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Prestige_4_2014_CH_eMag

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VOLUME 33 l WINTER <strong>2014</strong>/15<br />

SWITZERLAND<br />

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04


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IN DIE WELT VON


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INHALT<br />

38<br />

TITELGES<strong>CH</strong>I<strong>CH</strong>TE<br />

LA SERENISSIMA<br />

Venedig<br />

26<br />

36 WUSSTEN SIE S<strong>CH</strong>ON…?<br />

Saunagondel, Hotelschuh & die Wüste Nevadas<br />

38 AMAZONAS<br />

Peru<br />

TRAVEL<br />

44 DIE RIESENBÄUME KALIFORNIENS<br />

Sequoia National Park<br />

48 GES<strong>CH</strong>I<strong>CH</strong>TEN AUS DEM MÄR<strong>CH</strong>ENS<strong>CH</strong>LOSS<br />

Château Gütsch<br />

52 URLAUB AUF RIESENSEEROSENBLÄTTERN<br />

Die Zukunft der Kreuzfahrtindustrie<br />

54 TRAVEL BOOKS<br />

Von Tibet bis Alaska<br />

64<br />

56 DIE BRITIS<strong>CH</strong>E METROPOLE<br />

East London calling<br />

62 ROALD AMUNDSEN<br />

Sieger im Wettlauf zum Südpol<br />

64 150 JAHRE WINTERTOURISMUS<br />

Von Pionieren und Innovationen<br />

CULTURE<br />

78 JULIETTE BINO<strong>CH</strong>E<br />

Die schöne Wandelbare<br />

84 KUNST & ESSEN<br />

Brot, Absinth & Tomatensuppe<br />

88 MUSEUMSPERLEN<br />

Schweizer Orte der Kunst<br />

68 INSIDEREI<br />

Salzburg und Umgebung<br />

70 JACQUES COUSTEAU<br />

Der Anwalt der Meere<br />

72 EINZIGARTIGE UNTERKÜNFTE<br />

Vom Gefängnis in den Leuchtturm<br />

74 SONNE, STRAND UND KALKSTEINFELSEN<br />

Thailands Süden<br />

91 NIKI DE SAINT PHALLE<br />

Kunst als Lebensprinzip<br />

92 IM DICKI<strong>CH</strong>T DER GROSSSTADT<br />

Rudy Burckhardt<br />

94 ZU BESU<strong>CH</strong> BEI ONKEL TAA<br />

k. u. k. Museum in Bad Egart<br />

96<br />

96 EIN BU<strong>CH</strong> DER SUPERLATIVE<br />

Birds of America<br />

98 CRIMINALS<br />

Der Kaufhauserpresser<br />

101 SHINES LIKE A DIAMOND<br />

Scarlett Johansson<br />

102 WINTER’S DIARY<br />

Icehotel, Schlittschuhbahn,<br />

Weihnachtsmarkt<br />

16 | PRESTIGE<br />

78


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INHALT<br />

104 UHREN IM WANDEL<br />

Tradition trifft auf Innovation<br />

WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

122 NA<strong>CH</strong>WU<strong>CH</strong>S DER JUWELENBRAN<strong>CH</strong>E<br />

Eddie Borgo<br />

124 DER TEUERSTE S<strong>CH</strong>ATZ DER WELT<br />

Die britischen Kronjuwelen<br />

126 WUSSTEN SIE S<strong>CH</strong>ON…?<br />

Gold & wertvolle Münzen<br />

128 NA<strong>CH</strong>TUHREN<br />

Die Gebrüder Campani<br />

132<br />

132 DER ZAUBER EINES GEKRÖNTEN HAUPTES<br />

Das Diadem<br />

136 ERÖFFNUNG IN ST. MORITZ<br />

«Serlas Unique Jewellery»<br />

168<br />

DRIVE STYLE<br />

138 DER LETZTE SILBERPFEIL<br />

Der Rennwagen Typ 650<br />

144 PIRELLI KALENDER 2015<br />

Stefan Meisel<br />

150 AUTO MEETS MODE<br />

Haute Voiture<br />

152 FORMEL-1-TYCOON<br />

Bernie Ecclestone<br />

154 DER HEIMLI<strong>CH</strong>E FILMSTAR<br />

Autos in der Filmgeschichte<br />

157 WUSSTEN SIE S<strong>CH</strong>ON…?<br />

Velo-Hotel & Umweltauto<br />

158 PALÄSTE DER MEERE<br />

Die grössten Motorjachten der Welt<br />

162 GESPRO<strong>CH</strong>ENES AUTOMOBIL<br />

Aphorismen und Zitate<br />

164 ERSTER SUV OHNE KOMPROMISSE<br />

Volvo XC90<br />

138<br />

18 | PRESTIGE<br />

172<br />

168 ITALIENIS<strong>CH</strong>ES AUTODESIGN MIT TRADITION<br />

Pininfarina S.p.A.<br />

172 GOODWOOD REVIVAL<br />

Downton Abbey trifft Motorsport<br />

180 DAVID COULTHARD<br />

Der beste Formel-1-Vize der Welt


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INHALT<br />

FASHION<br />

200<br />

182 PAUL POIRET<br />

Le Magnifique<br />

190 DIE IKONEN DER VERGANGENHEIT<br />

Supermodels<br />

193 LINDA EVANGELISTA<br />

Das Model der Rekorde<br />

194 WUSSTEN SIE S<strong>CH</strong>ON…?<br />

Topverdiener & Dessous-Verbot<br />

198 DIE BARBIE<br />

Mädchentraum & Fashion-Ikone<br />

200 DIE KRAWATTE<br />

Und ewig schmückt der Knoten …<br />

204 DIE ENTHÜLLUNG<br />

<strong>Prestige</strong> presents Federico Cabrera<br />

217 WILLY BOGNER<br />

Welterfolge in jeder Disziplin<br />

218 FASHION-KLASSIKER<br />

Der Smoking<br />

220 NEUES AUS DER MODEWELT<br />

Von Kuschellook bis Masshemd<br />

222 FASZINATION S<strong>CH</strong>UHE<br />

Funktion & Tick<br />

BEAUTY<br />

236<br />

226 ÜBER DEN GLOBUS SPA(-ZIERT)<br />

Exotische Wellness-Highlights<br />

232 FRÉDÉRIC MALLE<br />

Kurator der Düfte<br />

236 BART … ABER HERZLI<strong>CH</strong><br />

Don’t shave it!<br />

240 SIX SENSES<br />

Von Alpaka bis zum Duft der Riviera<br />

242 BEAUTY FOOD<br />

Schönheit geht durch den Magen<br />

245 UDO WALZ<br />

Der Friseur der Stars<br />

246 NEUES AUS DER BEAUTYWELT<br />

Faltenfrei & französisch<br />

189<br />

242<br />

LIVING<br />

248 JAIME HAYÓN<br />

Jaime im Wunderland<br />

256 MEHR FARBE IM LEBEN<br />

Samsung Galaxy Tab S<br />

258 GERRIT THOMAS RIETVELD<br />

Mehr als ein Designer<br />

260 NEUES AUS DER DESIGNWELT<br />

Von Karim Rashid bis zur Birdie<br />

262 PHILIP JOHNSON<br />

Querdenker und Stararchitekt<br />

266 WEGWEISEND<br />

Das Aktivhaus B10<br />

268 REVOLUTIONÄRER KLANG<br />

Avantgarde Acoustic<br />

270 DESIGN-KLASSIKER<br />

Freischwinger MR10<br />

274 QUALITÄTSLABEL «SWISS MADE»<br />

Schweizer Design erobert die Welt<br />

277 NEUES AUS DER DESIGNWELT II<br />

String, Elica & Spun<br />

248<br />

265 ANTONI GAUDÍ<br />

Das Wunderkind des Modernismo<br />

20 | PRESTIGE


INHALT<br />

294<br />

CULINARIUM<br />

278 MONSIEUR TANG LÄ<strong>CH</strong>ELT<br />

Ein kulinarischer Spaziergang durch Paris<br />

283 FLORIANE EZNACK<br />

Chef de Cave<br />

284 FINE DINING IM BIG APPLE<br />

Trüffel<br />

FINANCE<br />

298 SWISS ASSET MANAGEMENT<br />

Spezialisierung ist der Trend<br />

308 RUHIGE ZEITEN SIND VORBEI<br />

Die Perfomance von Schweizer Privatbanken<br />

312 FALS<strong>CH</strong>E STRATEGIEN<br />

Die folgenschwersten Anlegerfehler – Teil 2<br />

316 WERTEWANDEL BERÜCKSI<strong>CH</strong>TIGEN<br />

Individualisten führen und motivieren<br />

286 PURER GENUSS<br />

Der beste Bartender der Schweiz<br />

288 NEUES AUS DER GOURMETWELT<br />

Whiskey & Zigarren<br />

278 284<br />

290 DER TRADIDIONSREI<strong>CH</strong>E WHISKEY<br />

Jack Daniel’s<br />

291 WUSSTEN SIE S<strong>CH</strong>ON…?<br />

Elefanten-Kaffee & Cocktail de luxe<br />

292 NEUES AUS DER GOURMETWELT II<br />

Lass die Korken knallen!<br />

294 EIN KURZES GESPRÄ<strong>CH</strong> ÜBER WEIN<br />

James Suckling<br />

297 HORST LI<strong>CH</strong>TER<br />

Kann Butter Sünde sein?<br />

KOLUMNEN<br />

86 WILHELM J. GRUSDAT – Mittag ist dann, wenn die Sonne am höchsten steht.<br />

188 TAMARA WERNLI – Verschont uns mit Reizwäsche!<br />

304 ARIANE DEHN – Gute Aussichten für internationale Immobilienaktien<br />

305 RETO RINGGER – Wie sieht der Fussabdruck meines Vermögens aus?<br />

306 EVI GIANNAKOPOULOS – Wann kommt das grosse Umdenken?<br />

314 WALTER BOLLIER – Auf der Suche nach Rendite<br />

NEWS<br />

97 EIN HAU<strong>CH</strong> VON VINTAGE<br />

131 S<strong>CH</strong>MÜCKENDE MUST-HAVES<br />

143 GENTLEMAN LIKE<br />

167 TICKENDE PREZIOSEN<br />

189 GOLDS<strong>CH</strong>ATZ<br />

195 «DIAMONDS ARE A<br />

GIRL’S BEST FRIEND»<br />

196 KIDS WORLD<br />

203 BORN TO BE WILD<br />

216 WAS MANN BEGHERT<br />

221 DIESER WINTER STEHT<br />

IN FLAMMEN<br />

231 GOLD IS THE NEW BLACK<br />

233 MEN’S CARE<br />

234 S<strong>CH</strong>ÖN DUR<strong>CH</strong> DEN WINTER<br />

254 FESTLI<strong>CH</strong>E TIS<strong>CH</strong>DEKORATION<br />

272 HOME IS WHERE YOUR HEART IS<br />

320 VORS<strong>CH</strong>AU & IMPRESSUM<br />

22 | PRESTIGE


Die einzigartige LIBERTÉ ® -Fassung ermöglicht den Lichteinfall aus ständig wechselnden Positionen<br />

und kann dadurch die maximale Brillanz des Diamanten in einer völlig neuen Dimension zeigen<br />

- 360° Bewegungsfreiheit! Bei der kleinsten Bewegung der Trägerin verändert der Diamant seine<br />

Position, fängt mit seinen vielen Facetten das auftreffende Licht neu ein und wirft es funkelnd auf<br />

den Betrachter zurück. Weitere Information erhalten Sie auf www.schaffrath1923.com.<br />

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GES<strong>CH</strong>ÄTZTE<br />

LESERINNEN<br />

LESER<br />

Wir begrüssen Sie zur Lektüre unserer Winterausgabe.<br />

Spazieren Sie mit uns durch die Welt der Fashionbrands,<br />

dröhnender Motoren, kulinarischer Köstlichkeiten<br />

und alter Raritäten. Tauchen Sie ein in die winterliche Melancholie<br />

der Lagunenstadt Venedig und begeben Sie sich mit uns auf<br />

die Spuren des venezianischen Karnevals und der Tradition der<br />

Masken.<br />

Eine weitere Reise führte uns nach Paris, der Topdestination<br />

für Feinschmecker. Die französische Metropole lockt nicht nur<br />

mit zahllosen Märkten und einigen der schönsten Delikatessengeschäften<br />

der Welt, sondern auch mehr als 10’000 Cafés,<br />

Brasseries und Bistros. Ganz zu schweigen von den legendären<br />

Gourmettempeln der Stadt. So glänzen in der Seine-Metropole<br />

aktuell gleich über neun Restaurants drei Michelin-Sterne. Wir<br />

haben aus dieser Flut vier ganz besondere Tipps für Sie herausgepickt.<br />

In letzter Zeit wurde viel über die Befreiung vom Krawattenzwang<br />

diskutiert. Wo, wie und wer ist heute noch verpflichtet,<br />

Krawatte zu tragen? Anlass genug für uns, sich genauer mit der<br />

Geschichte dieses Herren-Accessoires auseinanderzusetzen,<br />

zumal es eng mit der Schweizer Textilgeschichte verbunden ist.<br />

«Etwas, worüber nicht gesprochen wird», konstatierte schon<br />

Oscar Wilde, «das ist in unserer Zeit gar nicht geschehen.» In<br />

diesem Sinne bemüht sich die Industrie beständig um Innovationen,<br />

welche für Gesprächsstoff sorgen und potenzielle<br />

Kunden zum Besitzen wollen animieren. Wie sehr diese Aussage<br />

auch die ehrwürdige Uhrenindustrie bestimmt, zeigt unser<br />

Autor Ihnen anhand der neusten Zeitmesser.<br />

Ring:<br />

Entworfen und handgefertigt<br />

in den Ateliers<br />

von Meister 1881 Zürich<br />

Lehnen Sie sich also genüsslich zurück, mit einem guten Glas<br />

Wein vor dem prasselnden Kaminfeuer, und begeben Sie sich<br />

mit uns auf eine spannende und informative Lesereise.<br />

Francesco J. Ciringione<br />

Verleger<br />

Yvonne Beck<br />

Chefredaktorin<br />

Bahnhofstrasse 33, T +41 (0)44 221 27 27<br />

www.meister-zurich.ch


TRAVEL


Venedig, die Königin der Adria, ist<br />

eine einzigartige Stadt mit einer einzigartigen<br />

Geschichte. Gondeln statt<br />

Autos, Kanäle statt Strassen, prachtvolle<br />

historische Bauten und Kunstschätze.<br />

Über alldem liegt eine romantische Patina<br />

mit einem Hauch Melancholie.<br />

Yvonne Beck


TRAVEL<br />

Die versinkende Stadt<br />

Überflutete Plätze und Gassen sind in<br />

Venedig nichts Aussergewöhnliches.<br />

Schuld daran ist zum einen der Anstieg des<br />

Meeresspiegels. Zum anderen jedoch<br />

das Fundament der Inseln. Der Boden, auf<br />

dem Venedig erbaut wurde, gibt unter<br />

dem gewaltigen Gewicht der Bauwerke<br />

nach. So besteht die grosse Gefahr,<br />

dass Venedig langsam, aber sicher versinken<br />

wird. Einige Millimeter im Jahr<br />

sinkt der Boden unter der Stadt in die<br />

Lagune – in den vergangenen 100 Jahren<br />

insgesamt um 23 Zentimeter. Fieberhaft<br />

arbeitet man an Rettungsmassnahmen.<br />

Bisher ohne Erfolg. Zwar sinken bebaute<br />

Bereiche nur noch um ein bis zwei Millimeter<br />

pro Jahr ab, doch bisher schaffte<br />

man es nicht, den Vorgang ganz zu<br />

stoppen. Das sinkende Venedig und das<br />

steigende Meer vertragen sich nicht<br />

gut – eine gefährliche Konstellation, bei<br />

der nur zu hoffen bleibt, dass die Wellen<br />

der Adria nicht am Ende Oberwasser bekommen<br />

und Venedig zu einem zweiten<br />

Atlantis wird.<br />

Der Lido di Venezia ist eine von drei langgezogenen<br />

Sandbänken, ohne deren<br />

Schutz Venedig längst in den Fluten der<br />

Adria versunken wäre. Der Lido ist<br />

zwölf Kilometer lang und verfügt über<br />

ausgedehnte Strände. Ein erholsamer<br />

Kontrast zum besonders in den Sommermonaten<br />

recht überfüllten Venedig.<br />

28 | PRESTIGE<br />

Facts & Zahlen<br />

Der historische Stadtkern von Venedig<br />

wurde auf 150 nahe beieinanderliegenden<br />

Inseln gebaut. Das Stadtgebiet umfasst<br />

ungefähr acht Quadratkilo meter. Es gibt<br />

rund 150 Kanäle, circa 3000 Strassen<br />

und Gässchen sowie über 400 Brücken.<br />

Durch eine drei Kilometer lange Brücke<br />

ist die Altstadt Venedigs mit dem Festland<br />

ver bunden. Auf den 222 Bögen der<br />

Brücke verlaufen eine vierspurige Autobahn<br />

sowie eine vierspurige Eisenbahnlinie.<br />

Von den etwa 270’000 Einwohnern<br />

leben rund 200’000 auf dem Festland.


TRAVEL<br />

enedig ist wie ein riesiges Gemälde, in dem man spazieren<br />

gehen kann. Beim Anblick der Palazzi, Kirchen<br />

und Häuser verschlägt es einem schnell die Sprache. Die<br />

Zeugen seiner fabelhaften Vergangenheit – Strassen, Gassen,<br />

Brücken, Plätze und Höfe – werden nie aufhören, Menschen aus aller<br />

Welt zu bezaubern. Ein ganz besonderes Flair verströmt die Lagunenstadt<br />

jedoch nicht in den beliebten Sommermonaten, sondern in der eher tristen<br />

Winterzeit.<br />

Die melancholische Stadt und der Karneval<br />

Wenn der Nebel die Kanäle entlangzieht und nur das regelmässige Schlagen<br />

der Wellen gegen die Pfähle und die verankerten Boote zu hören ist, die<br />

Touristenströme versiegt sind und nur das Kreischen vereinzelter Möwen die<br />

Luft durchschneidet, wird Venedig zum Inbegriff der Melancholie. Grau und<br />

kalt sind die Tage im Winter, aber genau das ist es, was den ganz besonderen<br />

Charme ausmacht. Nebel, Stille und «Aqua Alta» zeigen ein Venedig, das<br />

noch nicht viele für sich entdeckt haben.<br />

Und genau zu dieser Zeit bricht alljährlich in den Gassen der Stadt der<br />

Karneval aus. Karneval wird zwar in vielen Ländern und Städten weltweit<br />

gefeiert, der Karneval Venedigs ist jedoch einzigartig aufgrund des ganz besonderen<br />

Charakters der Lagunenstadt. In Venedig gibt es keine lärmenden,<br />

bunten Umzüge. Niemand wirft Kamelle oder spielt laute Guggenmusik. Der<br />

venezianische Karneval ist ein ruhiges, mystisches, fast vornehmes Fest wie<br />

aus einer anderen Welt. Die meisten Venezianer schneidern und basteln ihre<br />

an historischen Vorbildern orientierten Kostüme auch heute noch selbst.<br />

Diese besonderen Kostüme, die traditionellen Masken und die einzigartige<br />

Kulisse der historischen Palazzi verwandeln Venedig in eine irreale Märchenwelt.<br />

Arlecchino, Pulcinella, Patalone und andere Gestalten der klassischen<br />

Commedia dell’Arte tanzen auf der Piazza neben prachtvoll gewandeten<br />

Herrschaften des Rokoko.<br />

feiern. Erst 1980 erweckten Künstler und Theaterschauspieler<br />

den vergessenen Karneval aus seinem<br />

zweihundert Jahre dauernden Schlaf.<br />

Masken haben in Venedig seit der Wiederentdeckung<br />

des Karnevals in den achtziger Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts Hochkonjunktur. Nur wenige<br />

Händler konzentrieren sich dabei auf historische<br />

Vorbilder, die eher schlicht ausfielen. Die<br />

weissen oder schwarzen Larven, die auch die<br />

Schauspieler der Commedia dell’Arte trugen, sind<br />

eher un spektakuläre Gebilde, die nur Augen und<br />

Nase verdecken und das Gesicht kantig prononcieren.<br />

Historisch verbürgt sind zudem die weissen<br />

Schnabelmasken, die der Pestarzt bei seinen<br />

Krankenbesuchen trug. In den Schnabel füllte er<br />

desinfizierende Kräuter, von denen man annahm,<br />

sie könnten den Schwarzen Tod abhalten. Heute<br />

fallen viele der Masken bedeutend schriller aus als<br />

zu Zeiten der historischen Maskeraden. Sie sind<br />

jedoch ein beliebtes Mitbringsel für Zuhause.<br />

Sein Ursprung liegt, wie bei allen Karnevalsfesten Italiens, in den römischen<br />

Saturnalien – grossen Maskenfesten, die zur Jahreswende gefeiert wurden.<br />

Der offizielle Beginn war der Stephanstag, der 26. Dezember, den Schluss<br />

markierte wie überall der Aschermittwoch. Im 14. Jahrhundert war es jedoch<br />

verboten, sich zu maskieren, da die Herrschenden fürchteten, dass sich hinter<br />

der Anonymität der Vermummung ein Verrat besser inszenieren liesse.<br />

Das Verbot, das in der Folgezeit häufig wiederholt wurde, stiess jedoch in<br />

breiten Kreisen auf taube Ohren. In der Zeit der österreichischen Okkupation<br />

im 19. Jahrhundert geriet das venezianische Fest in Vergessenheit –<br />

zu dieser Zeit gab es für die Venezianer auch wenig zu<br />

«Es ist von<br />

Grund aus abzuschaffen<br />

der Missbrauch der Masken,<br />

welcher sich in dieser unserer Stadt<br />

zum skandalösen Beispiel aller<br />

eingenistet hat und allzu häufig üble<br />

Folgen nach sich zieht. Es wird daher<br />

beschlossen, dass öffentlich anzukündigen<br />

ist, dass künftighin niemand (…) es<br />

wagen soll, sich in der Stadt mit Maske<br />

zu zeigen, mit Ausnahme jener Tage<br />

des Karnevals.»<br />

– Rat der Zehn, Venedig, 13. August 1608 –<br />

The Luxury Way of Life | 29


TRAVEL<br />

Wie wird das farbige Glas<br />

in Murano gefertigt?<br />

Farbiges Glas wird durch Zugabe ausgewählter<br />

chemischer Verbindungen zur Kieselsäure vor<br />

oder während des Schmelzens erreicht. Dies<br />

erfordert unglaubliche Genauigkeit, wenn es<br />

zum Proportionieren und zum Timing kommt. Viele<br />

dieser besonderen Farbtöne sind noch immer<br />

ein Geheimnis, das gut von einigen Betrieben<br />

gehütet und nicht mit anderen geteilt wird, nicht<br />

einmal mit Murano! Marineblau wird kreiert,<br />

indem man Kupfer und Kobalt zusammenfügt,<br />

während Rubinrot nach Gold verlangt. Das ist<br />

der Grund, warum rubinrote und rote Kronleuchter<br />

immer ein wenig teurer sind als dieselben Modelle<br />

in einer anderen Farbe. Grosse, bunte Kronleuchter,<br />

besonders die im Rezzonico-Stil, erfordern<br />

eine grosse Anzahl an Farben, die jeweils<br />

separat gemischt und geschmolzen werden. Da<br />

jeder Ofen nur mit einer Farbe auf einmal arbeiten<br />

kann, können in einer grossen vetreria (Glasfabrik)<br />

viele Öfen zur gleichen Zeit für einen Kronleuchter<br />

arbeiten. In einer kleinen, mit nur<br />

einem Ofen, braucht man also sehr viel Zeit,<br />

um einen Kronleuchter herzustellen.<br />

Murano – die gläsernen Inseln<br />

Die kleine Inselgruppe nordöstlich der Altstadt Venedigs gilt weltweit als<br />

Synonym für erlesene Glaskunst. Schon im 13. Jahrhundert hatten die Venezianer<br />

ihre Glasindustrie wegen der von den Schmelzöfen ausgehenden<br />

Feuergefahr von der Altstadt nach Murano verlegt. Zudem glaubte man, das<br />

Know-how der Glasbläser so besser vor der Konkurrenz geheim halten zu<br />

können. Dank der Glasindustrie genoss Murano bald einen grossen Reichtum.<br />

Zu seiner Blüte zählte der kleine Archipel 30’000 Einwohner und war von<br />

dem mächtigen Nachbarn San Marco politisch fast unabhängig. Muranoglas<br />

war also eine sehr begehrte Ware und ein grosser kommerzieller Erfolg,<br />

sodass die Glasbläser die berühmtesten Einwohner der Stadt wurden. Sie<br />

durften Schwerter tragen und waren sogar immun gegen die Strafverfolgung<br />

von Venedig. Ihre Töchter durften in die blaublütigen venezianischen Familien<br />

einheiraten. Dafür zahlten sie aber einen hohen Preis. Die Stadt wollte das<br />

Geheimnis dieses extrem profitablen Handels für sich behalten und verbot<br />

den Meisterglasbläsern unter Androhung der Todesstrafe, die kleine Stadt<br />

jemals zu verlassen.<br />

Es gibt Gerüchte, dass Attentäter vom Staat angestellt wurden, um die zu<br />

verfolgen, die es wagten zu entkommen. Murano hatte für viele Jahrhunderte<br />

das Monopol auf Qualitätsglas, entwickelte und verfeinerte viele Technologien,<br />

das Glas herzustellen. Einige architektonische Glanzstücke dieser Zeit – allen<br />

voran die Kirche Santa Maria e Donato mit ihrer frühromanischen Ziegelfassade<br />

und den herrlichen venetobyzantinischen Mosaiken zeugen noch<br />

vom einstigen Glanz.<br />

In der Renaissance entwickelten sich die kunstvollen Glasprodukte des farblosen<br />

venezianischen Cristallo zur Haupteinnahmequelle der Bevölkerung.<br />

Erhalten sind nur noch wenige Stücke, die Vielzahl der Formen und Dekore<br />

erschliesst sich vor allem aus den Darstellungen auf Stillleben. Trotz aller Versuche<br />

der Republik Venedig, die Technik der Glasherstellung und Glasveredelung<br />

geheim zu halten, gelang es Ende des 16. sowie im 17. Jahrhundert<br />

einigen Glasbläsern, in die Länder nördlich der Alpen zu emigrieren und dort<br />

Glashütten zu gründen. Entscheidend waren vor allem die Abwerbeversuche<br />

von Ludwig XIV., der sich so seinen Traum vom Spiegelsaal erfüllen konnte.<br />

Als Glas à la façon de Venise lebte der venezianische Stil in Deutschland, in<br />

den Niederlanden und in Flandern weiter. Die venezianische Vormachtstellung<br />

in der Glasherstellung wurde jedoch erst im 18. Jahrhundert durch den<br />

Erfolg barocken Schnittglases gebrochen; diese vornehmlich in Böhmen und<br />

Schlesien beheimatete Technik beherrschten die Venezianer nicht.<br />

Viele Produzenten kämpfen heute gegen die gewaltige Billigkonkurrenz aus<br />

Übersee. Doch sie halten eisern an den ehrwürdigen Traditionen ihres Metiers<br />

fest. Einige Jahre wurde es recht ruhig um die Objekte der Glasbläser,<br />

doch zurzeit ist ein echtes Revival zu verzeichnen. Neue wie alte Stücke sind<br />

gefragt wie seit Langem nicht mehr. Besonders Glasarbeiten der 1930er- bis<br />

1990er-Jahre aus den Glasfabriken von Venini, Seguso Vetri d’Arte, Cenedese,<br />

Salviati und Barovier & Toso sowie Unikate von Alfredo Barbini und Lino<br />

Tagliapietra gehören zu den Highlights. Zu den kostbarsten Sammlerstücken<br />

zählen etwa die Primavera-Gläser von 1929/30. Die Kunstfertigkeit der Glasmeister<br />

und das technologische Wissen der alteingesessenen Betriebe sind<br />

also noch heute der Schatz Muranos. Interessierte sollten das Glasmuseum,<br />

das man 1861 im Palazzo Giustinian, der einstigen Residenz der Bischöfe<br />

von Torcello, eingerichtet hat, besuchen. Es präsentiert wertvolle archäolo-<br />

30 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

gische Stücke, in erster Linie aber natürlich gläserne<br />

Kunstwerke der Neuzeit wie grandiose Lüster, Vasen,<br />

Pokale, Trinkgläser und vieles mehr. In Fabrikateliers<br />

kann man Glasbläsern über die Schulter<br />

schauen und darüber staunen, wie aus einem<br />

Klumpen Glas ein zierliches und zerbrechliches<br />

Objekt höchster Anmut gezaubert wird.<br />

Wer sich für den Kauf von Muranoglas interessiert,<br />

sollte auf das Zertifikat Vetro Artistico di Murano,<br />

das nur von registrierten Handwerkern aus Murano<br />

verliehen werden kann, achten. Es hat die Form<br />

eines kleinen Aufklebers, der auf dem Produkt aufgeklebt<br />

ist und nicht entfernt (daher auch nicht<br />

übertragen) werden kann, ohne zu zerreissen. Er<br />

ist ein eindeutiger Beweis für die Herkunft des erworbenen<br />

Stückes.<br />

Marmoriertes Papier und Spitzen<br />

Ein weiterer sehr alter Zweig der venezianischen<br />

Handwerkskunst ist die Papierherstellung. Noch<br />

heute gibt es eine Reihe von kleinen Manufakturen,<br />

in denen Papier geschöpft und mit einer speziellen<br />

Technik, die man von den Türken übernahm,<br />

marmoriert wird. In der ganzen Stadt kann<br />

man Buchbindern über die Schulter schauen, wie<br />

sie mit dem Papier alle möglichen Produkte überziehen.<br />

Einen weiteren grossen Exportschlager<br />

bildet die venezianische Spitze. In der Vergangenheit<br />

wurde sie vor allem von Fischersfrauen aus<br />

Burano gefertigt, während ihre Männer auf See<br />

waren. Beim Kauf dieser Spitzen ist inzwischen<br />

jedoch Vorsicht geboten, die meisten Läden bieten<br />

Billigimporte aus Fernost an. Venezianische<br />

Spitzen sind sehr aufwendig in der Herstellung.<br />

Sie werden nicht wie anderenorts geklöppelt, sondern<br />

mit Nadel und Faden gestickt. Originale sind<br />

heute daher kaum erschwinglich, doch mit etwas<br />

Glück kann man sie noch für viel Geld erstehen.<br />

Trotzdem ist Burano immer einen Ausflug wert,<br />

denn auf der kleinen Insel kann man noch die unverfälschte<br />

Idylle einer alten Fischersiedlung erleben,<br />

deren Häuser in leuchtenden Farben gestrichen<br />

sind.<br />

Das berühmteste Kaffeehaus an der Piazza<br />

Alle waren sie hier. Dichter, Bonvivants und<br />

Snobs. Wer Venedig besuchte, schaute im<br />

«Florian» vorbei und schrieb unter den Arkaden<br />

Briefe, Tagebuch oder las wie Proust die<br />

letzten Druckfahnen seines Werkes. Balzac<br />

charakterisierte das Café als «eine Börse, ein<br />

Theaterfoyer, ein Lesesaal, ein Club, ein<br />

Beichtstuhl». Nirgendwo sonst kann man<br />

besser nichts tun als an einem Tisch unter den<br />

Arkaden, genüsslich einen Kaffee trinken und<br />

der Atmosphäre der Piazza verfallen.<br />

The Luxury Way of Life | 31


TRAVEL<br />

«Alles was mich umgibt, ist<br />

würdig, ein grosses respektables<br />

Werk versammelter Menschenkraft, ein<br />

herrliches Monument, nicht eines<br />

Gebieters, sondern eines Volks. Und wenn<br />

auch ihre Lagunen sich nach und nach<br />

ausfüllen, böse Dünste über dem Sumpfe<br />

schweben, ihr Handel geschwächt, ihre Macht<br />

gesunken ist, so wird die ganze Anlage<br />

der Republik und ihr Wesen nicht einen<br />

Augenblick dem Beobachter weniger<br />

ehrwürdig sein.»<br />

– Goethe, 1786 –<br />

«Wie ein<br />

Stück Zucker<br />

im Tee, so<br />

schnell schmilzt<br />

Venedig dahin.»<br />

– John Ruskin –<br />

«Hundert tiefe<br />

Einsamkeiten bilden<br />

zusammen die Stadt<br />

Venedig – dies ihr Zauber.<br />

Ein Bild für die<br />

Menschen der Zukunft.»<br />

– Friedrich Nietzsche –


TRAVEL<br />

Venedigs ältestes Verkehrsmittel<br />

Die venezianische Gondel ist 10,15 Meter lang und 1,40 Meter breit, wobei die<br />

rechte Hälfte um 24 Zentimeter schmäler ist als die linke. Dank dieser Asymmetrie<br />

lässt sich das Gefährt auf den engen Kanälen leichter bewegen. Traditionell<br />

wird eine Gondel aus acht verschiedenen Hölzern gebaut: Tanne, Eiche, Fichte,<br />

Nussbaum, Linde, Lärche, Kirschbaum und Ulme. Die Spitze des Gefährts ziert<br />

ein 20 Kilo schweres Eisen, welches, wie bei Kimme und Korn eines Gewehrs, das<br />

Anpeilen eines Zieles erleichtert. Die einheitlich schwarze Farbe geht auf ein<br />

Luxusgesetz aus dem 16. Jahrhundert zurück. Gegenüber Motorbooten hat die<br />

Gondel immer Vorfahrt. Der Gondoliere bleibt seinem Beruf ein Leben lang<br />

treu. Er braucht eine starke Muskulatur – mindestens 700 Kilogramm bewegt er<br />

über das Wasser – und eine kräftige Stimme. Vor jeder unübersichtlichen<br />

Kurve stösst er ein Rufsignal zur Warnung aus. In der Blütezeit Venedigs zählte<br />

man fast 10’000 Gondeln in Venedig, heute sind es kaum noch 400.<br />

Wann die erste Gondel durch Venedig gerudert wurde, ist nicht genau bekannt.<br />

Bei der Wahl des ersten Dogen 697 wurde sie erstmals erwähnt, dann erst<br />

wieder in einer Urkunde des Jahres 1094.


TRAVEL<br />

Venedig meets Austria &<br />

kuriose Speisen<br />

Von 1814 bis 1866 gehörte Venedig zu<br />

Österreich. Aus dieser Zeit sind einige Austriazismen<br />

wie Strudel, Krapfen, Sprizz<br />

und Schei für Geld – eine Abkürzung von<br />

schellini – Schillinge geblieben. Dass Venedig<br />

im 19. Jahrhundert sehr arm war, zeigen<br />

mancherorts noch kuriose Speisekarten. In<br />

der Bacari-Weinstubn gibt es beispielsweise<br />

immer noch Armeleutegerichte wie<br />

Rumegal (Speiseröhre), Spienza (Milz)<br />

und Nerveti (Knorpel mit Zwiebeln).<br />

Das Dreigestirn der venezianischen Kunst<br />

Tizian, Tintoretto und Veronese – ihre Namen machten die venezianische<br />

Kunst im 16. Jahrhundert weit über die Grenzen der Serenissima bekannt.<br />

Ihr Schaffen fiel in das Goldene Zeitalter der venezianischen Malerei, als<br />

Venedig seine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte.<br />

Der Maler der Fürsten<br />

Tizian gilt als der führende Vertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts<br />

und einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance.<br />

Von seinen Zeitgenossen als «Die Sonne unter den Sternen» bezeichnet, war<br />

Tizian einer der vielseitigsten und mit insgesamt 646 Werken auch produktivsten<br />

italienischen Maler seiner Zeit. Er malte sowohl Portraits, Landschaften<br />

wie auch religiöse Themen. Kaiser Karl V. bestellte vom Krönungsjahr<br />

1530 an nur noch bei Tizian Herrschaftsbildnisse. So buhlten Staat, Kirche<br />

und der Adel um die Gunst des Malerfürsten. Zu seinen bekanntesten Arbeiten<br />

zählen die «Venus von Urbino» und die «Madonna der Familie Pesaro».<br />

Er war der unerreichte Meister der Nuancierung in der Farbgebung und in<br />

der Darstellung des Lichts. Wegen der Strahlkraft seiner Bilder erhielt er Portraitaufträge<br />

von den Grossen der Welt. Und als Tizian im hohen Alter 1576<br />

an der Pest starb, war er der wohl erfolgreichste Maler der venezianischen<br />

Geschichte.<br />

Der grosse Färber<br />

Jacopo Tintoretto, der eigentlich Robusti hiess, wurde 1518 in Venedig als<br />

Sohn eines Seidenfärbers geboren, was ihm – zusammen mit seiner Kleinwüchsigkeit<br />

– unter seinen Zeitgenossen den Namen «kleiner Färber» (Tintoretto)<br />

einbrachte. Der junge Künstler soll bei Tizian in die Lehre gegangen<br />

sein, allerdings nur zehn Tage, da der Meister fürchtete, einen Rivalen zu<br />

fördern. Tintoretto orientierte sich vermehrt an Michelangelo und dem Freskostil<br />

Pordenones. Seine Farbkompositionen übernahm er hingegen von<br />

Tizian. Sein Maltempo versetzte Zeitgenossen immer wieder in grosses<br />

Staunen. Er brachte die Farben ohne Vorzeichen direkt auf die Leinwand.<br />

Zahlreiche Gemälde hat er für den Dogenpalast geschaffen. Sein kolossales<br />

«Paradies» ist mit 22 mal 7 Metern das grösste Tafelbild der Welt. Die Spuren<br />

seiner Tätigkeit findet man überall in Venedig.<br />

Farbgebung mit grosser Tiefe<br />

Neben Tizian und Tintoretto ist Paolo Veronese der Dritte im Bunde<br />

der venezianischen Cinquecento-Malerei. Seine Altarblätter, Freskenzyklen<br />

und Portraits brachten ihm schnell Erfolg und Ruhm.<br />

Maler wie Cézanne und Delacroix sehen ihn als grosses Vorbild an<br />

und lassen sich zu Lobeshymnen wie «Er malt, wie wir sehen. Ohne<br />

34 | PRESTIGE<br />

Anstrengung. Tanzend. Er sprach in Farben …<br />

Das ist Malerei.» hinreissen. Veronese ist ein Vir tuose<br />

der illusionistischen Leichtigkeit. Den grössten<br />

Teil seines Lebens verbrachte er in Venedig. Dort<br />

schuf er viele Kunstwerke im Sinne der katholischen<br />

Gegenreformation, darunter 1555–56 die<br />

«Krönung der Esther», die für die rechtgläubige<br />

katholische Kirche steht, die Gläubige rettet und<br />

die ketzerischen Feinde vernichtet. Einzig mit<br />

einem seiner berühmtesten Werke, «Das Gastmahl<br />

im Hause Levi», welches ursprünglich den<br />

Titel «Das letzte Abendmahl» trug, kam Veronese<br />

mit der Kirche in Konflikt. Die zu freie Auffassung<br />

des Themas rief die Inquisition auf den Plan. Da<br />

Veronese jedoch keine künstlerischen Eingeständnisse<br />

eingehen wollte, benannte er das Werk<br />

kurzerhand um.<br />

«Beim ersten<br />

Anblick Venedigs ist man<br />

bezaubert, und ich wüsste keine<br />

Stadt, wo es sich am ersten Tag besser<br />

sein liesse, als hier, sei es wegen der<br />

Neuheit des Schauspiels oder wegen der<br />

Vergnügen … Meine Augen sind sehr<br />

befriedigt von Venedig, mein Herz und mein<br />

Verstand sind es nicht. Ich kann eine Stadt<br />

nicht lieben, wo nichts verpflichtet, sich<br />

liebenswürdig und anständig zu geben.»<br />

– Montesqieu, 1728 –


TRAVEL<br />

Venedig im Film<br />

Den Film «Tod in Venedig» drehte Luchino Visconti<br />

1971 nach einer Novelle von Thomas Mann. Der Film<br />

und das Buch ranken sich um Gustav von Aschenbach,<br />

einen berühmten, etwa 50-jährigen Schriftsteller,<br />

der in der schwül-fiebrigen Atmosphäre der<br />

Lagunenstadt einen Zustand zunehmend aufgelöster<br />

innerer Ordnung und Disziplin erlebt und hier in<br />

Folge einer Choleraerkrankung sein Ende findet. Dank<br />

seiner historischen Kulisse und ganz eigenen<br />

geheimnisvollen Atmosphäre dient Venedig vielen<br />

Regisseuren als Kulisse. Weitere sehenswerte<br />

Filme, in denen Venedig eine nicht unerhebliche Rolle<br />

spielt, sind: «Wenn die Gondeln Trauer tragen»,<br />

«Casanova», «Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin»,<br />

Dan Browns «Inferno« und Donna-Leon-Verfilmungen.<br />

Mit Brunetti durch die Lagunenstadt<br />

Ein Reiseführer der besonderen Art: Toni Sepeda hat zusammengetragen,<br />

wo Donna Leons Held Commissario Brunetti in<br />

Venedig Spuren hinterlassen hat. Auf zwölf Routen, die anhand<br />

der ersten sechzehn Donna-Leon-Romane alle sechs Stadtteile<br />

Venedigs, die sogenannten sestieri, vorstellen, führt «Mit<br />

Brunetti durch Venedig» zu Kirchen, calli, campi und caffès,<br />

berichtet vom venezianischen Wetter ebenso wie von regionalen<br />

Weinen. Im Gegensatz zu den meisten Venedig-Büchern ist<br />

dieses nicht streng geografisch nach den sestieri ausgerichtet,<br />

sondern folgt, als literarischer Reiseführer, Brunettis Spuren<br />

und verweilt an den Orten, die für ihn und seine Ermittlungen<br />

eine besondere Rolle spielen. So steht auf einem Spaziergang<br />

Brunettis Zuhause im Mittelpunkt, bei einem anderen die<br />

Questura. Die Stadttouren dauern zwischen ein und zwei<br />

Stunden und sind so aufeinander abgestimmt, dass man sie<br />

nach Belieben einzeln oder in Folge ablaufen kann.<br />

«Mit Brunetti durch Venedig»<br />

Toni Sepeda<br />

Diogenes Verlag<br />

Venedigs Meisterkomponist<br />

Die Stücke des 1678 geborenen Venezianers<br />

Antonio Vivaldi gehören zu den bekanntesten<br />

Werken der klassischen Musik. Lange Zeit war er<br />

als Dirigent, Violinist und Hauskomponist für ein<br />

venezianisches Mädchenwaisenhaus tätig, das<br />

«Conservatorio dell’Ospedale della Pietà». Nebenbei<br />

komponierte Vivaldi Konzerte oder Opern<br />

und reiste in verschiedene Städte. Nach Vivaldis<br />

Tod im Jahre 1741 gerieten seine Arbeiten in<br />

Vergessenheit. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts<br />

entdeckte man seine grandiosen Werke aufs<br />

Neue. Das Gesamtwerk Vivaldis, das zufälligerweise<br />

durch einen Handschriftenfund im Jahre<br />

1926 entdeckt wurde, umfasst über 500 Kompositionen.<br />

Die bekannteste davon ist das Violinenkonzert<br />

«Vier Jahreszeiten».<br />

The Luxury Way of Life | 35


WUSSTEN<br />

SIE S<strong>CH</strong>ON …?<br />

Sauna-Gondel<br />

Im Skisportzentrum «Iso-Ylläs» in Ylläsjärvi im Westen Lapplands<br />

(bei Kittilä) fährt der erste Sauna-Gondel-Lift der Welt! Die Sauna-<br />

Gondel bewegt sich wie alle anderen normalen Gondeln auf den<br />

Gipfel des Ylläs-Fjälls (718 Meter über dem Meeres spiegel). Eine<br />

Runde dauert circa 15 Minuten. Vier Personen können pro<br />

Runde das exotische Saunieren in der Gondel geniessen. Die Sauna-<br />

Gondel mit ihrer Holzverkleidung ist zwischen den normalen<br />

rot-schwarzen Gondeln ein echter Hingucker. Reingucken kann<br />

man jedoch nicht. Das verhindern die abgedunkelten Scheiben<br />

der Sauna-Gondel. Die schwebende Sauna kann ganzjährig gemietet<br />

werden. Zum Beispiel für zwölf Personen für zwei Stunden.<br />

Dann kann jeder auf zwei Saunagängen bei 80 bis 100 Grad<br />

ordentlich schwitzen.<br />

Übernachten im Schuh<br />

Wer den Garten des neuseeländischen Ehepaars Judy und Steve Richards zum<br />

ersten Mal betritt, könnte vermuten, dass dort gerade ein Fantasyfilm gedreht wird.<br />

Zwischen Büschen und Bäumen ragt das Schuhwerk eines Riesen in den Himmel,<br />

ein gigantischer Stiefel, so hoch wie ein zweistöckiges Haus. Darin eine kleine, aber<br />

höchst individuelle Ferienwohnung. Im Erdgeschoss, gleich über der Schuhsohle,<br />

befinden sich Wohnzimmer, die Küche und das Bad. Allesamt mit runden Wänden.<br />

Das Schlafzimmer ist im Schaft, also im oberen Stockwerk untergebracht. Von dort<br />

gelangt man auf den kleinen Balkon auf der Schuhzunge. «The Boot» liegt eingebettet<br />

in einem Hain von Haselnussbäumen und befindet sich an der Nord küste «Ruby»<br />

der neuseeländischen Südinsel circa 30 Minuten vom Nationalpark «Abel Tasman»<br />

und der Stadt Nelson entfernt.<br />

Burner in der Wüste Nevadas<br />

Die Bühne des «Burning-Man-Festivals» ist ein ausgetrockneter Salzsee. Circa<br />

70’000 Künstler, Hippies, Technofans, Pyrotechniker und Freaks aus aller Welt zieht es<br />

jährlich in die Wüste Nevadas. Angefangen hat alles vor 28 Jahren an einem kleinen<br />

Lagerfeuer am Strand von San Francisco. Aus Liebeskummer verbrannte Larry Harvey<br />

mit ein paar Freunden zur Sommersonnenwende eine Holzfigur. Vier Jahre später<br />

zog das Happening bereits in die Wüste von Nevada um. Das Festival dauert seither<br />

acht Tage und endet traditionell am ersten Montag im September. Seinen Höhepunkt<br />

findet es im Verbrennen einer überdimensionalen menschlichen Statue – des<br />

«Burning Man» – am sechsten Festivaltag. Burning Man ist nicht nur eine grosse<br />

Kunstausstellung, sondern auch ein Ort intensiver Selbstdarstellung und eine<br />

einzige riesige Party in einer fast surrealen Umgebung.<br />

36 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

FLUSSDELFINE<br />

PIRANHAS &<br />

38 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

Inka-Ruinen, Machu Picchu, Panflöten,<br />

Titicacasee und Alpakas – so das gängige<br />

Peru-Klischee. Doch Peru kann auch<br />

anders. Flussabenteuer auf dem Amazonas<br />

und Streifzüge durch den Regenwald<br />

eröffnen eine ganz andere Seite des<br />

südamerikanischen Landes.<br />

Yvonne Beck<br />

quitos ist die grösste Stadt im peruanischen Regenwald und Pforte<br />

zum Amazonas, dem längsten Fluss der Erde. Der in den Tropenwäldern<br />

eingebettete mächtige Strom kann nur auf dem Luft- oder<br />

Wasserweg erreicht werden, was ihn zweifelsohne noch reizvoller<br />

macht. Ein Trip für das kleine Abenteuer zwischendurch.<br />

Die Tür zum Amazonas<br />

Unmittelbar am Amazonas gelegen und mit 400’000 Einwohnern die grösste<br />

Stadt dieser Region ist Iquitos ein beliebter Ausgangspunkt für Exkursionen<br />

in den tropischen Regenwald. Flussaufwärts und -abwärts lockt der Urwald<br />

mit seiner artenreichen Flora und Fauna, die man sowohl zu Fuss als auch zu<br />

Wasser erkunden kann.<br />

Hier ist der Amazonas bereits zwei Kilometer breit. Er ist die wichtigste<br />

Lebensader der Stadt und neben dem Flugzeug die einzige Verkehrsverbindung<br />

zur Aussenwelt. Prachtvolle Villen aus der Zeit des Kautschukbooms<br />

und windschiefe Pfahlbauten kontrastieren in der Urwaldmetropole<br />

das Stadtbild und seine Umgebung.<br />

Im Zuge der Liberalisierung des Amazonashandels mit Brasilien und mit dem<br />

Ausbau des Hafens erblühte Iquitos in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

zu einer Handelsmetropole. Die steigende Nachfrage nach Kautschuk bescherte<br />

der Stadt einen Boom und «Gummibarone» zeigten ihren Reichtum<br />

mit prächtigen Villen. Erst der Verfall des Weltmarktpreises für Kautschuk<br />

und die zunehmende Verbreitung von künstlichem Kautschuk stoppte das<br />

Wachstum der Stadt. Und nach und nach verfiel die Pracht der einstigen<br />

Handelsmetropole. Trotzdem lohnt sich weiterhin ein Besuch – zum Beispiel,<br />

um das Metallgebäude, die Casa de Hierro, von Gustave Eiffel zu besichtigen.<br />

Das für die Weltausstellung 1889 in Paris gefertigte Gebäude holte sich ein<br />

reicher Gummibaron als «Fertighaus» in die Dschungelmetropole. Beim<br />

Bummel durch die Innenstadt stösst man überall auf die einstige Pracht der<br />

Stadt. Glasierte Kacheln aus Portugal und weitere verschwenderische Baustile<br />

zeugen vom einstigen Reichtum.<br />

The Luxury Way of Life | 39


TRAVEL<br />

Die Geheimnisse des Regenwalds<br />

Die meisten Besucher bleiben jedoch nicht länger als ein, zwei Tage, um<br />

dann in ihr kleines Dschungelabenteuer aufzubrechen. Besonders komfortabel<br />

lässt sich dieses bei einer mehrtägigen Flussreise auf dem Amazonas<br />

erleben. Von Bord der zum Teil recht luxuriösen Schiffe kann man die Ufervegetation<br />

des Amazonas gemütlich an sich vorbeiziehen lassen. Mit nur<br />

etwas Glück lassen sich die rosa Flussdelfine im Wasser beobachten, zudem<br />

erblickt man am Ufer häufig Kaimane, und auch das Herz eines jeden Ornithologen<br />

erfreut sich an den zahlreich zu erspähenden Vögeln.<br />

Eine andere Alternative sind die mehrtägigen Ausflüge in den Regenwald. Per<br />

Boot geht es zu meist einfachen, aber authentischen Urwald-Lodges am<br />

Amazonas oder einem seiner Nebenflüsse. Von dort werden Wanderungen<br />

unternommen, und ein Guide informiert über die reiche Flora und Fauna, die<br />

Geheimnisse des Regenwaldes und die Mythen des Amazonasgebietes. Auf<br />

Bootexkursionen geht es in die kleinen Nebenarme des Amazonas zum<br />

Piranha-Angeln oder nachts mit einer Taschenlampe auf Kaiman-Exkursion.<br />

Allzu verwöhnt sollte man bei Ausflügen dieser Art jedoch nicht sein, denn<br />

das feuchtwarme Klima mit Durchschnittstemperaturen um 28 Grad, die<br />

ständig surrenden und stechlustigen Moskitos sowie die fehlende Warmwasserdusche<br />

und der häufig ausfallende Strom sind nicht für jedermann<br />

geeignet. Wer sich jedoch auf das kleine Abenteuer einlässt, wird mit einer<br />

grossartigen, vielleicht einzigartigen Natur belohnt. Von der man nicht weiss,<br />

wie lange diese noch so existieren wird.<br />

Leben unter dem Kronendach<br />

Das Amazonasgebiet nimmt rund 60 Prozent der Fläche des Andenstaates<br />

ein. Im feuchtheissen Regenwaldgebiet findet man eine einmalige Vielfalt an<br />

Pflanzen und Tieren, die weltweit ihresgleichen sucht. Eine überwältigende<br />

Anzahl von Pflanzen und Tieren findet hier ihre Heimat. Hunderte verschiedener<br />

Baumarten wachsen hier ebenso wie Orchideen, Palmen und Hängepflanzen.<br />

Die Tierwelt ist nicht weniger ausgeprägt. Die Indianer sagen: «Der Urwald<br />

hat mehr Augen als Blätter.» Kaimane, Seekühe, Flussdelfine und unzählige<br />

Fischarten bevölkern die Flüsse; Tapire, Stachelschweine, Raubkatzen wie<br />

Jaguar und Ozelot, viele Affenarten und Faultiere leben auf dem Land, und in<br />

den Bäumen schwirren Kolibris, Papageien, Tukane, Adler und etliche andere<br />

Vogelarten. Von Iquitos aus muss man jedoch schon längere Bootsfahrten<br />

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TRAVEL<br />

Auf den Spuren Fitzcarraldos<br />

Es gab ihn wirklich, den grössenwahnsinnigen Enrico-Caruso-Fan,<br />

der Ende des 19. Jahrhunderts in Iquitos ein Opernhaus bauen<br />

wollte. Er hiess Brian Sweeny Fitzgerald. Der gebürtige Brite gehörte<br />

zu den reichen Kautschukbaronen. Mit einem alten Flussdampfer<br />

wollte er ein neues Gebiet erschliessen und mit den Einnahmen sein<br />

Teatro Amazonas finanzieren. Die gewinnbringenden Kautschukfelder<br />

lagen an einem Nebenfluss des Amazonas, es war unmöglich,<br />

die Stromschnellen zu passieren. Fitzcarraldo liess daher sein<br />

Schiff von Indios über einen Berg ziehen, um es in ruhiges Flusswasser<br />

zu bringen. Ein wahnsinniger Kraftakt, an dem sich etwa<br />

2000 Männer abarbeiteten und der mehrere Todesopfer forderte.<br />

Unsterblichkeit erlangte er in Werner Herzogs Film « Fitzcarraldo»<br />

mit Klaus Kinski in der Hauptrolle. Fitzcarraldo war nach «Aguirre,<br />

der Zorn Gottes», «Nosferatu – Phantom der Nacht» und<br />

«Woyzeck» die vierte von insgesamt fünf gemeinsamen Herzog-<br />

Kinski-Produktionen. Beide Filmschaffende verband eine<br />

ganz besondere Hassliebe, die Werner Herzog unter anderem in<br />

seiner 1999 entstandenen Dokumentation «Mein liebster Feind –<br />

Klaus Kinski» thematisiert.<br />

In<br />

den Kochtöpfen Perus<br />

Ceviche ist eines der Nationalgericht Perus. In seiner ursprünglichen Form besteht es aus<br />

kleingeschnittenem, rohem Fisch verschiedener Sorten, der ungefähr 15 Minuten in Limettensaft<br />

mariniert wird. In Scheiben geschnittene rote Zwiebeln und ein sehr scharfes, paprikaähnliches<br />

Gemüse aus Peru werden mit dem Fisch vermischt. Chemisch gesehen kommt<br />

es aufgrund der in den Limetten vorhandenen Zitronensäure zu einer Denaturierung des<br />

Eiweisses, ähnlich wie beim Kochen. Dazu trinkt man am besten eine Inka-Cola, laut Werbung<br />

«Der Geschmack der Nation», oder einen Pisco. Dieses Getränk existiert seit über 400 Jahren.<br />

Es handelt sich um reinen Weinbrand. Im Unterschied zum italienischen Grappa, welcher aus<br />

Trester destilliert wird, ist der fermentierte Traubenmost die einzige Zutat zur Herstellung<br />

von Pisco. Bekanntestes Mixgetränk auf Pisco-Basis ist Pisco Sour.<br />

The Luxury Way of Life | 41


TRAVEL<br />

unternehmen, um noch einen einigermassen unberührten<br />

Waldbestand zu finden. Und auch wenn<br />

man einen entdeckt hat, sollte man nicht enttäuscht<br />

sein, wenn man nicht allzu viele Tiere zu<br />

Gesicht bekommt. Viele von ihnen sind nachtaktiv<br />

oder sehr scheu. Andere hingegen sind Meister der<br />

Tarnung. Besonders alles, was sich auf dem Boden<br />

bewegt, hat sich im Laufe der Jahrtausende eine<br />

perfekte Camouflage zugelegt, und nur ein geübtes<br />

Auge erspäht die Tiere im feuchten Dickicht des<br />

Regenwaldes.<br />

Doch nicht nur Tiere nutzen den Regenwald als<br />

Lebensraum. Noch heute bevölkern zahlreiche<br />

Indianerstämme die Ufer des Amazonas und seiner<br />

Nebenflüsse. Die meisten haben sich jedoch<br />

inzwischen an den westlichen Lebensstil assimiliert.<br />

Traditionelle Kleidung, Blasrohre zum Jagen,<br />

rot angemalte Gesichter sind zumeist reines Touristenschauspiel.<br />

Die Missionierung der Amazonasstämme<br />

zeigt eine nachhaltige Wirkung, die mit<br />

dem Verlust der Traditionen einhergeht. Mit etwas<br />

Glück findet man jedoch noch Medizinfrauen mit<br />

altem Wissen, Guides, die wissen, wie man die<br />

Natur für sich nutzbar machen kann. Sei es in<br />

Form von Mückenschutz, eines Trageriemens<br />

oder einer wasserspendenden Liane.<br />

Fazit: Perus Regenwald ist ein kleines Abenteuer<br />

abseits von Natel- und WLAN-Verbindungen. Wer<br />

sich darauf einlässt, wird belohnt!<br />

Literarisches Aushängeschild<br />

Mario Vargas Llosa ist seit Jahrzehnten wohl einer der bekanntesten Peruaner.<br />

Der 1936 geborene Schriftsteller erhielt im Jahre 2010 den Nobelpreis für Literatur<br />

und ist heute der erste lateinamerikanische Präsident des PEN-Clubs. Seine<br />

Romane «Mytas Geschichte», «Der Geschichtenerzähler», «Der Krieg am Ende<br />

der Welt» und «Gespräch in der Kathedrale» spielen alle in Peru vor einem<br />

politischen Hintergrund. In seinen Romanen orientiert er sich am «magischen<br />

Realismus»-Stil von Gabriel Garcia Márquez und arbeitet die bewegte<br />

Geschichte Perus auf.<br />

42 | PRESTIGE


DIE NEUE DAVIDOFF NICARAGUA DIADEMA<br />

DIE ENTDECKUNGSREISE, DIE ZUM INTENSIVEN AROMA DER<br />

DAVIDOFF NICARAGUA GEFÜHRT HAT, S<strong>CH</strong>LÄGT EINE NEUE<br />

RI<strong>CH</strong>TUNG EIN · MIT DEM DIADEMA-FORMAT ERREI<strong>CH</strong>T<br />

DAS ERLEBNIS NEUE GIPFEL DER GES<strong>CH</strong>MACKSSTIMULATION<br />

UND LÄSST DEN AFICIONADO UNBEKANNTES ENTDECKEN ·<br />

DAS IST GENUSS · GENUSS AUF EINEM NEUEN LEVEL ·<br />

DAS ABENTEUER GEHT WEITER<br />

DAS GES<strong>CH</strong>MACKSERLEBNIS<br />

ERREI<strong>CH</strong>T NEUE HÖHEN<br />

davidoff.com


TRAVEL<br />

SEQUOIA<br />

NATIONAL<br />

PARK<br />

DIE RIESENMAMMUTBÄUME<br />

KALIFORNIENS<br />

Die Sequoias sind zwar nicht ganz so hoch<br />

wie ihre Küstenverwandtschaft die Redwoods, dafür<br />

erreichen sie einen Durchmesser von 13 Metern<br />

und gehören zu den ältesten Bäumen der Welt.<br />

Lilly Steffen<br />

Im Sequoia National Park in der Sierra Nevada stehen auf circa 2100 Meter<br />

Höhe gewaltige Bäume. Ihre Stämme sind rot und mit einer dicken<br />

Schicht zerfurchter Rinde geschützt. Es sind die Riesenmammutbäume,<br />

die «Sequoiadendron giganteum». Sie gehören zu den grössten<br />

existierenden Baumarten auf unserer Erde. Viele dieser Bäume wurden<br />

seit der Ent deckung dieser Wälder geschlagen. Zum Schutz der verbliebenen<br />

sind die meisten der Haine nun innerhalb der National Parks der USA<br />

und den State Parks von Kalifornien enthalten. Mit seinen tiefen Schluchten<br />

und beeindruckenden Bergen zählt der Sequoia National Park<br />

zusammen mit dem Kings Canyon National Park zu den beliebtesten<br />

Zielen in der kalifornischen Sierra Nevada. Das etwa<br />

3500 Quadrat kilometer grosse Gebiet wird nur vom Generals<br />

Highway durchzogen und bietet aufgrund der unterschiedlichen<br />

Höhenlagen von 412 bis über 4418 Metern<br />

vielfältige Lebensräume für diverse Tierarten sowie Flora<br />

und Fauna.<br />

44 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

Fällen verboten!<br />

Hier im humiden Klima mit seinen schneereichen<br />

Wintern bieten sich ideale Bedingungen für die<br />

Hauptattraktion der Region: die Riesenmammutbäume.<br />

Sie sind gewappnet gegen viele Bedrohungen:<br />

Sie sind zu stark, als dass der Wind sie umknicken<br />

könnte; ihr Kernholz und ihre Rinde sind<br />

mit Gerbsäure und anderen chemischen Stoffen<br />

getränkt, die sie vor Pilzfäule schützen; Holzkäfer<br />

können ihnen nichts anhaben; ihre dicke Rinde ist<br />

feuerbeständig. Erst der Mensch bedrohte ihre<br />

Existenz. Die ersten Exemplare wurden während<br />

einer Expedition 1833 zum ersten Mal entdeckt,<br />

bald darauf gefällt und Baumsegmente als «Beweisstücke»<br />

Anfang der 1850er sogar bis nach<br />

Europa verschifft. Es folgte die Abholzung im grossen<br />

Stil und nachdem ganze Waldpartien der<br />

Säge und Axt zum Opfer gefallen waren, wurde<br />

1890 zum Schutz der Sequoias der gleichnamige<br />

Nationalpark gegründet. Dieser immergrüne Baum<br />

mit seinen schmalen, spitzen Schuppenblättern<br />

kann basierend auf Schätzungen und Zählung<br />

der Jahresringe von gefällten Exemplaren bis zu<br />

3500 Jahre alt werden. Die faserig-schwammige<br />

Rinde erreicht eine Dicke von bis zu 60 Zentimetern,<br />

hat eine orangebraun bis dunkelrotbraune<br />

Färbung und dient als Schutzschild im Falle von<br />

Waldbränden.<br />

In der Hauptsaison im Sommer strömen viele Besucher<br />

in den Park, doch im Frühjahr kann man<br />

die spektakulären Baumriesen fast allein bestaunen<br />

und man wird zusätzlich mit wunderschön blühenden<br />

Hartriegelbäumen belohnt. Diese kleinen<br />

Bäume tragen cremeweisse Blüten so gross wie<br />

Untertassen an dünnen schwarzen Ästen, sodass<br />

es so aussieht, als würden sie zwischen den<br />

mächtigen aufragenden Stämmen der Sequoias<br />

in der Luft schweben. Im Frühling verwandelt die Schneeschmelze zudem<br />

die Bäche in reissende Flüsse, ein wunderschönes Naturschauspiel, das jedoch<br />

eiskalt und gefährlich ist; man sollte sich daher nicht dazu verleiten lassen,<br />

ins Wasser zu waten.<br />

Der grösste Baum der Erde<br />

In der Gesamtmasse des Holzes steht der Riesenmammutbaum allein als der<br />

grösste Baum der Erde. Das verdeutlicht sein nahezu konischer Stamm, der<br />

eher an eine Keule als an einen Wanderstab erinnert. Es gibt eine Baumart,<br />

die länger lebt, eine andere, die einen grösseren Umfang hat, und drei, die<br />

höher wachsen – keine aber ist grösser. Der westliche Abhang der Sierra<br />

Nevada ist der einzige Ort der Welt, an dem die Mammutbäume wachsen,<br />

zumeist in einer Höhe zwischen 1520 und 2130 Metern. Es gibt insgesamt<br />

75 Haine. Das Alter des «General-Sherman-Baums» beträgt circa 2300 Jahre.<br />

Sein grösster Zweig hat einen Umfang von etwa zwei Metern. Er besitzt<br />

Facts<br />

Die Sequoias wachsen im Alter schneller.<br />

Ihr Stamm wird breiter, die Äste werden<br />

dicker. Bei fast allen anderen Bäumen nimmt<br />

die Holzproduktion im Alter ab. Ein sehr<br />

altes Exemplar wie der «Präsident» besteht<br />

aus mindestens 1530 Kubikmeter Holz.


TRAVEL<br />

«A tree is a wonderful living organism<br />

which gives shelter, food, warmth and<br />

protection to all living things. It even<br />

gives shade to those who wield an<br />

axe to cut it down.» – Buddha –<br />

fast zwei Milliarden Nadeln und jedes Jahr wächst<br />

er weiter an und das in einem gigantischen Ausmass.<br />

Denn das Holz, um das «General Sherman»<br />

jedes Jahr wächst, entspricht dem eines 18 Meter<br />

hohen Baums mit normalen Proportionen. Die<br />

Sequoia und Kings Canyon National Parks be heimaten<br />

die vier grössten Bäume der Welt, an geführt<br />

vom bereits erwähnten 83,8 Meter hohen «General<br />

Sherman Tree» mit einem Umfang an der Stammbasis<br />

von mehr als 31 Metern. Der Riese steht<br />

passenderweise im Giant Forest. Ein weiterer toller<br />

Platz, um diese gewaltigen Bäume zu er leben, ist<br />

der nahe gelegene General Grant Grove. Angrenzend<br />

an Sequoia und Kings Canyon be findet sich<br />

das Giant Sequoia National Monument – ein weiterer<br />

ausgezeichneter Ort für sehr grosse Bäume.<br />

Wandermöglichkeiten umfassen einen ein fachen<br />

Spaziergang auf dem «Trail of 100 Giants» und einen<br />

vier Kilometer langen Rundweg zum «Boole Tree»,<br />

sechstgrösster Baum der Erde und einer der wenigen<br />

Überlebenden extensiver Abholzung eines<br />

einst Tausende Bäume zählenden Hains.<br />

46 | PRESTIGE


Ankunft der neuen<br />

American Airlines in Zürich<br />

Jede Woche wird unsere Flotte jünger.<br />

Neue Flugzeuge mit zahlreichen Innovationen<br />

und komplett flachen Betten in der neuen Business<br />

Class, alle mit direktem Zugang zum Gang.<br />

Erleben Sie die neue American Airlines<br />

jetzt von Zürich nach New York und zu<br />

vielen weiteren Zielen in ganz Nordamerika<br />

und der Karibik.<br />

aa.com


TRAVEL<br />

<strong>CH</strong>ÂTEAU<br />

GÜTS<strong>CH</strong><br />

GES<strong>CH</strong>I<strong>CH</strong>TEN AUS DEM<br />

LUZERNER MÄR<strong>CH</strong>ENS<strong>CH</strong>LOSS<br />

Das Château Gütsch kann auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken:<br />

1888 erbaut, hat das Luzerner 5-Sterne-Haus den Stürmen von 130 Jahren<br />

Weltgeschichte standgehalten. Ob Könige und Königinnen, internationale Stars oder<br />

ausländische Würdenträger – alle waren sie schon hier. Und auch heute noch<br />

geben sich Stars und Sternchen die Klinke in die Hand. Wir haben einen Blick in die<br />

Vergangenheit dieses wohl traditionsreichsten Schweizer Luxushotels geworfen<br />

und verraten Ihnen, was die «Legende Château Gütsch» am Leben hält.<br />

Hendrik Stary & Lone Halvorsen<br />

48 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

Es ist ein erhabenes Gefühl, bei Sonnenuntergang<br />

auf der Terrasse des Château<br />

Gütsch zu sitzen und den Blick über die<br />

glitzernde Altstadt von Luzern, die nahe<br />

ge legenen Berge und den Vierwaldstättersee<br />

schweifen zu lassen. Der eiskalte Champagner<br />

prickelt schön auf der Zunge und die historischen<br />

Mauern scheinen die Geschichten eines ganzen<br />

Jahrhunderts zu erzählen.<br />

Von Feinden zu Gästen<br />

«Gütsch» – das ist der Name für jene «Anhöhe auf<br />

felsigem Grund», die im Westen der Stadt Luzern<br />

liegt und auch heute noch das gleichnamige<br />

Schlosshotel beherbergt. Früher, etwa ab 1590,<br />

diente die Erhebung als Aussichtspunkt. Das Türmchen<br />

«Unoth» wurde errichtet, um Feinde früh<br />

auszumachen und von der Stadt fernzuhalten. In<br />

Kriegszeiten brannte hier oben immer ein Feuer,<br />

das die Wachtposten wärmen und die Bewohner<br />

der umliegenden Gegenden vor feindlichen Überfällen<br />

warnen sollte. Im Jahr 1859 – eine friedlichere<br />

Zeit war angebrochen – wurde auf dem<br />

Gütsch die erste Gastwirtschaft gegründet. Nach<br />

mehreren Besitzerwechseln wurde diese im Jahr<br />

1879 zu einem Hotel erweitert. Dank der berühmten<br />

Wasserballastbahn, die 1884 das Licht der Welt<br />

erblickte, entwickelte sich das Hotel schnell zu<br />

einem beliebten Ausflugs- und Urlaubsort: Die<br />

Gäste konnten nun bequem anreisen und bei<br />

einem guten Essen den grandiosen Ausblick geniessen.<br />

Prachtvolles Relikt aus der Belle Époque<br />

Nachdem das Hotel durch einen Brand im Jahr<br />

1888 beinahe abgebrannt wäre, war der be-<br />

The Luxury Way of Life | 49


TRAVEL<br />

Im Dienste des Glamours<br />

rühmte Luzerner Architekt und Hotelplaner Emil<br />

Vogt der Einzige, der noch an das Haus geglaubt<br />

und es schliesslich wieder aufgebaut hat. Als Kind<br />

der Belle Époque, jener turbulenten Zeit des allgemeinen<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs,<br />

wollte er für die künftigen Gäste des<br />

Hauses einen Ort schaffen, an dem sie in luxur iö ser<br />

Umgebung ihrem neuen unbeschwerten Lebensstil<br />

frönen konnten. Kein Wunder also, dass er sich<br />

bei der Renovierung und Erweiterung des Hotels<br />

architektonisch am Stil des nicht minder prunkvollen<br />

Schlosses Neuschwanstein orientiert hat.<br />

Die prachtvolle Silhouette mit ihren vielen Türmen<br />

und Erkern weiss auch heute noch, die Gäste von<br />

nah und fern zu begeistern.<br />

Bullards Stil gilt bei vielen als extravagant, eklektisch, aber doch<br />

raffiniert und stilvoll. Der mehrfach preisgekrönte Innenarchitekt aus<br />

Los Angeles hat die Häuser zahlreicher Hollywood-Stars wie Cher,<br />

Tommy Hilfiger oder Eva Mendes eingerichtet. Es gibt keine «Interior-<br />

Design-Chartlist», wo er nicht zu finden ist – ob vom «Architectural<br />

Digest», «Elle Decor» oder «The Hollywood Reporter».<br />

Ursprünglich wollte Bullard Schauspieler werden, und wie so viele<br />

angehende Schauspieler zog es ihn nach Los Angeles. Er arbeitete<br />

Teilzeit in einem Café und lebte in einer Wohnung, eingerichtet mit<br />

Second-Hand-Möbeln. Schliesslich bekam er eine Filmrolle, wo er sich<br />

mit Produzent Victor Ginzburg anfreundete. Er lud ihn zum Essen ein,<br />

und Ginzburg fand Gefallen an seinem Einrichtungsstil. Bullard wurde<br />

zwar kein Schauspieler, jedoch durfte er von nun an die Büros in den<br />

Hollywood-Studios einrichten. Mittlerweile gehören seine Kunden auch<br />

zu seinem privaten Freundeskreis. Mit Elton John geht er jedes Jahr<br />

in den Urlaub, mit Cher verbringt er Weihnachten und bei Sharon und<br />

Ozzy Osbourne geht er ein und aus. Seinen Rat gibt er gerne weiter:<br />

«Folgen Sie niemals einem Trend, sondern folgen Sie Ihrem Herzen und<br />

Ihrem dekorativen Geist.»<br />

Das Château Gütsch heute – ein<br />

modernes Aushängeschild der<br />

traditionsreichen Schweizer Hotellerie<br />

Im Jahr 1901 wurde das Hotel erneut vergrössert:<br />

Ein neues Restaurant sowie weitere grosszügige<br />

Räumlichkeiten kamen hinzu. Während der beiden<br />

Weltkriege musste der Betrieb immer wieder auf<br />

Eis gelegt werden, auch die Gütschbahn fuhr in<br />

dieser Zeit nur unregelmässig. Erst im Jahr 1948<br />

konnte die Stadt Luzern die Geschäfte des Hauses<br />

wieder aufnehmen. Ein Besitzerwechsel im Jahr<br />

1954 führte schliesslich dazu, dass das Hotel zu<br />

jenem Namen kam, den es auch heute noch mit<br />

grossem Stolz trägt: Château Gütsch. Mit einigen<br />

weiteren gekonnten Umbauten und Modernisierungsmassnahmen<br />

hat das Hotel auch in der Folgezeit<br />

bewiesen, dass es mit frischem Esprit an seine<br />

grosse Tradition anknüpfen kann. So erhielten nicht<br />

nur die öffentlichen Räumlichkeiten nach und nach<br />

ihre ursprüngliche Weitläufigkeit zurück; auch<br />

die historischen Designdetails – die feinen Holzschnitzarbeiten,<br />

der Deckenstuck sowie das edle<br />

Parkett – sollten bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.<br />

Design aus erster Hand<br />

Dies alles kann nicht zuletzt als Verdienst von<br />

Martyn Lawrence Bullard angesehen werden. So<br />

hat der bekannte britische Designer dem Château<br />

auf virtuose Weise seinen originalen historischen<br />

Charme zurückgegeben, ohne dabei an zeitgemässem<br />

Luxus und Komfort zu sparen. Heute<br />

kann sich das Haus mit diesem einzigartigen Mix<br />

aus modernster Wohnkultur und liebevoller historischer<br />

Detailgenauigkeit mit den bedeutendsten<br />

5-Sterne-Häusern Europas messen. Die Gäste und<br />

Liebhaber des Château Gütsch können sich also<br />

sicher sein: Dieses Hotel wird auch noch in den<br />

nächsten 130 Jahren das Kronjuwel unter den<br />

Schweizer Wahrzeichen bleiben!<br />

50 | PRESTIGE


PURE SWISS ALPINE CAVIAR<br />

Rein. Natürlich. Nachhaltig.<br />

Geniessen Sie den<br />

einzigen Schweizer Kaviar.<br />

Im Oona-Shop oder<br />

im Oona – das Restaurant.<br />

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<strong>CH</strong> - 3714 Frutigen<br />

Tel: + 41 33 672 11 44<br />

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TRAVEL<br />

CORAL REEF<br />

© Vincent Callebaut Architectures<br />

URLAUB AUF<br />

RIESENSEEROSEN<br />

BLATTERN<br />

ÜBER DIE ZUKUNFT<br />

DER KREUZFAHRTINDUSTRIE<br />

Kreuzfahrten liegen voll im Trend. Jedes Jahr werden neue Passagierrekorde<br />

vermeldet. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Schiffe der Anbieter<br />

immer grösser und die Destinationen immer ausgefallener werden.<br />

Hendrik Stary<br />

Trotz des allgemeinen Wachstumsstrebens scheinen sich immer mehr<br />

Anbieter Gedanken über Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu machen.<br />

Anstatt auf Quantität setzen sie auf Qualität und lassen sich – ge meinsam<br />

mit den besten Schiffskonstrukteuren, Designern und Architekten der Welt –<br />

neue Konzepte für die Zukunft des Meerestourismus einfallen. In den 1960erund<br />

70er-Jahren waren Kreuzfahrten teuer und nichts für jedermann. Doch<br />

der Kreuzfahrtmarkt ist über die Jahre viel demokratischer geworden. Die<br />

Angebote sind mittlerweile so vielfältig und günstig, dass sie längst den<br />

Mittelstand erreicht haben. In 50 Jahren sollen ganze 75 Millionen Kreuzfahrt-<br />

touristen auf den Weltmeeren unterwegs sein! Kein<br />

Wunder also, dass die Kreuzfahrtschiffe immer<br />

grösser werden müssen, um der weiter ansteigenden<br />

Nachfrage gerecht zu werden.<br />

Megaliner als Entertainment-Boxen<br />

Die grössten Kreuzfahrtschiffe der Welt, die so<br />

genannten «Megaliner», bieten heute bereits Platz<br />

für über 5000 Touristen – die natürlich während<br />

52 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

© BMT Nigel Gee and<br />

Yacht Island Design, 2011<br />

© Vincent Callebaut Architectures<br />

PHYSALIA<br />

© Vincent Callebaut Architectures<br />

UTOPIA<br />

© Vincent Callebaut Architectures<br />

PHYSALIA<br />

(zum Beispiel mit Zugdrachentechnologie) zu entwerfen oder den Kraftstoff<br />

Öl durch Motoren zu ersetzen, die mit Gas oder Brennstoffzellen angetrieben<br />

werden. Doch auch über neuartige Fortbewegungsmittel, die nur noch<br />

entfernt an Schiffe erinnern, wird bereits geredet.<br />

LILYPADS<br />

ihres Aufenthalts auch unterhalten werden wollen.<br />

Daher schwimmen mittlerweile wahre Entertainment-Boxen<br />

auf unseren Weltmeeren herum:<br />

Aussenpools, mehrere Restaurants, Discos und<br />

zahlreiche Shoppingmöglichkeiten gehören bei den<br />

meisten Schiffen bereits zur Standardausstattung;<br />

der neue US-Megaliner «Oasis of the Seas» verfügt<br />

sogar über eine eigene Brauerei. Doch kann<br />

an Bord eines solchen Riesenkreuzers überhaupt<br />

noch Urlaubsstimmung aufkommen? Und vor<br />

allem: Welche Folgen hat das langfristig für die<br />

Umwelt?<br />

Neue Technologien für den Umweltschutz<br />

Mit solchen Fragen setzen sich erfreulicherweise<br />

immer mehr Verantwortliche auseinander. Kreuzfahrtverbände<br />

und Anbieter gehen Kooperationen<br />

mit Wissenschaftlern, Technologen und Schiffskonstrukteuren<br />

ein, um über nachhaltigere Konzepte<br />

für die Kreuzfahrtindustrie nachzudenken.<br />

Eine Möglichkeit bestände darin, Riesensegler<br />

Von riesigen Mutterschiffen und künstlichen Inseln<br />

Besonders heiss diskutiert wird derzeit das «Mutterschiff-Konzept», das<br />

unter anderem vom schwedischen Designer Fredrik Johansson («Tillberg<br />

Design») entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine Art Riesenmegaliner,<br />

der über 8000 Passagiere sowie zahlreiche Wasserflugzeuge und<br />

Kleinjachten beherbergen soll. Aufgrund seiner enormen Grösse soll er gar<br />

nicht mehr an Land festmachen, sondern permanent auf den Meeren in<br />

Bewegung sein. Doch auch andere Visionen könnten bald Wirklichkeit<br />

werden: überdimensionale Katamarane, künstlich angelegte Hotelinseln mit<br />

riesigen Glaskuppeln, die man über Unterwassertunnels mit dem Mutterschiff<br />

verbinden könnte – der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt.<br />

Schwimmende Stadt aus Seerosenblättern<br />

Einen besonders reizvollen Einfall hatte der belgische Architekt Vincent<br />

Callebaut. So hat er – wenn auch bislang nur am Computer – eine Stadt aus<br />

mehreren Kunstinseln entworfen, die an überdimensionale Seerosenblätter<br />

erinnern und jeweils bis zu 50’000 Menschen tragen könnten. «Lilypad» hat<br />

er diesen utopischen Entwurf genannt, der einen zwar ins Träumen geraten<br />

lässt, seiner Realisation jedoch noch harrt. So ist etwa noch unklar, ob sich<br />

die Inseln von der natürlichen Strömung treiben lassen oder einen festen<br />

Platz im Ozean bekommen sollen. Bei so viel Kreativität und Innovation<br />

dürfte aber doch zumindest eines sicher sein: Langweilig wird es uns mit der<br />

Kreuzfahrtbranche auch in Zukunft nicht werden.<br />

The Luxury Way of Life | 53


Hundert Tage Tibet<br />

York Hovest<br />

National Geographic<br />

Das Versprechen<br />

Bei einer Begegnung mit dem Dalai Lama gab Fotograf<br />

York Hovest ihm das Versprechen, sein Land zu<br />

porträtieren und der Welt zu zeigen, wie es dort heute<br />

aussieht. 100 Tage lang war er in Tibet unterwegs –<br />

zu Fuss, auf dem Motorrad und mit dem Auto. Immer<br />

wieder wagte er sich in schwer zugängliches und<br />

ver botenes Terrain, in das Besucher nur selten vordringen.<br />

Dieses Unterfangen gelang nur mit der tatkräftigen<br />

Hilfe der Tibeter, die ihn an ihrem Leben teilhaben liessen<br />

und ihm grosses Vertrauen entgegenbrachten. York<br />

Hovest begleitete sie zu geheimen Orten, gelangte bei<br />

minus 30 Grad in 6000 Meter Höhe an die Grenzen<br />

seiner physischen Belastbarkeit und die seiner Kameraausrüstung.<br />

In eindrucksvollen Bildern fängt er nicht<br />

nur die erhabene Landschaft ein, sondern mit ergreifenden<br />

Porträts tibetischer Nomaden und Mönche auch die<br />

Seele dieses geheimnisvollen Landes.<br />

Freiheit, Abenteuer, unberührte Natur<br />

«Alyeska» – grosses Land, so nennen die Aleuten ihre Heimat, und<br />

Alaska ist wahrlich ein grosses Land. Die Natur ist ebenso grandios<br />

wie vielfältig: Im arktischen Norden leben Eisbären und Moschusochsen<br />

in einer baumlosen, eiskalten Tundra, im zentralen Süden kalben<br />

majestätische Gletscher ins Meer, im Südwesten ragen riesige Vulkane<br />

in den Himmel und im milden Südosten gedeihen die letzten kalten<br />

Regenwälder der Erde. Auf mehr als 30 Reisen hat Bernd Römmelt<br />

das Land fotografiert: Er führt den Leser in die entlegensten Winkel<br />

und durch alle Regionen Alaskas und zeigt sie in all ihrer Vielfalt,<br />

Wucht und Schönheit.<br />

Alaska – Die letzte Wildnis<br />

Bernd Römmelt<br />

National Geographic<br />

«Bene est homini, si palato bene est!»<br />

Ein Buch für alle, die gerne kochen, aber auch für jene, die neugierig auf<br />

die Päpstliche Schweizergarde, ein anderes Rom und einige besondere kleine<br />

Geheimnisse des Vatikans sind. Die Kulinarik hat auch bei der ältesten<br />

Schutztruppe des Papstes, der Päpstlichen Schweizergarde, einen grossen<br />

Stellenwert. Dieses einzigartige Kochbuch begleitet die letzte Schweizer<br />

Kompanie in fremden Diensten durch das Kirchen- und Kalenderjahr und macht<br />

Bekanntschaft mit einigen hochkarätigen Persönlichkeiten des Vatikans. Die<br />

Garde stellt die Offiziere und den Kaplan anhand ihrer Lieblingsspeisen vor, und<br />

kirchliche Würdenträger verraten uns ihre Leibgerichte. Als Höhepunkt des<br />

Buches findet die gespannte Leserschaft die Favoritenmenüs der letzten drei<br />

Päpste: Polen, Bayern und Argentinien lassen von einer anderen Seite grüssen.<br />

Päpstliche Schweizergarde<br />

David Geisser<br />

Weber Verlag<br />

54 | PRESTIGE


Liebeserklärung an eine Stadt<br />

Erzählungen aus und über Rom, von ebenso durchtriebenen<br />

wie liebenswerten halbwüchsigen Römern. Der Dichter und<br />

Filmemacher Pasolini ist ihnen ganz nah – selbst sehr jung und<br />

eben in der Stadt am Tiber angekommen, die wir mit seinen<br />

Augen neu entdecken. Jede dieser Geschichten ist eine zärtliche<br />

Liebeserklärung an die Stadt Rom und ihre Bewohner.<br />

Rom, Rom<br />

Pier Paolo Pasolini<br />

Verlag Klaus Wagenbach<br />

SHORTCUTS<br />

BOOKS<br />

Die Insel der Vulkane und Geysire<br />

Feuer und Eis: bizarre Lavafelder, Traumfjorde, Gletscher, glasklare Seen – Island<br />

ist die ewig faszinierende, verwunschene Insel am Polarkreis. Aus dem Helikopter<br />

gelangen Marco Nescher spektakuläre Fotografien der Natur, die die Weite der Insel<br />

einfangen, ihre malerische Struktur und ihre mythische Schönheit. Dieser aussergewöhnliche<br />

Bildband über Island kombiniert atemberaubende Luftbilder mit Porträts<br />

besonderer Menschen und Texten zur Geologie.<br />

Über Island<br />

Marco Nescher, Haraldur U. Diego<br />

Bruckmann Verlag<br />

Schweizer Kraftorte<br />

Das handliche Wanderbüchlein führt zu magischen Stätten voller Geschichte,<br />

Brauchtum und Kraft in die ländliche Idylle der Val Lumnezia, des grössten<br />

Seitentals der Surselva. Das Buch folgt den Spuren der früheren Menschen,<br />

ihren Ritual- und Kultorten. Exakte Wanderbeschreibungen samt Kartenausschnitten,<br />

grossartige Farbfotos und viel Hintergrundwissen über Orte der Kraft<br />

und deren Wirkung sowie über das damalige und heutige Leben im Tal des<br />

Lichts erwarten den Leser, die Leserin. Abgerundet wird jede Wanderung mit<br />

Hinweisen auf typische Pflanzen, die in regionalen, überlieferten alten<br />

Rezepten ihren Platz finden und zum Sammeln und Nachkochen einladen.<br />

Orte der Magie – Val Lumnezia<br />

Pirmina Caminada<br />

Andrea Fischbacher<br />

Werd Verlag<br />

The Luxury Way of Life | 55


TRAVEL<br />

Die britische Metropole gehört zu<br />

den kreativsten und lebendigsten Städten<br />

der Welt. Englische Tradition trifft hier<br />

auf kultigen Zeitgeist.<br />

Yvonne Beck<br />

56 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

EAST<br />

LONDON<br />

CALLING<br />

Besonders hip ist momentan East London. Wo im 19. Jahrhundert<br />

Jack the Ripper in den düsteren Gassen sein Unwesen trieb und<br />

arme Arbeiter ein bisschen Trost bei Dirnen suchten, floriert heute<br />

eine junge kreative Designerszene. Die Quartiere Shoreditch, Spitalfields<br />

und Whitechapel sind traditionelle Arbeitergegenden mit einer sehr bewegten<br />

Vergangenheit. Ihr Ruf war teilweise so schlimm, dass sie Anfang des<br />

20. Jahrhunderts auf einigen Stadtplänen gar nicht verzeichnet wurden.<br />

Heute hingegen sind sie beliebter denn je, denn mit coolen Shops, Cafés,<br />

Bars, Galerien, Märkten und jeder Menge Streetart stieg das berühmtberüchtigte<br />

East End zum Szenekiez auf.<br />

Multikulturelles Hipsterviertel<br />

Schon immer war das East End Anziehungspunkt für Immigranten. Die<br />

Hugenotten bauten sich hier im 18. Jahrhundert kleine, aber feine Häuser,<br />

ihnen folgten im 19. Jahrhundert Iren und Deutsche, zwischen 1880 und 1914<br />

zog es jüdische Emigranten aus Osteuropa in die Gegend und schliesslich<br />

kam eine Einwandererwelle aus Indien und Bangladesch. So entwickelte<br />

sich das multikulturelle Leben des Stadtteils, welcher in den 90er Jahren<br />

vermehrt junge Kreative und Künstler anzog. Zudem lockten die billigen<br />

Mieten. Nach und nach siedelten sich zahlreiche Kunstgalerien und kleine<br />

Designgeschäfte an. Wer heute den letzten Schrei in Sachen Möbel, Mode,<br />

Design, Skulpturen oder Bilder sucht, macht sich also auf den Weg ins<br />

East End.<br />

The Luxury Way of Life | 57


TRAVEL<br />

«Ich habe das Merkwürdigste gesehen, was<br />

die Welt dem staunenden Geiste zeigen<br />

kann, ich habe es gesehen und staune noch<br />

immer … ich spreche von London.»<br />

– Heinrich Heine –<br />

Einer der beliebtesten Märkte der Gegend ist der Spitalfields Market. Zwischen<br />

Kleidung, Taschen, Kitsch und Food lässt sich hier immer das eine<br />

oder andere Schnäppchen machen. Man muss nur lange genug suchen und<br />

ein bisschen Glück haben. Wem jedoch eher nach einem Spaziergang durch<br />

eine bunte Blumenoase ist, schlägt den Weg zum Columbia Flower Market<br />

ein. Jeden Sonntag zwischen 8 und 14 Uhr verwandelt sich in Shoreditch die<br />

Columbia Road in ein Meer aus Blumen und Pflanzen. Auch wenn man keine<br />

Blumen kaufen möchte – der Bummel über den Markt lohnt sich schon allein<br />

der Verkäufer wegen. Rechts und links vom Blumenmarkt locken zudem<br />

kleine Lädchen mit ausgefallenen Möbeln und Kulinarischem.<br />

LESETIPPS<br />

«Brick Lane» von Monica Ali<br />

In diesem Buch beschreibt Ali das Leben<br />

einer bengalischen Frau im East End<br />

der 1980er Jahre. Nazneen, in ärmsten<br />

Verhältnissen in Bangladesch<br />

aufge wachsen, wird<br />

mit 19 Jahren verheiratet<br />

und ins ferne England<br />

geschickt. Ohne<br />

Englischkenntnisse landet<br />

sie in der Brick Lane,<br />

dem «Klein-Indien» von<br />

London. Aus ihrer<br />

Wohnung kommt sie<br />

selten raus. Gegen<br />

den Widerstand des<br />

Ehemanns lernt sie<br />

schliesslich Englisch<br />

und nimmt eine Arbeit als Näherin an.<br />

Eine Reise in die Vergangenheit<br />

Im Dennis Severs House, dem 300 Jahre alten Haus einer hugenottischen<br />

Seidenweberfamilie, kann man eine Reise in die Vergangenheit unternehmen.<br />

Das Haus in der Folgate Street ist wie eine Zeitkapsel: ein altes Bürgerhaus<br />

im Stil der vorviktorianischen Zeit, dessen zehn Zimmer so eingerichtet sind,<br />

als wäre die Familie, die dort lebte, gerade eben nach dem Frühstück aufgebrochen.<br />

Die Betten sind noch zerwühlt, das Kaminfeuer glimmt noch. Hier<br />

lebt die Familie Jervis, die es nie gab. Wer durch die dämmrigen, nur mit<br />

Kerzenschein erleuchteten Räume schreitet, hört draussen Pferdegetrappel<br />

und eine Geräuschkulisse aus längst vergangenen Zeiten, denn in verschiedenen<br />

Zimmern laufen Hintergrundgeräusche vom Tonband. Dennis Severs<br />

nannte es «still life drama». Seine Absicht war es, einen wahrhaft lebendigen<br />

Einblick in das Leben in Spitalfields zwischen 1724 und 1914 zu vermitteln.<br />

Der Besuch des Hauses ist ein sehr poetisches Erlebnis, kein Museumsbesuch,<br />

denn es funktioniert nach dem Motto «you either see it or you don’t».<br />

So ist das Dennis Servers House einer der aussergewöhnlichsten, rätselhaftesten<br />

und kuriosesten Orte im East End, wenn nicht sogar in ganz London.<br />

(www.dennissevershouse.co.uk)<br />

«Die geheimen Tagebücher» von<br />

Samuel Pepys<br />

Heute gelten die Aufzeichnungen<br />

von Samuel Pepys (1633 –1703) als<br />

«intimste Tagebücher der Weltliteratur».<br />

Als man im Nachlass des<br />

königlichen Bediensteten sechs<br />

Journale fand, konnte man das<br />

allerdings noch nicht erahnen.<br />

Denn Pepys hatte seinen Blick<br />

durchs Schlüsselloch der britischen Gesellschaft<br />

im 17. Jahrhundert in kaum entschlüsselbarer<br />

Kurzschrift verfasst; erst 1819<br />

konnte ein Teil der Texte entziffert werden.<br />

Ein funkelndes Zeit portrait!<br />

«Oliver Twist» & «Little Dorrit»<br />

von Charles Dickens<br />

Diese beiden Romane lassen den Leser<br />

in das viktorianische London eintauchen und<br />

geben ein lebhaftes Bild von den Zuständen<br />

dieser Zeit. Realitätsnah und mit beissender<br />

Kritik schildert Dickens das Elend und die<br />

Armut eines Grossteils der Bevölkerung in<br />

der Zeit, als London zum Mittelpunkt des<br />

Empires heranwuchs. Für alle Nichtleser gibt<br />

es eine schöne «Oliver Twist»-Verfilmung<br />

von Roman Polanski.<br />

58 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

«Wenn ein Mann müde<br />

an London wird, ist er müde<br />

am Leben, denn es gibt<br />

in London alles, was das<br />

Leben bieten kann.»<br />

– Samuel Johnson –<br />

LONDONS MÄRKTE<br />

Old Spitalfields Market<br />

www.oldspitalfieldsmarket.com<br />

Borough Market<br />

www.boroughmarket.org.uk<br />

Brick Lane<br />

www.visitbricklane.org<br />

Columbia Road<br />

www.columbiaroad.info<br />

Maltby Street<br />

www.maltby.st<br />

The Luxury Way of Life | 59


TRAVEL<br />

«Wie aus Aladins Lampe<br />

ergiesst sich ein Zauberlicht über<br />

diese einzigartige Stadt.»<br />

– A. Rutari –<br />

Little India im Herzen Londons<br />

Wem danach das Herz nach indischer beziehungsweise bengalischer Atmosphäre<br />

schlägt, der ist in der Brick Lane genau richtig. Die Strasse wird von<br />

Curry-Restaurants sowie unzähligen Geschäften, in denen man farbenfrohe<br />

Stoffe kaufen kann, gesäumt. Sonntags findet hier ein sehr beliebter Markt<br />

statt, auf dem man Secondhand-Möbel und Vintage-Kleidung erstehen<br />

kann. Ganz in der Nähe liegt das Gelände der ehemaligen Truman’s Old<br />

Brewery, welche im 18. Jahrhundert Londons grösste Brauerei war. Heute<br />

befinden sich in dem Gebäudekomplex jedoch zahlreiche kleine Betriebe<br />

und Ateliers. Sonntags findet der Sunday Upmarket statt mit Schmuck, Food<br />

und Kleinkunst. Im Innenhof gibt es zudem Streetart zu bewundern, welche<br />

in diesem Viertel generell eine grosse Rolle spielt. Kaum ein Ort auf der Welt<br />

vereinigt so viele Werke bekannter Streetart-Künstler. Das Bansky-Auto, der<br />

ROA-Kranich oder Space Invader – überall gibt es Werke zu entdecken und<br />

es kommen ständig neue hinzu.<br />

Wer von einem echten Insider durch das Viertel geführt werden möchte, der<br />

sollte sich an Johnnie wenden. Mit seinem einzigartigen «Bowl of Chalk»<br />

(www.bowlofchalk.net) bietet er samstagmorgens Touren von Trafalgar<br />

Square bis zu St. Paul’s Cathedral und am Nachmittag von St. Paul’s bis<br />

Monument an. Am Sonntag geht es durch das East End, dabei fallen seine<br />

Touren immer wieder ein bisschen anders aus. Keine seiner Touren ist identisch.<br />

Das Besondere: Die Wochenendtouren funktionieren auf Trinkgeldbasis.<br />

Jeder zahlt so viel er möchte.<br />

Fazit: Abseits der ausgetretenen Touristenpfade gibt es in London viel zu<br />

entdecken. Gerade im Osten von London tobt das echte Leben und auf den<br />

Foodmarkets bekommt man grossartiges Essen sowie viele schöne Mitbringsel<br />

für die Daheimgebliebenen.<br />

Über den Wolken<br />

Das Shangri-La-Hotel At The Shard, London liegt zwar nicht im East End, sondern im<br />

Trendviertel South Bank mitten in Southwark, in den Stockwerken 34 bis 52 des neuen<br />

architektonischen Wahrzeichens der Stadt, The Shard, ist aber zurzeit das beliebteste Hotel<br />

der Metropole. Direkt an der U-Bahn-Station London Bridge gelegen, sind Tate Modern,<br />

Borough Market, Shakespeare’s Globe, der Tower of London und St. Paul’s Cathedral in nur<br />

wenigen Minuten zu erreichen. Gemäss seinem Namen ähnelt der Wolkenkratzer The Shard<br />

einer Scherbe und gilt mit seinen 72 Etagen als spektakuläres Meisterwerk des italienischen<br />

Stararchitekten Renzo Piano. Mit insgesamt 11’000 Scheiben verglast, beschert die<br />

markante Fassade allen 202 Zimmern und Suiten des Shangri-La-Hotels raumhohe Fensterfronten<br />

mit spektakulären Ausblicken. Zudem gehören die luxuriösen Zimmer und Suiten<br />

des Shangri-La-Hotels At The Shard, London mit einer Fläche von 30 bis 188 Quadratmetern<br />

zu den grössten der Stadt. Die atemberaubende Aussicht macht das Wohnen hier einzig artig.<br />

Denn ganz gleich ob vom Bett, dem Schreibtisch oder der Badewanne aus, stets begleitet die<br />

märchenhafte Kulisse der Londoner Skyline den Gast. Wer beim Panorama gerne ins Detail<br />

gehen möchte, kann das in jedem Zimmer bereitliegende Fernglas benutzen.<br />

www.shangri-la.com/London<br />

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SIEGER IM WETTLAUF ZUM SÜDPOL<br />

ROALD AMUNDSEN<br />

1911 kommt es zum Duell im ewigen Eis: Robert Falcon Scott gegen<br />

Roald Amundsen. Es ist eines der grössten Abenteuer der Geschichte. Zwei<br />

Nationen, zwei Teams, einsame Helden im Kampf um ein Ziel: Als Erster den<br />

Südpol zu erreichen. Der grösste Gegner ist jedoch die Antarktis mit einer<br />

Durchschnittstemperatur von minus 30 Grad. Es ist ein Wettlauf um Ruhm,<br />

Ehre und das blanke Überleben. Auf dem entbehrungsreichen Gewaltmarsch<br />

durch die Eiswüste leisteten Amundsen und seine Mannschaft schier<br />

Übermenschliches: 1 500 Kilometer Wegstrecke in 56 Tagen, bei orkanartigen<br />

Schneestürmen und eisigen Temperaturen. Der Norweger Roald Amundsen<br />

erreicht als erster Mensch den Südpol. Erst 35 Tage später kommt Falcon<br />

Scott am Pol an. Zutiefst enttäuscht tritt er mit seinem Team den Rückmarsch<br />

an. Doch Scott und seine Männer sahen ihre Heimat nie wieder; sie<br />

starben auf dem Rückweg im ewigen Eis, nur 18 Kilometer vom nächsten<br />

Vorratsdepot entfernt. Amundsen dagegen kehrte unversehrt als strahlender<br />

Sieger nach Norwegen zurück. Der Wettlauf zum Südpol ist die dramatische<br />

Geschichte zweier Männer, die ihr Leben riskierten, um ans Ende der Welt zu<br />

gelangen – dorthin, wo noch kein Mensch zuvor war. Nach Amundsen und<br />

Scott ist es übrigens niemandem mehr gelungen, auf der historischen Route<br />

mit den Mitteln von damals an den Südpol zu gelangen.<br />

3<br />

ZITATE<br />

«Seit meiner Kindheit<br />

träume ich davon,<br />

den Nordpol zu erreichen,<br />

nun stehe ich auf<br />

dem Südpol.»<br />

«Es gibt viele Menschen, die glauben,<br />

dass eine Polarexpedition nur<br />

unnützer Verlust an Geld und<br />

Leben sei. Mit dem Begriff<br />

Polarexpedition verbinden sie in<br />

der Regel einen Gedanken an einen<br />

Rekord, zum Polpunkt oder am<br />

weitesten gegen Norden zu kommen,<br />

und in diesem Falle muss ich mich<br />

einig mit ihnen erklären.»<br />

«Ich glaube nicht, dass Gott uns auf<br />

die Erde geschickt hat, damit wir<br />

Millionen scheffeln und alles<br />

andere ignorieren.»<br />

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TRAVEL<br />

150<br />

WINTERTOURISMUS<br />

JAHRE<br />

VON PIONIEREN UND<br />

INNOVATIONEN<br />

© www.swiss-image.ch | Max Weiss<br />

Der Schweizer Wintertourismus begann fast zeitgleich<br />

in Davos und St. Moritz. Englische Wintersportler<br />

und Gesundheitstouristen prägten anfangs<br />

das Geschehen.<br />

Lilly Steffen<br />

64 | PRESTIGE


TRAVEL<br />

Der Winter im Engadin sei voller Sonnenschein und viel angenehmer<br />

als der in England. Um dies selbst zu erleben, lade er sie in sein<br />

Hotel ein. Sollten sie nicht zufrieden sein, übernehme er auch<br />

die Reisekosten. Diesen Vorschlag machte der Engadiner Hotelier Johannes<br />

Badrutt im Herbst 1864 den letzten verbliebenen englischen Sommergästen.<br />

Die Engländer kannten den kalten und feuchten Winter insbesondere in<br />

London und konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es in den<br />

Schweizer Alpen anders sein sollte. Sie kamen dennoch zur Weihnachtszeit<br />

ins Oberengadin – und reisten erst nach Ostern wieder heim: braun gebrannt,<br />

erholt und glücklich. Sie waren die ersten Wintertouristen der Alpen<br />

und sie entdeckten eine neue Welt: die weissen Winterferien. Der Wintertourismus<br />

in den Alpen war lanciert.<br />

Geburtsstunde des modernen Wintersports<br />

Die Anfänge des Wintersports gehen zurück auf die 70er- und 80er-Jahre<br />

des 19. Jahrhunderts, nachdem es 1864 – auf Initiative Johannes Badrutts –<br />

Engländer gewagt hatten, mit Pferdeschlitten über den winterlichen Julier zu<br />

reisen, um auch in dieser Jahreszeit Erholung und Vergnügen zu suchen.<br />

Heute sind die winterlichen Berge ein riesiges Freizeitparadies, zugänglich<br />

dank Bergbahnen und Skiliften, frequentiert von zahllosen Menschen aus<br />

dem Unterland und aus der weiten Welt, sei es für Ferien oder für Tagesausflüge.<br />

Der Wintersport in den Bergen ist eine wichtige Wirtschaftsbranche<br />

und ein Element schweizerischer Identifikation. Abenteuer, Mut und Unternehmergeist<br />

prägen seine Entwicklung, denn ohne den Pioniergeist einiger<br />

weniger wäre all dies nicht möglich gewesen.<br />

Gesundheitstourismus in Davos<br />

Vor rund 150 Jahren kam der deutsche Arzt<br />

Alexander Spengler nach Davos. Ihm fiel auf, dass<br />

kein Dorfbewohner an der damals gefürchteten<br />

Tuberkulose litt. In vielen Orten Europas raffte die<br />

Seuche jährlich Zehntausende Menschen hinweg.<br />

Spengler machte das besondere Hochgebirgsklima<br />

für das Ausbleiben der Lungenschwindsucht in<br />

Davos verantwortlich. So verbreitete er die Kunde<br />

vom gesunden Davoser Höhenklima in ganz<br />

Europa. Zudem beobachtete er, wie sich Schwindsüchtige<br />

gerade in der trockenen Winterluft besonders<br />

gut erholten. Und so trafen am 8. Februar 1865<br />

erstmals zwei an Tuberkulose leidende Winter-<br />

The Luxury Way of Life | 65


TRAVEL<br />

gäste ein. Bereits 1860 öffnete die erste Davoser Fremdenpension, die Kurgäste<br />

beherbergte. Bald kamen Tuberkulosekranke aus aller Welt und legten<br />

die Basis für das, was heute die höchstgelegene Stadt Europas mit internationalem<br />

Renommee ist. Davos wurde damit zur zweiten Wiege des Schweizer<br />

Wintertourismus, und zwar des Gesundheitstourismus. Unter den Kurgästen<br />

befand sich auch Erika Mann, die Frau des Autors Thomas Mann. Ihr<br />

Aufenthalt im Sanatorium inspirierte Thomas Mann zu seinem Meisterwerk<br />

«Der Zauberberg». Andere Sanatoriumsgäste und Besucher schrieben zwar<br />

nicht über Davos, brachten aber ihre Kultur mit – beispielsweise das Eishockey<br />

aus England. Und auch hier sollte die Familie Spengler ein Denkmal<br />

setzen: Wie Alexander Spengler war auch sein Sohn Karl Arzt und ein grosser<br />

Sportliebhaber. 1922 gründete dieser den weltberühmten «Spengler Cup»,<br />

das heute älteste Eishockey-Tunier der Welt.<br />

Wer hat’s erfunden?<br />

Nach und nach kamen also immer mehr Winterferiengäste<br />

in die Schweiz. Viele suchten ihr Vergnügen<br />

in Wintersportarten. Ohne Lifte ist ein<br />

moderner Wintersport heute nicht vorstellbar. Als<br />

das noch ganz anders war und Skifahrer die<br />

meiste ihrer Zeit im Schnee mit dem mühsamen<br />

Aufstieg verbrachten, war es der Bündner Landwirt<br />

und Hotelier Leonard «Lieni» Fopp, der als<br />

Erster das Potential motorgetriebener Aufstiegshilfen<br />

erkannte. Auf seinem Grundstück am Bolgen in<br />

Davos baute Fopp gemeinsam mit dem Zürcher<br />

Ingenieur Ernst Gustav Constam 1934 den ersten<br />

Skilift der Welt – und mit dieser «Schleppseilbahn»<br />

gleichzeitig den Urtyp des bis heute eingesetzten<br />

Schlepplifts mit seinen T-förmigen, orangeschwarzen<br />

Skilift-Bügeln. Knapp 300 Meter Länge<br />

und 60 Meter Höhendifferenz hatte der Lift. Heute<br />

fahren im Bündner Safiental Skifahrer bereits mit<br />

der Kraft der Sonne auf den Berg. Möglich macht<br />

das der erste Solarskilift der Welt. Und weil der Lift<br />

viel mehr Energie produziert, als er verbraucht,<br />

bleibt noch eine ganze Menge sauberer Energie<br />

für das Dorf.<br />

Das Original unter den Schlitten<br />

© www.swiss-image.ch | JR Larraman<br />

Zwei Kufen, drei Holzlatten und eine Schnur, um ihn zu ziehen:<br />

Der «Davoser Schlitten» ist seit Generationen<br />

der meistbenutzte Schlitten auf der Welt. Traditionell<br />

ist der Davoser Schlitten aus Eschenholz gefertigt und<br />

80 bis 130 Zentimeter lang. Die Geschichte des weltberühmten<br />

Davoser Schlittens begann im 19. Jahrhundert.<br />

Schreiner aus Davos entwickelten die norwegi schen<br />

Schlitten weiter. Seinen Namen bekam der Schlitten am<br />

ersten, historischen Schlittenrennen 1883 in Davos.<br />

Damals schon brausten tollkühne Piloten auf Davoser<br />

Schlitten die verschneite Strasse von Davos-Wolfgang<br />

bis Klosters hinunter. Im gleichen Jahr gründete und präsidierte<br />

der englische Poet und Literaturkritiker John<br />

Addington Symonds den «Internationalen Schlittelclub<br />

Davos». Im Jahre 1900 wurde die Schlittel bahn von<br />

der Schatzalp nach Davos Platz gebaut. Aus den späteren<br />

Bobsleigh-Rennen entwickelte sich der Bobsport, der<br />

am Pionierort Davos eingeführt wurde. Der Amerikaner<br />

L. P. Child gewann 1888 in liegender Position und<br />

Kopf voran den «Symond Shield». Diese Begebenheit<br />

gilt als Geburtsstunde des Skeletons.<br />

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INSIDEREI<br />

SALZBURG<br />

UMGEBUNG<br />

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Lovebirds<br />

Salzburgs Altstadt ist reich an historischen Schätzen. Nicht ohne Grund<br />

wurde sie 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die zauberhafte<br />

Kulisse der Altstadt begeistert, doch auch ausserhalb liegen viele Orte,<br />

die man gesehen haben sollte.<br />

Liebesschlösser sind hip. In Rom, Paris und Berlin symbolisieren Frischverliebte<br />

mit ihnen ihre Verbundenheit. Lange hat es gedauert, bis die<br />

Mode auch nach Salzburg überschwappte. Doch nun säumen Hunderte<br />

von Schlössern die geschwungene Brücke «Makartsteg». Der bunte<br />

Schlösserwald ist inzwischen zu einem beliebten Fotomotiv geworden.<br />

Nur wenige Meter vom Makartsteg entfernt kann man die «Amadeus<br />

Salzburg» besteigen und Salzburg vom Wasser aus erkunden.<br />

Naturjuwel<br />

Die Schmetterlingsdichte am Nordwestuferfuss des Unterbergs<br />

ist innerhalb Europas bemerkenswert. 70 verschiedene Arten<br />

von Tagfaltern tanzen durch die Lüfte. Grund dafür: Auf dem<br />

Areal des Freilichtmuseums sind die Bedingungen für die<br />

sensiblen Insekten optimiert worden. Während andernorts ihre<br />

Nahrungs quellen versiegen, sorgen hier Streuwiesen mit Nektarressourcen<br />

für ihr Wohlbehagen. Schautafeln und Dokumentationsfilme<br />

führen ein in die bunte Welt der kleinen, bunten Falter.<br />

www.freilichtmuseum.com<br />

Tierfreundliches Leben<br />

«Gut Aiderbichl» ist ein Gnadenhof im<br />

Salzburger Flachgau. Es wurde im<br />

Jahr 2000 von Michael Aufhauser als<br />

Zufluchtsort für Tiere, die aus Notsituationen<br />

befreit und gerettet wurden,<br />

gegründet. Es ist ein Hort vieler Tierschicksale<br />

wie dem des sechs beinigen<br />

Kalbs Lilli, dem kleinwüchsigen Stier<br />

namens Lilliput oder dem Spitzendressurpferd<br />

Pinot Grigio, das wegen eines Herzfehlers<br />

in die Wurst sollte. Mittlerweile erfreuen<br />

sich 3800 Tiere unter dem Dach des Gut<br />

Aiderbichls eines würdigen Daseins.<br />

Besonders der Oster- und Weihnachtsmarkt<br />

ziehen Besucher von nah und fern an.<br />

www.gut-aiderbichl.com


Stadt der Fotografie<br />

Salzburg ist nicht nur «Festspielstadt» und «Mozarthort», sondern<br />

auch in Sachen Fotokunst Kompetenzzentrum. Vor mehr als 30 Jahren<br />

wurde der «Fotohof» gegründet. Er zeigt circa zehn Ausstellungen<br />

pro Jahr. Der Eintritt ist kostenlos. Dies gilt auch für den Zugang zur<br />

Bibliothek, die zu den besten Fachbibliotheken des ganzen<br />

Landes gehört. Ob Magnum, Leibovitz, Mapplethorpe oder Margherita<br />

Spiluttini – im Bücherschatz des Fotohofs ist alles zu finden.<br />

www.fotohof.at<br />

Das Paradies Carl Zuckmayers<br />

Bereits 1926 erwarb der Autor des Buches<br />

«Der Hauptmann von Köpenick», Carl Zuckmayer,<br />

das Landhaus «Wiesmühl» in Henndorf und<br />

nutzte es als Sommerfrische. Hier trafen sich<br />

zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der<br />

deutschsprachigen Literatur- und Theaterszene.<br />

Noch heute lohnt es sich, dem Genius Loci<br />

dieser ruhenden Landschaft mit ihren Hügeln,<br />

Wäldern und Feldern nachzuspüren.<br />

Aus gestattet mit der Broschüre<br />

«Literarischer Spaziergang» lassen sich<br />

die wichtigsten Schauplätze am<br />

Wallersee erkunden.<br />

www.wiesmuehl.at<br />

Staatsgrenze im Bergwerk<br />

Früher wurde Salz als «weisses Gold» bezeichnet – und<br />

tatsächlich bilden die vor Jahrmillionen entstandenen<br />

Vorkommen im Dürrnberg bei Hallein die Schatzkammer der<br />

Region. Im ältesten Besucherbergwerk der Welt verlaufen<br />

geheimnisvolle, uralte Stollen, die Bergmänner kilometerweit<br />

in den mystischen Berg hineinführten. Mit was man in<br />

einem solchen Labyrinth von Gängen weniger rechnet, ist<br />

eine Grenzmarkierung. Doch genau diese befindet sich<br />

80 Meter unter der Erdoberfläche, die «Staatsgrenze Republik<br />

Österreich – Bundesrepublik Deutschland».<br />

www.salzwelten.at<br />

The Luxury Way of Life | 69


DER ANWALT DER MEERE<br />

JACQUES COUSTEAU<br />

Jacques Cousteau war einer der wichtigsten Meeresforscher und Dokumentarfilmer.<br />

Er hat den Lungenautomaten für Taucher weiterentwickelt, diverse<br />

U-Boote entworfen, einen Taucheranzug mit Pressluftflasche und unterwassertaugliche<br />

Kameras entwickelt. Viele Jahre lang begeisterte er ein Millionenpublikum<br />

mit der TV-Serie «Geheimnisse des Meeres». Mit roter Pudelmütze<br />

und zerfurchtem Gesicht sah man Jacques Cousteau an Deck seines<br />

Forschungsschiffes «Calypso». Er und sein Team suchten Atlantis, erkundeten<br />

den Amazonas, überquerten den Atlantik und brachten den Zuschauern<br />

Haie, Eisschlösser, Korallenriffs und Wracks näher. Der Franzose verstand<br />

es, ganze Generationen von der geheimnisvollen Welt unter Wasser zu<br />

begeistern. Er verlieh den schweigenden Ozeanen eine Stimme. Cousteau<br />

war ein begnadeter Taucher. Ohne weitere Hilfsmittel gelang es ihm 1947, auf<br />

eine Tiefe von 91,5 Metern vorzudringen. Damit stellte er den Weltrekord<br />

im Freitauchen auf, und das, obwohl ihm als Schüler das Schwimmen wegen<br />

seiner schwächlichen Konstitution untersagt wurde. Er verstand sich als<br />

Botschafter der Meere. Tierschützer warfen dem Pionier der Unter wasserwelt<br />

jedoch vor, nicht immer authentische Bilder zu zeigen. Um die Sensationslust<br />

seines Publikums bedienen zu können, soll er Haie massakriert und<br />

Oktopusse unter Drogen gesetzt haben. Zudem liess er sich seine Expeditionen<br />

von grossen Industriekonzernen finanzieren. Trotz alledem kürten ihn<br />

die Franzosen 20-mal zum beliebtesten Landsmann. Und seine Filme zeigen<br />

uns eine Unterwasserwelt, wie es sie heute nicht mehr gibt.<br />

4<br />

ZITATE<br />

«Wenn man Fische studieren<br />

will, wird man am<br />

besten selbst zum Fisch.»<br />

«Tauchen ist für mich<br />

wie ein zärtlicher Kuss.»<br />

«Das Übel kommt nicht von der Technik,<br />

sondern von denen, die sie missbrauchen.»<br />

«Wir sollten uns ein Beispiel an den Delfinen<br />

nehmen. Im Laufe der Evolution haben<br />

sie zwei für ihre Arterhaltung sehr<br />

wichtige Fähigkeiten entwickelt:<br />

Klugheit und Einigkeit.»<br />

70 | PRESTIGE


An mein Vermögen<br />

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Für Camping-Nostalgiker<br />

Das «BaseCamp» in Bonn lässt<br />

alle Camperherzen höherschlagen.<br />

Die Campinganlage liegt<br />

geschützt vor Wind und Wetter<br />

in einer Lagerhalle. Dort warten<br />

16 Themen-Wohnwagen, zwei<br />

original US-Airstreams, zwei<br />

VW-Hippie-Busse, Eisenbahnwaggons,<br />

ein Trabbi und weitere<br />

Kuriositäten auf die Gäste. So<br />

kann man das Campinggefühl<br />

auch in der kälteren Jahreszeit<br />

in vollen Zügen geniessen.<br />

LEU<strong>CH</strong>TTURM<br />

Einmal Leuchtturmwächter sein<br />

Im «Leuchtturm» in Breege auf der Urlaubsinsel Rügen ist man Tag und Nacht dem<br />

Wasser ganz nah. Auf der Terrasse bei einem leckeren Frühstück braust einem schon<br />

morgens der Ostseewind durch die Haare und die Sonne bräunt das Gesicht. Der<br />

atemberaubende Blick auf die Naturlandschaft ist da nur das Tüpfelchen auf dem i.<br />

Wer sich ein Bild von den Designtrends der ehemaligen<br />

DDR machen möchte, ist im «OSTEL» in Berlin am richtigen Ort.<br />

Das «OSTEL» ist eine Zeitmaschine zurück ins Ostberlin<br />

der 70er- und 80er-Jahre. Gäste können hier zwischen<br />

Möbelklassikern wie der Schrankwand «Karat» nächtigen.<br />

In «Ostalgie» schweben<br />

OSTEL<br />

Für Airliner & Flugbesessene<br />

HOTEL COCKPIT<br />

Ein Hotel mit viel Herz und Liebe<br />

zum Detail ist das familiengeführte<br />

«Hotel Cockpit» in Hamburg,<br />

das seinem Namen alle Ehre macht.<br />

Schon der Eingangsbereich<br />

erinnert an den Einstieg in ein<br />

Flugzeug. Die Lobby ist ausgestattet<br />

mit alten Erste-Klasse-<br />

Sitzen, in denen man es sich<br />

richtig bequem machen kann.<br />

Liebhaber von Sherlock Holmes, Alfred Hitchcock<br />

oder Miss Marple fühlen sich im «Krimihotel» in<br />

Hildesheim sicher pudelwohl. In diesem spannenden<br />

Hotel ist jedes Zimmer nach einer anderen bekannten<br />

Krimifigur eingerichtet. Besonders beliebt<br />

ist die Gegend in der Eiffel auch bei Kriminalbuchautoren<br />

als Ort für Verbrechen.<br />

«Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett»<br />

KRIMIHOTEL<br />

72 | PRESTIGE


V8 HOTEL<br />

Für Autoliebhaber<br />

Rennsportfans kommen im Viersternehotel «V8 HOTEL»<br />

in Böblingen voll auf ihre Kosten, denn dort können sie<br />

bequem in ihrem Lieblingsflitzer übernachten. Die Zimmer<br />

sind rund um das Thema Automobil gestaltet. So<br />

erinnert das Design zum Beispiel an eine Tankstelle,<br />

eine Formel-1-Strecke oder die legendäre Route 66.<br />

EINZIGARTIGE<br />

UNTERKÜNFTE<br />

ARTHOTEL<br />

Für Hundertwasserfans<br />

VOM GEFÄNGNIS INS COCKPIT<br />

Zurück aus dem Urlaub, zurück in den Alltag: Die<br />

grossen Reisen sind Vergangenheit und der graue<br />

Arbeitsalltag hat viele Menschen bereits wieder<br />

eingeholt. Doch das muss nicht lange so bleiben.<br />

Denn: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Schon<br />

ein kleiner Wochenendtrip kann wieder Schwung<br />

ins Leben bringen. Und gerade für eine kürzere<br />

Reise lohnt es sich, einen Blick ins Nachbarland<br />

zu werfen. Deutschland ist aufregender, als viele<br />

denken. Einzigartige Unterkünfte wecken die Abenteuerlust<br />

der Reisenden und sagen dem Alltagsfrust<br />

den Kampf an.<br />

Das «artHOTEL» in Magdeburg besticht durch sein<br />

einzigartiges Design. Selbst das Mobiliar ist individuell<br />

gestaltet und lässt designtechnisch keine Wünsche<br />

offen. Umgeben von goldenen Turmkugeln, duftenden<br />

Blumenwiesen und bunten Säulen befindet sich das<br />

Hotel in der «Grünen Zitadelle», einem der Bauwerke<br />

des Künstlers Friedensreich Hundertwasser.<br />

Das «ALCATRAZ Hotel» am Japanischen Garten in Kaiserslautern<br />

ist in Anlehnung an das ehemalige Gefängnis an der Küste<br />

San Franciscos entstanden. Der Name ist hier Programm. In den<br />

Zimmern im Stil einer Zelle schnuppern Gäste hinter vergitterten<br />

Fenstern Gefängnisluft und schlafen auf authentischen Gefängnisbetten.<br />

Doch keine Sorge: Man darf kommen und gehen,<br />

wann man will.<br />

Hinter Gittern nie ins Bett»<br />

ALCATRAZ HOTEL


SONNE, STRAND UND<br />

KALKSTEINFELSEN<br />

THAILANDS<br />

SÜDEN<br />

Sand wie Puderzucker, kristallklares<br />

Wasser und imposante Klippen: In<br />

Krabi verbinden sich Traumstrände<br />

mit einer atemberaubenden<br />

Kulisse. Nicht nur Sonnenhungrige,<br />

sondern auch Kletterer und<br />

Ruhesuchende kommen hier voll<br />

auf ihre Kosten.<br />

Lilly Steffen<br />

Koh Phi Phi, Maya Bay | Drehort «The Beach»


TRAVEL<br />

Krabi, Koh Phi Phi | Aussichtspunkt<br />

m Süden Thailands an der Andamanensee gelegen,<br />

erfreut sich Krabi immer grösserer Beliebtheit.<br />

Die Provinz mit der gleichnamigen<br />

Hauptstadt, die noch im Schatten von Phuket<br />

steht, entspricht nicht minder der Vorstellung der<br />

idealen Destination für Strandferien. Strand ist<br />

aber nur ein Grund für einen Aufenthalt in Krabi:<br />

Unterschiede in der Landschaft und Kulinarik<br />

machen diese Region enorm spannend für Reisende,<br />

die immer wieder gerne nach Thailand<br />

zurückkehren.<br />

Mehr als nur Ausgangspunkt<br />

20 Kilometer von Krabi Town entfernt liegt der<br />

beliebte Touristenort Ao Nang. Bekannt ist dieser<br />

lange Strandstreifen vor allem als idealer Ausgangspunkt<br />

für Trips auf die Inseln der Phang- nga-<br />

Bucht. Die Strandpromenade bietet alles, was das<br />

Ferienherz begehrt: Restaurants, Souvenirshops,<br />

Tourenanbieter und Tauch-/ Sportshops. Für Heimweh-Anfällige<br />

wird im Restaurant «Wanna’s Place»<br />

sogar Rösti serviert. Neben gediegenem Luxus an der Küste finden sich<br />

preisgünstigere Übernachtungsmöglichkeiten landeinwärts in Krabi Town.<br />

Strände abseits der Zivilisation und filmreife Buchten<br />

Der beinahe weisse, weiche Sand schmiegt sich bei jedem Schritt an die<br />

Füsse. Das kristallklar schimmernde Wasser entzückt das Auge. An den<br />

Stränden Krabis herrscht paradiesische Stimmung. Das vor allem dank ihrer<br />

Abgeschiedenheit: Viele Buchten wie die Tonsai Bay oder Rai Leh können<br />

nur mit dem Boot erreicht werden. Nebst den vielen kleinen Buchten grenzt<br />

auch die wohl berühmteste Bucht Thailands an Krabi: Die Phang-nga-Bucht<br />

erstreckt sich über 400 Quadratkilometer und beheimatet den bekannten<br />

James-Bond-Felsen oder die Insel «Ko Phi Phi Leh», auf der «The Beach»<br />

gedreht wurde. Diese Region bietet ausserdem interessante Tauchgründe<br />

und leicht zugängliche Schnorchelplätze.<br />

1237 Stufen, freche Äffchen und eine unvergessliche Aussicht<br />

Wer den Wat Tham Sua besuchen möchte, benötigt festes Schuhwerk. Denn<br />

der buddhistische Tempel liegt auf einer steilen Anhöhe, drei Kilometer von<br />

Krabi Town entfernt. Mehr als 1200 Stufen müssen bewältigt werden, um<br />

den Tiger Cave Temple, wie er auch genannt wird, zu erreichen. Vorsicht:<br />

Hungrige Äffchen streunen hier herum und lassen sich keine Gelegenheit<br />

The Luxury Way of Life | 75


TRAVEL<br />

Koh Phi Phi, Loh Dalam Bay<br />

Übernachten<br />

Pimalai Resort & Spa | Ko Lanta<br />

www.pimalai.com<br />

Rawi Warin Resort & Spa | Ko Lanta<br />

www.rawiwarin.com<br />

Layana Resort & Spa | Ko Lanta<br />

www.layanaresort.com<br />

Weitere Attraktionen<br />

Krabi Town<br />

Popeye’s Bar<br />

Chan Phen Restaurant & Guest House | beliebter Traveller-Treff<br />

Muschelfriedhof «Susaan Hoy»<br />

Khao Phanom Bencha National Park<br />

Emerald Pool | heisse Quelle im Flachland von Khao Nor Juji<br />

Rayavadee | Krabi<br />

www.rayavadee.com<br />

Amari Vogue | Krabi<br />

www.amari.com/vogue<br />

Sheraton Resort & Spa | Krabi<br />

www.sheratonkrabi.com<br />

The Tubkaak | Krabi<br />

www.tubkaakresort.com<br />

Holiday Inn Resort | Ko Phi Phi<br />

www.phiphi.holidayinn.com<br />

Zeavola | Ko Phi Phi<br />

www.zeavola.com<br />

Krabi, Wat Tham Sua<br />

entgehen, den Besuchern Chips, Biscuits oder gar<br />

die Trinkflasche geschickt zu entwenden. Die ganzen<br />

Strapazen nimmt man gerne auf sich, um mit<br />

einer unglaublichen Aussicht über die Provinz<br />

Krabi, auf die Stadt und bis zum Küstenstreifen<br />

belohnt zu werden. Oben angekommen begrüsst<br />

einen ein riesiger sitzender Buddha. Heute wohnen<br />

insgesamt 250 Mönche und Nonnen rund um die<br />

Tempelanlage in kleinen Hütten, die teilweise als<br />

Höhlen in die Felswände eingebaut sind.<br />

Das Mekka für Kletterer<br />

Um Felswände dreht sich auch alles in der Rai Leh<br />

(auch Railay) und der Tonsai-Bucht. Beim Anblick<br />

der bizarren Kalksteinformationen schlägt das Herz<br />

eines jeden Kletterers ein Spürchen schneller.<br />

Diese beiden Hotspots in Krabi mit über 500 eingebohrten<br />

Routen zählen zu den weltbesten Kletterdestinationen.<br />

Die grösstenteils mittelschweren<br />

bis schwierigen Routen erreicht man mit dem<br />

Boot, mit einem kurzen Trip durch den Dschungel<br />

oder durch Abseilen. Die beste Zeit zum Klettern<br />

ist zwischen November und Februar. Die Ausrüstung<br />

und Guides für einen gelungenen Kletterurlaub<br />

können vor Ort in praktisch jeder Unterkunft<br />

gebucht werden.<br />

Autofreie Ko Phi Phi<br />

Das speziell geformte Stück Land rückt immer näher, die Motoren fahren<br />

herunter, der Anker wird geworfen. Die Reisenden verlassen die Fähre und<br />

begeben sich über einen Holzsteg auf die Insel. Von Anfang an versprüht Ko<br />

Phi Phi absolute Ferienstimmung. Dies nicht nur dank der atemberaubenden<br />

Strände und des klaren Wassers, sondern auch dank der autofreien Siedlung.<br />

Kleine Pflastersteingässchen, kleine Läden, kleine Restaurants: Auf Koh Phi<br />

Phi hat alles andere Dimensionen. Vergessen Sie Tuk-Tuk oder Scooter – auf<br />

der Phi Phi Don erreicht man alles zu Fuss oder mit dem Boot. Die Schwesterinsel<br />

«Phi Phi Leh» ist unbewohnt, stellt aber mit der Maya Bay ein beliebtes<br />

Ziel von Reisenden dar.<br />

Ruhe und Entspannung auf Lanta<br />

Im Gegensatz zum eher quirligen Ko Phi Phi ist Ko Lanta weitgehend ein<br />

Reiseziel für Ruhe suchende Besucher. Die im Süden von Krabi liegenden<br />

Inseln bestechen durch malerische Strände und mystische Wälder. Ko Lanta<br />

ist Teil des Mu Ko Lanta National Parks und umfasst genau genommen über<br />

50 kleine Inselchen. Die touristisch am meisten erschlossene Ko Lanta Yai<br />

bietet an den westlichen Stränden eine grosse Auswahl an Unterkünften<br />

und Restaurants, darunter «The Seven Seas Wine Bar & Restaurant», das<br />

60 Meter über dem Meer liegt und eine wunderbare Sicht auf die Andamanensee<br />

bietet.<br />

Weitere Informationen<br />

Thailändisches Fremdenverkehrsamt<br />

www.tourismthailand.ch<br />

Telefon +41 (0)31 300 30 88<br />

76 | PRESTIGE


Thailändisches Fremdenverkehrsamt, Zähringerstrasse 16, <strong>CH</strong>-3012 Bern,<br />

Telefon 031 300 30 88, Fax 031 300 30 77<br />

info@tourismthailand.ch, www.tourismthailand.ch, www.amazingthailand.ch<br />

www.facebook.com/TATSwitzerland<br />

www.twitter.com/tatswitzerland


LA<br />

DIE<br />

S<strong>CH</strong>ÖNE<br />

WANDELBARE<br />

BINO<strong>CH</strong>E<br />

Juliette Binoche gehört zu den<br />

ganz Grossen des franzö sischen<br />

Kinos. Sie ist eigenwillig, anspruchsvoll<br />

und komplex –<br />

so wie ihre Filme. Zerbrechlich,<br />

melancholisch und wunderschön<br />

– so zeigt sie sich in<br />

ihren Filmen. Intelligent und<br />

äusserst sympathisch in unserem<br />

Interview. Eine Frau, die weiss,<br />

was sie will und kann.<br />

Yvonne Beck Moët & Chandon/Festival del film Locarno


CULTURE


CULTURE<br />

Sie ist eine der erfolgreichsten und einflussreichsten französischen<br />

Schauspielerinnen unserer Zeit. Neben 24 Nominationen und 26 Auszeichnungen<br />

gewann Binoche 1997 einen Oscar in der Kategorie<br />

«Beste Nebendarstellerin» für ihre Rolle in «Der englische Patient». Auch mit<br />

Filmen wie «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» oder «Die Liebenden<br />

von Pont-Neuf» feierte sie internationale Erfolge und spielte sich in die Herzen<br />

des Publikums und der Filmkritiker. Ihre Popularität konnte sie mit Werken<br />

wie «Caché», «Chocolate», «Drei Farben: Blau» sowie einem ihrer neuesten<br />

Filme «Godzilla» weiter steigern. PRESTIGE traf Juliette Binoche auf dem Filmfestival<br />

Locarno auf der Piazza Grande nach der Verleihung des «Excellence<br />

Award Moët & Chandon» und sprach mit ihr über die Problematik des Älterwerdens,<br />

die inflationäre Filmindustrie und Bauchentscheidungen.<br />

«Excellence Award Moët & Chandon»<br />

des Festival del film Locarno<br />

Der «Excellence Award» des Filmfestivals in Locarno würdigt<br />

seit 2004 das Talent und die Arbeit von herausragenden<br />

Schauspielerinnen und Schauspielern. Moët & Chandon<br />

unterstützt die Auszeichnung im sechsten Jahr in Folge.<br />

In den Vorjahren wurde der Preis an Chiara Mastroianni,<br />

Isabelle Huppert, Charlotte Rampling, Gael García Bernal,<br />

Sir Christopher Lee und Victoria Abril verliehen.<br />

80 | PRESTIGE


CULTURE<br />

PRESTIGE: Frau Binoche, Sie haben in Locarno den<br />

Moët & Chandon Award verliehen bekommen. Freuen<br />

Sie sich noch über solche Auszeichnungen?<br />

JULIETTE BINO<strong>CH</strong>E: Für Schauspieler sind Auszeichnungen<br />

wichtig. Denn alles, was wir schaffen, kann man<br />

nicht festhalten. Es ist nicht fassbar, daher ist ein Preis,<br />

den wir berühren können, etwas, was wir greifen können,<br />

wichtig. Wir brauchen das für unser Ego. So ein Preis ist<br />

ein sehr schönes, warmes Gefühl. Ausserdem passt der<br />

Leopard sehr gut zu mir. Freiheit war mir schon immer sehr<br />

wichtig und der Leopard ist für mich ein Tier, das mehr als<br />

alles andere die Freiheit repräsentiert. Trotzdem nehme ich<br />

sonst selten solche Preise an.<br />

Sind Sie etwa nach Ihrem Oscar für «The English<br />

Patient» wählerisch geworden?<br />

Ja, aber nicht durch den Oscar. Meiner Meinung nach geht<br />

man ein bisschen zu inflationär mit Auszeichnungen um.<br />

Es gibt in der Filmbranche zu viele Preise und Festivals.<br />

Stars werden häufig nur eingeladen, um sich mit deren<br />

Namen zu schmücken. Das Locarno-Filmfestival hat jedoch<br />

einen sehr guten Ruf und deshalb bin ich diesem gefolgt.<br />

Zudem lief in Locarno mein neuer Film «Sils Maria».<br />

In diesem Film spielt das Wetterphänomen – die so<br />

genannte «Maloja-Schlange» – eine grosse Rolle.<br />

Haben Sie dieses Phänomen bei den Dreharbeiten<br />

beobachten dürfen?<br />

Ja, bereits am allerersten Tag.<br />

Im Film hat dieses Phänomen jedoch auch eine symbolische<br />

Bedeutung …<br />

Ja, die Maloja-Schlange leiht zum einen dem von Maria<br />

Enders geprobten Stück den Titel, zum anderen zeigt sie<br />

die Verschleierung der verschiedenen Ebenen, die in dem<br />

Film eine Rolle spielen, auf. Die Majola-Schlange verschleiert<br />

und überdeckt also sowohl im eigentlichen als<br />

auch übertragenen Sinne.<br />

Eines der Hauptthemen des Films «Sils Maria» ist das<br />

Alter. Ein beliebtes Thema in der Filmindustrie. Allerdings<br />

fast ausschliesslich aus weiblicher Sicht. Haben<br />

Männer weniger Probleme mit dem Alter?<br />

Nein, das glaube ich nicht.<br />

Aus männlicher Sicht wird diese Thematik – wenn<br />

überhaupt – jedoch meist als Komödie gedreht …<br />

Ja, das stimmt. Ich denke, es ist für Männer nicht einfach,<br />

sich dieser Thematik zu öffnen. Vielleicht liegt es daran,<br />

dass in fast jedem Frauenmagazin seit Jahren über dieses<br />

Thema geschrieben wird. Die Wirtschaft hat hier auch eine<br />

gute Geldeinnahmequelle entdeckt. Es geht für Frauen<br />

doch immer in die Richtung: «Los, werdet jünger! Tut etwas<br />

gegen euer Alter und eure Falten.» Bei Männern ist das<br />

noch nicht so. Der gesamte Werbemarkt hat sich noch<br />

nicht so sehr auf sie eingeschossen.<br />

Inwieweit beschäftigt Sie als Schauspielerin diese<br />

Thematik?<br />

Natürlich bekommt man jetzt nicht mehr die gleichen<br />

Rollen angeboten wie vor 30 Jahren. Aber auch mit 25<br />

habe ich nicht immer die Rollen bekommen, die ich gerne<br />

wollte. Jede Jahreszeit hat etwas Besonderes: Blüten im<br />

Frühling, Sonne im Sommer, bunte Bäume im Herbst und<br />

Schnee im Winter. Genauso ist es mit den verschiedenen<br />

Lebensabschnitten. Alles hat seine guten, aber auch weniger<br />

schöne Seiten. Im Sommer ist es warm, dafür nerven<br />

die Mücken. Das ist das Leben: vor und zurück, vor und<br />

zurück … Aber nur so können wir uns auch immer wieder<br />

erneuern. Wir leben in Zyklen.<br />

The Luxury Way of Life | 81


CULTURE<br />

Sie bekommen viele Filmangebote. Was hat Sie dazu<br />

bewogen, gerade bei diesem Film zuzusagen?<br />

Die Geschichte zu «Sils Maria» hat mich einfach gefesselt.<br />

Ich konnte das Drehbuch nicht zur Seite legen, was immer<br />

ein sehr gutes Zeichen ist. Die Geschichte hat mich tief<br />

berührt. Es ist eine Geschichte mit grossem Tiefgang, mit<br />

vielen verschiedenen Ansätzen und Thematiken. Bei der<br />

Auswahl meiner Filmangebote vertraue ich vor allem<br />

meiner Intuition, meinem ersten Gefühl. Es gibt einfach<br />

Dinge, die ich tun muss. Ich folge meist meinem Bauchgefühl<br />

und nicht meinem Kopf. So war es auch bei diesem<br />

Film.<br />

«Sils Maria»<br />

Wie wichtig ist der Regisseur für Ihre Entscheidung?<br />

Es gibt immer Regisseure, mit denen man lieber arbeitet<br />

oder weniger gerne. Aber das weiss man meistens erst<br />

bei den Dreharbeiten. Ein guter Regisseur muss dem<br />

Schauspieler Raum zum Entfalten lassen. Besonders junge<br />

Regisseure wollen Schauspieler in eine festgesetzte Richtung<br />

führen. Sie sind häufig so von ihrer eigenen Idee überzeugt,<br />

dass sie den Schauspieler nicht von der Leine lassen<br />

wollen. Viele haben jedoch auch Angst, etwas zu wagen,<br />

Fehler zu machen … gerade beim ersten Film ist der Druck<br />

sehr gross für junge Regisseure. Das kann ich sehr gut<br />

verstehen, aber ich brauche meinen Freiraum zum Spielen.<br />

Sobald ich etwas spiele, was der Regisseur nicht erwartet<br />

hat, versucht er, mich in meinem Spiel zu kontrollieren. Wer<br />

mit mir dreht, muss mir vertrauen und Geduld haben. Denn<br />

ich kann mich nicht kontrollieren, ich weiss vorher nicht,<br />

was geschieht. Man muss mich machen lassen. Ich mag<br />

Regisseure, die sich gerne überraschen lassen.<br />

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rollen vor?<br />

Das kommt auf die Filme an. Bei manchen Rollen bereitet<br />

man sich besser nicht vor, das ist meine Art sich vorzubereiten.<br />

Bei manchen muss man sich jedoch sehr gut<br />

vorbereiten, da die Rolle viel Text hat oder die Sprache<br />

Im Film «Sils Maria» verkörpert Juliette Binoche die Schauspielerin<br />

«Maria Enders», die sich zusammen mit ihrer<br />

Assistentin «Valentine» (Kristen Stewart) in einen kleinen Ort<br />

in der Schweiz zurückzieht. Der Grund des Aufenthalts<br />

ist ein Rollenangebot, das sie in eine Existenz krise stürzt.<br />

Sie soll eine Rolle in der Neuauflage des Theaterstücks<br />

übernehmen, mit dem sie vor 20 Jahren ihren grossen<br />

Durchbruch hatte. Doch diesmal soll sie nicht die junge,<br />

ver führerische «Sigrid» spielen, sondern deren Gegenspielerin,<br />

die gealterte «Helena». Fazit: ein vielschichtiger<br />

Film über Generationenkonflikte, Leidenschaften und<br />

heimliche Begehren.<br />

schwierig ist, einen bestimmten Akzent bzw. Dialekt<br />

aufweist. Bei «Sils Maria» musste ich beispielsweise sehr<br />

viel Text lernen. Am letzten Drehtag war ich wirklich k. o.<br />

Drehen ist wie Sport treiben. Ein Profisport mit langen<br />

Tagen, grossen Emotionen, grossen körperlichen und<br />

geistigen Höchstleistungen. Der körperlich anstrengendste<br />

Film war sicherlich «Die Liebenden von Pont-Neuf».<br />

Wie viel steckt von Juliette Binoche in einer Rolle?<br />

Schauspielern ist sehr verbunden mit dem eigenen Sein. Es<br />

ist schwierig, hier eine klare Grenze zu ziehen. Deshalb<br />

werde ich auch häufig gefragt: «Wie ist Ihr Leben?» Man ist<br />

durch sein eigenes Leben inspiriert. Alles, was ich erlebt<br />

habe, alle Erfahrungen und Gefühle, die ich jemals durchlebt<br />

habe, transferiere ich in eine Kunstform. Und das ist<br />

das Glück des Schauspielers oder eines Künstlers. Das<br />

heisst aber nicht, dass ich meine Rollen bin. Trotzdem lasse<br />

ich das Publikum durch meine Filme an meinem Inneren<br />

und Privatleben teilhaben.<br />

Sie sind nicht nur Schauspielerin, sondern malen und<br />

tanzen auch. Mit welcher Kunstform können Sie sich<br />

am besten ausdrücken?<br />

Malen, tanzen, spielen ist etwas, was in mir steckt und<br />

herauskommen will. Im Grunde genommen ist alles dasselbe.<br />

Bewegungen sind Gefühle, Farben sind Gefühle,<br />

Gesten sind Gefühle … Ich benutze die Malerei genauso<br />

wie das Schauspiel, um meine Gefühle zu offenbaren.<br />

82 | PRESTIGE


VOM<br />

ESSEN<br />

IN DER<br />

KUNST<br />

Das Thema Essen hat in der Kunst eine lange Tradition und<br />

reicht zurück bis zu den Fresken in Pompeji. Wenn die Maler ein<br />

paar Dinge zusammenstellten, sodass sie für sich ein Bild<br />

er gaben, zeigten sie sehr oft Trink- oder Essbares: Früchte, erlegtes<br />

Wild, Brot und Käse, Karaffen und Kannen mit Wasser<br />

und Wein. Was da wie scheinbar zufällig auf den Tisch kam,<br />

signalisiert noch heute das Verfallsdatum des Lebendigen<br />

ebenso wie die Lust der irdischen Genüsse.<br />

Die «Absinthtrinkerin» (auch «Dans un café» oder «L’Absinthe») von Edgar Degas<br />

ist im Musée d’Orsay in Paris zu sehen. Der versunkene, weltentrückte<br />

Ausdruck der Frau ist auf die Inhaltsstoffe des Absinths, der vor ihr auf dem<br />

Tisch steht, zurückzuführen. Absinth ist ein Branntwein, der aus Wermutöl, Alkohol<br />

und Anis hergestellt wurde. Er wurde im 19. Jahrhundert gerne getrunken,<br />

weil er den Ruf hatte, ungewöhnliche Wahrnehmungen und Halluzinationen<br />

hervorzurufen. Bekanntestes Opfer des Absinths ist übrigens Vincent van Gogh,<br />

der sich im Rauschzustand ein Ohr abschnitt.<br />

IM BANN DER<br />

GRÜNEN<br />

FEE<br />

DIE METAMORPHOSE DER<br />

ORANGE<br />

Michel Blazy achtet penibel auf die kleinen,<br />

unscheinbaren Dinge des Alltags und erfindet<br />

dynamische Definitionen. Mit Materialien aus<br />

Agrikultur- oder Supermärkten entwickelt er<br />

mikrokosmische Modelle für multidisziplinäre<br />

Unter suchungen zum System des Lebens<br />

und entwirft gleich zeitig – quasi als Jules Verne<br />

der Kunst – utopische Szenarien. Seine<br />

Arbeitsweise unter dem Motto «Werden und<br />

Vergehen» impliziert das Erfassen von<br />

Kreisläufen. Schimmelnde Lebensmittel haben<br />

es ihm besonders angetan.<br />

84 | PRESTIGE


EINE DOSENSUPPE<br />

IM POP-ART-OLYMP<br />

Das in Acrylfarben gemalte Bild «Campbell’s Soup<br />

Cans» von Andy Warhol, entstanden im Jahre<br />

1962, besteht aus insgesamt 32 einzelnen rechteckigen<br />

Leinwänden, auf denen jeweils eine fast<br />

identische Suppendose der Marke Campbell<br />

dargestellt ist. Das Pop-Art-Werk ist wie viele Bilder<br />

der 60er-Jahre der Alltagskultur, der Welt des<br />

Konsums, den Massenmedien und der Werbung<br />

entnommen. Als Andy Warhol 1961 seine Suppendosen<br />

erstmals einem grösseren Publikum zeigte,<br />

war die Mehrzahl der Besucher ziemlich ratlos.<br />

Heute erzielt sein Werk Spitzenpreise.<br />

Dass Kunst auch essbar sein kann, zeigt Jana Sterbaks<br />

«Bread Bed». Die Künstlerin ist unter anderem für ihre<br />

Werke, die sie aus Fleisch- und Steakstücken kreierte,<br />

bekannt, so zum Beispiel für die Werke «Vanitas: Flesh Dress<br />

for an Albino Anorectic» (1987) und «Chair Apollinaire»<br />

(1999). Ihre Werke thematisieren die Beziehungen zwischen<br />

Macht, Kontrolle und Sexualität sowie die Wechselbeziehungen<br />

zwischen dem Menschen und der Technologie.<br />

AUF BROT<br />

GEBETTET<br />

RUDOLF II. ALS<br />

VERTUMNUS<br />

Giuseppe Arcimboldo hat auf diesem Ölgemälde den habsburgischen<br />

Kaiser Rudolf II. (1552–1612) verfremdet dargestellt. Vertumnus ist der<br />

etruskisch-römische Gott der Veränderung, Verwandlung. Als Sinnbild für<br />

die Veränderung, Verwandlung hat der Maler Blumen und Früchte verwendet.<br />

Er will damit zeigen, dass sich das Pflanzenreich im Jahresablauf<br />

verändert. Wer das Gemälde im Original bestaunen will, muss das<br />

Schloss Skokloster in Balsta/Schweden besuchen.<br />

The Luxury Way of Life | 85


KOLUMNE<br />

WILHELM J. GRUSDAT<br />

AUS DEM LEBEN EINES GALERISTEN:<br />

MITTAG IST DANN, WENN DIE SONNE<br />

AM HÖ<strong>CH</strong>STEN STEHT.<br />

In München gehen – pardon – gingen<br />

die Uhren anders: genau sieben<br />

Minuten langsamer als Berliner Uhren.<br />

Mit dieser schon sprichwörtlich gemütlichen<br />

Lebensart war es dann vor<br />

130 Jahren vorbei, als man die Welt<br />

in 24 Zeitzonen einteilte und Europa<br />

eine einheitliche Zeitzone erhielt.<br />

Schade eigentlich. Vorbei sind die<br />

Zeiten, als man die Mittagszeit<br />

am Stand der Sonne ablas …<br />

«Ich schätze auch das genussvolle<br />

Verschleudern von Zeit.»<br />

Vor ein paar Wochen stand wieder die Zeitumstellung<br />

an, die immer wieder Anlass für<br />

Verwirrungen ist. Zum Beispiel war die<br />

Schweiz 1980 einen Sommer lang eine Zeitinsel,<br />

weil sie sich gegen die in den umliegenden<br />

Ländern gepflegte Sommerzeit entschied. So<br />

etwas gab es auch schon zwischen den<br />

beiden Berliner Stadtteilen vor dem Mauerfall:<br />

Ost-Berlin richtete sich nach der Moskauer<br />

Zeit, was einen Zeitunterschied von zwei Stunden<br />

zum westlichen Teil der Stadt bedeutete. Die<br />

Vorstellung einer einheitlichen Zeit bescherte dem<br />

modernen Menschen, der reist und Termine<br />

einhalten muss, das Phänomen der schwindenden<br />

bzw. der verschwundenen Zeit. Man ist<br />

heutzutage selten zu<br />

früh, aber häufig<br />

zu spät. Ganz wie der<br />

weisse Hase in<br />

Lewis Carolls Geschichten<br />

um Alice im Wunderland, dem der<br />

Blick auf die Taschenuhr immer bestätigt, dass<br />

er keine Zeit hat. Taschenuhren waren<br />

übrigens anfangs reine <strong>Prestige</strong>objekte, weil<br />

sie notorisch ungenau gingen. Nicht weiter<br />

schlimm, weil diese Uhren auch nur Stunden,<br />

aber keine Minuten anzeigen konnten.<br />

Nebenbei bemerkt: Die Inspiration für die überwiegend<br />

einblättrigen, zerfliessenden Taschenuhren<br />

in dem wohl bekanntesten Gemälde<br />

von Salvador Dalí holte sich der Maler vom<br />

geschmolzenen Camembert, den er zum<br />

Abendessen hatte.<br />

Wesentlich genauer, ja geradezu<br />

qualvoll genau, sind heutzutage<br />

Wecker. Wer das Klingeln eines<br />

Weckers hört, denkt nicht an Kunst,<br />

sondern ans Aufstehen. Nicht so<br />

der Maler Robert Rauschenberg in<br />

seiner Performance «Third Time<br />

Painting». Dafür stellte er die Leinwand<br />

so, dass das Publikum nichts<br />

vom Malakt des Künstlers sehen<br />

konnte. Über seitlich angebrachte Mikrofone<br />

konnte man aber seine Arbeitsanstrengungen, die<br />

Pinselstriche, das Aufkleben und Festnageln von<br />

Collageteilen hören. Mit dem Klingeln des Weckers,<br />

den Rauschenberg in der Mitte des Bildes<br />

befestigt hatte, beendete er sein Schaffen und trug<br />

das fertige Bild, ohne es dem Publikum zu zeigen,<br />

in einen anderen Raum. Auf diese Weise hatten die<br />

Zuschauer etwas miterlebt, das eigentlich nur<br />

dem Künstler vorbehalten ist: das Vergehen der<br />

Zeit während der Entstehung eines Kunstwerks.<br />

Andy Warhol fürchtete die Zeit und war vom<br />

Vergessen besessen. Für ihn war Zeit ein Sammelsurium<br />

aus sozialen Kontakten, Kommunikation<br />

und mässig aufregenden Dingen. Damit die Erinnerung<br />

be ginnen konnte, mussten all diese<br />

Dinge, die ihm zu Lebzeiten begegneten, gehortet<br />

und aufbewahrt werden. Über sechshundert<br />

solcher mit Zeitungsausschnitten, Notizzetteln,<br />

Fotos, Kleidung und Krimskrams gefüllten und<br />

sorgsam datierten Kartons entstanden auf diese<br />

Weise. Aus heutiger Sicht sind seine «Time<br />

Capsules» gleichermassen «Trash» und «Treasure»,<br />

in denen sich Zeit verdichtet.<br />

In meinem Beruf als Galerist bin ich nicht nur<br />

vertraut mit Jetlag, Redeye-Flügen und dem<br />

Termin druck, welcher die Suche nach Kunstwerken<br />

und ihre Präsentation mit sich bringt. Ich<br />

schätze auch das genussvolle «Verschleudern»<br />

von Zeit, wenn ich mich mit Kunstwerken<br />

auseinandersetze und sich darüber Gespräche<br />

mit Kunden entwickeln, die mindestens so<br />

wundervoll sind wie Alices Wunderland.<br />

86 | PRESTIGE


Die rahmenlosen Schiebefenster von Sky-Frame gehen schwellenlos in ihre Umgebung über. Innenräume<br />

verwandeln sich so zu Aussenräumen und ermöglichen eine einzigartige Wohnatmosphäre: SKY-FRAME.<strong>CH</strong>


CULTURE<br />

S<strong>CH</strong>WEIZER ORTE DER KUNST<br />

USEUMS<br />

P<br />

Museen sind keine angestaubten Fossilien<br />

und «Kult-Touren» liegen bei Reisenden<br />

und Einheimischen im Trend. Auch die Schweiz<br />

hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten.<br />

Foto: Kunstmuesum Basel, Martin P. Bühler<br />

KUNSTMUSEUM BASEL<br />

Das Museum beherbergt eine der grössten und ersten öffentlichen Kunstsammlungen<br />

Europas. Die Sammlung mit ihrer einzigartigen Geschichte umfasst Werke vom<br />

frühen 15. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Es beherbergt die Sammlungen<br />

der Galerie und des Kupferstichkabinetts. Die Schwerpunkte sind Malerei<br />

und Zeichnung oberrheinischer Künstler von 1400 bis 1600 sowie die Kunst des 19. bis<br />

21. Jahrhunderts. Zudem besitzt es die grösste Sammlung der Welt von Arbeiten<br />

der Holbein-Familie. Die Renaissance ist ausserdem mit bedeutenden Werken von<br />

Konrad Witz, Martin Schongauer, Lucas Cranach dem Älteren, Matthias Grünewald<br />

und anderen vertreten. Einen Glanzpunkt im 19. Jahrhundert stellen die Gemälde des<br />

Baslers Arnold Böcklin dar. Bei der Kunst des 20. Jahrhunderts liegen die Hauptgewichte<br />

auf dem Kubismus (Picasso, Braque, Léger), dem deutschen Expressionismus,<br />

dem Abstrakten Expressionismus und amerikanischer Kunst seit 1950. Zeitgenössische<br />

Kunst ist im Museum für Gegenwartskunst ausgestellt.<br />

AKTUELL: Albrecht Dürer und sein Kreis & Caspar Wolf<br />

KUNSTHAUS ZÜRI<strong>CH</strong><br />

Das Museum besitzt die bedeutendste Modernesammlung Zürichs und<br />

ist sowohl für seine permanente Kunstsammlung als auch für die<br />

temporären Ausstellungen bekannt. Neben Werken Alberto Giacomettis<br />

findet man wichtige Bilder von Picasso, Monet und Chagall sowie von<br />

zahlreichen zeitgenössischen Schweizer Künstlern. Zu den internationalen<br />

Schwerpunkten gehört die grösste Munch-Sammlung ausserhalb<br />

Norwegens. Auch die Expressionisten Kokoschka, Beckmann und Corinth<br />

sind mit mehreren Werken vertreten. Zu finden sind auch erlesene<br />

mittelalterliche Skulpturen und Tafelbilder sowie Höhepunkte der Schweizer<br />

Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts beispielsweise von Johann Heinrich<br />

Füssli oder Ferdinand Hodler. Neben der fast schon klassisch zu nennenden<br />

Pop-Art werden u. a. auch Werke von Rothko, Merz, Twombly, Beuys,<br />

Bacon und Baselitz sowie der Zürcher Konkreten präsentiert.<br />

AKTUELL: Egon Schiele – Jenny Saville & Javier Téllez<br />

88 | PRESTIGE


CULTURE<br />

COLLECTION DE L’ART BRUT Lausanne<br />

AKTUELL: André Robillard<br />

«Die Kunst legt sich nicht in gemachte Betten; sie läuft davon, sobald ihr Name<br />

ausgesprochen wird, denn sie schätzt das Inkognito. Am wohlsten fühlt sie sich, wenn<br />

sie vergessen hat, wie sie heisst.» Auf dieser zentralen Aussage des Künstlers Jean<br />

Dubuffet baut der Begriff «Art Brut» auf: Art-Brut-Künstler sind Schöpfer, die sich jeder<br />

kulturellen Konditionierung oder sozialen Anpassung entziehen. Es sind Patienten<br />

psychiatrischer Kliniken, Einzelgänger, Eigenbrötler, Häftlinge, Aussenseiter aller Art.<br />

Die Collection de l’Art Brut ist in der ganzen Welt bekannt und anerkannt.<br />

VERKEHRSHAUS DER S<strong>CH</strong>WEIZ Luzern<br />

Das Verkehrshaus ist das umfassendste Museum für Mobilität in<br />

Europa. Mehr als 3000 Objekte auf über 20’000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche präsentieren die Entwicklung des Verkehrs<br />

auf Strasse, Schiene, auf dem Wasser, in der Luft und im Weltall.<br />

Im Lokomotiv-Simulator kann selbst eine gefahren werden. Die<br />

Swissarena ist eine 200 Quadratmeter grosse, begehbare Luftaufnahme<br />

des Landes. Zusatzangebote wie das Planetarium,<br />

das Filmtheater und die Swiss Chocolate Adventure runden das<br />

Angebot des Verkehrshauses ab.<br />

FREILI<strong>CH</strong>TMUSEUM BALLENBERG Brienz<br />

Seit den 70er-Jahren werden in der Schweiz alte Bauernhäuser, Ställe, Backhäuschen<br />

oder Scheunen nicht abgerissen, wenn sie modernen Bauten weichen müssen, sondern<br />

Stein für Stein abgebaut – und im Freilichtmuseum Ballenberg wieder errichtet. Was<br />

1978 mit 16 typisch schweizerischen Gebäuden begann, ist heute eine umfangreiche<br />

Ausstellung mit rund 100 Wohn- und Wirtschaftsbauten aus der ganzen Schweiz auf<br />

einem 66 Hektar grossen Gelände: das Freilichtmuseum Ballenberg. Die historischen<br />

Gebäude und ihre Küchen, Kammern und Wohnstuben veranschaulichen das<br />

ländliche Alltagsleben in der Schweiz.<br />

Lebendig wird der Ballenberg dank der originalen und ursprünglichen<br />

Nutz- und Kulturbepflanzung, durch die über 250 einheimischen Nutztierarten<br />

und dank der mit traditionellen Werkzeugen arbeitenden Handwerks- und<br />

Bauersleute. Thematische Ausstellungen und spezielle Veranstaltungen zu<br />

Kultur und Brauchtum runden das Angebot ab.<br />

Die Sammlung Beyeler hat 1997 mit dem Museumsbau von Renzo<br />

Piano einen öffentlich zugänglichen Ort erhalten. Mit rund 230 Werken<br />

dokumentiert sie den Blick des Ehepaars Hildy und Ernst Beyeler<br />

auf die Kunst des 20. Jahr hunderts und vermittelt zentrale malerische<br />

Aspekte der Klassischen Moderne, von Monet, Cézanne und<br />

van Gogh über Picasso hin zu Warhol, Lichtenstein oder Bacon. Den<br />

Kunstwerken der Klassischen Moderne werden Objekte der<br />

Stammeskunst aus Afrika, Ozeanien und Alaska gegenübergestellt.<br />

FONDATION BEYELER Riehen<br />

AKTUELL: Peter Doig<br />

The Luxury Way of Life | 89


CULTURE<br />

BASLER PAPIERMÜHLE Basel<br />

Untergebracht in einer mittelalterlichen Papiermühle bietet das<br />

Museum eine faszinierende Atmosphäre mit einer Mischung aus<br />

Museum und Produktionswerkstätten. Als eines der wenigen<br />

europäischen Museen pflegt und bewahrt die Basler Papiermühle<br />

historische Techniken an einem authentischen Ort. Im Jahre 2011<br />

wurde das Gebäude der Basler Papiermühle umfassend saniert.<br />

Ebenso wurde die Dauerausstellung inhaltlich sowie gestalterisch<br />

gesamthaft erneuert, die Besucherführung neu konzipiert und<br />

attraktiver gestaltet. Mit erweiterten Angeboten an Besucheraktivstellen,<br />

praktischen Demonstrationen sowie Workshops ist<br />

die Basler Papiermühle seit Mitte 2011 neu zu entdecken.<br />

TE<strong>CH</strong>NORAMA Winterthur<br />

Das Technorama ist ein in Europa einzig artiges<br />

naturwissenschaftliches Lernzentrum mit<br />

über 500 Experimentierstationen. Auf spielerische<br />

Weise erlebt der Besucher über<br />

Experimente Erkenntnisse in Physik, Technik,<br />

Technokunst und Wahrnehmung.<br />

SAMMLUNG ROSENGART Luzern<br />

Die Sammlung Rosengart, das jüngste Museum der Stadt Luzern, präsentiert einzigartige<br />

Werkgruppen von Paul Klee und Pablo Picasso. Während die unvergleichliche<br />

Klee-Sammlung mit ihren 125 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen alle Schaffensperioden<br />

des Künstlers dokumentiert, konzentriert sich die Picasso-Sammlung auf die<br />

Zeit nach 1938, ergänzt durch eine Reihe von Zeichnungen aus früheren Epochen.<br />

Ebenfalls vertreten ist die Klassische Moderne mit Werken von bedeutenden Künstlern<br />

wie Cézanne, Monet, Matisse, Braque, Léger, Miró und vielen anderen.<br />

Das Technorama Winterthur ist ein natur ­<br />

wissenschaftlich orientiertes Experimentierzentrum.<br />

An über 500 Experimentierstationen<br />

auf 6500 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />

können physikalische Vorgänge wie<br />

Elektrizität, Magnetismus, die eigene Wahrnehmung<br />

oder Mathematik im wahrsten<br />

Sinne des Wortes begriffen werden. Hier ist<br />

probieren, anfassen, agieren, auslösen<br />

und selbst machen nicht nur erlaubt, sondern<br />

Pflicht. Dieser unmittelbare Umgang mit<br />

Naturerscheinungen verschafft Zugang zum<br />

wissenschaftlichen Denken. Ergänzt wird<br />

das Angebot durch verschiedene Vorführungen<br />

zu Themen wie Gas, Ozonloch und Treibhauseffekt,<br />

Blitze, Supraleitung oder Laser.<br />

FONDATION PIERRE GIANADDA Martigny<br />

Die Fondation Gianadda in Martigny ist eine international bekannte Kulturstiftung<br />

mit vielseitigem Charakter. Das Museumsangebot reicht von archäologischen<br />

Ausstellungen über einen Oldtimer- und einen Skulpturenpark bis hin zu Kunstsammlungen<br />

und Konzerten.<br />

Man schrieb das Jahr 1976, als der Ingenieur, Künstler und Kunstförderer Léonard<br />

Gianadda in Martigny ein Haus bauen wollte. Die Bauarbeiten förderten jedoch<br />

die Überreste des ältesten galloromanischen Tempels der Schweiz zutage. Gianadda<br />

errichtete daraufhin ein Kulturzentrum statt eines Hauses und gründete die<br />

Stiftung Gianadda im Gedenken an seinen kurz vorher verstorbenen Bruder<br />

Pierre. Das Kulturzentrum beherbergt die Funde aus der galloromanischen<br />

Zeit und 50 Oldtimer-Automobile mit den Baujahren 1897 bis 1939, dazu<br />

wechselnde, weltberühmte Kunstausstellungen sowie Konzerte. Im<br />

grossen Park ist eine umfangreiche Sammlung von Skulpturen renommierter<br />

Künstler des 20. Jahrhunderts zu sehen.<br />

AKTUELL: Anker, Holder; Vallotton<br />

90 | PRESTIGE


KUNST ALS LEBENSPRINZIP<br />

NIKI DE SAINT PHALLE<br />

Die Franko-Amerikanerin Niki de Saint Phalle war eine der berühmtesten und<br />

gleichzeitig obsessivsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren überdimensionalen<br />

und knallbunten Frauenskulpturen («Nanas»), die aufgrund des<br />

offen zur Schau gestellten weiblichen Sexus auf viele provozierend wirkten,<br />

machte sie sich in den 1960er-Jahren schnell einen Namen. Zu dieser Zeit<br />

hatte Saint Phalle aber bereits ein bewegtes Leben hinter sich: Geboren 1930<br />

in Paris, musste sie bereits als kleines Kind mehrere Wohnort- und Schulwechsel<br />

in Kauf nehmen. So hatte ihr Vater durch den Börsencrash von 1930<br />

viel Geld verloren, woraufhin die ganze Familie in die USA übersiedeln musste.<br />

Nach einigen Modelaufträgen, einer gescheiterten Ehe und sich anschliessenden<br />

Sinnkrisen heiratete sie im Jahr 1971 den Künstler Jean Tinguely, der<br />

ihr auch die Schweizer Staatsbürgerschaft verschaffte. Gemeinsam mit ihrem<br />

neuen Ehemann realisierte sie verschiedene künstlerische Projekte, so unter<br />

anderem den bekannten Strawinski-Brunnen vor dem Centre Pompidou in<br />

Paris. 1998 wurde dann Saint Phalles lang gehegter Lebenstraum wahr: Sie<br />

eröffnete ihren eigenen Tarot-Garten im toskanischen Capalbio. Die lungenkranke<br />

Künstlerin, die ihren Hauptwohnsitz später im kalifornischen San Diego<br />

hatte, starb im Jahre 2002. Sie wurde 71 Jahre alt.<br />

3<br />

ZITATE<br />

«Als ich 25 war, habe ich zum ersten Mal Gaudis<br />

Garten in Barcelona gesehen, diesen grossen,<br />

wunderbaren, einzigartigen Garten. Und da<br />

wusste ich: Das ist mein Schicksal. Eines<br />

Tages werde ich auch so einen Garten machen.»<br />

«Die Männer in meinem Leben, diese Bestien,<br />

waren meine Musen, das Leiden, davon zehrte<br />

viele Jahre meine Kunst – ich danke ihnen.»<br />

«Ich werde die grössten Skulpturen meiner Generation<br />

machen. Grösser, höher und stärker als die der Männer.»<br />

The Luxury Way of Life | 91


CULTURE<br />

IM DICKI<strong>CH</strong>T DER GROSSSTADT<br />

EIN S<strong>CH</strong>WEIZER IN<br />

NEW YORK<br />

Im Jahre 1935 liess sich der Schweizer Rudy Burckhardt in New York<br />

nieder. Fasziniert von der schieren Grösse dieser Metropole,<br />

dem Kontrast zwischen monumentalen Wolkenkratzern und dem<br />

hektischen Treiben in den Strassenschluchten, begann er,<br />

seine Eindrücke fotografisch und filmisch zu verarbeiten.<br />

Lilly Steffen<br />

The Estate of Rudy Burckhardt and Tibor de Nagy Gallery, New York<br />

Sein zurückhaltender Blick gilt vorerst den Gebäudedetails entlang den<br />

Gehsteigen sowie den zufällig angeordneten Schriftzügen auf Ladenfronten<br />

und Reklameschildern. Er ist fasziniert von banalen Objekten<br />

wie Abflussrohren und Hydranten und fotografiert sie wie anonyme<br />

Skulpturen, in gleichmässigem Licht, fast ohne räumliche Tiefe. Er fotografiert<br />

konsequent rechtwinklig zum Hintergrund, ohne sichtbaren Horizont,<br />

kontrolliert und streng komponiert, als sei die Stadt sein ganz privates Studio<br />

für Sachfotografie. Bald widmet er sich auch den Menschen, die diese<br />

Grossstadtbühne bevölkern. Er hält sie ab 1939 mit der Leica in flüchtigen,<br />

aber spannungsvollen Momentaufnahmen fest. Dabei vermeidet er bewusst<br />

den sozialkritischen Blickwinkel vieler seiner Zeitgenossen und konzentriert<br />

sich auf die alltäglichen, immer gleichen Bewegungen der Menschen in der<br />

Masse, auf die «Fast-Kollisionen» der meist gesichtslosen Figuren auf der<br />

Strasse. Oft ist sein Blick nach unten gerichtet, wiederum jeglichen Horizont<br />

vermeidend, um nur die Füsse und Beine der Männer und Frauen ausschnitthaft<br />

und in unendlichen Variationen festzuhalten.<br />

92 | PRESTIGE<br />

Rudy Burckhardts fotografisches Hauptwerk ist in<br />

relativ kurzer Zeit in New York entstanden. Es lebt<br />

vom Kontrast zwischen einem filmischen Blick auf<br />

die Hektik des Lebens und dem forschenden<br />

Blick eines Stadtingenieurs, es oszilliert zwischen<br />

flaneurhafter Poesie und formaler Strenge. Es ist<br />

weder der dokumentarischen noch der sozialkritischen<br />

Fotografie, weder der Reportage- noch der<br />

Sachfotografie zuzuordnen. Vielmehr eröffnet es<br />

eine unvoreingenommene und höchst persönliche<br />

Sicht auf die moderne Grossstadt, eine Sicht, die<br />

auch heute noch überrascht und fasziniert.<br />

Ausstellung<br />

Lange Zeit war sein Werk nur einem kleinen Insider-<br />

Publikum bekannt; anlässlich seines 100. Geburtstags<br />

wurde es als wichtiger Beitrag zur internationalen<br />

Fotografie neu gewürdigt. Die Fotostiftung Schweiz<br />

bietet mit der Ausstellung «Rudy Burckhardt – Im<br />

Dickicht der Grossstadt» die Gelegenheit, das fotografische<br />

und filmische Werk dieses eigenwilligen<br />

Künstlers neu zu entdecken.<br />

Fotostiftung Schweiz, Winterthur<br />

bis 15. Februar 2015<br />

www.fotostiftung.ch


SWISS <strong>CH</strong>AMP<br />

TIMEPIECES<br />

TRAVEL GEAR<br />

FASHION<br />

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CULTURE<br />

ZU<br />

BESU<strong>CH</strong><br />

BEI<br />

ONKEL<br />

T AA<br />

Eine Fundgrube für Liebhaber der Habsburger<br />

Monarchie mit einer Vielfalt an Antiquitäten<br />

und kuriosen Ausstellungsstücken.<br />

Yvonne Beck<br />

Onkel Taa & Partschins Tourismus<br />

Onkel Taa: ein echtes Unikum und<br />

grosser Franz-Joseph-Fan.<br />

94 | PRESTIGE


CULTURE<br />

Eine Reise in die Vergangenheit.<br />

Hunderte von alten Schlüsseln<br />

zieren das Reich von Onkel Taa.<br />

Bei Onkel Taa taucht man ein in eine fabelhafte Welt. Der Südtiroler Karl<br />

Platino scheint alles zu sammeln, was ihm in die Hände kommt. Sein<br />

Reich ist ein einziges Sammelsurium. Seine ganz besondere Leidenschaft<br />

ist jedoch die Zeit des Kaiserreiches.<br />

Die Versöhnungskapelle stammt vermutlich aus<br />

dem 15. Jahrhundert. In ihr haben über die<br />

Jahre etliche Besucher Wünsche und Gedanken<br />

schriftlich auf kleinen Briefen hinterlegt.<br />

Bad Egart gilt als ältestes Badl Südtirols<br />

Die Quelle wurde nachweislich seit 1430, vermutlich aber schon seit der<br />

Römerzeit für Trink- und Badekuren benutzt. Der leidenschaftliche Sammler<br />

Onkel Taa hat in über 50 Jahren Sammelleidenschaft das alte Badl als Ausstellungsbereich<br />

umgestaltet. Er errichtet hier sein ganz persönliches Kaiserreich.<br />

Eine Schatztruhe mit Raritäten von Sisi und Kaiser Franz Joseph I.<br />

Neben zahlreichen Portraits beherbergt das Museum viele persönliche Gegenstände<br />

von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth – besser<br />

bekannt als Sisi – sowie k. u. k. Raritäten von Kronprinz Rudolf bis hin zu<br />

Kaiser Karl und Erzherzog Johann. Ob Orden, Postkarten oder Kleidung:<br />

Die Sammlung umfasst insgesamt über 4000 Stücke aus der Zeit des<br />

Kaiser reiches.<br />

Der Schneckenkönig Italiens lässt seine Spezialität in<br />

Serviettenform über die Teller kriechen.<br />

Liebhaber vergangener Lebensstile werden zudem ihre Freude an der Biedermeierküche<br />

sowie dem Tante-Emma-Laden aus der k.u.k. Zeit haben.<br />

Puppenliebhaber können Puppenstuben, Puppen, Porzellanfiguren und<br />

Spielsachen aus dem 19. Jahrhundert bewundern. Daneben gibt es über<br />

60 antike Vitrinen, Kleinkunstsammlungen, Jugendstil, sakrale Kunst, gotische<br />

Werkzeuge, Schnitzereien, Historismus, Erotika, eine Steingutsammlung,<br />

Mineralien und Fossilien, aber auch zahlreiche Antiquitäten und Heimatsammlungen<br />

zu sehen. Die gesamte Anlage, mit Tausenden von Antiquitäten<br />

und kuriosen Ausstellungsstücken, ist als Gesamtkunstwerk konzipiert und<br />

eine Fundgrube für Liebhaber der alten Kaiserzeit.<br />

Wen nach der Besichtigung der Hunger plant, der sollte in Onkel Taas<br />

Restaurant einkehren. Der Schneckenkönig Italiens serviert Spezialitäten<br />

aus der hauseigenen Schneckenzucht und, wie sollte es anders sein, die<br />

k. u. k. Hofküche mit Kaiser Franz Josephs Lieblingsspeisen.<br />

k. u. k. Museum Bad Egart<br />

Bahnhofstrasse 17<br />

39020 Töll – Partschins<br />

www.onkeltaa.com<br />

Im Museum gibt es tausende Raritäten und Exponate aus der k.u.k. Zeit<br />

zu bestaunen. Kaiserin Sisi ist mit vielen Fotografien und Gemälden vertreten.<br />

Selbst ein Handschuh der Kaiserin gelangte in Onkel Taas Besitz.


CULTURE<br />

EIN BU<strong>CH</strong><br />

DER SUPERLATIVE<br />

BIRDS<br />

OF<br />

AMERICA<br />

J<br />

Die alten Grafiken von John James Audubon zählen zu den begehrtesten<br />

Sammlerobjekten Amerikas. Seine nordamerikanischen Vögel<br />

erzielten bei Sotheby’s einen Rekordpreis von circa 8,72 Millionen Euro. Und<br />

zählen somit zu den teuersten gedruckten Büchern aller Zeiten.<br />

ohn Audubon grosse Leidenschaft waren Vögel, Zeichnen und Jagen.<br />

Bereits mit Anfang 20 begann er, die Vogelwelt Nordamerikas in<br />

lebensgrossen Abbildungen zu katalogisieren. Beim Malen der Vögel<br />

ging er immer nach dem gleichen Schema vor: Zunächst schoss er die<br />

Tiere, wobei er sehr feines Schrot verwendete, um die Beschädigung der<br />

Körper möglichst gering zu halten. Dann benutzte er Drähte, um die Vögel<br />

in natürlich wirkenden Positionen zu fixieren und sie zu zeichnen. Mit dieser<br />

Anlehnung an die Natur hob Audubon sich von den übrigen naturwissenschaftlichen<br />

Zeichnern seiner Zeit ab und legte den Grundstein für seinen<br />

späteren Erfolg.<br />

Buchraritäten<br />

Eine gut erhaltene Gutenberg-Bibel würde bei einer Auktion<br />

heutzutage zwischen 30 und 50 Millionen Dollar einbringen. Seit über<br />

30 Jahren wurde aber kein derartiges Exemplar versteigert. Das<br />

teuerste Buch der Geschichte ist allerdings der «Codex Leicester»<br />

(auch als «Codex Hammer» bekannt): Bill Gates erstand die<br />

gebundene Sammlung von Blättern mit handschriftlichen Notizen und<br />

Zeichnungen Leonardo da Vincis 1994 für 31 Millionen Dollar.<br />

Die Schaffung jeder einzelnen Grafik war mühsam. Die Stiche mussten in<br />

einem riesigen Format erstellt werden, denn John Audubon bestand darauf,<br />

dass alle Vögel in ihrer tatsächlichen Grösse abgebildet wurden. Danach<br />

musste jedes einzelne grafische Blatt von Hand koloriert werden. Der Druck<br />

war ein ziemlich gewagtes Unterfangen, denn das Ergebnis war das grösste<br />

Buchformat, das damals möglich war: 103 mal 69 Zentimeter. Um auch die<br />

ganz grossen Vögel wie die Flamingos in ihrer tatsächlichen Grösse abbilden<br />

zu können, stellte John Audubon sie nach unten<br />

gebückt dar – mit komisch verdrehten langen<br />

Hälsen. Bis zum Jahre 1838 erschienen insgesamt<br />

vier Bände mit insgesamt 435 grafischen Drucken.<br />

Alle 435 Blätter waren handkoloriert und zeigten<br />

insgesamt 1 065 ver schiedene Vogelarten. Und die<br />

Veröffentlichung war ein kommerzieller Erfolg. Ein<br />

kompletter Satz kostete den damals enorm hohen<br />

Be trag von 1 000 US-Dollar. John Audubon konnte<br />

mehr als 200 Sätze verkaufen.<br />

Den Verkauf einzelner grafischer<br />

Blätter lehnte er<br />

stets ab. Aus diesem<br />

Grund sind<br />

alte Grafiken von<br />

Audubon heute<br />

so selten.<br />

Noch heute gilt<br />

das Werk «Die<br />

Vögel Amerikas»<br />

als Mas sstab zeichneri<br />

schen Könnens für<br />

Natur maler.<br />

96 | PRESTIGE


Hauch<br />

Ein<br />

von Vi nt age<br />

BY LAURA<br />

LOUIS VUITTON<br />

Pastellfarben sind auch im Winter<br />

gefragt. Vor allem die Farbe Rosé<br />

lässt sich gut tragen und kombinieren.<br />

Der Stil erinnert an die 60er und<br />

70er Jahre. Kurzgeschnittene Mäntel<br />

und Miniröcke haben hier ihren<br />

Ursprung. Eine Mischung aus Vintage<br />

und Moderne ergibt eine erfrischende<br />

Kombination aus bestehenden<br />

und neuen Klassikern.<br />

GIRARD<br />

PERREGAUX<br />

THOMAS<br />

SABO<br />

GUCCI<br />

<strong>CH</strong>OPARD<br />

ROLEX<br />

AGENT<br />

PROVOCATEUR<br />

HUBLOT<br />

JOOP<br />

GUCCI<br />

PHILIPP PLEIN<br />

PHILIPP<br />

PLEIN<br />

AKSOVAARA<br />

SIGNATURE SNOW<br />

GUCCI<br />

<strong>CH</strong>RISTIAN<br />

LOUBOUTIN<br />

CALVIN KLEIN<br />

LOUIS VUITTON<br />

LANCÔME PARIS<br />

LA PERLA<br />

The Luxury Way of Life | 97


CULTURE<br />

D<br />

AGOBER<br />

DER KAUFHAUSERPRESSER<br />

T<br />

25. Mai 1988: Ladenschluss im Berliner Kaufhaus des Westens.<br />

Ein unbekannter Bombenleger hat in der Herrenabteilung<br />

einen Sprengsatz versteckt. An diesem Abend beginnt die spektakulärste<br />

Erpressungsserie der deutschen Kriminalgeschichte.<br />

Yvonne Beck<br />

Mitten in der Nacht geht im KaDeWe eine Bombe hoch. Niemand wird<br />

verletzt. Aber der Schaden ist hoch: 250’000 Mark. Kurze Zeit<br />

später erhält das Kaufhaus einen Erpresserbrief. Der Bombenleger<br />

fordert 500’000 Mark, andernfalls droht er mit weiteren Anschlägen. Das<br />

Kaufhaus des Westens stellt das Geld zur Verfügung, denn die Geschäftsführung<br />

will verhindern, dass bei weiteren Anschlägen Menschen verletzt<br />

werden. Der Erpresser entkommt mit dem Geld und taucht unter in der<br />

Normalität der Vorstädte. Dorthin, woher er gekommen ist. Sein Name:<br />

Arno Funke.<br />

98 | PRESTIGE


CULTURE<br />

Arno Funke alias Dagobert ist ein Phänomen der<br />

Kriminalgeschichte. Er jagte Bomben in die Luft,<br />

verursachte mehrere Millionen Mark Schaden,<br />

versetzte die Polizei über Jahre hinweg in Alarmbereitschaft<br />

und trotzdem verehrte man ihn als<br />

Held. Als einen Robin Hood, der die Staatsgewalt<br />

austrickste.<br />

Wie alles begann …<br />

Schon von Kindesbeinen an malt Arno Funke. Er<br />

ist Autodidakt. Seine Themen: Einsamkeit, Angst<br />

und Eingesperrtsein. Einblicke in sein Seelenleben.<br />

Nach aussen spielt er den unbekümmerten Spassvogel,<br />

doch innerlich leidet er. Ist oft krank, hat<br />

Schwindelanfälle und Depressionen. Funke geht<br />

selten zur Arbeit. Er trinkt und häuft Schulden an.<br />

1988, im Alter von erst 38 Jahren, ist er bereits am<br />

absoluten Tiefpunkt. Er denkt an Selbstmord.<br />

Doch anstatt sich umzubringen, fängt er an, Bomben<br />

zu bauen. Für ihn ist es eine Verzweiflungstat,<br />

die ihm ein neues Leben ermöglichen soll. Sein<br />

Plan geht auf. 500’000 Mark Beute. Im Ausland<br />

tauscht Funke die registrierten Scheine um und<br />

macht ausgiebig Ferien. Er fährt auf die Philippinen,<br />

lernt dort eine junge Frau kennen, die er später in<br />

Deutschland heiratet. Sie bekommen einen gemeinsamen<br />

Sohn und leben einige Zeit finanziell<br />

auf grossem Fuss. Arno Funke ist überglücklich.<br />

von Hamburg nach Berlin anbringen. Schon bald<br />

verlässt der IC mit dem Geldpaket Hamburg. Alles<br />

ist für die Übergabe vorbereitet. Der letzte Waggon<br />

ist mit Polizeibeamten besetzt. Anhand der Zeitschaltuhr<br />

hat die Polizei errechnet, wo der Erpresser<br />

das Geldpaket voraussichtlich absprengen<br />

wird. Am errechneten Abwurfort sind weitere Polizeibeamte<br />

postiert. Er liegt gut 100 Kilometer hinter<br />

Hamburg. Doch Dagobert ist den Polizisten wie<br />

immer einen Schritt voraus und sprengt bereits an<br />

Hamburgs Stadtgrenze das Paket vom Zug. Die<br />

Zeitschaltuhr war eine Attrappe. Bis die überraschten<br />

Beamten den Zug gestoppt haben und<br />

die Verfolgung aufnehmen können, hat der Erpresser<br />

ausreichend Vorsprung. Sein Plan ist aufgegangen.<br />

Jedoch nur scheinbar, denn das angebliche<br />

Millionenpaket ist eine Mogelpackung.<br />

Die Polizei hat eine riskante Entscheidung getroffen:<br />

Der Erpresser soll kein echtes Geld bekommen.<br />

© Aro Funke: RTL<br />

Der Name Dagobert wird geboren<br />

Nach einiger Zeit plagen ihn jedoch wieder Existenzängste.<br />

Ihm bleiben zwar noch 100’000 Mark aus<br />

der ersten Erpressung, doch er hat kein weiteres<br />

Einkommen. So fährt er jeden Tag in seine kleine<br />

Werkstatt und bastelt. Wieder einmal an einer<br />

Bombe, denn er will nochmals ein Kaufhaus erpressen.<br />

Im Juni 1992 ist der Bombenleger Arno<br />

Funke wieder unterwegs. Diesmal nach Hamburg.<br />

In einer Karstadt-Filiale deponiert er eine selbst<br />

gebastelte Rohrbombe. Eine Stunde nach Mitternacht<br />

geht sie in der Porzellanabteilung hoch.<br />

Verletzt wird wiederum niemand, aber der Sachschaden<br />

ist gross. Diesmal fordert Funke eine<br />

Million Mark. Wenn Karstadt zahlungsbereit sei,<br />

soll im Hamburger Abendblatt eine Anzeige erscheinen:<br />

«Dagobert grüsst seinen Neffen.» Ab<br />

diesem Zeitpunkt hat der Erpresser einen Namen.<br />

Zwei Wochen später meldet sich der Erpresser<br />

per Telefon. Dagobert lotst die Polizei zu einem<br />

Bahnhofsschliessfach, darin finden die Beamten<br />

weitere Anweisungen und eine raffinierte Abwurfvorrichtung<br />

mit Zeitschaltuhr. Sie sollen das Geld<br />

hineinlegen und am letzten Wagen des Intercity


CULTURE<br />

Immer einen Schritt voraus …<br />

Dagoberts nächstes Ziel ist eine Karstadt-Filiale in<br />

Bremen. Seine neue Rohrbombe richtet immensen<br />

Schaden an. Nach Ausbruch eines Feuers<br />

ruiniert die Sprinkleranlage den gesamten Warenbestand.<br />

Der Schaden beträgt über sechs Millionen<br />

Mark. Hunderte Polizeibeamte beschäftigen sich<br />

nur noch mit dem Fall Dagobert, doch immer wieder<br />

entwischt ihnen der Erpresser bei versuchten<br />

Geldübergaben. Am 19. April 1993 kommt es<br />

zu einem neuen Versuch. In einem Schliessfach<br />

deponiert Funke einen Schlüssel, der zu einer<br />

Streusandkiste auf einem Parkplatz passt. Das<br />

Geldpaket soll in der Kiste abgelegt werden. Was<br />

die Polizei nicht weiss: Die Kiste steht auf einem<br />

offenen Kanalschacht, den Funke nur oberflächlich<br />

zubetoniert hat. Als er hört, wie das Paket oben<br />

abgelegt wird, zerschlägt er unterirdisch den<br />

dünnen Beton und kann das Paket an sich<br />

nehmen, ohne bemerkt zu werden. Die Übergabestelle<br />

hat er zuvor tagelang als Bauarbeiter<br />

getarnt präpariert. Doch wiederum sind im Paket<br />

nur Papierschnipsel.<br />

Dagobert fühlt sich nicht ernst genommen und<br />

baut eine erneute Bombe, die er am 6. Dezember<br />

mitten im Weihnachtsgeschäft zündet. Verletzt<br />

wird niemand, doch der Karstadt-Konzern und die<br />

Polizei beginnen an ihrer bisherigen Strategie zu<br />

zweifeln. Bei der nächsten Übergabe soll echtes<br />

Geld eingesetzt werden. Diesmal hat sich Dagobert<br />

etwas ganz Besonderes ausgedacht. Telefonisch<br />

dirigiert er den Boten zu einem verlassenen<br />

Bahngelände. Der Geldbote legt das Geld wie<br />

angewiesen auf eine selbst gebaute Lore, die<br />

Dagobert auf einem stillgelegten Gleis installiert<br />

hat. Per Knopfdruck schickt er das Gefährt dann<br />

in die Nacht. 1,4 Millionen fahren in die Dunkelheit.<br />

Pech für Dagobert: 23 Meter vor seinem Versteck<br />

entgleist die Lore. Dagobert entkommt zwar, aber<br />

wieder ohne Geld.<br />

erschöpft und gefrustet. Er wird leichtsinnig und<br />

wird nach einem Anruf bei der Karstadt-Zentrale<br />

überwältigt. Kurze Zeit später macht man ihm den<br />

Prozess: Dagobert wird wegen schwerer räuberischer<br />

Erpressung zu 9,5 Jahren Haft verurteilt.<br />

Nach sechs Jahren wird Arno Funke wegen guter<br />

Führung entlassen. Schon in der Haft fing er an,<br />

als Karikaturist für eine Satirezeitschrift zu arbeiten,<br />

bei der er heute angestellt ist. 1998 veröffentlichte<br />

Funke eine Autobiografie («Mein Leben als Dagobert»)<br />

und 2004 ein Buch mit Karikaturen und<br />

Geschichten («Ente kross»), in dem er mit der<br />

Comicfigur abrechnet, mit der er heute noch assoziiert<br />

wird.<br />

Funke schwamm nie wirklich im Geld. Jedoch<br />

zeigte er sich als intelligenter Tüftler und Erfinder.<br />

Sein IQ liegt bei 120. Das kommt nur bei 10 Prozent<br />

der Bevölkerung vor. Im sprachfreien Bereich liegt<br />

sein IQ sogar bei 145. Die absolute Obergrenze.<br />

Vielleicht hat er einfach den falschen Namen gewählt.<br />

Düsentrieb hätte viel besser zu ihm gepasst<br />

als Dagobert. Funke hat Schäden in Höhe von<br />

zehn Millionen Mark verursacht. Die Kosten der<br />

umfangreichen Polizeieinsätze wurden nicht ermittelt,<br />

dürften aber Schätzungen zufolge weit<br />

über der Schadenssumme liegen.<br />

Düsentrieb versus Dagobert<br />

Wieder taucht er im Gewühl der Grossstadt unter.<br />

Doch das Geld aus der ersten KaDeWe-Erpressung<br />

ist längst ausgegeben. Er lebt von Sozialhilfe. Um<br />

seine Vorbereitungen zu zahlen, hat er sich Geld<br />

geliehen. Wieder hat er Schulden. Dagobert will<br />

das Geld unbedingt, aber langsam ist er einfach<br />

100 | PRESTIGE


SHINES BRIGHT LIKE A DIAMOND<br />

SCARLETT JOHANSSON<br />

Unter allen Hollywood-Sternchen strahlt die Schauspielerin<br />

Scarlett Johansson derzeit eindeutig am<br />

hellsten. Mit gerade einmal 29 Jahren kann sie<br />

bereits auf eine atemberaubende Karriere zurückblicken<br />

und gehört nach wie vor zu den best bezahlten<br />

Schauspielerinnen der Welt. Ihre virtuosen<br />

Auftritte in Kassenschlagern wie «Lost in Translation»<br />

oder «Match Point» haben die Zuschauer<br />

auf der ganzen Welt verzaubert, und auch als<br />

Werbebotschafterin von Louis Vuitton, SodaStream<br />

und Mango weiss sie ihre Reize perfekt in Szene zu setzen. Doch der Ruhm<br />

ist ihr nie zugeflogen, von Kindesbeinen an hat sie sich ihn mit eiserner<br />

Disziplin und viel Durchhaltevermögen erarbeiten müssen. So hatte sie<br />

schon im Alter von sieben Jahren ihre ersten Auftritte auf New Yorker<br />

Bühnen und besuchte private Schauspielschulen für Kinder. Heute lebt die<br />

sexy Blondine zusammen mit ihrem Lebensgefährten Romain Dauriac, Chef<br />

einer erfolgreichen Werbeagentur, in Paris und geniesst das süsse französische<br />

Leben. Und auch in den nächsten Monaten wird sie es wohl noch<br />

etwas ruhiger angehen lassen: Das Hollywood-Sternchen ist gerade Mutter<br />

geworden.<br />

3<br />

FRAGEN<br />

Wann haben Sie das erste Mal erkannt, dass Sie<br />

schauspielerisches Talent haben?<br />

Recht früh! Ich habe bereits mit acht Jahren in Filmen mitgespielt<br />

und war auch immer ein sehr extrovertiertes Kind.<br />

Die Freude am Singen, Tanzen und Improvisieren scheint<br />

mir jemand in die Wiege gelegt zu haben.<br />

Wer denn? Sind Sie in einer Künstlerfamilie aufgewachsen?<br />

Nein, das nicht. Aber meine Mutter ist eine grosse Cineastin<br />

und hat mir immer viele Filme und Musicalaufnahmen gezeigt.<br />

Sie liebt vor allem die Streifen von Elia Kazan und<br />

John Cassavetes – nicht der schlechteste Ausgangspunkt<br />

für eine Schauspielkarriere!<br />

Neben Ihrer schauspielerischen Tätigkeit machen<br />

Sie auch noch bei vielen anderen Projekten mit. Was<br />

bedeutet Ihnen die Arbeit jenseits der Filmsets?<br />

Alle Projekte, die nichts mit Schauspielerei zu tun haben,<br />

sind sehr wichtig für mich. Sie erlauben es mir, meinen<br />

Horizont zu erweitern und mich selbst besser kennenzulernen.<br />

The Luxury Way of Life | 101


365 Tage<br />

im Jahr<br />

Weihnachtsstimmung<br />

Im «Weihnachtshaus» am Spalenberg in Basel können<br />

Weihnachtsenthusiasten das ganze Jahr über traditionellen<br />

und handgemachten Weihnachtsschmuck und saisonale<br />

Dekorationsartikel kaufen. Weihnachtskugeln in allen Farben,<br />

Glasvögel mit Glasfaserschwänzchen, wie sie heute nicht<br />

mehr hergestellt werden, und 40-jähriger Weihnachtsschmuck<br />

lässt das Herz jedes Christkindfans höherschlagen.<br />

New York<br />

Christmas Shopping<br />

Wenn sich die Schlittschuhfahrer zu<br />

Füssen des «Rockefeller Center» unter<br />

dem wohl bekanntesten Baum der<br />

Welt drängen, dann ist Weihnachten<br />

in New York. Per Kaufrausch stimmen<br />

sich Millionen von Touristen auf das<br />

Fest der Liebe ein. In der Innenstadt<br />

weihnachtet es fast an jeder Fassade.<br />

Vor allem die «5th Avenue», eine der<br />

bekanntesten Strassen der Welt,<br />

glitzert und funkelt. Einmalig sind die<br />

Schaufenster zur Weihnachtszeit.<br />

Allen voran die Fenster von «Macy’s»,<br />

dem grössten Geschäft der Stadt.<br />

Hier staunen nicht nur Kinderaugen.<br />

Sexy<br />

& Frivol<br />

Weihnachtsmarkt mal anders – Hamburg macht’s vor! Der Weihnachtsmarkt auf St. Pauli,<br />

Hamburgs sündiger Meile, kombiniert konventionelle Weihnachtstradition mit frivolem<br />

Kiezleben. Santa Pauli lockt mit Live Musik und heissen Engeln. An den Ständen gibt es alles,<br />

was auf einen Kiezweihnachtsmarkt gehört. Inmitten des Weihnachtsmarktes lässt die<br />

«Pink Christmas Disco» der «WunderBar Hamburg» mit wechselnden DJs die Herzen aller<br />

Dancing Queens höherschlagen. Traditionell wird die (be-)sinnliche Vorweihnachtszeit<br />

auf dem Kiez von Kult-Drag-Queen Olivia Jones eingeläutet.


Weihnachtsmann<br />

Zu Besuch beim<br />

Es gibt ihn wirklich: den Weihnachtsmann. Im finnischen Rovaniemi können sich grosse<br />

und kleine Besucher mit ihm fotografieren lassen. Oder am so genannten «Welt-<br />

Drehgeschwindigkeits-Regulator» drehen. Nur dank ihm kann er alle Geschenke rechtzeitig<br />

ausliefern. Das Büro des Weihnachtsmannes hat zwar das ganze Jahr geöffnet,<br />

im Winter strahlt es jedoch ganz besonders den Glanz des Weihnachtsfestes aus.<br />

WINTER’S DIARY<br />

Bühne frei fürs<br />

Himmelsspektakel!<br />

In nördlichen Ländern sind Polarlichter mit ihren farbig leuchtenden Schleiern<br />

die grosse Attraktion des Winters. Das Naturphänomen «Aurora Borealis» lässt sich<br />

am besten im nördlichen Teil Skandinaviens, in Nordschottland, Svalbard, Island,<br />

Grönland, Kanada, Alaska und Nordsibirien beobachten. Wer einmal den Tanz der<br />

Lichter am Himmel gesehen hat, wird ihn so schnell nicht mehr vergessen.<br />

Ice,<br />

Ice Baby<br />

Das<br />

einzigartige «Icehotel», ein Kunstprojekt, das<br />

zum Hotel wurde und in Jukkasjärvi, einem winzigen<br />

Örtchen 200 Kilometer nördlich des Polarkreises<br />

liegt, gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren. Hier<br />

schläft man im warmen Schlafsack auf einem<br />

Eisblock, der mit einer Matratze und weichen Rentierfellen<br />

bedeckt ist. Jedes Jahr wird aus Tausenden<br />

Tonnen Eis und Schnee ein neues Eishotel gebaut.<br />

Architekten und Künstler aus aller Welt erschaffen alljährlich<br />

mit märchenhaften Skulpturen und Kunstwerken<br />

ein wahres Meisterwerk. Egal wie kalt es<br />

draussen auch ist, im Innern des Eishotels herrscht eine<br />

konstante Temperatur von minus fünf bis acht Grad.<br />

The Luxury Way of Life | 103


TRADITION TRIFFT<br />

AUF INNOVATION<br />

Wer aufhört, besser zu werden, hat sich schon längst davon<br />

verabschiedet, gut zu sein. Diese Erkenntnis gilt nicht nur<br />

für Bereiche der Hochtechnologie, sondern auch für die gute<br />

alte Uhrmacherei, deren Geschichte Hunderte von Jahren<br />

zurückreicht. Tradition ist gut und schön, geredet wird jedoch<br />

in erster Linie über Innovationen.<br />

Gisbert L. Brunner<br />

Und «etwas, worüber nicht gesprochen wird», konstatierte schon Oscar<br />

Wilde, «das ist in unserer Zeit gar nicht geschehen.» In diesem Sinne<br />

bemüht sich die Industrie beständig um Innovationen, welche für Gesprächsstoff<br />

sorgen und potenzielle Kunden zum Besitzen wollen animieren.<br />

Traditionsgemäss verwenden Uhrmacher für ihre tickenden Kleinodien<br />

Messing, Neusilber, Eisen oder Stahl und Steine zum Lagern der rotierenden<br />

Komponenten. In den 1930er Jahren gesellten sich präzisionssteigernde<br />

Legierungen wie beispielsweise Nivarox und Glucydur hinzu. Die Hersteller<br />

von Gehäusen griffen für ihre Produkte im Allgemeinen zu Messing, Eisen,<br />

Stahl, Silber, Gold oder Platin, denn auch hier wurde Althergebrachtes stets in<br />

Ehren gehalten. Natürlich gelten die überlieferten Werte auch heutzutage<br />

weiter. Aber wie gesagt, wer sich nicht bewegt, kann ganz schnell abgehängt<br />

werden. Schon seit den 1970er Jahren gehören neue Materialien und Legierungen<br />

zum chronometrischen Geschehen. Kunststoffe, Titan, Keramik, Silizium<br />

oder künstlicher Diamant sind nur einige Beispiele. Fotolithographische<br />

Verfahren gestatten die Herstellung ausgesprochen komplexer Metallteile.<br />

Innovative Beschichtungen, unter anderem auf Metall, bringen nicht nur eine<br />

andersartige Optik, sondern auch ungeahnte Härte. Andere Manufakturen,<br />

darunter auch sehr traditionell orientierte, können und wollen sich neuartigen<br />

Werkekonstruktionen nicht verschliessen. Für sie bedeutet Stillstand nämlich<br />

Rückschritt. Und zum Wesen der kostbaren, weil ständig fortschreitenden<br />

Zeit gehört nun einmal auch der Wandel.<br />

104 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES<br />

JEWELLERY<br />

Manche Dinge könnten so einfach sein, wenn sie nicht so schwierig wären.<br />

Deshalb bleibt es beispielsweise nur wenigen Uhrenmanufakturen wie beispielsweise<br />

Glashütte Original vorbehalten, die gangregelnden Komponenten<br />

eines klassischen Automatikwerks nach vorne zu kehren und die<br />

ganze Faszination mechanischer Zeitmessung so den Augen neugieriger<br />

Betrachter zu präsentieren. Für dieses Kunststück braucht es deutlich mehr<br />

als nur etwas Phantasie und den Wunsch, durch gestalterische Exklusivität<br />

zu glänzen. Mit Hilfe jener uhrmacherischen Manufakturkompetenz, welche<br />

Glashütte Original seit dem Fall der Mauer auszeichnet, gelang die Entwicklung<br />

des feinen Manufakturkalibers 66-06. Als einzigartigen mechanischen<br />

Leckerbissen besitzt es die exklusive Duplex-Schwanenhals-Feinregulierung.<br />

Die augenfällig auf der Unruhbrücke montierte Delikatesse erlaubt eine<br />

besonders präzise Einstellung von «Abfall» und «Gang» des tickenden Mikrokosmos.<br />

Wegen dieser Merkmale wäre es allzu schade, wenn diese Baugruppe<br />

ihr Dasein auf der Rückseite fristen müsste. Dort also, wo sie eigens<br />

Eingeladene zu sehen bekommen würden. Das Wenden des mit vier Hertz<br />

munter oszillierenden Blickfangs brachte jede Menge konstruktiver Arbeit mit<br />

sich. Viele Komponenten mussten die Techniker neu gestalten. Dazu gehörten<br />

die veränderte Position der liebevoll gravierten Unruhbrücke, eine Überarbeitung<br />

der gesamten Aufzugspartie und auch eine Neugestaltung der Unruhbremsfeder<br />

für den Sekundenstopp. Darüber hinaus haben die Konstrukteure<br />

ein Zwischenrad zur Laufrichtungskorrektur integriert und die Zifferblattbefestigung<br />

neu konzipiert. Dieses Bündel an Innovation zog die Notwendigkeit<br />

nach sich, alle drei Platinen sowie die Getriebe für das eigentliche Uhrwerk<br />

vollständig zu überarbeiten. Unverzichtbar war natürlich das grosse Panoramadatum<br />

in dem andersartigen, mit präzisem Streifenschliff dekorierten «Zifferblatt»<br />

der «PanoMaticInverse». Ihr 42 Millimeter grosses Gehäuse gibt es in<br />

Rotgold oder Edelstahl.<br />

GLASHÜTTE<br />

ORIGINAL<br />

The Luxury Way of Life | 105


MEISTER<br />

PRESENTS<br />

JEDES EINZELNE S<strong>CH</strong>MUCKSTÜCK IST EIN<br />

EINZIGARTIGES KUNSTWERK. SEIT 1881 KREIERT MEISTER<br />

JUWELIER IM HERZEN VON ZÜRI<strong>CH</strong> WUNDERVOLLE S<strong>CH</strong>MUCK-<br />

STÜCKE UND PRÄSENTIERT RENOMMIERTE, HO<strong>CH</strong>WERTIGE<br />

MARKEN. DAS COLLIER UND DIE DAZUGEHÖRIGEN OHRRINGE<br />

AUS DER KOLLEKTION «MEISTER 1881 COLLECTION» IN<br />

WEISSGOLD SIND EIN DISTINGUIERTES BEISPIEL DER<br />

HO<strong>CH</strong>WERTIGEN S<strong>CH</strong>MUCKKOLLEKTIONEN.<br />

106 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Ende der 1950-er Jahre stellte Blancpain die alltagstaugliche Taucheruhr<br />

Bathyscaphe vor. 2013 erfolgte eine Neu-Interpretation dieses Zeitmessers.<br />

In dieses Jahr tat das Swatch-Group-Mitglied einen weiteren Schritt in die<br />

Zukunft dieses Zeitmessers. Das neu entwickelte Automatik-Kaliber F385<br />

besitzt einen Chronographen mit Temposchaltung, auch Flyback genannt.<br />

Eine seiner Besonderheiten besteht in der hohen Unruhfrequenz von fünf<br />

Hertz oder stündlich 36’000 Halbschwingungen. Das gestattet Stoppungen<br />

auf die Zehntelsekunde genau. Und zwar, wenn es sein muss, auch noch<br />

300 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Unruhspirale des Newcomers besteht<br />

aus leichtem, hoch elastischem und vor allem amagnetischem Silizium.<br />

Mechanik-Liebhaber können sie durch den Saphirglasboden des 43 Millimeter<br />

grossen Keramikgehäuses betrachten. Der innovative Charakter dieses<br />

sportiven Zeitmessers setzt sich fort in einer selbstverständlich nur einseitig<br />

drehbaren Keramiklünette mit LiquidMetal-Indexierung. Dabei handelt es<br />

sich um eine patentierte Metallglaslegierung, welche sich dank ihrer amorphen<br />

Struktur nahtlos mit dem gleichermassen harten wie kratz festen Trägermaterial<br />

verbindet.<br />

BLANCPAIN<br />

The Luxury Way of Life | 107


BEYER<br />

PRESENTS<br />

DAS WUNDERS<strong>CH</strong>ÖNE COLLIER UND DIE DA-<br />

ZUGEHÖRIGEN OHRRINGE DER KOLLEKTION<br />

«MERMAID» VERLEIHEN JEDER FRAU EINEN HAU<strong>CH</strong> VON<br />

MAGIE UND ELEGANZ. DIE S<strong>CH</strong>MUCKSTÜCKE BESTEHEN<br />

AUS WEISSGOLD, DEM FARBSTEIN AQUAMARIN UND SIND<br />

MIT DIAMANTEN BESTÜCKT.<br />

108 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

HUBLOT<br />

Hublot steht bei Fussball-Profis und Fans dieses Breitensports ganz oben in<br />

der Gunst. Der «Big Bang Unico Chrono Bi-Retrograde Ceramic Carbon»<br />

dürfte die Tatsache, dass die Manufaktur den Fussball liebt, noch zusätzlich<br />

untermauern. Dieser 45,5 Millimeter grosse Bolide und die darin tickende<br />

Manufaktur-Automatik HUB 1260 «Unico» wurden hinsichtlich ihrer Funktionen<br />

nämlich exakt auf diese Sportart mit ihren zwei Halbzeiten à 45 Minuten plus<br />

eventueller Nachspielzeit abgestimmt. Wer diesen Stopper bei sich trägt,<br />

erlebt nicht nur ein spannendes Match, sondern auch ein faszinierendes<br />

retrogrades Schauspiel. Zwei rückspringende Zeiger erfassen nach dem Betätigen<br />

des gelben Start-Drückers die seit dem Anpfiff verstrichene Zeit.<br />

Einer die Sekunden, der andere die Minuten. In einem Fenster bei der «12»<br />

lässt sich die jeweilige Halbzeit ablesen. Weil die Zeit auch im heissesten<br />

Spielfeld-Getümmel niemals stehen bleibt, drehen sich bei der «6» zwei Zeiger<br />

für Stunden und Minuten. Auch an eine dreiarmige Permanentsekunde bei<br />

der «9» haben die Techniker und Uhrmacher gedacht. Wegen der naturgemäss<br />

nur geringen Kräfte eines mechanischen Uhrwerks verlangt die ausgeklügelte<br />

Mechanik nach spezifischen Konstruktionsmerkmalen sowie besonders<br />

leichter und balancierter Ausführung der zeitschreibenden Komponenten.<br />

Von der markanten Version in schwarzer Keramik mit innovativer Lünette aus<br />

leichter und hoch belastbarer Karbon faser fertigt Hublot lediglich 200 Stück.<br />

The Luxury Way of Life | 109


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Als Sponsor-Partner des Audi Sport Team präsentiert Oris einen sportiven<br />

Chronographen mit speziell gestalteter, weil linearer Permanentsekunde bei<br />

der «9». Insgesamt erinnert das mit einer Super-LumiNova-Ausstattung versehene<br />

Zifferblatt des auf insgesamt 2000 Exemplare limitierten Stoppers an<br />

das Armaturenbrett eines Rennboliden. Bemerkenswert sind die Nullpunkte<br />

der Skalen für die Totalisatoren des Chronographen. Das antiallergische<br />

Titangehäuse besitzt eine hoch belastbare Wolframlünette. Beide Materialien<br />

spiegeln Technologien der High-Performance-Rennwagen von Audi Sport<br />

wider. Eine griffige Gummi-Einlage in der Aussenkante des Glasrands ermöglicht<br />

rasches, zuverlässiges Drehen. Das verbaute Automatikwerk basiert auf<br />

dem Sellita SW 500.<br />

ORIS<br />

PORS<strong>CH</strong>E DESIGN<br />

«Schwarz ist keine Farbe, sondern ein Zustand», pflegte Ferdinand A. Porsche,<br />

der geniale Designer und gestalterische Vater des legendären Porsche 911,<br />

zu sagen. Aus seinem Mund stammt aber auch die Erkenntnis, dass Schwarz<br />

die einzige Farbe ist, welche nicht von der Form ablenkt. In diesem Sinn<br />

kreierte er 1972 den ersten Porsche Design-Chronographen mit schwarz<br />

beschichtetem Stahlgehäuse, welchen Orfina ein Jahr später unter Verwendung<br />

des nagelneuen Automatikkalibers Valjoux 7750 auf den Markt brachte.<br />

1980 präsentierten Porsche Design und IWC den weltweit ersten Armbandchronographen<br />

mit Titangehäuse. Nach der Trennung von Eterna stellt sich<br />

Porsche Design neu auf und zitiert den inzwischen verstorbenen Mentor des<br />

Gebrauchsdesigns mit dem tiefschwarzen «Timepiece 1». Sein glasgestrahltes<br />

Titangehäuse besitzt eine harte, mattschwarze Oberfläche. Die Zeit bewahrt<br />

wie einst das bewährte 7750.<br />

110 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

ZENITH<br />

Für den leichtgewichtigen «El Primero Lightweight» hat Zenith konsequent<br />

am altbewährten Automatikkaliber 400B gearbeitet. Seine Platine sowie<br />

tragende Teile bestehen nämlich aus hartem Titan. Der Verzicht auf das<br />

übliche Messing erbringt eine Gewichtsersparnis von 25 Prozent. Für Ankerrad<br />

und den Anker kommt der ebenfalls leichte und amagnetische Werkstoff<br />

Silizium zum Einsatz. Nicht minder innovativ präsentiert sich das Outfit. Für<br />

die Ober-Schale nutzt Zenith Karbon. Die Innenstruktur besteht aus keramisiertem<br />

Aluminium, bekannt für Leichtigkeit, Härte und Strapazierfähigkeit.<br />

Aus Titan stellt Zenith die Krone sowie die Chronographendrücker her. Sicheren<br />

und komfortablen Halt am Handgelenk gewährleistet ein Kautschukband<br />

mit Nomex-Überzug. Bei der Produktion beschränkt sich Zenith auf insgesamt<br />

250 Exemplare.<br />

TAG HEUER<br />

TAG Heuer hat das Design der «Carrera Calibre 4900 McLaren MP4-12C» in<br />

vielen Details auf den strassentauglichen Rennwagen abgestimmt. Erinnerungen<br />

an die Fahrgastzelle und den markanten Heckdiffusor vermittelt das<br />

schwarze Karbonzifferblatt. Das augenfällige McLaren-Orange findet sich<br />

auf der schwarzen Lünette mit Tachymeterskala, den Zeigern und dem Zifferblatt<br />

wieder. Das 43-Millimeter-Gehäuse besteht aus leichtem Titan Grad 2.<br />

Schliesslich besitzt die Aufzugs- und Zeigerstellkrone eine griffige Gummi-Oberfläche<br />

mit dem Profil der Reifen des MP4-12C. Dubois-Dépraz liefert<br />

das Automatikkaliber 4900 auf der Basis des Eta 2894-A2 zu. Neben dem<br />

Flyback-Chronographen verfügt es über es einen praktischen Jahreskalender<br />

mit Grossdatum, der nur jeweils Ende Februar manuell korrigiert werden<br />

muss.<br />

The Luxury Way of Life | 111


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

LA SERLAS<br />

PRESENTS<br />

LA SERLAS<br />

Saphir-Ring von 13.17 ct<br />

LA SERLAS<br />

Ohrringe Tansanite Total 36.01 ct<br />

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Fotos: Luxwerk<br />

112 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

OMEGA<br />

Keine Frage: Die Oberfläche des Mondes ist grau. Grau wie mancher Alltag.<br />

Genau deshalb präsentiert sich der neue Speedmaster-Chronograph von<br />

Omega trotz seines grauen Erscheinungsbildes alles andere als alltäglich.<br />

Die Schale des neuen Modells «Grey Side of the Moon» besteht zunächst<br />

einmal aus leichter und kratzfester, in diesem Fall weisser Keramik. Die graue<br />

Farbe entsteht durch dreistündiges Verharren bei 20’000 Grad Celsius in<br />

einem Plasmaofen. Während dieser Zeit mutiert besagtes Weiss in dezentes<br />

Grau. Gehäuse, Gehäuseboden, Lünette, Krone und Drücker des 44,25 mm<br />

grossen Stoppers bestehen aus demselben Material. Für unmissverständliche<br />

Klarheit sorgt die Inschrift «Grey Side of the Moon». Beinahe schon eine<br />

Selbstverständlichkeit ist der Glasrand mit integrierter Tachymeterskala zur<br />

Ermittlung von Durchschnittsgeschwindigkeiten. Wer dieses Feature nutzen<br />

möchte, muss den Chronographen auf der Höhe einer Kilometermarkierung<br />

beispielsweise an der Autobahn starten. Wird der Stopper beim Passieren<br />

der nächsten wieder angehalten, zeigt er ohne mühsames Rechnen exakt<br />

auf den erreichten Wert. Der besseren Ablesbarkeit wegen ist die Skala mit<br />

Super LumiNova ausgelegt. Die innovative Leuchtmasse findet sich auch auf<br />

den drei zentralen Zeigern und der Indexierung des Zifferblatts aus massivem<br />

sandgestrahlten Platin. Die verbaute Manufaktur-Automatik besitzt natürlich<br />

eine koaxiale Ankerhemmung und Silizium-Komponenten.<br />

Aus innerster Überzeugung gewährt Omega diese Armbanduhr eine 4-jährige<br />

Garantie.<br />

The Luxury Way of Life | 113


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

MONTBLANC<br />

Montblanc zelebriert mit dem «TimeWalker Extreme Chronograph DLC»<br />

zehn erfolgreiche Jahre dieser designorientierten Uhrenlinie mit schmaler<br />

Lünette und durchbrochenen Bandanstössen. Das Jubiläumsmodell besticht<br />

durch einen markant schwarzen Auftritt, hervorgerufen durch eine extrem<br />

harte und abriebfeste DLC-Beschichtung auf dem sandgestrahlten Edelstahl-Gehäuse.<br />

Die drei Buchstaben stehen für diamond-like carbon oder zu<br />

Deutsch diamantähnlicher Kohlenstoff. «Black 4» kennzeichnet in diesem<br />

Zusammenhang einen tiefschwarzen Farbton. Man könnte auch sagen:<br />

Schwärzer geht es nicht. Das trifft auch auf die Krone, die Chronographendrücker,<br />

den Schraubboden mit Saphirglas und die Schliesse des Armbands<br />

zu. Im Inneren des Gehäuses tickt das Automatikkaliber MB 4810 / 507, welches<br />

Montblanc extern zukauft.<br />

GIRARD-PERREGAUX<br />

Beim «Neo-Tourbillon mit drei Brücken» von Girard-Perregaux musste die<br />

traditionelle Ästhetik moderner Optik weichen. Leichtigkeit bringen skelettierte<br />

Brücken aus Titan. Schwarze PVD-Beschichtung und die Verschraubung auf<br />

leicht schrägen Platten links und rechts bewirken einen avantgardistischen<br />

Auftritt. Durch tiefes Schwarz heben sich die drei Brücken deutlich ab von<br />

der mit anthrazitfarbenem Ruthenium beschichteten und anschliessend sandgestrahlten<br />

Platine. Die beachtliche Dimensionierung des Energiespeichers<br />

gewährleistet 72 Stunden Gangautonomie. Über dem mechanischen Schauspiel,<br />

zu dem auch ein einseitig wirkender Mikrorotor unter dem Federhaus<br />

gehört, wölbt sich ein fast schon kuppelähnliches Saphirglas.<br />

114 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

RADO<br />

Wer die «HyperChrome UTC» von Rado nur beiläufig betrachtet, könnte<br />

meinen, die Oberflächen des Gehäuses beständen aus Metall. Aber genau<br />

das ist nicht der Fall. Den durchaus faszinierenden Anschein erweckt eine<br />

innovative, auf High-Tech-Plasma-Keramik basierende Materialtechnologie.<br />

Beim Herstellungsprozess nutzt das Swatch-Group-Mitglied einen Spezialofen.<br />

Darin müssen sich eine fertig bearbeitete und polierte Monobloc-Schale aus<br />

weisser Keramik sowie die Glieder des zugehörigen Armbands eine strapazierende<br />

thermische Behandlung gefallen lassen. Bei rund 20’000 °C aktiviert<br />

eine Plasmasäule Gase, welche die poröse Keramik durchdringen. Dieses<br />

aufwändige Verfahren lässt die Oberfläche auch ohne metallische Bestandteile<br />

anschliessend in warmem Grauton glänzen, obwohl sich die verwendete<br />

Materialbasis weiterhin Keramik nennt. Einen inneren Stahlkäfig für das verbaute<br />

Automatikkaliber Eta 2893-A2 mit vorderseitiger Indikation einer zweiten<br />

Zonenzeit im Uhrwerk sucht man ebenfalls vergebens. Seitliche Inlays aus<br />

poliertem und härtebehandeltem Edelstahl besitzt die 42 Millimeter grosse,<br />

bis zehn bar wasserdichte Schale allein aus optischen Aspekten.<br />

The Luxury Way of Life | 115


GÜBELIN<br />

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KOMMEN.<br />

116 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

PATEK PHILIPPE<br />

Der 40,5 Millimeter grosse Jahreskalender-Chronograph von Patek Philippe,<br />

Referenz 5960 /1A-001, präsentiert sich gestalterisch ausgesprochen modern.<br />

Das Gehäuse verstrahlt den kühlen Glanz von Edelstahl. Hinzu gesellen sich<br />

farblich markante Attitüden wie zwei rote Zeiger und im gleichen Farbton am<br />

Monatsanfang eine markante «1». Das silbergraue Zifferblatt mit auffälligen<br />

Hell-dunkel-Kontrasten sowie dynamischer dreidimensionaler Struktur passt<br />

vorzüglich zum betont technischen Auftritt. Die applizierten Stunden-Indexe,<br />

die drei Rahmen für Indikationen des Jahreskalenders und auch die Skalen<br />

für den zentralen Stoppzeiger sowie den 12-Stunden-Totalisator fertigt die<br />

175 Jahre alte Familienmanufaktur aus schwarz oxidiertem Gold. Nicht weniger<br />

als acht Jahre hat sie auf die Entwicklung und Vervollkommnung der 2006<br />

lancierten Manufaktur-Automatik 28-520 IRM QA 24H mit einseitig aufziehendem<br />

Goldrotor, Zirkonium-Kugellager, 45 bis 55 Stunden Gangautonomie,<br />

Gangreserve- und Tag- / Nacht-Anzeige verwendet. Die Steuerung der zeitschreibenden<br />

Funktionen übernimmt ein klassisches Schaltrad. Eine kraftschlüssige<br />

Vertikalkupplung stellt im Bedarfsfall die Verbindung zwischen<br />

dem Uhrwerk und seinem integrierten Chronographen mit Temposchaltung<br />

her. Summa summarum besteht das 7,68 Millimeter hohe Œuvre aus 456 Einzelteilen.<br />

In der neuesten Version dieses Uhrwerks kooperiert die Gyromax-<br />

Unruh mit einer innovativen «Spiromax»-Spirale aus thermisch stabilisiertem<br />

Silizium.<br />

The Luxury Way of Life | 117


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Bei Jaeger-LeCoultre führte die Kooperation mit Aston Martin 2006 zur<br />

Kreation des vermeintlich drückerlosen AMVOX2-Chronographen. Das<br />

Starten, Stoppen und Rückstellen erledigt ein innovativer und patentgeschützter<br />

Mechanismus allein über das Saphirglas. <strong>2014</strong> erweitert die Manufaktur<br />

diese Mechanik beim «AMVOX2 Transponder» um einen elektronischen<br />

Schlüssel, mit dem sich die Türen eines Aston Martin nach entsprechender<br />

Freischaltung öffnen und schliessen lassen. Zum leichteren Auffinden löst<br />

der Druck auf den «Open»-Sensor im Glas die Lichthupe aus. Die Manufaktur-<br />

Automatik mit Rotoraufzug und 65 Stunden Gangautonomie besteht aus<br />

280 Komponenten und heisst 751E. Schutz bietet ein 44 Millimeter grosses<br />

Titangehäuse.<br />

JAEGER-LECOULTRE<br />

LOUIS VUITTON<br />

Die Geschichte des patentierten Spin-Time-Mechanismus von Louis Vuitton<br />

reicht bis ins Jahr 2010 zurück. Bei den Armbanduhren dieses Namens indizieren<br />

rotierende Würfel die Zeit. Nachdem sich das Unternehmen traditionsgemäss<br />

reisenden Menschen widmet, wendet sich auch die erste von den<br />

Uhrmachern der Louis-Vuitton-Manufaktur La Fabrique du Temps kreierte<br />

und assemblierte Komplikation an anspruchsvolle Globetrotter. <strong>2014</strong> umgibt<br />

die faszinierende Mechanik mit Automatikwerk und Anzeige zweier Zonenzeiten,<br />

nämlich die Heimatzeit per Spin-Time-Würfel sowie die Ortszeit per<br />

Stundenzeiger, ein neu gestaltetes Gehäuse. Das Mittelteil besteht aus<br />

«Black MMC», einem schwarzen, sehr strapazierfähigen und leichtgewichtigen<br />

Metall-Keramik-Verbundwerkstoff. Ansonsten bestehen Lünette, Krone und<br />

Bandanstoss der 45 Millimeter grossen Tambour éVolution aus 18-karätigem<br />

Roségold.<br />

118 | PRESTIGE


<strong>CH</strong>OPARD<br />

PRESENTS<br />

DIE ZWEI NEUEN S<strong>CH</strong>MUCKSTÜCKE AUS<br />

WEISSGOLD UND DIAMANTEN IN TROPFEN-<br />

BRILLANTS<strong>CH</strong>LIFF VEREINEN DEN EINZIGARTIGEN<br />

STIL UND DAS KNOW-HOW DES HAUSES <strong>CH</strong>OPARD.<br />

DAS COLLIER UND DAS PASSENDE ARMBAND OFFEN-<br />

BAREN DUR<strong>CH</strong> EIN FREIES SPIEL MIT DEN FORMEN DIE<br />

S<strong>CH</strong>ÖNHEIT DER AUSSERGEWÖHNLI<strong>CH</strong>EN STEINE.<br />

The Luxury Way of Life | 119


BU<strong>CH</strong>ERER<br />

PRESENTS<br />

DIE MIT DIAMANTEN BESETZTEN S<strong>CH</strong>MUCKSTÜCKE<br />

BESTE<strong>CH</strong>EN DUR<strong>CH</strong> ZARTE ELEGANZ UND<br />

FILIGRANE VERARBEITUNG EDELSTER MATERIALIEN.<br />

INSPIRIERT WURDEN SIE VON DEN «ROARING<br />

TWENTIES», WEL<strong>CH</strong>E DUR<strong>CH</strong> DAS BES<strong>CH</strong>WINGTE<br />

LEBENSGEFÜHL GEPRÄGT SIND. DIESER LIFESTYLE<br />

WURDE IN DER DIAMANTENS<strong>CH</strong>MUCK-KOLLEKTION<br />

«VIVE ELLE» FÜR DIE FRAU VON HEUTE AUF<br />

BEZAUBERNDE WEISE NEU DEFINIERT.<br />

120 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

ROLEX<br />

Innovationen beschränken sich selbstverständlich nicht nur auf Uhren für das<br />

männliche Geschlecht. Bei der Kreation der neuen «Oyster Perpetual Datejust<br />

Pearlmaster 34» hatte Rolex anspruchsvolle Damen im Blick. Äusserlich<br />

besticht diese 34 Millimeter grosse Synthese aus Uhrmacher- und Juwelierskunst,<br />

wie der Name schon andeutet, durch Edelsteine auf der Lünette.<br />

In diesem Fall handelt es sich um feurig funkelnde Diamanten und Saphire.<br />

Sofern Frau es wünscht, gibt es Derartiges auch auf den Gliedern des Armbands.<br />

Die uhrmacherische Sensation, welche für die Genfer Traditionsmanufaktur<br />

fast schon eine Revolution bedeutet, versteckt sich beinahe<br />

schamhaft im Inneren des Automatikkalibers 2236. Für den akkuraten Pulsschlag<br />

der Zeit zeichnet neben der Unruh mit variablem Trägheitsmoment die<br />

neue «Syloxi»-Unruhspirale verantwortlich. Selbige besteht aus thermisch<br />

stabilisiertem Silizium und beschert dem kleinen, natürlich chronometerzertifizierten<br />

Uhrwerk mit Rotoraufzug eine ungeahnte Ganggenauigkeit.<br />

The Luxury Way of Life | 121


ZEITLOSE S<strong>CH</strong>MUCKSKULPTUREN<br />

EDDIE BORGO<br />

In der Juwelen- und Schmuckdesignbranche gilt Eddie Borgo als eines<br />

der vielversprechendsten Nachwuchstalente. Seine Faszination für alles, was<br />

funkelt und glitzert, entdeckte der aus Atlanta stammende Jungdesigner<br />

während seines Universitätsstudiums. Bereits mit seinen ersten Einzelanfertigungen<br />

überzeugte der Experimentierfreudige die Fachwelt und bekam<br />

Fashionshow-Aufträge von Jason Wu, Marchesa, Proenza Schouler und<br />

Joseph Altuzarra. Seine erste Kollektion erblickte im Jahr 2009 das Licht der<br />

Welt und wurde wegen ihres neuartigen Street-meets-chic-Styles von allen<br />

Seiten mit hohem Lob bedacht. 2010 belegte er den ersten Platz der renommierten<br />

«CFDA/Vogue Fashion Fund Competition».<br />

Heute lebt Eddie Borgo in New York und kann sich<br />

vor Aufträgen kaum retten. Sogar Superstars<br />

wie Rihanna, Diane Kruger oder Alexa Chung<br />

sollen sich schon von ihm mit kostbaren<br />

Schmuckstücken ausstatten lassen haben.<br />

Eddie Borgos Designphilosophie lebt von zeitlosen<br />

Formen, Symbolen und Skulpturen und vermag<br />

es, unsere Modernitätsvorstellungen immer wieder auf<br />

die Probe zu stellen. Auch in Zukunft kann man also<br />

mit weiteren innovativen und zeitlosen Kreationen von<br />

ihm rechnen.<br />

3<br />

ZITATE<br />

«Die Inspiration für meine<br />

Entwürfe ziehe ich zu grossen<br />

Teilen aus traditioneller<br />

afrikanischer und islamischer<br />

Kunst. Ich wollte immer wissen,<br />

was verschiedene Kleider,<br />

Farben und Steine in den<br />

einzelnen Kulturen bedeuten.»<br />

«Als Schmuckdesigner habe ich es mir<br />

zur Aufgabe gemacht, all das, was ich<br />

an der Stadt New York so liebe, in meine<br />

Kreationen einfliessen zu lassen.»<br />

«In der Subversion liegt eine ungeheure<br />

Kraft. Sie erlaubt es einem, frei zu<br />

sein und seine Ängste zu überwinden.»<br />

122 | PRESTIGE


BULGARI<br />

PRESENTS<br />

BULGARI LILAIA, THE PERIDOT<br />

DAS SPIEL ZWIS<strong>CH</strong>EN<br />

DER OPTIK VON BLUMEN<br />

UND PFLANZEN ERGIBT EINE<br />

UNERWARTETE ÄSTHETIS<strong>CH</strong>E ELE-<br />

GANZ. DER DUFT BEINHALTET EINE<br />

EXQUISITE, MEDITER RANE PFLANZE GENANNT<br />

MASTIX, WEL<strong>CH</strong>E DEM PISTAZIENBAUM ÄHNELT. DESSEN BLÄTTER SIND ZERKLEINERT<br />

STARK AROMATIS<strong>CH</strong> UND DAS NOBLE GALBANUM BEINHALTET HOLZIGE, HARZIGE<br />

NOTEN. DAS AROMA WIRD KOMBINIERT MIT PFEFFERMINZ, BITTERER ORANGE UND<br />

DUFTET LEI<strong>CH</strong>T GERÄU<strong>CH</strong>ERT UND GRASIG. ESSENZEN VON MANDARINE UND ORANGE<br />

VERSÜSSEN DAS AROMA ZUSÄTZLI<strong>CH</strong>.<br />

DIE NEUE KOLLEKTION «BULGARI LE GEMME COLLECTION» BESTEHT AUS SE<strong>CH</strong>S<br />

VER S<strong>CH</strong>IEDENEN DÜFTEN: ASHLEMAH, NOORAH, AMARENA, LILAIA, MARAVILLA UND<br />

CALALUNA. DIE KOLLEKTION IST VON WERTVOLLEN EDELSTEINEN INSPIRIERT.<br />

The Luxury Way of Life | 123


DER TEUERSTE<br />

S<strong>CH</strong>ATZ DER WELT<br />

DIE BRITIS<strong>CH</strong>EN KRONJUWELEN<br />

Wie viel sie zusammen genau wert sind, weiss keiner so genau. Sicher ist<br />

aber: Bei den britischen Kronjuwelen handelt es sich um die weltweit wertvollste<br />

Sammlung an Juwelen und Diamanten. Die meisten der teuren<br />

Prachtstücke werden im «Tower of London» aufbewahrt, gut gesichert hinter<br />

mehreren tonnenschweren Stahltüren. Neben ausgewählten Schwertern,<br />

Zeptern und Ringen sind es vor allem die mit einigen der teuersten Diamanten<br />

der Welt bestückten königlichen Kronen, die den Preis der Sammlung ins<br />

Unermessliche steigen lassen. Eines der wertvollen Unikate ist die 1661<br />

angefertigte «St Edward’s Crown», bei der 444 Perlen und Edelsteine auf<br />

massivem Gold um die Wette strahlen. Die über zwei Kilogramm schwere<br />

Krone erfüllt auch<br />

heute noch eine<br />

wichtige Funktion:<br />

Bei jeder Krönungsmesse<br />

wird sie aus ihrer Vitrine geholt und als Symbol<br />

der neuen königlichen Autorität eingesetzt. Noch<br />

teurer dürfte aber die «Imperial State Crown» sein.<br />

Mit ihren 2868 Diamanten, 17 Saphiren, elf Smaragden,<br />

269 Perlen und fünf Rubinen gilt sie zu<br />

Recht als das Glanzstück der britischen Kronjuwelen.<br />

Allein der «Cullinan II», der grösste Diamant<br />

auf der Krone, muss ein Vermögen wert sei. Mit<br />

317 Karat ist er einer der grössten und teuersten<br />

Diamanten der Welt. Auch sie wird nach wie vor<br />

getragen: Bei jeder neuen Parlamentseröffnung<br />

darf die Queen ihr Haupt damit schmücken. Ein<br />

echtes Kuriosum der Sammlung ist die «Grand<br />

Punch Bowl», die fast fünf Zentner wiegt und<br />

144 Flaschen Wein fasst. Am 65. Geburtstag von<br />

William IV. wurde sie als Weinkühler benutzt, später<br />

dann zum Bowlengefäss umfunktioniert. So königlich<br />

trinkt man nur bei den Royals!<br />

NICE<br />

TO KNOW<br />

Die Geschichte des «Cullinan-Diamanten»<br />

Der grösste Diamant, der jemals gefunden wurde, ist der<br />

«Cullinan-Diamant». Er wog im Rohzustand 3106,75 Karat<br />

und wurde 1905 per Zufall von dem Engländer Frederick<br />

Wells in einer südafrikanischen Mine entdeckt. Später wurde<br />

der Riesendiamant in Amsterdam in 105 Steine gespalten.<br />

Der «Cullinan I» ist der grösste Teildiamant und auch unter<br />

dem Namen «Great Star of Africa» bekannt. Der tropfenförmig<br />

geschliffene Ausnahmestein wiegt 530,2 Karat<br />

und ziert heute das königliche Zepter von König Edward VII.<br />

Der «Cullinan II» schmückt die «Imperial State Crown», der<br />

«Cullinan III» (94,4 Karat) die Krone von Königin Mary.<br />

Die restlichen Teildiamanten wurden zur Verzierung von<br />

Broschen oder Ringen eingesetzt.<br />

124 | PRESTIGE


Mein Name: Alex<br />

Meine Branche: Gasversorgung<br />

Meine Leidenschaft: Die Welt<br />

erkunden<br />

Meine Privatbank: Julius Bär,<br />

weil ich mich auf ihre<br />

finanzielle Expertise<br />

verlassen kann, wo<br />

immer ich hingehe<br />

Anlageberatung · Vermögensverwaltung ·<br />

Vorsorgeplanung · Steuerplanung · Immobilienfinanzierung<br />

www.juliusbaer.ch<br />

Julius Bär ist an 15 Standorten in der Schweiz präsent. Von Ascona, Basel, Bern, Crans-Montana, Genf, Kreuzlingen, Lausanne, Lugano, Luzern, Sion,<br />

St. Gallen, St. Moritz, Verbier, Zug bis Zürich (Hauptsitz).


WUSSTEN<br />

SIE S<strong>CH</strong>ON …?<br />

Schweizer Goldbestand dezimiert<br />

Wussten Sie schon, dass die «Schweizerische Nationalbank» in<br />

den letzten fünf Jahren täglich circa eine Tonne Gold verkauft<br />

hat? 2013 betrug der Goldbestand der Schweiz noch 1040 Tonnen,<br />

davon lagerten circa 70 Prozent in der Schweiz, 20 Prozent bei<br />

der «Bank of England» und zehn Prozent bei der «Bank of Canada».<br />

Heute dürfte es schon deutlich weniger sein, weshalb die<br />

SVP auch die Initiative «Rettet unser Schweizer Gold» ins Leben<br />

gerufen hat. Den grössten Goldbestand hat übrigens die USA<br />

(8134 Tonnen).<br />

Wertvollste Münze der Welt<br />

Keine andere Münze ist teurer als der «1794/5 Flowing Hair<br />

Silver/ Copper Dollar». Es handelt sich dabei um eine der ersten<br />

Dollar-Münzen, die von der «United States Mint» – jener<br />

Bundesbehörde, die seit 1792 für die Prägung des US-Dollars<br />

zuständig ist – hergestellt wurde. Darauf zu sehen ist das<br />

Profil der römischen Göttin der Freiheit («Liberty») mit wehendem<br />

Haar – ein Motiv, das der Chefgraveur Robert Scot im<br />

Jahr 1794 designte. Im Jahr 2013 wurde die Münze, die zu<br />

10 Prozent aus Kupfer und zu 90 Prozent aus Silber besteht,<br />

für umgerechnet 9,2 Millionen Schweizer Franken verkauft.<br />

Blau und kostbar<br />

In Genf ist vor Kurzem ein 13-karätiger blauer Diamant<br />

für 21,4 Millionen Schweizer Franken versteigert<br />

worden. Den Zuschlag für «The Blue» bekam der US-<br />

Schmuckproduzent «Harry Winston», der zum<br />

Schweizer Uhrenunternehmen «Swatch» gehört und<br />

ihn kurzerhand in «Winston vivid blue» umtaufen<br />

liess. Weltweit gibt es nur einen einzigen farbigen Stein,<br />

der noch teurer ist: ein orangefarbener Diamant<br />

mit 14,82 Karat, der letztes Jahr für umgerechnet<br />

32,6 Millionen Schweizer Franken<br />

ebenfalls bei «Christie’s International»<br />

in Genf über den Tisch ging.<br />

Rolex von der Insel<br />

Auch wenn die Luxusuhrenfirma «Rolex» schon längst als<br />

Schweizer Traditionsunternehmen gilt: Gegründet wurde<br />

sie nicht bei uns, sondern in London. Dort eröffnete der Uhrenpionier<br />

Hans Wilsdorf im Jahr 1905 einen kleinen Laden, mit<br />

dem er sich auf den Vertrieb hochwertiger Uhren spezialisierte.<br />

Irgendwann kam ihm dann die Idee, eine präzise arbeitende<br />

Uhr fürs Handgelenk zu entwickeln. Da die besten Uhrwerke<br />

schon damals in der Schweiz hergestellt wurden, liess er sie<br />

sich aus einer Bieler Uhrenmanufaktur nach England liefern und<br />

setzte seine Idee in die Tat um. Erst im Jahr 1919 wurde der<br />

Hauptsitz von Rolex nach Genf verlegt.<br />

126 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

NA<strong>CH</strong>T<br />

UHREN<br />

Wohl jeder hat bei Dunkelheit schon einmal den Wunsch gehabt, zur<br />

Orientierung wenigstens die Uhrzeit zu wissen. Aus diesem Bedürfnis entstanden<br />

Nachtuhren, die ein besonders reizvolles Kapitel in der Geschichte der Uhren<br />

darstellen: Sie kombinieren eine Lichtquelle mit der Anzeige der Uhrzeit.<br />

Monika Leonhardt<br />

Lucas Peters<br />

128 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

U<br />

hren aus Wachskerzen<br />

eines<br />

Tatsächlich gehören Kerzenuhren zu den<br />

ersten Zeitmessinstrumenten, von denen<br />

wir in Europa wieder hören, nachdem<br />

die sorgfältig gebauten Sonnen- und Wasseruhren<br />

der griechischen und römischen Antike<br />

verschwunden waren. König Alfred der Grosse<br />

(848 – 899), der in England im 9. Jahrhundert mit<br />

den Wikingern kämpfte, hatte eine solche Uhr: Sie<br />

bestand aus sechs Wachs kerzen, die jede eine<br />

Brenndauer von vier Stunden hatte und ihm half,<br />

seine persönliche Zeit genau einzuteilen: Acht<br />

Stunden für die öffentlichen Pflichten, acht Stunden<br />

für studieren, essen und schlafen und acht<br />

Stunden für das Gebet. Aus ähnlichen Gründen<br />

hatten damals vorwiegend die Mönche in den<br />

Klöstern ein Interesse an genauer Zeitmessung:<br />

Sie mussten nämlich ihre Gebetsstunden einhalten.<br />

Später wurden Kerzen mit Markierungen für die<br />

Stunden versehen, die Kerze wurde abends angezündet<br />

und brannte bis zum anderen Morgen.<br />

Diese Zeitmessmethode, bei der teures Bienenwachs<br />

verbraucht wurde, war Wohlhabenden vorbehalten.<br />

Tages ausgerufen: «Könnte doch jemand eine<br />

Uhr erfinden, die mir auch nachts die Zeit anzeigt!<br />

Eine Uhr, bei der man nicht erst eine Kerze anzünden<br />

muss, um das Zifferblatt zu sehen, und<br />

die kein Geräusch von sich gibt – mit all den bewegten<br />

Rädern, die einen die Nacht lang wach<br />

halten.»<br />

Auch Öllampenuhren boten<br />

eine Lichtquelle:<br />

Aus Glas mit Markierungen gefertigt, waren sie in<br />

Mitteleuropa seit dem 16. Jahrhundert üblich und<br />

bis ins 19. Jahrhundert beliebt. Das Gestell für den<br />

gläsernen Ölbehälter und die daran angebrachte<br />

Ablese-Skala waren meist aus Zinn gefertigt. Man<br />

füllte abends die Lampe mit Öl und zündete<br />

den Docht an, so hatte man Licht und durch den<br />

sinkenden Ölspiegel auch eine ungefähre Zeitanzeige.<br />

Eine elegantere und technisch viel perfektere Möglichkeit,<br />

die Uhrzeit in der Nacht ablesen zu können,<br />

wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

in Italien entwickelt. Von Papst Alexander VII.<br />

(1599–1667, Papst 1655 –1667), der den Wissenschaften<br />

und Künsten sehr zugetan war, erzählt<br />

man, er habe unter Schlaflosigkeit gelitten und<br />

The Luxury Way of Life | 129


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Die Gebrüder Campani<br />

Nun, im Oktober 1656 überreichten ihm die Brüder<br />

Giuseppe und Antonio Campani, die auch als<br />

Linsenschleifer und Teleskop-Hersteller tätig waren<br />

und den Papst schon zuvor mit Uhren beliefert<br />

hatten, eine solche Uhr. Durch eine spezielle Bauweise<br />

des Werks war sie tatsächlich annähernd<br />

geräuschlos, was allerdings auf Kosten der Genauigkeit<br />

ging. Im Zifferblatt befand sich eine bohnenförmige<br />

Öffnung, hinter der sich eine Scheibe<br />

mit durchbrochen gearbeiteten Ziffern von eins bis<br />

zwölf drehte. In die Uhr wurde eine Lichtquelle gestellt,<br />

deren Schein durch die durchbrochenen<br />

Ziffern leuchtete. So konnte man bei Dunkelheit<br />

die Zeit ablesen und hatte noch dazu eine kleine<br />

Lichtquelle. Die Gebrüder Campani erhielten ein<br />

zehnjähriges Patent für die Herstellung solcher<br />

Uhren, von denen sich einige mit ihrer Signatur<br />

erhalten haben, zum Beispiel befindet sich eine<br />

in den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden<br />

im Grünen Gewölbe und eine weitere im British<br />

Museum in London. Sie haben stets reich mit<br />

Edelsteinen verzierte, üppige Barock-Gehäuse.<br />

Eine Besonderheit ist ihre «Schauseite», die von<br />

berühmten Künstlern mit Szenen aus der biblischen<br />

Geschichte oder der antiken Mythologie in<br />

höchster Qualität bemalt wurde.<br />

Auch hier ist die Zifferblattseite der Uhr sehr schön<br />

mit einer biblischen Szene bemalt, den Besuch der<br />

Heiligen Drei Könige beim Jesuskind darstellend.<br />

Die Heiligen Drei Könige, deren Gesichter sehr<br />

fein ausgearbeitet sind, bringen Weihrauch, Gold<br />

und Myrrhe, ganz deutlich erkennt man das Weihrauch-Fässchen,<br />

wie es auch im Gottesdienst in<br />

Gebrauch war. Interessant sind das Kamel im<br />

Hintergrund, das von einem Mann in türkischer<br />

Kleidung gebändigt wird, und die antiken Ruinen,<br />

in denen sich die Szene abspielt.<br />

Um die Uhrzeit in der Nacht zu erfahren, kamen<br />

im Laufe des 18. Jahrhunderts zunehmend Taschen<br />

uhren mit einer Repetition, also mit einer<br />

akustischen Angabe der Uhrzeit auf Wunsch, in<br />

Mode – aber das Bedürfnis, in der Dunkelheit<br />

die Zeit zu sehen, ist geblieben: eine App zum<br />

Downloaden für das Mobiltelefon ermöglicht uns<br />

heute die leuchtende Anzeige der Uhrzeit in vielen<br />

Farben.<br />

Die Uhrzeit in der Nacht<br />

Dieser Typ einer Nachtuhr gewann rasch an Beliebtheit<br />

und wurde in Italien in der zweiten Hälfte<br />

des 17. Jahrhunderts und zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

häufig auch von anderen Uhrmachern<br />

hergestellt, wie es bei der abgebildeten Uhr aus<br />

dem Uhrenmuseum Beyer Zürich der Fall ist. Diese<br />

hat nur ein einfaches Holzgehäuse mit Belüftungsöffnungen<br />

an den Seiten. Während die sehr kostbaren<br />

Uhren der Brüder Campani zum Schutz<br />

gegen die Hitzeentwicklung der Lichtquelle innen<br />

mit Zink ausgekleidet und mit einer Art «Kamin»<br />

zum Abzug der heissen Luft versehen waren, waren<br />

günstigere Uhren damit nicht ausgestattet – so ist<br />

es wohl ein grosses Glück, dass sich die Uhr des<br />

Uhrenmuseums Beyer erhalten hat.<br />

130 | PRESTIGE


BY LAURA<br />

MUST-HAVES<br />

«Eine Frau ohne<br />

Schmuck ist wie eine<br />

Mühle ohne Mühlstein».<br />

Und das stimmt allerdings,<br />

ein Outfit ist erst mit den<br />

richtigen Accessoires<br />

komplett.<br />

So muss der Schmuck<br />

nicht unscheinbar sein,<br />

sondern darf auch das<br />

ganze Outfit ausmachen.<br />

Die Must Haves im<br />

Winter sind deshalb nicht<br />

nur in tristen und<br />

schlichten Farbtönen<br />

gehalten, sondern bekennen<br />

Farbe und runden jedes<br />

Outfit ab.<br />

TIFFANY & CO.<br />

LOUIS VUITTON<br />

FOPE<br />

ROBERTO CAVALLI<br />

DIOR<br />

<strong>CH</strong>OPARD<br />

HERMÈS<br />

LALIQUE<br />

AL CORO<br />

<strong>CH</strong>OPARD<br />

<strong>CH</strong>RISTA RIGOZZI<br />

FOR SOKOLOV JEWELRY<br />

The Luxury Way of Life | 131


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Diadem der Erzherzogin Marie Louise von Österreich und<br />

Gemahlin von Napoleon Bonaparte, 1962 ersetzte Van<br />

Cleef & Arpels die verschwundenen ursprünglichen Smaragde<br />

mit persischen Türkisen von 540 Karat.<br />

PLÖTZLI<strong>CH</strong><br />

DER ZAUBER EINES<br />

PRIN<br />

Z ESSIN<br />

GEKRÖNTEN HAUPTES<br />

Diadem des ägyptischen Königs Nubkheperre Intef,<br />

der zwischen 1571–1560 vor Christus regierte<br />

Als ich ein Kind war, hütete ich das Plastik-Diadem, das Bestandteil<br />

eines Prinzessinnen-Kostüms war, wie meinen Augapfel. Denn nur mit dem<br />

goldenen, von unechten Saphiren, Diamanten, Rubinen und Smaragden<br />

übersäten Diadem war das Outfit perfekt. Heute, Jahre später, stehe ich<br />

manchmal in der Kinderecke eines Kaufhauses, stülpe mir heimlich<br />

ein funkelndes Diadem in die Frisur und kichere belustigt. Und obwohl es<br />

sich nur um eines aus Plastik handelt, fühle ich mich trotzdem ein<br />

kleines bisschen prinzessinnenhaft.<br />

Helena Ugrenovic<br />

Entgegen den mit sagenumwobenen<br />

Diamanten, Perlen oder hochkarätigen<br />

Edelsteinen bestückten Diademen aus<br />

den vergangenen Jahrhunderten veranschaulicht<br />

die Übersetzung aus dem griechischen «diadema»,<br />

als was es in der Antike diente – als Stirnbinde, um<br />

die Haare zusammenzuhalten. Die jungen grie chischen<br />

Helden der Olympischen Spiele trugen im<br />

Altertum eine Stirnbinde, die in der hellenis tischen<br />

Zeit das Hoheitszeichen der Herrscherwürde war<br />

und sich später daraus der Lorbeerkranz entwickelte,<br />

der aus Metall angefertigt wurde. Auch<br />

wurden die Gottheiten Zeus und Hera in der bildenden<br />

Kunst mit sogenannten Diademen dargestellt.<br />

Das Römische Reich<br />

Entgegen der griechischen Ruhmes- und Ehrenhierarchie<br />

verzichteten die ersten römischen Kaiser<br />

auf das Tragen eines Diadems, um ihr Volk nicht<br />

zu erzürnen oder zu provozieren. Erst Kaiser<br />

Diokletian führte diese Sitte wieder ein, und als<br />

Kaiser Konstantin der Grosse als Alleinherrscher<br />

ab 324 vor Christus regierte, legte er den Grundstein<br />

für die Krone. Aus der anfänglichen Stirnbinde<br />

entwickelte sich ein mit breiten Metallplättchen<br />

zusammengesetzter Kranz, der als agonistisches<br />

Kennzeichen des Hervorragendsten und als Symbol<br />

für jede Höchstleistung und das Übergeordnete<br />

galt.<br />

132 | PRESTIGE


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Perlendiadem von Kaiserin<br />

Eugénie de Montijo, Gemahlin<br />

Napoléons III. 1890 ging es<br />

in den Besitz des Hauses Thurn<br />

und Taxis über. Gloria von<br />

Thurn und Taxis trug das Diadem<br />

anlässlich ihrer Hochzeit<br />

mit Prinz Johannes von Thurn<br />

und Taxis.<br />

«Ich liebe dich. Wärst du die<br />

ärmste Hirtin, ich als der grösste<br />

Fürst der Welt geboren,<br />

zu deinem Stand würd’ ich<br />

heruntersteigen, mein Diadem<br />

zu deinen Füssen legen.»<br />

– Friedrich von Schiller –<br />

Tiara von Lalique, mit Hahn als Kopfschmuck, aus Silber,<br />

Emaille und Alabaster. Im Schnabel hält der Hahn einen Rubin.<br />

Ausgestellt im Museum Calouste Gulbenkian, Portugal.<br />

Diadem von Cléo de Mérode (1875–1966), französische Ballerina,<br />

1896 von den Lesern des «L’Éclair» zur schönsten Frau gewählt.<br />

Bronzekopf mit Diadem aus der Ausstellung<br />

«Bunte Götter – die Farbigkeit antiker Skulpturen».<br />

The Luxury Way of Life | 133


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

Bestattungs-Diadem, Griechenland,<br />

circa 300 vor Christus,<br />

ausgestellt im Louvre, Paris<br />

Die Königin der Schmuckstücke<br />

Die Fertigung eines Diadems gehört mit Abstand<br />

zu den nobelsten und anspruchsvollsten Aufgaben<br />

eines Juweliers. Der fantasievollen Kreation dieses<br />

hochkarätigen und kostbaren Schmuckstücks<br />

waren keine Grenzen gesetzt und durch die vielen<br />

verschiedenen Formen der Diademe, die in den<br />

letzten Jahrhunderten gefertigt wurden, lässt sich<br />

nur schwer eine bestimmte Entwicklungslinie festlegen.<br />

Der Wandel<br />

Das Tragen eines Diadems galt als Zeichen königlichen<br />

Ursprungs und war nur Adligen vorbehalten,<br />

bis das Diadem mit dem 19. Jahrhundert einen<br />

Wandel erlebte. Es unterlag nicht mehr der Restriktion,<br />

nur Blaublütlern vorbehalten zu sein, sondern<br />

es war auch bürgerlichen Frauen erlaubt, sich<br />

bei speziellen und feierlichen Anlässen mit einem<br />

Diadem zu schmücken. In den 30er und 50er Jahren<br />

pushte die Filmindustrie den Beliebtheitsgrad<br />

der Diademe immens und sie waren als modische<br />

Accessoires, mit Strass und Federn verziert, nicht<br />

mehr aus der Swing- und Charleston-Zeit wegzudenken.<br />

Es ist eines der exklusivsten und glamourösesten<br />

Schmuckstücke, das auch heute noch von einer<br />

besonderen Aura umhüllt ist. Es ist der einzigartige<br />

Zauber der Halbkrone, die jeder Trägerin, dem<br />

kleinen, begeisterten Mädchen im Prinzessinnen-<br />

Kostüm oder der Braut, die sich andächtig den<br />

luftigen Schleier mit dem glitzernden Diadem ins<br />

Haar steckt, etwas Königliches und Nobles verleiht.<br />

Das teuerste Diadem der Welt Einst gehörte das La Paivas Emerald-Diadem Prinzessin Katharina<br />

Henckel von Donnersmarck. Die Basis des Diadems bildet ein<br />

Lorbeermuster aus Diamanten, über dem ein Streifen mit elf beeindruckenden,<br />

kissenförmigen Diamanten gefertigt ist, zwischen<br />

denen eine doppelte Bourbonen-Lilie aus kleineren Edelsteinen<br />

eingearbeitet ist. Die Krönung des atemberaubenden Diadems<br />

bilden elf tropfenförmige, sehr seltene kolumbianische Smaragde<br />

mit einem Gewicht von ungefähr 500 Karat. Einst sollen die<br />

tropfenförmigen Edelsteine das Collier eines Maharadschas geschmückt<br />

haben, und der Vermutung nach stammen die<br />

Smaragde aus der persönlichen Juwelenkollektion von Kaiserin<br />

Eugénie de Montijo, der Gemahlin Napoleons III. Guido Graf<br />

Henckel, 1. Fürst von Donnersmarck, soll das Diadem 1900 für<br />

seine zweite Gemahlin Fürstin Katharina gekauft haben.<br />

Die prachtvolle und äusserst seltene Smaragd- und Diamanten-Tiara erzielte<br />

insgesamt drei Weltrekorde – bei der Auktion für eine Tiara, bei der Auktion für<br />

antike Juwelen und bei der Auktion für ein Smaragd-Juwelen-Set.<br />

Am 17. Mai 2011 wurde das Diadem von Sotheby’s in Genf<br />

angeboten und erzielte die somit teuerste Tiara der Welt mit<br />

dem Verkaufswert von 12,7 Millionen US-Dollar – ein<br />

einzigartiger Weltrekord.<br />

134 | PRESTIGE


S HORT CUT S<br />

Die besonderen Augenblicke des<br />

Lebens – nie sollen sie vergehen<br />

Bewahren kann diese Augenblicke ein kostbares Schmuckstück<br />

mit aussergewöhnlicher Symbolkraft. Wie beispielsweise<br />

der Star der neuen Wellendorff-Kollektion: das Amulett «Edel-<br />

Diamantglück» mit einem elfkarätigen Diamanten, der durch<br />

seine ausserordentliche Grösse und feinste Qualität besticht.<br />

Seine Unvergänglichkeit, seine Schönheit und seine Reinheit<br />

machen den Diamanten zum Symbol tiefer Gefühle. In Verbindung<br />

mit der beschützenden Aura des Amuletts entsteht bei<br />

Wellendorff ein faszinierendes Schmuckstück, in dem die Ausdruckskraft<br />

des elfkarätigen Diamanten durch feines, in<br />

wellenförmige Goldlinien gesetztes Diamant-Pavé<br />

noch betont wird.<br />

www.wellendorff.com<br />

High Jewellery in Blue<br />

Mit den neuesten Kreationen von «Schreiner<br />

Fine Jewellery» stellt Gerhard Schreiner<br />

ganz besondere Schmuckstücke vor, die<br />

perfekt zu besonderen Anlässen passen.<br />

Aussergewöhnlich farbintensive Saphire,<br />

Tansanite und Diamanten werden zu wahren<br />

Kunstwerken verarbeitet. Das tiefe, dunkle<br />

Blau der Steine ist nicht nur beeindruckend,<br />

sondern zudem nur noch sehr selten<br />

zu finden. Besonders kommt dies bei den<br />

handgefertigten Saphir- und Diamant-<br />

Ohrringen zur Geltung, hergestellt aus Weissgold<br />

mit Diamanten mit einem Gesamtgewicht<br />

von 2,73 Karat.<br />

www.schreiner-jewellery.com<br />

Eleganter Auftritt<br />

Mit den neuesten Kreationen aus den «Gübelin Ateliers» wird die festliche<br />

Abendgarderobe zum besonderen Eyecatcher. Schlicht getragen oder<br />

als exklusives Highlight – die neuen Schmuckstücke überzeugen jeden<br />

Edelsteinliebhaber. Besonderes Highlight sind die Ohrhänger in Platin<br />

mit 60 Diamanten und zwei blauen Saphiren aus Madagaskar im Kissenschliff.<br />

Der Clou: Das hängende Diamantelement ist abnehmbar. Somit kann<br />

das Schmuckstück je nach Anlass extravagant oder schlicht getragen werden.<br />

www.gubelin.com<br />

The Luxury Way of Life | 135


WAT<strong>CH</strong>ES & JEWELLERY<br />

EINZIGARTIGKEIT<br />

WIEDER IN ST. MORITZ<br />

ERÖFFNUNG<br />

«SERLAS UNIQUE<br />

JEWELLERY»<br />

Nach über zwei Jahrzehnten in der Juwelen-, Schmuck- und Uhrenbranche<br />

in St. Moritz hat Martin Husi sich einen grossen Traum<br />

realisiert. Im Herzen von St. Moritz, an der zentral gelegenen<br />

Strasse Via Maistra, hat er ein neues Verkaufsgeschäft der «Serlas<br />

Unique Jewellery» eröffnet. Somit wird die langjährige und erfolgreiche<br />

Serlas-Tradition fortgeführt. Die Eröffnung des neuen Juwelier-Ladens fand<br />

Anfang Dezember statt.<br />

Die Gründung des Shops ist durch glückliche Umstände und eine Partnerschaft<br />

mit dem Juwelier «La Serlas Zürich» zustande gekommen. Martin Husi,<br />

welcher das Geschäft in St. Moritz leitet, war über zwölf Jahre lang Direktor<br />

bei Bucherer in St. Moritz. Somit bringt er eine wertvolle und langjährige<br />

Erfahrung in der Schmuckbranche mit. Die «Serlas Unique Jewellery» bietet<br />

ein abwechslungsreiches und attraktives Angebot an Unikaten im Juwelenbereich<br />

aus der Zeit von 1900 bis heute an. Durch die Partnerschaft mit «La<br />

Serlas Zürich» wird alles, was in St. Moritz angeboten wird, ebenfalls in Zürich<br />

verkauft und umgekehrt.<br />

Serlas Unique Jewellery<br />

Via Maistra 11<br />

St. Moritz<br />

Schmuckfotos: Luxwerk<br />

136 | PRESTIGE


konkret, Zürich<br />

AMBIANCE z u VERMIETEN.<br />

Wenn Sie der Überzeugung sind, Blasto sei die erste Adresse für perfekte Mietzelt-<br />

Lösungen, müssen wir Sie leider enttäuschen. Denn das ist nur die halbe Wahrheit.<br />

Bei uns finden Sie auch perfekt gepflegtes Mietmobiliar in unterschiedlichsten<br />

Designrichtungen und in beinahe jeder gewünschten Stückzahl. Und selbstverständlich<br />

eine breite Palette an stilvollem Zubehör. Rufen Sie uns einfach<br />

an für ein unverbindliches Gespräch: +41 55 225 46 56. Oder<br />

besichtigen Sie unseren Showroom im Internet: www.blasto.ch<br />

Blasto AG · Mietzelte und Mietmobiliar · Buechstrasse 24 · <strong>CH</strong>-8645 Jona · Tel. + 41 55 225 46 56 · www.blasto.ch


Der von den Auto-Union-Rennwagen abgeleitete<br />

Typ 650 gab Experten lange Rätsel auf.<br />

Ein detailliertes Fachbuch lichtet jetzt den<br />

Nebel um den Mythos.<br />

Ralf Friese<br />

Werk<br />

138 | PRESTIGE


DRIVE<br />

STYLE


DRIVE STYLE<br />

Auto-Union-Bolide<br />

So viel vorweg: Der 1949 bis 1952 im sowjetischen Auftrag<br />

entstandene Rennwagen Typ 650 nahm an keinem einzigen<br />

Rennen teil. In der 1949 gegründeten DDR war er ein ungeliebtes<br />

Kind, das von seinen Auftraggebern verstossen worden war<br />

und mit dem niemand etwas anzufangen wusste. Diese Ausgangslage<br />

veranschaulicht die Schwierigkeiten, die sich Autor<br />

Dr. Peter Kirchberg bei der Materialsammlung zur Doku mentation<br />

dieses Fahrzeuges aufgebürdet hatte. Der Bestand an öffentlich<br />

zugänglichem Material war mager, dennoch gelang es dem<br />

hervorragend vernetzten Historiker, viele Gesprächspartner über<br />

Querverbindungen dazu zu bewegen, ihr Wissen weiterzugeben. Das Ergebnis<br />

dieser aufwendigen, drei Jahre in Anspruch nehmenden Recherche ist Thema<br />

des vorliegenden Buches.<br />

Dr. Peter Kirchberg, profunder Kenner der<br />

Auto-Union-Historie, hatte als erster Autor die<br />

Renngeschichte der Auto Union AG aufgezeichnet.<br />

Seit dem 2009 ver öffentlichten,<br />

preisgekrönten Autorenband mit den<br />

Beiträgen des 2008 anlässlich des 75. Todestages<br />

von Bernd Rosemeyer in Zwickau<br />

abgehaltenen Gedenk kolloquiums hatte er<br />

sich publizistisch anderen Bereichen der<br />

Automobilgeschichte zugewandt. Umso<br />

erfreulicher, dass es vom Altmeister jetzt<br />

ein facettenreiches Buch über das Erbe der<br />

Zwickauer Rennwagen gibt,<br />

das mit vielen unbekannten<br />

Fakten der sächsischen<br />

Fahrzeug- und Wirtschaftsgeschichte<br />

aufwartet.<br />

Der Blick zurück auf den Herbst 1939<br />

Kirchberg beschreibt das Finale furioso aus Sicht der Auto Union detailliert<br />

und anhand von Rennberichten, Vorstandsmitteilungen und Aktennotizen.<br />

Denn zwei Monate nach Kriegsbeginn wurden Mercedes-Benz und die Auto<br />

Union von höchster Stelle nicht nur aufgefordert, für geplante Rennveranstaltungen<br />

des Jahres 1940 Fahrzeuge einsatzbereit zu halten. Sondern<br />

auch, einen 1,5-Liter-Rennwagen als Zukunftslösung zu entwickeln. Die aus<br />

dieser surreal anmutenden Forderung erwachsenden Streitigkeiten zwischen<br />

Industriekapitänen und einem egozentrischen Parteibonzen um Materialkontingente,<br />

Rohkautschukimporte und die Versorgung mit Rennbenzin zeichnen<br />

ein in dieser Form bislang unbekanntes Bild vom Hintergrund des staatlich<br />

ebenso subventionierten wie reglementierten Rennbetriebes.<br />

In der Chemnitzer Konzernzentrale war man jedoch schnell der Ansicht, die<br />

enormen Aufwendungen für den Kraftwagensport nicht weiter verantworten<br />

zu können. Man dachte ab der Saison 1940 sogar laut über zwei bis drei<br />

Peter Kirchberg<br />

Der Typ 650<br />

Auto Union, BMW, Awtowelo – die Geschichte<br />

eines rätselhaften Rennwagens<br />

Mit Beiträgen von Jens Conrad,<br />

Eberhard Kressner, Detlef Neumann<br />

und Roland Reissig.<br />

152 Seiten, 154 Fotos und Abbildungen,<br />

Delius Klasing Verlag, Bielefeld/D<br />

ISBN 978-3-7688-3876-4<br />

140 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

Typ 650<br />

Auto-Union-Bolide<br />

Jahre Pause im Automobilrennsport nach, doch<br />

die Entwicklung des 1,5-Liter- Boliden war bereits<br />

verabschiedet worden. Das Buch stellt erstmals den<br />

dazu betriebenen Aufwand bis zum 31. Juli 1941<br />

dar – dem Tag, an dem die letzten 20 Angestellten<br />

der Rennabteilung alle Arbeiten einstellen mussten.<br />

«Reparation heisst Wiedergutmachung»<br />

Die komplexe Entstehungsgeschichte des Typ 650<br />

lässt sich nur aus der frühen Nachkriegsgeschichte<br />

Ostdeutschlands verstehen. «Reparation heisst<br />

Wiedergutmachung» – unter dieser Überschrift<br />

entschlüsselt Dr. Kirchberg das System sowjetischer<br />

Trophäenkommissionen, in Ostdeutschland<br />

beheimateter sowjetischer Aktiengesellschaften<br />

und der kurz nach Kriegsende gegründeten Technischen<br />

Büros. Alle diese Institutionen dienten<br />

sowohl der Sicherung und Abschöpfung wissenschaftlichen<br />

und technischen Know-hows als auch<br />

der Suche, Sicherstellung, Lagerung und dem<br />

Abtransport von Beutegut, um die festgelegte<br />

Reparationssumme von zehn Milliarden US-Dollar<br />

aufzubringen.<br />

Reifen kamen von Pirelli aus Italien, der Zylinderblock augenscheinlich vom<br />

Eisenwerk Martinlamitz, einer in der amerika nischen Zone beheimateten<br />

Giesserei –, absolvierte der 650 im März 1952 seine erste Probefahrt in<br />

Chemnitz.<br />

Am 18. April wurden zwei Exemplare dieses ostzonalen Erbes an die<br />

russischen Auftraggeber übergeben. Wassilij Stalin, rennsportbegeisterter<br />

Sohn des russischen Diktators, hatte die Fahrzeuge zum Moskauer Stadtparkrennen<br />

am 30. Juni anmelden lassen. Zu diesem Anlass wurde auf<br />

beiden 650ern neben dem Emblem der russischen Luftstreitkräfte der Name<br />

SOKOL (Falke) aufgebracht. Doch ohne fachkundige Betreuung und ohne<br />

korrekten Kraftstoff versagten die zwei Boliden den Dienst. Sie kamen<br />

anschliessend nach Deutschland zurück, doch dort ging die Odyssee weiter,<br />

da weder die ehemaligen Auftraggeber noch die DDR-Oberen von den<br />

SOKOL etwas wissen wollten. Schliesslich landeten beide Wagen beim<br />

Rennkollektiv im ehemaligen BMW-Werk Eisenach. Nach ihrem Einsatz als<br />

umgestaltete Filmrequisiten waren die Karosserien 1956 nicht mehr zu<br />

gebrauchen. Als die AWE-Rennabteilung 1958 geschlossen wurde, gingen<br />

die nackten Chassis zu Ausstellungszwecken an die heutige Westsächsische<br />

Hochschule in Zwickau und die TH Dresden.<br />

Zu den sowjetischen Neugründungen zählte 1946<br />

auch das Automobiltechnische Büro in Chemnitz<br />

(ATB), das moderne Automobilkonstruktionen erfassen<br />

und dokumentieren sollte. 1949 wurde das<br />

ATB der SAG Awtowelo in Eisenach als «BMW-<br />

Entwicklungsabteilung» angegliedert; Arbeitsaufträge<br />

gelangten auf direktem Weg vom Mini s-<br />

terium in Moskau über die SAG nach Chemnitz,<br />

darunter auch jener vom 4. August 1949 zur Entwicklung<br />

eines Rennwagens mit 2-L-Saugmotor,<br />

dem Typ 650.<br />

«Awtowelo oder Auto Union» –<br />

unter diesem Leitmotiv analysiert Co-Autor Jens<br />

Conrad die Technik dieses Boliden in Wort, Datentabellen,<br />

Bildern und beeindruckenden Röntgenzeichnungen.<br />

Sein Fazit: Unter den damaligen<br />

Gegebenheiten war ein Rennwagen entstanden,<br />

der durchaus Potential hatte. Nach zweijähriger<br />

Entwicklungs- und Bauzeit, gestützt auf das<br />

Wissen von Konstrukteuren, die in der Auto-Union-<br />

Rennabteilung gearbeitet hatten, und begleitet<br />

von Problemen bei der Materialbeschaffung – die<br />

The Luxury Way of Life | 141


DRIVE STYLE<br />

Fantasiekarosse<br />

für einen 1954er DDR-Film<br />

Im Dornröschenschlaf<br />

Die fortan getrennt verlaufende Geschichte beider<br />

Wagen hat Eberhard Kressner bis ins Detail aufgeschlüsselt<br />

und in diesem Zusammenhang auch<br />

gleich mit Kolportagen um die Herkunft eines<br />

Auto-Union-Rennmotors aufgeräumt, der Ende<br />

der 1970er-Jahre auf verschlungenen Pfaden<br />

nach Westdeutschland gelangt war. Der Zwickauer<br />

Typ 650 gelangte in Privatbesitz und wurde von<br />

der staatlichen DDR-Firma Interport Ende der<br />

1970er-Jahre als «1,5-L-Auto-Union-Prototyp» nach<br />

England veräussert. Erst schrittweise, im Zug der<br />

mit vielen Kompromissen behafteten Restaurierungsarbeiten,<br />

keimte dort die Erkenntnis, dass es<br />

sich «nur» um ein Produkt mit Auto-Union-Genen<br />

handelte. 2010 stand das «uneheliche Kind deutscher<br />

Väter aus der ehemaligen Auto Union und<br />

der russischen Mutter Awtowelo» schliesslich zum<br />

Verkauf; seit Frühjahr 2012 gehört der Rennwagen<br />

zu einer Fahrzeugsammlung im niedersächsischen<br />

Einbeck und kann dort in jenem Zustand besichtigt<br />

werden, der Anfang der 1980er-Jahre in England<br />

entstand.<br />

Das Dresdner Fahrgestell stand zunächst im Zeichensaal der TH und wurde,<br />

um es einlagern zu können, aus Platzgründen in zwei Teile zersägt … Seither<br />

fehlt das Rahmenmittelteil. Die nächsten Jahrzehnte verbrachten die übrig<br />

gebliebenen Baugruppen im Dornröschenschlaf, bis das Fahrgestell 2008 zu<br />

Ausstellungszwecken komplettiert wurde. Der Wiederaufbau wird im Buch<br />

akribisch dokumentiert, ebenso die Unterschiede der beiden ursprünglich<br />

identischen Fahrzeuge.<br />

Bei der Wiederherstellung des zersägten Autos unterblieben Eingriffe in die<br />

Originalsubstanz; ergänzte Bauteile heben sich optisch deutlich vom Original<br />

ab. Da das Fahrzeug lediglich als Ausstellungsstück genutzt werden sollte,<br />

stand ein Nachbau der Karosserie nicht zur Diskussion. Seit 2011 kann das<br />

rollfähige Chassis im Industriemuseum Chemnitz besichtigt werden – nur<br />

wenige Kilometer vom Ort seiner Entstehung entfernt.<br />

Respekteinflössend: Der Typ 650 hätte ein Sieger werden können.<br />

Zwölf Zylinder, vier Vergasser: Der Motor war ein Vollblut mit 152 PS.<br />

142 | PRESTIGE


VERTU<br />

ERMENEGILDO ZEGNA<br />

BRUNELLO<br />

CUCINELLO<br />

HERMÈS<br />

LUNOR<br />

HERMÈS<br />

LIKE<br />

BY LAURA<br />

IMPERIAL<br />

GLASHÜTTE<br />

DOLCE & GABBANA<br />

DAVIDOFF<br />

LÄDERA<strong>CH</strong><br />

MONTBLANC<br />

MONTBLANC<br />

CORUM<br />

PHILIPP<br />

PLEIN<br />

SWAROVSKI<br />

<strong>CH</strong>RISTIAN LOUBOUTIN<br />

JUST CAVALLI<br />

ZEITLOSE ELEGANZ FÜR DEN VORNEHMEN<br />

GENTLEMAN: MIT DIESEN ACCESSOIRES KANN<br />

MAN SI<strong>CH</strong> AUF JEDER FEIER BLICKEN LASSEN.<br />

ZURÜCKHALTENDER LUXUS KOMBINIERT MIT EDLEN<br />

MATERIALIEN SORGEN FÜR EINEN GLANZVOLLEN<br />

AUFTRITT, SEI ES AN EINEM GALA-ABEND ODER AN<br />

EINER FESTLI<strong>CH</strong>EN PARTY UNTER FREUNDEN.<br />

JOOP<br />

SAMSUNG


DRIVE STYLE<br />

PIRELLI<br />

KALENDER<br />

2015<br />

STEVEN<br />

MEISEL<br />

144 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

Der US-Amerikaner Steven Meisel<br />

inszeniert die Ausgabe 2015 des legendären<br />

Pirelli-Kalenders. Er gehört zu den einflussreichsten<br />

Modefotografen der Welt. Seit über 30 Jahren<br />

kreiert der 1954 in New York geborene Meisel<br />

Trends, inspiriert Top-Designer, entdeckt Models<br />

und arbeitet für weltweit bekannte Marken.<br />

Yvonne Beck<br />

Der Pirelli-Kalender ist Kult, und das seit mehr als 50 Jahren. Ihn<br />

umgibt eine geheimnisvolle Aura, da er nicht käuflich ist und lediglich<br />

an ausgewählte Freunde des italienischen Reifenherstellers verschickt<br />

wird. Zahlreiche Top-Models wie Naomi Campbell, Gisele<br />

Bündchen, Helena Christensen, Cindy Crawford und Kate Moss<br />

standen für ihn vor der Kamera und namhafte Fotografen wie Bruce<br />

Weber, Terry Richardson, Karl Lagerfeld und Peter Lindbergh<br />

bewiesen ihr Können im Bereich der erotischen Fotografie. Seit<br />

1964 nutzt der Reifenhersteller seinen Kalender als Marketing-<br />

Instrument – das begehrte Stück gibt es nur in begrenzter Auflage<br />

und auf den Fotos sind immer die berühmtesten Models zu sehen.


DRIVE STYLE<br />

Seit über zwei Jahrzehnten zeichnet er für jedes<br />

Titelfoto der italienischen «Vogue» verantwortlich.<br />

Eine in der Modewelt einmalige<br />

Zusammenarbeit. Zudem fotografiert er auch für<br />

die englischen und französischen Aus gaben der<br />

«Vogue» sowie für zahlreiche weitere inter nationale<br />

Modemagazine, darunter «W Magazine»,<br />

«Interview» und «Vanity Fair». Darüber hinaus war<br />

er Fotograf etlicher Werbekampagnen, unter anderen<br />

von Prada, Valentino, Louis Vuitton, Calvin<br />

Klein, Lanvin sowie Dolce und Gabbana.<br />

Fashionmaniac<br />

Von Mode bereits früh begeistert, studierte Meisel<br />

Mode-Illustration an der New Yorker High School<br />

of Art and Design sowie an der Parsons School for<br />

Design. Nach Abschluss des Studiums war er als<br />

Illustrator für das Modelabel Halston tätig und unterrichtete<br />

zudem Illustration an der Parsons<br />

School. Fotografie betrieb er in dieser Zeit nur als<br />

Hobby. Das änderte sich, als er Anfang der 1980er<br />

Jahre die Chance bekam, bei einer Model-Agentur<br />

Fotos von einigen Models zu machen. Seine Aufnahmen<br />

erregten schnell Aufsehen. Das Magazin<br />

«Seventeen» engagierte ihn daraufhin als Modefotograf.<br />

Steven Meisel nutzte die Chance und<br />

entwickelte sich in den Folgejahren zu einem der<br />

kreativsten und einflussreichsten Fotografen der<br />

Branche.<br />

146 | PRESTIGE


DRIVE STYLE


DRIVE STYLE<br />

148 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

Der amerikanische Fotograf ist bekannt für seine provokanten Bilder.<br />

Aufsehen erregte zum Beispiel seine Zusammenarbeit mit Madonna.<br />

Für die Sängerin fotografierte er nicht nur das Plattencover ihres<br />

Albums «Like a Virgin», sondern produzierte mit ihr auch den viel<br />

diskutierten Bildband «Sex». Mit einer kürzlich erschienenen Modestrecke<br />

in der italienischen «Vogue», die häusliche Gewalt zum<br />

Thema hatte, wagte er sich erneut an ein brisantes Thema. Der<br />

Foto-Profi geniesst einen sehr guten Ruf in der Branche. Seit 1988<br />

schiesst er jedes Cover der italienischen «Vogue». Zudem arbeitet<br />

er mit grossen Modehäusern wie Versace, Prada und Valentino zusammen.<br />

Und gilt nicht zuletzt als Mentor zahlreicher Models. So<br />

förderte er unter anderem die Karrieren von Naomi Campbell,<br />

Christy Turlington, Linda Evangelista, Lara Stone, Raquel Zimmermann<br />

und Karen Elson. Nun tritt er erstmals in die Fussstapfen<br />

seiner Kollegen Annie Leibovitz, Mario Testino und Patrick Demarchelier<br />

und inszeniert den Pirelli-Kalender 2015.<br />

Wie in jedem Jahr wird nur eine Handvoll Auserwählte und Geschäftspartner<br />

den Pirelli-Kalender 2015 mit nach Hause nehmen<br />

dürfen, für den Rest zeigen wir hier ein paar Eindrücke des neuen<br />

«Cal».


Kleider machen nicht nur Leute, sondern auch Fahrer. Vorbei<br />

sind die Zeiten, in denen sich Markenfans in Fremdprodukte hüllen<br />

mussten: Man trägt heute, was einen bewegt. Als Anregung<br />

zum Power-Shopping mit PS-Faktor präsentieren wir ein paar<br />

ausgesuchte Stücke.<br />

«Bekleidung im Zeichen<br />

Was hier etwas steif umschrieben wird, ist absolut tragbar.<br />

Mehr noch: Die Audi Collection zählt zu den umfangreichsten<br />

und qualitativ hochwertigsten Markenkollektionen der<br />

Autowelt. Wer hier nichts Passendes findet, muss FKK-Fan<br />

sein. Das Angebot ist ebenso vielseitig wie die Marke: Ob<br />

Bademäntel, Hemden, Schals, Handschuhe, Gürtel, Schuhe<br />

oder Outdoorbekleidung – es ist alles dabei. Zum Beispiel<br />

diese sportliche, wattierte TT-Lederjacke aus Lammnappaleder<br />

mit Neopren-Einsätzen, Rautensteppung oder Liegekragen,<br />

die gemeinsam mit PZero entstand.<br />

der vier Ringe»<br />

www.shops.audi.com<br />

MINI<br />

und Mode<br />

Die BMW-Tochter hat schon immer Trends gesetzt, auch im<br />

Fashion-Bereich. So arbeitete man bereits mit Paul Smith.<br />

Die heutige Lifestyle Collection entsteht in Eigenregie; neben<br />

Standardartikeln wie T-Shirts, Tassen oder Taschen gibt es<br />

hauptsächlich saisonale Angebote. Die Fellmütze aus Polyester ist<br />

inzwischen selbst ein Klassiker und hält zudem noch schön warm.<br />

www.mini.ch<br />

Zwei englische Traditionsunternehmen stehen für Qualität, Langlebigkeit<br />

und Country Life. Jetzt kooperieren die beiden, und wenn wir uns das genau<br />

überlegen, war Barbour for Land Rover eigentlich längst überfällig.<br />

Allradantrieb, Leintuch und Stiefel passen nicht nur bei Regenwetter gut<br />

zusammen, sie ergänzen sich auch bei typisch britischen Freizeitvergnügen<br />

wie Bogen- und Tontaubenschiessen. Die erste gemeinsame Kollektion für Damen<br />

beziehungsweise Herren besteht aus klassischen<br />

wie neu entworfenen Kleidungsstücken, die<br />

sowohl Wetterresistenz als auch Bewegungsfreiheit<br />

garantieren – und auch im urbanen Umfeld mit Stil und<br />

Funktionalität begeistern. Die typischen Wachsjacken, Westen, Quilts,<br />

Hosen und Strickwaren überzeugen mit Tragekomfort und durchdachten<br />

Details. Und noch etwas unterscheidet diese Kleidungsstücke von<br />

anderen: Mit zunehmenden Jahren und Abnutzungsspuren sehen die<br />

Teile einfach immer besser aus.<br />

www.landrover.com | www.barbour.com<br />

Englische und authentische<br />

KULTMARKEN<br />

150 | PRESTIGE


Detailgetreue Repliken<br />

Mit der Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans hat Porsche<br />

<strong>2014</strong> eindrucksvoll gezeigt, dass man im Motorsport und damit<br />

auf der Rennstrecke zu Hause ist. An der Sarthe hat man bisher<br />

16-mal gewonnen – kein anderer Hersteller siegte hier öfter.<br />

In Erinnerung an legendäre Zeiten haben die Zuffen ­<br />

hausener eine Factory Team Collection aufgelegt, die<br />

drei detailgetreue Repliken jener Jacken umfasst, die<br />

ab 1968 getragen wurden: die grüne Werkfahrerjacke,<br />

die rote Werkmechanikerjacke und eine weinrote<br />

Werkteamjacke. Die Originale wurden damals in nur<br />

kleiner Stückzahl hergestellt, später von Fahrer zu<br />

Fahrer weitergereicht und waren entsprechend begehrt.<br />

www.porsche.com/shop<br />

Im Zeichen des<br />

STERNS<br />

Eine der umfangreichsten Lifestyle-Kollektionen der Automobilindustrie<br />

kommt von Mercedes-Benz und heisst …<br />

Collection! Ob Wackeldackel, Gepäckstücke, Babybekleidung<br />

oder Krawatten – hier finden Markenfans alles, was das Herz<br />

begehrt. Ganz aktuell für die Herbst-Winter-Saison ist die<br />

2-in-1-Cabriojacke aus beschichteter Baumwolle mit<br />

wattierter Füllung, abnehmbarem Webpelzkragen,<br />

separater Weste, aufgenähtem historischen<br />

Mercedes-Logo und Topverarbeitung.<br />

www.shop.mercedes-benz.com<br />

BRITANNIA MEETS<br />

FASHION<br />

Ebenfalls aus Grossbritannien kommt die reichhaltige Bentley Collection:<br />

Textilien sind nur ein Teilbereich dieser Kollektion, allerdings sie sind meist<br />

spezieller als die von der Konkurrenz angebotenen. Da gibt es zum Beispiel<br />

elegante Seidenkopftücher oder Cashmere-Schals, aber auch sportive<br />

Boxengassen- oder Polo-Shirts. Die V8-Kollektion ist dem «puren Fahren»<br />

gewidmet und trägt ein geflügeltes rotes B – es sind Allwetter- oder Fleecejacken,<br />

dazu Baumwollhemden und Mützen. Besonders rasant: die<br />

GT3-Linie mit teils dezent bestickten Motorsporttextilien.<br />

www.shop.bentleymotors.com<br />

The Luxury Way of Life | 151


FORMEL-1-TYCOON<br />

BERNIE ECCLESTONE<br />

Laut Forbes gibt es derzeit in ganz Grossbritannien<br />

nur drei Männer, die in ihrem Leben mehr Geld<br />

verdient haben als Bernie Ecclestone. So wird<br />

das Vermögen des milliardenschweren Formel-1-<br />

Tycoons auf unglaubliche 4,2 Milliarden Dollar<br />

geschätzt! Dabei hat der Sohn eines einfachen<br />

Fischers klein angefangen. Seine ersten Brötchen<br />

hat sich Ecclestone als Laborassistent bei den<br />

städtischen Gaswerken von Dartford verdient, später<br />

handelte er mit KFZ-Teilen und fuhr, zum Teil<br />

sogar recht erfolgreich, bei einigen kleineren Autorennen<br />

in England mit. Nach mehreren Unfällen und<br />

Enttäuschungen kehrte er dem aktiven Rennsport jedoch schnell den<br />

Rücken und widmete sich seiner eigentlichen Berufung: dem Automobilsportmanagement.<br />

In dieser Welt fühlte sich Ecclestone, der in der Branche als<br />

autoritärer und kompromissloser Geschäftsmann gilt, von Anfang an wohl.<br />

Erst arbeitete er als Teammanager von Connaught und Brabham; seit den<br />

1970er-Jahren kümmert er sich fast ausschliesslich um die Formel 1. Heute<br />

ist Ecclestone 83 Jahre alt und wird seine Geschäfte, ob er nun will oder<br />

nicht, bald seinen Nachfolgern übergeben müssen. Als Teilhaber und (Noch-)<br />

Geschäftsführer der Formel-1-Holding SLEC (Formula One Group), einer<br />

Unternehmensgruppe, die sich um die komplette Vermarktung der Werbeund<br />

Fernsehrechte des Formel-1-Sports kümmert, wird man aber sicherlich<br />

auch in Zukunft noch viel von ihm hören.<br />

3<br />

FRAGEN<br />

Sie sind nun 83 Jahre alt und arbeiten immer noch, als<br />

gäbe es kein Morgen. Denken Sie denn nie ans Aufhören?<br />

Solange ich für ein Unternehmen arbeite, von dem die Zukunft<br />

des Formel-1-Sports abhängt, denke ich gar nicht<br />

daran, in Rente zu gehen! Ich will hier einfach auch weiterhin<br />

das Sagen haben.<br />

Insider beschreiben Sie als knallharten Geschäftsmann.<br />

Waren Sie schon immer so?<br />

Ja, schon als kleiner Junge habe ich vor der Schule Kuchen<br />

vom Bäcker um die Ecke besorgt und ihn dann in der Pause<br />

an die anderen Kinder verkauft – selbstverständlich zu<br />

meinen eigenen Konditionen!<br />

Wie wichtig ist Ihnen Geld?<br />

Nicht so wichtig. Ich lebe sparsam und gebe nur dann Geld<br />

aus, wenn ich wirklich etwas brauche. Ausserdem behandle<br />

ich alle Leute gleich – ganz egal, welchen Anzug sie<br />

tragen oder welches Einkommen sie haben.<br />

152 | PRESTIGE


PIRELLI.<strong>CH</strong><br />

SWISS-SKI WÄHLT<br />

PIRELLI WINTERREIFEN<br />

Gino Caviezel, Patrick Küng und<br />

Dominique Gisin im Windkanal


DER HEIMLI<strong>CH</strong>E<br />

FILMSTAR<br />

AUTOS IN DER FILMGES<strong>CH</strong>I<strong>CH</strong>TE<br />

Ob James Bond, Batman oder Knight Rider …<br />

In Film und Fernsehen stehlen wiederholt Autos den<br />

menschlichen Hauptdarstellern die Schau und<br />

werden zu den tatsächlichen Stars.<br />

Lone K. Halvorsen<br />

James Bond gehört zweifelsohne zu einem der bedeutendsten PS-<br />

Protago nisten in Hollywood. Seit über 50 Jahren fährt James Bond über<br />

die Leinwand, und gewiss hat er auch einen bedeutenden Anteil zur<br />

Popularität von Aston Martin beigetragen. Aber James Bond ist nicht der<br />

einzige Darsteller mit eigenem Dienstwagen.<br />

Automobile Schleichwerbung<br />

1995 rettete James Bond die Welt in einem BMW Z3 und das Instrument<br />

des Brand-Marketing entwickelte sich zunehmend zu einem wichtigen fi nanziellen<br />

Instrument für die Image-gierigen Autohersteller. Als der Z3 in «Goldeneye»<br />

zum «Star» wurde, lag ein vergleichsweise nüchterner Deal dahinter.<br />

Der Autohersteller hat als Gegenleistung für Bonds Fahrt im bay rischen<br />

Roadster lediglich die Vermarktung des neuen Films unterstützt. Denn als<br />

Ford den Bond-Produzenten den traditionellen Aston Martin plus 15 Millionen<br />

Dollar anbot, bedeutete dies das Ende der vergleichsweise unschuldigen<br />

Ehe zwischen Bond und BMW. Auch der kleine Mini schaffte es auf die Hollywood-Leinwand.<br />

Seit er fast im Alleingang in «The Italian Job» zum Kult-Auto<br />

avancierte, verlassen sich Autofirmen zunehmend auf das illustre Image von<br />

Stars auf der Leinwand. Product Placement ist heutzutage nicht mehr aus<br />

den Kinos wegzudenken. Und kein Filmstudio kann es sich erlauben, auf<br />

154 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

Michael Knights<br />

sprechendes<br />

Auto K.I.T.T.<br />

Das Geisterjägerauto aus dem Film Ghostbusters<br />

Das Original-Batmobil aus dem Jahre 1966<br />

diese versteckte Werbung zu verzichten. Aber bevor die Zuschauer bequem<br />

in den Kinosesseln sitzen und die imposantesten Autos bestaunen können,<br />

liegen harte Verhandlungen vor. Die Frage, wann und wie lange und in<br />

welchem Kontext welches Modell durch das Bild rollt, ist Gegenstand von<br />

Verhandlungen, bei denen es um Millionenbeträge geht. Doch so sehr auch<br />

James Bond und Aston Martin zusammengehören, 007 bleibt keiner Marke<br />

treu – ob beim Auto, beim Drink oder sogar bei den Frauen. Es ist alles eine<br />

Frage des Preises.<br />

That’s Hollywood<br />

Und nur alleine das Modell reicht nicht, um aus einem Auto einen Holly wood-<br />

Star zu machen. Hier zählen auch die inneren Werte: versteckte Stinger-<br />

Raketen, Reifen mit ausfahrbaren Spikes, Selbstzerstörungsmechanismus<br />

sowie weitere Gadgets. Denn ohne diese macht ein Film nur halb so viel<br />

Freude. Obwohl die technischen Spielereien und äusserst hilfreiche Erfindungen<br />

in Ian Flemings James-Bond-Bücher weitaus nicht so kreativ waren,<br />

verhalfen sie den Bond-Filmen durchaus zu weltweitem Bekanntheitsgrad.<br />

Die Frage lautet doch immer: «Welches Auto wird Bond diesmal fahren?»<br />

oder «Was hat Q diesmal gebastelt?» Doch der kreative Kopf hinter dem Auto<br />

von James Bond, dem Batmobil, K.I.T.T. bei «Knight Rider» oder «Ghostbusters»<br />

ist nicht Q, sondern George Barris. Kaum<br />

ein Hollywood-Film in den letzten Jahrzehnten kam<br />

ohne seine Autos aus. Den Durchbruch erlangte<br />

Barris Mitte der 60er Jahre, als er das le gendäre<br />

Batmobil konstruierte. Der Fledermaus-Renner<br />

wurde zu einem der extra vagantesten Autos der<br />

Filmgeschichte und das über fünf Meter lange Batmobil<br />

zum Schrecken aller Bösewichte von Gotham<br />

City. Mit Radar, Schleuder sitz, Nebelmaschine und<br />

Raketenwerfer ausgestattet – die kreativsten Ideen<br />

von Barris machten allesamt Filmkarriere. Der knapp<br />

80-jährige Barris gehört noch zu den aktiven Urgesteinen<br />

aus der grossen Zeit der Hollywood- Ära.<br />

Doch auch Barris erlebt den Wandel der Geschichte<br />

von legendären Filmautos: «Früher mussten die<br />

Autos alle diese Kunststücke aus den Filmen auch<br />

wirklich können. Rauch, Flammen, Feuerwerk und<br />

Sprünge – das wird heutzutage alles am Computer<br />

simuliert. Viele der modernen Filmautos haben<br />

nicht mal mehr einen Motor.»<br />

The Luxury Way of Life | 155


DRIVE STYLE<br />

AND THE<br />

OSCAR GOES TO<br />

JAMES<br />

BOND<br />

BATMOBIL<br />

James Bond<br />

Was wären die James-Bond-Filme ohne die legendären<br />

Autos der Geheimagenten? Bis auf das<br />

Bond-Girl wäre es naheliegend zu behaupten, das<br />

Auto spiele in den Filmen zumindest die Nebenrolle.<br />

Das wohl bekannteste Auto, das ein James<br />

Bond im Film je fahren durfte, war der Aston<br />

Martin DB5. Das Auto sitzt wie ein perfekter<br />

Smoking, und mit Sean Connery im Sitz war der<br />

Erfolg absehbar. Auch wenn Aston Martin ohne<br />

James Bond erfolgreich gewesen wäre, hat der<br />

Auftritt in mehreren von Flemings Filmen dem Ruf<br />

gewiss nicht geschadet. Eine weitere Ehre wird<br />

dem Aston Martin zuteil, denn er ist das erste<br />

Fahrzeug von James Bond mit Schleudersitz,<br />

Maschinengewehr, Reifenschlitzer und Rammstossstangen.<br />

In diesem Fall harmonieren Fahrer<br />

und Auto hervorragend: Stil, <strong>Prestige</strong>, Schnelligkeit,<br />

Risikobereitschaft sowie Eleganz.<br />

Batmobil<br />

Kaum ein Auto hat so einen Ruhm erlangt wie<br />

das Batmobil des Fantasy-Helden Batman. Die<br />

Basis des Unikats ist ein Lincoln Futura, welcher<br />

1965 von George Barris zum Batmobil umgebaut<br />

wurde. Mit einem schmalen Budget von<br />

15’000 US-Dollar wurde die Arbeit in 15 Tagen erledigt.<br />

Das Auto bekam eine schwarze Lackierung<br />

mit den nötigen Utensilien für ein Auto, das die<br />

Bösewichte jagen sollte: Supermagneten für das<br />

Öffnen von Stahltüren aus der Ferne, eine Strahlenkanone,<br />

die andere Fahrzeuge eliminiert, oder<br />

einen Satz Fallschirme, die das Fahrzeug auf der<br />

Stelle wenden liessen.<br />

HERBIE<br />

Herbie<br />

Wenn man von der Nummer 53 spricht, schlägt<br />

bei jedem Käfer-Fan sofort das Herz schneller.<br />

Und dass Autos eine Seele haben können, beweist<br />

dieser Käfer. Als Herbie wurde die Kultkugel<br />

legendär und als Knuddel-Auto und sympathischer<br />

Underdog, in dem ungeahnte Talente steckten,<br />

hat jeder Herbie lieb gehabt. Gerüchten zufolge<br />

suchte der Produzent des ersten Herbie-Films<br />

seinen Hauptdarsteller nach der Reaktion von<br />

Passanten aus. Aus einer grossen Auswahl an<br />

verschiedenen Autos waren die Sympathien jedoch<br />

mehrheitlich bei dem runden Käfer – der sogar<br />

die Motorhaube von den Passanten gestreichelt<br />

bekam.<br />

156 | PRESTIGE


WUSSTEN<br />

SIE S<strong>CH</strong>ON …?<br />

2-Zimmer-Suite über den Wolken<br />

Mehr Reisekomfort geht nicht! Wer sich für einen Flug mit der arabischen<br />

Fluggesellschaft Ethiad entscheidet, kann sich über noch mehr Luxus an Bord<br />

des A380 freuen: Für rund 18’000 Schweizer Franken (z. B. einfache Strecke<br />

von Abu Dhabi nach London) können betuchte Kunden ab dem 27. Dezember<br />

dieses Jahres eine First-Class-Suite mit eigenem Bad buchen. Auch ein vom<br />

Savoy Hotel ausgebildeter Butler steht den Gästen, die sich für das 11,5 Quadratmeter<br />

grosse Mini-Apartment «The Residence» entscheiden, zur Verfügung. Eine<br />

Minibar, Designer-Interieur und ein 32-Zoll-Flachbildschirm sorgen dafür, dass<br />

keine Wünsche offen bleiben und schon während des Fluges echtes<br />

Ferien-Feeling aufkommt.<br />

Porsche mit 20 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

Wenn die Tachonadel im Porsche Carrera 911 bei 20 km/h stehen bleibt, ist<br />

das eigentlich ein klarer Fall für die Werkstatt. Nicht so beim neuen 911<br />

des Autorennbahn-Herstellers Carrera. Dieser ist nämlich ferngesteuert<br />

und hat anstelle eines 3,4-Liter-Motors einen kleinen Akku unter<br />

der Haube. Neben der Umwelt wird mit diesem Ready-to-Run-<br />

Modell auch das Portemonnaie geschont: Mit 70 Schweizer Franken<br />

ist dies wohl der günstigste Porsche Carrera 911 der Welt.<br />

Verrückte Sand-Autobahn<br />

Einen Highway der etwas anderen Art gibt es auf Fraser Island/Australien,<br />

der grössten Sandinsel der Welt, zu bestaunen. Die 75-Mile-Beach-Road ist<br />

120 Kilometer lang und gehört zum öffentlichen australischen Strassennetz.<br />

Sie ist Teil des Highway 1, jener 14’000 Kilometer langen Strasse, auf der sich<br />

der ganze Kontinent umrunden lässt. Leitpfosten oder Markierungen sucht<br />

man auf dieser irren Sand-Autobahn vergebens. Auch wird man auf manchen<br />

Streckenabschnitten ziemlich durchgerüttelt, die Geschwindigkeitsbegrenzung von<br />

80 km/h macht hier also durchaus Sinn. Das Autofahren mit Meerblick birgt aber<br />

auch Gefahren. So verwandelt die Flut den Highway regelmässig in eine matschige<br />

Offroadpiste, die sich nur mit einem allradbetrieben Wagen bewältigen lässt.<br />

Velo-Hotel in Berlin<br />

Das 25hours Hotel Bikini Berlin lässt das Herz aller Vélo-Liebhaber<br />

höherschlagen. Unter dem Motto «Urban Jungle» haben die findigen<br />

Betreiber des Designhotels Ästhetik und Mobilität zusammengebracht<br />

und in 26 Zimmern jeweils ein hochwertiges Bike des Fahrradherstellers<br />

Schindelhauer an die Wand hängen lassen. Das ist nicht nur ein echter<br />

Hingucker, sondern auch überaus praktisch: Während der Dauer des Aufenthalts<br />

ist die Nutzung der Vélos inklusive, eine Nacht kostet hier<br />

zwischen 150 und 220 Schweizer Franken.<br />

The Luxury Way of Life | 157


DRIVE STYLE<br />

DIE GRÖSSTEN MOTORJA<strong>CH</strong>TEN DER WELT<br />

Die Hitliste der weltgrössten Motorjachten hat<br />

eine neue Nummer 1: den 180 Meter langen und<br />

30 Knoten schnellen Lürssen-Bau «Azzam».<br />

Boote Exklusiv & Yvonne Beck<br />

ie «Azzam» verdrängt die 163 Meter lange «Eclipse», die Megajacht<br />

des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, von ihrem Spitzenplatz.<br />

Ganze 17 Meter macht der Unterschied aus. In den letzten zwei<br />

Jahren hat sich in der Megajacht-Szene viel getan. Wie lange die «Azzam»<br />

ihren Platz verteidigen kann, wird sich zeigen, denn weltweit gibt es einige<br />

Player, die es nicht verkraften werden, nicht die längste Jacht der Welt zu<br />

fahren. Somit sind die 180 Meter der «Azzam» zwar eine Kampfansage, aber<br />

auch kein Wert für die Ewigkeit. Zudem beträgt die Durchschnittslänge in den<br />

Top 100 mittlerweile auch schon fast stolze 100 Meter. Vor nicht mal sechs<br />

Jahren lagen die Durchschnittsmasse der Megajachten bei 75 Metern.<br />

PRESTIGE stellt Ihnen die Top 6 der Superjachten vor.<br />

PLATZ<br />

«Azzam»<br />

Das Lürssen-Flaggschiff fährt dank seiner zwei Dieselmotoren<br />

und zwei Gasturbinen mit einer Gesamtleistung<br />

von 94’000 PS. Der 20 Meter schlanke und 180 Meter<br />

lange Siebendecker reist mit bis zu 30 Knoten. Das<br />

Interieur-Design übernahm Christophe Leoni aus Frankreich,<br />

der unter anderem einen 29 Meter langen und<br />

18 Meter breiten Salon dekorierte – nämlich wie die komplette<br />

Jacht im «Empire-Style». Auftraggeber war Scheich<br />

Khalifa bin Zayed Al Nahyan, Präsident der Vereinigten<br />

Arabischen Emirate, Emir von Abu Dhabi und Vorsitzender<br />

des Obersten Mineralölrates. Der Bau der weltgrössten<br />

Motorjacht dauerte rund drei Jahre plus ein Jahr<br />

Engineering. Die «Azzam» ist vor allem in warmen und<br />

flachen Ge wässern unterwegs, die vor der Arabischen<br />

Halbinsel liegen dürften. Dort soll die Superjacht<br />

angeblich auch eine eigene «Garage» haben.


DRIVE STYLE<br />

PLATZ<br />

Mit einem zweiten Platz muss sich in<br />

diesem Jahr die 163 Meter lange «Eclipse»<br />

von Roman Abramowitsch zufriedengeben.<br />

Der in Hamburg bei Blohm + Voss gebaute<br />

Siebendecker verfügt an Bord über ein<br />

Inter ieur mit 6000 Quadratmetern Fläche.<br />

Eine 80 Mann starke Crew kümmert sich<br />

an Bord um das Wohl des russischen<br />

Oligarchen und seiner Gäste.<br />

«Eclipse»<br />

Die «Dubai» aus der Werft<br />

Blohm + Voss wartet mit 162 Metern<br />

Länge auf. Die luxuriöse Jacht<br />

gehört Muhammad bin Raschid<br />

Al Maktum, dem Scheich von Dubai.<br />

An Bord gibt es einen Squash-<br />

Court, ein Kino und eine Disco sowie<br />

einen Hubschrauberlandeplatz,<br />

einen Polo, Platz für 88 Crew-Mitglieder<br />

und 115 Gäste. Die Bunker<br />

fassen unglaubliche 1,2 Millionen<br />

Liter Diesel.<br />

PLATZ<br />

«Dubai»<br />

«Al Said»<br />

PLATZ<br />

Das vor sechs Jahren an den<br />

Sultan von Oman ausgelieferte<br />

23 Meter breite Megaformat<br />

der Bremer Lürssen-Werft<br />

bietet auf sechs Decks Platz<br />

für eine bis zu 150 Köpfe<br />

starke Mannschaft, die sich<br />

um 65 Gäste kümmern soll.<br />

Der Konzertsaal der «Al Said»<br />

kann allein ein Orchester<br />

mit 50 Musikern aufnehmen.<br />

Mit ihren 155 Metern Länge<br />

und 8000 Quadratmetern bietet<br />

sie dem Sultan einen ähnlichen<br />

Luxus wie seine zahlreichen<br />

Paläste. Zudem gibt es noch<br />

ein Kino, einen Weinkeller,<br />

eine Sauna-Landschaft und<br />

zahlreiche Themenzimmer.<br />

The Luxury Way of Life | 159


DRIVE STYLE<br />

Auch die «Topaz» gehört weiterhin zu den grössten privaten<br />

Megajachten der Welt. Der Stapellauf des ebenfalls auf der<br />

Lürssen-Werft gebauten Schiffes erfolgte im Jahr 2012. Trotz<br />

des fünften Platzes kann sie sich mit ihrer Länge von<br />

147,25 Metern immer noch sehen lassen. Lange Zeit waren<br />

der Auftraggeber und das Interieur ein gut gehütetes<br />

Geheimnis. Inzwischen weiss man, dass sie im Besitz von<br />

Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus Dubai ist.<br />

Mit der «Topaz» erfüllte sich der Herrscher,<br />

der im Übrigen Hauptanteilseigner<br />

des englischen Fussballclubs<br />

Man chester City ist, den Traum eines<br />

der imposantesten schwimmenden Luxusanwesen<br />

mit ordentlich Pferdestärken. Insgesamt<br />

24’000 PS werden aus sechs Motoren generiert.<br />

Von der Innenausstattung ist lediglich bekannt, dass<br />

es vom Interieur-Design Terence Disdale stammt.<br />

Er zählt zu den berühmtesten Interieur-Designern im<br />

Bootsbereich und stattete unter anderem auch die<br />

«Eclipse» von Roman Abramowitsch aus.<br />

PLATZ<br />

«Topaz»<br />

«Prince<br />

Abdulaziz»<br />

PLATZ<br />

Seit 26 Jahren hält sich die 5 200<br />

Tonnen schwere und 147 Meter lange<br />

«Prince Abdulaziz» in den Top Ten<br />

der Megajachten. 22 Jahre stand sie<br />

gar an erster Stelle. Der für den<br />

saudi-arabischen König Fahd bei<br />

Vosper Thornycroft ausgebaute Fünfdecker<br />

wird seit dessen Tod vor<br />

fünf Jahren vom Thronfolger Abdullah<br />

benutzt. Die «Prince Abdulaziz»<br />

liegt wie bisher nahe des Palastes<br />

in Dschidda am Roten Meer.<br />

Gebaut wurde sie 1984 von der<br />

Helsingør Værft in Dänemark.<br />

Ihre Reisegeschwindigkeit beträgt<br />

18 Knoten, die Maximalgeschwindigkeit<br />

22 Knoten. Die Jacht benötigt<br />

im Vollbetrieb eine 60- bis 65-köpfige<br />

Besatzung.<br />

Hotspot für den Superjacht-Bau ist nach wie vor Deutschland. «Der deutsche Standort<br />

insgesamt ist im Bereich der wirklich grossen Jachten, von denen wir hier sprechen, extrem<br />

stark aufgestellt. Von den Top 200 kommen 75 Jachten allein aus Deutschland, gefolgt<br />

von den Niederlanden (49) und Italien (26). Und bald möchte ja sogar noch die Meyer-Werft in<br />

das Business einsteigen», so der Megajachten-Experte Marcus Krall. Die Lürssen-Werft<br />

besitzt allein 33 Einträge in den Top 200. Von den grössten Jachten der Welt kommt jede<br />

sechste aus Bremen oder Rendsburg. Die Eigner dieser opulenten Top-200-Megajachten<br />

stammen allerdings überwiegend aus dem Nahen Osten, insgesamt 40, gefolgt von Amerika (39)<br />

und Europa (37). Aus Russland kommen 26 Eigner.<br />

Weitere News aus der Welt der Superjachten liefert die Webseite www.boote-exclusiv.com.<br />

160 | PRESTIGE


V12 VANTAGE S<br />

NERVENKITZEL PUR<br />

Der V12 Vantage S Roadster entfacht wahre Leidenschaft, weckt<br />

sämtliche Sinne und setzt durch seine schiere Energie ungeahnte<br />

Instinkte frei. Durch die Power des preisgekrönten 6.0 l V12 Motors<br />

mit 574 PS und das souveräne Handling unseres kompakten<br />

Sportwagens sind Sie hinter dem Steuer des V12 Vantage S Roadster<br />

garantiert im Mittelpunkt. Ein Drivers’s Car ohnegleichen.<br />

Lassen Sie sich vom<br />

V12 Vantage S Roadster begeistern:<br />

Emil Frey AG<br />

Aston Martin Zürich<br />

Badenerstrasse 600<br />

8048 Zürich<br />

044 495 25 15<br />

www.astonmartin-zuerich.ch<br />

Emil Frey AG<br />

Aston Martin Safenwil<br />

Emil-Frey-Strasse<br />

5745 Safenwil<br />

062 788 88 07<br />

www.astonmartin-safenwil.ch<br />

Aston Martin V12 Vantage S: Mixverbrauch 14,7 l/100 km, CO2-Emissionen 343 g/km. Durchschnitt aller in der Schweiz immatrikulierten Neufahrzeuge 148 g/km.<br />

Energieeffizienzkategorie G.


«Le poids voilà l’ennemi.<br />

Das Gewicht ist der Feind.»<br />

– Emile Mathis (1880–1956), Automobilhersteller und Rennfahrer –<br />

«Es gibt nur eine Farbe für ein<br />

Automobil: Schwarz!»<br />

– Henry Ford –<br />

«Wie bei Kleidung gibt es nichts Verführerischeres als<br />

ein Auto, das zur Persönlichkeit des Fahrers passt.»<br />

– Giorgio Armani –<br />

«Es wird Wagen geben, die von<br />

keinem Pferd gezogen werden<br />

und mit unglaublicher Gewalt<br />

daherfahren.» – Leonardo da Vinci –<br />

«Die Kunst des Autofahrens:<br />

so langsam wie möglich<br />

der Schnellste zu sein.»<br />

– Emerson Fittipaldi –<br />

«Autorennfahrer = Ein Pilot,<br />

der zu niedrig fliegt.»<br />

– Jean-Paul Belmondo –<br />

«Haben Sie beim Autofahren schon bemerkt,<br />

dass jeder, der langsamer fährt als Sie, ein Idiot ist,<br />

und jeder, der schneller fährt, ein Verrückter?»<br />

– George Carlin, amerikanischer Komiker –<br />

«Physikalische Grössen lassen sich im<br />

Windkanal testen. Emotionale nur im Fahrtwind.»<br />

– Porsche-Werbung für den 911 Carrera Cabrio & Boxster –<br />

162 | PRESTIGE


«Ich glaube an das Pferd. Das Automobil<br />

ist eine vorübergehende Erscheinung.»<br />

– Wilhelm II. (1859–1941), deutscher Kaiser –<br />

«Das Auto hilft uns, schneller zur nächsten<br />

Reparaturwerkstatt zu kommen,<br />

als es zu Fuss möglich wäre.»<br />

– Helmar Nahr, deutscher Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler –<br />

«Solange es Autos gibt,<br />

werden Menschen<br />

Rennen fahren.»<br />

– Hans-Joachim Stuck, VW-Rennsport-Koordinator –<br />

«Wenn sich niemand um<br />

dich schert, fahr verkehrt in<br />

eine Einbahnstrasse.<br />

Alle werden dir zuwinken.»<br />

– Werner Horand –<br />

«Mein erstes Auto war ein DAF.<br />

Der war vom Aussehen<br />

her nicht ganz so schön.»<br />

– Heidi Klum –<br />

«Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches<br />

Wesen behandeln – ein Auto braucht Liebe.»<br />

– Walter Röhrl –<br />

«Das Auto ist erfunden worden, um den<br />

Freiheitsspielraum des Menschen zu vergrössen,<br />

aber nicht, um den Menschen zum Wahnsinn zu treiben.»<br />

– Enzo Ferrari, italienischer Automobildesigner und Konstrukteur –<br />

The Luxury Way of Life | 163


DRIVE STYLE<br />

ERSTER SUV<br />

OHNE KOMPROMISSE<br />

VOLVO<br />

XC90<br />

Die monatelangen Spekulationen<br />

haben ein Ende: Volvo Cars hat seinen<br />

brandneuen Volvo XC90 enthüllt.<br />

Stella Orsini


DRIVE STYLE<br />

D<br />

Development<br />

amit löst das Unternehmen sein Versprechen ein, einen attraktiven<br />

siebensitzigen Premium-SUV auf den Markt zu bringen,<br />

der mit weltweit einmaligen Sicherheitsmerkmalen, neuen<br />

Antriebstechnologien, einer bislang unerreichten Kombination<br />

aus Leistung und Kraftstoffeffizienz und Innenausstattung<br />

vom Feinsten zu beeindrucken weiss.<br />

Drei Jahre Entwicklungsarbeit und ein Teil der im Elf-Milliarden-Wachstumsplan<br />

vorgesehenen Investitionen stecken im Volvo XC90. Der neue Vorzeige-<br />

SUV, mit dem Volvo das nächste Kapitel seiner Unternehmensgeschichte<br />

aufschlägt, gibt die künftige Designausrichtung des schwedischen Autohauses<br />

vor, überzeugt durch innovative Technologien und basiert auf der skalierbaren<br />

Produktarchitektur (SPA). «Heute erleben wir einen der wichtigsten<br />

Momente in unserer Geschichte. Wir bringen nicht nur ein neues Modell auf<br />

den Markt, sondern geben unserer Marke einen ganz neuen Anstrich. Der<br />

heutige Tag kennzeichnet den Beginn einer neuen Ära für unser Unternehmen.<br />

Der Volvo XC90 ist das erste Produkt unseres künftigen Portfolios an aufregenden<br />

Fahrzeugen», erklärt Håkan Samuelsson, Präsident und CEO der<br />

Volvo Car Group.<br />

Das neue Volvo-Gesicht<br />

Um diesen historischen Moment der nunmehr 87 Jahre währenden Firmengeschichte<br />

gebührend zu zelebrieren, ziert die Frontpartie des neuen XC90<br />

eine neue, prägnantere Version des berühmten Eisensymbols. Der Pfeil wurde<br />

auf elegantere Art und Weise in den Diagonalbalken auf dem Kühlergrill eingebunden.<br />

Im Zusammenspiel mit den T-förmigen Tagfahrleuchten – die das<br />

Design-Team in Anlehnung an das Werkzeug des legendären nordischen<br />

Donnergotts «Thors Hammer» nennen – verleiht das modernisierte Emblem<br />

dem Fahrzeug so ein ganz neues und unverwechselbares Gesicht, das zeigt,<br />

mit welcher Zuversicht das Unternehmen auf künftige Entwicklungen schaut.<br />

Die grössere, neu konturierte Motorhaube des Volvo XC90, die Gürtellinie<br />

und die scharfkantigere, mit den hochgezogenen Heckleuchten verbundene<br />

Schulter sind weitere wichtige Elemente der neuen Designsprache, die über<br />

die gesamte Palette zum Einsatz kommen.<br />

der Volvo Car Group. «Er bietet die<br />

Agilität eines viel kleineren und flacheren Fahrzeugs<br />

sowie Fahrern und Beifahrern hohen Komfort<br />

in einem grosszügigen Innenraum. Einen<br />

Adrenalin-Kick liefern unsere Drive-E-Motoren, die<br />

Leistung und geringe Emissionen auf einzigartige<br />

Art und Weise miteinander kombinieren. Und da<br />

der XC90 – wie das neue Logo stolz zeigt – aus<br />

dem Hause Volvo kommt, ist erstklassige Sicherheit<br />

bereits serienmässig eingebaut.»<br />

Unerreichte Sicherheitsausstattung –<br />

serienmässig!<br />

Der brandneue Volvo XC90 fährt mit der umfassendsten<br />

und technologisch anspruchsvollsten<br />

Sicherheitsausstattung der gesamten Automobilbranche<br />

vor. Er umfasst zwei Weltneuheiten im<br />

Bereich der Sicherheitstechnologie: das Run- off-<br />

Road-Protection-System – das die Insassen vor<br />

Verletzungen schützt, falls das Auto von der Strasse<br />

abkommt – und den Kreuzungsassistenten.<br />

Hinter dem Gesicht oder besser gesagt unter der Motorhaube findet man<br />

eine einmalige Kombination aus Leistung und Effizienz. Der neue XC90 ist<br />

mit verschiedenen Zweiliter-Vierzylinder-Drive-E-Motoren erhältlich, die in<br />

puncto Leistung-Kraftstoffeffizienz-Verhältnis keine Wünsche offenlassen. In<br />

der Topversion des Volvo XC90 kommt ein neuer Twin-Engine-Antriebsstrang<br />

zum Einsatz, der den Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit Kompressor- und<br />

Turboaufladung und einem Elektromotor kombiniert. Die Systemleistung beträgt<br />

rund 294 kW (400 PS) bei einem CO 2 -Ausstoss von 60 g/km (NEFZ).<br />

Erster SUV ohne Kompromisse<br />

Der Volvo XC90 ist der Inbegriff unserer «Volvo-by-Volvo-Strategie». Mit seiner<br />

cleveren Verknüpfung aus Luxus, Raum, Vielfalt, Effizienz und Sicherheit<br />

setzt er völlig neue Massstäbe im SUV-Segment, wie schon seinerzeit der<br />

ursprüngliche XC90 im Jahre 2002. «Dank seiner skalierbaren Produktarchitektur<br />

(SPA) ist der Volvo XC90 der weltweit erste SUV ohne Kompromisse»,<br />

erklärt Dr. Peter Mertens, Senior Vice President Research and<br />

The Luxury Way of Life | 165


Im Interieur des neuen Volvo XC90 harmonieren<br />

verschiedenste Materialien, wie weiches Leder<br />

und Holz, mit handgefertigten Details. Der Schalthebel<br />

aus Kristallglas wurde von Orrefors, einer<br />

bekannten schwedischen Glasmanufaktur, hergestellt.<br />

Die Start-Stopp-Taste und der Lautstärkeregler<br />

sind im Diamantschnitt ausgeführt. Es ist<br />

unübersehbar, dass die Entwicklung des Autos<br />

ganz im Zeichen der Handwerkskunst stand. Der<br />

atemberaubende SUV verfügt über sieben innovativ<br />

gestaltete Sitze, die den Insassen in der zweiten<br />

und dritten Sitzreihe mehr Platz lassen.<br />

Das Run-off-Road-Protection-System des brandneuen Volvo XC90 erkennt,<br />

wenn das Fahrzeug von der Strasse abkommt, und strafft automatisch die<br />

vorderen Sicherheitsgurte, um die Insassen sicher auf den Sitzen zu halten.<br />

Ein energieabsorbierender Bereich zwischen Sitz und Sitzrahmen beugt<br />

zudem Wirbelsäulenverletzungen vor. So reduziert er die vertikalen Kräfte,<br />

die bei einem harten Aufprall des Fahrzeugs abseits der Fahrbahn entstehen.<br />

Und der Volvo XC90 ist das weltweit erste Fahrzeug, das automatisch abbremst,<br />

wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu gelangen<br />

droht. Dies ist sowohl im belebten Stadtverkehr als auch auf Landstrassen –<br />

wo generell mit einer höheren Geschwindigkeit gefahren wird – ein typisches<br />

Unfallszenario. «City Safety» steht fortan als Sammelbegriff für die Volvo-<br />

Bremsassistenzfunktionen, die im neuen XC90 serienmässig eingebaut sind.<br />

Sie erfassen andere Fahrzeuge sowie Fahrradfahrer und Fussgänger, die<br />

sich vor dem eigenen Auto befinden – bei Tag und in der Nacht. «Diese neuen<br />

Technologien bringen uns einen entscheidenden Schritt näher an unsere<br />

Vision, dass ab dem Jahr 2020 niemand mehr in einem neuen Volvo in einen<br />

schweren oder tödlichen Unfall verwickelt wird», erklärt Dr. Mertens. «Unser<br />

Ansatz für die Entwicklung von Sicherheitssystemen ist dabei der gleiche wie<br />

vor 87 Jahren, als wir das Unternehmen gegründet haben. Wir werten Daten<br />

aus. Wir berechnen Zahlen. Wir entwickeln Innovationen. Das Ergebnis ist<br />

eines der sichersten Fahrzeuge, das wir jemals gebaut haben.»<br />

Luxuriöses Interieur<br />

Der neue XC90 besitzt den luxuriösesten Fahrgastraum aller bisher gebauten<br />

Volvos. Was sofort ins Auge fällt: die an ein Tablet erinnernde Touchscreen-<br />

Konsole, das Herzstück der neuen Fahrzeugsteuerung. Das System kommt<br />

quasi ohne Knöpfe aus und ermöglicht dem Fahrer eine ganz neue Kontrolle<br />

über sein Fahrzeug. Es bietet ihm auch Zugriff zu verschiedenen internetbasierten<br />

Produkten und Leistungen. Zusätzliches Plus: Der Fahrgastraum<br />

wirkt modern, grosszügig und aufgeräumt. «Das neue Cockpit ist aufs<br />

Wesentliche beschränkt und verzichtet auf jedweden Schnörkel. Trotzdem<br />

strahlt es die Zuversicht und Formalität aus, die Kunden von einem Premium-<br />

SUV erwarten. Der minimalistische Ansatz steht im Einklang mit der skandinavischen<br />

Designkultur. Er sorgt für grosszügige Flächen und gibt uns die<br />

Möglichkeit, ein modernes und luxuriöses Innendesign zu schaffen», erklärt<br />

Thomas Ingenlath.<br />

Top-Audiosystem<br />

Der Volvo XC90 besitzt eines der überlegensten<br />

Audiosysteme der Automobilbranche. Kein Wunder:<br />

Schliesslich hat sich die Volvo-Audioabteilung<br />

für dessen Entwicklung mit den Experten des<br />

britischen Audiogeräteherstellers Bowers & Wilkins<br />

zusammengetan. Das im XC90 verbaute Spitzensystem<br />

setzt sich aus einem 1400-Watt-Klasse- D-<br />

Verstärker und 19 Bowers & Wilkins-Lautsprechern<br />

zusammen. Es umfasst darüber hinaus den ersten<br />

belüfteten Subwoofer in einem Fahrzeug, der direkt<br />

in die Karosserie eingebunden ist. So kann dieser<br />

den gesamten Fahrgastraum ausnutzen und beste<br />

Klangfülle garantieren. Mit der neuesten Klangverarbeitungssoftware<br />

ist es zudem möglich, Timing<br />

und Zusammenspiel der Lautsprecher zu optimieren.<br />

All dies sorgt für auditiven Hochgenuss,<br />

der dem Fahrer das Gefühl gibt, direkt auf einem<br />

Konzert zu sein.<br />

Der neue Volvo XC90 ist ab sofort bestellbar und<br />

die ersten Fahrzeuge werden im Mai 2015 an die<br />

Schweizer Kunden übergeben.<br />

www.volvocars.ch<br />

166 | PRESTIGE


1 BLANCPAIN<br />

<strong>CH</strong>RONOGRAPH<br />

KOLLEKTION VILLERET<br />

Die klassische Uhr ist mit einem<br />

neuen Automatikwerk ausgestattet,<br />

welches über einen<br />

Stoppuhrmechanismus, eine<br />

Flyback-Funktion und erstmals<br />

eine Pulsmesser skala verfügt.<br />

2<br />

2 HUBLOT<br />

BIG BANG UNICO «ALL BLACK»<br />

Das ikonische Design der Big Bang<br />

und das vollständig manufakturgefertigte<br />

Uhrwerk bilden eine<br />

perfekte Kombination. Ganz nach<br />

dem Konzept von Hublot und<br />

ganz in schwarz matt ist die Uhr<br />

mit dem Chronographenwerk<br />

eine Ikone.<br />

4<br />

3<br />

3 OMEGA<br />

DE VILLE TRÉSOR<br />

Die Trésor-Linie feiert nach<br />

einem halben Jahrhundert das<br />

Comeback: Die neue Ville<br />

Trésor ist mit einem braunen<br />

Lederarmband und einem silbernen<br />

Opalin-Zifferblatt versehen,<br />

welches mit einem klassischen<br />

Clous-de-Paris-Muster verziert<br />

ist. Die Stunden und Zeiger sind<br />

mit aufgesetzten Indizes aus<br />

18-karätigem Gelbgold ausgestattet.<br />

4 BREGUET<br />

CLASSIQUE TOURBILLON<br />

EXTRA-PLAT AUTOMATIQUE 5377<br />

Das Gehäuse besteht aus<br />

Platin und besitzt einen Saphir-<br />

Gehäuseboden. Er ist bis zu<br />

30 m wasserdicht, und die<br />

Zeiger bestehen aus 18 Karat<br />

Gold. Abge rundet wird die<br />

klassische Uhr durch ein Werk<br />

mit Tourbillon.<br />

3<br />

1<br />

5 PATEK PHILIPPE<br />

GRANDES COMPLICATIONS<br />

Die Roségold-Uhr ist mit einem<br />

mechanischen Werk mit automatischem<br />

Aufzug ausgestattet.<br />

Zusammen mit dem Zifferblatt,<br />

bestehend aus opalen, silberfarben,<br />

aufgesetzten Goldindexen,<br />

zählt die Uhr zu den<br />

schönsten Symbolen von<br />

Patek Philippe.<br />

5<br />

4<br />

7<br />

5<br />

11<br />

8<br />

6<br />

6 ROLEX<br />

SKY-DWELLER<br />

Das jüngste und innovativste<br />

Modell von Rolex, bestehend<br />

aus 18 Karat Gelb-, Weissund<br />

Everose-Gold, ist mit dem<br />

Oyster Gehäuse ausgestattet.<br />

Dieses ist ein Symbol für<br />

Wasserdichtigkeit und Eleganz.<br />

7 ARNOLD & SON<br />

TES TOURBILLON,<br />

ROYAL COLLECTION<br />

Original englisches Design<br />

macht das klassische Styling der<br />

Uhr aus. Bestehend aus einem<br />

mechanischen Tourbillon-Werk,<br />

den anthraziten Zeigern und<br />

dem 18-Karat-Gold-Gehäuse ist<br />

die Uhr ein einzigartiges Werk.<br />

8 RADO<br />

DIAMASTER CERAMIC SKELETON<br />

LIMITIERTE AUSGABE AUTOMATIK<br />

Die schlichte Eleganz dieser Uhr<br />

wird durch das Gehäuse,<br />

bestehend aus Plasma-Hightech-<br />

Keramik, einem Titan-Gehäuseboden<br />

mit Saphirglas und<br />

dem Zeiger aus Edelstahl, hervorgehoben.


DRIVE STYLE<br />

ITALIENIS<strong>CH</strong>ES AUTODESIGN<br />

MIT TRADITION<br />

Das Familienunternehmen Pininfarina S.p.A. steht seit<br />

fast 85 Jahren für beste italienische Karosseriebau- und Designkunst.<br />

1930 in Turin gegründet, hat sich die Firma früh auf die Konzeption<br />

von Luxusautos spezialisiert und den Begriff Formschönheit<br />

immer wieder neu definiert.<br />

Hendrik Stary<br />

168 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

«Formschönheit erlangt<br />

man nur durch grosses<br />

Engagement und harte<br />

Arbeit. Gutes Design<br />

von zeitloser Schönheit gelingt<br />

dann, wenn Form,<br />

Technologie, Geschmack<br />

und Funktionalität<br />

perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sind.»<br />

– Sergio Pininfarina –<br />

Pininfarinas avantgardistische Entwürfe<br />

für Marken wie Ferrari, Jaguar, Maserati,<br />

Cadillac und Alfa Romeo haben dem Familienunternehmen<br />

weltweiten Ruhm eingebracht –<br />

und auch heute noch besticht das Design durch<br />

innovative Konzepte und zeitlose Eleganz.<br />

Als der Autodesigner Battista «Pinin» Farina im<br />

Jahr 1930 das Unternehmen «Società anonima<br />

Carrozzeria Pinin Farina» gründete, konnte er dessen<br />

späteren Welterfolg noch nicht ahnen. So<br />

entwarf die junge Firma während der 1930er-<br />

Jahre zwar bereits Karosserien für Lancia, Alfa<br />

Romeo, Cadillac und Rolls-Royce, wurde aber im<br />

Zuge des Zweiten Weltkriegs vollständig zerstört.<br />

Erst nach dem Krieg, im Jahr 1945, konnten die rund 400 Mitarbeiter wieder<br />

an die Arbeit gehen. Mit dem Cisitalia 202 Coupé präsentierten sie der Welt<br />

nen auf Messen und Ausstellungen für viel Furore sorgte. Auch Enzo Ferrari<br />

bekam Wind von den aufstrebenden Designkünstlern und bot ihnen im Jahr<br />

1951 eine Zusammenarbeit an, die über 70 Jahre lang andauern sollte.<br />

Einmal USA und zurück<br />

Beflügelt durch den Erfolg der neuen Entwürfe, erschloss man sich in den<br />

1950er-Jahren neue Märkte. So war die Kooperation mit dem US-Hersteller<br />

Nash Motors ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte<br />

des Unternehmens, konnte man hier doch noch viel in Sachen<br />

Technologie und Marketing lernen. Mit einer von Nash Motors initiierten<br />

5-Millionen-Dollar-Werbekampagne wurde Pininfarina auch in den USA zu<br />

einer angesehenen Adresse, Aufträge für Cadillac bzw. General Motors<br />

konnten daraufhin schnell an Land gezogen werden. Die Geschäfte liefen<br />

The Luxury Way of Life | 169


DRIVE STYLE<br />

so gut, dass Farina sich ausserhalb von Turin eine neue Fabrikhalle bauen<br />

und die Produktion vergrössern liess. Automobile wie der Giulietta Spider,<br />

der ein grosser Erfolg werden sollte, entstanden hier in grosser Stückzahl.<br />

Die zweite Manager-Generation<br />

Im Jahr 1961, Pininfarina war jetzt 68 Jahre alt, übergab er die Geschäfte<br />

seinem Sohn Sergio und seinem Schwiegersohn Renzo Carli. Die neue<br />

Generation investierte viel Geld in Wissenschaft und Forschung und baute<br />

das Unternehmen weiter aus. In den 1970er- und 80er-Jahren entstanden<br />

neue Standorte und avantgardistische Forschungszentren mit ersten Windkanälen;<br />

mit Cadillac, Mitsubishi und später auch Volvo bekam man neue<br />

zuverlässige Partner, die in das Unternehmen investierten.<br />

Nach einigen Problemen in der Serienfertigung<br />

und daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten<br />

musste Pininfarina die Automobilproduktion<br />

im Jahr 2013 einstellen. Die letzten Autos, die<br />

gebaut wurden, waren der Volvo C70 sowie die<br />

Alfa-Romeo-Modelle Brera und Spider. Umso<br />

mehr engagiert sich das Unternehmen heute in<br />

anderen Bereichen wie Architektur, öffentliche Verkehrsmittel<br />

und Accessoires. Und auch hier lebt<br />

der typische «Italian Style» weiter: innovatives<br />

Design von zeitloser Schönheit und hoher Funktionalität.<br />

Das Pininfarina-Design lebt weiter<br />

«Wenn Sie mich fragen, was den<br />

Italian Style ausmacht, sage<br />

ich Ihnen: Minimalismus, Sinn<br />

für Proportionen und eine<br />

harmonische Linienführung. Auch<br />

wenn man sich nach vielen<br />

Jahren eines unserer Produkte<br />

anschaut, hat man immer<br />

noch das Gefühl, es mit einer<br />

wahren, lebendigen Schönheit<br />

zu tun zu haben.»<br />

– Battista «Pinin» Farina –<br />

170 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

PRESENTS<br />

«DOWNTON ABBEY»<br />

TRIFFT MOTORSPORT<br />

GOODWOOD<br />

REV IVAL<br />

Markus Hofmann<br />

172 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

edes Jahr im September lädt Earl of March<br />

and Kinrara zu einer dreitägigen Zeitreise auf<br />

seinen Landsitz im südenglischen Good wood<br />

bei Chichester. Hier feiern Motorsportfans die<br />

Rennwagen und -motorräder längst vergangener<br />

Zeiten. Rennsportlegenden zeigen auf ihren<br />

alten Rennern ihr Können. Dabei geht es jedoch vor<br />

allem um den nostalgischen Aspekt. Auf dem Gelände<br />

des Goodwood Revival fühlt sich jeder um<br />

Jahrzehnte zurückversetzt. Zum guten Ton gehört<br />

es, in zeitgenössischer Kleidung zu kommen. Und<br />

die Mehrheit der Besucher hält sich daran. Dazu<br />

gibt es Live-Musik und die Good Actors Guild, eine<br />

Truppe von rund 75 Schau spielern, die Schwarzhändler,<br />

Stewardessen, Kriegs sanitäter, Polizisten,<br />

Mechaniker und Blumenverkäuferinnen nachstellen.<br />

Und alle sehen aus, als seien sie gerade einer Staffel<br />

von «Downton Abbey» entstiegen.<br />

www.white-photo.com<br />

The Luxury Way of Life | 173


DRIVE STYLE<br />

174 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

The Luxury Way of Life | 175


176 | PRESTIGE


DRIVE STYLE


DRIVE STYLE<br />

178 | PRESTIGE


DRIVE STYLE<br />

The Luxury Way of Life | 179


DER BESTE FORMEL-1-VIZE<br />

DER WELT<br />

DAVID COULTHARD<br />

3<br />

FRAGEN<br />

Hat sich der Formel-1-Sport seit Ihrem Karriereende verändert?<br />

Ja, das würde ich schon sagen. Er ist vor allem sicherer und analytischer geworden. Es<br />

werden beispielsweise heutzutage viel mehr Vorkehrungen getroffen, um die Fahrer zu<br />

schützen. Dies ist aber für alle Beteiligten von Vorteil und nimmt den Rennen ja auch nichts<br />

von ihrer Spannung.<br />

Was würden Sie zu Ihrem Sohn sagen, wenn er die gleiche berufliche Laufbahn<br />

einschlagen würde wie Sie?<br />

Ich würde ihn definitiv dabei unterstützen. Ich will, dass er aus seinem Leben das macht,<br />

was ihm selbst vorschwebt – nur so kann ein Mensch glücklich werden! Natürlich würde<br />

ich mich aber schon freuen, wenn er sich ebenfalls für den Sport entscheiden würde, es<br />

muss ja auch nicht unbedingt die Formel 1 sein.<br />

Wie kommen Sie mit Ihrem neuen Job als Sportkommentator zurecht? War es eine<br />

grosse Umstellung?<br />

Ja, das kann man schon so sagen. Vor allem am Anfang war es für mich wirklich schwierig,<br />

da einem plötzlich viele Leute zuhören und man sehr aufpassen muss, dass man nichts<br />

Falsches sagt. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt und mache den Job sehr<br />

gerne. Nicht zuletzt ist es ein grosse Ehre, für die BBC arbeiten zu dürfen!<br />

Auch wenn David Coulthard in seiner Karriere<br />

keinen Formel-1-Titel einfahren konnte, zählt er zu<br />

den besten und erfahrensten Rennfahrern aller<br />

Zeiten. Kein anderer hat bislang mehr Scorerpunkte<br />

eingefahren als er. Doch kein Wunder:<br />

Coulthard hat früh begonnen. Bereits im Alter von<br />

elf Jahren sass der 1971 im schottischen Twynholm<br />

geborene Autonarr im eigenen Kart und<br />

drehte seine ersten Runden. Im Jahr 1989 begann<br />

Coulthards Formel-1-Sport-Karriere, die insgesamt<br />

fast 20 Jahre andauern und ihm neben<br />

zwölf Poles vorzeigbare 13 Grand-Prix-Siege einbringen<br />

sollte. Seine erfolgreichste Zeit hatte er<br />

als Pilot im McLaren, in dem er 2001 das Titelrennen<br />

gegen Michael Schumacher verlor. Ab<br />

2005 fuhr er noch drei Jahre für den Red-Bull-<br />

Rennstall. Heute lebt der Ex-Formel-1-Pilot mit<br />

seiner Ehefrau Karen und dem gemeinsamen<br />

Sohn Dayton in Monaco, arbeitet als Sportmoderator<br />

für die BBC und als Berater für Red Bull.<br />

Nebenher betreibt er einige Luxushotels und hat<br />

mittlerweile sogar eine eigene Uhrenkollektion<br />

entworfen. Und wenn die Formel 1 Pause hat,<br />

geniesst er das süsse Leben von Monaco oder<br />

fliegt nach Schottland, um Familie und Freunde<br />

zu besuchen.<br />

180 | PRESTIGE


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Cross Personal<br />

Designed by Antonio Citterio<br />

PERSONAL LINE eröffnet ein Wellnesserlebnis, persönlicher und immer<br />

verbunden dank dem futuristischen Display UNITY, navigierbar wie ein Tablet.<br />

CROSS PERSONAL, die neue Generation des Ganzkörpertrainings.<br />

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PAUL<br />

POIRET<br />

LE MAGNIFIQUE<br />

Jede Dekade bringt einen besonderen Seher des untrüglichen Stils hervor.<br />

Einen Créateur, der sich mit Brillanz und Genialität über allen anderen erhebt und<br />

fähig ist, die Wünsche der Frauen zu erahnen und sie mitzubestimmen. In den<br />

1910ern zeichnet sich Paul Poiret als das Orakel der Designerwelt in den schillernden<br />

Fashionhimmel und wird in Amerika zum «König der Mode» gekrönt.<br />

Helena Ugrenovic<br />

182 | PRESTIGE


FASHION<br />

The Luxury Way of Life | 183


FASHION<br />

Paul Poiret wird am 20. April 1879 als Sohn<br />

eines Tuchhändlers im Pariser Stadtteil Les<br />

Halles geboren. Schon sehr früh drückt<br />

Paul seine Unabhängigkeit und kreative Ader mit<br />

Entwürfen aus, die er an die Ränder seiner Schulbücher<br />

zeichnet, besucht Galerien und Theatervorstellungen.<br />

Nach seinem Schulabschluss beginnt<br />

er eine Lehre bei einem Schirmmacher,<br />

doch Paul ist unglücklich darüber, die Böden zu<br />

schrubben und als Laufbursche zu dienen. Den<br />

grössten Teil seiner Zeit verbringt er damit, aus<br />

den Stoffresten elegante Couture-Kleider an einer<br />

Holzpuppe zu drapieren. 1898 präsentiert er zwölf<br />

seiner Skizzen der Modeschöpferin Louise Chéruit<br />

des Modehauses Raudnitz & Cie, die begeistert<br />

die gesamte Kollektion kauft und damit den Grundstein<br />

für Poirets revolutionäre Karriere legt.<br />

Ein Stern geht auf<br />

Der Verkauf seiner Skizzen weckt die Aufmerksamkeit<br />

Jacques Doucets, des berühmtesten Pariser<br />

Couturiers, der Paul eine Anstellung als Junior<br />

Assistent Designer anbietet. Der atemberaubende<br />

Umhang, den Poiret für die Schauspielerin Réjane<br />

entwirft, die den spektakulären Traum aus<br />

schwar zem Tüll und Taft in der Aufführung «Zaza»<br />

trägt, sichert Poirets Ruhm. Die Bühne als Laufsteg<br />

und für seine Publicity zu nutzen, um der<br />

Öffentlichkeit seine avantgardistischen Modelle zu<br />

präsentieren, wird eine typische Marketingstrategie<br />

des Künstlers.<br />

1901 wechselt Paul Poiret zu Worth, dem führenden<br />

Modehaus der Zeit, und arbeitet Seite<br />

an Seite mit Gaston und Jean, den Söhnen des<br />

berühmten Gründers Charles Frederick Worth.<br />

Seine Kreativität erhält einen Dämpfer, denn Pauls<br />

Ideen sind dem Hause Worth zu extravagant und<br />

müssen langweiligen Vorgaben weichen. Die vernichtende<br />

Kritik der russischen Prinzessin Bariatinsky<br />

spornt ihn schlussendlich dazu an, sein<br />

eigenes Modehaus zu gründen. Mithilfe seiner<br />

Mutter, die ihn dabei finanziell unterstützt, eröffnet<br />

Paul 1903 sein eigenes Modehaus.<br />

Avantgarde, Pomp und Exotik<br />

Poiret ist ein Querdenker und Visionär, dessen Stil<br />

sich nicht nur von dem seiner Berufskollegen<br />

drastisch abhebt, sondern gleichzeitig revolutionär<br />

ist. Er pfeift auf den rundlichen Edwardian Style<br />

und befreit die Damen mit neuen, weich fliessenden<br />

Modellen aus den eng geschnürten Korsetten.<br />

Poiret ist eng mit dem Art déco verbunden und<br />

entwirft 1906 eine schmale Robe, deren Rock<br />

unterhalb des Busens beginnt und in einer Linie<br />

bis zum Boden fällt. Er tauft die Linie, die ihm<br />

Berühmtheit beschert, «La Vague», die Welle, die<br />

wie der sanft geschwungene Buchstabe «S» den<br />

weiblichen Körper sinnlich umschmeichelt.<br />

184 | PRESTIGE


FASHION<br />

Der teuerste Duft der Welt<br />

Ein Flakon mit 500 Milliliter «Imperial Majesty Perfume»<br />

von Clive Christian kostet 215’000 US-Dollar.<br />

Das pure Luxusparfüm, von dem weltweit nur<br />

10 Flakons existieren, präsentiert sich in einem<br />

Flakon aus reinem Gold und Verzierungen aus<br />

5 Karat Diamanten.<br />

The Luxury Way of Life | 185


FASHION<br />

Als Liebhaber von Kunst, Darstellung und mondänen<br />

Festen, die Stadtgespräch sind, umgibt<br />

sich Poiret mit Malern, Designern, Schauspielern<br />

und Tänzern, und als 1909 die «Ballets Russes»<br />

in Paris gastieren und einen frenetischen Erfolg<br />

feiern, ist Paul insbesondere von ihren orientalischen<br />

Bühnenkostümen inspiriert. Seine nächste<br />

Kollektion ist eine Ode an den Orient. Kimonos,<br />

Kaftane, lange Obergewänder, Pumphosen und<br />

Tuniken, Schleier und Turbane sind mit goldener<br />

und silberner Spitze, farbenprächtigen Stickereien,<br />

Fransenbordüren, Federn und Perlen verziert.<br />

Er entwirft das Lampenschirmkleid, an dessen<br />

Saum ein Drahtstreifen eingearbeitet ist und die<br />

Trägerin ringförmig umgibt.<br />

Martine & Rosine<br />

1911 gründet Poiret die Schule «Les Ateliers de<br />

Martine», die nach seiner zweiten Tochter Martine<br />

benannt ist und in der junge Mädchen nach den<br />

Richtlinien der Wiener Werkstätte ausgebildet<br />

werden. Das Unternehmen «Parfums de Rosine»,<br />

in dem er als erster Modeschöpfer und lange<br />

vor Coco Chanel Duftkreationen auf der Basis<br />

von Rosenduftnoten produziert, benennt er nach<br />

seiner älteren Tochter Rosine. Im Ersten Weltkrieg<br />

ist Poiret gezwungen, seine Ateliers zu schliessen,<br />

und stellt nach Kriegsende schmerzlich fest, dass<br />

sein Stern erloschen ist und stattdessen derjenige<br />

der aufstrebenden Modeschöpferin Coco Chanel<br />

zu leuchten beginnt.<br />

Paul Poiret ist der erste Designer, der seine Entwürfe<br />

1908 in Form des Modealbums «Les Robes<br />

de Paul Poiret» mit einer Auflage von 250 Exemplaren<br />

veröffentlicht, und als er 1944 einsam und<br />

verarmt stirbt, ist es seine geschiedene Frau<br />

Denise, die seine Entwürfe archiviert und seine<br />

Arbeiten dokumentiert.<br />

Korsett<br />

Das älteste Exemplar eines Korsetts stammt aus<br />

dem Grab von Eleonora di Toledo, die 1562<br />

verstarb. Zwischen 1840 und 1870 entwickelte sich<br />

die Sanduhrform, die noch heute als klassische<br />

Korsettform gilt. Laut dem Guinness-Buch der<br />

Rekorde schnürt Cathie Jung aus dem US-Bundesstaat<br />

North Carolina ihre Taille auf 38 Zentimeter.<br />

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KOLUMNE<br />

TAMARA WERNLI<br />

VERS<strong>CH</strong>ONT UNS MIT<br />

REIZWÄS<strong>CH</strong>E!<br />

Weihnachten steht vor der Tür,<br />

und wie viele Herren da draussen<br />

haben wohl auch Sie, die<br />

männliche Leserschaft des <strong>Prestige</strong>­<br />

Magazins, im Sinne, Ihre Liebste<br />

mit verführerischer Lingerie unterm<br />

Christbaum zu beglücken. Das<br />

ist lieb gemeint, aber ehrlich gesagt<br />

totaler Quatsch. Beim Dessous­<br />

Shoppen denken Sie ja in erster<br />

Linie an sich selbst. Sie kaufen also<br />

durchsichtige Spitzenbodys mit Rüschen,<br />

spinnwebfeine BHs, Strass-Steinchen-besetzte<br />

String-Tangas, knallig rote Korsetts, Strapsen<br />

mit Latex-Einsatz. Sie kaufen hauptsächlich und<br />

impulsiv mit dem … sagen wir … Auge ein.<br />

Augen-gesteuertes Einkaufen ist gut, schliesslich<br />

müssen Sie happy sein, wenn Sie das Weihnachtsgeschenk<br />

eines Tages auspacken dürfen.<br />

Es spielt demnach keine Rolle, ob der Body<br />

bei der ersten Wäsche auseinanderfällt, die<br />

Tanga-Steinchen sich an der Strumpfhose<br />

verhängen, die Korsettstäbchen in die Rippen<br />

stechen und der hohe Nylongehalt des BHs<br />

die Nippel wund scheuert. Das Geschenk soll<br />

ja erotisch und nicht praktisch oder gar<br />

bequem sein. Sonst würden Sie uns Thermounterwäsche<br />

beschaffen.<br />

Des Weiteren verheddern Sie sich gerne mit der<br />

Konfektionsgrösse Ihrer Partnerin. Untenrum<br />

tippen Sie auf eine 36 / 38. Ein gut gemeinter Rat:<br />

Dem Weihnachtsfrieden zuliebe empfiehlt es<br />

sich, besser zu klein als zu gross einzukaufen. Ein<br />

zu kleiner Slip kann als Kompliment ausgelegt<br />

werden, ein Sumo-Schlüpfer sich als Fettnäpfchen<br />

des Jahres herausstellen. Auf jeden Fall kommen<br />

Sie mit einem simplen Kleiderumtausch nach den<br />

Festtagen besser weg als bei Diskussionen<br />

über ein breites Becken, die, wenn’s blöd läuft,<br />

bis Ostern andauern. Beim Büstenhalter ist<br />

die Lage verzwickter. Zur Erinnerung: Das Teil<br />

ist erfunden worden, um uns im Kampf<br />

gegen die Schwerkraft zur Seite zu stehen,<br />

und nicht, damit wir uns tagein, tagaus<br />

einem Verpackungs-Wettbewerb<br />

aus Strass, Nylon und Spitze<br />

unterwerfen. Das soll jetzt nicht<br />

erotisch sein? Absolut richtig,<br />

und wer hier nicht aufpasst, läuft<br />

gleich auf mehreren Ebenen<br />

ins Kläppergässlein. Ein zu kleiner<br />

Büstenhalter grenzt an Majestätsbeleidigung,<br />

ein zu grosser kann<br />

als Aufforderung zur Kapital­<br />

Aufbesserung verstanden werden<br />

(und den Griff ins Portemonnaie im nächsten<br />

Jahr drastisch vertiefen). Da die eingenähten<br />

Schildchen der BHs im Kleiderschrank Ihrer<br />

Partnerin meist rausgeschnitten sind, gibt’s zum<br />

sicheren Ermitteln der Grösse zwei Möglichkeiten:<br />

Ihre Ober- und Unterbrustweite messen,<br />

während sie schläft, oder (erlaubtes) Test­<br />

Fühlen bei einer guten Freundin.<br />

«Sie kaufen hauptsächlich und<br />

impulsiv mit dem Auge ein.»<br />

Das ist jetzt alles sehr technisch und das Kribbeln<br />

verflogen? Verständlich. Und wenn wir schon<br />

dabei sind: Kommen Sie ja nicht auf die Idee, uns<br />

Plüsch-Handschellen, Bunny-Ohren oder weiss<br />

der Kuckuck was unterzujubeln. Und das Dienstmädchen-Kostüm<br />

schlägt sich lieber gleich aus<br />

dem Kopf, wer später nicht mit dem Fondue­<br />

Chinoise-Stäbchen aufgespiesst werden möchte.<br />

Nein, die Ironie ist uns Frauen in den letzten<br />

Jahren nicht abhandengekommen. Wir sind auch<br />

keine Spielverderber. Wir möchten schön und<br />

sexy für Sie sein, keine Bange. Aber wenn Sie uns<br />

etwas Gutes tun möchten, dann vergessen Sie<br />

bei unserem Geschenk den Eigenbedarf. Nehmen<br />

Sie uns mit zum Shoppen, lassen Sie uns unsere<br />

bequemen, kochfesten Baumwollslips aussuchen.<br />

Die Kristallgläser. Die «Breaking Bad»-DVD-Box.<br />

Dann haben alle etwas davon. Und Sie müssen<br />

sich später nicht fragen, warum wir bei<br />

Reizwäsche plötzlich so gereizt reagieren.<br />

Frohe Weihnachten!<br />

188 | PRESTIGE


ROBERTO<br />

CAVALLI<br />

LÄDERA<strong>CH</strong><br />

MARC DE<br />

<strong>CH</strong>AMPAGNE<br />

LÄDERA<strong>CH</strong><br />

MOËT &<br />

<strong>CH</strong>ANDON<br />

SWAROVSKI<br />

CARL F. BU<strong>CH</strong>ERER<br />

BACCARAT<br />

Goldscha t z<br />

Gold und Weiss stehen für Schönheit und<br />

Eleganz. Die Farben sind an Gala-Abenden und<br />

eleganten Apéros nicht mehr wegzudenken.<br />

Diese schönen Accessoires in den edlen Farben<br />

verleihen eine festliche Stimmung und<br />

garantieren einen glänzenden Auftritt.<br />

BY LAURA<br />

TIFFANY & CO.<br />

CENTURY<br />

GIUSEPPE ZANOTTI<br />

S<strong>CH</strong>REINER<br />

FINE JEWELLERY<br />

<strong>CH</strong>RISTIAN DIOR<br />

KARTELL<br />

BREGUET<br />

SANTONI<br />

SANTONI<br />

ROBERTO<br />

CAVALLI<br />

ROBERTO CAVALLI<br />

The Luxury Way of Life | 189


FASHION<br />

DIE IKONEN DER VERGANGENHEIT<br />

Sie genossen den gleichen Ruhm wie<br />

die Stars der Kinoleinwand, und die<br />

Bilder ihrer anmutigen Körper spiegelten<br />

den exzessiven Materialismus der<br />

80er- und 90er-Jahre wider.<br />

Blerina Markaj


FASHION<br />

n den 80er-Jahren starteten Fotografen wie Bruce<br />

Weber, Peter Lindbergh oder Paolo Roversi ihre<br />

Karriere. Die Welt, die diese Generation von<br />

Foto grafen schuf, hob die Models auf ein Starpodest.<br />

Das Phänomen «Supermodel» war geboren:<br />

Supermodels wie Claudia Schiffer, Cindy<br />

Crawford, Linda Evangelista, Christy Turlington<br />

oder Naomi Campbell wussten ihren Körper perfekt<br />

in Szene zu setzen. Sie waren die Lieblinge der<br />

Designer und Fotografen. Sie waren die Stars ihrer<br />

Zeit und an Bekanntheit kaum zu überbieten. Ist<br />

von Supermodels die Rede, wird man direkt in die<br />

90er-Jahre zurückkatapultiert. Mit welchem Label<br />

oder Fotografen sie zusammenarbeiteten und für<br />

welche Kampagnen sie vor der Kamera posierten,<br />

entschieden die Models selbst. Mit zahlreichen<br />

Cover-Shootings und Verträgen mit Modehäusern<br />

wie Chanel, Louis Vuitton und Co. schafften sie<br />

es gemeinsam an die Spitze. Sie wurden zu den<br />

gefeierten Stars der Catwalks und galten über die<br />

Modewelt hinaus als Idole. Der Ruhm der Supermodels<br />

ist bis heute ungebrochen. Als Ikonen<br />

der Vergangenheit werden sie noch immer für die<br />

teuersten Kampagnen gebucht.<br />

Glamourös, provokativ, schön,<br />

vollendet, magisch –<br />

das ist Modefotografie. Für den Entdecker der<br />

Supermodels, Peter Lindbergh, ist klar: «Sie waren<br />

der neue Frauentyp, nach dem sich die Welt<br />

sehnte.» Der berühmte deutsche Fotograf prägte<br />

mit seinen Bildern von Supermodels wie Claudia<br />

Schiffer oder Kate Moss die 90er-Jahre. Mit seinem<br />

Gespür für die Schönheit der Frau brachte er im<br />

Januar 1990 seine fünf Lieblingsmannequins auf<br />

den Titel der britischen «Vogue» und rief mit ihrer<br />

Inszenierung ein neues Frauenverständnis auf den<br />

Plan: «Selbstbestimmt sollte die Frau sein, fernab<br />

eines perfekten Körpers.» Lindberghs Version<br />

MILLA JOVOVI<strong>CH</strong><br />

KATE MOSS<br />

The Luxury Way of Life | 191


FASHION<br />

LINDA EVANGELISTA<br />

NADJA AUERMANN<br />

Peter Lindbergh, mit bürgerlichem<br />

Namen Peter Brodbeck,<br />

ist ein deutscher<br />

Fotograf und Filmemacher.<br />

Nicht nur Supermodels<br />

posierten vor seiner Linse;<br />

er machte auch Porträts<br />

von Stars wie Catherine<br />

Deneuve, Mick Jagger,<br />

Tina Turner, John Travolta,<br />

Madonna und Kate Winslet.<br />

Die Karriere Lindberghs<br />

sucht seinesgleichen.<br />

Unzählige Auszeichnungen<br />

und Publikationen machen<br />

seinen Werdegang<br />

einzigartig.<br />

ging auf. Er fotografierte seine Models ohne Statussymbole:<br />

kein Schmuck, keine aufwendigen<br />

Frisuren, keine sündhaft teuren Kleider. Mit ihm<br />

begann das kurzlebige Goldene Zeitalter der Modelindustrie.<br />

Die Lindbergh-Karriere ist das perfekte Beispiel<br />

für die Entwicklung der Modefotografie in der<br />

Kunstwelt und auf dem Kunstmarkt. Seit den<br />

90er-Jahren hat sich der Blick auf das Medium<br />

«Fotografie» verändert. Plötzlich wurden Bilder<br />

wie Sprache eingesetzt. Um zu informieren, Nachrichten<br />

mitzuteilen, um Wissen weiterzugeben,<br />

Erinnerungen festzuhalten oder um Emotionen<br />

hervorzurufen. Damals war das Foto das wichtigste<br />

Element.<br />

GEBOREN | 23. November 1944 in Polen<br />

BÜ<strong>CH</strong>ER | 10 Women; Images of Women<br />

OFFICIAL WEBSITE | www.peterlindbergh.com<br />

Das Ende der Goldenen Supermodel-Ära<br />

Heute stehen eher die Shows im Vordergrund.<br />

Oder wie Lindbergh es ausdrückt: «Prada, Versace,<br />

Gucci und andere Labels – kein Mensch<br />

achtet mehr auf Gesichter, es dreht sich nur noch<br />

um namenlose Kleiderständer.» Heute gibt es nur<br />

noch wenige, die es mit dem Ruhm einer Linda<br />

Evangelista, einer Naomi Campbell oder einer<br />

Cindy Crawford aufnehmen können. Das Goldene<br />

Zeitalter der Modelindustrie war ebenso kurzlebig<br />

wie intensiv. Mit dem Ende der 90er-Jahre drehte<br />

sich der Zeitgeist und rebellierte gegen den überschäumenden<br />

Glamour in der Modewelt. Kerngesunde<br />

Superbeautys wurden beinahe wichtiger<br />

als die Designer, dessen Kreationen sie zeigten.<br />

Sie wuchsen zu Sehnsuchtsfiguren der Nation, bis<br />

Ende der 90er-Jahre die Rebellion folgte und man<br />

sich sattgesehen hatte an gesunden, strahlenden<br />

Körpern, an starken, wundervollen Frauen. Ihr<br />

grösstes Charakteristikum war jedoch ihre Selbstbestimmtheit<br />

– von der die heutigen Stars und<br />

Sternchen der Modebranche meist nur träumen<br />

können.<br />

192 | PRESTIGE


DAS MODEL DER REKORDE<br />

LINDA EVANGELISTA<br />

Linda Evangelista ist das Model der Rekorde. Geboren<br />

1965 in Ontario / Kanada, hat sich die langjährige<br />

Muse von Karl Lagerfeld und Steven Meisel<br />

in der Branche schnell einen Namen gemacht.<br />

Sie arbeitete äusserst erfolgreich für alle grossen<br />

Modehäuser, spätestens mit ihrem Auftritt im<br />

Musikvideo zu George Michaels Hit «Freedom»<br />

wurde sie weltberühmt. Bis heute schmückte ihr Gesicht<br />

über 700 Titelseiten grosser Modemagazine,<br />

keine andere war so oft in der «Vogue Italia» wie<br />

sie. Aufgrund ihrer enormen Wandelbarkeit und<br />

der immer wieder wechselnden Haarschnitte bekam<br />

sie schnell den Spitznamen «Cha mä leon»<br />

verpasst. Heute ist Linda Evangelista<br />

49 Jahre alt und kann bereits auf<br />

eine 36-jährige Glamour-Karriere<br />

zurückblicken. Ans Aufhören denkt<br />

sie aber noch lange nicht: Ob<br />

als Werbebotschafterin für eine<br />

Moschino-Kampagne oder als<br />

bevorzugtes Fotomodel von<br />

Karl Lagerfeld – das vielseitige<br />

Multitalent beweist<br />

nach wie vor, dass die<br />

Modewelt ohne sie nur<br />

halb so bunt wäre.<br />

4<br />

ZITATE<br />

«Von Diäten halte ich gar<br />

nichts. Ich esse einfach immer<br />

nur halb so viel, wie ich<br />

eigentlich gerne würde!»<br />

«Es gibt auch Schönheit jenseits der Jugendlichkeit.<br />

Der Prozess des Reifens ist ebenfalls etwas<br />

Wunderschönes, nur leider wissen das die<br />

Redakteure vieler Modemagazine nicht.»<br />

«Für weniger als 10’000 Dollar steige<br />

ich erst gar nicht aus dem Bett!»<br />

«Wenn mich die Leute fragen, wie ich<br />

es geschafft habe, über so viele Jahre<br />

hinweg ganz oben an der Spitze zu<br />

bleiben, sage ich ihnen: ‹nur mit<br />

der Hilfe von guten Fotografen,<br />

Make-up-Artists und Hairstylisten!›»<br />

The Luxury Way of Life | 193


WUSSTEN<br />

SIE S<strong>CH</strong>ON …?<br />

Hollywood-Diven am<br />

besten gekleidet<br />

Wussten Sie schon, dass die am besten angezogenen<br />

Frauen Filmstars – und nicht etwa Designerinnen oder<br />

Models – sind? Das geht zumindest aus der jüngsten, alljährlich<br />

von der amerikanischen Zeitschrift «Vanity Fair» veröffen t-<br />

lichten «International Best-Dressed List» hervor. Neben der<br />

Ausnahmeschauspielerin Cate Blanchett, die schon zum<br />

zweiten Mal nominiert wurde, sind in diesem Jahr auch die<br />

Oscargewinnerin Lupita Nyong’o sowie das britische<br />

Nachwuchstalent Emma Watson darunter.<br />

Topverdienerin<br />

unter den Models<br />

Laut der Forbes-Liste «The World’s Highest-Paid<br />

Models» verdient Gisele Bündchen derzeit<br />

mehr als jedes andere Model. Mit rund 43 Millionen<br />

Schweizer Franken Jahreseinkommen verweist<br />

sie die Niederländerin Doutzen Kroes (Victoria’s<br />

Secret, L’Oréal), die Brasilianerin Adriana Lima<br />

(Victoria’s Secret, Maybelline Jade, Desigual) sowie<br />

Kate Moss (Topshop, David Yurman) auf die<br />

unteren Plätze. Im Vergleich zu vielen jüngeren<br />

Models verkörpert die mittlerweile 34-Jährige<br />

noch einen klassischen Schönheitsbegriff, der ihr<br />

nach wie vor etliche grosse Kampagnen für<br />

Gesichts- und Haarprodukte einbringt. Ob für<br />

Sonia Rykiel, Stuart Weitzman, Carolina<br />

Herrera oder H&M – Gisele Bündchen kann<br />

sich heute nach Herzenslust aussuchen,<br />

von wem sie sich teuer bezahlen lässt.<br />

First Lady der Schuhe<br />

Sie glauben, dass Sie eine grosse Schuhsammlung<br />

besitzen? Mit Imelda Marcos,<br />

Ex-First-Lady der Philippinen, können Sie<br />

bestimmt nicht mithalten. Als die ehemalige<br />

Schönheitskönigin 1987 aus politischen<br />

Gründen aus dem Malacanang Palace in<br />

die USA fliehen musste, fanden die<br />

Behörden neben 880 Handtaschen auch<br />

1 060 Paar Schuhe von Designern wie<br />

Dior, Givenchy oder Chanel. Ein grosser Teil<br />

der Pumps wurde an das Nationalmuseum<br />

der philippinischen Hauptstadt Manila<br />

übergeben, wo sie später einem Termitenangriff<br />

zum Opfer fielen.<br />

Dessous-Verbot für Russinnen<br />

Ein neues Gesetz, das am 1. Juli <strong>2014</strong> erlassen wurde, verbietet die Einfuhr von synthetischer<br />

Spitzenunterwäsche nach Russland, Belarus und Kasachstan. Der Grund: Baumwollhöschen ermöglichten<br />

eine bessere Schweissaufnahme. Auch weitere Kleidervorschriften werden derzeit<br />

diskutiert. So stehen etwa auch Ballerinas und High Heels auf der Abschussliste der Ost-Zollunion.<br />

194 | PRESTIGE


<strong>CH</strong>RISTIAN DIOR<br />

BY LAURA<br />

GRAFF<br />

BEYER<br />

BULGARI<br />

RALPH LAUREN<br />

DIESES ZITAT STAMMT VON DER STILIKONE DER<br />

FÜNFZIGER JAHRE, MARYLIN MONROE. S<strong>CH</strong>ON<br />

DAMALS WUSSTE DIE BEGEHRTE S<strong>CH</strong>AUSPIELERIN,<br />

WAS DIE FRAUEN GLÜCKLI<strong>CH</strong> MA<strong>CH</strong>T. BIS HEUTE<br />

HAT SI<strong>CH</strong> DAS NI<strong>CH</strong>T GEÄNDERT. DIE FUNKELNDEN<br />

DIAMANTEN UND EDELSTEINE LASSEN DIE<br />

FRAUENHERZEN NO<strong>CH</strong> IMMER S<strong>CH</strong>NELLER<br />

S<strong>CH</strong>LAGEN, ERST RE<strong>CH</strong>T IN FORM EINES<br />

GES<strong>CH</strong>ENKES DES GELIEBTEN. DIESE S<strong>CH</strong>ÖNEN<br />

S<strong>CH</strong>MUCKSTÜCKE ZAUBERN EIN LÄ<strong>CH</strong>ELN INS<br />

GESI<strong>CH</strong>T UND EIGNEN SI<strong>CH</strong> PERFEKT FÜR EIN<br />

STILVOLLES WEIHNA<strong>CH</strong>TSGES<strong>CH</strong>ENK.<br />

<strong>CH</strong>OPARD<br />

S<strong>CH</strong>REINER<br />

FINE JEWELLERY<br />

<strong>CH</strong>RISTIAN DIOR<br />

BU<strong>CH</strong>ERER


LÄDERA<strong>CH</strong><br />

JUPIDUU KINDERRUTS<strong>CH</strong>E<br />

GOLDEN UNICORN<br />

Die vergoldete Kinderrutsche von<br />

Jupiduu mit 24 Karat Blattgold.<br />

HAPE<br />

available at Nicki’s<br />

DIGI BIRDS MIT VOGELKÄFIG<br />

Der Digi Bird, der interaktive Vogel,<br />

welcher singt und spricht.<br />

Bunt, verspielt und frech:<br />

Diese Kleider und Accessoires<br />

zaubern nicht nur Erwachsenen ein Lächeln<br />

ins Gesicht. Mit modischen Outfits<br />

von Guess, Roberto Cavalli und Armani sind<br />

Kinder immer gut angezogen. Lustige und<br />

lehrreiche Spielzeuge lassen zudem<br />

staunen und versprechen Spass. So<br />

werden Kind und Mami glücklich.<br />

ARMANI<br />

SAMSONITE<br />

GEOX<br />

FRILO<br />

UGG<br />

FABER CASTELL CONNECTOR<br />

Mit den bunten Filzstiften lassen sich<br />

Figuren und kleine Spielzeuge basteln.<br />

MUSTA<strong>CH</strong>IFIER<br />

available at littlehipstar<br />

BY LAURA<br />

OLIVER JEFFERS<br />

available at littlehipstar<br />

GEOX


GUESS<br />

available at Nicki’s<br />

TWIN-SET<br />

ICE-WAT<strong>CH</strong><br />

STILLINI<br />

GUESS<br />

available at Nicki’s<br />

ARMANI<br />

NOBIS<br />

ARMANI<br />

ROBERTO<br />

CAVALLI<br />

SWAROVSKI<br />

PAUL MIT<strong>CH</strong>ELL<br />

NOBIS<br />

VILAC<br />

PEG PEREGO<br />

available at Nicki’s<br />

FRANZ CARL WEBER<br />

SMART WAT<strong>CH</strong><br />

Mit der Smart Watch kann<br />

man Bilder und Videos<br />

machen und Spiele spielen.


FASHION<br />

Mädchentraum & Fashion-Ikone<br />

Die Barbie®<br />

Ihr vollständiger Name lautet Barbara Millicent Roberts:<br />

Sie stammt aus dem fiktiven Städtchen Willows in<br />

Wisconsin und hat die Willows High School besucht. Ihr<br />

offizieller Geburtstag ist der 9. März 1959. Sie ist<br />

29,2 Zentimeter gross und hat bis heute 150 Berufe<br />

ausgeübt. In diesem Jahr schlüpfte sie das erste<br />

Mal in die Rolle als Unternehmerin. Die Namen<br />

ihrer drei Schwestern sind Skipper, Stacie<br />

und Kelly. Ihr Freund Ken ist zwei<br />

Jahre und zwei Tage jünger als sie.<br />

Starke<br />

Verkaufszahlen<br />

Alle drei Sekunden wird auf der Welt eine Barbie ®<br />

verkauft. Inzwischen gibt es sie in 150 Ländern zu erwerben.<br />

Während die erste Barbie ® noch für drei Dollar<br />

verkauft wurde, betrug der höchste Auktionspreis für<br />

eine Barbie ® ganze 302’500 Dollar. Der Erlös wurde an die<br />

Stiftung für Brustkrebsforschung gespendet. Die One-of-akind-Puppe<br />

wurde von dem international ausgezeichneten<br />

Schmuckdesigner Stefano Canturi designt und beinhaltete<br />

einen einkarätigen pinkfarbenen Fancy­ Vivid-Dia manten.<br />

Die meistverkaufte Barbie ® -Puppe aller Zeiten war<br />

jedoch die im Jahr 1992 erschienene Totally Hair<br />

Barbie ® , deren Haare ihr vom Kopf bis zu den<br />

Füssen reichten. Ein weiterer Verkaufsschlager<br />

und das Jahr für Jahr ist die Holiday<br />

Barbie.<br />

Die Muse<br />

der Designer<br />

Barbie® hat bereits mit 75 Designern zusammengearbeitet. Ihre<br />

erste Kooperation war mit Oscar de la Renta Mitte der 80er. Im<br />

R ahmen der Partnerschaft in 2009 zwischen Barbie ® und Christian<br />

Louboutin stellten sie gemeinsam eine Puppen- und Schuhkollektion<br />

vor. Die Schuhe gab es neben Barbie ® -Grösse auch in Life-size. Von<br />

Dior bis Burberry – Barbie ® lässt sich von den Grössten der Grossen<br />

ein kleiden. Zuletzt schenkte Designer Guido Maria Kretschmer ihr<br />

einen neuen Look. Der neueste Streich ist jedoch Stardesigner Karl<br />

Lagerfeld gelungen. Ihm wurde eine gesamte Barbie ® nachempfun<br />

den. Wie er trägt die Puppe ein massgeschneidertes schwarzes<br />

Jackett, ein weisses Herrenhemd mit hohem Kragen und<br />

französischen Manschetten, dazu eine Krawatte aus schwarzem<br />

Satin. Selbstverständlich besitzt sie auch schwarze,<br />

fingerlose Handschuhe und auch die typische<br />

Sonnenbrille fehlt nicht. Die «Barbie Lagerfeld»<br />

ist auf 999 Stück limitiert.<br />

198 | PRESTIGE


FASHION<br />

Barbie ®<br />

macht Karriere<br />

1965 reiste Barbie ® ins All, vier Jahre bevor der erste Mann den<br />

Mond betrat. Kein Wunder also, dass eine solche Frau ein<br />

echter Tausendsassa ist. Obwohl sie nie eine Wahl gewann,<br />

kandidierte sie seit 1992 sechsmal für das Präsidentenamt.<br />

Sie hat ihre eigene Schmuckkollektion, die sich Barbie<br />

ROCKS nennt und von Layna und Alan Friedman designt<br />

wird. Mit über elf Millionen Facebook-Likes ist sie die<br />

Puppe mit der grössten Facebook-Fanpage und mit<br />

Barbie LIVE! begeistert sie Musicalfans in Asien und<br />

Australien. In Mexiko hat sie hingegen ihre eigene Award-<br />

Show, in der jedes Jahr herausragende Frauen geehrt<br />

werden, und seit fünf Jahren nimmt sie am Oktoberfest<br />

in München teil. Dazu trägt sie jedes Jahr ein<br />

originales Dirndl einer Münchener Designerin.<br />

Modemaniac<br />

Eine Milliarde Kleidungsstücke wurden<br />

für Barbie ® und ihre Freunde produziert.<br />

Dafür wurden fast 100 Millionen Meter Stoff verarbeitet,<br />

was Mattel zu einem der grössten Bekleidungshersteller<br />

der Welt macht. Eine Milliarde<br />

Paar Schuhe wurden für Barbie ® und ihre Freunde<br />

produziert. Das bedeutet viel Arbeit und so verwundert<br />

es nicht, dass 100 Leute (Designer,<br />

Schneider, Modellbauer und Stylisten)<br />

an der Erarbeitung von Outfit<br />

und Look einer einzigen<br />

Barbie ® beteiligt sind.<br />

Privatleben<br />

Am 9. März 1959 wurde die Barbie ® erstmals der<br />

Spielzeugindustrie auf der New Yorker Spielwarenmesse<br />

vorgestellt. Sie erschien in dem heute berühmten<br />

schwarz-weiss gestreiften Badeanzug und debütierte mit<br />

einer – typisch für die damalige Zeit – modischen Pferdeschwanzfrisur.<br />

Ihr erstes Haustier war ein Pferd namens<br />

Dancer und ihre älteste Freundin ist Midge, mit der<br />

sie gemeinsam in Willows aufwuchs. Doch auch für<br />

Barbie ® gab es nicht nur Sonnentage in ihrem<br />

Leben. Am Valentinstag 2004 trennte sich Barbie ® ,<br />

nach über 43 Jahren, von ihrem Freund Ken.<br />

Nach siebenjähriger Auszeit g aben die beiden<br />

jedoch 2011 ihr Liebes-Comeback<br />

bekannt.<br />

The Luxury Way of Life | 199


UND<br />

EWIG<br />

S<strong>CH</strong>MÜCKT<br />

DER<br />

KNOTEN<br />

K RAWATTE<br />

DIE<br />

Nadine Strittmatter<br />

Fabian Pena<br />

Zierde, Statussymbol,<br />

Statement: eine kleine<br />

Kulturgeschichte der Krawatte.<br />

Lilly Steffen<br />

200 | PRESTIGE


FASHION<br />

Die Krawatte verrät viel über ihren Träger, über<br />

seine soziale Stellung, seine ästhetischen<br />

Vorlieben oder seine politische Haltung. In<br />

den letzten Jahren hat die Männermode die Krawatte<br />

wiederentdeckt. Befreit von Konventionen<br />

und strengen Dresscodes trägt auch die jüngere<br />

Generation mit Nonchalance und Unbeschwertheit<br />

zunehmend Krawatte. Zeit für einen kurzen<br />

Blick auf die verschiedenen Facetten dieses Modeaccessoires.<br />

François Berthoud<br />

Lavanchy<br />

Erfunden von den Kroaten<br />

Ursprünglich wurde die Krawatte von chinesischen<br />

Soldaten als Schutz gegen die Kälte getragen. In<br />

Frankreich tauchte die Krawatte während der<br />

Regierungszeit von Louis XIII. wieder auf. Damals<br />

rekrutierte der König von Frankreich kroatische<br />

Soldaten. Diese trugen einen verknoteten Schal<br />

um den Hals. Manche glauben sogar, dass das<br />

französische Wort für Krawatte, «Cravate», eine<br />

Verformung des Wortes «Kroate» ist. Um 1650<br />

wurden Krawatten dann am Hof von Louis XIV. getragen.<br />

Im Wettbewerb um die eleganteste und<br />

gewagteste Kleidung wurden der Krawatte Bänder<br />

aus Spitze und Seide hinzugefügt. Diese Mode<br />

breitete sich in ganz Europa aus. Im Laufe der<br />

nächsten Jahrhunderte verbreitete sich die Krawatte<br />

dann auf allen Kontinenten und wurde vor<br />

allem von Reichen und Modeanhängern getragen.<br />

Dabei nahm sie immer wieder neue Formen an.<br />

Durch Einflüsse der industriellen Revolution im<br />

Textilbereich entwickelte sich im Laufe der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts eine zweckmässigere<br />

Krawatte: Sie wurde länger und schmaler.<br />

Diese bildet die Basis für die heute geläufigen<br />

Krawatten.<br />

Schweizer Textilgeschichte<br />

Die Geschichte der Krawatte ist in der Schweiz immer auch die<br />

Geschichte der Schweizer Textilindustrie. In den 1850erund<br />

1860er-Jahren gedieh Zürich zum weltweit zweitgrössten<br />

Seidenstoffproduzenten. Im 19. Jahrhundert war die Stadt,<br />

neben Como und Krefeld, eines der wichtigsten Zentren der<br />

europäischen Seidenproduktion. Robert Schwarzenbach<br />

(1839–1904), der bedeutendste Hersteller in der Schweizer<br />

Geschichte, gelang die Positionierung auf dem Weltmarkt.<br />

Das «Seidenhaus Schwarzenbach» wurde 1829 in Thalwil gegründet.<br />

Daraus ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

die Firma «Robert Schwarzenbach & Co» hervor. Im<br />

Jahr 1928 war das, was als kleiner Schweizer Textilbetrieb<br />

begann, eines der grössten Textilunternehmen der Welt – mit<br />

eigenem Hochhaus in Manhattan. Der Umsatz des Unternehmens<br />

betrug 267 Millionen Schweizer Franken und fast<br />

28’000 Angestellte waren für die Firma tätig. Erst im Jahr<br />

1981 wurde die Produktion eingestellt.<br />

The Luxury Way of Life | 201


FASHION<br />

Emanzipationssymbol<br />

Vom Schulkind in England bis zum Geschäftsmann<br />

auf der Bahnhofstrasse: Die Krawatte wird<br />

heutzutage von Millionen Männern auf der ganzen<br />

Welt täglich getragen. Doch im Gegensatz zu früher<br />

ist sie nicht blosse Uniform, sondern verleiht jedem<br />

Look eine ganz individuelle Note. Die Krawatte,<br />

einst Symbol für Anpassung und Bürgerlichkeit,<br />

ist heute ein Accessoire: modisch, vornehm, lässig.<br />

Bereits Patti Smith liess verlauten: «Yeah, ich habe<br />

eine Krawatte, aber ich trage sie, wie ich will.» Sie<br />

war nicht die erste Frau, die Krawatte trug. Zwar<br />

gelten Krawatten als Symbol der Männlichkeit,<br />

dennoch waren sie schon Ende des 17. Jahrhunderts<br />

bei einigen adligen Damen Teil der Reitkleidung.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie<br />

von Seglerinnen und Radfahrerinnen als Langbinder<br />

getragen. Um 1900 unterstrichen Frauenrechtlerinnen<br />

ihre Gleichheitsbestrebungen durch<br />

das Tragen von Krawatten. In den 1920er-Jahren<br />

übernahm die Garçonne als Zeichen ihrer Emanzipation<br />

die Krawatte des Mannes. Und so trugen<br />

Marlene Dietrich und Annemarie Schwarzenbach<br />

Krawatte und verschafften sich durch sie ein<br />

androgynes Image oder das Image eines Dandys.<br />

Patti Smith<br />

Im Wandel der Zeit<br />

Was früher das Symbol einer politischen Haltung<br />

oder gesellschaftlichen Stellung war, ist heute also<br />

ein alltägliches Accessoire. Die Krawatte löste<br />

sich in den letzten 40 Jahren von ihrem konventionellen<br />

Gebrauch, trennte sich von Regeln und<br />

wurde zum Trend. Vielleicht ist es das Schicksal<br />

der Krawatte, kein Pflichtaccessoire mehr zu sein,<br />

sondern das Statement ihres jeweiligen Trägers<br />

zum Ausdruck zu bringen. Erlaubt ist (mehr oder<br />

weniger), was gefällt – auch wenn so mancher<br />

Mann sich über den engen Knoten am Hals beschwert.<br />

Die Krawatte. männer macht mode.<br />

Noch bis zum 18. 01. 2015 zeigt das Landesmuseum Zürich die<br />

Geschichte der Krawatte. Seit mehr 400 Jahren bindet Mann<br />

und zuweilen auch Frau Krawatte. Die Ausstellung präsentiert<br />

seltene und frühe Krawatten. So etwa rare Exemplare aus<br />

venezianischer Nadelspitze oder die Krawatte des Krönungskostüms<br />

des dänisch-norwegischen Königs Christian VII. aus<br />

dem 18. Jahrhundert. Auch widmet sich die Schau der Krawatte<br />

in der Frauenmode und in der Musikszene.


TWIN-SET<br />

SANTONI<br />

GEORGE<br />

GINA &<br />

LUCY<br />

KARL LAGERFELD<br />

JUST CAVALLI<br />

BY LAURA<br />

Afrika-Feeling: Diese tierischen<br />

Muster geben jedem Outfit eine<br />

wilde Note. Ob auf dem Schal, der<br />

Tasche oder den High Heels – der<br />

Safari-Look ist der Hit der Saison.<br />

Die Animal-Prints sind lässig und<br />

verführerisch zugleich und wecken<br />

in jedem von uns die wilde Seite.<br />

PHILIPP<br />

PLEIN<br />

JUST CAVALLI<br />

PHILIPP<br />

PLEIN<br />

GUCCI<br />

<strong>CH</strong>RISTIAN<br />

LOUBOUTIN<br />

The Luxury Way of Life | 203


PRESENTS<br />

DIE<br />

ENT<br />

HÜLLUNG<br />

BY FEDERICO CABRERA


Kleid | KV Couture<br />

Tasche | Chloé / Nina’s<br />

Ohrringe | Fiona Paxton / My O My<br />

Stuhl | Destiny<br />

FASHION<br />

Hemd | Sand / Stockmann<br />

Weste | Bosweel / Stockmann<br />

Hose | Edwin / My O My Men<br />

The Luxury Way of Life | 205


FASHION<br />

Blazer | Paul Smith / Stockmann<br />

Hemd | Kenzo / Beam<br />

Fliege | Tommy Hilfiger / Stockmann<br />

Blumen-Brosche | Tiger Of Sweden / Solo Shop for Men<br />

Kleid | Longchamp<br />

Mantel | Giambattista Valli / Boutique Kaarina K<br />

Spitzen-Schleier | Diane Von Furstenberg / Stockmann<br />

Jacke | Armani Collezioni / Stockmann<br />

Mantel | Moschino / Ajatar<br />

206 | PRESTIGE


Kleid | Longchamp<br />

Mantel | Giambattista Valli / Boutique Kaarina K<br />

Schuhe | Christian Louboutin / Nina’s<br />

Clutch | Stella McCartney / My O My<br />

Kette | House Of Elliot / Muotikuu


Abendkleid | Moschino Cheap & Chic / Stockmann<br />

Jacke | Zadig & Voltaire / My O My<br />

Ohrringe | Balmain / Boutique Kaarina K<br />

Clutch | Christian Louboutin / Nina’s


FASHION<br />

Hut | Jennifer Behr<br />

Kleid | Hervé Léger / Boutique Kaarina K<br />

Schuhe | Balmain / Boutique Kaarina K<br />

Blazer | Diesel / Stockmann<br />

Hemd | Just Cavalli / Stockmann<br />

Hose | Edwin / My O My Men<br />

Schuhe | Paul Smith / Stockmann


Blazer & Hemd | Just Cavalli / Stockmann


Mantel | Marina Rinaldi<br />

Top & Rock | Mary Katrantzou / Asuna<br />

Kette | Balmain / Boutique Kaarina K<br />

Tasche | Furla


FASHION<br />

Schleier | Diane Von Furstenberg / Stockmann<br />

Jacke | Armani Collezioni / Stockmann<br />

Mantel | Moschino / Ajatar<br />

Shorts | Ted Baker<br />

Schuhe | Longchamp<br />

Tasche | Louis Vuitton<br />

212 | PRESTIGE


FASHION<br />

Mantel | Burberry / Stockmann<br />

Hemd | Sand / Stockmann<br />

Hose | Hugo Boss<br />

Handschuhe | Hugo / Stockmann<br />

The Luxury Way of Life | 213


FASHION<br />

Kette als Kopfschmuck | Marina Rinaldi<br />

Kleid | Sonia by Sonia Rykiel / My O My<br />

Stiefeletten | Christian Louboutin / Nina’s<br />

Jacke | KV Couture<br />

Kette als Kopfschmuck | Marina Rinaldi<br />

Jacke | KV Couture<br />

Kleid | Sonia by Sonia Rykiel / My O My<br />

Fotograf | Federico Cabrera<br />

Styling | Teri Niitti<br />

Haar & Make Up | Janne Suono<br />

Model | Mia Frilander / Paparazzi Model Management<br />

Model | Niklas / Paparazzi Model Management<br />

Modeassistentin | Anu Laapotti<br />

1. Assistent | Martin Perez Fanali<br />

2. Assistentin | Minna Puro<br />

Location | Lighthouse in Helsinki<br />

214 | PRESTIGE


Blazer & Hemd | Just Cavalli / Stockmann<br />

Hose | Maison Martin Margiela / Beam<br />

Schuhe | Lloyd’s / Stockmann<br />

Kette als Kopfschmuck | Marina Rinaldi<br />

Kleid | Sonia by Sonia Rykiel / My O My<br />

Stiefelletten | Christian Louboutin / Nina’s<br />

Jacke | KV Couture


JOOP<br />

A. LANGE & SÖHNE<br />

SWAROVSKI<br />

WAS<br />

Man<br />

OR-MANA<br />

n<br />

➽<br />

BEGEHRT<br />

BY LAURA<br />

Normalerweise lieben Männer vor allem Frauen,<br />

doch bei diesen Accessoires wird gerne eine<br />

Ausnahme gemacht. Die Accessoires gehören definitiv<br />

auf die Must-haves-Liste des Winters.<br />

Ob elegant, sportlich oder schick, sie lassen<br />

sich vielfältig kombinieren und<br />

unterstreichen die vielfältigen<br />

Eigenschaften des<br />

Mannes.<br />

HERMÈS<br />

NAVYBOOT<br />

SANTONI<br />

JAQUET DROZ<br />

BACCARAT<br />

GUCCI<br />

PORS<strong>CH</strong>E<br />

DESIGN<br />

LOUIS VUITTON<br />

MAURICE LACROIX<br />

VIZOURY<br />

AUSSERGEWÖHNLI<strong>CH</strong>STE<br />

HANTEL DER WELT<br />

CARL F. BU<strong>CH</strong>ERER<br />

JOSE<br />

ROBERTO<br />

MY CUFFLINKS<br />

GIORGIO ARMANI<br />

MONTBLANC<br />

SANTONI<br />

POET AUDIO<br />

PANDORETTA°<br />

216 | PRESTIGE<br />

GIORGIO ARMANI<br />

HERMÈS


WELTERFOLGE IN JEDER DISZIPLIN<br />

WILLY BOGNER<br />

Willy Bogner ist ein Tausendsassa. Er ist nicht<br />

nur einer der führenden deutschen Unternehmer<br />

von Weltruf; er wurde auch als Spitzensportler<br />

berühmt und brachte es als Filmregisseur und<br />

-produzent zu internationalen Ehren. Der gebürtige<br />

Münchener verfolgt seine Interessen nie nur als<br />

Beruf, sondern als Berufung. Zweimal nahm er als<br />

Skiläufer an Olympischen Spielen teil, war bereits<br />

als 16-Jähriger mehrfacher deutscher Jugendmeister<br />

und gewann mit 17 Jahren als erster<br />

3<br />

FRAGEN<br />

Deutscher das renommierte «Lauberhornrennen». Willy Bogner, studierter<br />

Betriebswirt und Bekleidungstechniker, kam 1972 ins 1932 gegründete<br />

elterliche Unternehmen. Nach dem Tod des Seniors 1977 baute er es<br />

kontinuierlich zu einer der etabliertesten Lifestyle-Weltmarken aus. Ab Ende<br />

der 1960er widmete sich Willy Bogner einer weiteren Herausforderung: Er<br />

gründete 1968 die Filmproduktionsfirma «Willy Bogner Film GmbH» – und<br />

geniesst bis heute den Ruf als einer der besten Ski-Kameramänner der Welt.<br />

Als Kameramann, Regisseur, Akteur, Produzent und Drehbuchautor wirkte<br />

er bei nahezu 40 Filmen mit. Für vier Bond-Thriller (unter anderem «Im<br />

Geheimdienst Ihrer Majestät» und «Der Spion, der mich liebte») verantwortete<br />

Willy Bogner als Kameramann und Regisseur die Skiszenen, 1987 wurde er<br />

für den erfolgreichsten deutschen Sportfilm «Feuer und Eis» mit dem «Bayerischen<br />

Filmpreis» ausgezeichnet. Für London 2012 hat der Modeunternehmer<br />

aus München erstmals das deutsche Olympiateam für die Sommerspiele<br />

eingekleidet.<br />

Als Kind wurden Sie gefragt, was Sie einmal werden<br />

wollten, und haben geantwortet: «Amerikaner». Wie<br />

kam es zu dieser Antwort?<br />

Ich bin in den Nachkriegsjahren aufgewachsen. Wir hatten<br />

nichts, aber die Amerikaner waren immer sehr freundlich<br />

zu uns und haben uns Kaugummi geschenkt. Hinzu kam die<br />

amerikanische Musik, die uns begeisterte. So wollte fast<br />

jeder kleine Junge Amerikaner werden. Allerdings kannten<br />

wir die USA nur aus Cowboyfilmen.<br />

1966 waren Sie als Leistungssportler bei den Olympischen<br />

Spielen. 2012 haben Sie das deutsche Olympiateam<br />

ausgestattet. Wie hat sich der Sport in dieser Zeit<br />

verändert?<br />

Sportler müssen heute viel mehr trainieren. Während meiner<br />

Zeit als Leistungssportler hatte ich noch Zeit, in die Schule<br />

zu gehen und mein Abitur zu machen. Wir hatten sogar<br />

noch eine Sommerpause. Was heute alles unvorstellbar ist,<br />

da die Weltspitze viel dichter geworden ist.<br />

Erfährt in der Mode alles irgendwann mal ein Revival?<br />

Steghosen für Frauen und der Overall zum Skifahren sind<br />

zwei ganz grosse Inventionen in der Mode. Und sicherlich<br />

werden uns diese in der Modewelt irgendwann mal wieder<br />

unterkommen.<br />

The Luxury Way of Life | 217


FASHION<br />

FASHION-KLASSIKER<br />

DER<br />

SMOKING<br />

Die Zeiten, in denen man im Theater oder in<br />

der Oper einen Smoking trug, sind vorbei.<br />

Nur noch selten sieht man Herren im Smoking<br />

beim Dinner. Trotzdem sollte jeder Mann,<br />

der etwas auf sich hält, einen Smoking sein<br />

Eigen nennen. Denn hin und wieder<br />

braucht man ihn doch zu besonderen<br />

Festivitäten. Und ein gut sitzender<br />

Smoking ist das Eleganteste, was ein<br />

Gentleman anziehen kann!<br />

218 | PRESTIGE


FASHION<br />

Das noble Jackett für Raucher<br />

Historiker schätzen das Geburtsjahr des Smokings auf 1880. Die Herren dieser<br />

Zeit zogen ihn über, wenn sie nach dem Dinner ins Raucherzimmer gingen,<br />

um Karten zu spielen oder einen Digestif zu sich zu nehmen. Ging es<br />

zurück zur Veranstaltung, wurde die Smokingjacke wieder gegen einen<br />

Frack getauscht. Man(n) wollte so vermeiden, dass die Damen den unangenehmen<br />

Rauchgeruch ertragen mussten. Daher hat der Smoking auch seinen<br />

Namen. Zudem hatte der Smoking noch eine symbolische Bedeutung:<br />

Sobald die Herren das Kleidungsstück anzogen, war der offizielle Teil des<br />

Abends beendet.<br />

Wer den Smoking erfand, ist ungewiss. Eine Theorie besagt, dass der englische<br />

Herrenausstatter und Massschneider Henry Poole in der Londoner Savile<br />

Row No. 15 den bis heute als solchen erkennbaren Smoking, nämlich<br />

einen Frack ohne Schwalbenschwänze, als Abendgarderobe für den eleganten<br />

Herren erfunden haben soll. Nach der «American Formalwear Association»<br />

war es jedoch der Tabakerbe und Dandy Griswold Lorillard, der im<br />

Oktober 1886 erstmals mit einem Smoking auf dem Herbstball des «Tuxedo<br />

Club» in Tuxedo Park, New York, erschien. Seither wird der Smoking im angelsächsischen<br />

Raum, insbesondere in den USA, auch «Tuxedo» oder kurz<br />

«Tux» genannt.<br />

Das Smokinghemd sollte mit Klappmanschetten<br />

und Stehkragen ausgestattet sein.<br />

Der Kummerbund erhöht die Eleganz. Er bedeckt<br />

den Übergang zwischen Hose und Hemd. Er kann<br />

schwarz sein (oder in der Farbe des Smokings)<br />

oder farblich abgestimmt auf das Einstecktuch.<br />

Anstelle des Kummerbunds kann jedoch auch<br />

eine Smokingweste getragen werden.<br />

Man(n) sollte niemals einen Gürtel zum Smoking tragen.<br />

Zum Smoking wird traditionell<br />

eine schwarze Schleife getragen.<br />

Beim Einstecktuch scheiden sich die Geister.<br />

Während die einen ein weisses Einstecktuch zur<br />

schwarzen Schleife als absolutes Muss<br />

betrachten und keine Abweichung dulden, plädieren<br />

die anderen durchaus für farbliche Kontraste.<br />

Bei der Auswahl der Schuhe und Strümpfe<br />

greift man am besten zu schwarzen Lackschuhen<br />

und schwarzen Kniestrümpfen.<br />

Smokingpflicht besteht …<br />

… wenn auf der Einladungskarte die Worte<br />

«black tie», «dinner jacket», «cravate noir» oder<br />

«(kleiner) Gesellschaftsanzug» stehen.<br />

The Luxury Way of Life | 219


SHORT<br />

CUTS<br />

Fotomuseum Winterthur<br />

13. 12. <strong>2014</strong> –15. 02. 2015<br />

www.fotomuseum.ch<br />

In and Out of Fashion<br />

Viviane Sassen ist eine der aufregendsten Figuren der zeitgenössischen<br />

Modefotografie. Ihre Bildwelt ist so innovativ wie<br />

anspruchsvoll: farbenprächtig, formal einfallsreich, zuweilen<br />

sogar surreal. Abseits der Klischees im Mode business<br />

nutzt sie den Ausstellungscharakter der Modefotografie für<br />

ihre eigenen Zwecke. Sie wird nicht nur für ihre Arbeit als<br />

freie Künstlerin geschätzt, sondern hat auch schon als Modefotografin<br />

für bekannte Modehäuser wie Carven, adidas<br />

by Stella McCartney, Missoni und für Magazine wie Numéro,<br />

Double, AnOther Magazine und Dazed & Confused<br />

gearbeitet. Sassens Werk betont den inszenierten und<br />

konstruierten Charakter der Modefotografie, aber ebenso<br />

ihre Verspieltheit und Spontanität.<br />

Masshemden unterm Weihnachtsbaum<br />

Ein heisser Tipp für alle, die auf der Suche nach dem besonderen Weihnachtsgeschenk<br />

für den Freund, Mann, Vater, Onkel oder Geliebten sind: Masshemden.<br />

Der österreichische Hemdenspezialist «Gloriette» weiss seit über<br />

125 Jahren, worauf es bei einem guten Hemd ankommt: ausgewählte Stoffe<br />

und erlesene Zutaten, perfekte Passformen und raffinierte Verarbeitungsdetails<br />

– Premiumhemden «Made in Europe». Jedes Herrenhemd der aktuellen<br />

Herbst-/Winterkollektion kann nach den persönlichen Wünschen des<br />

Kunden angefertigt werden. Soll es eine bestimmte Kragenform sein? Mit<br />

welchem Innenfutter soll die Knopfleiste verblendet werden? Welche Knöpfe<br />

sorgen für den persönlichen Touch? Das gestickte Monogramm des Besitzers<br />

rundet das Endergebnis formvollendet ab und steht für ein einzigartiges<br />

Hemd, das höchsten Ansprüchen gerecht wird – und sicherlich seine Wirkung<br />

zur Stunde der Bescherung nicht verfehlt!<br />

www.gloriette.at<br />

Kuschelig durch den Winter<br />

Der kuschelweiche Riesenschal «Cumbattanta» ist ein Kombinationsgenie<br />

und kann als Minicape über die Schulter, als Fellkapuze um den Kopf<br />

oder als Schal wie ein Fellkragen getragen werden. Etwas bunter und<br />

frecher präsentiert sich hingegen das Modell «Chapitscha». Die beidseitig<br />

verwendbare Kapuze ist ein Must-have für den kommenden Winter.<br />

Sie ist kuschelweich, aus hochwertigem Kunstfell und bedruckter Baumwolle<br />

gefertigt und kann auch unter dem Mantel oder der Jacke<br />

getragen werden. Style- und Kuschelfaktor: Hoch!<br />

www.lapalausa.ch


YVES SAINT LAURENT<br />

Dieser Winter<br />

Flammen<br />

BY LAURA<br />

DOLCE & GABBANA<br />

Rot ist die Farbe der Verführung<br />

und der Sinnlichkeit und steht<br />

für Feuer. Auch wenn im<br />

Winter eher auf dunkle Töne<br />

gesetzt wird, peppt diese Farbe<br />

jedes Outfit auf und lässt<br />

die graue Jahreszeit bunt werden.<br />

Ob im knalligen Orange-Rot<br />

oder im dunklen Sangria-<br />

Rot – die feurige Farbe<br />

verfehlt ihre Wirkung nicht.<br />

steht in<br />

TIFFANY & CO.<br />

GÜBELIN<br />

FENDI<br />

LOUIS VUITTON<br />

PHILIPP PLEIN<br />

KARL<br />

LAGERFELD<br />

HERMÈS<br />

PORS<strong>CH</strong>E DESIGN<br />

BLUGIRL<br />

ROBERTO CAVALLI<br />

MOLLERUS<br />

GIUSEPPE ZANOTTI<br />

HERMÈS<br />

GRAND MARNIER<br />

LIMITED EDITION <strong>2014</strong><br />

TWIN-SET<br />

PHILIPP PLEIN<br />

JUST CAVALLI<br />

The Luxury Way of Life | 221


FASHION<br />

FASZINATION<br />

S<strong>CH</strong>UHE<br />

FUNKTION &<br />

S<strong>CH</strong>UHTICK<br />

Schuhe sind auf der<br />

ganzen Welt bekannt<br />

und begehrt – für<br />

Jung und Alt sind sie<br />

ein elementares<br />

Gut des Lebens und<br />

manchmal des<br />

Überlebens.<br />

Lilly Steffen<br />

Spielzeug Welten Museum Basel<br />

Stiefel Embracing Stripes<br />

von Bruno Tansens<br />

222 | PRESTIGE


FASHION<br />

Herren-Federschuh<br />

von Aki Chokolat<br />

Moksha<br />

von Sahli Lugani<br />

Kinder-Satinschuhe 1850–1859<br />

von F. Marsh<br />

Als Modeartikel beziehungsweise Konsumgut unterliegen sie einem grossen<br />

Verschleiss und bedürfen ständiger Erneuerung. Als Schutz der<br />

Füsse sind Schuhe aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken.<br />

In einem Jahr werden in Deutschland circa zehn Milliarden<br />

Euro für Schuhe ausgegeben. Dies entspricht einem jährlichen Neukauf von<br />

durchschnittlich drei bis fünf Paar pro Person. In der Schweiz sollten diese<br />

Zahlen sogar eher höher ausfallen. Kaum ein anderes Kleidungsstück hat<br />

so zahlreiche Spuren hinterlassen und ist mit so viel Botschaften und Emotionen<br />

behaftet wie der Schuh. Form, Farbe, Material, Verarbeitung, Design<br />

und Preis erzählen vom Leben ihrer Besitzer. Im Volksmund heisst es, die<br />

Wahrheit über einen Menschen sei an seinen Schuhen abzulesen: Charakter,<br />

Status, mitmenschliche Tugenden, Vorlieben und Abneigungen. Stilettos oder<br />

selbstgemachte Sandalen zeigen unsere gesellschaftliche Stellung, unsere<br />

Lebensart, unsere Einstellungen wie auch unsere Wünsche.<br />

Roter Spitzenschuh<br />

von Eelko Moorer<br />

Der Schuh als Statussymbol<br />

Frauen waren seit der Steinzeit eher Sammler und Männer eher Jäger. Dies<br />

kann als Begründung angesehen werden, wieso Männer und Frauen eine<br />

unterschiedliche Anzahl Schuhe als notwendig erachten. Gemäss Umfragen<br />

verfügt jede fünfte Frau über mehr als 20 Paar Schuhe – bei den Männern<br />

hingegen nur jeder fünfundzwanzigste. Der Schuh hatte neben seiner reinen<br />

Schutzfunktion immer schon auch eine wichtige Modefunktion und so<br />

The Luxury Way of Life | 223


FASHION<br />

Damenpumps aus Ziegenleder<br />

circa 1925<br />

Damenpumps mit Rosetten 1860er Jahre<br />

(aus Kelim und Seide)<br />

Skulptur City Shoe 1 with nugget<br />

von Joyce de Gruiter<br />

Damenpantoffeln 1660<br />

aus Seidenbrokat<br />

12’000 Paar Schuhe<br />

Das Northampton Museum and Art Gallery in England verfügt über die weltweit grösste<br />

international anerkannte Sammlung historischer Schuhe. Das älteste Exponat stammt aus<br />

dem alten Ägypten und datiert um 1000 vor Christus. Eine Zeitreise führt durch die<br />

Jahrhunderte und die Weltgeschichte der Schuhe bis ins 21. Jahrhundert. Über 12’000 Paar<br />

historische Schuhe sind hier zu besichtigen. Auch die Geschichte des Schuhhandwerks<br />

wird in der Ausstellung dokumentiert, bis hin zur Reproduktion einer alten Schuhmanufaktur.<br />

Werbung, Schuhaccessoires und Schuhpflege gehören ebenfalls zur permanenten<br />

Ausstellung.<br />

Noch bis zum 6. April 2015 präsentiert das Spielzeug Welten Museum Basel die Sonderausstellung<br />

«Die Geschichte unter den Füssen – 3000 Jahre Schuhe» und zeigt einen<br />

Teil der Ausstellungsstücke des Northampton Museum and Art Gallery. Die Reise geht<br />

anhand von über 220 Schuhpaaren durch die Schuhmode der letzten 3000 Jahre.<br />

Zudem stellen über 30 Künstler aus der ganzen Welt ihre Schuhkunstwerke für die<br />

Ausstellung zur Verfügung.<br />

www.spielzeug-welten-museum-basel.ch<br />

224 | PRESTIGE


FASHION<br />

Damen-Lederpumps<br />

im Cromwell-Still 1897<br />

Damen-Holzschuh 1880<br />

aus Syrien<br />

Numfides<br />

von Valentini Argyropoulou<br />

mit dem gesellschaftlichen Status oder der Gruppenzugehörigkeit des Trägers<br />

zu tun. Im alten Ägypten durften nur Pharaonen Sandalen aus Gold- oder<br />

Silberblech tragen und nur hohe Beamte und Priester überhaupt Sandalen.<br />

Das Volk ging barfuss.<br />

Zeigt her Eure Schuhe …<br />

Bei den alten Griechen wurde um 700 v. Chr. eine Verordnung erlassen,<br />

welche die Verwendung von Juwelen auf Sandalen regelte. Auch im Römischen<br />

Reich gab es klare Vorschriften, wer welches Schuhwerk tragen und<br />

wie dieses verziert sein durfte. Im Mittelalter sagte die Länge der Schuhspitze<br />

bei den damals modernen Schnabelschuhen etwas über die Standeszugehörigkeit<br />

aus. Zur Zeit des Sonnenkönigs Ludwig XIV. (1643–1715,<br />

König von Frankreich und Navarra) war es nur dem König und hohen Adligen<br />

gestattet, rote Absätze zu tragen. Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

zeigten hochwertige Herrenschuhe aus Kalbsoberleder (zusammen<br />

mit gehobener Businesskleidung), dass ihr Träger keine körperliche Arbeit<br />

verrichtet, dem Establishment angehört, sich solche Schuhe leisten kann<br />

und den feinsinnigen Dingen des Lebens Aufmerksamkeit schenkt.<br />

Der barfüssige Büsser<br />

Wo eigenes Schuhwerk als Zeichen von Rang und Reichtum derart bedeutend<br />

war, konnte das freiwillige Ablegen der Schuhe zu einem Zeichen<br />

besonderer Art werden. Es signalisierte Demut und Bussfertigkeit. Dass<br />

man sich dem Heiligen unbeschuht zu nähern habe, gehört denn auch zum<br />

archaischen Wissen vieler Kulturen. Wallfahrten<br />

und Pilgerreisen erfolgten (gleichsam unter verschärften<br />

Bedingungen) manchmal barfuss; die<br />

Sitte lebt im Mittelmeerraum bis heute weiter. Und<br />

im Ausdruck Gang nach Canossa hat sich die<br />

legendäre Überlieferung erhalten, wonach Kaiser<br />

Heinrich IV. im Winter des Jahres 1077 barfuss<br />

und im Büsserhemd im verschneiten Schlosshof<br />

zu Canossa die Absolution von Papst Gregor VII.<br />

erbeten habe.<br />

Mumiensohlen<br />

um 1000 vor Christus<br />

The Luxury Way of Life | 225


226 | PRESTIGE


ÜBER DEN GLOBUS SPA(-ZIERT)<br />

Gurkenmasken und Schlammpackungen waren<br />

einmal. Heute gilt: von einseitig bis vielseitig,<br />

weit über die Grenzen hinaus und so hoch, wie<br />

Körper, Geist und Seele zu entschweben vermögen<br />

und von Viva bis Java. Quer über den Planeten<br />

locken exotische Spa- und Wellness-Angebote ihre<br />

neugierige und anspruchsvolle Klientel.<br />

Helena Ugrenovic<br />

ohlfühlprogramme reichen zurück in eine Zeit weit vor Christus. Schon<br />

vor mehr als 4000 Jahren frönten die alten Ägypter, Griechen und<br />

Römer dem Badekult, den die Römer wie keine andere Kultur zelebrierten.<br />

Das gesellschaftliche Ereignis beinhaltete einen Saunagang,<br />

Warm- und Kaltwasserbad sowie verschiedene Sportarten und war ein<br />

fröhliches Stelldichein, wo Klatsch ausgetauscht, politisiert und auch Intrigen<br />

gesponnen wurden. Heutzutage lassen exotische und aussergewöhnliche<br />

Spa-Programme die Herzen Wellness-Begeisterter höher schlagen.<br />

The Luxury Way of Life | 227


BEAUTY<br />

WATSU<br />

Konnichiwa Japan! Die Körpertherapie bedient sich der Qualitäten des<br />

Wassers als Urelement des Lebens. Watsu überträgt Elemente aus Massage,<br />

Meridianarbeit in 35 Grad warmem Wasser und Gelenkmobilisation.<br />

Behandlung<br />

Mit den Wirkungen des heilenden warmen Wassers werden Organe durch<br />

sanfte, fachgerechte Dehnungen, Streckungen und Shiatsu-Meridianbehandlung<br />

gestärkt und der Energiehaushalt in Einheit gebracht. Mit gezielten<br />

Massagen werden Bewegungseinschränkungen mittels zwei verschiedener<br />

Methoden, mit Watsu an der Wasseroberfläche und Wata, unter Wasser und<br />

für Fortgeschrittene, gelöst. Beide Praktiken nutzen passive Bewegungen im<br />

warmen Wasser.<br />

Wirkung<br />

Harmonisierung des Energiehaushaltes. Das warme Wasser ermöglicht eine<br />

dreidimensionale Bewegungsfreiheit, vermittelt Nähe und Geborgenheit,<br />

sowohl körperliche als auch psychische Blockaden werden durch sanftes<br />

Drehen, Strecken und Dehnen aufgehoben. Beide Handhabungen stellen<br />

das körperliche Wohlbefinden wieder her, fördern tiefste Entspannungszustände<br />

und lindern Schmerzen sowie Blockaden.<br />

Für wen geeignet?<br />

Für Frauen und Männer.<br />

LOMI LOMI<br />

Aloha Hawaii! Die Königin und liebevollste aller<br />

Massagetechniken umspannt nebst einer hawaiianischen<br />

Massage auch eine Reinigung und<br />

Heilung der Seele sowie die Harmonisierung von<br />

Körper und Geist.<br />

Behandlung<br />

Der ganze Körper wird mit viel Öl und fliessenden<br />

Bewegungen massiert, gelockert, gedehnt, geknetet<br />

und bewegt.<br />

Wirkung<br />

Reinigung und Heilung auf körperlicher, psychischer,<br />

mentaler und spiritueller Ebene. Wohltuend<br />

und entspannend und die Selbstheilungskräfte<br />

werden aktiviert.<br />

Für wen geeignet?<br />

Für Frauen und Männer sowie Schwangere.<br />

228 | PRESTIGE


BEAUTY<br />

JAVA-TOU<strong>CH</strong><br />

Selamat siang Indonesia! Java-Touch oder Lulur ist ein traditionelles javanisches<br />

Behandlungsritual und ein absoluter Trendsetter. Ursprünglich diente<br />

es der «Brautreinigung» und wird oft als die Königin der Schönheitsbehandlung<br />

bezeichnet. Ihr Ursprung liegt im Palast von Java, als junge Bräute mit<br />

diesem Ritual auf ihre Hochzeit vorbereitet wurden.<br />

Behandlung<br />

Java Lulur gliedert sich in fünf Phasen und beginnt mit einer Ganzkörpermassage<br />

aus warmen Ölen; danach wird der Körper mit einer Paste aus Jasmin,<br />

Sandelholz, Gelbwurz und Reismehl, dem sogenannten Lulur Scrub, eingesalbt.<br />

Sobald die Paste trocken ist, wird sie sorgfältig abgerieben, damit<br />

werden tote Hautschüppchen von der Hautoberfläche entfernt. Die anschliessende<br />

Körpermaske aus Joghurt gleicht den pH-Wert der Haut aus. Den<br />

Abschluss der Behandlung bilden ein Blütenbad sowie ein Körperbalsam,<br />

der in die Haut einmassiert wird. Bei Männern werden für das Peeling gemahlene<br />

Kaffeebohnen und für die Feuchtigkeitszufuhr Karotten verwendet.<br />

Wirkung<br />

Eine Wohltat für Körper, Geist und Seele sowie pure Entspannung und bewirkt<br />

bei besonders gestressten Menschen wahre Wunder.<br />

Für wen geeignet?<br />

Für Frauen und Männer.<br />

Hello Australia! Die australische Bambusmassage<br />

Wambo-Mambo bedeutet wörtlich übersetzt «was<br />

in die Tiefe geht» und ist definitiv nichts für zartbesaitete<br />

Seelen. Ihr Ursprung liegt bei den Ureinwohnern<br />

Australiens, den Aborigines, die sich<br />

nach der Jagd ihre verspannte Muskulatur mit<br />

Bambusstäben massiert haben.<br />

Behandlung<br />

In rhythmischen Bewegungen werden die Bambusrohre<br />

mal sanft, mal fest über den Körper gewalkt<br />

oder vibriert. Mit Knet- und Hebeltechniken,<br />

die tief in die Muskulatur eindringen, werden Verspannungen<br />

im Körper gelöst. Ätherische Öle wie<br />

Eukalyptus, Sandelholz und Zitrone aktivieren die<br />

sieben Hauptchakras des Körpers.<br />

Wirkung<br />

Anregung der Durchblutung, Auflockerung der<br />

Muskeln, Entspannung, intensive Körperwahrnehmung,<br />

Verbesserung des Gewebestoffwechsels,<br />

entschlackend, baut Stress ab, löst Blockaden.<br />

WAMBO-MAMBO<br />

Für wen geeignet?<br />

Eher eine reine Männersache.<br />

The Luxury Way of Life | 229


BEAUTY<br />

Viva Mexico! Eine königliche Wellnessbehandlung,<br />

die aus einem warmen Bad mit kolloidalem Gold,<br />

wertvollen Ölen und einem Massageritual besteht.<br />

Behandlung<br />

Der Körper wird mit goldenem Körperöl eingerieben<br />

und danach mit hauchdünnen Goldplättchen<br />

belegt, die sorgfältig einmassiert werden.<br />

Wirkung<br />

Regenerierend, vitalisierend, die Haut wird gepflegt<br />

und erhält einen leichten Goldschimmer.<br />

Für wen geeignet?<br />

Für Frauen.<br />

AZTEKEN-GOLD-TREATMENT<br />

ZULU-TREATMENT<br />

Jambo Africa! Aus dem Schwarzen Kontinent stammt die Behandlung mit<br />

der weltweit berühmtesten Bohne, der Wunderknolle Ingwer und Aromaalgen.<br />

Genauso anregend als morgendlicher Muntermacher wird grobkörniges<br />

Kaffeegranulat mit Ingweröl und entschlackenden Aromaalgen zu einer<br />

schwarzen Paste vermischt und der Körper damit verwöhnt.<br />

Behandlung<br />

Die schwarze Paste wird sanft in die Haut des gesamten Körpers ein massiert.<br />

Einerseits reinigt sie die Haut wie ein sanftes Peeling und andererseits wird<br />

die Muskulatur gelockert. Auch Pickel sollen dadurch auf Nimmerwiedersehen<br />

verschwinden.<br />

Wirkung<br />

Aussen pfui, doch innen hui ist die Kombination der Zutaten stimulierend,<br />

kreislaufanregend, kurbelt den Stoffwechsel an, entschlackend und krampflösend.<br />

Reich an ätherischen Ölen und Vitaminen.<br />

Für wen geeignet?<br />

Für Frauen und Männer.<br />

230 | PRESTIGE


GUCCI PREMIÈRE EAU DE TOILETTE<br />

Reine Blüten und spritzige Zitrusnoten<br />

verleihen eine neue Leichtigkeit.<br />

SOTHYS<br />

Gold<br />

is the new Black<br />

BY LAURA<br />

<strong>CH</strong>RISTIAN<br />

DIOR<br />

<strong>CH</strong>LOÉ LOVE STORY<br />

Sinnlichkeit der Orangenblüte<br />

kombiniert mit einer blumigen<br />

Essence.<br />

<strong>CH</strong>ANEL<br />

Goldige, glitzrige Lidschatten<br />

und knallige Lippenstifte<br />

dominieren den Make-up<br />

Look im Winter. Vor allem<br />

Gold-, Bronze- und Silbertöne<br />

eignen sich perfekt für die<br />

feierliche Winterzeit. Rottöne in<br />

allen Nuancen werden diesen<br />

Winter wieder ausgepackt und<br />

zusammen mit den rauchigen<br />

Lidschatten kombiniert.<br />

HELENA<br />

RUBINSTEIN<br />

LAURA<br />

MERCIER<br />

BE<br />

HERMÈS CUIR D’ANGE<br />

Überraschungsreiche<br />

Interpretation des<br />

Lederaromas mit weichem,<br />

elegantem Charakter.<br />

YVES SAINT<br />

LAURENT<br />

The Luxury Way of Life | 231


DER KURATOR DER DÜFTE<br />

AUSNAHME-PARFÜMEUR FRÉDÉRIC MALLE<br />

Frédéric Malle ist kein gewöhnlicher Parfümeur.<br />

Mit seiner exklusiven Linie «Editions de Parfums»<br />

schwimmt er nun schon seit einigen Jahren und<br />

mit grossem Erfolg gegen den Strom. So investiert<br />

er sein Geld nicht etwa wie viele andere Duft-<br />

Designer in immer wieder neue Image- und Marketingkampagnen,<br />

sondern konzentriert sich einzig<br />

und allein auf das Produkt selbst. «Back to basics»<br />

lautet sein Credo, dem er bereits viele aussergewöhnliche<br />

Düfte zu verdanken hat. Der Werdegang<br />

des gebürtigen Parisers war indes von<br />

Anfang an vorgezeichnet. So hat etwa Malles<br />

Grossvater, Serge Heftler-Louiche, seinerzeit das<br />

Parfümgeschäft für Christian Dior aufgebaut. Auch<br />

Malles Mutter, die unter anderem an der Entwicklung<br />

des Dior-Kultduftes «Eau Sauvage» beteiligt<br />

gewesen ist, übte einen starken Einfluss auf ihren<br />

Sohn aus. Seine eigene Karriere begann im Jahr<br />

1986, als das Parfümlabor Roure Bertrand Dupont<br />

ihn unter Vertrag nahm. Bevor Malle im Jahr 2000<br />

seine erste eigene Firma, die Editions de Parfums,<br />

gründete, war er noch einige Jahre als Duftberater<br />

für verschiedene namhafte Häuser tätig. Heute<br />

verkauft Frédéric Malle seine exklusiven Kreationen<br />

in vier eigenen Boutiquen in New York und Paris,<br />

ausserdem besitzt er Parfümerien in 35 weiteren<br />

Ländern. In seinem luxuriös ausgestatteten Pariser<br />

Flagship-Store an der Rue du Mont-Thabor werden<br />

die edlen Duftkreationen in Kühlschränken gelagert;<br />

aus eigens entwickelten Duftduschen –<br />

röhren förmige Apparaturen mit Dufteinsatz – kann<br />

der Kunde vor dem Kauf eine «Riechprobe» von<br />

den einzelnen Parfüms bekommen. Viele Prominente<br />

schwören auf die feinen Wässerchen des<br />

ausgewiesenen Duftexperten, Catherine Deneuve<br />

ist nur eine von ihnen …<br />

3<br />

ZITATE<br />

«Viele Leute kaufen Chanel No. 5, weil sie denken,<br />

damit könnten sie nichts falsch machen –<br />

sozusagen wie bei einem Apple-Produkt.<br />

Das ist aber falsch! Parfüm ist etwas sehr<br />

Persönliches, man sollte sich immer für das entscheiden,<br />

was am besten zur eigenen Person passt.»<br />

«Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was<br />

meine Produkte jeweils kosten, und es interessiert<br />

mich auch gar nicht. Dafür kann ich Ihnen die<br />

Zutaten und Mengenangaben für jede<br />

einzelne unserer Kreationen im Schlaf aufsagen!»<br />

«Ich versuche bei meinen Kreationen, alles<br />

Überflüssige und Dekorative wegzulassen.»<br />

232 | PRESTIGE


BENTLEY<br />

CALVIN KLEIN<br />

LA COLLINE<br />

Men’s<br />

Care<br />

Nicht nur Frauen,<br />

sondern auch<br />

Männer brauchen<br />

die richtige<br />

Pflege. Der<br />

BY LAURA<br />

moderne, selbstbewusste<br />

Mann von heute<br />

weiss, dass man<br />

sich mit der<br />

passenden Pflege<br />

nicht nur wohl<br />

fühlt, sondern<br />

auch beim anderen<br />

Geschlecht besser<br />

ankommt.<br />

BRIONI<br />

ACQUA DI PARMA<br />

PAUL MIT<strong>CH</strong>ELL<br />

FENDI<br />

SP<br />

The Luxury Way of Life | 233


GHD<br />

ROSEGOLD<br />

COLLECTION<br />

Das Limited Edition-<br />

Geschenkset für verführerische<br />

Haarkreationen.<br />

PAUL MIT<strong>CH</strong>ELL<br />

GES<strong>CH</strong>ENKSET<br />

BLOND<br />

Blondes, gesträhntes<br />

Haar wird gepflegt<br />

und bekommt einen<br />

strahlenden<br />

Glanz.<br />

PAUL MIT<strong>CH</strong>ELL<br />

GES<strong>CH</strong>ENKSET<br />

EXTRA-BODY<br />

Verleiht feinem, kraftlosem<br />

Haar mehr<br />

Volumen.<br />

PAUL MIT<strong>CH</strong>ELL<br />

GES<strong>CH</strong>ENKSET<br />

CURLS<br />

Verleiht Locken<br />

Sprungkraft und<br />

bändigt sie.<br />

SASSOON EDIT HOLD<br />

Finishing-Haarspray<br />

für lang anhaltenden<br />

und flexiblen Halt.<br />

L’ORÉAL<br />

DUAL STYLERS<br />

SLEEK & SWING<br />

Sorgt für Volumenkontrolle<br />

und natürliche<br />

Bewegung.<br />

234 | PRESTIGE<br />

L’ORÉAL<br />

MYTHIC OIL<br />

Sorgt für einen verführerischen<br />

Glanz<br />

und maximalen<br />

Hitzeschutz bis zu<br />

230 °C.<br />

SASSOON EDIT BODY<br />

Volumen-gebendes<br />

Mousse für jeden<br />

Haartyp.<br />

WELLA ELEMENTS<br />

LEAVE-IN<br />

CONDITIONER<br />

Repariert geschädigtes<br />

Haar und<br />

verhindert den<br />

Keratinabbau.


LAURA MERCIER<br />

GOLDEN HONEY<br />

MUSK<br />

Zart duftend nach<br />

Bernstein, Sandelholz<br />

und Moschus aus<br />

der Essenz von<br />

Bienenwachs.<br />

EVIDENS DE<br />

BEAUTÉ LA MASQUE<br />

SPÉCIAL<br />

Hebt und strafft die<br />

Haut und hinterlässt<br />

ein klares Hautbild.<br />

SISLEY PHYTO<br />

TEINT EXPERT<br />

Sorgt für einen einheitlichen<br />

Teint mit<br />

korrigierender<br />

Wirkung.<br />

MATIS CRÈME<br />

LUMIÈRE<br />

Tägliche Pflege zur<br />

Verbesserung der Hautqualität<br />

und für eine<br />

perfekte Ausstrahlung.<br />

OYLOUS «LET’S<br />

SPEND THE NIGHT<br />

TOGETHER»<br />

Rosa Mosqueta Collagen<br />

Boost-Gesichtsöl für<br />

die Nacht.<br />

S<br />

BY LAURA<br />

chön<br />

DUR<strong>CH</strong> DEN WINTER<br />

Gesunde, glänzende Haare und<br />

weiche, makellose Haut sind<br />

der Traum jeder Frau. Durch die<br />

richtige Pflege und Styling kann<br />

man aus dem Haar und der Haut<br />

das Beste herausbringen. «Wer<br />

schön sein will, muss leiden», lautet<br />

zwar ein altbekanntes Sprichwort,<br />

doch mit diesen Produkten kann<br />

man auch wohltuend und ohne<br />

Beschwerden die eigene Schönheit<br />

unterstreichen.<br />

ACQUA DI<br />

PARMA COFFRET<br />

IRIS NOBILE<br />

Intensiv wie die Krone<br />

der Irisblüte und mit<br />

einhüllenden, erlesenen<br />

Noten.<br />

ARGAN KÖRPER-<br />

PFLEGE LAVENDEL,<br />

JASMIN UND ORANGE<br />

Wertvolles Arganöl<br />

aus Marokko pflegt<br />

die Haut und macht<br />

sie weich.<br />

ROGER &<br />

GALLET COFFRET<br />

FLEUR DE FIGUIER<br />

Süsser Duft von Mandarinenblüten,<br />

zartes<br />

Zedernholz und<br />

Feigenblüten.<br />

DIOR LA CURE<br />

L’OR DE VIE<br />

Sorgt für eine intensive<br />

und radikale<br />

Regeneration der<br />

Haut.


BEAUTY<br />

BART … ABER HERZLI<strong>CH</strong>!<br />

DON’T<br />

SHAVE<br />

IT<br />

…Man(n)<br />

trägt Bart. Doch nicht jeder mit Gesichtsbehaarung<br />

gilt als Trendsetter. Auf die richtige Rasur und Pflege kommt<br />

es an. Ziegenbart ist out, Vollbart auch schon fast<br />

wieder. Was kommt als Nächstes?<br />

Yvonne Beck<br />

ZWIRBELBART<br />

Zwirbelbart<br />

Er wird auch «Kaiser-Wilhelm-Bart» genannt und<br />

war in früheren Zeiten ein Symbol der Kaisertreue.<br />

Mit ihm stellte man im 19. Jahrhundert seine politische<br />

Gesinnung zur Schau. Die Barthaare werden<br />

nach rechts und links zu den Seiten gekämmt und<br />

die Enden nach oben gezwirbelt. Diese extravagante<br />

Form sieht man heute nur noch selten auf<br />

den Strassen der Metropolen. Für einen kaiserlichen<br />

Bart braucht es einen kräftigen Bartwuchs<br />

und viel Pflege. Seine Form behält er durch das<br />

Tragen einer Bartbinde in der Nacht. Diese Tatsache<br />

und die intensive Pflege machen ihn zu<br />

einem Auslaufmodel.<br />

236 | PRESTIGE


BEAUTY<br />

Bart & Religion<br />

Der Bart gilt in vielen Religionen als «göttliches<br />

Attribut» und spielt daher eine grosse Rolle. Gott<br />

wird immer mit wallendem weissen Bart dargestellt.<br />

In der Bibel werden Abraham, Noah und Moses als<br />

die bärtigen Hauptdarsteller des Alten Testamentes<br />

beschrieben. Selbst Jesus am Kreuz ist ohne Bart<br />

unvorstellbar. Der bekannteste Bartträger ist jedoch<br />

der Heilige St. Nikolaus, auch Weihnachtsmann<br />

genannt: Je länger und würdiger der weisse Bart,<br />

desto grösser der Respekt der Kinder. Und Muslime<br />

schwören noch heute auf den «Bart des Propheten».<br />

SOUL<br />

PAT<strong>CH</strong><br />

«Ohne Schnurrbart<br />

ist ein Mann nicht<br />

richtig angezogen.»<br />

– Salvador Dalí –<br />

Soul Patch<br />

Dieser Minibart erfreute sich in den 1950ern und<br />

60ern bei Beatniks und Künstlern in den USA<br />

erstmals grosser Beliebtheit. Der Trend wurde von<br />

Jazztrompetern eingeleitet, die den Polstereffekt<br />

des Soul Patch bei langen Jamsessions schätzten.<br />

Er besteht aus einem schmalen Streifen<br />

von Haarwuchs direkt unter der Unterlippe und<br />

schliesst am Kinn ab. Die Bartmode geht allerdings<br />

schon weiter zurück und ist bei Prominenten<br />

im Mittelalter belegt. So trug bereits Shakespeare<br />

diesen Bart. Auch in der jüngsten Vergangenheit<br />

hatte der Soul Patch viele prominente Anhänger.<br />

Unter ihnen Keanu Reeves und Bruce Springsteen.<br />

Heute hat der Soul Patch zwar keinen wirklichen<br />

Nutzen mehr, doch er ist ein pflegeleichter<br />

und einfacher Bart, der zu allen Gesichtsformen<br />

passt.<br />

HENRIQUATRE<br />

Henriquatre<br />

George Michael, Brad Pitt und Johnny Depp –<br />

sie alle sind Anhänger des Henriquatre, der Verschmelzung<br />

des getrimmten Kinnbarts mit einem<br />

Schnurrbart. Der «Rund-um-den-Mund-Bart» ist<br />

nach König Heinrich IV. von Frankreich benannt.<br />

Für eine gepflegte Erscheinung ist es vor allem<br />

wichtig, dass die untere Partie nicht zu lang getragen<br />

wird. Zudem sollten alle Barthaare die<br />

gleiche Länge aufweisen. Nicht gut geeignet ist<br />

der Henriquatre für Männer mit runderem Gesicht.<br />

Grossflächige quadratische Gesichter schmückt<br />

er jedoch und lässt Frauenherzen höherschlagen.<br />

MENJOU<br />

BÄRT<strong>CH</strong>EN<br />

Menjou-Bärtchen<br />

Diese besondere Art von Schnurrbart wurde durch<br />

den US-amerikanischen Schauspieler Adolphe<br />

Menjou populär gemacht. Er ist eng an die Herrenmode<br />

der 1920er-Jahre gebunden, wird heute<br />

jedoch meist nur noch als ironisches Zitat getragen.<br />

Da Adolphe Menjou auch führend beteiligt<br />

war, Hollywood von kommunistischen Einflüssen<br />

zu säubern, wurde das Menjou-Bärtchen von der<br />

SED-Propaganda als Stereotyp benutzt, um allgemein<br />

den halbseidenen bis kriminellen Westler<br />

zu kennzeichnen. Sein Revival könnte er mit einer<br />

Rückkehr der 20er-Jahre-Mode finden.<br />

The Luxury Way of Life | 237


BEAUTY<br />

«Der grosse Vorteil<br />

der Bärte liegt darin,<br />

dass man nicht<br />

mehr viel von den<br />

Gesichtern sieht.»<br />

– John Wayne –<br />

Dreitagebart<br />

Er ist und bleibt ein ewiger Dauerbrenner unter<br />

den Bart-Styles: der Dreitagebart. Der lässig unrasierte,<br />

aber nicht zu verwilderte Look hat viele<br />

Vorzüge: Er ist einfach zu stylen und man braucht<br />

dafür nicht allzu viel Geduld. Wenn man jedoch<br />

ein wichtiges Meeting oder erstes Treffen mit den<br />

Schwiegereltern hat, ist er ruckzuck verschwunden,<br />

schon drei Tage später aber wieder da. Wichtig ist<br />

nur, ihn regelmässig zu stutzen. Tragen kann ihn<br />

fast jeder, Jung und Alt.<br />

Vollbart<br />

Momentan ist er allgegenwärtig. Auf dem roten<br />

Teppich genauso wie in den Trendmetropolen der<br />

Welt. Nach Jahren in der Versenkung feiert der<br />

Vollbart nun sein Revival. Eine Studie belegt gar,<br />

dass Frauen Männer mit Bärten sympathischer<br />

finden. Wer jedoch denkt, wachsen lassen ist<br />

alles, liegt falsch. Ein Vollbart will regelmässig getrimmt<br />

und gepflegt werden, sonst ist es mit der<br />

weiblichen Sympathie und dem Trendsettertum<br />

schnell vorbei. Einen Vorteil hat er jedoch: Dieser<br />

Bart passt zu jeder Gesichtsform. Und für alle, bei<br />

denen der Bart nicht richtig spriessen will, gibt es<br />

für circa 8000 Schweizer Franken Gesichtshaarverpflanzungen<br />

beim Schönheitschirurgen.<br />

VOLLBART<br />

DREITAGEBART<br />

Fazit: Achtung! Nicht jede Art von Bart steht<br />

jedem. Zarte Naturen wirken mit Kinnbart oder<br />

Vollbart häufig etwas albern pubertierend. Und<br />

auch der Oberlippenbart kleidet nur die wenigsten<br />

Herren dieser Welt. Vor einigen Jahren war noch<br />

der metrosexuelle Mann das Idealbild. Heute wollen<br />

Männer ihre Männlichkeit mehr akzentuieren,<br />

dazu eignet sich besonders ein Bart. Das Zeitalter<br />

der Softies ist also erst einmal vorbei! Es lebe<br />

die Männlichkeit! Wie lange das jedoch angesagt<br />

sein wird, weiss keiner so genau.<br />

«Wer einen Bart hat,<br />

ist mehr als ein Jüngling,<br />

und wer keinen hat,<br />

weniger als ein Mann.»<br />

– William Shakespeare –<br />

238 | PRESTIGE


Perfection in Purity<br />

IMPERIAL COLLECTION GOLDEN SNOW<br />

www.imperialcollection.ch


BEAUTY<br />

Der Restaurant-Olymp<br />

Die Sterne-Küche des «Noma» in Kopenhagen überzeugt. Deshalb<br />

gilt es auch als das beste Restaurant der Welt. René Redzepi,<br />

Küchenchef des Restaurants, setzt auf skandinavische Produkte.<br />

Neben nordischen Zutaten wie heimischem Fisch und Fleisch<br />

verwendet René Redzepi lokale Gemüse und wilde Kräuter wie Löwenzahn<br />

oder Sauerampfer. Wer also auf Tang aus Island, Tiefseekrabben<br />

von den Färöer Inseln, Lamm und Moschusochse aus Grönland<br />

oder Kräuter wie Farnsprossen aus den dänischen Wäldern<br />

gespannt ist, sollte in die dänische Hauptstadt reisen. Der Name des<br />

Restaurants ist übrigens eine Kombination aus den dänischen<br />

Wörtern «nordisk» (nordisch) und «mad» (Essen). Und dieser<br />

Name ist Programm!<br />

«Was uns berührt,<br />

obwohl wir es uns<br />

vom Leib halten wollen,<br />

geht unter die<br />

– Ernst Ferstl –<br />

Haut.»<br />

www.noma.dk<br />

6<br />

Senses<br />

Spitzenklang in neuem Look<br />

Ferienzeit, die schönsten Tage des Jahres. Zeit, sich<br />

in der Natur zu entspannen und den Alltag hinter<br />

sich zu lassen. Exotische Landschaften erkunden, am<br />

Meer chillen oder das Bergpanorama geniessen.<br />

Das geht bekanntlich mit der richtigen Musik noch<br />

besser. Boses SoundTrue Around-Ear-Kopfhörer<br />

in Schwarz, Weiss, Mintgrün sind hierfür die perfekten<br />

Begleiter. Um den Transport zu erleichtern, lassen<br />

sich die Headphones flach zusammenfalten und sind<br />

somit leicht, portabel und dem alltäglichen Einsatz<br />

mühelos gewachsen. Die Kopfhörer liefern kraftvolle<br />

tiefe Töne, klare hohe Frequenzen und ein ausgewogenes<br />

Klangspektrum von Stimmen und<br />

Instrumenten. Fazit: ein satter und klarer Klang,<br />

ausser gewöhnliche Langlebigkeit, Komfort<br />

sowie neue coole Farben und Designs.<br />

www.bose.ch<br />

240 | PRESTIGE


BEAUTY<br />

Die 65. Internationalen<br />

Filmfestspiele Berlin<br />

Im Februar steht Berlin traditionell im Zeichen des Films:<br />

internationale Stars auf dem roten Teppich, begeisterte<br />

Fans, Cineasten aus aller Welt – und vor allem grossartige<br />

Filme. Vom 5. bis 15. Februar 2015 ist Berlin der<br />

Mittelpunkt der Filmwelt. Auf dem roten Teppich des<br />

Festivals trifft man die grossen Stars, die ihre Filme den<br />

Fans und den Kritikern vorstellen. So waren in den<br />

letzten Jahren Matt Damon, Hugh Jackman, Anne<br />

Hathaway und Meryl Streep bei der Berlinale – um nur<br />

einige wenige Beispiele zu nennen. Wer 2015 mit<br />

dabei ist, wird Ende Januar bekannt gegeben.<br />

www.berlinale.de<br />

Bottega Veneta goes Riviera<br />

Tomas Maiers Vision für Bottega Venetas neuen Duft<br />

Knot führt an die italienische Riviera. Inmitten grüner Hügel<br />

befindet sich ein Haus, ein wahrer Zufluchtsort vor der<br />

Realität mit Blick auf den glitzernden Ozean. Die Fenster<br />

sind weit geöffnet und durch sie zieht ein Duft von frischen<br />

Clemen tinen, gefolgt von Lavendel und Pfingstrose. Das<br />

Herz der neuen Knot-Duftkreation. Moschus und Tonkabona<br />

verleihen dem Duft Struktur und erden ihn. Let’s go<br />

Italy scheint einem dieser Duft zuzuflüstern auch an<br />

trüben Wintertagen.<br />

www.bottegaveneta.com<br />

Weiche Alpaka-Wolle<br />

Die Exklusivität der Alpaka-Wolle, die für ihre Weichheit und ihren<br />

seidigen Glanz bekannt ist, wurde bereits durch die Inkas<br />

entdeckt und war zeitweilig ausschliesslich den Königshäusern<br />

vorbehalten. Heute dürfen glücklicherweise auch wir uns in<br />

flauschig weiche Mäntel, Ponchos oder Cardigans hüllen. Hessnatur<br />

präsentiert eine Kollektion aus reinem Alpaka geschoren<br />

und verarbeitet in Peru. Warm und doch leicht. Ein perfekter<br />

Begleiter durch die Winterzeit.<br />

www.hessnatur.com<br />

The Luxury Way of Life | 241


BEAUTY<br />

S<strong>CH</strong>ÖNHEIT GEHT<br />

DUR<strong>CH</strong> DEN MAGEN<br />

BEAUTY<br />

FOOD<br />

Wahre Schönheit kommt von innen. Die Haut ist das<br />

Spiegelbild unserer Seele, aber auch unserer Ernährung und unseres<br />

Lebensstils. Die neue Devise heisst also: «Iss dich schön!»<br />

Yvonne Beck<br />

242 | PRESTIGE


Mohrrübe<br />

Eine Extraportion Betacarotin kann die hauteigene<br />

Barriere gegen sonnenbedingte Zellschäden stärken.<br />

Denn Betacarotin fängt freie Radikale ab, die<br />

durch UV-Strahlen entstehen. Karotten dienen also<br />

als Sonnenschutz von innen. Weitere Betacarotin-<br />

Lieferanten: Spinat und Süsskartoffeln.<br />

Wer ständig zu fettig isst, muss damit<br />

rechnen, früher oder später lästige Speckrollen,<br />

einen Doppelkinnansatz und Hautunreinheiten<br />

zu bekommen. Wer zu viel Süsses<br />

isst, wird mit Falten und Cellulite bestraft. Zu viel<br />

Zucker ruft zudem Konzentrationsschwächen<br />

hervor. Fältchen und Linien entstehen dort, wo<br />

die üblichen Kosmetikprodukte nicht hinkommen,<br />

nämlich unter der Haut oberfläche. Länger jung<br />

und faltenfrei bleibt, wer mit Genuss das Richtige<br />

isst. So halten zum Beispiel Walnuss- und Rapsöle<br />

die Haut länger jung, während Tomatensauce<br />

und Möhrensaft sie vor Sonnenschäden schützen.<br />

Gurken, Mango, Fisch, Kiwi und Apfelmus verwöhnen<br />

nicht nur den Gaumen, sondern helfen<br />

auch dem guten Aussehen auf die Sprünge. Mit<br />

der richtigen Ernährung lassen sich nicht nur<br />

Krankheiten vorbeugen, sondern auch Alterungsprozesse<br />

verlangsamen. Einige Lebensmittel tun<br />

Haut und Haar besonders gut. <strong>Prestige</strong> stellt<br />

Ihnen Beauty-Power-Lieferanten vor, die Sie häufiger<br />

in den Speiseplan integrieren sollten.<br />

Honig<br />

Das süsse Gold enthält ein Enzym, das desinfizierende<br />

und antibiotische Prozesse im Körper<br />

fördert. Die antiseptische Wirkung des goldenen<br />

Nektars hilft gegen entzündliche Mitesser, Rötungen<br />

und Pickel ebenso gut wie bei eingerissenen<br />

Mundwinkeln und spröden Lippen. Tipp: Eine<br />

Tasse Tee oder Milch mit einem Löffel Honig fördert<br />

den Schönheitsschlaf.<br />

Zitrone<br />

Vitamin C beugt Pigmentflecken vor: Es hemmt<br />

das Enzym «Tyrosinase», wodurch die Melaninpro<br />

duktion verlangsamt wird und die unerwünschten<br />

Flecken langsam verblassen. Beträufelt<br />

man die betroffenen Stellen zusätzlich mit etwas<br />

frischem Zitronenwasser, wird der Prozess beschleunigt.<br />

Weitere Vitamin-C-Lieferanten: Johannisbeeren<br />

und Kiwis.<br />

Avocado<br />

Ihr Pflanzenfett wirkt ähnlich wie Olivenöl. Der<br />

hohe Gehalt an B-Vitaminen ist zudem den Stoffwechselprozessen<br />

im Gehirn dienlich. Und der<br />

hohe Anteil an Vitamin E hält die Haut elastisch,<br />

wirkt antioxidativ und kann sogar Alters- und Pigmentflecken<br />

aufhellen.<br />

The Luxury Way of Life | 243


BEAUTY<br />

Olivenöl<br />

Fett ist nicht gleich Fett. Im Gegenteil: Olivenöl<br />

ist ein echtes Gesundheitsass. Speziell die Haut<br />

profitiert von den besonderen Inhaltsstoffen des<br />

Olivenöls, welches die Haut vor dem Austrocknen<br />

und somit vor Falten sowie den Nachwirkungen<br />

starker Sonneneinstrahlung schützt. Grund ist das<br />

reichliche Vorkommen der einfach ungesättigten<br />

Fettsäuren und Vitaminen im Olivenöl. Insbesondere<br />

das darin enthaltene Vitamin E versorgt die<br />

Haut mit reichlich Sauerstoff und verlangsamt so<br />

den Alterungsprozess der Haut. Zudem senkt es<br />

die Cholesterinkonzentration im Blut, macht die<br />

Blutgefässe elastischer und senkt das Herzinfarkt<br />

risiko. Weitere Vitamin-E-Lieferanten: Leinöl,<br />

Hanföl, Walnussöl, Hering, Lachs und Makrele.<br />

Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden<br />

vom Organismus in Hautfette umgewandelt und<br />

können so in Massen gegen trockene Haut eingesetzt<br />

werden.<br />

Milch<br />

Schon Kleopatra wusste: Milchbäder machen<br />

schön. Durch den hohen Anteil an Eiweiss, Vitamin<br />

A und B sowie an Kalzium, Kalium, Magnesium<br />

und Zink hat Milch einen hohen Nährstoffgehalt,<br />

der von der Haut besonders gut<br />

aufgenommen wird und sie nachhaltig mit Feuchtigkeit<br />

versorgt. Der hohe Kalziumgehalt stabilisiert<br />

von innen die Zellwände. Die Haut wirkt stärker,<br />

straffer und auch die Haare profitieren von der<br />

kräftigenden Wirkung des weissen Schönheitsdrinks.<br />

Milch kann also von innen und aussen<br />

angewendet werden. Baden oder trinken – Sie<br />

haben die Wahl!<br />

Eier<br />

Für das Minilifting der Haut zeichnet das Vitamin A<br />

verantwortlich. Dieses Powervitamin fördert das<br />

Wachstum und die Erneuerung der Zellen und<br />

kann auf diese Weise kleine Fältchen mindern.<br />

Den Jungerhaltungsprozess fördern Eier, Leber<br />

und Camembert.<br />

Trinken nicht vergessen!<br />

Jeder sollte stets viel Flüssigkeit in Form von Wasser,<br />

ungesüssten Kräuter- oder Früchtetees und an heissen<br />

Tagen, wenn wir vermehrt schwitzen, mal ein isotonisches<br />

Getränk zum Ausgleich des Elektrolythaushalts oder<br />

einen Fruchtsaft mit viel Mineralwasser zu sich nehmen.<br />

Zudem ist ein gesunder, ausreichender Schlaf das<br />

Muss für eine gesunde Haut und Seele.<br />

244 | PRESTIGE


DER FRISEUR DER STARS<br />

UDO WALZ<br />

Er ist immer in Bewegung, immer pünktlich, immer<br />

kreativ und permanent im Einsatz für die Schönheit.<br />

Inzwischen ist Udo Walz fast so berühmt wie<br />

seine Kunden und auch nach über 45 Jahren mit<br />

Kamm und Schere ist der Figaro überzeugt vom<br />

Schönen in jedem Menschen. Auch wenn er sich<br />

längst zur Ruhe setzen könnte, arbeitet Walz immer<br />

noch jeden Tag zwölf Stunden. Mittlerweile hat er<br />

mehr als 200’000 Köpfe frisiert, darunter die von<br />

Maria Callas, Naomi Campbell, Jodie Foster, Wolfgang<br />

Joop, Angela Merkel oder der dänischen<br />

Kronprinzessin Mary. Bei ihm geben sich die Schönen,<br />

Reichen und Mächtigen dieser Welt die Klinke<br />

in die Hand. Udo Walz wird 1944 im schwäbischen Waiblingen geboren. Im<br />

Alter von 14 Jahren besucht er auf Geheiss seiner Eltern zur Probe den<br />

Friseursalon eines Bekannten. Aus anvisierten drei Tagen im Friseurgewerbe<br />

wird ein ganzes Leben. Mit gerade mal 18 Jahren wird er zum Liebling der<br />

mondänen Society. Vor allem wegen seiner unnachahmlichen Hochsteckfrisuren.<br />

Der grosse Durchbruch kommt in Berlin: Romy Schneider wird seine<br />

Kundin und Walz macht ihr die Haare für den Kinoklassiker «Die Spaziergängerin<br />

von Sans-Souci». Es folgen Fotoshootings für Vogue, Elle und Glamour.<br />

Inzwischen arbeitet er auch für die Modemacher J.P. Gaultier, Wolfgang Joop<br />

und Thierry Mugler. Neben unzähligen Aktivitäten für Print sowie Fernsehen<br />

und vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen schreibt er auch Bücher: «Haargenau<br />

– Mein Leben für die Schönheit», «Udo Walz – waschen, schneiden,<br />

leben» und «Mein Berlin». Von Ruhestand ist also noch längst keine Rede.<br />

4<br />

FRAGEN<br />

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?<br />

Ich bin ein Glückskind, Sternbild Löwe. Eigentlich ist in meinem Leben alles gut gelaufen.<br />

Ich lebe und geniesse nach der Devise: Das Leben ist keine Generalprobe!<br />

Wie wichtig ist das richtige Styling für den Erfolg im Leben eines Menschen?<br />

Gutes Aussehen und Styling öffnen Türen. Gepflegte und gut angezogene Menschen<br />

werden immer bevorzugt. Schöne Menschen sind erfolgreicher.<br />

Wer in Europa hat das beste Styling?<br />

Weltweit gibt es da kaum noch Unterschiede. Früher sagte man, die Italiener oder<br />

Franzosen seien am besten angezogen. Auch heute noch sieht man in Paris viele gut<br />

angezogene Frauen, aber das sind häufig Touristen aus der Schweiz oder Deutschland,<br />

die einfach ihre besten Sachen anziehen.<br />

Gehen Sie gerne shoppen?<br />

Ich habe wenig Zeit, aber wenn ich mal einkaufen bin, dann gehe ich meist mit circa<br />

zwanzig Tüten nach Hause. Ich verfalle manchmal in einen regelrechten Kaufrausch. Bis<br />

meine Kreditkarte Herzklopfen bekommt.<br />

The Luxury Way of Life | 245


SHORT<br />

CUT<br />

Baccarat<br />

meets Dior<br />

Das Haus Dior suchte bereits bei<br />

seiner Gründung im Jahre 1947<br />

nach den edelsten Materialien für<br />

seine Duftkreationen und deren<br />

Flakons. Entsprechend wurde<br />

bereits für die Trilogie der blauen,<br />

weissen und roten Amphora<br />

edles Baccarat-Kristall verwendet.<br />

Um dieser Tradition Folge zu<br />

leisten, entschied sich das Haus<br />

Dior, erneut eine limitierte<br />

Edition von J’adore zusammen<br />

mit Baccarat zu schaffen.<br />

Herausgekommen ist «J’adore<br />

Eau de Parfum, Edition<br />

<strong>Prestige</strong> Baccarat». Ein grosser<br />

Duft in edlem Gewand.<br />

BE Beautiful,<br />

BE Yourself<br />

Die BE-Frau ist eine Winterschönheit<br />

– verführerisch und<br />

unkonventionell. Mit ihrer Ausstrahlung<br />

und ihrem Glamour<br />

strahlt sie selbst in der kalten<br />

Jahreszeit und hinterlässt einen<br />

unvergesslichen Eindruck. Mit<br />

der BE-Magic-Kollektion wird der<br />

trübe Winter ein wenig farbenfroher.<br />

Ob Nagellack, Lip Gloss<br />

oder Eyeshadow … bringen Sie<br />

Farbe in Ihr Leben!<br />

Ganz im Zeichen der luxuriösen, schimmernden, reich<br />

mit Kristallen besetzten Stoffen und gewagten Metallics<br />

der neuen Fashiontrends lanciert Clarisonic die<br />

glamouröse «ARIA Gold» und für das langersehnte Weihnachtsgeschenk<br />

das «ARIA Winterlace-Set». Beide<br />

Geräte sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern<br />

erreichen 6-mal bessere und gründlichere Reinigung<br />

als es jede andere manuelle Methode anhand der Sonic-<br />

Schall-Technologie. Elegant, wasserfest, mit langer<br />

Autonomie und mit einer USB-Ladestation ausgerüstet<br />

sind sie ideal zum Reisen, aber auch sehr repräsentativ<br />

für das Badezimmer zu Hause.<br />

Clarisonic<br />

goes metallic<br />

Typisch<br />

französisch<br />

Was bedeutet es eigentlich, «French» zu sein? Ist es das verschmitzte<br />

Funkeln in den Augen. Immer seinen eigenen Tisch im<br />

Lieblingscafé zu erhalten? Oder ist es eine bestimmte Idee<br />

von Chic und Talent. Eine Zigarette kokett in der Hand gehalten<br />

vor der Tür des Lieblingsrestaurants. Typical French ist<br />

zumindest der neue Duft «French Leather» von Memo. Seine<br />

Nuancen erinnern an Wildleder und die köstlichen Aromen<br />

einer Amarant-Rose. Frisch gepflückte Salbeiblätter begleiten<br />

die Rosennoten auf ihrem Weg zum trockenen Holz gefällter<br />

Zedernbäume. Kurz: vielschichtig, schwer zu fassen und doch<br />

umschmeichelnd wie der Charme eines Franzosen.<br />

246 | PRESTIGE


«Die Haut ist ein Mosaik der vielfältigsten<br />

Bedürfnisse, die es mit einer Schönheit<br />

nach Mass zu bewahren gilt.» – Madame Maria Galland –<br />

Für<br />

faltenfreie<br />

Augenblicke<br />

Die neue, reichhaltige Augenpflege<br />

«Eye Plus» aus dem Hause Dr. Kitzinger ®<br />

punktet nicht nur mit dem Mehr an<br />

Pflege, sondern bietet mit dem neuen<br />

Wirkstoffkomplex aus Bio-Peptiden<br />

und quervernetzter Hyaluronsäure eine<br />

schnelle und sichtbare Minderung<br />

von Fältchen. Zudem bietet sie Schutz<br />

vor Augenringen und Unterlidschwellungen<br />

und sorgt für eine gesteigerte<br />

Spannkraft der Augenpartie. Ade zu<br />

müden, alten Augen und mit frischem<br />

Blick ins Jahr 2015. Exklusiv erhältlich<br />

bei Marionaud.<br />

Essentiell<br />

persönlich<br />

& individuell<br />

schön<br />

Was sind die Essenzen<br />

individueller Schönheit? Für<br />

Maria Galland: Silber und<br />

Gold; Kaviar, schwarze Orchidee,<br />

Malachit. Weisser<br />

Trüffel und Hyaluron – die<br />

Inhaltsstoffe der neuen Les<br />

Essences. Die Orchidée<br />

Noire bringt Entspannung,<br />

die Truffe blanche einen<br />

frischen Teint und der Caviar<br />

wirkt gegen Falten.<br />

Ja zur<br />

weissen<br />

Weihnacht!<br />

SÌ White Edition ist die Quintessenz<br />

des Armani-Stils, zwischen Sensualität<br />

und Träumen. Chic, sinnlich und<br />

intensiv – SÌ ist eine Neuinterpretation<br />

der Chypre-Note, die nunmehr auf<br />

der Haut verweilt und die Sinne betört.<br />

So lädt Giorgio Armani an Weihnachten<br />

zum Träumen ein.<br />

Sehen, fühlen, riechen –<br />

entschwinden<br />

Wie ein flüchtiger Traum von einem gefalteten Blatt Papier oder einer Keramik<br />

nimmt «le Parfum de la Maison» von Hermès die Form eines Tagtraumes an. Durch<br />

die Verbindung von Materialien und Düften entstand eine Kollektion von parfümierten<br />

Gegenständen bestehend aus fünf Düften, fünf «Rêveries», welchen fünf<br />

Geschichten und fünf Farben entsprechen: DES PAS SUR LA NEIGE (Werg),<br />

TEMPS DE PLUIE (Seladon), FENÊTRE OUVERTE (Lagune), <strong>CH</strong>AMP LIBRE<br />

(Schwefel), À <strong>CH</strong>EVAL! (Kürbis). Die «Rêveries» werden von drei parfümierten<br />

Objekt-Familien getragen: das Origami-Pferd aus Papier, der Kieselstein und der<br />

Kerzenbecher aus Keramik. Das Origami-Pferd ist ein angenehm dezenter<br />

Begleiter für die Reise. Gleich einer Skulptur für die Tasche lässt sich der Kieselstein<br />

auf jedem Tisch platzieren. Der Kerzenbecher, erhältlich in drei Grössen,<br />

spielt mit dem Gegensatz von matt und glänzend. Die Kollektion Les Parfums de<br />

la Maison ist ab Dezember in den Hermès-Geschäften erhältlich.<br />

The Luxury Way of Life | 247


LIVING<br />

Camper Shop in Tokyo<br />

248 | PRESTIGE


JAIME IM WUNDERLAND<br />

JAIME<br />

HAYÓN<br />

In der Welt von Jaime Hayón<br />

tragen die Vasen Gesichter,<br />

Schuhe leuchten bunt wie in<br />

einem Süssigkeitengeschäft<br />

und grüne Riesenhühner<br />

fungieren als Schaukelstühle.<br />

Lone K. Halvorsen<br />

Jaimes Schuhentwurf für Camper


«Wer wachsam schaut und<br />

positiv denkt, kann die Dinge<br />

immer anders begreifen.»<br />

– Jaime Hayón –<br />

Showtime Vasenserie für BD Barcelona<br />

Hayón besitzt die Fähigkeit, Kunst und<br />

Design miteinander zu verschmelzen.<br />

Seine Faszination für Zirkuselemente<br />

kommt in all seinen Werken zum Ausdruck. In der<br />

Tat würde auch Alice sich im Reich von Jaime<br />

Hayón gut aufgehoben fühlen. Sein Kosmos<br />

besteht aus märchenhaften Figuren und buchstäblich<br />

fabelhaften Möbeln – eine märchenhafte<br />

Welt. Er geht stets seinen eigenen Weg, denn er<br />

hält nichts von ausgetretenen Pfaden oder von<br />

Mittelmässigkeit. Der 1974 geborene Madrilene<br />

hat seine eigene Vorstellung vom zeitgenössischen<br />

Design und fühlt sich als Befreier der Formgebung.<br />

Snoopy – der Beginn einer Leidenschaft<br />

Seine Karriere startete ganz harmlos mit Snoopy-<br />

Figuren, die er auf die Couch seiner Mutter malte.<br />

Einige Jahre später folgte ein Industriedesignstudium<br />

in Madrid und Paris, dann die Design- und<br />

Kommunikationsakademie «Fabricia», wo Hayón<br />

schnell vom Studenten zum Leiter der Designabteilung<br />

aufstieg. Im Jahr 2000 gründete er sein<br />

eigenes Studio und mittlerweile gehört er zu den<br />

einflussreichsten Designern weltweit. Das Spektrum<br />

Hayóns reicht von grafischen Arbeiten über<br />

Kunst bis hin zur klassischen Produktentwicklung.<br />

Mit Büros in Italien, Spanien und Japan verfolgt<br />

er stets das Ziel, neue Herausforderungen anzu-<br />

250 | PRESTIGE


LIVING<br />

nehmen und neue Perspektiven zu finden. Über<br />

sein Design sagt er: «Ziemlich lange wusste ich<br />

nicht, was ich war. Möbeldesigner? Künstler? Grafiker?<br />

Schliesslich fand ich heraus, dass es nicht<br />

um solche Kategorisierungen geht. Ich bin hier,<br />

um mit meinen Möbelstücken Geschichten zu<br />

erzählen. Die Geschichte, die mit einer Kollektion<br />

erzählt wird, ist wichtig, denn sie trägt zur Aussagekraft<br />

und Kohärenz der Kollektion bei. Die<br />

Geschichte muss nicht auf einer Tatsache beruhen,<br />

sie kann reine Fantasie sein, solange sich die<br />

Menschen darin wiedererkennen können.»<br />

Seine Entwürfe machten Hayón zum Vorreiter<br />

eines neuen Stiles. Er lässt die Grenzen zwischen<br />

Objektkunst und Industriedesign schwinden. Und<br />

er lässt die Welt in ein Theater verwandeln. Seiner<br />

Meinung nach können Designer das Leben lebenswerter<br />

machen, aber «was uns leider zurückhält,<br />

sind einzig und allein Geld und konservative Einstellungen.<br />

Ich bin ausserdem besessen von dem<br />

Anspruch auf Qualität. Damit hinterlässt man den<br />

nachhaltigen Eindruck, dass es jemandem ernsthaft<br />

um gut Gemachtes und die Rückkehr in ein<br />

goldenes Zeitalter des Luxus ging. Man muss über<br />

seine Arbeiten diskutieren und andere nach ihrer<br />

Meinung dazu fragen. Nur durch Gespräche erreicht<br />

man sein Ziel».<br />

Sonnengelbe Schnürschuhe<br />

Extravagante Badezimmermöbel für ArtQuitect,<br />

die Gestaltung des Informationszentrums im niederländischen<br />

Groninger Museum, die Einrichtung<br />

des Juweliergeschäftes «Octium» in Kuwait, ein<br />

Champagnerkühler für die französische Traditionsmarke<br />

«Piper-Heidsieck» und selbstverständlich<br />

auch das Design von Tischen, Stühlen, Lampen,<br />

Sesseln, Glas- und Porzellanwaren: Die Auflistung<br />

seines Schaffens reicht aus, um damit ein ganzes<br />

Buch zu füllen. Selbst sagt er, er habe alles<br />

gemacht, was mit Kreativität und «der Lust am<br />

Leben und der Liebe zu schönen Dingen» zu tun<br />

hat. Damit ist sein radikales Fusion-Konzept wohl<br />

treffend umrissen.<br />

Die Vergangenheit als Skater und Sprayer zeigt<br />

sich in seinen Entwürfen durch das Spiel mit Farben<br />

und Dimensionen. Als Hayón 2008 für den Schuhhersteller<br />

«Camper» quasi unter die Schuhmacher<br />

ging, wurde es so richtig bunt. Die Formen hat er<br />

hierbei schlicht und klassisch gehalten, dafür hat<br />

er bei den Farben mit knalligen Tönen aufgetrumpft.<br />

Gene Kelly hätte beim «Singin’ in the Rain»<br />

mit Hayóns poppigem Schuhwerk wahrlich<br />

Vase aus der<br />

Fantasy Collection<br />

für Lladró<br />

Showtime Multileg Cabinet<br />

für BD Barcelona<br />

The Luxury Way of Life | 251


nichts, wenn niemand darauf sitzen will.» Indes ist<br />

es ihm jedoch auch wichtig, nicht nur als Industriedesigner<br />

verstanden zu werden, sondern auch als<br />

Künstler. «Eine klare Grenze zwischen Produktdesign<br />

und Kunst gibt es doch heutzutage gar<br />

nicht mehr», sagt er. Seine grossen Helden, darunter<br />

der Künstler Jeff Koons, seien schliesslich<br />

auch zwischendurch für die Industrie tätig gewesen.<br />

Immerhin hat Hayóns Badkollektion es in das<br />

Londoner Design Museum geschafft und seine<br />

Installation «Mon Cirque» mit den Clown-Lampen<br />

und Pinguin-Vasen waren sogar in Paris und Minneapolis<br />

zu bestaunen.<br />

T-Table aus Porzellan für Bosa<br />

seine Freude gehabt. Zudem tobt er sich für<br />

Camper auch innengestalterisch bei der Einrichtung<br />

ausgewählter Shops aus. Während bei den<br />

meisten grossen Marken die Shops nach dem<br />

immer gleichen Muster gestaltet werden, wählt<br />

das Kultschuhlabel «Camper» einen anderen Weg –<br />

nämlich ein Design je nach Stadt und je nach der<br />

für das Shop-Design zuständigen Person. Und in<br />

diesem Zusammenhang darf Hayón natürlich nicht<br />

fehlen. So entwarf er mit seinen Installationen Verkaufsräume<br />

für Camper, die dem Vorzimmer eines<br />

märchenhaften Ballsaales ähnelten. London, Tokyo,<br />

Barcelona, Palma de Mallorca sowie Mailand wurden<br />

in ein kurioses Wunderland verwandelt, wo der<br />

Schuh in den Hintergrund geraten könnte. Die Zeit<br />

jedoch spielt mit bei ihm, denn die Ära der verchromten<br />

Künstlichkeit und des sterilen Minimalismus<br />

haben ihren Zenit erreicht. Die Welt von Jaime<br />

Hayón ist (s)ein Spielplatz. Sein Federmäppchen<br />

ist gefüllt mit bunten Stiften, die keine Kanten malen<br />

können – denn zwischen seinen kurvigen und<br />

organischen Formen kann man lange nach Kanten<br />

und scharfen Ecken suchen. Das, was vor einigen<br />

Jahren noch als verspielter Kitsch betitelt wurde,<br />

hat in Hayón den berufenen Gestalter gefunden.<br />

«Was bedeutet schon ‹cool›?», sagt er. «Wenn ich<br />

zum Beispiel einen Stuhl entwerfe, geht es mir um<br />

den Spass, den ich habe, wenn ich ihn mir ausdenke,<br />

und den derjenige hat, der später drauf<br />

sitzt.» Doch trotz aller Experimentierfreude ist<br />

seiner Ansicht nach die Funktionalität des fertigen<br />

Stückes der entscheidende Faktor: «Man kann<br />

das schönste Sofa gebaut haben – es bringt<br />

Auf Erfolgsritt mit einem grünen Huhn<br />

Der Spanier reitet auf einer Erfolgswelle. Zwar<br />

nicht als Cowboy unterwegs, sondern im Hasenkostüm<br />

auf einem grossen grünen Huhn. Hayón<br />

überträgt die bunte Welt nicht nur auf sein Möbeldesign,<br />

sondern schlüpft auch selbst gerne in die<br />

poppig-bunte Märchenwelt – mit Vorliebe zu Interviews<br />

und Presseterminen. Die Inszenierung liegt<br />

ihm und er weiss sich und seine Werke gekonnt in<br />

Szene zu setzen. Preisgekrönt und von ikonenhafter<br />

Zeitlosigkeit beseelt, sind seine Designkreationen<br />

immer wieder ein Kunstwerk. <strong>2014</strong> hat er sich ein<br />

kleines Denkmal gesetzt: Im niederländischen<br />

Groninger Museum hatte er seine erste grosse<br />

Soloausstellung, «Funtastico». Hierin wurde seine<br />

unerschöpfliche künstlerische Schaffenskraft reflektiert,<br />

die er in den vergangenen zehn Jahren in<br />

den Bereichen Produkt- und Möbeldesign, Innenarchitektur<br />

und Kunst aufgebracht hat – wiewohl<br />

Hayón wie sein «Hopebird» aufrecht und wach<br />

nach vorn in die Zukunft schaut.<br />

The Family Portrait aus<br />

der Fantasy Collection für Lladró<br />

252 | PRESTIGE


KOSTA BODA<br />

KPM BERLIN<br />

«Zu einem liebevoll zubereiteten<br />

Essen gehört auch ein liebevoll<br />

gedeckter Tisch. Wenn diese<br />

Komponenten im Einklang stehen,<br />

steht einer genussvollen<br />

Mahlzeit nichts mehr im Wege.»<br />

KOSTA BODA<br />

ROSENTHAL<br />

LALIQUE<br />

<strong>CH</strong>RISTOFLE<br />

HEREND<br />

254 | PRESTIGE


ROSENTHAL / VERSACE<br />

<strong>CH</strong>RISTOFLE<br />

LALIQUE<br />

estliche<br />

TIS<strong>CH</strong>DEKORATION<br />

«Alle Speise<br />

köstlich schmeckt, wenn<br />

den Tisch die Liebe deckt.»<br />

FÜRSTENBERG<br />

An Feiertagen kann es nicht festlich genug zugehen.<br />

Dazu gehört selbstverständlich ein edel gedeckter Tisch.<br />

Erlesenes Geschirr, kostbare Vasen und die richtigen<br />

Gläser sollten dabei nicht fehlen. Kristallkerzenleuchter,<br />

Dekanter, ja sogar Essstäbchen gibt es in festlichem<br />

Design. Ob man es eher schlich und in Silber<br />

mag oder in Goldtönen und etwas gewagter,<br />

bleibt jedem selbst überlassen. Auf die<br />

richtige Mischung kommt’s an.<br />

<strong>CH</strong>RISTOFLE<br />

ROSENTHAL<br />

HEREND<br />

The Luxury Way of Life | 255


LIVING<br />

GALAXY TAB S<br />

BRINGT MEHR FARBE<br />

INS LEBEN<br />

Wer auf der Suche nach einem ganz<br />

besonderen Weihnachtsgeschenk ist, sorgt<br />

mit dem Samsung GALAXY Tab S<br />

unter dem Weihnachtsbaum garantiert<br />

für leuchtende Augen.<br />

& Samsung Schweiz<br />

256 | PRESTIGE


LIVING<br />

Ob für Hollywood-Blockbuster, beim Stöbern in Blogs oder zum<br />

Arbeiten – mit dem Super-AMOLED-Display definiert Samsung das<br />

Seherlebnis auf dem Tablet völlig neu: revolutionäre Auflösung, realistische<br />

Farben und mehr Kontrast als je zuvor auf einem Tablet. Das Besondere:<br />

Das GALAXY Tab S kommt dabei völlig ohne Hintergrundbeleuchtung<br />

aus. Dies ermöglichen sein schlankes Design von nur 6.6 Millimeter Dicke<br />

und die lange Akkulaufzeit von bis zu 11 Stunden. So wird das GALAXY Tab S<br />

nicht nur zuhause, sondern auch unterwegs zum perfekten täglichen Begleiter.<br />

Das GALAXY Tab S macht, wie auch die neueste GALAXY Smartphone-<br />

Generation, mit seinem prägnanten Design überall eine gute Figur – ob im<br />

Meeting oder als leichter und unterhaltsamer Begleiter. Ein weiteres Highlight<br />

ist der Fingerabdruckscanner. Indem Sie mit dem Finger von oben nach<br />

unten über den Knopf streichen, können Sie den Bildschirm entsperren.<br />

Oder per Authentifikation mit Ihrer Fingerspitze einfach und sicher per PayPal<br />

zahlen.<br />

Der umfangreich mitgelieferte Gratiscontent, der beispielsweise die NZZ,<br />

Kindle for Samsung, Hollystar oder Teleboy enthält, garantiert in der kalten<br />

Jahreszeit gemütliche Stunden mit dem GALAXY Tab S. Passend zum eleganten<br />

Tablet wurden praktische und stilvolle Cover designt. Mit dem Book-<br />

Cover kann das Tablet in drei unterschiedlichen Positionen aufgestellt<br />

werden – ideal zum Videoschauen, Lesen oder Schreiben. Noch mehr<br />

Produktivität und Mobilität bietet die Samsung GALAXY Tab S Bluetooth-<br />

Tastatur, die das GALAXY Tab S dank ihrer kompakten Grösse und des<br />

geringen Gewichts ideal ergänzt.<br />

Das neue Premiumprodukt von Samsung ist in einer Minivariante mit 8.4"<br />

und auch als 10.5"-Gerät erhältlich. Dünn, schnell, leicht und farbecht sind<br />

sie beide. Optional in stylishem Weiss oder in edlem Bronze.<br />

tabs.samsung.ch<br />

The Luxury Way of Life | 257


LIVING<br />

VIEL MEHR ALS EIN DESIGNER<br />

GERRIT THOMAS RIETVELD<br />

Der Holländer Gerrit Thomas Rietveld war ein<br />

echtes Multitalent. Neben seiner Tätigkeit als Architekt<br />

und Möbeldesigner war Rietveld auch einflussreiches<br />

Mitglied der Künstlergruppe «De Stijl»<br />

und Kurator verschiedener Ausstellungen. Geboren<br />

1888 in Utrecht, unternahm Rietveld seine ersten<br />

künstlerischen Gehversuche in der Schreinerei<br />

seines Vaters. Hier lernte er das Einmaleins des<br />

Möbelbauens kennen, in Abendschulen eignete er<br />

sich das notwendige künstlerische und architektonische<br />

Hintergrundwissen an. Einen enormen<br />

Einfluss übte während dieser Zeit der Architekt<br />

P. J. C. Klaarhamer auf ihn aus. Dieser gab Rietveld<br />

Stunden im Bauzeichnen und brachte ihm auch<br />

viel über Architektur- und Designtheorie bei. Im<br />

Jahr 1917 wollte der wissbegierige Schüler dann<br />

aber auf eigenen Beinen stehen und gründete<br />

kurzerhand seine eigene Möbelwerkstatt in Utrecht.<br />

Hier konnte der begabte Jungdesigner seiner<br />

Krea tivität freien Lauf lassen und endlich nur noch<br />

jene Objekte kreieren, die seinem eigenen Geschmack<br />

entsprachen. Auch sein «Red-Blue Chair»<br />

ist hier entstanden, der mit seinem innovativen<br />

Farb- und Formenspiel den Weltruhm von Rietveld<br />

begründen sollte. In den darauffolgenden Jahren<br />

wurde ihm die Gestaltung zahlreicher prestigeträchtiger<br />

Bauten und Ausstellungsräume überantwortet,<br />

so etwa der «Dutch Pavilion» auf<br />

der Biennale oder das «Van Gogh Museum» in<br />

Amsterdam. Indem sich Rietveld Zeit seines Lebens<br />

spielend zwischen den einzelnen Kunstformen bewegte,<br />

trug er nicht zuletzt zur Herausbildung eines<br />

erweiterten postmodernen Kunstbegriffs bei.<br />

«Die Leute sollen meine<br />

Objekte nicht als abstrakte<br />

Kunstwerke wahrnehmen,<br />

sondern sie aktiv und<br />

mit allen Sinnen<br />

erfahren können.»<br />

3<br />

ZITATE<br />

«Bei dem ‹Rot-Blauen Stuhl› habe ich versucht,<br />

jedes Einzelteil so einfach und elementar wie möglich<br />

zu gestalten. Nur wenn sich alles der Funktion und dem<br />

Material unterordnet, kann am Ende ein<br />

harmonisierendes Ganzes entstehen. Kein Teil darf<br />

hier das andere dominieren, sie müssen alle<br />

gleichberechtigt sein. Nur so kann sich das Objekt<br />

luftig und frei im Raum bewegen.»<br />

«Das Wichtigste für mich als Designer ist,<br />

mir einen direkten und unverstellten<br />

Zugang zum Leben, zur Realität zu bewahren.»<br />

258 | PRESTIGE


Tradition meets Innovation<br />

Zbären Kreativküchen AG<br />

Bahnhofstrasse 26 . <strong>CH</strong>-3777 Saanenmöser . Tel. +41 (0)33 744 33 77<br />

design@zbaeren.ch . www.zbaeren.ch<br />

Official Dealer<br />

Saanenmöser . Gstaad . Lenk<br />

Official Dealer


Hedgehock<br />

Er vereint Ergonomie, Schönheit und Nachhaltigkeit. Der «Hedgehock» von<br />

NOHrD ist ein ergonomischer Designhocker aus Holz, dessen markante Optik<br />

aus hochwertigem Massivholz sofort ins Auge fällt. Doch was in ihm steckt,<br />

muss man selbst erfahren. Lässt man sich auf ihm nieder, fühlt man sich<br />

sofort wohl, denn die Sitzfläche passt sich der Körperform an und fördert<br />

gesundes, dynamisches Sitzen. Sie besteht aus 49 Holzwürfeln, die einzeln<br />

gefedert sind und für einen hohen Sitzkomfort sorgen.<br />

www.waterrower.de<br />

S 285<br />

von Marcel Breuer<br />

Thonet wartet in diesem Winter mit<br />

einer attraktiven Aktion für seine<br />

Kunden auf. Der Schreibtisch «S 285»<br />

von Marcel Breuer ist komplett in<br />

Schwarz oder Weiss im Fachhandel<br />

erhältlich. Bei dieser edlen Version<br />

sind sowohl das Stahlrohrgestell als<br />

auch die Holzteile in derselben<br />

Farbe lackiert, wodurch eine markante<br />

optische Wirkung erzeugt wird. Der<br />

sachliche Stahlrohrschreibtisch S 285<br />

des Bauhaus-Lehrers und Architekten<br />

Marcel Breuer ist ein gelungenes<br />

Beispiel für den programmatischen<br />

Anspruch des Bauhauses, Kunst<br />

und Technik zu einer formalen Einheit<br />

zu verbinden.<br />

www.thonet.de<br />

260 | PRESTIGE


BeoPlay H6<br />

Die B&O-PLAY-Sonderedition des Kopfhörers<br />

«BeoPlay H6» in den drei stylischen Farbtönen<br />

Graphite Blush, Bronzed Hazel und Blue Stone<br />

lassen die Herzen aller Modefans höherschlagen.<br />

Die schlichte Eleganz der drei limitierten Modelle<br />

steht in perfektem Einklang mit dem herausragenden<br />

Design von B&O PLAY und somit auch<br />

der Tradition von Bang & Olufsen. Sie werden<br />

vor allem trendbewusste und designbegeisterte<br />

Menschen ansprechen, die auf der Suche<br />

nach etwas Besonderem sind und mit ihrem<br />

Kopfhörer auch ein modisches Statement<br />

setzen möchten.<br />

www.beoplay.com<br />

In den neuen Farben Kupfer und Schwarz verchromt erstrahlt die kleine,<br />

sympathische Leuchte «Birdie» von L+R Palomba in einem völlig neuen<br />

Licht. Das metallene Finish verleiht der Leuchte ein edles Design und<br />

unzählige Einsatzmöglichkeiten. Birdie, deren Gestell an den Stamm eines<br />

jungen Baumes erinnert, interpretiert den klassischen Lampenschirm<br />

zeitgenössisch. Ihre anpassungsfähige Form verleiht jedem Raum eine ganz<br />

individuelle Persönlichkeit. Mit den neuen metallischen Farbnuancen wird<br />

Birdies freundliches und modernes Design abermals betont.<br />

BIRDIE<br />

www.foscarini.com<br />

GLOBALOVE<br />

Ausdrucksvolles Design, so Karim Rashid, basiert auf einer Vielfalt komplexer Kriterien. Für den<br />

Popkünstler unter den international erfolgreichen Designern fliessen hier neben Erfahrungen<br />

auch unser soziales Miteinander, die globalen wirtschaftlichen und politischen Themen und das<br />

Gespür für die Kultur unserer Zeit ein. Ganz in diesem Sinne entwarf Karim Rashid jetzt seine<br />

dritte Kollektion für die Marburger Tapetenfabrik. Sie heisst – so sein Grusswort – «Globalove»<br />

und wurde von Dieter Langer, Kreativchef des traditionsreichen Unternehmens, auf hochwertigen,<br />

überbreiten Vliestapeten umgesetzt. Die Kollektion ist geprägt von einer gut gelaunten<br />

Souveränität. Das Farbspektrum ist typisch für Karim Rashid: Rosa- und Pinktöne, Farbspiele<br />

in Blau, Türkis und Grün, Schwarz mit Gold und Silber.<br />

www.marburg.com<br />

The Luxury Way of Life | 261


LIVING<br />

QUERDENKER UND STARAR<strong>CH</strong>ITEKT<br />

DER POSTMODERNE<br />

PHILIP<br />

JOHNSON<br />

Der vielfach ausgezeichnete Stararchitekt<br />

und Querdenker Philip Johnson hat sich vor<br />

allem mit seinen postmodernen Bauten<br />

der 1980er- und 90er-Jahre einen Namen<br />

gemacht. Auch wenn seine Gebäude<br />

zum Teil höchst umstritten waren, erweiterten<br />

sie doch immer wieder die Grenzen des<br />

architektonisch Denk- und Machbaren. Wir<br />

blicken zurück auf Leben und Werk eines<br />

der bedeutendsten Architekten der Nachkriegsgeschichte<br />

und stellen Ihnen einige<br />

seiner wichtigsten Bauprojekte vor.<br />

Hendrik Stary<br />

«Ihr wollt die Welt verändern?<br />

Na dann, viel Erfolg! Irgendwann<br />

werdet ihr wie alle anderen aufgeben<br />

und euch selbst verändern.»<br />

262 | PRESTIGE


LIVING<br />

Philip Cortelyou Johnson wurde am 8. Juli<br />

1906 in Cleveland/Ohio geboren. Während<br />

seines Studiums der Kunstgeschichte und<br />

der Philosophie an der Harvard University unternahm<br />

er zahlreiche Europareisen, auf denen er<br />

seine Leidenschaft für die Architektur entdeckte.<br />

1928 kam es zu einem weiteren einschneidenden<br />

Erlebnis im Leben des jungen Studenten: Ein<br />

Treffen mit dem Überarchitekten Ludwig Mies<br />

van der Rohe auf einer Architekturausstellung in<br />

Barcelona, das den Anfang eines mehrere Jahrzehnte<br />

andauernden Arbeits- und Konkurrenzverhältnisses<br />

markierte.<br />

Lernen von den grossen Europäern<br />

In den folgenden Jahren studierte Johnson Architektur<br />

bei Walter Gropius in Harvard und agierte<br />

immer wieder als Vermittler zwischen der avantgardistischen<br />

europäischen Architektur und der<br />

traditionellen amerikanischen Baukunst. Dabei<br />

machte er die Bekanntschaft mit vielen grossen<br />

Namen wie Le Corbusier und Marcel Breuer, von<br />

denen er viel lernen konnte und die er immer<br />

wieder zu grossen Ausstellungen nach Amerika<br />

einlud. Während des Zweiten Weltkrieges zog<br />

Johnson als Soldat für die Alliierten in den Krieg;<br />

nach seiner Rückkehr widmete er sich aber wieder<br />

schnell seiner eigentlichen Aufgabe: dem Planen<br />

und Bauen von Gebäuden.<br />

«The Glass House»<br />

Ein erster wichtiger Schritt in Johnsons Architektenkarriere<br />

war seine intensive Beschäftigung mit<br />

dem Baumaterial Glas. Infolgedessen entstand im<br />

Jahr 1949 sein erstes eigenes Wohnhaus, «The<br />

Glass House», das sich stilistisch an ein Gebäude<br />

von Mies van der Rohe anlehnt und fast nur aus<br />

den Industriematerialien Glas und Stahl be-<br />

«Ein Architekt,<br />

der nicht arrogant ist,<br />

wäre kein<br />

echter Architekt.»<br />

The Luxury Way of Life | 263


LIVING<br />

steht. Das luftige Gebäude besticht durch seine<br />

minimalistische und transparente Bauweise, durch<br />

seine vielen grossen Glasfronten – seinerzeit noch<br />

etwas absolut Aussergewöhnliches – scheint es<br />

mit der Umgebung zu verschmelzen. So gilt es<br />

noch heute als wegweisend für die modernistische<br />

Architektur und als eines der besten und durchdachtesten<br />

Häuser, die je gebaut wurden.<br />

Zwischen Avantgarde und Big Business<br />

Irgendwann in den 1960er-Jahren verabschiedete<br />

sich Johnson von seinen avantgardistischen Anfängen<br />

und übte sich in einem zunehmend konservativen<br />

und eklektizistischen Baustil. Auch sein<br />

Lebensstil änderte sich durch die hohen Einnahmen,<br />

ein eigener Koch sowie ein persönlicher<br />

Butler mussten schon sein. Viele seiner europäischen<br />

Kollegen nahmen ihm das übel und warfen<br />

ihm vor, die sozialen Überzeugungen des Neuen<br />

Bauens über Bord geworfen zu haben und einem<br />

unmoralischen Ästhetizismus zu frönen.<br />

Postmoderne Wolkenkratzer<br />

Nichtsdestotrotz blieb Johnson enorm produktiv<br />

und konzipierte zahlreiche gefeierte und preisgekrönte<br />

Gebäude. So stellte er im Jahr 1982 den<br />

mächtigen «Williams Tower» (auch «Transco Tower»)<br />

in Houston / Texas fertig – ein 64-stöckiger Wolkenkratzer<br />

im postmodernen Baustil, der es auf eine<br />

Gesamthöhe von 275 Metern bringt und seinerzeit<br />

als das höchste Gebäude ausserhalb der Business<br />

Districts geplant war. Im Jahr 1984 wurde dann<br />

das Manhattaner «AT & T Building» (heute «Sony<br />

Building») eingeweiht. Auch wenn es damals aufgrund<br />

seiner verspielten und ironischen Bauweise<br />

höchst umstritten war, gilt es heute ebenfalls als<br />

eines der bedeutendsten Werke der postmodernen<br />

Architektur. Ein weiteres <strong>Prestige</strong>objekt ist das<br />

«Lipstick Building», das mit seinem minimalistischen<br />

Design wiederum die Anfänge von Johnsons<br />

Karriere in Erinnerung ruft. Mit seiner ovalen<br />

Form erinnert es tatsächlich ein wenig an einen<br />

Lippenstift und setzt sich so gekonnt von den<br />

rechtwinkeligen Gebäuden im Umkreis ab. Als<br />

Johnson das Lipstick Building 1986 fertigstellte,<br />

war er bereits 80 Jahre alt. Vielleicht wollte er sich<br />

mit diesem Spätwerk mit seinen europäischen<br />

Kollegen und Vorbildern versöhnen.<br />

«Es ist viel anspruchsvoller,<br />

ein einfaches Haus zu konzipieren,<br />

als einen Wolkenkratzer zu bauen.»<br />

264 | PRESTIGE


DAS WUNDERKIND DES MODERNISMO<br />

ANTONI GAUDÍ<br />

Der Katalane Antoni Gaudí, geboren am 25. Juni<br />

1852, war einer der wichtigsten Protagonisten<br />

des Modernismo – einer katalanischen architektonischen<br />

Strömung, die sich mit dem deutschen<br />

Jugendstil vergleichen lässt. Auch wenn er von<br />

vielen Zeitgenossen als recht eigensinnige Persönlichkeit<br />

beschrieben wurde: Sein ausgeprägtes<br />

Stilbewusstsein und seinen enormen Einfallsreichtum<br />

konnten sie ihm nicht absprechen. Gaudís<br />

Architekturen haben etwas Zeitloses, noch heute<br />

überzeugen sie durch ihr ausgewogenes Verhältnis<br />

von Qualität und Funktionalität. Typisch für<br />

Gaudís architektonische Praxis war, dass er sich<br />

bei seinen Neubauten um alle Bereiche selbst<br />

kümmerte – von der Statik über das Interieur bis hin<br />

zur Gartenkunst. «Alles aus einem Guss» – das war das Motto, dem der spleenige<br />

Perfektionist ein Leben lang treu blieb. Ein weiteres Markenzeichen Gaudís<br />

war seine Vorliebe für runde, natürliche Formen. Ein schönes Beispiel hierfür ist<br />

die Casa Batlló in Barcelona, die im Jahr 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe<br />

erklärt wurde. Es handelt sich dabei um ein sechsstöckiges Gebäude,<br />

das über einen schmalen, aber perfekt geplanten Innenhof komplett mit natürlichem<br />

Sonnenlicht und Frischluft versorgt wird. Teure Klimaanlagen und Kunstlicht<br />

werden durch diesen praktischen und ressourcensparenden Baustil, von<br />

dem sich so mancher zeitgenössische Architekt eine Scheibe abschneiden<br />

könnte, von vorneherein überflüssig. Die gewellten Decken und Wände der<br />

Beton- Eisen-Konstruktion erinnern darüber hinaus an Fischschuppen und bringen<br />

so das Meer mitten in die Stadt. Gaudí verstarb am 10. Juni 1926 an den<br />

Folgen eines Strassenbahnunfalls. Sein Werk hat zahlreiche Architekten und<br />

Künstler, darunter etwa Friedensreich Hundertwasser, in ihrem Schaffen massgeblich<br />

beeinflusst.<br />

3<br />

ZITATE<br />

«Es gibt zwei Typen von Männern:<br />

die, die nur reden, und die, die handeln.<br />

Ich gehöre zum zweiten Typus.<br />

In Worten kann ich mich nicht gut<br />

ausdrücken, ich könnte auch keinem<br />

mein künstlerisches Konzept erklären.<br />

Ich habe ja nicht einmal Zeit, darüber<br />

nachzudenken, da<br />

ich meine ganze<br />

Zeit mit Arbeiten<br />

verbringe.»<br />

«Der rechte Winkel gehört den Menschen,<br />

die runde Form gehört Gott.»<br />

«Ohne die Natur gibt es keine Kunst.»<br />

The Luxury Way of Life | 265


DAS AKTIVHAUS B10<br />

In der historisch berühmten Stuttgarter Weissenhofsiedlung<br />

präsentiert der Architekt Werner Sobek sein Aktivhaus. Es hat<br />

einige zukunftsweisende Ansätze zu bieten.<br />

Gerald Brandstätter<br />

Das Gebäude B10 befindet sich zentral in der Weissenhofsiedlung<br />

in Stuttgart / Deutschland. Für Architekten<br />

ist das ein historischer Mythos. Ende der 20er-Jahre des<br />

letzten Jahrhunderts entstand dort eine Plattform für<br />

zukünftiges Wohnen. Mies van der Rohe, Peter Behrens,<br />

Le Corbusier, Hans Scharoun, Walter Gropius und andere klangvolle Namen<br />

hinterliessen dort ihre noch heute kühnen architektonischen Fussabdrücke.<br />

In diesem Quartier lebten und leben die Versprechungen der Moderne.<br />

Zooey Braun, Werner Sobek<br />

Energieversorgung im Quartier<br />

Von der Weissenhofsiedlung kann man nicht nur in den Talkessel schauen,<br />

sondern in unmittelbarer Nachbarschaft auch ein Projekt bewundern, welches<br />

für die Zukunft des Bauens und Wohnens steht. Auf den ersten Blick ist das<br />

Haus B10, im Bruckmannweg Nummer 10, ein Enkel seiner Grossmütter und<br />

Grossväter aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Baukörper ist<br />

vergleichsweise klein und minimalistisch gestaltet. Er sieht aus wie ein lang<br />

gestreckter Schuhkarton. Er umfasst auch nur 85 Quadratmeter auf einer<br />

Etage. Eine verglaste Front, Flachdach und der weisse Rahmen würden den<br />

Klassikern gefallen. Nur, was zeichnet heute eine Avantgarde aus? Sicher<br />

spielt dabei ein zukunftsweisendes Energiekonzept eine zentrale Rolle. Für<br />

Architekt Werner Sobek ist das Haus ein Prototyp für die Zukunft. Das<br />

Power- Haus erzeugt doppelt so viel Energie, wie es selbst verbraucht.<br />

Zentrale Bausteine dabei sind eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach und eine<br />

vorausschauende Gebäudesteuerungstechnik. Das Haus kann sich den<br />

wechselnden Bedingungen von aussen und innen anpassen. Der Stromüberschuss<br />

reicht für einen E-Smart und Elektrofahrräder aus. Auch an die Nachbarschaft<br />

kann B10 Strom abgeben. Das ist ein zentrales Mittel, wenn die<br />

Energiewende dezentral gestaltet werden soll. Im Rahmen von Quartiersver-<br />

bünden wie Genossenschaften kann der Energiebedarf<br />

mit kurzen Wegen und aus nachhaltigen<br />

Quellen realisiert werden.<br />

Auch was das Thema Graue Energie betrifft,<br />

gibt sich B10 vorbildlich. Alle Baustoffe werden<br />

nicht vermischt. Glas, Holz, Alu oder textile Verspannungen<br />

können getrennt und im Falle eines<br />

Abbaus auch recycelt werden. Auch das ist<br />

eine Reminiszenz an die Klassiker der Weissenhofsiedlung.<br />

Forschungsprojekt in der Praxis<br />

Das Aktivhaus B10 ist Teil eines Forschungsprojekts.<br />

Allerdings kein SF-Gebäude, sondern<br />

unter dem Druck der Praxis. Die beteiligten Wissenschaftler<br />

und Experten untersuchen, wie innovative<br />

Materialien, Konstruktionen und Technologien<br />

unsere gebaute Umwelt nachhaltig verbessern<br />

können.<br />

Während der gesamten Projektlaufzeit werden Verbrauch<br />

und Gewinnung von Energie sowie eine<br />

Vielzahl weiterer für die Gebäudeforschung relevanter<br />

Daten kontinuierlich gemessen und am<br />

Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren<br />

(ILEK) der Universität Stuttgart wissenschaftlich<br />

ausgewertet.<br />

266 | PRESTIGE


«Meine Küng Sauna<br />

und ich: einzigartig.»<br />

Erleben Sie uns in Wädenswil<br />

auf 800 m 2 oder online.<br />

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Ob innen oder aussen, eine Verkleidung<br />

mit edlem Stabprofil macht aus jeder Sauna<br />

ein Designobjekt.<br />

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Der elegante Designofen Tower® verfügt<br />

über zwei getrennte Heiztürme. Ein herausnehmbarer<br />

Wasserbehälter mit Kräutersieb und<br />

Ölschale schafft ein unvergleichliches Saunaklima<br />

mit vielfältigen Therapiemöglichkeiten.


LIVING<br />

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SUPERLATIVE<br />

REVOLUTIONÄRER<br />

KLANG<br />

Hornlautsprecher von Avantgarde Acoustic<br />

sind ein Geschenk für die Ohren.<br />

Lilly Steffen<br />

Die bionische Horntechnologie, die sich an der trichterartigen<br />

Physis des menschlichen Ohrs orientiert, gilt als die reinste,<br />

verzerrungsfreiste und natürlichste Form der Schallverstärkung.<br />

Bei Avantgarde Acoustic gibt es dieses Traumprinzip in einer breiten Produkt<br />

palette vom kabellosen Plug & Play-System ZERO 1 bis hin zum über<br />

100’000 Euro teuren TRIO-Referenzsystem. Wir waren dort und haben uns<br />

für Sie umgehört.<br />

Höllenglocken in 3D-Sound<br />

Ganz gleich ob bei der Live-Version von Cat Stevens’ «Father and Son» oder<br />

einer Studioaufnahme von AC/DCs «Hell’s Bells» – wer auf den mittig platzierten<br />

Ledersesseln im Showroom von Avantgarde Acoustic Platz nimmt<br />

und mit geschlossenen Augen den Klängen aus den perfekt ausgerichteten<br />

Lautsprechern lauscht, macht eine akustische 3D-Erfahrung. Man gewinnt<br />

den Eindruck, die Künstler performen im selben Raum, so klar und unverfälscht<br />

ist der Sound, so scharf die Tonspuren voneinander getrennt und<br />

doch bis ins Detail aufeinander abgestimmt.<br />

Höchste Ansprüche<br />

Seit 1993 produziert der Hidden Champion aus Lautertal im Odenwald<br />

individuelle Hornlautsprecher und Verstärker im High-End-Bereich, die die<br />

Herzen von Musikliebhabern aus aller Welt um einige Takte schneller schlagen<br />

lassen. Das Familienunternehmen Avantgarde Acoustic hat sich seitdem zu<br />

einer der weltweit tonangebenden Adressen im Bereich Audiosysteme<br />

gemausert. Rund 20 Mitarbeiter beschäftigt die Hornschmiede: von der Entwicklung<br />

über die Produktion bis zum Vertrieb. Vollendeter Klang und<br />

schnörkelloses, aber edles Design sind dabei die Ansprüche, die Geschäftsführer<br />

Holger Fromme an seine Produkte stellt.<br />

Kleine Membran, grosser Klang<br />

Das Horn – die älteste Methode zur Verstärkung<br />

von Geräuschen – erlebt seit einigen Jahren ein<br />

Comeback in der Audioszene. Hornlautsprecher<br />

gelten als das Nonplusultra im Bereich Lautsprechersysteme.<br />

«Das Horn ist die Königsklasse<br />

im Lautsprecherbau. Es ist das reinste, natürlichste<br />

und gleichzeitig leistungsstärkste Schallwandlungsprinzip»,<br />

sagt Fromme. Schall – und somit auch<br />

Musik – wird erzeugt, indem eine Membran im<br />

Takt schwingt. Je grösser die Membran, desto<br />

grösser auch ihr Gewicht – und umso weniger ist<br />

sie in der Lage, feinste Verästelungen in der Musik<br />

wiederzugeben. «Das Besondere am Horn ist<br />

seine Form, die dem menschlichen Ohr ähnelt.<br />

Sie ermöglicht es, die Membranfläche eines Lautsprechers<br />

dramatisch zu reduzieren, Verzerrungen<br />