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Augsburg - City 23.09.15

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Seite 2 Mittwoch, 23. September 2015 36 Jahre<br />

STADTZEITUNG<br />

DIE SEITE 2<br />

Kommentar<br />

GegenTerror,nicht<br />

fürNationalismus<br />

Für diezumeist türkischstämmigen<br />

Demonstranten war die Sache<br />

klar: Mit ihrem Protest<br />

drückten sieihreTraueraus um<br />

Verwandte und Bekannte, die<br />

als Soldaten im Kampf gegen<br />

die PKK getötet wurden. Soweit<br />

reicht das Verständnis auch bei<br />

Deutschen ohne türkischen Migrationshintergrund.<br />

Nur: Warum auf einer Demonstration<br />

für den Frieden und gegen<br />

Terror Nationalflaggen der<br />

Türkei geschwenkt werden, warumdie<br />

türkische Nationalhymne<br />

gesungen wird mitten in<br />

Deutschland, das stieß am<br />

Samstag nicht nur bei vielen<br />

Passanten aufUnverständnis.<br />

Es zeigte sich einmal mehr, wie<br />

schnell die Grenzen zwischen<br />

Nationalstolz und Nationalismus<br />

verschwimmen. „Türken<br />

und Kurden sind Brüder“, stand<br />

auf Plakaten. Unausgesprochen<br />

blieb, dass dies offenbar nur für<br />

Kurden gilt, die keinen eigenen<br />

Staat wollen. Die Botschaft der<br />

Veranstaltungwar nämlich eine<br />

ganz andere. Es gingumden Erhalt<br />

der Türkei als einen geeinten<br />

Staat–keineAutonomie für<br />

mehrheitlichkurdischbewohnte<br />

Gebieteund schon garkeinKurdistan.<br />

Zu diesem Konflikt mag<br />

man stehen wie man will, aber<br />

dieses innertürkische Thema gehört<br />

in die Türkei und sollte<br />

nicht auf Deutschlands Straßen<br />

und Plätzen „ausdiskutiert“<br />

werden. Die Verbrechen der<br />

PKK sind durch nichts zu rechtfertigen<br />

und gegen ihren Terror<br />

zu demonstrieren, ist ein ehrbaresAnliegen.<br />

Am Samstag fehlte dazu die<br />

Symbolik des Friedens.<br />

Markus Höck<br />

Es ist Zeit für<br />

Zwetschgendatschi<br />

WORTSCHÄTZLE / Der Datschiburger isst<br />

Blechkuchen, mit und ohne Sahne.<br />

Stefan Gruber<br />

„Habt’s au so wenig<br />

Zwetschga des Joar?“ „Habt<br />

Ihr auch so wenig Zwetschgen<br />

dieses<br />

Jahr?“ Aussortiert<br />

warenesgerade<br />

mal fünf<br />

Kilogramm<br />

–vergangenes<br />

Jahr<br />

waren es<br />

viel mehr<br />

vom gleichen<br />

Baum.<br />

Na ja, für gut zwei Bleche<br />

„Datschi“, Blechkuchen,<br />

reicht’s.Der ist jaein Muss<br />

für den echten „Datschiburger“,<br />

den <strong>Augsburg</strong>er, und<br />

auch für die sonstigen<br />

Schwaben. Unddazu gibt es<br />

Kartoffelsuppe, so wie man<br />

es auch früher schon gegessen<br />

hat –inder einen Hand<br />

den Datschi, in der anderen<br />

den Suppenlöffel –das wird<br />

fein. Den Datschi aber mit<br />

„Heffadoig“, Hefeteig, und<br />

sonst nix drauf, keine Streusel,<br />

keine Nüsse und so Firlefanz.<br />

Auch sonst war’s kein tolles<br />

Gartenjahr. Selbst die<br />

„Rote Riab“, die Rote Beete,<br />

sind nur ganz „kleune Butza“,<br />

kleine Dinger. Kürzlich<br />

schrieb mir ein Leser, dass<br />

meine Schreibweise von<br />

kleu nicht korrekt sei. Anstatt<br />

des „eu“ sei doch für<br />

diesen Laut das „oi“ besser<br />

geeignet.Ich bin in michgegangen<br />

und gebe ihm Recht.<br />

Lieber Leser,<br />

danke<br />

für diesen<br />

Hinweis.<br />

Also bitte<br />

nicht<br />

durcheinander<br />

bringen<br />

lassen,<br />

wenn ich<br />

nun auf<br />

die Schreibweise mit „oi“<br />

und somit „kloi“ für klein<br />

wechsle. Unsere „Rote Riab“<br />

waren somit alle nur„kloine<br />

Butza“. Aber „oins gibt’s no<br />

zumDatschidazua“, aber eines<br />

gibt es noch zum Datschi<br />

dazu: Schlagsahne,aber<br />

geht’s mr zua mit der aus dr<br />

Dos, imog aechte zumDatschi<br />

und Kaffee.<br />

Die kommenden vier Wochen<br />

istWortschätzle-Pause,<br />

dr Schwob geht in Urlaub!<br />

Wenn Sie noch alte<br />

Schwäbisch-<strong>Augsburg</strong>er<br />

Begriffe kennen, melden<br />

Sie sich bitte bei der Stadt-<br />

Zeitung bei Redakteur Stefan<br />

Gruber unter Telefon<br />

0821/5071-254, damit wir<br />

die „vergessenen Wörter“<br />

unseren Lesern wieder bekanntmachenkönnen.<br />

Taschendiebe unterwegs<br />

<strong>Augsburg</strong>. Taschendiebe treiben<br />

derzeit ihr Unwesen. Einer<br />

27-Jährigen wurde am vergangenen<br />

Donnerstag in einem<br />

Verbrauchermarkt in Lechhausen<br />

aus der Bauchtasche des<br />

Pullis der Geldbeutel entwendet.<br />

Ein Unbekannter hatte die<br />

Frau angerempelt. Am Mittwoch<br />

wurde einem 42-Jährigen<br />

ebenfalls aus der Bauchtasche<br />

dasHandy entwendet.(pm)<br />

Türkisches Fahnenmeer<br />

PROTEST/Die Demonstration aufdem RathausplatzamWochenende gegendie Terrorattacken der<br />

PKK in der Türkei verlieffriedlich.Nur kurzzeitigdrohte die Stimmung zu kippen.<br />

Markus Höck<br />

<strong>Augsburg</strong>. Mehrere hundert<br />

Menschen habenamvergangenen<br />

Samstagnachmittag auf<br />

dem <strong>Augsburg</strong>er Rathausplatz<br />

gegen die verbotene kurdische<br />

Arbeiterpartei PKK demonstriert.<br />

Die Sorgen im Vorfeld haben<br />

sich glücklicherweise als<br />

unbegründet erwiesen. Die<br />

Bürger demonstrierten friedlich.<br />

Das Fazit der Polizei fiel entsprechend<br />

positiv aus. „Keine<br />

Verletzten, keine Festnahmen“,<br />

stellte Polizeisprecher Manfred<br />

Gottschalk zufrieden fest. Der<br />

Veranstalter habe sich andie<br />

Auflagen gehalten. Unter anderemfanddie<br />

Kundgebung zweisprachig<br />

statt. In den Redebeiträgen<br />

wurden die Terrorattacken<br />

der PKK scharf verurteilt.<br />

Auch dass es in Deutschland<br />

nach wie vor Unterstützung für<br />

diePKKund deren Tarnorganisationen<br />

gebe, kritisierten die<br />

Redner.<br />

Dagegen betonten sie immer<br />

wieder, dass ihr Protest nicht<br />

gegen Kurden gerichtet sei.<br />

Bremst der Bus die Tram aus?<br />

VERKEHR / Fortsetzungvon Seite 1<br />

...in der Morgenspitze zum<br />

Teil auf 7,5 Minuten-Takt verdichtet<br />

werden sollen, kritisiert<br />

Schiffler weiter.<br />

Seine Forderung: Endlich eine<br />

„wirtschaftlichsinnvolleVerlängerung<br />

der Linie 1 in die<br />

Hammerschmiede“. Schiffler<br />

beklagt insgesamt das Prinzip<br />

„Mehr Bus, weniger Tram“,<br />

nach dem das Konzept der<br />

Stadtwerke, der Meinung der<br />

Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr<br />

nach, ausgerichtet sei.<br />

„Schon mit der teilweisen Abschaffung<br />

des Fünf-Minuten-<br />

Taktes beider Straßenbahnwar<br />

abzusehen, dass nicht wieesim<br />

Nahverkehrsplan vorgesehen<br />

ist, die Straßenbahn als Träger<br />

Brecht unddas Wasser<br />

der Hauptlast gestärkt wird“, so<br />

der Vorwurf.<br />

Im Nordostenzumindest setzen<br />

die Stadtwerke tatsächlich<br />

verstärkt auf Busse, neben der<br />

neuen Linie 44 wird es weiterhin<br />

die Linien22/23 und48geben,<br />

mit geänderter Streckenführung.<br />

Die Linie 46 entfällt allerdings<br />

künftig.<br />

Im Bärenkeller soll die Linie<br />

21 nicht mehr zujeder Tageszeit<br />

einen Schlenker über das<br />

Gaswerk machen. Damit sollen<br />

„Umwegfahrten“ vermieden<br />

werden, so die Stadtwerke. Dadurch<br />

wird es allerdings wechselnde<br />

Linienwege geben.<br />

Die Stadtwerke begründen<br />

die Neuerungen imFahrplan,<br />

Das ändertsich fürdie Busse<br />

Die neue Linie 44 soll künftig<br />

ganztags von der Hammerschmiedeüberden<br />

P+R-<br />

Platz und MAN, Karlstraße,<br />

Kö zumBahnhof führen.<br />

Die Linie 22fährt ähnlich<br />

wie heute, biegt an der <strong>City</strong>-<br />

Galerie aber nicht auf den<br />

Graben ab, sondern fährt<br />

über Forsterstraße zum<br />

Milchbergund vondortüber<br />

Maximilianstraße und Moritzplatz<br />

zum Hauptbahnhof.<br />

Auf diese Weise soll in<br />

der Maximilianstraße ein<br />

zweiter Busneben dem32er<br />

fahren, und damit ein<br />

7,5-Minuten-Takt gewährleistetwerden.<br />

Die Linie 23 wird künftigdie<br />

Kleesiedlung mit erschließen.<br />

Die Kritik ander Linie 46/<br />

48, die durch das Lechhau-<br />

Rund 400 MenschendemonstriertenamSamstagnachmittagauf dem Rathausplatz friedlichgegen den Terror der<br />

PKK in der Türkei.<br />

Foto:Markus Höck<br />

serGewerbegebietführt,be-<br />

ziehesichvor allem aufeine<br />

umständliche Linienführung,<br />

sodie Stadtwerke. Die<br />

Linie 48 soll daher zur reinen<br />

Erschließungslinie werden.Die<br />

Linie 46 entfällt.<br />

Im Bärenkeller soll die Linie<br />

21 insgesamt künftig häufiger<br />

fahren. Allerdings wird<br />

nicht mehr zu jeder Tageszeit<br />

ein Schlenker über das<br />

Gaswerkgemacht.<br />

Durch eineÄnderungder Linienführung<br />

soll die Linie<br />

42 im Westen der Stadt das<br />

Sheridan-Areal künftig miteinbeziehen.<br />

Weil derSpickel mitder Einführung<br />

der Linie 6teils unterversorgt<br />

ist, wird dort ein<br />

Anrufsammeltaxi eingerichtet.<br />

Allerdings wird dafür<br />

ein Zuschlagfällig. (jaf)<br />

<strong>Augsburg</strong>. Karla Andrä undJosef<br />

Holzhauser zeigen am Freitag,<br />

25. September, um20Uhr<br />

im Brechthaus ein vielschichtiges<br />

Programm rund um Brecht<br />

und das Wasser. Eine Anmeldung<br />

unter Telefon 0821/<br />

50207-35 isterforderlich. (pm)<br />

„Türken und Kurden sind Geschwister“,stelltedann<br />

auch eine<br />

Rednerin lautstark fest und<br />

erntete Beifall. Nur kurz drohte<br />

die Stimmung zukippen. Zwei<br />

Gegendemonstranten hatten<br />

sich mit einem Plakat vor dem<br />

Rathausportal postiert. Aufdem<br />

Plakat stand zu lesen: „Stoppt<br />

die Faschisten“ sowie ein türkischer<br />

Schriftzug. Schlagartig<br />

hatten die beiden die Aufmerksamkeit<br />

der 400 Demonstranten,<br />

die wütend in die Richtung<br />

des Plakats türkische Parolen<br />

riefen. Rasch formierten sich<br />

die Polizisten, diesichbis dahin<br />

unauffällig imHintergrund gehalten<br />

hatten. Gutes Zureden<br />

von der Rednerbühne aus und<br />

auch mitneuen Erfordernissen,<br />

etwa durch das Entstehen neuer<br />

Stadtviertel wie dem Sheridan-Areal.<br />

Durch eine Änderung<br />

der Linienführung, soll<br />

der Bus42imWestendas Sheridan-Gelände<br />

künftig miteinbeziehen.<br />

Dass mit der Strecken-<br />

Änderung der Wunsch nach einer<br />

besseren Bedienung der<br />

Sportvereine in derStadionstraße<br />

nicht erfüllt wird, gestehen<br />

dieStadtwerke ein.<br />

Widerstand bei<br />

Bürgerinformation<br />

Möglichkeit zur Blutspende<br />

<strong>Augsburg</strong>. Die nächste Blutspendeaktion<br />

des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes findet in<strong>Augsburg</strong><br />

am kommenden Dienstag,<br />

gutes Zureden vonseiten der<br />

Polizei auf die Gegendemonstranten<br />

beendeten den kritischen<br />

Augenblick. Das Plakat<br />

kamweg, derFriede war wieder<br />

hergestellt. So bewahrheitete<br />

sich das Versprechen, das Veranstalter<br />

Fatih Pürlü vor der<br />

Demo gab: „Die Friedensstadt<br />

bleibt dieFriedensstadt.“<br />

Die Stadtwerke hatten zudem<br />

geplant, die Linie 23 künftig an<br />

der Berliner Alleeenden zu lassen,<br />

so dass Fahrgäste in die<br />

Straßenbahn-Linie 1indie Innenstadt<br />

umsteigen müssen.<br />

Doch aufeiner ersten Bürgerinformation<br />

regte sich so viel Widerstand,<br />

dass die Stadtwerke<br />

ihre Planungen begruben. Für<br />

Schiffler geht die Bürgerbeteiligung<br />

dennoch nicht weit genug.<br />

Mitdem Bürgerdialogvom<br />

Juli ist ernicht zufrieden: „Anregungen<br />

wurden nicht notiert<br />

und es gab keine inhaltliche<br />

Diskussion.“<br />

Gelten soll der neueBusfahrplan<br />

abDezember 2016. Durch<br />

dasneue Konzepterhöhen sich<br />

die Kosten für den Busverkehr<br />

um 400 000 Euro auf 22,4 Millionen<br />

Eurojährlich.<br />

Vorallem im Nordosten<strong>Augsburg</strong>s wirdeszahlreiche Änderungen geben.<br />

Foto: oh<br />

29. September, von 16 bis 20<br />

Uhr statt.<br />

Ort ist das BRK-Haus inder<br />

Berliner Allee50a.(oh)<br />

IMPRESSUM<br />

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