />

ist jedoch ein Traum von mir, mal etwas in Norwegen zu bauen. Ich<br />

war vor vielen Jahren dort und es wäre für mich eine grosse Gelegenheit,<br />

einmal ein Gebäude für diese Region zu bauen.<br />

Mir scheint, Sie haben momentan mehr Erfolg in Europa<br />

als in Ihrer Heimat. Warum?<br />

Ich habe sehr viel in Europa gearbeitet. Es liegt unter anderem<br />

auch daran, dass in Europa mehr Wettbewerbe stattfinden als in<br />

den USA und dass ich eben diese auch hier in Europa gewonnen<br />

habe. Sicherlich hat es jedoch auch damit zu tun, dass meine Arbeit<br />

in Europa mehr geschätzt wird.<br />

Ist Ihnen die öffentliche Meinung wichtig?<br />

Man entwirft für die Öffentlichkeit – für die Menschen, die dieses<br />

Gebäude betreten und benutzen werden. Es ist eine immense<br />

Verantwortung – nicht nur den Klienten, sondern vor allem der<br />

Allgemeinheit gegenüber. Diesbezüglich reagiere ich sehr sensibel<br />

auf die Reaktionen der Leute. Wenn man zum Beispiel ins<br />

Getty Museum geht, erlebt man eine frohe und heitere Stimmung<br />

bei den Menschen, die dort ihre Freizeit verbringen – das bedeutet<br />

mir sehr viel. Als Architekt darf man nie vergessen: Man<br />

entwirft immer für die Menschen und nicht für sich selber.<br />

Bleibt man einem Stil, einer Art zu bauen immer treu oder<br />

ist es vielleicht auch mal verlockend, etwas komplett anderes<br />

zu bauen?<br />

Ich vermute, das ist abhängig davon, wer man ist. Selber hege<br />

ich keine Ambitionen, etwas komplett Neues zu entwickeln. Es sei<br />

denn, es gäbe einen triftigen Grund dafür, dann würde ich es mir<br />

vielleicht überlegen. Die Tatsachen, über die ich jahrzehntelang<br />

nachgedacht habe, die ich jahrzehntelang entwickelt habe, ändern<br />

sich nicht einfach, auch nicht durch die Veränderungen der politischen,<br />

ökonomischen oder geografischen Lage.<br />

Wie hat denn Ihre Liebe oder Passion zu diesem Baustil<br />

begonnen?<br />

Als Student hatte ich gewisse Ideen, wie ich Dinge gestalten wollte,<br />

und diese Ideen haben sich weiterentwickelt, als ich begann, meine<br />

eigene Arbeit zu machen.<br />

HERBST '12 #1 069


Architektur Richard Meier<br />

Was hat Sie in jüngeren Jahren am meisten inspiriert?<br />

Ich kann nicht behaupten, dass es ein ganz bestimmtes Erlebnis<br />

gab, das für mich besonders bedeutsam war. Aber für einen jungen<br />

Architekten ist es wichtig, viel von der Welt zu sehen, verschiedene<br />

Plätze zu erleben und die verschiedenen Kulturen und Architekturen<br />

zu entdecken. Ich erinnere mich daran, als ich zum ersten<br />

Mal in der Türkei die grossen Moscheen gesehen habe – so etwas<br />

hatte ich noch nie zuvor gesehen. Es war sehr beeindruckend! Ich<br />

bin auch als junger Student durch Italien von Norden nach Süden<br />

gereist und habe zum ersten Mal Rom erlebt. All diese Dinge waren<br />

sehr wichtig und beeinflussten meine weitere Entwicklung als<br />

Person, aber auch als Architekt! Es gibt also nicht DAS Schlüsselerlebnis,<br />

aber viele kleine Begebenheiten.<br />

Ihrer Architektur sieht man an, dass Sie von Le Corbusier<br />

beeinflusst wurden. Inwiefern wirkt er auf Ihr Schaffen?<br />

Le Corbusier war das Verhältnis zwischen Strukturen und deren<br />

Umbauung sehr wichtig. Es gibt sehr viele Dinge in der Arbeit<br />

von Le Corbusier, die jeweils auf ihre Art wichtig sind, zum Beispiel<br />

die Betonung der Klarheit von Strukturen und die Freiheit,<br />

die er sich in seiner Planung genommen hat. Hier sind wir uns<br />

sehr ähnlich.<br />

Ist Architektur Kunst? Und welche Gabe besitzt die Architektur,<br />

sprich, was sollte sie vermitteln?<br />

Sicherlich ist Architektur Kunst, doch sehen Sie, ein Künstler kann<br />

ein quadratisches Rad kreieren, ein Architekt aber muss ein rundes<br />

Rad entwerfen, denn es muss funktionieren. Ein Maler oder<br />

Künstler kann sich auf seine Art ausdrücken, ohne dafür verantwortlich<br />

zu sein, dass sein Werk auch funktioniert. Ein Architekt<br />

sollte immer auch Verantwortung tragen.<br />

Architekten tragen also so etwas wie eine gesellschaftliche<br />

Verantwortung. Worin besteht diese für Sie?<br />

Architekten haben eine grosse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft,<br />

denn auch wenn wir heute das Gebäude bauen, wird es<br />

dort noch für die nächsten 50 bis 100 Jahre stehen.<br />

Und wir wissen nicht, was für Menschen dieses Gebäude erleben<br />

und nutzen werden. Also sollte es uns immer bewusst sein, dass<br />

wir nicht für den Moment designen, sondern auch für die Zukunft.<br />

Wie sehen Sie die Architektur der Zukunft?<br />

Hinsichtlich der Architektur betrachte ich das Heutzutage als wichtig,<br />

vor allem die Umweltverträglichkeit und das Verwenden von<br />

naturschutzverträglichen Materialien – dies sind die Dinge, welche<br />

die Architektur momentan beeinflussen und in der Zukunft weiterhin<br />

beeinflussen werden.<br />

Was planen Sie als nächstes? Vielleicht auch mal ein Gebäude<br />

in Zürich?<br />

Ich würde gerne etwas in Zürich bauen. Ich bin sehr häufig hier gewesen.<br />

Ich liebe diese Stadt und würde mir wünschen, hier etwas<br />

zu bauen. Vielleicht hat ja einer Ihrer Leser einen Auftrag für mich.<br />

Welche Werte manifestieren sich in Ihrer Architektur?<br />

Werte haben mit Stabilität zu tun, mit etwas Dauerhaftem, und<br />

auch in gewisser Weise mit Respekt vor dem, was von Menschen<br />

gemacht wurde, und dem, was natürlich ist. Es ist eine Art Dialog<br />

zwischen etwas Gebautem und etwas Biologischem.<br />

Was ist für Sie die grösste Bausünde?<br />

Das ist eine schwierige Frage, denn architektonische Schandflecke<br />

sind überall zu entdecken. Das, was mich persönlich am<br />

meisten stört, ist die Überhäufung von Werbetafeln verteilt in den<br />

Landschaften – dort, wo sie nicht hingehören und die Qualität der<br />

Natur zerstören.<br />

«Architekten haben eine<br />

grosse Verantwortung gegenüber<br />

der Gesellschaft»<br />

Richard Meier


textile passion<br />

www.tiscatiara.com<br />

DACHCOM<br />

textile<br />

passion


Architektur Neuer Glanz<br />

neuer glanz<br />

Vom Grand Hôtel zur Privatklinik<br />

Text: Niggi Freundlieb<br />

Nach 46 Jahren Dornröschenschlaf erstrahlt<br />

nun das ehemalige Grand Hôtel des Salines in Rheinfelden als<br />

Privatklinik Alta Aesthetica in neuem Glanz. Mit der sorgfältigen<br />

Renovierung und dem beispielhaften Umbau des 1895 erbauten, architektonisch<br />

wertvollen Hotelbaus direkt am Rheinufer ist eine<br />

Privatklinik für Ästhetisch-Plastische Chirurgie sowie ästhetische<br />

Zahnheilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der<br />

Premium-Klasse in einzigartiger Umgebung entstanden.


Es war die Vision des Unternehmers Jürg Eichenberger,<br />

das fast ein halbes Jahrhundert leerstehende Grand Hôtel<br />

des Salines wieder zum Leben zu erwecken. Allerdings<br />

nicht mehr als Hotel, sondern als aussergewöhnliche Privatklinik<br />

für Menschen, die sich und ihrer Ausstrahlung etwas Besonderes<br />

gönnen möchten oder die sich aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen<br />

für eine bessere Versorgung als die Standardversorgung<br />

entscheiden.<br />

Alta Aesthetica ist in unverwechselbarer Lage gelegen und erlaubt<br />

einen Blick in die schöne Rheinlandschaft, umgeben von<br />

Natur- und Spazierwegen direkt am Rhein, in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Parkresort sowie neben der Wellness-Welt<br />

Sole Uno und bietet optimale Voraussetzung für die Erholung der<br />

Patientinnen und Patienten.<br />

Nach den Umbau- und Renovationsarbeiten wurden – die Tradition<br />

des luxuriösen Grandhotels fortsetzend – auch im modern<br />

restaurierten Gebäude der architektonische Charme und das<br />

einmalige Ambiente wieder spürbar. Geschmackvolles Design,<br />

lichtdurchflutete, hohe Räume – bereits beim Betreten der Klinik<br />

wird spürbar, dass man in der Alta Aesthetica nicht einfach<br />

Patient, sondern vor allem auch Gast ist, dem für die stationäre<br />

Unterbringung vier geschmackvoll eingerichtete Suiten auf 5-Sterne-Deluxe-Niveau<br />

und zehn sehr stilvoll eingerichtete Einzelzimmer<br />

zur Verfügung stehen. Im Klinikkomplex befinden sich zwei<br />

hochmoderne Operationssäle und diverse Behandlungsräume.<br />

Die Dentalklinik umfasst zwei ambulante Operationseinheiten für<br />

implantologische Eingriffe und sechs nach neuesten Kriterien<br />

ausgestattete Behandlungsräume. Geleitet wird Alta Aesthetica<br />

von Dr. med. Dietmar Löffler, einem der führenden Fachärzte für<br />

Plastische und Ästhetische Chirurgie Deutschlands.<br />

Verantwortlich für Projekt- und Bauleitung war Matthias Grunder,<br />

Inhaber des Baumanagement- und Bautreuhandunternehmens<br />

baupro grunder ag in Therwil/BL. Im Interview mit sweet home<br />

beschreibt er die Herausforderungen des Projekts.<br />

sweet home: Was waren genau Ihre Aufgaben beim Umbau<br />

beziehungsweise der Renovation des ehemaligen<br />

Grand Hôtel des Salines in Rheinfelden?<br />

Matthias Grunder: Als Verantwortlicher für die Projekt- und<br />

Bauleitung war ich Schnittstelle zwischen Planung und Projektrealisierung.<br />

Konkret habe ich für den Bauherrn die Projektorganisation<br />

evaluiert und erstellt. Das heisst, es galt für die verschiedenen<br />

Planungs- und Baubereiche die entsprechenden Teams und<br />

Unternehmen zu finden und zu koordinieren, Planungs- und Bauarbeiten<br />

zu initiieren sowie zu leiten und mit allen Beteiligten abzustimmen.<br />

Schlussendlich war ich dann verantwortlich für den<br />

terminlichen Ablauf und die Abwicklung von der Offerte bis zur<br />

Realisierung des Projekts. Aufgrund der komplexen technischen<br />

Infrastruktur der Klinik Alta Aesthetica bin ich ausserdem bis heute<br />

verantwortlich für die technische Begleitung des Projekts.<br />

HERBST '12 #1 073


Architektur Neuer Glanz<br />

Jetzt galt es ja, alte Bausubstanz nicht nur «wiederzubeleben»,<br />

sondern zusätzlich hochkomplexe Technik für den<br />

Betrieb einer medizinischen Klinik einzubauen und zu integrieren<br />

– wie sind Sie vorgegangen?<br />

Ein Projekt dieser Grössenordnung und Komplexität kann nur<br />

realisiert werden, wenn viel Spezialwissen, Know-how und Fertigkeiten<br />

zusammenkommen und ineinander greifen. Nachdem<br />

der Entscheid für eine Privatklinik der Premium-Klasse getroffen<br />

worden war, haben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben,<br />

und das auf Spitalbauten spezialisierte Architekturbüro Itten<br />

& Brechbühl hat die entsprechende Projektierung erarbeitet. Für<br />

Planung und Realisierung der verschiedenen Bereiche, also Renovation,<br />

Innenausbau, Innenarchitektur und Design, medizinische<br />

Infrastruktur usw. wurde ein hochkompetentes Projektteam<br />

mit verschiedenen Experten gebildet.<br />

Was waren die grössten Herausforderungen?<br />

Zum einen galt es im Erdgeschoss den lichtdurchfluteten Empfangs-,<br />

Konsultations- und Besprechungsbereich, im ersten sowie<br />

im zweiten Obergeschoss den 5-Sterne-Gästebereich und im<br />

dritten Obergeschoss die technisch komplexen zwei Operationssäle<br />

in den bestehenden Hotelbau(-Komplex) zu integrieren. Insbesondere<br />

die neuen Installationen waren eine grosse Herausforderung.<br />

Wir mussten ein komplett neues Treppenhaus und eine<br />

Fluchttreppe bauen, Innendämmung und Isolation neu erstellen<br />

sowie eine komplett neue technische Infrastruktur, für die wenig<br />

Platz bestand, zum Beispiel in den Zwischenböden, schaffen.<br />

Für die Unterbringung der beiden Operationssäle mussten<br />

wir zudem die ganze Dachkonstruktion neu aufbauen, mit Ausnahme<br />

der beiden Türme, wo wir die originale Holzkonstruktion<br />

erhalten konnten. Man kann sich vorstellen, dass bei einem Bau<br />

aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert enorm viel getan werden<br />

muss, um heutigen Anforderungen und Bestimmungen, gerade<br />

im Bereich Klinikbau, gerecht zu werden. So haben wir unter anderem<br />

als Sicherung gegen Erdbeben Kohlefasern verbaut oder<br />

den Hochwasserschutz ausgebaut. Besonderen Wert haben wir<br />

ausserdem auf die Auswahl der Materialien und Werkstoffe gelegt<br />

und nur höchste Qualität verwendet. Wir wollten ja nicht nur<br />

eine funktionierende Klinik bauen, sondern die Atmosphäre und<br />

den Charme des alten Grandhotels, gepaart mit geschmackvoller<br />

Einrichtung, Kunstobjekten und Design sowie modernster Infrastruktur,<br />

schaffen.<br />

Wie bewerten Sie aus heutiger Sicht den Originalbau des<br />

Grand Hôtel des Salines der Architekten Curjel & Moser?<br />

Zum einen hat mich die gute Bausubstanz überrascht, andererseits<br />

bin ich beeindruckt von der Arbeit dieser beiden Architekten.<br />

Sie haben schon damals modern und grosszügig gedacht<br />

und ein herausragendes Objekt mit grosser Qualität und der richtigen<br />

Bauart, das perfekt in die Landschaft eingepasst ist, für<br />

die damalige Nutzung geschaffen. Weitsichtig war vor allem auch<br />

die Überlegung, nicht nur eine regionale Klientel anzusprechen,<br />

sondern ein Objekt zu erschaffen, das überregional ausstrahlt.<br />

www.baupro.ch<br />

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074


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«Selbst eine Landschaft wie die<br />

Norwegens ist von Menschen gestaltet.»


Die Nordische identität ARCHITEKTUR<br />

Die nordische Identität<br />

Landschaftsarchitektur in Norwegen<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Was charakterisiert die Architektur des Nordens?<br />

Und welchen Einfluss haben der Ort und die Landschaft auf<br />

die Architektur des Nordens?<br />

HERBST '12 #1 077


ARCHITEKTUR DIE NORDISCHE IDENTITÄT<br />

Wenn wir Bauwerke betrachten, erkennen wir in der Regel<br />

die architektonische Sprache – die Art und Weise,<br />

wie die Architektur mit uns spricht durch Materialien,<br />

Formen und Baustil. Die meisten von uns werden auch bestätigen,<br />

dass wir den Unterschied zwischen einem nordischen Haus<br />

und einem japanischen Haus erkennen können, denn es besteht<br />

sowohl eine sichtbare wie auch eine gefühlsmässige Differenz.<br />

Die Unterschiede liegen somit nicht nur in dem, was wir sehen<br />

und erkennen können, sondern auch in dem, was wir nicht sehen<br />

können. Hierin liegt eine wichtige Erkenntnis in Bezug auf das<br />

Potential der Architektur als Reflektionsfeld kultureller Identitäten.<br />

In der Architektur wird die Kultur akzentuiert in unseren Wunsch<br />

nach Leben, Wohnen und Sein. Wie eine Architektur aussehen<br />

kann, die dem Menschen ebenso gerecht wird wie der Natur –<br />

das erfährt man gegenwärtig am ehesten in den skandinavischen<br />

Ländern. Denn das Geheimnis der nordischen Architektur war<br />

schon immer deren enges Verhältnis zur Landschaft.<br />

Architektur für Autofahrer<br />

Wie weckt man das Interesse der globalen Tourismusindustrie<br />

und schützt zugleich die Ressource Natur? Rastplätze und Aussichtspunkte<br />

in zeitgenössischer Architektur, moderne Kunst am<br />

Strassenrand? In Norwegen führen Strassen fast immer durch<br />

eine spektakuläre Natur, was in jedem Sommer viele Autotouristen<br />

anlockt. 1998 beschloss das norwegische Parlament, eine<br />

hohe Summe an Gelder in den Bau von Parkplätzen, Wanderwegen<br />

und Informationstafeln zu investieren. Norwegens einzigartige<br />

Landschaft sollte besser erreichbar sein, die neuralgischen<br />

Punkte des Naturspektakels für die Autofahrer vermehrt in Szene<br />

gesetzt werden und die Übergänge zwischen Strasse und Natur<br />

ästhetisch und ökologisch kontrolliert werden. Naturliebhaber<br />

hinter Windschutzscheibe und Lenkrad – ein Widerspruch, den<br />

das norwegische Strassenbauamt aufzulösen versucht. Das norwegische<br />

Strassenbauamt, die Architekten, Landschaftsarchitekten,<br />

Ingenieure und Künstler hatten bei ihrer Arbeit mehrere<br />

Kriterien zu erfüllen: Die verwendeten Materialien mussten wetterfest<br />

sein – so griffen sie vor allem auf Stein, Beton, Metall, Holz<br />

und auch Glas zurück. Ausserdem hatte sich die Architektur den<br />

natürlichen Gegebenheiten anzupassen, und sie sollte ästhetisch<br />

anspruchsvoll sein.<br />

Sie fügt sich harmonisch in die Natur ein oder steht in scharfem<br />

Kontrast zu ihr. Die Landschaft wird so wirkungsvoll in Szene gesetzt.<br />

Dabei wird nicht vorgegaukelt, dass es sich um unberührte<br />

Natur handelt – selbst eine Landschaft wie diejenige Norwegens<br />

ist von Menschen gestaltet. Es werden keine offenen Wettbewerbe<br />

ausgeschrieben, sondern kleine Projekte vergeben unter der Vorgabe,<br />

dass Architekten und Künstler zusammenarbeiten oder ausgewählte<br />

Büros zu den Wettbewerben eingeladen werden. Damit<br />

hier nicht immer nur die Top Ten der norwegischen Architekturszene<br />

zum Zuge kommen, erweisen sich die Mitglieder des Qualitätskomitees<br />

nach eigenen Angaben als gewissenhafte Talentscouts.<br />

078


ARCHITEKTUR DIE NORDISCHE IDENTITÄT<br />

080


Trollstigen<br />

Ebenso majestätisch wie die Bedeutung ihrer Namen recken<br />

Bispen (Bischof), Kongen (König) und Dronningen (Königin) ihre<br />

schneebedeckten Spitzen gen Himmel. Zwischen den drei Bergen<br />

stürzt der Wasserfall Stigfossen 180 Meter in die Tiefe. Wenige<br />

Kilometer entfernt beginnt der berühmte Geirangerfjord. Inmitten<br />

dieser spektakulären Landschaft im Westen Norwegens<br />

befindet sich der Trollstigen, eine Passstrasse, die sich über elf<br />

enge Haarnadelkurven bis zu einer Höhe von 852 Meter die Berge<br />

hinaufwindet. Eine von den bemerkenswerteren architektonischen<br />

Sehenswürdigkeiten auf der «Nationalen Touristenstrasse»<br />

ist die Aussichtsplattform bei Trollstigen. Das gross angelegte<br />

Architekturprojekt umfasst verschiedene Bauten, darunter ein<br />

Touristenzentrum mit Restaurant, Brücken, Fusspfade und Aussichtsplattformen,<br />

allesamt mit spektakulärer Aussicht auf die<br />

Berge und die umliegende charakteristische Fjordlandschaft. Die<br />

gestalterischen Anforderungen an das Projekt wurden im Vorhinein<br />

klar definiert.


ARCHITEKTUR DIE NORDISCHE IDENTITÄT<br />

Da das Naturspektakel weiter im Vordergrund stehen sollte, durfte<br />

die Architektur nicht zu spektakulär ausfallen. Sie sollte sich<br />

vielmehr dezent in das Umfeld einfügen, ohne der Landschaft<br />

die Schau zu stehlen. Dieses wahrlich nicht leichte Unterfangen<br />

wurde in die Hände eines einheimischen Architektenbüros gegeben,<br />

da diesem ein grösstmögliches Verständnis für die Platzierung<br />

von Architektur in die typisch norwegische Landschaft<br />

zugetraut wurde. Das Studio Reiulf Ramstad Architects aus Oslo<br />

entschloss sich dazu, bei der Umsetzung des Projekts die natürlichen<br />

Gegebenheiten direkt in die Architekturgestaltung einzubeziehen.<br />

Wie einst bei der Passstrasse wurden auch jetzt Teile der<br />

neuen Fusswege direkt in den Berg geschlagen. Bei der Wahl der<br />

Materialien und deren Farben orientierte man sich ebenfalls an<br />

den landschaftlichen Gegebenheiten und wählte Werkstoffe wie<br />

Beton oder Zement, die sich optisch in die Umgebung einfügen.<br />

Einige Geländer wurden zusätzlich mit Cor-Ten-Stahl verkleidet,<br />

dessen charakteristische rostfarbene Patina einen künstlichen<br />

Alterungsprozess simuliert und einen gelungenen farblichen Kontrast<br />

zu den übrigen Materialien bildet. Mit ihrer zackigen Form<br />

wurden die Fusspfade und Aussichtsplattformen zudem optisch<br />

an die berühmten Serpentinen der Strasse angeglichen.<br />

082


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ARCHITEKTUR DIE NORDISCHE IDENTITÄT<br />

«Das Naturspektakel sollte<br />

im Vordergrund stehen ...»<br />

084


Die von einheimischen Architekten entworfenen Anlagen entlang<br />

der Touristenstrasse sollen zweckmässig sein, aber auch die natürlichen<br />

Reize jedes Ortes unterstreichen und ihm «einen Namen<br />

und Charakter geben», sagt Karl Otto Ellefsen, Professor der Architektur-<br />

und Designschule Oslo. Ob diese Ziele immer erreicht<br />

wurden, muss jeder Tourist für sich selbst beurteilen. Einen Effekt<br />

haben die modernen Kleinbauwerke aber auf jeden Fall: An den<br />

in Norwegen auch im Sommer gar nicht so seltenen trüben Tagen,<br />

an denen die Wolken die Berge abschneiden und sich die<br />

Landschaft hinter einem grauen Regenschleier verliert, sind sie<br />

wohltuende Blickfänge in der Natur.<br />

Einzigartige Ästhetik<br />

Naturstein bringt Schönheit in den Innenbereich.<br />

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Schweizer Naturstein haucht dem Innenbereich in Gewerbe, Wohnhaus<br />

oder Hotel neues Leben ein. Ob als Bodenplatte für kleine und grosse<br />

Flächen, Wandverkleidung, Abdeckung oder Treppe: Naturstein ist der<br />

Blickfang im Haus. Zeitlos modern und doch natürlich schön.<br />

Möchten Sie mehr wissen?<br />

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Unser Baustoff. Ihre Profis.


Objekt Citybay<br />

Tradition & Qualität<br />

100-jähriges Firmenjubiläum<br />

Die Mensch Rolladen AG setzt seit Bestehen auf<br />

Qualität und Spezialanfertigungen. Die Holzrolladen bilden<br />

seit jeher das Kerngeschäft.<br />

Der Holzrolladen ist unbestritten einer der schönsten Rollladen.<br />

Er schützt das Haus respektive Fenster vor Wärme<br />

und Kälte, vor Lärm und Wetter (Hagel) und auch vor<br />

Einbruch. Dazu braucht es jedoch eine gute Qualität und diese<br />

bietet seit 100 Jahren die Traditionsfirma Mensch Rolladen AG.<br />

Zwischen Innovation und Tradition<br />

Die Mensch Rolladen AG beschäftigt sich seit 1912 mit der Herstellung<br />

von hochwertigen Holzrolladen in unterschiedlichen Profilen<br />

für den Alt- und Neubau. Beste Qualität in Material und Herstellung<br />

mit ständiger Kontrolle bei allen Produktionsvorgängen<br />

ist oberste Zielsetzung des Unternehmens. Die Mensch Rolladen<br />

AG gehört zu den führenden Unternehmen im Schweizer Holzrolladen-Markt.<br />

Ob das Citybay in Luzern oder Einfamilienhäuser in<br />

St. Moritz, Basel oder Arlesheim, die Mensch Rolladen AG überzeugt<br />

mit vielen Referenzobjekten. Selbst der Bundesrat in Bern<br />

hat ein Brett vor dem Kopf. Wenn im Bundeshaus die Rolladen<br />

unten sind, blickt man hier an Produkte der Mensch Rolladen AG.<br />

Die Ausstattung in Bundesbern zeigt den Prestigecharakter der<br />

formschönen Holzrolladen und Willi Stampfli ist zu Recht stolz auf<br />

seine Firma. Im Jubiläumsjahr sieht er die Mensch Rolladen AG «in<br />

Balance zwischen Tradition und Innovation».<br />

Holz bleibt modern<br />

Das Kerngeschäft bildet neben den Sonnen- und Wetterschutzprodukten<br />

seit jeher die Holzrolladen-Produktion. Ob als<br />

Ersatz an bestehenden Häusern oder am Neubau, der Holzrolladen<br />

passt immer, einfach natürlich schön. Aufgrund der<br />

vielfachen Nachfrage durch Architekten und Bauherren hat die<br />

Mensch Rolladen AG Führungen und Aussteller in Chromstahl<br />

für Holzrolladen entwickelt. Dieses System erinnert an die filigranen<br />

Eisenteile früherer Jahre. Nebst der Herstellung von Holzroll-<br />

086


Tradition & Qualität Architektur<br />

1911<br />

Der Schreiner Oskar Mensch macht sich selbständig<br />

und stellt Kehlleisten für Maler und Tapezierer<br />

sowie Rolladenprofile her.<br />

1973<br />

Die dritte Generation: Felix und Stephan Mensch<br />

übernehmen den Betrieb und gründen die<br />

Oskar Mensch AG Rolladenfabrik.<br />

2<strong>01</strong>2<br />

100 Jahre Mensch Rolladen AG. Die Firma bleibt ihren<br />

Ursprüngen treu und setzt weiterhin auf Qualität, Tradition<br />

und Innovationen.<br />

laden liefert und montiert die Mensch Rolladen AG ein breites Sortiment<br />

an weiteren Rolladen, Storen und Fensterladen. Das Angebot<br />

reicht von der einfachen Balkonmarkise, über jede Art von<br />

Gelenk- und Teleskoparm-, Kasten- und Fassaden- sowie Wintergartenmar-kisen,<br />

bis zu den raffinierten Sonnenschutzanlagen mit<br />

Automatik, Steuerungen und Sensoren. Für jede Wohnsituation<br />

und jedes Budget gibt es die passende Lösung.<br />

Neu im Sortiment<br />

Als markilux-Exklusivvertretung in der Region Basel ist die<br />

Mensch Rolladen AG seit diesem Frühling in der Lage, das<br />

Sonnen- und Wetterschutzsortiment durch passende Möbelstücke<br />

zu ergänzen. markilux relax ist eine clever designte Sitzmöbelkollektion,<br />

welche den Möbelmarkt für drinnen und draussen revolutioniert.<br />

Sie bietet eine herrlich frische und qualitativ hochwertige<br />

Alternative zum omnipräsenten Rattan. Ebenfalls neu aus dem deutschen<br />

Storenhaus: markilux home für die Beschattung im Innenbereich<br />

– zu sehen auch im neuen markilux-Showroom in Lörrach.<br />

Fabrikation, Werkstatt und Verkaufsraum sind seit 2009 in Aesch<br />

im Möbel-Roesch-Gebäude zu Hause. Hier wird auch nach hundert<br />

Jahren Firmengeschichte weiterhin an Innovationen gearbeitet,<br />

damit die Kunden der Mensch Rolladen AG weiterhin mehr<br />

als zufrieden sind.<br />

www.menschag.ch


Luftige Möbel Design<br />

Luftige Möbel<br />

Yaacov Kaufman<br />

Text: Yvonne Beck<br />

Mit farbenfrohen Stühlen, die auf traditionelle Weise<br />

in Handarbeit gewoben wurden, versucht gaga & design die Musse<br />

alter Zeiten, aber auch einen gelassenen Wohnstil in die<br />

eigenen vier Wände zu zaubern.<br />

HERBST '12 #1 089


DESIGN Luftige Möbel<br />

Das im Jahre 2007 von Yaacov Kaufman und Avi Bourla<br />

gegründete Label gaga & design kann sich bereits heute<br />

designmässig mit gestandenen Marken messen. Als Art<br />

Director hat Avi Bourla ein scharfes Auge für die Trends des modernen<br />

Lifestyles. Er sucht die Zusammenarbeit mit jungen Designern,<br />

um diese zu unterstützen und ihre Konzepte einem breiten<br />

Publikum zugänglich zu machen. Yaacov Kaufman hingegen, ein<br />

mit diversen internationalen Preisen ausgezeichneter Produktdesigner,<br />

ist bekannt für seinen experimentellen Designansatz – sei<br />

es durch die Wahl der Materialien oder durch das Erkunden der<br />

Form in all ihren Dimensionen. Bis zur Gründung seines eigenen<br />

Möbellabels gaga & design war er vor allem für führende Lampenfabrikanten<br />

und im Wohnaccessoire-Bereich tätig. sweet home traf<br />

den Designer zur Lancierung seines Möbellabels in der Schweiz<br />

und sprach mit ihm über die Philosophie seiner Stühle, die Schwierigkeit,<br />

Sitzmöbel zu kreieren, und die Idee, die überhaupt hinter<br />

gaga & design steckt.<br />

sweet home: Herr Kaufman, Sie waren jahrelang für internationale<br />

Kunden aus dem Bereich Produkt-, Möbel- und<br />

Leuchtendesign, wie beispielsweise Lumina Italia, Tecno,<br />

Arflex, Porro oder Luxo, tätig. Wie kamen Sie dazu, Ihr eigenes<br />

Möbellabel zu gründen?<br />

Yaacov Kaufman: Wir haben den Brand gaga & design vor circa<br />

fünf Jahren gegründet. Mein Partner Avi Bourla importierte indonesische<br />

Möbel, die in China produziert wurden, und ich fragte<br />

090


ihn, warum wir nicht etwas Eigenes in dieser Art machen<br />

wollten. Wir wollten etwas für den Markt in Europa entwerfen<br />

und fabrizieren, etwas, das auch in kleinen Räumen<br />

zum Ausdruck kommen kann und Atmosphäre<br />

schafft. Eine Kollektion für den entspannten Lifestyle.<br />

Für welches Material haben Sie sich denn entschieden?<br />

Für die neuste Kollektion haben wir stranglose<br />

Schnüre, die aus Polyprophylenfasern gedreht<br />

werden, verwendet. Diese sind sowohl im Innen-<br />

als auch im Aussenbereich einsetzbar. Sie<br />

sind wind- und wasserresistent und verlieren<br />

trotz Sonnenlicht nicht ihre Farbe. Das Geflecht<br />

vermittelt ein weiches und bequemes<br />

Sitzgefühl und einen textilen Touch, ist dabei<br />

jedoch zu 100 Prozent witterungsbeständig<br />

und UV-geschützt. Innerhalb der Kollektion<br />

werden verschiedene Webmuster angewandt<br />

und die Schnüre sind in sieben<br />

verschiedenen Farbtönen erhältlich. Sie<br />

zeichnen sich durch eine farbenfrohe,<br />

luftige und transparente Erscheinung<br />

aus. Dadurch versprühen sie einen<br />

Hauch von Luxus, ohne jedoch die<br />

Schwere alter Zeiten zu vermitteln.<br />

HERBST '12 #1 091


design Luftige Möbel<br />

Wo werden die Sitzmöbel hergestellt?<br />

Alle Produkte der neuen Kollektion werden in Indonesien auf traditionelle<br />

Weise mit japanischem Know-how handgewoben. Für<br />

die Herstellung eines Stuhles benötigt man circa einen Arbeitstag.<br />

Es gibt nicht viele Länder, die Produkte auf diese Weise herstellen<br />

können. In Indonesien gehört diese Webkunst noch zum<br />

alltäglich angewandten traditionellen Handwerk.<br />

Haben Sie vorher schon Stühle entworfen?<br />

Ja, ich habe bereits Bürostühle und Stühle für Schulen entworfen,<br />

aber in den letzten Jahren, bevor ich gaga ins Leben gerufen<br />

habe, habe ich mehrheitlich Leuchten entworfen. Doch ich entwerfe<br />

sehr gerne Möbel jeglicher Art. Unsere Sitzmöbelkollektion<br />

wird daher auch durch ausgewählte Möbelstücke wie Tische,<br />

Tischblöcke und Regale ergänzt.<br />

Worin liegt der Unterschied zwischen dem Designen einer<br />

Lampe und dem Entwerfen eines Möbelstücks? Sind das<br />

nicht zwei gänzlich unterschiedliche Disziplinen?<br />

Es gibt zwar ganz unterschiedliche Aspekte, auf die man achten<br />

muss, doch man befindet sich bei beidem auf dem Gebiet des<br />

Designs. Und beides hat etwas mit der Qualität des Lebens zu<br />

tun. Sowohl Möbel- als auch Lampendesign braucht man, um<br />

das Leben komfortabler zu machen. Jedoch steckt in dem Begriff<br />

des Komforts bereits etwas Paradoxes. Denn ein sehr bequemer<br />

Stuhl ist nicht unbedingt der beste Stuhl. Oftmals ist er<br />

extrem ungesund für den Körper. Wer auf einem eher unbequemeren<br />

Stuhl sitzt, bewegt sich den ganzen Tag hin und her, das<br />

ist vielleicht nicht sehr komfortabel, aber gesund für den Rücken.<br />

Sind Ihre Stühle also der Gesundheit zuliebe unbequem?<br />

Nein, das wollte ich damit nicht andeuten. Doch zu komfortabel<br />

sollte ein Stuhl auch nicht sein. Was aber nicht heisst, dass unsere<br />

Stühle unbequem sind, ganz im Gegenteil, doch ich hoffe,<br />

dass sich die Menschen in beziehungsweise auf ihnen bewegen.<br />

«gaga-Sitzen» verleiht Ruhe, dennoch möchte man der eigenen<br />

Energie freien Lauf lassen. Diesen Aspekt haben wir im Ergonomischen<br />

wie im Optischen einfliessen lassen.<br />

Woher bekommen Sie Ihre Inspirationen?<br />

Ich habe viele Kollektionen entworfen und jede hat einen anderen<br />

Hintergrund und eine andere Entstehungsgeschichte. Mein<br />

eigener Brand ist gaga & design, aber in meinem Designstudio<br />

entwickle ich weiterhin Leuchten für andere Firmen. Zudem designe<br />

ich Büroausstattungen und Küchenaccessoires. Ich bin in<br />

gewisser Weise wie ein Kind, ich spiele sehr viel. Einfach spielen<br />

und ausprobieren, ohne viel Verantwortung zu tragen. Manchmal<br />

spiele ich einfach mit einer Struktur, weiss aber noch gar<br />

nicht, welches Objekt schlussendlich daraus entstehen wird. Zudem<br />

mache ich viele Studien über die Traditionen von Design. So<br />

beschäftige ich mich beispielsweise mit afrikanischen Masken,<br />

denn mich interessiert der figürliche Aspekt von Design. Diesen<br />

findet man nicht nur in Skulpturen, sondern auch in Produkten.<br />

So nehme ich traditionelle Figuren und verwende ihren ästhetischen<br />

Aspekt in alltagstauglichen Produkten.<br />

Wie kamen Sie auf den Namen gaga & design?<br />

Wir haben lange nach einem Namen gesucht. Ich mochte schon<br />

immer den Namen der Marke «Kodak», denn dieser Name hat<br />

092


UNTERRUBRIK RUBRIK<br />

«Ich mag Design, das sich nicht aufdrängt,<br />

und zwar am liebsten von Handwerkern.»<br />

Yaacov Kaufman


Design Luftige Möbel<br />

keinerlei Bedeutung. Es ist einfach ein abstrakter Begriff. Und ich<br />

suchte ebenfalls nach etwas, das keinerlei Bedeutung hat. Und<br />

ich war wirklich der Meinung, dass «gaga» keinerlei Bedeutung<br />

habe, aber als wir herausfanden, was es bedeutet, dachten wir,<br />

dass es passt. Wir mussten den Namen dann auch in gaga &<br />

design umändern, da plötzlich Lady Gaga auf den Bühnen der<br />

Welt erschien. Aber eigentlich sollte der Name keinerlei Bedeutung<br />

haben.<br />

Ihre Möbelentwürfe sind also nicht ein bisschen gaga,<br />

sprich verrückt?<br />

Das mag jeder sehen, wie er will. Wir versuchen Möbel zu entwerfen,<br />

die nicht zu imposant sind. Die nichts Pompöses haben.<br />

Wir produzieren das, was uns gefällt, Spass macht und interessiert.<br />

Momentan sind es moderne, ästhetische Sitzmöbel für den<br />

entspannten Alltag im Innen- und Aussenbereich. Vielleicht stimmt<br />

diese Aussage jedoch nicht mehr für die folgenden Kollektionen,<br />

denn man weiss nie, was die Zukunft bringt. Wir arbeiten ja auch<br />

mit anderen Designern, und einige von ihnen entwerfen Möbel, die<br />

extrem fokussieren und wie ein bunter Hahn die Aufmerksamkeit<br />

auf sich ziehen. Oberste Priorität hat jedoch das richtige Gleichgewicht<br />

zwischen schönen Objekten und funktionellen Möbeln.<br />

Haben Sie ein Lieblingsmaterial, mit dem Sie arbeiten?<br />

Nein, jedes Material, welches seine Aufgabe bestens erfüllt, ist<br />

das richtige. Ob natürliche Materialien oder neu entwickelte, das<br />

spielt keine Rolle. Mich interessiert eher, wie sich eine Form entwickelt<br />

oder was eine bestimmte Form aussagt. Welche Gefühle<br />

sie hervorruft oder was sie alles bedeuten kann.<br />

In drei Worten, was ist Design für Sie?<br />

Design ist mein Leben. Natürlich kommt an erster Stelle meine<br />

Familie. Aber meine ganze Wahrnehmung ist durch eine Art Design-Binokular<br />

gerichtet. Überall gibt es Anregungen zu neuen<br />

Projekten und Objekten.<br />

Yaacov Kaufman (unten rechts) mit seinem Kreativteam


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#4 | Herbst 2<strong>01</strong>2<br />

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HERBST 2<strong>01</strong>2 | #1<br />

ARCHITEKTUR, WOHNEN & DESIGN<br />

THE END | DIE AUSGEBRANNTE GLÜHBIRNE<br />

LUFTIGE MÖBEL | YAACOV KAUFMAN<br />

KAMINE | DIE SCHÖNSTE WÄRME ZUR KALTEN JAHRESZEIT<br />

RICHARD MEIER | ARCHITEKTUR IN WEISS<br />

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VOLUME 7<br />

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CULTURE<br />

LIVING<br />

TRAVEL<br />

DRIVE STYLE<br />

BEAUTY<br />

FASHION<br />

& MORE<br />

Madagaskar<br />

Der achte Kontinent<br />

Kanada<br />

Cowboys auf der Piste<br />

Bhutan<br />

Im Land des Bruttosozialglücks<br />

Schiffsreisen<br />

Kreuzfahrtliner im Test<br />

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Design Im bann der Pop-art<br />

Im Bann der Pop-Art<br />

Verschmelzung von Kunst, Design und Architektur<br />

Text: Lilly Steffen<br />

Die Pop-Art gilt als bedeutendste künstlerische<br />

Strömung seit 1945. Sie nahm den von Starkult, Warenfetisch und<br />

medialer Reproduktion durchdrungenen Alltag der Nachkriegszeit<br />

in den Blick und prägt das kulturelle Selbstverständnis<br />

unserer Gesellschaft bis heute.<br />

096


Pop Art Design<br />

Vitra Design Museum, Weil am Rhein<br />

bis 3. Februar 2<strong>01</strong>3<br />

© Superstudio<br />

Superstudio, Passiflora, Lampe, 1968<br />

Sammlung Vitra Design Museum


Design Im bann der Pop-art<br />

Designer wie Raymond Loewy vertraten in den USA bereits<br />

seit den 1930er Jahren eine neue, kommerziellere<br />

Auffassung von Design, die Werbung und Bildhaftigkeit<br />

zentrale Bedeutung einräumte. Zugleich entwickelte das Design<br />

als neue Disziplin eine Autonomie und Freiheit, die es zum Katalysator<br />

neuer künstlerischer Ideen machte. Dies zeigte sich in den<br />

USA an den Möbeln von Charles und Ray Eames oder George<br />

Nelson, die zunehmend wie Skulpturen konzipiert waren, oder an<br />

der Arbeit Alexander Girards, der sich für Textilentwürfe und Interieurs<br />

an Populärkulturen orientierte. In Europa wiederum warb<br />

die Firma Olivetti schon zu Beginn der 1950er Jahre mit Plakaten<br />

im Stile der Pop-Ära, während der italienische Designer Achille<br />

Castiglioni, seinerseits inspiriert von Marcel Duchamp, Möbel aus<br />

industriellen Ready-Mades entwickelte.<br />

Die Verbindung von Kunst, Design und Architektur<br />

Umgekehrt waren in der Bildenden Kunst die Vorläufer der<br />

Pop-Art eng mit dem Design verflochten. So begannen in den<br />

1950er Jahren viele spätere Pop-Art-Künstler ihre Laufbahn<br />

im Design, etwa Andy Warhol als Mode-Illustrator und Robert<br />

Rauschenberg als Schaufensterdekorateur. In Grossbritannien<br />

entstanden Bewegungen wie die der Situationisten, die nach<br />

neuen Verbindungen zwischen Kunst, Architektur und Design<br />

suchten und diese Disziplinen in radikalen Ausstellungen wie<br />

«This is Tomorrow» (1956) auf völlig neue Weise miteinander verschmolzen.<br />

Zu den zentralen Figuren dieser Bewegung zählten<br />

Eduardo Paolozzi und Richard Hamilton, dessen Collage «Just<br />

George Nelson; Marshmallow<br />

Sofa, 1956, Sammlung Vitra Design Museum<br />

© Vitra Design Museum<br />

098


what is it that makes today’s home so different, so appealing»<br />

(1956) als Schlüsselwerk für die Entstehung der Pop-Art angesehen<br />

wird – es vereint auf programmatische Weise eine Reihe<br />

von Alltagsobjekten in einem Wohnungsinterieur mit einer neuen,<br />

plakativen Bildsprache.<br />

Die Wiege der Pop-Art<br />

Aus diesem Nährboden entstand Ende der 1950er Jahre jene<br />

künstlerische Bewegung, die von dem prominenten Kritiker<br />

Lawrence Alloway zu Beginn der 1960er Jahre «Pop-Art» getauft<br />

wurde. Die bisher eher losen Wechselwirkungen beider Disziplinen<br />

gewannen nun eine Intensität, die bis heute ohne Beispiel<br />

ist. Designer arbeiten mit künstlerischen Strategien wie Zitat,<br />

Collage und Ironie, Künstler bedienen sich anonymer, industrieller<br />

Herstellungsverfahren, Gebrauchsgegenstände werden<br />

zu Kunstmotiven, aber auch neue Materialien wie Kunststoffe<br />

oder Latex ermöglichen eine Ikonik, die der Alltags- und Populärkultur<br />

entnommen ist. Pop-Art ist alles andere als ein homogenes<br />

Phänomen, sondern fasst eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Positionen zusammen. Künstler wie Jasper Johns und Ed<br />

Ruscha entdecken eine neue Wirklichkeit vor allem in der Flut<br />

von Künstlichkeit und Oberflächlichkeit der medialen Klischees,<br />

der Franzose Raymond Hains oder der Amerikaner Claes<br />

Oldenburg arbeiteten mit dem Vertauschen von Proportionen<br />

und Dimensionen – Methoden, die in Entwürfen von Gaetano<br />

Pesce oder Studio 65 später weiterverfolgt wurden. Die Künstler<br />

Robert Indiana oder Judy Chicago wiederum suchten nach<br />

Anregungen in der Volkskunst, ähnlich wie zuvor die Designer<br />

Alexander Girard und Ettore Sottsass. Andere Tendenzen<br />

bewegten sich in der Nähe der Hard-Edge-Malerei, etwa die<br />

Werke von Alan d’Arcangelo oder Richard Artschwager, die<br />

eine erstaunliche Nähe zu Objekten wie Sottsass' Superbox-<br />

Schränken (1965–69) offenbaren.<br />

Die Alltagsnähe der Kunst<br />

Doch nicht nur die Motive, auch die Strategien der Präsentation<br />

und Vermarktung von Künstlern und Designern näherten sich<br />

einander an. Drängten Designer mit ihren Werken zunehmend<br />

in Museen, so provozierten Künstler durch Ausstellungen in Warenhäusern,<br />

etwa Claes Oldenburg und Andy Warhol in New York<br />

oder der junge Gerhard Richter in Düsseldorf. Um die Alltagsnähe<br />

der neuen Objekte und Kunstwerke zu erproben, wurden die Interieurs<br />

von Pop-begeisterten Sammlern und Gestaltern zu Laboren<br />

des zukünftigen Wohnens, wie in der Ausstellung Fotografien<br />

des Apartments von Gunther Sachs sowie von amerikanischen<br />

Sammlern belegen. Zugleich fanden sich nun fast alle Themen, die<br />

die Massen bewegten, in Kunst und Design wieder: Die sexualisierte<br />

Stimmung der Zeit spiegelte sich in Ikonen wie Andy Warhols<br />

«Marilyn» (1967) und im Sofa «Bocca» von Studio 65 (1970), die<br />

politischen Konflikte in deren Sofa «Leonardo» (1969) und Warhols<br />

«Mao»-Serie (1972), die Begeisterung für Plastikwelten und «Space<br />

Age» zeigte sich von der Tupperware-Dose über die aeronautisch<br />

geformte Telefonzelle bis hin zu den aufgeblähten Environments<br />

von Quasar in Paris.<br />

Echte Gipfelstürmer<br />

Mit dem gewachsenen Know-how aus<br />

140 Jahren Feuer und Stein<br />

und ihren innovativen Lösungen ist die<br />

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Design Im bann der Pop-art<br />

Ausstellung des Vitra Design Museums<br />

Die Ausstellung «Pop Art Design» im Vitra Design Museum in Weil<br />

am Rhein widmet sich diesen Phänomenen. Mit ihrer pointierten<br />

Gegenüberstellung von Exponaten aus Kunst und Design bietet<br />

die Ausstellung nicht nur ein faszinierendes Panorama einer<br />

Epoche, sondern auch neue Erkenntnisse für beide Disziplinen.<br />

So zeigt sie, dass das Design für die Pop-Art ein ebenbürtiger<br />

Dialogpartner, teilweise sogar Impulsgeber war. Zugleich macht<br />

sie deutlich, dass viele Alltagsobjekte und das Radical Design<br />

der 1960er Jahre ernstzunehmende Facetten der Pop-Bewegung<br />

waren. Statt lediglich den Zeitgeist einer Epoche zu feiern,<br />

geht es der Ausstellung um einen detaillierteren Blick auf das<br />

Phänomen Pop: um die Migration von Motiven zwischen Kunst<br />

und Design, um das Verhältnis von Alltagsobjekt und Abbild, und<br />

nicht zuletzt darum, wie die Eroberung unseres Alltags durch die<br />

bis heute dominierende Popkultur begonnen hat. Dieser Blick ist<br />

deshalb zeitgemäss, weil er nicht zuletzt nach dem Verhältnis der<br />

Pop-Art zu unserem eigenen Alltag und einer bis heute präsenten<br />

Konsumkultur fragt. Auch wenn viele Vertreter der Pop-Art<br />

ihre Haltung hierzu bewusst im Unklaren liessen, so gehört es zu<br />

ihren historischen Verdiensten, dass sie diese Fragen stets aufs<br />

Neue ins Bewusstsein rufen.<br />

Für die Entfaltung dieses Ausstellungskonzepts kann die Ausstellung<br />

auf Exponate zurückgreifen, die in dieser Qualität und Dichte<br />

bislang selten zu sehen waren. Insgesamt vereint sie circa 140<br />

Werke, zur Hälfte Kunstwerke und zur Hälfte Designobjekte, ergänzt<br />

um zahlreiche Fotografien, Dokumente, Filme und Texte. Zu<br />

den Höhepunkten der Ausstellung gehören ein früher, von Warhol<br />

gestalteter Paravent (1958), ein «Target Painting» von Jasper Johns<br />

(1957), das seit seiner Entstehung so gut wie nie ausgestellte Sofa<br />

«Leonardo», Roy Lichtensteins grosser «Yellow Brushstroke»<br />

(1965), James Rosenquists «I Love You with My Ford» (1961), die<br />

monumentale Leuchte «Moloch» von Gaetano Pesce (1970–71)<br />

oder Allen Jonesʼ Sessel «Chair» (1969). Begleitend zu «Pop Art<br />

Design» hat auch die Fondation Beyeler in der unmittelbaren Nachbarschaft<br />

des Museums einen grossen Saal mit Kunstwerken der<br />

Pop-Art eingerichtet, die Designobjekten aus der Sammlung des<br />

Vitra Design Museums gegenübergestellt werden.<br />

Verner Panton, Swimming pool<br />

Spiegel- Verlagshaus (Hamburg), 1969<br />

Tom Wesselmann, Smoker Banner, 1971<br />

Privatsammlung / Siegen<br />

© Panton Design, Basel<br />

© VG Bild-Kunst, Bonn 2<strong>01</strong>2<br />

Studio 65, Leonardo, Sofa, 1969<br />

© Studio 65, Foto: Andreas Sütterlin<br />

100


Individuell wohnen – mit Stil bauen<br />

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DESIGN DESIGN@HOME<br />

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Die Lebensfreude Afrikas<br />

Back to the roots: Sie sind bunt, peppig und mondän,<br />

die «Jujus» von Style Heaven. Der kreisförmige<br />

Wandschmuck aus Naturmaterialien verleiht jeder<br />

Wohnung den authentischen Look Afrikas und<br />

zaubert zugleich einen Hauch von Eleganz an triste<br />

Wände. Mit ihren lebendigen Farben und ihrem aussergewöhnlichen<br />

Design im eleganten Ethnolook<br />

sind sie der Eye-Catcher für jedes Zuhause. Die<br />

aufwendig aus Federn gefertigten «Jujus» stammen<br />

aus Kamerun. Inspiriert von der Natur und Landschaft<br />

Zentralafrikas, bringen die stimmungsvollen<br />

Wohnaccessoires mit ihren kräftigen Farben die Lebensfreude<br />

des Schwarzen Kontinents nach Hause<br />

und sind ein fantastischer Blickfang für fade Wände.<br />

www.style-heaven.com<br />

Babycloud LED von Frank Gehry<br />

Die poetischen Schönwetterwolken Cloud und Mamacloud stammen aus<br />

der Feder von Frank Gehry, einem der bedeutendsten Architekten unserer<br />

Zeit. Nun hat die Familie liebenswerten Nachwuchs erhalten: BABY-<br />

CLOUD LED. Der jüngste Spross der Leuchtenfamilie Cloud/Mamacloud<br />

hat es bereits faustdick hinter den Ohren: Mit 5-Watt-LED ausgerüstet ist<br />

Babycloud äusserst sparsam im Verbrauch. Auch die Lebenserwartung<br />

ist nicht von schlechten Eltern: 50'000 lange, praktisch wartungsfreie<br />

Betriebsstunden hat sie nämlich vor sich. Der Nachkömmling ist etwas<br />

grösser als ein grosser Wollknäuel und lässt sich an zahlreichen Orten im<br />

Wohnraum – zum Beispiel auf Sideboards oder Nachttischen – platzieren<br />

und sorgt für warmes, stimmungsvolles Licht. Vier runde, zusammengesteckte<br />

Schalen-Elemente bilden den papierartig anmutenden Leuchtenschirm.<br />

Durch die zahllosen Falten und Knicke im Leuchtenschirm entsteht<br />

in Leuchtennähe eine lebendige Lichtprojektion. Auf diese Weise<br />

macht Babycloud LED seine Nutzer zu Mitgestaltern – und dies, je nach<br />

Wunsch, immer wieder aufs Neue.<br />

www.belux.com<br />

Designer of the Year 2<strong>01</strong>2<br />

Alain Gilles, der Designer von einigen der interessantesten Produkten,<br />

die Bonaldo in der letzten Zeit hergestellt hat, ist zum Designer<br />

of the Year 2<strong>01</strong>2 gewählt worden. Er wurde für seine konkreten,<br />

rationalen und industriellen Projekte ausgezeichnet, die zugleich<br />

auch eine starke poetische Seite offenbaren. Gilles wurde 1970 in<br />

Brüssel geboren und fand erst relativ spät den Weg zum Design.<br />

Er studierte Politikwissenschaften und Marketing und begann eine<br />

Karriere in der Finanzwelt, entschloss sich dann jedoch, sein Leben<br />

zu ändern und seinen Traumjob als Designer zu verwirklichen.<br />

Nachdem er mit Xavier Lust und Quinze & Milan zusammengearbeitet<br />

hatte, eröffnete er 2007 sein eigenes Atelier. Aus seiner Begegnung<br />

mit Bonaldo im Jahr 2008 gingen die Beistelltische Tectonic<br />

(2008) und 2009 der Tisch Big Table hervor, dessen Entwurf ihn<br />

in der Welt des Topdesigns bekannt machte.<br />

www.bonaldo.it<br />

102


Trennwände –<br />

mehr als nur ein funktionales Bauelement<br />

Umdenken ist angesagt! Von der Nasszelle zur exklusiven<br />

Sanitärumgebung mit aussergewöhnlichen Trennwandsystemen<br />

jenseits der Vorstellungskraft!<br />

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kopenhagen DESIGN<br />

Kopenhagen<br />

zwischen Design und Architektur<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Ein kleines Land mit einer grossen Leidenschaft für<br />

Design und Architektur. Längst sind die Zeiten vorbei, als man<br />

Kopenhagen nur mit dem nostalgischen Hafenviertel Nyhavn und<br />

der verträumten Meerjungfrau verbunden hatte.<br />

HERBST '12 #1 105


DESIGn Kopenhagen<br />

Die Königliche Bibliothek, auch bekannt als «Schwarzer Diamant»<br />

Louisiana – Museum für moderne Kunst<br />

Die dänischen Designer rangieren unter den besten der<br />

Welt, und Kopenhagen ist seit Jahren im Architekturbereich,<br />

Innen- und Möbeldesign weit über seine Grössenklasse<br />

hinausgewachsen. Die Stadt ist im Wandel und unzählige<br />

Architekturprojekte haben der nordischen Metropole in den letzten<br />

Jahren neues Leben eingehaucht. Zu Recht sind auch die dänischen<br />

Designprodukte zu Ikonen des 20. Jahrhunderts geworden,<br />

denn auch wenn weder die Lampe noch der Stuhl in Dänemark<br />

erfunden wurde – die dänischen Designer prägten in ihrer eigenen<br />

Interpretationsweise diese elementaren Dinge. Denken Sie an<br />

die Sessel «Der Schwan», «Das Ei» oder den Stuhl «Die Ameise» –<br />

alles Möbelklassiker, die längst begehrte Sammelobjekte geworden<br />

sind. Zeitloses und funktionelles Design mit qualitativ hochwertigen<br />

Materialien sind draussen in der Welt kennzeichnend für<br />

dänisches Design, und in Kopenhagen haben Sie reichlich Möglichkeiten,<br />

alles zu finden.<br />

Was an Kopenhagen aber am meisten beeindruckt, ist diese Dichte<br />

an grossartiger Architektur, Kunst und Designkultur auf so einem<br />

kleinen Raum! Kaum mehr als eine halbe Million Menschen leben<br />

in der Stadt am Øresund. Gerade diese Übersichtlichkeit ist es,<br />

die Kopenhagen zu einer wunderbar entspannten, lebenswerten<br />

Metropole macht. Lebensader der Altstadt ist die Einkaufsstrasse<br />

Strøget, die sich über einen Kilometer vom Rathausplatz bis zum<br />

Nyhavn zieht. Neben internationalen Ketten sind hier traditionsreiche<br />

Kaufhäuser wie Illums Bolighus und der Showroom von Royal<br />

Copenhagen angesiedelt, aber auch Flagship Stores jüngerer Labels,<br />

etwa das Hay House am Amagertorv. Es lohnt sich jedoch<br />

definitiv, die Hauptstrasse zu verlassen und die kleinen Parallelstrassen<br />

im Norden und Süden zu erkunden. Ob nun architektonische<br />

Highlights, Designershops oder legendäre Einrichtungshäuser<br />

– sweet homes Redaktorin, die zu jeder Jahreszeit nach<br />

Kopenhagen fliegt, verrät die besten Adressen in der Metropole<br />

Kopenhagen.<br />

Louisiana – Museum für moderne Kunst<br />

Dass die Umgebung in der Architektur eine Rolle spielt, dass aber<br />

umgekehrt auch ein Gebäude einen Ort verwandeln kann, dafür<br />

ist das Louisiana-Museum selbst das beste Beispiel. Einst ein verlassenes,<br />

verwildertes, ja in der Erinnerung von Museumsgründer<br />

Knud Jensen verwunschenes Anwesen, gilt der direkt am Ufer des<br />

Øresund gelegene Komplex mit dem umliegenden Skulpturenpark<br />

heute als architektonische Perle – weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus. Das Museum für moderne Kunst wurde 1958 nach Plänen<br />

der Architekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert fertig gestellt und<br />

eröffnet. Es umfasst mehrere, teils in den folgenden Jahrzehnten<br />

angebaute Flügel und eine Reihe von Ausstellungspavillons, die<br />

miteinander durch einen Glaskorridor verbunden sind. Louisiana<br />

bietet ein geniales Zusammenspiel von Kunst und Natur, und die<br />

Kulisse des Øresund mit Blick auf die schwedische Küste macht<br />

Louisiana so einzigartig. Wie zufällig stehen hier Skulpturen von<br />

Henry Moore in einer wunderbaren Parklandschaft. Raffiniert haben<br />

die Architekten in den Ausstellungsräumen das Zusammenspiel<br />

von Licht und Aussicht genutzt, um die Grenzen zwischen<br />

drinnen und draussen aufzuheben.<br />

Arken<br />

Wie ein gigantischer Schiffsrumpf liegt der Betonbau in den Dünen<br />

von Ishøj, südlich von Kopenhagen. Das Arken kann wirklich<br />

als die Perle der Kopenhagener Museumslandschaft bezeichnet<br />

werden. Interessanterweise stammt der Entwurf für das Arken<br />

nicht von irgendeinem Stararchitekten-Büro, sondern von dem<br />

damals noch studierenden Søren Robert Lund. Die eindeutig<br />

nautische Architektur spielt eine entscheidende Rolle in dem Erleben<br />

des Besuchers. Das 150 Meter lange, «Kunstachse» genannte<br />

Mittelschiff ist der Hauptausstellungsraum, der wiederum<br />

in verschiedene Ausstellungsräume und Galerien führt. Ein Raum<br />

ist für Konzerte angelegt, und vom Café aus bietet sich ein schöner<br />

Blick über das Wasser und auf einen Windpark in der Ferne.<br />

Seit der Eröffnung im Jahr 1996 ist das Arken-Museum nicht nur<br />

Zentrum für moderne Kunst, sondern auch eine architektonische<br />

Sehenswürdigkeit. Die Sammlung umfasst vorwiegend moderne<br />

und zeitgenössische Kunst dänischer und nordischer Bildhauer,<br />

Maler, Fotografen und Videokünstler.<br />

Der «Schwarze Diamant»<br />

Der Ausbau der altehrwürdigen Königlichen Bibliothek gehört zu<br />

den markantesten Gebäuden an der Kopenhagener Hafenfront.<br />

106


DESIGN KOPENHAGEN<br />

Aufgrund der markanten Schräge des Gebäudes und der hervorragenden<br />

Fassaden aus schwarzem, glänzendem Marmor bekam<br />

das Gebäude den Namen «Schwarzer Diamant». Den Wettbewerb<br />

gewann damals das junge, ausnehmend erfolgreiche Trio<br />

Schmidt, Hammer & Lassen, das inzwischen eines der grössten<br />

Architekturbüros von Dänemark leitet. 1999 wurde das Gebäude<br />

eingeweiht. Die Königliche Bibliothek verbindet historisches Zeitalter<br />

mit Moderne, und das nicht nur mit Hilfe ihres umfassenden<br />

Buchbestandes. Das Hauptgebäude stammt aus vergangenen<br />

Zeiten, während der verspiegelte Anbau, der neben Literatur auch<br />

einen Konzertsaal in seinem Inneren birgt, eindeutig eine Schöpfung<br />

moderner Architektur ist.<br />

Die einzige Verbindung zwischen Altbau und Erweiterung ist eine<br />

18 Meter breite verglaste Brücke im zweiten Obergeschoss. Durch<br />

eine schmale Eingangszone gelangt man direkt ins Herz des Gebäudes,<br />

einen bis unter das Dach reichenden verglasten Lichthof,<br />

der das schwarze Prisma quer schneidet. Die zur Bibliothek gehörenden<br />

Gebäude deuten durch ihre imposanten Erscheinungen<br />

somit die Bedeutung des Bücherbestandes an. Die Bibliothek bewahrt<br />

neben Originalmanuskripten von Hans Christian Andersen<br />

zwei Millionen Bücher auf und bietet 250 Computerarbeitsplätze<br />

mit Internetanschluss, einen Buchladen, ein Restaurant mit atemberaubender<br />

Hafensicht sowie fünf Ausstellungsräume und eine<br />

Veranstaltungshalle für Konzerte, Lesungen oder Symposien.<br />

Opera<br />

Politiker und Kulturschaffende zerbrachen sich lange über die<br />

Finanzierung einer neuen Oper den Kopf. Schliesslich hatte der<br />

Reeder und Milliardär Mærsk-Kinney Møller die Debatte satt und<br />

entschloss sich, den Dänen eine Oper zu schenken. Noch zum<br />

Zeitpunkt des ersten Spatenstichs (Juni 20<strong>01</strong>) wurde in Kopenhagen<br />

gestritten, ob der Architekt Henning Larsen zu monumental<br />

geplant habe. Kritiker befürchteten, dass der Königliche Palast<br />

direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Sunds, im Schatten<br />

der Oper an Grösse verlieren könnte. Mit der Übergabe der<br />

neuen Oper an das dänische Volk im Januar 2005 haben sich<br />

jedoch all diese Bedenken zerstreut. Heute sind die Kopenhagener<br />

stolz auf ihr neues Wahrzeichen. Das Hauptaugenmerk des<br />

Opernhauses liegt äusserlich im Wesentlichen auf zwei Dingen.<br />

Zum einen liegt es bei dem grossen «schwebenden» weitaustragenden<br />

Dach. Vorbild für dieses bildete das überstehende Dach<br />

von Jean Nouvels Opernhaus in Luzern. Das Dach sollte dem<br />

Gebäude die Schwere nehmen und ihm eine gewissen Leichtigkeit<br />

vermitteln, machte es jedoch zu einem Monument. Zum anderen<br />

zieht die doppelt gekrümmte Hauptfassade das Interesse<br />

auf sich. Sie wiederum besteht aus einer Vertikalfassade, an der<br />

eine freitragende Verkleidung oberhalb des Erdgeschossbereiches<br />

angebracht ist. Das Herz der Oper bildet jedoch die 2500<br />

Quadratmeter grosse Hauptbühne.<br />

Dansk Design Center<br />

und Designmuseum Danmark<br />

In einem modernen Glas-Stahl-Bau, genau zwischen Tivoli und<br />

Altstadt gelegen, zeigt das Dansk Design Center neben etablierten<br />

Klassikern viel junges skandinavisches Design. In einem Gebäude<br />

nach Entwürfen des namhaften dänischen Architekten Henning<br />

Larsen zeigt das Center in Wechselausstellungen dänisches,<br />

skandinavisches und internationales Design – von klassischen Designikonen<br />

bis hin zu jungem experimentellen Design. Das Center<br />

verfügt ausserdem über einen Shop mit einer umfassenden Auswahl<br />

dänischer und skandinavischer Designprodukte.<br />

Noch umfangreicher ist die Sammlung des Dänischen Designmuseums,<br />

das in einem ehemaligen Hospital aus dem 18. Jahrhundert<br />

residiert. Der prunkvolle Bau liegt nördlich der Altstadt in<br />

einem weitläufigen Park, die Innenräume beherbergen Dänemarks<br />

grösste Sammlung an Industrie- und Möbeldesign, Mode und<br />

Kunstgewerbe. Während sich das Design Center auf Produktgestaltung<br />

und junge Designer konzentriert, ist das Museum thematisch<br />

breiter aufgestellt und richtet den Blick auch auf die Designtraditionen<br />

des Landes.<br />

Die Oper


virus Ideenlabor AG<br />

«Die Schönheit DeS<br />

erSchaffenen entSteht,<br />

wenn man Die weSenSart<br />

eineS BauStoffeS ehrt.»<br />

Louis Kahn, amerikanischer architekt<br />

Edle Beton-Lavabos, von Hand geschaffen<br />

Was der amerikanische Architekt Louis Kahn sagt, gilt ganz besonders für die Lavabos<br />

aus der Beton-Manufaktur. Mit Kopf und Hand kreieren wir in Einigen am Thunersee<br />

neue Ideen und Produkte. Mit Leidenschaft und dem Flair für das Besondere. Deshalb<br />

genügen unsere Lavabos den höchsten Ansprüchen in Sachen Ästhetik und Individualität.<br />

Manuell gefertigt aus speziellen Betonsorten, langlebig und formschön. Damit sie<br />

ihren Besitzern dauerhaft Freude bereiten.<br />

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1.<br />

Illums Bolighus<br />

Wenn es um Wohndesign geht, führt an Illums Bolighus kein Weg<br />

vorbei. Das 1925 gegründete Geschäft in der Fussgängerzone<br />

Strøget ist das traditionsreichste Einrichtungshaus der Stadt, am<br />

Konzept hat sich bis heute nichts geändert: das Beste, was das<br />

skandinavische Design zu bieten hat, unter einem Dach – Möbel,<br />

Leuchten, Geschirr und vieles mehr, kompetent ausgewählt und<br />

auf drei Stockwerken stilsicher präsentiert. Was bei Illums steht, hat<br />

Rang und Namen oder steht kurz davor. Das Kaufhaus führt (fast)<br />

alles, was dänische und internationale Stardesigner entworfen haben!<br />

Eigentlich entscheidet in Illums Bolighus nur der Geldbeutel ...<br />

Normann Copenhagen<br />

Im Herzen des Viertels Osterbro befindet sich der Showroom<br />

von Normann Copenhagen, wo die gesamte Kollektion der Marke<br />

ausgestellt ist. Humor, kombiniert mit Innovation und Qualität,<br />

das sind die treibenden Kräfte im Hause Normann Copenhagen.<br />

Normann Copenhagen ist ein junges Designhaus aus Kopenhagen,<br />

das 1999 von den Kreativen Jan Andersen und Poul Madsen<br />

gegründet wurde. Aus der anfänglich kleinen Designwerkstatt<br />

in Strandboulevarden hat sich heute eines der renommiertesten<br />

Designhäuser Dänemarks entwickelt mit Objekten, die weltweit<br />

vertrieben werden. Traditionelle Materialen werden bei Normann<br />

Copenhagen einem ungewöhnlichen Nutzen zugeführt. Da gibt es<br />

eine Schüssel aus Gummi, einen Hund aus Plastik, eine Vase aus<br />

Silikon … Das ist typisch für Designobjekte von Normann Copenhagen,<br />

dem phantasievollen, kreativen dänischen Designer-Duo.<br />

Hay House<br />

Wer die Fussgängerzone Strøget entlanggeht, kommt zwangsläufig<br />

am Hay House vorbei – und merkt es kaum. Die Verkaufsräume des<br />

jungen Designlabels liegen im Obergeschoss eines noblen Jugendstilhauses,<br />

das schwarze Schild am Eingang übersieht man leicht.<br />

Doch es lohnt sich: Hay steht für zeitgemässes nordisches Design,<br />

das die Formtradition der 50er und 60er Jahre in die Gegenwart<br />

führt; fast über Nacht wurden die Dänen damit zum Kult-Label der<br />

Designszene. Auf zwei Stockwerken sind Möbel und Accessoires<br />

grosszügig in Szene gesetzt.<br />

Paustian<br />

Interessant ist auch hier die Hülle, geplant wurde das Gebäude von<br />

den bekannten dänischen Architekten Kim, Jan und Jørn Utzon –<br />

dem Architekten der Sidney-Oper. Paustian zeigt eine gute Auswahl<br />

an internationalen Designermöbeln und Accessoires. Der Shop liegt<br />

im nördlichen Hafen zwischen Gewerbebauten und einem alten<br />

Kraftwerk – ein eher raues Umfeld, das den besonderen Reiz des<br />

Ladens ausmacht.<br />

Dass Paustian zu den wichtigsten Designadressen in Kopenhagen<br />

zählt, liegt aber nicht zuletzt am dazugehörigen Restaurant: Hier<br />

sitzt man stilsicher auf grauen Eames-Stühlen und geniesst klassische<br />

dänische Küche, während draussen die Schiffe festmachen.<br />

Und wer schon mal hier ist, kann auch noch im Showroom von<br />

Fritz Hansen vorbeischauen – der liegt gleich um die Ecke.<br />

110


2.<br />

3.<br />

4.


DESIGN DESIGN@HOME<br />

DESIGN @ Home<br />

Innerlight von Simon Pengelly<br />

Kann eine Leuchte selbst in ausgeschaltetem Zustand<br />

als Objekt faszinieren? Innerlight wurde als<br />

Wandskulptur entworfen, die beim Einschalten zum<br />

Leben erwacht und sich in eine elegante Lichtquelle<br />

verwandelt. Innerlight besteht aus drei sich überlappenden,<br />

leicht gewölbten Streifen, die in verschiedenen<br />

Winkeln ausgerichtet sind. Die Leuchte wird<br />

durch eine lichtdurchlässige Polykarbonat-Schale<br />

gehalten, die den technischen Teil der Leuchte verdeckt.<br />

Innerlight ist ein dreidimensionales Rechteck,<br />

das seine Semantik in angeschaltetem Zustand verändert.<br />

Der Lichtstrahl, der auf die Wand fällt, betont die Umrisse und skizziert die Form der Leuchte. Es entsteht ein raffiniertes Zusammenspiel<br />

aus Licht und Schatten, bei dem sich das Licht aus dem Inneren der Leuchte von jedem der drei Streifen in verschiedene<br />

Richtungen ausbreitet. Zwei fluoreszierende Leuchtmittel, die auf verschiedenen Ebenen platziert sind, stellen in jede Richtung eine<br />

gute Beleuchtung und somit einen wirkungsvollen Effekt sicher.<br />

www.foscarini.com<br />

Das Unvollendete trifft auf das Vollendete<br />

«Für SCULPTURE kehrte ich zum Ursprung zurück – einem unbehandelten<br />

Stück Stein. Wie ein Bildhauer, der den rauen Block bearbeitet und dabei<br />

einen Hauch von Kristall freilegt, wollte ich die innere Schönheit einfangen.<br />

Für mich war es wichtiger, den Entstehungsprozess zu zeigen als das fertige<br />

Produkt – das Raue und das Sanfte, das Unvollendete und das Vollendete.»<br />

So beschreibt Ahmed Uslu sein Design. Die komplexe Geometrie<br />

der rauen, unbearbeiteten Oberfläche der Kristallvasen reflektiert das Licht<br />

auf raffinierte Weise. Im Zusammenwirken mit der Perfektion des glatten,<br />

vollendeten Teils und seiner brillanten Lichtbrechung entsteht so ein modernes<br />

und aussergewöhnliches Design. SCULPTURE ist nicht nur Vase,<br />

sondern auch eine moderne Skulptur.<br />

www.nachtmann.com<br />

Vipp Keramik-Kollektion<br />

Mit 70 Jahren Erfahrung in der Stahlverarbeitung hat Vipp nun ein neues Material in das Sortiment<br />

aufgenommen. In Zusammenarbeit mit der dänischen Keramik-Designerin Annemette<br />

Kissow hat Vipp eine 7-teilige Keramik-Kollektion geschaffen, die aus Schale, Milchkanne,<br />

Eierring, Teller sowie Espresso-, Kaffee- und Teetasse besteht. Die Keramikserie ist, wie die<br />

bestehenden Vipp-Produkte, gekennzeichnet durch weiche Formen, die von scharfen Linien<br />

unterbrochen sind; es gibt sie in Weiss und Grau. Jedes Teil – bestehend aus handgearbeitetem<br />

Porzellan mit glasierter Innenseite, aussen per Hand wasserpoliert – ist das Ergebnis<br />

eines aufwändigen Prozesses, dem es seine weiche Oberfläche mit mattem Finish verdankt.<br />

www.vipp.com<br />

112


Museum Bellerive in Zürich<br />

26. Oktober '12 bis 27. Januar '13<br />

Zeitgenössisches Designschaffen<br />

Designpreise der Schweizerischen Eidgenossenschaft<br />

Die Ausstellung Designpreise der Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft 2<strong>01</strong>2 präsentiert die Arbeiten der Preisträgerinnen<br />

und Preisträger der Eidgenössischen Designpreise und der<br />

diesjährigen drei Grands Prix Design.<br />

Seit fünf Jahren verleiht das BAK neben den Eidgenössischen<br />

Designpreisen auch den Grand Prix Design. Dieser<br />

zeichnet Designerinnen und Designer oder ausgewiesene<br />

Designbüros aus, die auf nationaler und internationaler Ebene zum<br />

Ansehen des Schweizer Designs beitragen. Mit der Lancierung des<br />

Grand Prix Design rundet das BAK ein Massnahmenpaket ab, das<br />

die Schweizer Designszene aktiv fördert, unterstützt und würdigt.<br />

Der wichtigste nationale Wettbewerb zur Förderung des Schweizer<br />

Designs, den das Bundesamt für Kultur (BAK) seit 1918 jährlich organisiert,<br />

soll Plattformen schaffen. Diese helfen den Gewinnerinnen<br />

und Gewinnern des Wettbewerbs, in der beruflichen Karriere<br />

weiterzukommen und ihr Schaffen einer grösseren Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Es werden Arbeiten aus den Bereichen Modedesign,<br />

Grafik, Fotografie, Produkte und Objekte sowie Vermittlung,<br />

von jungen und von bereits etablierten Designschaffenden gezeigt.<br />

Die Werke sind teils als Auftragsarbeiten, teils als eigene Projekte<br />

entstanden und vermitteln einen Einblick in die aktuellen Tätigkeitsfelder<br />

von Schweizer Designerinnen und Designern. sweet home<br />

stellt die Gewinner des Grand Prix Design 2<strong>01</strong>2 kurz vor.


Zeitgenössisches Designschaffen design<br />

Gilles Gavillet und David Rust<br />

Gilles Gavillet und David Rust gründen ihr Büro Gavillet&Rust 20<strong>01</strong>.<br />

Sie arbeiten vorwiegend im kulturellen Bereich mit Schwerpunkt<br />

Editorial Design und Corporate Identity. Die Eidgenossenschaft<br />

ehrt die Designer für ihre grossen Verdienste für das Schweizer<br />

Grafikdesign auf nationaler und internationaler Ebene.<br />

Franco Clivio<br />

Nach seinem Studium an der Hochschule in Ulm in den 1960er<br />

Jahren entwickelt und gestaltet er Produkte für Firmen wie Gardena,<br />

Erco und Lamy. Er sammelt anonym gestaltete Gegenstände<br />

als Beispiel für das «andere Sehen»; Produkte, die durch ihre<br />

Funktionalität, Intelligenz, Materialität und Qualität verblüffen. Die<br />

Sammlung wurde stetig erweitert und leistet wertvolle Dienste in<br />

den über zwanzig Jahren, in denen Franco Clivio als Dozent an der<br />

Hochschule für Gestaltung Zürich wirkt. Die Eidgenossenschaft<br />

ehrt Franco Clivio für seinen bedeutenden Beitrag zum Schweizer<br />

Design und sein Engagement als Entwerfer und Lehrer.<br />

Karl Gerstner<br />

Karl Gerstner ist Grafikdesigner und bedeutender Vertreter der<br />

Schweizer Typografie. Durch die von ihm mitbegründete Werbeagentur<br />

GGK (Gerstner, Gredinger und Kutter) gehen seine Arbeiten<br />

um den Globus. Er gehört mit seinen wegweisenden Arbeiten,<br />

insbesondere für Geigy in Basel, zu den wichtigsten Exponenten<br />

der modernen Schweizer Gebrauchsgrafik. Die Eidgenossenschaft<br />

ehrt Gerstner für seine Pionierrolle in der Schweizer Grafik und die<br />

damit verbundene Ausstrahlung über die Landesgrenzen hinaus.<br />

first-class sleeping<br />

Der exklusivste Schlafkomfort der Schweiz<br />

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aus feinsten Rohstoffen mit aussergewöhnlicher Ergonomie, edelstes Zubehör, Orthopädielösungen zur Behebung<br />

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DESIGN DESIGNSTÜCK<br />

DESIGN*Stück<br />

Design & Designer<br />

Cecilie Manz & minuscule<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Da ihre Eltern sich mit Kunst und Design<br />

befassten, kam Cecilie Manz<br />

schon früh mit Formgebung in<br />

Berührung. Ausgebildet wurde sie an Dänemarks<br />

Designschule und am Institut für<br />

Industrielles Design, University of Art and<br />

Design Helsinki in Finnland. Bereits 1998,<br />

ein Jahr nach Abschluss der Dänischen<br />

Hochschule für Design, gründete Cecilie<br />

Manz ihre eigene Firma, Manz Lab, die seither<br />

den Rahmen für ihr Schaffen bildet. Die<br />

Produkte von Cecilie Manz werden bereits in<br />

der ganzen Welt ausgestellt, und ihre Werke<br />

sind in den ständigen Ausstellungen von MoMA<br />

und Dansk Design Center vertreten. Über ihre Arbeit<br />

sagt sie: «Ich beschäftige mich mit Dingen, in<br />

denen ich einen Sinn sehe.»<br />

«minuscule» verbindet die Tradition skandinavischer<br />

Handwerkskunst mit industrieller Herstellung.<br />

Die Sitzschale ist mit einem leichten Stoff<br />

gepolstert und von Hand vernäht, wobei ein<br />

feines Lederdetail die Konturen unterstreicht.<br />

Gehalten wird die geschwungene Schale von<br />

einem Gestell, das aus Kunststoff geformt<br />

ist. Als Inspirationsquelle nennt Cecilie Manz<br />

bei «minuscule» Steine, die das Meer an den<br />

Strand gespült hat. Ebenso wie diese sollen die<br />

geraden Linien des Gestells trotz ihrer eigentlichen<br />

Härte weich und organisch aussehen.<br />

116


Wasserkocher ab sofort überflüssig! Die Revolution in der Küche: 100°C kochendes Wasser direkt aus<br />

dem Hahn. Extrem schnell und komfortabel, sehr energieeffizient und durch den Druck-Dreh-Bedienmechanismus absolut kindersicher.<br />

Der stufenlos höhenverstellbare Quooker-Hahn ist 360° schwenkbar und bietet durch seine Modellvielfalt eine problemlose<br />

Integration in jeder Küche. Die Hochvakuumisolierung des kompakten Edelstahlreservoirs sorgt für einen hocheffizienten Betrieb des<br />

Quooker (Stromverbrauch rund 5 Rappen/Tag im Stand-by) und erlaubt als weltweit einzigartiges Heisswassersystem jederzeit die<br />

Entnahme der exakt gewünschten Menge an 100°C kochendem Wasser. Der Quooker ermöglicht weit mehr als die Zubereitung heisser<br />

Getränke. Mit dem gefilterten kochenden Wasser lassen sich sofort Suppen und Saucen zubereiten, Babyflaschen und Nuggis sterilisieren,<br />

Spaghetti kochen und Tomaten häuten, sowie eine Vielzahl anderer Aufgaben im Hahnumdrehen erledigen. Ersetzen Sie Ihren<br />

platz- und energieverschwendenden Wasserkocher durch den schnellen und 100% sicheren Quooker Kochend-Wasser-Hahn.<br />

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Nordic Square TWINTAPS


design Bücherregal<br />

bücherregal<br />

lese-Tipps<br />

1.<br />

Rauf auf den Baum!<br />

In diesem Buch trifft Kindheitstraum Lebenslust. Der Impuls, zum<br />

Schutz auf einen Baum zu klettern oder um die Erde von oben zu<br />

betrachten, ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon in frühen<br />

Zivilisationen gibt es Hinweise auf Baumhäuser – im Laufe der<br />

Geschichte entstanden sie eigentlich überall, wo die Vegetation<br />

sich gen Himmel reckt. In gewisser Hinsicht ist das Baumhaus<br />

sogar der Inbegriff von Architektur: im Boden verankert und doch<br />

über allem schwebend, mit weitem Blick. Diese reich bebilderte<br />

Zusammenstellung bietet nun eine Rundreise zu den schönsten,<br />

komfortabelsten und verrücktesten Baumhäusern der Welt. Einige<br />

wurden von namhaften Architekten entworfen, andere von<br />

einfachen Handwerkern. Teehaus, Restaurant oder gleich ein<br />

ganzes Hotel – fast jede bauliche Kategorie lässt sich auch in<br />

luftiger Höhe konstruieren.<br />

«Tree Houses. Fairy Tale Castles in the Air»<br />

Philip Jodidio<br />

Taschen Verlag<br />

The Oscar goes to …<br />

Von der «Sunday Times» als «Oscar der Interior Design Welt» geadelt,<br />

präsentiert das Standardwerk der Inneneinrichtung auch in<br />

diesem Jahr die weltbesten Designer und ihre atemberaubenden<br />

Entwürfe. Die «Andrew Martin Interior Design Review» stellt rund<br />

100 Designer vor und zeigt auf mehr als 1000 Abbildungen die<br />

unterschiedlichsten Stile aus aller Welt. Vorgeführt werden exzellente<br />

Einrichtungen, ob nun in Privathäusern, Hotels, Restaurants<br />

oder Superjachten, deren Stile ebenso klassisch wie extravagant<br />

sind – vom modernen klaren Stil Skandinaviens über den klassischen<br />

amerikanischen Stil bis hin zum Glamour Asiens bleibt<br />

Ihnen kein Einblick verwehrt.<br />

2.<br />

«Interior Design Review» (Vol. 16)<br />

Andrew Martin<br />

teNeues Verlag<br />

118


3.<br />

Der Tadao-Touch<br />

Er ist der einzige Architekt, der die vier renommiertesten Auszeichnungen<br />

seiner Zunft erhalten hat: den Pritzker-, Carlsbergund<br />

Kyoto-Preis sowie den Praemium Imperiale. Keine Frage: Tadao<br />

Ando ist ein Gigant unter den lebenden Architekten. Indem er<br />

Einflüsse aus der japanischen Tradition mit markanten Aspekten<br />

des Modernismus kombinierte, hat Ando eine vollkommen neuartige<br />

Ästhetik des Bauens entwickelt, bei der Beton und Holz,<br />

Licht, Raum und Natur in einer Art und Weise eingesetzt werden,<br />

wie es sie nirgends sonst jemals in der Architektur gab. Andos<br />

vielfach ausgezeichnete Villen, Kirchen, Museen, Wohnanlagen<br />

und Kultureinrichtungen findet man in Japan, aber auch in Frankreich,<br />

Italien, Spanien und den USA. Dieser Band porträtiert Tadao<br />

Ando auf dem Höhepunkt seiner glänzenden Karriere.<br />

«Ando. Complete Works 1975–2<strong>01</strong>2»<br />

Philip Jodidio<br />

Taschen Verlag<br />

Von Lauben und kultigen Hütten<br />

Blockhütten, Baumhäuser, Werkstätten, Künstlerstudios, Strandhäuschen<br />

– ob schlicht oder extravagant, ob alt oder mit neuestem<br />

Schnickschnack, sie alle bieten den idealen Rückzugsort,<br />

um ungestört gestalten, zeichnen, schreiben oder einfach entspannen<br />

zu können. Die Autorin und Weltreisende Jane Field-<br />

Lewis hat Bilder und Geschichten von 35 hippen Hütten aus unterschiedlichsten<br />

Ländern und Kontinenten zusammengetragen.<br />

Mit dabei sind auch Zufluchtsorte von Künstlern und spannenden<br />

Persönlichkeiten wie den Schriftstellern Virgina Woolf und George<br />

Bernhard Shaw, dem Musiker und Comedian Hans Liberg<br />

oder dem ehemaligen Greenpeace-Chef Peter Bahouth. Was<br />

den besonderen Charme dieser Bauwerke ausmacht, ist ihre unkonventionelle<br />

Gestaltung.<br />

4.<br />

«Meine hippe Hütte»<br />

Jane Field-Lewis<br />

Knesebeck Verlag<br />

5.<br />

Kunst? Design!<br />

Stühle, Restaurants, Boutiquen, Autos, Flugzeuge und sogar ein<br />

Raumschiff: Wenn es ums Entwerfen geht, kennt Marc Newson<br />

keine Grenzen. Ob Massenproduktion oder skulpturale Marmormöbel,<br />

Mode oder ganze Räume – der australische Stardesigner<br />

setzt sich über herkömmliche Grenzen hinweg und wurde so<br />

zur internationalen Kultfigur. Dieses Buch präsentiert Newsons<br />

Objekt-Universum in enzyklopädischer Form – vom legendären<br />

Entwurf der Lockheed Lounge (mit einem Auktionsresultat von<br />

zwei Millionen Dollar bis heute das teuerste Designermöbel der<br />

Welt) bis hin zu jüngeren Grossaufträgen wie einer Autostudie<br />

für Ford, dem Innendesign des Qantas-Airbus A380 und dem<br />

Aquavira-Motorboot.<br />

«Marc Newson»<br />

Alison Castle<br />

Taschen Verlag<br />

HERBST '12 #1 119


Schöner garten im herbst GARTEN<br />

Schöner Garten im Herbst<br />

Die Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit<br />

Text: Stella Orsini<br />

Für viele Gartenbesitzer bedeutet der Herbst:<br />

ran an die Werkzeuge, ran an die Arbeit. Wo neue Beete angelegt<br />

werden müssen oder der Rasen erneuert werden sollte, da ist der<br />

Herbst der ideale Zeitpunkt.<br />

HERBST '12 #1 121


Garten Schöner garten im herbst<br />

Während die eine Saison zu Ende geht, wird bereits die<br />

Grundlage für einen farbenfrohen Start der nächsten<br />

Gartensaison gelegt. Auf diese Weise beginnt das<br />

Frühjahr schon im Herbst.<br />

Die Herbstbepflanzung<br />

Bis Anfang Dezember können Tulpen, Krokusse, Kaiserkronen,<br />

Schneeglöckchen, Narzissen und viele andere gesteckt werden.<br />

Da einige dieser Zwiebeln sehr von Wühlmäusen geliebt<br />

und gefressen werden, ist es günstig, diese in Drahtgitterkörbe<br />

zu pflanzen. Darin können sich die Zwiebeln gut entfalten, die<br />

Mäuse aber gehen leer aus.Der Herbst ist aber auch die Zeit,<br />

Knollen und Zwiebeln aus dem Boden zu holen und trocken und<br />

kühl zu überwintern. Dazu gehören die Dahlien, Gladiolen, Canna<br />

und Begonien. Diese beliebten Pflanzen überwintern im Keller<br />

und werden im Frühjahr wieder eingesetzt. Das Ausgraben sollte<br />

vor dem ersten Frost erfolgen, damit die Knollen und Zwiebeln<br />

keinen Schaden nehmen. Man kann zwar Bäume, Sträucher und<br />

Stauden, die in Kunststoffgefässen, den so genannten Containern,<br />

angeboten werden, das ganze Jahr über pflanzen. Um ihnen<br />

einen Entwicklungsvorsprung gegenüber der Frühjahrspflanzung<br />

zu geben, ist die Herbstpflanzung im Allgemeinen besser.<br />

Die Pflanzen bilden dann noch vor dem Winter neue Feinwurzeln.<br />

Wenn im Frühjahr die Vegetationsperiode beginnt, sind sie schon<br />

gut verwurzelt und wachsen ohne Zeitverlust, während die im<br />

neuen Jahr gepflanzten Gehölze und Stauden mehr Zeit zum Anwachsen<br />

benötigen.<br />

Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Himbeeren können ebenfalls<br />

jetzt im Herbst gepflanzt werden. Lediglich die etwas frostempfindlicheren<br />

Brombeeren sollten besser erst im Frühjahr in<br />

den Boden. Wichtig für lang anhaltende Freude an den Pflanzen<br />

ist der richtige Standort. Lichtverhältnisse, Bodenart, Wasserversorgung,<br />

ausreichend Platz zum Wachsen – all das sind Aspekte,<br />

die eine Rolle spielen, damit sich Bäume, Sträucher und Stauden<br />

gut entwickeln können.<br />

«Da einige Zwiebeln von Wühlmäusen<br />

gefressen werden, ist es günstig, diese<br />

in Drahtgitterkörbe zu pflanzen.»<br />

122


FACHPARTNER<br />

Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Baufritz mit wohngesunder<br />

Holzbauweise nach dem Vorbild der Natur. Denn sie<br />

macht uns am besten vor, wie Hightech-Häuser idealerweise<br />

funktionieren. Nach diesem Prinzip stammen von Baufritz<br />

zum Beispiel Patente für die geniale Biodämmung aus Holzspänen,<br />

optimale Winddichtigkeit, Schutzimprägnierungen<br />

aus Naturstoffen, erdbebensichere Häuser und die nahezu<br />

wartungsfreie Natursilber-Fassade.<br />

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Garten Schöner garten im herbst<br />

Der Herbstschnitt an Bäumen und Hecken<br />

Ferner ist der Oktober die richtige Zeit für den Herbstschnitt bei<br />

Sträuchern, Birken, Pappeln sowie Obst- und Ahornbäumen –<br />

das Ausdünnen gibt den Pflanzen neue Kraft für den nächsten<br />

Frühling und fördert das Wachstum junger Triebe. Abgeschnitten<br />

werden dünne Äste nahe des Baumstammes und abgestorbene<br />

oder kranke Zweige sowie alle Äste, die sich überschneiden<br />

oder gegeneinander reiben. Dichte Hecken dagegen brauchen<br />

oft einen kräftigen Schnitt. Hier entfernt man zuerst beschädigte<br />

Äste, bevor das Grün in Form gestutzt wird. Dafür schneidet der<br />

Hobbygärtner alle überhängenden Zweige ab, bis die gewünschte<br />

Form erreicht ist. Die Hecke sollte oben etwas schlanker sein<br />

als unten, so dass niedrig hängende Zweige und Blätter genug<br />

Sonne und Luft bekommen.<br />

Geheimtipps für den Herbst<br />

Rosen, Efeu, Rhododendron, Lavendel, Tränendes Herz – selbst<br />

wer keinen Garten hat, kennt diese Gehölze und Stauden. Wer<br />

dagegen einen Garten besitzt, möchte vielleicht gerne etwas<br />

pflanzen, das nicht jeder hat. Besonders im Herbst, wo die Sommerblumen<br />

bereits verblüht sind und man gerne noch etwas<br />

Farbe in den Garten bringen möchte. Hier werden jetzt ein paar<br />

Geheimtipps für den Herbstgarten verraten, die nicht jeder Gartenbesitzer<br />

kennt. Ein Geheimtipp unter den Herbstblumen ist<br />

zum Beispiel der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus). Die Pflanze<br />

mit dem seltsamen Namen wird etwa zwei bis drei Meter hoch<br />

und hat interessante, handartig gefiederte Blätter, die auf den<br />

ersten Blick an Hanf erinnern. Wenn man die Blätter zerreibt, verströmen<br />

sie einen aromatischen Duft. Eine weitere Besonderheit<br />

des Mönchspfeffers ist die späte Blüte mit den hübschen, hellvioletten<br />

Lippenblüten. Ein ebenfalls wenig bekannter Strauch ist<br />

die Sieben-Söhne-des-Himmels-Blume (Heptacodium). Wie der<br />

Mönchspfeffer hat er duftende Blüten und ist eine wertvolle Bienenweide.<br />

Er wird bis etwa drei Meter hoch und blüht von August<br />

bis Oktober. Auch einige Stauden blühen erst, wenn die meisten<br />

laubabwerfenden Pflanzen sich schon auf den Winter einstellen.<br />

Der Oktober-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia «Fortunei») ist ein<br />

solcher spätblühender Staudenschatz. Mancher nennt diese<br />

kleinen hübschen Pflanzen wegen der späten Blüte denn auch<br />

liebevoll «Oktoberle».<br />

Bei all der Arbeit, die im Herbst auf passionierte Hobbygärtner<br />

zukommt, sollte auch Zeit bleiben, um innezuhalten. Ein Ausflug<br />

in die Wälder oder eine Wanderung können erheblich dazu<br />

beitragen, dass wir zufrieden auf ein tolles Gartenjahr zurückblicken<br />

können.<br />

124


<strong>01</strong><br />

Abonnieren Sie jetzt das <strong>Mag</strong>azin<br />

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Das Wohnzimmer<br />

für den Garten<br />

Die Trends für 2<strong>01</strong>3<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Erste Blätter sind bereits gefallen und der Winter<br />

nähert sich unwiderruflich. Ein Blick auf die Gartentrends<br />

für den nächsten Sommer kann über den Abschied vom<br />

Outdoor-Vergnügen ein wenig hinwegtrösten.


Das Wohnzimmer für den Garten GARTEN<br />

HERBST '12 #1 127


Für viele Menschen ist der Garten heute der ideale Rückzugsort<br />

– und wird dadurch zum erweiterten Wohnraum.<br />

Gärten werden wieder gelebt und sie sind zunehmend mehr<br />

als designte Objekte des täglichen Lebens, denn der moderne,<br />

oft hektische Alltag beeinflusst zunehmend die Gartengestaltung.<br />

Bunt wird der Sommer<br />

Bilder an der Aussenwand, Regale für das Allerlei, und der Schaukelstuhl<br />

wippt auf dem Rasen: Das Mobiliar für Terrasse und Garten<br />

wird den Wohnzimmermöbeln immer ähnlicher. «Eine komplette<br />

Wohnwelt entsteht im Zusammenspiel mit Teppichen, Leuchten<br />

und Kleinmöbeln», lautet die Verheissung in der Trendanalyse.<br />

Denn die Tendenz, das eigene Grün so stilvoll einzurichten wie<br />

das Wohnzimmer, erstreckt sich mittlerweile auf den Bereich der<br />

Gartenausstattung. Filigrane Stühle ersetzen (endlich) die breiten<br />

Plastikmodelle und auch die Sofas werden den Modellen für den<br />

Innenraum in Optik und Haptik immer ähnlicher. Die Trendfarben<br />

Blau und Weiss dominieren künftig im Garten – auch kombiniert<br />

mit der Farbe Braun. Sogar im Outfit der Regentonne setzt sich der<br />

Wohntrend fort - hier dominieren Steinoptiken. Dagegen präsentieren<br />

sich künftig Kissen und Deko aller Art in mutigen Knallfarben.<br />

Bunt ist in, und dieser Trend setzt sich sogar bis zum innovativen<br />

Gartengrill durch. Gartenfans müssen sich zwar noch gedulden,<br />

bis die Gartensaison eröffnet wird. Doch der nächste Sommer<br />

kommt bestimmt. Lauben oder schöne Pavillons für den Garten<br />

bieten gleichzeitig Überdachung sowie dekorative Wohnlichkeit.<br />

Wenn es die Grundstücksgrösse zulässt, lässt sich zudem hervorragend<br />

eine Schwimmgelegenheit im Garten anlegen. Neben<br />

den klassischen Swimmingpools gibt es neuerdings eine Variante,<br />

die sich etwas natürlicher ins Gartenbild einfügt – der so genannte<br />

Living- oder Biopool ist eine Mischung aus Schwimmbecken<br />

und Gartenteich, ohne chemische Zusätze. Und Kunst erobert den<br />

Garten! Nicht Gartenzwerg und Gipsfigur, sondern Skulpturen von<br />

zum Teil beachtlicher Grösse, die auch Privatgärten zieren.<br />

128


Kommen Sie sorgenfrei durch den Winter!<br />

Die äußert breite Palette an Honda Schneefräsen<br />

sowie die Auswahl an spezieller Ausstattung für<br />

Gartengeräte sorgen dafür, dass Ihre Winterarbeiten<br />

immer optimal erledigt werden.<br />

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Auskünfte und eine persönliche Beratung zur Verfügung.<br />

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TRENDS<br />

2<strong>01</strong>2<br />

IFA 2<strong>01</strong>2<br />

Das sind die trends<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Die Internationale Funkausstellung förderte<br />

Hunderte Innovationen zutage – ein Hersteller<br />

übertrumpfte den anderen!<br />

Im Jahr 1924 wurde die erste IFA – oder besser gesagt ihr<br />

Vorläufer «Grosse Deutsche Funkausstellung» – veranstaltet.<br />

Die Ausstellung war damals schon ein Publikumsmagnet: Es<br />

sollen sich rund 180'000 Besucher eingefunden haben. Nach einer<br />

Pause während des Zweiten Weltkrieges startete die Messe<br />

dann neu. In den Anfangsjahren wechselte sie öfter ihren Standort,<br />

um dann in Berlin wieder einen festen Platz zu finden. Auf<br />

dem Berliner Messegelände öffnete sich dieses Jahr wieder die<br />

Welt der flachen Bildschirme und vernetzten Wohnzimmer. Mehr<br />

als 1400 Aussteller zeigen ihre Neuheiten vom High-Tech-Fernseher<br />

bis zu Hausgeräten. sweet home zeigt Ihnen fünf Highlights,<br />

die Spass machen.<br />

130


IFA 2<strong>01</strong>2 MEDIA<br />

Toshiba 55ZL2G<br />

Toshiba präsentiert mit dem 55ZL2G sein neues Spitzenmodell<br />

und verbannt für 3D-Filme die Shutter- und Polarisations-Brillen<br />

aus dem Wohnzimmer. 140 Zentimeter Bildschirmdiagonale,<br />

vierfache HDTV-Auflösung mit 3840x2160<br />

Bildpunkten. Damit die 3D-Bilder ohne Spezialbrille zu sehen<br />

sind, hat Toshiba vor dem LCD-Bildschirm ein spezielles Linsensystem<br />

angebracht. Mit einer zusätzlichen Flüssigkristall-<br />

Schicht zwischen Schirm und Linsenfolie lässt sich dieses<br />

ein- und ausschalten: Im 2D-Betrieb ist die Folie unwirksam,<br />

für 3D-Bilder wird sie aktiviert.<br />

Sony Reader PRS-T2<br />

Erwartungsgemäss hat Sony im Vorfeld der IFA die Neuauflage<br />

seines E-Book-Readers vorgestellt, der auf der Messe aber erstmals<br />

«live» zu sehen ist. Beim Sony Reader PRS-T2 handelt es<br />

sich eher um ein behutsames Update gegenüber der Vorgeneration,<br />

Neuerungen gibt es vor allem unter der Haube. Nach wie<br />

vor erfolgt die Bedienung über ein 6" Pearl-E-Ink-Display mit optischem<br />

Touchscreen. Eine Besonderheit bleibt die Möglichkeit,<br />

mit dem beiliegenden Stift auf dem Touchscreen auch handschriftlich<br />

Notizen zum Gelesenen zu machen. Eine Akkuladung<br />

reicht bei einer täglichen Lesezeit von 30 Minuten angeblich für<br />

zwei Monate.<br />

HERBST '12 #1<br />

131


MEDIA IFA 2<strong>01</strong>2<br />

Samsung Multiview MV800 Kamera<br />

Durch das 3.0 Zoll Wide Flip-out Display können aussergewöhnliche<br />

Momente auch aus den ungewöhnlichsten Winkeln<br />

festgehalten werden – ohne dabei halsbrecherische Verrenkungen<br />

auf dem Festtagsparkett hinlegen zu müssen. Die MV800<br />

wird dem leidenschaftlichen Hobbyfotografen ebenso wie dem<br />

anspruchsvollen Profiknipser Freude bereiten. Für den Fotofeinschliff<br />

sorgen Zusatzfunktionen wie beispielsweise <strong>Mag</strong>ic<br />

Frame, Smart Filter sowie Photo Editor. Durch die 16.1 Megapixel-Auflösung<br />

werden Premium-Fotoqualität, intensive Farben<br />

sowie gestochen scharfe Aufnahmen garantiert.<br />

Samsung Ativ S<br />

Das Samsung Ativ S ist das erste Smartphone, das mit Windows<br />

8 läuft. Es ist mit einem 4,8-Zoll-Touchscreen mit einer<br />

Auflösung von 1280x720 Pixeln ausgestattet. Für Tempo<br />

sorgen ein 1,5-Gigahertz-Zweikern-Prozessor und ein Gigabyte-Arbeitsspeicher.<br />

Die Kamera löst mit acht Megapixeln<br />

auf. Samsung spielt damit mal wieder den Vorreiter, denn<br />

Windows 8 ist laut Microsoft wie gemacht für touchfähige<br />

Geräte – man darf also auf die Praxis mit dem neuen Betriebssystem<br />

gespannt sein.<br />

Beyerdynamic Custom One Pro<br />

Den Custom One Pro bezeichnet der deutsche Hersteller Beyerdynamic<br />

als «ersten interaktiven Kopfhörer der Welt». Der Clou:<br />

Durch variabel einstellbare Bassreflexöffnungen an den Ohrmuscheln<br />

ändert man die Klangcharakteristik des Kopfhörers in vier<br />

Stufen – von wenig bis richtig viel Bass – eine echte Innovation<br />

in der Kopfhörer-Technik. Doch nicht nur den Sound individualisieren<br />

Sie nach Ihrem Geschmack, sondern auch das Aussehen,<br />

etwa eine Hörerschale in anderer Farbe oder ein besonders<br />

langes Kopfhörerkabel.<br />

132


Media Fernsehen<br />

Fernsehen<br />

Bewegte Bilder aus dem Kasten<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Die technische Geschichte des Fernsehens ist über<br />

hundert Jahre alt. Das TV entwickelte sich zum Massenmedium und<br />

in den letzten fünfzig Jahren hat es die Lebensweise der Menschen<br />

so grundlegend verändert, wie es zuvor nur dem<br />

Rundfunk gelungen war.<br />

Fernsehen war schon in der Pionierzeit des Fernsehens<br />

wörtlich zu nehmen. Die Fernsehtechnik macht es möglich,<br />

dass ein Bild an einem Ort aufgenommen wird und an<br />

einem anderen zu sehen ist. Der Erste, der die dafür erforderliche<br />

Technik auf den Weg brachte, war Paul Nipkow (1860 – 1940).<br />

1884 erfand der damalige Student einen mechanischen Bildfeldzerleger<br />

(«Nipkow-Scheibe»), dessen Leistungsfähigkeit sich ohne<br />

geeignete Verstärker aber als zu gering erwies. Erst 1919 gelang<br />

die Übertragung einfacher Bilder über mehrere Kilometer auf<br />

elektromechanischem Wege. Die damals winzigen Bildschirme<br />

von der Grösse eines Bierdeckels hatten im Vergleich zu heute<br />

eine erbärmliche Bildqualität, enthielten aber schon alle Elemente<br />

eines modernen Fernsehers. Erst in den späten Vierziger- und<br />

frühen Fünfzigerjahren begannen die europäischen Staaten mit<br />

regelmässigen Fernsehsendungen und Ende der Fünfzigerjahre<br />

war das Fernsehen verbreiteter als das Radio. Die Entwicklung<br />

des Farbfernsehens begann bereits in den späten Fünfzigerjahren,<br />

die Markteinführung erfolgte jedoch erst Ende der Sechzigerjahre.<br />

Endlich waren die Kleider der Showstars in ihrer<br />

glitzernden Farbenpracht zu sehen, endlich war der<br />

Fussballrasen nicht mehr grau, sondern grün und<br />

endlich schimmerte das Meer in der Reportage<br />

über Italien in einem verlockenden Blau. Den Zauber<br />

der Farben konnten jedoch längst nicht alle<br />

Zuschauer geniessen. Farbfernsehgeräte waren<br />

zwar begehrt, aber teuer – die bunten Bilder setzten<br />

sich erst nach und nach durch.<br />

Massenmedium<br />

Im Jahre 1954 gab es die erste internationale<br />

Fernseh-Direktübertragung von London in die<br />

Bundesrepublik Deutschland sowie nach Frankreich<br />

und Holland. Das Ereignis: die Krönungsfeierlichkeiten<br />

für Englands Königin Elisabeth II. am<br />

6. Juni. Die im selben Jahr gegründete Eurovision<br />

verband schon bald 45 Fernsehsender in England,<br />

Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland, Dänemark,<br />

der Schweiz und Italien.<br />

Die Welt wurde durch das Medium Fernsehen<br />

kleiner und überschaubarer. Bereits ein Jahr später<br />

erreichten die 80 Fernsehsender Westeuropas<br />

über 150 Millionen Menschen. Mit dem Einzug des<br />

Fernsehens in die Privathaushalte änderte sich zum<br />

einen der Alltag der Menschen und die Macht dieses<br />

Mediums, welches man nicht unterschätzen sollte. Inzwischen<br />

gibt es nicht mehr nur zwei Fernsehsender wie in den<br />

Anfangstagen, sondern eine Vielzahl an Sendern, die alle möglichen<br />

medialen Bedürfnisse der Zuschauer erfüllen.<br />

134


24.<br />

NOv.<br />

25.<br />

NOv.<br />

23.<br />

k ONgresshaus<br />

zürich<br />

NOv.<br />

23.24.25.<br />

NOvember<br />

2<strong>01</strong>2<br />

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Creative DireCtiON: Femmes régiONales, DesigN exeCutiON satrapigraFix


«Fast niemand will seinen Kühlschrank<br />

selbstständig Lebensmittel<br />

bestellen lassen.»<br />

© Revox Schweiz AG


Ein Haus denkt mit Media<br />

ein Haus denkt mit<br />

Die Zukunft des Wohnens hat begonnen<br />

Text: Lone K. Halvorsen<br />

Ein Haus, in dem von der Waschmaschine bis hin<br />

zum Radiowecker alle Geräte automatisch und aufeinander abgestimmt<br />

ihre Aufgaben verrichten, oder Wohnungen, in denen<br />

ein leises Wort genügt, um die Herdplatte auszuschalten oder den<br />

Kühlschrank aufzufüllen. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler<br />

könnte so das Wohnen der Zukunft aussehen.<br />

HERBST '12 #1 137


©www.gira.de<br />

Das Haus der Zukunft ist intelligent. Da sind sich sowohl<br />

Science-Fiction-Autoren als auch Haustechnik-Ingenieure<br />

einig. Es weiss genau, was der Bewohner will, und<br />

nimmt ihm all die kleinen lästigen Aufgaben ab. Die Waschmaschine<br />

schaltet sich automatisch zu den günstigsten Stromtarifzeiten<br />

an und der Kühlschrank bestellt per Internet den Joghurt<br />

nach. Ist das intelligentes Wohnen? Die vernetzte Gebäudetechnik<br />

ist keine Zukunftsmusik mehr! Beim intelligenten Wohnen sind<br />

sämtliche Geräte im Haus, zum Beispiel Heizung, Beleuchtung,<br />

Belüftung und Sicherheitstechnik, miteinander vernetzt. BUS-<br />

Systeme durchziehen die Wände, Sensoren, Funkmodule und<br />

Computer kommunizieren miteinander. Dadurch entsteht ein<br />

System, das sehr ökonomisch arbeitet und den individuellen Bedürfnissen<br />

der Menschen entgegenkommt.<br />

Intelligentes Wohnen<br />

Schon immer hat die Frage «Wie werden wir morgen wohnen?»<br />

die Menschen fasziniert. Mittlerweile hat diese Frage nicht nur<br />

Architekten und Designer, sondern zunehmend auch Informatiker,<br />

Gerätehersteller und Ingenieure zu neuen Modellen inspiriert.<br />

An der Vision vom Haus der Zukunft wird mehr denn je weltweit<br />

geforscht und experimentiert. Denn was einst mit Forschungsprojekten<br />

und Tüftlern begann, wird massentauglich. Die zentrale<br />

Bedienung von Heizungen, Licht, Jalousien und Unterhaltungselektronik<br />

hat im privaten Wohnbereich Einzug gehalten.<br />

Die Steuerung der Geräte erfolgt an den Touchscreens sowie<br />

per Fernbedienung, PC und Smartphones. Nicht nur die Geräte<br />

kommunizieren miteinander – auch Mensch und Haus kommunizieren<br />

miteinander. So teilt der Bewohner beispielsweise<br />

über einen Touchscreen mit: «Ich gehe zu Bett.» Nun setzt sich<br />

das vorbestimmte Szenario in Gang: Die Jalousie fährt herunter,<br />

Lampen schalten ab, die Heizung drosselt die Leistung und alle<br />

nicht benötigten Geräte stehen auf Stand-by. Ein grosser Vorteil<br />

dieser vernetzten Technik liegt in der energieeffizienten Nutzung.<br />

Inzwischen ist es auch möglich, dass ein Haus die Temperatur<br />

automatisch anpasst, wenn der Bewohner das Gebäude verlässt<br />

oder nach Hause kommt. Bei Neubauten sind intelligente Energiezähler,<br />

so genannte Smartmeter, vorgeschrieben, die digital<br />

Strom-, Wasser- und Gasverbrauch messen. Sind diese entsprechend<br />

mit dem Gebäude vernetzt, kann der Bewohner jederzeit<br />

sehen, welches Gerät wie viel Energie verbraucht. Dies führt zu<br />

einer Sensibilisierung für Einsparungsmöglichkeiten, ermöglicht<br />

aber auch, dass Wasch- und Spülmaschinen automatisch dann<br />

laufen, wenn der Strom am günstigsten ist. Intelligentes Wohnen<br />

hat darüber hinaus auch einiges in puncto Sicherheit und Komfort<br />

zu bieten. Es ist möglich, jederzeit mit einem Smartphone auf<br />

das Haus zuzugreifen, und zwar nicht nur, um das Licht auszuschalten.<br />

Der Mensch darf sich somit entspannt wohlfühlen oder<br />

kann sich voll und ganz den wirklich wichtigen Dingen widmen.<br />

Von der Technik entmachtet<br />

Während sich Computer und Multimedia-Geräte über das lokale<br />

Netzwerk wahlweise auch kabellos oder mit Powerline-Adaptern<br />

sogar über das Stromnetz verständigen können, brauchen Haushaltsgeräte,<br />

Heizungen oder Rollläden sowie die zugehörigen<br />

Schalter und Displays ein anderes System. Nahezu jede Geräte-<br />

138


Ein Haus denkt mit Media<br />

gattung verwendet ein eigenes Protokoll. Das heisst in vielen Fällen,<br />

dass zusätzliche Leitungen benötigt werden. Eine gut ausgebaute<br />

passive Infrastruktur ermöglicht es den Wohneigentümern,<br />

das Gebäude nachzurüsten, falls intelligentes Wohnen nicht von<br />

Beginn an verwirklicht wurde.<br />

Viele Menschen fürchten dennoch, ein<br />

Haus mit eigenem Willen zu haben.<br />

Fast niemand will seinen Kühlschrank<br />

selbstständig Lebensmittel bestellen<br />

lassen. Denn die Möglichkeiten «intelligenter»<br />

Vernetzung und Automatisierung<br />

im Wohn- und Arbeitsbereich sind<br />

gross. In nahezu allen Bereichen, ob<br />

Sicherheit, Klimaregelung, Energie, Unterhaltungselektronik<br />

oder sogar Gesundheitsfürsorge<br />

und Altenpflege, ist<br />

«mitdenkende» Technik theoretisch einsetzbar.<br />

Doch wie sinnvoll ist dies im<br />

Einzelnen? Und wie weit ist die Entwicklung<br />

hier fortgeschritten? Und müssen<br />

wir nicht vielleicht sogar befürchten,<br />

eines Tages von der allgegenwärtigen<br />

Technik «entmachtet» zu werden, wie<br />

einige Skeptiker befürchten?<br />

©ABB Schweiz AG<br />

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(gegenüber Abhollager Interio), Dübendorf, Tel. 044 822 21 31<br />

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von Teppichen, PVC und Vinyl, ab CHF 24.50/m 2 , mind. 16 m 2 , nicht gültig für Treppen.<br />

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Impressum<br />

#2 | Frühling '13<br />

Herausgeberin<br />

Prestige Media AG,<br />

Bösch 73, CH-6331 Hünenberg (ZG)<br />

Vorschau<br />

Verleger<br />

Francesco J. Ciringione<br />

Chefredaktor<br />

Lone K. Halvorsen<br />

l.halvorsen@prestigemedia.ch<br />

Art Direktion<br />

Julia Moos<br />

1.<br />

Redaktion<br />

Lone K. Halvorsen<br />

Stella Orsini<br />

Yvonne Beck<br />

Lilly Steffen<br />

Fotos<br />

Christoph Reist, Keramikland, Prestige HD Security,<br />

AGUAvit ® , Bautec AG, Coroon, Home Market,<br />

Arttessa, Rebafloor Rebaxit AG, ALTA AESTHETICA,<br />

Mensch Rolladen AG, Vitra Design Museum, Hay,<br />

Normann Copenhagen, Paustian, Louisiana,<br />

Museum für Gestaltung Zürich, Giardina<br />

Lektorat<br />

Andreas Probst<br />

Produktionsleitung<br />

Julia Moos<br />

j.moos@prestigemedia.ch<br />

2.<br />

Verlag / Produktion<br />

Prestige Media AG,<br />

Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel<br />

Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />

Telefax +41 (0) 61 335 60 88<br />

info@prestigemedia.ch<br />

www.prestigemedia.ch<br />

www.prestigenews.ch<br />

Web & IT Dejan Djokic<br />

Koordination Laura Giarratana<br />

3.<br />

Abo Service Serpil Dursun<br />

Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />

info@prestigemedia.ch<br />

Einzelnummer CHF 10.–<br />

Jahresabo CHF 39.–<br />

Erscheinungsweise vierteljährlich<br />

Marketing- und Anzeigenleitung<br />

Boris Jaeggi<br />

b.jaeggi@prestigemedia.ch<br />

Wiedergabe von Artikeln und Bildern,<br />

auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion.<br />

Für unverlangte Zusendungen wird von<br />

Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt<br />

Nachhaltig attraktiv<br />

Grüne Architektur, lange ein Nischenthema, ist im Mainstream angekommen.<br />

Nie sah Bauen mit gutem Gewissen besser aus. Doch Nachhaltigkeit ist nicht<br />

nur schick geworden, sondern unverzichtbar. Nichts lässt die Stromrechnung<br />

schneller schrumpfen als Solarzellen und Doppelverglasung.<br />

ERSTAUSGABE<br />

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Der italienische Architekt und Designer Gio Ponti schuf ein facettenreiches<br />

Werk. Er begann mit Keramik- und Majolika-Arbeiten und widmete sich dann<br />

Möbeln, Innenausstattungen und Gebäuden aller Art, von kleinen Wohnhäusern<br />

zu Wolkenkratzern über Schulen bis hin zu Bürogebäuden.<br />

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Von wegen! Beton kann weich sein, lebendig und auch durchaus farbig. In der<br />

Architektur ist Beton in den letzten Jahren zum absoluten Trendmaterial in Sachen<br />

Ästhetik und Design avanciert – und nicht zuletzt im direkten Wohnumfeld.<br />

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THE END | DIE AUSGEBRANNTE GLÜHBIRNE<br />

LUFTIGE MÖBEL | YAACOV KAUFMAN<br />

KAMINE | DIE SCHÖNSTE WÄRME ZUR KALTEN JAHRESZEIT<br />

RICHARD MEIER | ARCHITEKTUR IN WEISS<br />

Die nächste sweet home-Ausgabe erscheint im Februar 2<strong>01</strong>3<br />

140


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