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der dank des Bischofs geht an viele

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19./20. Oktober 2013 / Nr. 42 leBen AuS dem glAuBen<br />

Das erste Gebot, erläutert von Joachim Kardinal Meisner<br />

ich bin der Herr, dein gott. du sollst keine<br />

anderen götter neben mir haben.<br />

In Stein gemeißelt,<br />

von Gott an Mose<br />

übergeben, haben<br />

die Zehn Gebote für<br />

Juden und Christen seit<br />

Tausenden von Jahren<br />

zentrale Bedeutung.<br />

Warum, erläutern<br />

auf unsere Bitte<br />

führende deutsche<br />

Kirchenvertreter<br />

anhand der einzelnen<br />

Gebote.<br />

Damit greifen sie auch<br />

eine Anregung von<br />

Papst Franziskus auf.<br />

Fotos: AKG, KNA<br />

Man könnte diese Weisung, die die Reihe der Gebote<br />

eröffnet, mit Befremden betrachten. Andere Götter?<br />

Welche denn? Bezeugt nicht schon das gesamte Alte<br />

Testament, dass es nur einen Gott gibt? „Höre, Israel!<br />

Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig“ (Dtn 6,4) –<br />

das ist doch das zentrale Bekenntnis des Gottesvolkes!<br />

Aber gerade hier zeigt sich die Vielschichtigkeit<br />

des Monotheismus. Es geht bei diesem Bekenntnis<br />

nicht um metaphysische Spekulation über Gottes<br />

Wesen, sondern vielmehr um den Liebesbund mit<br />

ihm. Darum folgt auch kein philosophischer Lehrsatz,<br />

sondern die Aufforderung, Gott „mit ganzem<br />

Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ zu<br />

lieben (6,5).<br />

Wie für Liebende unter sieben Milliarden Menschen<br />

nur der oder die eine existiert, so gibt es für<br />

den Glaubenden, der Gott liebt, auch keinen anderen<br />

„gerechten und rettenden Gott“ (Jes 45,21).<br />

Ob die „Götter der Heiden“, von denen Psalm 96<br />

spricht, Realität sind oder nicht, ist für den Frommen<br />

der Bibel zweitrangig; alle sind sie „nichtig“,<br />

bedeutungslos.<br />

der feste grund<br />

Diese Erkenntnis wirft Licht auf den Satz, der<br />

dem ersten Gebot vorausgeht: „Ich bin der Herr,<br />

dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus<br />

dem Sklavenhaus“ (Ex 20,2; Dtn 5,6). Dies ist demnach<br />

mehr als eine „Absenderangabe“, nämlich der<br />

feste Grund aller Gebote. Nicht so sehr, weil es nur<br />

einen Gott gibt, sondern weil er „der Eine“<br />

ist, der rettet und erlöst, braucht es<br />

die Gebote: Sie schenken innere<br />

und äußere Freiheit,<br />

sodass uns kein Götze,<br />

keine Macht der Welt<br />

von Gottes Gnade abdrängen<br />

kann.<br />

Insofern lassen sich<br />

die Gebote mit einem<br />

Mobile vergleichen, bei dem das erste Gebot mitsamt<br />

seiner Vorrede als „tragender Faden“ dient.<br />

Zwar müssen auch die einzelnen Elemente dieses<br />

Mobiles untereinander ausbalanciert sein; keines<br />

kann wegfallen, ohne die Harmonie der anderen<br />

zu beeinträchtigen. Beseitigt man jedoch das erste<br />

Gebot, das alle anderen trägt, so fällt das Gesamt<br />

ins Nichts.<br />

Wie es Papst Benedikt XVI. im Jahre 2011 vor<br />

dem Deutschen Bundestag gesagt hat: Auch in Politik<br />

und Gesellschaft gilt es, Gottes Schöpferwillen<br />

zu berücksichtigen und nicht zur Disposition<br />

menschlicher Entscheidungen zu stellen. Wer sich<br />

nicht an dem einen und einzigen Gott orientiert,<br />

sondern an anderen „Göttern“, geht unweigerlich<br />

in die Irre.<br />

Joachim Kardinal Meisner,<br />

Erzbischof von Köln<br />

Impressum<br />

Redaktion<br />

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Henisiusstraße 1, 86152 Augs burg.<br />

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