sweethome_01_2013
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Architektur, wohnen & Design<br />
frühling 2<strong>01</strong>3 | #2<br />
BETON<br />
Die nüchterne Ästhetik<br />
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TAPETEN | Schrill und ExzEntriSch<br />
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wohnen UNTERRUBRIK<br />
2
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0<strong>01</strong>
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002
UNTERRUBRIK wohnen<br />
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003
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#2<br />
Editorial<br />
Die Wiederentdeckung …<br />
Diffamiert für seinen brachialen Einsatz bei Staudämmen, Tiefgaragen und Wohnsilos,<br />
hat Beton auch in die privaten vier Wände Einkehr gehalten.<br />
Durch den Baustoff Beton sind Gebäudekonstruktionen, Oberflächen und Strukturen<br />
möglich, die lange Zeit als nicht realisierbar galten. Und die Berichterstattungen<br />
über die Möglichkeiten des Baustoffs machen nicht am Rande der Baugrube<br />
Halt. Designer und Künstler entdecken das Material aufgrund seiner Vielseitigkeit<br />
völlig neu.<br />
Nicht nur der Beton erlebt einen Renaissance – auch die Tapete kehrt an unsere<br />
Wände zurück. Schluss mit Raufasertapete und ausdruckslosen weissen Wänden.<br />
Tapeten liegen wieder im Trend – ob Rokoko, Jugendstil oder Moderne – der<br />
Wandschmuck passte sich dem Zeitgeist an. Innerhalb weniger Stunden sind die<br />
Bahnen an der Wand und lassen ihre Umgebung in ganz neuem Licht erscheinen.<br />
Wir zeigen Ihnen die gefragtesten Modelle und verrücktesten Entwürfe.<br />
In dieser Ausgabe von sweet home widmen wir uns jedoch nicht nur den Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der eigenen vier Wände, auch die Veränderungen von Bürowelten<br />
und der Bedeutungsgewinn von Home Office sind aktueller denn je. Welche<br />
Möglichkeiten sich hier bieten, erfahren Sie ebenso in der vorliegenden Ausgabe<br />
wie die neusten Trends auf dem Möbelmarkt.<br />
Wir wünschen Ihnen schöne Stunden mit der zweiten Ausgabe von sweet home.<br />
Lassen Sie sich inspirieren – wir hoffen, Ihr Interesse für Neues wecken zu können.<br />
Francesco J. Ciringione<br />
Verleger<br />
Lone Katrine Halvorsen<br />
Chefredaktorin<br />
005
#2 | frühling '13<br />
Inhalt<br />
022<br />
056<br />
<strong>01</strong>0<br />
072<br />
WOHNEN<br />
<strong>01</strong>0<br />
BETON<br />
020<br />
Individuelle Gestaltungen<br />
022<br />
Tapeten<br />
028<br />
Textile Passion from Appenzell<br />
030<br />
kunst an den wänden<br />
032<br />
Neue Arbeitswelten<br />
036<br />
die zukunft ist da<br />
038<br />
Wenn Individualität zur Norm wird<br />
042<br />
Fertig und individuell<br />
046<br />
Es geht noch besser<br />
050<br />
Passion in Holz und Glas<br />
052<br />
Dreiklang mit System<br />
056<br />
Wohnskulptur mit Seele<br />
architektur<br />
066<br />
Santiago Calatrava<br />
072<br />
Grüne Architektur<br />
078<br />
bücherregal<br />
080<br />
Der letzte Visionär der Moderne<br />
082<br />
ausstellungen<br />
006
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Sinnliche<br />
Offenbarung<br />
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007
092<br />
098<br />
design<br />
086<br />
Barcelona<br />
092<br />
Design in der Küche<br />
098<br />
Vivere alla Ponti<br />
106<br />
Design & Designer<br />
107<br />
Energie und Wasser<br />
110<br />
Sauberkeit in neuer Dimension<br />
garten<br />
112<br />
112<br />
Sprung ins Wasser<br />
114<br />
wassertrends<br />
116<br />
bestechend schön<br />
118<br />
Entspannung pur<br />
122<br />
Stadt neu denken<br />
124<br />
Kleine Gärten ganz gross<br />
bauen<br />
138 132<br />
Das sieht gut aus<br />
134<br />
Vorbildliches Referenzbeispiel<br />
138<br />
Energieeffizienz in ihrer schönsten Form<br />
142<br />
Zufriedenheit im eigenen Heim<br />
148<br />
Vorschau & Impressum<br />
008
UNTERRUBRIK wohnen<br />
DIE BESTE ADRESSE<br />
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WELLNESS - TAG:<br />
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009
wohnen UNTERRUBRIK<br />
BETON<br />
Die nüchterne Ästhetik<br />
Text: Lone K. Halvorsen<br />
<strong>01</strong>0
UNTERRUBRIK beton wohnen<br />
Beton wird oft als «Baustoff des 20. Jahrhunderts»<br />
bezeichnet – dass er auch das Potential zum Baustoff<br />
des 21. Jahrhunderts hat, haben bereits zahlreiche<br />
betontechnologische Innovationen bewiesen.<br />
Beton ist angesagt! Kaum ein anderes Material ist so facettenreich<br />
und vielfältig. Es vergeht keine Woche, in<br />
der nicht der Bau eines neuen, spektakulären Sichtbetonbauwerks<br />
durch die Medien tickert. Doch die Berichterstattungen<br />
über die Möglichkeiten des Baustoffs machen nicht am<br />
Rande der Baugrube Halt. Seitens der Herstellerindustrien ist in<br />
den letzten Jahren verstärkt die Entwicklung neuer Produkte und<br />
Verfahren vorangetrieben worden, die Architekten, Designer und<br />
Künstler in ihren Arbeiten genutzt haben. In der Tat sind heute<br />
Gebäudekonstruktionen, Oberflächen und Strukturen möglich,<br />
die lange Zeit als nicht realisierbar galten. Der Werkstoff besitzt<br />
ideale Eigenschaften für die freie Gestaltung von Formen und<br />
Oberflächen, und mit seiner zeitlosen Schlichtheit bietet dieses<br />
eindrucksvolle Material gute Voraussetzungen um sowohl im Innen-<br />
als auch im Aussenbereich eingesetzt zu werden.<br />
<strong>01</strong>1
wohnen UNTERRUBRIK<br />
© Hepworth Wakefield Museum<br />
Wenn Visionen Wirklichkeit werden<br />
Ungewöhnliche Eigenheim-Architektur mit modernen Betonbaustoffen<br />
oder spektakuläre Bauwerke wie die berühmten Guggenheim-Museen<br />
in New York und Bilbao sind ohne ihn nicht<br />
denkbar. Der Baustoff Beton erlaubt es Architekten heute immer<br />
besser, selbst ihre kühnsten architektonischen Visionen in die<br />
Realität umzusetzen. Seine Erscheinung lässt sich in erstaunlicher<br />
Bandbreite beeinflussen – von bewusst groben und rauen<br />
bis zu glatten Oberflächen in unterschiedlicher Farbe und Formgebung.<br />
Die Auswahl dieser Bauten, deren Wirkung massgeblich<br />
von sichtbaren Betonflächen geprägt wird, dokumentiert jedes<br />
Gebäude auf seine Art, wie in bewusstem Umgang mit dem Material<br />
Architektur entsteht.<br />
Doch auch bei privaten Bauherren wird der Baustoff, den bereits<br />
die Römer erfunden und beim Bau des Circus Maximus verwendet<br />
haben, immer beliebter. Er findet sich heute nicht mehr nur als<br />
Trägerbaustoff in Kellern wie etwa bei der weissen Wanne oder in<br />
Wänden hinter Verkleidungen verborgen, sondern wird auch im<br />
Eigenheimbau als Gestaltungsmittel bewusst eingesetzt.<br />
Ein spektakuläres Beispiel für die Verwendung von Beton in der<br />
modernen Architektur finden wir im englischen Wakefield. Hier<br />
wurde im Rahmen eines innerstädtischen Entwicklungsprojektes<br />
das alte Hafenquartier umgestaltet und mit einem Museumsneubau<br />
nach Plänen von David Chipperfield Architects ergänzt.<br />
Zu Ehren der berühmtesten Tochter der Stadt, der Bildhauerin<br />
Barbara Hepworth, wurde das «Hepworth Wakefield Museum»<br />
eröffnet. Das Kunstmuseum bildet den Auftakt zu einer grösseren<br />
Stadtentwicklungs-Massnahme: der Wiederbelebung<br />
der Uferzone entlang des Flusses Calder südlich des Stadtzentrums.<br />
Auf zwei Seiten von Wasser umgeben, besteht<br />
das Museum aus zehn unterschiedlich<br />
grossen, trapezförmigen Betonkuben,<br />
die mit Vor- und<br />
Rücksprüngen sowie verschieden<br />
geneigten Dächern<br />
ein lebendiges Gesamtbild<br />
formen, das von<br />
allen Seiten gleichwertig in<br />
Erscheinung tritt. Jeder von<br />
ihnen beherbergt einen Galerieraum, der<br />
auf die jeweiligen Exponate angepasst ist.<br />
Die tragenden Aussenwände sind ebenso<br />
wie die schrägen Dachflächen aus<br />
Sichtbeton hergestellt und prägen den<br />
monolithischen Charakter des kantigen<br />
Gebäudes. Zum Einsatz kam ein selbstverdichtender,<br />
pigmentierter Ortbeton,<br />
dessen äussere Oberflächen imprägniert<br />
sind. Auf den Aussenflächen des<br />
Gebäudes zeichnet sich das einheitliche<br />
Raster der glatten Schalung ab.<br />
Die bündig in die Betonflächen eingelassenen<br />
Fensteröffnungen richten<br />
sich nicht nach dem Schalbild, sondern<br />
scheinen wie zufällig auf der Aussenhülle<br />
verteilt.<br />
<strong>01</strong>2
UNTERRUBRIK beton wohnen<br />
© steininger.designers<br />
© steininger.designers<br />
<strong>01</strong>3
wohnen beton<br />
«Das innovative Material<br />
hat mehr zu bieten,<br />
als alte Vorurteile<br />
glauben machen.»<br />
© BetonBild<br />
Puristisches Design<br />
Beton ist grau, kalt, schwer und «zubetoniert» – kein Attribut, das<br />
man mit gehobener Wohnästhetik verbindet. Zu Unrecht, denn<br />
das innovative Material hat mehr zu bieten, als alte Vorurteile<br />
glauben machen, und immer mehr dringt der Werkstoff in die<br />
Welt des Interior-Designs vor.<br />
Ob in Bad oder Küche, die Möbel darin sahen über Jahrzehnte<br />
meist gleich aus: Die Kücheneinbauten waren aus Holz oder Metall,<br />
die Bäder aus Kacheln und Keramik. Doch das war einmal!<br />
Durch den Zusatz gewisser technischer Komponenten kann der<br />
Beton härter, glatter, dichter und porenarmer fabriziert werden als<br />
bisher angenommen. Die Möglichkeit, dünnere Betonelemente<br />
herzustellen, führt zu insgesamt leichteren Bauteilen, und infolgedessen<br />
eröffnen sich dem Material bisher nicht angenommene<br />
Möglichkeiten. Ausstattungen für Küche und Bad aus Beton sind<br />
mittlerweile besonders begehrt, aber viele Designer experimentieren<br />
inzwischen auch mit freieren Formen und dünneren Materialstärken<br />
wie etwa bei Leuchten, Vasen, Eierbechern und selbst<br />
Manschettenknöpfen, die kaum Gewicht tragen müssen.<br />
Ferner gibt es beeindruckende Beton-Möbel, die massiv gegossen<br />
werden – etwa Arbeitsplatten, Hocker oder Couchtische mit<br />
einfacher, kubisch-klarer Form. Um die Stabilität zu gewährleisten,<br />
müssen sie allerdings extrem dick gegossen werden – deutliche<br />
Nachteile dabei sind das Gewicht und die damit verbundenen<br />
Schwierigkeiten beim Transport. Deshalb werden dünne<br />
Betonplatten mit innenliegender Armierung gegossen oder mit<br />
Stahlplatten verstärkt. So werden nicht nur wunderbar filigrane<br />
Tischplatten möglich, sondern auch ganze Einbauküchen mit<br />
Betonoberflächen an Schränken und Türen, welche transportfreundlich<br />
ins Haus gebracht werden können.<br />
<strong>01</strong>4
UNTERRUBRIK wohnen<br />
© BetonBild<br />
© CUB von Form in Funktion<br />
<strong>01</strong>5
wohnen UNTERRUBRIK<br />
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<strong>01</strong>6
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Wenn Beton zur Kunst wird<br />
Immer mehr bildende Künstler arbeiten mit dem Material, das sich giessen, färben<br />
oder schleifen lässt. Denkmäler wie das Holocaust-Mahnmal in Berlin oder die Strasse der<br />
Menschenrechte am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg verdanken ihre Wirkung<br />
nicht zuletzt auch diesem Werkstoff. Die Formbarkeit des Baustoffs und seine vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
kommen den Künstlern entgegen – mit ihm lassen sich kreative Ideen<br />
und Visionen eindrucksvoll verwirklichen.<br />
Die Faszination von Betonskulpturen inmitten einer atemberaubenden Naturlandschaft findet<br />
man am Tiroler Timmelsjoch. Eingebettet in die Ötztaler und Stubaier Alpen, liegt das<br />
Timmelsjoch auf einer Höhe von rund 2500 Meter an der Grenze zwischen dem österreichischen<br />
Tirol und dem italienischen Südtirol. Ursprünglich ein kleiner Pfad, verläuft hier<br />
seit den 1960er Jahren eine Hochalpenstrasse. Um dieser ein neues Erscheinungsbild zu<br />
geben, beauftragte die Landesregierung den Architekten Werner Tscholl und den Ingenieur<br />
Siegfried Pohl mit der Erarbeitung eines Masterplans. Ein wichtiger Bestandteil<br />
ihres Konzeptes war der Entwurf eines durchgängigen Systems von Gestaltungselementen,<br />
«Timmelsjoch Erfahrung» genannt, die den Reisenden über Natur,<br />
Geschichte, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der Region informieren. Das<br />
Ergebnis sind fünf Stationen in Form von Architekturskulpturen aus Beton,<br />
die an strategisch gewählten Haltepunkten zwischen Moos und<br />
Hochgurgl errichtet wurden. Sie heissen Schmuggler, Fernrohr, Steg,<br />
Granat und werden ergänzt durch das Passmuseum. Alle stehen<br />
über die strassenbauliche Pionierleistung hinaus in Bezug zur<br />
Landschaft und zur Topografie des Ortes, ohne eine zusätzliche<br />
Farbbelastung für die Natur darzustellen. Mit Ausnahme der<br />
stählernen Aussichtsplattform des Granats sind alle Haltepunkte<br />
aus Ortbeton errichtet. Mit seiner Materialität, Formgebung<br />
und der jeweils auf die Landschaft abgestimmten Farbe fügt er<br />
sich perfekt in die Gebirgswelt ein, ohne störend zu wirken.<br />
© DECODE LONDON<br />
<strong>01</strong>7
wohnen UNTERRUBRIK<br />
© Sky-Frame<br />
© Sky-Frame<br />
Pro und Kontra<br />
Beton ist so vielfältig einsetzbar wie kaum ein anderes Material.<br />
Als haltbarer und strapazierfähiger Baustoff ist Beton seit Jahrzehnten<br />
bekannt, doch auch für die ästhetische Gestaltung von<br />
Innen- und Aussenräumen bringt Beton viele Vorteile mit sich.<br />
Ferner ist er neben seiner Vielseitigkeit auch sehr wirtschaftlich,<br />
da die Kosten zur Herstellung sowie Bau- und Gestaltungszeiten<br />
vergleichsweise gering sind. Dass Beton obendrein mit sehr guten<br />
Wärmedämmwerten aufwartet, macht ihn sommers wie winters<br />
zu einem ökologisch sinnvollen Werkstoff. Und dass ein Haus<br />
aus dem massiven, extrem widerstandsfähigen Material sehr<br />
langlebig und damit wertbeständig ist, versteht sich von selbst.<br />
Ein Nachteil liegt jedoch in seiner langsamen Feuchtigkeitsabgabe<br />
und der schlechten Dampfdiffusion. Weil der Zement wasseranziehend<br />
ist, nimmt Beton die Feuchtigkeit zwar schnell auf, gibt<br />
sie aber nur schwer wieder ab. Dadurch wird die Wand feucht,<br />
das Raumklima aber nicht reguliert. Eine baubiologische Problematik<br />
des Betons sind die Zusätze wie Zement und Fliessmittel,<br />
die als Allergene wirken können, da sie noch jahrelang nach Bauschluss<br />
ausdünsten. Auch die Raumakustik wird bei vielen als<br />
nicht sehr angenehm empfunden, da die harte Oberfläche stark<br />
schallreflektierend wirkt. Nicht zu vergessen: Beton ist schwer.<br />
Wer also mit Möbeln aus Beton umziehen möchte, sollte ein professionelles<br />
Transportunternehmen zum Bewegen der schweren<br />
Teile bestellen. Und am besten lassen Sie die Statik Ihrer neuen<br />
Wohnung vom Experten überprüfen.<br />
<strong>01</strong>8
virus Ideenlabor AG<br />
UNTERRUBRIK wohnen<br />
«Die Schönheit DeS<br />
erSchaffenen entSteht,<br />
wenn man Die weSenSart<br />
eineS BauStoffeS ehrt.»<br />
Louis Kahn, amerikanischer architekt<br />
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Was der amerikanische Architekt Louis Kahn sagt, gilt ganz besonders für die Lavabos<br />
aus der Beton-Manufaktur. Mit Kopf und Hand kreieren wir in Einigen am Thunersee<br />
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genügen unsere Lavabos den höchsten Ansprüchen in Sachen Ästhetik und Individualität.<br />
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<strong>01</strong>9
Individuelle<br />
Gestaltungen<br />
Neue Aussenlösungen aus Beton<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: Mentil & Partner<br />
Normalerweise ist Beton ein Material, das stabil sein muss.<br />
Beton und Schönheit sind für viele Hauseigentümer noch<br />
Fremdwörter. Hier gibt es Aufklärungsbedarf.<br />
020
Individuelle Gestaltungen wohnen<br />
sweet home: Dario Mentil, Geschäftsführer von Mentil<br />
und Partner AG, hat erste Stonesystem Lösungen in<br />
der Schweiz realisiert. Sie verwandeln Beton in sehr<br />
anschauliche Lösungen. Was passiert da?<br />
Dario Mentil: Wir giessen zunächst Flächen und dann verwandeln<br />
wir diese, mit Hilfe von Farbpulver und Stempeln, zu sehr<br />
schönen Produkten.<br />
Jetzt sind wir bei der Oberfläche. Beton ist zwar stabil,<br />
aber nach der Bearbeitung seiner Oberfläche stelle<br />
ich mir vor, wie nach zwei Jahren alles ausgewaschen<br />
oder zerbröselt ist. Diese Vorstellungswelt können Sie<br />
sicher entkräften?<br />
Die Stempelmuster und das Pulver werden noch in der Phase<br />
der Feuchtigkeit des Betons eingebracht. Die Arbeitsprozesse<br />
greifen ineinander über. Daher sind Stabilität und Nachhaltigkeit<br />
gewährleistet.<br />
Ich greife das Stichwort Stabilität auf. Wie muss denn der<br />
Untergrund beschaffen sein, damit nichts schiefläuft?<br />
Der Typus des Materials spielt grundsätzlich keine Rolle. Der<br />
Beton, der aufgetragen wird, muss eine gewisse Dicke haben.<br />
Bei einem Sitzplatz sprechen wir von 15 Zentimeter, bei einem<br />
Parkplatz sind das 20 Zentimeter Dicke. Natürlich darf sich die<br />
Unterkonstruktion nicht bewegen, sonst drohen Risse.<br />
Wo setzen Sie die Lösung im Aussenbereich ein?<br />
Das geschieht in vielfältigen Formen. Nehmen Sie zum Beispiel Sitzflächen<br />
auf der Veranda oder vor einem Pool, im Garten, aber auch<br />
im öffentlichen Raum wie in Parks sehe ich Einsatzmöglichkeiten.<br />
Wie sehen die herkömmlichen Lösungen aus?<br />
Viele verwenden herkömmliche Gartenplatten. Das ist die Basislösung.<br />
Im oberen Preissegment kommen Natursteinplatten zum<br />
Zuge.<br />
Demgegenüber können Sie sehr individuelle Lösungen<br />
anbieten?<br />
Ja, es gibt einen Katalog mit verschiedensten Stempeln und<br />
Farbtönen.<br />
Gehen wir die Arbeitsschritte chronologisch durch?<br />
Als Erstes erstellen wir eine saubere Basis. Das kann beispielsweise<br />
ein Kieskoffer sein, der aber eben sein muss. Dann kommt<br />
ein Armierungsnetz zum Zug. Dann wird eine spezielle Betonmischung<br />
eingegossen. Dann brauchen wir eine ganz glatte Fläche.<br />
Der Arbeitsvorgang heisst in Fachkreisen abtaloschieren. Noch<br />
während der Beton feucht ist, bekommt er eine erste Grundfarbe<br />
dazugemischt. Dieser Arbeitsvorgang wiederholt sich dreimal.<br />
Dann wird der Stempel aufgesetzt. Die letzte Pulverschicht<br />
verhindert, dass der Stempel kleben bleibt. Wenn die Flächen<br />
gestempelt sind, lässt man die Baustelle einen Tag in Ruhe. Die<br />
Materialien müssen richtig eintrocknen. Dann werden mit einem<br />
Hochdruckreiniger die überstehenden Pulverreste entfernt. Nach<br />
zwei, drei weiteren Tagen kommen mit dem letzten Arbeitsschritt<br />
drei Schichten Lasuren-Beschichtungen auf die Fläche.<br />
Und jetzt ist sie richtig belastbar?<br />
Ja, jetzt können die Belastungen des Alltags kommen und die<br />
strukturierte Fläche sieht immer frisch aus.<br />
Es stellt sich für den Kunden immer die Frage des<br />
Preisvergleichs. Wie sieht hier Ihre Positionierung aus?<br />
Wir sind üblicherweise günstiger als eine Natursteinlösung. Es<br />
kommt immer auf die Fläche und die örtlichen Gegebenheiten<br />
an. Wir reden von Preisen zwischen 100 und 150 Franken pro<br />
Quadratmeter.<br />
Das heisst, Sie sind aber teurer wie die üblichen Gartenplatten?<br />
Ja, aber wir bieten in jeder Hinsicht eine spannendere Lösung.<br />
Welche Potentiale sehen Sie im Schweizer Markt?<br />
Zunächst gilt es das Angebot im Schweizer Markt bekannt zu<br />
machen. Es handelt sich aber um kein neues Produkt. In anderen<br />
europäischen Ländern gibt es bereits jahrelange Erfahrungen,<br />
von denen wir profitieren können.<br />
Sehr viele sehen auch die Nachteile der herkömmlichen Gartenplatten,<br />
die sich senken und heben und zwischen denen nach<br />
einigen Jahren das Unkraut spriesst. Damit haben wir bei unserer<br />
Lösung nicht zu kämpfen. Für viele Schweizer ist ihr Garten ein<br />
sehr wichtiger privater Raum. Hier sehen wir viel Luft nach oben<br />
mit unseren Produktangeboten.<br />
www.stonesystem.ch<br />
021
wohnen tapeten<br />
Tapeten<br />
Schrill und exzentrisch<br />
Text: Lone K. Halvorsen | Bilder: Schönholzer Decor<br />
Glanz, Glitter, kräftige Blumen oder eine stilisierte<br />
Reptilienhaut als Tapete an der Wand:<br />
Was für viele nach einem gestalterischen Alptraum klingen mag,<br />
ist der neue Trend an den Wänden.<br />
022
wohnen tapeten<br />
Dies zumindest, wenn man sich die aktuellen Kollektionen<br />
der grossen Tapetenhersteller ansieht. Selbst einer der<br />
ältesten Tapetenproduzenten Europas, die Marburger<br />
Tapetenfabrik, zeichnet für die extravaganten Kreationen des<br />
wohl exzentrischsten Paradiesvogels unter den europäischen<br />
Modeschöpfern, Harald Glööckler, verantwortlich.<br />
Wände mit Tapete liegen wieder im Trend und das mag auch daran<br />
liegen, dass eine Tapete einem Raum schnell und einfach ein<br />
völlig neues Gesicht geben kann. Ob Rokoko, Jugendstil oder<br />
Moderne – der Wandschmuck passte sich immer wieder dem<br />
Zeitgeist an: mal mit organisch verspielten Motiven, asiatischem<br />
Dekor oder geometrischen Mustern. Innerhalb weniger Stunden<br />
sind die Bahnen an der Wand und lassen ihre Umgebung in ganz<br />
neuem Licht erscheinen. Daher schreckt vor einem Wechsel<br />
der Tapete heutzutage kaum jemand mehr zurück. Die Zeiten<br />
der weissen Raufasertapete sind allerdings längst vorbei. Die<br />
Trends in der Inneneinrichtung richten sich unter anderem nach<br />
der Mode – und die Mode wird immer vielfältiger und schnelllebiger.<br />
Darauf reagiert die Tapetenbranche und scheinbar «zu viel<br />
Pomp geht gar nicht». Die Tapetenhersteller haben in der jüngsten<br />
Vergangenheit stets ein gutes Gespür für die Wünsche ihrer<br />
Kundschaft bewiesen und der Umsatz zeigt eine deutliche Steigerung<br />
zu den Jahren davor. Die Tapete hat sich in den vergangenen<br />
Jahren von der reinen Wandbekleidung hin zu vielseitig<br />
einsetzbarem Raumschmuck entwickelt und die weissen Wände<br />
weichen immer häufiger modernen Tapetenkreationen. Moderne<br />
Tapeten überzeugen durch eine Vielfalt an Designs und Materialien,<br />
beispielsweise mit Papier oder Vlies als Trägerstoff und spannenden<br />
Strukturprofilen wie Satin, Tierhautimitaten oder anderen<br />
überraschenden Elementen.<br />
Welche Tapete möchte ich an meiner Wand?<br />
Tapeten für Prinzessinnen (und Prinzen), mit dieser Vorstellung<br />
ging Glööckler ans Werk, denn «jede Frau ist eine Prinzessin»<br />
und demzufolge gebührt ihr die pompöseste Tapete der Welt.<br />
Sie lässt ihr kleines Apartment, ihr Refugium, erstrahlen oder ist<br />
wirkungsvoller Rahmen im herrschaftlichen Anwesen. Royalblaue<br />
Tapeten mit goldenen Applikationen; rote Tapeten mit funkelndem<br />
Strass verziert und mit einem schwarzen Rahmen geschmückt;<br />
schwarze Leopardenoptik mit goldenen Schleifen; Engelsflügel,<br />
die aus Kronen entschweben; weisse Tapeten mit filigranen silbernen<br />
Applikationen und Quasten sowie goldene Tapeten mit<br />
barocken Motiven. Nichts scheint unmöglich, Eklektik und Opulenz<br />
heisst das Gebot der Stunde!<br />
Aber eine Tapete ist nicht gleich eine Tapete! Die Vielfalt beginnt<br />
schon beim Material wie zum Beispiel Vlies, Textil, Metall oder<br />
Flock und endet bei der Auswahl des Designs. Sweet home stellt<br />
Ihnen eine Auswahl an Tapetenarten vor, welche vielleicht bei der<br />
Wahl des neuen Wand-Looks helfen können.<br />
024
tapeten wohnen<br />
Vliestapete<br />
Die wohl erfolgreichste Markteinführung der vergangenen Jahre<br />
ist die Vliestapete. Der grosse Vorteil von Wandbekleidungen<br />
auf Vliesbasis ist ihre besonders leichte Verarbeitbarkeit, in<br />
erster Linie das Wegfallen der Weichzeit – die Vliestapete kann<br />
direkt nach dem Einkleistern angebracht werden. Das Material<br />
ist dimensionsstabil und kann kleinere Risse überbrücken beziehungsweise<br />
kaschieren. Wegen ihrer Wasser- und Dampfbeständigkeit<br />
können Vliestapeten auch sehr gut in Nassbereich<br />
und Küche eingesetzt werden. Ausserdem lassen sie sich beim<br />
späteren Renovieren rückstandslos entfernen und trocken von<br />
der Wand abziehen, wenn die Untergrundvorbereitung und das<br />
Tapezieren nach Herstellerangaben durchgeführt wurden.<br />
Textiltapeten<br />
Früher waren Textiltapeten als edler, hochwertiger Wandbelag<br />
gefragt, verschwanden dann jahrelang in der Versenkung und<br />
sind jetzt wieder langsam im Kommen. Bei dem Begriff Textiltapete<br />
handelt es sich um einen Überbegriff für den Bereich von<br />
Wandbekleidungen. Die Gemeinsamkeit dieser Gruppe besteht<br />
darin, dass diese auf demselben Material basiert. Hierbei handelt<br />
es sich um das textile Material. Die Textiltapete kann in zwei Arten<br />
kategorisiert werden: Zum einen ist die Textiltapete unterteilt<br />
in Kettfäden auf Papier und Gewebe auf Papier. Die Grundlage<br />
einer Textiltapete besteht aus Fasern. Diese Fasern setzen sich<br />
aus Pflanzen, Tieren oder synthetischen Materialien zusammen.<br />
Die Eigenschaft dieser Fasern kann grob, fein, glatt oder auch<br />
gekräuselt sein.<br />
Die weitere Verarbeitung der Textiltapete kann durch verschiedene<br />
Materialien erfolgen. So können unter anderem Seide, Wolle,<br />
Baumwolle oder Leinen verwendet werden. Die Anforderungen an<br />
diese Produkte sind inzwischen neben modischen Ansprüchen an<br />
die Optik vor allem hinsichtlich der Qualität gestiegen. Standen bislang<br />
das Aussehen und die problemlose, leichte Verarbeitbarkeit<br />
im Vordergrund, treten heute Material, Webtechnik, Farben und<br />
Trägermaterial als gleichberechtigte Qualitätsmerkmale auf.<br />
025
wohnen tapeten<br />
Metalltapeten<br />
Eine der auffälligsten Arten, die eigenen vier Wände zu schmücken,<br />
sind Metalltapeten. Manch einer könnte sich jetzt fragen,<br />
was das denn sein soll. Was sich im ersten Moment etwas fremdartig<br />
anhört, ist in Wirklichkeit an Attraktivität kaum zu überbieten.<br />
Eine Metalltapete ist eine Papierbahn, auf die eine Metallfolie<br />
angebracht worden ist. Auch wenn das Tapezieren von Metalltapeten<br />
eher etwas schwieriger ist, lohnt sich der Aufwand allemal.<br />
Wer sich die Mühe nicht machen will, kann auch normale Tapeten<br />
nutzen und metallische Aufdrucke verwenden. Der Phantasie<br />
sind keine Grenzen gesetzt. Meistens bestehen die Metallfolien<br />
aus Aluminium. Durch eine besondere Behandlung der Oberfläche,<br />
wie es beispielsweise beim Bedrucken oder Prägen der<br />
Fall ist, entstehen die unterschiedlichsten Motive und Effekte. Mit<br />
geschickten Glanz-Matt-Effekten kann ein zusätzlicher optischer<br />
Reiz gesetzt werden, durch den die Kreativität der Wohnungsbesitzer<br />
ganz von allein deutlich wird. Metall hat den Vorteil, das<br />
Licht durch seine glänzenden Oberflächen einzufangen und den<br />
Raum so heller erscheinen zu lassen. Durch die Kombination von<br />
harten und weichen Materialien entstehen Kontraste, die sonst<br />
nicht möglich wären.<br />
Flocktapeten<br />
Flocktapeten sind eine vollkommen neue Dimension der Veredelung<br />
der eigenen vier Wände. Angelehnt an den Neobarock der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellen diese Tapeten einen<br />
unglaublichen Kontrast zur herkömmlichen Wandbekleidung dar.<br />
Reiche Formenvielfalt, die Darstellung der Farben, frische unverbrauchte<br />
Elemente in einer edlen Optik verarbeitet, das alles<br />
schafft eine Eleganz und Gemütlichkeit. Mit modernen Farben<br />
und Mustergestaltungen in Grün, Orange, Pink bringt die Flocktapete<br />
einen poppigen Stil zu Tage. Durch den Flock bekommt<br />
die Tapete eine plastische 3D-Darstellung und setzt sich optisch<br />
von jeder herkömmlichen und bekannten Tapetenvariante ab. Die<br />
plastische Darstellung der Ornamente und Figuren ist einmalig.<br />
Ein absoluter Blickfang, ob nun aufgeteilt auf eine einzige Wandfläche<br />
oder für den kompletten Wohnraum.<br />
026
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027
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Textile Passion<br />
from Appenzell<br />
Die besondere Note von Tisca Tiara<br />
Bilder: Tisca Tiara<br />
Textilien von Tisca Tiara finden sich in allen Erdteilen,<br />
in Privathaushalten und Hotels, öffentlichen Gebäuden<br />
und sogar über den Wolken. Ihren Ursprung haben sie allesamt<br />
in der malerischen Landschaft des Appenzellerlandes.<br />
028
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Hier, zwischen Hügeln, Wiesen und Feldern, wächst und<br />
gedeiht sie, die textile Passion, mit welcher das Unternehmen<br />
Lebensräume kleidet und bereichert. Es ist seit<br />
jeher eine Kunst, einem Gebäude die besondere Note und einem<br />
Raum einen einzigartigen Charakter zu verleihen. Raumtextilien<br />
vermögen den Ausdruck eines ganzen Raumes zu verwandeln –<br />
ähnlich wie ein Gemälde an der Wand –, Teppiche und Stoffe<br />
zaubern Wärme und Behaglichkeit in einen Raum. Ob schlicht<br />
und in natürlichen Tönen, ob in kräftigen Farben oder gemustert,<br />
ob flauschig und hochflorig oder in flacher Struktur – die Auswahl<br />
ist gross und vielfältig. Die Gardinen, Dekorations- und Möbelstoffe<br />
sind farblich auf die Bodenbeläge abgestimmt. Dadurch<br />
ermöglicht sich eine ganzheitliche, textile Raumgestaltung.<br />
Seit 1940 produziert das Unternehmen textile Bodenbeläge und<br />
Stoffe, und die Unternehmensgruppe mit Sitz im Appenzellerland<br />
konzentriert sich auf die Herstellung qualitativ hochwertiger<br />
Textilien. Es werden nur die besten Rohstoffe eingesetzt,<br />
um angenehme, hochwertige, strapazierfähige Teppichböden zu<br />
produzieren. In der Kollektion findet man Raumtextilien, welche<br />
mittels völlig unterschiedlicher Produktionstechniken gefertigt<br />
wurden – alle gewebt, getuftet oder gestickt in den Ostschweizer<br />
Werken. Als verbindendes Element unter den verschiedenen Produktionsarten<br />
besteht in der Firmengruppe eine klare Zielsetzung<br />
über das, was ein Teppich oder ein Stoff sein kann und sein soll.<br />
Raumtextilien dürfen nicht billige Effekthascherei sein, sondern<br />
sie bilden im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage für eine<br />
gute Wohnkultur. Dazu werden ehrliche Strukturen, klare Farben<br />
und auserlesene Materialien benötigt.<br />
Die Zeit wandelt sich, die Produkte ebenfalls. Und das ist gut so!<br />
Aber der Kern der Produkte ist seit dem ersten Tag in der Firmengeschichte<br />
stets der gleiche – ehrliche, qualitative Nachhaltigkeit<br />
und Beständigkeit. Sie schaffen Werte für den Raum. Sie leisten<br />
einen textilen Beitrag an die Wohnfreude, sie sind authentisch,<br />
bestehen aus den besten Materialien und werden mit Liebe und<br />
Erfahrung sorgfältig gefertigt.<br />
www.tiscatiara.com<br />
029
kunst an den wänden<br />
nugloss FOTOKUNST präsentiert<br />
Jo Krausz<br />
«Bezahlbare Fotokunst mit Sammlerwert» ist<br />
Kerngedanke und Leitmotiv der ersten Stunde<br />
beim neuen Fotokunstanbieter nugloss. Die<br />
Idee dahinter ist so einfach wie genial: Bieten<br />
Galerien in der Regel grossformatige<br />
Werke mit kleinen Auflagen, erhöht<br />
nugloss die Auflage und reduziert<br />
im gleichen Verhältnis den Preis.<br />
Unter den Künstlern bei nugloss<br />
finden sich vom Pulitzerpreisträger<br />
bis zum Newcomer<br />
internationalen Fotografen,<br />
deren Leidenschaft für Kunst<br />
nachhaltig beeindruckende<br />
Werke entstehen lässt.<br />
Guggenlines<br />
Jo Krausz ist ein Newcomer mit enormem<br />
Potential, der bei Fotowettbewerben<br />
verschiedener Magazine bereits für Furore<br />
sorgte. Seine Fotos: kontrastreich und ausdrucksstark,<br />
reduziert, teilweise surreal mit einem<br />
Hang zum cineastischen Look. Sein Bild «Guggenlines»<br />
zeigt das berühmte Guggenheim-Museum bei<br />
schlechtem Wetter. Die grünliche Färbung im besonderen<br />
Licht des Wetters unterstützt die Dramaturgie der<br />
architektonischen Linienführung.<br />
www.nugloss.de<br />
Lumas präsentiert Alexander von Reiswitz<br />
Auf der Suche nach zeitgenössischer Kunst, die erschwinglich<br />
ist, trifft man im Kunstmarkt auf eine grosse Lücke. In<br />
den letzten Jahren hat Lumas die Vielfalt der zeitgenössischen<br />
Fotografie online und in den Lumas-Galerien<br />
für einen grösseren Kreis von Kunstbegeisterten und<br />
jungen Sammlern zugänglich gemacht. Mehr als<br />
1400 Werke sind als handsignierte Originalarbeiten<br />
in limitierten Auflagen erhältlich. Lumas<br />
möchte, dass sich jeder hochwertige, künstlerische<br />
Fotografie in musealer Qualität<br />
leisten kann.<br />
Odin<br />
Eher selten gelingt es Fotografen,<br />
die Oberfläche der offensichtlichen<br />
Schönheit der Tierwelt zu durchstossen<br />
und zum Wesen einzelner Tiere<br />
vorzustossen. Der in Berlin lebende Fotograf<br />
Alexander von Reiswitz hat neun intensive<br />
Porträts von Tieren aus dem Berliner<br />
Zoo kreiert. Ohne Teleobjektiv und vor Papierhintergrund<br />
schauen sie uns an, als könnten sie<br />
durch uns hindurchsehen, mal interessiert, dann<br />
wieder melancholisch, fast traurig, oder auch einmal<br />
überraschend streng und prüfend. So treten wir in einen<br />
Dialog und vergessen beinahe, dass wir Menschen<br />
und sie Tiere sind. Von Reiswitz – der Seelenfotograf.<br />
www.lumas.com<br />
030
knoerle & baettig präsentiert Chrissy Angliker<br />
Die Galerie knoerle&baettig vermittelt und fördert Gegenwartskunst<br />
europäischer und panamerikanischer Künstler. Das Programm<br />
der Galerie umfasst sowohl international anerkannte<br />
Namen als auch ausgewählte, aufkommende Künstler. Die<br />
Galerie knoerle&baettig sieht es als ihre Aufgabe, Künstlerinnen<br />
und Künstler langjährig zu betreuen, zu fördern und<br />
ihnen zum Durchbruch auf nationaler und internationaler<br />
Ebene zu verhelfen.<br />
Swimming with Dennis<br />
In einem Spannungsfeld zwischen Kontrolle und<br />
Chaos erstellt Chrissy Angliker mit der dripping-Technik<br />
Kompositionen, die sich in ihrer<br />
Ausstrahlung zwischen wilder Explosion und<br />
seltsamer Ruhe bewegen. Ihre Werke stellen die<br />
Vollkommenheit in der Spannung, diese ausgeglichene<br />
Beziehung zwischen Beherrschung und Zufall<br />
in allen Lebewesen und Objekten, dar. So beruht die<br />
Wirkungskraft ihrer Malerei nicht auf der Wahl des Sujets,<br />
sondern auf der Botschaft selbst – es sind blosse Szenarien,<br />
eine Rechtfertigung und ein Instrument, um dieses Verhältnis<br />
von Gegensätzen darzustellen.<br />
www.knoerle-baettig.com<br />
Galerie Wenger präsentiert<br />
Thomas Vinson<br />
Abstrakte und gegenstandsfreie Tendenzen<br />
der Gegenwart stehen im Fokus der Galerie<br />
Wenger. Es ist ihr ein Anliegen aufzuzeigen,<br />
wie die zeitgenössischen Vertreter<br />
konkreter und konstruktiver Kunst<br />
sich stetig neu definieren, indem sie<br />
mit Tradiertem brechen oder dieses<br />
konzeptuell umdeuten.<br />
new order<br />
Der Künstler Thomas Vinson<br />
nutzt Materialien aus der Natur<br />
oder Bauindustrie. Die ersten<br />
Objekte entstanden aus gefundenen<br />
Holzstücken, später aus<br />
MDF-Platten, die bemalt, bearbeitet<br />
und zusammengefügt werden. Farben<br />
verwendet Vinson nur spärlich. In seinen<br />
Werken spielt Thomas Vinson mit horizontalen<br />
und vertikalen Linien in verschiedenen<br />
Abständen. Die Strukturierung der Flächen<br />
führt zu einer sensiblen Spannung zwischen den<br />
Ebenen, die in Weiss oder Schwarz gehalten sind.<br />
www.galeriewenger.com<br />
031
wohnen neue arbeitswelten<br />
Neue Arbeitswelten<br />
Weg vom klassischen Schreibtisch<br />
Text: Georg Lutz<br />
Unsere Arbeitswelt ist im Umbruch. Dank vieler kleiner<br />
technologischer Helferlein sind wir heute nicht mehr an einen<br />
Schreibtisch gefesselt. Die wenigsten passieren heute noch<br />
bei Arbeitsbeginn und Arbeitsende eine Stechuhr. Im folgenden<br />
Beitrag thematisieren wir die Veränderungen der Bürowelten und<br />
den Bedeutungsgewinn von Home Office.<br />
032
UNTERRUBRIK wohnen<br />
«Ein Raum, in dem man sich<br />
acht Stunden aufhält,<br />
ist eben nicht nur ein Arbeits-,<br />
sondern zugleich ein Lebensraum.»<br />
033
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Um die Umbrüche zu verdeutlichen, ist es interessant,<br />
sich die prototypischen Büros der letzten Dekaden vor<br />
Augen zu führen. In den siebziger Jahren waren Büroorganisation<br />
und Büroarchitektur ein Spiegelbild der damals vorherrschenden<br />
starren Fliessbandproduktionen. Die Arbeit war<br />
extrem zerstückelt. In der Produktion ging es um immer weniger<br />
gleiche monotone Handgriffe und in den Büros wurden immer<br />
wieder ähnliche Texte neu getippt. Der Denkpapst dieser Denkschule<br />
aus dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts war der<br />
US-Amerikaner Frederick Winslow Taylor. Daher sprach man<br />
auch von der tayloristischen Arbeitsteilung. Bei den einfachen<br />
Bürotätigkeiten sass man in grossen Räumen, wie in der Schule,<br />
hintereinander an den Schreibtischen und vor einem standen klobige<br />
Schreibmaschinen und ein dickes Telefon. Eine Etage höher,<br />
Hierarchien waren damals sehr ausgeprägt und konnten immer<br />
auch an den Etagen festgemacht werden, sassen die Angestellten<br />
in ihren kleinen Büros, im Arbeitsjargon auch «Hasenställe»<br />
genannt. Auf jeder Etage gab es einen grossen Sitzungsraum, in<br />
dem am Montag die Chefs die Agenda für die Woche runterdeklinierten.<br />
Die Einrichtungen waren spartanisch funktional gestaltet.<br />
Nur oben, in den Teppichetagen, gönnte man sich etwas atmosphärischen<br />
Barock, meist in Form von schweren Tapeten, Holztäfelungen,<br />
riesigen Schreibtischen und Ledersesseln, in denen<br />
dicke Zigarren geraucht wurden.<br />
Flexiblere Aufbrüche<br />
Das änderte sich in den achtziger Jahren, als in der Produktion<br />
die Phase der flexiblen Automation begann. In den Fabrikhallen<br />
standen die ersten Produktionsroboter und in den Büros die ersten<br />
Computer mit den noch grossen Röhrenbildschirmen. In den<br />
Büroetagen wurden die Wände eingerissen und man arbeitete in<br />
Grossraumbüros. Alles wurde etwas luftiger und heller. Die Tische<br />
waren nun meist in Würfel- oder Sechseckformen ausgerichtet.<br />
Die Verantwortlichen dachten nun auch systematischer<br />
an die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein<br />
Raum, in dem man sich acht Stunden aufhält, ist eben nicht nur<br />
ein Arbeits-, sondern zugleich ein Lebensraum. Bei der Gestaltung<br />
von Büros ging es jetzt auch um emotionale und soziale<br />
Bedürfnisse der Angestellten. Ergonomie der Stühle, die Farbe<br />
an den Wänden und die Atmosphäre des Lichts waren plötzlich<br />
wichtige Themen. Allerdings ging und geht es dabei heute noch<br />
immer um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters.<br />
Unsere Büros sollen keine Wohlfühloasen werden, obwohl<br />
manche heute, wie die Bebilderung dieses Beitrags beweist<br />
auf den ertsen Blick so aussehen.<br />
Technologische Revolution<br />
Die technologische Entwicklung ermöglichte im Büro einige<br />
Quantensprünge. Das Fax erhielt eine Nische zugewiesen. Demgegenüber<br />
bekam die Mail den obersten Platz im Ranking der<br />
Kommunikationskanäle.<br />
Der Trend hat sich in der letzten Dekade fortgesetzt. Die rasante<br />
technische Entwicklung der Arbeits- und Kommunikationsmittel<br />
im Büro kann durch die Stichworte Digitalisierung, Miniaturisierung<br />
und Mobilisierung zusammengefasst werden. Über Handy,<br />
Smartphone und jetzt Tablet-Computer reicht die Entwicklung<br />
bei Hardwarelösungen.<br />
Bei der Software werden die klassischen Insellösungen von vernetzten<br />
Strukturen abgelöst. Einige haben sich auch schon in die<br />
Cloud begeben.<br />
Die mobilen Formen der Arbeit haben zu ganz neuen Arbeitsorten<br />
geführt. Wir arbeiten im Zug, im Restaurant, auf der grünen Wiese<br />
oder im Home Office. Das «nomadische Büro» hat aber auch seine<br />
Schattenseiten. Viele Angestellte spüren nicht mehr den Druck der<br />
Stechuhr, sondern den Druck des Zeitmanagements, im Rahmen<br />
dessen Projekte realisiert werden müssen. Dabei verwischen die<br />
Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zusehends.<br />
034
neue arbeitswelten wohnen<br />
Arbeiten unter dem eigenen Dach<br />
Damit sind wir beim Thema Home Office. Durch die vielen neuen<br />
technischen Möglichkeiten haben viele Angestellte die Möglichkeit,<br />
auch in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Das ist auf<br />
den ersten Blick sehr spannend. Parallel können mehrere Dinge<br />
multifunktional unter einen Hut gebracht werden. Kinder erziehen<br />
und Bürotätigkeiten zeitnah an einem Ort gleichzeitig organisieren<br />
zu können, tönt theoretisch verführerisch. In der Praxis ist<br />
die Überforderung in Griffweite. Daher haben Experten einige<br />
grundlegende Tipps entwickelt. So ist ein Schreibtisch in der<br />
Wohnzimmerecke oder auf dem Esstisch als Arbeitsplatz ungeeignet,<br />
da genau hier die Balance aus Freizeit- und Arbeitswelt<br />
aus dem Ruder gleitet. Besser ist es, sich in einem Extrazimmer<br />
einen Arbeitsplatz zu schaffen, der auch nur für das Arbeiten genutzt<br />
wird.<br />
Neben einer klaren organisatorischen Aufteilung gilt es, einen individuell<br />
zugeschnittenen Zeitrhythmus zu finden. Wie im Büro<br />
sind regelmässige Pausen und Abwechslung in den Arbeitsabläufen<br />
einzubauen. Wichtig ist auch, ein Netzwerk zur Verfügung<br />
zu haben, das einen Erfahrungsaustausch ermöglicht. Nicht jeder,<br />
der neu im Home Office anfängt, muss das Rad neu erfinden.<br />
Durch die ausgelöste Euphorie, was die technischen Möglichkeiten<br />
betrifft, ist oft vergessen worden, dass ein Arbeitsplatz<br />
im Büro auch eine soziale Plattform ist und die Fixierung auf<br />
das Home Office auch die Gefahr der sozialen Isolierung mit<br />
sich bringt.<br />
Auf jeden Fall spielt sich das Home Office fast immer vor einem<br />
Bildschirm ab. Entsprechend muss der Arbeitsplatz für Bildschirmarbeit<br />
geeignet sein. Eine ergonomisch auf der Höhe der<br />
Zeit befindliche Sitzgelegenheit gehört auch auf die Agenda.<br />
Zudem ist auf eine ausreichende Beleuchtung mit Tages- und<br />
Kunstlicht zu achten.<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Und wie sehen heute und in naher Zukunft die Bürowelten aus?<br />
Bei den ICT-Unternehmen Microsoft, Cisco und Google kann<br />
man die neuen Bürowelten schon anfassen, ausprobieren und<br />
begutachten. Vieles sieht auf den ersten Blick aus wie ein Abenteuerspielplatz<br />
für Erwachsene. Wer sich zu einem Vier-Augen-<br />
Gespräch mit einem Kollegen treffen will, kann dies in einer alten<br />
Skigondel tun. Schnell wie die Feuerwehr ist man auch in<br />
einem anderen Stockwerk, wenn man dort gefordert ist. Auch<br />
grüne Rückzugsoasen sind zu sehen, und wer will, kann in einem<br />
Sessel eine kleine Siesta machen. Selbstverständlich gibt es<br />
neuste Hard- und Software für Videokonferenzen. Nur klassische<br />
Schreibtische sucht man hier vergebens.<br />
Jetzt stellt sich die Frage, was sich davon in die breite Unternehmenswelt<br />
übertragen lässt. Einige werden sich noch an die Prognose<br />
aus den 1990er Jahren erinnern, als das papierlose Büro<br />
ausgerufen wurde. Heute wird, trotz vieler ökologischer Hinweise,<br />
in den Büros fleissig ausgedruckt. Allerdings verschwinden<br />
zunehmend Schränke, Regale, Hängeregistraturen und Schubladenkästen<br />
zur Aufbewahrung von Akten und Unterlagen. Dagegen<br />
gewinnen Schliessfächer, in denen die Angestellten ihre<br />
privaten Utensilien verstauen können, an Bedeutung. Man ist ja<br />
an mehreren Schreibtischen unterwegs.<br />
Ein weiterer positiver Punkt darf – last but not least – nicht fehlen.<br />
Wir kennen alle die Pendlerströme, die sich am Morgen und am<br />
Abend vom Land in die Städte wälzen und umgekehrt. Würden<br />
nur einige Menschen mehr unter ihrem Dach arbeiten, hätten sie<br />
weniger Stress und wir hätten eine ökologische Herausforderung<br />
weniger auf der Agenda.<br />
035
die zukunft ist da<br />
Moderne Arbeitsplätze in der Praxis<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: Cisco<br />
Virtuelle Sitzungszimmer, Kaffeepausen via Video und mobile<br />
Arbeits-stationen – der moderne Arbeitsplatz bietet den<br />
Mitarbeitenden viel Flexibilität und Gestaltungsfreiraum. Ein<br />
Beispiel, welches in die Zukunft weist, ist bei dem IT-Anbieter<br />
Cisco schon heute zu besichtigen.<br />
036
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Der Arbeitsplatz der Zukunft ist mobil, virtuell, sozial und<br />
visuell. Eine junge, mobile Generation von Arbeitnehmenden<br />
fordert bereits heute, jederzeit und überall mit dem<br />
Gerät ihrer Wahl zu arbeiten. Sie lesen ihre Geschäfts-E-Mails<br />
selbstverständlich im Tram auf dem Smartphone, schalten sich<br />
von zu Hause per Videokonferenz virtuellen Meetings zu oder<br />
tauschen sich via soziale Netzwerke und soziale Medien mit Kunden,<br />
Kollegen und Geschäftspartnern aus. Immer mehr Unternehmen<br />
bieten ihren Mitarbeitenden ein Arbeitsumfeld, welches<br />
diesen Bedürfnissen gerecht wird. Ein Beispiel hierfür ist Cisco<br />
Schweiz. Nicht umsonst wurde der weltweit führende IT-Anbieter<br />
und Netzwerkspezialist im Wettbewerb «Great Place to Work»<br />
schon zum zweiten Mal in Serie als bester Arbeitgeber ausgezeichnet.<br />
Christian Martin, General Manager von Cisco Schweiz,<br />
erklärt: «Wir bieten unseren Mitarbeitenden modernste Technologien<br />
für die virtuelle Zusammenarbeit. So können sie flexibel<br />
in multinationalen Teams mit Kolleginnen und Kollegen aus der<br />
ganzen Welt arbeiten.»<br />
Virtuelles Sitzungszimmer<br />
Bei Cisco in Wallisellen gibt es einen TelePresence-Raum. Darin<br />
steht ein ovaler Holztisch, der aber nur zur Hälfte aus Holz<br />
besteht. Die andere Hälfte des Tisches ist virtuell. Drei grosse<br />
Bildschirme sind so angeordnet, dass sie den Sitzungstisch virtuell<br />
vervollständigen. Auf den Bildschirmen können die Mitarbeitenden<br />
Kolleginnen und Kollegen aus Ciscos Niederlassungen in<br />
der ganzen Welt zuschalten. Nicht nur wegen der besonderen<br />
Ergonomie des Raumes, sondern auch wegen der hohen Qualität<br />
von Bild- und Tonübertragung ermöglichen solche Videokonferenzsysteme<br />
eine realitätsnahe Interaktion. «Nach einem Tele-<br />
Presence-Meeting hat man das Gefühl, sein Gegenüber wirklich<br />
live getroffen zu haben», spricht Christian Martin aus Erfahrung.<br />
Der TelePresence-Raum in Wallisellen wird von den Mitarbeitenden<br />
rege genutzt. «Viele Meetings – etwa die wöchentliche Besprechung<br />
des Vertriebsteams – wären im realen Raum schon aus<br />
Zeitgründen gar nicht möglich», erklärt Christian Martin. «Dank<br />
TelePresence sparen wir nicht nur Zeit und arbeiten dadurch<br />
effizienter. Auch die Qualität der Arbeit nimmt zu, weil mehr Austausch<br />
stattfindet. Hinzu kommt, dass unsere Geschäftstätigkeit<br />
dank Video weniger CO 2<br />
₂-Emissionen verursacht.»<br />
Kaffeepause mit den Kollegen in der Westschweiz<br />
Im Kaffeeraum von Cisco in Wallisellen steht ein weiterer grosser<br />
Bildschirm, der direkt mit dem Kaffeeraum von Cisco in der Westschweiz<br />
verbunden ist. Die Mitarbeitenden der beiden Standorte<br />
sehen sich in der Pause, grüssen sich und tauschen ungezwungen<br />
Neuigkeiten aus – als ob man tatsächlich nebeneinander<br />
Kaffee trinken würde. «Videokonferenzsysteme erleichtern die<br />
standortübergreifende Kommunikation und verbessern dadurch<br />
die Zusammenarbeit», ist Christian Martin überzeugt.<br />
Jederzeit und überall arbeiten<br />
Bei Cisco haben alle einen mobilen Arbeitsplatz – vom Berufseinsteiger<br />
bis zum General Manager. Wenn Christian Martin am<br />
Morgen ins Büro kommt, setzt er sich an einen der freien mobilen<br />
Arbeitsplätze. Er kann aber auch zu Hause oder unterwegs mit seinem<br />
Smartphone oder einem beliebigen anderen Gerät arbeiten,<br />
denn alle Geräte sind mit dem Netzwerk verbunden. «Der moderne<br />
Arbeitsplatz ist überall und jederzeit», sagt Christian Martin. Wenn<br />
er in Ruhe telefonieren oder sich mit einem Mitarbeiter ungestört<br />
austauschen möchte, geht er in den eigens dafür vorgesehenen<br />
APR (Audio Privacy Room).<br />
Bleibt bei aller Technologie nicht die direkte Führung der Mitarbeitenden<br />
auf der Strecke? «Im Gegenteil», antwortet Christian<br />
Martin mit Überzeugung. «Die neuen technischen Möglichkeiten<br />
begünstigen die Mitarbeiterführung. So gehe ich beispielsweise<br />
unmittelbar nach unseren montäglichen Managementmeetings in<br />
den sogenannten Green Room. Das Prinzip ist dasselbe wie bei<br />
der Wettervorhersage im Fernsehen. Ich stelle mich vor eine Wand,<br />
auf welche die Folien des Managementmeetings projiziert werden,<br />
und erläutere diese mündlich. Das Video stelle ich anschliessend<br />
allen Mitarbeitenden auf unserer Social-Media-Plattform zur Verfügung.<br />
So kann ich die Mitarbeitenden zeitnah und persönlich über<br />
die jüngsten Diskussionen und Entscheide informieren.»<br />
037
wohnen Wenn Individualität zur Norm wird<br />
Wenn Individualität<br />
zur Norm wird<br />
Massgebend für Ordnungssysteme<br />
«alpnach norm» steht für Qualitätsschränke<br />
nach Mass. Die Produktvielfalt<br />
reicht in Wahrheit noch viel weiter.<br />
038
Wenn Individualität zur Norm wird wohnen<br />
Am Fusse des Pilatus hat vor über 40 Jahren mit der Firmengründung<br />
der heutigen Alpnach Norm-Schrankelemente<br />
AG die Erfolgsgeschichte ihren Lauf genommen.<br />
Aus den Norm-Schrankelementen, welche der Firma auch den<br />
Namen verliehen hatten, entwickelten sich individuelle Lösungen<br />
für den Wohnraum. Das revolutionäre Modul-System der siebziger<br />
Jahre mit acht unterschiedlichen Breiten, drei Tiefen und<br />
drei Höhen hat sich bis heute bewährt. Doch Schrank ist nicht<br />
gleich Schrank! Auf dieser Basis lassen sich individuelle Schränke<br />
nach Mass in beliebigen Materialien, Formen und Funktionen<br />
gestalten. Jedes Möbelstück ist auf die Bedürfnisse des Kunden<br />
abgestimmt und mit Rücksicht auf die räumlichen Gegebenheiten<br />
geplant. Dadurch passen die Schränke in jede Nische, unter<br />
Treppen, in Dachschrägen und in noch so verwinkelte Räume.<br />
039
wohnen Wenn Individualität zur Norm wird<br />
Streben nach Individualität<br />
Das Streben nach Individualität und Persönlichkeit hat bei<br />
alpnach norm längst Einzug gehalten und widerspiegelt sich in<br />
der persönlichen Beratung und den auf die individuellen Bedürfnisse<br />
angepassten Produktionsanlagen. Acht Filialen und Ausstellungen<br />
verteilen sich heute über die ganze Schweiz. Durch<br />
kompetente Beratung und clevere Lösungsvorschläge entstehen<br />
Raumkonzepte nach Mass, exakt nach Ihren Vorstellungen und<br />
Wünschen. Hier ist alles frei wählbar: System, Oberflächen, Griffe,<br />
Ausstattung – die Möglichkeiten kennen fast keine Grenzen.<br />
Wo Kleider und Accessoires sich wohl fühlen<br />
Die Produktpalette von alpnach norm beinhaltet Wohnzimmer-,<br />
Schlafzimmer- oder Garderobenschränke für alle Raumsituationen,<br />
begehbare Kleiderschränke, Schränke in Dachschrägen,<br />
Kombinationen mit Klappbetten, Sideboards und Regale.<br />
Doch eines haben sämtliche Möbel gemeinsam – sie stehen für<br />
Schweizer Qualität und werden komplett in der Manufaktur in<br />
Alpnach geschaffen. Je nach Situation eignen sich Flügeltüren,<br />
Falttüren oder schwebende Schiebetüren für die Zugänglichkeit<br />
des Schrankinhalts. Öffnen sich Schranktüren, kommt die Individualität<br />
des Besitzers zum Vorschein. Ordnung und Übersicht lautet<br />
die Maxime für ein modernes und praktisches Schrankkonzept.<br />
Kleiderstangen, Schubladen, Auszugstablare, Kleiderlift, Krawattenhalter,<br />
Schuhgitter und vieles mehr schaffen ein Schrank-Innenleben,<br />
das Freude bereitet und den Alltag erleichtert.<br />
Design-Projekt schafft neue Produktlinie<br />
Das Produkt-Know-how von alpnach norm fliesst zusammen<br />
mit den Ideen des Designers Felice Dittli. So entstand kürzlich<br />
die neue Sideboardlinie an+. Als modulares System, das aus<br />
unterschiedlich dimensionierten, frei kombinierbaren Modulen<br />
besteht, ist an+ ähnlich individualisierbar wie die Einbauschränke.<br />
Als Stand-alone-Möbel zieht es aber unvermeidlich grössere<br />
Aufmerksamkeit auf sich als Einbaumöbel. Das Plus im Namen<br />
steht für eine neue Produktlinie, die durch ihre leichte, filigrane<br />
und wertige Anmutung Emotionen weckt; zum anderen steht es<br />
für verschiedene praktische Zusatznutzen. So ergiesst sich tropfenförmig<br />
eine Glasleuchte über die Sideboardkante oder eine<br />
integrierte Box aus Aluminium dient als Ladestation und Aufbewahrungsort<br />
für das Smartphone.<br />
www.alpnachnorm.ch<br />
www.anplus.ch<br />
040
Fr ühlingsneuhei ten.<br />
UNTERRUBRIK wohnen<br />
MAYA Stuhl<br />
299.–<br />
Änderungen vorbehalten. Preise in CHF. Solange Vorrat.<br />
LAtuS tisch<br />
2999.–<br />
Weil Sie es gerne schön haben.<br />
Abtwil, Contone, Dübendorf, Emmenbrücke, Etoy, Pratteln, Schönbühl, Spreitenbach, Vernier, Villeneuve<br />
041
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Die Geometrie der sichtbaren Fachwerkkonstruktion ermöglicht ein stetiges Wechselspiel des Tageslichts.<br />
Fertig und individuell<br />
Der Charme von Systemhauslösungen<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: HUF Haus<br />
Die schnellste und einfachste Art, an ein eigenes Haus zu kommen,<br />
ist, sich ein schlüsselfertiges Eigenheim liefern zu lassen.<br />
Individualität muss dabei trotzdem nicht auf der Strecke bleiben.<br />
Heute bieten die Fertigbauhausanbieter auch Lösungen im<br />
Luxussegment an. Wir stellen im zweiten Teil des Beitrags ein<br />
Beispiel vor.<br />
042
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Für unterschiedliche Bedürfnisse gibt es auch unzählige<br />
Bauformen. Mit diesem Satz rennt man offene Türen ein.<br />
Die Herausforderungen beginnen aber im Detail. Viele Begriffe<br />
verwirren die potenziellen Hauseigentümer. Daher gilt es<br />
hier zunächst einige klare Unterscheidungen und Gemeinsamkeiten<br />
zu definieren.<br />
Das System-, Fertig- oder Typenhaus ist insgesamt eine praktische<br />
Bauvariante. Sie erspart, im Gegensatz zum Architektenhaus,<br />
die mühsame Detailplanung und Durchführungsarbeiten<br />
und den damit verbundenen Zeitaufwand.<br />
Das System- oder Typenhaus kann nicht nur aus einer Reihe von<br />
fertigen Prototypen ausgesucht werden. Der Kunde bespricht<br />
seine individuellen Vorstellungen mit dem Architekten, der diese –<br />
mit Rücksicht auf die Statik und die spezifischen Bauvorschriften<br />
– umsetzt. Der wesentliche Unterschied eines Fertigbaus zu<br />
einem Typenbau ist die Produktionsweise. Für den Typenbau<br />
werden Handwerker und Unternehmer engagiert, die vor Ort das<br />
Haus aufbauen. Demgegenüber werden beim Fertighaus alle einzelnen<br />
Elemente in einer Fabrik vorgefertigt und die Baufachleute<br />
müssen sie nur noch auf der Baustelle zusammenstellen. Individuelle<br />
Wünsche sind auch hier möglich, aber auch nur unter der<br />
Voraussetzung, dass man sie rechtzeitig einplant.<br />
Auf jeden Fall ist die Bauzeit aller genannten Typen kürzer als<br />
in der klassischen Bauweise. So werden die meisten der Häuser<br />
rund ein Jahr nach der Kaufentscheidung fixfertig aufgebaut,<br />
denn die meisten Anbieter geben eine verbindliche Bauzeitgarantie;<br />
hinzu kommt, dass diese Eigenheime meist zu attraktiven<br />
Preisen angeboten werden, bei denen keine versteckten Zusatzkosten<br />
auf den Bauherren zukommen. Beim klassischen Hausbau<br />
wurden schon einige Familien zerrüttet, denn die Nerven<br />
liegen oftmals blank, wenn sich der Einzugstermin mal wieder um<br />
ein, zwei Monate verschiebt oder die Handwerker zum x-ten Mal<br />
etwas falsch installiert haben. Fertighäuser sind also auch nervensparend,<br />
denn der Fertighausberater nimmt den Bauherren<br />
fast alle Wege rund um das Thema Hausbau ab.<br />
043
wohnen Fertig und individuell<br />
Individualität und Haus nach Wunsch<br />
«Ja, aber die sehen doch alle gleich aus», lautet ein altes Vorurteil<br />
gegenüber Fertighäusern. Dem ist längst nicht mehr so.<br />
Fertighäuser sind individuell planbar. Im Zusammenspiel mit dem<br />
Haushersteller haben Bauherren alle Freiheiten bei der Gestaltung<br />
ihres Traumhauses. Das gilt sowohl für die Architektur als<br />
auch für die Ausstattung. Vom passenden Bodenbelag über<br />
die massgeschneiderte Badezimmerausstattung, die komplette<br />
Haustechnik und den richtigen Kamin für das Wohnzimmer bis<br />
hin zu farbigen Kacheln für das Dach kann frei gewählt werden.<br />
Das «Haus von der Stange» ist längst Vergangenheit.<br />
Zeitersparnis gleich Geldersparnis<br />
Viele Bauherren haben heute nicht mehr die Zeit, geschweige<br />
denn das Fachwissen, um sich um die Finanzierung des Hauses,<br />
die notwendigen Baugenehmigungen, ein passendes Grundstück<br />
und auf der Baustelle um die einzelnen Handwerker zu<br />
kümmern. Fertighausanbieter helfen angehenden Bauherren bei<br />
der Bewältigung dieser Aufgaben und machen so den Hausbau<br />
zu einer entspannten Angelegenheit. Da beim Fertigbau alle Leistungen<br />
aus einer Hand kommen, ist ein fester Ansprechpartner<br />
gewährleistet, dem die gesamte Betreuung rund um den Hausbau<br />
unterliegt.<br />
Hausbauunternehmen für Fertighäuser bieten einen grossen Service<br />
an, der weit über den eigentlichen Hausbau hinausgeht, sie<br />
können behilflich sein bei der Suche nach einem Bauplatz, bei<br />
der Erschliessung, Planung ja sogar der Finanzierung. Doch auch<br />
nach der Fertigstellung bieten sie einen Kundendienst an, der bei<br />
Umbaumassnahmen berät, das Haus regelmässig wartet, auf<br />
Energie und Effizienz achtet und Modernisierungsmassnahmen<br />
durchführt. Dadurch kann der Hausbesitzer die Lebensdauer seines<br />
Hauses deutlich verlängern; zudem trägt es zur Wertstabilisierung<br />
des Hauses bei. Modernen Holzfertighäusern kann somit<br />
wie konventionell gebauten Häusern eine Lebensdauer von mehr<br />
als 100 Jahren attestiert werden.<br />
Geringe Energiekosten<br />
Die heutigen Fertighäuser sind bekannt für ihre hervorragende<br />
Wärmedämmung. Auch hier gilt es das frühere Image zu korrigieren.<br />
Das liegt vor allem an den physikalischen Eigenschaften<br />
des natürlichen Baustoffs Holz und an intelligenten Konstruktionen.<br />
In den Wänden sind mehrere Schichten hochwirksamer<br />
Dämmstoffe eingebaut. So kann man durch ihre Bauweise den<br />
Verbrauch an Heizenergie senken. Doch Fertigholzhäuser sparen<br />
nicht nur Energie und schonen somit den Geldbeutel. Sie verringern<br />
auch die CO 2<br />
-Konzentration in der Atmosphäre, denn das<br />
genutzte Holz hat der Atmosphäre bei seinem Wachstum mehr<br />
CO 2<br />
entzogen, als durch den Bau des Hauses freigesetzt wird.<br />
Auch erfordert die Herstellung von Bauprodukten aus Holz einen<br />
geringeren Energieaufwand als vergleichbare konventionelle<br />
Baustoffe.<br />
Beispiel für grünen Trend<br />
Der grüne Trend lässt sich auch an Beispielen festmachen. So<br />
ruft der Anbieter HUF Haus auf seiner Webseite und in den Marketingkatalogen<br />
sogar die «green (r)evolution» aus.<br />
Der Anbieter aus Hartenfels in Deutschland treibt den schon erwähnten<br />
Trend zur Individualisierung auf die Spitze. Er nimmt für<br />
sich in Anspruch, kein Gebäude zweimal zu fertigen. Das klingt<br />
schon nach Luxus. Und richtig, das HUF-Haus besetzt in der<br />
Branche die Sparte luxuriös-extravagante Fachwerkhäuser mit<br />
grossen Glasfronten und edlen Holzlösungen.<br />
Mit dem idyllisch gelegenen Fachwerkhaus interpretiert das Familienunternehmen<br />
das traditionelle Konzept eines typischen<br />
Landhauses neu: Dies entspricht ganz dem Wunsch der Besitzer,<br />
mit herkömmlichen Klischees der Landhaus-Romantik zu brechen.<br />
Vielmehr wollten sie in einem Haus leben, das sich rundum<br />
dem Naturpanorama des Westerwaldes öffnet. Ein Haus, das<br />
Sonnenlicht einfängt und Ruhe ausstrahlt.<br />
Gelungen ist dies mit einer ebenholzfarbenen Fachwerkkonstruktion<br />
mit bodentiefen Fensterfronten, die einem äusserst harmonischen,<br />
symmetrischen Aufbau folgt. Damit sind die HUF-Architekten<br />
ihrer typischen puristischen Linie treu geblieben. Dies zeigt<br />
sich sowohl im Inneren des Hauses als auch in der umgebenden<br />
Gartenanlage. Als Effizienzhaus 55 zeigt das HUF-Haus zugleich,<br />
wie sich Architektur und Technik zu einem energiesparenden und<br />
damit umweltschonenden Konzept vereinen lassen.<br />
www.huf-haus.com<br />
044
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Die Küche folgt einer klaren<br />
Designlinie, die auf einer<br />
Reduktion der Grundelemente,<br />
Formen und Oberflächen<br />
basiert.<br />
Die freistehende Design-<br />
Badewanne an der Fensterfront<br />
sowie der perfekt in die<br />
Fachwerkkonstruktion<br />
integrierte, verglaste Saunabereich<br />
machen dieses<br />
Bad zum privaten Spa inmitten<br />
der Natur.<br />
045
wohnen Es geht noch besser<br />
Es geht<br />
noch besser<br />
State of the Art im Systemhausbau mit Holz<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: Renggli AG, Sursee<br />
Fertig- und Systemhäuser hatten früher einen schlechten Ruf,<br />
was Wärmedämmung oder Komfortlösungen betrifft.<br />
Das hat sich geändert. Wir präsentieren einen Anbieter aus der<br />
Schweiz, bei dem Qualität an jeder Stelle ganz oben auf<br />
der Agenda steht. Da Holz nicht ohne Grund das aktuelle<br />
Trendbaumaterial ist, haben wir uns hier einige Referenzbeispiele<br />
der renggli Ag herausgegriffen und stellen sie vor.<br />
046
Es geht noch besser wohnen<br />
047
wohnen Es geht noch besser<br />
Know-how ist das eine, Effizienz in dessen Umsetzung<br />
das andere. Gerade bei Bauvorhaben, die mehrere Qualitätsvorgaben<br />
wie Effizienz, Energie oder Optik unter einen<br />
Hut bringen wollen, steigen auch die Anforderungen in den<br />
Bereichen Infrastruktur, Technologie, Logistik und Prozesse. Das<br />
Produktionswerk von Renggli der Spezialist für energieeffizienten<br />
Holzbau in Schötz ist eines der leistungsfähigsten seiner Art in<br />
der Schweiz. Weitere Rationalisierungseffekte in der Fertigung,<br />
wie auf dem Bau, erzielen die Verantwortlichen mit einem zertifizierten<br />
Bausystem, das einer speziellen Holzrahmenkonstruktion<br />
zugrunde liegt. Die technisch durchstrukturierten Produktionsabläufe<br />
und der hohe Vorfertigungsgrad garantieren Massgenauigkeit<br />
und gleich bleibende Qualität. Und sie verringern letztlich<br />
Bauzeit und Kosten – ganz abgesehen von der Verminderung der<br />
«Grauen Energie» durch kürzere Transportwege, geringes Eigengewicht<br />
und energiearme Verarbeitung. Im Folgenden gehen wir<br />
weitere wichtige Merkpunkte beim Systemhausbau durch.<br />
Holz gegen Feuer und Lärm<br />
Bauten aus Holz und das Thema Feuer sind in der Öffentlichkeit<br />
immer noch ein diskutiertes Thema. Dabei gibt es klare Vorschriften<br />
und auch Holzlösungen, die diese einhalten. Brandschutz<br />
lässt sich mit der Stoppuhr messen. Gemäss VKF (Vereinigung<br />
Kantonaler Feuerversicherungen) muss eine Brandschutzwand<br />
dem Feuer 60 Minuten lang Widerstand leisten. Holz kann das.<br />
Renggli hat in Steinhausen das erste sechsgeschossige Minergie-Holzhaus<br />
der Schweiz gebaut und die zahlreichen Detailbestimmungen<br />
mit Bravour erfüllt.<br />
Das brennendere Thema im Alltag aber ist der Schallschutz. Von<br />
ihm hängt ein wesentlicher Teil der Lebensqualität ab, die ein Haus<br />
zu bieten hat. Mit der neu entwickelten Deckenkonstruktion und<br />
den bewährten Brand-, Zwischenwand- und Fassadendetails erfüllt<br />
Renggli die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz gemäss<br />
SIA-Norm 181 (Ausgabe 2006). Selbst im schwierig dämmbaren,<br />
tieffrequenten Trittschallbereich sind die Schallschutzwerte<br />
vergleichbar mit denen einer 25 cm dicken Stahlbetondecke mit<br />
Trittschalldämmender Bodenüberkonstruktion. Luftschallmessungen<br />
von Wohnungstrennwänden ergaben überdies klar bessere<br />
Werte als bei einer massiven Bauteilkonstruktion.<br />
Niedrige Betriebskosten<br />
Minergie ist das zentrale Label in der Schweiz, was Energieeffizienz<br />
betrifft. Ein wichtiger Minergie-Aspekt umfasst den ressourcen- und<br />
kostensparenden Umgang mit Energie. Voraussetzung dazu ist eine<br />
kompakte, möglichst luftdichte Gebäudehülle, die auf die Nutzung<br />
der Sonnenenergie optimiert ist. Sie liefert markant bessere<br />
Wärmeschutzwerte und beschränkt damit die Zufuhr von Fremdenergie<br />
auf ein Minimum. Durch Lüftungstechnik, Sonnenkollektoren,<br />
Wärmepumpen, Erdluftkollektoren und anderes mehr lässt<br />
sich die Energieeffizienz letztlich bis zur Selbstversorgung steigern.<br />
Auch Plusenergie-Häuser sind heute in Reichweite. Die Einführung<br />
von Minergie A, bei dem das Haus zum Energieproduzent werden<br />
kann, ist dafür ein erster Hinweis. Zur massgeblichen Senkung der<br />
Betriebskosten kommt die Gewissheit hinzu, dass bei zu erwartender<br />
Verschärfung der Energiebestimmungen auch auf lange<br />
Frist keine Sanierung nötig sein wird. Der Marktwert bleibt über<br />
Generationen erhalten.<br />
Prima Klima<br />
Als Vorreiter und Förderer der Minergie-Standards geht es bei<br />
Renggli-Lösungen nie bloss um Bereitstellung von Nutzraum. In der<br />
Minergie-Bauphilosophie erhält ein Wort besonderes Gewicht: Behaglichkeit.<br />
Damit ist nicht die dem Holz zugeschriebene Gemütlichkeit<br />
gemeint, sondern das konzeptionell optimierte Raumklima. Dies<br />
umfasst folgende Punkte:<br />
• Angenehme Temperaturen und Zugfreiheit dank besserer<br />
Wärmedämmung<br />
• Komfortlüftung statt Kippfenster<br />
(Strassenlärm und Pollen bleiben draussen)<br />
• Ausgeglichene Luftfeuchtigkeit durch kontrollierte Lüftung<br />
• Helle Räume dank optimaler Tageslichtnutzung und dem<br />
Einsatz effizienter Leuchten.<br />
Diese Eigenschaften, die durch die Minergie-Normen gesichert werden,<br />
beeinflussen das Wohlbefinden und auch die Arbeitsleistung<br />
der Menschen positiv.<br />
Verdichtete Bauweise<br />
Zum Glück ist der Mensch nicht zum Einsiedler geboren – da wäre<br />
die Schweiz schnell zu klein. Auf der anderen Seite ist er als Individuum<br />
nicht für anonyme Wohnsilos geschaffen. Die Kunst liegt in<br />
der verdichteten Bauweise, die mit den Bodenressourcen sparsam<br />
umgeht und gleichzeitig individuellen Wohnkomfort schafft. Zeitgemässe<br />
Konzepte berücksichtigen das Orts- und Landschaftsbild, die<br />
Wirtschaftlichkeit und das Bedürfnis der Bewohner nach gepflegter<br />
Privatsphäre, aber auch nach gesellschaftlichen Kontakten. Kurze<br />
Bauzeiten, minimale Bauemissionen und eingehaltene Einzugstermine<br />
sind besonders im Siedlungsbau wichtige Kriterien, einer Paradedisziplin<br />
des Holzsystembaus, das Bauherren auch in ihrer Verantwortung<br />
gegenüber nachfolgenden Generationen unterstützt.<br />
048
Mehrfamilienhaus Citypark in Sursee<br />
Die Bewohner der Mehrfamilienhäuser Citypark in Sursee ziehen<br />
im Herbst 2<strong>01</strong>3 in einen städtebaulichen, architektonischen und<br />
ökologischen Vorzeigebau mitten im Stadtzentrum.<br />
Die Überbauung mit drei Wohngebäuden, auf dem ehemaligen<br />
Areal einer Gärtnerei, steht auf drei Parzellen zwischen dem Bach<br />
Sure und der Wilemattstrasse. Die Lage bietet einen attraktiven<br />
Ausblick auf den Grünraum, die Sure und die schöne Kulisse der<br />
Altstadt des Städtli Sursee. Die Häuser werden als reine Holzbauten<br />
im Minergie-A-Eco-Standard erstellt.<br />
Die Überbauung Citypark fügt sich mit ihrer ästhetischen Optik<br />
ideal in das Kleinstadtquartier ein. Die Häuser behaupten sich<br />
durch ihre eigenständige Form und die Fassadengestaltung als<br />
zeitgemässe Wohnbauten.<br />
Mehrfamilienhaus Walkepark in Steffisburg<br />
Wenn ein Grundstück von Generation zu Generation weitergegeben<br />
wird, erfordert dessen Bebauung besonderes Feingefühl.<br />
Wenn es dazu noch einen Park mit historischen Bäumen<br />
beherbergt, gilt es, auch der Natur besondere Aufmerksamkeit<br />
zu schenken.<br />
In Steffisburg baute die Renggli AG ein attraktives Mehrfamilienhaus<br />
im Minergie-P-Standard, das seiner schönen, erinnerungsbehafteten<br />
Umgebung vollauf Rechnung trägt. Grundgedanke<br />
des Hauses ist der gemeinschaftliche Aspekt – ein Familienhaus<br />
soll es sein, das die Mieter zu einem erschwinglichen Preis höchst<br />
komfortabel leben lässt.<br />
Zwei 4,5-Zimmer-Wohnungen à 130 m 2 , zwei 6,5-Zimmer-Wohnungen<br />
à 173 m 2 und eine Attikawohnung à 147 m 2 mit Terrasse<br />
190 m 2 bilden zusammen das Gemeinschaftshaus im Park. Das<br />
Gebäude wurde als Hybridbau ausgeführt – der natürliche Baustoff<br />
Holz überzeugt die Bauherrschaft nicht nur wegen seinem<br />
warmen, atmosphärischen Charakter. Die ökologischen Aspekte<br />
sind der Familie genauso wichtig. Von Anfang an stand fest,<br />
das Projekt im Minergie-Standard zu realisieren. Als sich bei<br />
den energetischen Vorabklärungen herausstellte, dass der noch<br />
bessere Minergie-P-Standard mit geringen Mehrkosten erreicht<br />
werden kann, fiel der Entscheid zu Gunsten von mehr Energieeffizienz,<br />
weniger Heizkosten und einem noch besseren Gewissen<br />
der Umwelt gegenüber einfach.<br />
Einfamilienhaus in Biel-Benken<br />
Viel Raum, Licht und Komfort in ländlicher Umgebung bietet dieses<br />
Haus im Minergie-P-Standard. Die Architektur ist aufs Wesentliche<br />
reduziert in der schlichten, schnörkellosen Form eines<br />
Rechtecks. Die raumhohe Verglasung verbindet Wohnraum und<br />
Garten zu einer harmonischen Einheit.<br />
Drei Schlafräume, ein Gäste- und drei Badezimmer, der offene<br />
Wohn-/Essraum sowie eine Sauna im Untergeschoss gewähren<br />
der vierköpfigen Familie viel Bewegungsfreiheit und wertvolle<br />
Rückzugsmöglichkeiten.<br />
www.renggli-haus.ch<br />
049
Passion in<br />
Holz und Glas<br />
Fertighaus als Traumhaus<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: DAVINCI HAUS<br />
Ein Haus am Bodensee, dessen faszinierende Landschaft<br />
zu jeder Jahreszeit einen bezaubernden Charme ausstrahlt,<br />
ist ein besonderes Privileg. Die Familie Kleymann-Lopez hat<br />
sich diesen Traum erfüllt.<br />
050
Passion in Holz und Glas wohnen<br />
Die Bebauung eines Hanggrundstücks ist eine heikle Angelegenheit.<br />
Neben einer vorausschauenden Planung<br />
bedarf es vor allem viel Fingerspitzengefühl seitens des<br />
Architekten. Schliesslich ist es nicht ganz einfach, die Wünsche<br />
und Vorstellungen mit den Gegebenheiten des Grundstücks in<br />
Einklang zu bringen. Doch sind die Anfangsschwierigkeiten erst<br />
einmal überwunden, bietet ein Hanggrundstück zahlreiche Möglichkeiten,<br />
aussergewöhnliche Architektur zu schaffen. In diesem<br />
Fall inspirierte die idyllische Lage direkt am Bodensee den<br />
DAVINCI HAUS-Planer zu einem exklusiven Wohnkonzept mit<br />
hellen Räumen und einem Panoramablick auf die traumhafte Umgebung<br />
des Bodensees.<br />
«Das starke Gefälle des Geländes erforderte einen Entwurf, der<br />
die Topografie des Grundstücks berücksichtigt», erklärt Architekt<br />
Christian Ruf. «Knapp 4000 Kubikmeter umbauter Raum sollten<br />
unter einem Dach realisiert werden – dezent natürlich, nicht zu<br />
protzig. Tja, gar nicht so einfach!», fährt er fort.<br />
Holzfachwerkkonstruktion<br />
Eine moderne Fachwerkhausvilla in Holz und Glas, voll unterkellert<br />
mit hallengrossem Schwimmbad sowie Fitness- und Wellnessräumen.<br />
Das Ganze äusserst frei und offen. Ein «Muss»: Eine<br />
kuschelige und tiefer liegende Kaminecke sowie ein repräsentatives<br />
Wohnzimmer, das auf jeden Fall in zwei Bereiche aufgeteilt<br />
werden sollte.<br />
Verschiedene Anforderungen<br />
Zwei Anbieter wurden in die engere Wahl genommen. Am Ende<br />
entschied sich das Ehepaar Kleymann-Lopez für die Westerwälder<br />
Design-Manufaktur DAVINCI HAUS. Der Vorschlag von<br />
Herrn Ruf vereinte die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner<br />
an ihr zukünftiges Zuhause mit den architektonischen Ideen. So<br />
sollte unter anderem ein Bezug zu den Aussenbereichen entstehen;<br />
einen Garten zum Begehen, viele raumhohe Fenster, aber<br />
trotzdem Intimität bieten. Spielerische Elemente wie verschiedene<br />
Verkehrswege, Auf- und Abgänge waren ebenfalls wichtig.<br />
Die Bauherrschaft wünschte verschiedene Aussenplätze, um je<br />
nach Tageszeit, Sonnenstand und Stimmung draussen verweilen<br />
zu können. Um das Gebäude nicht übermässig wuchtig wirken<br />
zu lassen, plante Architekt Christian Ruf ein relativ flaches,<br />
aber äusserst breites Haus mit Satteldach (Dachneigung: 21,5<br />
Grad). Es wurde ein 6-Achsen-Haus: Auf einer Seite doppelt abgeschleppt<br />
und darin der abgesenkte Kaminbereich mit Rundumblick;<br />
auf der gegenüberliegenden Seite fünffach abgeschleppt,<br />
um Schwimmhalle mit Sauna und Fitnessraum unterzubringen.<br />
Die Besonderheit hierbei: Über dem Schwimmbecken «schwebt»<br />
eine offene Galerie auf dem Niveau der Erdgeschossebene.<br />
Der gesamte Erdgeschossbereich wurde seeseitig angefüllt, um<br />
erstens das Haus dezenter wirken zu lassen und zweitens von<br />
der Seeseite her eine stattliche Terrasse bilden zu können, die<br />
den Lebensraum ins Freie erweitert.<br />
Funktion und Atmosphäre im Inneren<br />
Das Projekt hat seine eigene Formensprache gefunden. Die Architektur<br />
vermittelt eine gewisse Strenge, erlaubt aber gleichzeitig<br />
eine enge Beziehung zur Umgebung und bietet auf drei Ebenen<br />
die Kulisse für den Familienalltag.<br />
Viel Gefühl für das Zusammenspiel von Funktionalität und Ästhetik<br />
bewies der DAVINCI HAUS-Architekt bei der Gestaltung<br />
im Inneren: So verschwinden beispielsweise Jacken, Schuhe<br />
und Mäntel aus dem Blickfeld des Besuchers in zwei separaten<br />
Garderobenbereiche, die sich – hinter dem Gäste-WC – direkt<br />
im Eingang befinden. Von hier erreicht man das Herzstück des<br />
Hauses: den weitläufigen Wohn-/Ess-/Koch-/TV-/Kaminbereich<br />
mit reichlich Platz für familiäre und gesellschaftliche Aktivitäten.<br />
Der schwarz glänzende Granitbelag im Erdgeschoss taucht den<br />
Raum durch seine Spiegelungen zu jeder Tageszeit in ein ganz<br />
besonderes Lichtermeer. Die Landschaft sowie die Sonnenstrahlen<br />
spiegeln sich von aussen. Eine über dem Essplatz eingearbeitete<br />
Lichterformation (Sternenhimmel) sorgt auch abends für<br />
zauberhaften Widerschein auf dem Boden. «Wenn das Verhältnis<br />
von Bauherrn zum Architekt stimmt, dann entstehen solche aussergewöhnlichen<br />
Dinge», schwärmt Ruf.<br />
Über eine einläufige, mit gelbem Veloursteppich belegte Treppe<br />
geht es hinauf. Hier empfängt einen das Obergeschoss mit seiner<br />
weitläufigen, fast 40 Quadratmeter grossen Galerie, von der<br />
sich der Wohnraum und das Kaminzimmer – optisch durch zwei<br />
Stufen getrennt – überschauen lassen.<br />
Das Bad ist der spirituelle Ort im Haus. Hier kommt man zur Ruhe,<br />
hier tankt man Energie, hier vollziehen sich tägliche Rituale.<br />
In einem Wohlfühlbad gebührt natürlich der Wanne – mit einem<br />
Durchmesser von 180 cm aussen – ein Ehrenplatz. Sie thront auf<br />
einem schwarz glänzenden Podest. Beim Baden in dieser runden,<br />
glitzerfarbenen Wanne eröffnet sich ein herrlicher Blick aufs<br />
Wasser, aber auch in den Himmel. Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite wünschte sich der Bauherr seine eigene Dusche.<br />
«Unser Haus bietet alles. Den freien Blick auf den See empfinden<br />
wir als grosses Geschenk. Wir freuen uns jeden Tag aufs Neue!»,<br />
resümiert Frau Lopez.<br />
www.davinci-haus.de<br />
051
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Dreiklang mit System<br />
Bauen mit Holz<br />
Text: PM Haus AG | Bilder: PM Haus AG<br />
Mit kühnen Formen, schlanken Linien und<br />
kräftigen Farben bilden Holzbauten heute die Avantgarde<br />
des architektonischen Schaffens.<br />
052
Dreiklang mit System wohnen<br />
Zunächst ist der Bau eines Haues eine komplexe Angelegenheit.<br />
Da kommt es auf den richtigen Partner an. «Wir<br />
betreuen unsere Bauherrschaft in allen Projektphasen<br />
persönlich. Partnerschaft und Vertrauen sind für uns wichtige<br />
Werte», so Mariann Mangold, Architektin PM Haus AG. «Unser<br />
Ziel ist es, mit qualitativ hochwertiger Architektur eine sinnvolle<br />
Synthese von Wohnkomfort, Design, Licht, Frischluft, Flexibilität<br />
und Wirtschaftlichkeit mit tiefen Energiekosten zu erschaffen.»<br />
Rund 90 Mitarbeitende, darunter mindestens zehn Lernende,<br />
sind heute an den beiden Standorten Ormalingen BL und Kaiseraugst<br />
AG tätig und kümmern sich um sämtliche Kundenbedürfnisse<br />
von A bis Z rund um den Werkstoff Holz.<br />
«Einer der grössten Vorteile von Holz als Baustoff ist die Neutralität<br />
auf sämtliche äussere Einflüsse», sagt Peter Mangold.<br />
«Berühren Sie bei Hitze oder Kälte eine Holzwand und vergleichen<br />
Sie das Gefühlte mit Beton und Stahl», so der Geschäftsführer<br />
weiter. Auf diese Weise wird festgestellt, dass Holz weder<br />
als Hitze- noch als Kälteträger dient. Und dies ist nur einer von<br />
vielen Vorteilen des Baustoffs Holz, der sich in den letzten Jahren<br />
enorm weiterentwickelt hat.<br />
Minergie-Holzsystemhäuser<br />
So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass die Holzsystemhäuser<br />
von PM alle den Anforderungen des Minergie-Labels<br />
genügen, was der Umwelt und dem Portemonnaie dient, denn<br />
die laufenden Kosten werden durch die natürliche Isolation entscheidend<br />
minimiert.<br />
Wer überdies die umtriebige Suche nach Bauland scheut, kann<br />
auch auf bereits projektierte Bauten der PM setzen.<br />
053
wohnen Dreiklang mit System<br />
Planen<br />
Nach intensiven Gesprächen mit der Bauherrschaft<br />
und den ersten Skizzen von<br />
Hand wird am Computer gezeichnet. Exakte<br />
CAD - Pläne gehen direkt zu den einzelnen<br />
Produktionsstandorten und übergeben<br />
Steuerbefehle an die Computer der<br />
Produktionsstrasse.<br />
Produzieren<br />
Im Produktionswerk in Kaiseraugst AG<br />
werden die Holzelemente produziert. Mit<br />
der hochmodernen Fertigungsanlage<br />
werden innerhalb einer Woche sämtliche<br />
Holzelemente für die Aufrichte eines Einfamilienhauses<br />
produziert.<br />
Aufrichten<br />
Die Holzbauelemente werden fixfertig zur<br />
Baustelle transportiert. Aussenverkleidung,<br />
Innenabrieb, Fenster, Isolation und<br />
Elektroleitungen: Alles ist bereits eingebaut.<br />
An ein bis zwei Tagen werden die<br />
Elemente in jeder Jahreszeit zu einem PM-<br />
Haus zusammengesetzt.<br />
www.pm-haus.ch<br />
ME_Ins_210x148_d_Layout 1 25.<strong>01</strong>.13 11:23 Seite 1<br />
AG-089<br />
7.–10. März 2<strong>01</strong>3<br />
Schweizer<br />
Minergie-Messe<br />
Messe Luzern<br />
www.minergie-expo.ch<br />
054<br />
Do–So 10 –17<br />
Veranstalter
UNTERRUBRIK wohnen<br />
055
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Wohnskulptur<br />
mit Seele<br />
Ein Einfamilienhaus am Starnberger See<br />
Text: Roland Merz | Bilder: Sky-Frame<br />
Für Stephan Maria Lang geht es in der Architektur um eine<br />
durchdachte Ästhetik, die sich noch im Kleinsten ausdrückt.<br />
Er strebt nach einem Gesamtkunstwerk. Am Ufer des Starnberger<br />
Sees hat der Architekt für ein Ehepaar eine bewohnbare<br />
Raumplastik entwickelt, die bequem und gelassen wie ein<br />
Massanzug passt.<br />
056
UNTERRUBRIK wohnen<br />
«Stetige Suche<br />
nach Schönheit im<br />
Unvollkommenen.»<br />
057
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Wohnskulptur mit Seele<br />
Im Münchner Vorort Giesing, versteckt in einem Hinterhof,<br />
befindet sich der Arbeitsort von Stephan Maria Lang und<br />
seinem Team. Vor dem zweistöckigen Ateliergebäude stehen<br />
Holzarbeiten – grob mit der Motorsäge vom Architekten<br />
selbst bearbeitet –, verschiedene Materialproben und eine einfache<br />
Gartenbank, die zum Verweilen einlädt.<br />
Tempo und Hektik der Stadt bleiben aussen vor. Tritt man über<br />
die Schwelle der halb zugewucherten Remise und steigt die<br />
Steinstufen hinauf, spürt man umgehend den Geist und die stille<br />
Kreativität, die über dem Arbeitsraum schweben.<br />
Dies ist die Welt von Stephan Maria Lang. Überall stehen<br />
Modelle aus Karton, Holz oder Gips herum. Der Gründer von<br />
Design Associates entwickelt mit Miniaturmodellen die Modulation<br />
eines Baukörpers. Alles Willkürliche hat für Lang keinen<br />
Platz. Formal diszipliniert, aber niemals steif sind seine Entwürfe.<br />
Er benutzt den Computer, als wäre dieser ein hoch entwickelter<br />
Farbstift.<br />
Er zeichnet, druckt Zwischenstände aus, collagiert und übermalt<br />
sie wieder, scannt neue Skizzen ein und bearbeitet sie weiter.<br />
Frei nach Schinkel sieht Lang es als Pflicht der Architektur<br />
an, Nützliches, Praktisches und Zweckmässiges in etwas Schönes<br />
zu verwandeln.<br />
Vom Gesellen- zum Meisterstück<br />
Diese ungebrochene Lust auf Architektur und die stetige Suche<br />
nach Schönheit im Unvollkommenen sind auch bei einem Haus<br />
am Starnberger See zu spüren. Die Bauherrschaft, die aus Amerika<br />
wieder nach Bayern zurückkehrte, hatte bereits früher ein Eigenheim<br />
von Stephan Maria Lang entwerfen lassen. Nun wünschte<br />
sich das Ehepaar nach dem Gesellenstück eine kleinere Bleibe,<br />
ein Meisterstück eben. Ein Bebauungsplan, der ein Satteldach<br />
vorsah, eine parallel zum Grundstück verlaufende Erschliessungsstrasse,<br />
die das Baufenster enorm einengte, und eine nach Osten<br />
orientierte Hanglage machten die Aufgabe nicht einfacher.<br />
Auf dem verwilderten Grundstück verstellten zudem Bäume den<br />
gewünschten Seeblick. Der Architekt entwickelte einen zweigeschossigen,<br />
skulptural geformten Baukörper, der über dem<br />
Grundstück zu schweben scheint. Horizontale Schichten aus<br />
weiss verputztem Beton und Glas verleihen den Volumen etwas<br />
Schwereloses. Mächtige Steinelemente, die aus dem Gelände<br />
wachsen, verankern das Haus und brechen bewusst die horizontale<br />
Leichtigkeit. Herzstück der grosszügigen Terrasse ist der<br />
frei in die Landschaft auskragende Pool. Das längliche Wasserbecken<br />
setzt ein Gegengewicht zu den parallel zur Strasse ausgerichteten<br />
Kubaturen. Eine Glaswand hält das Wasser zurück,<br />
das sich sonst einem Wasserfall gleich über die Terrassenplatte<br />
ergiessen würde.<br />
058
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Es überrascht nicht, dass Stephan Maria Lang von Vorbildern wie<br />
Wright, Schindler, Neutra und Lautner spricht. Die Villa knüpft mit<br />
ihren ausladenden Dächern und grossen Glasflächen an die Zeitlosigkeit<br />
der Martini-Moderne Kaliforniens an. Leben und Arbeiten<br />
erfolgt im Eingangsgeschoss auf Strassenniveau. Darunter<br />
befinden sich die privaten Schlafräume mit direktem Zugang in<br />
den Garten und einer Hausmeister-Einliegerwohnung.<br />
Um später eine behindertengerechte Nutzung möglich zu machen,<br />
gaben die Bauherren ein ebenerdiges, schwellenloses<br />
Wohnen vor. Einen Keller gibt es nicht. Die beiden Etagen sind<br />
neben der einläufigen Treppe durch einen Lift miteinander verbunden.<br />
Der Weg zum Haus ist inszeniert und erfolgt über einen<br />
grosszügigen halböffentlichen Vorfahrtsbereich. Bereits im<br />
Entrée ist das wohltuend schlichte Material- und Farbkonzept zu<br />
spüren. Weisse Wände für die Kunst, Böden sowie Küchenmöbel<br />
und fest eingebaute Staumöbel in Ahorn und die zurückhaltende<br />
Farbigkeit des Kehlheimer Natursteins einzelner Wandelemente<br />
atmen Behaglichkeit. Die perfekt ausgearbeiteten Details unterstützen<br />
die Atmosphäre zusätzlich. Nichts wirkt überladen. Vom<br />
funktional proportionierten Eingangsbereich gelangt man einerseits<br />
in den grössten Raum des Hauses, die offene Wohnküche,<br />
und in Bibliothek sowie Arbeitszimmer. Die feudal geschnittene<br />
Kochstelle mit offenem Essbereich bildet das gesellschaftliche<br />
Zentrum des Hauses. Hier kann das Ehepaar gute Freunde bewirten<br />
und mit ihnen an der langen Tafel das Leben zelebrieren.<br />
Innen- und Aussenraum sind als durch Schiebetüren abtrennbares<br />
Raumkontinuum gestaltet. Genau komponierte Blickachsen<br />
auf die Umgebung mit See und Bergen prägen den Grundriss:<br />
«Ich gebe meinen Bauherren nicht Seeblick überall. Es muss verschiedene<br />
Blicke geben», beschreibt der Architekt seine Absichten.<br />
Die Fensterfront, die aus einem Schiebefenstersystem von<br />
Sky-Frame besteht, kann über 15 Meter frei geöffnet werden.<br />
Beinahe acht Meter schiebt sich die Dachplatte stützenlos auskragend<br />
über die Terrasse. Prägendes Element ist ein offener<br />
Kamin mit Sitzbank unter freiem Himmel, Sonnenuntergang inklusive.<br />
Die zeitlose, keinesfalls modische Wohnskulptur von Stephan<br />
Maria Lang will durchschritten sein, erlebt werden. Energieeffizientes<br />
Bauen mit hoch gedämmter Fassade, Wärmepumpe<br />
und Solaranlage sind ebenso selbstverständlich wie computergesteuerte<br />
Haustechnik und modernste Kommunikationstechnik.<br />
Das Sonnenlicht modelliert die Räume am Tage, in der Nacht tut<br />
dies ein ausgeklügeltes Lichtkonzept mit LED-Technik. Zwischen<br />
Haus und Grundstücksgrenze fügte der Architekt zum Beispiel<br />
einen Innenhof in den Hang. Dieser geschützte Patio dient als<br />
intimer Rückzugsraum, als Ort der Einkehr, der Licht bis tief ins<br />
Gartengeschoss führt. Die Natursteinwand ist hinterleuchtet und<br />
verliert in der Nacht ihre Schwere, wirkt wie ein hinterleuchtetes<br />
Stück Stoff, das sich im kleinen Wasserbecken spiegelt.<br />
059
wohnen Wohnskulptur mit Seele<br />
Garten als neue Leidenschaft des Architekten<br />
Das Spiel der fliessenden Übergänge von Innen und Aussen<br />
wird durch die Gartengestaltung weiter verstärkt. Die einzelnen<br />
Gebäudekörper verzahnen sich wie eine Skulptur mit dem Aussenraum<br />
und bilden differenzierte Ein- und Ausblicke. Um die<br />
Sicht auf den See wiederherzustellen, musste das verwilderte<br />
Grundstück erst stark ausgelichtet werden. Der Architekt, für den<br />
die Gestaltung von Aussenräumen in den letzten Jahren zu einer<br />
grossen Leidenschaft gewachsen ist, erfüllte der Bauherrschaft<br />
ihren Wunsch nach einem pflegeleichten Grün und entwickelte<br />
einen fein modellierten Präriegarten mit Gräsern und Natursteinfindlingen.<br />
Ein Meer aus Lampenputzergräsern und 6000 Stück<br />
Allium «Mount Everest» ziehen sich den Hang hinauf und nehmen<br />
im Laufe der Jahreszeiten unzählige Schattierungen von Grün<br />
über Weiss bis Goldgelb an. An den Grundstücksgrenzen pflanzte<br />
Stephan Maria Lang Rhododendren und Lorbeer, welche die<br />
direkte Nachbarschaft ausblenden, den Blick auf die Umgebung<br />
aber nicht verstellen.<br />
Architektur: Design Associates, München<br />
Bauleitung: A. Hann<br />
Gartenplanung: Stephan Maria Lang und Hildegard Köster<br />
Haustechnik: IVM Ingenieurbüro Versorgungstechnik Mayer,<br />
Ebersberg (D)<br />
Statik: Claus Pohlmeyer Ingenieurbüro für Baustatik,<br />
Germaringen (D)<br />
Schreinerarbeiten: Holzrausch Planung & Werkstätten,<br />
Forstern (D)<br />
Naturstein: Baumann Steinmetz & Natursteinwerk, Röttingen<br />
und Grünwald (D)<br />
Gartenarbeiten: BUK Garten- und Landschaftsbau,<br />
Oberhaching (D)<br />
Lichtplanung: Lichttechnik & Design Huberg Saegmüller,<br />
München<br />
Fenster: Sky-Frame, Ellikon a. Thur (CH)<br />
060
UNTERRUBRIK wohnen<br />
1 Seite<br />
Inserat<br />
Individuell wohnen – mit Stil bauen<br />
Klassisch oder modern? Landhaus oder Loft? Flachdach<br />
oder Ziegeldach? Wohnküche oder offene Küche? Dusche<br />
oder Bad? Holz- oder Solarheizung? Balkon und Sitzplatz?<br />
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061
Living home<br />
Tosai Easy Chair<br />
In Eiche oder Nussbaum mit einer<br />
Sitzfläche aus Textil oder Leder<br />
ist Peter Maly hier ein makelloser<br />
Stuhl gelungen.<br />
www.sato.ch<br />
Approaching<br />
Gemeinsam mit Ruckstuhl<br />
präsentiert der<br />
Modedesigner Hussein<br />
Chalayan den<br />
Teppich «Approaching».<br />
Mit einem traditionellen<br />
orientalischen Rahmen<br />
umfasst, während sich<br />
in seiner Mitte Figuren<br />
aus Videospielen gegenüberstehen.<br />
www.ruckstuhl.com<br />
Admiral<br />
Der elegante Hocker «Admiral»<br />
besticht durch seine besondere<br />
halbrunde Form. Die drei massiven<br />
Holzbeine, aus Nussbaum<br />
oder Eiche, setzen sich dagegen<br />
durch ihre viereckige Form<br />
ab. Das elegante und bequeme<br />
Stoffkissen ist in unterschiedlichen<br />
Farben erhältlich und wurde<br />
mit Posamenten und einer Kordelgimpe<br />
verziert.<br />
www.madeintaunus.de<br />
062
Industrial Look<br />
Durch ein zeitloses Wohndesign<br />
verfügen die Möbel aus Holz und<br />
Stahl bei «DAS_OBJEKT» über<br />
einen eigenen, individuellen Charakter.<br />
Die Designer entwickeln<br />
von der Idee bis zur Produktion<br />
alles selber. Die Objekte haben<br />
etwas gemeinsam: Sie verfügen<br />
über den zeitlosen Industrial Look<br />
und sind authentisch.<br />
www.das-objekt.ch<br />
Echtstahl<br />
Die aufwändig produzierten<br />
Stahlkörper werden<br />
mit veredeltem Wollfilz<br />
aus Merinowolle kombiniert.<br />
So entstehen echte<br />
Designobjekte – vielfältig<br />
verwendbar, im Objektbereich<br />
ebenso wie im<br />
privaten Wohnraum.<br />
www.echtstahl.de<br />
Friday<br />
Das subtil geformte Holzgestell von<br />
Friday ist im Rücken mit Kernleder<br />
bezogen, dessen Form an ein<br />
Schnittmuster erinnert. Weiche,<br />
daunige Kissen liegen leicht im<br />
Gestell, und über die Wahl des<br />
Holzes, des Kernleders und der<br />
Kissenbezüge ist Friday variantenreich.<br />
www.zeitraum-moebel.de<br />
063
news lampen<br />
Peye von Numéro 111<br />
Die Stehleuchte Peye ist eine sehr originelle<br />
Leuchte mit überdimensioniertem Leuchtenschirm<br />
und LED-Lichtbändern. Sie ist das<br />
Ergebnis einer Arbeit über das Licht als Stimmungs-<br />
und Raumgestaltungselement.<br />
www.ligne-roset.ch<br />
Floating Lamp<br />
Mit Hilfe von zwei elektromagnetischen Elementen<br />
und einem ausgeklügelten Steuerungssystem<br />
schwebt die obere Hälfte des<br />
Lampenschirms frei in der Luft. Die Lampe ist<br />
mit der neusten LED-Technologie und einem<br />
Dimmer ausgestattet.<br />
www.dasha-design.com<br />
Kirin<br />
Das Schweizer Design-Team eigenmannDUORT<br />
hat für Home3 mit «Kirin» eine Leuchte entworfen,<br />
die sich konsequent an den Licht- und Nutzungsbedürfnissen<br />
im Wohnbereich ausrichtet. Ökologisch<br />
und stromsparend beweist die LED-Leuchte<br />
Kirin, dass sich wohnliche Wohlfühl-Atmosphäre<br />
auch mit einer LED-Leuchte erzeugen lässt.<br />
www.home3.ch<br />
064
U-TURN<br />
Die neue LED-Spotfamilie U-TURN von<br />
Belux lädt zur spielerischen Interaktionen<br />
mit Licht ein. Über ein magnetisches<br />
Kugelgelenk lässt sich<br />
der Spot leicht von Hand in einem<br />
maximalen Aktionsradius<br />
verstellen und sogar komplett<br />
umdrehen. Zusammen mit dem<br />
veränderbaren Abstrahlwinkel ist<br />
U-TURN ein flexibles Lichtwerkzeug<br />
mit hohem Spassfaktor.<br />
www.belux.com<br />
IN-EI von Issey Miyake<br />
Die Leuchtenserie IN-EI, die der Modeschöpfer Issey Miyake für<br />
artemide geschaffen hat, verbindet seine künstlerische Vision mit<br />
japanischer Lichttradition. Die Leuchtenschirme basieren auf einer<br />
einzigartigen Falttechnik: Sie können, wie die Kleider des japanischen<br />
Designers, flach zusammengefaltet und zu dreidimensionalen Skulpturen<br />
auseinandergefaltet werden.<br />
www.teojakob.ch<br />
Birdie Wandleuchte<br />
Die Wandleuchte, die die Birdie-<br />
Leuchtenfamilie komplettiert,<br />
überzeugt durch sanfte Linien<br />
und eine von der Natur inspirierte<br />
Form. Sie bietet<br />
aufgrund der unterschiedlichen<br />
Modelle und Farbvarianten<br />
viele Kombinationsmöglichkeiten.<br />
www.foscarini.com<br />
Doll von Ionna Vautrin<br />
Inspiriert vom Stil der japanischen<br />
Kokeshi-Puppen, weckt Doll mit ihrer<br />
klaren und präzisen Form unmittelbare<br />
Emotionen beim Betrachter.<br />
Ein grosser, runder, mundgeblasener<br />
Kopf aus Glas gepaart mit einem<br />
kleineren, zylinderförmigen Körper. Ungewöhnlich<br />
und elegant in Grün, nüchtern<br />
und raffiniert in Grau, klassisch in Elfenbein<br />
oder lebhaft und extrovertiert in Rot.<br />
www.foscarini.com<br />
065
Santiago<br />
Der Weltstar der Brücken<br />
Text: Lone K. Halvorsen | Bilder: Bildagentur<br />
Seine Entwürfe regen zum Nachdenken, aber auch<br />
zur Diskussion an und bleiben für die meisten<br />
Betrachter unvergessen. Was möchte man von<br />
moderner Architektur mehr verlangen?<br />
066
Calatrava<br />
067
architektur SAntiago calatrava<br />
«Ich will nicht verstanden werden,<br />
ich will meine Freiheit haben.<br />
Wären alle Blumen gleich,<br />
wäre die Welt langweilig.»<br />
Der Spanier Santiago Calatrava gilt als einer der besten<br />
und einflussreichsten Architekten der Gegenwart. Seine<br />
Werke reichen von komplexen Verkehrsanlagen über öffentliche<br />
Gebäude wie Kinos und Bibliotheken bis hin zu Fernsehtürmen<br />
und hypermodernen Hochhäusern. Begonnen hat<br />
Calatrava seine Karriere aber mit Brücken – und zu den Brücken<br />
kehrt er immer wieder zurück.<br />
Seine anmutigen Planungen sind gekennzeichnet von einer Synthese<br />
aus neuen Techniken und neuen künstlerischen Formen.<br />
Stets bemüht sich Calatrava, die Grenzen von Architektur, Ingenieurswesen<br />
und Kunst zu erweitern und gegenseitig zu öffnen.<br />
Unabhängig von der jeweiligen Grundeinstellung zu Calatrava ist<br />
die von seinen Bauwerken ausgehende Faszination unbestreitbar.<br />
Seine Bauten verändern und prägen ihre Umgebung, lenken<br />
die Blicke auf sich und führen häufig zu ungläubigem Staunen. Er<br />
ist in vielerlei Hinsicht eine ungewöhnliche Persönlichkeit in der<br />
Architekturwelt. Er studierte in Valencia Kunst, bevor er ebendort<br />
sein Diplom als Architekt machte und sich im Anschluss daran<br />
seinem Bauingenieurstudium an der Eidgenössischen Technischen<br />
Hochschule in Zürich widmete. Diese Entscheidung sollte<br />
sein Leben in vielerlei Hinsicht verändern. Er lernte während dieser<br />
Zürcher Zeit nicht nur seine zukünftige Frau kennen, auch in<br />
beruflicher Hinsicht sind die Schlüssel zu Calatravas Tun in Zürich<br />
zu finden. 1981 gründete er hier sein erstes Architektur- und Ingenieurbüro<br />
und begann, sich an öffentlichen Wettbewerben zu<br />
beteiligen. Sein erster international beachteter Erfolg wurde die<br />
Sanierung und Erweiterung des Bahnhofs Stadelhofen in Zürich,<br />
dessen Ausschreibung er 1982 gewann. Schon bei diesem Projekt<br />
zeigt sich sein unverkennbarer Stil, der immer wieder Themen<br />
aus der Natur aufgreift. Häufig beginnt seine Arbeit mit dem<br />
Zeichnen von menschlichen Körpern oder auch von Tieren, die<br />
gerade dynamische Bewegungen ausführen. So kommt es nicht<br />
von ungefähr, wenn man sich beim Betrachten seiner Bauwerke<br />
häufig an Insekten, Vögel, Dinosaurier oder anatomische Details<br />
wie etwa ein menschliches Rückgrat erinnert fühlt. Das Verhältnis<br />
zwischen Calatravas Kunstwerken und seinen architektonischen<br />
Arbeiten ist recht komplex und er weist oft darauf hin, sein Werk<br />
als Brücke zur bildenden Kunst zu sehen.<br />
068
069
architektur SAntiago calatrava<br />
Über die Flüsse und Kanäle<br />
Calatrava war schon als Kind häufig in der Schweiz gewesen<br />
und begeisterte sich für die alpine Bergwelt. Hier wurden ihm die<br />
Schwierigkeiten bewusst, in einer solchen Umgebung Verkehrswege<br />
für die Eisenbahn oder den Strassenverkehr zu bauen.<br />
Das nächste grosse Projekt nach seinem Erfolg mit dem Bahnhof<br />
Stadelhofen wurde die Bach-de-Roda-Brücke in Barcelona.<br />
Dies war keineswegs Calatravas erster Entwurf für eine Brücke,<br />
aber der erste, der verwirklicht wurde. Mit der Bach-de-Roda-<br />
Brücke bewies Calatrava, dass es auch bei einem Zweckbau wie<br />
einer Brücke möglich ist, die bekannten Formen und Systeme zu<br />
variieren und völlig neuartige Lösungen hervorzubringen. So ist<br />
diese Brücke eine Kombination aus Bogen- und Schrägseilbrücke.<br />
Calatrava verweist auf Städte wie Venedig, Florenz und Paris,<br />
um zu veranschaulichen, welche Schlüsselrolle die Brücken dank<br />
ihre Nützlichkeit und Dauerhaftigkeit bei der Prägung von Stadtbildern<br />
spielten. Um seine Meinung zu untermauern, sagt Calatrava,<br />
könne eine Brücke eine überzeugendere kulturelle Aussage<br />
darstellen als ein Museumsneubau. «Eine Brücke ist effizienter,<br />
weil sie jedem dient. Auch ein ungebildeter Mensch kann Freude<br />
an einer Brücke haben. Eine einzige Massnahme verwandelt<br />
die Natur und gibt ihr Ordnung. Etwas Effizienteres gibt es nicht.»<br />
Demzufolge hat sie auch für Menschen eine Funktion, die nicht an<br />
Kunst interessiert sind. Sein gelungenes Bemühen, Brücken eine<br />
neue Bedeutung zu verschaffen, lässt sich am besten anhand<br />
der Alamillo-Brücke veranschaulichen. Erbaut wurde die Alamillo-<br />
Brücke 1987 bis 1992 für die Expoʼ92 in Sevilla und die Brücke<br />
bleibt seitdem das Wahrzeichen des Ortes. Sie überspannt 250<br />
Meter mit ihrer Stahlkonstruktion und ihre asymmetrische Form<br />
deutet auf einen der Haupteingänge der Cartuja-Insel. Das Thema<br />
der Alamillo-Brücke, einer Schrägseilbrücke mit einem geneigten<br />
Pylonen, der sich der Last entgegenzustemmen scheint, griff<br />
Calatrava später immer wieder auf. Aber nicht nur er, auch andere<br />
Architekten nahmen sich diese Brücke als Vorbild. Neuere Brücken<br />
Calatravas konfrontieren extrem unterschiedliche Standorte<br />
mit der schlichten Formensprache und Effizienz, die für seine<br />
Fluss- oder Kanalüberführungen typisch geworden sind.<br />
Calatravas Stadt der Künste<br />
Obgleich Calatravas Name häufig in Verbindung mit Brücken genannt<br />
wird, ist er mit seinem Büro überaus produktiv und verwirklicht<br />
spektakuläre Bauwerke auf allen Kontinenten. Er gehört zu<br />
den Architekten, die immer dann gerufen werden, wenn Städte<br />
nicht nur Gebäude, sondern urbane Ausrufezeichen brauchen.<br />
Die Ciudad de las Artes y de las Ciencias, die «Stadt der Künste<br />
und Wissenschaften» in Valencia, ist ein solches Ausrufezeichen.<br />
Der blendende Komplex ist auch ein Querschnitt der architektonischen<br />
Facetten Calatravas. Wie alle seine Bauten ist sie über<br />
ihre eigentliche Funktion hinaus auf eine eigenständige Aussenwirkung<br />
angelegt. Spektakulär, ohne jedoch den Betrachter zu<br />
erschlagen. Weisse, freundliche Riesen sind es, die die Fantasie<br />
anregen und zum Schauen einladen. Die Grenze zwischen<br />
Architektur und Skulptur zerfliesst, und alles Zweckgebundene<br />
verliert sich unter der optischen Wirkung. Unverkennbar sind<br />
Calatravas Anlehnungen an insektenhafte, kreatürliche Formen.<br />
Virtuos setzt er sie um in Glas, Stahl und Beton, makellose Helligkeit<br />
unterstreicht die Wirkung der Struktur, die je nach Tageszeit<br />
und vor allem auch bei Nacht eine ganz eigene Kraft entfaltet.<br />
Am deutlichsten wird dies beim LʼHemisfèric, dem riesigen, mal<br />
schlafenden, mal hellwach schauenden Auge der Weisheit, El Ojo<br />
de la Sabiduría, das in einem türkisfarbenen Teich ruht.<br />
Der Meister selbst spricht hingegen gern von seinem «bescheidenen<br />
Beitrag» zur modernen Architektur. Der stets korrekt in Anzug<br />
und Krawatte gekleidete Calatrava ist ein vielseitig gebildeter<br />
und interessierter Mensch, ein rastloser Geist, der von seiner<br />
Wahlheimat Zürich aus unermüdlich seine in aller Welt verstreuten<br />
Baustellen bereist und betreut und dabei noch die Zeit für<br />
seine Malerei und Skulpturen findet. Er sei kein Revolutionär, sagt<br />
Calatrava, eher ein Visionär, der sich über seine Gebäude ausdrückt.<br />
Als Künstler befasst er sich mit der Ästhetik von Bauwerken,<br />
als Architekt mit ihrer sozialen Aufgabe, als Ingenieur mit der<br />
technischen Umsetzung. Seine feste Überzeugung: Architektur<br />
kann das Leben der Menschen verbessern.<br />
070
Bei De Dietrich steckt was unter der Haube!<br />
Für seine Kochschule hat sich Sternekoch Benoît Violier<br />
für das Piano Induktionskochfeld entschieden, und dass nicht ohne Grund<br />
Der Piano, das erste zonenfreie Induktionskochfeld. Dieses Extra-breite Kochfeld hat keine<br />
definierten Kochzonen, sondern eine Glaskeramik-Kochfläche von 93 cm Breite, versehen mit<br />
einem stilvollen Touchscreen, damit Sie Ihrer kulinarischen Kreativität freien Lauf lassen können.<br />
FLaSHEn SIE DEn KoDE, um unSEr PrEmIum-anGEBoT zu EnTDEcKEn<br />
www.dedietrich-hausgeraete.ch<br />
071
Architektur Grüne Architektur<br />
Grüne Architektur<br />
Nachhaltig attraktiv<br />
Text: Lone K. Halvorsen<br />
Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde – auch in der<br />
Architektur! Für viele ist der Begriff zum unabdingbaren<br />
Bestandteil des heutigen Bauens geworden. Seit der<br />
Klimakonferenz von Kyoto ist der Begriff der sustainability – zu<br />
Deutsch Nachhaltigkeit – aus dem Architekturdiskurs nicht<br />
mehr wegzudenken. Kaum ein Haus, kaum eine Siedlung, kaum eine<br />
Stadtplanung, die nicht mit dem Label der Nachhaltigkeit<br />
versehen werden.<br />
072
UNTERRUBRIK wohnen<br />
073
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Vitruvs Trias<br />
In Zeiten der Klima- und Finanzkrise steht eine umweltfreundliche<br />
Architektur mittlerweile ganz weit oben auf dem Programm. Lange<br />
Zeit waren es nur gemeinnützige Organisationen und Regierungen,<br />
die an einer ökologisch nachhaltigen Konstruktionsweise<br />
interessiert waren. Doch inzwischen hat dieses Interesse die Gesellschaft<br />
als Ganzes erfasst.<br />
Energieeffizientes Bauen und Sanieren wird staatlich gefördert<br />
und mittlerweile sind die «grünen Häuser» auch architektonisch<br />
echte Schmuckstücke. Wer sich für ein solches Heim interessiert,<br />
hat eine grosse Auswahl, denn die Bandbreite der Angebote<br />
wächst ständig: Energiesparhäuser oder Passivhäuser,<br />
perfekt wärmegedämmt, solarenergiegespeist und auf dem<br />
neuesten Stand der Technik. Doch Konzepte wie Minergie oder<br />
2000-Watt-Gesellschaft werden mitunter vorschnell auf die Frage<br />
des energetischen Einsparungspotenzials reduziert. Dabei<br />
muss Nachhaltigkeit komplexer – man könnte auch sagen ganzheitlicher<br />
– gedacht werden. In der modernen Architekturtheorie<br />
sollen drei Aspekte grundlegend betrachtet werden. Diese Trias<br />
geht auf Vitruv (römischer Architekt und Ingenieur) und seine drei<br />
Kategorien firmitas, utilitas und venustas zurück. Die erste begriff<br />
die Statik, die Baukonstruktion und die Materialien, die zweite die<br />
Nutzung von Bauwerken und die Gewährleistung ungehinderter<br />
Abläufe, die dritte das Aussehen der Bauwerke. Nimmt man nun<br />
die berühmte Trias von Vitruv als Grundlage, so liegen die Aufgaben<br />
einer zukünftigen Architektur auf der Hand: Es geht um<br />
nachhaltige Nutzungen, nachhaltige Baustoffe und Ressourcen,<br />
aber auch um eine nachhaltige Ästhetik. Und auch für das Bauen<br />
im grossen Stil gilt: Die Architektur der Zukunft ist grün. Die<br />
Wolkenkratzer von morgen werden moosbewachsene Fassaden<br />
haben, die zur Reinigung der Stadtluft beitragen, Wandfarben,<br />
die sich je nach Jahres- und Tageszeit anpassen, und die Stockwerke<br />
werden mit Bäumen und Pflanzen bepflanzt, die frische<br />
Luft und ein Mikroklima erzeugen und in denen Vögel und Tiere<br />
sich auch wohlfühlen.<br />
074
UNTERRUBRIK wohnen<br />
«Menschen fühlen<br />
sich mit Pflanzen<br />
wohler, sind<br />
produktiver und<br />
es gibt weniger<br />
Krankmeldungen.»<br />
Die grüne Stadt<br />
Bebauungspläne, Bauleitplanungen und Bauverordnungen! Man<br />
könnte meinen, dass die Instrumente der gegenwärtigen Stadtentwicklung<br />
grüner sein dürften. Es klingt vielversprechend mit<br />
einer grünen Stadt, dennoch werden hierzulande noch häufig<br />
artenreiche Schrebergärten durch sterile Parkanlagen ersetzt.<br />
Der malaysische Architekt Ken Yeang plant seit über 40 Jahren<br />
grüne Städte und Wolkenkratzer. Über einige der Vorteile,<br />
«wertvolle» Nutzflächen für Pflanzen zu «opfern», sagt Yeang:<br />
«Pflanzen können ein Gebäude um zwei bis drei Grad herunterkühlen.<br />
Sie verbessern das Mikroklima und die Luftqualität.<br />
Und schliesslich die Biophilie: Studien haben belegt, dass Patienten<br />
schneller gesund werden, wenn sie auf Pflanzen statt<br />
auf eine kahle Wand schauen. Ferner fühlen sich die Menschen<br />
wohler, sind produktiver und es gibt weniger Krankmeldungen.»<br />
Schon Le Corbusier versuchte in den 1920er Jahren mit den<br />
Dachgärten seiner Villen den überbauten Grünraum etwas zu<br />
kompensieren – lange ohne allzu grosse Wirkung. Vor fünfzehn<br />
Jahren liess Norman Foster seinen Frankfurter Commerzbank-<br />
Turm mit Sky-Gärten versehen. Das Gebäude ist nicht nur<br />
schön anzusehen, es funktioniert auch ganz hervorragend.<br />
Überzeugend sind vor allem die energiewirtschaftlichen Qualitäten<br />
des Entwurfs aus den frühen 90er Jahren, mit dem er den<br />
Begriff des «Green Building» vorwegnahm. «Der Commerzbank-<br />
Turm in Frankfurt am Main», so Foster in einer Publikation des<br />
Bundesumweltministeriums, «ist ein symbolhaft und funktional<br />
grünes Gebäude. Obwohl es über eine Klimasteuerung verfügt,<br />
nutzt es ein natürliches Lüftungssystem zur Reduktion des<br />
Energieverbrauchs, was es zum weltweit ersten ökologischen<br />
Hochhaus macht.» Seine bauliche Besonderheit: Die Fassade<br />
besteht aus zwei Schalen, zwischen denen die Luft frei zirkulieren<br />
kann. Schon bei der Planung des 50-geschossigen Hochhauses<br />
wurde darauf geachtet, dass pro Jahr mindestens 60<br />
Prozent natürliche Lüftung statt einer ständigen Nutzung der<br />
Lüftungsanlage möglich sind.<br />
075
Architektur Grüne Architektur<br />
Ein wohl etwas ungewöhnlicher Auftritt in der Öffentlichkeit gelang<br />
einem Wanderfalkenpaar, das verschiedene Plateaus des<br />
Bürogebäudes als städtischer Ersatz für die Felsvorsprünge in<br />
den Bergen nutzte. Um die Falkenfamilie zu schützen, wurde sogar<br />
der Zugang zum Plateau im 63. Obergeschoss abgesperrt,<br />
die Fassadenreinigung ausgesetzt und die Antennenwartung<br />
verschoben. Vor allem aber wurde der für diesen Zeitraum geplante<br />
Logoaustausch zum neuen Markenauftritt verschoben,<br />
bis die Jungfalken das Nest verlassen hatten. Wahrlich ein<br />
«Green Building»!<br />
Wenn Unternehmen sich ein grünes Mäntelchen umhängen,<br />
dient das häufig der Irreführung. Tun es Häuser, dient es uns allen.<br />
Pflanzen auf dem Dach und an der Fassade schützen das<br />
Gebäude vor extremer Hitze und Kälte, speichern Regenwasser<br />
und verbessern das Klima in der Umgebung. Patrick Blanc hat<br />
die Geschichte von den «hängenden Gärten» wörtlich genommen<br />
und lässt es an Hausfassaden spriessen und blühen. Der<br />
französische Botaniker und Gartenkünstler gilt als Meister vertikal<br />
begrünter Flächen. Er bepflanzt nicht nur Innenwände von Häusern,<br />
sondern ganze Hausfassaden und arbeitet seit Jahren mit<br />
namhaften Architekten wie Jean Nouvel, Herzog & de Meuron<br />
oder Designern wie der Französin Andrée Putman zusammen.<br />
Angefangen hat alles in Subang Jaya bei Kuala Lumpur mit dem<br />
Mesiniaga-Turm von Ken Yeang. Dieses frühe Beispiel eines bioklimatischen<br />
Hochhauses wurde 1995 mit dem Aga-Khan-Preis<br />
für Architektur ausgezeichnet. Heute ist sein Know-how in Malaysia<br />
ebenso gefragt wie in Singapur, das sich gerne als grünste<br />
Stadt der Tropen sieht.<br />
Die Zeit ist demzufolge reif für eine Architektur, die Inhalte wieder<br />
stärker gewichtet als Bilder und Selbstdarstellungen. Eine<br />
Architektur, die Nachhaltigkeit respektive ökologische, soziale<br />
und ökonomische Themen ernst nimmt, ist letztlich eine klimagerechte<br />
Architektur, da nicht-klimaorientiertes Bauen über den<br />
Lebenszyklus betrachtet weder ökologisch noch ökonomisch ist.<br />
Energieeffizienz, Emissionsfreiheit und Klimagerechtigkeit sind<br />
somit das Gebot der Stunde.<br />
Solaris science center,<br />
Singapore, Ken Yeang<br />
Solaris science center,<br />
Singapore, Ken Yeang<br />
Mesiniaga-Turm,<br />
Ken Yeang<br />
076
UNTERRUBRIK wohnen<br />
TERRASSENGESTALTUNG<br />
Alles aus einer Hand<br />
1 Seite<br />
Inserat<br />
PLANUNG<br />
AUSFÜHRUNG<br />
UNTERHALT<br />
Bacher Gartencenter AG, Spinnereistrasse 3, 8135 Langnau am Albis<br />
Telefon 044 714 70 70, www.bacher-gartencenter.ch<br />
www.terrassengestaltung.ch<br />
077<br />
www.gartenmoebel-trends.ch
ücherregal<br />
lese-Tipps<br />
1.<br />
Inspiration für Profis und anspruchsvolle Laien<br />
Weltweit für seine eklektischen und extrem persönlichen Interieurs<br />
gerühmt, in denen Stil und Komfort auf Abenteuer und Kunst<br />
treffen, präsentiert Lars BoIander eine atemberaubende Auswahl<br />
seines überwältigenden Schaffens, und zwar in seinen eigenen<br />
Wohnhäusern sowie denen seiner Kunden. Er lässt uns teilhaben<br />
an seinen Inspirationen und gewährt seltene Einblicke in seine<br />
faszinierenden, kreativen Prozesse. Jeder einzelne Raum erzählt<br />
eine wahrhaft packende Geschichte. Zu seinen Inspirationsquellen<br />
zählen ausgedehnte Reisen und detaillierte Kenntnisse so unterschiedlicher<br />
künstlerischer Disziplinen wie Glasbläserei, Bildhauerei<br />
und Literatur. Die Resultate sind so intelligent komponiert<br />
wie erfrischend entspannt.<br />
«Interior Design & Inspiration»<br />
Lars Bolander<br />
teNeues Verlag<br />
Mit Pflanzen leben<br />
Ein kleiner Strauss von Feldblumen kann einem einfachen Raum<br />
Leben und Schönheit verleihen. Vor unserer Haustür, in unserem<br />
Garten, auf dem Bauernmarkt – überall finden sich zu jeder Jahreszeit<br />
herrliche Blumen, Zweige und Gewächse, die, mit Fantasie<br />
und leichter Hand arrangiert, die Natur in unsere Räume<br />
holen. Mit den Anregungen dieses Bandes lassen sich natürliche<br />
Dekorationen zaubern, die den Stil und die Einfachheit des<br />
Landlebens aufnehmen. Mit den fantastischen Fotografien von<br />
Ngoc Minh Ngo gibt «Natur im Haus» nicht nur Tipps für florale<br />
Arrangements, sondern inspiriert auch mit bestechend schlichten<br />
und eleganten Interieurs. Eine Quelle der Inspiration für jeden,<br />
der Spass am Einrichten und Gestalten hat.<br />
2.<br />
«Natur im Haus. Blumenideen für jede Jahreszeit»<br />
Ngoc Minh Ngo<br />
Knesebeck Verlag<br />
078
3.<br />
Plastik mit künstlerischer Freiheit<br />
Die italienische Firma Kartell gilt nicht zufällig als Geburtsstätte<br />
der Plastikkultur. Ihr Gründer war der Chemiker Giulio Castelli,<br />
der 1949 im damals noch jungen Material Polypropylen ungeahnte<br />
Möglichkeiten sah – und in Gino Colombini einen kongenialen<br />
Designer für seine Visionen fand. Zumindest seit der Pop-Welle ist<br />
Kartell auch international ein Begriff. Die Firma hat stets mit den<br />
talentiertesten Entwerfern zusammengearbeitet, von Joe Colombo<br />
und Kartells Artdirektorin Anna Castelli Ferrieri mit legendären<br />
Entwürfen in den 1960ern bis zu jüngeren Hits wie Philippe<br />
Starcks Ghost Chair oder der Tischleuchte Cindy von Ferruccio<br />
Laviani. Anhand unzähliger Fotos aus dem Firmenarchiv zeichnet<br />
der Band die Geschichte von Kartell nach. Ergänzt wird der<br />
Bilderbogen mit historischen wie aktuellen Produktaufnahmen.<br />
«Kartell»<br />
Hrsg. Elisa Storace & Hans Werner Holzwarth<br />
Taschen Verlag<br />
Bergstyle<br />
Dieser elegante Band führt weit hinauf in die exklusive Welt der<br />
Bergchalets. Sie sind Sehnsuchtsorte, die majestätische Natur,<br />
traditionelle Architektur und individuelles Design miteinander<br />
verbinden, oder auch Zufluchtsorte in einer chaotischen und termingeplagten<br />
Welt. Überall auf der Welt finden sich im Schatten<br />
imposanter Gipfel solche Refugien exklusiven Wohnens. Riesige<br />
Fensterfronten geben den Blick frei auf malerische Berglandschaften,<br />
drinnen beeindrucken einzigartige Interieurs, zusammengestellt<br />
aus Antiquitäten, Fundstücken aus der Natur, Kunst<br />
und Design. Nach Wintersport oder Bergwanderung bieten ihre<br />
einladenden Interieurs einen gemütlichen Rahmen für entspannte<br />
Stunden und gesellige Runden. In der Konzeption dieser überwältigenden<br />
Behausungen spielt die Landschaft die vielleicht<br />
wichtigste Rolle.<br />
4.<br />
«Living in Style Mountain Chalets»<br />
Hrsg. Gisela Rich<br />
TeNeues<br />
5.<br />
Der Mann, der architektonische Grenzen sprengt<br />
Zum 100. Geburtstag des brasilianischen Architekten Oscar<br />
Niemeyer schrieb die «New York Times»: «Er hat sich in den<br />
1940ern, 1950ern und 1960ern als einer der wichtigsten Vertreter<br />
des Modernismus etabliert. Indem er wuchtige Abstraktionen mit<br />
tropischem Hedonismus tränkte, veränderte er Brasiliens Selbstverständnis<br />
und faszinierte Architekten in aller Welt.» Niemeyer<br />
übt seinen Beruf bis heute aus, mehr als sieben Jahrzehnte nach<br />
seinem ersten grossen Projekt von 1936 gemeinsam mit Lucio<br />
Costa und Le Corbusier. An die 700 realisierte und unrealisierte<br />
Bauten hat er entworfen, wobei er bautechnisch wie formal immer<br />
wieder neue, riskante Wege beschritt.<br />
«Niemeyer»<br />
Philip Jodidio<br />
Taschen Verlag<br />
079
Der letzte Visionär<br />
der Moderne<br />
Oscar Niemeyer ist mit 104 Jahren gestorben<br />
Text: Georg Lutz<br />
Oscar Niemeyer ist ein ganz grosser Architekt der Moderne<br />
des 20. Jahrhunderts. Für Architekturfans ist er eine<br />
feste Referenzgrösse. Was macht den Reiz dieses Visionärs aus?<br />
080
Der letzte Visionär der Moderne architektur<br />
Wer die Bauwerke von Oscar Niemeyer besichtigt,<br />
kommt aus dem Staunen nicht heraus. Für Niemeyer<br />
scheinen die Gesetze der Schwerkraft nicht zu gelten.<br />
Seine Gebäude schiessen in den Himmel, wuchern wie Wurzeln<br />
des brasilianischen Regenwaldes und haben Kurven, die an die<br />
erotischen Aufladungen am Strand von Copacabana erinnern.<br />
Das ist der erste Eindruck.<br />
Kind der Moderne<br />
Brasília, die realisierte Vision einer Hauptstadt, ist sicher Niemeyers<br />
bekanntestes Projekt. Der berühmte Nationalkongress,<br />
die grosse Kathedrale, die Gebäude, die allesamt aussehen, als<br />
würde in ihnen eine Rakete gezündet und die Bauten damit fortgetragen.<br />
Brasília gleicht einer riesigen Skulptur, deren ausladende<br />
Formen das weite, scheinbar leere Land mit einem Schlag zu<br />
bändigen versuchen. Hier ist Niemeyer ein Kind der Moderne.<br />
Der Zeit- und Raumpfeil soll immer schneller in alle Himmelsrichtungen<br />
rasen. Die Grenzen des Wachstums sind völlig ausser<br />
Reichweite. Grenzen sind nach aussen zu verschieben. Die Realisierung<br />
von Retortenstädten vom Reissbrett ist Mitte des 20.<br />
Jahrhunderts die logische Schlussfolgerung. Allerdings gibt es<br />
grosse Unterschiede.<br />
Regenwald und Raumschiff<br />
Niemeyer ist der kurvenfreudigste Kritiker eines statischen, europäisch<br />
geprägten Modernismus. Sein Haus Canoa in Rio de<br />
Janeiro hat kaum einen rechten Winkel, der Beton schlängelt sich<br />
um Felsen und tritt in Kommunikation mit dem Dschungel. Für<br />
uns Europäer hat die Sprache des urbanen Modernismus der<br />
60er Jahre mit der Natur nichts mehr am Hut. Sie soll schlicht<br />
nur verdrängt und vielleicht gerade noch als Grünstreifen oder<br />
Balkonpflanze gebändigt werden. Demgegenüber ist die Natur<br />
in der Vorstellungswelt von Niemeyer nicht nur ein lästiger Widerstand,<br />
den es auszureissen oder zu fällen gilt. Auch bei Niemeyer<br />
wird der Regenwald zurückgedrängt. Er bleibt aber in den Architekturformen<br />
erhalten. Diese Architektursprache findet hier ein<br />
natürliches kommunikatives Echo.<br />
Regenwald und Raumschiff schliessen sich bei Niemeyer nicht<br />
aus. Seine Bauten gleichen nicht nur Dschungelpflanzen, sondern<br />
sind auch eine Ikonographie des Weltraumzeitalters. Die Kathedrale<br />
von Brasília ist eine intergalaktische Schwebestadt und<br />
das Kunstmuseum in Niterόi gleicht einem gerade abhebenden<br />
Ufo. Trotzdem sind sie nicht mit den Raketen des stalinistischen<br />
Zuckerbäckerstils zu vergleichen. Die einen wirken statisch und<br />
totalitär. Bei Niemeyer ist man immer eingeladen, mit einzusteigen.<br />
Woran liegt das?<br />
Finger in der Luft<br />
Niemeyers sinnliche Formsprache gründete in Tagträumen seiner<br />
Kindheit. Schon als kleiner Junge malt er mit dem Finger Formen<br />
und Figuren in die Luft. Hier bricht sich die Moderne mit ihren<br />
reinen Vernunftskriterien. Niemeyer nimmt sich zum Glück die<br />
Freiheit heraus, unvernünftig zu sein. Auch als alter Mann malt er<br />
immer noch Figuren in die Luft und auch auf Papier. Als Niemeyer<br />
Anfang der sechziger Jahre den Stadttraum Brasília entwirft,<br />
denkt Kollege Le Corbusier noch in Betonklötzen, die an Schuhschachteln<br />
erinnern und wo sich das soziale Leben in Wohnsilos<br />
stapelt. Mit den Folgen haben wir heute noch zu kämpfen.<br />
Gebrochene Träume<br />
Niemeyer will etwas bewegen, eine grosse Kugel rollen. Damit<br />
ist er auch gesellschaftspolitisch ein Kind des 20. Jahrhunderts.<br />
An einer Wand in seinem Büro steht eine handschriftliche Aufforderung<br />
an sich selbst und seine Mitarbeiter: «Wir müssen diese<br />
Welt verändern.» Das mutet heute bizarr an, entspricht aber dem<br />
damaligen Zeitgeist. Darunter ging es nicht.<br />
Allerdings brechen sich solche historischen Aufbrüche sehr oft<br />
an restaurativen Wellen. Brasília ist der aus heutiger Sicht naive<br />
Versuch, den totalitären Nazivisionen eines Albert Speers mit seinem<br />
Plan, aus Berlin ein Germania zu machen, oder der realsozialistischen<br />
Kasernenhofarchitektur eine demokratische Vision<br />
dagegenzusetzen. Niemeyers Freund Jucelino Kubitschek, frei<br />
gewählter Präsident Brasiliens Ende der fünfziger Jahre, bestellt<br />
die Gebäude für eine neue demokratische Hauptstadt. Der Traum<br />
stirbt schon Mitte der sechziger Jahre, als in Brasilien die Militärs<br />
an die Macht kommen. Brasília ist aber schon gebaut und Niemeyer<br />
überlebt alle.<br />
Die Moderne ist für Niemeyer nicht nur ein theoretischer Begriff,<br />
sondern vor allem ein Gesellschaftsentwurf, der praktisch Flagge<br />
zeigt. So darf Che Guevara in seinem Büro schlafen, und noch in<br />
den neunziger Jahren unterstützt Niemeyer die Demonstrationen<br />
für die Bewegung der Landlosen.<br />
Jetzt ist er, der letzte lebende Klassiker der Moderne, in seiner<br />
Heimatstadt Rio de Janeiro gestorben. Seine Architektur aber<br />
wirkt so taufrisch, als habe alles gerade erst begonnen. Das<br />
macht die wahre Grösse aus.<br />
081
ausstellungen<br />
wood loop – auf biegen und brechen<br />
Wie bringt man Holz in Form, ohne es zu brechen?<br />
Holz ist zäh und hart, aber dennoch<br />
elastisch und verformbar, dadurch ermöglicht<br />
es wie kaum ein anderes Naturmaterial<br />
fast unbegrenzte Anwendungen<br />
und Verarbeitungen. Um Holz innovativ<br />
und überraschend zu formen,<br />
wurden vielfältige Verfahren entwickelt,<br />
die heute dank Computer<br />
und modernster Fertigungsanlagen<br />
durch neue<br />
technische und gestalterische<br />
Erfindungen ständig<br />
erweitert werden. Die Ausstellung<br />
«wood loop – auf biegen<br />
und brechen» zeigt historische<br />
und aktuelle Beispiele von<br />
geformtem Holz. Die Schau gibt<br />
Einblick in verschiedene Verfahren,<br />
in die Verarbeitung und Produktion<br />
von Formholz und vermittelt mit Experimenten,<br />
Exponaten und Installationen aus<br />
Architektur, Kunst und Design das vielfältige<br />
Potential dieses faszinierenden Materials.<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Bis zum 21.04.2<strong>01</strong>3<br />
Louis Kahn<br />
Der amerikanische Architekt Louis Kahn (19<strong>01</strong>–<br />
1974) gilt als einer der grossen Baumeister des<br />
20. Jahrhunderts. Mit komplexen Raumkompositionen<br />
und einer meisterhaften Licht-<br />
Choreographie schuf Kahn Bauten von<br />
archaischer Schönheit und universaler<br />
Symbolkraft. Zu seinen wichtigsten<br />
Werken gehören das Salk Institute im<br />
kalifornischen La Jolla, das Kimbell<br />
Art Museum im texanischen Fort<br />
Worth und das Parlament von<br />
Bangladesch in Dhaka. Die<br />
erste Kahn-Retrospektive<br />
seit zwei Jahrzehnten umfasst<br />
eine bislang noch nie<br />
präsentierte Vielfalt an Architekturmodellen,<br />
Originalzeichnungen<br />
und Reiseskizzen, Fotos<br />
und Filmen. Dabei werden alle<br />
wichtigen Projekte Kahns ausführlich<br />
dokumentiert – von seinen frühen Stadtplanungen<br />
und Einfamilienhäusern bis zu<br />
monumentalen Spätwerken wie dem Roosevelt<br />
Memorial, das im Oktober 2<strong>01</strong>2 posthum<br />
fertiggestellt wurde.<br />
Vitra Design Museum<br />
23.02.2<strong>01</strong>3 – 11.08.2<strong>01</strong>3<br />
082
Light of Tomorrow<br />
Der Einsatz von Tageslicht rückt als natürliche<br />
Alternative zum elektrischen Licht verstärkt in<br />
den Fokus. Als Komponente im architektonischen<br />
Entwurf entfaltet Tageslicht sein<br />
Potential nicht nur bezüglich ästhetischer,<br />
sondern auch ökologischer Ansprüche.<br />
Der «International VELUX<br />
Award» fördert die kreative Auseinandersetzung<br />
mit natürlichen<br />
Lichtquellen und lädt jedes<br />
zweite Jahr Architekturstudierende<br />
weltweit ein, innovative<br />
Ideen zum Thema<br />
einzureichen. Die Hauptsieger<br />
von 2<strong>01</strong>2 sind Bo Li und<br />
Ge Men von der ETH Zürich.<br />
In ihrem Projekt leiten sie Tageslicht<br />
durch Kunststoffsäulen unter<br />
die Schutthalde eines verschütteten<br />
Dorfes und erzeugen damit poetische<br />
Erinnerung. Die Ausstellung an der ETH<br />
Zürich stellt Sieger sowie die Projekte mit<br />
Anerkennung vor.<br />
ARchENA, HIL, Hönggerberg, ETH Zürich<br />
26. Februar – 4. April 2<strong>01</strong>3<br />
Möbel & Räume Schweiz<br />
In der permanenten Ausstellung «Möbel & Räume<br />
Schweiz» werden Innenräume und Möbel der<br />
Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums<br />
präsentiert. Ausgangspunkt bilden die<br />
eingebauten Historischen Zimmer, die das<br />
Landesmuseum einst weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus berühmt machten. In<br />
den Räumen vor den Zimmern werden<br />
Schweizer Möbel des 20. Jahrhunderts<br />
inszeniert. Die elf getäferten<br />
Historischen Zimmer im Landesmuseum<br />
Zürich wurden<br />
1898 in der Absicht eingebaut,<br />
schweizerische Handwerkskunst<br />
und vorbildhafte<br />
Wohnkultur zu zeigen. Im<br />
bürgerlichen Wohnen des 20.<br />
Jahrhunderts wird Reichtum und<br />
Ansehen nicht mehr über die Raumarchitektur,<br />
sondern vor allem mit den<br />
Möbeln ausgedrückt. Man leistete sich<br />
kunstvoll gefertigte Einzelstücke, edles<br />
Tropenholz oder schmückte sein Heim mit<br />
Design-Ikonen. Die Ausstellung «Möbel &<br />
Räume Schweiz» macht deutlich, dass die Bedürfnisse<br />
der Menschen dieselben scheinen – ob<br />
im Mittelalter oder in der modernen Wohnung. Einzig<br />
die Möbel und Räume ändern und passen sich<br />
neuen Gegebenheiten an.<br />
Schweizerisches Nationalmuseum Zürich<br />
083
style home<br />
3.<br />
1.<br />
4.<br />
2.<br />
1. Parigi von Studio Catoir | Der Beistelltisch Parigi ist ein hochwertig verarbeitetes Möbelstück mit einem Fuss im Barockstil aus gedrechseltem<br />
und schwarz lackiertem Lindenholz und einer Platte aus massivem Bergahorn. www.ligne-roset.ch | 2. Whiskyschrank<br />
von Stefan Senn Aus schönem Schweizer Holz als Unikat gefertigt, aufklappbar, mit Tablaren für Whiskyflaschen und Gläser und<br />
eingebautem Humidor. www.wohngeist.ch | 3. String Die minimalistische Gestaltungsidee von String folgt dem Prinzip, dass die<br />
Regalböden von leiterähnlichen Seitenwänden gehalten werden. Der filigrane Drahtrahmen macht das Regal zu einem besonderen<br />
Hingucker. www.string.se | 4. Cubit Seit 2008 erobert das modulare Regalsystem Cubit im zeitlos geradlinigen und modernen Design<br />
mit seinen 25 Modulen in acht Tiefen weltweit Wohnwelten. Das innovative Designmöbel zum Selbst-Konfigurieren gibt es auch mit<br />
Schubladen und Türen. www.cubit-shop.com<br />
084
5.<br />
7.<br />
6.<br />
8.<br />
9.<br />
5. Elements Neben der nachhaltigen und umweltverträglichen Herstellungsweise zeichnet sich Elements durch eine von der Natur<br />
inspirierte Farbpalette aus. Von Fuchsiarot bis hin zu Schiefergrau verwandeln die Frottiertücher das Badezimmer in eine Wohlfühloase.<br />
www.schlossberg.ch | 6. Mellow Daybed Mit den weichen Rückenkissen und einer Rolle lässt es sich hier bequem sitzen oder liegen.<br />
Schlanke Materialstärken, feine Linien und der zierliche Rahmen mit einer raffinierten Kernlederschnürung im Rückenteil prägen den Charakter.<br />
www.zeitraum-moebel.de | 7. Lichtschalen Die luxuriösen Lichtschalen von Gunda Loch ähneln wegen ihres markanten, unregelmässig<br />
gezackten Randes Strausseneierhälften und werden aus Ton handgefertigt. Weil jede einzelne Lichtschale von Hand hergestellt<br />
wird, handelt es sich stets um ein Unikat. www.lights-deluxe.de | 8. Terranova Steinige Flussläufe, erdige Böden und leuchtendes<br />
Grün: Die Living Line «Terranova» von Création Baumann ist eine Hommage an die unberührte Natur und ihre schönsten Schauplätze.<br />
www.creationbaumann.com | 9. 330/1330 von Thonet Bei der Entwicklung dieses Stuhl- und Tischprogramms haben Julia Läufer<br />
und Marcus Keichel sich von der Atmosphäre in Künstlerateliers, Theaterbühnen und Literatencafés inspirieren lassen – von Orten, an<br />
denen ideelle Werte im Vordergrund stehen und wenige, dafür aber schöne und schlichte Dinge anzutreffen sind. www.thonet.de<br />
085
Barcelona<br />
Von Gaudí<br />
geprägt<br />
und modern<br />
entwickelt<br />
Text: Lone K. Halvorsen | Bilder: Bildagentur<br />
086
Für Architekturfans gilt die katalanische Mittelmeermetropole<br />
als wahres Eldorado – in dem sich römische Ruinen,<br />
modernistische Experimente und postmoderne Perlen zu einem<br />
einzigartigen Ensemble ergänzen.<br />
In der katalanischen Hauptstadt Barcelona gibt es einen<br />
vorherrschenden Namen, wenn es um Architektur geht:<br />
Antoni Gaudí. Seine Werke prägten nachhaltig die<br />
Architektur und das Erscheinungsbild von Barcelona,<br />
aber nicht nur historische Bauwerke prägen Barcelona –<br />
zahlreiche Immobilien berühmter Architekten lassen sich<br />
in der Stadt finden.<br />
087
Pilgerort für Architekten<br />
In Barcelona findet man Bauwerke aus der gesamten 2000-jährigen<br />
Geschichte, von der Zeit der Römer über die Epoche der<br />
Gotik, des katalanischen Jugendstils bis hin zu ganz modernen,<br />
imposanten Bauwerken. Viele der Bauwerke in Barcelona sind<br />
berühmte Wahrzeichen und manche von ihnen machten die Architektur<br />
aus Katalonien weit über die Grenzen von Spanien hinaus<br />
berühmt. Bedeutende Impulse, in Barcelona moderne und<br />
schöne Bauwerke zu errichten, gingen in der Neuzeit insbesondere<br />
von den Olympischen Spielen von 1992 aus. Hier schaffte<br />
man es, sich von der Tristesse der Franco-Zeit zu befreien und<br />
die Tradition der Kreativität, die im Modernisme gelebt wurde, mit<br />
modernen Stilrichtungen fortzuführen. Nicht immer unumstritten,<br />
aber das macht auch den Reiz vieler Bauwerke aus. Die Werke<br />
von Antoni Gaudí findet man über ganz Barcelona verteilt, sie<br />
prägen diese schöne Stadt. Seine Bauwerke errichtete Gaudí in<br />
der Formsprache des Modernisme (der katalanischen Spielart<br />
des Jugendstils) mit geschwungenen Linien, unregelmässigen<br />
Grundrissen, schräge gemauerten Stützen und naturnahen weichen<br />
Formen mit Motiven aus Flora und Fauna. Sein letztes Meisterwerk<br />
war die Kirche Temple Expiatori de la Sagrada Família, an<br />
deren Fertigstellung bis zum heutigen Tag gearbeitet wird. Dass<br />
die Stadt die deutliche Handschrift des Ausnahme-Architekten<br />
trägt, ist unumstritten und seine aussergewöhnlichen Bauwerke<br />
sind natürlich ein «must», wenn man die architektonische Seite<br />
dieser Stadt erleben möchte. Dennoch hat die schöne Stadt am<br />
Meer viele andere architektonische Highligts die man nicht in den<br />
Schatten von Gaudí stellen sollte.<br />
1.<br />
Torre Agbar<br />
Der französische Architekt Jean Nouvel ist ein Verehrer Gaudís<br />
und zur Huldigung entwarf er das Bauwerk Torre Agbar. Sein<br />
Torre bleibt – als Reminiszenz an den grossen katalanischen<br />
Baumeister Antoni Gaudí und seine Sagrada Família – respektvoll<br />
ein wenig niedriger als deren geplante (aber noch unvollendete)<br />
Gesamthöhe. Jean Nouvel beschreibt seinen Ansatz für<br />
das Gebäude so: «Der Torre Agbar ist kein Turm im eigentlichen<br />
Sinn, er ist eine Entstehung, die aus einer ansonsten ruhigen<br />
Stadt mit kontrollierter Kraft emporsteigt und die sonst üblichen<br />
horizontalen Ansichten schmaler Kirchtürme durchbricht. Der<br />
Torre verkörpert die Architektur der Erde ohne die Schwere des<br />
Steins – wie ein Geysir.» Für den verkehrsumtosten Platz der<br />
katalanischen Stadt Barcelona bedeutete das farbenfrohe Gebäude<br />
aus 25 000 Kubikmeter Beton und 250 Tonnen Aluminium<br />
auf jeden Fall eine Aufwertung, durchbrach es doch erstmals<br />
die Tristesse einer bis dato rein urban-industriell genutzten Fläche.<br />
Der Grupo Agbar (Wasserwerke Barcelona) ist der Bauherr<br />
des Torre Agbar, in dem sich dessen Hauptverwaltung befindet.<br />
Passend soll der Turm eine Wasserfontäne darstellen, die permanent<br />
ihr äusseres Aussehen verändert. Die Bezeichnungen<br />
der Bevölkerung für Jean Nouvels Torre Agbar sind jedoch fast<br />
so vielfältig wie die Farbenspiele und Lichtreflexe auf der 16 000<br />
Quadratmeter umspannenden Fassade des ovalen Baus. Als<br />
Tourist ist es nicht gestattet, das Bürohaus zu besichtigen. Jedoch<br />
lohnt es sich, den Turm einmal bei Nacht zu besichtigen,<br />
denn wie bereits am Tage ändern auch in der Nacht hier die<br />
Panels immer wieder ihre Farben.<br />
088
Barcelona design<br />
2. 3.<br />
Pavillon Mies van der Rohe<br />
MACBA<br />
Noch nie hat ein Gebäude von relativ geringem Ausmass eine<br />
so ungeheure Berühmtheit erlangt wie Mies van der Rohes das MACBA, ein Werk des US-Stararchitekten Richard Meier.<br />
Ein Blickfang im teils stark baufälligen Altstadtviertel El Raval ist<br />
Deutscher Pavillon auf der Weltausstellung 1929 in Barcelona. Hinter seiner imposanten Fassade aus weissem Zement und<br />
Dem offiziellen Antrag zufolge sollte der Pavillon die Selbstdarstellung<br />
der Weimarer Republik mit ihren Taten, Fähigkeiten katalanische und spanische Kunst seit den 1950er Jahren. Ne-<br />
Glas zeigt das Museu d’Art Contemporani vor allem moderne<br />
und Zielen sein. Dem Architekten Mies van der Rohe ist dies auf ben der dauerhaften Sammlung wechselt die Ausstellung alle<br />
eine einzigartige Weise gelungen. Er schuf ein Werk, das nicht drei bis vier Monate. Dabei handelt es sich nicht nur um Gemälde,<br />
sondern auch um Video-Kunst, Installationen und Ähn-<br />
nur das Ausstellungswahrzeichen, sondern auch stilbildend für<br />
die moderne Architektur wurde. Die Genialität dieses Bauwerkes<br />
von Mies van der Rohe lag nicht nur in der Neuheit der 1950er Jahre die Idee, ein Museum für zeitgenössische Kunst<br />
liches. Der Kunstkritiker Alexandre Cirici Pellicer hatte Ende der<br />
eingesetzten Materialien, also der Vereinigung von Stahl, Glas zu gründen. Gemeinsam mit Freunden organisierte er verschiedene<br />
Ausstellungen, stiess aber unter dem Franco-Regime<br />
und Marmor, sondern auch in der starren Geometrie, der Präzision,<br />
mit der er Einzelheiten bearbeitete, und ebenso in der an seine Grenzen. Erst in den 1980er Jahren wurde die Idee<br />
starren Anordnung der einzelnen Elemente, die im Gesamtbild wieder aufgegriffen und so entstand das heutige Museum mit<br />
aber trotzdem als schwebend und fliessend empfunden wurden.<br />
Die Präzision und Neuartigkeit dieses Bauwerkes mach-<br />
und der Museumsstiftung. Das von vielen als unterkühlt emp-<br />
Unterstützung der Stadt Barcelona, der Regierung Kataloniens<br />
ten den Barcelona-Pavillon zu einem Vorzeigeobjekt deutscher fundene Gebäude löst bis heute gemischte Reaktionen bei den<br />
Industrie- und Baukunst. Allerdings wurde er bereits wenige Besuchern hervor. Verstärkt wird die Nüchternheit durch den<br />
Monate nach der Ausstellung abgerissen und einzelne Teile Kontrast zum teilweise düster wirkenden Stadtteil. Dennoch,<br />
wurden verkauft. Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Entwurf nimmt eine Reihe von vorhandenen Wegbeziehungen<br />
über das Grundstück auf und fügt sich auf diese Weise gut<br />
des Pavillons für die moderne Kunst wurden bereits kurz nach<br />
seinem Abriss Stimmen laut, die einen Wiederaufbau forderten. in den alten, dunklen Stadtteil Barcelonas ein – sehr viel besser,<br />
1983 fiel der Startschuss zu diesem Projekt und im Jahre 1986 als wenn es nur ein auf sich selbst bezogenes modernes Gebäude<br />
wäre. Meiers klarer und rationaler Stil bestimmt auch das<br />
war van der Rohes Pavillon wieder errichtet. Auch heute noch<br />
ist der Pavillon der Öffentlichkeit zugänglich und somit ist es Gebäude, welches sich durch seine Helligkeit und sein Strahlen<br />
jedem Einzelnen möglich, dem, was van der Rohes Gedicht deutlich von den eher dunkleren Häusern des Raval abhebt und<br />
einem sagen will, zu lauschen.<br />
einen starken – aber auch positiven – Kontrast bietet.<br />
089
wohnen design barcelona UNTERRUBRIK<br />
.<br />
Barcelona Forum<br />
Das Barcelona-Forum-Gebäude, entworfen von Herzog & de<br />
Meuron, war schon immer ein politisch umstrittenes Objekt.<br />
Das Forum, in welchem sich heute ein grosses Auditorium<br />
befindet, hat die Form eines Dreiecks und bildete 2004 das<br />
Symbol des Universal Forum der Kulturen. Die Architekten<br />
entwarfen ein dreigeschossiges Volumen mit einem unter die<br />
Esplanade abgesenkten Basement und einem kompakt wirkenden,<br />
über einem aufgelösten Obergeschoss gleichsam<br />
schwebenden Obergeschoss. Ein Hochhaus wäre hier durchaus<br />
möglich gewesen, doch bewusst entschied man sich für<br />
ein horizontales Volumen, das beinahe wie eine durch seismische<br />
Kräfte über der Esplanade in die Höhe gestemmte<br />
Platte wirkt. Ziel von Herzog & de Meuron war es, den Platz<br />
unter dem auskragenden Volumen des Obergeschosses frei<br />
zugänglich zu lassen, so dass die Esplanade unter dem Gebäude<br />
hindurchfliesst. Strategien der Veredelung bestimmen<br />
auch die Fassaden des Obergeschosses, bei denen simpler<br />
Spritzbeton durch die tiefdunkle Farbigkeit zu einem lebendigen<br />
Element wird. An das nahe Meer soll die belebte Oberfläche<br />
erinnern. Ohne Zweifel ist das von Herzog & de Meuron<br />
vorgeschlagene Konzept einer künstlichen Landschaft, die<br />
zwischen fest gefügter Stadt und dem Meer vermittelt, faszinierend<br />
und auch überzeugend umgesetzt.<br />
In all diese Projekte ist unabhängig vom Herkunftsland des<br />
Architekten immer die katalanische Kultur eingeflossen. Man<br />
hat hier eine Verbindung zwischen Kultur und Moderne sowie<br />
einen Übergang zwischen pulsierender Grossstadt und der<br />
Ruhe des nahen Meeres geschaffen. Aufgrund dieser bunten<br />
Mischung von Stilen und Ausdrucksformen ist Barcelona für<br />
Investoren auch zukünftig interessant. Zahlreiche Projekte und<br />
neue Immobilien mischen sich sicher bald unter die vielen bestehenden<br />
Bauten. Ob es wohl auch Gaudí gefallen hätte?<br />
090
UNTERRUBRIK wohnen<br />
WERKSCHAU FÜR GRAFIK<br />
UND JUNGE KUNST<br />
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091
Design in der Küche<br />
Die stilvollen Helferlein im Haushalt<br />
Text: Lone K. Halvorsen<br />
Sie rühren, kneten, kochen und kühlen<br />
unermüdlich und mit<br />
rasantem Tempo – und sehen dabei richtig gut aus.
Design in der Küche design<br />
In ihrer Entwicklungsgeschichte haben unsere Helferlein<br />
in der Küche einen langen Weg hinter sich. Einstmals war<br />
wahrscheinlich die einzige «Maschine» in der Kleinküche der<br />
Herd. Alles andere, wie Fleisch zerhacken, Gemüse zerstückeln,<br />
Teig kneten oder Kaffee kochen, musste mühsam per Hand<br />
getätigt werden. Dennoch waren sie der erste Schritt in eine<br />
Richtung, die es uns heute ermöglicht, kaum noch selbst Hand<br />
anlegen zu müssen.<br />
Von der Küche ins «Moma» mit KitchenAid<br />
Perfekt ausgestattet sind sie, die wahren Helden jeder Küche: Küchenmaschinen.<br />
Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausstattungen<br />
und mit diversem Zubehör, schlicht und edel im Design<br />
oder rein funktional, je nach Bedarf und Geschmack. Küchenmaschinen<br />
schenken uns vor allem eins: Zeit. Ausgestattet mit<br />
praktischen Rühr- und Knethaken, Schlagbesen, unterschiedlichsten<br />
Schneidemessern und Aufsätzen, sind sie vielseitig einsetzbar<br />
und ermöglichen professionelles Arbeiten in der Küche.<br />
Die Zeiten, in denen Küchenmaschinen in erster Linie zum Teigkneten<br />
genutzt wurden, sind eindeutig vorbei, auch wenn sie<br />
diese Aufgabe einwandfrei beherrschen. Mit selbst gemachten<br />
Nudeln, fein geschnittenem Gemüse, raffinierten Desserts, exquisiten<br />
Kuchen und Brotvariationen glänzen – das gelingt mit<br />
der Unterstützung von Küchenmaschinen weitaus leichter und<br />
schneller.<br />
bietet das Wundergerät gewiss auch alles, was man von einer<br />
professionellen Küchenhilfe erwartet. Das Credo des Designers<br />
Egmont Arens lautete: Wenn die Gestaltung eines Produktes sich<br />
konsequent an den Bedürfnissen der Verbraucher ausrichtet, hat<br />
es Erfolg. Klingt einfach – und war es für Arens auch. Er verlieh<br />
den neuen KitchenAid ® -Maschinen ein windschnittiges Profil und<br />
traf damit genau den Geschmack einer Generation. Was er nicht<br />
ahnen konnte, war, dass er die Geschichte bis zum heutigen Tag<br />
weiterschreiben würde. Denn sein Design für das Modell «K» von<br />
1937 ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Nach Arens<br />
wurde auch ihr Design zum Thema – und seit 1955 auch ihre<br />
Farbe. Die ersten Geräte in Rosa, Gelb und Pastellgrün kamen<br />
so gut an, dass Farbe zum festen Gestaltungsmerkmal wurde.<br />
Und einen festen Platz in der Küche sollte die Küchenmaschine<br />
unbedingt erhalten. So ist sie immer einsetzbar und muss nicht<br />
erst mühsam hervorgekramt werden – was bei dem ausgefeilten<br />
Design der meisten Modelle auch viel zu schade wäre. Der<br />
Klassiker unter den Küchenmaschinen befindet sich nicht nur<br />
in zahllosen Küchen, sondern auch im New Yorker Museum of<br />
Modern Art: die Artisan von KitchenAid. Neben zeitlosem Design<br />
Vom Filterkaffee zur Hightech<br />
Italienische Baristi brühen zwar den besten Espresso. Doch die<br />
meisten Kaffeehäuser dieser Welt schwören auf Vollautomaten<br />
aus Schweizer Fabriken. Wer sie einmal ausprobiert hat, möchte<br />
nie wieder eine andere Maschine für den morgendlichen Kaffee.<br />
Das Überragende an einem Kaffeevollautomat besteht darin,<br />
dass der Kaffee-Gourmet mit minimalem Aufwand den frischesten<br />
und geschmackvollsten Kaffee herstellen kann, einfach per<br />
Knopfdruck. In der Regel genügt ein Knopfdruck und das integrierte<br />
Mahlwerk pulverisiert die frischen Bohnen, filtert den Kaffee<br />
langsam und tröpfchenweise durch, um einen optimalen Genuss<br />
zu bieten. Für viele Menschen ist hierbei die Produktpalette der<br />
Jura-Kaffeemaschinen das Nonplusultra. Die Hersteller geben<br />
sich auch allergrösste Mühe, um das Image der Marke auf diesem<br />
Niveau zu halten. Bei der Entwicklung der Geräte wird aus<br />
diesen Gründen auch extrem viel Wert auf das Design gelegt. Die<br />
optische Verarbeitung der Geräte ist aus diesem Grunde auch<br />
erstklassig und formschön. Seit einigen Jahren gehört die automatische<br />
Kaffeemaschine zur Standardausstattung der Schweizer<br />
Küchen und Büros. Sie hat die Trinkgewohnheiten verändert<br />
und sogar unser Leben.<br />
093
094<br />
Statussymbol oder einfach nur chic<br />
Nicht selten sind es Serien und Filme im Fernsehen, die Auslöser<br />
für neue Trends sind. Dabei sind es gerade die Fernsehserien aus<br />
den USA aus der Zeit bis Ende der 1980er Jahre, die für eine grosse<br />
Nachfrage nach bestimmten Produkten im Fachhandel sorgen.<br />
Ein gutes Beispiel sind amerikanische Kühlschränke. In den 50er<br />
und 60er Jahren waren amerikanische Kühlschränke mit ihren<br />
rundlichen Formen, dem geschwungenen Chrom-Griff, meist in<br />
einer pastellfarbenen Lackierung in fast jeder amerikanischen<br />
Küche vertreten. Anfang der 70er Jahre wich das wohlgeformte<br />
Design den eher kühlen und geraden Linien der moderneren<br />
Zeit. Und Luxus hat zwei Seiten: in diesem Fall nebeneinander.<br />
Der doppeltürige «side-by-side»-Kühlschrank bietet alles, was ein<br />
erstklassiger Kühlschrank haben muss. Weniger schlicht als normale<br />
Kühlschränke bedienen diese Modelle den Bedarf von Kunden,<br />
denen es eben nicht nur um die Funktionalität geht. Vielen<br />
Verbrauchern geht es im gleichen Masse darum, dass der amerikanische<br />
Kühlschrank bei Besuchern einen bleibenden Eindruck<br />
hinterlässt. Denn die Modelle sind auf jeden Fall eindrucksvoll. Die<br />
Optik ist schliesslich einer der wesentlichen Pluspunkte, den ein<br />
Kühlschrank amerikanischer Ausführung zu bieten hat.
Design in der Küche design<br />
© Electrolux Design Lab<br />
© Electrolux Design Lab<br />
Schwebende Luftfilter und die kühlende Wand<br />
In allen Bereichen entwickelt sich die Technologie weiter, aber<br />
ebenso im Bereich des Designs – auch das Design von Küchengeräten.<br />
Was früher beispielsweise als Korkenzieher, Mixer oder<br />
Kochtopf eindeutig zu erkennen war, ist heutzutage nicht immer<br />
sofort auf den ersten Blick erkennbar. Und so viel steht fest: Ohne<br />
die jährlichen Electrolux Design Labs wäre es deutlich langweiliger<br />
in der Küche. Denn wenn Designstudenten aus der ganzen<br />
Welt originelle Haushaltgeräte vorstellen, dann heisst es wieder<br />
«Electrolux Design Lab». Der jährlich stattfindende weltweite<br />
Designwettbewerb für Studenten im Bereich Industriedesign<br />
präsentiert innovative Ideen für die Haushaltgeräte der Zukunft.<br />
Unter dem Jahresmotto für 2<strong>01</strong>2, «Hausgeräte für alle Sinne»,<br />
waren die junge Designer aufgerufen, Hausgeräte zu entwerfen,<br />
die nicht nur Komfort in die eigenen vier Wände bringen, sondern<br />
auch noch alle fünf Sinne berühren.<br />
© Electrolux Design Lab<br />
Jan Ankiersztajns setzte sich mit seinem «Aeroball» bei dem globalen<br />
Wettbewerb durch. Sein Projekt erinnert an einen Science-<br />
Fiction-Film: Leuchtende Kugeln fliegen wie von Geisterhand bewegt<br />
durch den Raum. Ihr Geheimnis: Sie sind mit Helium gefüllt,<br />
reinigen beim Schweben die Luft und versprühen auf Wunsch<br />
und wo notwendig sogar Düfte. Platz 2 belegte Ben de la Roche<br />
mit «Impress» – dem intelligenten Energiesparer. Das kennt jeder:<br />
Reste vom Essen verschwinden im Kühlschrank, werden vergessen<br />
und verderben. Nicht so mit Impress, der kühlenden Wand,<br />
die das gewohnte Kühlschrank-Verhalten revolutionieren soll. Offen<br />
sichtbar werden Speisen und Getränke dank Impress im freien<br />
Raum gekühlt. Und was nicht hinter geschlossenen Türen steht,<br />
kann auch nicht vergessen werden. Dabei kühlt Impress ganz<br />
gezielt nur das, was gekühlt werden muss. Ansonsten schaltet es<br />
sich komplett ab. Das spart Energie und Geld, braucht weniger<br />
Platz und sieht auch noch gut aus.<br />
© Electrolux Design Lab<br />
095
news küche<br />
Holz und Glas<br />
Natürlichkeit und Transparenz<br />
prägen die Trends<br />
der Traditionsmarke<br />
Schmidt Küchen.<br />
Robustes Holz,<br />
umgeben von<br />
transparentem<br />
Glas, setzt<br />
der deutschfranzösische<br />
Küchenmöbelhersteller<br />
gekonnt<br />
in Szene.<br />
Das verarbeitete<br />
Holz wirkt nicht nur<br />
natürlich, es stammt<br />
garantiert aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern.<br />
Ökologie ist ein Pfeiler der Firmenphilosophie<br />
von Schmidt.<br />
www.schmidt-kuechen.de<br />
Gaggenau Vario Kochgeräte-Serie 400<br />
Erlesene Materialien, aussergewöhnliche<br />
Leistung und eine faszinierende Präsenz<br />
im Raum – die Vario Kochgeräte-Serie<br />
400 von Gaggenau vereint modernste<br />
Profi-Technik für die private<br />
Küche mit skulpturalem Design.<br />
Jetzt lassen sich erstmals Kochfelder<br />
von 38 cm bis 90 cm Breite<br />
beliebig kombinieren. Dank<br />
präziser Verarbeitung können<br />
die Geräte unmittelbar nebeneinander<br />
installiert werden. Die frontal<br />
montierten Bedienknebel aus<br />
massivem Edelstahl unterstreichen<br />
die prägnante Formensprache.<br />
www.gaggenau.ch<br />
BlackLine by Bauknecht<br />
Schwarz wirkt edel und stillvoll – vor allem<br />
in der Küche – und die verspiegelten<br />
Gläser der neuen BlackLine verstärken<br />
dies. Das Design der BlackLine<br />
bietet einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten:<br />
Je nach Blickwinkel<br />
zeigen die Glasfronten<br />
unterschiedliche Optiken, was<br />
der Gerätelinie ein hochwertiges<br />
Aussehen verleiht. Die einheitlich<br />
gestalteten Einbaugeräte<br />
wirken dank den versenkbaren<br />
Knöpfen und formschönen Edelstahlgriffen<br />
schlicht und elegant.<br />
www.bauknecht.ch<br />
096
Topfuntersetzer-Set<br />
Das funktionelle Topfuntersetzer-Set von<br />
Vipp besteht aus einem kleinen und<br />
einem grossen Untersetzer, die ineinander<br />
passen. Die Untersetzer<br />
bestehen aus 3 mm starkem<br />
lasergeschnittenen Edelstahl.<br />
Einkerbungen in den Stahlringen<br />
sind mit hitzebeständigen<br />
Profilen aus Silikongummi ausgestattet,<br />
die heissen Töpfen<br />
festen Halt geben und dabei<br />
Oberflächen schützen.<br />
www.vipp.com<br />
Embrace my time<br />
Je später der Nachmittag, umso mehr sehnt<br />
man sich nach einer Pause. Mit Embrace<br />
my time von Stelton können Sie sich<br />
eine Tasse Ihres Lieblingstees, einen<br />
Keks oder ein Sandwich gönnen –<br />
und das Ganze mit einer Hand<br />
zum Sofa tragen. Die grosse<br />
Untertasse mit der asymmetrischen<br />
Form dient sowohl als<br />
Untertasse als auch als Teller,<br />
und sie bietet auch noch ausreichend<br />
Platz für den Teebeutel,<br />
nach dem Ziehen. Der Handgriff<br />
sorgt dafür, dass Sie sich nicht die<br />
Finger verbrennen – die angenehme<br />
Temperatur ist jedoch umso willkommener,<br />
um Ihre kalten Herbsthände<br />
zu wärmen.<br />
www.stelton.com<br />
Ein Messer mit Panoramaschliff<br />
Am Anfang waren der Berg und eine Fahrt über den Seerücken<br />
an einem wunderschönen Septembermorgen. Föhn über dem<br />
Säntis, die Churfirsten zum Anfassen nah. Und da sah er es,<br />
das Brotmesser – das PanoramaKnife. «Die Zacken dieser wunderschönen<br />
Berge», erzählt Andy Hostettler, der Erfinder dieser<br />
scharfen Weltneuheit. Zurzeit gibt es die beiden Ausführungen<br />
«Berner Oberland» und «Bodensee/Säntis». Das PanoramaKnife<br />
ist – wie die meisten gängigen Brotmesser – aus rostfreiem Klingenstahl,<br />
der Griff entweder aus indischem Palisander-Holz oder aus<br />
Polypropylen-Kunststoff.<br />
www.panoramaknife.ch<br />
097
design Vivere alla Ponti<br />
Vivere alla Ponti<br />
Design der 30er bis 50er Jahre<br />
Text: Yvonne Beck<br />
Gio Ponti zählt zu den wenigen Architekten Italiens,<br />
die sowohl im Design von kleinen Alltagsgegenständen als auch<br />
im Entwurf von grossen Hochbauprojekten<br />
zu internationalem Ruhm gelangten. Einige seiner Möbel<br />
wurden nun neu aufgelegt.<br />
098
«Formschön,<br />
voller Raffinesse<br />
und doch bequem<br />
und praktisch.»<br />
099
design Vivere alla Ponti<br />
Der 1891 geborene Giovanni (Gio) Ponti ist ein wahrer Tausendsassa.<br />
Er widmete sich Zeit seines Lebens dem Design,<br />
der Architektur, aber auch der Publizistik. 1921 studiert<br />
er Architektur am Politecnico di Milano und arbeitet anschliessend<br />
im Architekturbüro von Emilio Lancia und Mino Fiocchi, bis er 1923<br />
künstlerischer Leiter der Keramikfabrik Richard Ginori wird. Seine<br />
Keramikentwürfe sind im Stil des Novecento. Neben Emilio Lancia,<br />
Giovanni Muzio und Tommaso Buzzi gehört Gio Ponti zu den<br />
wichtigsten Vertretern des Novecento-Stils, der sich um 1926 in<br />
Italien als Gegenbewegung zum Rationalismo etabliert. Der Stil<br />
ist vom französischen Art déco sowie dem Stil der Wiener Werkstätte<br />
inspiriert, jedoch auch dem Klassizismus verpflichtet. Seine<br />
Porzellanentwürfe für Richard Ginori werden 1925 auf der «Exposition<br />
Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes»<br />
in Paris mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Ebenfalls 1925 realisiert<br />
Gio Ponti mit dem Bau seines eigenen Wohnhauses in der<br />
Via Randaccio in Mailand sein erstes Architekturprojekt, welches<br />
im neoklassizistischen Stil erscheint.<br />
Botschafter für den italienischen Stil<br />
In den 1920er Jahren entwirft Gio Ponti auch Möbel für das Kaufhaus<br />
La Rinascente. Und 1928 gründet er die Architektur- und<br />
Designzeitschrift «Domus», deren Redaktor er viele Jahre ist. Ab<br />
1930 gestaltet Gio Ponti für die Firma Fontana Leuchten und Möbel<br />
und wird zusammen mit Pietro Chiesa Leiter der Tochterfirma<br />
FontanaArte. Von den für FontanaArte entworfenen Stücken<br />
werden einige, wie die Leuchten Bilia, Pirellina, Pirellone und der<br />
Beistelltisch Tavolino 1932, heute noch produziert. Zudem gehört<br />
Ponti zu den Mitbegründern der wichtigen Mailänder Triennale.<br />
Von 1936 bis 1961 ist Gio Ponti Professor für Architektur am Politecnico<br />
in Mailand und schreibt zahlreiche Bücher über Kunst,<br />
100
Design und Architektur. Als sein architektonisches Hauptwerk gilt das 34-stöckige Pirelli-Hochhaus in Mailand. Von ihm entworfen<br />
ist auch das Kunstmuseum in Denver von 1971. Legendär sind Gio Pontis Stuhl «Superleggera» (1957) für Cassina, seine Gläser und<br />
Leuchten für Venini (1946–1950) oder die Kaffeemaschine für La Pavoni (1948).<br />
Gio-Ponti-Design zu neuem Leben erweckt<br />
«Der Architekt und Künstler interpretiere die Persönlichkeit der Bewohner, jedes Bewohners: Er baue<br />
Häuser, die von lebenden Menschen bewohnt werden. Der Architekt, der Künstler hat Neugierde<br />
an Männern und Frauen zu bekunden, um deren Persönlichkeit zu interpretieren: Er hat sie zu<br />
lieben. Der wahre Architekt soll sich verlieben in jedes Haus, das er baut oder einrichtet, in<br />
die Bewohner und die Bewohnerinnen.», so seine Maxime, die er ein Leben lang befolgte<br />
und die sich in seinen Möbelstücken ebenso widerspiegelt wie in seinen Gebäuden. Er<br />
interessierte sich sehr für das Thema Wohnraum, für das er ständig auf der Suche nach<br />
neuen Lösungen war. Ponti kreierte seine farbenfrohen, heiteren, eleganten<br />
Räume, um Optimismus unter ihren Bewohnern zu<br />
verbreiten. Er hörte nie auf, seinen Stil weiterzuentwickeln<br />
und neu zu erfinden.<br />
Viele seiner Meisterwerke werden heute<br />
nicht mehr produziert und sind in<br />
Vergessenheit geraten. Die Firma<br />
Molteni&C lässt jedoch im<br />
Rahmen einer Re-Edition einige<br />
seiner Einrichtungsgegenstände<br />
wieder aufleben und entführt<br />
in die 30er bis 50er Jahre des letzten<br />
Jahrhunderts. Im Rahmen der Sonderausstellung<br />
«Vivere alla Ponti» im<br />
Zingg-Lamprecht Einrichtungshaus<br />
in Zürich traf sweet home Francesca<br />
Molteni (Junior-Chefin von Molteni)<br />
und sprach mit ihr über das Leben und<br />
die Arbeiten Gio Pontis.<br />
1<strong>01</strong>
design Vivere alla Ponti<br />
sweet home: Frau Molteni, Molteni&C lenkt seine Aufmerksamkeit<br />
auf die Meister der Architektur und des<br />
Designs mit der Neuauflage von Einrichtungsgegenständen<br />
nach dem Design von Gio Ponti. Wie kam es<br />
zu dieser Linie?<br />
Francesca Molteni: Wie so oft im Leben durch einen Zufall.<br />
Vor drei Jahren besuchte ich das Haus von Gio Pontis Neffen,<br />
einem bekannten Fotografen. Plötzlich fiel mir ein grosser, schöner<br />
Bücherschrank auf. Auf meine Nachfrage erfuhr ich, dass es<br />
sich dabei um einen Schrank seines Onkels handelte, den dieser<br />
in seinem Haus in Mailand stehen hatte. Ich war sofort von dem<br />
schlichten und doch edlen Design begeistert. Und überlegte, wie<br />
viele Entwürfe es wohl noch von Gio Ponti gebe, die heute leider<br />
nicht mehr produziert werden. So fingen wir an, in Zusammenarbeit<br />
mit der Familie Ponti das Archiv Gio Pontis zu durchforsten.<br />
Was ist das Besondere am Design Gio Pontis?<br />
Es ist immer noch erfrischend neu und aktuell. Formschön, voller<br />
Raffinesse und doch bequem und praktisch. Das macht ihm so<br />
schnell keiner nach. Die Reproduktion seiner Stücke ist eine grosse<br />
Ehre für uns. Die Gio-Ponti-Kollektion wurde dank der engen Zusammenarbeit<br />
und der mit den Erbnachfolgern Pontis exklusiv<br />
unterzeichneten Vereinbarung realisiert. Sie entspricht im Design<br />
und in den Werkstoffen den Originalunterlagen des Archives. Nur<br />
wenige kleine Details, zum Beispiel Schubladen-Mechanismen,<br />
sind verändert worden, doch diese hätte Ponti sicherlich auch<br />
eingebaut, hätte es zu seinen Lebzeiten diese Technologie bereits<br />
gegeben. Ich denke, dass diese Stücke auch noch in den<br />
nächsten fünfzig Jahren modern sein werden.<br />
Und was fanden Sie vor?<br />
Eine riesige Menge an Material, denn Gio Ponti war über 50 Jahre<br />
kreativ tätig – von den 20er Jahren bis weit in die 70er Jahre. Er<br />
arbeitete 15 Stunden pro Tag, in Italien, in den USA, in Caracas<br />
und zudem noch in ganz verschiedenen Bereichen: Architektur,<br />
Design und journalistisch wie zum Beispiel für sein Magazin «Domus».<br />
In Gio Pontis Nachlass fanden sich zahlreiche Entwürfe,<br />
Beschreibungen und Briefe, so dass wir im wahrsten Sinne des<br />
Wortes in seine Designerseele eintauchen konnten.<br />
Wie haben Sie die Flut an Materialien bewältigt und<br />
was war Ihr Ziel?<br />
Wir näherten uns ganz sanft diesem gewaltigen Erbe – voller<br />
Ehrfurcht vor einem der wenigen grossen international anerkannten<br />
italienischen Architekten und Designer. Wir versuchten den<br />
historischen und kulturellen Kontext zu rekonstruieren, in dem<br />
seine Einrichtungsgegenstände entstanden sind, die beruflichen<br />
Ansprüche und die technischen Lösungen zu verstehen, die Mitarbeiter<br />
zu befragen, die Geschichte der Projekte mit den Zeitzeugen<br />
zu schreiben, mit Hilfe der Spuren und Indizien, die in<br />
den Archiven zu finden sind, dem Archiv Gio Ponti und Csac in<br />
Parma. Diese Art von Recherche hat einen neuen Ponti zu Tage<br />
gefördert, vertrauter und weniger offiziell. Alle von Gio Ponti geschaffenen<br />
Orte sind für ihre Bewohner konzipiert, für das Glück<br />
der Kinder, den Komfort der Angestellten und für eine effiziente<br />
Arbeitsweise. Orte, an denen Architektur, Innenausstattung und<br />
Einrichtung sich harmonisch integrieren, entworfen für das «Leben<br />
im Ponti-Stil».<br />
short cut<br />
Nachlesen<br />
Eine fundierte Einführung zu Herkunft, Leben<br />
und Werk des Architekten Gio Ponti sowie<br />
Informationen zu Auftraggebern, architektonischen<br />
Voraussetzungen, Schwierigkeiten<br />
und Hinderungsgründen bei der Umsetzung<br />
von Projekten sowie Problemlösungen und<br />
eine Karte mit den Standorten der besten<br />
und bekanntesten Bauwerke gibt der Band<br />
«Ponti» aus TASCHENs Kleine Reihe der<br />
Architektur.<br />
102
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103
news bad<br />
Axor Starck Organic<br />
In der Konzentration auf die Essenz der<br />
Dinge hat Starck das gestalterische<br />
Leitmotiv für das einzigartige organisch-minimalistische<br />
Design dieser<br />
Kollektion gefunden. Harmonische<br />
Linien, die an Silhouetten<br />
aus der Natur erinnern, prägen<br />
Axor Starck Organic und verleihen<br />
der Kollektion eine spannungsreiche,<br />
kraftvolle<br />
und skulpturale Präsenz.<br />
www.hansgrohe.ch<br />
D12 Vario<br />
Eingefasst von einem puristischen<br />
Glaskubus, vereint<br />
das D12 Vario alle Vorzüge<br />
von Dusche,<br />
Dampfbad, Wannenbad,<br />
Dornbracht<br />
Horizontal<br />
Shower und –<br />
als besonderes<br />
Highlight – das<br />
japanisch inspirierte<br />
Onsenbad.<br />
Im Onsen gehören<br />
die entspannende<br />
Wirkung von heissem<br />
Wasser und die<br />
heilsamen Effekte von<br />
warmem Wasserdampf traditionell<br />
zusammen.<br />
www.klafs.com<br />
Zuhause im Bad mit talsee<br />
Die neue Möbellinie state überzeugt mehrfach<br />
und revolutioniert dank der neuen<br />
und innovativen Verfahrenstechnik des<br />
Waschtisches das Bad. Aufgrund<br />
der feinen und präzisen Linienführung<br />
in der Vorderkante des<br />
Möbelkorpus wirkt das state-<br />
Möbel wie aus einem Guss. Die<br />
einzigartige Griffleiste ist aus<br />
Corian und macht das Möbel<br />
unverwechselbar. Ergänzend<br />
zum Badmöbel state kann man<br />
zwischen passenden Hoch- und<br />
Seitenschränken mit der vertikal<br />
geführten Griffleiste wählen. Die<br />
Schränke sind auf Wunsch ebenfalls<br />
mit einer Corian-Nische passend zum<br />
Badmöbel erhältlich.<br />
www.talsee.ch<br />
104
Stairway<br />
Hinter der Duschbadewanne Stairway<br />
steckt die Idee einer Kombilösung aus<br />
Dusche und Badewanne mit komfortablem<br />
Zugang. Die Innovation:<br />
Stairway bietet einen komfortablen<br />
und sicheren Ein- und Ausstieg<br />
über die Treppe und die Innenstufe.<br />
Es warten ein grosszügiger<br />
Duschbereich mit Sitzfläche<br />
oder Ablage und ein komfortabler<br />
Liegebereich auf die Nutzer.<br />
Über Design lässt sich bekanntlich<br />
streiten, aber nicht bei der<br />
Stairway. Die geradlinige und langlebige<br />
Gestaltung setzt den Fokus auf<br />
die vielfältigen Funktionen der Wanne.<br />
Funktionales Design liegt im Trend.<br />
www.repabad.com<br />
OpenSpace<br />
Platz und Design behindern sich oft gegenseitig.<br />
Diese Herausforderung nahm sich<br />
die Designergruppe EOOS zu Herzen.<br />
Mit «OpenSpace» – einer Duschabtrennung,<br />
die nach Gebrauch weggeklappt<br />
werden kann und zur<br />
diskreten Wandverkleidung wird<br />
und hinter welcher Armaturen,<br />
Brausen, Duschgels und Shampoos<br />
bestens versteckt und<br />
aufgeräumt sind, präsentieren<br />
sie nun eine Lösung, die beide<br />
Anforderungen unter einen Hut<br />
bringt. So öffnet diese neue Form<br />
der Abtrennung nicht nur optisch<br />
den Raum, sondern erweitert den Bewegungsradius<br />
im Bad – ein Vorteil besonders<br />
auch für kleine Bäder.<br />
www.duravit.de<br />
Horizontal Shower<br />
Der Armaturenhersteller Dornbracht präsentiert<br />
eine neue Qualität des Duschens: die Horizontaldusche.<br />
Im Horizontal Shower<br />
lässt sich das Duschen mit der Ambiance<br />
Tuning Technique erstmals<br />
im Liegen geniessen. Die Horizontaldusche<br />
kombiniert sechs WaterBars,<br />
die in ein grossflächiges<br />
Duschfeld oberhalb einer Liegefläche<br />
eingelassen sind. Wie<br />
auch bei den anderen Anwendungen<br />
der Ambiance Tuning<br />
Technique können verschiedene<br />
Strahlarten zu vorprogrammierten<br />
Choreografien aus Wassertemperatur<br />
und -menge kombiniert werden<br />
– ganz nach Wunsch ausgleichend, belebend<br />
oder entspannend.<br />
www.dornbracht.com<br />
105
DESIGN DESIGNSTÜCK<br />
DESIGN Stück<br />
Design & Designer<br />
Wishbone Chair & Hans J. Wegner<br />
Text: Lone K. Halvorsen<br />
Hans J. Wegner<br />
war der unbestrittene<br />
Meister dänischen<br />
Stuhldesigns. Er verkörpert<br />
wie kein anderer die<br />
Synthese von Handwerkskunst<br />
des Möbelschreiners<br />
mit der Kunst der Formfindung<br />
eines Designers. Als<br />
Junge begeisterte sich Hans<br />
J. Wegner für Holzschnitzarbeiten.<br />
Später hängte er das<br />
Holzschnitzen an den Nagel,<br />
liess jedoch sein Interesse<br />
an Holz und Skulpturen<br />
mit in seine Lehre zum<br />
Möbeltischler und später in<br />
seine Ausbildung zum Möbelarchitekten einfliessen. Wegner arbeitete<br />
mit Sorgfalt und war ein anerkannter Handwerker, dessen<br />
Möbel gute, solide Details mit der von ihm so hoch geschätzten<br />
handwerklichen Tradition verbinden. Seine Stühle zählen zu<br />
den schönsten der Welt. Zugleich sind sie geprägt von Wegners<br />
Auffassung vom Stuhl als einem Möbel, das körpernah ist und<br />
deshalb an Komfort und Ergonomie hohe Anforderungen stellt.<br />
Chair 1949 anstand, wollte Hans J. Wegner nichts dem Zufall<br />
überlassen. So lebte Wegner während der Produktionszeit im<br />
Haus der Familie Hansen, damit er in den letzten kritischen Wochen<br />
jeden einzelnen Schritt vor Ort direkt überwachen konnte.<br />
Auch heute erfreut sich der Stuhl internationaler Beliebtheit und<br />
ist bei Möbelliebhabern auf der ganzen Welt zum festen Bestandteil<br />
der Einrichtung geworden.<br />
Als Paradestück dänischen Designs zeichnet sich der Wishbone<br />
Chair durch seine schlichte Anmutung aus, jedoch verbirgt<br />
sich hinter der reduzierten Designsprache ein aufwendiger und<br />
vielschichtiger Arbeitsprozess. Die Handwerker von Carl Hansen<br />
& Son brauchen circa drei Wochen, um die 14 Einzelteile, aus<br />
denen der Stuhl besteht, vorzubereiten und zu montieren und um<br />
die Sitzfläche zu flechten. Die Herstellung ist nur in Handarbeit<br />
möglich, da so ein feineres Geflecht entsteht, das höchstmöglichen<br />
Sitzkomfort garantiert. Als die Produktion des Wishbone<br />
106
Energie und Wasser<br />
sparen mit dem Quooker<br />
Egal ob beim Kochen von Pasta und Gemüse, beim Teezubereiten,<br />
Pfannensäubern oder zum Sterilisieren von<br />
Babyflaschen und Nuggis – kochendes Wasser wird ständig<br />
benötigt. Mit dem Quooker geht dies künftig noch sicherer,<br />
schneller und energieeffizienter.<br />
Convenience und erwiesene Energieeffizienz<br />
Ganz im Einklang mit den heutigen Ansprüchen liefert der Quooker<br />
nämlich sofort 100° C heisses Wasser, und zwar in exakt<br />
der Menge, die benötigt wird.<br />
Dank seinem niedrigen Energieverbrauch<br />
von nur rund fünf<br />
Rappen pro Tag im Stand-by-<br />
Modus ist er zudem besonders<br />
sparsam. Dies verdankt das innovative<br />
Küchengerät seinem<br />
patentierten Hochvakuum-<br />
Thermoreservoir VAQ. Damit<br />
wird frisches Wasser unter<br />
Druck konstant auf 110º C gehalten.<br />
Der Quooker ist so trotz<br />
aller Vorteile – über das Jahr<br />
hinweg betrachtet – effizienter<br />
als vergleichbare Kochgeräte<br />
wie Wasserkocher oder gängige<br />
Herdplatten. Auch in puncto<br />
Wasserqualität überzeugt der<br />
Kochend-Wasser-Hahn. Denn<br />
der HITAC ® -Aktivkohlefilter<br />
sorgt dafür, dass das bereits<br />
frische Wasser nochmals gereinigt<br />
wird. Der Quooker ist<br />
zudem mit einem besonders<br />
ausgeklügelten Sicherheitssystem ausgestattet: Dank seines<br />
doppelwandigen Wasserhahns ist er bestens isoliert und wird an<br />
der Aussenseite nicht heiss. Ferner verfügt er über einen absolut<br />
kindersicheren Druck-Dreh-Bedienknopf und kann fest auf der<br />
Arbeitsfläche montiert werden. Im Gegensatz zu einem Wasserkocher<br />
kann er somit nicht umkippen oder von der Arbeitsfläche<br />
runtergezogen werden. Auch der Wasserstrahl ist nicht<br />
massiv, sondern besteht aus feinperligen Tröpfchen. All diese<br />
Sicherheitsvorkehrungen reduzieren die Verletzungsgefahr auf<br />
ein Minimum.<br />
Design-Paar<br />
Trat der original Kochend-Wasser-Hahn in Schweizer Küchen<br />
bislang als Solist an, so gibt es ihn nun auch im Set mit passendem<br />
Standardmischer und Seifenspender. Das vom Markt<br />
schon länger gewünschte Duett demonstriert als Design-Paar<br />
optische Einigkeit und ergänzt sich in den Funktionen. So harmonieren<br />
Heiss und Kalt ganz ästhetisch im allzeit wohltemperierten<br />
Miteinander – und das doppelt gut. Dabei verfügen die<br />
Zwillingshähne zwar über ein einheitliches Design, gleichen sich<br />
aber bewusst nicht wie ein Ei dem anderen. Schliesslich ist es unverzichtbar,<br />
den Standard-Wasserlieferanten und sein Kochend-<br />
Wasser-Pendant im Küchenalltag immer auf den ersten Blick und<br />
Griff zu erkennen. Dafür, dass dies selbst fremden Nutzern völlig<br />
unproblematisch gelingt,<br />
sorgen mehrere technische<br />
Innovationen. So verfügt der<br />
Kochend-Wasser-Hahn in<br />
Ergänzung seines kindersicheren<br />
Druck- Dreh-Bedienknopfes<br />
über ein optisches<br />
Signal: Bei Berührung des<br />
Knopfes erglüht ein roter<br />
Lichtring, der zweifelsfrei<br />
ankündigt, dass hier kochendes<br />
Wasser fliessen wird.<br />
Rund oder geradlinig<br />
Die neuen Twintaps sind in<br />
zwei Varianten lieferbar. Je<br />
nach Küchengestaltung und<br />
persönlichem Geschmack<br />
stehen eine sanft gerundete<br />
oder eine geometrisch geradlinige<br />
Version zur Wahl.<br />
Die Mischbatterie wird direkt<br />
aus der Frischwasserleitung<br />
gespeist, beim Quooker-<br />
Hahn ist wie bisher ein Reservoir unter der Arbeitsfläche zwischengeschaltet,<br />
in dem das Frischwasser elektrisch auf sterile<br />
und keimfreie 110° C erhitzt wird. Das ausströmende gefilterte<br />
Wasser ist 100° C heiss und ein kindersicherer Druck-Dreh-<br />
Bedienknopf verhindert das zufällige Öffnen. Der doppelwandige<br />
Auslauf sowie die Höhenverstellbarkeit des Hahnes und<br />
der nicht-massive Wasserstrahl schützen zudem vor möglichen<br />
leichten Verbrühungen. Die neue Twintaps-Technologie wurde<br />
von Quooker selbst entwickelt und garantiert so weiterhin die hohen<br />
Sicherheitsstandards des original Kochend-Wasser-Hahnes<br />
aus den Niederlanden. In der Schweiz haben die Twintaps ihre<br />
Premiere schon glanzvoll bestanden und halten in immer mehr<br />
Küchen Einzug. Der bisher bekannte doppelte Nutzen ergänzt<br />
sich jetzt mit dem hochwertigen designgleichen Seifenspender<br />
zu einer idealen Dreierbeziehung.<br />
www.quooker.com<br />
107
design home<br />
2.<br />
1.<br />
3.<br />
1. Bidum von Laetitia Florin Laetitia liebt Objekte, die keiner langen Erläuterungen bedürfen, sondern ganz einfach für sich selbst<br />
sprechen. Die Objekte Bidum sind das Ergebnis langer visueller Forschungsarbeiten zu Linien und Geflechten, ihren Bewegungen,<br />
Interaktionen und zu den Spiegelungen, die daraus entstehen. www.ligne-roset.ch | 2. Cubica von Lievore Altherr Molina Cubica<br />
ist eine Sessel-Kollektion, die sowohl für Büros als auch für private Wohnräume geeignet ist. Der drehbare Sessel ist mit hoher<br />
Rückenlehne und verstellbarer Kopfstütze oder mit niedriger Rückenlehne erhältlich. www.verzelloni.it | 3. Montana Wenn mit<br />
Modulen in verschiedenen Grössen und Tiefen gespielt wird, wirken die Regale von Montana fast wie ein lebendiger Organismus, der<br />
beweglich und veränderlich ist. Die für Montana typischen abgerundeten Kanten und nicht-existenten Ecken geben den Modulen eine<br />
organische Leichtigkeit. www.montana.dk<br />
108
4.<br />
5.<br />
6.<br />
4. Seppl Nicht nur für Küchen mit wenig Arbeitsfläche, sondern auch ein richtiger Hingucker an der Wand. Aus Porzellan und Holz lässt<br />
dieser manche professionelle Espressomaschine ganz schön alt aussehen. www.arvidhaeusser.de | 5. Gavrinis In den 90er Jahren<br />
besuchte Pierre Paulin Gavrinis, eine kleine Insel im Golf von Morbihan in der Bretagne, und war von dem Megalith-Monument auf dieser<br />
Insel stark beeindruckt. Pierre Paulin, der zu Beginn seiner Karriere Bildhauer gewesen war, machte viele Skizzen und diese bildeten<br />
die Basis für den Entwurf des Teppichs Gavrinis. www.ligne-roset.ch | 6. Alexander Curtius Seine Wohnskulpturen werden aus<br />
massiven Stämmen oder zusammengesetzten Rohlingen nach Augenmass herausgearbeitet. Eine einfache und fliessende Formgebung,<br />
die vollkommen in ihrer Funktion aufgeht. Dies zeigt sich hervorragend in seinen Liegen, die sich vollends dem Körper anpassen und<br />
durch ihre Beweglichkeit eine absolute Entspannung bewirken. www.alexandercurtius.ch<br />
109
Sauberkeit in<br />
neuer Dimension<br />
Neues Dusch-WC von Geberit<br />
Mit dem designorientierten Dusch-WC Geberit AquaClean<br />
Sela ergänzt das Unternehmen die bestehende Produktfamilie<br />
und setzt damit auf eine klare Formensprache.<br />
Schlicht, modern und kompakt<br />
Die neue Dusch-WC Komplettanlage von Geberit überzeugt<br />
durch ihre Normalität und fällt nicht als Dusch-WC auf. Sie ist<br />
kompakt und ein Blickfang in praktisch jedem Badezimmer. Der<br />
italienische Designer Matteo Thun erklärt: «Ich bin mit dem Ansatz<br />
an die Aufgabe herangetreten, ein Dusch-WC zu entwerfen,<br />
das in nahezu jedes Badezimmer passt – so einfach und natürlich<br />
wie irgend möglich.» Er wollte es schlicht, modern und kompakt<br />
gestalten und es von herkömmlichen Dusch-WCs abheben.<br />
Intelligente und unsichtbare Technik<br />
Gemäss Martin Baumüller, Head Geberit AquaClean, wird das<br />
Thema Design im Bad für den Endkunden immer wichtiger: «Dabei<br />
geht es nicht um ausgefallene Produkte, sondern gezielt um<br />
angenehme, ruhige Ausstattungen, die sich ganz selbstverständlich<br />
und harmonisch in ein Bad einfügen.» Die gesamte Dusch-<br />
WC-Technik, wie Anschlüsse für die Strom- und Wasserversorgung<br />
und die Wandbefestigung, wurde neu von oben zugänglich<br />
in die Keramik integriert und durch einen eleganten Gehäuseaufsatz<br />
kaschiert. Somit ist das Dusch-WC flacher als andere und<br />
überzeugt durch Normalität.<br />
Geberit AquaClean Sela reinigt den Po sanft mit luftdurchmischtem<br />
Wasser. Das sorgt nicht nur für ein angenehmes<br />
Sauberkeitsgefühl nach dem Toilettengang – es senkt ebenso<br />
den Energieverbrauch.<br />
WC-Sitz und -Deckel sind aus hochwertigem, stabilem Duroplast<br />
gefertigt. Integrierte Dämpfer erlauben ein leises Öffnen<br />
und Schliessen, und eine Absenkautomatik sorgt für zusätzlichen<br />
Komfort. Die Keramik bietet eine überdurchschnittliche<br />
Spülleistung und ist mit einer schmutzabweisenden Oberfläche<br />
ausgerüstet.<br />
Inspiriert von der Natur<br />
Die Sela ist die Ursprungsquelle des Flusses Inn und steht Pate<br />
für den Namen des neuesten Dusch-WCs von Geberit. Der<br />
kleine, klare Bergbach entspringt im obersten Talabschnitt des<br />
Engadins und wird weiter talabwärts zum Inn. Mit dem Silvaplanasee<br />
und dem Kurort St. Moritz handelt es sich hier um eine der<br />
schönsten Gegenden in den Schweizer Alpen.<br />
www.i-love-water.ch<br />
110
13. bis 17. März 2<strong>01</strong>3<br />
Messe Zürich<br />
www.giardina.ch<br />
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111
wohnen UNTERRUBRIK<br />
«In welchem<br />
Teich oder Pool<br />
wollen Sie sich erholen?»<br />
Sprung ins Wasser<br />
Schwimmfreude im eigenen Garten<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: Bildagentur | swimming-teich.com<br />
Biopool, Schwimmteich oder Naturpool? Badespass im<br />
eigenen Garten umfasst heute eine vielfältige Angebotspalette.<br />
Zunächst stellt sich die Frage, wie sich die einzelnen<br />
Angebote unterscheiden, dann ergibt sich auch die Antwort auf<br />
die Frage, welche Lösung zu mir passt?<br />
112
sprung ins wasser garten<br />
Die klassische Chlor-Lösung<br />
Im Einklang mit der Natur<br />
Früher gab es in grösseren Gärten Pools und auf der anderen<br />
Seite Teiche. In die Pools sprang man freudig rein und<br />
wischte sich anschliessend frustriert die brennenden und<br />
roten Augen. Den Einsatz von Chlor hatten die meisten Pooleigentümer<br />
nicht im Griff. Im Teich schwammen nur Goldfische. Ein<br />
Baderlebnis für Menschen war nicht vorgesehen.<br />
Das hat sich vor gut zwanzig Jahren geändert. Die ersten<br />
Schwimmteiche entstanden vor 25 Jahren. Die Pioniere kämpften<br />
aber noch mit den Tücken der Filtertechnik und der Ausuferung<br />
der benötigten Fläche. Auch das hat sich inzwischen<br />
geändert. Man braucht heute keinen Park, um eine ökologische<br />
Lösung zu realisieren. Der grosse Teich hat sich in den meisten<br />
Fällen wieder zum Swimmingpool zurückentwickelt. Der<br />
wesentliche Unterschied liegt darin, dass der Naturpool ohne<br />
Chemikalien auskommt.<br />
Beim Naturpool gibt es immer noch eine Regenerationszone,<br />
die aber oft nur sparsam mit Wasserpflanzen besetzt ist. Die<br />
Schwimmzone ist bei den Ökopools fast immer ein gemauertes<br />
Becken. Gestalterisch sehen diese Naturpools übrigens<br />
super aus, da die architektonische Grundform mit der natürlich<br />
wirkenden bepflanzten Wasserfläche einen interessanten<br />
Kontrast bildet.<br />
Die Regenerationszone beim Naturpool ist wesentlich kleiner als<br />
beim klassischen Schwimmteich, da das Wasser bei den modernen<br />
Schwimmteichen zusätzlich durch Kiesfilter und mit anderen<br />
Techniken gereinigt wird Vom Schwimmteich bis zum Naturpool,<br />
mit seinen umfangreichen Filtertechniken, gibt es einige unterschiedliche<br />
Typologien, die sich durch den vermehrten Einsatz<br />
von Technologien unterscheiden.<br />
Unterschiedliche Typen<br />
Auch wenn eine klare Unterscheidung sehr schwierig ist, da in<br />
der Praxis Zwischenformen zum Einsatz kommen, lohnt sich eine<br />
kleine Typologie.<br />
Zunächst gibt es immer noch die klassischen Schwimmteiche<br />
mit wenig Technik. Es handelt sich um Natur-Schwimmteiche,<br />
wo gut die Hälfte der Wasserfläche bepflanzt ist. Zweitens gibt es<br />
Schwimmteiche mit Umwälzpumpen, die einen Wasserkreislauf<br />
realisieren. Drittens gibt es Lösungen mit einer Skimmer-Oberflächenabsaugung.<br />
Diese haben fast immer einen getrennten<br />
Schwimm- und Regenerationsbereich.<br />
Der vierte Typ von Schwimmteich ist mit Technik vollgestopft. Der<br />
Regenerationsbereich nimmt über ein Drittel der Gesamtfläche<br />
ein. Es werden meist nur wenige Pflanzen verwendet, eine spezielle<br />
Pumpe erzeugt eine Oberflächenströmung. Über Skimmer<br />
oder eine Überlaufrinne läuft das Wasser durch spezielle Substratfilter/Drainagesysteme.<br />
Last bust not least sprechen wir vom Biopool, dessen Flächen<br />
für Pfanzen sehr viel kleiner sind. Die Pflanzen haben optische<br />
Funktionen, aber kaum noch eine Reinigungsfunktion. Die Filterzonen<br />
werden aus Kiessubstraten gebildet. Die Wasserreinigung<br />
funktioniert hier durch Mikroorganismen und durch<br />
weitere mechanische Filtrierung. Der grösste Unterschied zu<br />
einem Schwimmteich, bei dem es einen fliessenden Übergang<br />
zwischen bepflanzter Uferzone und Schwimmbereich gibt, ist,<br />
dass man bei einem Biopool eine klare Trennung zwischen der<br />
Wasseraufbereitung und dem Schwimmbecken realisiert. Zudem<br />
sind Biopools platzsparend, da sich die Aufbereitung nicht in unmittelbarer<br />
Nähe zum Schwimmbecken befinden muss.<br />
113
garten wassertrends<br />
wassertrends<br />
Die Geschichte der Badeanlagen für den eigenen Garten<br />
Text: Peter Petrich | Bilder: swimming-teich.com<br />
Während der Swimmingpool bereits in der Antike unter<br />
dem Stichwort «Himmelsspiegel» erfunden wurde<br />
und besonders nach den ersten Olympischen Spielen an<br />
Popularität gewann, blickt der Schwimmteich nur auf eine<br />
dreissigjährige Geschichte zurück.<br />
Der Schwimmteich-Markt hat einige Entwicklungen durchlaufen<br />
114
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Die individuell beste Lösung finden<br />
Österreich gilt als Geburtsland der aktuellen natürlichen<br />
Alternative zum klassischen Pool, jedoch als Erfinder<br />
bezeichnen sich viele. Die ersten Überlegungen und Versuche<br />
stellten sicherlich mehrere Personen an, die nicht in chemisch<br />
aufbereitetem Wasser schwimmen wollten, als Pioniere<br />
der ersten Jahre gelten jedoch die österreichische Firma BIOTOP,<br />
die auch heute noch der unbestrittene Innovationsmarktführer<br />
ist, und die Schweizer Firma BioTeich, welche ein Patent eines<br />
österreichischen Erfinders erwarb, aber heute nicht mehr zu den<br />
führenden Systemanbietern zählt.<br />
Neben BIOTOP sind heute die Firmen Bionova und Teichmeister/<br />
Balena die Marktführer, aber es haben sich auch Zweckgemeinschaften<br />
wie «Pool for Nature» gebildet, die sich mehr oder weniger<br />
den Schwimmteichmarkt teilen.<br />
Drei Jahrzehnte Schwimmteichgeschichte<br />
In den fast drei Jahrzehnten Schwimmteichgeschichte ist vor<br />
allem in den letzten zehn Jahren einige Bewegung gekommen.<br />
Bis Ende des letzten Jahrhunderts waren es vor allem die Kunden,<br />
die – ganz entgegen der Intentionen der Pioniere, denen<br />
die Naturnähe des Produkts wichtig war – eine Weiterentwicklung<br />
der technischen Komponenten forderten. Danach waren<br />
es wirtschaftliche Überlegungen, das Schwimmteichkonzept auf<br />
die Swimmingpool-Zielgruppe auszudehnen, denn nur 15 Prozent<br />
der errichteten privaten Schwimm- und Badeanlagen sind<br />
Schwimmteiche.<br />
Die technischen Entwicklungen zielten vor allem darauf ab, die<br />
Natur bei der Klarheit des Wassers und bei der Reduzierung des<br />
Algenwachstums zu unterstützen, wobei es hier unterschiedliche<br />
Ansätze gab. Alle führten zu der Erkenntnis, dass vorwiegend die<br />
Reduzierung des Phosphatgehalts im Füllwasser Erfolg garantiert.<br />
Seit dem Jahr 2006 gibt es «Empfehlungen für Planung, Bau und<br />
Instandhaltung von privaten Schwimm- und Badeteichen», welche<br />
den Schwimmteichbau in unterschiedliche Typen einteilt. Das<br />
ist aber in der Praxis für den Interessenten keine Hilfestellung, da<br />
nahezu alle Anlagen individuell geplant werden und meist eine<br />
Mixtur der Typen darstellen. Trotzdem führten diese Empfehlungen<br />
zu einer deutlichen Verbesserung des Schwimmteichstandards,<br />
da sich alle Mitglieder der Schwimmteichverbände diesen<br />
Richtlinien verpflichtet fühlen.<br />
Nachhaltige Entwicklungen<br />
Als Alternative zum Swimmingpool wird seit einigen Jahren der<br />
Naturpool oder Biopool angeboten. Auch hier gibt es wieder einige<br />
Väter der Idee und jeder will der Erste gewesen sein. Was wiederum<br />
letztlich für den Konsumenten nebensächlich ist, da sich<br />
wohl das System durchsetzen wird, das dem Nutzer am meisten<br />
Komfort bietet.<br />
Unter Namen wie Balena-Pool oder Living-Pool werden sie auf<br />
dem Markt angeboten und alle nutzen die technischen Komponenten,<br />
die im Laufe der Zeit für die Schwimmteiche entwickelt<br />
wurden. Sie wurden für die Bedürfnisse der Swimmingpool-<br />
Klientel laufend angepasst, wobei das Hauptaugenmerk auf das<br />
meist beschränkte Platzangebot gelegt wird.<br />
Die Swimmingpool-Branche, die konventionelle Pools anbietet,<br />
die mit Chlor, Salz oder Ozon gereinigt werden, beginnt ebenfalls<br />
ihre Systeme auf biologisch zu trimmen. Wer auf einen grünen<br />
Zug aufspringt, ändert aber nicht automatisch seine Firmenphilosophie.<br />
Daher ist zu beachten, dass bei weitem nicht alles natürlich<br />
ist, wo «bio» als Werbeslogan aufgeführt wird.<br />
www.swimming-teich.com<br />
115
garten bestechend schön<br />
bestechend schön<br />
Wasser in Form gebracht<br />
Text: Peter Petrich | Bilder: swimming-teich.com<br />
Seit über zehn Jahren wird beim jährlichen Treffen der<br />
BIOTOP-Swimming-Teich-Gruppe der Design-Froschkönig<br />
vergeben. Jede Partnerfirma hat die Möglichkeit, eine ihrer<br />
Anlagen zu präsentieren.<br />
116
estechend schön garten<br />
Die äusserst kritischen Kollegen wählen dann das gelungenste<br />
Projekt, wobei bei der Beurteilung nicht nur die<br />
perfekte Ausführung des Teiches wichtig ist, sondern<br />
auch die Begleitumstände, die bei der Planung und Errichtung<br />
bewältigt werden müssen. Je komplizierter die Ausgangslage,<br />
desto mehr Wohlwollen zeigen die Juroren gegenüber den vorgestellten<br />
Projekten.<br />
Die Schweizer Firma egli jona aus Rapperswil konnte zweimal<br />
hintereinander den Sieg für die Schweiz holen. 2<strong>01</strong>1 reüssierte<br />
das Unternehmen mit einem Teich, bei dem die Hanglage<br />
schwierig zu bewältigen war. Herr Egli löste die Aufgabe mit<br />
dem Einbau einer Doppelmauer im Regenerationsbereich und<br />
der Errichtung eines Schattenhains aus schirmförmig geschnittenen<br />
Platanen sowie eines Sichtschutzes aus hohen Pflanzenspalieren.<br />
Besonders beeindruckte die Jury die breite Einstiegstreppe<br />
in den Schwimmbereich.<br />
Aus einem langweiligen Hausgarten mit einem abbruchreifen<br />
Schopf (Schuppen) wurde ein dynamischer, repräsentativer<br />
Badegarten mit Charme gestaltet. Der Schuppen wurde zum<br />
Badehaus und ist mit dem vorgelagerten runden Holzdeck das<br />
eigentliche Zentrum des Badegartens. Die aus der Dynamik des<br />
Kreises hervorgehende Linienführung bildet die Grundlage dieses<br />
Entwurfes. Höhenunterschiede werden geschickt genutzt,<br />
um Terrain-Modulation so zu formen, dass der Teich – genau<br />
wie in der Natur – am tiefsten Punkt der Anlage zu liegen kommt.<br />
Titelverteidigung 2<strong>01</strong>2<br />
2<strong>01</strong>2 wurde der Sieger aus insgesamt 15 Finalisten gewählt. Mit<br />
ein Grund für die Titelverteidigung der Firma egli jona war der<br />
hohe ästhetische Anspruch, den die Kunden an die Gesamtanlage<br />
stellten: Die Besitzer wünschten sich, das Element Wasser<br />
nicht nur in ihrer Aussicht geniessen zu können, sondern<br />
auch zum Baden in ihrem Garten. Zwei Themenschwerpunkte<br />
waren bei der Gestaltung besonders wichtig: die Harmonie der<br />
Gesamtanlage und die Einbettung von bestehenden Elementen<br />
(Apfelbaum, Staudenbeet, Wegeführung). Mit Stützmauern aus<br />
Natursteinen wurde die südliche Böschung abgefangen. Diese<br />
wurden so angelegt, dass eine herrliche «Aussichtskanzel» mit<br />
Sicht auf den darunterliegenden Vierwaldstättersee entstand.<br />
Der Schwimmbereich ist durch eine langgezogene runde Mauerführung<br />
abgegrenzt. Die beiden Holzdecks an den Enden des<br />
Schwimmbereiches sowie die Aussichtskanzel bieten rund um<br />
den Teich genügend Ruhe- und Aktivflächen. Die dem Gelände<br />
angepasste Holz-Treppenanlage ist ein Highlight der Umgebungsgestaltung.<br />
Living-Pool mit Solarheizung<br />
Der zweite BIOTOP-Partner aus der Schweiz ist die Firma Niederberger<br />
+ von Wyl AG aus Kägiswil. Der Kunde – ein Eigentümer<br />
eines Mehrfamilienhauses in Aesch – wollte unbedingt ein kleines<br />
Biotop an den Living-Pool angeschlossen haben, so wurde ein<br />
grosszügiger Pflanzenfilter direkt neben dem Pool gestaltet. Der<br />
Einlauf in dieses Biotop führt über eine sogenannte «Flowform»,<br />
die von dem englischen Bildhauer und Naturforscher A. John<br />
Wilkes entwickelt wurde. Neben ihrem ansprechenden Erscheinungsbild<br />
als naturnahes Wasserspiel erzeugt sie auch einen<br />
intensiven Sauerstoffeintrag. Die besondere Formgebung regt<br />
angeblich die Selbstreinigungskräfte des Wassers an.<br />
Die Badesaison kann mit einer Solarheizung verlängert werden,<br />
die den Living-Pool auf eine angenehme Schwimmtemperatur<br />
bringt. Bisher wurden Pools einfach abgedeckt, um einen Wärmeverlust<br />
zu verhindern. Was aber dabei verloren ging, war der Blick<br />
aufs Wasser, der beim Living-Pool sogar zu jeder Jahreszeit möglich<br />
ist, da das Wasser im Winter nicht entleert werden muss. Den<br />
schönen Anblick wollte sich die Familie nicht entgehen lassen.<br />
Ausserdem kostet die Anschaffung einer Solarheizung gegenüber<br />
einer hochwertigen Abdeckung nur rund die Hälfte. Das Poolwasser<br />
strömt so lange durch Wärmeplatten, die am Dach der Garage<br />
angebracht wurden, bis die Temperatur erreicht wird.<br />
www.eglijona.ch<br />
www.nvw.ch<br />
Pool mit Solarheizung<br />
Designfroschkönig 2<strong>01</strong>1 von egli jona<br />
Designfroschkönig 2<strong>01</strong>2 von egli jona<br />
117
Entspannung pur<br />
Badevergnügen im eigenen Schwimmbecken<br />
Ein atemberaubender Ausblick von der eigenen,<br />
technisch topmodernen Pool-Oase<br />
lässt jedes Geniesserherz höher schlagen.<br />
Ein eigenes Schwimmbecken verkörpert Lebensqualität.<br />
Sei es während der Ferien oder nach einem langen anstrengenden<br />
Arbeitstag, ein Bad direkt im eigenen Garten<br />
oder auf der eigenen Dachterrasse ist wohltuend für alle Sinne<br />
und ruft sowohl ein Gefühl von Vitalität, Fitness und Erfrischung<br />
als auch Erholung hervor. Wir stellen ein Präferenzbeispiel des<br />
Unternehmens AC Schwimmbadtechnik AG vor.<br />
Die Experten der Schwimmbadbauer AC Schwimmbadtechnik<br />
AG begleiten Sie gerne auf dem Weg zu Ihrem eigenen Traumpool,<br />
welcher ganz auf Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse<br />
abgestimmt wird.<br />
www.ac-schwimmbadtechnik.ch<br />
Das am Hang gelegene Grundstück offenbart den Bauherren ein<br />
äusserst eindrucksvolles Panorama. Diese Aussicht von der eigenen<br />
traumhaften Wellness-Lounge geniessen zu können, ist<br />
Lebensqualität pur und verführt sowohl zum genussvollen Baden<br />
wie auch zur ausgleichenden Fitness.<br />
Das 10,0 auf 3,2 Meter grosse Betonbecken ist 1,4 Meter tief und<br />
wurde mit einer Schwimmbadfolie ausgekleidet, welche aufgrund<br />
ihrer speziellen Oberflächenbeschaffenheit den Chemikalienverbrauch<br />
deutlich senkt und eine einfache Pflege ermöglicht. Die<br />
Überlaufrinne verleiht dem Schwimmbad eine harmonische Verschmelzung<br />
mit dem gesamten Anwesen und vermittelt beim<br />
Schwimmen ein Gefühl von unbegrenzter Weite und Freiheit. Die<br />
komfortable Einstiegstreppe und die seitlich angebrachten Haltestangen<br />
tragen ihren ganz persönlichen Teil zum entspannten<br />
Badevergnügen bei.<br />
Neben dem modernen Design zeichnet sich der Pool auch durch<br />
seine qualitativ hochwertige Technik aus. Die Filteranlage ist mit<br />
dem einzigartigen Filtermaterial AFM ausgestattet, welches den<br />
Desinfektionsmittelverbrauch auf ein Minimum reduziert und den<br />
unangenehmen Chlorgeruch stark vermindert. Auch die vollautomatische<br />
Wasseraufbereitungsanlage folgt dem neusten Stand<br />
der Technik und erleichtert den Bauherren die Pflege ihrer exquisiten<br />
Wohlfühloase.<br />
Die automatische Schwimmbadabdeckung mit Solarlamellen bewahrt<br />
das Badewasser nicht nur vor dem Abkühlen, sondern erwärmt<br />
das Wasser sogar zusätzlich und schützt das Poolbecken<br />
vor Verunreinigung.<br />
Zusammen mit der Abenddämmerung verwandeln die beiden<br />
Unterwasserscheinwerfer das Grundstück in ein besonders<br />
märchenhaftes Schmuckstück. Die Hausherren finden in und an<br />
ihrem Traumpool zweifellos ihre wohlverdiente Erholung und Entspannung,<br />
aber auch endlose Freude und Vergnügen.<br />
118
119
news Garten<br />
Steltools BBQ Set<br />
Mit Steltools BBQ von<br />
Stelton bekommen<br />
Sie ein Brettchen,<br />
eine Zange und<br />
eine Gabel, die<br />
in einer Einheit<br />
gesammelt<br />
werden, wenn<br />
die Geräte<br />
nicht benutzt<br />
werden. Freuen<br />
Sie sich,<br />
dass Sie alle<br />
Grillgeräte auf Ihrem<br />
Weg zum Grill<br />
auf einmal mitbekommen<br />
– an die Marinade,<br />
das Fleisch und das Bier<br />
müssen Sie jedoch auch weiterhin<br />
selbst denken.<br />
www.stelton.com<br />
Babylon<br />
Für die erste Accessoires-Kollektion von<br />
Dedon hat sich das Designduo Harry<br />
& Camila von einer jahrhundertealten<br />
architektonischen Phantasie inspirieren<br />
lassen, um eine zeitlos moderne<br />
Form für Vasen zu finden.<br />
Gefertigt aus einer speziellen<br />
Keramik, verfügen sie über eine<br />
strukturierte Oberfläche aus<br />
asymmetrischen Formen, die<br />
am Computer generiert werden.<br />
Stellt man sie auf den Kopf, erinnern<br />
sie an den Turm zu Babel.<br />
www.dedon.de<br />
Akiko Krocket<br />
Das klassische Gartenspiel in exklusiver<br />
Designerausführung für<br />
sommerliches Gartenvergnügen.<br />
Die Schläger des eleganten<br />
Krocket-Sets sind teilbar,<br />
so dass sie problemlos in<br />
dem hübschen Kasten untergebracht<br />
und mitgenommen<br />
werden können.<br />
www.skagerak.dk<br />
120
Grill Globe<br />
Eva Solo Grill Globe ist ein durchdachter Kugelgrill. So<br />
ist beispielsweise ein Thermometer im Deckel integriert<br />
und ausserdem lässt er sich nach hinten kippen und in<br />
eine Position stellen, die Schutz vor dem Wind bietet. Das<br />
schwarze Unterteil des Grills besteht aus Aluminium, der<br />
Deckel und das Gestell mit den vier Beinen aus Edelstahl.<br />
Das Gestell ist so geformt, dass sich ein Tisch sowie ein<br />
Halter für diverse Grillutensilien schnell befestigen lassen.<br />
Alle Teile sind regen- und frostbeständig, so dass<br />
der Grill ganzjährig im Freien stehen kann.<br />
www.evasolo.com<br />
Ting Hängematte<br />
Ting Home führt in<br />
seiner Kollektion sehr<br />
hochwertig verarbeitete<br />
Hängematten aus strahlend<br />
bunten Sicherheitsgurten geflochten.<br />
Sie sind perfekt für den Garten geeignet und<br />
durch das robuste Material auch wasserfest. Die Gurte<br />
sind Produktionsüberschüsse, die normalerweise einfach weggeworfen werden. Sie fallen bei der<br />
Fahrzeugproduktion und bei der Produktion von Fallschirmen und Kletterausrüstungen an. Dadurch<br />
haben sie unterschiedlichste bunte Farben und werden nicht eigens eingefärbt.<br />
www.interiorpark.com<br />
Lebensfreude, die weiter wächst ...<br />
traumgaerten.ch<br />
121
GARTEN Stadt neu denken<br />
Stadt neu denken<br />
Den Siedlungsbrei stoppen<br />
Text: Georg Lutz<br />
Der immense Landverbrauch in der Schweiz hält trotz aller<br />
Sonntagsreden von Politikern und mahnenden Essays<br />
von Architekten weiter an. Praktische Lösungen wie verdichtetes<br />
Bauen reichen nicht aus. Wir müssen die Stadt neu erfinden.<br />
Die aktuelle Debatte über die Zersiedelung geizt nicht<br />
mit drastischen Bildern. Da ist von einem «blubbernden<br />
Siedlungsbrei», der alle Landstriche überzieht, die<br />
Rede. Die Ausgangsproblematik hat Jacques Herzog, einer der<br />
bekanntesten Architekten der Schweiz, in einer Diskussion auf<br />
den Punkt gebracht: «Wir schaffen es nicht, die Agglomerationen<br />
städtischer und dichter zu gestalten, damit sie nicht weiter in die<br />
Landschaft ausufern und die Qualität des Ländlichen zerstören.»<br />
Dabei geht es nicht um den Widerspruch zwischen ländlichem<br />
Raum und der Stadt. Es geht auch nicht um ein klassisches urbanes<br />
Wachstum, welches dem ländlichen Raum die Luft zum<br />
Atmen nimmt. Bis auf wenige Seitentäler im Tessin oder Wallis<br />
sind auch Landkantone von der Zersiedelung betroffen.<br />
Paradigmenwechsel einleiten<br />
Ein Zurück zur Natur ist naiv. Statt erbittert das welkende – und für<br />
manche längst verwelkte – Ideal einer jungfräulich-unberührten<br />
«Urnatur», die nur durch menschliche Eingriffe verletzt wurde, zu<br />
verteidigen, geht es um einen Paradigmenwechsel. Historische<br />
Vorbilder sind dabei die Stadtplaner des 19. Jahrhunderts, die<br />
die städtischen Parklandschaften wie den Central Park in New<br />
York kreiert haben. Das 20. Jahrhundert hat Innenstädte veröden<br />
lassen und in den Vorstädten langweilige Reihen- und Plattenbauten<br />
hervorgebracht. Jetzt gilt es, kreativ die unterschiedlichen<br />
Anforderungen zusammenzubringen. Gibt es dafür ein aktuelles<br />
praktisches Beispiel? Bleiben wir in New York. In den letzten Jahren<br />
ist dort auf einer stillgelegten Hochbahnlinie ein grünes Band<br />
entstanden. Auf der «High Line» pflegen die Einwohner von New<br />
York ihr Urban Gardening. Genau nach diesem Stichwort agieren<br />
inzwischen viele Basisgruppen und bringen so auch in Schweizer<br />
Städte das Grün auf Dächern und in Hinterhöfen zurück.<br />
Vorhandene Hürden<br />
Das Hauptübel ist die Gemeindeautonomie. Die lokalen Behörden,<br />
oft von Bauern und Baulobby dirigiert, orientieren sich vorwiegend<br />
an Eigeninteressen – und sehen neue Bauzonen vor<br />
allem als Lockmittel für gute Steuerzahler. So wird ungehemmt<br />
eingezont, wo es gerade passt. Drastische Folge dieser Politik<br />
sind die «kalten Betten», die nur ein paar Wochen im Jahr belegt<br />
sind, und ein ungehemmter Flächenfrass. Diesen Zustand kennen<br />
alle, die in Schweizer Ferienregionen Urlaub machen oder<br />
beheimatet sind. Hier gibt es offensichtlichen Handlungsbedarf<br />
für die Politik. Die aktuelle Mediendebatte zeigt aber, dass das<br />
Thema angekommen ist.<br />
Anspruchsvolle Ziele<br />
Auf jeden Fall beanspruchen die Bewohner der Metropolen schon<br />
jetzt knapp 80 Prozent der Ressourcen. Die Frage der Energieeffizienz<br />
und Energieeinsparung ist ein zentraler Hebel, um die<br />
Zukunft der Stadt gestalten zu können. Daher sind Projekte wie<br />
die 2000-Watt-Gesellschaft in Zürich keine Sience Fiction-Szenarios,<br />
sondern sollten sich in den Architekturbüros und Chefetagen<br />
der Bauunternehmen zur gelebten Realität entwickeln. Für den<br />
Schutz der Umwelt und der Ressourcen ist deshalb entscheidend,<br />
wie sich die Städte entwickeln werden. Denn obwohl Metropolen<br />
schon jetzt ein enormes Konfliktpotential bergen, können<br />
nachhaltig gestaltete Städte auch die Lösung des Problems<br />
sein. Sie könnten einen Lebensraum der kurzen Wege zwischen<br />
Wohnen, Arbeit und Einkaufen bieten, versorgt von erneuerbaren<br />
Energien und gebaut in einer ebenso modernen wie ökologisch<br />
orientierten Architektur. Das sind anspruchsvolle Ziele, die aber<br />
gesellschaftlich angegangen werden müssen.<br />
122
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Wegweisende Überlegungen<br />
Der umgekehrte Versuch, die Städte aus sich heraus zu verändern,<br />
ist natürlich viel langsamer und unspektakulärer. Das war<br />
der Weg, den die UN-Umweltkonferenz von Rio 1992 beschritt,<br />
als sie den Kommunen in aller Welt die «Lokale Agenda 21» empfahl.<br />
Die 2000-Watt-Gesellschaft von Zürich ist hier ein aktuelles<br />
Beispiel. Nur, wie wird bei solchen Zielsetzungen der Flächenfrass<br />
thematisiert? Die englische Stadtsoziologin Saskia Sassen<br />
hat einen diskussionswürdigen Ansatz in die Debatte gebracht.<br />
Stadt oder Natur ist in ihrer Sichtweise keine zwangsläufige Dichotomie.<br />
Im Rahmen ihres Kernbegriffs «Global City» strebt sie<br />
ein Gleichgewicht mit der Umwelt in der Stadt an. Sie definiert<br />
diesen Zwischenraum als «in-between space». Energie sparen,<br />
Ressourcen schonen, das seien alles richtige und wichtige<br />
Stossrichtungen. Doch um die Nachhaltigkeit tatsächlich in den<br />
Griff zu kriegen, seien radikale Interventionen nötig, die darüber<br />
hinausgehen. Der Schlüssel dazu liegt im Potential der Natur<br />
selbst. Dabei geht es auch bei ihr nicht um «ein Zurück zur heilen<br />
Natur», betont die Soziologin. Das ist ein Mythos. Vielmehr<br />
müssen die enormen Kapazitäten der Natur mithilfe modernster<br />
Technik mit dem Stadtgefüge verbunden werden. Als Beispiele<br />
nennt Sassen Hausdächer, auf denen Gemüse angepflanzt wird,<br />
Bakterien, die Beton bearbeiten, oder Algen, die verschmutztes<br />
Wasser entgiften. Der urbane Raum sei weitaus vielschichtiger<br />
und diese Komplexität müsse man wiederentdecken und sich zu<br />
Nutze machen.<br />
An solchen, zugegebenermassen noch etwas entfernten Zielen<br />
sollten sich Architekten und Planer anlehnen und Lösungen entwickeln,<br />
sonst droht der Begriff Nachhaltigkeit zur leeren Floskel<br />
zu verkommen.<br />
123
Kleine Gärten<br />
ganz gross<br />
Die Gestaltung von grünen Paradiesen<br />
Text: Felix Käppeli | Bilder: Bildagentur | Jardin Suisse<br />
Gärten werden heute mehr denn je als Ort der Ruhe<br />
und Entspannung genutzt. Auch auf wenigen Quadratmetern<br />
können blühende Gartenparadiese entstehen – sofern<br />
sie bewusst geplant und angelegt werden.<br />
124
Kleine Gärten ganz gross garten<br />
Das Bild eines Gartens wandelt sich kontinuierlich mit<br />
den Jahreszeiten. Das macht den privaten Freiraum zu<br />
einem besonderen und unverwechselbaren Ort. Mit der<br />
steigenden Bevölkerungszahl und der daraus resultierenden Verdichtung<br />
fallen die Gärten in der Schweiz heute jedoch deutlich<br />
kleiner aus als noch vor zwanzig Jahren. Allerdings ist deren Bedeutung<br />
am Steigen,weil der Trend zum eigenen Grün an Attraktivität<br />
gewinnt, da die gesamte Familie dort Erholung und Freizeitvergnügen<br />
findet. Allerdings geht dann oft die Linie verloren.<br />
Weniger ist mehr<br />
Es liegt nicht zuletzt an den vielen Funktionen, die gerade kleine<br />
Gärten gleichzeitig erfüllen sollen, dass sie mit allen erdenklichen<br />
Gegenständen ausgestattet werden. Dabei besteht immer die<br />
Gefahr, dass insbesondere kleine Bereiche vollgestopft und unordentlich<br />
wirken. Um dem privaten Grünraum eine Grundstruktur<br />
zu geben, braucht es nur wenige Gestaltungselemente. Auf<br />
kleiner Fläche empfiehlt sich Zurückhaltung. Weniger ist mehr,<br />
lautet die Devise. Allzu komplexe Konzepte und unruhige Strukturen<br />
erzeugen selten eine Atmosphäre der Ruhe, wie sie im Garten<br />
erwartungsgemäss herrschen sollte. Bei der Gestaltung geht es<br />
aber immer auch darum, dem Garten seinen ganz eigenen Charakter<br />
zu verleihen. Ob ein Garten harmonisch und attraktiv wirkt,<br />
ist aber keine Frage der Grösse.<br />
Den Garten mit einbeziehen<br />
Haus und Garten sind immer als eine Einheit zu betrachten. Deshalb<br />
ist es bei der Gartengestaltung wichtig, sich bei der Auswahl<br />
der Baumaterialien an den Werkstoffen sowie der Farbgestaltung<br />
des Wohnhauses zu orientieren, um einen harmonischen Übergang<br />
herzustellen.<br />
Auch die Beurteilung der Umgebung spielt bei der Planung eine<br />
bedeutende Rolle. Befindet sich der Grünraum in einer schönen<br />
Umgebung, so wird man diese in die Gestaltung mit einbeziehen<br />
wollen. Es ist zudem ein ideales Mittel, einen kleinen Gartenraum<br />
grösser wirken zu lassen. In dicht besiedelten Gebieten kann es<br />
jedoch sein, dass ein geschlossener Gartenraum bevorzugt wird.<br />
Stilrichtung definieren<br />
Ausgangspunkt jeder Gestaltung ist die Frage des Stils. Dieser<br />
wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Verbindung der<br />
individuellen Vorlieben und der Architektur des Hauses ergeben.<br />
Vieles ist möglich, nur sollten die Gestaltungsregeln in ihren<br />
Grundzügen befolgt werden. So kann an jedem Ort durch eine<br />
bewusste Planung, deren Grundlage die sinnvolle Verbindung<br />
von Schönheit und Funktionalität bildet, ein harmonischer Grünraum<br />
entstehen.<br />
ARCHITEKTUR FÜR DIE SINNE<br />
davinci-haus.ch<br />
125
garten Kleine Gärten ganz gross<br />
Huggler Gärtner GmbH | Möhlin<br />
Bächler + Güttinger AG | Kiesen<br />
Ernst Meier AG | Dürnten<br />
Räume schaffen Grösse<br />
Nicht selten wirken kleinere Gärten grösser, als sie tatsächlich<br />
sind. Mit einigen Schachzügen lässt sich ihre mangelnde Grösse<br />
sehr gut kaschieren. Um einen Garten weiträumiger erscheinen<br />
zu lassen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Denn mit gezielten<br />
Massnahmen lässt sich die menschliche Wahrnehmung<br />
wirksam beeinflussen. Schon durch den Bau einzelner Gartenräume<br />
mit höheren Hecken oder eines gekonnt platzierten Solitärgehölzes<br />
ist der Garten nicht gleich auf einen Blick einsehbar<br />
und wirkt dadurch vielschichtig und geheimnisvoll. Zudem<br />
erscheint er dem Betrachter bei seinem Entdeckungsgang<br />
grösser, als er eigentlich ist.<br />
Ein Gefühl von Grosszügigkeit stellt sich aber auch mit der dritten<br />
Dimension ein. In kleinen Gartenräumen ist die Höhe daher besonders<br />
wichtig. So kann man bereits mit drei Treppenstufen die<br />
Ebene wechseln, zu einem erhöhten oder abgesenkten Ort gelangen<br />
und damit einen neuen Raum betreten. Aber nicht nur ein<br />
abgesenkter Sitzplatz oder ein erhöhtes Wasserbecken bringen<br />
Weitläufigkeit in den Garten, sondern auch Pergolen und Laubengänge,<br />
die von Kletterpflanzen umschlungen werden. Letztere<br />
bilden fantastische Raumteiler.<br />
Was ihren besonderen Reiz ausmacht, ist der kleine Streifzug,<br />
zu dem sie den Besucher verlocken und ihm unterwegs immer<br />
wieder Einblicke in den Garten gewähren.<br />
Entscheidend für die Wahrnehmung ist aber auch die Wirkung<br />
von Tiefe und Räumlichkeit. Raumtiefe wird durch den gezielten<br />
Einsatz der Perspektive erzeugt. So scheint eine Wasserachse,<br />
die beim Haus beginnt und sich zum Ende des Gartens hin verschmälert,<br />
den Raum zu strecken. Dieser Effekt lässt sich auch<br />
erzielen, indem man die Höhen von Hecken, die vom Wohnhaus<br />
in den Garten führen, zum Ende hin niedriger werden lässt.<br />
Bepflanzung richtig gestalten<br />
Der Stil eines Gartens bietet eine wichtige Orientierungshilfe für<br />
die Bandbreite und das Arrangement der Bepflanzung. So erfordert<br />
eine formale Komposition in der Regel exakt geschnittene<br />
Heckenkörper, entsprechend ausgewogene Gehölze und spiegelbildlich<br />
angeordnete Rabatten.<br />
In kleinen Gärten ist der Pflanzraum oft so begrenzt, dass man<br />
sich gut überlegen muss, wie sich mit Pflanzen die bestmögliche<br />
Wirkung erzielen lässt. Es eignen sich daher vor allem Gehölze<br />
mit säulenförmigen Kronen, denn diese fügen sich gut in den<br />
vorhandenen Raum ein. Von breitkronigen Bäumen sollte man<br />
jedoch Abstand nehmen. Sie würden einen kleinen Garten optisch<br />
erdrücken.<br />
Von Bedeutung ist vielfach auch der Duft, ebenso die Wechselwirkung<br />
von Gestalt, Form und Textur als Grundvoraussetzung<br />
jeder gelungenen Gestaltung.<br />
www.traumgaerten.ch<br />
126
Trennwände –<br />
mehr als nur ein funktionales Bauelement<br />
Umdenken ist angesagt! Von der Nasszelle zur exklusiven<br />
Sanitärumgebung mit aussergewöhnlichen Trennwandsystemen<br />
jenseits der Vorstellungskraft!<br />
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Bruggfeldweg 11<br />
CH-4147 Aesch<br />
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1.<br />
3.<br />
Tapezieren<br />
Tapezieren von A bis Z mit allem Drum und Dran. Die Tapezier-<br />
App von Metylan ist für jeden, der seine eigenen vier Wände neu<br />
gestalten möchte, ein zuverlässiger Helfer. Im 3D-Raumplaner<br />
kann ein Zimmer mit der persönlichen Traumtapete gestaltet werden,<br />
und bei der Projektplanung und dem Mengenplaner sind<br />
die passenden Produktvorschläge sowie die benötigte Kleisterund<br />
Grundierungsmenge für die Raummasse erhältlich. Ferner<br />
werden anhand der Einkaufsliste die Einkaufsstätten, wo die Produkte<br />
erhältlich sind, aufgelistet. Detaillierte Tapezier-Anleitungen<br />
und Tapezier-Videos führen Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis<br />
– vom Abreissen der alten Tapeten über die Untergrundbehandlung<br />
bis hin zum perfekten Kleben der Tapete. <br />
Kostenlos<br />
Home Office Guide<br />
Homeoffice gehört inzwischen zum Alltag. Immer mehr Menschen<br />
verbringen einen grossen Teil ihres Tages in den eigenen<br />
vier Wänden, daher wird es immer wichtiger, ein individuelles<br />
Home Office planen zu können. Ein Büro oder Arbeitsplatz, der<br />
für den Menschen und mit ihm arbeitet. Denn es gibt nichts<br />
Schlimmeres, als in einem Büro zu arbeiten, in welchem man<br />
sich nicht wohl fühlt. Die App von ololac Interactive bietet eine<br />
Vielzahl von Informationen, um die Einrichtung des eigenen<br />
Büros sinnvoll zu gestalten. Weitere Informationen und Design-<br />
Tipps, die Wahl der richtigen Geräte und Dienstleistungen, Vernetzung,<br />
Sicherheitsfragen und viele andere Faktoren werden<br />
dabei ebenfalls berücksichtigt.<br />
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1. 2.<br />
2.<br />
4.<br />
3. 4.<br />
Formliners<br />
Der App von Reckli GmbH soll Architekten, Planern, Bauherren und<br />
Künstlern zeigen, dass den Gestaltungsmöglichkeiten mit Strukturmatrizen<br />
nahezu keine Grenzen gesetzt sind. Zur Texturierung<br />
von Sichtbetonflächen hat der Einsatz von elastischen Matrizen<br />
(Formliners) sowohl qualitativ als auch unter Wirtschaftlichkeitsaspekten<br />
höchste Akzeptanz erreicht. Die Elastizität der Matrizen<br />
ermöglicht ein absolut bruchfreies Entschalen des Betons selbst<br />
bei komplizierten und filigranen Strukturen. Dieses System lässt<br />
Architekten, Planern und Bauherren die grösstmögliche Freiheit,<br />
nahezu allen Gestaltungsanforderungen gerecht zu werden. Die<br />
Strukturmatrizen können sowohl bei der Anfertigung von Fertigteilen<br />
als auch bei der Herstellung von Ortbeton verwendet werden.<br />
Kostenlos<br />
Cool Barcelona!<br />
Cool Cities von teNeues liefert kuratierte Tips mit brillanten Fotos<br />
und prägnante Texte bei innovativem Interface Design. Einheimische<br />
Kenner und Freunde der Stadt präsentieren ihre persönlichen<br />
Favoriten an Hotels, Restaurants, Cafés, Shops und<br />
Showrooms, Bars, Clubs, Lounges und Sehenswürdigkeiten mit<br />
Schwerpunkt Kunst, Architektur und Design. Darunter sind Klassiker<br />
und erfrischende Newcomer aus allen Preisklassen. Cool<br />
Cities führt auf dem schnellsten Weg zu passenden Zielen und<br />
erspart dem Nutzer das Durchsuchen unzähliger Tipps oder Bewertungen.<br />
Hilfreich ist hierbei unter anderem die Suchfunktion<br />
«in meiner Nähe», die Empfehlungen im nächsten Umkreis oder<br />
Highlights einzelner Bezirke anzeigt.<br />
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128
REBAFLOOR REBAXIT AG<br />
Fugenlose Kunstharz-Boden und Wandbeläge<br />
REBAFLOOR REBAXIT AG | Ein Name – für Qualität<br />
Sonnmattstrasse 1 | CH-6052 Hergiswil | info@rebafloor.ch<br />
www.rebafloor.ch
news media<br />
Die dritte Dimension des Klanges<br />
Das neue Onkyo Dock-Musiksystem<br />
iLunar RBX-500 sieht elegant aus und<br />
verwandelt jeden Wohnraum an den<br />
unterschiedlichsten Hörpositionen<br />
in eine verblüffend dreidimensionale<br />
Oase des Wohlklangs.<br />
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BeoPlay A8<br />
BeoPlay A8 besticht durch seine akustische<br />
Leistung, sein markantes Design sowie<br />
nahtlose Konnektivität mittels Apple Air-<br />
Play. Wird ein iPod, iPhone oder iPad in<br />
die Dockingvorrichtung gesetzt, verwandelt<br />
sich BeoPlay A8 in ein integriertes<br />
Musiksystem, das auch per Fernbedienung<br />
gesteuert werden kann.<br />
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Eine Wohltat für jedes Ohr<br />
Die Kopfhörer Image ONE von Klipsch<br />
vereint alles, was man von einem<br />
modernen Kopfhörer verlangt:<br />
Design, Ausführungsqualität, ergonomischer<br />
Tragkomfort, Bequemlichkeit,<br />
eingebaute Spitzentechnologien<br />
und einen Supersound.<br />
Mit dem neuen Modell Image ONE<br />
Bluetooth entfällt nun auch noch<br />
das Kabel.<br />
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130
Ein Beamer für alle Fälle<br />
Mit dem Qumi Q5 Pocket-Beamer erfüllt Vivitek alle Anforderungen<br />
der mobilen Generation – egal, ob Geschäftspräsentationen<br />
vorgeführt oder Videos und Bilder<br />
geteilt oder Spiele in Grossformat erlebt<br />
werden sollen. Der handgrosse<br />
Projektor garantiert scharfe Bilder<br />
und brillante Farben mit einer beachtenswerten<br />
Lichtstärke bis zu<br />
500 ANSI-Lumen, mit einer WX-<br />
GA-Auflösung und einem Kontrastverhältnis<br />
von 10’000:1.<br />
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Sense<br />
Egal, wie Sie wohnen, das HDigit Sense passt zu<br />
jeder Einrichtung. Modern und dezent: Jedem<br />
Stil verpflichtet, integriert sich die schlichte<br />
und dennoch elegante Optik des Radios in<br />
jeden Raum passend zur Einrichtung. Ob im<br />
Wohnzimmer, in der Küche, im Arbeitszimmer<br />
oder auch im Schlafzimmer – überall<br />
spielt das HDigit Sense seine Anziehungskraft<br />
für Augen und Ohren aus. Der Bildschirm<br />
ist berührungsunempfindlich und<br />
optisch sehr klar. Jetzt muss man sich nur<br />
noch die Lieblingsmusik aus einer Vielzahl<br />
von über 15’000 Radiosendern weltweit heraussuchen<br />
und den HDigit Sense geniessen.<br />
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Retro-Design mit neuster Technik<br />
Das kompakte Audiosystem Consolette des amerikanischen<br />
Unterhaltungselektronik-Herstellers Marantz<br />
vereint Sound und Design. Ein panoramahaftes<br />
Klangbild von 180 Grad und die Möglichkeit,<br />
Musik sowohl von einem mobilen Device als auch<br />
aus dem Netzwerk oder Web wiederzugeben, sind<br />
nur zwei der technischen Finessen des neuen Geräts.<br />
www.marantz.ch<br />
131
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Das sieht gut aus<br />
Solare Leuchtturmprojekte<br />
Text: Georg Lutz<br />
132
das sieht gut aus bauen<br />
Die Energiewende bringt mehrere Herausforderungen<br />
mit sich. Mehr Speicherkapazitäten, dezentralere Lösungen<br />
und neue Stromtrassen. Aber auch<br />
an den Gebäudehüllen wird sich einiges verändern.<br />
Die einfachen solaren Plattenkonstruktionen<br />
auf dem Dach sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Integrierte<br />
Fassadenlösungen sind manchmal sogar energetisch<br />
vorteilhafter aufgestellt und sehen zudem besser aus. Wir<br />
zeigen Ihnen Beispiele aus dem Haus- und Gewerbebau.<br />
Eine solare Fassadenintegration muss mehrere Anforderungen<br />
unter einen Hut bringen. Grösse, Lösungstechnologien<br />
und Ausrichtung der für eine Solarstromgewinnung<br />
geeigneten Flächen am Gebäude. Bei schlecht geschnittenen<br />
oder ungünstig orientierten Dachflächen kann eine PV-Anlage<br />
an der Südfassade durchaus die bessere Lösung sein. Dabei ist<br />
zu bedenken, dass Fassaden, die hohe Solargewinne erzielen,<br />
gleichzeitig einen geeigneten Sonnenschutz benötigen. Hersteller<br />
bieten einerseits Sonnenschutzsysteme mit integrierter Photovoltaik,<br />
andererseits aber auch Isolierverglasungen mit Dünnschichtmodulen<br />
an.<br />
Die Verbindung von solarer Energienutzung und Architektur ist<br />
hinsichtlich einer gestalterisch ansprechenden Lösung oftmals<br />
noch schwierig. Ursachen hierfür liegen zum einen in der begrenzten<br />
Beeinflussbarkeit der Gestaltung der benötigten Solarkollektoren<br />
(sowohl bei PV-Zellen als auch bei Solarthermieanlagen)<br />
und zum anderen bei der optimal Systemintegration in<br />
die Fassade. Bei einem solchen integrierten System müssen alle<br />
Komponenten – Kollektoren, Versorgungsleitungen, Speicher und<br />
Technik – mit dem Fassadensystem und der Gebäudestruktur verbunden<br />
werden. Das ist eine Herausforderung, der sich alle Beteiligten<br />
der Baubranche stellen müssen. Aber es gibt Leuchtturmprojekte,<br />
die in die Branche und zu Hauseigentümern ausstrahlen.<br />
Die eigentliche Herausforderung ist aber politischer Natur. Die<br />
Schweiz ist hochstehender Forschungsstandort, bietet Knowhow<br />
und war vor 20 Jahren führend was Solartechnologien betraf.<br />
Dieser Trumpf muss wieder ausgespielt werden. Es braucht<br />
einen florierenden Binnenmarkt – die durch den Bundesrat angekündigte<br />
Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung<br />
muss endlich umgesetzt werden. Zudem braucht es eine<br />
Bildungs- und Forschungspolitik, welche die Photovoltaik nicht<br />
im Regen stehen lässt.<br />
133
Vorbildliches<br />
Referenzbeispiel<br />
Wohnen und arbeiten im Zürcher Seefeld<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: Kämpfer für Architektur<br />
An innerstädtischer Lage in Zürich, direkt beim Bahnhof<br />
Stadelhofen, entstanden zwei Bauten mit Pioniercharakter für<br />
nachhaltige Baukultur. Die beiden sechsgeschossigen Wohnund<br />
Bürohäuser sind konstruktiv in vorfabrizierter Holzbauweise<br />
erstellt und wurden Minergie-P-Eco zertifiziert.<br />
Der Trend unter einem Dach verschiedenste Lebens- und<br />
Arbeitsbereiche unter einen Hut zu bringen, gewinnt an<br />
Bedeutung und sind für Architektinnen und Architekten<br />
eine Herausforderung. In Zürich gibt es jetzt zwei Referenzbeispiele.<br />
Beide Gebäude sind konstruktiv ähnlich ausgeführt,<br />
liegen aber an unterschiedlicher städtebaulicher Lage, was zu<br />
verschiedenen Grundrissen führte. An der Mühlebachstrasse<br />
sind Grundrisse flexibel, sie können sowohl als Büroräume als<br />
auch für Wohnzwecke genutzt werden. Zurzeit werden die drei<br />
unteren Geschosse als Büroflächen verwendet, während in den<br />
drei oberen Geschossen Wohnungen eingebaut sind.<br />
Dank dem Holzsystembau können die Flächen später mit relativ<br />
geringem Aufwand umgenutzt werden. Die tragenden Aussenwände<br />
bestehen aus grossflächigen Holzrahmenelementen mit<br />
integrierten Stützen in Brettschichtholz. Die meisten Innenwände<br />
sind nicht tragend, um die grösstmögliche Nutzungsflexibilität zu<br />
gewährleisten. Vorfabrizierte Holz-Beton-Verbundelemente mit<br />
sichtbarer Holz-Unterschicht bilden die Geschossdecken. Die<br />
Treppenhäuser, der Liftschacht und sämtliche erdberührenden<br />
Wände des Untergeschosses sind in sichtbarem Recycling-Beton<br />
ausgeführt.<br />
Der Energieverbrauch dieser Häuser liegt bei einem Bruchteil<br />
eines konventionellen Gebäudes. Das Projekt zeigt, dass Bauten<br />
mit einem sehr geringen, fast bei null liegenden Energieverbrauch<br />
dank einer ausgeklügelten Nutzung der Solarenergie<br />
auch in innerstädtischen Verhältnissen möglich sind. Es konnte<br />
gezeigt werden, dass Nachhaltigkeit und Ökologie durchaus<br />
gesellschaftsfähig sein können.<br />
134
HocHwertige Produkte<br />
Qualitätsarbeit mit garantie<br />
Sitzplatzverglasung | Balkonverglasung | Garagentore | Wintergärten | Schaufenster | Geländer | Fenster | Gitter | Türen<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Ausführung<br />
Astorino Metallbau AG | Rigackerstrasse 2 | 5610 Wohlen | Telefon +41 (0)56 621 14 24 | Fax +41 (0)56 621 17 58<br />
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135
Kolumne<br />
Die Energiewende<br />
ist nicht<br />
aufzuhalten<br />
Text: Beat Kämpfen<br />
Seit einem Jahr reden alle von der<br />
Energiewende und der 2000-Watt-<br />
Gesellschaft. Bitte subito! Bitte<br />
ohne Anstrengung! Die Energiewende<br />
hat tatsächlich begonnen und wird nicht<br />
aufzuhalten sein. Das Zeitalter der fossilen<br />
und atomaren Energieversorgung geht<br />
ihrem Ende entgegen und wird nur eine<br />
kurze Episode gewesen sein. Während<br />
wenigen Jahrzehnten war Energie einfach<br />
vorhanden. Man konnte sich verschwenderische<br />
Autos leisten oder ebensolche<br />
Häuser. Entgegen den Schlagworten der<br />
Politiker hat der SIA, schweizerischer Ingenieur-<br />
und Architektenverein, in seinem<br />
Energieeffizienzpfad berechnet, dass wir<br />
im Jahr 2050 erst eine 3500-Watt-Gesellschaft<br />
und im Jahr 2150 eine 2000-Watt-<br />
Gesellschaft sein können. Bei maximaler<br />
Anstrengung! Aufgrund der Langlebigkeit<br />
und der Vielzahl unserer Bauten braucht<br />
es diese lange Zeitspanne von mehr als<br />
125 Jahren. Sogar wenn wir jede Gelegenheit<br />
zur energetischen Verbesserung und<br />
zur Innovation ergreifen.<br />
Über Jahrhunderte waren unsere Häuser<br />
nachhaltig und ausschliesslich mit erneuerbaren<br />
Energien betrieben. Allerdings war<br />
der gebotene Komfort bescheiden. Viele<br />
moderne Gebäude orientieren sich an den<br />
alten Vorbildern, sozusagen den Postkutschen.<br />
Besser wäre die Energiewende als<br />
Chance zu begreifen um über die Themen<br />
von Energie und Nachhaltigkeit zu neuen<br />
Konzepten und Entwürfen zu finden.<br />
Die Prinzipien des energieeffizienten Bauens<br />
sind nicht nur seit Jahrhunderten erprobt<br />
und in der Theorie bestens bekannt,<br />
sondern auch ganz einfach in der Umsetzung.<br />
So muss als Erstes der Energieverbrauch<br />
drastisch reduziert werden. Dazu<br />
tragen eine kompakte Gebäudeform und<br />
eine optimale Wärmedämmung bei. Als<br />
Zweites gilt es dann die solare Einstrahlung<br />
im Winter maximal zu nutzen. Zur<br />
Sonne ausgerichtete Baukörper und grosse<br />
Fenster nach Süden sollten auf der<br />
Agenda der Verantwortlichen stehen. Als<br />
Drittes braucht es schliesslich die entsprechende<br />
Technik, welche die Architektur<br />
unterstützt, zum Beispiel mit Sonnenkollektoren,<br />
Erdsonden und Lüftungsanlagen.<br />
So einfach ist es, Gebäude mit einer<br />
hohen Energieeffizienz zu planen. Entscheidend<br />
ist nur die richtige Abstimmung<br />
der verschiedenen Grundsätze im architektonischen<br />
Entwurf zu einem ganzheitlichen<br />
System. Ein Auto hat auch immer<br />
die gleichen Komponenten, wie Motor,<br />
Getriebe oder Räder. Diese können sehr<br />
verschieden sein, müssen aber zueinander<br />
passen.<br />
Die Technik gibt uns schon heute die<br />
Möglichkeit, hohe Komfortansprüche<br />
bei einem sehr tiefen Energieverbrauch<br />
zu gewährleisten. So entstehen bereits<br />
erste Plusenergiehäuser. Technik und<br />
Architektur werden verschmelzen. Am<br />
offensichtlichsten ist dieser Trend in der<br />
Photovoltaik. Dächer und Fassaden können<br />
die ganze Energiemenge erzeugen,<br />
die ein Gebäude braucht. Gebäude werden<br />
so in den nächsten Jahrzehnten zu<br />
Kraftwerken. Das Haus, welches Energie<br />
produziert ist schlicht ein besseres Haus<br />
als dasjenige, das Energie verbraucht. Es<br />
wird sich deshalb durchsetzen. Die Energiewende<br />
hat begonnen, (und) wir können<br />
helfen, ihr Schwung zu verleihen.<br />
Beat Kämpfen, M. A. UC Berkeley, dipl.<br />
Arch. ETH/SIA, ist Geschäftsleiter von<br />
kämpfen für architektur ag in Zürich. Zudem<br />
ist er Präsident des Forums Energie<br />
Zürich und Präsident der SIA-Kommission<br />
für ein Merkblatt zur energetischen<br />
Erneuerung.<br />
www.kaempfen.com<br />
136
UNTERRUBRIK wohnen<br />
Kommen Sie sorgenfrei durch den Winter!<br />
Die äußert breite Palette an Honda Schneefräsen<br />
sowie die Auswahl an spezieller Ausstattung für<br />
Gartengeräte sorgen dafür, dass Ihre Winterarbeiten<br />
immer optimal erledigt werden.<br />
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Ab<br />
*Modell HS 550 W<br />
Ihr Honda Händler steht Ihnen gerne für weitere<br />
Auskünfte und eine persönliche Beratung zur Verfügung.<br />
www.honda.ch<br />
137
BAUEN Energieeffizienz in ihrer schönsten Form<br />
Energieeffizienz in ihrer<br />
schönsten Form<br />
Die Fassade eines Firmensitzes produziert Energie<br />
Text: Georg Lutz | Bilder: BF berger+frank ag<br />
Das Unternehmen BF berger + frank ag für Architektur,<br />
Bauplanung und Projektmanagement in Sursee hat<br />
sich mitten in der Stadt einen neuen Firmensitz geschaffen.<br />
Dieser ist geprägt durch überraschende Formen, eine<br />
ökologische Bauweise und eine beeindruckende solare Lösung.<br />
Die Verantwortlichen haben hiermit bewiesen, dass eine<br />
Photovoltaikanlage, in der Fassade integriert, ein<br />
Teil der Gebäudehülle werden kann und der Firmenphilosophie<br />
eine klare Kontur gibt.<br />
138
UNTERRUBRIK wohnen<br />
139
BAUEN Energieeffizienz in ihrer schönsten Form<br />
Die Lobby der Sonnenfreunde in der Schweiz hat noch<br />
einige Luft nach oben. Der Vergleich zum Nachbarland<br />
Deutschland verdeutlicht dies. Auch die Politik hat die<br />
Notwendigkeit der Energiewende inzwischen realisiert. Bei der<br />
Stromversorgung kann sich die Photovoltaik mit mindestens 20<br />
Prozent beteiligen. Warum der Bundesrat dies erst 2050 realisieren<br />
will, ist unverständlich. Die Freunde der Sonne brauchen<br />
offensichtlich noch Unterstützung.<br />
Leuchtturmprojekte, die den Vertretern der Baubranche, den<br />
Hauseigentümern und Architekten zeigen, wie spannende Lösungen<br />
realisiert werden können, kommen da gerade richtig.<br />
Schauen wir das Bürogebäude der etwas anderen Art in Sursee<br />
genauer an. Das ambitionierte Bauprojekt startete im Januar<br />
2<strong>01</strong>1, der Spatenstich fand Ende Juni 2<strong>01</strong>1 statt und beziehen<br />
konnte das 15-köpfige Team das neue Domizil bereits<br />
am 31. März 2<strong>01</strong>2.<br />
Vom Kreisel inspiriert<br />
Die Bauparzelle für den neuen Firmensitz grenzt direkt an einen<br />
Verkehrskreisel in Sursee. Was lag da näher, als sich von dessen<br />
Form inspirieren zu lassen? Das Ergebnis ist ein eindrückliches<br />
Beispiel für kreative, innovative, mutige Baukunst: Der konische<br />
Monolith, dessen eine Fassade aus Photovoltaik besteht, erinnert<br />
an einen geschliffenen Diamanten; zugleich gewähren die<br />
grossen Glaseinschnitte in der Fassade sowie die vom Kreisel<br />
abgewandte Gebäudeseite Einblick ins loftig helle Innere, Richtung<br />
Kern, zu den Raumspezialisten.<br />
Energieeffizienz sichergestellt<br />
Nicht nur die schrägen und runden Wände waren eine Herausforderung,<br />
sondern ebenso der Anspruch, eine hohe Energieeffizienz<br />
zu erzielen. Auch das ist gelungen: Die Photovoltaikanlage<br />
erzeugt 18 kWp Strom, während Erdsonden, Wärmepumpen und<br />
eine Wandkühlung für nachhaltige Energienutzung wie auch für<br />
Komfort sorgen.<br />
www.bfarchitekten.ch<br />
140
UNTERRUBRIK wohnen<br />
141
Zufriedenheit im<br />
eigenen Heim<br />
Minergie-P ECO und Wohnkomfort<br />
Text: Rebekka Marti | Bild: Minergie<br />
Rebekka und André Marti haben ein Eigenheim in Hasle-Rüegsau.<br />
Dabei wollten sie von Anfang an verschiedene<br />
Anforderungen unter einen Hut bringen. Energie und Effizienz<br />
standen dabei ganz oben auf der Agenda.<br />
«Wir wollten von Anfang an ein Minergie-P-Haus. Im Planungsprozess<br />
stellten wir fest, dass wir nahe am Minergie-P-Eco-<br />
Standard waren – und so haben wir unser Haus letztlich gebaut.<br />
Ende September 2<strong>01</strong>0 sind wir eingezogen und stellen fest,<br />
dass sich unsere Erwartungen erfüllt haben. Alles funktioniert<br />
einwandfrei. Wir haben immer gute Luft im Haus – obwohl wir<br />
seit unserem Einzug noch nie richtig durchgelüftet haben. Dank<br />
der Komfortlüftung geht das automatisch. Obwohl wir grosse<br />
Glasfronten haben, sind uns noch nie die Fenster angelaufen –<br />
auch nicht, als es sehr kalt war, und selbst dort nicht, wo Glas<br />
auf Glas kommt.<br />
Wir würden unser Haus wieder genauso bauen. Das Budget vorausgesetzt,<br />
würden wir noch eine Photovoltaik-Anlage für die<br />
Stromerzeugung installieren. Im Moment nutzen wir die Sonnenenergie<br />
für die Aufbereitung des Warmwassers. Ausserdem<br />
haben wir bereits Vorbereitungen getroffen, um irgendwann vielleicht<br />
ein Attikageschoss bauen zu können.<br />
Was mir besonders gefällt? Momentan ist es der Blick aus den<br />
grossen Fenstern auf den Schnee vor dem Haus, während es<br />
bei uns im Haus behaglich und warm ist. Wir sind stolz auf unser<br />
Haus und fühlen uns hier daheim.»<br />
www.minergie.ch<br />
142
Kreativ<br />
elegant<br />
stilvoll<br />
langlebig<br />
www.stonesystem.ch<br />
www.mentilpartner.ch<br />
S t o n e s y s t e m<br />
www.stonesystem.ch<br />
143
Kolumne<br />
Besser bauen,<br />
schöner<br />
wohnen<br />
Text: Franz Beyeler<br />
Es gibt Vorurteile, die sich lange halten.<br />
«Mit MINERGIE kann man nur<br />
hässliche Kästen bauen», hiess es<br />
vor noch nicht allzu langer Zeit dann und<br />
wann, wenn die Rede auf den fortschrittlichen<br />
Baustandard kam. Vor allem in den<br />
ersten Jahren seit seiner Lancierung 1998<br />
haftete dem Standard das «Blockhaus»-<br />
Image an: Die Vorstellung, MINERGIE sei<br />
nur unter Einsatz von viel Holz und unter<br />
Verzicht jeglicher Ansprüche an die Ästhetik<br />
zu realisieren, war in manchen Kreisen<br />
weit verbreitet. Heute ist diese Vorstellung<br />
längst überholt: Man kann selbstverständlich<br />
mit Holz bauen – und tut es auch oft,<br />
sehr ästhetisch übrigens –, aber man<br />
muss nicht.<br />
MINERGIE-Gebäude zeichnen sich aus<br />
durch mehr Komfort und einen markant<br />
geringeren Energieverbrauch als konventionelle<br />
Gebäude. Die wichtigsten Voraussetzungen<br />
zur Erfüllung des Standards<br />
sind eine dichte Gebäudehülle, ein effizientes<br />
Heizsystem und eine Komfortlüftung.<br />
Letztere ist kein überflüssiger Luxus,<br />
sondern eine Notwendigkeit in dichten<br />
Bauten. Sie sorgt für frische Luft rund um<br />
die Uhr und für den kontinuierlichen Abtransport<br />
von Feuchtigkeit, CO 2<br />
und Gerüchen.<br />
Bei MINERGIE-ECO wird zusätzlich<br />
auf gesundheitliche Aspekte geachtet,<br />
beispielsweise auf die Verwendung möglichst<br />
schadstoffarmer und emissionsfreier<br />
Materialien sowie optimale Tageslichtverhältnisse.<br />
Und mit MINERGIE-A, dem<br />
neusten Standard, kann ein Haus zum<br />
Energielieferanten werden, indem es mehr<br />
Energie produziert, als es verbraucht.<br />
Noch immer meinen Architekten und Planer,<br />
die mit dem Standard nicht vertraut<br />
sind, MINERGIE schränke sie in ihrer architektonischen<br />
Freiheit ein und schreibe<br />
zu viel vor. Die Praxis hat längst bewiesen,<br />
dass weder das eine noch das andere zutrifft.<br />
Mittlerweile gibt es viele MINERGIE-<br />
Gebäude, die als Beispiele für gute Architektur<br />
gelten – vom Einfamilienhaus bis<br />
zum Einkaufszentrum. Die Devise lautet<br />
nicht «entweder – oder», sondern «sowohl<br />
– als auch»: Gute Architektur und Energieeffizienz<br />
schliessen sich keineswegs<br />
aus. Wichtig ist in jedem Fall, ob Neubau<br />
oder Modernisierung, dass MINERGIE von<br />
Anfang an in die Planung mit einbezogen<br />
wird und dass ein ausgewiesener MINER-<br />
GIE-Fachpartner am Ruder steht.<br />
Architekten und Planer, die nach MINER-<br />
GIE bauen, sind es gewohnt, dass ihre<br />
Bauherrschaften hohe Ansprüche stellen.<br />
Die wenigsten wären bereit, diese Ansprüche<br />
zugunsten der Energieeffizienz zu reduzieren.<br />
Das ist auch gar nicht nötig: In<br />
den meisten Fällen können die Vorstellungen<br />
der Bauherrschaften punkto Architektur<br />
und Ästhetik vollumfänglich umgesetzt<br />
werden. Bestimmte bauliche Gegebenheiten<br />
kommen MINERGIE entgegen, andere<br />
eher nicht – doch am Ende, unter dem<br />
Strich, zählt die Bilanz: Der Standard betrachtet<br />
ein Gebäude als Gesamtsystem.<br />
Kompromisse sind möglich: Nicht ganz<br />
optimale Gegebenheiten können im selben<br />
Gebäude andernorts ausgeglichen<br />
oder kompensiert werden.<br />
Franz Beyeler ist Geschäftsführer von<br />
MINERGIE.<br />
www.minergie.ch<br />
144
09.<br />
MÄRZ<br />
08.<br />
MÄRZ<br />
MESSE BASEL<br />
10.<br />
MÄRZ<br />
YOUR<br />
DESIGN<br />
SHOPPING<br />
EVENT<br />
08.09.10.<br />
MÄRZ<br />
2<strong>01</strong>3<br />
INTERNATIONALE DESIGNMESSE<br />
WWW.BLICKFANG.COM<br />
PREMIUMPARTNER<br />
145<br />
CREATIVE DIRECTION: FEMMES RÉGIONALES
news bauen<br />
Redesign vom Aufzug bis zur Zimmertür<br />
Selbstklebende 3M DI-NOC Design-Strukturfolien<br />
lassen Räume und Oberflächen mit wenig Aufwand in<br />
ganz neuem Licht erstrahlen. Ob Decken, Wände,<br />
Säulen, Raumteiler oder Möbel: Unterschiedliche<br />
Untergründe erhalten im Nu die gleiche Oberflächenanmutung.<br />
Gebürstetes Metall, Carbon,<br />
Holz, Marmor, Stuck, Lack, Leder oder Stein<br />
– die Auswahl aus über 500 hochwertigen, naturgetreuen<br />
oder abstrakten Designstrukturen<br />
lässt kaum Wünsche offen. Die Folien zeichnen<br />
sich durch Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und<br />
3D-Verformbarkeit aus. Kosten und Ausfallzeiten<br />
beim Renovieren werden so drastisch reduziert<br />
und Nerven geschont.<br />
www.3m.com<br />
ShowerGuard-Glas von Koralle<br />
Durch die alltägliche Beanspruchung werden Glasoberflächen<br />
in Badezimmern kontinuierlich rauer und<br />
stumpfer und dadurch anfälliger für Schmutz- und<br />
Kalkablagerungen sowie mechanische Beschädigungen.<br />
Damit genau das nicht passiert, haben<br />
die Ingenieure vom Guardian Science &<br />
Technology Center die hoch innovative Produktlinie<br />
ShowerGuard ins Leben gerufen. Es<br />
ist das erste Duschglas mit ionisch versiegelter<br />
Materialoberfläche und aufgrund seiner<br />
am Markt einzigartigen Materialbeschaffenheit<br />
wird eine Korrosion des Glases dauerhaft<br />
verhindert. ShowerGuard-Glas ist bei Bekon-<br />
Koralle in den meisten Modellen erhältlich. In der<br />
Regel genügen ein weiches Tuch oder ein nasser<br />
Schwamm, um den ursprünglichen Zustand des Glases<br />
wiederherzustellen.<br />
www.koralle.ch<br />
Energieeffizientes Heizen in der Übergangszeit<br />
Besonders in der Übergangszeit im Herbst und Frühling lassen<br />
sich durch den Einsatz eines Kaminofens als Raumheizung<br />
nicht nur Energie, sondern auch Heizkosten<br />
sparen. Deshalb werden klimaneutrale Stückholzfeuerungen<br />
wie Kaminöfen sinnvollerweise auch<br />
in Niedrigenergiebauten wie Minergie- oder Passivhäuser<br />
installiert. Ein Kaminofen, der in einem<br />
Niedrigenergiebau zum Einsatz kommt, muss<br />
als geschlossenes System komplett raumluftunabhängig<br />
betrieben werden können. Bei «attika»<br />
hat sich das über Jahre kontinuierlich weiterentwickelte<br />
AIR-System für den raumluftunabhängigen<br />
Kaminofenbetrieb bewährt. Es leitet Aussenluft direkt<br />
in den Feuerraum, von wo sie nach der Verbrennung<br />
über das Kaminrohr wieder abgeführt wird.<br />
www.attika.ch<br />
146
Die Wäsche einer Woche in nur einem Waschgang<br />
Zeitersparnis bei gleichzeitig perfekten Resultaten sowie schonender<br />
Behandlung der Wäsche – dies garantiert die neue<br />
Produktlinie Dynamic 8 Pulse von Hoover. Dank der extra<br />
grossen Waschtrommel und dem praktischen All-in-<br />
One-Programm waschen Sie jetzt die gesamte Wäsche<br />
einer Woche in nur einem Durchgang. Die von Hoover<br />
patentierte 8-Pulse-Technologie wurde speziell entwickelt,<br />
um ausgezeichnete Ergebnisse bei grossen<br />
Waschladungen zu erzielen. Durch das System mit<br />
den acht Einspritzdüsen dringen die Wirkstoffe der<br />
Waschmittel-Lauge tief in die Fasern ein. Der Inverter-<br />
Motor ermöglicht kalibrierte Bewegungen der Trommel.<br />
Dieses Zusammenspiel der acht Düsen mit den<br />
speziellen Trommel-Bewegungen sorgt schon bei tiefen<br />
Temperaturen für gründliche Sauberkeit und eine schonende<br />
Behandlung der Textilien.<br />
www.candy-hoover.ch<br />
Decken-Unterbauhaube<br />
Mit der Decken-Unterbauhaube ALARO<br />
können Küchenbesitzer ihre Kochfläche<br />
ganz variabel planen und aufstellen.<br />
Die Deckenlüftung kann<br />
mitten im Raum oder direkt vor<br />
einem Fenster platziert werden.<br />
Das Gerät wird in den meisten<br />
Fällen direkt an die Decke oder<br />
mit Stahlseilen auf ihre optimale<br />
Höhe montiert. Das neue LED-<br />
Entertainment zur Decke gibt<br />
jedem Raum eine spezielle Stimmung<br />
und die Lichtfarben können<br />
frei gewählt werden<br />
www.whitehouse.ch<br />
Piano – Revolution der Induktion<br />
Wer kulinarische Genüsse zaubern will,<br />
braucht eine innovative Grundlage. Es<br />
geht darum, die beschränkten Kochzonen<br />
zu verdrängen und Platz<br />
für eine Zone der unbegrenzten<br />
Kochfreiheit zu schaffen. Das<br />
Kochfeld Piano von De Dietrich<br />
bietet Ihnen einen unglaublichen<br />
Eindruck der Weite. Dank seinen<br />
sanften Linien und dem veredelten<br />
Rahmen wird sich dieses<br />
neue Wertobjekt harmonisch in<br />
Ihre Küche einfügen.<br />
www.dedietrich-hausgeraete.ch<br />
147
wohnen UNTERRUBRIK<br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
Prestige Media AG,<br />
Bösch 73, CH-6331 Hünenberg (ZG)<br />
Verleger<br />
Francesco J. Ciringione<br />
Verlagsleiter<br />
Boris Jaeggi<br />
#3 | sommer '13<br />
Vorschau<br />
1.<br />
Chefredaktorin<br />
Lone K. Halvorsen<br />
l.halvorsen@prestigemedia.ch<br />
Art Direktion<br />
Nicole Senn<br />
Redaktion<br />
Lone K. Halvorsen, Yvonne Beck<br />
Georg Lutz, Roland Merz<br />
Peter Petrich, Felix Käppeli , Beat Kämpfen,<br />
Rebekka Marti, Franz Beyeler<br />
Lektorat<br />
Andreas Probst<br />
2.<br />
Produktionsleitung<br />
Nicole Senn<br />
n.senn@prestigemedia.ch<br />
Verlag / Produktion<br />
Prestige Media AG,<br />
Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel<br />
© Jean-Baptiste Mondino<br />
Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />
Telefax +41 (0) 61 335 60 88<br />
info@prestigemedia.ch<br />
www.prestigemedia.ch<br />
www.prestigenews.ch<br />
Web & IT Dejan Djokic<br />
Koordination Laura Giarratana<br />
Abo Service Serpil Dursun<br />
Telefon +41 (0) 61 335 60 80<br />
info@prestigemedia.ch<br />
Einzelnummer CHF 10.–<br />
Jahresabo CHF 39.–<br />
Erscheinungsweise vierteljährlich<br />
Marketing- und Anzeigenleitung<br />
Patrick Frey<br />
p.frey@prestigemedia.ch<br />
Fotios Karapetsas<br />
f.karapetsas@prestigemedia.ch<br />
3.<br />
Made in Italy<br />
Die Italiener sind nicht nur für ihr gutes Essen und extravagante Mode bekannt,<br />
sondern auch für ihr Möbeldesign und ihre Architektur. Das Möbeldesign hat<br />
in Italien eine lange Tradition, und so ist es nicht verwunderlich, dass viele der<br />
erfolgreichsten zeitgenössischen Designer aus dem sonnenverwöhnten Land<br />
ans Mittelmeer kommen. Und auch die Zeiten, als man in Italien nur historische<br />
Gebäude bestaunen konnte, sind endgültig vorbei. Seit einigen Jahren bescheren<br />
Architekten dem Land mit modernen Gebäuden eine zweite Renaissance.<br />
Wiedergabe von Artikeln und Bildern,<br />
auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit<br />
ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion.<br />
Für unverlangte Zusendungen wird von<br />
Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt<br />
www.<strong>sweethome</strong>mag.ch<br />
Architektur, wohnen & Design<br />
Design als Statement<br />
Nur ein Designer wie Philippe Starck kann Wohnungen, Häuser und Büros<br />
als seine persönlichen Museen bezeichnen. Dort nämlich findet man seine<br />
Salatschüsseln, seine Stühle, seine Zitronenpressen, seine Badprodukte. Als<br />
begnadeter Produktdesigner machte er sich in den 1980er Jahren international<br />
einen Namen. Er verfolgte schon damals die Idee, dass moderne Formen nicht<br />
neu erfunden werden müssen. Stattdessen orientierte sich sein Design an der<br />
Wiederentdeckung von Urformen.<br />
frühling 2<strong>01</strong>3 | #2<br />
BETON<br />
Die nüchterne Ästhetik<br />
Mehr als Transparenz<br />
Glas und Architektur sind ein attraktives Paar. Mit dem Kristallpalast in London<br />
begann Mitte des 19. Jahrhunderts das Zeitalter der grossen Glasflächen. Immer<br />
wieder erlagen Architekten dem Charme von Glas. Auch den Architekturgurus<br />
vom Bauhaus ging das so. Heute muss Glas aber nicht nur grosse Flächen vorweisen<br />
können. Es dient als Wärmedämmung, Träger für Solarlösungen und ist<br />
in das intelligente Wohnen eingebunden.<br />
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–<br />
<strong>01</strong><br />
9 7 7 2 2 9 6 0 6 9 4 0 5<br />
TAPETEN | Schrill und ExzEntriSch<br />
NEUE ARBEITSWELTEN | WEg vom klaSSiSchEn SchrEibtiSch<br />
GRüNE ARCHITEKTUR | nachhaltig attraktiv<br />
VIVERE ALLA PONTI | dESign dEr 30Er biS 50Er JahrE<br />
Die nächste sweet home-Ausgabe erscheint im April 2<strong>01</strong>3<br />
148
UNTERRUBRIK wohnen<br />
FENSTER<br />
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