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Magnetic Oxide Heterostructures: EuO on Cubic Oxides ... - JuSER

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Zusammenfassung<br />

In dieser Doktorarbeit untersuchen wir fundamentale Eigenschaften von ultradünnen Europiumoxidfilmen<br />

(EuO). EuO ist ein Modellsystem eines lokalisierten 4f Heisenberg-Ferromagneten, in dem die<br />

ferromagnetische Kopplung – eine hohe Kristallqualität vorausgesetzt – durch biaxiale Gitterspannung<br />

verändert werden kann. Außerden ist das magnetische Oxid EuO perfekt als Tunnelkontakt mit<br />

Spinfunktionalität für die Siliziumspintronik geeignet. Jedoch verhindern die reaktiven chemischen<br />

Eigenschaften von EuO und Si bis heute eine erfolgreiche Implementierung in die siliziumbasierte<br />

Halbleitertechnologie.<br />

Mit dem Ziel, fundamentale Eigenschaften der magnetischen und elektronischen Struktur ultradünner<br />

EuO Filme zu untersuchen, wachsen wir im ersten Teil dieser Arbeit dünne EuO Filme auf leitfähigen<br />

YSZ-Substraten mit Volumenschichtdicken bis hinunter zu einem Nanometer mittels Molekularstrahlepitaxie<br />

für Oxide (MBE). Diese EuO Filme besitzen einkristalline Qualität und magnetische<br />

Eigenschaften von Volumenkristallen. Wir überprüfen die Stöchiometrie der abgedeckten dünnen<br />

Filme mittels Photoemissionsspektroskopie im harten Röntgenstrahlenbereich (HAXPES). In Photoemissionsspektroskopie<br />

führen wir zudem eine spezielle magnetische Charakterisierung durch unter<br />

Ausnutzung des magnetischen Zirkulardichroismuseffekts (MCD) von Eu Kernschalenspektren. Dieser<br />

erlaubt Einblicke in die inneratomare Austauschkopplung von dünnen EuO Filmen. Wir erhalten<br />

signifikante MCD-Asymmetrien bis zu 49% in der Photoemission des Eu 4d-Multipletts. Dies ermöglicht<br />

uns, die komplexen magnetischen und elektronischen Eigenschaften von ultradünnen EuO Filmen,<br />

kohärent auf leitfähigem YSZ gewachsen, zu erforschen.<br />

Eine biaxiale Gitterspannung, welche auf einkristallines EuO wirkt, ist auf fundamentaler Ebene interessant,<br />

da sie die magnetischen und elektronischen Eigenschaften kontrolliert verändert. Dafür untersuchen<br />

wir epitaktische EuO/LaAlO 3 (100)-Schichtsysteme, welche eine Gitterstreckung von 4.2%<br />

auf EuO ausüben. EuO übernimmt übergangslos die laterale Gitterkonstante von LaAlO 3 , wobei die<br />

senkrechte Gitterkonstante konstant den Literaturwert von EuO zeigt und daher ein Poissonverhältnis<br />

von ν EuO ≈ 0 besitzt. Die streckende Gitterspannung verringert die Curietemperatur signifikant<br />

um 12.3 K. Der MCD-Effekt bietet eine elementspezifische magnetische Charakterisierung: Die MCD-<br />

Asymmetrie der Eu-Kernschalenphotoemission zeigt eine geringere Reduzierung aufgrund der Gitterspannung<br />

als volumenintegrierende magnetische SQUID-Messungen. Daher ist der Einfluss der<br />

Gitterspannung auf den inneratomaren Austausch (MCD-Effekt) signifikant anders als auf die Spinordnung<br />

der 4f 7 Schale (SQUID-Messung). Hierdurch zeigt sich, dass der MCD von EuO bedeutende<br />

Einblicke in die fundamentalen magnetischen Eigenschaften bietet.<br />

Im zweiten Teil dieser Doktorarbeit beantworten wir die Frage, wie EuO direkt auf Silizium integriert<br />

werden kann. Wir legen den Schwerpunkt auf die Optimierung der EuO/Si-Grenzschicht. Aufgrund<br />

der extrem hohen chemischen Reaktivität und oberflächenkinetischen Eigenschaften von Eu, EuO und<br />

Si während der EuO-Synthese führen wir zunächst eine thermodynamische Analyse durch. Dadurch<br />

gewinnen wir drei in situ Methoden zur Passivierung von Si (001)-Oberflächen. Mit diesen führen wir<br />

eine ausführliche Optimierungsstudie durch, und werten die Oberflächenpassivierung und die resultierenden<br />

Grenzschichtreaktionsprodukte mittels einer HAXPES-Analyse aus. Das Minimum der Siliziumoxide<br />

an der Grenzschicht ist d opt (SiO x ) = 0.69 nm, während die Silizide zu d opt (EuSi 2 ) = 0.20 nm<br />

optimiert wurden – beides deutlich im Subnanometerbereich.<br />

Zusammenfassend können wir ultradünne EuO/Si (001)-Schichtsysteme mit hoher struktureller und<br />

chemischer Qualität sowie mit magnetischen Eigenschaften ähnlich eines Volumenkristalls präparieren.<br />

Die Grenzschichtkontamination ist deutlich kleiner als eine geschlossene Bedeckungsschicht.<br />

Dadurch erreichen wir eine heteroepitaktische Integration von EuO direkt auf Si (001), welche die<br />

experimentelle Basis für kohärentes Tunneln darstellt. Dies ist die erste Studie, welche die direkte Integration<br />

von hochqualitativem EuO auf Si (001) umsetzt – ohne zusätzlich aufgebrachte Pufferschichten.<br />

Diese optimierten EuO/Si Schichtstrukturen ebnen den Weg für zukünftige Spintronikelemente<br />

mit EuO-Tunnelkontakten.<br />

iii

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