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CULTURE<br />

JJedes Jahr vergibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences<br />

die weltberühmten goldenen Trophäen für die besten Leistungen des<br />

Vorjahres. Ins Leben gerufen wurde die begehrteste Auszeichnung im<br />

Filmbereich 1929 von Louis B. Mayer, dem damaligen Präsidenten der<br />

MGM-Studios.<br />

Besser bekannt ist der Academy Award of Merit unter seinem Spitznamen<br />

«Oscar». Diesen erhielt er angeblich durch die Sekretärin Margaret Herrick,<br />

die beim Anblick der Statue, die einen auf einer Filmrolle stehenden Ritter mit<br />

Schwert darstellt, ausgerufen haben soll: «Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!»<br />

Obwohl die Bezeichnung «Oscar» bereits seit den frühen 30er Jahren gebräuchlich<br />

ist, betont die Academy immer wieder, dass diese nicht offiziell sei.<br />

Nichtsdestotrotz aber liess man sich den Spitznamen 1979 markenrechtlich<br />

schützen. Die Trophäe selbst ist 34 Zentimeter gross und wiegt etwas weniger<br />

als 4 Kilogramm. Sie besteht aus einer Nickel-Kupfer-Silber-Verbindung, bekannt<br />

als Britanniametall, und wird von einer dünnen Goldschicht überzogen.<br />

Der Materialwert einer Statue liegt bei etwa 300 Dollar.<br />

Die grossen Sieger<br />

Der erste grosse Abräumer war 1940 «Vom Winde verweht», der acht Preise<br />

erhielt, darunter auch einen für die Nebendarstellerin Hattie McDaniel, die in der<br />

Rolle der Mammy zu sehen war. Mit ihr wurde zugleich der erste afroamerikanische<br />

Künstler von der Academy ausgezeichnet.<br />

1960 wurde «Ben Hur», der elf Trophäen erhielt, zum erfolgreichsten Film in der<br />

«Oscar»-Geschichte. Sein Rekord besteht bis heute. Einzig «Titanic» und dem<br />

dritten Teil der «Herr der Ringe»-Trilogie gelang es, mit ebenfalls elf Auszeichnungen<br />

gleichzuziehen. Letzterer schaffte es übrigens, in allen Kategorien, in<br />

denen er nominiert war, auch zu gewinnen. Die am häufigsten mit dem «Oscar»<br />

ausgezeichnete Person ist nach wie vor Walt Disney. Er erhielt im Laufe seines<br />

Lebens insgesamt 26 Trophäen. Einen ganz besonderen Lauf hatte er zwischen<br />

1932 und 1939, als er achtmal nacheinander den Preis für den besten animierten<br />

Kurzfilm erhielt. Zudem gewann er 1954 mit vier Awards die meisten «Oscars»<br />

in einem Jahr. Damals wurde er in verschiedenen Kategorien sowohl für<br />

drei Kurzfilme als auch für die Dokumentation «Die Wüste lebt» ausgezeichnet.<br />

Dass Alter keine Rolle bei den «Oscars» spielt, bewies Shirley Temple, die mit<br />

sechs Jahren schon einen Preis erhielt, ebenso wie Christopher Plummer, der<br />

im letzten Jahr mit 82 für seine Nebenrolle in «Beginners» ausgezeichnet wurde.<br />

Anfangs war die Show noch nicht so bierernst wie heute. So erhielten Kinderdarsteller<br />

zwischen 1935 und 1961 einen eigenen Miniatur-«Oscar» oder der<br />

Bauchredner Edgar Bergen auch schon mal einen extra aus Holz gefertigten,<br />

bei dem man den Mund auf- und zuklappen konnte.<br />

Durch den Abend führt…<br />

Fast ebenso wichtig wie die ausgezeichneten Stars ist der durch den Abend<br />

führende Gastgeber. Der König der «Oscar»-Moderation war ohne Zweifel<br />

Bob Hope, der zwischen 1940 und 1978 insgesamt 18-mal das Publikum<br />

begrüsste. In jüngerer Zeit gelang es Billy Crystal, der bisher neunmal die<br />

Moderation übernahm, der Show immer wieder seinen ganz eigenen Stempel<br />

aufzudrücken. Mittlerweile ist die Zeremonie ein perfekt inszeniertes Hochglanz-Spektakel<br />

mit festen Regeln und Ritualen. So gut wie nichts wird bei<br />

der Verleihung heute mehr dem Zufall überlassen.<br />

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