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VOLUME 9<br />
TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />
Asien<br />
Thailand & Vietnam<br />
Hamburg<br />
Perle an der Elbe<br />
Amsterdam<br />
Auf den Spuren der Anne Frank<br />
Marokko<br />
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />
<strong>01</strong><br />
Filme aus Mollywood<br />
Mittelmeer<br />
Inseln zum Träumen<br />
9 772235 3704<strong>01</strong><br />
Jamaika // Flussfahrt Duoro // Wien // Tim Raue // Teufelsinsel
Die neue Art<br />
zu reisen.<br />
Für Sie neu komponiert: Geniessen Sie jetzt ein einzigartiges<br />
Flugerlebnis an Bord der neuen Austrian Business Class.<br />
Fliegen Sie auf Langstrecken mit völlig flachem Bett, individuell<br />
einstellbarer Sitzpolsterung, modernstem Entertainment-System<br />
und bestem österreichischem Service. Mehr auf austrian.com
EDITORIAL<br />
Lichterfest in Thailand & Choreografiertes<br />
Chaos in Vietnam<br />
Geschätzte Leserinnen,<br />
geschätzte Leser<br />
Wie der französische Schriftsteller und Politiker Roger Peyrefitte bereits bemerkte: «Der<br />
Gewinn eines langen Aufenthaltes ausserhalb des eigenen Landes liegt vielleicht weniger<br />
in dem, was wir über fremde Länder erfahren, sondern in dem, was wir dabei über uns<br />
selbst lernen.» Unter diesem Motto machten sich zwei unserer Redaktorinnen auf nach<br />
Asien. Die eine verschlug es zum Lichterfest in Bangkok, die andere besuchte in Vietnam<br />
die Städte Hoi und Ho Chi Minh. Beide brachten ganz unterschiedliche Eindrücke mit<br />
zurück und lernten, dass ein Lächeln auf den Lippen auch in unserem europäischen<br />
Alltag, Balsam für die Seele sein kann.<br />
Unseren Food-Redaktor verschlug es dieses Mal in die deutsche Hauptstadt Berlin. Er<br />
verbrachte dort einen Tag mit dem 2-Sterne-Koch Tim Raue und erfuhr von ihm die<br />
Geheimnisse seines Erfolges. Zudem erlebte er ein amüsantes Mittagessen in Raues Lieblingsrestaurant<br />
«Good Friends» mit Kochkollegen Kolja Kleeberg und Nils Henkel.<br />
Musikalisch geht es auf Jamaika zu. Den Bewohnern der kleinen Karibikinsel liegt der<br />
Reggae im Blut. Woher die Bewegung der Rastafarians stammt und wo man am besten<br />
auf Bob Marleys Spuren wandeln kann – das erfahren Sie in unserer Frühlingsausgabe.<br />
Doch auch für alle, die nicht weit reisen möchten haben wir einige Tipps zusammengetragen:<br />
ob Wien, Hamburg oder ein Besuch im Freilichtmuseum Ballenberg in der<br />
Schweiz – spannende Ausflugsziele gibt es auch ganz in der Nähe.<br />
Gehen Sie mit uns auf Entdeckungstour und begleiten Sie uns auf einer spannenden<br />
Lesereise rund um den Globus und lassen Sie sich inspirieren.<br />
Francesco J. Ciringione<br />
Verleger<br />
Yvonne Beck<br />
Chefredaktorin<br />
3
INHALT<br />
Inhalt<br />
8<br />
Editorial 7<br />
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Thailand 8<br />
Im Land des Lächelns<br />
Vietnam 18<br />
Von Hanoi nach Ho Chi Minh<br />
FOOD LOUNGE<br />
Tim Raue 28<br />
Haute Cuisine in Kreuzberg<br />
28<br />
Kochhimmel Berlin 32<br />
Sterne-Restaurants<br />
Kochbücher 34<br />
Cook around the Globe<br />
HOTELS<br />
40<br />
Menschen im Hotel 36<br />
Design – oder Grand Hotel?<br />
Bobby Dekeyser 40<br />
Fussballprofi und Weltunternehmer<br />
Oetker Collektion 44<br />
Mehr als Backpulver<br />
Swissness in Thailand 48<br />
Neues Resort in Phuket<br />
4
INHALT<br />
CITY & CULTURE<br />
Amsterdam 52<br />
Das Anne Frank Haus<br />
Hamburg 56<br />
Perle an der Elbe<br />
AIR, ROAD & SEA<br />
56<br />
Französisch Guyana 66<br />
Zu den Teufelsinseln<br />
Portugal 72<br />
Unterwegs auf dem Douro<br />
ADVENTURE & SPORT<br />
72<br />
Bedrohte Tiere 80<br />
Die letzten ihrer Art<br />
Der vertikale Urlaub 90<br />
Klettern<br />
LOST & FOUND<br />
Marrokko 96<br />
Zu Besuch in Mollywood<br />
Reiseexperten empfehlen 102<br />
Mein Tipp<br />
96 104<br />
Jamaika 104<br />
Sunshine Reggae<br />
Fürstentum Lichtenstein 108<br />
Kleinod zum Erleben<br />
5
INHALT<br />
110<br />
PURE LIFE<br />
Frankreich 110<br />
Von familientauglich bis luxuriös<br />
Die 10 schönsten Mittelmeerinseln 114<br />
Einsame Buchten und türkisfarbenes Wasser<br />
Privatklinik 120<br />
Medizin und Ästhetik<br />
Die Lobby zur Auszeit 124<br />
Healing Hotels<br />
UNIQUE<br />
Es war einmal in Deutschland 132<br />
Feen und Kobolde<br />
142<br />
Rennradeln im Tannheimer Tal 134<br />
Auf dem Sattel durch Tirol<br />
Wien 136<br />
Walzer im Dreivierteltakt<br />
New York 140<br />
Picture Postcards …<br />
Schweiz 142<br />
Reise in die Vergangenheit<br />
Spitzen-Disziplin der Eidgenosse 148<br />
Velofahren<br />
UNESCO-Welterbe 152<br />
Tektonikarena Sardona<br />
Top of the Mountains 156<br />
Frühling in den Bergen<br />
6
Das erste Modell der neuen SIGMA Art-Produktlinie. Ein lichtstarkes F1.4 Weitwinkel-Objektiv, das<br />
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Im Land des Lächelns<br />
Lichtermeer und Räucherstäbchen<br />
von Helena Ugrenovic
SPECIAL DESTINATIONS<br />
10
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Wenn die Nacht die Dämmerung ablöst, erleuchten die Kerzen der Krathongs, verwandeln<br />
sich in der Vollmondnacht des 12. Mondmonats die Flüsse, Teiche und Kanäle des Königreichs<br />
Thailand in schillernde Lichterketten, schweben Lampions in die Höhe und vermischen sich<br />
mit den Sternen. Werden die Sorgen und Probleme auf dem Wasser in die Ewigkeit geschwemmt<br />
und verpuffen in der Unendlichkeit des Himmels. Loy Krathong ist eines der schönsten und<br />
stimmungsvollsten Feste Thailands, das mit allen Sinnen und viel Hingabe zelebriert wird.<br />
11
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Crispy und cross, gebratene,<br />
frittierte Insekten am Nachtmarkt.<br />
Das Wort «Krungthepmahanakhonbowonraanakosintharamahintharayutthyamahadilokphopnoparatanaratchathaiburiromudomratchaniwetsanamahasathnamonphimanawatasathitsakkathatiyavshnukamprasit»<br />
– ist die Abkürzung für den 178 Buchstaben langen<br />
Namen und Zungenbrecher, Bangkok. Sinngemäss die Stadt der<br />
Engel, grösste aller Städte, unsterblich wertvolles Juwel, allmächtig<br />
und alt, Hort der neuen, kostbaren Edelsteine, himmlische<br />
Stadt von Vishnukarman erbaut. Die Thais nennen sie<br />
schlicht Krung Thep und amtlich heisst Bangkok Phra Nakorn,<br />
die Heilige Stadt.<br />
Sawadee<br />
Wer das erste Mal von Europa aus thailändischen Boden betritt<br />
und in der Millionenstadt Bangkok landet, spürt etwas Unbegreifliches.<br />
Ruhe und eine nicht erklärbare Gelassenheit. Es ist,<br />
als stosse die Erde diese Elemente mit jedem Atemzug in die<br />
Luft, verteile sie über das Land und umarme jeden, davor meistens<br />
gestressten, Touristen. Bangkok hat vielleicht 15 Millionen,<br />
vielleicht 18, es können aber auch 20 Millionen Einwohner<br />
sein. Keiner weiss es so genau. Ununterbrochen wird gekocht<br />
und gegessen, auf jedem Meter dampft ein Strassenstand, wandern<br />
Satay-Spiesse, Fleischbällchen, Mangoschnitze mit Chilisalz<br />
oder Roti, ein unverschämt leckerer Pfannkuchen, über die<br />
kleinen Verkaufstresen. Alles ist für europäische Verhältnisse in<br />
Miniaturform, aber in riesigen Mengen, vorhanden. Die liebste<br />
Beschäftigung der eher zierlich gebauten thailändischen Bevölkerung<br />
scheint Essen zu sein, egal wo und egal wann. Von schlechtem<br />
Gewissen, Zero-Size, Bio-Diktat, Light-Produkten und Frissdie-Hälfte<br />
geplagte Europäer betrachten die emsige und kauende<br />
thailändische Bevölkerung wie Bewohner eines anderen Sterns.<br />
Wo in ihren Körpern wandert alles hin?<br />
Der sonntägliche, «fliessende» Markt<br />
Damnoen Saduak in Bangkok<br />
12
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Liebespärchen vertrauen dem Krathong<br />
ihre geheimsten Wünsche an und schwören<br />
sich ewige Treue.<br />
Loy Krathong<br />
Der Legende nach liegt die Wiege des Loy-Krathong-Festes im<br />
alten Königreich Sukhothai, als Nang Nobhama, eine Hofdame<br />
im Palast des Königs von Siam, Ramakhamhaeng, die ersten<br />
Krathongs schwimmen liess. Begeistert über die kunstvollen<br />
Laternenschiffchen, nahm der König die Hofdame zur Frau<br />
und erklärte die Vollmondnacht des zwölften Monats vor etwa<br />
700 Jahren zum Loy-Krathong-Festtag. Das Lichterfest oder<br />
«schwimmende Blumenfest» stammt vermutlich aus Indien und<br />
wurde als Hindufest und als Danksagung an die Gottheit des Ganges<br />
mit schwimmenden Laternen gefeiert. Die kunstvollen Blätterschiffchen<br />
haben die Bedeutung, allen Ärger, Groll und alle<br />
Verunreinigungen der Seele loszulassen, so dass das Leben neu<br />
von einer besseren Warte aus begonnen werden kann.<br />
Brennende Räucherstäbchen und Kerzen stecken in den mit<br />
reichlich Blüten verzierten und lotosförmigen Krathongs, die<br />
aus Bananen und Palmblättern gebastelt sind. Bevor sie feierlich<br />
mit einem leichten Stups ins Wasser gesetzt und auf die Reise<br />
geschickt werden, legen die Menschen auch Münzen, Nahrungsmittel<br />
und persönliche Beigaben zwischen die Blumen, wie zum<br />
Beispiel Fingernägel oder Haare. Tausende festlich gekleidete<br />
Thais säumen die Ufer und verwandeln die Wasserquellen ihres<br />
Königreichs in wahre Lichtergärten. Je länger man die zauberhaften<br />
Lichter, die sich auf dem Wasser spiegeln, beobachten kann,<br />
bevor sie in der Dunkelheit entschwinden, desto glücklicher wird<br />
das nächste Jahr, besagt ein thailändisches Sprichwort.<br />
13
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Berührt ein Mönch eine Frau, muss er sich einem speziellen Bussund<br />
Reinigungszeremoniell unterziehen.<br />
Chinesische, rote Laternen in Chiang Mai.<br />
Buddhastatue in Sukhothai, die Handhaltung symbolisiert die<br />
«Niederlage des Dämonen Mara», bei der Buddha die Erde als<br />
Zeugin für seinen Weg anrief.<br />
Sukhothai<br />
Der historische Park von Sukhothai, die «Morgenröte der Glückseligkeit»,<br />
ist ein weitläufiger Komplex mit 16 buddhistischen<br />
Tempeln, vier Hindu-Schreinen, Zierteichen, Festungswallen und<br />
Gräben, die auf 70 Quadratkilometer verteilt sind. Nach zehnjähriger<br />
Restaurationsarbeit wurde er 1987 eröffnet und ist von der<br />
UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Der Park bietet die<br />
perfekte Kulisse für das Loy Krathong Festival und eine faszinierende<br />
Lichtershow, während der die Geschichte und Entstehung<br />
Sukhothais aufgeführt wird.<br />
Schon am Nachmittag versammelt sich der Festzug im Park, trippeln<br />
kleine Mädchen, als Tempeltänzerinnen verkleidet, anmutig<br />
über die Wiesen, strömen Schaulustige zu den Ruinen, kochen<br />
und brutzeln die Frauen Leckereien, und es macht Spass, in einem<br />
Bereich des Festivals das Essen nicht mit Thailändischen Baht,<br />
sondern mit Muschelgeld zu bezahlen. Die Stimmung ist fröhlich<br />
und entspannt und die aufsteigenden Gerüche der brodelnden<br />
Woks vermischen sich mit der zauberhaften Stimmung sowie<br />
der Mystik, die in der Luft schwebt. Die Lichter und Kerzen, die<br />
wechselnden Farbspiele betören die Sinne und sind von atemberaubender<br />
Schönheit. Speziell für Europäer, die in diesen Wochen<br />
vor Weihnachten mehrheitlich in Stress und Hektik verfallen, ist<br />
das Erlebnis des Loy-Krathong-Festes Balsam für die Seele und<br />
ein perfekter Auftakt zum bevorstehenden Jahreswechsel.<br />
14
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Chiang Mai<br />
Durch die 300 Meter, die Chiang Mai über Meer liegt, spürt<br />
man die klimatischen Veränderungen. Chiang Mai hat alles zu<br />
bieten, was in Bangkok zu finden ist, jedoch ohne klebrigen<br />
Schweissfilm am Körper und Verkehrschaos in den Strassen. Yi<br />
Peng heisst das dreitägige Lichterfest in Chiang Mai, doch im<br />
Gegensatz zu Sukhothai lassen die Menschen Tausende Heissluftlampions<br />
in die Nacht schweben.<br />
Das letzte Flugzeug von Thai Airways hebt deshalb gegen 19.00<br />
Uhr ab, wenn die Flugroute über der Stadt noch frei ist. Danach<br />
ist der Himmel mit leuchtenden Punkten übersät und an manch<br />
einem Lampion ist ein Sprühregen Feuerwerk befestigt, der einen<br />
funkelnden, hellen Schweif hinterlässt. Eine schillernde und<br />
bunte Parade tanzt durch die Stadt, wunderschöne junge Frauen<br />
sitzen wie Prinzessinnen auf fantasievollen Festwagen und es ist<br />
kein einfaches Unterfangen, die Schönheitskönigin, Miss Loy<br />
Krathong, auszuwählen.<br />
Der Lampion füllt sich langsam mit heisser Luft, bläht sich auf,<br />
bis er nicht mehr zu halten ist: «Mögen alle negativen Dinge,<br />
Sorgen und Probleme aus unseren Leben verschwinden, mögen<br />
Glück, Geld, Gesundheit und alles, was wir uns wünschen, einkehren.»<br />
Innerhalb weniger Sekunden ist nur noch ein hell leuchtender,<br />
winziger Punkt unter Tausenden am Himmel zu sehen.<br />
An jedem Schauplatz thront ein riesiger Krathong.<br />
Tausende Laternen steigen in Chiang Mai in den Himmel.<br />
15
SPECIAL DESTINATIONS<br />
||||||||||| NICE TO KNOW |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||<br />
Special Input der Redaktion<br />
Reisedatum auf das Loy Krathong Festival abstimmen<br />
und die Kombination Rundreise-Badeferien<br />
buchen, zum Beispiel Bangkok, Ayutthaya, Sukhothai,<br />
Chiang Mai und danach zu den Strandperlen.<br />
Die perfekte Einstimmung für Silvester,<br />
Auftanken der Seele inklusive.<br />
Fly Thai<br />
Vor dem Urlaub ist nach dem Urlaub – das<br />
Credo von Thai Airways hält sein Versprechen<br />
und vermittelt Gästen schon beim<br />
Hinflug nach Thailand Ferienstimmung.<br />
Eine hochmoderne Flugzeugflotte, die<br />
täglich nonstop ab Zürich fliegt, drei verschiedene<br />
Komfortklassen, eine riesige Entertainmentauswahl<br />
und eine thailändische,<br />
asiatische und internationale Gourmet-Küche<br />
verwöhnen die Gäste an Bord.<br />
www.thaiair.ch<br />
Gourmet-Highlights<br />
Salzen mit Fisch-Sauce, Säure beigeben mit<br />
Limettensaft, die Schärfe bringen die Chilischoten,<br />
die es in sich haben, und wer zu viel davon<br />
erwischt und der Gaumen brennt, der nehme einfach<br />
Salz – thailändischer Insider-Tipp – und tupfe es auf<br />
die brennenden Stellen.. Die thailändische Küche ist<br />
fettarm, vielfältig und gehört zu den besten der Welt.<br />
Bereits mit einem Preis von 20 Baht, umgerechnet 60<br />
Schweizer Rappen, kann man sich in Thailand ausgezeichnet<br />
verköstigen.<br />
Finger weg von thailändischen Gesichtscremes,<br />
denn sie enthalten Bleichemittel. In Thailand entspricht eine<br />
helle Haut dem Schönheitsideal. Wer die thailändische Bräune<br />
mit nach Hause nehmen will, sollte daher die inländischen<br />
Cremes meiden.<br />
MBK Shopping Center Bangkok<br />
Vom Zahnstocher bis zum Kriegsschiff erhalten Sie hier alles,<br />
was ihr Herz begehrt.<br />
The Riverside Bar & Restaurant Chiang Mai<br />
Von einem Schweizer geführtes Restaurant mit ausgezeichneter<br />
Küche und Live-Bands. Unbedingt das Gemüse im essbaren<br />
Körbchen bestellen! www.theriversidechiangmai.com<br />
Rati Lanna Riverside Spa Resort Chiang Mai Thailand<br />
Exzellentes Hotel, ausgezeichneter Service und einige der<br />
Zimmer sind mit einem elektrischen Wasserfall ausgestattet.<br />
www.ratilannachiangmai.com<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
16
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Das s-förmige Land Asiens<br />
Vietnam<br />
von Angelika Schwaff<br />
Eine spannende Reise auf der Suche nach alter und neuer Identität des Landes. Vom<br />
historischen und quirligen Hanoi über die bezaubernde UNESCO-Weltkulturerbe Stadt<br />
Hoi An bis in die aufstrebende Metropole Ho Chi Minh City.<br />
18
SPECIAL DESTINATIONS<br />
19
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Das soll das Land des tosenden Verkehrs sein? Auf dem<br />
Weg vom Hanoier Flughafen in das Stadtzentrum<br />
kommen Zweifel auf. Denn die Autos kriechen mit 50<br />
km/h oder weniger auf der Autobahn. Mein Taxi wird<br />
teilweise von Mopeds überholt. Auf die sich auch noch bis zu zwei<br />
Erwachsene und drei Kinder gezwängt haben. Alle lächeln. Familienausflug<br />
auf Vietnamesisch. Wir kommen der Innenstadt näher<br />
und mit einem Schlag verdoppelt sich der Verkehr. Und wird aus<br />
unerklärlichen Gründen zudem sogar schneller. Fahrräder, Mopeds,<br />
Autos, LKW von links, von rechts – es wird von vorne und<br />
von hinten gedrängelt und gehupt, als gäbe es irgendwo den letzten<br />
Abflug eines Raumschiffs vor Weltuntergang zu erwischen.<br />
Choreografiertes Chaos<br />
Ich habe mich mittlerweile in den Taxisitz gedrückt und stemme<br />
mich mit meinen Füssen ab, meine Hand klammert sich am<br />
oberen Griff fest und ich komme ins Schwitzen. Und das mir,<br />
als hartgesottene Reisende, die es sogar schon mal geschafft hat,<br />
sich mit einem Mietwagen quer durch Neapel zu schlagen, bei<br />
sturzflugartigem Regen und dadurch vielen genervten Italienern.<br />
Dennoch wirkt das Chaos auf den zweiten Blick hier in Hanoi<br />
anders. Die Verkehrsteilnehmer wirken wie choreografiert, Fussgänger<br />
gehen lächelnd ohne mit der Wimper zu zucken durch<br />
die hupenden Blechmassen, mal fährt ein Mofa auf der falschen<br />
Seite, alle bleiben gefasst, aber keiner brüllt. Und dann sind wir<br />
da – im Stadtzentrum von Hanoi: Mächtige alte Villen und grosse<br />
Gebäude im französischen Kolonialstil. Eine grosse alte Oper,<br />
kleine Parkanlagen.<br />
Ich muss sofort an Paris denken. Aber nicht nur die Händler mit<br />
ihren Nón lá, den kegelförmigen Reishüten, auf dem Kopf verraten,<br />
dass dies Indochina und nicht eben Paris ist. Man riecht es<br />
auch. An allen Ecken duftet es nach Ingwer, Koriander, kräftiger<br />
Brühe und Frittiertem. Aber selbst in die Küche des Landes haben<br />
sich die Franzosen eingeschlichen oder zumindest deutliche<br />
Spuren hinterlassen. Der Name der wohl bekanntesten Speise aus<br />
Hanoi – die kräftigen Rinderbrühe Pho – soll angeblich vom französischen<br />
Pot au feu abstammen. Und dann eines der beliebtesten<br />
Streetfood-Gerichte aller Vietnamesen: Banh Mi, ein Reismehlbaguette<br />
mit eingelegtem Fleisch, Paté und Kräutern gefüllt. Natürlich<br />
kommt das lange Brot ursprünglich aus Frankreich.<br />
Die lebenden Legenden von Hanoi<br />
Hanois Legenden aber ist sind nicht importiert. Am Hoan-Kiem-<br />
See sind Geschichten und Glaube an ihre Wahrheit bis heute lebendig.<br />
Der See befindet sich mitten in der Stadt. Und die Vietnamesen<br />
glauben, dass hier einst eine Riesenschildkröte dem<br />
Volk zum Sieg gegen die Ming-Dynastie verhalf – mit einem magischen<br />
Schwert – die sie an einen armen Fischer übergab. Diese<br />
wurde dann nach dem gewonnen Sieg zum König und wollte am<br />
See bei den Göttern bedanken – und da tauchte die Schildkröte<br />
wieder auf und verlangte das Schwert zurück. Und während der<br />
junge König noch überlegte, schwebte das Schwert wie von Zauberhand<br />
von alleine in den Himmel und verwandelte sich dort in<br />
einen Drachen, der über den See flog und dann darin verschwand.<br />
Noch heute sollen Schildkröten im See leben – und wer sie sieht,<br />
der hat für immer Glück.<br />
20
SPECIAL DESTINATIONS<br />
21
«Am Tor des<br />
Dorfes endet die<br />
Macht des Königs»<br />
Vietnamesisches Sprichwort<br />
22
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Vietnam zwischen Vergangenheit und Gegenwart<br />
Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und auch dem Thema<br />
Krieg dabei nicht aus dem Weg zu gehen, ist ein Muss für jeden<br />
Besucher Vietnams. Da ich Gast des Metropole Hotels war, das<br />
wie kein anderes Haus eine enge historische Verbindung zu der<br />
Stadt hat, konnte ich an einer speziellen Führung teilzunehmen.<br />
Im Hof des Hauses wurde vor kurzem bei Bauarbeiten ein alter<br />
Bunker entdeckt, der den Gästen und dem Personal vor 40 Jahren<br />
Unterschlupf bei Bombenangriffen bot. Die amerikanische Sängerin<br />
Joan Baez schrieb hier eines ihrer berühmten und berührenden<br />
Antikriegslieder während Jane Fonda ebenfalls von Hanoi<br />
aus zum Frieden aufrief. Der Bunker ist noch heute unverändert<br />
und mahnt die Besucher. Die Vietnamesen haben mit sich und<br />
der Vergangenheit aufgeräumt und haben gelernt zu vergeben.<br />
Und im Heute und Jetzt zu leben. Das sieht man überall: wenn<br />
die Dämmerung einsetzt stehen sie auf den Strassen, spielen Badminton<br />
und Fussball oder machen Gymnastik. Sie sind fröhlich.<br />
Am Sonntag bilden sich kleine Gruppen von Jugendlichen. Sie<br />
finden sich zusammen um zu singen. Einfach so, weil es Spass<br />
macht und weil sie in den Parks dem Strassenlärm und den engen<br />
Wohnungen zu Hause entkommen können.<br />
Mit dem Zug von Hanoi ins Weltkulturerbe Hoi An<br />
Auf dem Land hat man für so etwas wenig Zeit. Fährt man mit<br />
dem Zug weiter die Küste in Richtung Süden entlang, dann wird<br />
schnell klar, wie arm Vietnam ist und wie hart die Bauern hier<br />
für ihren kleinen Lohn arbeiten müssen. Zum grossen Teil lebt<br />
Vietnam vom Reisanbau und die Felder werden noch klassisch mit<br />
Vieh bearbeitet. Ein beschwerliches Leben.<br />
Die Zugfahrt von Hanoi ins UNESCO-Weltkulturerbe Hoi An<br />
dauert je nach Verbindung bis zu 17 Stunden. Es gibt touristische<br />
Luxuswaggons, die die Fahrt angenehmer machen und nicht so<br />
lange brauchen, aber natürlich auch einfache Schlafwagen, die nur<br />
für Hartgesottene etwas sind und unseren Zug-Standards nicht annähernd<br />
entsprechen. Wer den Anblick von dramatischen Küstenlandschaften<br />
mag, der ist hier dennoch richtig. Per Flugzeug wäre<br />
man sonst in etwas mehr als einer Stunde angekommen.<br />
Hoi An ist Vietnams schönste Stadt. Sie liegt an dem Thu Bon<br />
Fluss, der nach wenigen Kilometern ins südchinesische Meer<br />
mündet. Als einzige in ganz Vietnam wurde diese Stadt im Krieg<br />
nicht zerstört, das macht ihren heutigen Reiz aus. Kleine bunte<br />
Häuserzeilen ziehen sich durch die Stadt, die eigentlich nur aus<br />
Altstadt besteht. Am besten ist man zu Fuss oder per Fahrrad unterwegs.<br />
Die Vietnamesen haben schnell erkannt, wo das Geld<br />
zu holen ist: bei den Touristen. Dementsprechend üppig ist das<br />
Städtchen daher mit Souvenirläden, Spa-Salons und vor allem<br />
24
SPECIAL DESTINATIONS<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Schneidereien versorgt. Alle zwei Meter kann man zwischen unterschiedlichen<br />
Schneidereien wählen, die in wenigen Stunden<br />
jede Wunschkleidungmassanfertigen. Es kann als Tourist aber<br />
recht anstrengend werden, denn ohne von jedem zweiten Händler<br />
angesprochen zu werden, kommt man hier nicht durch die Stadt.<br />
Wer Ruhe braucht und doch aktiv sein möchte, kann sich mit einem<br />
Guide und Fahrrad auf den kurzen Weg zum «Tra Que Herb<br />
Village» machen, einer Biofarm die vor Hoi An liegt. Hier werden<br />
Biogemüse und Kräuter für die besten Küchen des Landes angepflanzt.<br />
Hier kann ein paar Stunden als Bauernpraktikant auf dem<br />
Feld mitarbeiten oder einen spannenden Kochkurs machen.<br />
Gleich um die Ecke befinden sich übrigens die wohl beliebtesten<br />
Strände des Landes in Da Nang, der nächste grösseren Metropole.<br />
Früher landeten hier die Panzer, heute liegen die gutsituierten<br />
hier am feinen und 30 Kilometer langen Sandstrand und geniessen<br />
Seafood, Sonne und Cocktails.<br />
Ho Chi Minh City Life<br />
Eine Flugstunde weiter südlich wohnt der Jetset des Landes.<br />
Wenn Hanoi mit Paris verglichen werden kann, dann kann man<br />
Ho Chi Minh City, das ehemalige Saigon, das nur HCMC abgekürzt<br />
wird, als Los Angeles bezeichnen. Grosse breite Strassen,<br />
hohe Häuser und in einigen sogar Skybars und ultramoderne Restaurants,<br />
wie die Chill Skybar (www.chillsaigon.com) in der 26.<br />
und 27. Etage eines Wolkenkratzers. HCMC hat leider keine so<br />
hübsche Altstadt wie Hanoi, dafür sind auch hier die Menschen<br />
auf der Strasse ebenso herzlich offen und freundlich. Mir hat<br />
ein freundlicher Polizist vier Lieder vorgesunden, eine Mutter<br />
mit Kind hat sich einfach so eine Stunde mit mir über Gott und<br />
die Welt unterhalten und Witze gerissen und eine alte Oma,<br />
vielleicht war sie Ende Achtzig hat mich mit einem mütterlichgutmütigen<br />
Lächeln an die Hand genommen, als ich die Strasse<br />
überqueren wollte. Dabei ist der Verkehr in HCMC gar nicht so<br />
wild wie in Hanoi. Hier bleiben die Autos sogar an einer roten<br />
Ampel stehen.<br />
Anreise<br />
Mit Swiss und Vietnam Airlines kommt man täglich nach Vietnam.<br />
Je nach Fluggesellschaft und ihren Partnern muss man<br />
allerdings einmal umsteigen. Flugdauer für beide Destinationen<br />
ab 16,5 Stunden.<br />
Verkehr<br />
Über das vietnamesische Bahnsystem kann man sich ausführlich<br />
auf der englischen Info-Seite «The Man in Seat 61» (www.seat61.<br />
com) erkundigen. Eine Vorausbuchung der luxuriöseren Züge<br />
(der Firma www.livitrans.com) ist ratsam.<br />
Unterkunft<br />
Die Schweizer Hotelkette Mövenpick Hotels und Resorts betreibt<br />
zwei gut gelegene 5-Sterne-Häuser in Hanoi und HCMC. In Hoi<br />
An gibt es unzählige Hotels, ein zentrales gelegenes Hotel ist das<br />
Life Heritage Hotel und Resorts direkt am Fluss.<br />
Klima<br />
Bei Planung der Reise ist darauf zu achten, dass Vietnam in zwei<br />
Klimazonen liegt. Hanoi liegt im Norden, Hoi An und HCMC liegen<br />
im Süden des Landes. Im Norden Vietnams muss man auch in der<br />
Trockenzeit von Oktober bis April immer mit wolkigen und regnerischen<br />
Tagen rechnen. In der Zeit ist der Süden des Landes wesentlich<br />
trockener und sonniger. Zwischen Mai und September wird es im<br />
ganzen Land sehr feucht, dann ist die Zeit des Südostmonsuns.<br />
Weitere Infos<br />
«Tra Que Herb Village» Bio-Farm bei Hoi An<br />
www.traqueherbvillage.com<br />
Moevenpick Hotels: www.moevenpick-hotels.com<br />
Hotel Metropole: www.sofitel.com/Hanoi<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
25
SPECIAL DESTINATIONS<br />
England zu Gast in den Niederlande<br />
Wenn der Keukenhof im niederländischen Lisse (Provinz<br />
Südholland) am 21. März seine Tore öffnet, steht im grössten<br />
Blumenpark Europas Grossbritannien im Mittelpunkt.<br />
Die Pflanzung der Motive «Big Ben» und «Tower Bridge»<br />
im Oktober 2<strong>01</strong>2 waren der Höhepunkt der Herbstpflanzung<br />
von Blumenzwiebeln. Der nach eigenen Angaben<br />
meist fotografierte Ort der Welt war im 15. Jahrhundert<br />
im Besitz der Gräfin Jacoba von Bayern. Während die<br />
Adligen hier jagten, sammelten Jacobas Dienstmägde Küchenkräuter<br />
und verhalfen dem heutigen Park so zu dem<br />
Namen Keukenhof (Küchenhof). 1949 organisierten der<br />
damalige Bürgermeister von Lisse und einige führende<br />
Blumenzwiebelzüchter und Exporteure zum ersten Mal<br />
eine Blumenausstellung im Keukenhof.<br />
www.keukenhof.nl<br />
Events im Outback<br />
Das Outback in Queensland steht in den nächsten Wochen<br />
Kopf. Vom 27. bis 31. März findet in Roma «Easter in the<br />
Country» statt. Bei dem bunten Outback-Festival ist für<br />
jeden etwas dabei. Geboten werden Motocross- und Auto-<br />
Rallys, Rodeo, Pferderennen und der grösste Wettkampf<br />
im Bullenreiten von ganz Australien. Grosses Highlight<br />
ist das Ziegenrennen. Beim «Dirt and Dust Festival» in<br />
Julia Creek findet vom 19. bis 21. April der härteste Triathlon<br />
Australiens statt. Weitaus lustiger geht es bei diesem<br />
Outback-Festival beim Schlammschnorcheln zu.<br />
Mit Schnorchel und Flossen ausgerüstet, treffen sich<br />
Schlammtaucher aus ganz Australien, um den «flinkesten<br />
Schmutzfink» zu ermitteln. Bei einem anderen Wettstreit<br />
geht es um «Australia’s Best Butt». Hier siegt derjenige,<br />
der am besten mit seinem Po wackeln kann.<br />
www.queensland-australia.eu/de<br />
26
FOOD LOUNGE<br />
Megu goes Switzerland<br />
Mit dem Alpina gibt es in Gstaad seit Dezember 2<strong>01</strong>2 nicht<br />
nur ein neues 5-Sterne Luxushotel der Superlative inklusive<br />
2000m³ Six Senses Spa – der erste im gesamten Alpenraum –<br />
sondern mit einer Dependance des New Yorker Kultjapaners<br />
Megu auch das vielleicht beste japanische Restaurant der<br />
Schweiz. Auf der Basis authentischer Zutaten aus dem Land<br />
der aufgehenden Sonne erwarten Gäste dort avantgardistische<br />
Kreationen, die weit über den kulinarischen Dreiklang<br />
von Sushi, Sashimi und Wagyu hinausgehen. Die Gesamtverantwortung<br />
für das gastronomische Angebot des Alpina<br />
hat übrigens zwei Sternekoch Marcus G. Lindner, der nach<br />
seinem erfolgreichen Gastspiel im Züricher Restaurant Mesa<br />
als Executive Chef verpflichtet wurde und im Restaurant<br />
Sommet eine moderne, wenn auch im Vergleich zum Mesa<br />
deutlich zahmere Küche auf höchstem Niveau präsentiert.<br />
www.thealpinagstaad.ch<br />
Alle an einem Tisch<br />
640 Zentimeter lang ist die neue Tafel «il tavolino» im Restaurant<br />
Trattoria and Soul, Platz bietet sie für 22 Personen<br />
und sie ist der Ort, wo man sich gemütlich zusammensetzt.<br />
Ein Treffpunkt für Jung und Alt, Singles und Paare, Freunde<br />
und Bekannte – zu einem Abendessen oder auf ein Glas<br />
Rotwein. Gemütlich und unkompliziert, dafür steht der<br />
grosse Tisch. Wie zu Hause setzt man sich ungeniert an die<br />
Tafel und begegnet neuen, noch unbekannten Menschen<br />
und erlebt gemeinsam eine tolle Zeit.<br />
Mittags werden Speisen aus der A la Carte-Karte oder ein<br />
Mittagsmenu serviert. Abends verwandelt sich «il tavolino»<br />
in eine kleine, liebenswerte Oase. Ein Ort, an dem man zusammen<br />
kommt, an dem man sich wie Zuhause fühlt, wohl<br />
und geborgen.<br />
www.iltavolino.ch<br />
27
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Haute Cuisine<br />
in Kreuzberg<br />
Tim Raue<br />
von Dr. Thomas Hauer<br />
Berlin ist längst mehr als Currywurst und Pommes.<br />
Ein Besuch beim Sternekoch Tim Raue beweist das<br />
einmal mehr.<br />
28
FOOD LOUNGE<br />
Sternekoch Tim Raue hat im letzten Jahr seinen zweiten<br />
Stern im Michelin-Führer erhalten. Auch der<br />
Gault Millau, der ihm 19 Punkte verlieh, lobt seine<br />
Kochkunst in höchsten Töne: «Tim Raues Küchenstil<br />
ist relativ einfach zu beschreiben: Er kocht so, wie wir es uns<br />
wünschen, wenn wir in einem asiatischen Restaurant sitzen und<br />
wieder einmal vergeblich auf Topprodukte, Garpräzision und<br />
kreative Momente hoffen. Der bekennende Hongkong-Fan hat es<br />
geschafft, aus seinen umfangreichen internationalen Erfahrungen<br />
eine ganz eigene Linie zu destillieren, eine persönliche Essenz<br />
der asiatischen Küche, die ihn von allen anderen deutschen<br />
Topkollegen unterscheidet.»<br />
<strong>IMAGINE</strong> sprach mit ihm über die Faszination der asiatischen<br />
Küche, die vier Grundkomponenten seiner Gerichte und die Kardinaltugenden<br />
eines Sternekochs.<br />
<strong>IMAGINE</strong>: Herr Raue, in Ihrer 2<strong>01</strong>1 erschienenen Biographie<br />
«Ich weiss, was Hunger ist» charakterisieren Sie<br />
sich selbst als «unbequem, preussisch, perfektionistisch<br />
und kompromisslos» – sind das die Kardinaltugenden eines<br />
Sternekochs?<br />
Tim Raue: Ich kann nur für mich sprechen, und in dem Fall trifft<br />
diese Beschreibung auch heute noch zu. Aber ich würde die Aufzählung<br />
noch um Willensstärke, Leidenschaft und Demut ergänzen.<br />
An einer anderen Stelle schreiben Sie, Ihr Ziel sei gewesen,<br />
noch vor Ihrem 40. Geburtstag den zweiten<br />
Michelin-Stern zu erkochen – im November<br />
2<strong>01</strong>2 war es so weit.<br />
Ruhen Sie sich nun auf<br />
Ihren Lorbeeren aus<br />
29
FOOD LOUNGE<br />
oder ist diese Auszeichnung für Sie eher ein Ansporn,<br />
den dritten Stern ins Visier zu nehmen?<br />
Erst einmal heisst es jetzt konsolidieren, wir haben seit der Eröffnung<br />
des Restaurants 19 Punkte im Gault Millau und zwei<br />
Sterne erkocht und sind damit aktuell im kombinierten Ranking<br />
der beiden wichtigsten Restaurantführer die Nummer 1 in<br />
Berlin. Ausserdem bin ich letztes Jahr vom Magazin «Der Feinschmecker»<br />
zum «Koch des Jahres» gewählt worden. Trotzdem<br />
will ich natürlich persönlich immer besser werden, aber ich kann<br />
meine aktuelle Situation auch sehr realistisch einschätzen: Zwei<br />
Sterne und 19 Punkte sind schwer zu toppen.<br />
Im Vergleich zu vielen Ihrer Kollegen war Ihr Werdegang<br />
alles andere als gradlinig und ist von zahlreichen persönlichen<br />
wie professionellen Brüchen gekennzeichnet. Gibt<br />
es eine entscheidende Wendung, der Sie es verdanken,<br />
dass Sie – salopp gesagt – noch einmal die Kurve gekriegt<br />
haben, oder war das eher ein Prozess?<br />
Ich glaube, die persönliche Entwicklung ist ein lebenslanger, kontinuierlicher<br />
Prozess, der vor allem im Inneren stattfindet. Natürlich<br />
wird man dabei von den Menschen um einen herum<br />
ein Stück weit positiv oder negativ beeinflusst, aber<br />
am Ende ist es doch immer der eigene Antrieb und<br />
Wille, der einen jeden Morgen wieder aufstehen<br />
lässt. Gleichzeitig wäre ich ohne meine Frau<br />
Marie-Anne im persönlichen Bereich sicher<br />
nicht annährend so entwicklungsfähig<br />
gewesen.<br />
Ihre Küche, die man im besten<br />
Sinne als eine Art panasiatische<br />
Fusionküche mit<br />
europäischem Einschlag<br />
beschreiben könnte, ist<br />
in ihrer Konsequenz<br />
und Gradlinigkeit in<br />
der Sternegastronomie<br />
ziemlich einmalig. Was<br />
ist die Grundlage dieses<br />
unverwechselbaren<br />
Stils?<br />
Ganz einfach: Ich koche Gerichte,<br />
die ich selber gerne<br />
essen würde. Ich realisiere sozusagen<br />
meine eigenen kulinarischen<br />
Wünsche und Begierden.<br />
Ausserdem reise ich regelmässig<br />
30
SPECIAL DESTINATIONS<br />
nach Asien, um die Aromen und<br />
Geschmäcker, die das Rückgrat<br />
meiner Rezepte bilden, stets präsent<br />
zu halten und neu darüber<br />
nachzudenken. Es ist aber nicht<br />
ganz einfach, so eine individuelle<br />
Küche durchzudrücken, aber viele<br />
meiner Stammgäste hatten schon vor<br />
zehn Jahren Spass an dem, was ich koche,<br />
und dieses positive Feedback hat mich<br />
stets vorangetrieben.<br />
Anders als die europäische Küchentradition,<br />
in der es vor allem um die technischen<br />
Aspekte des Kochens geht, ist die chinesische<br />
oder japanische Küche fast schon eine Art philosophisches<br />
Lehrgebäude – was fasziniert Sie so an<br />
dieser Art des Kochens und Denkens?<br />
Es ist eine einfache Küche, sehr schlicht und geradlinig. Es gibt<br />
zu jedem Gericht eine Geschichte, das ist für mich der philosophische<br />
Teil. Man isst stets das eigentliche Produkt, ohne dass<br />
es in verschiedene Texturen oder Zustände versetzt wird. Es gibt<br />
nur wenige Komponenten, diese aber von herausragender Qualität.<br />
Das entspricht mir, ich habe lieber einen Kaschmirpullover<br />
anstatt drei aus Merinowolle.<br />
In Ihren Gerichten findet man stets vier Grundkomponenten:<br />
Süsse, Schärfe, Säure und herbale Aromen. Warum<br />
gerade diese vier?<br />
Das sind die Geschmäcker, die ich mir wünsche, wenn ich etwas<br />
esse. Ich bin als Fastfood-Kid aufgewachsen, Zucker war in meiner<br />
kulinarischen Prägung allgegenwärtig. Wir nutzen heute in<br />
meinem Restaurant statt Zucker aber die natürliche Süsse von<br />
Früchten, paaren sie mit einer belebenden Schärfe und balancieren<br />
diese mit der Säure von Zitrusfrüchten. Der leicht herbale,<br />
also bittere Ton sorgt für eine anregende ätherische Note.<br />
Wie wird Ihr Leben in fünf Jahren aussehen und werden<br />
Sie immer noch in Berlin sein?<br />
Ich bin momentan angekommen, wir fühlen uns in unserem eigenen<br />
Restaurant zum ersten Mal wirklich «zu Hause». Berlin ist<br />
unser Epizentrum und wir würden gerne noch weitere Restaurantkonzepte<br />
in Berlin verwirklichen, wenn die richtigen Partner<br />
in Sicht sind. Denn eines mache ich nie wieder: bauen. Zum<br />
anderen könnte ich mir gut vorstellen, in Hongkong einen Klon<br />
meines Restaurants zu eröffnen, denn meine Gastspiele dort waren<br />
sehr erfolgreich.<br />
Where to find:<br />
Restaurant Tim Raue<br />
Zwei Sterne Michelin, 19 Punkte Gault Millau<br />
Rudi-Dutschke-Strasse 26<br />
D-10969 Berlin<br />
www.tim-raue.com<br />
Telefon +49 (0) 30 2 59 3 79 30<br />
Geöffnet: Dienstag – Samstag<br />
12.00 – 15.00 Uhr (Küche bis 13.30 Uhr)<br />
19.00 – 00.00 Uhr (Küche bis 21.30 Uhr)<br />
31
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Weitere Sterne am<br />
Kochhimmel Berlins<br />
First Floor<br />
Der berühmte Spitzenkoch Matthias Diether,<br />
der mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet<br />
wurde, steht für gleichbleibend ausgezeichnete<br />
Qualität und Kreativität. Neben der exzellenten<br />
Küche ist auch der Weinkeller eine<br />
wahre Schatzkammer für Kenner. Benannt<br />
ist das Restaurant nach seiner Lage im ersten<br />
Stock des Hotel Palace. Serviert wird eine<br />
internationale Küche auf höchstem Niveau.<br />
Where to find:<br />
Budapester Strasse 45<br />
10787 Berlin<br />
Telefon +49 (0) 30 2502-1020<br />
Margaux<br />
An Berlins erster Adresse, Unter den Linden,<br />
kreiert Meisterkoch Michael Hoffmann<br />
in modernem Ambiente französische Küche<br />
der Spitzenklasse, die mit einem Michelin-<br />
Stern ausgezeichnet wurde. Besonders empfehlenswert:<br />
die «Voyage de Cuisine», eine<br />
kulinarische Reise durch die Vielfalt der<br />
Speisekarte anhand vieler kleiner Leckerbissen,<br />
die – wie alle Gerichte – frisch mit den<br />
besten Zutaten von Hand zubereitet werden.<br />
Where to find:<br />
Unter den Linden 78<br />
1<strong>01</strong>17 Berlin<br />
Telefon +49 (0) 30 22 65 26 11<br />
32
Grill<br />
SPECIAL<br />
Royal<br />
DESTINATIONS<br />
Die neue In-Adresse an der Spree ist, wie der Name schon vermuten lässt, bekannt für<br />
Grillgerichte. Der Gast wählt sein Fleisch selbst aus einem gläsernen Kühlhaus! Das<br />
«Grill Royal» ist ein Ort, in dem man hervorragend essen und ungezwungen Freunde<br />
treffen kann. Das ganz besondere Ambiente aus Kunst und Gemütlichkeit macht diesen<br />
Ort zu einem der Hotspots Berlins.<br />
Where to find:<br />
Friedrichstrasse 105 b<br />
1<strong>01</strong>17 Berlin<br />
Telefon +49 (0)30 288 792 88<br />
Fischers Fritz<br />
Das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Gourmet-Restaurant<br />
Fischers Fritz lädt zu einer Reise in die kulinarische Welt delikater<br />
Gourmet- und Fisch-Spezialitäten ein. Hier geniesst man in exklusiver<br />
Atmosphäre köstliche Menus auf höchstem Niveau – zubereitet<br />
vom Chef de Cuisine Christian Lohse und seinem Team.<br />
Where to find:<br />
Charlottenstrasse 49<br />
1<strong>01</strong>17 Berlin<br />
Telefon +49 (0) 30 20 33 63 63<br />
VAU<br />
Direkt in Berlins Mitte, unweit des Gendarmenmarktes, öffnen sich im<br />
Restaurant VAU die Türen für Gäste und Liebhaber der Küche von Kolja<br />
Kleeberg – seit dem ersten Jahr der Eröffnung mit einem Michelin-Stern<br />
und 17 Punkten im Gault Millau ausgezeichnet. Die Gäste erwartet eine<br />
klassische französische Kochkunst, verbunden mit regionalen Produkten<br />
und individuellen Kreationen aus der Sterneküche.<br />
Where to find:<br />
Jägerstrasse 54/55<br />
1<strong>01</strong>17 Berlin<br />
Telefon +49 (0)30 20 29 73 0<br />
Horváth<br />
Mitten in Kreuzberg am idyllischen Paul-Linke-Ufer liegt das «Horváth».<br />
Laut Michelin: Hier ist ein motiviertes Team am Werk, das eine<br />
gute und interessante Küche bietet – kreativ, aber ohne Trara! Die<br />
Menus: «Tradition», «Vegetarisch» oder «Innovation». Man merkt<br />
der Küche die österreichischen Wurzeln von Sebastian Frank an.<br />
Where to find:<br />
Paul-Lincke-Ufer 44a<br />
10999 Berlin<br />
Telefon +49 (0)30 612 899 92<br />
33
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Eine italienische Liebe<br />
Nigella Lawson sieht fantastisch aus, kocht zum<br />
Dahinschmelzen gut und ist eine der erfolgreichsten<br />
Food-Autorinnen unserer Zeit. Sie zählt zu den<br />
Superstars der neuen englischen Küche, doch ihr<br />
kulinarisches Herz schlägt auch für La Bella Italia.<br />
Ihre Leidenschaft für Pasta, Pesto & Co spiegelt<br />
sich in diesem Buch wider: Jedes Rezept wird mit<br />
kleinen Anekdoten garniert, so dass das Buch nicht<br />
nur zum nachkochen animiert, sondern auch zum<br />
Schmökern auf der Couch.<br />
Geniessen auf Italienisch, Dorling Kindersley Verlag<br />
Stimmungsvolle Dorf- und Quartierbeizen<br />
88 Wirtshäuser, wie man sie mag: einfaches, gutes Essen,<br />
gepaart mit echter Gastlichkeit. «Beizen» mit einer gewissen<br />
Patina und dem Sinn für das Wesentliche. Jedes Lokal in<br />
diesem Buch hat seine Eigenheiten, ist ein Unikat mit sympathisch-eigenwilligen<br />
Gastgebern und Gastgeberinnen.<br />
Doch ihnen allen ist gemeinsam, dass sie eine entspannte<br />
Gastlichkeit pflegen in behaglichen Stuben, die zum Verweilen<br />
einladen und in denen es dem Gast ganz einfach<br />
wohl ist. Insgesamt rund 300 Adressen, die zum Entdecken<br />
der ursprünglichen, urtümlichen, echten Schweiz einladen.<br />
Cervelat und Tafelspitz, AT Verlag<br />
Über dem Feuer Südamerikas<br />
Vom ersten Funken über die lodernden Flammen bis hin<br />
zum letzten Glimmen der Asche - nichts regt den Appetit<br />
so an, wie über dem offenen Feuer gegarte Köstlichkeiten.<br />
Die argentinische Küche ist bekannt für ihre<br />
hervorragende Fleischqualität und ihre Grill-Kultur.<br />
Dass sich dahinter jedoch weit mehr verbirgt als saftige<br />
Steaks, zeigt der wohl bekannteste Koch Südamerikas,<br />
Francis Mallmann, in seiner Hommage an die unendlichen<br />
Weiten Patagoniens. Ob Parilla, Chapa, Infiernillo,<br />
Horno de Barro, Rescoldo, Asador oder Caldero - die sieben<br />
Grill- und Garmethoden der argentinischen Gauchos<br />
sind schnell erklärt und leicht umzusetzen.<br />
Die sieben Feuer Patagoniens, Heel Verlag<br />
34
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Die Töpfe Chinas<br />
In den Strassen und den Hinterhöfen der ostchinesischen<br />
Metropole Shanghai finden sich zahllose<br />
Essensstände und einfache Garküchen, die für eine<br />
frische, schnelle und kostengünstige Verpflegung<br />
auf die Hand sorgen. Eindrücklich fotografiert, aufwendig<br />
und liebevoll gestaltet, zeichnet dieses Buch<br />
ein lebendiges Bild der Garküchen und ihrer Köche,<br />
erzählt ihre Geschichten und präsentiert 50 ihrer<br />
einfachen authentischen Rezepte zum Nachkochen.<br />
Shanghai Strassenküchen, AT Verlag<br />
Cook around<br />
the Globe<br />
Kulinarische Kulturen am<br />
Strom Mae Nam Khong<br />
Der Mekong, die «Mutter des Wassers», ist die Lebensader<br />
Südostasiens. Die Menschen an seinen<br />
fast 5000 Kilometer langen Ufern leben mit ihm<br />
und durch ihn. Das Buch zeigt, wie die Menschen<br />
ihre Lebensmittel produzieren und warum man<br />
hier so gut kocht. Es gibt Einblick in die verschiedenen<br />
Kochtechniken und die unglaubliche Vielfalt<br />
einer der besten Küchen der Welt. Detaillierte<br />
Rezepte zeigen, worum es bei dieser Kochtradition<br />
geht und welchen Nutzen man daraus für den eigenen<br />
Haushalt und Küchenalltag ziehen kann.<br />
Mekong Food, Edition Styria<br />
Mediterrane meets orientalische Küche<br />
Dieses Buch ist mehr als «nur» ein Kochbuch: Als ein<br />
Stück «gekochte» Völkerverständigung zeigt es anschaulich,<br />
dass trotz aller religiösen und politischen<br />
Streitereien in den verschiedenen Töpfen Jerusalems<br />
sich doch ganz ähnliche Gerichte befinden. Yotam<br />
Ottolenghi, im jüdisch geprägten West-Jerusalem<br />
aufgewachsen, und Sami Tamimi, Palästinenser aus<br />
dem muslimischen Ost-Jerusalem, entführen in diesem<br />
Kochbuch mit 126 Rezepten in die besondere<br />
Küche dieser Stadt.<br />
Jerusalem – Das Kochbuch, Dorling Kindersley Verlag<br />
35
HOTELS<br />
Anna Hotel Restaurant & Bar<br />
Menschen im Hotel<br />
Prachtvoller Grandhotel-Stil oder<br />
puristisches Design<br />
von Angelika Möller<br />
Meiner Liebe zum Verweilen in interessanten Hotel-Lobbys fröne ich<br />
nur zu gern – selbst in der Heimatstadt. Mit besonderer Vorliebe<br />
aber auf Reisen. Die Lobby ist für mich die Visitenkarte eines Hotels<br />
und sagt bereits viel über die Atmosphäre des Domizils aus.<br />
36
HOTELS<br />
Superior Suite Livingroom<br />
Suite mainbath<br />
Hotel Anna<br />
Guter Service prägt das Hotel<br />
Erst kürzlich ergab sich für mich in München ein mehrtägiger<br />
Aufenthalt sowohl in einem typischen Designhotel<br />
als auch in einem Haus im klassischen Grandhotel-Stil.<br />
Gelegenheit für ein Update zur Frage: Wie unterscheiden<br />
sich die Gäste, die meist bewusst das eine oder andere wählen?<br />
Gibt es den spezifischen Liebhaber des einen oder anderen Stils?<br />
Werden die Vorstellung und das Klischee vom stylish-avantgardistischen<br />
Yuppie in Designhotels versus konservative, traditionsbewusste<br />
Klientele in Grandhotels bedient?<br />
«Old World»-Stil mit Noblesse<br />
Bereits beim Betreten der opulenten Hotelhalle des «Vier Jahreszeiten»<br />
in München an der noblen Maximilianstrasse wird das Flair<br />
eines traditionsreichen Hauses spürbar. Durch eine riesige farbige<br />
Glaskuppel fällt ein warmes intensives Licht in die Lobby. Farbkombinationen<br />
von Rot und Gold bestimmen das Intérieur. Das Einchecken<br />
gleicht einer Zeremonie, die an persönlicher Ansprache und<br />
Zuvorkommenheit kaum zu überbieten ist. Die Suite, ein begeisterndes<br />
Faszinosum für die Augen: an den Wänden überdimensional<br />
grosse Gemälde alter Meister, reproduziert auf Leinwand. Dies<br />
wurde ermöglicht durch eine Lizenz der Münchner Pinakothek,<br />
wo die Originale hängen. Die Einrichtung bietet ein spannendes<br />
Crossover von hypermodernen Designermöbeln und edlen Louis-<br />
XIV-Stücken. Ein riesiges Marmorbad mit freistehender Wanne und<br />
bestückt mit zwei lustigen Quietsche-Entchen würde selbst Loriots<br />
streitlustige Bade-Sketch-Protagonisten vollends versöhnen.<br />
Zum High Tea begeben wir uns in die Lobby, für viele Kenner das<br />
schönste «Wohnzimmer» Münchens. Es ist ein Treffpunkt für Hotelgäste,<br />
aber auch lokale Society schätzt die internationale Atmosphäre<br />
und das noble Ambiente für einen Plausch.<br />
Was sich unseren Augen während der Tea-Time bietet, ist grosses<br />
Kino: Eine allseits bekannte deutsche Schauspielerin zelebriert einen<br />
Diven-Auftritt und nimmt einige Tische entfernt Platz. Das<br />
Outfit, tiefe Einblicke gewährend, ist beeindruckend elegant,<br />
ihre Stimme, als sie einen Drink ordert, in Bühnenlautstärke.<br />
Nur zu gern nimmt sie wahr, dass sie wahrgenommen wird.<br />
37
HOTELS<br />
Die meisten Hotels<br />
verkaufen etwas, was<br />
sie gar nicht haben:<br />
Ruhe.<br />
Kurt Tucholsky<br />
Bar des Vier Jahreszeiten<br />
Kleine Aufmerksamkeiten machen<br />
den Gast glücklich.<br />
Die leise Pianomusik, die durch den Raum perlt, unterstreicht den<br />
«Old World»-Stil, der hier gepflegt wird und den das anwesende<br />
Publikum schätzt und erwartet. An der Rezeption ist Hochbetrieb:<br />
Eine arabische Grossfamilie checkt mit vier Kindern und ebenso<br />
vielen Nannys ein. Daneben zwei Geschäftsleute in edlem Zwirn<br />
und ein japanisches Paar, das dringend um Rat sucht. Und – hoppla<br />
– ein sehr junger Typ im «Shabby-Look», dem eine kleine Entourage<br />
sichtbar zu Diensten steht …<br />
Cool und stylisch im lässigen Ambiente<br />
Ortswechsel: Nach drei Tagen im klassischen Grandhotel-Ambiente<br />
wechseln wir in das angesagte «anna hotel» nahe dem Stachus.<br />
Inzwischen schon zehn Jahre alt, gilt das Designhotel dennoch als<br />
so hip wie am ersten Tag. Das Entrée unspektakulär, wie auch die<br />
kleine Rezeption. Das Eincheck-Prozedere ist herzlich, flott, und<br />
die Frage nach individuellen Wünschen spricht für aufmerksamen<br />
Service. Unwillkürlich fällt der Blick in die angrenzende Bar, die<br />
38
HOTELS<br />
Anna Hotel Tower Room<br />
gleichzeitig Bistro und Lobbybereich ist. Hier steppt um die Mittagszeit<br />
der Bär, offenbar ein Hotspot für Lunch und Cometogether.<br />
Nun geht’s in die Suite im sogenannten Oberdeck auf der sechsten<br />
Etage. Dieses Stockwerk ermöglicht beste Ausblicke auf die<br />
Münchner City, die Zimmer haben Balkon oder Privatterrasse. Die<br />
Innenausstattung vom New Yorker Designhaus Donghia ist im Stil<br />
ästhetisch und farblich perfekt aufeinander abgestimmt.<br />
Die Frage «Sein oder Design», die sich zuweilen in anderen Hotels<br />
mit kargem, puristischen Intérieur stellt, ist hier schnell beantwortet:<br />
Es fehlt an keinem Komfort. Wir lassen uns noch die phantastische<br />
Turmsuite zeigen, die selbst aus der Badewanne einen traumhaften<br />
Ausblick bietet und nach Wunsch den gesamten Bereich in<br />
alle Farben des Regenbogens taucht. Cooler und stylisher geht’s<br />
kaum... Am frühen Abend setzen wir uns an die Bar, die Rezeption<br />
mit anreisenden Gästen sowie den gesamten Restaurant-Bereich<br />
im Blick. Der rundum verglaste Raum wird durch ein effektvolles<br />
Beleuchtungssystem in verschiedene Farb- und Lichtstimmungen<br />
getaucht. Das gradlinige Ambiente des Restaurants wird in der angrenzenden<br />
Lounge abgelöst von einer unerwarteten Verspieltheit<br />
mit violetten Sofas und Sesseln, über denen ein üppiger Kronleuchter<br />
in fröhlich inszeniertem Retrochic glitzert.<br />
Bei einem «Champagner-Hugo», dem In-Cocktail der Saison,<br />
lässt sich «people watching» hervorragend zelebrieren. Zumindest<br />
in diesen zwei Stunden bestätigt sich die Vermutung, dass<br />
hier ein lässiges, auf Individualität bedachtes Publikum im urbanen<br />
Look zwischen 30 und 50 Jahren ein- und ausgeht. Wer<br />
auf besondere Privatsphäre Wert legt, mietet sich im «anna next<br />
door» im Nebenhaus mit separatem Eingang ein.<br />
Mein persönliches Fazit nach jeweils drei Tagen im «Vier Jahreszeiten»<br />
und im «anna hotel»: Ob Grandhotel- oder cooler Designstil,<br />
der Mix macht`s. Je nach Stimmung und Destination sind beide<br />
Varianten reizvoll. Wer Sinn für inspirierende Beobachtungen von<br />
Menschen im Hotel hat, wird so oder so auf seine Kosten kommen.<br />
39
HOTELS<br />
Die völlig verrückte<br />
Geschichte von<br />
Bobby Dekeyser<br />
Schulabbrecher, Fussballprofi, Weltunternehmer<br />
von Angelika Moeller<br />
Es ist nicht leicht, diesen Bobby Dekeyser zu treffen. Gerade kommt er aus New York, morgen reist<br />
er weiter auf die Philippinen, wo er seinen Traum, einen Sehnsuchtsort zu schaffen,<br />
verwirklicht hat, kurz darauf könnte man ihn in Zürich, Edinburgh oder auf Ibiza treffen.<br />
Er ist ständig in Bewegung, geistig wie körperlich, führt<br />
ein Leben auf der Überholspur. Wir sind in Lüneburg zu<br />
einem Interview verabredet, wo er sich für einige Stunden<br />
auf dem Firmengelände seines DEDON-Unternehmens<br />
aufhält. Auf dem Weg von Hamburg habe ich Zeit, seine Vita Revue<br />
passieren zu lassen, die ich in seiner gerade erschienenen Biografie<br />
«Unverkäuflich» gelesen habe: Schulabbrecher mit 15 Jahren.<br />
Der Traum, Fussballstar zu werden, entsprach seiner ausgeprägten<br />
Sportlichkeit und dem Wunsch, Mädchen zu imponieren. Mit eisernem<br />
Willen und fast verbissener Disziplin schaffte er es ins Tor des<br />
FC Bayern. Ein Rat Pelés, den er als Jungstar treffen durfte, liess<br />
ihn ein Leben lang nicht mehr los: «Folge deinem Traum, dann kann<br />
alles passieren.»<br />
Vom Fussballstar zum Möbelhersteller<br />
Nach einer schweren Sportverletzung startet Bobby Dekeyser sein<br />
spektakuläres Lebensabenteuer als Unternehmer und Mensch. Sein<br />
Unternehmen DEDON, das edle handgefertigte Outdoormöbel (ein<br />
Wohnzimmer für draussen) mit der berühmten wetterfesten Kunstfaser<br />
herstellen lässt, musste viele Tiefschläge einstecken, bis es innerhalb<br />
von 22 Jahren zu einer globalen Weltfirma von Rang wurde.<br />
DEDON-Flechtmöbel stehen heute im Garten von Brad Pitt, Madonna,<br />
im Vatikan oder auch in den Aussenbereichen grosser Hotelketten<br />
und Resorts wie Marriott, Hilton und dem Club Med. Seine Unternehmensphilosophie<br />
erscheint visionär und dem klassischen Entrepreneur<br />
vielleicht naiv. Bobby Dekeyser gilt als «Harmonisator» und<br />
«Wohlfühlunternehmer». Das sogenannte Bobby-Prinzip basiert auf<br />
der simplen Grundidee: Geht es dem Arbeiter/Angestellten gut und<br />
fühlt er sich eigenverantwortlich und vertrauensvoll eingesetzt, werden<br />
optimale Bedingungen für das Unternehmen geschaffen. Nicht<br />
Erfolg und Gewinnmaximierung treiben ihn an, sondern die Lust<br />
am Leben mit Familie und Freunden. Er ist Ideengeber und sucht<br />
und findet Menschen, die sie aufgreifen und umsetzen; oft in der<br />
eigenen Grossfamilie, im Freundeskreis oder in Zufallsbegegnungen<br />
mit spontaner Empathie.<br />
Soziales Engagement<br />
Vor zwei Jahren dann der brutale Schicksalsschlag: Seine Lebensliebe<br />
und Ehefrau Ann-Kathrin stirbt, erst 42-jährig, an einem Hirnschlag.<br />
Für Bobby Dekeyser und die drei Kinder stürzt die Welt ein.<br />
Acht Monate kompletter Rückzug zusammen mit dem Sohn und den<br />
beiden Töchtern. Aber der Kämpfer Bobby Dekeyser ist wieder da –<br />
für sein Unternehmen, seine Stiftung und vor allem für seine Familie<br />
und Freunde. Das grosszügige Firmengelände ist erreicht. Weitläufig<br />
erstrecken sich einige Hallen, umgeben von Wiesen mit zahlreichen<br />
Bäumen. Von weitem hört man Zurufe wie go, come on, ey-here...<br />
Bobby Dekeyser spielt Fussball mit den internationalen Stipendiaten<br />
seiner Stiftung Dekeyser & Friends. Diese Stiftung finanziert<br />
weltweit Projekte, um jungen Menschen zwischen 18 und 28 Jahren<br />
eine «neue Art von Bildung» zu verschaffen. Sie nehmen an Kultur-,<br />
Sozial- und Sportprojekten teil und werden unter<br />
40
HOTELS<br />
41
HOTELS<br />
anderen unterstützt durch die bekannte Affenforscherin Jane Godall<br />
sowie die Sportler Jens Lehman und Markus Wasmeier. Ich<br />
sehe mich um und entdecke ausser dem Fussballplatz ein Beachvolleyballfeld<br />
und einen Fischteich mit Blockhütte und Grillplatz.<br />
Eine Mitarbeiterin, die mich herumführt, ergänzt, dass es für die<br />
Angestellten auch einen Fitnessbereich, eine Saunalandschaft, einen<br />
Billardraum und ein italienisches Restaurant gibt, in dem die<br />
Sizilianerin Adriana Vinci kostenfrei für das Team kocht. Dann<br />
kommt Bobby Dekeyser vom Spielfeld locker angetrabt. Verdammt<br />
gut schaut er aus und mir schiesst durch den Kopf: Sollte sein virulentes<br />
Leben je verfilmt werden – er wäre die Idealbesetzung...<br />
Reflektion und Rückzug – auch auf der Überholspur<br />
Zunächst sprechen wir über sein kürzlich erschienenes Buch «Unverkäuflich».<br />
Die Motivation, Menschen Mut zu machen, war die<br />
Triebfeder, über sein Leben, das von grossen Höhen und Tiefen<br />
gezeichnet ist, zu schreiben. Trotz der Brüche, die es gab, hat er<br />
sich nie kaufen lassen, weder materiell noch moralisch. Seine Reflektionen,<br />
sich selbst in Frage zu stellen und das eigene Regulativ<br />
zu finden, möchte er dem Leser ans Herz legen. Und ganz wichtig<br />
ist ihm, auf Freundschaft und Vertrauen zu bauen. So sind in<br />
seinem Weltunternehmen mit 3000 Mitarbeitern Freunde und Familienmitglieder<br />
in massgeblichen Positionen vertreten. Sein Instinkt<br />
für Menschen mit Leistungs- und Verantwortungsfähigkeit<br />
hat ihn nur selten im Stich gelassen. Täglich nimmt sich Bobby<br />
Dekeyser die Zeit für die Reflektion des Rückzugs, um sich selbst<br />
zu spüren, äussere Eindrücke zu verarbeiten und zu überdenken,<br />
ob er seiner Verantwortung gegenüber der Familie, der Firma und<br />
seiner Stiftung gerecht wird. Sein Credo: «Was sind Gewinne<br />
wert, wenn sie nicht einer grösseren Sache dienen?» Und so verhilft<br />
er unter anderem den Ärmsten der Armen auf der philippinischen<br />
Insel Cebu, die auf Müllkippen leben, ein Dorf entstehen zu<br />
lassen mit menschenwürdigen Bedingungen. Ein Projekt seiner<br />
Family & Friends Stiftung.<br />
42
HOTELS<br />
New York – eine inspirierende Durchgangsstation<br />
Nach dem plötzlichen, tragischen Tod seiner Frau hat Bobby Dekeyser<br />
mit seinen Kindern intensive Trauerarbeit geleistet. Sie<br />
waren an Orten, die sie mit der geliebten Frau und Mutter verbanden,<br />
haben geredet, geschwiegen und eng zusammengehalten.<br />
Jetzt lebt er seit Kurzem in New York, einer Stadt, die für ihn<br />
die grosse Welt im Kleinen bedeutet. Viele Menschen gehen im<br />
Haus Dekeyser aus und ein, Menschen aus aller Herren Länder.<br />
Jeder hat eine Idee, ein Projekt, von dem er erzählt. Es entstehen<br />
Freundschaften, Verbindungen und Kooperationen. Er, der sich<br />
selbst als Landei bezeichnet, geniesst die Impulse dieser Stadt,<br />
findet aber seinen Rückzug immer wieder auf seiner Pferdefarm<br />
ausserhalb von NYC.<br />
DEDON Island – A Barefoot State of Mind<br />
Das ist eine wunderbare Überleitung unseres Gespräches zu seinem<br />
neuen Projekt DEDON Places. Begonnen hat es mit DEDON<br />
Island, einer philippinischen Insel, die er und seine Frau als Sehnsuchtsort<br />
mit Magie entdeckten. Hier entstand nun ein Resort,<br />
ganz nach seinen Bedürfnissen gestaltet: Barefoot Luxury, «ein<br />
Ort, an dem auch die Gedanken barfuss gehen», so beschreibt<br />
er es. Neun Villen im Pagodenstil, von französischen Designern<br />
gestaltet, ohne die typischen 5* Facilities wie Flatscreen, Butler,<br />
High-Tech-Equipment und ohne Passiv-Entertainment, sondern<br />
ein Refugium, das die Schönheit der Natur und die natürliche<br />
Lebensart in den Mittelpunkt stellt. Celebrities aus Politik, Wirtschaft<br />
und Showbiz wussten diese Form der Exklusivität bereits<br />
zu schätzen. Weitere DEDON Places mit der gleichen Philosophie<br />
sind angedacht, ausgewählte Plätze, wofür der Name DEDON<br />
steht, vermutlich in Afrika im Dschungel, in den Bergen oder auf<br />
einem Hausboot. Es sollen Orte sein, die zu echten Erfahrungen<br />
werden und die Menschen berühren. Buchen kann man online<br />
oder auch bei einem Partner in der Schweiz.<br />
Die Schweiz – zukünftiger Wohnsitz<br />
Zur Schweiz hat Bobby Dekeyser privat wie beruflich eine enge<br />
Beziehung. Vier wunderbare Jahre verbrachte er hier mit seiner<br />
Frau. Auch sein Freund und Geschäftspartner Daniel Borer (aus<br />
der Rolex-Dynastie), mit dem ihn viele Projekte verbinden, lebt<br />
in der Schweiz. Bobby Dekeyser möchte nach einigen Jahren in<br />
NYC auch in der Schweiz leben, wenngleich es in seinem Nomadenleben<br />
wohl nie einen ständigen Wohnsitz geben wird. Als<br />
Chairman seiner Firma nimmt er sich den Freiraum, aus aller Welt<br />
zu agieren.<br />
Nahezu zwei Stunden sind vergangen. Das Gespräch mit Bobby<br />
Dekeyser war ein Erlebnis. Es ist nicht oft, dass man einem so<br />
charismatischen Menschen und Visionär begegnet.<br />
43
HOTELS<br />
Mehr als Pudding<br />
und Backpulver …<br />
von Lilly Steffen<br />
Die Marke Dr. Oetker steht seit über hundert Jahren für die Freude am Backen, dem Süssen<br />
und den damit verbundenen Produkten wie Backmischungen, Teigmischungen und Pulverdesserts.<br />
Auch Tiefkühlpizza verbindet der ein oder andere noch mit dem Namen. Dass Dr. Oetker auch<br />
in der Hotellerie tätig ist, ist den meisten jedoch unbekannt.<br />
44
HOTELS<br />
Die Grundlage des Familienunternehmens der Oettkers<br />
legte der Apotheker Dr. August Oetker, als er<br />
1891 in Bielefeld das Backpulver Backin entwickelte.<br />
Aufgrund der Qualität der genutzten Rohstoffe und<br />
eines speziellen, gleichbleibenden Mischungsverhältnisses konnte<br />
er garantieren, dass mit seinem Backtriebmittel jeder Kuchen<br />
gelingt. Durch diese, für die damalige Küche sensationelle Neuerung,<br />
legte er den Grundstein für sein Unternehmen und für die<br />
Marke Dr. Oetker.<br />
Am Anfang stand das Backpulver<br />
Mit einem guten Gespür für die erwachenden Bedürfnisse des<br />
Marktes setzte der Gründer auf Werbung durch Zubereitungsvorschläge<br />
auf den Verpackungen, Rezepthefte und Zeitungsinserate.<br />
Dabei verwies er immer wieder auf die noch heute geltenden<br />
Grundsätze Gelinggarantie und Qualität. Im wachsenden Markt<br />
der Nahrungsmittelhalbfabrikate entwickelte der findige Apotheker<br />
weitere Produkte wie das Stärkepulver Epifin, den Vanillinzucker<br />
und das Puddingpulver. Kurz nach der Jahrhundertwende<br />
entstand eine erste Nahrungsmittelfabrik, die im Laufe der Jahre<br />
immer wieder vergrössert werden musste.<br />
Auf die sich verändernden Wünsche der Verbraucher reagierte<br />
das Unternehmen stets mit Innovationen und der Einführung<br />
neuer Produkte. Gleichzeitig wurden die bewährten und allseits<br />
bekannten Klassiker beibehalten. Der Erfolg führte dazu, dass<br />
Produktionsstätten in weiteren Ländern Europas und auf anderen<br />
Kontinenten folgten.<br />
Im Lauf der Firmengeschichte dieses grossen Familienunternehmens<br />
diversifizierte die Oetker-Gruppe in die Geschäftsbereiche<br />
Nahrungsmittel, Bier und alkoholfreie Getränke, Sekt, Wein und<br />
Spirituosen, Schifffahrt und weitere Interessen, zum Beispiel die<br />
Oetker Collection.<br />
Masterpieces<br />
Die Oetker Collection repräsentiert eine der inspirierendsten<br />
Sammlungen von Grandhotels der Welt. Jedes der Grandhotels<br />
ist einmalig und spiegelt das einzigartige kulturelle Erbe Europas<br />
wider: mit höchsten Service-Standards, aussergewöhnlicher historischer<br />
Architektur und Ausstattung sowie einer grossen Liebe<br />
zum Detail.<br />
Seit nunmehr über 70 Jahren bringt sich die Familie Oetker aktiv<br />
in ihre Hotels ein. Dies zeigt sich insbesondere in ihrem Engagement<br />
bei der Gestaltung eines jeden Hauses bis ins kleinste Detail<br />
hinein. Dies offenbart sich in dem exquisiten Luxus der verwendeten<br />
Materialien und Stoffe, die oft einer bestimmten Epoche<br />
entlehnt sind, sowie in den ausgesuchten Kunstgegenständen und<br />
seltenen antiken Mobiliar.<br />
Bemerkenswert sind auch die oftmals von renommierten Landschaftsgärtnern,<br />
darunter Jean Mus, gestalteten Gärten der Hotels<br />
sowie die prächtigen Poollandschaften.<br />
Und doch ist es wahrscheinlich die unvergleichliche Qualität des<br />
Dienstes am Gast, die das bedeutendstes Merkmal der Oetker<br />
Collection darstellt. Hier sind Experten in Sachen Gastfreundschaft<br />
dem Wohl des Gastes verpflichtet und zum Teil seit Jahrzehnten<br />
ihrem Haus treu verbunden. Keiner Wunder also, dass<br />
hier seit Jahrzehnten internationale Stars logieren und sich rundum<br />
wohl fühlen.<br />
45
HOTELS<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
46
HOTELS<br />
«Wenn ein Gast unser Foyer zum zweiten Mal betritt, wird er<br />
wieder erkannt und herzlich begrüsst – wie jemand,<br />
der nach Hause kommt. Denn wer einmal Gast bei uns war,<br />
ist bei uns zu Hause.»<br />
Die Collection umfasst derzeit acht Hotels. Von dem jedes auf seine<br />
ganz individuelle Weise ein Juwel ist.<br />
1 Brenners Park-Hotel & Spa<br />
Das Hotel in Baden-Baden bildet eine grossartige Stadt-Oase inmitten<br />
einer üppigen Parkanlage. Als erstes der von der Familie<br />
Oetker übernommenen Hotels ging es 1941 in die Hände von Rudolf<br />
August Oetker über. Hier entspannt der Gast im belebenden<br />
Spa, schlendert durch den angrenzenden Park oder geniesst einfach<br />
erlesene Gaumenfreuden in dem mit zwei Michelin-Sternen<br />
ausgezeichneten Brenners Park-Restaurant. Wer stillvolle Entspannung<br />
in einer eleganten Umgebung sucht, ist hier genau am<br />
richtigen Ort<br />
2 Hôtel du Cap-Eden-Roc<br />
Man nehme ein angesehenes und sagenumwobenes Hotel in<br />
traumhafter Lage inmitten eines idyllischen Privatparks und bringe<br />
das Ganze mit dem Zauber des Mittelmeers zur Vollendung.<br />
Eben dieses Zusammenspiel klassischer Harmonie verleiht dem<br />
Hôtel du Cap-Eden-Roc seinen zeitlosen Charme. Das seit 1969<br />
im Besitz der Familie Oetker befindliche Haus liegt an der Spitze<br />
des Cap d’Antibes unmittelbar an der Mittelmeerküste.<br />
3 Le Bristol Paris<br />
Es ist der romantische Geheimtipp mitten in Paris und beherbergt<br />
nicht nur ein erlesenes Drei-Sterne-Restaurant und einen<br />
prachtvollen, 1.200 Quadratmeter grossen französischen Garten,<br />
sondern auch einen Hotelpool über den Dächern der Stadt mit<br />
unvergleichlich spektakulärem Ausblick über die französische<br />
Metropole und ein eigenes Beauty- und Wellness-Spa. Das Hotel<br />
gehört seit 1978 zur Oetker Gruppe und liegt mitten im pulsierenden<br />
Herzen von Paris, dem Elysée-Palast gleich gegenüber.<br />
4 Château Saint-Martin & Spa<br />
In Vence, in der malerischen französischen Provence, wurde dieses<br />
Anwesen 1994 von der Familie Oetker erworben. Im exquisiten<br />
Relais & Château-Hotel im Herzen der französischen Riviera geniesst<br />
man einen Aufenthalt in einem der stilvollsten Luxushotels<br />
Europas. Eine mit zwei Sternen ausgezeichnete Gourmetküche,<br />
ein Spa mit La Prairie-Anwendungen und der spektakuläre Blick<br />
über die Mittelmeerküste runden das beispiellose Erlebnis ab.<br />
5 Palais Namaskar<br />
In Marrakesch, Marokko, haben sich die Tore für Gäste erst<br />
im Jahre 2<strong>01</strong>2 geöffnet. Mit der Unterzeichnung des Managementvertrags<br />
für das Palais Namaskar ist die Oetker Collection<br />
erstmalig mit einem Hotelprojekt in Nordafrika vertreten. Fünf<br />
Hektaren duftende Gärten, 41 individuell gestaltete Villen und<br />
Suiten, darunter mehrere Paläste, dazu ein 650 Quadratmeter<br />
grosses Spa von Weltklasse machen das Palais Namaskar zu<br />
einem der reizvollsten Refugien in Nordafrika. Ein einzigartiger<br />
Mix von Einflüssen des Orients und der europäischen Kultur,<br />
sowie Beschaulichkeit und Erlebnis erzeugen eine Atmosphäre<br />
der Energie und Inspiration, in der die Begegnung mit<br />
sich selbst und mit anderen ihren Ausdruck in vollkommenen<br />
Augenblicken findet.<br />
6 Hotel Saint-Barth Isle de France<br />
Auch auf den Französischen Antillen, der karibischen Trauminsel<br />
Saint-Barthélemy, ist die Oettker Collection vertreten. Bezaubernde<br />
tropische Gärten umgeben die 39 Zimmer, Suiten und<br />
Villen, deren Gestaltung die berühmte britische Innenarchitektin<br />
Penny Morrison übernommen hat. Französische Stoffe und<br />
leichter Leinenbezug in sanften Naturtönen ergänzen sich aufs<br />
Schönste mit den Farben der Trauminsel Saint-Barthélemy. Zwölf<br />
Garten-Bungalows sowie sämtliche öffentliche Räume in Hauptgebäude<br />
und Rezeption wurden 2<strong>01</strong>2 gründlich renoviert. Auch<br />
das preisgekrönte hoteleigene Restaurant «La case de l’Isle» mit<br />
Blick über Flamands Bay erstrahlt in neuem Glanz.<br />
L’Apogée Courchevel (Geplante Neueröffnungen 2<strong>01</strong>3)<br />
Noch nicht eröffnet, aber ungeduldig erwartet, wird das nächste<br />
Kind der Oettker Collektion. Das L’Apogée Courchevel im exklusiven<br />
Jardin Alpin in Courchevel in den Französischen Alpen<br />
wird unter der Leitung der bekannten Architekten und Interior<br />
Designer India Mahdavi und Joseph Dirand höchsten Ansprüchen<br />
gerecht. Das Refugium wird 33 Suiten, 20 grosszügige<br />
Doppelzimmer sowie ein spektakuläres Penthouse umfassen.<br />
Das Letztere ist sowohl mit einem eigenen Jacuzzi als auch einer<br />
privaten Terrasse ausgestattet und bietet einen faszinierenden<br />
Ausblick auf das Dorf Courchevel. Weiterhin werden Gäste des<br />
Hotels ein exzellentes Spa mit Swimmingpool als auch ein Signature<br />
Restaurant vorfinden, welches von 2-Sterne-Koch Yannick<br />
Franques geleitet wird. Über einen privaten Skilift des Hotels haben<br />
Gäste direkten Zugang zum Skigebiet.<br />
Le Bristol Abu Dhabi (Geplante Neueröffnungen 2<strong>01</strong>3)<br />
An der prestigeträchtigen Corniche, im Zentrum von Abu Dhabi,<br />
wird das ebenfalls in diesem Jahr einzuweihende Le Bristol<br />
Abu Dhabi liegen. Das 185 Zimmer umfassende Hotel, mit dem<br />
die Oetker Collection den Managementvertrag im Jahr 2<strong>01</strong>0 unterzeichnet<br />
hat, wird die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate um eine neue Dimension von klassischem europäischen<br />
Luxus und Stil gepaart mit französischem Flair bereichern.<br />
47
HOTELS<br />
SWISSNESS IN THAILAND<br />
DAS SWISSÔTEL RESORT PHUKET<br />
Im Westen von Phuket und nur 30 Minuten vom internationalen Flughafen<br />
entfernt liegt das Swissôtel Resort Phuket, das dritte thailändische Hotel<br />
der globalen Hotelgruppe mit Schweizer Wurzeln.<br />
Beim Kamala Beach, einem der bekanntesten und beliebtesten<br />
Urlaubsorte auf der Insel, bietet das Ferien-Resort<br />
180 moderne Suiten, mit einer Auswahl<br />
von ein bis drei Schlafzimmern. Konzipiert für den<br />
anspruchsvollen Reisenden, ist jede Suite mit einem separaten<br />
Wohnzimmer und einem eigenen Balkon ausgestattet. Die geschlossene<br />
Bucht und die bewaldeten Hügel rund um das Resort<br />
machen es für viele Urlauber mit oder ohne Kinder zu einem perfekten<br />
Ort der Entspannung und Erholung.<br />
Das Resort offeriert ein umfangreiches Angebot an Einrichtungen,<br />
darunter einen Lagunen-Pool, Spa- und Fitness-Center, einen<br />
Abenteuer-Club für Familien mit Kindern und eine ganze<br />
Reihe an Freizeitaktivitäten in– und ausserhalb der Hotelanlage.<br />
Mit acht vielseitigen Veranstaltungsräumen und einem Foyerbereich,<br />
bietet das Swissôtel Resort Phuket eine Konferenzkapazität<br />
von insgesamt 450 Quadratmetern und eignet sich somit ideal für<br />
Firmen-Meetings oder Veranstaltungen für bis zu 150 Personen.<br />
«Phuket ist eine der meist besuchten Regionen in Thailand und nach<br />
dem erfolgreichen und langjährigen Betrieb unserer beiden Deluxe<br />
Hotels in Bangkok freuen wir uns, mit dem Swissôtel Resort Phuket<br />
unser Portfolio im asiatischen Raum zu ergänzen und unsere Präsenz<br />
zu stärken», so Meinhard Huck, President Swissôtel Hotels<br />
& Resorts. «Schweizer Qualität in ansprechendem Ambiente und<br />
Top-Service stehen bei uns an oberster Stelle, ganz gleich in welcher<br />
Ecke des Globus.»<br />
Drei Restaurants und Bars mit köstlichen Spezialitäten aus aller<br />
Welt, ein umfassendes Angebot an lokalen und internationalen<br />
Speisen sowie das reichhaltige Frühstücksbuffet bieten eine vielfältige<br />
Auswahl.<br />
Wellness und Fitness werden hier ebenfalls gross geschrieben:<br />
Gäste, die sich richtig verwöhnen lassen wollen, können aus<br />
einer Vielzahl an Behandlungen durch erfahrene Therapeuten,<br />
darunter Massagen, Gesichtsbehandlungen, Körperpackungen<br />
und -peelings, Therapie- und Fussbädern auswählen – alle Behandlungsräume<br />
sind zudem entweder mit einem Jacuzzi oder<br />
einer Sauna ausgestattet. Fitnessgeräte und spezielle Kurse<br />
runden das umfassende Angebot ab.<br />
www.swissotel.de/hotels/phuket/<br />
48
HOTELS<br />
Bad mit Ausblick auf das<br />
westaustralische Outback<br />
Das El Questro Homestead, ein Hideaway in einer der<br />
schönsten Wildnisregionen Westaustraliens, liegt im<br />
Norden des Landes in der Region Kimberley. Hoch<br />
oben thront es auf einer Klippe über dem Chamberlain<br />
Fluss, umgeben von roten Felsschluchten, Wasserfällen<br />
und natürlichen heissen Quellen. Die neun<br />
neu gestalteten Villen verfügen über einen grossen<br />
Schlafraum mit Panoramafenstern und begehbarem<br />
Kleiderschrank sowie einer Veranda, die alle Seiten<br />
der Villa umgibt. Auf dieser befindet sich neben einer<br />
Regendusche eine Aussenbadewanne, so dass Gäste<br />
ein Bad inmitten des australischen Outbacks geniessen<br />
und dabei die Tierwelt beobachten können.<br />
www.elquestro.com.au<br />
Neueröffnung im Land des Lächelns<br />
Shangri-La Hotels and Resorts ist mit zwei neuen Häusern<br />
in China präsent. Strandliebhaber können sich<br />
auf das Shangri-La Hotel Haikou auf der Tropeninsel<br />
Hainan im Süden Chinas freuen. Die Insel gilt wegen<br />
ihrer schönen Strände als «Hawaii Chinas». Eine Besonderheit<br />
des im November 2<strong>01</strong>2 eröffneten Hotels<br />
ist der 30.000 Quadratmeter grosse tropische Garten.<br />
Bereits seit Oktober 2<strong>01</strong>2 heisst das Shangri-La Hotel<br />
Changzhou Besucher willkommen. Es setzt in der<br />
aufstrebenden Wirtschaftsmetropole neue Massstäbe<br />
im Veranstaltungsbereich mit 2.500 Quadratmetern an<br />
individuell gestaltbarer Eventfläche und dem grössten<br />
Fitnessclub und Spa auf 4.000 Quadratmetern.<br />
www.shangri-la.com<br />
49
Europa-Kreuzfahrten<br />
Vielfältige Europa-Routen bietet Norwegian Cruise<br />
Line nicht nur im Sommer — auch im Winter 2<strong>01</strong>4/15<br />
ist die US-amerikanische Reederei wieder mit den<br />
ganzjährig in Europa stationierten Freestyle Cruising®<br />
Resorts Norwegian Jade und Norwegian Spirit<br />
im Mittelmeer unterwegs. Während die Norwegian<br />
Jade in den Sommermonaten auf 7-Nächte-Kreuzfahrten<br />
zu den griechischen Inseln bzw. in Richtung<br />
Adria, Griechenland und Türkei aufbricht, ist sie im<br />
Winter auf 10-Nächte-Kreuzfahrten im Östlichen<br />
Mittelmeer und 11-Nächte-Routen im Westlichen<br />
Mittelmeer unterwegs. Die Norwegian Spirit kreuzt<br />
im Sommer auf einer großen 12-Nächte-Mittelmeer-<br />
Route sowie im Winter in zehn Nächten zu den Kanaren<br />
und nach Marokko.<br />
www.ncl.ch<br />
Schlafen wie im Dschungel<br />
Center Parcs in Het Heijderbos in den Niederlanden,<br />
nahe der deutschen Grenze, bietet ab sofort eine weitere<br />
Kategorie von Unterkünften: die neu eröffneten<br />
Jungle Lodges im Jungle Dome. Eine exotische Tierund<br />
Pflanzenwelt entführt Abenteuerliebhaber in ein<br />
Dschungel-Erlebnis. Jeder Feriengast erhält für seine<br />
Dschungel-Nacht einen Rucksack und eine Taschenlampe<br />
sowie eine Landkarte des Jungle Dome. Nachdem<br />
sich die Gäste im neuen Haus auf Zeit eingerichtet<br />
haben, kann die tropische Entdeckungsreise beginnen:<br />
40 verschiedene exotische Tierarten wie Papageien und<br />
Eidechsen und mehr als 250 Pflanzen- und Baumarten<br />
geben dem Abenteuerliebhaber das Gefühl, eine Expeditionstour<br />
im Dschungel zu unternehmen.<br />
www.centerparcs.ch<br />
Swissôtel goes Goa<br />
Das neue Swissôtel Goa (Eröffnung im 1. Quartal 2<strong>01</strong>3)<br />
liegt in der Kleinstadt Calangute im beliebten Norden<br />
Goas, nur 16 Kilometer entfernt von der Hauptstadt<br />
Panaji. 135 Zimmer und Suiten verteilt auf acht Gebäude<br />
sind mit nur drei Stockwerken idyllisch in einen<br />
tropischen Garten mit kleinen Lilienteichen und dem<br />
Poolbereich eingebettet. Je nach Kategorie variieren die<br />
Zimmergrössen von 31 bis 72 Quadratmeter. Für die<br />
Architektur sind die malaysischen Architekten Chong<br />
Chee Ching und Greg Dall verantwortlich, zahlreiche<br />
Kunstwerke des indischen Künstlers Krishna Mehta<br />
sorgen für ein ansprechendes Ambiente und setzen zeitgenössische<br />
und farbliche Design-Highlights.<br />
www.swissotel.com<br />
50
SPECIAL DESTINATIONS<br />
VERBLÜFFEND<br />
ANDERS<br />
Das Hotel, das lebt.<br />
Die bezaubernde Aussicht auf die Stadt, das Kultur- und Kongresszentrum<br />
Luzern (KKL), den Vierwaldstättersee und die<br />
Bergkulisse sowie die bereits legendären Events, zum Beispiel<br />
die Jazzkonzerte in der Louis Bar oder die Kochkurse mit<br />
Küchenchef Johan Breedijk, machen jeden Besuch im<br />
MONTANA zu einem Highlight.<br />
FÜR DESIGN & LIFESTYLE LIEBHABER<br />
Mit seinen 66 Gästezimmern, Suiten und den einzigartigen<br />
Penthouse Spa Suiten mit grosszügigem In-Room Spa-Bereich<br />
und privatem Panorama Whirlpool auf der Dachterrasse, der<br />
stadtbekannten Louis Bar, dem 15 GaultMillau Scala Restaurant<br />
mit traumhafter Terrasse und dem attraktiven Day-Spa<br />
Angebot, ist das MONTANA eine Oase der Erholung für<br />
Ferien- wie für Geschäftsreisende. Trotz seiner ruhigen Lage<br />
liegt das MONTANA nur 5 Fahrminuten vom Bahnhof oder<br />
dem nächsten Autobahnanschluss sowie eine Stunde vom<br />
Flughafen Zürich-Kloten entfernt.<br />
BESTES VIERSTERNE-STADTHOTEL DER SCHWEIZ<br />
Fast schon zur Tradition geworden, feiert das ART DECO<br />
HOTEL MONTANA in Folge die Kür zum besten Viersterne-<br />
Stadthotel der Schweiz gemäss den angesehenen Hotel-Ratings<br />
der "SonntagsZeitung" und der "Bilanz". Es gehört 2<strong>01</strong>3 wiederholt<br />
zu den HolidayCheck Award Siegern und wurde damit zu<br />
den 12 beliebtesten Stadthotels der Welt gewählt.<br />
51<br />
Erleben Sie das aussergewöhnliche und begeisternde<br />
Hotel, das lebt – aber eben, verblüffend anders!
CITY & CULTURE<br />
52
CITY & CULTURE<br />
Ein trauriges<br />
Stück Geschichte<br />
Das Anne Frank Haus in Amsterdam<br />
Von Lilly Steffen<br />
Bilder: © Anne Frank House Photographer Cris Toala Olivares<br />
© Anne Frank House<br />
In einem Hinterhaus in den besetzten Niederlanden<br />
schrieb Anne Frank ihr weltberühmtes Tagebuch. Was<br />
damals das Versteck zweier jüdischer Familien war, ist<br />
heute ein Ort des Erinnerns.<br />
Amsterdam gibt sich meist bunt, schräg und lebensfroh.<br />
Gemütlich geht es in den Cafés und auf den<br />
Grachten zu. Etwas wilder in den Bars, Clubs und<br />
farbenprächtigen Festivals. Touristen lieben dieses<br />
ganz besondere Amsterdam-Flair. Doch es gibt auch andere Orte<br />
in Amsterdam, Orte die nachdenklich machen, Orte gegen das<br />
Vergessen, Orte der Geschichte des Nationalsozialismus. Einer<br />
dieser Orte ist das Anne Frank Haus in der Prinsengracht im Herzen<br />
der Stadt. Der Ort, an dem der grösste Teil der Tagebücher<br />
Anne Franks entstanden.<br />
Die Geschichte der Familie Frank<br />
Als Adolf Hitler 1933 in Deutschland an die Macht kommt, emigriert<br />
die jüdische Familie Frank in die Niederlande. In Amsterdam<br />
geht es ihnen gut und sie fühlen sich sicher. In ihrem Viertel<br />
leben noch andere deutsche Emigranten. Die Kinder Anne und<br />
Margot haben viele Spielkameradinnen und auch in der Schule<br />
leben sie sich schnell ein. Otto Franks Geschäfte laufen gut.<br />
Neben der Firma Opekta gründete er zusammen mit Hermann<br />
van Pels, der als Jude ebenfalls aus Deutschland geflohen ist,<br />
53
CITY & CULTURE<br />
«Ich finde es sehr komisch, dass<br />
erwachsene Menschen so schnell,<br />
so viel und über alle möglichen<br />
Kleinigkeiten Streit anfangen; bis<br />
jetzt dachte ich immer, dass zanken<br />
eine Kindergewohnheit wäre, die<br />
sich später geben würde.»<br />
Tagebucheintrag, 28. September 1942<br />
einen Gewürzhandel — Pectacon. Die Franks wähnen sich in<br />
Sicherheit und führen ein unbeschwertes Leben. Doch im Mai<br />
1940 marschieren die Deutschen auch in den Niederlanden ein<br />
und alles wird anders. Juden werden mit immer neuen Verboten<br />
schikaniert. Sie dürfen nicht Strassenbahn fahren und ab 20 Uhr<br />
abends gar nicht mehr aus dem Haus. Sie dürfen keine Firmen besitzen<br />
und Anne und Margot müssen in eine Schule für jüdische<br />
Kinder wechseln.<br />
Otto Frank hat Angst, dass alles noch schlimmer wird, dass Juden<br />
vielleicht nicht mehr in den Niederlanden leben dürfen oder sogar<br />
ermordet werden. Diesem Schicksal will er sich nicht unterwerfen.<br />
Er und sein Geschäftspartner Hermann van Pelz beschliessen<br />
unterzutauchen. Mit ihren Familien wollen sie sich im leerstehenden<br />
Hinterhaus des Firmengebäudes an der Prinsengracht verstecken.<br />
Otto Frank fragt seine vier Angestellten, ob sie ihm dabei<br />
helfen. Sie sind sofort dazu bereit. Als Margot die Aufforderung<br />
erhält sich für ein Arbeitslager in Deutschland zu melden, taucht<br />
die Familie Frank eher als geplant unter. Eine Woche später zieht<br />
auch die Familie van Pels ins Hinterhaus ein. Nach vier Monaten<br />
stösst Fritz Pfeffer als letzter hinzu. Nun leben hier acht Menschen<br />
auf knapp 75 Quadratmetern Tag und Nacht zusammen. Sie<br />
dürfen nie hinaus müssen tagsüber mucksmäuschenstill sein und<br />
die Vorhänge geschlossen halten. Sie haben alle ihre Eigenarten,<br />
wie jeder Mensch, doch ob sie wollen oder nicht, sie müssen miteinander<br />
auskommen.<br />
Vom Leben im Hinterhaus<br />
Die Untergetauchten wissen im Jahre 1942 noch nicht, dass sie<br />
mehr als zwei Jahre im Versteck verbringen werden. Die ganze<br />
Zeit dürfen sie nicht ins Freie und müssen sich das dunkle, feuchte<br />
Hinterhaus teilen, und sie leben in der ständigen Angst, entdeckt<br />
zu werden. Die Umstände sind alles andere als einfach, vor allem<br />
für ein dreizehnjähriges lebenslustiges Mädchen wie Anne<br />
Frank. Zum Glück kann sie sich in ihrem Tagebuch viel von der<br />
Seele schreiben. Mit scharfer Beobachtungsgabe und nicht ohne<br />
Humor, schildert sie das Leben im Hinterhof. Ängste, Streitigkeiten,<br />
kleinkariertes Verhalten, Unannehmlichkeiten, fehlende<br />
54
CITY & CULTURE<br />
Privatsphäre, Missstimmungen und Hunger. Manchmal unterhalten<br />
sich die Untergetauchten auch ausgiebig über ihre Wünsche<br />
für die Zeit, wenn sie wieder frei sind. Am 23. Juli 1943 schreibt<br />
Anne alle Wünsche auf: «Margot und Herr van Pels wünschen<br />
sich am meisten ein heisses Bad, bis zum Rand gefüllt, und wollen<br />
darin mehr als eine halbe Stunde bleiben. Frau van Pels will am<br />
liebsten sofort Torten essen. Pfeffer kennt nichts als seine Charlotte,<br />
und Mutter ihre Tasse Kaffee. Vater geht zu Voskuijls, Peter<br />
in die Stadt und ins Kino, und ich würde vor lauter Seligkeit nicht<br />
wissen, wo anfangen. Am meisten sehne ich mich nach unserer eigenen<br />
Wohnung, nach freier Bewegung und endlich wieder nach<br />
Hilfe bei der Arbeit, also nach der Schule!»<br />
Otto Frank und Annes Erbe<br />
Keiner dieser Wünsche geht in Erfüllung. Am 4. August 1944<br />
werden die Untergetauchten verhaftet. Jemand hat sie verraten.<br />
Sie werden über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz<br />
deportiert. In Auschwitz kommt Anne mit ihrer Mutter und<br />
ihrer Schwester in eine Baracke. Später müssen die beiden Töchter<br />
nach Bergen-Belsen. Dort stirbt Anne im März 1945. Sie ist 15<br />
Jahre alt. Von den acht ehemaligen Hinterhaus-Versteckten überlebt<br />
nur Otto Frank die Lager, die anderen finden den Tod. Wer sie<br />
verraten hat, wurde nie aufgeklärt.<br />
Nach der Befreiung von Auschwitz kehrt Otto Frank nach Amsterdam<br />
zurück. Auf der Rückreise erfährt er, dass seine Frau Edith<br />
tot ist. In Amsterdam geht er zu Miep Gies seiner ehemaligen Sekretärin,<br />
die ihnen schon während der Zeit im Hinterhaus geholfen<br />
hat. Er hofft, dass Anne und Margot noch leben, aber erfährt,<br />
dass auch sie den Krieg nicht überlebt haben. Miep übergibt Otto<br />
Frank Annes Tagebücher. Er beginnt im Tagebuch seiner Tochter<br />
zu lesen. Es ist eine Offenbarung, erst jetzt werden ihm die<br />
Ängste, Sehnsüchte und Träume seiner Tochter bewusst. In ihrem<br />
Tagebuch liest Otto auch, dass Anne den Plan hatte, nach dem<br />
Krieg ein Buch über ihre Zeit im Hinterhaus zu veröffentlichen.<br />
Sie hatte sogar schon einen grossen Teil ihres ursprünglichen Tagebuchs<br />
überarbeitet. Otto Frank zögert zuerst, entschliesst sich<br />
dann aber doch, den Wunsch seiner Tochter zu erfüllen. Ihre Tagebücher<br />
wurden in mehr als 55 Sprachen übersetzt und machten<br />
die Autorin zu einem der bekanntesten Opfer des Holocausts. Und<br />
so lesen heute Menschen auf der ganzen Welt die Tagebücher der<br />
Anne Frank. Das Anne Frank Haus in Amsterdem gibt Einblick<br />
in dieses Erbe.<br />
Vom Versteck zum Museum<br />
Heute lesen Menschen auf der ganzen Welt die Tagebücher der Anne<br />
Frank. Das Anne Frank Haus in Amsterdem pflegt dieses Erbe und<br />
gibt Interessierten Einblick in das Leben der Familie Frank.<br />
Nach dem Krieg drohte das Hinterhaus in der Prinsengracht zu<br />
verfallen. Es war bereits zum Abriss vorgesehen. Doch Einige<br />
Bürger Amsterdams ergriffen die Initiative. Sie gründeten die<br />
Anne Frank Stiftung. Ihr wichtigstes Ziel: die Erhaltung des geheimen<br />
Unterschlupfes. Heute ist das Anne Frank Haus eins der<br />
drei meistbesuchten Museen in Amsterdam. Ein Museum, das<br />
den Besuchern die Möglichkeit bietet, sich in das einzufühlen,<br />
was sich an diesem Ort zugetragen hat. Die Zimmer im Hinter-<br />
«O ja, ich will nicht umsonst<br />
gelebt haben wie die meisten<br />
Menschen. Ich will den<br />
Menschen, die um mich herum<br />
leben und mich doch nicht<br />
kennen, Freude und Nutzen<br />
bringen. Ich will fortleben,<br />
auch nach meinem Tod.»<br />
Tagebucheintrag, 5. April 1944<br />
haus, die damals als Versteck gedient hatten, sind dank einer<br />
gründlichen Konservierung im authentischen Zustand erhalten<br />
geblieben. Da die Möbel damals kurz nach der Verhaftung der<br />
Untergetauchten abtransportiert wurden, sind diese Räume leer.<br />
Im Hinterhaus werden erhaltene Dokumente und Gegenstände<br />
der acht Verfolgten ausgestellt. Das Vorderhaus, der Arbeitsplatz<br />
der Helfer und das ehemalige Büro Otto Franks, wurde<br />
so rekonstruiert, dass es die Atmosphäre und den Stil jener Zeit<br />
atmet. Für Besucher wird in eindrucksvoller Weise nachvollziehbar,<br />
was sich an diesem Ort ereignete. Die Geschichte wird<br />
anhand von Zitaten aus Anne Franks Tagebuch erzählt. Originale<br />
Einrichtungsgegenstände, Dokumente und Fotos vertiefen<br />
die persönliche Geschichte der Zeit im Versteck und der Deportation<br />
in die Lager. Drei kurze Filme stellen das persönliche<br />
Schicksal in einen historischen Kontext. Im Gebäude neben dem<br />
ehemaligen Büro Otto Franks an der Prinsengracht 265 sind die<br />
Originale der Tagebücher und anderer schriftlichen Dokumente<br />
von Anne Frank ausgestellt. Im Anne Frank Haus wird die<br />
Geschichte des kleinen jüdischen Mädchens nochmals lebendig<br />
und gemahnt zum Nachdenken.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Museumtipps<br />
Das Anne Frank Haus liegt an der Prinsengracht 263-267 im<br />
Zentrum von Amsterdam. Zu Fuss benötigt man vom Bahnhof<br />
Centraal Station ungefähr 20 Minuten. Die Strassenbahnen 13,<br />
14 und 17 und die Busse 170, 172 und 174 halten in der Nähe<br />
(Haltestelle «Westermarkt»). Nach 18.00 Uhr ist es oft ruhiger<br />
im Museum. Durch Online-Eintrittsreservierungen verhindert<br />
man längere Wartezeiten.<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
55
CITY & CULTURE<br />
von Angelika Moeller<br />
56
CITY & CULTURE<br />
Perfect Days<br />
in Hamburg<br />
Perle an der Elbe<br />
Flug buchen, Bahnkarte lösen oder Auto startklar<br />
machen: Viele Möglichkeiten führen zu einem<br />
spannenden Aufenthalt in Hamburg.<br />
Die Hansestadt, das Tor zur Welt mit dem grössten<br />
Seehafen Deutschlands, gleichermassen Kulturmetropole<br />
wie Boomtown, offen für Vielfalt und im besten<br />
Sinne Weltstadt. Vorbei die Zeiten, als Exkanzler<br />
Helmut Schmidt sie als «die schlafende Schöne» bezeichnete.<br />
Schön ist sie mehr denn je, aber vorbei die Zeit, als Hamburg sich<br />
selbst genug war und sich hanseatisch verschlossen gab gegenüber<br />
jenen, die nicht mit Elbwasser getauft wurden. Die Elbmetropole<br />
zeigt sich heute locker, aufgeschlossen, multikulturell mit<br />
Stil und Klasse. Nicht nur in Deutschland, auch international hat<br />
sich herumgesprochen, was diese Stadt zu bieten hat: Top-Hotels,<br />
Spitzenrestaurants, edle Shoppingmeilen mit einzigartiger Passagenwelt<br />
und einem hochkarätigen Kulturangebot. Ein städtebauliches<br />
Megaprojekt ist die neu konzipierte HafenCity mit herausragenden<br />
Solisten am Elbufer und dem künftigen Wahrzeichen<br />
der Hansestadt, der gerade entstehenden Elbphilharmonie. Gleich<br />
daneben die historische Speicherstadt. Grosser Kreuzfahrtterminal,<br />
weisse Elbstrände, Alsterwiesen, eine verruchte Halbwelt<br />
im skandalträchtigen Rotlichtmilieu von St. Pauli – das alles ist<br />
Hamburg. Wie kann man sich in dieser spannenden Stadt einige<br />
unvergessliche Tage machen?<br />
57
CITY & CULTURE<br />
New-York-Feeling stellt sich im Empire Riverside Hotel ein. Mit<br />
20 Stockwerken ragt der riesige Bronze-Glas-Turm über dem<br />
Hafen an der Elbe empor. Stararchitekt David Chipperfield gelang<br />
mit diesem Hotel ein architektonisches Meisterwerk. Die<br />
Zimmer, in edlem Design eingerichtet, haben über die gesamte<br />
Aussenfläche bodentiefe Fenster mit atemberaubendem Blick auf<br />
die Stadt und das quirlige Hafengeschehen. Unbedingt Eck-Suiten<br />
oder -Zimmer buchen. Hot Spot auch für Locals ist die Bar<br />
«20up» im 20. Stock.<br />
Best Places to stay<br />
Die Wahl des individuell richtigen Hotels ist wichtig. Traditionsadresse<br />
ist das Atlantic Hotel, unmittelbar an der Aussenalster<br />
gelegen. Nach aufwändiger Renovierung erstrahlt das Haus seit<br />
diesem Jahr wieder in altem Glanz und zelebriert Grandhotel-<br />
Kultur, die von modernem Zeitgeist geprägt ist. Die Zimmer und<br />
Suiten, dekoriert mit Originalen zeitgenössischer Hamburger<br />
Künstler, vermitteln dem Gast ein behaglich-luxuriöses Wohnambiente<br />
(möglichst mit Alsterblick wählen). High Tea in der<br />
prachtvollen Lobby, ein Apéritif oder Absacker an der angrenzenden<br />
Bar: Hier herrscht internationales Flair mit dem Duft der<br />
grossen weiten Welt, das Dauergast Udo Lindenberg fast täglich<br />
«inhaliert». Das Gourmet-Atlantic-Restaurant und das «Tsao<br />
Yang» mit authentisch chinesischer Küche werden nicht nur von<br />
Hotelgästen hochgeschätzt.<br />
Shopping: klassisch oder hip<br />
Stil oder Kult, da ist nichts, was es in Hamburg nicht gibt. Die<br />
elegante Flanierfläche vom Jungfernstieg über Alsterarkaden,<br />
Neuer Wall, Grosse Bleichen, Hanseviertel und Gänsemarkt bis<br />
zu den Colonnaden ist ein Dorado für Shopper und offeriert alles,<br />
was exklusiv und erlesen ist. Very British in Ambiente und Mode<br />
präsentiert sich am Neuen Wall das Geschäft Ladage & Oelke.<br />
So britisch, dass auch Kilts im Sortiment zu finden sind. Ähnlich<br />
ehrwürdig, gleich daneben, die alteingesessene Buchhandlung<br />
Felix Jud, eine Offenbarung für Bücherliebhaber. Ansonsten<br />
reihen sich in dieser Strasse die Nobellabels wie Perlen an der<br />
Mehr City-Feeling als im «Park Hyatt Hamburg» geht nicht. Ins<br />
historische Levantehaus an der Einkaufsmeile Mönckebergstrasse<br />
integriert, bietet das Hotel gediegenen Chic und zieht Wirtschaftsgrössen<br />
wie internationale Popstars gleichermassen an.<br />
Die zurückhaltende zeitlose Eleganz mit warmen Farbtönen in der<br />
Innenausstattung der 252 Zimmer und Suiten setzt sich vom klassischen<br />
Grandhotel-Stil bewusst ab. Für Romantiker mag jedoch<br />
ein kuscheliges Ambiente fehlen. Besondere Annehmlichkeiten<br />
bieten die Club-Deluxe-Zimmer und Parksuiten, da sie den Zugang<br />
zur Club-Lounge gewähren inklusive separatem Frühstück,<br />
Mittag- und Abendsnacks.<br />
58
CITY & CULTURE<br />
Schnur: Hermès, Tiffany, Cartier, Bulgari, Louis Vuitton, Jil Sander<br />
etc. Aber nur in Hamburg findet die anspruchsvolle Kundin<br />
das elegante Modehaus Unger mit Kreationen von Iris von Arnim,<br />
Armani, Jimmy Choo, Louboutin und anderen. Stylish und exquisit<br />
ist das Flaggschiff der Grande Dame des Hairstylings: Marlies<br />
Möller. Hier kann man bei rechtzeitiger Anmeldung ein Beauty-<br />
Erlebnis ersten Ranges zelebrieren.<br />
Nur wenige Gehminuten entfernt in der ABC Strasse, wo sich<br />
immer mehr Exklusivlabels angesiedelt haben, stösst man auf<br />
das Townhaus der Modedesignerin Bettina Schoenbach. Neben<br />
klassisch eleganten Hosenanzügen, Kleidern, Abendmode und<br />
Accessoires wird bei ihr auch CPS angeboten (Customized personalized<br />
styling service). Schoenbachs Kollektion wird bevorzugt<br />
von Prominenz getragen. Im Kontrast zu ihren Entwürfen steht,<br />
nur etwa 100 Meter entfernt, der Stil von Petra Teufel mit galaktisch<br />
schrägem Avantgarde-Design. Wenn Kreditkarte und Füsse<br />
gleichermassen Ermüdungserscheinungen aufweisen, sollte ein<br />
Lunch für ein belebendes Break sorgen.<br />
Für den Hunger zwischendurch<br />
Möglichkeiten, diese Unterbrechung zu geniessen, gibt es viele<br />
und sie richten sich auch nach den Wetterbedingungen. Das<br />
vielzitierte «Schmuddelwetter» oder noch salopper «Schietwetter»<br />
kommt zwar vor, aber der Hamburger kennt sowieso keinen<br />
Regen, allenfalls «erhöhte Feuchtigkeit». Reizvoll bei jedem<br />
Klima und jeder Tageszeit ist das «Café Paris» nahe dem Rathausmarkt<br />
– ein Treffpunkt mit Paris-Feeling. Nicht versäumen<br />
sollte man einen Bummel über den neuen «Opernboulevard»,<br />
die Dammtorstrasse. Das komplette Relaunch dieser Strasse<br />
inmitten der City liess eine attraktive Flaniermeile entstehen.<br />
Ein kleiner Bootstrip gefällig? Mit den Alsterdampfern schippert<br />
man vom Jungfernstieg bis zur Rabenstrasse, vorbei an prachtvollen<br />
Alstervillen und Konsulaten. Ausstieg beim «Cliff», einer<br />
Mischung aus Biergarten und Bistro. Ein Ort, um zu sehen und<br />
gesehen zu werden. Im angrenzenden «Schicki-Bezirk» Pöseldorf,<br />
wo sich Boutiquen, Cafés, italienische Restaurants mit zauberhaften<br />
Innenhöfen tummeln, sieht man «schöne Menschen in<br />
schöner Umgebung». Für Liebhaber von individuellem Unikat-<br />
Schmuck werden Begehrlichkeiten im nahegelegenen Showroom<br />
von Colleen B. Rosenblat geweckt. Diese wunderschönen,<br />
schlichten Schmuckstücke aus grossen Steinen sieht man oft<br />
an prominenten Dekolletés und Händen brillieren. Die Abende<br />
in Hamburg sollten gut vorgeplant sein. Ob Restaurantbesuch,<br />
Oper, Theater oder Musical, eine Reservierung ist angebracht.<br />
Für Fischliebhaber führt kein Weg am «Fischereihafenrestaurant»<br />
an der Grossen Elbstrasse von Dirk und Rüdiger Kowalke<br />
vorbei. Hanseatisch vornehm, Old-School-Service. Es gibt<br />
Fisch in allen Variationen und der ist in der Zubereitung nicht zu<br />
toppen. Das wussten auch schon Sean Connery, Gorbatschow,<br />
Michael Douglas und viele andere zu schätzen. Der legendäre<br />
Ruf ist berechtigt. Ebenfalls an der Grossen Elbstrasse schwingt<br />
Fernsehkoch Steffen Henssler seinen ambitionierten Kochlöffel.<br />
Hier gibt es Sushi und mehr auf höchstem Niveau. Rustikaler<br />
geht es bei Tim Mälzer in seiner «Bullerei» im angesagten, leicht<br />
berüchtigten Schanzenviertel zu. Die «Bude» ist immer voll.<br />
Auch wenn sie der Sterneküche freiwillig ade gesagt hat, so<br />
punktet das Eppendorfer Bistro der TV-Starköchin Poletto mit<br />
exzellenten kleinen und grossen Snacks. Place to be in der City<br />
mit Spitzenküche ist «Die Bank». Das Gebäude von 1897 diente<br />
einst als Hypothekenbank, eine ehemalige Kassenhalle ist nun<br />
Brasserie und Bar mit Flair. Hier trifft sich das Who’s who von<br />
Hamburg und wei? Warum?. In dieser Bank wird man für seine<br />
Investition hervorragend entlohnt.<br />
59
CITY & CULTURE<br />
Von der Muse geküsst<br />
Hamburgs Kulturlandschaft ist berühmt und gleichermassen<br />
spannend und lebendig. Ganz gleich, ob es sich um grosse<br />
Kunst der Klassiker oder zeitgenössisch provozierende Theater-Produktionen<br />
handelt. Das Thalia Theater wie auch das<br />
Deutsche Schauspielhaus wurden jeweils zum «Theater des<br />
Jahres» gekürt. Reizvoll sind auch für den Unterhaltungsbereich<br />
die drei Musicalbühnen: die Neue Flora mit «Tarzan», das<br />
TUI Operettenhaus mit dem Mega-Erfolg «Rocky» und das<br />
Theater im Hafen mit Disneys «König der Löwen». Hamburg<br />
ist Musical-Hauptstadt. Amüsante und erstklassige Unterhaltung<br />
erlebt der Besucher auch im beliebten St. Pauli Theater,<br />
wo oft grosse deutsche Stars wie Ulrich Tukur begeistern.<br />
Möchte man der Spielleidenschaft frönen, findet man im Casino<br />
Esplanade, unweit der Staatsoper, eine stilvolle Bühne für<br />
Gewinn- und Verlusterfahrungen.<br />
Nightlife in Hamburg? Kaum eine deutsche Stadt dürfte mehr<br />
bieten. Ob auf der sündigen Meile der Reeperbahn, dem Red<br />
Light Quarter (für diejenigen, die unter Red Light keine Wär-<br />
60
CITY & CULTURE<br />
melampe verstehen) oder in der Innenstadt. Man hat die Qual<br />
der Wahl. Die setzt sich am Sonntagmorgen fort: Besuch der<br />
HafenCity mit ihrer beeindruckenden Architektur und einer<br />
kulinarischen Atempause im «Carls», der Edelbrasserie neben<br />
der aktuell spannendsten Baustelle der Elbphilharmonie. Auch<br />
Hamburgs Kunstmeile am Hauptbahnhof ist allemal einen Besuch<br />
wert. Schwerpunkt ist die Kunsthalle mit einer Sammlung<br />
vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Gleich daneben befindet sich<br />
die Galerie der Gegenwart mit avantgardistischen Exponaten.<br />
Sehenswert auch die Exponate, meist Fotokunst, in den unweit<br />
gelegenen Deichtorhallen.<br />
Mal wieder Traumwetter in Hamburg? Dann reizt eine Schiffstour<br />
am Elbufer entlang. Aussteigen in Teufelsbrück und nach<br />
etwa zehn Gehminuten im wunderschönen «Louis C. Jacob»<br />
einkehren und sich auf der berühmten Liebermann-Terrasse<br />
von Sterne-Koch Thomas Martin verwöhnen lassen. Die Tage<br />
neigen sich dem Ende zu. Was bleibt, sind garantiert unvergessliche<br />
Eindrücke und Erlebnisse. In Hamburg sagt man:<br />
Tschüüss! Das heisst: Auf Wiedersehen!<br />
61
CITY & CULTURE<br />
62
CITY & CULTURE<br />
63
CITY & CULTURE<br />
Hotels<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Hotel Atlantic Kempinski<br />
www.kempinski.com/hamburg<br />
Park Hyatt<br />
www.hamburg.park.hyatt.com<br />
Empire Riverside Hotel<br />
www.empire-riverside.de<br />
Musicals<br />
10<br />
11<br />
12<br />
TUI Operettenhaus, Reeperbahn<br />
www.tuioperettenhaus.de<br />
Neue Flora, Stresemannstrasse<br />
www.neueflora.de<br />
Theater am Hafen<br />
www.stage-entertainment.de<br />
Galerien<br />
4<br />
5<br />
Galerie Brockstedt,<br />
Magdalenenstrasse in Pöseldorf<br />
www.brockstedt.com<br />
Galerie Commeter,<br />
Herrmannstrasse City<br />
www.commeter.de<br />
Theater<br />
Deutsches Schauspielhaus<br />
6 www.schauspielhaus.de<br />
7<br />
8<br />
Thalia Theater<br />
www.thalia-theater.de<br />
St. Pauli Theater<br />
www.st-pauli-theater.de<br />
Oper<br />
Hamburger Staatsoper<br />
9 www.hamburgische-staatsoper.de<br />
Museen<br />
13<br />
14<br />
15<br />
Kunsthalle und Galerie der<br />
Gegenwart<br />
www.hamburger-kunsthalle.de<br />
Deichtorhallen, Deichtorstrasse<br />
nahe Hbf<br />
www.deichtorhallen.de<br />
Internationales Maritimes<br />
Museum, Kaispeicher B<br />
HafenCity<br />
www.internationales-maritimesmuseum.de<br />
Nachtclubs & Bars<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20up im Empire Riverside Hotel<br />
www.empire-riverside.de<br />
East und Upper East im East Hotel<br />
(Szene Bar und Hot Spot)<br />
www.east-hamburg.de<br />
Ciu`die Bar, Ballindamm<br />
(Edel-Bar) www.ciudiebar.de<br />
Angie’s Nightclub, Reeperbahn<br />
(Music Club für anspruchsvolle<br />
Nachtschwärmer auch über 30)<br />
www.angiesnightclub.de<br />
64
CITY & CULTURE<br />
11<br />
8<br />
10<br />
19<br />
17<br />
3/16<br />
12<br />
9<br />
14<br />
4<br />
5<br />
18<br />
2<br />
15<br />
1 7<br />
6<br />
13<br />
65
AIR, ROAD & SEA<br />
Expedition in eine<br />
düstere Vergangenheit<br />
Mit der «MS Hanseatic» zu den Teufelsinseln<br />
von Esther Kunz<br />
«Namen sind Schall und Rauch.»<br />
Dieses bewahrheitet sich besonders<br />
auf den Teufelsinseln.<br />
66
AIR, ROAD & SEA<br />
67
AIR, ROAD & SEA<br />
Gefährliche Strömungen erschweren das Anlegen der Schiffe.<br />
Dankbare Nonnen nannten die vor Französisch-Guyana<br />
liegenden drei Eilande Îles du Salut – Inseln<br />
des Heils. Sie waren vor einer in Cayenne wütenden<br />
Gelbfieberepidemie hierher geflüchtet und hatten dadurch<br />
überlebt. Dies geschah im 17. Jahrhundert, bevor hier die<br />
französische Strafkolonie eingerichtet wurde. Für Generationen<br />
straffälliger Franzosen waren sie später Inseln des Unheils, denn<br />
sie alle wurden vom Mutterland Frankreich hierher deportiert,<br />
ohne die geringste Hoffnung auf Rückkehr. Unter der Bezeichnung<br />
Teufelsinseln sind sie nach der Dreyfus-Affäre (1894) und<br />
der Verfilmung des Romans «Papillon» mit Dustin Hoffman<br />
(1973) ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt und zu weltweiter<br />
makabrer Berühmtheit gelangt.<br />
Es handelt sich um drei kleine Inselchen, etwa 13 Kilometer vor<br />
der Küste gelegen: Île Royale, Île Saint-Joseph und die kleinste,<br />
Île du Diable. Die Entfernung zwischen ihnen ist klein, doch die<br />
hier verlaufenden starken Strömungen isolieren und schützen sie<br />
stärker als jede Distanz.<br />
Alle drei Eilande mit ihren Palmen und der dichten tropischen<br />
Vegetation sind überaus lieblich anzusehen. Papillon fasste seine<br />
ersten Eindrücke in folgenden Worten zusammen: «Wenn man<br />
nicht wüsste, was sich dahinter verbirgt, könnte man sich wünschen,<br />
sein ganzes Leben dort zu verbringen …» Unglaublich!<br />
Ein touristischer Prospekt wirbt tatsächlich für Urlaub auf der<br />
«Trauminsel», der Île Royale.<br />
Verfallene Zellentrakte und Ariane-Raketen<br />
Mehrere Passagiere stehen an Deck und tauschen sich tief berührt<br />
über den im Bordkino gesehenen Film aus, während sich<br />
unsere «Hanseatic» den Inseln nähert. Alle Inseln sehen mit ihrem<br />
dichten Pelz tropischer Vegetation und den schlanken Kokospalmen<br />
äusserst lieblich aus. Nichts lässt vom Wasser aus<br />
auch nur erahnen, was dort wirklich war und sich noch heute<br />
verbirgt. Ein heftiger, kurzer Tropenschauer geht präzise in<br />
dieser Zeitspanne nieder und fegt die Decks leer, als die «MS<br />
Hanseatic» an der kleinsten der drei Inseln, der Teufelsinsel,<br />
vorbeifährt. Spannung und Emotionen nehmen zu, Unbehagen<br />
überfällt mich. Ausser mir ist noch niemand hier gewesen. Erinnerungen<br />
an meinen ersten Besuch vor zehn Jahren werden<br />
wach, erschütternde Bilder von dachlosen, vom Zahn der Zeit<br />
zerfressenen Gefängnistrakten steigen in mir hoch. Was werde<br />
ich nach dieser langen Zeit vorfinden? Eine touristisch vermark-<br />
68
AIR, ROAD & SEA<br />
Heute herrscht die Natur über die Zellen.<br />
tete Île Royale? Was werde ich auf Saint-Joseph erleben, wo ich<br />
noch nicht war? Von blossem Auge erkennbar ist ein steil gen<br />
Himmel strebendes weisses Etwas. «Eine startbereite Ariane-<br />
Rakete», erklärt mir ein Mitpassagier.<br />
Wie in diesen Breitengraden üblich, reissen die bedrohlich schwarzen<br />
Wolken unerwartet auf und die Tropensonne brennt erneut gnadenlos<br />
auf unsere Köpfe. Trotz Passatwind ist es schwülheiss. Bug<br />
voraus und gut sichtbar liegt das Festland von Französisch-Guyana,<br />
seit 1946 Überseedepartement Frankreichs. Dort liegt Kourou mit<br />
dem Weltraumbahnhof, dem Centre Spatial Gyanais. Die Herren<br />
diskutieren angeregt, während unsere «Hanseatic» eindreht und<br />
direkt vor der Hauptinsel den Anker fallen und die Tenderboote<br />
zu Wasser lässt. Die Hafenmauer aus aufgeschichteten Natursteinen<br />
und die Jetty, wo wir anlanden können, sind von blossem Auge<br />
auszumachen. Sie sind noch so, wie sie von den Sträflingen gebaut<br />
wurden. Nur die Kokospalmen am Ufer sind jünger! Während unsere<br />
Lektoren für Erklärungen und als Begleiter den Passagieren<br />
auf Île Royale zur Verfügung stehen, begleitet mich Kapitän Thilo<br />
Natke im Zodiac zur mir unbekannten Île Saint-Joseph. Wir kennen<br />
einander seit vielen Jahren. Wann immer es möglich ist, fahre ich<br />
mit «meiner ‹Hanseatic›» und «meinem Kapitän Thilo».<br />
Auf Saint-Joseph<br />
«défense d’entrer» weist gleich an der Anlegestelle auf militärische<br />
Präsenz hin, obwohl es eher nach Sommerfrische aussieht.<br />
Der Wachhabende gibt bereitwillig Auskunft. «Permanent tun<br />
hier zwei Fremdenlegionäre Dienst. Es ist unsere Aufgabe, Anlandungen<br />
zu kontrollieren und die Inselwege begehbar zu halten.<br />
Ansonsten überlassen wir alles der wilden Kraft der Natur,<br />
auch das, was vom einstigen Zuchthauskomplex übrig geblieben<br />
ist. Die anwesenden Frauen und Kinder sind Angehörige von Berufsoffizieren,<br />
die übers Wochenende oder für Kurzurlaub hierher<br />
kommen.» Jetzt erklären sich die drei Bungalows mit Dächern aus<br />
Solarpanelen, die vom Meer aus beim Vorbeifahren zu sehen waren.<br />
Urlaub hier? Wir bringen dafür kein Verständnis auf, denn<br />
sitzen uns doch Bilder und Geschichte des einstigen Geschehens<br />
auf diesen Inseln allzu tief in den Knochen. Mit zwiespältigen<br />
Gefühlen gehen wir schweigend los. Niemand ist unterwegs. Längs<br />
des gepflegten Uferweges, der um die ganze Insel führt, liegen<br />
mächtige Basaltblöcke, zwischen denen Palmen den Weg ans Licht<br />
suchen. Abseits davon ist es urig, der Dschungel verdichtet sich. Die<br />
schmalen Pfade sind uneben und von dicken Wurzeln durchwachsen.<br />
Schlingpflanzen werden zu Fussangeln. Vertrocknete Kokosnüsse<br />
und dürre Palmwedel liegen überall. Da prasselt unerwartet<br />
69
AIR, ROAD & SEA<br />
8<br />
7<br />
6<br />
1<br />
Echte Abenteuer und aussergewöhnlicher Komfort: Wovon<br />
die Entdecker früherer Zeiten nur träumen konnten,<br />
1<br />
wird auf der «MS Hanseatic» Wirklichkeit. Als weltweit einziges<br />
Expeditionsschiff mit 5 Sternen* bietet sie vor überwältigenden<br />
Küsten ungeahnte Annehmlichkeiten. Die «MS<br />
Hanseatic» ist eines der wenigen Schiffe, die die Teufelsinseln<br />
vor der Küste Französisch-Guyanas anlaufen.<br />
Auf der Insel spielt der angeblich autobiographische Roman<br />
«Papillon» von Henri Charrière. Dieser wurde im<br />
2<br />
Jahre 1973 verfilmt.<br />
Die Europäer bauten ein geografisch günstig, weil äquatornah<br />
liegendes Raketenabschussgelände in Französisch-<br />
3<br />
Guyana. Kourou wurde vor allem wegen seiner Lage nahe am<br />
Äquator gewählt, da hier die höchste Umfangsgeschwindigkeit<br />
der Erde das Erreichen eines Orbits begünstigt.<br />
Die Teufelsinsel. Sie ist die kleinste der Inseln Îles du<br />
4 Salut. Heute befindet sich auf der Insel eine Radar- und<br />
Funkstation zur Überwachung der Raketenstarts vom Weltraumbahnhof<br />
Centre Spatial Guyanais der Europäischen<br />
Weltraumorganisation in Kourou.<br />
Der Friedhof der Insel diente nur den Wärtern und Bediensteten.<br />
Tote Sträflinge wurden zum Geläute der in<br />
5<br />
Tücher gehüllt und den Haien zum Frass vorgeworfen.<br />
Die Entfernung zwischen den drei Inseln ist klein, doch<br />
6 zwischen ihnen verlaufen starke Strömungen.<br />
Der bekannteste Gefangene war der Artilleriehauptmann<br />
Alfred Dreyfus, der hier von 1895 bis 1899 in-<br />
7<br />
haftiert war. Ihm wurde fälschlicherweise Hochverrat am<br />
französischen Staat vorgeworfen.<br />
Trotz ihrer grausamen Vergangenheit sind die Inseln von<br />
8 atemberaubender Schönheit. Die meisten Bauwerke sind<br />
verfallen und ihre Ruinen werden von der Natur zurückerobert.<br />
So zerfallen die Gefängnistrakte mehr und mehr.<br />
2<br />
3<br />
5<br />
4<br />
70
AIR, ROAD & SEA<br />
erneut ein kurzer Tropenschauer nieder. Der Boden wird glitschig<br />
und in der Regenjacke wird es vor Hitze ungemütlich.<br />
Kapitän Natke geht voraus, denn er ist nicht zum ersten Mal hier.<br />
Da stehen wir vor einem zerfallenden Zellenblock, der eigentlich<br />
gar nicht mehr betreten werden dürfte. Das Wellblechdach zerbröselt,<br />
aus den aufbrechenden Mauern wachsen Pflanzen. Allein<br />
die schweren verrosteten Eisenstangen, an denen die Sträflinge<br />
angekettet waren, sind noch wie einst stabil im Zement verankert.<br />
Keine einzige fehlt. Wir sind erschüttert und stapfen stumm weiter.<br />
Diese Expedition in die wenig ruhmreiche Inselvergangenheit<br />
setzt uns seelisch zu.<br />
Wie in einem beängstigenden Freilichtmuseum<br />
«Réclusion» ist über dem Eingangstor zu einem grossflächigen<br />
Areal zu entziffern. Das muss die «Menschenfresserin» sein,<br />
schiesst es mir durch den Kopf, der meistgefürchtete Ort der ganzen<br />
Strafkolonie, der Sicherheitstrakt mit den Korrektionszellen.<br />
Fünf Schritt lange Käfige, darüber anstelle der Decke ein Gitterwerk<br />
aus Eisenstangen, damit die Aufseher die Eingekerkerten<br />
von oben kontrollieren konnten. Kaum jemand hat diesen Ort je<br />
lebend verlassen. Heute zwängen sich Palmenstränge durch die<br />
noch vorhandenen Gitter und wachsen dem Licht entgegen. Die<br />
Gänge sind mit Schlingpflanzen und Lianen fast unpassierbar zugewachsen.<br />
Die stummen Mauerreste schreien auch heute noch<br />
das Leid, die Erbarmungslosigkeit und das einsame Sterben so<br />
unüberhörbar heraus, dass kein Tourist unberührt bleiben kann.<br />
Die Greueltaten holen einen auf Schritt und Tritt ein. Eine Besonderheit<br />
gibt es noch auf Saint-Joseph. Folgt man dem Weg, statt<br />
sich einen Weg ins Inselinnere zu bahnen, trifft man auf ein von<br />
Palmen umschlossenes eingeebnetes Rechteck am Wasser – den<br />
Friedhof. Hier liegen die in neun Jahrzehnten verstorbenen Aufseher<br />
und Soldaten. Die verschiedenen Chargen sind nur noch<br />
an der Grösse der Grabsteine oder Kreuze zu erkennen. Um die<br />
toten Bagnosträflinge zu bestatten, war auf der Insel kein Platz:<br />
Sie wurden in Mehlsäcke genäht, mit einem Stein beschwert und<br />
um 18 Uhr, zur Stunde des Sonnenuntergangs, in die Meerenge<br />
zwischen den Inseln geworfen, die ein beliebter Tummelplatz der<br />
Haie war! Von hier blickt man direkt auf das Grün der Teufelsinsel,<br />
doch zu sehen ist nichts mehr. Keinem Badenden würde es<br />
wohl einfallen hinüberzuschwimmen.<br />
Île Royale<br />
Als Hauptinsel war sie damals für jeden hierher gebrachten<br />
Häftling die Anlaufstation. Hier wohnten alle Verantwortlichen<br />
wie Inselkommandant, Gefängnisdirektor, Arzt, Aufseher, Soldaten,<br />
denn es war die Zentrale der Strafkolonie. Nach einer<br />
amtlichen Statistik verstarb die Hälfte von ihnen im ersten Jahr.<br />
Malaria und Gelbfieber, Tuberkulose, Ruhr und auszehrende<br />
Bandwürmer waren die Haupttodesursachen. Die kleine Teufelsinsel<br />
war seit jeher den «Politischen» vorbehalten. Dass sie<br />
solche Berühmtheit erlangte, ist auf die Affäre Dreyfus zurückzuführen.<br />
Der jüdische Hauptmann im Generalstab Dreyfus,<br />
des Hochverrats am französischen Staat beschuldigt, wurde im<br />
April 1895 als lebenslänglich Verbannter auf die Île du Diable<br />
gebracht, was Émile Zola veranlasste, «J’accuse» zu schreiben.<br />
Erst 1906 wurde Dreyfus rehabilitiert.<br />
Île Royale hat sich in den zehn Jahren wahrlich verändert. Die<br />
vielen Touristen im heutigen «Touristenzentrum» belasten und<br />
erstaunen vor allem mich. Die aus harten Basaltblöcken steil zu<br />
erklimmende Treppe wurde von den Gefangenen angelegt. Heute<br />
sind sie mit Kieselsteinen belegt, überall sind neu zahlreiche<br />
Wegweiser und die Häuschen der Angestellten wurden restauriert.<br />
Wir erreichen auf halber Höhe die Villa des Inselkommandanten,<br />
versteckt hinter Hibiskussträuchern und Bougainvillea.<br />
Darin ist heute ein hochinteressanter musealer Ausstellungsraum<br />
untergebracht, mit Fotos, Zeitungsausschnitten, Büchern etc. Auf<br />
dem flachen Inselplateau sieht man sich dem Leuchtturm und der<br />
Kirche aus jener Zeit gegenüber. Letztere ist jetzt zugänglich, die<br />
von den Gefangenen erstellten Freskos restauriert. Der riesige<br />
Mangobaum, unter dem ich damals sass und von den am Boden<br />
liegenden Früchten ass, ist nicht mehr. Doch das Fort von damals<br />
existiert noch. Die Post ist herausgeputzt, wo man in Euro Spezialmarken<br />
kaufen kann!<br />
Von den sonstigen Baulichkeiten sind zumeist dachlose Fragmente<br />
geblieben, verrottete Torflügel, an denen auch vom Zahn der<br />
Zeit verrostete Fassadenreste hängen … In diesen Sälen waren<br />
einst 200 Häftlinge untergebracht – unvorstellbar. Unterernährte,<br />
ausgemergelte Gestalten, denen es an allem fehlte.<br />
Immer mehr neue Besucher kommen. Von Kouru und Cayenne<br />
her werden die Tagesausflügler in kleinen Booten gebracht. Wo<br />
die Offiziere nächtigten, steht heute ein hübsches Restaurant, das<br />
auch Zimmer anbietet. Es gibt eine Boutique, ein weiteres Café im<br />
Freien, Letzteres mit Sicht auf die Teufelsinsel. Rund herum von<br />
Gärtnern alles bestens gepflegt. Wenig deutet noch auf die brutale<br />
Vergangenheit hin. Ich bin erschüttert und nehme den schön gepflegten<br />
Inselrundweg unter die Füsse bis zur Jetti, wo der Tender<br />
der «Hanseatic» wartet. Seelisch erleichtert steige ich ein, doch<br />
Eindrücke und traurige Gedanken bleiben zurück.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Ein geschichtlicher Überblick<br />
Französisch-Guyana kam vor mehr als 300 Jahren zu Frankreich.<br />
Schon zu Zeiten der Französischen Revolution und dann verstärkt<br />
während der Ära Napoleons liess man hier unerwünschte Gegner<br />
auf Nimmerwiedersehen verschwinden. 92 Jahre lang, von 1854<br />
bis 1946, war es Frankreichs offizielle Strafkolonie. Ein Land wie<br />
Frankreich, Wiege der Bürger- und Menschenrechte und Verfechter<br />
von «Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit», hat sich fast ein<br />
Jahrhundert lang nicht gescheut, ein solches Straflager zu schaffen<br />
und zu unterhalten. Aus heutiger Sicht kann als positiver Umstand<br />
zählen, dass das Nachkriegsfrankreich die bestehenden Gebäude<br />
nicht einfach schleifen liess, um alle Spuren der hier betriebenen<br />
Ausrottung von Sträflingen zu beseitigen und danach abzustreiten,<br />
dass es so was je gegeben hat! Nein, man zeigt dies genau<br />
so konsequent vor, wie die Amerikaner es mit den Schlachtfeldern<br />
der Indianermassaker tun. Die Zahl der insgesamt auf die<br />
Inseln verbrachten Bagnosträflinge dürfte die Hunderttausend<br />
weit überschritten haben.<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
71
AIR, ROAD & SEA<br />
Unterwegs auf dem Douro<br />
Eine unvergessliche Flussfahrt<br />
durch das Portweintal<br />
von Esther Kunz<br />
Wenn sich der Douro in Porto in den Atlantik ergiesst, hat er von seiner Quelle in 1700 Meter Höhe im Gebirge<br />
der Cordillera Iberica bereits einen Weg von rund 920 Kilometer zurückgelegt. Auf 112 Kilometer<br />
bildet der Douro die spanisch-portugiesische Grenze und wird durch sechs Sperrwerke gebremst.<br />
Am nordöstlichsten Zipfel, bei Barca d’Âlva, beginnt<br />
der 210 Kilometer lange rein portugiesische Unterlauf<br />
durch tief eingeschnittene Täler dem Atlantik<br />
entgegen, der erst seit den späten achtziger Jahren<br />
schiffbar ist, denn der Höhenunterschied ist gewaltig. Mit fünf<br />
Staudämmen und einer gesamten Fallhöhe von 131 Meter hat<br />
man den Fluss mit Wildwassercharakter gezähmt, reguliert, ihn<br />
schiffbar gemacht und seine Wasserkraft genutzt.Am Cais de<br />
Quebrantoes in Porto erwartet uns an einem Montagnachmittag<br />
in der letzten Juliwoche unser Schiff, die «MS Infante Dom Henrique».<br />
Vom Sonnendeck aus ist der erste Eindruck enttäuschend,<br />
denn wir liegen weitab aller attraktiven Touristenziele. Erst als<br />
der portugiesische Reiseleiter gegen Sonnenuntergang eine Überraschungsfahrt<br />
flussabwärts ankündigt, lockert sich die Stimmung<br />
an Bord und Freude kommt auf. Wir gleiten langsam an der<br />
malerischen Wasserfront der Altstadt vorbei, zu deren Füssen das<br />
lebhafte Ribeira-Quartier liegt, wo man sich trifft. Es ist Portos<br />
Flaniermeile. Hier machen tagsüber auch die Ausflugsboote fest.<br />
Alle Passagiere stehen fasziniert an Deck. Wir fahren bis zum<br />
Mündungsdelta. Da fehlt es unterwegs wahrlich nicht an Fotomotiven.<br />
Überwältigend ist es zu sehen, wie tief sich der Fluss in<br />
Jahrmillionen in die Granitfelsen eingegraben hat, an deren bis zu<br />
70 Meter hohen Steilufern schmale Häuser wie Schwalbennester<br />
kleben. Auf Granit gebaut, ist Granit ebenso das Material, aus<br />
dem die Häuser erbaut sind. Die sinkende Sonne taucht sie nun<br />
in warmes Licht und gibt den bunten Fassaden eine besondere<br />
Leuchtkraft, wobei die vor den Fenstern im Winde flatternde Wäsche<br />
das Malerische noch unterstreicht. Zum kompletten Glück<br />
fehlt uns nur noch ein Glas des spritzigen Vinho Verde oder weissen<br />
Porto, um auf die vor uns liegende Flussfahrt anzustossen!<br />
Unterwegs durch das Land des Portweins<br />
Vor der Hafeneinfahrt dreht das Schiff ein und wir schippern zurück<br />
zu unserem Liegeplatz. Da wird so manchem Gast erst bewusst,<br />
dass sechs Brücken und Viadukte den Douro überspannen.<br />
Imposant sind vor allem die beiden Eisenkonstruktionen von Gustav<br />
Eiffel und dessen Schüler. Die kühne Bogenbrücke Ponte Dom<br />
Luis I. von 1886, wo oben die Bahn fährt und unten der Strassenverkehr<br />
rollt, ist ebenso eindrücklich. Sie verbindet sowohl die<br />
historische Unter- als auch die Oberstadt auf dem Nordufer mit der<br />
Unter- und Oberstadt von Vila Nova de Gaia am Südufer, wo sich<br />
die weltberühmten Portweinkellereien befinden. Erkennbar sind<br />
sie an den am Ufer verankerten pittoresken Barcos Rabelos, den<br />
flachen Frachtkähnen, die daran erinnern, dass man so einst den<br />
Portwein in Fässchen vom Alto Douro zu den Lagerhäusern transportierte,<br />
wo er durch Alterung und Mischung zum begehrten Port<br />
heranreifte. Heute verrichten Tanklastwagen diese Arbeit. Hier ist<br />
der Sitz der weltberühmten Portweinkellereien Calém, Fonseca,<br />
Sandeman etc. Die Kellereien werden für Besichtigungen und Verköstigung<br />
geöffnet. Ein interessantes Erlebnis.<br />
72
AIR, ROAD & SEA<br />
73
AIR, ROAD & SEA<br />
Leinen los<br />
Am Mittwochmorgen heisst es Leinen los. Die bergwärts führende<br />
Fahrt beginnt. Porto begleitet uns noch ein Stück mit seinen<br />
Vororten und den über die Hügel verstreuten ehrwürdigen Villen<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Direkt ans Flussufer gebaut sind moderne<br />
Feriensitze der Städter.<br />
Das gewundene Tal ist mal breit, dann enger werdend, die Landschaft<br />
dank der feuchten Luft des Atlantiks noch üppig grün. Die<br />
Vielfalt an Grüntönen würde einen Kunstmaler beim Mischen der<br />
Farben zur Verzweiflung bringen. Weisse und hellblaue Bänder<br />
von Agapanthus durchziehen die Hänge und setzen Farbakzente.<br />
Bis zum Crestuma-Staudamm machen sich Ebbe und Flut bemerkbar.<br />
Danach verändert sich die Landschaft. Im seenartigen Oberwasser<br />
flankieren Berge den Flusslauf. An den Steilhängen stützen<br />
Trockenmauern die bebauten Terrassen. Mandelbäume, Zitrusfrüchte<br />
und Kirschen künden von der Fruchtbarkeit des Tales.<br />
Porto<br />
Der nächste Tag ist der einst weltweit wichtigen Handelsstadt Porto<br />
gewidmet, die durch ihre zahlreichen imposanten Bauten aus<br />
unterschiedlichen Epochen jeden Besucher fasziniert. Was nachhaltig<br />
beeindruckt, sind die engen steilen Gässchen der Altstadt<br />
(seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe) mit den denkmalgeschützten<br />
Gebäuden, die tragischerweise oft leer stehen und höchstens<br />
zu ebener Erde einen Laden beherbergen. Hin und wieder sind<br />
noch Mütterchen anzutreffen, die auf der Haustürschwelle sitzen<br />
und mit dem Gegenüber plaudern.<br />
Vom einstigen Reichtum zeugen noch die reich mit Blattgold<br />
überzogenen Holzschnitzereien in den Barockkirchen aus dem<br />
18. Jahrhundert, deren Rohmaterialien aus den portugiesischen<br />
Kolonien wie Brasilien stammen. Als Tourist kann man weder an<br />
den imposanten Kathedralen noch am Palast der Börse (la Bolsa)<br />
vorbeigehen. An Kostbarkeiten gibt es viele. Die Eindrücke sind<br />
unbeschreiblich. Dass Heinrich der Seefahrer in Porto geboren<br />
ist, wusste ich erst nach der Reise …<br />
Sind die Beine vom vielen bergauf, bergab müde geworden, wartet<br />
in der Rua Santa Caterina das vornehme Jugendstilcafé mit<br />
seinen köstlichen «Pasteis de Nata». Wer hingegen lieber auf seine<br />
Linie achtet und noch mehr von der Stadt entdecken möchte,<br />
der besteige die alte rote Strassenbahn Nr. 20 und mache eine<br />
Rundfahrt. Ein amüsantes Erlebnis.<br />
74
AIR, ROAD & SEA<br />
Auf der Höhe von Entre-os-Rios beginnen die terrassierten<br />
Weinberge. Bereits die Römer hatten die optimalen klimatischen<br />
Verhältnisse erkannt und in ihrer damaligen Provinz Lusitania<br />
Rebstöcke gepflanzt. Doch hier ist der gekelterte Rebensaft noch<br />
nicht süss genug, um zu Porto veredelt zu werden. Weiss getünchte<br />
Quintas (Weingüter) künden von solidem Wohlstand und verdrängen<br />
immer mehr die ärmlichen Gutshöfe.<br />
Wir nähern uns dem Carapatelo-Staudamm, dem ersten, 1971<br />
vollendeten Sperrwerk auf dem Douro. Das Tal verengt sich zusehends,<br />
steile Felsabstürze zu beiden Seiten. Die Fahrrinne ist<br />
sehr schmal. Das zu Quadern aufgespaltete Granitgestein bildet<br />
bizarre Formen. Dann fahren wir in die Schleuse ein, werden beeindruckende<br />
36 Meter hinaufgehievt und befinden uns danach in<br />
einer landschaftlich vollkommen anderen Welt.<br />
Wir alle kommen aus dem Staunen kaum heraus. Wenige Passagiere<br />
nur verstecken sich hinter einem Buch, die meisten stehen<br />
fasziniert an der Reling. Da fehlt es wahrlich nicht an Fotomotiven!<br />
Besuchenswertes Hinterland<br />
Der Douro mäandert durch eine stets wechselnde Landschaft und<br />
zieht jeden Naturfreund magisch an. Langeweile kommt nicht auf,<br />
die Natur ist Unterhaltung genug. Meine bequeme Liege steht direkt<br />
am Bug, wo mir nichts entgeht. Auch nach Stunden des Schauens<br />
werde ich nicht müde, mich auf das zu freuen, was mich hinter<br />
der nächsten Flussbiegung erwartet. Die Landschaft wird karger,<br />
die Temperaturen steigen merklich. Der Douro Alto ist der heisseste<br />
und trockenste Abschnitt des Weinanbaugebietes, Pinhão sein<br />
Zentrum und Herz der Portweinregion. Der kleine mit Azulejos<br />
geschmückte Bahnhof ist Endstation der 1887 erbauten Schmalspurstrecke.<br />
26 Tunnel und 30 Brücken waren vonnöten, um das<br />
Gebiet mit der Bahn zu erschliessen. Vorzügliche Klima- und Bodenverhältnisse,<br />
durch Berge vom Nordwind geschützt, favorisieren<br />
den Weinanbau. Abertausend Steinmauern bedecken die steilen<br />
Schieferhänge, alle von Hand errichtet. Hügel stellt sich hinter<br />
Hügel, jeder wie ein Flickenteppich mit Weinbergen überzogen.<br />
An Bord werden aufschlussreiche Ausflüge angeboten, auf die<br />
man keinesfalls verzichten sollte, denn sie führen ins Hinterland<br />
zu historisch hochinteressanten Städtchen wie beispielsweise die<br />
alte Bischofsstadt Lamego. Immer öffnen sich schwindelerregende<br />
Ausblicke auf den tief unter uns dahinziehenden Douro mit<br />
der «MS Dom Henrique» in der Grösse eines Spielzeugschiffchens.<br />
Das Anbaugebiet des Portweins ist seit einer Verfügung<br />
des Marquis de Pombal im Jahre 1756 klar abgegrenzt. 44`000<br />
Hektar gehören dazu. Es wurde das erste geschützte Anbaugebiet<br />
der Welt. Von besonderer Qualität sind die Weine des Douro. In<br />
Porto werden sie gelagert und von dort als Portwein in die ganze<br />
Welt verschifft.<br />
75
AIR, ROAD & SEA<br />
Weinberge umschmiegen den Duoro<br />
Talwärts zu den Azulejos<br />
Die Landschaft des Oberen Douro wird «Terra quente», heisses<br />
Land, genannt. Ab Vega de Terron ist der Fluss nicht mehr schiffbar.<br />
Wir befinden uns an der portugiesisch-spanischen Grenze.<br />
Entweder vertreibt man sich hier die Zeit mit Spazieren und Entdecken,<br />
oder man nimmt am Ganztagesausflug zur spanischen<br />
Universitätsstadt Salamanca teil. Schon allein die Busfahrt durch<br />
eine ganz andere Gegend ist faszinierend. Unvergesslich geblieben<br />
sind mir die beiden Kathedralen und der Muschelpalast, die<br />
Casa de las Concas, die mit Jakobsmuscheln (Pilgermuscheln) aus<br />
goldgelbem Sandstein geschmückt ist. Abends geht es bereits wieder<br />
talwärts in Richtung Porto. In Pinhão erhalten wir genügend<br />
Freizeit, um das schmucke Weindorf zu erkunden. Als Kunstbeflissene<br />
ziehen mich besonders die Azulejos am Bahnhof in ihren<br />
Bann. Sie erzählen die Geschichte der Weingegend – einfach<br />
grossartig. Etwas Gespür und ein geschultes Auge für die künstlerische<br />
Qualität und die Schönheit sollten jedoch nicht fehlen. Talwärts<br />
schippernd ist von Deck nochmals Gelegenheit, neben der<br />
einzigartigen Landschaft auch die imposanten Schleusenanlagen<br />
bewusst in uns aufzunehmen. Man erkennt so manches, was man<br />
auf der Bergfahrt vor Enthusiasmus übersehen hat.<br />
Diese Fahrt auf dem Douro gehört zu den eindrücklichsten<br />
Flussreisen, die ich gemacht habe. Voraussetzung ist, dass man<br />
die Natur liebt und nicht allzu viel Wert auf das Essen legt.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Die «MS Dom Henrique» kann in 71 Kabinen 142 Gäste aufnehmen<br />
und wird von Croisi Europe mit zwei Schwesterschiffen<br />
auf dem Douro eingesetzt. Mit ihren Abmessungen ist sie für die<br />
Douroschleusen (86 x 12,10 Meter) massgefertigt. In der Schweiz<br />
gibt es mehrere Anbieter.<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
76
SPECIAL DESTINATIONS<br />
77
AIR, ROAD & SEA<br />
Myamar per Schiff<br />
Kuoni startet erstmals eine Rundreise ins goldene Land<br />
Buddhas entlang des Chindwin-Flusses. Myanmar<br />
präsentiert sich durch die späte Öffnung des Landes<br />
als unverbrauchtes Reiseziel und fasziniert durch vielfältige<br />
Natur und eine über 2000 Jahre alte Kultur. An<br />
Bord der neu erbauten Orcaella lässt sich Myanmar von<br />
seiner schönsten Seite bequem und komfortabel entdecken.<br />
Das Abenteuer Myanmar beginnt am 16. August<br />
2<strong>01</strong>3 mit dem Flug von Zürich nach Bangkok. Von dort<br />
aus geht es via Yangon nach Mandalay, wo der Transfer<br />
zur Orcaella erfolgt. Während 12 Tagen fährt das<br />
in diesem Jahr erbaute und sehr moderne Luxus-Schiff<br />
durch die unberührte Natur Myanmars, entlang des<br />
Chindwin-Flusses. Täglich werden kleine Dörfer und<br />
grosse Handelsstädte erkundet und mit Blattgold überzogene,<br />
märchenhafte Pagoden, Tempel, Klöster und<br />
lokale Handarbeitsbetriebe besucht.<br />
www.kuoni.ch<br />
Regatta-Fieber und Partystimmung auf den Bahamas<br />
Die Bahamas sind ein Dorado für Segler. Einsame<br />
Buchten, die nur per Boot erreichbar sind und unendlich<br />
viele Ankerplätze inmitten azurblauen Meeres<br />
versprechen Abenteuer pur. Ganzjährige Passatwinde<br />
sorgen für das perfekte Segelklima während 63 Häfen<br />
die Rundum-Versorgung garantieren. Doch nicht<br />
nur Bahamas-Touristen, auch die Bahamaer selbst sind<br />
begeisterte Segler. Das feiern sie mit rund 20 Segelregatten<br />
auf verschiedenen Inseln und über das ganze<br />
Jahr verteilt, zum Beispiel «The National Regatta» auf<br />
Great Exuma Ende April 2<strong>01</strong>3. Hier wird das Segeln<br />
zum Volksfest. «The National Regatta» auf Great Exuma<br />
findet vom 24. bis 28. April 2<strong>01</strong>3 statt und ist eine<br />
feste Größe im bahamaischen Veranstaltungskalender<br />
und einer der letzten Gelegenheiten, Boote im traditionellen<br />
bahamaischen Stil zu bewundern.<br />
www.bahamas.de<br />
78
AIR, ROAD & SEA<br />
Gourmet-Kochkurse auf See<br />
Die Deluxe-Kreuzfahrtreederei Silversea Cruises setzt<br />
2<strong>01</strong>3 ihre populäre Serie von Kreuzfahrten fort, in deren<br />
Verlauf die Gäste an Gourmet-Kochkursen der renommierten<br />
L’École des Chefs von Relais & Châteaux teilnehmen<br />
können. Auf 14 Kreuzfahrten rund um den Erdball<br />
lässt sich der international bekannte Starkoch David<br />
Bilsland über die Schulter gucken und verrät besondere<br />
Tricks und Kniffe, mit denen sich raffinierte Speisen zubereiten<br />
lassen. An Bord führt er unter anderem den perfekten<br />
Umgang mit Küchenutensilien vor, kredenzt bei<br />
Kochdemonstrationen die dazu passenden Weine und<br />
zeigt, wie man – auch in der heimischen Küche – exquisite<br />
Spezialitäten optimal zubereitet. Auf ausgewählten<br />
Kreuzfahrten ist auch ein Besuch lokaler Märkte geplant,<br />
wo frisch eingekauft wird, was die Kochschüler<br />
anschließend gemeinsam an Bord verarbeiten.<br />
www.silversea.com<br />
Sprachkurse auf hoher See<br />
Englisch lernen zwischen Florida, Puerto Rico und<br />
den Turks and Caicos Inseln — Auf einer achttägigen<br />
Kreuzfahrt mit der Carnival Glory wird der klassische<br />
Sprachunterricht durch spannende Praxisübungen<br />
auf den karibischen Landgängen ergänzt. LAL-Gäste<br />
haben ab 2<strong>01</strong>3 die Möglichkeit an Bord der Carnival<br />
Glory an einem Englisch-Sprachkurs teilzunehmen<br />
und gleichzeitig traumhafte Plätze der Karibik kennenzulernen.<br />
Die achttägige Kreuzfahrt startet in Miami,<br />
geht weiter über die Bahamas und die Virgin Islands<br />
nach Puerto Rico und Grand Turk. Von dort geht die<br />
Reise wieder zurück nach Miami. Neben den Landgängen<br />
mit Praxisübungen verbringen die Studierenden<br />
auch Tage auf See, wo sie zum professionellen Unterricht<br />
auch die Vorzüge eines spektakulären Kreuzfahrtschiffs<br />
genießen.<br />
www.lal.de<br />
79
ADVENTEURE & SPORT<br />
Die letzten ihrer Art<br />
Bedrohte Tiere<br />
Mit Australien verbindet man Känguru, mit den Galapagosinseln die Blaufusstölpel,<br />
mit der Nordsee Seehunde, mit Afrika Elefanten, und mit der Schweiz Gemsen.<br />
von Lilly Steffen<br />
Jedes Land oder Region hat seine Tiere. Doch was wäre, wenn es<br />
in Indien plötzlich keine Tiger mehr gäbe? Oder man in den Meeren<br />
keine Riesenschildkröten und Wale antreffen würde? Unvorstellbar?<br />
Aber gar nicht so abwegig, denn von 62000 untersuchten<br />
Arten von Tieren und Pflanzen weltweit ist rund ein Drittel vom<br />
Aussterben bedroht.<br />
Alles Leben ist gekennzeichnet durch Werden und Vergehen.<br />
Phasen massiven Artensterbens, ausgelöst beispielsweise durch<br />
Naturkatastrophen, hat es in der Erdgeschichte immer wieder gegeben<br />
– die letzte vor 65 Millionen Jahr. Seit dem 17. Jahrhundert<br />
jedoch wird der Rückgang der biologischen Vielfalt massgeblich<br />
durch menschliches Handeln verursacht. Neueste Erhebungen gehen<br />
davon aus, dass die derzeitige Aussterberate von 3 bis 130<br />
Arten pro Tag um den Faktor 100 bis 1000 über dem natürlichen<br />
Wert liegt. Das Aussterben von Arten ist unumkehrbar. Mit jeder<br />
ausgestorbenen Art wird unsere Welt ärmer an Genen, Farben,<br />
Formen und Geräuschen.<br />
80
ADVENTEURE & SPORT<br />
Uralte Überlebenskünstler<br />
Meeresschildkröten überlebten Dinosaurier, waren Zeugen des Entstehens und Untergangs von Inseln, überstanden sowohl Eiszeiten als<br />
auch Naturkatastrophen. Heute jedoch sind alle Meeresschildkröten in ihren Beständen gefährdet. Durch Menschenhand sind die ehemals<br />
umfangreichen Bestände an Meeresschildkröten stark dezimiert worden. Das Einsammeln der Eier und die kommerzielle Nutzung<br />
der Schildkrötenpanzer sind dafür verantwortlich, dass die Meeresschildkröten vom Aussterben bedroht sind. Zudem landen jährlich<br />
mehr als 250’000 Tiere ungewollt in den Netzen der Fischfangflotten oder verenden an im Wasser treibendem Müll, den sie häufig nicht<br />
von ihrer Nahrung wie Quallen unterscheiden können. Noch trifft man sie weltweit in tropischen und subtropischen Meeren an. Doch<br />
jährlich schrumpft ihr Bestand.<br />
81
ADVENTEURE & SPORT<br />
Die Rückkehr des Meister Pez<br />
Es ist schon verwunderlich, dass ein Tier welches man als Kind heiss und innig in Form des Teddybären geliebt hat, heute so viel Aufregen<br />
erregt. Zwar sind Braunbären von den acht Bärenarten die am weitesten verbreiteste. Im Mittelalter waren Braunbären noch auf dem<br />
gesamten europäischen Festland einschliesslich des Mittelmeerraums sowie auf den Britischen Inseln anzufinden, doch die gnadenlose<br />
Verfolgung und die Zerstörung des Lebensraums haben dazu geführt, dass der Braunbär in weiten Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets<br />
ausgerottet wurde. Auch in der Schweiz und Deutschland gilt die Art als «ausgestorben». Erfreulicherweise wandern Bären<br />
inzwischen wieder in die Schweiz und Deutschland ein. Doch immer wieder werden sie aufgrund starker Lobby aus der Bevölkerung,<br />
besonders der Bauern, zum Abschuss freigegeben.<br />
82
ADVENTEURE & SPORT<br />
Die sanften Riesen<br />
Viele Walarten sind — trotz des Fangstopps für alle Grosswalarten seit 1986 — nach wie vor in ihrem Bestand bedroht. Aus unterschiedlichen<br />
Gründen: Verschmutzte Meere, veränderte Lebensräume, das Ertrinken in Fischernetzen, in denen sie als Beifang enden,<br />
das Überfahren durch Schiffe und der Klimawandel setzen ihnen zu. Die Länder Japan, Norwegen und Island betreiben noch immer<br />
Walfang. Kaum eine andere Tiergruppe beeinflusst die Weltpolitik so stark wie die Wale — bis heute. Der Block der Walfang befürwortenden<br />
Staaten sowie der Walschutz befürwortenden Staaten stehen sich unversöhnlich gegenüber. Für den Schutz der Wale ist eine<br />
Einigung aber notwendiger denn je, denn sonst werden die starken, sanften Riesen den Kampf gegen den Menschen bald verlieren.<br />
83
ADVENTEURE & SPORT<br />
Unsere nächsten Verwandten<br />
Gorillas sind die grössten Menschenaffen, die heute auf der Erde leben. Ausgewachsene Männchen werden bis zwei Meter gross und<br />
bringen fast 300 Kilogramm auf die Waage. Trotz ihrer Grösse und Stärke sind alle vier Gorilla-Unterarten derzeit auf der Roten Liste<br />
der bedrohten Arten zu finden. Nur noch rund 300 Cross River-, 720 Berg- und höchstens 5000 Östliche Flachlandgorillas durchstreifen<br />
den Dschungel. Hauptbedrohungsfaktoren sind Wilderei und Lebensraumzerstörung. Rodungen, gefolgt von Strassenbau, Bergbau<br />
und anderen Infrastrukturprojekten, setzen den Menschenaffen zu. Sollte keine Kurskorrektur erfolgen, werden nach Schätzungen des<br />
WWF bis zum Jahr 2030 über 90 Prozent des heute noch vorhandenen Gorilla-Lebensraums zerstört sein und unsere Nachfolgegenerationen<br />
werden diese Tiere und ihre fast menschliche Gestik und Mimik nicht mehr zu Gesicht bekommen.<br />
84
ADVENTEURE & SPORT<br />
Bedrohtes Horn<br />
Der WWF setzt sich bereits seit 1961 für den Schutz der Nashörner ein und es gilt längst ein Handelsverbot für Nashornprodukte, doch<br />
seit rund fünf Jahren ist die Zahl der gewilderten Dickhäuter sprunghaft angestiegen. Allein im letzten Jahr wurden zirka 500 Tiere in<br />
Südafrika gewildert, davon über die Hälfte im Krüger Nationalpark. Das Horn der Tiere gilt in Pulverform vor allem in Vietnam als<br />
Heilmittel gegen Krebs und andere Krankheiten, aber wird auch vorbeugend gegen Kater, zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens<br />
und zur Fiebersenkung eingesetzt. Die Tiere pflanzen sich viel zu langsam fort, als dass sie den enormen Schwund durch Wilderei<br />
angemessen ausgleichen könnten. In 25 Jahren könnten die Dickhäuter in Afrika ausgestorben sein.<br />
85
ADVENTEURE & SPORT<br />
Die grösste Raubkatze<br />
Der Tiger besiedelte einst fast ganz Asien, vom Ochotskischen Meer bis in die östliche Türkei hinein. Heute kommt er nur noch verstreut<br />
von Nepal und Indien bis zur malaiischen Halbinsel sowie auf Sumatra und in Russlands fernem Osten vor. Die Hauptgefährdungsursachen<br />
sind auch hier: Lebensraumverlust, Wilderei und illegaler Handel sowie Konflikte zwischen Mensch und Tier, die häufig zum Tod<br />
der Tiger führen. Besonders in Indien kommt es oft vor, dass ein Tiger eine Kuh reisst – das ist für die dortigen Menschen oft existenzieller,<br />
als wenn in Europa ein Wolf aus einer Herde von 500 Tieren zwei Schafe frisst. Trotzdem darf die natürliche Koexistenz zwischen<br />
Mensch und Tier nicht in Frage gestellt werden, sonst würde dies ein baldiges Aussterben für die eleganten Grosskatzen bedeuten.<br />
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ADVENTEURE & SPORT<br />
Der einsame Jäger am Nordpol<br />
Der Eisbär ist – nach dem Kodiakbär – das zweitgrösste lebende Landraubtier. Er lebt vor allem auf dem Packeis der Arktis, welches das<br />
Polarmeer rund um den Nordpol bedeckt. Weltweit leben 20.000 bis 25.000 Eisbären. Es ist jedoch zu befürchten, dass dieser Bestand in<br />
den nächsten 45 Jahren um mindestens 30 Prozent schrumpfen wird – als Folge der verstärkten Packeisschmelze, die durch die globale<br />
Erderwärmung verursacht wird. Auch Meeresverschmutzung, die zunehmende Schifffahrt, mehr Touristen sowie die Erforschung und<br />
Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis gefährden die bestehenden Eisbärpopulationen. Massnahmen zur Dämpfung des<br />
Klimawandels und negativer Auswirkungen des wachsenden Arktistourismus sind die einzigen Möglichkeiten, den Eisbären zu schützen.<br />
87
ADVENTEURE & SPORT<br />
Niedliche Bambusbären<br />
Der grosse Panda lebt nur dort, wo Bambus wächst. Als einzige Vertreter der Bärenfamilie ernähren sie sich fast ausschliesslich vegetarisch,<br />
nämlich von Bambusblättern und -stengeln, zwischen 20 und 30 Kilogramm am Tag. Diese grosse Menge benötigen sie, da<br />
Bambus sehr nährstoffarm ist. Doch die Heimat der Pandas, die Bergwälder Chinas, wurden grösstenteils abgeholzt und in Felder umgewandelt.<br />
Nur noch etwa 1600 Tiere leben in den letzten, kleinen Waldinseln inmitten von Äckern, Strassen und Siedlungen. Die letzten<br />
Rückzugsgebiete der Pandas sollen jetzt durch die Schaffung grüner Korridore verbunden werden, damit die Grossbären wieder zu ihren<br />
Futterquellen wandern können und der genetische Austausch zwischen den verschiedenen Populationen möglich ist.<br />
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ADVENTEURE & SPORT<br />
Heulende Rudel<br />
Einst besiedelten Wölfe die gesamte nördliche Hemisphäre und die unterschiedlichsten Lebensräume. In vielen Regionen wurde der Wolf<br />
seit dem Mittelalter dämonisiert und als blutrünstige Bestie verschrien und systematisch verfolgt. Doch seit 1995 wandern Wölfe wieder<br />
von Süden her in die Schweiz ein. Die grösste Gefahr ist aber auch heute noch die Bejagung durch den Menschen, obwohl der Wolf in der<br />
Schweiz und in vielen Ländern Europas streng geschützt ist. Die Rückkehr der Wölfe führt zu Konflikten mit den Interessen des Menschen.<br />
Dies betrifft vor allem die derzeitige Form der Schafhaltung, ungeschützte Haustiere sind für den Wolf geradezu eine Einladung, da sie<br />
leichter zu erbeuten sind als Wildtiere. Für den Menschen bedeuten Wölfe keine Gefahr. Sie sind scheue Tiere und meiden Menschen.<br />
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ADVENTEURE & SPORT<br />
Der vertikale Urlaub<br />
Klettern<br />
Von Lone K. Halvorsen<br />
90
ADVENTEURE & SPORT<br />
Klettern in seinen verschiedenen Formen verbindet<br />
Urlaub, Bewegung und zum Teil ein wenig<br />
Nervenkitzel – und erfreut sich daher insbesondere<br />
bei sportlich aktiven Personen einer immer<br />
grösseren Beliebtheit.<br />
Entspannung durch Aktivität lautet die Devise vieler feriensuchenden<br />
Menschen. Wer denkt Klettern sei nur<br />
etwas für Abenteurer - weit gefehlt! Die Faszination<br />
des Klettersports liegt in den vielseitigen Anforderungen,<br />
die er an den Kletterer stellt: Man braucht Beweglichkeit,<br />
Kraft, Koordination, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit,<br />
dazu kommen je nach Kletterregion Schwindelfreiheit und die<br />
richtige Einschätzung von Witterungseinflüssen. Wer sich allerdings<br />
auf das «Abenteuer» einlässt wird erstaunt sein, wie<br />
schnell die Ruhe kommt. Den vertikalen Urlaub kann man vor<br />
allen in höher gelegenen Orten verbringen, aber auch Destinationen<br />
wie Sardinien locken viele Kletterer, die im Urlaub nicht auf<br />
das Meer verzichten möchten. Und dass Norwegen schon immer<br />
mit Bergen und Fjorden assoziiert wurde, ist kein Geheimnis.<br />
Dass man die wunderschöne Berge um die Fjorde herum jedoch<br />
erklimmen kann, ist vielen noch unbekannt. Als das zweitgebirgigste<br />
Land Europas zieht Spanien seit vielen Jahren begeisterte<br />
Kletterer an, denn nicht nur im Frühling, Sommer<br />
und Herbst kann man hier seine Leidenschaft für die<br />
steile Wände stillen.<br />
Trollveggen — Norwegen<br />
Norwegen hat für Kletterer – Anfänger wie Profis –<br />
viel zu bieten und vor allem in Westnorwegen<br />
gibt es unzählige Berge und Klippen, die sich<br />
ausgezeichnet zum Klettern eignen – egal,<br />
ob man alpine Herausforderungen sucht<br />
oder Sportklettern mit Haken bevorzugt. In<br />
Julsundet nahe der Stadt Molde gibt es drei<br />
Kletterwände und tiefer im Romsdalsfjord, in<br />
Åndalsnes, befindet sich das Zentrum des norwegischen<br />
Bergsports. In dieser Umgebung gibt es<br />
das ganze<br />
91
ADVENTEURE & SPORT<br />
Jahr über steile Herausforderungen – Gipfelbesteigungen, Eisklettern,<br />
Sportklettern, Bouldern und lange Klettersteige von hoher<br />
Qualität. Die Gebirgswand Trollveggen gilt als eine der grössten<br />
Grosswandherausforderungen in Norwegen. Trollveggen ist<br />
Europas höchste senkrechte Felswand und vom Talboden und bis<br />
zur oberen Kante des Trollveggen sind es fast 1800 Meter. Hiervon<br />
sind über 1000 Meter senkrecht und an einigen Stellen steht<br />
die Wand sogar mit 50 m Überhang. Trollryggen ist mit einer Länge<br />
von 3,5 km ausserdem die längste Kletterroute Europas! Vor<br />
1965 glaubte niemand, dass es für einen Menschen möglich wäre,<br />
sich die Trollveggen hinaufzubewegen. Im dem Jahr bewiesen ein<br />
norwegisches und ein englisches Kletterteam das Gegenteil. Im<br />
Laufe von 14 Tagen erreichten beide Teams den Gipfel, jedes über<br />
eine eigene Route (die Norweger einen Tag vor den Engländern).<br />
Später hat man auch andere Routen am Trollveggen erklommen.<br />
Doch hier gilt es vorsichtig zu sein: der Fels ist an einigen Stellen<br />
instabil, und es hat in den letzten Jahren öfter Steinschlag gegeben.<br />
Das Romsdalshorn gilt als eine der schönsten Kletterloipen<br />
in Norwegen und ist zusammen mit Trollveggen der bekannteste<br />
Gipfel dieser Gegend. Ohne zu klettern kommt man hier nicht auf<br />
den Gipfel (1550m).<br />
Cala Gonone - Sardinien<br />
Naturparadies Sardinien, urtümliche Insel im smaragdgrünen<br />
Meer. Mit Bilderbuchstränden in windgeschützten Sandbuchten,<br />
Schwindel erregenden Felsabstürzen und von Ziegen und Schafen<br />
bewohntem Hochland. Die zweitgrösste Insel im Mittelmeer ist<br />
ein Kletterkontinent für sich. Ob abenteuerliche 400-Meter-Wände<br />
oder chilliges Sportklettern und Bouldern — Sardinien bietet<br />
alles im Überfluss. An der 1850 Kilometer langen Küste warten<br />
etliche Kubikkilometer Felsklippen, die zum Teil direkt aus dem<br />
Wasser ragen, aber auch das Inselinnere ist mit kletterbaren Felsen<br />
übersät. Die Buchten und Wände rund um Cala Gonone an<br />
der Ostküste von Sardinien gehören zu den Traumzielen für jeden<br />
Kletterer. Der steile, graue und zumeist sehr raue Kalk bildet einen<br />
starken Kontrast zu unendlichen Weite des Meeres und die<br />
Bucht von Cala Luna gehören zu den schönsten Sardiniens. Hier<br />
befinden sich zwei Kletterzonen direkt am Strand. In nördlicher<br />
Richtung liegt eine nicht allzu hohe Felswand mit einigen kleineren<br />
Höhlen. Hier gibt es zahlreiche kurze Routen mit einer Seillänge,<br />
die aufgrund einer Vielzahl stark ausgedehnter und glatter<br />
Überhänge zum Teil äusserst anspruchsvoll sind. In südlicher<br />
Richtung befindet sich eine Felswand mit mehreren interessanten<br />
und gut ausgestatteten Routen.<br />
El Chorro - Spanien<br />
Spanien ist das zweitgebirgigste Land Europas und bietet daher<br />
die besten Voraussetzungen für die Ausübung des Klettersports.<br />
Hohe Gipfel, Felsen direkt am Meer, anspruchsvolle Kletterstiege<br />
und Anhöhen für Einsteiger sind in ganz Spanien zu finden.<br />
Neben den Klettergebieten an der Costa Blanca, im südlichen<br />
Andalusien um die Städte El Chorro, Malaga und Granada gibt<br />
es auch zahlreiche weitere Gegenden die alle einen Besuch wert<br />
sind. Ein beliebter Treffpunkt für Kletterfans aus ganz Europa<br />
und einer der besten Plätze, um auch in der Wintersaison zu<br />
klettern, befindet sich in Andalusien: El Chorro oder auch «das<br />
Hippie-Rendezvous» mitten in der Wüste Andalusiens. Mit seinen<br />
weit über 1000 Sportkletterrouten und bis zu 300 Meter hohen<br />
Felsen gehört das Klettergebiet El Chorro zu den grössten<br />
und wohl beliebtesten Klettergebieten in Spanien. El Chorro liegt<br />
etwa 60 Kilometer nord-westlich von Malaga. In den verschiedenen<br />
Sektoren, die in einem 40km-Radius liegen und bequem<br />
in kurzer Zeit mit dem Wagen erreicht werden können, findet<br />
man hier jegliche erdenkliche Art von Kletterei. Hier erheben<br />
sich die gigantischen Kalksteinwände mit wundervolle Routen,<br />
300m-Mehrseillängen, leichte Anfängerrouten mit tollen Griffen,<br />
30-Meter-Überhänge — hier gibt’s für Anfänger und Profis mehr<br />
als genug Touren!Auch Mehrseillängen-Routen, der berüchtigte<br />
«Camino del Rey-Klettersteig» oder Mountainbiketrails finden<br />
sich hier. Dank des andalusischen Klimas ist El Chorro am Fluss<br />
Rio Guadalhorce ein ideales Winterziel — selbst im späten Frühling<br />
und frühen Herbst kann es schon richtig heiss werden, vom<br />
Sommer gar nicht erst zu reden. Top-Felsen, einfache Zustiege,<br />
ideale Routenerschliessungen und dazu das angenehme Klima im<br />
von Herbst bis Frühjahr machen El Chorro zu einem bevorzugten<br />
Reiseziel für die kälteren Monate.<br />
92
ADVENTEURE & SPORT<br />
93
ADVENTEURE & SPORT<br />
Orient trifft Moderne mitten im Schwarzwald<br />
Prächtiges Farbenspiel in den Rundbogenfenstern, filigranes Mosaik<br />
neben bunten Wand- und Bodenfliesen, reiche Stuckverzierungen<br />
an hohen Decken und antike Marmorskulpturen im Wasser<br />
– das Palais Thermal in Bad Wildbad überrascht mit seiner<br />
einzigartigen Architektur sowie dem orientalischen Ambiente<br />
und der Ornamentik des 19. Jahrhunderts. Die Ausgestaltung im<br />
«Alhambra Stil» vereint harmonisch die drei Stilelemente des<br />
maurisch-arabischen Dekors, des Spätklassizismus und der Jugendstil-Epoche<br />
und entführt die Gäste in eine Badekultur mit<br />
Seifenbürsten-Massagen und Sitzbädern wie vor 200 Jahren. Damen<br />
und Herren entspannen sich in historischen Fürstenbädern,<br />
Bewegungs- & Massagebecken sowie in Kalt- und Heißbassins.<br />
Das Palais Thermal liegt direkt über der 10.000 Jahre alten Urquelle<br />
Bad Wildbads. So füllen sich die Becken täglich neu mit<br />
frischem Thermalwasser.<br />
www.bad-wildbad.de<br />
Golf Total!<br />
Laut einer Forsa-Umfrage sind die liebste Neujahrs-Vorsätze: 1.<br />
Stress abbauen, 2. mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen,<br />
3. mehr Sport treiben. Damit es in 2<strong>01</strong>3 mit den guten Absichten<br />
klappt, hat das Steenberg Hotel in Constantia das Paket<br />
«Golf Total» aufgelegt. Schon die Anreise nach Südafrika – über<br />
Nacht, ohne Zeitverschiebung und Jet-lag – ist entspannter als in<br />
die meisten Ferndestinationen. Im Steenberg Hotel können die<br />
Gäste Kulinarik und Golf perfekt verbinden. Der Gaumen wird<br />
bei einem Drei-Gang-Dinner in einem der beiden mehrfach ausgezeichneten<br />
Restaurants – dem Catharina’s oder dem Bistro-<br />
Sixteen82 – verwöhnt. Die Kalorien können dann bei einer oder<br />
mehreren Runden Golf auf dem 18-Loch-Meisterschaftsplatz<br />
«abgeschlagen» werden – insbesondere am 14. Loch, dass mit 76<br />
Metern Länge die längste Bahn Afrikas ist.<br />
www.steenberghotel.com<br />
Gesund abnehmen in Indien<br />
Zum Abnehmen nach Indien fahren, das mag für manche exotisch<br />
klingen, kann aber ein vernünftiger Weg zum dauerhaften<br />
Idealgewicht sein. Die traditionelle indische Heilkunst Ayurveda<br />
befreit mit ihrem ganzheitlichen und individuellen Ansatz den<br />
Körper nicht nur von Giftstoffen, sondern ganz natürlich auch<br />
von unerwünschten Kilos. Und wo könnte das Loslassen leichter<br />
fallen, als an einem der schönsten Palmenstrände im südindischen<br />
Kerala? Direkt am langen Marari-Beach liegt das exklusive Erandia<br />
Marari Ayurveda Beach Resort, welches ein deutsches Paar<br />
erst Ende 2<strong>01</strong>2 eröffnet hat. Hier helfen zwei erfahrene Ayurveda-<br />
Ärztinnen in enger Zusammenarbeit mit dem Küchenteam Gästen<br />
beim Ballast abwerfen.<br />
www.erandiamarari.com<br />
94
SPECIAL DESTINATIONS<br />
PUSCHLAV (SCHWEIZ), 2005<br />
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LOST & FOUND<br />
Mit Asterix und Obelix<br />
in der Wüste<br />
Marokko<br />
von Lone K. Halvorsen<br />
Zahlreiche Kinoproduktionen wie «Gladiator» oder<br />
«Asterix und Kleopatra» wurden hier gedreht. Die<br />
beste Werbung für das Filmland Marokko brachte<br />
jedoch ein Projekt ins Rollen, dass gar nicht hier gedreht<br />
wurde: «Casablanca».<br />
Gleichwohl hat der vollständig in Hollywood gedrehte<br />
Klassiker von 1942 der mittlerweile grössten Stadt<br />
Marokkos zu unsterblichem Ruhm verholfen. Während<br />
die marokkanische Filmszene brach liegt, gehen<br />
die Hollywoodstars in den Atlas-Studios ein und aus. Für<br />
«Gladiator» wurde in Ouarzazate halb Rom nachgebaut. Martin<br />
Scorcese liess für «Kundun» 300 tibetische Mönche einfliegen.<br />
Und auch Gerard Depardieu mischte sich unter die Menschen – er<br />
kam zu den Dreharbeiten für «Asterix und Obelix».<br />
96
LOST & FOUND<br />
Über den Hohen Atlas bis nach «Mollywood»<br />
Der Atlas ist nicht nur der Träger des Himmelsgewölbes, der einer<br />
griechischen Sage aus der Antike entstammt, sondern auch<br />
ein mächtiges Gebirgsmassiv. Zwischen dem Nullmeridian und<br />
dem 10. Längengrad erstreckt es sich in westlicher und östlicher<br />
Richtung, seine Nord-Süd-Ausdehnung reicht vom 28. bis zum<br />
37. Breitengrad. Somit zieht sich das Hochland des Atlas von Marokko<br />
im Westen durch Algerien und mit seinen Ausläufern bis<br />
nach Tunesien hinein. Es ist Mitte November und wir sind auf<br />
fast 2.000 Meterm Höhe. Der Wind weht, die Luft ist leicht kühl<br />
und wir erfreuen uns über einen klassischen marokkanischen Tee<br />
mit viel Zucker und Minzeblättern, woran wir die Hände wärmen<br />
und zugleich die Aussicht auf die Berge und Täler geniessen. Die<br />
Strasse hat uns durch eine beeindruckende Landschaft geführt –<br />
karg und zum Teil vegetationslos, aber nicht minder imposant.<br />
Durch ursprüngliche Dörfer und eine mannigfaltige Natur fahren<br />
wir so gen Süden, erleben den Wechsel der Landschaft mit ihren<br />
tiefen Schluchten und die unendliche Weite. Gelegentlich durchreisen<br />
wir die aus Lehm gebauten Dörfer, welche die Fantasie<br />
schon so manchen Besucher angeregt hat. So ist die Kulisse des<br />
Dorfes Ksar Aït Ben Haddou genau das, was sich Europäer sich<br />
vorstellen, wenn sie an den Orient der biblischen Zeiten denken.<br />
Kein Wunder, dass auch Hollywood diese Landschaft entdeckt<br />
hat! Als auf der schmalen, grösstenteils unbefestigten Strasse<br />
die steilen Serpentinen bergab fahren, kommen wir an zahlreiche<br />
Verkaufsständen vorbei, die die Strasse säumen und an denen<br />
Versteinerungen und Halbedelsteine wie Amethyste und Quartz<br />
zum Verkauf angeboten werden. Und die Menschen mit den Kameras,<br />
welchen wir immer wieder begegnen, lassen uns wissen:<br />
Wir sind nicht die einzigen Touristen unterwegs im Atlas.<br />
Kommt man von Norden her über den Atlas, breiten sich unendliche<br />
Weiten aus Wüste und von Wassermangel geprägten<br />
Bergzügen vor einem aus. Fast jeder Ausblick in dieses Gebiet<br />
verdient das Wort «spektakulär». Die Landschaft ist die Traumkulisse<br />
eines jeden Filmemachers – weite Täler mit von Palmenhainen<br />
umgebenen Oasen, imposante «Kasbahs» (Lehmziegelburgen)<br />
und im Licht der Abendsonne erglühende Wüstenberge.<br />
Wir lassen die Berge hinter uns und begrüssen das malerische<br />
Drâa-Tal, wodurch sich ausgedehnte Dattelpalmenhaine entlang<br />
der Strasse ziehen. Der Drâa, der in Ouarzazate entspringt,<br />
97
LOST & FOUND<br />
98
LOST & FOUND<br />
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Schon zu Urzeiten des Kinos war Marokko ein gern besuchter<br />
Drehort gewesen. Im Jahr 1897 reiste Louis Lumière, der zusammen<br />
mit seinem Bruder Auguste als französischer Erfinder des<br />
Lichtspieltheaters gilt, mit einem Cinématographe in die ehemalige<br />
Almoraviden-Metropole Marrakesch, um dort «Le Chevrier<br />
marocain» (Der marokkanische Ziegenhirt) zu drehen. Eine erste<br />
Erfahrung, der bald andere berühmte Regisseure folgten: Josef<br />
von Sternberg (Marokko, 1930), Alfred Hitchcock (Der Mann,<br />
der zuviel wusste, 1956), Pier Paolo Pasolini (Edipo Re – Bett der<br />
Gewalt, 1967), John Houston (Der Mann, der König sein wollte,<br />
1975), Martin Scorsese (Die letzte Versuchung Christi, 1988 und<br />
Kundum, 1997) und Bernardo Bertolucci (Himmel<br />
über der Wüste, 1989/90), um nur einige zu<br />
nennen. 1983 gründete der Besitzer der ersten<br />
Hotelkette des Landes, Mohamed Belghmi, in<br />
Ouarzazate die Atlas Corporation Studios und<br />
der damals kleine Ort entwickelte sich zu einem<br />
Geheimtipp für Filmteams. Hier lassen sich kostengünstige<br />
Bühnenbilder erstellen, der Arbeitslohn<br />
für die Statisten ist niedrig und in der Wüste<br />
hat es viel Platz. Mittlerweile hat sich das Atlas<br />
Studio zu ein regelrechter Kinohochburg entwickelt<br />
und weil niemand darauf besteht, dass die<br />
Bühnenbilder nach dem Dreh wieder abgebaut<br />
werden, rüsten neue Teams die alten Kulissen<br />
auf ihre Bedürfnisse um oder sie werden für die<br />
Touristen als Sehenswürdigkeiten erhalten. Um<br />
der ständig wachsenden Nachfrage nachzukomfliesst<br />
zwischen Agdz und Mhamid durch eine wunderschöne<br />
Oase. Auf einer Strecke von 200 km zieht sich ein ununterbrochenes<br />
grünes Band durch die Landschaft, ein wahres<br />
Königreich der Hennasträucher und der Dattelpalmen mit ihren<br />
wertvollen Früchten. Die Oasen des Draa-Tales haben sich<br />
für Nomaden, Jäger und Sammler im Laufe der Jahre geradezu<br />
zur Sesshaftwerdung angeboten, da sie alles bieten, was für das<br />
Überleben in einer sonst unwirtlichen Umgebung notwendig ist.<br />
Drehort Ouarzazate<br />
Die Stadt der marokkanischen Filmindustrie dehnt sich an den beiden<br />
Ufern des Drâa aus und dahinter erscheint das mächtige Massiv<br />
des Hohen Atlas Gebirge. Die kleine Stadt Ouarzazate, einst<br />
Basis der französischen Fremdenlegion, ist heutzutage eine marokkanische<br />
Grosstadt geworden. In der eher gesichtslosen Stadt<br />
sind eine Fülle von Hotels und ein internationaler Flughafen entstanden,<br />
denn seit «Lawrence of Arabien» in der Region gedreht<br />
wurde, ist die Stadt ein beliebtes Director`s Choice geworden.<br />
Durch ihre besondere Lage zwischen dem Drâa- und dem Dadèstal<br />
erhält der Ort eine besondere Bedeutung durch die in der Nähe<br />
liegenden Atlas-Filmstudios, die einer Grosszahl der Bevölkerung<br />
einen Arbeitsplatz ermöglichen und viele Besucher anziehen.<br />
100
LOST & FOUND<br />
men, hat sich die Stadt für Produktionen sogar mit drei Studios<br />
ausgestattet. Neben den eindrucksvollen natürlichen Kulissen<br />
ist es die gute Infrastruktur, die Fähigkeiten der marokkanischen<br />
Handwerker – Designer, Kostümschneider und Bühnenbauer -,<br />
die den hervorragenden Ruf der örtlichen Filmindustrie begründen.<br />
Das Centre Cinématographique Marocain ist Motor dieser<br />
rasanten Entwicklung, die Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen<br />
und sich zum bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt hat.<br />
The End …<br />
Auf Celluloid gebannt verzaubern die archaischen Formen und<br />
das unvergleichliche Licht dieses einzigartigen Landes. Es ist<br />
gerade die vielfältige Vegetation, die Marokko als Filmkulisse<br />
so interessant macht. Einerseits die karge Berglandschaft des<br />
Atlasgebirges im Osten, welche sich weiter im Landesinneren<br />
in herrliches Grün verwandelt und daneben die vielen<br />
Küstenabschnitte im Westen. Gerade für Historienfilme<br />
wie «Jesus von Nazareth» oder<br />
«Lawrence von Arabien» konnte Marokko<br />
als perfekte Kulisse dienen. Nicht desto<br />
trotz muss nach dem Dreharbeiten<br />
im Wüstenort Ouarzazate manchmal<br />
die Visual-Effects-Spezialisten<br />
am Computerbildschirm<br />
ran, denn Wüste ist nicht gleich<br />
Wüste und wenn im Hintergrund<br />
die schneebedeckten Gipfel des<br />
über 4.000 Meter hohen Atlas-<br />
Gebirge schimmert lässt das<br />
so manch einer Szenen etwas<br />
unglaubwürdig erscheinen.<br />
www.tombouctour.ch<br />
www.visitmorocco.com<br />
1<strong>01</strong>
LOST & FOUND<br />
Mein Tipp …<br />
Reiseexperten geben Reisetipps für 2<strong>01</strong>3<br />
Andreas Zgraggen<br />
General Manager Manta Reisen<br />
Sri Lanka & die Malediven: eine Traumkombination<br />
Für alle, denen zwei Wochen reine Badeferien zu lang sind, gibt<br />
es die unvergessliche und einmalige Kombination von Sri Lanka<br />
und den Malediven. Auf einer Privatrundreise durch Sri Lanka,<br />
natürlich mit eigenem Chauffeur, geht es zu vielen kulturellen,<br />
landschaftlichen und kulinarischen Höhepunkten. Die buddhistischen<br />
und hinduistischen Sehenswürdigkeiten von Anuradhapura,<br />
Polonnaruwa und Sigiriya sind ein Muss und zeugen von der<br />
grossen Vergangenheit dieser kleinen Insel südlich von Indien.<br />
Via Kandy, dem buddhistischen Zentrum des Landes, und Nuwara<br />
Eliya (2000 m.ü.M.) mit seinen sattgrünen Teeplantagen erreicht<br />
man wieder den Ausgangspunkt, die Hauptstadt Colombo. Von<br />
hier geht es per kurzem Flug auf die Malediven – eine Destination<br />
so zauberhaft schön wie im Traum. Egal ob beim Tauchen oder<br />
«nur» beim Schnorcheln:<br />
In glasklarem<br />
Wasser, an prächtigen<br />
Korallenriffen sieht<br />
man schwebende Mantas,<br />
lustige Clownfische, grimmige<br />
Muränen, elegante Schildkröten<br />
und vieles mehr. Mein Reistipp: Cinnamon Lodge in Habarana.<br />
Diese einmalige Unterkunft ist der ideale Ausgangspunkt, um das<br />
kulturelle Dreieck Sri Lankas zu entdecken. Vilamendhoo Island<br />
Resort & Spa auf den Malediven bietet neben einer lockeren und<br />
ungezwungenen Atmosphäre auch eines der besten Hausriffs auf<br />
den Malediven.<br />
www.manta.ch<br />
Inka Nobel<br />
Head of Marketing & Sales bei travel.ch<br />
Die faszinierende Stadt Barcelona!<br />
Ob allein, zu zweit oder mit der ganzen Familie – jeder findet hier<br />
sein ganz persönliches Abenteuer und seinen eigenen Ruhepunkt.<br />
Meine liebsten Jahreszeiten in Barcelona sind das Frühjahr und der<br />
Herbst. Bei milden Temperaturen und mit Sonnenschein im Gesicht<br />
über die Rambla zu flanieren ist der perfekte Start in den Tag.<br />
Schlemmerfans sollten von der Rambla aus einen Abstecher in die<br />
Markthalle La Boqueria wagen, einfach beeindruckend. Von hier aus<br />
ist man schnell im gotischen Viertel. Am Plaça de la Seu findet man<br />
das schönste gotische Bauwerk Barcelonas: Die Kathedrale – auf deren<br />
Vorplatz wird übrigens jeweils samstags und sonntags der Sardana<br />
getanzt, der traditionelle Kreistanz der Katalanen. Barcelona lässt<br />
sich sehr gut zu Fuss zu erkunden. Wer es schneller mag kommt mit<br />
den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln<br />
bequem zum nächsten<br />
Highlight. Für<br />
das Ausklingen eines<br />
langen Tages voller Eindrücke<br />
empfehle ich die<br />
Strandrestaurants. Ob Platja de<br />
Sant Sebatià oder Platja de la Barceloneta.<br />
Beide Strandabschnitte locken Touristen und Einheimische mit<br />
ihrer Nähe zur Innenstadt und unterschiedlichsten Restauranttypen.<br />
Für mich ist Barcelona mehr als eine Reise wert.<br />
www.travel.ch<br />
102
LOST & FOUND<br />
Kurt Zürcher<br />
Geschäftsführer Let’s Go Tours<br />
Perle im Indischen Ozean – La Réunion<br />
Mein Reisetipp für 2<strong>01</strong>3 ist ohne Frage die zu Frankreich gehörende<br />
Insel La Réunion – nur 30 Flugminuten von Mauritius<br />
entfernt im Indischen Ozean. Sie bietet üppigen<br />
Regenwald, grüne Bergregionen und bizarre<br />
Vulkanlandschaften. Also viel unberührte<br />
Natur. Im Westen der Insel gibt es schöne<br />
Sandstrände und viele kleine, vom Besitzer<br />
selbst geführte Hotels mit meist<br />
ausgezeichneter Küche. Die noch<br />
eher unbekannte Insel eignet sich<br />
hervorragend zum individuellen<br />
Entdecken mit dem Mietwagen.<br />
Dank zahlreicher gut erschlossener<br />
Wanderwege können Besucher La<br />
Réunion aber auch bestens zu Fuss<br />
entdecken. Ich empfehle jedem aktiven Gast 2 bis 3 Wandertage<br />
einzuplanen oder sich wenigstens aufs Mountain<br />
Bike zu schwingen. Im Anschluss an eine<br />
abwechslungsreiche Entdeckungsreise<br />
erholt man sich dann entweder in<br />
einem der schönen Hotels am<br />
Strand von Saint Gilles (mein<br />
Tipp: LUX Ile de la Réunion)<br />
oder auf 600 Metern über<br />
Meer in der komfortablen<br />
Diana Dea Lodge bei Sainte<br />
Anne mit herrlichem Blick<br />
über die Insel und den Indischen<br />
Ozean.<br />
www.letsgo.ch<br />
Stephan Roemer<br />
Geschäftsführer Tourasia<br />
Abseits der Touristenmassen: Philippinen<br />
Wahres Inselleben, Siesta unter den Palmen am Traumstrand, spanisches<br />
Kolonialerbe, vermischt mit Hollywood-Flair – das erlebt der<br />
Reisende auf den Philippinen. Für mich ein wahrer Geheimtipp abseits<br />
der Touristenmassen. 7107 Trauminseln zwischen Pazifik und<br />
dem südchinesischen Meer, jede mit ihrem eigenen Charakter und<br />
Charme. Einige warten sogar noch darauf entdeckt zu werden, das ist<br />
für mich wahrer Ferien-Luxus. Das Grün der wunderschönen Landschaft<br />
oder schwarze Marmorfelsen sind oft nur durch einen weissen<br />
Sandstrand vom kristallklaren Meer getrennt. Die lebensfrohe,<br />
englischsprechende Bevölkerung versetzt den Gast in Ferienstimmung.<br />
Echte Geheimtipps sind die traumhaften Bungalowhotels auf<br />
Palawan oder Bohol. Wer das Partyleben sucht, wird es am puder-<br />
feinen<br />
W h i t e<br />
Beach von<br />
Boracay finden.<br />
Dass die Hollywood-<br />
Prominenz die Philippinen<br />
schon seit geraumer Zeit als Zufluchtsort gefunden hat, zeigt die<br />
Gästeliste des Amanpulo Hotels, auf der gleichnamigen Privatinsel.<br />
Für mich ist der Aufenthalt in der Hauptstadt Manila ein Muss! Hier<br />
trifft das Altspanische auf die Moderne und der Sonnenuntergang<br />
über der Bucht bleibt unvergesslich. Manila ist übrigens das geheime<br />
Shopping-Paradies der Asiaten.<br />
www.tourasia.ch<br />
103
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Im Land der Rastafarians<br />
Sunshine Reggae<br />
von Yvonne Beck<br />
Für leidenschaftliche Reggae-Fans steht eine Reise nach Jamaika ganz oben auf der persönlichen Wunschliste.<br />
Kein Wunder, ist sie doch die Heimat dieser Musikrichtung oder vielmehr dieses Lebensstils.<br />
104
LOST & FOUND<br />
Afrikanische Wurzeln<br />
Die Rasta-Bewegung gründet auf den Lehren des schwarzen Freiheitskämpfers<br />
Marcus Gavery, der die farbige Bevölkerung dazu<br />
aufrief nach Afrika zu blicken, wo «ein Schwarzer König gekrönt<br />
würde». Seine Prophezeiung erfüllte sich im Jahre 1930 als Haile<br />
Selassie zum Kaiser von Äthopien gekrönt wurde.<br />
Der Begriff Rastafari leitet sich vom Fürstentitel des äthiopischen<br />
Kaisers Haile Selassie, nämlich Ras Tafari Makonnen ab. «Ras»<br />
bedeutet in der Landessprache Äthiopiens «Kopf» und war einer<br />
der höchsten Titel am äthiopischen Kaiserhof. Die Rastafari sind<br />
eine typische Heilserwartungsbewegung. Ihre Hauptmerkmale<br />
sind: Die Anerkennung Haile Selassies als wiedergekehrten Messias<br />
und lebendigen Gott auf Erden, die Ablehnung der westlichen<br />
Weltanschauung, die sie als Babylon-System bezeichnen, sowie<br />
der Kampf für die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung.<br />
Zudem forderten sie die Rückkehr in die afrikanische Heimat<br />
ihrer Vorfahren, die als Sklaven nach Amerika verschleppt<br />
wurden. Da jedoch die meisten Rastafari ihr Leben auf Jamaika<br />
akzeptieren, streben sie wohl eher nach einer «geistigen Rückkehr»<br />
in die afrikanische Heimat. Hierbei versucht man den kulturellen<br />
Bruch, der durch die Versklavung ihrer Vorfahren entstand,<br />
zu überwinden, und sich positiv mit ihrer afrikanischen<br />
Herkunft zu identifizieren.<br />
Exportschlager Bob Marley<br />
Salonfähig wurden die Rastas jedoch erst durch die Erfolge von<br />
Bob Marley and the Wailers, deren Musik sich über die Grenzen<br />
der Bewegung und Jamaikas hinaus in alle Welt verbreitete.<br />
Reggae und die Rastas mutierten so zu Jamaikas wichtigsten<br />
Exportgütern. Jenseits dieser Kommerzialisierung führten und<br />
führen die Rastas Jamaikas jedoch immer noch ein ihren eigenen<br />
Regeln folgendes Leben. So akzeptieren sie nur pflanzliche<br />
Medikamente auf Kräuterbasis, sind strenge Vegetarier, verzichten<br />
auf Milchprodukte und Alkohol und bevorzugen stattdessen<br />
Hülsenfrüchte und Gemüse. Rauchen hingegen gilt als heiliges<br />
Sakrament: «Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Saat zu<br />
Nutz den Menschen.» (Psalm 104,14).<br />
Durch den Genuss von Marihuana versucht man in eine<br />
höhere Bewusstseinssphäre zu gelangen. Auch ihre langen<br />
Dreadlocks entstammen aus einer Bibelstelle aus dem Buch<br />
Levitikus: «sie sollen auch keine Glatze scheren auf ihrem<br />
Haupt noch ihren Bart stutzen…», so lassen die Rastas also<br />
ihre Haare wachsen, bis ihre berüchtigten Filzsträhnen entstehen.<br />
Auf Jamaika leben noch etwa 100’000 Rastafari,<br />
die sich in zahlreiche Sekten gliedern. Traditionsbewusste<br />
Rastafari leben fast autark in ländlichen Kommunen und<br />
meiden Touristen und Kommerz.<br />
105
LOST & FOUND<br />
106
LOST & FOUND<br />
Pilgerstätte der Marley-Fans<br />
Trotzdem reisen jährlich tausende Touristen nach Jamaika, um etwas<br />
vom «Rasta-Spirit» zu spüren. Besonderer Anziehungspunkt<br />
ist das Bob-Marley-Mausoleum in Nine Miles. Ein hoher Zaun,<br />
geschmückt mit rot-grün-goldenen Flaggen, schützt das Monument<br />
vor Fans aus aller Welt. Im Zentrum des Geländes steht die<br />
Hütte, in der Bob Marley aufwuchs. In ihr das schmale Bett, welches<br />
er in «Is this Love» besang. Hinter der Hütte liegt ein Meditationsstein,<br />
auf dem der Sänger innere Ruhe suchte.<br />
Eine weitere Pilgerstätte befindet sich in New Kingston. Das<br />
Bob-Marley-Museum ist wohl die beliebteste Sehenswürdigkeit<br />
der Stadt. In dem Gebäude hatte früher das Aufnahmestudio von<br />
Plattenlabe Tuff Gong seinen Sitz. Zudem wohnte der Musiker<br />
von 1975 bis zu seinem Tod im Jahre 1981 hier. Im Haus können<br />
zahlreiche Erinnerungsstücke Marleys besichtigt werden, darunter<br />
Gitarren und goldene Schallplatten. Auch die Marleys rekonstruierte<br />
Armenhütte aus Kingston, wo er seine ersten Platten<br />
verkaufte, ist zu besichtigen.<br />
Doch die kleine Karibikinsel hat nicht nur Reggae-Fans etwas zu<br />
bieten. Was einen Jamaika Urlaub unvergesslich macht, sind die<br />
paradiesischen Strände in Negril und Montego Bay, unzählige<br />
Sonnenstunden bei angenehmsten Temperaturen, eine sehenswerte<br />
Flora und Fauna, beeindruckende Korallenriffe und natürlich<br />
das typisch jamaikanische Lebensgefühl, das von Musik,<br />
Tanz und einmaliger Gelassenheit geprägt ist.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Rastafarben<br />
Rot erinnert an das im Laufe der jamaikanischen Geschichte vergossene<br />
Blut, Schwarz repräsentiert die Hautfarbe der Bevölkerungsmehrheit,<br />
Gold symbolisiert den Sieg über die Unterdrücker, und<br />
Grün verkörpert die Fruchtbarkeit Jamaikas und Äthopiens.<br />
Rum-Island<br />
Unter den Rum produzierenden Ländern geniesst Jamaika Weltruhm.<br />
Der Genuss jamaikanischer Rumsorten ist untrennbar mit karibischer<br />
Urlaubsstimmung verbunden. Rum aus Jamaica ist sehr vielfältig<br />
und kann fast jeden geschmacklichen Wunsch befriedigen. Wer den<br />
Geschmack der Kokosnuss mag, kommt genauso auf seine Kosten<br />
wie ein Feinschmecker, der es fruchtig mag. Fruchtige Nuancen wie<br />
Mango, Ananas und Passionsfrucht sind keine Seltenheit. Jamaikanischer<br />
Rum lässt sich pur, auf Eis oder als Mixgetränk geniessen. Die<br />
Rumbrennerei in Jamaica blickt auf eine mehrere Jahrhunderte alte<br />
Tradition zurück.<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
107
LOST & FOUND<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
Ein Kleinod zum Erwandern & Erleben<br />
Das Fürstentum Liechtenstein gilt als Exot im Vier-Länder-Eck: Mit 160 Quadratkilometern<br />
Fläche und rund 36.000 Einwohnern ist es deutlich kleiner als Deutschland, Österreich<br />
oder die Schweiz.<br />
Eine facettenreiche Kultur und viel Natur prägen die<br />
kleine, edle Erbmonarchie. Bisher wenig bekannt und in<br />
nur rund 40 Minuten mit dem Auto vom östlichen Bodensee<br />
aus zu erreichen. Dabei warten 400 Kilometer fürstliche<br />
Wanderwege und faszinierende Radtouren auf die Besucher<br />
Hochalpine BergTouren<br />
Vom Alpenrhein bis zu den Hochgebirgsregionen des Rätikons:<br />
Das Fürstentum fasziniert mit unterschiedlichsten Landschaften,<br />
beispielsweise dem Naturschutzgebiet «Ruggeller Riet» auf<br />
drei bis vier Tage lang von Malbun im Süden bis Ruggell im Norden<br />
unterwegs. Ruhe und Gelassenheit stellen sich bald ein, denn<br />
hier – inmitten der majestätischen Alpen – dominieren Landschaft,<br />
frische Luft und kristallklares Wasser.<br />
Unter Bergfans sind Touren durch die fürstliche Gebirgswelt ein<br />
Geheimtipp: Einzigartige Gipfelerlebnisse, uriges Hüttenfeeling<br />
und grandiose Aussichten vom Bodensee bis zum Rätikon. Auch<br />
Steinböcke, Gämsen und Adler bekommt der Wanderer mit etwas<br />
Glück zu sehen. Trittsicherheit braucht es für den Fürstensteig,<br />
der sich durch die bizarren Felsformationen des Alpspitz schlängelt,<br />
oder den Drei-Schwestern-Steig durch die Felsflanken des<br />
zentralen Liechtensteiner Bergmassivs.<br />
WanderTouren<br />
Einfacher zu begehen und mindestens genauso schön ist die Wanderung<br />
durch das Valünatal, bei der man Liechtensteins höchste Gipfel<br />
stets im Blick hat. Saftig grüne Bergwiesen, der rauschende Valünabach<br />
und der romantisch gelegene Gänglesee säumen den Weg.<br />
430 Meter Höhe und direkt am Rhein gelegen bis zum Gipfel der<br />
2.599 Meter hohen, oft schneebedeckten Grauspitze. Für Wanderer<br />
und Biker resultiert daraus eine Fülle an Möglichkeiten – von<br />
der hochalpinen Bergtour bis zum beschaulichen Spazierweg, von<br />
der familienfreundlichen Radwanderung bis zur anspruchsvollen<br />
Mountainbike-Route.<br />
Atemberaubende Rundblicke und blühende Bergblumen machen<br />
den Fürstin Gina-Rundwanderweg zum einmaligen Naturerlebnis.<br />
Fernwanderer sind auf dem Liechtensteiner Panoramaweg<br />
Im Winter dient der Talweg als Langlaufloipe, die für Skater und<br />
Läufer im klassischen Stil gespurt wird. Das Langlaufparadies<br />
Steg-Valüna auf 1.300 Metern Höhe ist ein echter Geheimtipp für<br />
Menschen, die die romantische Seite des Winters lieben. Drei der<br />
15 Kilometer Loipe werden nachts für Mondscheinläufer beleuchtet.<br />
Wanderfreunde müssen im Winter übrigens nicht auf ihren<br />
Lieblingssport verzichten: Geführte Schneeschuhwanderungen<br />
werden von Dezember bis April im Liechtensteiner Alpengebiet<br />
wöchentlich angeboten. Tipp: Das Bergdorf Malbun ist ein kleines,<br />
feines Wintersportgebiet mit 23 Kilometern Abfahrtspisten,<br />
das bisher nur wenige kennen. Und Privatsphäre ist hier garantiert.<br />
Leichte, landschaftlich reizvolle Wanderungen bietet im Sommer<br />
das Rheintal, beispielsweise der historische Höhenweg über den<br />
Eschnerberg im Liechtensteiner Unterland, oder der Weg durch<br />
das Naturschutzgebiet «Ruggeller Riet», das sich im Frühsommer<br />
in ein blaues Blütenmeer aus Schwertlilien verwandelt.<br />
108
LOST & FOUND<br />
Spannende Themenwege machen das Wandern zum Abenteuer<br />
für Kinder und Junggebliebene: Sagen und Legenden begleiten<br />
auf dem «WalserSagenWeg» die kleinen und grossen Wanderer,<br />
der Planetenweg bei Vaduz veranschaulicht massstabgetreu die<br />
Distanzen unseres Sonnensystems. Märchenhaft geht es im Bergdorf<br />
Malbun zu, das übrigens mit dem Schweizer Gütesiegel «Familien<br />
willkommen» ausgezeichnet ist.<br />
RadTouren<br />
Vom Bodensee aus ist das Fürstentum in rund 50 Kilometern per<br />
Rad auf exzellent ausgebauten, ebenen Radwegen gut zu erreichen<br />
– die majestätische Kulisse der Alpen stets vor Augen.<br />
Freizeitradler, Elektro- oder Mountainbiker: Die Radtouren in<br />
und um Liechtenstein bieten viele Möglichkeiten das Drei-Länder-Eck<br />
zu erfahren. Je nach Kondition können Radfahrer die<br />
beliebten flachen Panoramarouten entlang des Alpenrheins erleben,<br />
Tagesausflüge in die Nachbarländer unternehmen oder anspruchsvolle<br />
Mountainbike-Touren mit knackigen Höhendifferenzen<br />
wählen. Neu ist übrigens das Genuss-Radeln quer durch<br />
das Fürstentum mit dem Besuch der fürstlichen Hofkellerei und<br />
vielen Sehenswürdigkeiten.<br />
Das Eldorado für Mountainbiker: Eine Herausforderung für<br />
konditionsstarke Biker sind zum Beispiel die 1.238 Höhenmeter,<br />
die auf der 29 km langen Triesenberg-Tour von Vaduz bis zur<br />
Alpe Silum zu meistern sind. Diese und elf weitere Top-Routen<br />
werden unter www.tourismus.li samt GPS-Daten, Höhenprofil<br />
und Kartenmaterial genau beschrieben. Liechtenstein ist ein<br />
idealer Ausgangspunkt zum Radeln und Wandern.<br />
Und egal für welche Tour man sich entscheidet: Drei Länder,<br />
eine faszinierende Bergwelt und einzigartige, fürstliche Augenblicke<br />
sind der Lohn für den Besuch.<br />
www.tourismus.li<br />
109
Frankreich – Im Land der<br />
unbegrenzten Ferienmöglichkeiten<br />
Von familientauglich bis luxuriös<br />
von Lilly Steffen<br />
110
PURE LIFE<br />
Leise plätschert das Wasser im Pool. Sonnenstrahlen tauchen die Wellnesslandschaft<br />
in ein goldenes Licht. Entspannt ruhen die Gäste in bequemen Liegen, während sie<br />
sich auf ihre nächste Massage freuen.<br />
So oder ähnlich erholsam stellt man sich die eigenen Ferien<br />
vor, doch gerade die Ferienplanung mit Teenagern<br />
kann zur wahren Herausforderung werden. In den Resorts<br />
von Pierre et Vacances in Frankreich werden die<br />
unterschiedlichsten Bedürfnisse berücksichtigt, und am Ende<br />
sind alle glücklich – kleine Kinder, Teenager und Eltern.<br />
Fröhliche und entspannte Familienferien<br />
Überall strahlende Gesichter. Im Resort Pont Royal in der französischen<br />
Provence nahe Marseille oder in Cap Esterel an der Côte<br />
d’Azur kommt jeder ins Schwärmen. Hier finden alle Gäste – ob<br />
gross oder klein – ihre passende Freizeitbeschäftigung und Unterkunft.<br />
Ob gemütliche Wohnung mit Küche und Balkon oder Terrasse,<br />
komfortable, schöne Ferienhäuser und luxuriöse Villen, für<br />
jeden Geschmack ist etwas dabei. Dank der perfekten Lage der<br />
Resorts können die Gäste die interessante Umgebung entspannt<br />
auf eigene Faust erkunden; typische Dörfer und Märkte der Region<br />
sprechen alle Sinne an.<br />
Die Resorts selber bieten abwechslungsreiche Aktivitäten für<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Langeweile ist hier ein<br />
Fremdwort. Im Baby-Club spielen die Kleinsten ab 3 Monate<br />
glücklich im Sandkasten, im Mini-Club basteln und malen die<br />
3- bis 5-Jährigen fröhlich vor sich hin, die 6- bis 8-Jährigen proben<br />
aufgeregt im Kinder-Club für eine Zirkusaufführung, und<br />
Teenager zwischen 12 und 18 Jahren wählen im coolen Junior-,<br />
Teens- oder Fun-Club zwischen vielen spannenden Aktivitäten<br />
aus: von der Theatergruppe über Zumba bis zum Mountainbiking.<br />
Sogar Teenager, die bekanntlich mit zunehmendem Alter<br />
abnehmend Lust haben, ihre Ferien mit den Eltern zu verbringen,<br />
sind ausnahmslos begeistert vom Jugendtreff mit DJ,<br />
Multimedia und altersgerechtem Animationsprogramm. Sie lernen<br />
Gleichaltrige aus ganz Europa kennen und können so viel<br />
Zeit wie gewünscht mit ihnen verbringen. Und ihre Eltern? Die<br />
freuen sich darüber, dass sie sich keine Sorgen machen müssen,<br />
nicht zuletzt, weil die Resorts rund um die Uhr überwacht und<br />
vollkommen sicher sind.<br />
111
PURE LIFE<br />
Etwas für jeden Geschmack…<br />
Während sie ihre Kinder in guten Händen wissen, geniessen<br />
die glücklichen Eltern unterdessen die Ruhe, entfliehen ihrem<br />
hektischen Alltag und nehmen sich endlich einmal Zeit für sich<br />
selbst, zum Ausschlafen, zum Lesen, zum Nichtstun oder für<br />
Spa-Behandlungen.<br />
Jene, die von der Ruhe genug haben, nutzen das abwechslungsreiche<br />
Freizeitangebot. Oft haben sie die Qual der Wahl. Je<br />
nach Anlage reichen die Aktivitäten von Tennis über Reiten,<br />
Velofahren, Segeln bis hin zu Les Mills TM -Fitness-Sessions. Ein<br />
Mekka für Sportfans. Dabei bieten sich abhängig von der jeweiligen<br />
Ferienregion und Unterkunft natürlich auch Wandern,<br />
Golfen, Sightseeing, Shopping und vieles mehr in der Umgebung<br />
an.<br />
Eines der besonderen Extras dieser Ferien ist der Brötchenservice,<br />
der pünktlich zum Frühstück frisches Gebäck, darunter<br />
die fantastischen original französischen Croissants, direkt zum<br />
Apartment liefert. Herrlich! So fühlt man sich wie zuhause; ein<br />
Zuhause mit einem umfassenden Service, das am Ende der Ferien<br />
zwar nur ungern, aber dafür mit aufgeladenen Batterien<br />
wieder verlassen wird.<br />
Entspannte «Rundum-glücklich-Ferien» à la Pierre et Vacances<br />
lassen sich in den französischen Alpen ebenso wie entlang der<br />
Küsten Frankreichs geniessen: Die perfekte Kombination aus<br />
schöner Unterkunft, abwechslungsreichem Freizeitangebot und<br />
kulinarischen Köstlichkeiten der Regionen genügen höchsten<br />
Ansprüchen. In dem riesigen Angebot von über 51 000 vorwiegend<br />
in Frankreich gelegenen Unterkünften von Pierre et Vacances,<br />
findet sich der ideale Ferienort für jedes Bedürfnis – von<br />
einfach und behaglich über familientauglich bis luxuriös und<br />
elegant. Man muss sich nur entscheiden.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Jetzt auch in der Schweiz direkt buchbar<br />
Auf Familienferien haben sich die 16 teils autofreien Pierre et Vacances<br />
Resorts perfekt eingestellt. Sie sind regionentypischen Dörfern<br />
nachempfunden und liegen in den beliebtesten Feriengebieten Frankreichs,<br />
wie beispielsweise der Côte d’Azur, der Provence oder der Atlantikküste.<br />
Zwei Resorts gibt es auch in Spanien und zwei auf den<br />
französischen Antillen in der Karibik. Sie alle stehen für Ferienspass<br />
für die ganze Familie.<br />
Und das Beste: Pierre et Vacances ist seit Anfang 2<strong>01</strong>3 auch in der<br />
Schweiz direkt buchbar. Mehr Informationen gibt es unter<br />
www.pierreetvacances.ch und Telefon 0848 11 22 66 (CHF 0.08/Min.).<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
112
PURE LIFE<br />
113
PURE LIFE<br />
Die 10 schönsten<br />
Mittelmeerinseln<br />
Einsame Buchten und türkisfarbenes Wasser<br />
Sizilien: Italiens grösste Insel<br />
Wer Sizilien hört, denkt zuerst einmal an die<br />
Mafia. Doch damit tut man der Insel im<br />
Süden Italiens Unrecht. Mit ihrer dramatischen<br />
Felsküste, den blühenden Gärten<br />
von Taormina, dem wütend thronenden<br />
Ätna und den heissen Nächten<br />
in Palermo fasziniert sie Reisende<br />
schon seit langer Zeit. Schon Johann<br />
Wolfgang von Goethe schrieb über<br />
die Perle Italiens: «Nun sieht man an<br />
dem ganzen langen Gebirgsrücken des<br />
Ätna hin, links das Meerufer bis nach<br />
Catania, ja Syrakus; dann schliesst der<br />
ungeheure, dampfende Feuerberg das weite,<br />
breite Bild, aber nicht schrecklich, denn<br />
die mildernde Atmosphäre zeigt ihn entfernter<br />
und sanfter, als er ist.»<br />
Hvar: Kroatiens Perle<br />
Das «St. Tropez der Adria», wie Hvar immer<br />
wieder gerne genannt wird, ist mit 70 Kilometern<br />
die längste und sonnenreichste<br />
Insel Kroatiens. Neben üppiger mediterraner<br />
Vegetation ist sie auch für ihren<br />
wild wachsenden Lavendel berühmt.<br />
Die schmucke, autofreie Altstadt von<br />
Hvar wird geprägt durch die schmalen,<br />
verwinkelten Gassen, kleinen Plätze sowie<br />
den lebhaften Yachthafen mit seinen<br />
Tavernen, Restaurants und Cafés. Zudem<br />
bietet Kroatien eine echte Alternative zu<br />
Italien. Das vor noch einigen Jahren kriegsgebeutelte<br />
Land entwickelt sich mehr und<br />
mehr zu einem Feriengeheimtipp.<br />
114
PURE LIFE<br />
Zypern: Die Götterinsel<br />
Die drittgrösste Insel im Mittelmeer ist seit<br />
1974 geteilt. Der grössere Südteil wird von<br />
der Republik Zypern verwaltet, die völkerrechtlich<br />
die ganze Insel umfasst. Der<br />
Nordteil steht jedoch unter Kontrolle der<br />
Türkischen Republik Nordzypern, welche<br />
nur von der Türkei anerkannt wird,<br />
die den Norden 1974 militärisch besetzte.<br />
Feriengäste bevorzugen den attraktiveren<br />
griechischen Teil der Insel.<br />
Zypern wird auch die Insel der Aphrodite<br />
genannt und es ist kaum ein Zufall,<br />
dass die Göttin der Schönheit und Liebe<br />
genau an Zyperns Küste aus den türkisfarbenen<br />
Fluten des Meeres stieg. Zypern<br />
ist ein Paradies für Naturliebhaber und<br />
Wanderer. Besonders im Frühling, wenn ein<br />
Meer von rosafarbenen Mandelblüten die Ebenen<br />
überzieht.<br />
Gozo: Die kleine Schwester<br />
Im ländlich und sehr beschaulichen Gozo erinnert<br />
vieles noch an die traditionelle maltesische<br />
Kultur. Einen Katzensprung von<br />
Malta entfernt, sind hier die Ortschaften<br />
noch nicht wildwuchernd miteinander<br />
verbunden.<br />
Gozo ist sehr viel grüner und hat mehr<br />
Pflanzenbewuchs als die grössere<br />
Nachbarinsel. Niemals würden sich<br />
die Ghawdix, die Einwohner Gozos, als<br />
Maltesen bezeichnen lassen und warum<br />
so viele Touristen ihre Ferien auf Malta<br />
verbringen wollen, können sie auch nicht<br />
verstehen. Ideal für Urlauber ist eine Kombination<br />
aus beiden Inseln. Gozo mit seinen<br />
einsamen Buchten und Malta mit seiner schönen<br />
Hauptstadt Valetta.<br />
115
PURE LIFE<br />
Mallorca: Mehr als Ballermann&Co<br />
Lange litt die spanische Insel unter ihrem<br />
Ballermann-Ruf, sie wurde gar als neue<br />
deutsche Kolonie betitelt, doch Mallorca<br />
hat so viel mehr zu bieten. Die Insel ist<br />
ein Magnet und zieht Könige, Künstler,<br />
Aus- und Umsteiger — und vor allem<br />
Touristen an. Die türkisfarbenen Badebuchten,<br />
die weiten Dünenstrände und<br />
die wunderbaren einsamen Landschaften<br />
abseits der Hotelmeilen machen das<br />
Bild der Insel aus. Den Südwesten der<br />
Insel beherrscht die Hauptstadt Palma.<br />
Mit 380’000 Einwohnern stellt sie mehr<br />
als ein Drittel der Inselbevölkerung. Eine<br />
Stadt die Alt und Jung repräsentiert mit<br />
einer spannenden Mischung aus Einheimischen<br />
und Fremden.<br />
Sardinien: Mondänes Naturparadies<br />
Sardinien ist – nach Sizilien – die zweitgrösste<br />
Insel im Mittelmeer. Sie besticht<br />
durch ihre Korkeichenwälder, dem Duft<br />
von wildem Thymian, Rosmarin und Lavendel,<br />
dem smaragdgrünen Meer und<br />
den einsamen Badebuchten. Ein Zitat<br />
aus dem Sardinien-Roman «Die Maske<br />
des Priesters» von Gracia Deledda beschreibt<br />
das Lebensgefühl Sardiniens<br />
mit den Worten: «Lasst uns tanzen, singen,<br />
pfeifen, das Leben geniessen. Gott<br />
hat uns das Leben geschenkt, damit wir<br />
es ein wenig geniessen.» So sah es wohl<br />
auch Karim Aga Khan IV., der Anfang der<br />
Sechziger Jahre den Ort Porto Cervo als<br />
Urlaubsziel für den Jetset gründete. Und so<br />
frönt man auch heute noch der Dolce Far Niente<br />
an der Costa Smeralda.<br />
116
Santorin<br />
Hotel Kirini<br />
117<br />
www.attika.de
PURE LIFE<br />
Korfu: Die grüne Insel<br />
Die griechische Insel liegt im Ionischen<br />
Meer, nahe der albanischen Küste. Sie<br />
gilt als eine der reichsten Regionen Griechenlands,<br />
wird jedoch aufgrund ihrer<br />
üppigen Vegetation auch als "grüne Insel"<br />
bezeichnet. Einen besonders hohen<br />
Einfluss hatte dabei die venezianische<br />
Herrschaft, was sich unter anderem in<br />
der Architektur der Hauptstadt Kerkyra<br />
widerspiegelt. Sie gilt als heimliche<br />
Kulturhauptstadt Griechenlands und<br />
liegt malerisch zwischen zwei Festungen<br />
und zahlreichen Lagunen. Vom Kloster<br />
Paleokastritsa auf der Nordöstlichen Halbinsel<br />
hat man, der Mythologie zufolge, einen<br />
traumhaft schönen Ausblick auf das versteinerte<br />
Schiff des Odysseus.<br />
Krk: Die goldene Insel<br />
Zugegeben, der Name der kroatischen Insel<br />
ist etwas gewöhnungsbedürftig, doch<br />
sie zählt bei Reisenden unbestritten zu<br />
den beliebtesten Mittelmeerinseln. Das<br />
kommt nicht von ungefähr, denn Krk ist<br />
vielseitig, landschaftlich reizvoll, hat<br />
ein angenehmes Klima und ist von Mitteleuropa<br />
aus sehr leicht zu erreichen.<br />
Mit über 405 km2 ist sie gemeinsam<br />
mit dem benachbarten Cres die grösste<br />
Insel Kroatiens. Bereits 1885 bereiste<br />
der österreichische Thronerbe Rudolf<br />
von Habsburg die Insula Aurea, wie Krk<br />
auch gerne genannt wird. Dadurch wurde<br />
die Insel gerne von adligen und reicheren<br />
Wiener Bürgern der K.u.K-Zeit besucht.<br />
Und noch heute erfreuen sich Reisende an den<br />
herrlichen Stränden und dem klaren Wasser, aber<br />
auch den Karstlandschaften und üppigen Wäldern.<br />
118
PURE LIFE<br />
Formentera: Die Heimat der Hippies<br />
Sie ist die zweitkleinste bewohnte Balearen-<br />
Insel. Die Insel war in den 1960er und<br />
1970er Jahren bei Hippies sehr beliebt, die<br />
damals von Ibiza herüberkamen. Dies ist<br />
auch heute noch zu spüren. Pink Floyd,<br />
Bob Dylan und Chris Rea lebte einige<br />
Zeit auf der Insel. Letzterer drehte<br />
gar das Video zu seinem Titel «On the<br />
Beach» hier. Im Gegensatz zu anderen<br />
Inseln blieb der Insel ein oft rücksichtsloser<br />
Bauboom erspart. Bis heute sind<br />
die Strände grösstenteils nicht verbaut.<br />
Und somit gehören ihre Strände auch heute<br />
zu den schönsten des Mittelmeeres.<br />
Capri: Die Insel der Schriftsteller<br />
Die Mittelmeerinsel aus kalkhaltigem<br />
Felsen wurde von vielen Intellektuellen,<br />
Künstlern und Schriftstellern besucht,<br />
die alle von ihrer magischen Schönheit<br />
bezaubert waren. Der unnachahmliche<br />
Mix von Geschichte, Natur,<br />
Mondänität, Kultur, Veranstaltungen<br />
machte den Mythos von Capri weltweit<br />
bekannt. Die Grotta Azzura ist eines<br />
der Symbole der Insel. Ihre intensiven<br />
Blautöne verzauberten schon so manchen<br />
Besucher. Einer Legende zufolge wurde<br />
die Grotte einst von den Sirenen bewohnt,<br />
die mit ihrem Gesang Seefahrer von ihrer<br />
Route abbrachten.<br />
119
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Privatklinik in einzigartiger<br />
Umgebung<br />
Kompetenzzentrum für Medizin und Ästhetik<br />
Interview mit Dr. Peter Pantlen von Niggi Freundlieb<br />
Seit März 2<strong>01</strong>2 befindet sich im sorgfältig renovierten<br />
und beispielhaft umgebauten ehemaligen Grand<br />
Hôtel des Salines in Rheinfelden die Privatklinik<br />
ALTA AESTHETICA. In einzigartiger Umgebung<br />
direkt am Rheinufer ist nicht einfach nur eine Privatklinik<br />
für ästhetische und plastische Chirurgie der<br />
Premium-Klasse, sondern ein über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekanntes Kompetenzzentrum für Medizin<br />
und Ästhetik entstanden.<br />
Das Leistungsspektrum von ALTA AESTHETICA<br />
bewegt sich von der ästhetischen Chirurgie (Nasenkorrekturen,<br />
Brustvergrösserungen und -verkleinerungen,<br />
Facelifting, Oberlidstraffung, Lippenkorrekturen,<br />
Fettabsaugung, Anti-Aging-Behandlungen,<br />
Verbesserung der Nasenatmung, Nasen- und Nebenhöhlenoperationen)<br />
über topmoderne, minimalinvasive Methoden zur<br />
Behandlung von Krampfadern bis hin zur Überweisertätigkeit<br />
im Bereich Implantologie, Prothetik, Komplettsanierungen,<br />
Korrekturen des Kiefers und/oder des Kiefergelenkes, dem Kieferaufbau<br />
und/oder Knochenaufbau sowie der Behandlung angeborener<br />
Fehlbildungen.<br />
Im <strong>IMAGINE</strong>-Interview spricht Dr. Peter Pantlen, Facharzt für<br />
Plastische und Ästhetische Chirurgie an der ALTA AESTHE-<br />
TICA, über die Faszination seines Berufes, über seine Behandlungsschwerpunkte<br />
oder sein ehrenamtliches Engagement bei<br />
der Organisation INTERPLAST in der Dritten Welt.<br />
<strong>IMAGINE</strong>: Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?<br />
Dr. Peter Pantlen: Die ästhetische Chirurgie im Besonderen erfordert<br />
viel Fingerspitzengefühl und den richtigen Blick für die<br />
Harmonie, Form und Ästhetik des Körpers. Schönheit ist nicht<br />
wirklich messbar, sie liegt häufig im Auge des Betrachters. Dies<br />
herauszufinden und damit den für den Patienten bzw. die Patientin<br />
optimalen Weg gemeinsam zu erarbeiten und dann durch meine<br />
operativen Fähigkeiten und Erfahrungen optimal umzusetzen<br />
ist für mich jeden Tag wieder faszinierend.<br />
Was sind Ihre Behandlungsschwerpunkte?<br />
In der ALTA AESTHETICA bringe ich mich insbesondere für<br />
die körperformende Chirurgie ein. Hier sehe ich auch meinen<br />
Schwerpunkt: Brustvergrösserungen, -verkleinerungen und<br />
-straffungen ebenso wie straffende Eingriffe an den Armen und<br />
Beinen. Bauchdeckenstraffungen nach Schwangerschaften oder<br />
Gewichtsreduktionen und - als ein wesentlicher Teil der körperformenden<br />
Chirurgie – die Liposuktionen, also Fettabsaugungen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt sind die nicht-invasiven Behandlungen,<br />
die einen immer grösseren Anteil im Behandlungsportefeuille<br />
einnehmen. Hierzu gehören z. B. die Faltenbehandlungen<br />
mit Hyaluronsäureprodukten (Filler) und Botulinum-Toxin.<br />
Was wird am meisten nachgefragt?<br />
Der Anteil der minimal-invasiven Verfahren nimmt seit Jahren<br />
stetig und deutlich zu. Der schnelle Weg zum Ästhetischen Chirurgen,<br />
die Behandlung in der Mittagspause und die zunehmende<br />
Akzeptanz für «Botox und Co» haben dazu geführt, dass diese<br />
Behandlungen neben den klassisch operativen Verfahren einen<br />
120
SPECIAL DESTINATIONS<br />
hohen Stellenwert in der Nachfrage erreicht haben. Im operativen<br />
Bereich sind es Fettabsaugungen und Brustvergrösserungen.<br />
Botox-Behandlungen werden in der Öffentlichkeit, vor<br />
allem auch in den Medien teilweise stark diskutiert –<br />
können Sie eine Lanze für diese Behandlungen brechen<br />
und wie steht es mit den Risiken?<br />
Die Behandlungen mit Botulinumtoxin bilden im ästhetischen<br />
Bereich unbestritten den «Grundbaustein» der minimal-invasiven<br />
Verfahren. Allein in den USA wurden im Jahr 2<strong>01</strong>2 mehr als 3<br />
Millionen Behandlungen durchgeführt. Dennoch wird Botox mitunter<br />
als «Nervengift» verteufelt. Das kommt nicht von ungefähr,<br />
da die Behandlung mit Botulinumtoxin früher für Mimikstarre<br />
und «frozen look» stand. Heutige Behandlungsstrategien mit<br />
niedrigen, individuell angepassten Dosen sowie einer ausbalancierten<br />
Behandlung des ganzen Gesichtes können ein harmonisches,<br />
natürlich entspanntes Aussehen erreichen. Vor über 30<br />
Jahren wurden erste Studien über den therapeutischen Einsatz<br />
von Botulinumtoxin veröffentlicht, seit dem hat sich insbesondere<br />
im Bereich der ästhetischen Anwendung sehr viel getan. Die<br />
Risiken sind minimiert worden und im Endeffekt bleibt die Behandlung<br />
mit Botox immer reversibel, da die Wirkung nach max.<br />
6 Monaten vollends aufgehoben ist. Auch wenn natürlich Risiken<br />
bestehen, auf die wir als seriöse Ärzte im Aufklärungsgespräch<br />
hinweisen, so verlaufen laut Studien über 99% der Behandlungen<br />
mit Botulinumtoxin komplett nebenwirkungsfrei.<br />
Steigt der Anteil der Männer, die sich bei Ihnen operieren<br />
lassen und welche Behandlungen fragen sie nach?<br />
Über die letzten Jahre habe ich insbesondere einen Anstieg bei<br />
Männern im Bereich der minimal-invasiven Therapien (Filler,<br />
Botox) gesehen. Aber auch Ober-und Unterlid-Straffungen und<br />
Halslliftings werden zunehmend von Männern nachgefragt und<br />
genutzt, um ein jüngeres Erscheinungsbild zu erreichen. Gerade<br />
in den Führungsetagen grosser Konzerne ist Jungendlichkeit,<br />
Dynamik und gutes Aussehen eine nicht unwesentliche Vorraussetzung<br />
für Erfolg. Immer mehr Manager und Männer in Führungspositionen<br />
lassen sich regelmässig ihr Hautbild auffrischen.<br />
In Berlin zum Beispiel gibt es eine grosse Community homosexueller<br />
Männer. Diese haben ein sehr ausgeprägtes Körperbewusstsein<br />
und eine grosse Nachfrage nach körperformender Chirurgie.<br />
Dennoch, der Anteil der Männer liegt derzeit noch bei unter 20%.<br />
Sie engagieren sich bei der Organisation INTERPLAST<br />
auch in kostenloser Hilfe, die Sie Menschen in armen<br />
Ländern mit anderen Ärzten – darunter auch Kollegen<br />
und Kolleginnen aus der ALTA AESTHETICA – zusammen<br />
anbieten – können Sie darüber etwas erzählen und<br />
die Organisation INTERPLAST vorstellen?<br />
INTERPLAST Germany ist ein gemeinnütziger Verein, der es<br />
sich zur Aufgabe gemacht hat, Plastische Chirurgie in Ländern<br />
der 3. Welt kostenlos dort anzubieten, wo die Menschen dazu keinen<br />
Zugang haben. Sämtliche Mitglieder arbeiten ehrenamtlich<br />
und ohne Bezahlung in ihrem Urlaub. Wir operieren im Rahmen<br />
unserer 14-tägigen Camps ca. 140 Patienten und sorgen für eine<br />
entsprechende Nachsorge vor Ort mit Hilfe der einheimischen<br />
Kollegen. Es gibt über 30 Einsatzgebiete weltweit, in denen über<br />
60 Einsätze pro Jahr erfolgen.<br />
121
PURE LIFE<br />
Die entstehenden Einsatzkosten werden aus den Mitgliederbeiträgen<br />
und Spenden finanziert. Letztendlich können wir in Mitteleuropa<br />
nichts dafür, dass wir in ein Leben geboren wurden, in dem<br />
medizinische Versorgung eine Selbstverständlichkeit ist. Ebenso<br />
wenig können diejenigen etwas dafür, in ein Leben geboren<br />
worden zu sein, in dem medizinische Betreuung und Versorgung<br />
unbezahlbare Luxusgüter sind. Wir können mit unserem Einsatz<br />
diese Ungerechtigkeit vielleicht ein klein wenig ausgleichen. Das<br />
ist auch der Grund, weshalb sich auch noch weitere Mitarbeitende<br />
der ALTA AESTHETICA. wie Dr. Dr. Michael Bergermann, Dr.<br />
Herbert Bauer, Frau Valerie Kühl und Frau Ilona Eichenberger für<br />
Interplast engagieren.<br />
Was behandeln Sie im Rahmen Ihrer INTERPLAST-Tätigkeit,<br />
und was sind die Gründe in Indien oder Afrika<br />
für medizinische Behandlungen?<br />
Die typischen Indikationen bei unseren Patienten sind angeborene<br />
Fehlbildungen, Tumoren der Haut und Weichteile, Lippen-<br />
Kiefer-Gaumen-Spalten und Spätfolgen von Verbrennungen –<br />
sogenannte Verbrennungskontrakturen. Wichtig ist es Hilfe zur<br />
Selbsthilfe zu leisten, so dass ein grosser Aspekt unserer Tätigkeit<br />
die Ausbildung der ortsansässigen Kollegen ist und damit<br />
langfristig eine Versorgung der Patienten durch eigene Ärzte<br />
möglich wird.<br />
122
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Almliesl’s schönste Seiten<br />
Wo Österreich und Südtirol am höchsten sind, finden Bergurlauber<br />
originelle Unterkünfte: Naturnah, idyllisch und weit<br />
weg vom Alltag – das wünschen sich immer mehr Paare, Familien<br />
mit Kindern und sportbegeisterte Freundeskreise für<br />
ihren Urlaub. Diese Träume lässt «Almliesl» mit ihren Hütten<br />
und Ferienhäusern wahr werden. Im Salzburger Land, in<br />
Tirol und Südtirol gibt es für jeden Geschmack das richtige<br />
Haus. Wer zugleich eine kleine Zeitreise machen will, fühlt<br />
sich in der urigen Almhütte, in der auf dem Holzofen gekocht<br />
und bei romantischem Kerzenschein in der Stube gesessen<br />
wird, sicher richtig angekommen. Der Brunnen mit seinem<br />
kühlen Wasser dient als Kühlschrank und sorgt für eine erfrischende<br />
Morgentoilette. Wem das dann doch zu nostalgisch<br />
ist, der entscheidet sich für die Hütten mit Dusche, WC sowie<br />
Strom- und Gasversorgung. Zeit zu zweit, zusammen mit<br />
kleinen Berggeistern oder mit Freunden & Co. Mit Almliesl<br />
erlebt man die schönste Seite des Jahres!<br />
www.almliesl.com<br />
Meine Villa, mein Pool, mein Rolls Royce<br />
Im Maradiva Villas Resort & Spa werden Luxus-<br />
Träume wahr, denn dort steht ab sofort ein hoteleigener<br />
Rolls Royce zur Nutzung bereit. Auf Wunsch<br />
holt das schicke Gefährt die Hotelgäste am Flughafen<br />
ab und kutschiert sie stilecht zum Fünf-Sterne-Resort<br />
an der Westküste von Mauritius, wo 65 private Poolvillen<br />
ihre anspruchsvollen Bewohner erwarten. Der<br />
Rolls Royce kann auch halb- und ganztags gemietet<br />
und so für Spritztouren über die rund 2.000 Quadratkilometer<br />
grosse Insel im Indischen Ozean genutzt<br />
werden. Ob ein Ausflug in die Metropole Port Louis,<br />
zum Black River Gorges National Park, in die Botanischen<br />
Gärten von Pamplemousses oder zu den Coloured<br />
Earth of Chamarel – luxuriöser reisen und auf<br />
Entdeckungstour gehen kann der Gast kaum.<br />
www.maradiva.com<br />
Streetfood-Tour, Tuk-Tuk und kleine Lodges<br />
Land und Leute hautnah erleben – das versprechen die<br />
neuen Mini-Gruppen-Reisen von Marco Polo. Durchgeführt<br />
werden sie mit maximal zwölf Teilnehmern. Die<br />
neue Entdeckerreise durch Nordindien führt in 17 Tagen<br />
von der Provinz Gujarat im Westen bis in die Hauptstadt<br />
Delhi. Dabei erleben die Marco Polo Gäste ein verstecktes<br />
Pilgerdorf und gewinnen beim «Heritage Walk» durch<br />
historisch gewachsene Wohnviertel der Metropole Ahmedabad<br />
Einblicke ins Alltagsleben der Inder. Immer wieder<br />
kommt zudem echt indische Küche auf den Tisch, etwa<br />
bei einer Streetfood-Tour durch Old Delhi an der Seite<br />
eines Insiders. Außerdem übernachten die Marco Polo<br />
Gäste in einer exklusiv gemieteten Zehn-Zimmer-Lodge<br />
in der Wildnis der Aravalliberge nahe Udaipur.<br />
www.studiosus.com<br />
123
PURE LIFE<br />
Die Lobby zur Auszeit<br />
Healing Hotels<br />
von Lilly Steffen<br />
Fotos © Healing Hotels<br />
Entspannung vom Alltagsstress und Burn-out verhindern bevor sie entstehen.<br />
Unser hektischer Alltag führt uns mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass Urlaub und Reisen<br />
eine Atempause sein können – eine Chance zur körperlichen und geistigen Erneuerung.<br />
124
PURE LIFE<br />
Gesund und erfüllt zu leben bedeutet zu verstehen,<br />
dass der Mensch ein komplexes Wesen ist, in dem<br />
Geist und Körper zusammenhängen. In der komplexen<br />
Gegenwart erfährt man täglich die Herausforderung,<br />
sich selbst nicht zu verlieren und das wichtigste Ziel im<br />
Auge zu behalten: Glück! Die Suche nach Glück, Zufriedenheit<br />
und Wohlbefinden ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Quelle<br />
zu diesem Zustand des Wohlbefindens liegt in uns selbst. Ein<br />
jeder hält den Schlüssel dazu in der eigenen Hand. So gilt es zum<br />
Beispiel Stress abzubauen. Eines der Grossen Schlagwörter dieses<br />
Jahrhunderts. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />
ist Stress, die grösste Herausforderung des 21. Jahrhunderts.<br />
Kampf gegen Stress<br />
Menschen reagieren unterschiedlich auf Stress. Körperlich kann<br />
es unter anderem zu Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen,<br />
Erkältungen oder Infektionen, Schwindelanfällen, Durchfall,<br />
Depressionen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche und Nervosität<br />
kommen. Emotional verlieren viele stressgeplagte Menschen<br />
die Fähigkeit, starke Gefühle zu spüren und den Moment<br />
zu geniessen. Dagegen haben sie oft die Tendenz aufzubrausen<br />
und sich unnötig Sorgen zu machen. Doch wie kann man seine innere<br />
Gelassenheit wiederfinden und dem Leben mit Enthusiasmus<br />
und Kreativität begegnen? Stresssituationen sind unausweichlich,<br />
doch der Mensch muss lernen diesen Stress für sich und nicht gegen<br />
sich arbeiten zu lassen. Man muss den Mittelweg finden, damit<br />
anstehende Veränderungen als Möglichkeit zur Verbesserung<br />
des Lebens angesehen werden können. Mit Stress umgehen kann,<br />
wer sich von seiner konditionierten Denkweise trennt und in der<br />
Gegenwart lebt. Doch um dieses zu erlangen brauchen die meisten<br />
Menschen eine Hilfestellung. Jemanden, der einem dem Weg<br />
weist ins leibliche und seelische gesunde Leben.<br />
Luxus-Refugien der Gesundheit<br />
Healing Hotels of the World vereint Hotels und Resorts weltweit,<br />
die ganzheitliche Gesundheitsangebote auf höchstem Niveau anbieten.<br />
Die meisten dieser Refugien befinden sich an Orten, an<br />
denen die Natur den Menschen darin unterstützt, zu sich selbst<br />
zurückzukehren und die eigenen Gefühle, das Herz — kurz: das<br />
was den Menschen ausmacht — wiederzuentdecken. Beratung<br />
und therapeutische Angebote helfen dabei den Körper wieder ins<br />
Lot zu bringen und seine Selbstreinigungskräfte anzuregen. Von<br />
diesen Orten kehren die Gäste gesünder, erfrischter, mit neuem<br />
Lebensgefühl und neuer Lebensfreude zurück. Ein Effekt, der<br />
anhalten soll, denn dort lernt man, wie man auch im Alltag ein<br />
gesünderes und damit glücklicheres Leben führen kann. Die Vision<br />
der Healing Hotels ist es, dass Gäste ihr eigenes Wohlbefinden<br />
und damit die Bedeutung und Fülle des Lebens wiederentdecken.<br />
Glückselige Schöpfung in Tasmanien<br />
Im Nationalpark der Halbinsel Freycinet in Tasmanien gelegen,<br />
steht Saffire Freycinet in tiefster Verbindung mit der Schönheit<br />
und Ursprünglichkeit der umgebenden Natur. Mit dem Blick auf<br />
die Oyster Bay, wo Wale vorbeiziehen und Delphine zum Spielen<br />
kommen, ermöglicht Saffire eine authentische, bereichernde,<br />
erneuernde und erhebende Erfahrung. An diesem Tag<br />
125
PURE LIFE<br />
Therapie-Kombinationen für persönliche Erfüllung<br />
Auch ein Aufenthalt im Chiva-Som International Health Resort<br />
in Thailand sorgt für ein bleibendes Gefühl von innerem<br />
Frieden, Zufriedenheit und Erfüllung. Mit einem feinen Sinn<br />
für Privatsphäre, Luxus und Exklusivität zeigt das Chiva-Som<br />
einen holistischen Ansatz an das Wohlergehen, indem es die alten<br />
östlichen mit den neuesten westlichen Therapien kombiniert,<br />
um Körper, Geist und Seele zu erreichen und zu heilen. Direkt<br />
am Strand des königlichen Badeortes Hua Hin, verbirgt sich das<br />
Chiva-Som in üppigen tropischen Gärten in seiner eigenen Welt.<br />
Das Resort, dessen Name “Hafen des Lebens” bedeutet, ist Vorreiter<br />
im Kombinieren von traditionellen asiatischen Therapien<br />
mit westlicher Gesundheit und Wellness. Als Thailands erste<br />
Luxus-Destination-Spa, widmet sich das Chiva-Som mit einer<br />
einzigartigen Hingabe dem Wohlergehen und der Gesundheit<br />
seiner Gäste. Chiva-Soms holistisches Gesundheitsprogramme<br />
enthalten Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), original inmuss<br />
der Schöpfer besonders gute Laune gehabt haben. Unfassbar<br />
wie eine Filmkulisse liegt es da, das weite Land Tasmaniens.<br />
Weisse Sandstrände, saphirblaues Wasser und das Graugrün des<br />
Buschlands — die Farben der Halbinsel Freycinet beeinflussen<br />
das Wohlbefinden optimal. Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />
dass Farben auf unser allgemeines Wohlbefinden wirken und es<br />
beeinflussen können. So lässt das Blau des Meeres die Gedanken<br />
schweifen und wirkt entspannend. In Kombination mit den<br />
warmen Farben der Umgebung entfaltet es seine ganze Kraft.<br />
Für Menschen mit hohem Blutdruck ist Blau eine heilende Farbe,<br />
da es die Nerven beruhigt. Das Grün des Buschlandes wirkt<br />
zudem ausgleichend, harmonisierend und lässt die Nerven zur<br />
Ruhe kommen.<br />
Closer to Heaven in Südtirol<br />
Die herrliche Lage, umgeben von einer einzigartigen Naturlandschaft<br />
und einem spektakulären Ausblick auf die Dolomiten,<br />
einem UNESCO-Weltkulturerbe, trägt in gleicher Weise zur<br />
Gesundheit von Körper, Geist und Seele der Gäste bei, wie das<br />
Alpina Dolomites ein Gefühl umfassenden Wohlbefindens vermittelt.<br />
Die Welt ist weit weg – sie liegt buchstäblich irgendwo<br />
unten im Tal und ist gerade nicht wichtig. Viel interessanter ist<br />
der Blick auf die Gipfel der Dolomiten und die sanften Almweiden<br />
des grössten Hochtals Europas. Auf 1800 Metern Höhe ist<br />
allein die Luft schon Gesundheitselixier. «Natur erleben» -das<br />
ist im Alpina Dolomites zentral. In der Wellness-Oase gibt es<br />
Heu- und Kräuterbadebehandlungen nach alter Südtiroler Tradition.<br />
Auf den Tisch kommen Speisen aus regionalen Zutaten.<br />
Egal, ob man zur Entspannung, Fitness, Burn-Out-Prävention<br />
ins Alpina Dolomites kommt: Auf der Seiser Alm ist man dem<br />
Himmel immer ein Stück näher als anderswo. Der perfekte Ort<br />
für einen belebenden Aufenthalt und um eine ausgewogene Verbindung<br />
von Körper und Geist in direktem Kontakt mit der Natur<br />
zu erlangen.<br />
126
PURE LIFE<br />
disches Ayurveda, westliche Naturheilkunde, Energietherapien<br />
und vieles mehr. Chiva-Som hat einen wahren ganzheitlichen<br />
Ansatz, welcher auf dem Glauben beruht, dass die Gesundheit<br />
von Körper, Geist und Seele zu persönlicher Erfüllung führt.<br />
Einklang von Körper und Geist<br />
Sechs Seemeilen von Malé entfernt, inmitten einer türkisfarbenen<br />
Lagune, liegt die Insel Lankanfushi. Wer in diese Robinson-<br />
Crusoe-Idylle kommt, um ganzheitlich zu entspannen, wird von<br />
seinem persönlichen «Herrn Freitag» dabei unterstützt. Benannt<br />
nach Robinsons Freund macht er den Alltag noch angenehmer<br />
und hilft beim Organisieren von Ausflügen oder beim Kofferpacken.<br />
So bleibt mehr Zeit, mitten im indischen Ozean zu sich<br />
zu finden. Die atemberaubende Schönheit von Gili Lankanfushi<br />
liegt in den einfachen Dingen wie dem kristallklaren Wasser,<br />
dem strahlend blauen Himmel und einer schier unendlichen<br />
Weite, die die Seele zum Baumeln einlädt. Jede Villa bietet einen<br />
atemberaubenden Blick auf den Ozean. Vom Freiluftbadezimmer<br />
führt ein Weg durch einen Wassergarten zu einer gläsernen<br />
Runddusche. Luxuriöse Entspannungsliegen runden das<br />
rustikal-elegante Innendesign ab. Alle Villen verfügen zudem<br />
über ein Entertainment-Center und für Ihr leibliches Wohl wird<br />
dort selbstverständlich auch gesorgt. Sieben der Crusoe Residenzen<br />
verfügen sogar über einen eigenen Spabereich, der nur<br />
mit dem Boot zu erreichen ist und der den Gästen eine uneingeschränkte<br />
Privatsphäre zusichert.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Eine umfassende Einführung in ein<br />
rasant wachsendes Reisesegment<br />
Weitere Healing Hotels stellt das gleichnamige Buch aus dem te-<br />
Neues Verlag vor. Dieser Reiseguide stellt Unterkünfte auf allen<br />
fünf Kontinenten vor, die ihren Gästen Wege aufzeigen, wie sie<br />
die Verantwortung für eine gesunde<br />
Lebensführung selbst in<br />
die Hand nehmen können – sei<br />
es durch Wellnessbehandlungen,<br />
eine gesundheitsfördernde Küche,<br />
Fitness- und Entspannungstrainings,<br />
Gesundheitsberatung<br />
oder Lifestyle-Coaching.<br />
Healing Hotels of the World<br />
Hrsg. Anne Biging & Dr. Elisabeth<br />
Ixmeier teNeues Verlag<br />
© Healing Hotels of the World, Frégate Island Private,<br />
Mahé Group, Seychelles, published by teNeues<br />
www.teneues.com,www.healinghotelsoftheworld.com<br />
Photo © Jochen Manz<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
127
PURE LIFE<br />
Gipfeltreffen<br />
Die Idee des PanoramaKnifes ist ganz simpel: Man nehme eine bekannte Bergkette, übertrage diese auf eine Diamantscheibe,<br />
schleife das Profil in eine Klinge und graviere mit Laser die von PeakFinder validierten Namen<br />
und Höhenangaben in<br />
die Klinge. Vorerst<br />
sind es Brotmesser,<br />
die dank den<br />
Bergspitzen sogar<br />
besser schneiden als<br />
herkömmliche, aber es<br />
folgen in Kürze noch weitere<br />
Umsetzungen dieser Idee. Es gibt die Modelle «Berner Oberland» und «Säntis/Bodensee», im März folgen «Matterhorn»,<br />
«Luzern», «Zürich» und im Herbst «Lac Léman» und «Graubünden».<br />
www.panoramaknife.ch<br />
Schluss mit den Kabelknoten<br />
Wer kennt das nicht, man<br />
zieht den Ipod aus den Untiefen<br />
seiner Tasche und findet<br />
eine Kabelknäul vor? Statt<br />
Musik hören ist erst einmal<br />
entknoten angesagt. Bei den<br />
neuen a-Jays-Kopfhörern<br />
gibt es keine verhedderten<br />
Kabel mehr. Das flache Kabel<br />
sorgt für Ordnung, sei es in<br />
Hand- oder Hosentasche. Auch<br />
wem das unangenehme Zwicken<br />
schlechtsitzender Ohrstöpsel bekannt<br />
ist, wird sich über die unterschiedlich<br />
grossen Silikonhüllen des schwedischen<br />
Herstellers Jays freuen. Der stressfreie<br />
Musikgenuss mit hoher Klangqualität<br />
kann beginnen.<br />
Farbige Premium-<br />
Sportuhren<br />
Stilsicheren Outdoor-<br />
Enthusiasten, die<br />
auch im urbanen<br />
Alltag nicht auf ihre<br />
Multifunktionsuhr<br />
verzichten wollen,<br />
stehen künftig zusätzliche<br />
Varianten<br />
mit schwarzgelbem<br />
oder<br />
schwarz-rotem Lederarmband<br />
sowie<br />
mit bernsteinfarbenen<br />
Silikonkautschuk-Armband<br />
zur<br />
Auswahl. Die Elementum<br />
Terra bietet<br />
alle Funktionen, die<br />
ein Outdoor-Abenteuer sicher<br />
machen – Höhenmesser,<br />
Barometer zur einfachen Vorhersage von Wetteränderungen<br />
sowie ein 3D-Kompass zur Navigation. Tragbar<br />
als stilvolles Accessoire in der Stadt und als robuster,<br />
zuverlässiger Begleiter in der Natur – die Elementum<br />
Terra ist ein funktionaler Allrounder, ein eleganter Zeitmesser,<br />
der exklusiv in Finnland gefertigt wird. Jede<br />
Uhr wird aus Materialien von höchster Qualität wie<br />
Edelstahl, Silikonkautschuk oder Leder hergestellt und<br />
mit der für Suunto typischen Handwerkskunst und Liebe<br />
zum Detail gestaltet.<br />
www.suunto.com<br />
www.parnasa.ch<br />
128
PURE LIFE<br />
Wie im Flug durchs Gelände<br />
Auf dem Trail zählt Tempo. Wo die Natur<br />
laufend Herausforderungen stellt, ist<br />
voller Einsatz gefragt. Wo man selbst die<br />
Richtung vorgibt, darf nicht das Outfit<br />
die Grenzen setzen. Die neue Trail-Running-Kollektion<br />
von LÖFFLER ist perfekt<br />
für aktive Menschen, die an ihre Grenzen<br />
gehen wollen. Wie beispielsweise<br />
die GORETEX ® Active<br />
Jacke. Sie ist schnell schweisstrocknend.<br />
Transportiert<br />
Feuchtigkeit noch schneller<br />
von der Körperoberfläche ab,<br />
ist extrem atmungsaktiv und<br />
zugleich so leicht, dass man<br />
jedes Gelände fast wie im<br />
Flug erobert. Zudem schützt<br />
sie dauerhaft vor Wind, Regen<br />
und Spritzwasser.<br />
www.loeffler.at<br />
Fahrspass ohne Bootsführerschein<br />
Das Schweizer Leichtbau-Motorboot «Marinekart» wiegt nur 55<br />
Kilo (ohne Motor), fasst bis zu 4 Personen und sieht durch sein<br />
preisgekröntes Design grossartig<br />
aus. Für Hobby-Wasserpiloten<br />
ist es der technologische Durchbruch<br />
im Zielkonflikt zwischen<br />
Gewicht und Geschwindigkeit. Das<br />
unsinkbare Epoxy-Boot in Katamaran-Bauweise<br />
ist das mit Abstand<br />
leichteste Festrumpf-Motorboot der Welt,<br />
kann auf dem Autodach transportiert und unkompliziert<br />
in freier Natur zu Wasser gelassen werden.<br />
Es wird wahlweise mit einem Elektro- oder thermischen Motor<br />
ausgerüstet. Das Marinekart ist einfach überall einsetzbar.<br />
www.marinekart.com<br />
129
PURE LIFE<br />
Neue Schutzgehäuse<br />
Das Qmountz von Maptaq, Spezialist für<br />
technisches Sport- und Outdoorzubehör,<br />
macht jetzt auch aus iPhone 5 und<br />
Galaxy S3 vielseitige, wasserdichte<br />
Full HD Outdoor- und Action-Cams.<br />
Spezielle kostenlose Apps unterstützen<br />
dabei die Videoaufnahmen: Ein<br />
digitaler Bildstabilisator, eine GPS<br />
Daten- oder eine Videoschnitt-App<br />
verwandeln so im Handumdrehen<br />
das Smartphone in eine hochwertige<br />
Sportkamera. Das transparente<br />
Gehäuse ist stoss- und kratzfest,<br />
bruchsicher und bis zu drei Meter<br />
Tiefe wasserdicht. Es eignet sich für<br />
normale Outdoorfans genauso wie für Extremsportler.<br />
Es schützt vor Eis und Schnee,<br />
Sand, Staub, Qualm und Schlamm.<br />
www.maptaq.com<br />
Vom Flughafen auf die Skipiste<br />
Die neuste Kollektion von Swissbags, die Tourist-Kollektion,<br />
hat in der Schweiz eine nahezu euphorische Reaktion ausgelöst.<br />
Spezialisiert auf jegliche Art von Reiseprodukte, hat die Schweizer<br />
Taschen Firma Sàrl, mit Sitz im Herzen der Schweizer Alpen,<br />
nun erfolgreich ein ultraleichtes Gepäckstück entwickelt.<br />
Als erstes seiner Art, entstand für den Schweizer Markt eine<br />
neue Generation von Reisegepäck aus dem Material Polypropylen.<br />
Dieses Gepäck ist extrem strapazierfähig, resistent und<br />
zudem auch sehr elastisch. Die Tourist Kollektion gibt es in drei<br />
verschiedene Grössen und vier modisch durchgestylten Farben.<br />
Dieses Sommer- als auch Winter-Reisegepäck von Swissbag ist<br />
einfach mehr als nur Gepäck. Es vereint Leichtigkeit, Festigkeit<br />
und Stil. So hat das grosse Modell eine aussergewöhnliche<br />
Kapazität von 110 Litern, wiegt jedoch nicht mehr als 4,4 Kilogramm.<br />
So macht reisen Spass!<br />
www.swissbags.ch<br />
130
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Das BADEPARADIES SCHWARZWALD<br />
lässt Urlaubsträume wahr werden!<br />
Unter dem Motto „Willkommen im Urlaub!“ erwartet<br />
Sie ein Erlebnisbad der Superlative. 1250 qm<br />
Wasserfl äche, 180 echte Palmen und 350 qm<br />
Saunagarten laden ein: Zum Schwimmen, Genießen,<br />
Saunieren und Relaxen. Schallgeschützt<br />
getrennt fi nden Action-Hungrige im GALAXY<br />
SCHWARZWALD ein Eldorado mit 20 Attraktionen.<br />
Die einmalige Palmenoase (Zutritt ab 16 Jahre u.<br />
Kleinkinder bis 3 Jahre frei) verspricht mit ihren<br />
180 echten Palmen Karibikfeeling pur inmitten<br />
des Hochschwarzwalds und bietet Ihnen Ruhe<br />
und Erholung. Sich im warmen Wasser bei 33<br />
Grad treiben zu lassen entspannt ebenso herrlich,<br />
wie es sich auf einer der zahlreichen Sprudelliegen<br />
gemütlich zu machen.<br />
Erleben Sie Wohlfühlmomente und puren Genuss<br />
in paradiesischer Atmosphäre. Vier exklusiv<br />
thematisierte Saunen bringen Sie in der Wellnessoase<br />
(Zutritt ab 16 Jahre) so richtig ins Schwitzen<br />
und regelmäßige Spezialaufgüsse verwöhnen<br />
Ihre Sinne. Der wunderschöne Saunagarten lädt<br />
Sie ein, tief durchzuatmen und die klare Schwarzwaldluft<br />
zu genießen.<br />
Mit den „Quellen der Gesundheit“ steht Ihnen ein<br />
weiteres Highlight zur Verfügung: insgesamt vier<br />
exklusive Gesundheitsbecken mit den wertvollsten<br />
Mineralien der Welt sorgen für unvergessliche<br />
Momente. Schweben Sie wie im Toten Meer,<br />
spüren Sie die gesundheitsfördernde Wirkung von<br />
Sole, Lithium sowie Calcium und stärken Sie Ihre<br />
Vitalität und das persönliche Wohlbefi nden.<br />
Freier Fall und pure Action für die ganze Familie<br />
verspricht das GALAXY SCHWARZWALD. Die<br />
3000 Quadratmeter große Indoor-Rutschenanlage<br />
sucht in Europa ihresgleichen: 18 Hightech-<br />
Rutschen mit einer Gesamtlänge von mehr als<br />
700 Metern sowie ein spektakuläres Wellenbad,<br />
ein Sportbecken, Sprungtürme und vieles<br />
mehr versprechen einzigartiges Schwimm- und<br />
Rutschvergnügen unter Palmen. Spassfaktor: 100<br />
Prozent.<br />
Informationen und Öffnungszeiten unter<br />
www.badeparadies-schwarzwald.de<br />
Servicehotline: 00 8000 / 4444 – 333 (kostenfrei)<br />
Titisee-Neustadt an der B31<br />
131<br />
Badeparadies Schwarzwald TN GmbH<br />
Am Badeparadies 1 · 79822 Titisee-Neustadt<br />
www.badeparadies-schwarzwald.de
Es war einmal in<br />
Deutschland …<br />
Feen, Kobolde und sprechende Tiere; Liebe, Neid,<br />
Bosheit und Freundschaft; Magie und Zauberküsse –<br />
Märchen treffen seit Jahrzehnten den Geist der Zeit.<br />
Text und Bilder: Deutsche Zentrale für Tourismus<br />
Deutschland feiert dieses Jahr den 200. Geburtstag der «Kinder- und<br />
Hausmärchen» Sammlung der Gebrüder Grimm. Zum Jubiläum verzaubern<br />
magische Veranstaltungen rund um die Grimm’schen Märchen.<br />
Deutschland ist das Märchenland schlechthin:<br />
Romantische Schlösser, wilde Flüsse, dunkle<br />
Tannenwälder und magische Ortschaften verzaubern<br />
sogar Realisten. Die beiden Urväter<br />
der deutschen Märchen, Jacob und Wilhelm Grimm, lebten<br />
und schufen im idyllischen Hessen. Ende des 18. Jahrhunderts<br />
in Hanau geboren, wuchsen sie in Steinau auf.<br />
Beide widmeten sich dem Jurastudium und reisten quer<br />
durch Deutschland und Europa. Während ihrer Anstellung<br />
in der Bibliothek von Kassel vertieften sich die Brüder in<br />
die deutsche Sprache. Sie publizierten mit der «Deutschen<br />
Grammatik» ein in dieser Form bis dahin unbekanntes<br />
Lexikon. Weltweiten Ruhm erlangten die beiden mit ihrer<br />
Sammlung von «Kinder- und Hausmärchen», deren erste<br />
Ausgabe sie im Jahre 1812 veröffentlichten. Insgesamt<br />
wurde diese in mehr als 160 Sprachen übersetzt und zählt<br />
zum Weltdokumentenerbe der UNESCO. Die Brüder gehören<br />
damit zu den wichtigsten Persönlichkeiten nicht nur<br />
der deutschen, sondern der europäischen Kulturgeschichte.<br />
«Spieglein, Spieglein an der Wand»<br />
Es war einmal vor langer Zeit, so fangen viele Märchen<br />
an. Ganz real erleben lässt sich diese Märchenwelt auf der<br />
Deutschen Märchenstrasse. In der «Brüder Grimm-Stadt»<br />
Hanau beginnt die Route, die auf 600 Kilometern die Lebens-<br />
und Wirkungsstätten der Brüder Grimm verbindet<br />
und in Bremen endet. Ob in Siebenmeilenstiefeln, mit<br />
dem Velo oder Auto – die Märchenstrasse lädt ein zu einer<br />
fabelhaften Reise voller Poesie und Schönheit. Vorbei<br />
an bunten Fachwerkhäusern und durch tiefgrüne Wälder<br />
führt der Weg, auf dem sich träumen lässt. In jedem Winkel<br />
bezaubern Sagengestalten und ein Hauch von Historie<br />
weht über die Hügel – fast bis hinter die sieben Berge zu<br />
den sieben Zwergen. Die sind in Bad Wildungen anzutreffen.<br />
Im idyllischen Städtchen an den Flüssen Eder, Urff<br />
und Wilde im Kellerwald lebte einst die junge Prinzessin<br />
Margaretha von Waldeck. Sie kam mit nur 21 Jahren unter<br />
mysteriösen Umständen ums Leben und gilt als Vorlage<br />
für das berühmte «Schneewittchen». Doch die Äpfel im<br />
Urfftal sind ungefährlich – das Obstbaumparadies verzaubert<br />
den Besucher mit leckerem Most.<br />
Von Kassel aus eroberten Aschenputtel und ihre Märchenfreunde<br />
die ganze Welt. In den dreissig Kasseler Jahren<br />
der Brüder Grimm entstand die famose Märchensammlung.<br />
In der Kunst- und Kulturstadt zeigt das Bundesland<br />
Hessen vom 27. April bis zum 8. September 2<strong>01</strong>3 die<br />
Landesausstellung «EXPEDITION GRIMM 2<strong>01</strong>3». Dabei<br />
erwarten Besucher in der documenta-Halle wertvolle<br />
Manuskripte und persönliche Erinnerungsstücke der Brüder<br />
Grimm. Auf einem spektakulären Erlebnisparcours<br />
auf 800m2 stellen acht Pfade eine interaktive Verbindung<br />
zwischen den Märchen und der Gegenwart her.<br />
«Und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön …»<br />
Die Deutsche Märchenstrasse bietet Kunst und Kultur,<br />
Märchen und Sagen, ein Fest folgt dem anderen: Freilichtspiele,<br />
höfische Tafeleyen und Märchenwochen. Vorbei<br />
geht es an Helsa, wo Rumpelstilzchen einst Stroh zu Gold<br />
spinnen liess. Im Werratal schaut die wohl weltbekann-<br />
132
Informationen zu Events im Reiseland Deutschland<br />
unter www.germany.travel/events<br />
teste Kissenschüttlerin Frau Holle über die lieblich geschwungenen<br />
Berge und Täler. Im romantischen Dornröschenschloss<br />
Sababurg wird all das lebendig, was gestern noch hinter Rosendornen<br />
verborgen lag. Das majestätische Schloss verzaubert<br />
mit magischen Türmen und romantischen Gewölben.<br />
Blühende Burggärten im warmen Sonnenlicht lassen sogar die<br />
hundert Jahre schlafende Schöne wieder erwachen. Die Sababurg<br />
ist auch kulturell ein Höhepunkt: Ob eine Märchen-Audienz<br />
bei der Riesentochter Saba oder ein Sonntags-Matinée mit<br />
einem musikalisch-literarischen Dornröschen-Reigen – Märchen<br />
werden wahr.<br />
Herrenhäuser und Burgruinen begleiten einen bis zur Rattenfänger-Stadt<br />
Hameln. Die berühmte Geschichte um den geheimnisvollen<br />
Pfeifer wird in den historischen Altstadtgassen lebendig.<br />
Die Ratten sind heute noch im Rattenfänger-Freilichtspiel<br />
oder im humorvollen Musical «RATS» anzutreffen. In Bremen<br />
endet die Reise auf der Deutschen Märchenstrasse. Auch Hahn,<br />
Katze, Hund und Esel haben in der Hansestadt an der Weser<br />
eine neue Heimat gefunden. Die Deutsche Märchenstrasse führt<br />
überall dahin, wo Träume aus Kindertagen wahr werden. Wo<br />
Königinnen magische Kräfte haben und wo Küsse Prinzessinnen<br />
aus dem tiefen Schlaf wecken, wo Sie von Rattenfängern zu<br />
neuen Abenteuer gelockt werden und sich jeden Tag fühlen wie<br />
Hans im Glück.<br />
200 Jahre Grimm – die Highlights 2<strong>01</strong>3<br />
Einmal Prinzessin sein<br />
Prächtige Kleider, Krönchen auf dem Kopf und ein edler<br />
Prinz auf einem weissen Schimmel – welches Mädchen<br />
wollte nicht schon immer mal Prinzessin sein? Am Prinzessinnentag<br />
im Park vom Rokoko-Schloss Wilhelmsthal<br />
ist dies möglich. Am 9. Juni 2<strong>01</strong>3 können sich kleine und<br />
grosse Prinzessinnen von einem wahrlich königlichen<br />
Programm verzaubern lassen.<br />
www.hessen-tourismus.de<br />
Märchenhafter Grimm-Dich-Pfad<br />
Der Grimm-Dich-Pfad in Marburg lockt mit Märchenfiguren<br />
in luftiger Höhe an Häusern, Treppen und Mauern<br />
zum Aufstieg mit 109 Metern Höhenunterschied. Eine<br />
Stadtkarte gibt Auskunft über den Weg der 14 Stationen<br />
in der historischen Altstadt. Von Schneewittchen über<br />
Froschkönig bis zu Hase und Igel – Marburg ist ein Paradies<br />
für Märchenfreunde.<br />
www.marburg.de<br />
Rotkäppchenwoche<br />
Kuchen und Wein soll Rotkäppchen der Grossmutter bringen.<br />
Während der Rotkäppchen-Woche vom 28. Juli bis<br />
zum 4. August 2<strong>01</strong>3 wird im Rotkäppchenland zwischen<br />
Alsfeld und Fritzlar aber viel mehr geboten. Kulinarische<br />
Genüsse von Märchenköchen und zahlreiche Aufführungen<br />
begeistern die Märchenfans.<br />
http://www.rotkaeppchenland.nordhessen.de<br />
Internationales Figurentheaterfestival<br />
Rund um das historische Kloster Haydau in Morschen<br />
führen international renommierte Puppenspieler Theaterstücke<br />
auf. Im Jubiläumsjahr «Grimm2<strong>01</strong>3« bilden Märchen<br />
der Brüder Grimm den Schwerpunkt. Lassen Sie<br />
sich vom 30. Mai bis 2. Juni 2<strong>01</strong>3 entführen in ein Land<br />
voller Literatur, Tradition, Musik und bildender Kunst.<br />
www.grimm2<strong>01</strong>3.nordhessen.de<br />
133
UNIQUE<br />
Rennradeln im Tannheimer Tal<br />
Auf dem Sattel durch Tirol<br />
Von Lilly Steffen<br />
Unter Radsportlern ist das Tannheimer Tal zwischen Sonthofen im Westen, Pfronten im Norden und<br />
Reutte im Osten schon längst kein unbekannter Flecken Erde mehr. Spätestens seit 20<strong>01</strong>, als der<br />
Tross der Österreich Radrundfahrt durchs Tal zog, 2005 die Radprofis der Bayernrundfahrt kamen<br />
und 2007 die Deutschland Tour durch die Region rollte, fielen nicht nur den Profis die landschaftlichen<br />
Reize des wohl schönsten Hochtals Europas in den Allgäuer Alpen auf.<br />
Sattgrüne Wiesen, der Haldensee und eine traumhafte<br />
Bergkulisse sind hier die ständigen Begleiter. So hat<br />
sich das Tannheimer Tal zur idealen Region für gezieltes<br />
Training, aber auch ausgedehnte Touren im Urlaub<br />
entwickelt. Verglichen mit anderen Alpentälern hat das Tannheimer<br />
Tal eine recht lange Radsaison. Hier kann man schon im April<br />
das Rad aus dem Keller holen und mit den ersten Trainingseinheiten<br />
beginnen. Im Tannheimer Tal gibt es viele Möglichkeiten bei<br />
der Tourenplanung. Aufgrund der tollen Lage als Hochtal hat man<br />
zwischen «bergauf» und «bergab» auch noch genügend Platz um<br />
gemütlich einzurollen. Auf dem Asphaltband, das sich zwischen<br />
der mächtigen Felswand des Rotflüh und dem Haldensee dahinschlängelt,<br />
ist kaum ein Auto unterwegs. Sehr ungewöhnlich, aber<br />
den Radsportlern soll es recht sein. Eine der beliebtesten dieser<br />
gemütlichen Touren ist die Strecke westwärts, in Richtung Schattwald<br />
mit dem Aussichtspunkt Zugspitzblick als Ziel. Von hier hat<br />
man einen komplett freien Blick hinunter aufs Tal.<br />
Rennradtouren rund ums Tannheimer Tal<br />
In Summe wählen Radsportler im Tannheimer Tal aus 22 Touren<br />
und insgesamt 2.500 Kilometern. Drei recht kurze Pässe führen<br />
nach Oberjoch, Pfronten oder Weissenbach bei Reutte. Ab hier<br />
kann man sich dann für eine der zahlreichen Varianten, je nach<br />
Streckenprofil, entscheiden. Von der eher flachen Runde rund um<br />
den Grünten bis hin zu Hochgebirgsetappen über das Hahntennjoch<br />
ist für jede Leistungsstärke die richtige Strecke dabei. Ausgedehnte<br />
Touren führen bis in die umliegenden Regionen wie ins Allgäu,<br />
zum Bodensee oder an den Arlberg. Die Region gibt für Strassenradfahrer<br />
richtig viel her und garantiert viele neue Eindrücke.<br />
Tannheimer Radmarathon<br />
Um die Vielfalt der Rennradstrecken zu demonstrieren, gibt es<br />
aber keine bessere Tour als die lange Strecke des Radmarathons.<br />
Auf 230 Kilometern und 2.940 Höhenmetern stösst man vom Alpenvorland<br />
bis ins Hochgebirge vor. Flache Etappen, lange Anstiege mit<br />
bis zu 80 Kilometern, Pässe, rasante sowie kurvenreiche Abfahrten,<br />
steile Rampen, Haarnadelkurven und kürzere Tunnels sind Teil der<br />
Trainingsrunden aus der eigenen aktiven Zeit von Michael Keller,<br />
ehemaliger Amateur-Radrennfahrer und später Bundestrainer der<br />
österreichischen Mountainbiker. Der heutige Tourismuschef der Region<br />
hat nicht nur die Kompetenz in Sachen Radsport, sondern fühlt<br />
sich den Sportlern nach wie vor in gewisser Weise verpflichtet. So<br />
hat er eben diese Passagen zu einem spektakulären Rennen zusammengestellt.<br />
Die Besten unter den Startern peilen eine Gesamtzeit<br />
von knapp 6,5 Stunden an. Wer sich traut, darf sich gerne mit ihnen<br />
messen. Der Tannheimer Radmarathon, der dieses Jahr bereits zum<br />
5. Mal stattfindet, bietet für Einsteiger und Geniesser auch eine etwas<br />
kürzere Runde mit 130 Kilometern und 930 Höhenmetern an.<br />
134
UNIQUE<br />
Für alle, die sich noch den einen oder anderen Trick abschauen wollen,<br />
um die eigene Bestzeit zu unterbieten, bietet sich in den Tagen<br />
vor dem Marathon die beste Möglichkeit bei den Ausfahrten mit<br />
den Ex-Radprofis Gerrit Glomser und Marcel Wüst.<br />
Roadbike Hotels<br />
Radsportler finden im Tiroler Tannheimer Tal neben dem idealen<br />
Ausgangspunkt auch Unterkünfte, die sich auf die Bedürfnisse<br />
der Radfahrer spezialisiert haben. Als Roadbiker übernachtet<br />
man am Besten in einem der zwei «Roadbike Holidays» - Hotels<br />
in Tannheim und Haldensee, die beide über die geeignete Infrastruktur<br />
verfügen und zudem ein Wellnessangebot zum Entspannen<br />
bieten. Hier profitieren die Gäste von den 22 ausgewählten<br />
Touren, verlieren dank den GPS-Geräten, die es kostenlos zum<br />
Ausleihen gibt, und Top-Kartenmaterial nie die Orientierung und<br />
können im Notfall den angebotenen Rückholdienst in Anspruch<br />
nehmen. Für die Verpflegung auf und nach der Tour wird gesorgt,<br />
genauso wie gerne auf spezielle Ernährungswünsche eingegangen<br />
wird. Der Hotelchef persönlich erklärt, gibt Tipps und zeigt<br />
die Highlights der Region auf. Denn das Tannheimer Tal ist gross<br />
und die Touren, Panoramen und Herausforderungen reichen weit<br />
länger als für einen Urlaub oder Trainingsaufenthalt.<br />
<strong>IMAGINE</strong> MBH 210x148mm+3mm NEU.pdf 1 15.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 13:34:18<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Tourismusverband Tannheimer Tal<br />
www.tannheimertal.com<br />
Auf Radsportler spezialisierte Hotels in der Region:<br />
Hotel Tyrol am Haldensee****<br />
www.tyrol-haldensee.com<br />
Hotel Bogner Hof****<br />
www.bognerhof.at<br />
Tannheimer Radmarathon (21. Juli 2<strong>01</strong>3)<br />
www.rad-marathon.at/<br />
Mehr Informationen zu allen Rennrad-Regionen und Hotels:<br />
Roadbike Holidays<br />
www.roadbike-holidays.com<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
Der neue Katalog ist da!<br />
Jetzt bestellen unter office@bike-holidays.com<br />
oder Tel. +43 (0) 65 42 / 804 80-9<br />
Kostenfreier Versand!<br />
ÖSTERREICH<br />
I TALIEN<br />
SCHWEIZ<br />
www.bike-holidays.com<br />
63 HOTELS | 27 REGIONEN | 3 LÄNDER<br />
135
UNIQUE<br />
Die Wiener Balltradition<br />
Walzer im Dreivierteltakt<br />
von Lilly Steffen | Bilder ©WienTourismus / MAXUM Bildtext: Opernball<br />
Schon seit über 200 Jahren gilt Wien als die Welthauptstadt der Bälle. Die besondere Mischung<br />
aus altösterreichischer Tradition und höfischer Prachtentfaltung, verbunden mit dem<br />
Markenzeichen des Wiener Walzers, hat die Bälle zu einem Exportschlager werden lassen.<br />
136
UNIQUE<br />
Ihre erste Hochblüte erreichten die festlichen Ballabende<br />
beim Wiener Kongress 1814/15. Zahlreiche gekrönte<br />
Häupter und Politiker des ganzen Kontinents trafen sich<br />
in der Metropole des Habsburgerreiches, um nach dem<br />
Sturz Napoleons die Grenzen Europas neu festzulegen. Die<br />
Wiener Gastgeber bemühten sich mit Eifer, den mehrmonatigen<br />
Aufenthalt der hochgestellten Prominenz äusserst kurzweilig<br />
zu gestalten: Eine Vergnügung jagte die andere. Die<br />
Festlichkeiten waren geprägt vom Wiener Hofzeremoniell des<br />
18. Jahrhunderts. Teile davon haben sich bis heute in leicht abgewandelter<br />
Form erhalten.<br />
Dresscode – Bälle verpflichten!<br />
In der österreichischen Hauptstadt finden jährlich mehr als 450 Bälle<br />
statt, mit bis zu 5500 Besuchern. Wo sonst in Europa gibt es das?<br />
Trotzdem gibt es einen regelrechten Run auf die Tickets. Richtig<br />
teuer sind beim Opernball die Logen, um die es – trotz der hohen<br />
Preise – ein enormes Gerangel gibt. Die anderen Traditionsbälle,<br />
etwa in der imperial-vornehmen Hofburg, sind um einiges günstiger.<br />
Wesentlich preiswerter als Tischkarten sind die Saalkarten.<br />
In den Tanzpausen durch die Ballsäle zu flanieren, sich am Buffet,<br />
an der Cocktailbar oder im Heurigenlokal bei Schrammelmusik<br />
zu erfrischen, hat seinen Reiz.<br />
Was bei den grossen Traditionsbällen sofort ins Auge sticht, ist<br />
der von allen Besuchern beachtete Dresscode: Damen im langen<br />
Abendkleid oder in Festtracht, Herren in Smoking oder im Frack,<br />
der die Möglichkeit gibt, Orden und Ehrenzeichen zu tragen.<br />
Beim Opernball herrscht Frackpflicht. Übrigens gilt bei dieser<br />
edlen Herrenkleidung das Tragen einer Armbanduhr als Fauxpas,<br />
korrekt ist eine goldene Taschenuhr mit Kette. Mindestausstattung<br />
bei den anderen Bällen ist der Smoking oder feine schwarze<br />
Anzug mit Smokingschleife, keineswegs mit Krawatte. Neben der<br />
stilvollen Kleidung trägt auch das ausgefeilte zeremonielle Programm<br />
wesentlich zum festlichen Ambiente bei.<br />
Alles Walzer oder was?<br />
Der Ball wird eröffnet mit dem feierlichen Einzug des Jungdamenund<br />
Jungherrenkomitees. Die Mädchen, die erstmals einen Ball<br />
eröffnen, heissen Debütantinnen. Mit dem «Debüt geben» hat sich<br />
ein aus der Monarchie überkommenes Ritual erhalten: die Einführung<br />
in die Gesellschaft. In langem Weiss mit dem obligaten<br />
Krönchen im Haar und den langen weissen Handschuhen schreiten<br />
sie am Arm ihres befrackten Kavaliers auf die Tanzfläche.<br />
Meistens zu den Klängen der «Fächerpolonaise» des k. u. k. Hofball-Musikdirektors<br />
Carl Michael Ziehrer, die bei fast jeder Balleröffnung<br />
gespielt wird. Am Ende des feierlichen Rituals steht<br />
natürlich ein Walzer – aber bitte unbedingt linksherum getanzt!<br />
137
UNIQUE<br />
Auf die ästhetische Präzision bei den zu tanzenden Figuren wird<br />
grössten Wert gelegt, führen doch die rhythmischen Bewegungen<br />
der Paare zu faszinierenden Schwarz-Weiss-Bildeffekten. Das<br />
Eröffnungszeremoniell endet bei allen Traditionsbällen mit dem<br />
Aufruf des Tanzmeisters: «Alles Walzer». Jetzt sind alle Ballbesucher<br />
auf die Tanzfläche eingeladen – sogar der rechts gedrehte<br />
Walzer ist wieder erlaubt ...<br />
Quadrillen und Gulaschsuppe<br />
Auch wenn auf jedem Traditionsball der Tanzabend mit einem<br />
Walzer beginnt, ist das breite Repertoire der Gesellschaftstänze<br />
voll vertreten.<br />
Mitternacht ist auf allen Bällen ein ganz spezieller Zeitpunkt.<br />
Oft sind Musik- und Showeinlagen vorgesehen, etwa Tanzensembles<br />
von Wiener Tanzschulen, die einen Showblock gestalten.<br />
Zu den Höhepunkten des festlichen Treibens zählt die oft<br />
danach getanzte Publikumsquadrille, wie man sie schon im<br />
19. Jahrhundert tanzte. Am beliebtesten ist die «Fledermaus»-<br />
Quadrille von Johann Strauss, ein musikalischer Ohrwurm!<br />
Die nicht ganz einfachen Figuren dieses munteren Paar- und<br />
Gruppentanzes werden jeweils vorab vom Tanzmeister erklärt.<br />
Doch nicht selten endet alles in einem herzhaft belachten Chaos,<br />
das noch verstärkt wird durch einige mutige Paare, die hurtig<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Ballsaison:<br />
Wiener Opernball<br />
Der Ball der Bälle findet in der Wiener Staatsoper statt. Er ist der<br />
grosse Treffpunkt von Kultur, Wirtschaft und Politik aus dem Inund<br />
Ausland. In den vergangenen Jahren wird immer mehr Wert<br />
darauf gelegt, dass die Künstler der Staatsoper im Vordergrund<br />
stehen. Sie verleihen dem Ball ein besonderes Flair.<br />
www.wiener-staatsoper.at<br />
Philharmonikerball<br />
Ein Ball von Künstlern für Künstler. Etwas kleiner und mit weniger<br />
Medienpräsenz als der Opernball, aber doch mit hochkarätigen<br />
Gästen. Das weltberühmte Orchester der Wiener Philharmoniker<br />
gibt seinen Ball in dem von vielen als schönster Konzertsaal<br />
der Welt gefeierten «Goldenen Saal» des Musikvereins.<br />
www.wienerphilharmoniker.at<br />
BonbonBall<br />
Der süsseste Ball in Wien. Er findet im prunkvollen Wiener Konzerthaus<br />
statt, dessen Hausherren die Wiener Symphoniker sind.<br />
In den vier Sälen können 4000 Gäste tanzen. Aus den weiblichen<br />
Ballbesuchern wählt eine Jury die «Miss Bonbon», die dann auf<br />
einer grossen Stahlzeigerwaage mit Süssigkeiten aufgewogen<br />
wird – als Spende für einen sozialen Zweck.<br />
www.bonbonball.at<br />
Ball der Wiener Kaffeesieder<br />
Er geniesst mit seiner besonderen Wiener Note hohe Wertschätzung<br />
und gilt fast schon als kleiner Opernball. Als einziger Ball findet<br />
er in allen Sälen der Hofburg statt, auch in den Redoutensälen<br />
sowie dem eleganten Dachfoyer mit Blick auf das nächtliche Wien.<br />
www.kaffeesiederball.at<br />
Sommerbälle<br />
Zwei elegante Sommerbälle haben die Aufmerksamkeit der Wiener<br />
Gesellschaft: zum einen der schon 150 Jahre alte Concordiaball<br />
und die Fête Impériale, die erstmals 2<strong>01</strong>0 in der Hofreitschule<br />
stattfand. Die Reitbahn der Winterreitschule, dort, wo sonst die<br />
Lipizzaner tanzen, verwandelt sich vor imperialer Kulisse in ein<br />
grossflächiges Tanzparkett.<br />
www.concordiaball.at | www.fete-imperiale.at<br />
durch die freien Schneisen zwischen den Tanzreihen hindurchgaloppieren.<br />
Auf alle Fälle werden die angemüdeten Tanzgeister<br />
durch diese Einlage wieder munter – endet der Ball doch nie vor<br />
fünf Uhr morgens. Bei allen Wiener Bällen hat auch der Schluss<br />
seine Tradition. Das Licht im Ballsaal wird heruntergedimmt,<br />
die Kapelle intoniert den etwas melancholischen Langsamen<br />
Walzer «Brüderlein fein, musst nicht gar so traurig sein» und<br />
alle noch tapfer Ausharrenden strömen nochmals auf die Tanzfläche<br />
zum letzten Tanz ... Programmende der Ballnacht ist für<br />
viele Wienerinnen und Wiener die würzige Gulaschsuppe in einem<br />
der Kaffeehäuser in der Nähe, die in der Ballsaison schon um<br />
diese Zeit geöffnet haben.<br />
Charity-Bälle<br />
Zwei Charity-Events bereichern die Wiener Ballszene. Zum einen<br />
seit 1995 der Wiener Flüchtlingsball, ebenfalls in der Faschingszeit.<br />
Unter dem Ehrenschutz des Bürgermeisters findet er mit<br />
einem multikulturellen Musikangebot im Wiener Rathaus statt.<br />
Der Erlös hilft Flüchtlingen im Wiener Integrationshaus. Schon<br />
zwei Jahre älter ist der inzwischen international Beachtung findende<br />
Life Ball, der im Frühsommer stattfindet und diverse Aids-<br />
Hilfsorganisationen unterstützt. Gleichzeitig ist er Österreichs<br />
grösstes Modeereignis in und vor dem Wiener Rathaus: Einer der<br />
Höhepunkte ist die Modeschau weltweit renommierter Designer –<br />
im Freien vor mehr als 40’000 Zuschauern von Top-Models, aber<br />
auch von internationaler Prominenz vorgeführt. Der Life Ball ist<br />
ein opulentes offenherziges Fest des Lebens.<br />
www.integrationshaus.at | www.lifeball.org<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
138
UNIQUE<br />
139
Picture Postcard from ...<br />
New York City<br />
Willkommen in der Stadt, die niemals schläft! Keine andere Stadt weckt<br />
solche Sehnsüchte wie New York. Ob sie dieses auch täte, wenn sie<br />
noch immer Nieuw Amsterdam hiesse, lässt sich nur vermuten. 1626<br />
trug die Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Manhattan jedoch noch<br />
diesen Namen. Ein Geschäftsmann namens Peter Minuit kaufte die Insel,<br />
von den dort ansässigen Indianern für 60 Gulden ab und nannte<br />
sie Neu Amsterdam. Fast vierzig Jahre behielt sie diesen Namen, erst<br />
als die Briten das Gebiet 1664 umstellten, wurde die Stadt nach dem<br />
An<br />
Oberbefehlshaber der britischen Flotte, Jakob, Herzog von York, in New<br />
York umbenannt. Und dieser Name lässt noch heute viele aufhorchen,<br />
Kulturbessene, Shoppingmaniacs, Trendsetter, Gourmets, Partywütige … –<br />
Anna S<br />
sie alle zieht es in die Stadt am Hudson River, denn diese Stadt hat jedem<br />
etwas zu bieten und das rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, 365<br />
Tage im Jahr. Eine Stadt, die den Takt vorgibt, von dem man sich gerne<br />
mitreissen lässt.<br />
140
UNIQUE<br />
141
SPECIAL DESTINATIONS<br />
142
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Eine Reise in die Vergangenheit<br />
Quer durch die Schweiz<br />
Von Lilly Steffen<br />
Die Schweiz steckt voller Geschichte, unzähliger Bräuche und Traditionen. Und im Land der Eidgenossen<br />
liegen ihre Zeugnisse so nah beisammen, wie sonst kaum irgendwo. Die perfekte Ausgangssituation für<br />
einen Ausflug durch die Zeit<br />
Die Dichte an historischen Erlebnissen – von der frühzeitlichen<br />
Burg über den intakten mittelalterlichen<br />
Stadtkern bis hin zum barocken Sakralbau – ist in<br />
der Schweiz ebenso unschlagbar wie die kulturelle<br />
Vielfalt, von der sie geprägt wird.<br />
Ein Spaziergang durch die Jahrhunderte<br />
Seit den 70er Jahren werden in der Schweiz alte Bauernhäuser,<br />
Ställe, Backhäuschen oder Scheunen nicht abgerissen, wenn sie<br />
modernen Bauten weichen müssen, sondern Stein für Stein abgebaut.<br />
Und im Freilichtmuseum Ballenberg wieder errichtet. Was<br />
1978 mit 16 typisch schweizerischen Gebäuden begann, ist heute<br />
eine umfangreiche Ausstellung mit rund 100 Wohn- und Wirtschaftsbauten<br />
aus der ganzen Schweiz auf einem 66 Hektar grossen<br />
Gelände: das Freilichtmuseum Ballenberg. Die historischen<br />
Gebäude und ihre Küchen, Kammern und Wohnstuben veranschaulichen<br />
das ländliche Alltagsleben in der Schweiz.<br />
Doch lebendig wird der Ballenberg erst dank der originalen und<br />
ursprünglichen Nutz- und Kulturbepflanzung, durch die über<br />
250 einheimischen Nutztierarten und dank der mit traditionellen<br />
Werkzeugen arbeitenden Handwerks- und Bauersleute. Thematische<br />
Ausstellungen und spezielle Veranstaltungen zu Kultur und<br />
Brauchtum runden das Angebot ab. Mehr als 100 originale, jahrhundertealte<br />
Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz, 250<br />
einheimische Bauernhoftiere, ursprüngliche Gärten und Felder<br />
sowie Demonstrationen von traditionellem Handwerk und Spezialveranstaltungen<br />
machen die Vergangenheit zum Erlebnis.<br />
143
UNIQUE<br />
Dem Handwerk auf der Spur<br />
Täglich gibt es Einführungen in das traditionelle Handwerk und Gewerbe der Schweiz: Ob Backen, Holzschnitzen, Hutmachen, Käsen,<br />
Köhlern, Korbflechten, Mahlen, Ölpressen, Sattlern, Schindeln, Schmieden, Schokoladenproduktion, Töpfern oder Weben hier kann Alt<br />
und Jung noch etwas lernen. Die meisten Handwerke, die im Freilichtmuseum Ballenberg demonstriert werden, übten die Bauernfamilien<br />
bis weit ins 19. Jahrhundert im Nebenerwerb aus. Die kargen Erträge der kleinen Landwirtschaften machten einen Zusatzverdienst<br />
notwendig. Die Uhrmacherei und das Spitzenklöppeln im Jura, die vor allem im Sensegebiet und im Freiamt betriebene Strohflechterei,<br />
die baselländische Posamenterei, die appenzellische Stickerei, die Holzschnitzerei und Spanschachtelherstellung im Berner Oberland – all<br />
diese Beispielen regionstypischer Heimindustrien und Heimarbeiten werden auf dem Ballenberg in den entsprechenden Häusern wieder<br />
lebendig gemacht.<br />
Alles Käse oder was?<br />
Auch im Emmental lässt sich mehr über ein sehr traditionelles Schweizer Gewerbe erlernen – das<br />
Käsen. Ob über dem Feuer oder im modernen Kessi – in der Schaukäserei erfährt man auf 17’500<br />
Quadratmetern hautnah alles über die Herstellung des weltbekannten Emmentaler Käses. Die<br />
Emmentaler Schaukäserei ist eine attraktive Begegnungsstätte und Erlebniswelt mit Dorfcharakter.<br />
Hier erleben Besucher sowohl die moderne Produktion des berühmten Emmentaler<br />
AOC als auch die traditionelle Käseherstellung, denn im Schaukäserei-Dörfli vereinigen sich<br />
Tradition und Moderne. Auf dem Areal der Schaukäserei erwarten den Besucher vier Käsereien<br />
aus verschiedenen Zeitepochen: der Küherstock aus dem Jahr 1741 wo heute selber<br />
Stöckli-Käse über offenem Feuer herstellt wird. Die Feuerwagen-Käserei<br />
aus dem Jahr 1900. In diesem Gebäude erwartet den Gast etwas Gluschtiges<br />
aus der Bäckerei und Konditorei, die Dorfkäserei aus dem<br />
Jahr 1954, wo regionale Spezialitäten und Geschenke eingekauft<br />
werden und die Schaukäserei mit modernen<br />
Produktionsanlagen aus dem Jahr 1990 und das<br />
umfangreiche Käsesortiment und Restaurant.<br />
Mehrmals täglich können hier die Produktionsabläufe<br />
live von der Besuchergalerie aus<br />
beobachtet werden.<br />
144
UNIQUE<br />
Es bläst das Horn vom Berg<br />
Doch mit der Schweiz verbindet man nicht nur Käse, sondern<br />
auch ein ganz bestimmtes Instrument – das Alphorn. Das Alphorn<br />
– früher das Signalhorn der Hirten ¬ gilt heute als schweizerisches<br />
Nationalinstrument. Eine ganz besondere Rolle spielt das<br />
Alphorn in Nendaz. Jeden Sommer ist Nendaz der bezaubernde<br />
Austragungsort des Internationalen Festivals der Alphornbläser,<br />
welches mehr als 100 Spieler veschiedenster Nationalitäten anlockt.<br />
Das Dorf hoch über dem Rhonetal, nahe den herrschaftlichen<br />
Walliser Gipfeln, feiert jedes Jahr drei Tage lang das Alphorn.<br />
Und wer mehr über die hohe Kunst des Alphornblasens<br />
lernen will, ist hier richtig: In mehrtägigen Kursen erlebt man,<br />
dass nicht nur das Material, die Dicke und die Krümmung des<br />
Horns entscheidend sind, sondern auch die Arbeit der Lippen: je<br />
höher ihre Spannung, umso höher der Ton.<br />
Ein weiteres Brauchtum aus der Schweiz ist das Hornussen. Wie<br />
das Schwingen oder Steinstossen gehört das Hornussen zu den<br />
typischen Schweizer Nationalsportarten: Es wird bereits seit dem<br />
19. Jahrhundert gespielt, vor allem im Mittelland, ist aber den<br />
meisten nicht Eingeweihten ein Rätsel. So geht’s: Die eine Mannschaft<br />
schlägt und treibt die Nouss mit dem Stecken vom Bock so<br />
weit wie möglich ins gegnerische Feld. Die andere versucht sie<br />
mit dem Schindel, der aussieht wie eine übergrosse Mistschaufel,<br />
so früh wie möglich «abzutun». Wer jetzt Lust bekommen hat,<br />
fährt nach Hergiswil bei Willisau, wo auch Laien zum Plausch<br />
mitspielen dürfen!<br />
145
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Trotzige Burgen<br />
Nicht nur wundersame Instrumente und Spiele faszinieren Besucher<br />
und Gäste in der der Schweiz, auch so manche architektonischen<br />
und geschichtlichen Wunderwerke lösen Bewunderung<br />
aus. Einige davon sind sicherlich die Burgen von Bellinzona.<br />
Die mittelalterlichen Burgen Castelgrande, Castello Montebello<br />
und Castello Sasso Corbaro garantierten in früheren Zeiten den<br />
Schutz und sind heute die Zierde der Stadt. Von den Festungsmauern,<br />
die Bellinzona umgaben, sind ebenfalls Reste erhalten<br />
geblieben. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt stammt<br />
aus dem Jahre 590. Für die alten Römer bildete Bellinzona eine<br />
sehr wichtige Verteidigungslinie. Das Castelgrande, auch Castello<br />
di San Michele oder Burg Uri genannt, ist die älteste der im<br />
13. Jahrhundert errichteten Burgen. Zwei Türme, die Torre Nera<br />
(28 Meter hoch) und die Torre Bianca (27 Meter hoch) erheben<br />
sich dominant über der Altstadt von Bellinzona. Im Castelgrande<br />
befinden sich das archäologische Museum und das Kunstmuseum.<br />
Mit dem Castello Montebello, auch Schwyz oder San Martino,<br />
und mit der am höchsten gelegenen Burg Sasso Corbaro, die<br />
zeitweise auch Unterwalden oder Santa Barbara genannt wurde,<br />
gehören diese Bauten zu den besterhaltenen mittelalterlichen Burgen<br />
der Schweiz und zu den Unesco Weltkulturerben.<br />
Nicht weniger beeindruckend ist das Schloss Chillon, die Wasserburg<br />
im Genfersee. Sie ist das meistbesuchte historische Gebäude<br />
der Schweiz. Über 300’000 Besucher besichtigen Chillon jedes<br />
Jahr, mit den Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, den unterirdischen<br />
Gewölben, Paradesälen und dem original erhaltenen<br />
Schlafzimmer aus der Zeit der Berner Herrschaft. Die gesamte<br />
Anlage besteht aus 25 Gebäuden und drei Höfen, die von zwei<br />
Ringmauern geschützt sind. Schon in der Frühzeit war die Felseninsel<br />
zwischen dem Genfersee und den steil aufragenden Bergen<br />
bewohnt. Von hier wurde jahrhundertelang der Schiffsverkehr auf<br />
dem Genfersee und der bedeutende Landweg zum St.-Bernhard-<br />
Pass beherrscht.<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Historische Gebäude:<br />
Schweizerisches Freilichtmuseum Ballenberg<br />
Museumsstrasse 131<br />
3858 Hofstetten<br />
Käse:<br />
Emmentaler Schaukäserei AG<br />
Schaukäsereistrasse 6<br />
3416 Affoltern im Emmental<br />
Alphorn:<br />
Nendaz Tourisme<br />
1997 Nendaz<br />
info@nendaz.ch<br />
Hornussen:<br />
Hornussergesellschaft Hergiswil<br />
Olisrüti<br />
6130 Willisau<br />
www.hghergiswil.ch<br />
Burgen<br />
Bellinzona Turismo<br />
Palazzo Civico – Piazza Nosetto<br />
Casella postale 1419<br />
65<strong>01</strong> Bellinzona<br />
www.bellinzonaturismo.ch<br />
Château de Chillon<br />
1820 Veytaux<br />
www.chillon.ch<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
146
www.premiumsparesorts.com<br />
ADLER DOLOMITI Spa & Sport Resort *****<br />
Herrliche Panoramalage inmitten der Südtiroler Dolomiten (UNESCO Weltnaturerbe) als<br />
zentraler Ausgangspunkt zum Wanderparadies Gröden und zum weltgrößten Skikarussell<br />
„Dolomiti Superski“. Größte, sensationellste Wasserwelt der Dolomiten… 3.500 m 2 ADLER SPA<br />
der Superlative mit international ausgezeichneten Beauty- und Wellnessbehandlungen …<br />
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ADLER THERMAE Spa & Relax Resort Toskana *****<br />
Einzigartiger Kraftplatz zum Auftanken inmitten der einzigartigen Val d‘Orcia (UNESCO Weltnaturerbe)<br />
mit magischem Thermenzauber aus den 50°C heißen Quellen. Geniessen Sie toskanische Küche<br />
& edle Tropfen in unserem Cabrio-Restaurant. Ärztlich betreute Gesundheitsprogramme für Ihre<br />
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Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe ***** s<br />
Grünruhelage in Baden-Württemberg: Genießen mit allen Sinnen. Auf 4400 qm lädt das<br />
beste Spa Deutschlands zum Entspannen ein. Die Kosmetiklinie SanVino pfl egt Ihre Haut<br />
mit natürlichen Traubenkern-Produkten. Gourmets werden in 3 Restaurants von Sternekoch<br />
Boris Benecke verwöhnt. Am Hotel befi ndet sich ein 27-Loch Golfplatz mit -Akademie.<br />
147<br />
www.schlosshotel-friedrichsruhe.de<br />
hotel@schlosshotel-friedrichsruhe.de<br />
+49 (0) 79 41/60 87-0
UNIQUE<br />
Eine Liebeserklärung<br />
an die Schweiz<br />
Die Spitzen-Disziplin der Eidgenossen<br />
von Lilly Steffen<br />
In dieser Disziplin ist die Schweiz einsame Spitze: Langsamverkehr auf dem<br />
weltweit feinsten Netz von Wander- und Velorouten.<br />
148
UNIQUE<br />
Mit gluschtig-kombinierbaren Angeboten und praktischen<br />
Services veredelt SwissTrails die Routen<br />
von «SchweizMobil» und die schönsten Regional-<br />
und Themenwege. Neu ist etwa der familienfreundliche<br />
Gepäck- und Velotransport vom Schweizer Wohnort<br />
zum Start und vom Ziel wieder nach Hause. Gästen aus dem<br />
Ausland garantiert ein umfassender «Allround Service» Stressfreiheit,<br />
Sicherheit und sorglose Ferienstimmung. Selbst Firmen<br />
oder Vereine bringt SwissTrails auf Touren. Und manchmal führt<br />
Swiss Trails auch ins Ausland. Das grosse Schweizer Menu Gourmande<br />
oder aphrodisierende Snacks – der SwissTrails-Katalog<br />
2<strong>01</strong>3 bereitet den erlebnishungrigen Gästen keine Qual bei der<br />
Wahl, denn alles ist beliebig kombinier- und portionierbar.<br />
Wo Wasser zu Wein wird, immer Badewetter ist<br />
und mit dem Velo die Post abgeht<br />
Das wahre Wunder erlebt, wer etwa dem Wasser von der Rhonequelle<br />
bis an den Genfersee folgt, wo der Wein allem andern Nass<br />
die Show stiehlt. Abwechslungsweise mit dem Velo und zu Fuss<br />
führt diese neue Tour durch die UNESCO-Weltnaturerbestätten<br />
«Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch» und‚ Lavaux «Weinberg-<br />
Terrassen». Ob in acht Tagen am Stück oder als appetitanregende<br />
Zwei- bis Dreitäger, SwissTrails richtet die Leckerbissen flexibel<br />
und kundengerecht an. So auch auf der spektakulären und anspruchsvollen<br />
«Alpine-Bike Route», die in ihrer Maximalvariante<br />
über 670 Kilometer und 21’800 Höhenmetern von Scuol nach<br />
Montreux führt. SwissTrails bietet mit Scuol – Thusis ein viel<br />
greifbareres, fünftägiges Bike-Erlebnis an, welches die saftigen<br />
6’000 Höhenmeter mit Wellness im Top Class-Hotel aufwiegt.<br />
Auch im Veloland gibt’s Neues für anspruchsvolle Geniesser: So<br />
etwa eine panorama- und abwechslungsreiche Achter-Schlaufe<br />
mit Yverdon als Dreh- und Angelpunkt zwischen westlichem Jura<br />
und Neuenburgersee. Hier herrscht ganzjährig Badewetter, wenn<br />
nicht im See, so sicher in den Spas des Grand Hôtel des Bains in<br />
Yverdon, im Hôtel des Horlogers in Le Brassus und im Grand<br />
Hôtel Les Rasses.<br />
Tüütaatoo,<br />
wir sind mit dem Velo da & beliebte SwissTrails-Klassiker<br />
Mit dem neuen «Bike Posta Alpina» wird das Postauto zum Velotransporter,<br />
wenn die Bergetappen Richtung Susten-, Grimsel-,<br />
Nufenen-, Gotthard oder Furkapass zu schweisstreibend werden.<br />
Spontaner Zustieg ist bei jeder Haltestelle möglich. Garantiert<br />
kursieren Ende Sommer einige sehr spezielle Passgeschichten<br />
mehr, da auch die Übernachtungen im Hotel Grimsel Hospiz, im<br />
Belvédère Furka oder im Gotthard Hospiz einigen Erzählstoff<br />
hergeben dürften. Nicht aus dem Programm wegzudenken sind<br />
die beliebten, klassisch-schönen Fernwander- oder Velorouten<br />
149
UNIQUE<br />
durch die Schweiz, spannende Themenwege sowie die 2<strong>01</strong>2 lancierten<br />
Minitrails zu den elf von der UNESCO zu Welterbe oder<br />
Biosphärenreservat ernannten Landschaften und Kulturstätten.<br />
zusammenschweisst als blosses Zusammensitzen. «Mit em Bike –<br />
ohne Beiz, id Beiz oder id Fescht-Beiz» beinhaltet Beratung, Mietvelos<br />
(auch Elektro-Fahrräder oder Tandems), Kartenmaterial und<br />
Pikettfahrzeug. Je nach Kundenwunsch kommt ein gemütliches<br />
Essen in einer originellen Besenbeiz dazu oder das volle Festprogramm<br />
mit teambildender Postenjagd, gehobener Gastronomie,<br />
Tafelmusik und Party-Bus.<br />
www.swisstrails.ch<br />
Service mit Sahnehäubchen:<br />
Allround-Gepäckservice und Allround-Service<br />
Kombinieren, etappieren, abwechseln entspricht den immer individueller<br />
werdenden Vorstellungen von perfekten Aktivferien.<br />
So muss sich auch in punkto Unterkunftsstandard niemand für<br />
die ganze Tour festlegen. Frei wählbar sind rund 700 Unterkünfte<br />
in sechs Komfort- und Preisklassen von Schlafen-im-Stroh<br />
oder Hostel bis Top-Class-Hotel. Wer ein Mietvelo bucht, kann<br />
das in jeder dieser Unterkünfte entgegennehmen oder abgeben.<br />
Der Gepäcktransport ist bei SwissTrails längst Standard. Diesem<br />
wird neuerdings noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Gäste in<br />
der Schweiz können auf vorerst einigen ausgewählten Stroh- und<br />
TopClass-Touren ihr Gepäck schon vom Wohnort abholen und<br />
vom Zielort wieder nach Hause schaffen lassen. Diesen Allround-<br />
Gepäckservice wissen vor allem Familien zu schätzen. Wer aus<br />
dem Ausland anreist, profitiert dank des neuen Allround-Services<br />
von einem Meet&Greet am Flughafen, respektive von einem reservierten<br />
Gratis-Parkplatz beim «SwissTrails Hike&Bike Terminal».<br />
Es folgt ein persönliches Briefing, ein allfälliges Probefahren<br />
und Anpassen der Mietvelos und eine erholsame Nacht im<br />
Viersternhotel «Trend» in Watt/Regensdorf, bevor am andern<br />
Tag der SwissTrails-Minibus die Gäste an den Startort der Tour<br />
bringt. Privat-Transfer vom Zielort zurück nach Regensdorf und<br />
eine letzte Übernachtung sorgen für Stressfreiheit bis zuletzt.<br />
SwissTrails als Event-Veranstalter<br />
Ob Firmenevent, Kundenanlass oder private Fete, SwissTrails<br />
organisiert die massgeschneiderte Velo-Action, die nachhaltiger<br />
||||||||||| NICE TO KNOW <br />
Auslanderfahrungen mit SwissTrails<br />
Dank erstklassigem Beziehungsnetz bietet SwissTrails auch im<br />
Ausland Aktivferien an. Im fein erlesenen Angebot wetteifern<br />
Europas schönste Fernradrouten, sportliche Bike-Herausforderungen,<br />
klassische Pilgerwege und überraschende Wandergebiete<br />
um die Gunst der SwissTrails-Reisenden.<br />
Mit einem besonderen Leckerbissen wartet hier der aus Bolivien<br />
stammende SwissTrails-Verkaufsmitarbeiter Sebastian<br />
Grisi auf: In Zusammenarbeit mit seiner Familie, die in La Paz<br />
ein auf Abenteuerreisen spezialisiertes Touroperating betreibt,<br />
hat er eine exklusive Biketour Peru-Bolivien konzipiert, die<br />
neben vielen touristischen Highlights wie Cuzco oder Machu<br />
Picchu auch den Geheimtipp unter Bikern, den «Camino de<br />
la muerte» einschliesst, eine ehemals berüchtigte Latswagenroute,<br />
die heute dank Neubaustrecke autofrei von La Paz über<br />
die Anden-Gebirgskette bis hinunter in das tropische bolivianische<br />
Tiefland, die Yungas, führt.<br />
NICE TO KNOW |||||||||||<br />
150
SWISSTRAILS MACHT<br />
DIE SCHWEIZ UND NEU<br />
AUCH EUROPA MOBIL!<br />
WANDERLAND<br />
VELOLAND<br />
MOUNTAINBIKELAND<br />
SKATINGLAND<br />
KANULAND<br />
★ MEHR ALS 700 UNTERKÜNFTE<br />
★ UMFASSENDES VELO-MIETANGEBOT:<br />
TOURENRAD, MOUNTAINBIKE, RENNRAD,<br />
KINDERVELO UND -ANHÄNGER, TANDEM, E-BIKE<br />
★ NEU: GEPÄCKTRANSPORT AB/NACH DOMIZIL!<br />
★ ALLE VELOMIETEN AUCH VON A NACH B<br />
Neu!<br />
Gepäck- und<br />
Velotransport<br />
ab/nach Wohnort<br />
bei ausgewählten<br />
Familien- und<br />
TopClass-Touren.<br />
Jetzt die neuen Kataloge 2<strong>01</strong>3 verlangen – oder alle Informationen auf unserer Website holen:<br />
T +41 (0)43 422 60 22 • WWW.SWISSTRAILS.CH<br />
151
UNIQUE<br />
Hier spielt die Musik<br />
Ob auf der Strasse, im Büro, in der Bar oder zu Hause – Musik<br />
ist für viele zum ständigen und unverzichtbaren Begleiter geworden.<br />
Warum nicht auch einmal zu den Ursprüngen der verschiedenen<br />
Musikarten reisen und alles live miterleben? So können auf<br />
Musik-Reisen gleich zwei Leidenschaften miteinander verbunden<br />
werde. Klassische Klänge gibt’s für Opernliebhaber. Aida, Romeo<br />
und Julia, Don Giovanni – wohlbekannte Stücke, welche unter<br />
freiem Himmel vor grandioser Kulisse vorgetragen werden und<br />
bei manch einem Zuschauer Gänsehaut auslösen. Verona bietet<br />
neben Musikgenuss auf höchstem Niveau auch eine sehenswerte<br />
Altstadt, welche auf der Liste der Weltkulturerben zu finden ist.<br />
Unterkunft und Tickets für Opern können je nach Verfügbarkeit<br />
bei Hotelplan reserviert werden.<br />
www.hotelplan.ch<br />
Picasso an der Côte d’Azur<br />
Die Côte d’Azur hat viele Künstler inspiriert und beeinflusst, so<br />
auch Pablo Picasso. Anlässlich seines 40. Todestages widmet das<br />
Grimaldi Forum in Monaco vom 12. Juli – 15. September 2<strong>01</strong>3 seine<br />
grosse Sommerausstellung dem Meister der modernen Kunst.<br />
Gezeigt werden insgesamt 150 Exponate. Die Schau hat zwei Facetten:<br />
Zum einen zeigt sie Werke, die der Künstler in den Jahren<br />
von 1920 bis 1946 schuf. In dieser Zeit verbrachte Pablo Picasso<br />
seine Sommer regelmäßig an der Côte d’Azur. Zum anderen<br />
wird die Ausstellung die berühmte große Sammlung der Nahmads<br />
zeigen. Ezra und David Nahmad sind zwei bekannte libanesische<br />
Kunsthändler-und sammler mit einer ansehnlichen Privatsammlung<br />
von Picasso-Werken, die sie auch schon zuvor in anderen<br />
Städten einem breiten Publikum zugänglich gemacht haben.<br />
www.visitmonaco.com<br />
Zu den Drehorten des preisgekrönten Films «Lincoln»<br />
Wer sich nicht nur auf der Leinwand für den Bürgerkrieg und<br />
für die Geschichte um Abraham Lincoln interessiert, sollte dem<br />
Bundesstaat Virginia einen Besuch abstatten. Denn dort wurde<br />
der Film «Lincoln» um die zentralen Drehorte Richmond und Petersburg<br />
an historischen Bürgerkriegsstätten gedreht. So können<br />
Besucher nicht nur der Historie Amerikas auf den Grund gehen,<br />
sondern auch auf den Spuren der Darsteller wie Daniel Day-Lewis<br />
oder Tommy Lee Jones sowie der Filmcrew wandeln. Drehorte,<br />
beliebte Restaurants, Shops oder Bars, an denen der Ausklang<br />
eines anstrengenden Drehtages begossen wurde, stehen für eine<br />
Besichtigungstour bereit.<br />
www.capitalregionusa.de<br />
152
VOLUME 9<br />
www.prestigemedia.ch | ChF 10.–<br />
<strong>01</strong><br />
TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />
9 772235 3704<strong>01</strong><br />
JAMAIkA // FLUSSFAhRT DUORO // WIEn // TIM RAUE // TEUFELSInSEL<br />
VOLUME 8<br />
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />
04<br />
9 772235 3704<strong>01</strong><br />
TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />
KREUZFAHRTEN // MALEDIVEN // PARIS // ST. MORITZ // ÄGYPTEN // CUBA<br />
VOLUME 7<br />
Der achte Kontinent<br />
Cowboys auf der Piste<br />
Im Land des Bruttosozialglücks<br />
Kreuzfahrtliner im Test<br />
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />
03<br />
9 772235 3704<strong>01</strong><br />
TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />
IDAHO // MALLORCA // ISTANBUL // PROVENCE // ST. LUCIA // INDIEN<br />
VOLUME 6<br />
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />
9 772235 3704<strong>01</strong><br />
TRAVEL & SAVOIR VIVRE<br />
MALTA // OMAN // ÄGYPTEN // CÔTE D’AZUR // WALES // SÜDAMERIKA<br />
Leider war ein Interessent vor Ihnen da.<br />
Das macht nichts. Jetzt online abonnieren.<br />
Asien<br />
Thailand & Vietnam<br />
Tokio<br />
Die Sushi-Metropole<br />
USA<br />
Florida, North Carolina<br />
und Texas<br />
Afrika<br />
Safaris und Traumstrände<br />
Victoria's Secrets<br />
Australiens unbekannter<br />
Südosten<br />
Hamburg<br />
Perle an der Elbe<br />
Amsterdam<br />
Auf den Spuren der Anne Frank<br />
Marokko<br />
Filme aus Mollywood<br />
Mittelmeer<br />
Finnland<br />
Zwischen Luftgitarren WM<br />
und Saunieren<br />
Brighton<br />
Englands ältestes Seebad<br />
Oman<br />
Heimat des Weihrauchs<br />
Madagaskar<br />
Kanada<br />
Bhutan<br />
Schiffsreisen<br />
Inseln zum Träumen<br />
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www.imaginemag.ch<br />
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LUXUS-MAGAZINS PRESTIGE gratis.<br />
www.prestigemedia.ch<br />
153
UNIQUE<br />
UNESCO-Welterbe<br />
Tektonikarena Sardona<br />
Wie Berge sich erheben<br />
154
UNIQUE<br />
Die Tektonikarena Sardona bietet einzigartige Einblicke<br />
in die Entstehungsgeschichte der alpinen Berge<br />
und Täler. Der Zusammenstoss von Afrika mit Europa<br />
hat die Alpen über Jahrmillionen aufgetürmt.<br />
Ursprüngliche Gesteinsschichten wurden übereinandergeschoben,<br />
gefaltet und zerbrochen. Vielfältige Zeugnisse und Spuren<br />
dieser gewaltigen Kräfte sind in der Tektonikarena Sardona aussergewöhnlich<br />
gut sichtbar. Wasser, Wind und Wetter sowie die<br />
Gletscher der Eiszeiten haben die vielfältigen und ursprünglichen<br />
Landschaften geformt.<br />
Seit über zwei Jahrhunderten erforschen Wissenschaftler aus der<br />
ganzen Welt in der Tektonikarena Sardona die Vorgänge der Gebirgsbildung.<br />
Sie versuchen, die letzten Geheimnisse der Entstehung<br />
von Gebirgen zu lüften …<br />
«Manche Dinge sind so wertvoll, dass die ganze Menschheit darüber<br />
wachen muss». Das Welterbekomitee der UNESCO hat die<br />
Tektonikarena Sardona im Jahr 2008 in die Liste der Welterbestätten<br />
aufgenommen. Mit diesem Eintrag wird deren weltweite<br />
Einzigartigkeit bestätigt. Diese Auszeichnung stellt eine grosse<br />
Anerkennung dar, bedeutet jedoch auch die Verpflichtung, das<br />
Gebiet zu schützen und für künftige Generationen zu erhalten.<br />
Angebote im UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona<br />
Rechtzeitig zur Sommersaison stehen vielfältige Angebote für<br />
ein echtes Welterbe-Erlebnis bereit: Lokale GeoGuides Sardona<br />
bieten Führungen und Exkursionen zu den einzigartigen Schätzen<br />
im Geopark und Welterbe Sardona an. Das Besucherzentrum<br />
Glarnerland in Glarus und Elm vermittelt alles Wissenswerte<br />
zum Welterbe Sardona. Auf dem Sardona-Welterbe-Weg<br />
oder auf der Via GeoAlpina kann die Tektonikarena Sardona<br />
hautnah erlebt werden.<br />
www.unesco-sardona.ch<br />
UNESCO - Welterbe<br />
Tektonikarena Sardona<br />
155<br />
www.unesco-sardona.ch
UNIQUE<br />
Top of the Mountains<br />
Frühling in den Bergen<br />
von Joos Kündig<br />
Ischgl<br />
Nicht weniger als 220 Millionen Euro wurden über die letzten<br />
Jahre in den Ausbau der Silvrettaseilbahnen investiert. Der wortwörtlich<br />
steile Weg nach oben soll auch in diesem Jahr weitergehen.<br />
Und weil Ischgl gerne das Unmögliche möglich macht,<br />
soll nun in nur einem Jahr der Piz Val Gronda mit einer Seilbahn<br />
neu erschlossen werden. Tag- und Nachtarbeit ist da vorprogrammiert,<br />
aber etwas anderes kennen die Ischgler ja auch nicht.<br />
Bereits in den 90er Jahren entschied sich Ischgl, den Party- und<br />
Eventbereich massiv auszubauen, mit dem Ziel vor Augen, das<br />
«Ibiza der Berge» zu werden. Seither wurden die Tage in Ischgl<br />
kürzer und die Nächte immer länger. Die neue Ausrichtung traf<br />
zunehmend den Zeitgeist – und bescherte schliesslich viel Arbeit<br />
und Wohlstand in dem ehemals ärmlichen Tiroler Bergdorf.<br />
Mit einer der höchsten Dichten an Vier-Sterne-Hotels tritt das<br />
Dorf heute selbstbewusst auf. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender<br />
verrät die Bemühungen und den Erfolg der letzten<br />
Jahre. Winter wie Sommer gibt es immer etwas zu erleben. So<br />
beschallen zum Beispiel Topacts aus der ganzen Welt zu Beginn<br />
und zum Ende der Skisaison im April die Tiroler Berge. Tausende<br />
Zuschauer gesellen sich dann vor der Open-Air-Bühne zusammen<br />
und lassen die Kälte vergessen.<br />
Lage<br />
1400 – 2872 m.ü.M.<br />
Frühjahrskifahren<br />
Immer bis Anfang Mai.<br />
Place to be<br />
Freeride, Après Ski direkt am Pistenauslauf.<br />
Kuhstall, jeder kennt ihn.<br />
Pacha Ischgl, sehen und gesehen werden.<br />
Do<br />
Jeden Abend mindestens eine Bar besuchen. Wandern auf den 38<br />
ausgewiesenen Wanderrouten. Das High Bike Testcenter Paznaun<br />
besuchen und mit dem Zweirad durch die Alpen sausen. Nach der<br />
Silvretta Card All inclusive fragen.<br />
Don’t<br />
Zuhause herumsitzen und die Nächte verschlafen.<br />
Top-Unterkünfte<br />
Hotel Fliana, stimmungsvolles Ambiente direkt an der Talstation.<br />
Hotel Goldener Adler, mitten im Zentrum.<br />
Hotel Sonne, urchig, aber überzeugend.<br />
Upcoming top events<br />
3. Heroes Challenge, 12. – 13. April 2<strong>01</strong>3.<br />
Top of the Mountain Concert, 30. April 2<strong>01</strong>3.<br />
Cart Trophy Ischgl, 27. – 30. Juni 2<strong>01</strong>3.<br />
Eröffnung kulinarischer Jakobsweg, 7. Juli 2<strong>01</strong>3.<br />
The Guest<br />
Eitel, unbekümmert, unermüdlich.<br />
156
UNIQUE<br />
Lage<br />
Circa 700 – 2050 m.ü.M.<br />
Frühjahrskifahren<br />
Die Zugspitze ist immer bis zum ersten Mai geöffnet.<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
1936 ist die eigentliche Geburtsstunde des Doppelortes Garmisch-<br />
Partenkirchen. Zwar wurden die zwei Märkte bereits ein Jahr<br />
zuvor formell zum Doppelort zusammengeschlossen, doch erst<br />
die Austragung der vierten Olympischen Spiele trug den neuen<br />
Namen in die Welt hinaus. Garmisch-Partenkirchen wurde über<br />
Nacht weltberühmt und ein Begriff für die Symbiose von Sport<br />
und Kultur. Die Austragung der Spiele gefiel derart, dass für 1940<br />
der Austragungsort auch gleich festgelegt wurde.<br />
Es sollte anders kommen, der Zweite Weltkrieg durchstrich alle<br />
Pläne. Der Krieg erschütterte den Doppelort, setzte dem Fremdenverkehr<br />
empfindlich zu. Trotzdem entschied sich in den 50er Jahren<br />
der Gemeinderat erneut für den Tourismus und gegen die Ansiedlung<br />
grosser Industriebetriebe. Eine Modernisierung des Ortes<br />
setzte ein und schuf die Grundlage dessen, was Garmisch Patenkirchen<br />
heute ist – Heilklimakurort, Sportmekka und Kulturplatz.<br />
Die bayerische Tradition wird hier zelebriert wie kaum an einem anderen<br />
Ort. Während den Festwochen geht nichts über Trachten und<br />
ordentlich Bier. Seit 1989 wird einmal jährlich das Richard-Strauss-<br />
Festival (Juni) abgehalten, ein Kulturleckerbissen und Besuchermagnet.<br />
Und dann sind da noch die zahlreichen Sportanlässe, die den<br />
Doppelort zu einer einzigen Festbude verschmelzen lassen.<br />
Place to be<br />
Peaches, Casino und Cocktailbar.<br />
Irish Pub, eines der besten auf der Welt.<br />
Zum Wildschütz, echt bayerische Mahlzeiten.<br />
Do<br />
Wanderung durch den Partnachklamm, besonders schön bei Regen.<br />
Durch die bunten Gassen flanieren und Museen und Kurhaus<br />
besuchen. Paragliding, Wassersport, Golf und vieles mehr.<br />
Don’t<br />
Nicht wissen, dass Garmisch-Partenkirchen einen festen Platz<br />
im FIS-Weltcup-Kalender hat.<br />
Top-Unterkünfte<br />
Reindl’s Partenkirchnerhof, Tradition und Luxus.<br />
Staudacherhof, alpenländlich und ausserordentlich gastfreundlich.<br />
Riessersee Resort, die Ruhe in sich.<br />
Upcoming top events<br />
FIS Skiweltcup Damen, 2. –3 März 2<strong>01</strong>3.<br />
Richard-Strauss-Festival, 8. – 14. Juni 2<strong>01</strong>3.<br />
BMW Motordays 2<strong>01</strong>3, 27. Juli 2<strong>01</strong>3.<br />
Festwoche Garmisch, ab 2. August 2<strong>01</strong>3.<br />
The Guest<br />
Kulturbewusst, Genussmensch, aktiv.<br />
157
UNIQUE<br />
Lage<br />
1800 – circa 3500 m.ü.M.<br />
Frühjahrskifahren<br />
Hauptsaison bis zum 21. April.<br />
Sommerskifahren auf der Gletscherpiste von Juli bis Oktober.<br />
Place to be<br />
Metro Alpin, das höchstgelegene Drehrestaurant Europas.<br />
No One, Après-Ski-Bar Nummer eins.<br />
The Dom Bar, Live-Musik im ältesten Hotel Saas-Fees.<br />
Do<br />
Weindegustation zum Beispiel im Ferienart Resort & Spa.<br />
Mindestens einen 4000er besteigen.<br />
Eispavillon auf 3500 m.ü.M. entdecken.<br />
Adrenalinkicker Eisklettern (auch für Anfänger).<br />
Murmeltiere füttern.<br />
Don’t<br />
Im Mai anreisen, da ist in Saas-Fee erstmals Durchatmen<br />
angesagt. Ab Juni geht’s wieder richtig rund.<br />
Top-Unterkünfte<br />
Ferienart Resort & Spa, Luxus pur.<br />
The Dom, besticht durch modernste Technik.<br />
Allalin, Gourmethochburg mit Topservice.<br />
Upcoming top events<br />
Glacierbike Downhill, 2. März 2<strong>01</strong>3.<br />
Allalin-Rennen, 12. – 13. April 2<strong>01</strong>3.<br />
Saaser Gourmet-Trail, 23. Juni 2<strong>01</strong>3.<br />
Saas-Fee Ride, 26. Juli 2<strong>01</strong>3.<br />
Musica Romantica, 4. – 16. August 2<strong>01</strong>3.<br />
The Guest<br />
Naturliebend, weltoffen, abenteuerlustig.<br />
Saas-Fee<br />
Gleich 18 gigantische 4000er hüten die Perle der Alpen im Süden<br />
der Schweiz. Imposant ragen sie dem Himmel entgegen und<br />
schliessen an 300 Tagen im Jahr einen festen Pakt mit der Sonne.<br />
Trotzdem zählt Saas-Fee zu den schneesichersten Skigebieten in<br />
Europa, der Höhenlage sei Dank.<br />
Johann Joseph Imseng, Pfarrer und eigentlicher Vater des Tourismus,<br />
eröffnete bereits 1856 das erste Hotel im Saas-Tal. Er glaubte<br />
schon früh an die Einzigartigkeit und Kraft dieses Ortes und<br />
war gewillt, seine Begeisterung den Menschen weiterzugeben. So<br />
wurde Saas-Fee schnell ein Mekka ambitionierter Alpinisten mit<br />
einem internationalen Flair.<br />
Das jährlich stattfindende Nostalgie-Rennen rühmt genau diese<br />
Anfänge und erinnert an die frühen Tage. Es ist eines der vielen<br />
Events, die Saas-Fee einen speziellen Charakter verleihen. Humorvoll<br />
und aufrichtig ist die Gastfreundschaft.<br />
Jedem wird sein Platz gewährt, Kinder dürfen Kinder sein, Geniesser<br />
dürfen sich Zeit lassen und Abenteurer ihren Kick in der<br />
Bergwelt suchen. Nicht umsonst heisst es schliesslich seit 2<strong>01</strong>1<br />
nur noch «Freie Ferienrepublik Saas-Fee».<br />
Überhaupt scheint Saas-Fee auf einer Erfolgswelle zu reiten. In<br />
der Studie der Firma Mountainmanagement, die über 40’000<br />
Wintersportler befragte, wurde Saas-Fee hervorragend als bestes<br />
Schweizer Skiresort ausgezeichnet.<br />
158
SPECIAL DESTINATIONS<br />
Pulverschnee<br />
bis in den Mai!<br />
5 Tiroler Gletscher<br />
© Stubaier Gletscher<br />
Skifahren, wenn es am schönsten ist – auf den 5 Tiroler Gletschern<br />
findet man auch im Frühling noch perfekte Pistenverhältnisse vor.<br />
Während unten im Tal schon die ersten Blumen spriessen, fällt<br />
oben auf den Gletschern auch im Frühjahr noch frischer Schnee.<br />
Ideal also für all jene, die vom Skifahren kaum genug bekommen<br />
können, für Sonnenanbeter und für jene, die es lieber wärmer mögen.<br />
Wer jetzt schon auf Sommerurlaub setzt, verpasst etwas –<br />
nämlich die schönsten Tage auf den Pisten der Gletscher.<br />
Die «White 5»<br />
Die 5 Tiroler Gletscher bestehen aus den Skigebieten Kaunertal,<br />
Pitztal, Sölden-Ötztal, Stubaital und Hintertux. Sie alle haben<br />
bis in den Juni hinein perfekt präparierte Pisten, in Hintertux<br />
sogar das ganze Jahr über. Die sonnigen Abschlusstage der<br />
Ski-Saison werden auf den 5 Tiroler Gletschern natürlich auch in<br />
diesem Jahr wieder mit vielen Events gefeiert. Die Kombination<br />
aus Sport, Entspannung, Familienleben und Partynächten macht<br />
aus den 5 Tiroler Gletschern ein eigenes Winterwunderland. Die<br />
Gletscher und die hohe Lage ermöglichen auch einen frühen<br />
Saisonstart bereits ab September und garantieren hohe Schneesicherheit.<br />
Das Motto der 5 Tiroler Gletscher «Höher ist besser»<br />
leitet sich aus diesen optimalen Wintersport-Bedingungen ab. Mit<br />
dem gemeinsamen Skipass «White5» können sich die Schneesportbegeisterten<br />
zudem auf allen fünf Skigebieten bewegen.<br />
Zum perfekten Skiurlaub gehört neben dem guten Essen auch die<br />
wohltuende Entspannung am Abend. Die 5 Tiroler Gletscher haben<br />
für jeden Anspruch ein passendes Hotel im Angebot. Unter<br />
dem Namen «Gletscherhotels» haben sie die besten Unterkünfte<br />
gebündelt. Die passenden Angebote dazu kann man unter:<br />
www.gletscher.tirol.at und www.gletscherhotels.at buchen.<br />
<strong>IMAGINE</strong> verlost 5x2-Tageskipässe* für die 5 Tiroler Gletscher.<br />
Beantworten Sie uns einfach folgende Frage:<br />
«Auf welchem Tiroler Gletscher kann man<br />
während dem ganzen Jahr Ski fahren?»<br />
und senden Sie eine Mail mit dem Kennwort: «Wettbewerb Imagine» an info@prestigemedia.ch.<br />
* Die Tagesskipässse für einen der 5 Gletscherskigebiete werden nach dem Zufallsprinzip zugeteilt und können nicht umgetauscht werden. Es besteht kein Rechtsanspruch auf einen Tagesskipass eines<br />
bestimmten Gletscherskigebiets. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
159
VORSCHAU & IMPRESSUM<br />
Namibia<br />
Vorschau Volume 10<br />
Impressum<br />
Publisher<br />
Francesco J. Ciringione<br />
Owner<br />
Prestige Media AG<br />
Publishing Director<br />
Boris Jaeggi<br />
Beauty has no Limits!<br />
Ursprüngliche Landschaften, eine faszinierende Tierwelt und das<br />
Gefühl zum Ursprung der Welt zurückgekehrt zu sein, machen<br />
Namibia zu einem faszinierenden Reiseziel. Mit dem Geländewagen<br />
sieben Tage durch die Kunene-Region, «Wild camping» am<br />
Hunkab River im Palmwag-Naturschutzgebiet sind Erlebnisse der<br />
ganz besonderen Art – besonders wenn zu Abendessen mal ein<br />
Elefant vorbei kommt.<br />
Casablanca<br />
Sales<br />
Monika Börlin, Fotios Karapetsas, Virginie Vincent<br />
Art Direction<br />
Nicole Senn<br />
Editor in Chief<br />
Yvonne Beck<br />
Editors<br />
Yvonne Beck, Niggi Freudlieb, Lone Halvorsen, Thomas Hauer, Joos D. Kündig, Esther Kunz,<br />
Angelika Möller, Lilly Steffen, Angelika Schwaff, Helena Ugrenovic<br />
Cover<br />
Hu Xiao Fang<br />
Photos<br />
Bildagentur, Deutsche Zentrale für Tourismus, Yvonne Beck, Thomas Hauer, Esther Kunz,<br />
Orientalische Genüsse<br />
Essen und Trinken in Marokko sind eine reine Gaumenfreude,<br />
kein Wunder, dass sich unser Foodredaktor in Casablanca quer<br />
durch die Märkte und Essensstände speist. Er probierte für uns<br />
das marokkanische Nationalgericht Tajine und liess sich einweisen<br />
in die verschiedenen Kräuter und Gewürze des Orients.<br />
Couscous, Cornes des Gazelles und Beghrir- Marokkos Küche ist<br />
reich, vielfältig und einfach schmackhaft.<br />
Traumstrassen<br />
Traumstrassen dieser Welt<br />
Autoradio an, Fenster runter und das Haar im Fahrtwind wehen<br />
lassen – Ferien- und Freiheitsfeeling pur! Entlang des Lago Maggiore<br />
das «Dolce Far Niente» geniessen, den berühmten Highway<br />
Nr. 1 zwischen Los Angeles und San Francisco hinauf «cruisen»<br />
oder die Garden Route in Südafrika auskundschaften? Wir stellen<br />
Ihnen die schönsten Traumstrassen der Welt vor.<br />
Freuen Sie sich mit uns auf die im Juni 2<strong>01</strong>3<br />
erscheinende Ausgabe mit vielen spannenden Themen und<br />
Geschichten rund um den Globus.<br />
Studiosus, Alpina Gstaad, Restaurant Trattoria and Soul, Restaurant First Floor, Margaux,<br />
Horvath, VAU, restaurant Fischers Fritz, Grill royal, Hotel Anna München, Vier Jahreszeiten<br />
München, Kempinski, Ankerherz Verlag, Oetker Collection, Swissotel, Anne Frank House,<br />
Cris Toala Olivares, TUI Operettenhaus Hamburg, Liechtenstein Tourismus, Pierre et Vacances,<br />
Privatklinik Alta Aesthetica, Healing Hotels, teNeues Verlag, Wien Tourismus<br />
Corrector<br />
Andreas Probst<br />
Head of Production<br />
Nicole Senn<br />
Main Office<br />
Prestige Media AG, Bösch 73, CH-6331 Hünenberg<br />
Publisher / Production<br />
Prestige Media AG, Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel<br />
Telefon 0041 61 335 60 80, Telefax 0041 61 335 60 88<br />
info@prestigemedia.ch, www.prestigemedia.ch<br />
Web Support<br />
Dejan Djokic<br />
Coordination<br />
Serpil Dursun<br />
Abo<br />
CHF 39.– (E-Mail an: info@prestigemedia.ch)<br />
Frequency<br />
vierteljährlich<br />
Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit<br />
ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von<br />
Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.<br />
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