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Buch_Muenchen

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deutsch I english<br />

München<br />

Dynamischer Wirtschaftsstandort<br />

und Kulturraum im Herzen Europas<br />

Dynamic Business Venue and<br />

Cultural Region in the Heart of Europe<br />

VERLAGSHAUS BÜHN


München


Copyright 2013<br />

Verlagshaus Bühn<br />

Kunstverlag Josef Bühn GmbH<br />

München<br />

ISBN 978-3-932831-45-4<br />

Redaktion und Projektleitung<br />

Moni Gaul, München<br />

Übersetzung<br />

Wayne van Dalsum<br />

München<br />

Gestaltung<br />

Grafikdesign Storch, Ulrike Vohla<br />

Rosenheim<br />

Druckvorstufe, Druck und Bindearbeiten<br />

Lanadruck GmbH<br />

München<br />

Für die Richtigkeit redaktioneller und bestellter Texte<br />

übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Alle Rechte der Verbreitung behält sich der Verlag vor.


München<br />

Dynamischer Wirtschaftsstandort<br />

und Kulturraum im Herzen Europas<br />

Dynamic Business Venue and<br />

Cultural Region in the Heart of Europe


Inhalt<br />

Index<br />

Vorworte<br />

Forewords<br />

Christian Ude<br />

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München<br />

Lord Mayor of the State Capital of Munich 6<br />

Heinrich Traublinger, MdL a. D.<br />

Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern<br />

President of the Chamber of Trade and Crafts for Munich and Upper Bavaria 8<br />

Eine Bilderreise durch München<br />

A pictorial journey through Munich<br />

Maja Lenz<br />

Verlagshaus Bühn<br />

KVB Publishing House 10<br />

München stellt sich vor<br />

Christine Strobl<br />

Die „nördlichste Stadt Italiens“:<br />

Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München<br />

Magnet für Touristen und Einheimische Mayor of the State Capital of Munich<br />

Munich – an introduction<br />

The “northernmost city in Italy”:<br />

a magnet for tourists and residents alike 24<br />

In München geboren, in München daheim!<br />

Born in Munich, at home in Munich!<br />

Max Spiegl<br />

Autor<br />

Author 64<br />

Ich liebe diese Stadt!<br />

Annette Roeckl<br />

I love this city! Roeckl Handschuhe & Accessoires GmbH & Co. KG 66<br />

Baukultur als Motor der Stadtgestalt<br />

Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk<br />

Building culture as<br />

Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München<br />

motor of the cityscape Municipal Planning Councillor of the State Capital of Munich 70<br />

München: attraktivster Wirtschaftsstandort Dieter Reiter<br />

Deutschlands<br />

Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München<br />

Munich: Germany’s most attractive<br />

Manager of the Department of Labour and Economic Development<br />

commercial venue of the State Capital of Munich 88<br />

Altes Handwerk<br />

Traditional Crafts<br />

Maja Lenz<br />

Verlagshaus Bühn<br />

KVB Publishing House 144


Bildung, Wissenschaft und Forschung Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann<br />

der Spitzenklasse<br />

Präsident der Technischen Universität München (TUM)<br />

Top level education, science and research President of the Technical University of Munich (TUM) 156<br />

Reimund Neugebauer<br />

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

President of the Fraunhofer Society<br />

„Zu meinem Siebzigsten wünsche ich mir Prof. Hans-Werner Sinn<br />

160<br />

den Gamsbart“<br />

Präsident des ifo Instituts – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung<br />

“For my seventieth birthday I want<br />

an der Universität München<br />

a Gamsbart”<br />

President of the Ifo Institute – Leibniz Institute for Economic Research<br />

at the University of Munich 174<br />

München: Topadresse für Kunst und Kultur<br />

Munich: Top address for art and culture<br />

Dr. Hans-Georg Küppers<br />

Kulturreferent der Landeshauptstadt München<br />

Director of the Dept. of Arts and Culture of the State Capital of Munich 178<br />

München: Das ist mehr als nur<br />

Gastwirtschaft, das ist Freundschaft!<br />

Munich: That’s more than gastronomy,<br />

it’s friendship!<br />

Dipl.-Kfm. Conrad Mayer<br />

CONRAD-HOTEL de Ville MÜNCHEN, Vorsitzender der Kreisstelle München<br />

des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (BHG)<br />

Chairman of the Munich branch of the Bavarian Hotel and<br />

Public House Association (BHG) 222<br />

Hier bin ich gern. Hier möcht’ ich bleiben. Hans Haas<br />

Hans Haas über sein München<br />

Chef de cuisine des Restaurants Tantris<br />

I like it here. This is where I’ll stay.<br />

Chef de Cuisine at Tantris Restaurant<br />

Hans Haas on his Munich 233<br />

Münchner Bier – eine Herzensangelegenheit<br />

Munich beer – an affair of the heart<br />

Andreas Steinfatt<br />

1. Vorsitzender des Vereins Münchener Brauereien e.V.<br />

Chairman of the Munich Breweries Association 244<br />

Tradition und Moderne –<br />

Flair und Lifestyle<br />

Tradition and Modernity –<br />

Flair and Lifestyle<br />

Helmut Schmid<br />

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher<br />

im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft der SPD-Stadtratsfraktion<br />

Deputy parliamentary party leader and speaker of the committee on<br />

labour and economic affairs of the SPD city council parliamentary group 252<br />

SPONSOREN<br />

SPONSORS 268<br />

FOTOGRAFEN<br />

PHOTOGRAPHERS 271


München ist mehr ...<br />

Munich is more ...<br />

Christian Ude,<br />

Oberbürgermeister der<br />

Landeshauptstadt München<br />

Christian Ude,<br />

Lord Mayor of the State Capital<br />

of Munich<br />

Unsere bayerische Landeshauptstadt ist die Weltstadt<br />

mit Herz, die Stadt des Oktoberfestes, die<br />

ehemalige Residenzstadt mit ihren berühmten<br />

Bauten... und doch so viel mehr.<br />

München ist Deutschlands Hightech-Standort Nummer<br />

1, besitzt zwei Elite-Universitäten, zahlreiche<br />

Hochschulen, Fachhochschulen und renommierte<br />

Forschungseinrichtungen, die hier, zusammen mit<br />

einer Vielzahl an privaten Unternehmen, ein ideales<br />

Umfeld gefunden haben und Forschung auf höchstem<br />

Niveau sowie beste Ausbildungsmöglichkeiten bieten.<br />

Als Wirtschaftsstandort bietet München perfekte Bedingungen,<br />

die es Unternehmen aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen leicht machen, sich Dank bester<br />

Wachstumschancen anzusiedeln und zu behaupten –<br />

sei es der kleine Handwerksbetrieb, das mittelständische<br />

IT-Unternehmen oder weltweit agierende Firmen<br />

wie z.B. BMW oder Siemens.<br />

Wir heißen Gäste stets willkommen: Der Tourismus<br />

spielt eine zentrale Rolle in München – selbstverständlich<br />

durch das Oktoberfest, aber auch aufgrund zahlreicher<br />

anderer Highlights, die München das gesamte<br />

Jahr über attraktiv machen. Kulinarische Schmankerl,<br />

gelebte Tradition und ein vielfältiges Angebot an Sehenswürdigkeiten<br />

ziehen Gäste aus der ganzen Welt in<br />

diese lebens- und liebenswerte Metropole.<br />

Our Bavarian state capital is the big city with the<br />

big heart, the home of the Oktoberfest, the town<br />

with the famous buildings and the king’s former<br />

residence... and yet it is also so much more.<br />

Munich is Germany’s no. 1 high-tech venue. It has two<br />

elite universities, numerous other tertiary education<br />

institutions and research facilities that have the ideal<br />

environment here, surrounded by numerous private<br />

sector companies, to provide the best possible opportunities<br />

for education and research.<br />

As a commercial venue, Munich offers perfect conditions,<br />

helping companies from all industries to settle<br />

and thrive here thanks to the outstanding growth opportunities<br />

– be they tradespeople, small IT companies<br />

or global corporations like BMW or Siemens.<br />

We always welcome guests: Tourism plays a key<br />

role in Munich – of course with the Oktoberfest,<br />

but also with numerous other highlights that make<br />

Munich a great place to visit all year round. Excellent<br />

cuisine, lively tradition and many famous sights attract<br />

visitors from all over the world to this endearing<br />

metropolis.<br />

6 Vorwort


Und die Liste lässt sich weiter fortführen: München ist<br />

Musikstadt mit international anerkannten Orchestern,<br />

Medienstadt, Biotech-Standort, Olympiastadt (und<br />

wird es vielleicht noch einmal!)...<br />

Und es gibt noch weit mehr über die Landeshauptstadt<br />

zu sagen... München zeichnet sich ganz besonders<br />

durch seine herausragende Lebensqualität aus:<br />

vom geselligen Beisammensein in den traditionellen<br />

Biergärten oder an der renaturierten Isar, von erholsamen<br />

Stunden im Englischen Garten oder auf einem<br />

der nahen Hausberge, vom quirligen Leben im Uni-<br />

Viertel und in der Münchner Ausgehszene über die<br />

kulturellen Angebote, die ihresgleichen suchen bis hin<br />

zu dem Gefühl, in einer sicheren Stadt zu leben... Es<br />

gibt wohl weltweit wenige Orte, die ein so hohes Maß<br />

an so genannten „weichen Standortfaktoren“ zu bieten<br />

haben.<br />

Ich möchte Sie, liebe Leser, ganz herzlich willkommen<br />

heißen und Ihnen als Gast oder Einheimischer<br />

viel Freude beim Lesen dieses Bildbandes wünschen,<br />

der Ihnen das Münchner „Mehr“ ganz sicher näher<br />

bringen wird!<br />

And the list goes on: Munich is a music town with<br />

internationally recognised orchestras, a media city,<br />

a biotech venue, Olympic host (perhaps again in the<br />

near future!)... and there is much more to say about<br />

our state capital as well...<br />

One very special feature of Munich is the excellent<br />

quality of life it offers: from convivial gatherings in the<br />

traditional beer gardens or on the banks of the renaturalised<br />

Isar, to relaxing hours in the English Garden<br />

or on one of the nearby foothills or mountains, to the<br />

exuberance of the university quarter, the nightlife and<br />

the unbeatable cultural offerings, right through to the<br />

simple feeling of feeling safe in one’s home town...<br />

There are very few places in the world that offer such<br />

a high level of “soft locational factors”.<br />

I would like to take this opportunity to welcome you,<br />

whether you are a guest to our town or a local, and<br />

to wish you an enjoyable read of this pictorial book. I<br />

am sure it will show you what a great place Munich is!<br />

Foreword 7


Heinrich Traublinger,<br />

MdL a. D., Präsident der<br />

Handwerkskammer für<br />

München und Oberbayern<br />

Heinrich Traublinger,<br />

MdL a. D.*, President of<br />

the Chamber of Trade and<br />

Crafts for Munich and<br />

Upper Bavaria<br />

Das Handwerk hat in München eine reiche Tradition.<br />

Nicht zuletzt das berühmte Glockenspiel auf<br />

dem Rathausturm erinnert mit dem Schäfflertanz<br />

an die wichtige Rolle, die das Handwerk seit jeher<br />

in der Gesellschaft Münchens spielt. Das Handwerk<br />

hat in der bayerischen Landeshauptstadt seit<br />

Jahrhunderten seinen festen Platz und einen maßgeblichen<br />

Anteil am Aufstieg und der Wirtschaftskraft<br />

Münchens.<br />

Heute ist das Handwerk ein zentraler Wirtschaftsfaktor<br />

Münchens. Es leistet aufgrund seiner Branchenvielfalt,<br />

der hohen Qualität seiner Leistungen und nicht<br />

zuletzt seines herausragenden Engagements in der<br />

beruflichen Bildung einen unverzichtbaren Beitrag zur<br />

viel gerühmten Lebensqualität der bayerischen Landeshauptstadt<br />

und trägt entscheidend zum hohen Ansehen<br />

und zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts<br />

München bei. Das Handwerk ist ein bedeutendes Element<br />

der „Münchner Mischung“, wie das ausgewogene<br />

Verhältnis aus Klein-, Mittel- und Großbetrieben<br />

gern genannt wird.<br />

Das Handwerk in München blickt mit Mut, Zuversicht<br />

und Selbstbewusstsein in die Zukunft. Investoren und<br />

Verbraucher, Besucher und Bewohner der bayerischen<br />

Landeshauptstadt können auch morgen auf ein modernes<br />

und starkes Handwerk als zuverlässigen Partner<br />

bauen. Die Perspektiven für den Wirtschaftsraum<br />

München im Herzen Europas sind günstig. Das Handwerk<br />

wird seinen Beitrag leisten, diese Chancen zu<br />

nutzen.<br />

The trade and crafts sector has a long and rich tradition<br />

in Munich. Quite prominently, the world-famous<br />

Glockenspiel in the town hall tower reminds<br />

us with its Coopers’ Dance of the major role trade<br />

and crafts have always played in Munich society,<br />

and in the rise and economic power that Munich<br />

enjoys today.<br />

Today, trade and crafts are a central factor of Munich’s<br />

economy. With their wide range of sectors, the<br />

high quality of services and enormous commitment to<br />

vocational training, the trade and crafts sector makes<br />

an essential contribution to the famous quality of life<br />

in the Bavarian capital, and to the high standing and<br />

attractiveness of Munich as a business location. Trade<br />

and crafts are an important element of the „Munich<br />

Mix“, as the balance between small, medium and large<br />

companies here is often called.<br />

The trade and crafts sector in Munich looks to the future<br />

with courage, optimism and confidence. Investors<br />

and consumers, visitors and inhabitants of the Bavarian<br />

state capital can still rely on a strong and modern<br />

trade and crafts sector in the future. The prospects for<br />

Munich as an economic region in the heart of Europe<br />

are favourable. Trade and crafts will help us make the<br />

most of this.<br />

*Former member of the<br />

Bavarian Parliament<br />

8 Vorwort


Das <strong>Buch</strong> „MÜNCHEN – Dynamischer Wirtschaftsstandort<br />

und Kulturraum im Herzen Europas“ gibt<br />

einen ebenso gelungenen wie abwechslungsreichen<br />

Überblick über die verschiedenartigen Facetten des<br />

Wirtschafts- und Kulturstandorts München. Es zeigt<br />

auf interessante Art und Weise die wichtigsten weichen<br />

und harten Standortfaktoren auf und liefert<br />

durch seine gelungene Konzeption eine Antwort auf<br />

die oft gestellte Frage, weshalb sich München nicht<br />

nur so liebenswert, sondern auch so lebenswert seinen<br />

Bürgerinnen und Bürgern sowie den Millionen Besuchern<br />

aus aller Welt präsentiert. Ich wünsche allen<br />

Leserinnen und Lesern deshalb viel Vergnügen bei der<br />

Lektüre und jede Menge Informationsgewinn.<br />

This book „MUNICH – Dynamic Business Venue and<br />

Cultural Region in the Heart of Europe“ gives a fascinating<br />

and varied overview of the many facets of the<br />

commercial and cultural location Munich. It presents<br />

the main hard and soft factors in a very interesting<br />

way, and with its appealing design provides an answer<br />

to the frequently asked question why Munich is such<br />

a lovely place to visit and to live in. I hope the readers<br />

will enjoy reading the book and gain valuable information.<br />

Heinrich Traublinger, MdL a. D.,<br />

Präsident der Handwerkskammer<br />

für München und Oberbayern<br />

Heinrich Traublinger, MdL a. D.,<br />

President of the Chamber of Trade and Crafts<br />

for Munich and Upper Bavaria<br />

Foreword 9


Das Lenbachhaus<br />

Zu den ganz großen Attraktionen der Münchner Museumslandschaft<br />

gehört die im Mai 2013 nach jahrelangem<br />

Umbau wieder eröffnete Städtische Galerie<br />

im Lenbachhaus.<br />

Die weltberühmte, in der denkmalgeschützten Villa<br />

des Münchner Malerfürsten Franz von Lenbach untergebrachte<br />

Sammlung, zu der u.a. die Sammlung Blauer<br />

Reiter mit Werken von Wassily Kandinsky, Gabriele<br />

Münter, Alexej Jawlensky, August Macke, Franz Marc<br />

und Paul Klee gehört, wurde durch einen imposanten<br />

Kubus des Londoner Architekten Sir Norman Foster<br />

erweitert.<br />

The Lenbachhaus<br />

One of the biggest attractions in the Munich museum<br />

landscape is now, after years of renovation, the municipal<br />

art gallery in the Lenbachhaus, which was reopened<br />

in May 2013.<br />

The historical monument villa that belonged to the<br />

painter prince Franz von Lenbach, houses the world<br />

famous art collection which includes the Blauer Reiter<br />

collection with works by Wassily Kandinsky, Gabriele<br />

Münter, Alexej Jawlensky, August Macke, Franz Marc<br />

and Paul Klee and many others, and it has now been<br />

given an extra annex in the form of an impressive cube<br />

by the London-based architect Sir Norman Foster.<br />

10 EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


Das Museum zeigt außerdem Werke von Malern, die<br />

im 18. und 19. Jahrhundert in München gearbeitet<br />

haben sowie Exponate der so genannten Münchner<br />

Schule und der Neuen Sachlichkeit.<br />

Aufsehen erregte in den achtziger Jahren der Erwerb<br />

der Installation „zeige deine Wunde“ von Joseph Beuys.<br />

The museum also exhibits works by painters who<br />

worked in Munich in the 18th and 19th centuries, and<br />

œuvres from the “Münchner Schule” and the New Objectivity<br />

schools of painting.<br />

In the 80s, the museum’s purchase of the Joseph<br />

Beuys installation “Show Your Wound” caused a furore.<br />

A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 11


FC Bayern<br />

Zu einer echten Legende wurde in den vergangenen<br />

Jahren der FCB, dessen offizieller Name Fußball-Club<br />

Bayern ist.<br />

Er ist deutscher Rekordmeister mit Siegen im DFB-Pokal,<br />

dem Ligapokal sowie dem Supercup und belegt in<br />

der Bundesligatabelle immer wieder den ersten Platz.<br />

Den absoluten Höhepunkt in der Geschichte des FCB<br />

bildet das so genannte „Triple“ 2013 (Deutsche Meisterschaft,<br />

Champions League und DFB-Pokal).<br />

Mit zahlreichen Europapokalsiegen gehört der FCB<br />

auch auf europäischer Ebene zu den erfolgreichsten<br />

Vereinen. So ist es kaum verwunderlich, dass er auch<br />

wirtschaftlich gut dasteht und zu den umsatzstärksten<br />

Klubs zählt. Und mit ca. 190 000 Mitgliedern ist er einer<br />

der mitgliedsstärksten Vereine der Welt.<br />

FC Bayern<br />

In recent years, the FCB, or Fußball-Club Bayern has<br />

become something of a legend in recent years.<br />

It holds the most German championship titles of all<br />

clubs and is a serial winner of the DFB-Pokal cup<br />

competition, the Ligapokal and the Supercup, and it<br />

is again and again German Champion. The absolute<br />

highlight in the history of the FCB is the so called “Triple”<br />

2013 (German Meisterschaft, Champions League<br />

and DFB Pokal).<br />

With numerous European Cup wins, the FCB is also<br />

one of the most successful clubs in Europe, not to<br />

mention that it is financially very sound and generates<br />

one of the highest annual turnovers of any club in the<br />

world, and with around 190,000 members it is also<br />

one of the clubs with the most members.<br />

12 EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


Eng verbunden mit dem FCB ist der Name des ehemaligen<br />

Fußballspielers, Trainers und Funktionärs Franz<br />

Beckenbauer, der heute Ehrenpräsident des Klubs ist.<br />

Auch ehrfurchtsvoll „Kaiser“ genannt, gilt Beckenbauer<br />

als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten.<br />

Heute besteht die Mannschaft aus einem internationalen<br />

Team hochkarätiger Kicker.<br />

Closely linked to the FCB is the name of former footballer,<br />

coach and functionary Franz Beckenbauer, who<br />

is today the honorary president of the club. Respectfully<br />

known as the “Kaiser”, Beckenbauer is considered<br />

to have been one of the best players of all times.<br />

Today the squad of the club’s first team is full of top<br />

international stars.<br />

A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 13


Englischer Garten<br />

Zu den größten Parkanlagen der Welt gehört der von<br />

Friedrich Ludwig von Schkell im 18. Jahrhundert entworfene<br />

Englische Garten. Er ist die grüne Lunge Münchens<br />

und bei Einheimischen wie Touristen äußerst<br />

beliebt. Eine der Sehenswürdigkeiten ist dort der von<br />

Leo von Klenze entworfene Monopteros.<br />

Ihre Dienstkleidung ist der Neoprenanzug, vom Wetter<br />

sind sie nicht abhängig, jene Unentwegten, die vor<br />

großem Publikum auf dem Münchner Eisbach im Englischen<br />

Garten zu jeder Jahreszeit surfen, bewundert<br />

und beneidet von den zahlreichen Zuschauern, die<br />

den Mutigen begeistert applaudieren. Erzeugt wird die<br />

so genannte „stehende Welle“ an einer Steinstufe an<br />

der Austrittsstelle des sehr wasserreichen Eisbaches.<br />

Darunter liegende Steinquader machen das Surfen<br />

und Kanuten auch gefährlich und damit zu einer Herausforderung<br />

für Profis aus aller Welt ist.<br />

The English Garden<br />

The English Garden, designed by Friedrich Ludwig von<br />

Schkell in the 18th century, is one of the largest parks<br />

in the world. It is the green lung of Munich, and very<br />

popular with city dwellers and visitors alike. One of the<br />

sights it offers is the Leo von Klenze’s Monopteros.<br />

Clad in neoprene, the surfers on the Eisbach canal are<br />

out in all weathers, unperturbed by the seasons and<br />

spurred on by onlookers. The water gushing over a<br />

stone step forms a permanent wave near the entrance<br />

to the English Garden, and the stone edges and ground<br />

of the canal make surfing or canoeing the wave an escapade<br />

that is not without risk, but they wouldn’t be<br />

surfers if they weren’t able to put that out of their mind<br />

in the quest for the next great ride.<br />

14 EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 15


U-Bahnhöfe<br />

Mit einer Gesamtstrecke von über 100 Kilometern und<br />

100 Haltestellen verfügt die Landeshauptstadt über<br />

ein ausgezeichnetes U-Bahnnetz.<br />

Eröffnet anlässlich der Olympischen Sommerspiele im<br />

Jahr 1972, wurde das Netz kontinuierlich ausgebaut<br />

und verzeichnet stetig steigende Benutzerzahlen.<br />

Waren zu Anfang Schlichtheit und Funktionalität die<br />

Grundsätze der U-Bahnhofbauer, so standen bei den<br />

späteren Bahnhöfen künstlerische Aspekte und ansprechendes<br />

Aussehen im Vordergrund.<br />

Abwechslungsreiche Gestaltungen der Bahnsteige<br />

und Hintergleiswände zeichnen die jüngeren Bahnhöfe<br />

aus. Besonders anziehend sind darüber hinaus einige<br />

von Lichtdesignern ausgeleuchtete Haltestellen.<br />

Underground stations<br />

With more than 100 kilometres of tracks and 100<br />

stops, Munich has an excellent underground train<br />

network.<br />

Opened in 1972 for the Olympic Games, the coverage<br />

has continuously been expanded since then, and the<br />

number of passengers is also constantly on the rise.<br />

While initially unadorned and functional were the principles<br />

that the builders of the U-Bahn stations followed,<br />

artistic aspects and attractive concepts later<br />

became the focus.<br />

The walls and platforms of the more modern stations<br />

are characterised by eye-catching ideas, with those<br />

illuminated by lighting designers being a very special<br />

joy to behold.<br />

16 EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 17


Marstallplatz<br />

Der von Leo von Klenze entworfene klassizistische<br />

Bau des Marstalls – auch ehemalige Hofreitschule<br />

und Marstall genannt – auf der Rückseite des Nationaltheaters<br />

gelegen, beherrschte vormals den gleichnamigen<br />

Platz und wurde nach seiner Zerstörung im<br />

Zweiten Weltkrieg unter Wahrung seiner äußeren Form<br />

wiederaufgebaut.<br />

Heute ist der Marstall eine Dependance des Residenztheaters.<br />

Das klassizistische Aussehen des Platzes<br />

wird seit ein paar Jahren durch imposante moderne<br />

Neubauten aufgelockert. Neben Szenelokalen, Büros<br />

und Geschäften hat die Generalverwaltung der Max-<br />

Planck-Gesellschaft seit 1999 hier ihren Sitz.<br />

Marstallplatz<br />

The Classicistic Marstall by Leo von Klenze – also<br />

known as the court equestrial school – situated behind<br />

the Nationaltheater, once presided over the square of<br />

the same name, and was rebuilt after its destruction<br />

in the Second World War, keeping its external form.<br />

Today the Marstall is a branch of the Residenztheater.<br />

In recent years the Classicistic appearance of the<br />

square has been loosened up somewhat with beautiful<br />

modern buildings, including bars, offices and retail<br />

stores, and the head office of the Max-Planck Society,<br />

which has been here since 1999.<br />

18 EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 19


Olympiapark<br />

Zu den ganz besonderen Sehenswürdigkeiten gehört<br />

der Münchner Olympiapark. Seine Entstehung geht<br />

zurück auf die Austragung der XX. Olympischen Sommerspiele<br />

im Jahr 1972.<br />

Der geniale, weltweit einzigartige Entwurf des berühmten<br />

Olympiadaches stammt vom Stuttgarter Architekturbüro<br />

Behnisch & Partner.<br />

Neben den olympischen Anlagen wird der Park vom<br />

Olympiaberg beherrscht, einem Hügel, der nach dem<br />

Krieg durch das Aufschütten des Trümmerschuttes der<br />

stark zerstörten Stadt entstand und heute als Aussichts-<br />

und Skiabfahrtshügel dient.<br />

Der Olympiapark besteht insgesamt aus dem Olympiagelände<br />

mit den Sportstätten, dem Olympischen Dorf,<br />

der Olympia-Pressestadt (heute Wohngebiet) und dem<br />

Park mit Olympiasee und Olympiaberg.<br />

The Olympic Park<br />

One of Munich’s very special sights is its Olympic<br />

Park. It was built for the 1972 Summer Olympics.<br />

The ingenious and unique design of the stadium roof<br />

was conceived by the Stuttgart architectural office<br />

Behnisch & Partner.<br />

The Olympic Hill overlooks the Olympic facilities. It<br />

was formed by piling up the wreckage that was created<br />

by the heavily damaged city during the war, and<br />

today it is a lookout point and even a venue for World<br />

Cup slalom skiing events.<br />

The main components of the Olympic Park are the<br />

Olympic facility itself, with the sporting stadia, the<br />

Olympic Village, the Olympic Press City (today a residential<br />

district) and the Park itself, with its Olympic<br />

Lake and Hill.<br />

20<br />

EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 21


Berühmte<br />

Schlossanlagen<br />

Zu den großen Sehenswürdigkeiten Münchens zählt<br />

das im Westen der Landeshauptstadt gelegene<br />

Schloss Nymphenburg mit der dazugehörigen Parkanlage.<br />

Lange Zeit als Sommerresidenz der Wittelsbacher<br />

genutzt, gehört es zu den größten Schlossanlagen<br />

Europas. Ein liebenswertes Detail seiner Entstehungsgeschichte<br />

ist die Tatsache, dass Schloss<br />

Nymphenburg im Jahr 1664 von Kurfürst Ferdinand<br />

Maria in Auftrag gegeben wurde, und zwar als Dank<br />

an seine Frau Adelheid von Savoyen, nachdem sie<br />

den lang ersehnten Thronerben geboren hatte. Zu den<br />

prachtvollen Innenräumen im Stil des Barock, Rokoko<br />

und Klassizismus gehört die bekannteste Attraktion<br />

des Schlosses: die Schönheitengalerie. König Ludwig<br />

I. von Bayern ließ von dem bekannten Maler Joseph<br />

Karl Stieler 36 schöne Damen aus allen Gesellschaftsschichten<br />

porträtieren.<br />

Famous castles<br />

One of Munich’s biggest sights is Nymphenburg Palace<br />

in the west of the city, with its magnificent park.<br />

Long the summer residence of the Wittelsbachers,<br />

it is one of Europe’s biggest castle complexes. One<br />

interesting fact about its origins is the fact that its<br />

construction was ordered in 1664 by prince elector<br />

Ferdinand Maria, out of gratitude to his wife Adelheid<br />

von Savoyen, after she finally gave birth to the<br />

long-awaited heir. Among the many magnificent rooms<br />

in the baroque, rococo and classicistic styles, is the<br />

best-known attraction of the palace: the Gallery of<br />

Beauties. King Ludwig I von Bayern had the famous<br />

painter Joseph Karl Stieler paint portraits of 36 fair<br />

women from all classes of society.<br />

22<br />

EINE BILDERREISE DURCH MÜNCHEN


Aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammt die Schlossanlage<br />

Schleißheim im Norden der Stadt im Vorort<br />

Schleißheim gelegen und bestehend aus drei einzelnen<br />

Schlossbauten, dem Alten Schloss, dem Neuen<br />

Schloss und Schloss Lustheim sowie einer großzügigen<br />

Gartenanlage (Bild links). Es gehört zu den bedeutendsten<br />

barocken Schlössern Europas. Als Sommerresidenz<br />

für die Kurfürsten errichtet, blieb die Anlage<br />

jedoch unvollendet.<br />

Besonders sehenswert ist im Schloss Lustheim, am<br />

Ostende der Parkanlage gelegen, die Sammlung Meißener<br />

Porzellan.<br />

The Schleißheim Castle complex in the Schleißheim<br />

district to the north of the city was built in the 17th<br />

and 18th centuries. It comprises three independent<br />

palaces, the Old, the New and the Lustheim castles,<br />

and a generous park garden (pic left). It is one of the<br />

most significant baroque palaces in Europe. Built as<br />

a summer residence for the prince electors, the complex<br />

was, however, to remain unfinished.<br />

Particularly worth seeing in Castle Lustheim at the<br />

eastern end of the park is the collection of Meißener<br />

porcelain.<br />

A PICTURAL JOURNEY THROUGH MUNICH 23


München stellt sich vor<br />

Die „nördlichste Stadt Italiens“:<br />

Magnet für Touristen und<br />

Einheimische<br />

Christine Strobl<br />

Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München<br />

Christine Strobl<br />

Mayor of the State Capital of Munich


Munich – an introduction<br />

The ”northernmost city<br />

in Italy“: a magnet for<br />

tourists and residents alike


Die „nördlichste Stadt<br />

Italiens“: Magnet für Touristen<br />

und Einheimische<br />

Christine Strobl<br />

Bürgermeisterin der Landeshauptstadt<br />

München<br />

The ”northernmost city<br />

in Italy“: a magnet for tourists<br />

and residents alike<br />

Christine Strobl<br />

Mayor of the State Capital<br />

of Munich<br />

München –<br />

traditionsbewusst,<br />

dynamisch, kreativ<br />

Es ist die unvergleichliche Mischung aus Weltoffenheit<br />

und Tradition, aus Hightech und Bodenständigkeit,<br />

aus Innovation und charmanter Gelassenheit,<br />

die München so anziehend macht. Die bayerische<br />

Landeshauptstadt mit ihren über 1,4 Millionen<br />

Einwohnern bietet alles, was sich die Gäste<br />

der Stadt für ihren perfekten Aufenthalt erträumen:<br />

Eine weit gefächerte Kunst- und Kulturszene,<br />

unbegrenzte Sport- und Shoppingmöglichkeiten,<br />

ein lebendiges Bar- und Nachtleben, eine vielseitige<br />

Gastronomie und ein exzellentes öffentliches<br />

Verkehrsnetz. Ihren hohen Freizeit- und Erholungswert<br />

verdankt die Stadt den zahlreichen grünen<br />

Oasen. Wer sich aktiv und fit halten will, nimmt auf<br />

den zahlreichen beliebten Sportfestivals, in den<br />

Grünanlagen, Schwimmbädern und Eislaufhallen<br />

der Stadt winters wie sommers die verschiedensten<br />

Möglichkeiten dazu wahr. Shoppingfreunde finden<br />

ein weltbekanntes Einkaufsparadies mit schicken<br />

Modeboutiquen und Designer Outlets, coolen<br />

Ladenateliers, großen Kaufhäusern, originellen<br />

Antikläden und ausgezeichneten <strong>Buch</strong>handungen<br />

vor. Da in der Innenstadt die Ladenpassagen, Höfe,<br />

Munich –<br />

traditional, dynamic,<br />

creative<br />

It is that incomparable mixture of open-mindedness<br />

and tradition, of high-tech and down-to-earthness,<br />

of innovation and charming equanimity that<br />

makes Munich so attractive. The Bavarian state<br />

capital, with its more than 1.4 million inhabitants,<br />

has everything to offer its guests that make a perfect<br />

stay: a broad art and culture scene, unlimited<br />

sporting and shopping opportunities, vibrant bars<br />

and night-life, a diversity of restaurants and excellent<br />

public transport. It has many green oases for<br />

top leisure time and recreational possibilities, and<br />

fitness fans can take part in numerous highly popular<br />

sports festivals, use the parks, public pools<br />

and ice-skating rinks in Munich, regardless of the<br />

season. For shoppers Munich is a world-famous<br />

paradise, with upmarket fashion boutiques and<br />

designer outlets, cool shop studios, major department<br />

stores, quirky antique shops and excellent<br />

bookstores. And because the shopping passages,<br />

courtyards, cafés, restaurants and sights in the<br />

town centre are so easy to get to on foot, sightseeing<br />

and shopping can be wonderfully combined<br />

with a visit to a café or restaurant. The range of<br />

26 München stellt sich vor


Cafés, Restaurants und Sehenswürdigkeiten sehr<br />

gut fußläufig erreichbar sind, lassen sich Sightseeing<br />

und Shopping ideal mit einem Café- oder<br />

Restaurantbesuch verbinden. Das Gastronomieangebot<br />

im Herzen der Stadt spannt einen weiten<br />

Bogen von der internationalen Sterneküche über<br />

den Imbiss auf dem Viktualienmarkt bis hin zur<br />

bodenständigen Wirtshauskultur.<br />

Wer die Kunstschätze und markanten Plätze der Innenstadt<br />

entdecken möchte, erkundet das Zentrum<br />

mit seinen Sehenswürdigkeiten am besten zu Fuß.<br />

Über 700 Jahre Herrschaft der Wittelsbacher Kurfürsten<br />

und Könige sowie ein selbstbewusstes Bürgertum<br />

haben das Stadtbild über die Jahrhunderte hinweg geprägt.<br />

Wer auf Schusters Rappen unterwegs ist, ist<br />

hautnah dran am Puls der Stadt, taucht ein in das<br />

urbane Leben, lässt sich treiben, genießt, lässt sich<br />

anstecken von der ganz eigenen Münchner Gelassenheit,<br />

ist offen für Neues und entdeckt Altes – und begibt<br />

sich auf Spurensuche: An welchen Nahtstellen<br />

und markanten Plätzen lässt sich Münchens Stadtgeschichte<br />

ablesen?<br />

restaurants and bars on offer at the heart of the<br />

city goes from international star cuisine to the<br />

snack at the Viktualienmarkt and the earthy Bavarian<br />

tavern culture.<br />

Those looking to discover the artistic treasures and<br />

notable spots in the inner city can do so best of all on<br />

foot. More than 700 years of rule by the Wittelsbacher<br />

prince electors and kings and a self-confident upper<br />

class have shaped the city over the centuries. People<br />

getting around on Shank’s Pony have their finger on<br />

the pulse of the city. They immerse themselves in the<br />

urban life, go with the flow, take on that Munich serenity,<br />

are open for the new and discover the old. They<br />

are on their own search for traces of the past. But just<br />

what are the places where the history of Munich can<br />

be found?<br />

Die Mariensäule auf dem Marienplatz<br />

ist ein Marienstandbild und<br />

als Patrona Bavariae die Schutzfrau<br />

Bayerns. Errichtet wurde sie<br />

im 17. Jahrhundert auf Geheiß<br />

des Kurfürsten Maximilian I. aus<br />

Dankbarkeit, weil die Stadt im<br />

Dreißigjährigen Krieg vor der Zerstörung<br />

bewahrt wurde<br />

The Marian column on Marienplatz<br />

is a monument to the Virgin<br />

Mary, who is also the Patrona<br />

Bavariae, or guardian of Bavaria.<br />

It was built in the 17th century<br />

by order of the prince elector<br />

Maximilian I, as a gesture of<br />

gratitude because the city was<br />

spared from destruction during<br />

the Thirty Years War<br />

Munich – an introduction 27


28<br />

München stellt sich vor


München von oben – Alter Peter/<br />

Rathausturm<br />

Wer die vielen Stufen des engen Turmaufgangs des<br />

„Alten Peters“ erklimmt, Münchens ältester Pfarrkirche,<br />

oder den Aufzug zur Aussichtsplattform des Rathausturmes<br />

nimmt, wird mit einem traumhaften Blick<br />

über die Dächer der Altstadt und grünen Oasen Münchens<br />

belohnt. Dass das Bergpanorama und die glitzernden<br />

Gewässer des Alpenvorlandes manchmal zum<br />

Greifen nah erscheinen , liegt am Föhn, an diesem warmen,<br />

launischen Fallwind aus dem Süden, der optimale<br />

Fernsicht ermöglicht. Als die höchsten Bauwerke im<br />

Zentrum dominieren die Kirchtürme das Stadtbild, allen<br />

voran die beiden Türme der Frauenkirche, der gotischen<br />

Dom- und Stadtpfarrkirche; mit ihren Kuppelhauben<br />

ist sie das unverwechselbare Wahrzeichen Münchens.<br />

Dass die moderne Metropole in ihrem Zentrum überschaubar<br />

geblieben ist, macht ihren Charme aus. Am<br />

Altstadtring und an den kurvigen Gassen ist noch der<br />

Verlauf der ehemaligen Stadtmauer zu erkennen. Das<br />

Gebiet der heutigen Altstadt zwischen Sendlinger Tor,<br />

Isartor, Odeonsplatz und Stachus entspricht im Kern<br />

dem Umfang der Siedlung des 14. Jahrhunderts.<br />

Von der Isarbrücke zum Alten Peter –<br />

Gründungsgeschichte<br />

Die erste erhaltene Urkunde, in der München erwähnt<br />

wird, stammt aus dem Jahr 1158. In ihr legte Kaiser<br />

Munich from above – The Old<br />

St. Peter’s Church/The Town Hall Tower<br />

The reward for climbing the many steps in the narrow<br />

tower staircase of the Old Peter, Munich’s oldest parish<br />

church, or for taking the lift to the observation deck<br />

of the Town Hall Tower, is a magnificent view across<br />

the roofs of the old town and parks of Munich. If the<br />

Alpine panorama and shimmering waters of the Alpine<br />

foothills seem so near you could touch them, that is<br />

the Föhn wind from the south that clears the air and<br />

ensures optimum visibility. The church towers dominate<br />

the cityscape as its tallest buildings, above all the<br />

two towers of the Church of Our Lady, the Gothic cathedral<br />

and municipal parish church. Its onion-shaped<br />

towers are the unmistakable landmark of Munich.<br />

The fact that this modern metropolis has remained almost<br />

quaint at its centre is its big charm. On the city’s<br />

inner ring road and in the curved lanes, the old city<br />

walls can still be made out. The old town area between<br />

the city gates Sendlinger Tor, Isartor, Odeonsplatz and<br />

Stachus show the core of the town and how it began<br />

with the settlement in the 14th century.<br />

From the Isar bridge to the<br />

Old Peter – founding history<br />

The oldest official document still available in which<br />

Munich is mentioned comes from the year 1158. In it,<br />

emperor Friedrich I Barbarossa decreed that Munich<br />

A Zu den Wahrzeichen der<br />

Stadt zählt der Dom zu<br />

Unserer Lieben Frau, auch<br />

Frauenkirche genannt.<br />

Sie ist Kathedralkirche des<br />

Erzbischofs von München und<br />

Freising. Der spätgotische<br />

Backsteinbau wurde im<br />

2. Weltkrieg zerstört und<br />

nach dem Krieg mit einem<br />

schlichten Innenraum wieder<br />

aufgebaut<br />

S Älteste Pfarrkirche Münchens<br />

ist die Peterskirche. Ihren<br />

Turm nennen die Münchner<br />

liebevoll „Alter Peter“;<br />

er zählt zu den besten<br />

Aussichtspunkten der Stadt<br />

A The Church of Our Lady, or<br />

Frauenkirche, is one of the<br />

symbols of Munich. It is the<br />

cathedral of the archbishop<br />

of Munich and Freising. This<br />

late-gothic brick construction<br />

was destroyed in WW2 and<br />

reconstructed subsequently<br />

with a modest interior<br />

S The Church of St. Peter<br />

is Munich’s oldest parish<br />

church. Its tower is known to<br />

the locals as the “Old Peter”,<br />

and is one of the best lookout<br />

points in the city<br />

Munich – an introduction 29


Eigentlich ist das Denkmal auf<br />

dem Promenadeplatz dem<br />

Komponisten Orlando di<br />

Lasso gewidmet, doch haben<br />

Fans seit dem Tod ihres Idols<br />

Michael Jackson den Ort zu einer<br />

ganz eigenwilligen Pilgerstätte<br />

umfunktioniert<br />

The monument on Promenadeplatz<br />

is actually dedicated to<br />

the composer Orlando di Lasso,<br />

but Michael Jackson fans have<br />

converted it into their very own<br />

pilgrimage site in memory of<br />

their idol<br />

Friedrich I. Barbarossa u.a. fest, dass die Münchner<br />

künftig das Recht haben sollten, einen Salzmarkt abzuhalten,<br />

Marktzölle zu erheben und Münzen zu prägen.<br />

Um die einträglichen Salzfuhrwerke in seine Stadt<br />

zu lenken, hatte Herzog Heinrich der Löwe in München<br />

eine eigene Brücke über die Isar errichten lassen. Mit<br />

ihr war der Grundstein für den wirtschaftlichen Aufschwung<br />

Münchens gelegt. Später fiel der Herzog in<br />

Ungnade. Der Kaiser verbannte ihn und übergab das<br />

Herzogtum Bayern dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach.<br />

Damit begann eine neue Ära: Das Haus der Wittelsbacher<br />

lenkte Bayerns Geschicke bis 1918, also<br />

mehr als 700 Jahre lang.<br />

Eine frühe Ansiedlung „apud munichen“ (bei den Mönchen)<br />

erstreckte sich um die Kapelle auf der Erhebung<br />

des „Petersbergls“, dort, wo heute der Alte Peter<br />

steht. Es lässt sich nicht genau datieren, wann sich<br />

hier die Mönche niederließen. Funde aus dem 12. und<br />

13. Jahrhundert lassen den Schluss auf eine größere<br />

Ansiedlung zu.<br />

Durch das Ensemble der Altstadt<br />

München hat -versucht, ihr Gesicht nach den Zerstörungen<br />

des Zweiten Weltkriegs zu bewahren. Da 1945<br />

die halbe Stadt in Schutt und Asche lag, spitzte sich<br />

auch hier die Auseinandersetzung auf die Frage zu, ob<br />

would have the right to hold a salt market, demand<br />

market taxes and to make coins. With the idea of enticing<br />

the salt wagons into his town, Duke Henry the<br />

Lion had a bridge built across the Isar. It was to be<br />

the ground stone for Munich’s subsequent economic<br />

boom. Some time later the duke fell into disfavour. The<br />

emperor banned him and handed the duchy of Bavaria<br />

over to the count palatine Otto von Wittelsbach. This<br />

marked the beginning of a new era: The House of the<br />

Wittelsbachers ran Bavaria’s destiny all the way up until<br />

1918 – for more than 700 years.<br />

An early settlement “apud munichen” (with the monks)<br />

formed around the chapel on the little “Peter’s hill”,<br />

where the Old Peter cathedral today still stands. Nobody<br />

knows exactly when the monks settled here,<br />

but findings from the 12th and 13th century allow the<br />

conclusion to be drawn that it was quite a large settlement.<br />

Through the ensemble of the old town<br />

Munich tried to keep its face after the destruction of<br />

the Second World War. As half the city lay in rubble<br />

and ashes in 1945, the question arose as to whether<br />

one should try to rebuild the historical core of the city<br />

in as original a form as possible, or whether one should<br />

build a modern new town instead. The politicians de-<br />

30<br />

München stellt sich vor


LODENFREY – über 170 Jahre<br />

Geschichte mit Geschick<br />

Das hätte sich der junge Johann Georg Frey aus Klingenstein<br />

nicht zu träumen gewagt, als er im Jahr 1842<br />

mit einigen gesparten Gulden aus dem heimischen<br />

Württemberg auswanderte, um hier in München eine<br />

Weberei zu gründen. Würde er heute wieder auf die<br />

Welt kommen, stünde er vor einem der führenden<br />

Bekleidungshäuser Deutschlands. Durch seinen Unternehmergeist<br />

und die kontinuierliche Leistung von<br />

vier Generationen seiner Nachkommen ist heute der<br />

Name LODENFREY weltweit bekannt und ein touristischer<br />

Anziehungspunkt in der Weltstadt mit Herz.<br />

Das handwerkliche Können des Firmengründers war<br />

der Grundstein für eine rasch expandierende Tuchweberei,<br />

die anfangs Wolltuche und später auch feinste<br />

Seiden- und Samtstoffe herstellte, mit deren außergewöhnlicher<br />

Qualität er das angesehene Bürgertum,<br />

den Adel und die hohen Herren der Politik am Hof der<br />

Residenzstadt München beeindruckte. Mit Pioniergeist<br />

und Wagemut, Einfallsreichtum und Optimismus<br />

baute J.G. Frey das junge Unternehmen aus, und viele<br />

Beispiele beweisen seine vorausschauende Klugheit:<br />

Die Investition in ein Kurbad am Englischen Garten,<br />

das Diana-Bad – heute würde man Wellnesstem-<br />

LODENFREY – more than 170 years<br />

of history with skill<br />

Young Johann Georg Frey from Klingenstein in Württemberg<br />

wouldn’t have dared to dream what would<br />

become of his life’s work as he took his few saved guilders<br />

in 1842 and set off for Munich to found a weaving<br />

mill. If he were to be born again today, he would find<br />

himself at the head of one of Germany’s leading apparel<br />

companies. Thanks to his entrepreneurial spirit<br />

and the continued work of four generations of his<br />

descendants, the name LODENFREY is today known<br />

around the world and a tourist attraction in the big village<br />

with the big heart – Munich.<br />

The craftsmanship of the company’s founder was the<br />

foundation stone for a rapidly expanding cloth weaving<br />

company, which originally made wool cloth and<br />

then later finest silk and velvet fabrics, the extraordinary<br />

quality which deeply impressed the bourgeoisie,<br />

the nobility, and the high-ranking politicians at<br />

the Munich court. With pioneering spirit and courage,<br />

inventiveness and optimism, J.G. Frey expanded the<br />

young company, and numerous examples show what<br />

a visionary he was: His investment in a spa in the<br />

English Garden, the Diana-Bad, building a mechanical<br />

sheep’s wool spinning mill, a cloth and woollen goods<br />

www.lodenfrey.com 31


A Das einladende Erdgeschoss<br />

von LODENFREY<br />

S Das Glashaus mit der<br />

Damenabteilung im 1. OG<br />

A The inviting ground floor of<br />

LODENFREY<br />

S The glass house with Ladies’<br />

Wear department on the 1st<br />

floor<br />

pel dazu sagen, die Errichtung einer mechanischen<br />

Schafwollspinnerei, Tuch- und Wollwarenfabrik, den<br />

Erwerb eines Fabrikationsgeländes an der Osterwaldstraße<br />

sowie eines Verkaufsgeschäfts am heutigen<br />

Marienplatz. Entscheidungen, für die es in der damaligen<br />

Zeit einer Menge Mut bedurfte.<br />

1878 gelingt dem Sohn des Gründers Johann Baptist<br />

mit der Erfindung des ersten wasserabweisenden Lodens<br />

eine historische Tat. Der Lodenstoff setzt seinen<br />

Siegeszug um die Welt fort und wird mit der Verleihung<br />

der Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung<br />

belohnt. Den Lodenmantel, den er aus diesem Stoff<br />

schneidert, kann man heute noch in fast unveränderter<br />

Form bei LODENFREY kaufen.<br />

Wie der Name schon sagt, war LODENFREY lange Zeit<br />

Pseudonym für die größte Auswahl an hochwertiger<br />

und originaler Trachten- und Lodenbekleidung. Kunden<br />

aus aller Welt bestaunen nach wie vor das riesige<br />

Angebot, das sich über eine gesamte Etage erstreckt.<br />

Diese Wurzeln werden keineswegs verleugnet und mit<br />

Liebe zur Tradition und zum Detail gepflegt.<br />

factory, buying manufacturing premises in Osterwaldstraße<br />

and a sales outlet at today’s Marienplatz. These<br />

were all decisions that at the time required extraordinary<br />

courage.<br />

In 1878 the founder’s son, Johann Baptist, made history<br />

with the invention of a water-resistant loden cloth.<br />

This loden fabric conquered the world and even won<br />

the gold medal at the Paris World Exhibition. The loden<br />

overcoat that he tailored using this fabric can still<br />

be bought today at LODENFREY’s in a virtually unchanged<br />

form.<br />

As the name says, LODENFREY has long been a<br />

pseudonym for the biggest selection of top-quality<br />

and original traditional and loden clothing. Today customers<br />

from all around the world are still astounded<br />

by the enormous offering that covers an entire storey.<br />

LODENFREY doesn’t deny its roots at all and indeed<br />

cultivates them with a love of tradition and detail.<br />

In recent decades, however, the fashion apparel<br />

division for ladies and gents has expanded with<br />

great success. The names of the collections sold at<br />

32<br />

www.lodenfrey.com


In den letzten Jahrzehnten jedoch hat sich auch der<br />

modische Bekleidungsbereich für Damen und Herren<br />

mit ansehnlichem Erfolg vergrößert. Die Namen der<br />

bei LODENFREY vertretenen Kollektionen zeigen internationale,<br />

hochwertige Mode von Klassikern bis zu<br />

junger, trendiger Designermode:<br />

ARMANI, ALLUDE, AKRIS PUNTO, IRIS VON ARNIM,<br />

BELSTAFF, BOGNER, BURBERRY, DOLCE & GABBA-<br />

NA, ETRO, TOM FORD, DIANE VON FÜRSTENBERG,<br />

GIVENCHY, MAX MARA, MISSONI, MONCLER, JEN-<br />

NY PACKHAM, RALPH LAUREN, REGENT, ST. EMILE,<br />

STRENESSE, TALBOT RUNHOF, VAN LAACK, WIND-<br />

SOR und viele andere reflektieren die neuesten Trends<br />

der internationalen Modemessen aus Paris, Florenz,<br />

Mailand und London.<br />

Für die kleinen Kunden ist ebenfalls eine ganze Etage<br />

reserviert. Hier spiegelt sich auf 900 qm das ganze<br />

Haus LODENFREY „en miniature“: Eine eigene kleine<br />

Trachtenabteilung, Designermode, Wäsche, Sportmoden,<br />

Schuhe und Accessoires – vom Baby bis zum<br />

Teenager können sich die Kinder den Kleidungsstil<br />

ihrer Eltern zum Vorbild nehmen. Für den Spaß beim<br />

Einkaufen sorgen eine Rutschbahn, eine Spielecke<br />

oder ein Karussell.<br />

Darüber hinaus wird im ganzen Haus der Service-Gedanke<br />

sehr groß geschrieben. So wird beispielsweise<br />

mit exklusiven Herstellern wie BRIONI, ERMENEGIL-<br />

DO ZEGNA und REGENT die Maßkonfektion individueller<br />

Kleidungsstücke für Herren angeboten. Im hauseigenen<br />

Atelier werden Outfits passend auf die Figur<br />

geändert, Kaffeebars in jeder Verkaufsetage lassen<br />

den Einkaufsstress vergessen, zuvorkommende Beratung<br />

und Kundenbetreuung sind eine Selbstverständlichkeit.<br />

Im größten Umbau der Geschichte des Hauses wurde<br />

in den letzten Jahren das komplette Gebäude von innen<br />

und außen renoviert. Ein mehrstelliger Millionenbetrag<br />

wurde investiert, um aus dem traditionellen<br />

Modehaus ein strahlendes Kleinod in der Modewelt<br />

Münchens zu kreieren. Das seit über 170 Jahren gültige<br />

Konzept von LODENFREY, höchste Ansprüche an<br />

die Qualität und den Kundenservice zu stellen, ist nun<br />

auch für den optischen Auftritt zutreffend.<br />

Mit sechs Etagen Einkaufserlebnis ist LODENFREY das<br />

First Class-Bekleidungshaus für die ganze Familie und<br />

bietet Mode für jeden Anlass. Die vielfältige Auswahl<br />

unter einem Dach sucht deutschlandweit Vergleichbares.<br />

Johann Georg Frey wäre heute sehr stolz!<br />

LODEN FREY’s include international quality fashion,<br />

from classics to young, trendy designer labels:<br />

ARMANI, ALLUDE, AKRIS PUNTO, IRIS VON ARNIM,<br />

BELSTAFF, BOGNER, BURBERRY, DOLCE & GABBA-<br />

NA, ETRO, TOM FORD, DIANE VON FÜRSTENBERG,<br />

GIVENCHY, MAX MARA, MISSONI, MONCLER, JEN-<br />

NY PACKHAM, RALPH LAUREN, REGENT, ST. EMILE,<br />

STRENESSE, TALBOT RUNHOF, VAN LAACK, WIND-<br />

SOR and many more reflect the latest trends from the<br />

international fashion fairs in Paris, Florence, Milan,<br />

and London.<br />

There is also an entire floor for the very young customers.<br />

Here the entire LODENFREY company is to be<br />

found in miniature on 900 m 2 : Its own small traditional<br />

costume department, designer fashion, underwear,<br />

sporting apparel, shoes, and accessories – from baby<br />

to teenager, the young ones can copy the clothing<br />

styles of their parents. A slide, a playing corner, and a<br />

carousel ensure that shopping is fun here.<br />

And service is also a big issue in the company. For<br />

example with exclusive labels like BRIONI, ERMENE-<br />

GILDO ZEGNA and REGENT it offers custom-tailored<br />

apparel for discerning gentlemen. In the alteration<br />

studio outfits are adjusted to suit the figure, coffee<br />

bars on every floor allow no trace of shopping hectic,<br />

friendly sales staff and customer support are a matter<br />

of honour here.<br />

During the most extensive remodelling in the company’s<br />

history, the entire building was renovated inside<br />

and out in recent years. Several million euros were<br />

invested to turn the traditional fashion store into a<br />

shining light in Munich’s fashion sky. The concept of<br />

fulfilling the highest demands regarding quality and<br />

customer service that has been LODENFREY’s for<br />

more than 170 years now also applies to the look of<br />

the store.<br />

With six floors of shopping adventure, LODENFREY is<br />

the first class clothing company for the whole family<br />

with fashion for every occasion. The wide range of<br />

products under one roof is unparalleled in Germany.<br />

Johann Georg Frey would be very proud!<br />

LODEN-FREY Verkaufshaus<br />

GmbH & CO. KG<br />

Maffeistr. 7 • 80333 München<br />

TEL. 089/210 39-0<br />

FAX 089/210 39-250<br />

www.lodenfrey.com<br />

info@lodenfrey.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Samstag<br />

10 Uhr bis 20 Uhr<br />

Opening hours:<br />

Monday till Saturday<br />

10 a.m. to 8 p.m.<br />

www.lodenfrey.com 33


man den historischen Kern möglichst getreu wieder<br />

herstellen oder die Stadt zeitgemäß neu bauen sollte.<br />

Die Politiker entschieden sich für eine Rekonstruktion<br />

des alten Münchens – nach Vorschlägen von Stadtbaurat<br />

Karl Meitinger bekam München im Kern soweit<br />

wie möglich wieder seine vertraute Gestalt. Die alten<br />

Proportionen wurden beibehalten, und die Architektur<br />

bewahrte ihr menschliches Maß.<br />

Fünf Höfe als Beispiel für das<br />

Nebeneinander von Neu und Alt<br />

Der Spaziergang führt zu einer mondänen Einkaufspassage,<br />

die für neues Bauen unter Berücksichtigung<br />

gewachsener Innenstadtstrukturen steht: Mit den Fünf<br />

Höfen an der Theatinerstraße öffneten die Schweizer<br />

Architekten Herzog & de Meuron einen ehemals geschlossenen<br />

Altstadtblock aus historischen Gebäudeteilen<br />

und wandelten ihn in ein modernes Ensemble<br />

aus Höfen und Passagen um. Elegante Läden, Cafés,<br />

Restaurants sowie die unterschiedliche künstlerische<br />

Gestaltung geben jedem Hof und jeder Passage ein<br />

eigenes, unverwechselbares Flair. So begrünen zum<br />

Beispiel hängende Gärten die lichte Salvatorpassage,<br />

Spiegelglaspailletten funkeln in der tunnelartigen<br />

Prannerpassage und die riesige Stahlkugel von Olafur<br />

Eliasson zieht im Viscardihof die Blicke auf sich.<br />

cided to reconstruct old Munich – and so Munich’s<br />

centre regained its familiar look to as great an extent<br />

possible, based on proposals from the head of municipal<br />

planning Karl Meitinger. The old proportions<br />

were kept and the architecture retained its reasonable<br />

dimensions.<br />

The Fünf Höfe as an example<br />

of the mix of new and old<br />

A stroll through town takes us to a fashionable shopping<br />

passage that stands for modern building abiding<br />

by old city structures: With the Fünf Höfe complex<br />

in Theatinerstraße, the Swiss architects Herzog<br />

& de Meuron opened up a formerly closed-off block<br />

of historical old buildings and turned it into a modern<br />

ensemble of courtyards and passages. Elegant<br />

stores, cafés, restaurants and the most diverse of artistic<br />

designs give each courtyard and the passages<br />

connecting them their very own inimitable flair. For<br />

example, hanging gardens decorate the light-flooded<br />

Salvatorpassage, mirror sequins sparkle in the tunnellike<br />

Prannerpassage and the enormous steel ball by<br />

Olafur Eliasson is an eye-catcher in the Viscardihof<br />

courtyard.<br />

Art lovers don’t go past the fascinating exhibitions<br />

provided by the Hypo-Kunsthalle, a gallery that is also<br />

part of the Fünf Höfe.<br />

François Cuvilliés d. Ä. erbaute<br />

von 1733 bis 1737 das Palais<br />

Holnstein, seit 1821 Sitz des<br />

Erzbischofs von München und<br />

Freising und daher Erzbischöfliches<br />

Palais genannt<br />

François Cuvilliés senior built<br />

the Palais Holnstein between<br />

1733 and 1737. It has been the<br />

seat of the archbishop of<br />

Munich and Freising since 1821,<br />

which is why it is also known<br />

as the Archiepiscopal Palace<br />

34<br />

München stellt sich vor


Kunstfans lassen sich nicht die interessanten Ausstellungen<br />

der Hypo-Kunsthalle, die auch zu den Fünf Höfen<br />

gehört, entgehen.<br />

Odeonsplatz und Ludwigstraße<br />

An kaum einem anderen Platz wirkt München italienischer<br />

als am Odeonsplatz. Lässt sich doch München<br />

gerne als „die nördlichste Stadt Italiens“ bezeichnen<br />

– mit einem Augenzwinkern, versteht sich.<br />

In diesem einzigartigen „Open Air Café“ gibt man sich<br />

dem „dolce far niente“ hin; vor der Kulisse der sonnengelben<br />

Theatinerkirche St. Kajetan servieren die<br />

Kellner „Cappuci“, Prosecco und Ferien-im-Süden-<br />

Gefühl. Imposant heben sich die Kuppel und die beiden<br />

volutenverzierten Türme der barocken Hofkirche<br />

vor dem Himmel ab – solch ein Bauwerk hatte es im<br />

München des 17. Jahrhunderts bis dahin noch nicht<br />

gegeben, wohl aber in Venedig oder Rom. Kein Wunder,<br />

geht doch der Entwurf der Theatinerkirche auf<br />

den italienischen Baumeister Agostino Barelli zurück,<br />

den Henriette Adelaide von Savoyen mitbrachte, als<br />

sie als die Gemahlin von Kurfürst Ferdinand Maria an<br />

den bayerischen Hof nach München zog. Zur nächtlich<br />

illuminierten Bühne wird der Odeonsplatz, wenn hier<br />

im Sommer das Klassik Open Air stattfindet, und ein<br />

begeistertes Publikum unter freiem Himmel den Klängen<br />

der Konzerte lauscht.<br />

Odeonsplatz and Ludwigstraße<br />

Munich jokingly sees itself as “Italian’s northernmost<br />

city”, and almost nowhere else is Munich more Italian<br />

than at Odeonsplatz. At this unique “open air café”<br />

of a square, one succumbs to the “dolce far niente”.<br />

Against the backdrop of the yellow St. Kajetan<br />

Theatinerkirche church, waiters serve “cappuci”, Prosecco<br />

and southern flair. The dome and two voluteadorned<br />

towers of the Baroque court church rise into<br />

the sky – a building the likes of which had never been<br />

seen before in 17th century Munich; but only in Venice<br />

or Rome. And yes, the design of the Theatinerkirche<br />

originates from the Italian master builder Agostino<br />

Barelli, whom Henriette Adelaide von Savoyen brought<br />

with her to Munich when she moved into the Bavarian<br />

Court as the new wife of prince elect Ferdinand Maria.<br />

Odeonsplatz becomes an illuminated stage when the<br />

Classic Open Air concert is held in summer before an<br />

enthusiastic throng of classical music fans.<br />

From an architectural point of view, the large extension<br />

of the square to the north of the Theatinerkirche<br />

and Residenz is designed in the spirit of the Italian<br />

Renaissance. The Feldherrnhalle has Florentine inspiration,<br />

and standing on Odeonsplatz it is impossible<br />

not to feel how the city grew during the era of the<br />

young Bavarian kingdom. The new axis, stretching out<br />

Die erste im Stil des italienischen<br />

Spätbarock nördlich der<br />

Alpen errichtete Kirche ist die so<br />

genannte Theatinerkirche. Sie<br />

war Hof- und Ordenskirche des<br />

Theatinerordens.<br />

Im Vordergrund ist noch ein Teil<br />

der Feldherrnhalle zu erkennen<br />

The first church to be built north<br />

of the Alps in the Italian late<br />

baroque style is the Theatinerkirche.<br />

It was the church of the<br />

court and of the Theatiner order.<br />

Part of the Feldherrnhalle can be<br />

seen in the foreground<br />

Munich – an introduction 35


CityQuartier<br />

FÜNF HÖFE<br />

München<br />

FÜNF HÖFE<br />

CityQuartier<br />

Munich<br />

»Sphere« von Olafur Eliasson<br />

»Sphere« by Olafur Eliasson<br />

Beton, Glas, Stahl und<br />

Licht. Mit diesen vier<br />

Materialien haben die<br />

Architekten Herzog &<br />

de Meuron, Hilmer &<br />

Sattler sowie Ivano<br />

Gianola im Herzen von<br />

München eine ganze<br />

Welt geschaffen: die moderne<br />

Passagenwelt der<br />

FÜNF HÖFE.<br />

Im historischen Kreuzviertel wird<br />

die Sehnsucht nach Begegnung auf überraschend<br />

vielen Ebenen erfüllt. Hier treffen sich Moderne<br />

und Tradition, Kunstlicht und Sonnenlicht, Funktionen<br />

und Formen, Natur und Stadt. Das architektonische<br />

Konzept des CityQuartiers FÜNF HÖFE, das sich<br />

im Besitz der Union Investment Real Estate GmbH,<br />

Hamburg, befindet, kehrt in die elegante Vergangenheit<br />

der Passagen zurück und weist gleichzeitig in die<br />

Zukunft moderner urbaner Bedürfnisse. Architektur,<br />

Kunst und Kultur verstehen sich bestens in den FÜNF<br />

HÖFEN.<br />

Damit dieses Zusammenwirken funktionieren kann,<br />

haben die federführenden Architekten Jacques Herzog<br />

und Pierre de Meuron ihre Visionen von lebendiger<br />

Kultur eingebracht. Immer wieder wird der Besucher<br />

mit neuen Einblicken, Ausblicken und Entdeckungen<br />

überrascht, die so vielfältig sind wie die<br />

dargebotenen Objekte. Geometrische Formen, verschlüsselte<br />

Oberflächen, verblüffende Spiegelungen<br />

zeugen von Einfallsreichtum, Schaulust und kunstvoll<br />

inszenierter Wahrnehmung.<br />

Im Gewölbe der Prannerpassage werfen sich Glaspailletten<br />

modulierte Lichtbündel zu. Die hängenden Gärten<br />

an der Decke der Salvatorpassage verkehren das<br />

Gefühl von oben nach unten. Selbst der Betonboden<br />

zieht die Aufmerksamkeit mit versenkten Landschaften<br />

von Thomas Ruff oder Konzepttexten vom Rémy<br />

Zaugg auf sich.<br />

Concrete, glass,<br />

steel and light.<br />

Using these four<br />

materials, the architects<br />

Herzog &<br />

de Meuron, Hilmer<br />

& Sattler and Ivano<br />

Gianola have created<br />

an entire world<br />

in the heart of Munich:<br />

the contemporary world of<br />

FÜNF HÖFE.<br />

Here, in the heart of the historic Kreuzviertel<br />

district, our desire for encounters is satisfied on<br />

a surprising number of levels, in a place where modernity<br />

and tradition, artificial light and sunlight, functions<br />

and forms, nature and city converge. The architectonic<br />

concept of FÜNF HÖFE CityQuartier, owned by Union<br />

Investment Real Estate GmbH of Hamburg, harks<br />

back to the elegant shopping arcades of the past and<br />

provides a glimpse into the future of modern urban<br />

requirements. Architecture, art and culture perfectly<br />

coexist in FÜNF HÖFE.<br />

For this interaction to be effective, the chief architects<br />

Jacques Herzog and Pierre de Meuron introduced their<br />

dynamic creative visions. The visitor is constantly<br />

surprised by new insights, perspectives and discoveries,<br />

which are as diverse as the objects presented.<br />

Geometric forms, encrypted surfaces and perplexing<br />

reflections demonstrate ingenuity, curiosity and artistic<br />

awareness.<br />

Glass sequins on the vaulted ceilings of the Prannerpassage<br />

create contrasting beams of light. The hanging<br />

gardens on the ceiling of the Salvatorpassage<br />

connect the ideas of above and below. Even the concrete<br />

floor draws the eye with sunken landscapes by<br />

Thomas Ruff and concept texts by Rémy Zaugg.<br />

Visitors enjoy 48,000 square metres of stimuli, opportunities,<br />

experiences, culture, pleasure and dialogue.<br />

Die Besucher erwarten 48 000 qm voller Impulse, Angebote,<br />

Erlebnisse, Kultur, Genuss und Dialog.<br />

36<br />

www.fuenfhoefe.de


Das CityQuartier FÜNF HÖFE im Herzen von München<br />

bietet eine einzigartige Verbindung aus vielfältigem<br />

Arbeitsleben, stilvollem Wohnen und exquisiten Shopping-Angeboten,<br />

ergänzt durch kulinarische Genüsse.<br />

Zwischen Marien- und Odeonsplatz finden sich die<br />

Passagen und lichten Flaniermeilen der FÜNF HÖFE,<br />

die zu den erfolgreichsten Innenstadt-Quartieren<br />

Deutschlands zählen.<br />

Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die<br />

unter anderem auch das Olympiastadion in Peking erbauten,<br />

schufen aus dem ehemaligen Altstadtsolitär<br />

dieses einmalige CityQuartier, das 2003 von der Union<br />

Investment Real Estate GmbH erworben wurde. Das<br />

Ergebnis ist die harmonische Symbiose historischer<br />

Bausubstanz mit moderner Architektur, aufwendige<br />

Innenhöfe und ungewöhnliche Passagen entsprechen<br />

dem gehobenen Münchner Flair.<br />

Mehr als sieben Jahre nach der Gesamteröffnung können<br />

die FÜNF HÖFE auf eine großartige Erfolgsgeschichte<br />

zurückblicken. Rund 22 000 Besucher strömen<br />

täglich in die FÜNF HÖFE, angezogen durch das<br />

Ambiente, das Business und Wirtschaft mit Shopping<br />

und Gastronomie verbindet.<br />

The FÜNF HÖFE CityQuartier in the heart of Munich<br />

provides a unique combination of diverse working environments,<br />

stylish living, exquisite shopping opportunities<br />

and culinary delights. Between Marienplatz and<br />

Odeonsplatz lie the arcades and courtyards of FÜNF<br />

HÖFE, one of the most successful inner-city developments<br />

in Germany.<br />

The Swiss architects Herzog & de Meuron, whose previous<br />

works include the Olympic stadium in Beijing,<br />

transformed an individual building in the old town into<br />

this unique CityQuartier, which was acquired by Union<br />

Investment Real Estate GmbH in 2003. The result is<br />

a harmonious symbiosis of historic building structure<br />

and modern architecture, elaborate inner courtyards<br />

and unusual arcades, which epitomize the sophisticated<br />

Munich flair.<br />

More than seven years after it was opened, FÜNF HÖFE<br />

can look back on an extraordinary success story. Some<br />

22,000 people visit FÜNF HÖFE every day, attracted<br />

by the unique atmosphere offered by the combination<br />

of businesses, shops and restaurants.<br />

Bewegliche Fassade von<br />

Herzog & de Meuron<br />

Mobile façade by<br />

Herzog & de Meuron<br />

www.fuenfhoefe.de 37


Der hängende Garten von<br />

Tita Giese<br />

The hanging garden by Tita Giese<br />

Die ausgesuchten Geschäfte des CityQuartiers FÜNF<br />

HÖFE auf rund 17 500 qm haben alle etwas gemeinsam.<br />

Die erstklassige Lage mit stilechten Darstellungsmöglichkeiten<br />

ihrer Produkte in einem außergewöhnlichen<br />

Ambiente. Denn der unvergleichliche architektonische<br />

Gebäudekomplex mit seinen kunstvollen Überraschungen<br />

ist schon allein eine Besichtigung wert.<br />

Eine Umgebung für die ganz großen, aber auch für die<br />

nationalen und internationalen Modelabels, wie Baldessarini,<br />

Emporio Armani, Max Mara, Massimo Dutti,<br />

Patrizia Pepe oder Strenesse, hochwertige Gastronomie<br />

und Kultur in der Kunsthalle. Ob Lifestyle, Wohnoder<br />

Esskultur, ob Literatur oder Kunst – Kenner finden<br />

hier das Besondere. Bei Besuchern aus aller Welt<br />

stehen die FÜNF HÖFE auf der Liste der Sehenswürdigkeiten<br />

in München ganz oben.<br />

The businesses in FÜNF HÖFE CityQuartier, covering<br />

an area of around 17,500 square metres, all have<br />

something in common: a prime location with authentic<br />

product display opportunities in an exceptional environment.<br />

This unique architectonic building complex<br />

is worth a visit for its artistic surprises and architecture<br />

alone. It is an ideal location for national and international<br />

fashion labels, such as Baldessarini, Emporio<br />

Armani, Max Mara, Massimo Dutti, Patrizia Pepe and<br />

Strenesse, high-quality dining, such as the Restaurant<br />

and culture in the art gallery. Lifestyle, fashionable<br />

living and dining, literature or art: connoisseurs will<br />

find something special here. FÜNF HÖFE is high on<br />

the list of Munich’s attractions for visitors from around<br />

the world.<br />

38<br />

www.fuenfhoefe.de


Gewidmet dem bayerischen<br />

Heer, ließ Ludwig I. im 19. Jahrhundert<br />

von Friedrich von<br />

Gärtner nach dem Vorbild des<br />

römischen Konstantinsbogens<br />

das Siegestor als Abschluss<br />

der prachtvollen Ludwigstraße<br />

entwerfen<br />

Dedicated to the Bavarian<br />

troops, Ludwig I had the Siegestor<br />

built in the 19th century by<br />

Friedrich von Gärtner, based on<br />

the Arch of Constantine in Rome.<br />

It marks the end of magnificent<br />

Ludwigstraße<br />

Architektonisch gesehen ist die großzügige Platzerweiterung<br />

nördlich von Theatinerkirche und Residenz<br />

im Geist der italienischen Renaissance entworfen. Die<br />

Feldherrnhalle ist florentinisch inspiriert, und wer am<br />

Odeonsplatz steht, spürt, wie sich die Stadt in der<br />

Ära des jungen bayerischen Königreichs geweitet hat.<br />

Die neue Achse, die aus der mittelalterlichen Enge<br />

des Zentrums nach Norden, Richtung Schwabing, herausführt,<br />

heißt Ludwigstraße. Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

von Ludwig I. bei seinen Architekten Leo<br />

von Klenze und Friedrich von Gärtner in Auftrag gegeben,<br />

entstand mit ihr ein Denkmal klassizistischer<br />

Stadtbaukunst ersten Ranges. Dieser von Palästen<br />

gesäumte Prachtboulevard gehört zu den kühnsten<br />

und großzügigsten Straßenschöpfungen des frühen<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Max-Joseph-Platz/Maximilianstraße/<br />

Theater<br />

Wer vom Odeonsplatz aus der Residenzstraße in Richtung<br />

Zentrum folgt, kommt an den vier bronzenen Löwen<br />

vorbei, die die Eingänge zu den Innenhöfen der<br />

Residenz bewachen (Bild links). Im Vorbeigehen kann<br />

es sich lohnen, es so manchen Einheimischen gleichzutun<br />

und über die glänzenden Nasen der Tiere zu<br />

streichen – das soll Glück bringen. Die Residenz, das<br />

größte Stadtschloss Deutschlands, war für mehr als<br />

to the north toward Schwabing from the medieval confinement<br />

of the town centre, is called Ludwigstraße.<br />

Commissioned by Ludwig I from his architects Leo<br />

von Klenze and Friedrich von Gärtner in the early 19th<br />

century, it was to become a top-class monument of<br />

classical municipal architecture. This majestic boulevard<br />

lined with palaces was one of the most courageous<br />

and expansive road creations of the early 19th<br />

century.<br />

Max-Joseph-Platz/<br />

Maximilianstraße/Theatres<br />

If you walk along Residenzstraße from Odeonsplatz<br />

towards Marienplatz, you pass four bronze lions that<br />

guard the entrances to the inner courtyards of the<br />

royal palace known as the Residenz (photo left). The<br />

noses of these animals shine bright because rubbing<br />

them supposedly brings good luck – so it is worth a<br />

try. The Residenz, Germany’s largest city palace, was<br />

the home of the Bavarian monarchs for more than<br />

400 years, and today, with its art collections, it is an<br />

outstanding testimony to courtly culture in Europe. A<br />

walk through the Chapel Courtyard of the Residenz<br />

takes you to an oasis of Rococo architecture, the Cuvilliés<br />

Theatre.<br />

Munich – an introduction 39


40<br />

München stellt sich vor


Die Residenz mit ihren kostbaren<br />

Schätzen und prunkvollen Innenräumen<br />

ist das Herzstück der<br />

Innenstadt. Sie war von 1508 bis<br />

1918 Wohn- und Regierungssitz<br />

der bayerischen Herzöge, Kurfürsten<br />

und Könige<br />

A Brunnenhof der Residenz:<br />

hier finden im Sommer<br />

Konzerte statt<br />

S Schönstes Rokoko begegnet<br />

dem Besucher der „Grünen<br />

Galerie“ der Residenz<br />

D Eines der ältesten<br />

Renaissance-Gewölbes<br />

Europas ist das Antiquarium<br />

der Residenz, das u. a. für<br />

Staatsempfänge genutzt wird<br />

F Auf der Südseite der Residenz<br />

liegt der Max-Joseph-Platz mit<br />

dem Standbild von König Max<br />

I. Joseph (1756-1825)<br />

The Residenz is the centrepiece<br />

of the city, with its precious<br />

treasures and palatial interiors.<br />

From 1508 to 1918 it was the<br />

place of residence and government<br />

of the Bavarian princes,<br />

prince electors and kings<br />

A The Brunnenhof courtyard in<br />

the Residenz: outdoor classic<br />

concerts are held here in<br />

summer<br />

S The Grüne Galerie in the<br />

Residenz offers rococo at its<br />

finest<br />

D The Antiquarium in the<br />

Residence is one of the oldest<br />

renaissance vaults in Europe.<br />

It is used for official state<br />

receptions, among other<br />

things<br />

F On the south side of the<br />

Residenz is Max-Joseph-Platz,<br />

with its statue of King Max I<br />

Joseph (1756-1825)<br />

Munich – an introduction 41


400 Jahre Sitz der bayerischen Herrscher und ist heute<br />

mit seinen Kunstsammlungen ein hervorragendes<br />

Zeugnis höfischer Kultur in Europa. Wer einen Abstecher<br />

durch den Kapellenhof der Residenz macht, gelangt<br />

zu einem Kleinod der Rokoko-Architektur, dem<br />

Cuvilliés-Theater.<br />

Mit dem Königsbau erstreckt sich das Innenstadtschloss<br />

der Wittelsbacher bis zum Max-Joseph-Platz.<br />

Mit dieser klassizistischen Platzanlage stellte sich das<br />

bayerische Königtum angemessen zur Schau; hier<br />

zeigt die königliche Haupt- und Residenzstadt ihr Gesicht.<br />

An drei Seiten ist der Platz umrahmt von den<br />

klassizistischen Fassaden des Bayerischen Nationaltheaters,<br />

des Königsbaus der Residenz sowie der florentinisch<br />

inspirierten Säulenloggia des Palais an der<br />

Oper. An den ersten König, Max I. Joseph, erinnert<br />

das Denkmal in der Mitte. Von 1806 bis zur Novemberrevolution<br />

im Jahr 1918 residierten die Wittelsbacher<br />

als Könige; ihr offizieller Regierungssitz war hier<br />

in München.<br />

With the Königsbau buildings, the inner-city palace<br />

extends all the way to Max-Joseph-Platz. The Bavarian<br />

royalty made a fitting statement of its rank with this<br />

classical square, and the residence city shows its true<br />

face. On three sides the square is framed by the classical<br />

façades of the Bayerisches Nationaltheater, the<br />

Königsbau of the Residenz and the Florentine-style<br />

pillared loggia of the Palais an der Oper. The central<br />

monument is to King Max I Joseph. From 1806 to the<br />

November Revolution in 1918, the Wittelsbachers resided<br />

as kings, with their official seat of government<br />

here in Munich.<br />

One of the world’s best opera ensembles is at home in<br />

the Bayerisches Nationaltheater, Munich’s renowned<br />

opera and ballet theatre. The Opera Festival held here<br />

every July are a highlight of Munich’s cultural summer.<br />

At the “Oper für alle” (Opera for Everyone) event,<br />

thousands of people can enjoy a free, live audio-visual<br />

transmission of the opera from inside the opera<br />

house, on the square outside it, thus participating in<br />

42 München stellt sich vor


A Die ehemalige Residenzpost<br />

trägt heute den Namen Palais<br />

an der Oper. Renoviert und<br />

neu eröffnet, ist das Palais<br />

ausgestattet mit Wohnungen,<br />

Büros und exklusiven<br />

Läden. Es liegt gegenüber<br />

der Residenz auf dem Max-<br />

Josephplatz und markiert den<br />

Beginn der Maximilianstraße<br />

S Spielort der Bayerischen<br />

Staatsoper und des Bayerischen<br />

Staatsballetts ist das<br />

Nationaltheater am Max-<br />

Joseph-Platz. Der imposante<br />

Eingangsbereich erinnert mit<br />

seinen korinthischen Säulen<br />

an einen griechischen Tempel<br />

Im Bayerischen Nationaltheater, Münchens renommiertem<br />

Opern- und Balletthaus, ist eines der bedeutendsten<br />

Opernensembles der Welt zu Hause.<br />

Die alljährlich im Juli stattfindenden Opernfestspiele<br />

sind ein Highlight im Münchner Kultursommer. Bei<br />

der Veranstaltung „Oper für alle“ auf dem Platz vor<br />

der Oper hören und sehen Tausende die audiovisuelle<br />

Live-Übertragung und genießen Festspiel-Flair und<br />

Opernhighlights – kostenlos und unter freiem Himmel.<br />

Im benachbarten Residenztheater ist das Bayerische<br />

Staatsschauspiel zu Hause – es ist eines der<br />

traditionsreichsten und bedeutendsten Sprechtheater<br />

Deutschlands.<br />

Vom Max-Joseph-Platz aus geht es in die Maximilianstraße,<br />

Münchens zweite Prachtstraße aus dem 19.<br />

Jahrhundert. Vor allem Modeschöpfer von Weltrang<br />

präsentieren ihre kostspieligen Kreationen in Flagshipstores.<br />

Zu den internationalen Luxuslabels gesellen<br />

sich Kunstgalerien, Cafés, das Hotel Vier Jahreszeiten<br />

und Theater, wie die Münchner Kammerspiele<br />

– eine Jugendstilikone und Sprechtheater-Bühne mit<br />

großer Avantgarde-Tradition.<br />

Alter Hof und Hoflieferanten<br />

Zurück zum mittelalterlichen Kern, geht es über den<br />

Hofgraben und die Burgstraße zum Alten Hof. Die wiethe<br />

flair and opera highlights. The neighbouring Residenztheater<br />

is home to Bayerisches Staatsschauspiel<br />

– one of the oldest and most important theatres in<br />

Germany.<br />

Max-Joseph-Platz is on Maximilianstraße, Munich’s<br />

other premium shopping boulevard from the 19th<br />

century. It is the stretch of real estate where fashion<br />

designers present their costly creations in flagship<br />

stores. Between the international luxury labels are<br />

art galleries, cafés, the Four Seasons hotel and theatres<br />

like the Münchner Kammerspiele – an icon of Art<br />

Nouveau style and theatre with a great avant-garde<br />

tradition.<br />

The Alter Hof and purveyors to the court<br />

Back to the medieval core, via the Hofgraben (moat)<br />

and Burgstraße you come to the Alter Hof (old court).<br />

This reconstructed four-wing building around an idyllic<br />

inner courtyard is an impressive example of a fortified<br />

medieval city castle, which was the political centre<br />

point of the empire under the reign of Emperor Ludwig<br />

of Bavaria (1328-47). Before the Wittelsbachers<br />

moved into the Residenz, they lived in their first city<br />

residence, the Alter Hof, from the 13th to the 15th century.<br />

Still preserved from the emperor’s castle today<br />

are the renovated Zwingerstock and Burgstock wings,<br />

A The former Residenz post<br />

office is now called the Palais<br />

an der Oper. Renovated and<br />

reopened, the Palais now<br />

boasts apartments, offices<br />

and exclusive retail stores.<br />

It is situated opposite the<br />

Residenz at Max-Josephplatz<br />

and marks the beginning of<br />

Maximilianstraße<br />

S The Nationaltheater at Max-<br />

Joseph-Platz is the home of<br />

the Bavarian State Opera<br />

and Bavarian State Ballet. Its<br />

ornately decorated entrance<br />

is reminiscent of a Greek<br />

temple, with its Corinthian<br />

pillars<br />

Munich – an introduction 43


44<br />

München stellt sich vor


Bummeln, Einkaufen, Gaumenfreuden<br />

genießen...<br />

Die autofreie Münchner Innenstadt<br />

zieht alljährlich Millionen<br />

von Einheimischen und Touristen<br />

in ihren Bann<br />

Shopping, walking, enjoying<br />

culinary delights... Munich’s carfree<br />

inner city attracts millions<br />

of locals and tourists every year<br />

Munich – an introduction 45


Imposant in seiner halbrunden<br />

Form thront am Ende der Maximilanstraße,<br />

hoch über der Isar,<br />

das Maximilianeum, Sitz des<br />

bayerischen Landtags und der<br />

Stiftung Maximilianeum für begabte<br />

Studenten aus Bayern und<br />

der Pfalz. König Max II. ließ den<br />

Bau, fertiggestellt im Jahr 1874,<br />

von Architekt Friedrich Bürklein<br />

entwerfen<br />

Stately with its half-moon structure,<br />

the Maximilianeum sits<br />

atop the high bank of the Isar at<br />

the end of Maximilanstraße. It<br />

is the seat of the Bavarian state<br />

parliament and of the Maximilianeum<br />

foundation for gifted<br />

students from Bavaria and the<br />

Rhineland-Palatinate. King Max<br />

II had this building designed by<br />

Friedrich Bürklein, and construction<br />

on it was completed in 1874<br />

46<br />

München stellt sich vor


Munich – an introduction 47


Am Platzl/Hofbräuhaus<br />

A more than 400-year-old landmark of Munich is the<br />

Hofbräuhaus. Beer fans from all nations, tourists from<br />

all continents and locals all flock to this the world’s<br />

most famous beer hall. 3,000 people can sit and eat<br />

and drink here at once. Today, the “watering hole”,<br />

where local regulars have permanently reserved tables,<br />

around 10,000 litres of beer are poured out for<br />

35,000 a day in the drinking rooms, festive hall and<br />

beer garden here. The festive hall is also home to traderhergestellte<br />

Vierflügelanlage um einen idyllischen<br />

Innenhof stellt ein eindrucksvolles Beispiel einer wehrhaften,<br />

mittelalterlichen Stadtburg dar, die unter Kaiser<br />

Ludwig dem Bayern politischer Mittelpunkt des<br />

Reichs war (1328-47). Bevor die Wittelsbacher die<br />

Residenz bezogen, residierten sie hier jahrhundertelang<br />

im Alten Hof, ihrer ersten Stadtresidenz vom 13.<br />

bis 15. Jahrhundert. Von der Kaiserburg sind heute<br />

noch der sanierte Zwingerstock und der Burgstock<br />

mit seinem beeindruckenden spätgotischen Gewölbekeller<br />

erhalten. Dort informiert kostenlos eine Multimedia-Ausstellung<br />

über das Leben am Hof und über<br />

die Stadthistorie.<br />

Neu errichtet wurden die beiden Gebäudeteile, die<br />

den Alten Hof nach Norden und Osten einfassen. Läden,<br />

darunter ein stilvolles Warenhaus in der Säulenhalle<br />

von Münchens ehemaliger Kaiserburg, Büros und<br />

ein Restaurant beleben das historische Areal des Alten<br />

Hofs.<br />

with their impressive Late Gothic vaulted cellars,<br />

where a free multimedia exhibition informs interested<br />

visitors about life at court and the history of the city.<br />

The northern and eastern parts of the Alter Hof were<br />

reconstructed after their destruction in the war.<br />

Shops, including a stylish department store in the pillared<br />

hall of the former emperor’s castle, offices and<br />

a restaurant breathe life into the historical Alter Hof.<br />

48<br />

München stellt sich vor


Am Platzl /Hofbräuhaus<br />

Ein Markenzeichen Münchens, über 400 Jahre alt –<br />

das Hofbräuhaus. Bierfans aller Nationen, Touristen<br />

aus allen Erdteilen und auch Einheimische zieht es<br />

in das vielbesungene und berühmteste Bierhaus der<br />

Welt. 3 000 Besucherinnen und Besucher finden hier<br />

zur gleichen Zeit Platz. Heute werden in der „Schwemme“,<br />

in der auch Einheimische ihren angestammten<br />

Platz haben, in Trinkstuben, Festsaal und Biergarten<br />

täglich rund 10 000 Liter Bier an 35 000 Gäste ausgeschenkt.<br />

Im Festsaal finden Brauchtumsveranstaltungen<br />

wie die „Vorstadthochzeit“ statt.<br />

Seit 1852 ist der bayerische Staat der Brauherr, und<br />

seit 1589 steht das Hofbräuhaus am „Platzl“ im Zentrum<br />

der Stadt. Einen Abstecher wert sind auch die<br />

Gassen rund um das Hofbräuhaus, der Treffpunkt aller<br />

internationalen Besucher. Souvenirjäger, Musikliebhaber<br />

und Fußballfans fühlen sich hier wohl.<br />

Marienplatz mit Rathaus und<br />

Glockenspiel<br />

Der Marienplatz ist das Zentrum und das Herz Münchens<br />

– und Bühne für Openair-Künstler, Platz für politische<br />

Veranstaltungen, Kulisse für den Christkindlmarkt<br />

oder für das Rathaus-Clubbing am Christopher-<br />

Street-Day. Das stattlichste und prächtigste Gebäude<br />

am Platz ist das Neue Rathaus, errichtet von Georg<br />

ditional events like the “Vorstadthochzeit” ball, a satire<br />

evening that parodies a Munich suburban wedding.<br />

The state of Bavaria has been the official brewer since<br />

1852, and the Hofbräuhaus has stood in the centre of<br />

town at the “Platzl” square since 1589. The little lanes<br />

around the Hofbräuhaus are worth a stroll. Visitors<br />

from around the world, souvenir hunters, music lovers<br />

and football fans all find what they are looking for here.<br />

Marienplatz with the Town Hall and<br />

Glockenspiel<br />

Marienplatz is the centre and heart of Munich – and<br />

a stage for open-air artists, political events, home to<br />

the famous Christmas market and to the Town Hall<br />

Clubbing dance event on Christopher Street Day. The<br />

most splendid and imposing building on the square<br />

is the New Town Hall, built by Georg Hauberrisser in<br />

the Flemish neo-Gothic style. The “Münchner Kindl”<br />

watches over the city at the top of the 85 metre high<br />

Town Hall Tower. And a well-known happening attracts<br />

hordes of visitors on the square every day at 11 and<br />

12 o’clock, and additionally at 5 pm from March to<br />

October – the Glockenspiel in the Town Hall Tower. It<br />

tells two stories from Munich’s history: the celebrated<br />

wedding of Duke Wilhelm V to Renata von Lothringen<br />

in 1586, where a jousting tournament was held on<br />

Marienplatz in honour of the bridal couple, and the Ba-<br />

A Weltberühmt und ein Muss<br />

für jeden Münchenbesucher<br />

ist das legendäre Hofbräuhaus<br />

am Platzl. Der Biertempel<br />

wurde 1897 am Platzl eröffnet<br />

und geht zurück auf<br />

die Hofschänke, welche von<br />

König Ludwig I. 1828 zur<br />

Volksschänke erklärt wurde<br />

S Durch das Tor des Alten<br />

Rathauses gelangt man auf<br />

den Marienplatz, der von<br />

dem Neuen Rathaus, erbaut<br />

im 19. Jahrhundert im<br />

neugotischen Stil mit dem<br />

berühmten Glockenspiel,<br />

beherrscht wird<br />

A World famous and a must<br />

for visitors to Munich is<br />

the legendary Hofbräuhaus<br />

on Platzl Square. This beer<br />

temple was opened on Platzl<br />

square in 1897 and harks all<br />

the way back to the court<br />

alehouse that King Ludwig I<br />

declared to be the People’s<br />

Tarvern in 1828<br />

S Passing through the gate of<br />

the Old Town Hall you come<br />

out onto Marienplatz. The<br />

square is dominated by the<br />

New Town Hall, built in the<br />

neo gothic style in the 19th<br />

century, with its famous<br />

Glockenspiel<br />

Munich – an introduction 49


Hauberrisser im Stil der flandrischen Neugotik. Auf<br />

der Spitze des 85 Meter hohen Rathausturms wacht<br />

das „Münchner Kindl“ über die Stadt. Ein bekanntes<br />

Schauspiel sorgt jeden Tag für besonders großen Andrang<br />

auf dem Platz: Um 11 und 12 Uhr – von März bis<br />

Oktober zusätzlich um 17 Uhr – zeigt das Glockenspiel<br />

im Rathausturm zwei Ereignisse aus der Münchner<br />

Stadtgeschichte: zum einen die 1586 gefeierte Hochzeit<br />

von Herzog Wilhelm V. mit Renata von Lothringen.<br />

Zu Ehren des Brautpaars fand ein Ritterturnier auf dem<br />

Marienplatz statt. Dabei triumphierte der bayerische<br />

Ritter über seinen Gegner aus Lothringen. Die untere<br />

Etage zeigt den Schäfflertanz. Nach einer schweren<br />

Pestepidemie im 16. Jahrhundert sollen sich die Fassmacher<br />

als Erste wieder auf die Straßen gewagt und<br />

tanzend die Bevölkerung erheitert haben.<br />

Das Glockenspiel, das mit Solarstrom betrieben wird,<br />

besteht aus 43 Glocken, die die Bewegungen der 32<br />

lebensgroßen Figuren begleiten. Abends um 21 Uhr<br />

zeigen sich auch ein Nachtwächter und der Friedensengel,<br />

die das Münchner Kindl zu Bett bringen – zur<br />

Musik aus Richard Wagners „Die Meistersinger von<br />

Nürnberg“ und Johannes Brahms’ „Wiegenlied“.<br />

varian knight triumphed over his Lothringen opponent.<br />

The lower level of the clockwork spectacle shows the<br />

dance of the coopers, or “Schäfflertanz”. After a devastating<br />

plague in the 16th century, the barrel makers,<br />

or so it is told, were the first people brave enough to<br />

venture back out into the streets, and they cheered up<br />

the harried population by dancing.<br />

The Glockenspiel, which is powered by solar energy,<br />

comprises 43 bells that accompany the movements<br />

of the 32 life-sized figures. At 9 pm a night watchman<br />

and the Angel of Peace publicly put the Münchner<br />

Kindl to bed, to music from Richard Wagner’s “Die<br />

Meistersinger von Nürnberg” and Johannes Brahms’<br />

“Wiegenlied”.<br />

Marienhof<br />

The area behind the Town Hall was a treasure trove for<br />

archaeological research. The artefacts that were dug<br />

up here lead deep into the history of the city: More<br />

than 45,000 findings, including earthenware receptacles,<br />

prove that there was a permanent population<br />

here already well before 1158; glasses, tree trunks,<br />

shoes, iron and building parts, even a well shaft dating<br />

back to 1261 were found. The digs have been completed,<br />

and now the Marienhof is to be green again until<br />

50<br />

München stellt sich vor


A Sparbüchsen, Ledergürtel<br />

und ein Kochtopf mit<br />

angebranntem Essen sind<br />

archäologische Funde, die bei<br />

Grabungen auf dem hinter<br />

dem Rathaus gelegenen<br />

Marienhof zu Tage gefördert<br />

wurden<br />

S Das Karlstor ist eines der<br />

Münchner Stadttore und<br />

bildet heute den Eingang<br />

zur Neuhauser Straße,<br />

der meistfrequentierten<br />

Einkaufsmeile Europas<br />

A Money boxes, leather belts<br />

and a pot with burnt food<br />

remains are all archaeological<br />

findings made during the<br />

recent excavation work on<br />

the Marienhof park behind<br />

the town hall<br />

S The Karlstor is one of the<br />

gates to Munich city. It<br />

is today the entrance to<br />

Neuhauser Straße, the<br />

busiest shopping street in<br />

Europe<br />

Marienhof<br />

Das Areal hinter dem Rathaus war eine Fundgrube für<br />

die archäologische Forschung. Was bei den Grabungen<br />

ans Tageslicht gefördert wurde, führt tief in die<br />

Geschichte der Stadt hinein: Mehr als 45 000 Einzelfunde,<br />

darunter Tongefäße, die belegen, dass München<br />

schon weit vor 1158 an dieser Stelle dauerhaft<br />

besiedelt war; außerdem Gläser, Holzstämme, Schuhe,<br />

Eisen- und Bauteile, sogar ein Brunnenschacht, der<br />

sich auf das Jahr 1261 datieren lässt. Die Grabungen<br />

sind abgeschlossen; nun soll es auf dem Marienhof<br />

vorübergehend wieder grün werden, bis die Bagger<br />

anrollen und mit dem Bau des neuen Haltepunkts entlang<br />

der derzeit geplanten zweiten S-Bahn-Stammstrecke<br />

begonnen wird.<br />

Die erste Fußgängerzone Deutschlands<br />

Vom Marienplatz über die Kaufinger- und Neuhauserstraße<br />

zum Karlsplatz – seit über 40 Jahren lockt die<br />

erste Fußgängerzone Deutschlands Shoppingbegeisterte<br />

an. Hier reihen sich Traditionskaufhäuser und<br />

internationale Marken an kleine Boutiquen und Spezialgeschäfte.<br />

Ihr unverwechselbares architektonisches<br />

Gesicht erhält Münchens Fußgängerzone durch die<br />

vielen historischen Fassaden und Kirchenbauten, die<br />

dazu einladen innezuhalten: Die Bürgersaalkirche birgt<br />

the earthmovers return to start building the new station<br />

for the planned second S-Bahn train line.<br />

Germany’s first pedestrian<br />

shopping zone<br />

From Marienplatz you can only walk down Kaufinger<br />

and Neuhauserstraße to Karlsplatz – this stretch of<br />

carless mall has been a huge attraction for shoppers<br />

for more than 40 years now. Traditional stores stand<br />

next to international brands, small boutiques and special-interest<br />

shops all along the way. Munich’s pedestrian<br />

mall is given its unique architectural format by<br />

the many historical façades and churches that invite<br />

one to stop and soak up the atmosphere: The crypt<br />

beneath the Bürgersaalkirche houses the tomb of the<br />

Nazi resistance fighter, Father Rupert Mayer. Enormous<br />

barrel vaults – smaller only than those of St. Peter’s<br />

in Rome – arch over the interior of the Late Gothic<br />

church of St. Michael; in the royal crypt beneath the<br />

chancel lies the sarcophagus of King Ludwig II. Today,<br />

the Gothic, former Augustinerkirche holds the German<br />

Hunting and Fishing Museum. Upon entering the<br />

Frauenkirche (Church of Our Lady), you will be fascinated<br />

by the monumentality and majestic furnishings<br />

of the cathedral: Late Gothic choir stalls, carvings and<br />

stained glass, Baroque paintings and splendid tombs;<br />

Munich – an introduction 51


Kein anderes Einkaufszentrum<br />

in München ist mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln so gut zu erreichen<br />

wie die Stachus Passagen<br />

unterhalb des Karlsplatzes<br />

(Stachus) gelegen. Hoch frequentiert<br />

mit ihren zahlreichen<br />

Läden und Restaurants, wurden<br />

die Passagen in zweijähriger<br />

Bauzeit erst kürzlich zu einem<br />

modernen Einkaufszentrum mit<br />

eigenem Flair umgebaut<br />

No other shopping centre in<br />

Munich is as easy to reach with<br />

public transport as the die<br />

Stachus passages beneath the<br />

Karlsplatz (Stachus) square.<br />

With its numerous shops<br />

and restaurants, this highly<br />

frequented complex was<br />

recently remodelled into a<br />

modern shopping centre with<br />

its own very unique flair, in a<br />

two –year construction phase<br />

52 München stellt sich vor


Munich – an introduction 53


A Als Markthalle für besondere<br />

Produkte präsentiert sich die<br />

wieder aufgebaute Schrannenhalle<br />

am Viktualienmarkt.Ursprünglich<br />

im 19. Jahrhundert<br />

von Karl Muffat entworfen,<br />

war sie der erste Bau in Eisenkonstruktion<br />

in München<br />

S Die im November 2006<br />

geweihte Hauptsynagoge<br />

am Jakobsplatz ist Teil des<br />

Jüdischen Zentrums München.<br />

Dazu gehören neben der<br />

Synagoge ein Kultur- und<br />

Gemeindehaus sowie das<br />

Jüdische Museum<br />

A The recently rebuilt<br />

Schrannenhalle by the<br />

Viktualienmarkt is a market<br />

hall for special products.<br />

Originally designed in the 19th<br />

century by Karl Muffat, it was<br />

Munich’s first iron building<br />

S Consecrated in November<br />

2006, the synagogue on<br />

Jakobsplatz is part of the<br />

Munich Jewish Centre, which<br />

also includes a culture and<br />

community centre and the<br />

Jewish Museum<br />

in ihrer Unterkirche das Grab des Widerstandkämpfers<br />

gegen das NS-Regime, Pater Rupert Mayer. Ein riesiges<br />

Tonnengewölbe – das zweitgrößte nach St. Peter<br />

in Rom – überspannt den Innenraum der Spätrenaissance-Kirche<br />

St. Michael; in der Fürstengruft unter<br />

dem Chor steht der Sarkophag von König Ludwig II.<br />

Die gotische, ehemalige Augustinerkirche beherbergt<br />

heute das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum. Wer<br />

die Frauenkirche betritt, wird von der monumentalen<br />

Raumwirkung und der prächtigen Innenausstattung<br />

des Doms fasziniert sein: Spätgotisches Chorgestühl,<br />

Schnitzereien, Skulpturen und Glasmalerei, Barockgemälde<br />

und Prunkgrabmäler; in der Fürstengruft befindet<br />

sich die älteste Grablege der Wittelsbacher in<br />

München.<br />

Von der Kaufingerstraße aus lohnt sich ein Abstecher<br />

in die Sendlingerstraße, die 2012 teilweise zur Fußgängerzone<br />

umgewandelt wurde und mit der Hofstatt eine<br />

neue, elegante Einkaufspassage bekam.<br />

the Fürstengruft is the oldest family tomb of the Wittelsbachers<br />

in Munich.<br />

From Kaufingerstraße it is worth making a little detour<br />

to Sendlingerstraße, part of which was transformed<br />

into a pedestrian zone in 2012 and in which an elegant<br />

shopping passage was constructed called the<br />

Hofstatt.<br />

Viktualienmarkt and Schrannenhalle<br />

At the foot of the Old Peter, between the Church of the<br />

Holy Spirit and Frauenstraße, is the land of milk and<br />

honey: raspberry blossom honey from the Carpathians<br />

next to blueberries from the Bavarian Forest, Falafel<br />

next to Munich specialities, stone milled bread next<br />

to organic cheese – the Viktualienmarkt seduces all<br />

the senses with its Bavarian and international delicacies.<br />

It wasn’t given the name Viktualienmarkt until<br />

the 19th century – using the old word “Viktualien”<br />

(victuals) for food. The ideal place to enjoy its products<br />

in the shade of the chestnut trees is the market’s beer<br />

garden, where beers from various Munich breweries<br />

take turns at being served. The maypole in the middle<br />

54<br />

München stellt sich vor


Viktualienmarkt und Schrannenhalle<br />

Zu Füßen des Alten Peters erstreckt sich zwischen<br />

der Heiliggeistkirche und der Frauenstraße ein Schlaraffenland:<br />

Himbeerblütenhonig von den Karpaten neben<br />

Blaubeeren aus dem Bayerischen Wald, Falafel<br />

neben Münchner Schmankerln, Steinmühlenbrot neben<br />

Biokäse – der Viktualienmarkt verführt mit seinen<br />

bayerischen und internationalen Köstlichkeiten<br />

alle Sinne. Seinen Namen erhielt der Viktualienmarkt<br />

erst im 19. Jahrhundert – nach der alten Bezeichnung<br />

„Viktualien“ für Lebensmittel. Der ideale Ort,<br />

um heimische Schmankerl und Münchner Lebensgefühl<br />

im Schatten unter Kastanien zu genießen, ist<br />

der Biergarten des Marktes, wo wechselnd Bier von<br />

verschiedenen Münchner Brauereien ausgeschenkt<br />

wird. Der Maibaum in der Mitte ist ein beliebter Treffpunkt,<br />

wenn man sich für die Mittagspause verabredet.<br />

Wie die Standlbesitzerinnen und -besitzer trotzen<br />

auch die Brunnenfiguren jedem Wetter. Die Statuen<br />

aus Bronze stellen Altmünchner Volkssänger und<br />

-schauspieler(innen) dar. Marktkaufleute und Passanten<br />

stecken den beliebten Brunnenfiguren immer wieder<br />

frische Blumen zu.<br />

of the market is a popular meeting place for a midday<br />

rendezvous. Like the stand owners, the fountain sculptures<br />

brave every weather. These bronzes depict old<br />

Munich folk singers and actors. The market vendors<br />

and passers-by like to give them flowers.<br />

Trinity Square is where the fish vendors are gathered.<br />

It is a little corner of the market secreted away between<br />

beautiful old building façades.<br />

In the south-west of Viktualienmarkt is the reconstructed<br />

Schrannenhalle. It is a landmarked glass-andiron<br />

construction form the 19th century. Between the<br />

cast-iron pillars, stands with all kinds of delicacies<br />

from France, Austria, Italy and Bavaria invite you to go<br />

on a tour of culinary discovery.<br />

St.-Jakobs-Platz with the<br />

Jewish Centre and City Museum<br />

Opposite the Schrannenhalle via the little Sebastiansplatz,<br />

you will find St.-Jakobs-Platz. At this square, old<br />

and new are next-door neighbours. This award-winning<br />

ensemble and the concept of a place for encoun-<br />

Munich – an introduction 55


A Im ehemaligen Zeughaus ist<br />

das Münchner Stadtmuseum<br />

untergebracht. Neben der<br />

Dauerausstellung „Typisch<br />

München“ können hier die<br />

berühmten Moriskentänzer<br />

(Bild unten) sowie auf<br />

mehreren Etagen wechselnde<br />

Ausstellungen zur Stadtgeschichte<br />

erlebt werden<br />

S Ein „Canaletto“-Blick auf<br />

München aus dem Jahr 1761,<br />

geschaffen von Wilhelm Eilers<br />

im Stadtmuseum<br />

D In der Unterführung am<br />

Friedensengel entstand zu<br />

Ehren des verstorbenen<br />

Graffitisprayers Sigi von<br />

Koeding ein Kunstwerk,<br />

gestaltet von mehreren<br />

Graffitikünstlern<br />

A The Munich City Museum<br />

is housed in the former<br />

armoury. In addition to its<br />

permanent exhibition “Typical<br />

Munich”, one can also<br />

experience the famous Morris<br />

Dancers (pic below) here and<br />

changing exhibitions on the<br />

history of the city<br />

S Canaletto view of Munich<br />

from 1761, by Wilhelm Eilers<br />

in the City Museum<br />

D A work of art by several<br />

graffiti artists has been<br />

created to the deceased<br />

sprayer Sigi von Koeding in<br />

the underpass at the Angel<br />

of Peace<br />

56<br />

München stellt sich vor


Wo sich die Fischgeschäfte auf dem Markt konzentrieren,<br />

liegt der Dreifaltigkeitsplatz, ein versteckter Winkel,<br />

umstanden von hübschen Hausfassaden.<br />

Im Südwesten des Viktualienmarkts schließt sich<br />

die wiederaufgebaute Schrannenhalle an. Eine denkmalgschützte<br />

Glas-Eisen-Konstruktion aus dem 19.<br />

Jahrhundert. Zwischen den gusseisernen Säulen verlocken<br />

Marktstände mit allerlei Köstlichkeiten aus<br />

Frankreich, Österreich, Italien oder Bayern, auf Genusstour<br />

zu gehen.<br />

St.-Jakobs-Platz mit Jüdischem Zentrum<br />

und Stadtmuseum<br />

Gegenüber der Schrannenhalle geht es über den kleinen<br />

Sebastiansplatz zum St.-Jakobs-Platz, der mitten<br />

im Zentrum der Stadt liegt. Hier stehen Alt und Neu<br />

in lebendiger Nachbarschaft zueinander. Das preisgekrönte<br />

Ensemble und das Konzept eines Ortes der<br />

Begegnung wurde 2008 mit dem Deutschen Städtebaupreis<br />

ausgezeichnet. Der frei aufragende moderne<br />

Baukubus der Hauptsynagoge Ohel Jakob mit seinem<br />

transparenten Aufbau aus Glas und Stahl wurde von<br />

den Saarbrücker Architekten Wolfgang Lorch und Rena<br />

Wandel Hoefer entworfen. Der Sockel aus Natursteinen<br />

erinnert an die Klagemauer in Jerusalem. Im<br />

Rahmen einer Führung lässt sich der lichtdurchflutete<br />

Innenraum besichtigen.<br />

Mit seinen Ausstellungen spiegelt das Jüdische Museum<br />

gegenüber die Vielfalt der jüdischen Geschichte<br />

und Kultur in München wider. Fest im Herzen der<br />

Stadt verankert, versteht sich das Jüdische Museum<br />

als Treffpunkt und Kommunikationsort. Im Foyer laden<br />

<strong>Buch</strong>handlung und Café mit Sonnenterrasse zum<br />

Verweilen ein. Das Ensemble aus Synagoge und Jüdischem<br />

Museum wird von dem Jüdischen Gemeindezentrum<br />

mit Kindergarten, Konzertsaal und koscherem<br />

Restaurant vervollständigt. Damit ist jüdisches<br />

Leben wieder in die Mitte der Stadt eingekehrt.<br />

In enger Nachbarschaft zum Jüdischen Zentrum erstreckt<br />

sich der Gebäudekomplex des Münchner<br />

Stadtmuseums. In dem mittelalterlichen Zeughaus<br />

und dem benachbarten (rekonstruierten) Marstall<br />

geht es in der Dauerausstellung „Typisch München“<br />

auf Zeitreise durch die Kulturgeschichte Münchens,<br />

von der Gründung bis zur Residenzstadt, von der Zeit<br />

des Nationalsozialismus bis zur Gegenwart. In fünf historisch<br />

gegliederten Abschnitten geht die Ausstellung<br />

der Frage nach, was seit wann und vor allem warum<br />

typisch ist für München. Zu sehen sind über 400 Expoters<br />

received the German Urban Construction Award<br />

in 2008. The modern cube building of the Ohel Jakob<br />

synagogue with its transparent construction of glass<br />

and steel was designed by the Saarbrücken architects<br />

Wolfgang Lorch and Rena Wandel Hoefer. The natural<br />

stone base is reminiscent of the Wailing Wall in Jerusalem.<br />

Tours are available for those wishing to see the<br />

interior.<br />

The Jewish Museum shows the diversity of Jewish history<br />

and culture in Munich in its exhibitions. Right at<br />

the heart of the city, the Jewish Museum is a place to<br />

meet and communicate. The bookshop and café in the<br />

foyer with the sunny terrace are a wonderful place to<br />

take a moment off. The ensemble with the synagogue<br />

and Jewish Museum is completed with the Jewish community<br />

centre with its kindergarten, concert hall and<br />

kosher restaurant. With it, Jewish life has returned to<br />

the centre of town.<br />

Close to the Jewish Centre is the Munich City Museum<br />

building complex. In this medieval armoury and<br />

the neighbouring (reconstructed) Marstall there is a<br />

permanent exhibition “Typisch München” that takes<br />

visitors on a journey through time and the cultural history<br />

of Munich, from its founding to the coming of the<br />

king’s residence through the period of the National<br />

Socialists to the present day. In five historically sepa-<br />

Munich – an introduction 57


Ursprünglich als Bauernmarkt<br />

gedacht, hat sich der Viktualienmarkt<br />

im Laufe der Jahre zu<br />

einem echten Einkaufsplatz für<br />

Feinschmecker entwickelt. Umfang,<br />

Vielfalt und Exklusivität,<br />

gepaart mit Regionalität und<br />

gleichzeitig Internationalität, machen<br />

aus dem Viktualienmarkt<br />

ein Ort mit ganz besonderem<br />

Flair für Einheimische und Touristen<br />

Originally conceived as a farmers’<br />

market, the Viktualienmarkt<br />

has developed over the years<br />

into a special place for gourmets<br />

to do their shopping. Its wide<br />

range and exclusivity, coupled<br />

with regional and international<br />

flair make the Viktualienmarkt a<br />

veritable magnet for locals and<br />

tourists<br />

nate – Bilder, Plakate, Möbel, Kitsch und Kunstwerke.<br />

Zu den Glanzstücken gehören die spätgotischen Moriskentänzer<br />

aus der Werkstatt von Erasmus Grasser,<br />

die ursprünglich den Tanzsaal des Alten Münchner<br />

Rathauses schmückten. Darüber hinaus können Besucherinnen<br />

und Besucher Spezialsammlungen wie<br />

das Musikinstrumenten- oder das Puppentheater erkunden.<br />

Cineasten schätzen das Kinoprogramm des<br />

Filmmuseums.<br />

Tipps für weitere<br />

Entdeckungstouren:<br />

Englischer Garten<br />

Den Blick schweifen lassen, Tagträumen unter Bäumen;<br />

das Gras unter den nackten Füßen spüren; an<br />

Wasserläufen und baumbestandenen Seeufern entlang<br />

schlendern – kann der Münchner Sommer schöner<br />

sein? Der Englischen Garten bietet zu jeder Jahreszeit<br />

Erholung und Entspannung, und die tollkühnen<br />

Fluss-Surfer, die die stehende Eisbach-Welle reiten,<br />

lassen sich auch im Winter bewundern. Münchens<br />

grüne Lunge ist mit einer Fläche von 417 ha einer der<br />

größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Auf<br />

Anregung des Amerikaners Benjamin Thompson, der<br />

später zum Grafen Rumford ernannt wurde, war schon<br />

rate sections, the exhibition pursues the question of<br />

what is typical for Munich, why and since when. More<br />

than 400 exhibits are on show – photos, posters, furniture,<br />

kitsch and artworks. Among the stars of the<br />

exhibition are the Late Gothic Morris dancers from the<br />

workshop of Erasmus Grasser, which originally decorated<br />

the ballroom of the old Munich town hall. There<br />

are also special collections here, such as of musical<br />

instruments, and a puppet theatre. Moviegoers love<br />

the Film Museum’s film programme.<br />

Tips for other journeys<br />

of discovery:<br />

The English Garden<br />

Looking out over the meadows, daydreaming under<br />

trees, feeling the grass on the soles of your bare feet,<br />

strolling along waterways and on tree-lined lake edges<br />

– summer in Munich can hardly get better. The<br />

English Garden offers rest and relaxation in all seasons,<br />

and the river surfers ride that permanent wave<br />

in the Eisbach even in deepest winter. Munich’s green<br />

heart is the world’s largest inner-city park, with 417<br />

ha. Construction began on it thanks to the suggestion<br />

of the American Benjamin Thompson, who was<br />

later to be renamed Count Rumford. It began in 1789<br />

58<br />

München stellt sich vor


Vor dem ehemaligen Radsportstadion,<br />

heute Event-Arena,<br />

erhebt sich eine Bronzestatue<br />

von Martin Mayer. Die 3,85 Meter<br />

hohe Dame trägt den Namen<br />

„Olympia Triumphans“ und beeindruckt<br />

durch ihr kraftvolles<br />

Aussehen<br />

In front of the Cycling Stadium,<br />

today an event arena, rises the<br />

bronze statue by Martin Mayer.<br />

The lady, measuring 3.85<br />

metres, is called „Olympia<br />

Triumphans“ and impresses<br />

by her athletic body shape<br />

1789 auf einem Teilgebiet mit der Anlage eines Militärgartens<br />

begonnen worden. 1792 verfügte Kurfürst Karl<br />

Theodor, dass der Garten allen Münchnern zur Verfügung<br />

stehen sollte – der Volkspark war geboren. Für<br />

die Gestaltung des Parks nach dem Muster englischer<br />

Landschaftsgärten zeichnete der Schwetzinger Hofgärtner<br />

Friedrich Ludwig Sckell verantwortlich.<br />

Olympiapark München<br />

Die Olympischen Sommerspiele von 1972 haben die<br />

Stadt geprägt wie kaum ein anderes Ereignis nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Was als „heitere Spiele“ begann<br />

wurde durch das terroristische Attentat auf die israelische<br />

Mannschaft, dem insgesamt 11 israelische Sportler<br />

und ein Polizist zum Opfer fielen, überschattet.<br />

Die Olympischen Spiele gaben entscheidende Impulse<br />

für die Stadtentwicklung in den Jahrzehnten danach:<br />

Die Wirtschaft florierte, die Infrastruktur wurde weiter<br />

ausgebaut, München wurde weltoffen, immer mehr<br />

Gäste aus dem In- und Ausland kamen. Seit vor mehr<br />

als 40 Jahren, im Sommer 1972, das Olympische Feuer<br />

entfacht wurde, spielt die bayerische Landeshauptstadt<br />

in der ersten Liga der bedeutendsten Sportmetropolen<br />

Europas. Hier fanden und finden auch heute<br />

Großveranstaltungen und internationale Top-Events<br />

statt, wie zum Beispiel die Leichtathletik EM 2002,<br />

der alpine FIS Ski Weltcup, die Special Sommerolym-<br />

with the design of a military garden. In 1792, prince<br />

elector Karl Theodor decreed that the garden should<br />

be made accessible to all Munich citizens – and the<br />

people’s park was born. Schwetzingen-born court gardener<br />

Friedrich Ludwig Sckell was responsible for the<br />

design of the park, based on the example of English<br />

landscape gardens.<br />

The Olympic Park<br />

The Olympic Games of 1972 were an event like almost<br />

no other in the city since the Second World War. What<br />

began as “fun Games” was overshadowed by the terrorist<br />

attack on the Israeli team, in which 11 Israeli<br />

sportspeople and a police officer were killed.<br />

The Olympic Games were a defining point for the development<br />

of the city in the decades to come. The<br />

economy flourished, the infrastructure was further<br />

developed, Munich became more cosmopolitan and<br />

more and more tourists came. Ever since the summer<br />

of 1972, when the Olympic Fire was lit, the Bavarian<br />

state capital has played in the premier league of<br />

sporting centres in Europe. Like then, major international<br />

events still take place here, such as the 2002<br />

European Athletics Championships, the alpine FIS Ski<br />

World Cup, the Special Summer Olympics 2012 and<br />

the Summer X-Games 2013. The revolutionary rooftent<br />

construction designed by Günter Behnisch, which<br />

Munich – an introduction 59


60<br />

München stellt sich vor


Als „Venedig unter den Zoos“<br />

gilt der über einhundert Jahre<br />

alte Münchner Tierpark Hellabrunn.<br />

Eingebettet in den Landschaftspark<br />

der Isarauen wurde<br />

er als erster Geozoo konzipiert.<br />

Die Tiere werden hier nach ihrer<br />

geografischen Herkunft in<br />

ihren natürlichen Lebensgemeinschaften<br />

gezeigt<br />

Munich’s Hellabrunn zoo is generally<br />

accepted as the “Venice<br />

among zoos”. More than 100<br />

years old, it is situated in the<br />

midst of the landscaped park<br />

along the banks of the Isar, and<br />

was the first geozoo. The animals<br />

are on display here in their<br />

natural constellations according<br />

to their geographic origin<br />

Munich – an introduction 61


pics 2012 oder die Sommer X-Games 2013. Die kühne<br />

Zeltdachkonstruktion von Günter Behnisch, die eines<br />

der Wahrzeichen der Stadt wurde, und die Grünanlagen<br />

rund um den See bilden die weltberühmte Kulisse<br />

für die vielen Sport- und Freizeitaktivitäten, die den<br />

Olympiapark zu der am meisten genutzten nacholympischen<br />

Stätte weltweit machen. Unter dem Slogan<br />

„Freizeit in der Stadt“ begeistert der Olympiapark mit<br />

seiner einmaligen Atmosphäre seine Besucherinnen<br />

und Besucher bis heute: Spannende Zeltdach-Touren<br />

sorgen für Nervenkitzel, Outdoor-Aktivitäten und<br />

Sportfestivals bringen die ganze Familie in Schwung,<br />

Feste und Opern-Air-Konzerte laden zum Feiern ein.<br />

Im Juni und Juli schlägt auf dem Gelände am Fuße des<br />

Olympiaberges das Tollwood Festival seine Zelte auf.<br />

Münchens internationales Kulturfestival zieht Musik-<br />

Fans, Kulturinteressierte, Flaneure und Weltverbesserer<br />

an. Tollwood – das erste Festival fand 1988 statt<br />

– fasziniert durch seine einmalige Mischung aus kulturellen<br />

Darbietungen und ökologischem Anspruch.<br />

An der Isar nach Süden: Radtour zum<br />

Tierpark Hellabrunn<br />

Durch die Renaturierung der Isar im Stadtbereich hat<br />

München eine naturnahe Flusslandschaft mit hohem<br />

Freizeitwert gewonnen. Seit 1999 wurde daran gearbeitet,<br />

auf einer Strecke von acht Kilometern die Isar<br />

zwischen der Museumsinsel und der südlichen Stadtgrenze<br />

bei Großhesselohe naturnah umzugestalten.<br />

Dort, wo keine Uferbefestigungen sind und sich der<br />

Fluss sein Bett selbst sucht, laden flache Kiesbänke<br />

und Inselchen zum Sonnenbaden ein. Auwiesen und<br />

bewaldetes Hochufer begleiten die Isar und sind von<br />

Trampelpfaden, Fußgänger- und Radlwegen durchzogen.<br />

Es gehört zu den schönsten Erlebnissen einer<br />

Stadterkundung, sich ein Radl zu mieten, in die Pedale<br />

zu treten und den Fahrtwind im Gesicht zu spüren –<br />

Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten liegen<br />

auf dem Weg. So ist zum Beispiel der Tierpark Hellabrunn<br />

ein beliebtes Ausflugsziel. In einer Parklandschaft<br />

entlang der Isarauen leben die Tiere in weitläufigen<br />

Anlagen, die ihren natürlichen Lebensräumen<br />

nachempfunden sind. Fast ohne störende Gitter und<br />

Zäune können die Besucherinnen und Besucher die<br />

Tiere beobachten. Zu den Highlights der Anlagen –<br />

auch in architektonischer Hinsicht – gehört das begehbare<br />

Vogelflug-Freigehege: Weit oben unter dem<br />

Himmel spannt sich ein filigranes Netztragewerk, das<br />

vergessen lässt, dass es Grenzen gibt. In der „Dschungelwelt“<br />

hängen Palmen- und Riesenflughunde kopfunter<br />

in den Wipfeln. Eisbären, Pinguine, Robben und<br />

Seelöwen tummeln sich in der „Polarwelt“, eine der<br />

has become one of the landmarks of the city, and<br />

the parks around the lake are a world-famous backdrop<br />

for sporting and leisure-time activities that make<br />

the Olympic Park one of the most used post-Olympic<br />

venues in the world. With its slogan “Leisure time in<br />

Town”, the Olympic Park still delights visitors with its<br />

unique atmosphere: High-climbing roof tours are a<br />

buzz, and there are outdoor activities and sports festivals<br />

for the whole family, and festivals and open-air<br />

concerts abound. In June and July, the Tollwood Festival<br />

pitches its tents at the foot of the Olympic Hill.<br />

This, Munich’s biggest international cultural festival<br />

attracts music fans, culture buffs, strollers and idealists.<br />

Tollwood – the first festival was held in 1988 – still<br />

fascinates with its incomparable mix of cultural offerings<br />

and ecological message.<br />

South bound on the banks of the Isar:<br />

a bike tour to Hellabrunn zoo<br />

The renaturation of the Isar river within the city has<br />

meant that Munich has gained a fantastic riverside<br />

recreational area. Work began on restructuring eight<br />

kilometres of the Isar between the museum island and<br />

the southern city limit near Großhesselohe in 1999.<br />

In the places where there are no reinforced banks<br />

and the river seeks out its own way through the riverbed,<br />

flat gravel riversides and little islands are perfect<br />

places to sunbathe. The river meadows and the high<br />

banks accompany the Isar on its way, with walking and<br />

cycle paths interwoven. One of the best ways to experience<br />

a city is to rent a bike and feel the wind in your<br />

face while pedalling from one café to the next sight.<br />

For example, Hellabrunn zoo is a very popular day-trip<br />

destination. In a park landscape beside the Isar, the<br />

animals here live in large natural-habitat enclosures.<br />

Visitors to the zoo can admire the animals almost<br />

without bars or fences. Among the highlights of the<br />

zoo – also from an architectural point of view – is the<br />

enormous menagerie: A fine network of beams holds<br />

up the high roof that has the feeling of being open to<br />

the sky. There are palm trees and fruit bats all around<br />

the jungle world. Polar bears, penguins, sea lions and<br />

seals romp around the polar world, one of the largest<br />

and most modern facilities for polar bears in Europe.<br />

In the future Africa section of the park, the new home<br />

for the giraffes is being built (summer 2013), with a<br />

meadow with waterways that recreate a wet savannah;<br />

2-storey visitors’ platforms with various levels<br />

enable a close encounter with the animals. In the jungle<br />

house there are gorillas and chimpanzees under a<br />

transparent roof.<br />

62<br />

München stellt sich vor


Mitten im Englischen Garten<br />

ragt ein 25 Meter hohes Holzgebäude<br />

empor: der Chinesische<br />

Turm (1790). Vorbild war die<br />

„Große Pagode“ im Königlichen<br />

Kew Schlossgarten in London.<br />

Hier tummeln sich im dazugehörigen<br />

Biergarten bei schönem<br />

Wetter Touristen und Einheimische<br />

und genießen ein<br />

frisch gezapftes Münchner Bier<br />

A 25-metre wooden construction<br />

rises up in the midst of the<br />

English Garden: the Chinese<br />

Tower (1790). It was built after<br />

the Chinese Pagoda in the Royal<br />

Kew Gardens in London. With<br />

its beer garden, it is a perfect<br />

piece of Bavaria and Munich for<br />

locals and tourists and a freshly<br />

tapped beer when the weather<br />

is good<br />

größten und modernsten Anlagen für Eisbären in Europa.<br />

Im künftigen Parkteil Afrika entsteht das neue<br />

Zuhause von Hellabrunns Giraffen (Sommer 2013); ihnen<br />

gehört eine Grünfläche mit Flussläufen, die an die<br />

Feuchtsavannen erinnern soll; 2-stöckige Besucher-<br />

Plattformen auf verschiedenen Ebenen sorgen für<br />

Tiererlebnisse aus nächster Nähe. Im „Urwaldhaus“<br />

wohnen Gorillas und Schimpansen unter einem sonnendurchfluteten<br />

Dach.<br />

Wer den Zootieren besonders nahe kommen möchte,<br />

bucht eine der Führungen – es gibt auch einen Rundgang<br />

mit Nachtsichtgeräten – oder meldet sich für die<br />

Sonderveranstaltung „Rendezvous mit dem Lieblingstier“<br />

an.<br />

Those wishing to get up close to the animals can book<br />

a guided tour, or even one with night-vision glasses.<br />

There is also a special “Rendezvous with your favourite<br />

animal” tour.<br />

In closing<br />

Cycling keeps you fit and can be fun. All along the<br />

way there are places to rest and enjoy an ice-cream,<br />

picnic, beer or whatever else your heart desires. In<br />

the shade of the chestnut trees, beer gardens entice<br />

guests with refreshing beverages, beer and Bavarian<br />

meals, and you can also bring your own food with you<br />

– a special Munich tradition. Leave the hustle and bustle<br />

of the city behind you, flirt a little, simply relax and<br />

enjoy – that is “dolce vita” in Munich.<br />

Ausklang<br />

Radeln hält fit und verspricht Spaß; denn auf dem<br />

Weg laden immer wieder die verschiedensten Raststellen<br />

zur Pause ein – sei es zum Eis schlecken am<br />

Kiosk, zum Picknicken im Grünen oder zum Kräfte<br />

auftanken im Biergarten. Im Schatten unter Kastanienbäumen<br />

werden die Gäste nicht nur mit erfrischenden<br />

Getränken, Bier und bayerischen Spezialitäten<br />

verwöhnt, sondern dürfen sogar selbst mitgebrachte<br />

Speisen verzehren – eine Münchner Besonderheit.<br />

Die Seele baumeln lassen, Zuprosten, Flirten, ein Augenzwinkern<br />

– das ist „dolce vita“ auf Münchnerisch.<br />

Munich – an introduction 63


In München geboren,<br />

in München daheim!<br />

Born in Munich,<br />

at home in Munich!<br />

Max Spiegl<br />

Autor<br />

Max Spiegel<br />

Author<br />

„Wer die ganze Welt, aber MÜNCHEN und<br />

s’Münchner Herz ned kennt, umsonst ist durch<br />

sein Leben g’rennt.“<br />

Wenn man noch direkt im Herzen dieser Stadt, unmittelbar<br />

am Dom, im Haus vom „Nürnberger Bratwurstglöckl“,<br />

aufgewachsen ist, wenn man noch die<br />

Vorkriegszeit, auch die Nachkriegsjahre, kennen und<br />

erleben durfte, dann ist schon klar, wie sehr man mit<br />

diesem Stück München als Heimat verbunden ist.<br />

Wenn man damals im „Gassl“ noch das Glockenspiel<br />

vom Rathausturm klar und deutlich vernehmen konnte,<br />

dann hört und blickt man zuweilen zurück in die<br />

„oide Zeit“.<br />

Doch ist München in der Entwicklung ja nicht stehen<br />

geblieben. Vieles hat sich in all den Jahren und Jahrzehnten<br />

verändert. Und trotzdem, man kann sie noch<br />

finden, die wirkliche „Weltstadt mit Herz“. Nicht nur<br />

im Hofbräuhaus oder in Schwabing.<br />

Am Viktualienmarkt bietet die ganze Welt ihre<br />

„Schmankerl-Vielfalt“. Die Schrannenhalle ist wieder<br />

eröffnet und das Café Frischhut hält ab 5.30 Uhr für<br />

die Morgenkundschaft und die Marktfrauen seine frischen<br />

Schmalznudeln bereit. Ein Stückerl weiter das<br />

Karl Valentin-Liesl Karlstadt-Musäum, im zweiten Turm<br />

mit einem liebevoll gestalteten Volkssänger-Ausstellungsraum.<br />

Und, „drüberhalb“ der Isar, das weltberühmte<br />

„Deutsche Museum“. Ein Anziehungspunkt für<br />

Groß und Klein.<br />

An der Isar sollte man sich auch ein bisserl Zeit nehmen<br />

und stehen bleiben und horchen, was die zu erzählen<br />

hat. Oder kennen Sie vielleicht das viel besungene<br />

„Isarmärchen“?<br />

“If you’ve seen the world but you haven’t got to<br />

know MUNICH, all your travels were for nothing.”<br />

If you have grown up at the heart of this town, right<br />

near the cathedral, in the same building as the sausage<br />

restaurant Nürnberger Bratwurstglöckl, and if<br />

you can still remember the post-war period, there will<br />

be no doubt about why you are emotionally so close<br />

to this piece of Munich. If back then you could clearly<br />

hear the Glockenspiel ringing out from the town hall<br />

tower from the narrow alley where you lived, then it is<br />

no surprise that you sometimes reminisce about the<br />

old days.<br />

But Munich has developed since then. Many things<br />

have changed over the years and decades, and yet you<br />

can still find it, the true big city with the big heart; just<br />

not only in the Hofbräuhaus or in Schwabing.<br />

The whole world offers its special delicacies at the Viktualienmarkt.<br />

The nearby Schrannenhalle has opened<br />

again and Café Frischhut opens its doors to start selling<br />

its famed Schmalznudel doughnuts at 5.30 in the<br />

morning, for early birds and the people who have their<br />

stands at the Viktualienmarkt. Just a stone’s throw<br />

away is the Karl Valentin-Liesl Karlstadt-Musäum, and<br />

in the other tower of the Isartor gate to the city there<br />

is a charming folk-singer exhibition. Then on the other<br />

side of the Isar river is the world famous Deutsches<br />

Museum – a big attraction for young and old.<br />

At the Isar you should also take a moment, stop and<br />

listen what the river has to say. Or perhaps you know<br />

the popular “Isar fairy tale”?<br />

64<br />

München stellt sich vor


Ob also Kunst, Theater, Literatur, Musik, Fasching,<br />

Wissenschaft, Technik, Forschung oder Sport, in München<br />

ist immer etwas los. Hier ist die kleine und ebenso<br />

die große Welt zu Hause. Doch nicht vergessen,<br />

oder gar übersehen darf man die Tradition, die Gastfreundschaft,<br />

die Hilfsbereitschaft, die Gemütlichkeit<br />

und das Münchner „G’müat“. Was nichts mit „Oans –<br />

zwoa – drei – g’suffa“ zu tun hat.<br />

In unserer schönen Stadt München gibt es ja nicht<br />

nur Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Oh nein,<br />

bei uns kommen ja auch noch die Starkbierzeit und<br />

die Dulten hinzu, letztere mit der klaren Erkenntnis:<br />

„Alles, was Sie brauchen, das bekommen Sie hier! Und<br />

was wir nicht haben, das brauchen Sie auch nicht“<br />

oder auf Münchnerisch g’sagt: „Ma findt und kriagt<br />

da oiss des, was ma dann doch nia braucht“, es gibt<br />

den so beliebten, frühmorgendlichen Kocherlball, die<br />

Münchner Vorstadt-Hochzeit, die Opern- und Ballett-<br />

Festspiele, die Biergarten-Saison mit ihren unzähligen<br />

„Brotzeit-Oasen“, sportliche Höhepunkte, vor allem<br />

die weltberühmte „Wiesn“ und die ebenso beliebten<br />

Christkindlmärkte.<br />

Und dann die so herrliche Umgebung der Stadt. Ob mit<br />

dem Radl, der S- oder U-Bahn, mit dem Zug, dem Auto<br />

oder Bus, in kürzester Zeit erreicht man die schönsten<br />

Fleckerl. Seen, Berge oder nur die freie Natur. Für jeden<br />

ist etwas geboten.<br />

Heißt es doch in einem alten Lied: „Wo fährt die<br />

schöne Münchnerin, wenn Sommer ist, zum Baden<br />

hin?“ Und die nächste Strophe: „Wo fährt die schöne<br />

Münchnerin, im Winter dann zum Schi fahr’n hin?“ Bitte<br />

schön, wählen Sie. Übrigens: Die „Schöne Münchnerin“<br />

finden Sie nicht nur auf Gemälden in der Schönheitengalerie<br />

im Schloss Nymphenburg. Der gleichnamige<br />

Verein existiert seit über 25 Jahren, traditionell,<br />

im „Münchner G’wand“.<br />

Doch noch etwas Wichtiges hat, kennt und beherrscht<br />

ein echter Münchner. Den oft überlebens-notwendigen<br />

„Münchner Grant“. Den braucht er, dann fühlt er sich<br />

„g’sund“. Wobei er aber niemals „g’schert“ ist. Das<br />

verbietet der Anstand. Ansonsten sind die Münchner<br />

herzlich, großzügig, generell für vieles weltoffen und sogar,<br />

auch wenn’s viele nicht glauben wollen, humorig.<br />

Leben und leben lassen. Dieser Leitspruch ist bei uns<br />

noch eine goldene Grundregel. Oder aus meiner Sicht<br />

betrachtet: „Wenn wir auch einmal nimmer leben, das<br />

Münchner Herz wird’s immer geben.“<br />

So whether it be art, theatre, literature, music, Carnival,<br />

science, technology, research or sport. There is<br />

always something going on in Munich. The world is at<br />

home here. But one shouldn’t forget the tradition, the<br />

hospitality, the readiness to help, the cosiness and the<br />

attitude of Munich. And that has nothing to do with<br />

getting drunk at the Oktoberfest.<br />

In our beautiful town of Munich there is not just spring,<br />

summer, autumn and winter. Oh no, here we also have<br />

the strong-beer season and the Dult parish fairs where<br />

you can buy almost anything your heart desires, and<br />

quite a few things it doesn’t! And if they don’t have<br />

it, you don’t need it; at least that’s how the true-blue<br />

Münchner would gruffly put it. Then there is the earlymorning<br />

Kocherlball dance once a year, originally the<br />

only morning that the servants of the rich had off, the<br />

Münchner Vorstadt-Hochzeit, the opera and ballet festivals,<br />

the beer garden season, sporting highlights, the<br />

Oktoberfest and the popular Christmas markets.<br />

And then there is the wonderful countryside surrounding<br />

the city. Whether you take your bike, the train, a car<br />

or the bus, you can be in the most beautiful spots in no<br />

time at all. Lakes, mountains or simply Mother Nature.<br />

There is something for everyone here.<br />

There is an old Bavarian song that asks the question:<br />

“Where does the pretty Munich maiden go to swim<br />

in the summer?” And in the next verse: “Where does<br />

the pretty Munich maiden go to ski in the winter?” Indeed,<br />

there are so many possibilities to choose from,<br />

the question is certainly justified. By the way: Not only<br />

in the gallery of beauties in Nymphenburg palace will<br />

you find a “schöne Münchnerin”. The club that selects<br />

this beauty queen every year has been in existence for<br />

more than 25 years.<br />

Real Münchners also master one thing: the grumpiness,<br />

but not rudeness, that is also at home in the<br />

heart of Munich’s natives. But at the same time, the<br />

people of Munich are hospitable, generous, friendly,<br />

open-minded and even if some may find it difficult to<br />

believe, they have a great sense of humour.<br />

Live and let live. That is a golden rule with us. And the<br />

way I see it: “Even when we are long gone, the heart<br />

of Munich will always keep beating.”<br />

Munich – an introduction 65


Ich liebe diese Stadt!<br />

I love this city!<br />

Annette Roeckl<br />

Roeckl Handschuhe &<br />

Accessoires<br />

GmbH & Co. KG<br />

Wenn ich aus meinem Bürofenster im 6. Stock auf<br />

die Isarauen schaue, so schlägt mein Herz immer<br />

noch höher: Der unverstellte Blick über die Isar<br />

hinweg auf die Berge und „meine“ Stadt gibt mir<br />

unweigerlich das Gefühl, zu Hause zu sein und ist<br />

für mich Inspiration und Entspannung zugleich –<br />

und ja, ich muss zugeben: Ich liebe diese Stadt! Mit<br />

ihrer prachtvollen Bausubstanz, den imposanten Einkaufsstraßen,<br />

dem Englischen Garten, dem Viktualienmarkt<br />

und den unendlich vielen charmanten Plätzen.<br />

Was mich an dieser Stadt besonders fasziniert sind ihre<br />

Geschichten, ihre Historie, die hinter so vielen Häusern,<br />

Orten und Menschen stecken. München ist unverkennbar:<br />

gesellig, gemütlich und lebenslustig! Die<br />

Münchner haben Humor, sind offen und auf eine sympathische<br />

Art und Weise eigenwillig. Die Wiesn und<br />

der Biergarten gehören zum Münchner Lebensgefühl –<br />

und das schon lange nicht mehr nur ausschließlich für<br />

das „bayerische Urgestein“. Und zugleich ist die bayerische<br />

Hauptstadt Wirtschafts-, Wissenschafts-, und<br />

Kunststandort – mit erstklassigen Universitäten, Forschungsinstituten,<br />

Hightech-Firmen und fantastischen<br />

Museen, Galerien und Konzerthäusern. Doch trotz allem<br />

bin ich ab und an froh München den Rücken zu<br />

kehren und raus aufs Land zu fahren, die Seen und Berge<br />

zu genießen oder auch in andere Städte und Länder<br />

zu reisen. Mit der wunderbaren Gewissheit, dass ich<br />

ebenso gerne wieder nach München zurückkomme.<br />

„Handschuhe können mehr als wärmen,<br />

Sie können ein Feuer entfachen“<br />

Kaum ein Kleidungsstück hat eine so starke Aussage<br />

und ist so kompliziert zu fertigen wie der Handschuh.<br />

Früher galten die Handschuhe vor allem als Insignien<br />

der Macht und wurden von Königen, Kaisern, Zaren<br />

und Päpsten getragen. Heute hingegen steht ein<br />

Handschuh von Roeckl für hochwertige Handarbeit<br />

und ein ganz besonderes Lebensgefühl. Er verkörpert<br />

die Liebe zum Detail und unterstreicht als Styling- und<br />

Fashion-Accessoire den persönlichen Stil seiner Trägerin,<br />

bzw. seines Trägers.<br />

The view of the grassy banks of the Isar from my<br />

6th-floor office window still makes my heart beat<br />

faster. The unobstructed outlook across the river,<br />

“my” city and out to the Alps lets me know that I<br />

am at home. It is both inspiration and relaxation<br />

all at once for me.<br />

Yes, I must confess: I love this city! With its magnificent<br />

buildings, the stately shopping promenades,<br />

the English Garden, the Viktualienmarkt and the innumerable<br />

charming little squares. What fascinates<br />

me most about this town are its stories, the history<br />

behind so many buildings, places and people.<br />

Munich is one of a kind: cosy, friendly and full of life!<br />

The “Münchners” have a good sense of humour, are<br />

open-minded and unconventional in their own, nice<br />

way. The Oktoberfest and the beer gardens are part<br />

of what makes Munich so special – and for a long<br />

time now not only for true-blue Bavarians. At the<br />

same time, the Bavarian capital is also a commercial,<br />

academic and artistic venue, with top-class universities,<br />

research institutes, high-tech companies,<br />

museums, galleries and theatres. And yet, from time to<br />

time I am happy to turn my back on Munich and travel<br />

into the countryside, to enjoy the lakes and mountains<br />

or visit other cities and countries, safe in the wonderful<br />

knowledge that I will soon be returning to Munich.<br />

“Gloves can do more than just warm<br />

you, they can spark off a fire”<br />

Almost no other piece of apparel makes such a strong<br />

statement and is so complicated to make as a glove. In<br />

olden times the glove was more than anything an insignia<br />

of power, and they were worn by kings, emperors,<br />

tsars and popes. Today, a Roeckl glove stands for quality<br />

handicraft and a very special attitude towards life.<br />

It embodies a love of detail and highlights the personal<br />

style of its wearer as a fashion accessory.<br />

Since its foundation in 1839, Roeckl has always been<br />

a synonym for finest leather gloves and premium accessories.<br />

They comprise up to 24 individual elements<br />

66<br />

München stellt sich vor


Seit der Gründung im Jahr 1839 gilt Roeckl als Synonym<br />

für feinste Lederhandschuhe und Premium-<br />

Accessoires. Aus bis zu 24 Einzelteilen werden die<br />

Modelle zusammengefügt und je nach Ausführung mit<br />

über 2 000 Stichen von Hand genäht. Ein Handschuh<br />

von Roeckl sitzt wie eine zweite Haut, bietet volle Bewegungsfreiheit,<br />

Fingerspitzengefühl und einen optimalen<br />

Schutz vor Kälte. Die Liebe zum Detail und die<br />

Verpflichtung zur Qualität ziehen sich wie ein roter<br />

Faden durch das Tun von Roeckl. Um dem hohen Qualitätsanspruch<br />

gerecht zu werden, fertigt Roeckl überwiegend<br />

in eigenen Produktionsstätten und gewährleistet<br />

so, dass traditionelle Handwerkskunst und das<br />

entsprechende Know-how konsequent gelebt, umgesetzt<br />

und weitergegeben werden. Denken und Handeln<br />

sind ganzheitlich, um das hohe Qualitätsniveau<br />

über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg leisten<br />

zu können. Denn das Besondere, das Authentische<br />

entsteht durch Sorgfalt, Kompetenz und durch die Liebe<br />

zum Detail in allen Wertschöpfungsstufen – von der<br />

Kreation, der Herstellung bis hin zum Vertrieb. Dies<br />

wird sichtbar in der Wahl der Materialien, der eigenen<br />

manufakturgemäßen Herstellung und nicht zuletzt in<br />

der kompetenten Beratung, dem leidenschaftlichen<br />

Verkauf der Produkte. Exakt aus diesen Gründen genießt<br />

Roeckl internationales Vertrauen: durch die hohe<br />

Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit.<br />

Als europäischer Marktführer gilt es für das Unternehmen,<br />

diese Position zu behaupten und kontinuierlich<br />

auszubauen. Dabei setzt die Unternehmerin auf Internationalisierung<br />

und ein umfassendes Produktportfolio<br />

bestehend aus Lederhandschuhen, Seidentüchern<br />

und Schals sowie Strick-Accessoires, einer eigenen<br />

Taschenlinie, Junior-Kollektion und der Produktlinie<br />

Roeckl Intelligence.<br />

Über 170 Jahre Münchner Tradition<br />

Diese Handwerkstradition beginnt vor sechs Generationen<br />

in München, als Jakob Roeckl 1839 einen kleinen<br />

Handwerksbetrieb nebst Ladengeschäft eröffnet.<br />

Später kommen die eigene Gerberei und Färberei hinzu.<br />

1870 errichtet sein Sohn Christian am damaligen<br />

südlichen Stadtrand von München ein großes Fabrikgebäude<br />

für bis zu 1 000 Mitarbeiter und wird damit<br />

zum zweitgrößten Arbeitgeber am Standort. Der unternehmerische<br />

Einsatz wird belohnt: 1873 wird Roeckl<br />

mit dem begehrten Titel „Königlich Bayerischer Hoflieferant“<br />

ausgezeichnet. Zu den prominentesten Kunden<br />

dieser Epoche zählten Bayerns König Ludwig II.<br />

und die österreichische Kaiserin Elisabeth, besser bekannt<br />

unter ihrem Rufnamen Sissi.<br />

and depending on the model, can include more than<br />

2,000 hand-sewn stitches. A Roeckl glove fits like a<br />

second skin, offers full freedom of movement, tactile<br />

sensitivity in the fingertips and optimum protection<br />

from the cold. Attention to detail and commitment<br />

to quality flow through everything that is done.<br />

To guarantee the highest of quality, Roeckl manufactures<br />

largely in its own workshops, ensuring that the<br />

traditional craftsmanship and know-how are used and<br />

passed on. The team thinks and acts holistically so<br />

the high quality throughout the entire value chain can<br />

be maintained, because that special something, the<br />

authenticity can only be achieved with great care, expertise<br />

and attention to detail throughout the entire<br />

value chain – from design to manufacturing to sales.<br />

This can be seen in the selection of the materials we<br />

use, our own manufactory production and not least of<br />

all in our expert sales advisory service, that embodies<br />

the passion for the products. This is why Roeckl<br />

is trusted internationally for its high quality, precision<br />

and reliability.<br />

The company is the European market leader and aims<br />

to further consolidate this position. In doing so, Annette<br />

Roeckl focuses on internationalising and on the<br />

broad product range with leather gloves, silk scarves,<br />

knitted accessories, the handbag range, junior collection<br />

and the Roeckl Intelligence product line.<br />

More than 170 years of Munich tradition<br />

This tradition of craftsmanship began six generations<br />

ago in Munich, as Jakob Roeckl opened his little workshop<br />

and shop in 1839. This was followed by the tannery<br />

and dye works. In 1870 his son Christian built a<br />

large factory for up to 1,000 employees on what was<br />

then the southern edge of the city, making Roeckl the<br />

second-biggest employer here. The entrepreneurialism<br />

paid dividends: in 1873 Roeckl was distinguished<br />

with the coveted title of purveyor to the Bavarian<br />

King’s court. Among the most prominent customers<br />

during this époque were Bavaria’s King Ludwig II and<br />

Austria’s Empress Elisabeth, better known as Sissi.<br />

After the untimely accidental death of the father in<br />

1890, Heinrich took over the family company at the<br />

age of 24 and successfully continued on with the<br />

course his father had set. After 1948 Dr. Heinrich<br />

Franz Roeckl was responsible for the business and<br />

he rebuilt the operation after WW2. His son Stefan<br />

took over in 1966, marking the fifth generation of the<br />

family in the business. He revolutionised the sports<br />

glove division and laid the foundation stone for the<br />

Munich – an introduction 67


Nach dem frühen Unfalltod des Vaters im Jahr 1890<br />

übernimmt Sohn Heinrich im Alter von 24 Jahren die<br />

Verantwortung für das Familienunternehmen und<br />

setzt den Kurs seines Vaters erfolgreich fort. Ab 1948<br />

verantwortet Dr. Heinrich Franz Roeckl das Geschäft<br />

und baut den Betrieb nach dem 2. Weltkrieg wieder<br />

auf. Sein Sohn Stefan übernimmt 1966 das Unternehmen<br />

in fünfter Generation. Er revolutioniert den<br />

Sporthandschuhbereich und legt damit den Grundstein<br />

für die Weltmarktführerschaft im Reit- und Radsportbereich.<br />

Neben der Diversifikation im Sportbereich<br />

führt er auch in den 80er Jahren Strickaccessoires<br />

von Roeckl auf dem Markt ein. Unter der Regie<br />

von Annette Roeckl setzt sich diese Entwicklung fort<br />

und zur Jahrtausendwende kommt eine eigene hochwertige<br />

Tuchkollektion hinzu. Als erste Frau in der Familientradition<br />

leitet Annette Roeckl seit 2003 das<br />

Unternehmen in der 6. Generation. Dabei folgt sie<br />

konsequent der Vision, Tradition und Moderne zu verbinden.<br />

Das Ergebnis: Lieblingsstücke, die sich durch<br />

perfekte Passform, vollendete Verarbeitung und Geschmeidigkeit<br />

sowie anspruchsvolles, zeitloses Design<br />

auszeichnen.<br />

global market leadership in the equestrian and cycling<br />

field. In addition to the diversification into the<br />

sporting field, he also introduced Roeckl knitted accessories<br />

in the 80s. Under the direction of Annette<br />

Roeckl, this development continued, and at the end<br />

of the millennium a top-quality scarf collection was<br />

added. Annette Roeckl is the first woman in the family<br />

history to run the company, and she has been doing<br />

so in its 6th generation since 2003. She pursues the<br />

vision of combining tradition and modernity, resulting<br />

in favourite garments that are characterised by perfect<br />

fit, consummate workmanship and suppleness and<br />

beautifully timeless design.<br />

68<br />

München stellt sich vor


Die mehr als 8 000 Objekte der<br />

Ägyptischen Sammlung fanden<br />

unterhalb der HFF (Hochschule<br />

für Film und Fernsehen) an der<br />

Gabelsbergerstraße ein neues<br />

Zuhause. Der Eingang wird von<br />

einer mächtigen Portalwand<br />

markiert. Sie erinnert an pharaonische<br />

Grabkammern. Die<br />

gebeugte Figur auf dem Vorplatz,<br />

deren Blick sich durch ein rotes<br />

Rohr ins Erdreich richtet, weist<br />

auf die im Untergeschoss verborgenen<br />

Schätze hin<br />

The more than 8,000 objects<br />

in the Egyptian Collection have<br />

found a new home beneath<br />

the Film and Television College<br />

(Hochschule für Film und Fernsehen)<br />

in Gabelsbergerstrasse.<br />

The entrance is marked by a puissant<br />

gateway wall reminiscent<br />

of a pharaoh’s burial chamber.<br />

The doubled-over figure in the<br />

forecourt, looking into the earth<br />

through a red tube, indicates<br />

the treasures that lie hidden<br />

beneath it in the basement<br />

Munich – an introduction 69


Baukultur als Motor<br />

der Stadtgestalt<br />

Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk<br />

Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München<br />

Prof. Dr.(l) Elisabeth Merk<br />

Municipal Planning Councillor of the State Capital of Munich


Building culture as motor<br />

of the cityscape


Baukultur<br />

als Motor der Stadtgestalt<br />

Building culture<br />

as motor of the cityscape<br />

Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk<br />

Stadtbaurätin der<br />

Landeshauptstadt München<br />

Prof. Dr.(l) Elisabeth Merk<br />

Municipal Planning Councillor<br />

of the State Capital of Munich<br />

Baukultur ist ein wichtiger Motor der Stadtgestalt.<br />

Sie ist jedoch nur tauglich, wenn sie in Bewegung<br />

bleibt. Daher hat jede Generation den Auftrag,<br />

Stadtgestaltung in Bezug auf die aktuellen<br />

Bedingungen anzupassen und sie in ihrer Gestalt<br />

neu zu verhandeln. Unsere Städte müssen sich<br />

immer wieder der Frage stellen, welcher Teil der<br />

Vergangenheit als Potenzial der Zukunft bewahrt<br />

werden soll und welcher Bereich neu definiert werden<br />

muss.<br />

Die Gestalt der alten<br />

Stadt verstärken und<br />

erklären<br />

Die Dynamik der Veränderungsprozesse stellt die Bürger<br />

zunehmend vor die Aufgabe, sich mit der wandelnden<br />

Identität ihrer Städte auseinander zu setzen.<br />

Die Baukultur einer Stadt wird wesentlich durch den<br />

Städtebau, ihre Architektur sowie die Straßen und<br />

Plätze bestimmt. Diese Parameter prägen den unverwechselbaren<br />

Charakter einer Stadt und formen im<br />

Gesamten das, was wir unter Stadtgestalt verstehen.<br />

Jede Stadt besitzt daher ihre eigene Persönlichkeit, die<br />

gekennzeichnet ist durch die Art und Weise wie Baukultur<br />

gelebt wird. Einzelne Gebäude können hervorragende<br />

architektonische Leistungen darstellen, und<br />

dennoch kann es der Stadt an Gestalt mangeln. Es<br />

geht um den Bezug zum Ganzen, um die öffentlichen<br />

Räume, im gleichen Maße um die grünen Strukturen<br />

einer Stadt, um ihre Freiräume und ihre Infrastruktur-<br />

Building culture is an important driving force of<br />

the cityscape. But it only works if it remains in<br />

constant motion. That is why every new generation<br />

has the responsibility to adapt the design of<br />

the city to the current situation and renegotiate its<br />

look. Our cities have to repeatedly ask themselves<br />

the question, which part of history should be retained<br />

as potential for the future, and which part<br />

has to be redefined.<br />

Reinforcing and<br />

explaining the city’s<br />

design<br />

The dynamics of change are increasingly facing the<br />

citizens with the task of occupying themselves with<br />

the changing identity of their cities.<br />

The building culture of a city is largely determined by<br />

urban planning, its architecture and the roads and<br />

squares. These parameters shape the distinctive character<br />

of a city and in their totality form what we see<br />

as the cityscape. So every town has its own personality,<br />

characterised by the way the building culture is<br />

realised. Individual buildings can be outstanding architectural<br />

achievements, and yet the city can still lack<br />

structure. It is about the whole: the public areas, the<br />

green structures of a city, its spaces that can be developed<br />

and its infrastructural features. So when we<br />

speak of the quality of the city’s structure, we should<br />

really be talking about the city’s building culture.<br />

72<br />

Baukultur


Vor dem Luxushotel<br />

„The Charles“ erhebt sich<br />

eine von Mauro Staccioli 1996<br />

geschaffene Skulptur, eine<br />

Schenkung der Stadtsparkasse<br />

(Stiftung Straßenkunst)<br />

In front of the luxury hotel<br />

“The Charles” stands a sculpture<br />

created by Mauro Staccioli<br />

in 1996; a gift from the<br />

Stadtsparkasse bank (Street Art<br />

Foundation)<br />

einrichtungen. Wir sollten also besser von einer Stadtbaukultur<br />

sprechen, wenn wir über die Qualität der<br />

Stadtgestalt diskutieren.<br />

Ästhetischer Wert als<br />

Entscheidungskriterium<br />

Ist ein Objekt, eine Platzgestaltung erst einmal realisiert,<br />

finden sich erfahrungsgemäß viele Kritiker, die<br />

nun eine defizitäre Planung anprangern. Im Vorfeld<br />

der Realisierung sind jedoch oft nur schwer Mitstreiter<br />

zu gewinnen, die engagiert dafür eintreten, dass<br />

künstlerischer und ästhetischer Wert gleichberechtigt<br />

neben den funktionalen Parametern als Entscheidungskriterium<br />

zu stehen hat und eben kein „nice to<br />

have“ ist, sondern als Grundvoraussetzung für eine<br />

Aesthetic value<br />

as a decision-making<br />

criterion<br />

Once a property or the design of a space has been realised,<br />

experience has shown that there are many critics<br />

who then complain about the poor planning. Prior<br />

to the realisation, however, it is often difficult to find<br />

people willing to fight the battle, to stand up for the<br />

ideal that artistic and aesthetic values must be just as<br />

important as the functional parameters when deciding<br />

on a design, and that they are not simply nice to<br />

have but a fundamental prerequisite for a sustainable<br />

city structure. Admittedly, the practical value generally<br />

changes as society does, but does this have to lead to<br />

a change of values with regard to architecture?<br />

Building culture 73


nachhaltige Stadtgestalt gesehen werden muss. Sicher,<br />

der Gebrauchswert verändert sich meist mit dem<br />

gesellschaftlichen Wandel, aber bringt dies zwangsläufig<br />

einen Wertewandel im Hinblick auf die Architektur<br />

mit sich?<br />

Qualität für die Stadt kann nur durch einen intensiven<br />

Dialog über die Stadtbaukultur entstehen. Dazu bedarf<br />

es Raum für kulturelle Auseinandersetzung sowie<br />

Zeit, dies den einzelnen Projekten angedeihen zu lassen.<br />

Darüber hinaus braucht es Akteure und Partner<br />

in den Projekten, die gewillt sind, sich dieser Diskussion<br />

zu stellen.<br />

Strategien der<br />

Qualitätssicherung<br />

Jeder Blick auf die Stadt und ihre Stadtbaukultur offenbart<br />

uns zweierlei: ein Beibehalten von Strukturen<br />

und Überformungen, die selbst in ihren Fragmenten<br />

noch lesbar bleiben und eine Dialektik zwischen neuerer<br />

und älterer Formensprache, die als produktiver<br />

Impuls den kontinuierlichen Wandel des Stadtbildes<br />

bestimmen. Dies kann gerade in München besonders<br />

gut erfahren werden. Trotz der starken Zerstörung im<br />

Krieg gelang es der Stadt ihren Charakter und ihre<br />

Identität zu wahren. Diese Hartnäckigkeit der inneren<br />

Bindung an die überlieferten Bilder und das durchaus<br />

widersprüchliche Verhältnis der Stadt zu diesem inneren<br />

Panorama gehen einher mit einem ausgeprägten<br />

Beharrungsvermögen, einem „Mia san Mia“ ihrer tradierten<br />

Bauformen. Da zeitgleich in schnellem Tempo<br />

an den unterschiedlichsten Stellen in der Stadt vieles<br />

neu gebaut wird, bedeutet dies Freiheit und Fessel<br />

zugleich, denn die Stadt leistet sich den Luxus, nicht<br />

jeder Mode hinterher zu hechten. Trotz der Forderung<br />

nach innovativen Konzepten ermöglicht die Stadtgesellschaft<br />

Raum für Kontinuität und Reflexion. München<br />

hat gerade begonnen, sich aufmerksam seiner<br />

Nachkriegsmoderne zu widmen und der Frage nachzugehen,<br />

welche Merkmale und stadtgestalterischen<br />

Vorgaben von damals bewahrt werden sollen. Parallel<br />

entsteht ein Dialog über neue stadtgestalterische Regeln,<br />

die den Entwurfsprozess begleiten sollen. Viele<br />

Wettbewerbsverfahren und Beratergremien sichern<br />

die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten<br />

in den einzelnen Projekten.<br />

Quality for the city can only be achieved by means of<br />

intense dialogue about its building culture. For this to<br />

take place there must be space for cultural debate<br />

and time to allow that debate to have an effect on the<br />

individual projects. Furthermore, there must be participants<br />

and partners in the projects that are willing<br />

to get involved in this discussion.<br />

Quality assurance<br />

strategies<br />

Every glance at the city and its building culture shows<br />

us two things: a retention of structures and remodellings<br />

that remain readable, even in their fragments, and<br />

a dialectic between younger and older styles that is a<br />

productive impulse determining the continuous progress<br />

of the cityscape. This can be seen particularly<br />

well in Munich. Despite the extensive damage sustained<br />

in the war, the city managed to retail its character<br />

and identity. This tenacity of internal attachment<br />

to the traditional look, and the city’s ambivalent relationship<br />

to this internal panorama are accompanied<br />

by a distinctive inertia, a Bavarian sense of oneness<br />

(“Mia san Mia”) with regard to its traditional building<br />

forms. As many new constructions are being built fast<br />

and simultaneously at the most varied of locations in<br />

the city, this is both a freedom and a fetlock, because<br />

the city allows itself the luxury of not chasing every<br />

fad. Despite the calls for innovative concepts, the urban<br />

society enables space to be made for continuity<br />

and reflection. Munich has just begun to pay attention<br />

to its post-war modernity and to pursue the question<br />

of which features and urban planning requirements<br />

from the past should be preserved. Parallel to this a<br />

dialogue about new urban planning rules designed to<br />

accompany the design process is arising. Many calls<br />

for tender and advisory committees ensure that the<br />

urban planning and architectural qualities are upheld<br />

in the individual projects.<br />

So these are projects that know how to link the practical<br />

value to the design and aesthetic worth, projects<br />

that make it clear that beauty can also be a profoundly<br />

sustainable criterion. Only if the projects are coherent<br />

within themselves and at the same time able to give<br />

the place where they are being realised a new impulse<br />

are they integrated projects.<br />

74 Baukultur


GEWOFAG Holding GmbH<br />

Gern 64<br />

Der Dom-Pedro-Platz in München wurde um 1900 als<br />

Zentrum des Stadtteils Gerns geplant, der späteren<br />

Villenkolonie für den gehobenen Mittelstand. Teil des<br />

Ensembles sind das Heiliggeist-Spital (Altenheim) und<br />

die protestantische Christuskirche.<br />

Im Anschluss an dieses historische Gefüge entstanden<br />

im Jahr 2011 in drei Bauabschnitten 174 Eigentumswohnungen<br />

und 14 Wohnungen mit Förderung<br />

nach dem München-Modell-Eigentum, ein Kinderhort<br />

und eine Kinderkrippe. Das München-Modell-Eigentum<br />

ist eine Förderung der Stadt München, die es<br />

Familien mit mittlerem Einkommen ermöglicht, sich<br />

Wohneigentum leisten zu können.<br />

Das Bauvorhaben sollte nicht nur den Markt an luxuriösen<br />

Wohnungen abdecken, sondern ein die Vielfalt<br />

der Stadtgesellschaft abbildendes Stadtgefüge werden.<br />

Ältere Menschen sollten neben Singles, Familien<br />

und besser verdienenden Paaren wohnen. Daher inte-<br />

GEWOFAG Holding GmbH<br />

Gern 64<br />

Dom-Pedro Square in Munich was planned as the centre<br />

of the Gern district around 1900, which was later<br />

to become a villa area for the upper middle classes.<br />

Among the buildings in the ensemble are the Heiliggeist-Spital<br />

(retirement home) and the protestant<br />

Christuskirche.<br />

In 2011 174 ownership flats and 14 flats promoted by<br />

the city for less wealthy families and a day-care centre<br />

and a crèche were added to the historical setup<br />

in three phases of construction. The project „München-Modell-Eigentum“<br />

is a promotion by the city of<br />

Munich that enables middle class families to afford<br />

ownership flats.<br />

The project was not to only cover the market for luxury<br />

apartments, but reflect the entire range of Munich’s<br />

population. Seniors were to live next to singles, families<br />

and higher-earning couples. That is why GEWOFAG<br />

integrated six apartments into the project that are<br />

www.gewofag.de 75


grierte die GEWOFAG in das Bauvorhaben auch sechs<br />

altengerechte Wohnungen sowie eine Gästewohnung<br />

und einen Gemeinschaftsraum für ihr Projekt „Wohnen<br />

im Viertel“. Gern ist nach Berg am Laim, Harlaching<br />

und Giesing der vierte Standort in München,<br />

an dem die GEWOFAG ihr Modell „Wohnen im Viertel“<br />

etabliert, das selbständiges Leben in der eigenen<br />

Wohnung mit der Sicherheit ambulanter Pflege vor Ort<br />

verbindet. In den barrierefreien Wohnungen des Projekts<br />

werden behinderte und pflegebedürftige Menschen<br />

professionell versorgt – und dies rund um die<br />

Uhr und ohne Betreuungspauschale.<br />

Das soziale Konzept des Projekts sieht nicht nur Einrichtungen<br />

zur Seniorenversorgung vor, sondern auch<br />

Einrichtungen zur Kinderbetreuung. Im Erdgeschoss<br />

des gemeinschaftlichen Innenhofes wurde daher ein<br />

Kinderhort für ca. 25 Kinder von sechs bis zwölf Jahren<br />

und die Kinderkrippe für ca. 40 Kinder bis drei<br />

Jahren eingeplant. Beiden Einrichtungen wurde ein<br />

Teil der Gartenfläche zugewiesen.<br />

Es entstand ein integratives Quartier für alle Generationen<br />

und Haushaltsgrößen, für unterschiedliche<br />

Lebensentwürfe, Lebensphasen und Bevölkerungsschichten.<br />

Das stadtplanerische Konzept setzt sich in der neuen<br />

Architektur fort. Das historische Ensemble Dom-Pedro-Platz<br />

wird weiter gedacht und ein gewachsenes<br />

Gefüge wird neu belebt. Das Büro wgp Architekten<br />

erweiterte das historische Gebäude des Heiliggeist-<br />

Spitals nach Osten. Ihr U-förmiger Baukörper mit 125<br />

Wohneinheiten umschließt einen grünen Innenhof. Im<br />

Erdgeschoss liegen der Kinderhort und Wohnungen für<br />

Senioren, die rund um die Uhr Versorgungssicherheit<br />

haben („Wohnen im Viertel“). Etagenwohnungen und<br />

Penthouses, die wie Zinnen aufragen, prägen das architektonische<br />

Bild des Bauabschnitts.<br />

Flexibilität zeichnet die Grundrisse des zweiten Wohnabschnitts<br />

aus. Das junge Münchner Architekturbüro<br />

03 München errichtete drei avantgardistische Zeilenbauten.<br />

Durch das im Schnitt angewendete Split-Level-Prinzip<br />

entstehen Wohnungen mit unterschiedlichen<br />

Raumhöhen. Vorgespannte Betondecken erlauben<br />

eine freie Grundrissgestaltung.<br />

Schließlich verwandelten die Münchner Denkmalspezialisten<br />

Franke Rössel Rieger Nord- und Südflügel des<br />

denkmalgeschützten Heiliggeist-Spitals in exklusiven<br />

Wohnraum. Die Struktur des historischen Gebäudes<br />

fitted for the elderly, as well as a guest apartment<br />

and a communal hall for its „living in the quarter“ project.<br />

Gern is the fourth venue in Munich, after Berg<br />

am Laim, Harlaching and Giesing, in which GEWOFAG<br />

has realised this model, which combines independent<br />

living in one’s own four walls with the security of inhome<br />

nursing care. Handicapped and other people requiring<br />

care are looked after professionally in the barrier-free<br />

flats built in this project – around the clock<br />

and at no extra cost.<br />

The social concept of the project not only provides for<br />

facilities for care of the elderly, but also for children.<br />

This is why a day-care centre for around 25 children<br />

between 6 and 12 was included on the ground floor<br />

of the communal courtyard, as well as a crèche for<br />

around 40 infants under 3 years of age. Both of these<br />

facilities were allocated part of the garden area.<br />

What resulted was an integrative quarter for all generations<br />

and household sizes, for various lifestyles, life<br />

phases and social strata.<br />

The urban planning concept can be seen in the architecture.<br />

The historical ensemble Dom-Pedro-Platz<br />

is being continued and the structures that have grown<br />

over time, revived. The wgp architects enlarged the<br />

Heiliggeist-Spital building to the east. Its U-shape with<br />

125 apartments is wrapped around a gardened courtyard.<br />

On the ground floor are the day-care centre and<br />

flats for seniors, with 24-hour nursing on call. Flats<br />

and penthouses that resemble battlements characterise<br />

the look of this construction phase.<br />

Versatility is what characterises the second residential<br />

building phase. The young Munich architectural<br />

office 03 München has built three avant-garde rows<br />

of homes. The split-level principle by which they were<br />

built gives rise to homes with varying ceiling heights.<br />

Prestressed concrete ceilings enable floor plans to be<br />

altered at will.<br />

And finally Munich-based landscape building specialists<br />

Franke Rössel Rieger converted the north and<br />

south wings of the listed Heiliggeist-Spital hospital<br />

into exclusive apartment space, while retaining the<br />

structure of the historical building. Recessed balconies<br />

were integrated carefully into the façade.<br />

The high design quality of the Gern 64 project is also<br />

seen in the planning of the outdoor spaces. The „Baroque<br />

Garden“, also under heritage protection was<br />

76 www.gewofag.de


lieb dabei erhalten. Loggien wurden behutsam in die<br />

Fassade eingebracht.<br />

Das hohe gestalterische Niveau des Projektes Gern<br />

64 wird auch in der Freiflächenplanung fortgesetzt.<br />

Der denkmalgeschützte so genannte Barock-Garten<br />

des sanierten historischen Gebäudes wurde sensibel<br />

wiederhergestellt und geht harmonisch in die moderne<br />

Freifläche des 2. Bauabschnitts über. Es gibt modern<br />

gestaltete Kinderspielbereiche, die Kinder jeden<br />

Alters ansprechen. Im Anschluss an die Grünfläche<br />

des 2. Bauabschnitts wurde ein Bereich für ein Biotop<br />

abgetrennt, das vor den Baumaßnahmen bereits Bestand<br />

hatte und erhalten werden sollte.<br />

rebuilt and flows harmoniously into the modern space<br />

in the second building phase. There are modern playgrounds<br />

for children of all ages, and space was set<br />

aside for the biotope next to the garden of the second<br />

phase. It was there before the building started, and it<br />

is to be preserved.<br />

GEWOFAG wants to keep perfecting the integrative<br />

model behind the Gern 64. „We want to make each<br />

of our properties attractive to the broadest possible<br />

spectrum of people, with a wide range of home types<br />

and social facilities on site“, says Gordona Sommer,<br />

managing director of GEWOFAG Holding GmbH.<br />

Das integrative Modell, das hinter Gern 64 steht, will<br />

die GEWOFAG weiter perfektionieren. „Mit unterschiedlichsten<br />

Wohnformen sowie verschiedenen sozialen<br />

Einrichtungen vor Ort wollen wir jedes unserer<br />

Objekte für ein möglichst breites Spektrum an Bürgerinnen<br />

und Bürgern interessant machen“, so Gordona<br />

Sommer, Geschäftsführerin der GEWOFAG Holding<br />

GmbH.<br />

www.gewofag.de 77


Es handelt sich also um Projekte, die es verstehen,<br />

den Gebrauchswert an den gestalterischen und ästhetischen<br />

Wert zu koppeln, Projekte die deutlich machen,<br />

dass auch Schönheit ein zutiefst nachhaltiges<br />

Kriterium sein kann. Nur wenn die Projekte in sich<br />

stimmig sind und gleichzeitig in der Lage sind, dem Ort<br />

an dem sie entstehen, einen neuen Impuls zu geben,<br />

handelt es sich um integrierte Projekte.<br />

Stadtbaukultur ist eine<br />

Gemeinschaftsaufgabe<br />

Nur wenn es gelingt, dass die Gesellschaft den Gestaltwert<br />

als gleichberechtigt neben dem Gebrauchswert<br />

anerkennt, wird sich für die Baukultur etwas<br />

verbessern. Dazu ist es notwendig, mit der Stadtgesellschaft<br />

noch stärker jenseits der Fachgremien in<br />

den Dialog zu treten. Baukultur unterliegt dem gesellschaftlichen<br />

Wandel. Nur wenn es gelingt, die Fragen<br />

der Baukultur an die Alltagskultur zu binden, werden<br />

Urban building culture<br />

is a community responsibility<br />

Things will only improve for the building culture if society<br />

starts acknowledging the value of design as being<br />

just as important as the utility value. For this to<br />

happen it is important to enter into the dialogue even<br />

more with the city community, beyond the scope of<br />

the committees. Building culture is subject to social<br />

change. Only if we can succeed in conjoining the<br />

questions of building culture with those of the everyday<br />

culture will we find our way to a new understanding<br />

of building culture in a reciprocal interaction with<br />

the new prevailing conditions.<br />

The discussion of these things has to be kept as transparent<br />

as possible. That is the only way to find a culture<br />

of dialogue that reaches out to the building cul-<br />

78<br />

Baukultur


wir in Wechselwirkung mit den veränderten Rahmenbedingungen<br />

zu einem neuen Verständnis von Stadtbaukultur<br />

kommen.<br />

Die Diskussion darüber muss so transparent wie möglich<br />

geführt werden. Nur so kann eine Kultur des Dialoges<br />

gefunden werden, die der Baukultur die Hand<br />

reicht. Qualität, gestalterische und ästhetische zumal,<br />

kann kein demokratisches Abstimmungsergebnis<br />

sein. Sehr wohl aber bestimmt die Qualität der Kommunikation<br />

in einer Stadt die Qualität ihrer getroffenen<br />

Entscheidungen und beeinflusst deren Akzeptanz und<br />

Integrationsfähigkeit.<br />

Vor diesem Gedanken möchte ich die folgenden Projekte<br />

vorstellen, die aktuell in München gebaut werden<br />

und obwohl zum Teil heftig diskutiert, gerade damit<br />

einen wichtigen Impuls zur Verankerung der Baukultur<br />

als gesamtgesellschaftliches Interesse und Anliegen<br />

in der Öffentlichkeit geben.<br />

ture. Quality, also of design and aesthetic, can be<br />

the result of a democratic process. But the quality of<br />

the communication in a city is definitely the basis for<br />

the quality of the decisions it makes and it influences<br />

the acceptance of these decisions and the degree to<br />

which they can be integrated.<br />

This said, I would now like to present the following projects<br />

currently under construction in Munich, which,<br />

despite the often highly emotional discussions surrounding<br />

them, are using this to provide an important<br />

impulse for consolidating the building culture as an interest<br />

of the community as a whole and a public issue.<br />

The Siemens group headquarter –<br />

Head office and town square<br />

The group headquarter is in a prominent place in the<br />

city’s old town and is under listed protection as a historic<br />

ensemble. The call for proposals held jointly by<br />

the city of Munich and Siemens had the duty of meeting<br />

the requirements of historic monument protection<br />

and those of a modern company head office. The<br />

Klassizistisch und klassisch<br />

modern – so präsentiert sich<br />

einerseits die Münchner Staatsbibliothek<br />

in der Ludwigstraße<br />

und andererseits eine der<br />

letzten fertig gestellten U-Bahnstationen<br />

„Dülferstraße“ im<br />

Norden der Stadt<br />

Classicistic and classical<br />

modern – are the Munich<br />

Municipal Library in Ludwigstraße<br />

on the one hand, and one<br />

of the most recently finished<br />

underground train stations<br />

“Dülferstraße” in the north of<br />

the city<br />

Building culture 79


A Preisgekrönte Solarreihenhäuser<br />

im Riemer Park,<br />

entworfen von Ingo <strong>Buch</strong>er-<br />

Beholz in Holzskelettbauweise<br />

S KinderHaus Medienfabrik.<br />

Die Kindertagesstätte ist in<br />

einem ehemaligen Lagerhaus<br />

untergebracht, das zuletzt<br />

von den Münchner Kammerspielen<br />

genutzt wurde und<br />

weithin leuchtet dank seiner<br />

farbenfrohen Fassade<br />

A Award-winning solar-powered<br />

semidetached houses in<br />

Riemer Park, designed by<br />

Ingo <strong>Buch</strong>er-Beholz with a<br />

timber-frame construction<br />

S KinderHaus Medienfabrik.<br />

This day-care centre is in a<br />

former warehouse that was<br />

most recently used by<br />

Munich’s Kammerspiele<br />

theatre, and that can be<br />

seen far and wide thanks to<br />

its colourful façade<br />

Die Siemens Konzernzentrale –<br />

Firmenzentrale und Stadtplatz<br />

Das Areal der Konzernzentrale befindet sich an prominenter<br />

Stelle in der Altstadt und unterliegt dem Ensembleschutz<br />

nach Denkmalrecht. Der von der Landeshauptstadt<br />

München und Siemens gemeinsam<br />

ausgelobte Wettbewerb zum Neubau stand in der<br />

Pflicht, die Belange des Denkmalschutzes wie auch<br />

Anforderungen an eine moderne Konzernzentrale zu<br />

berücksichtigen. Den ersten Platz errang der Entwurf<br />

von Henning Larsen Architects A/S. Mit dem neu gestalteten<br />

Areal entsteht ein Vorzeigebeispiel nachhaltiger<br />

und verantwortungsvoller Stadtentwicklung, das<br />

den Wittelsbacherplatz bewahrt, den Oskar-von-Miller-Ring<br />

belebt, die Stadtstruktur aufgreift, die Innenstadt<br />

attraktiver und München grüner macht.<br />

Das Joseph-Pschorr-Haus –<br />

Modern und geschichtsbewusst<br />

Das Grundstück, auf dem noch bis Ende 2010 Karstadt<br />

am Dom stand, ist bereits auf dem Stadtmodell von<br />

1570 zu finden. Es liegt im denkmalgeschützten Ensemblebereich<br />

Altstadt. In einem Realisierungswettbewerb<br />

wurde geklärt, wie die Gestaltung eines Neubaus<br />

aussehen kann, der in dieser historisch geprägten<br />

Lage Einzelhandelsflächen, Büros und Wohnungen<br />

städtebaulich und wirtschaftlich sinnvoll verbindet.<br />

Das neue Gebäude muss sich, besonders durch seine<br />

Fassade und Dachlandschaft, in die bestehende<br />

städtebauliche Situation, vor allem gegenüber der Je-<br />

design from Henning Larsen Architects A/S won first<br />

place. The newly designed area will be a showcase<br />

for sustainable and responsible urban development,<br />

which will preserve Wittelsbacherplatz, enliven Oskarvon-Miller-Ring,<br />

build on the city’s structure and make<br />

the inner city and Munich as a whole a more attractive<br />

place.<br />

Joseph-Pschorr-Haus –<br />

Modern yet historically aware<br />

The property on which the Karstadt am Dom department<br />

store stood until the end of 2010 can already be<br />

seen in the model of the city from 1570. It is situated<br />

within the listed ensemble that is Munich’s old town.<br />

A realisation competition was held to determine what<br />

a new construction could look like that links retail<br />

space with offices and apartments in a structural and<br />

economically viable manner in such a historically significant<br />

location. The new building has to blend in, in<br />

particular with its façade and rooftop landscape, into<br />

the existing urban design situation, especially with respect<br />

to the Jesuit church St. Michael vis-à-vis, while<br />

at the same time exhibiting a great degree of independence.<br />

The winning design by Kuehn Malvezzi architects,<br />

the revised version of which provides for a building<br />

around an inner courtyard, fulfils these requirements.<br />

Five entranceways will connect the building to Neuhauser<br />

Straße, and one to Eisenmannstraße. The new<br />

80<br />

Baukultur


suitenkirche St. Michael, überzeugend einfügen und<br />

gleichzeitig ein hohes Maß an Eigenständigkeit zeigen.<br />

Diese schwierige Aufgabe erfüllt der erste Preis des<br />

Wettbewerbs, der Entwurf des Büros Kuehn Malvezzi<br />

Architekten, der in der überarbeiteten Version einen<br />

Baukörper um einen Innenhof vorsieht. Fünf Zugänge<br />

werden das Gebäude mit der Neuhauser Straße verbinden,<br />

einer mit der Eisenmannstraße. Der Neubau<br />

ist an drei Seiten zum Innenhof hin abgestuft, an der<br />

vierten wird ein senkrechter Garten verwirklicht. Die<br />

vertikalen Unterteilungen der Fassade machen den<br />

mittelalterlichen Zuschnitt der historischen Parzellen<br />

ablesbar. Und das begrünte Dach fügt sich harmonisch<br />

in die Dachlandschaft der Altstadt ein. Als<br />

vollwertige fünfte Fassade setzt es, mit Solarthermie<br />

ausgestattet, außerdem einen ökologischen Akzent.<br />

Im vierten und fünften Obergeschoss befinden sich<br />

Wohnungen, denn, wie es im Innenstadtkonzept der<br />

Landeshauptstadt heißt, „Eine lebendige Innenstadt<br />

braucht Menschen, die dort wohnen“.<br />

Die ADAC-Zentrale – Landmark an der<br />

Hansastraße<br />

Die ADAC-Zentrale war in München auf sechs Standorte<br />

verteilt, die bis auf zwei eigene Betriebsgebäude<br />

alle angemietet waren. Der ADAC hat sich deshalb<br />

zur Errichtung einer neuen Hauptverwaltung auf eigenen<br />

Grundstücken entschieden. Dies bietet genügend<br />

Raum zur Unterbringung aller Einrichtungen an einem<br />

construction is tiered down to the inner courtyard on<br />

three sides, while on the fourth there will be a vertical<br />

garden. The vertical subdivisions of the façade make<br />

the medieval cut of the historical plots of land visible.<br />

And the gardened roof fits harmoniously into the roof<br />

landscape of the old town. It also provides an ecological<br />

highlight with a fifth complete façade fitted with solar<br />

thermal energy technology. On the fourth and fifth<br />

floors there are apartments, because as it is stated<br />

in Munich’s inner city concept, “A vibrant inner city<br />

needs people who live there.”<br />

The ADAC headquarter –<br />

Landmark on Hansastrasse<br />

The ADAC head office was spread across six locations,<br />

all but two of which were leased. The ADAC has<br />

therefore decided to build a new headquarter on its<br />

own pieces of land. This offers it enough space to accommodate<br />

all facilities at one location, but most of all<br />

the new building signalises the importance of this association.<br />

Here too a realisation competition was held<br />

in two phases, which was one in 2004 by the Berlin<br />

architectural office Sauerbruch Hutton together with<br />

Schmelzer Friedrich Landschaftsplanung from Ostfildern.<br />

The building has already been built and moved<br />

into. Its unusual and yet timeless façade design catches<br />

the eye. In this project both the city and the association<br />

have gained a property that combines the best<br />

of design and function.<br />

Building culture 81


A Das Berliner Architekturbüro<br />

Sauerbruch Hutton gewann<br />

2004 den Wettbewerb zum<br />

Bau der neuen ADAC-Zentrale<br />

an der Hansastraße. Das Gebäude<br />

besticht durch seine<br />

ungewöhnliche und dennoch<br />

zeitlose Außengestaltung<br />

S Stararchitekt Helmut Jahn<br />

schuf zwischen 2002 und<br />

2004 die Highlight Towers am<br />

Münchner Tor zwischen dem<br />

Ring und der Autobahn im<br />

Norden der Stadt<br />

A The Berlin architectural office<br />

Sauerbruch Hutton won the<br />

competition to build the new<br />

ADAC headquarter in Hansastraße<br />

in 2004. It fascinates<br />

with its unusual and yet timeless<br />

exterior<br />

S Star architect Helmut Jahn<br />

created the Highlight Towers<br />

at Münchner Tor between the<br />

Ring road and the Autobahn<br />

to the north of the city between<br />

2002 und 2004<br />

Standort. Aber vor allem signalisiert das neue Gebäude<br />

die Bedeutung des Vereins. Auch hier wurde ein Realisierungswettbewerb<br />

in zwei Phasen vorgeschaltet,<br />

den 2004 das Berliner Architekturbüro Sauerbruch<br />

Hutton mit Schmelzer Friedrich Landschaftsplanung<br />

aus Ostfildern gewann. Das Gebäude ist mittlerweile<br />

gebaut und bezogen. Seine ungewöhnliche, in ihrer<br />

The Seven – Living in the historical<br />

town centre<br />

The former thermal power station in Müllerstrasse will<br />

be used as an apartment building in the future. The<br />

project, comprising the future 15-storey living tower<br />

and a neighbouring atrium, will be home to service<br />

facilities among other things. There will also be a<br />

day care centre. In all it contains more than 100 new<br />

apartments, so it is incorrect to speak only of luxury<br />

living space here. Local amenities and the improved<br />

greenery all benefit from this remodelling.<br />

The Hofstatt – Living and shopping in<br />

the abandoned commercial block<br />

The redesign of the Süddeutsche Zeitung complex in<br />

the heart of the city generates a new quality from the<br />

loss of a central utilisation, which succeeds in opening<br />

the entire block to surrounding structures, thus creating<br />

a new kind of public space. At the same time, topquality<br />

contemporary architecture comes to the fore<br />

here, which radiates its influence throughout the entire<br />

city, and it brings a new mix of usages to the quarter,<br />

with apartments and social infrastructure such<br />

as day care centres and local amenities. Particularly<br />

noteworthy, I think, is that this project makes a contribution<br />

to the city as a whole, despite its very prominent<br />

luxury locations, as it is open to the public and<br />

not only attractive to the privileged few. It succeeds in<br />

doing so by allowing ordinary everyday usages in its<br />

ground floor zone that can be accessed by anybody.<br />

Early on, Munich decided to realise at least a 30%<br />

share of living space in inner-city projects. Already ten<br />

years ago investors considered this resolution to be<br />

untenable in the central old town and inner city. Today<br />

they haggle over getting a higher housing percentage,<br />

and the projects generate top prices.<br />

Vogelweideplatz – Driveway to the city<br />

and high-rise ensemble<br />

At the eastern entrance to the city another project just<br />

as interesting is being realised: the joining of several<br />

roads, a new high-rise office building ensemble can<br />

now be developed at Vogelweideplatz. It is a fantastic<br />

design that plays with varying building heights. The five<br />

buildings of between 46 m and 91 m are in just the right<br />

place. What is more, it makes it apparent that the important<br />

thing is how high-rise buildings are perceived<br />

in the street space. What happens at the foot of these<br />

buildings? What is possible? The currently inhospitable<br />

space will soon be a top-quality public park that enables<br />

the people who work there and the people who already<br />

live in the locality to go for a stroll and buy an ice-cream.<br />

82<br />

Baukultur


Haltung dennoch zeitlose Fassadengestaltung fällt ins<br />

Auge. Mit dem Projekt haben sowohl Stadt als auch<br />

der Verein eine Immobilie gewonnen, die Baugestalt<br />

und Funktionalität auf das Beste vereint.<br />

The Seven – Wohnen in der Altstadt<br />

Das ehemalige Heizkraftwerk in der Müllerstraße wird<br />

in Zukunft als Wohngebäude genutzt werden. Das<br />

Projekt, bestehend aus dem zukünftigen Wohnturm<br />

mit 15 Geschossen und einem angrenzenden Atriumskomplex,<br />

wird unter anderem Dienstleistungseinrichtungen<br />

beherbergen. Auch eine Kindertageseinrichtung<br />

wird entstehen. Insgesamt werden über 100<br />

neue Wohnungen gebaut. Hier nur von Luxuswohnen<br />

zu sprechen, ist deshalb nicht gerechtfertigt. Nicht<br />

zuletzt der Nahversorger und die verbesserte Grünausstattung<br />

kommen allen zugute.<br />

Die Hofstatt – Leben und Einkaufen im<br />

aufgegebenen Gewerbeblock<br />

Die Neugestaltung des Areals des SZ-Verlages im Herzen<br />

der Stadt generiert aus dem Verlust einer zentralen<br />

Nutzung eine neue Qualität, der es gelingt, den<br />

Block zu den umliegenden Quartiersstrukturen zu öffnen<br />

und so eine neue Form von öffentlichen Räumen<br />

zu erzeugen. Gleichzeitig entsteht eine hochwertige<br />

zeitgenössische Architektur, die Impulse in die gesamte<br />

Stadt ausstrahlt. Hinzu kommt eine Nutzungsmischung,<br />

die Wohnen und soziale Infrastruktur in Form<br />

von Kindertageseinrichtungen und Nahversorgung<br />

mit ins Quartier bringt. Besonders bemerkenswert erscheint<br />

mir, dass dieses Projekt trotz seiner exponierten<br />

Luxuslagen dennoch einen Beitrag zur Gesamtstadt<br />

leistet, da dieser Ort öffentlich zugänglich und<br />

nicht nur für Privilegierte attraktiv ist. Dies gelingt, da<br />

es in seiner Erdgeschosszone ganz alltägliche Nutzungen<br />

zulässt, die für alle erreichbar sind. München<br />

fasste frühzeitig den Beschluss, bei innerstädtischen<br />

Projekten einen mindestens 30%-Anteil Wohnen zu realisieren.<br />

Diese Vorgabe wurde noch vor zehn Jahren<br />

von Seiten der Investoren als nicht vermittelbar in der<br />

zentralen Altstadt und Innenstadt betrachtet. Heute<br />

wird um einen höheren Wohnanteil gefeilscht. Die jeweiligen<br />

Projekte erzielen Höchstpreise.<br />

Der Vogelweideplatz –<br />

Stadteinfahrt und Hochhausensemble<br />

Ein ebenso interessantes Projekt entsteht an der östlichen<br />

Stadteinfahrt: durch das Zusammenlegen mehrerer<br />

Fahrbahnen kann am Vogelweideplatz ein neuer<br />

Bürostandort als Hochhausensemble entwickelt werden.<br />

Ein sehr gelungener Entwurf, der mit unterschied-<br />

Building culture 83


A Vor der neuen Zentrale der<br />

Linde AG im Angerhof erhebt<br />

sich die Großskulptur des<br />

Künstlers Christopher Klein.<br />

Sie stellt ein riesiges Gasmolekül<br />

dar<br />

S Ein- und Durchblicke ermöglicht<br />

das offene Innere des<br />

Technischen Rathauses im<br />

Münchner Stadtteil Berg-am-<br />

Laim<br />

A Christopher Klein’s largescale<br />

sculpture stands in<br />

front of the Angerhof<br />

complex, the new Linde AG<br />

headquarter. It depicts a<br />

gas molecule<br />

S The open interior of the Technical<br />

Town Hall in Munich’s<br />

Berg-am-Laim district offers<br />

great insights<br />

lichen Höhen spielt. Die fünf Hochhäuser zwischen<br />

46 m und 91 m Höhe stehen an der richtigen Stelle.<br />

Zudem wird deutlich, dass es darauf ankommt, wie<br />

Hochhäuser im Straßenraum wahrgenommen werden,<br />

wie sie im eigentlichen Wortsinne ankommen. Was<br />

passiert zu ihren Füßen, was kann stattfinden? Die<br />

momentan unwirtliche Fläche wird einmal eine qualitätvolle<br />

öffentliche Frei- und Grünfläche sein, die es<br />

den Menschen, die dort arbeiten werden oder den<br />

heutigen Anwohnern ermöglicht, spazieren zu gehen<br />

oder ein Eis zu essen.<br />

Pariser Platz – Erfolgreiche städtebauliche<br />

Sanierung an zentraler Stelle<br />

Unsere Bemühungen, städtebaulich hochwertige und<br />

lebenswerte Quartiere zu erhalten und wo notwendig<br />

zu stabilisieren, werden mittlerweile auch bundesweit<br />

gewürdigt. Die städtebauliche Neuordnung des Blocks<br />

22 in Haidhausen wurde mit einer Belobigung im Rahmen<br />

des Deutschen Städtebaupreises 2010 ausgezeichnet.<br />

Dazu hat die Münchner Gesellschaft für<br />

Stadterneuerung mbH (MGS), die Sanierungsträgerin<br />

der Landeshauptstadt München, erfolgreich beigetragen.<br />

Grundlage war ein Sanierungskonzept, bei dem<br />

die Bevölkerung aktiv in die Planungen mit einbezogen<br />

war. Im Blockinneren entstand so ein differenziertes<br />

Pariser Platz –<br />

Successful central refurbishment<br />

Our efforts to retain and, where necessary stabilise,<br />

quality and liveable town districts are now being acknowledged<br />

around the country. The reassignment of<br />

Block 22 in Haidhausen was awarded a commendation<br />

in the German Urban Planning Award 2010. Also,<br />

the city renewal company belonging to the city of<br />

Munich, Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung<br />

mbH (MGS), made an important contribution to this.<br />

The basis was a refurbishing concept in which the population<br />

was actively involved in the plans. As a result,<br />

the inside of the block houses a diverse range of ownership,<br />

social welfare and cooperative society flats. So<br />

we can rightfully claim to have established a balanced<br />

population mix in the Haidhausen district – a foundation<br />

stone for a healthy, functional urban community.<br />

This positive milestone represented the completion of<br />

the 30-year redevelopment in Haidhausen.<br />

Passive buildings at Piusplatz –<br />

Energy-saving construction in<br />

subsidised housing<br />

A research project in Munich’s “Messestadt Riem”<br />

settlement by the provider of publicly subsidised<br />

housing Gewofag is looking into how energy-saving<br />

84<br />

Baukultur


Angebot an Eigentums-, Sozial- und Genossenschaftswohnungen.<br />

Dies führt dazu, dass wir mit Recht behaupten<br />

können, in Haidhausen eine sozial ausgewogene<br />

Bevölkerungsmischung im Quartier etabliert zu<br />

haben – ein Grundstein für eine gesunde, funktionierende<br />

Stadtgesellschaft. Die Stadtsanierung in Haidhausen<br />

konnte mit diesem positiven Meilenstein nach<br />

30 Jahren beendet werden.<br />

Passivhäuser am Piusplatz –<br />

Energiesparendes Bauen im geförderten<br />

Wohnungsbau<br />

Ein Forschungsprojekt der Gewofag in der Münchner<br />

Messestadt Riem geht der Frage nach, wie sich energiesparendes<br />

Bauen im öffentlich geförderten Wohnungsbau<br />

realisieren lässt. Gebäude mit verschiedenen<br />

Heizungs- und Lüftungskomponenten geben<br />

Aufschluss über Energieverbrauch und Nutzungsverhalten.<br />

An sechs baugleichen Wohngebäuden werden<br />

Baustandards verglichen und unter wissenschaftlicher<br />

Betreuung durch das Fraunhofer Institut für Bauphysik<br />

evaluiert. Die Häuser wurden nach EnEV 2007 errichtet,<br />

neben Energieverbrauch werden Wartungsund<br />

Unterhaltskosten sowie das Nutzerverhalten der<br />

Bewohner betrachtet. Die Gewofag als größter Vermieter<br />

in München mit über 30 000 Wohnungen hat<br />

construction can be realised in subsidised buildings.<br />

Buildings with different heating and air-conditioning<br />

components give insight into energy consumption<br />

and usage behaviour. Gewofag is comparing building<br />

standards on six identical apartment buildings, and<br />

evaluating them with the scientific assistance of the<br />

Fraunhofer Institute for Building Physics. The buildings<br />

were constructed in accordance with EnEV 2007.<br />

Energy consumption, maintenance and service costs<br />

and the user behaviour of the inhabitants is being assessed.<br />

Gewofag is the biggest lessor in Munich, with<br />

more than 30,000 apartments. Its job is to combine<br />

social and ecological responsibility with financial success.<br />

That this goes hand-in-hand with high construction<br />

quality can be seen in the award-winning passive<br />

buildings at Piusplatz. The same applies for the other<br />

municipal housing company GWG. These companies<br />

have resolved to remain below 30% of the applicable<br />

EnEV, while at the same time constructing a large<br />

share of the publicly subsidised housing in Munich.<br />

The building cooperatives and groups help develop<br />

complete energetic concepts with similarly dedicated<br />

projects. And so, two projects were distinguished in<br />

Messestadt Riem, which are committed to all aspects<br />

of sustainable building with high architectural quality.<br />

Building culture 85


den Auftrag soziale und ökologische Verantwortung<br />

mit wirtschaftlichem Erfolg zu verbinden. Dass dies<br />

einhergeht mit hoher Gestaltungsqualität zeigen die<br />

prämierten Passivhäuser am Piusplatz. Gleiches gilt<br />

für die andere städtische Wohnungsbaugesellschaft<br />

GWG. Die Wohnungsgesellschaften unterliegen einem<br />

Selbstbindungsbeschluss, jeweils unter 30% der gültigen<br />

EnEV zu liegen und gleichzeitig einen großen<br />

jährlichen Anteil im Neubau für den geförderten Wohnungsbau<br />

in München zu erstellen. Mit ähnlich engagierten<br />

Projekten beteiligen sich in München die<br />

Baugenossenschaften und Baugruppen an der Entwicklung<br />

von energetischen Gesamtkonzepten. So<br />

konnten in der Messestadt Riem zwei Projekte ausgezeichnet<br />

werden, die sich allen Aspekten des nachhaltigen<br />

Bauens in hoher architektonischer Qualität<br />

verpflichtet haben.<br />

Wohnanlage Ingeborg-Bachmann-Straße<br />

– Wohnkonzepte mit gemeinschaftlichen<br />

Strukturen<br />

Bei der Wohnanlage in der Ingeborg-Bachmann-Straße,<br />

von FrauenWohnen eG errichtet, handelt es sich<br />

um ein Konzept, welches Frauen unterschiedlichen<br />

Alters individuelle Wohnmöglichkeiten mit gemeinschaftlichen<br />

Strukturen ermöglicht. Der energetische<br />

Standard geht deutlich über die seinerzeit gültigen<br />

Mindestanforderungen hinaus, die Gebäude erreichen<br />

nahezu Passivhausstandard, eine Solarthermieanlage<br />

befindet sich auf einem Teil der begrünten Dächer. Die<br />

kompakte Wohnanlage gruppiert sich um einen gemeinschaftlichen<br />

Hof, und in den Erdgeschosszonen<br />

sind nachbarschaftliche Nutzungen angeordnet. Das<br />

Projekt zeichnet sich durch gute architektonische Gestaltung<br />

und einen sozialen Mix nach dem München<br />

Modell aus und trägt damit in der Messestadt Riem zur<br />

Quartiersidentität bei.<br />

Wohnanlage Heinrich-Böll-Straße –<br />

Lebendige Nachbarschaften im Quartier<br />

Die Wohnbaugenossenschaft wagnis eG hat in der<br />

Messestadt Riem ihr drittes Projekt verwirklicht. Ein<br />

Augenmerk verdient, wie auch bei den vorangegangenen<br />

Projekten, die Mischung aus geförderten und<br />

freifinanzierten Wohnungen, aus Miet- und aus Eigentumswohneinheiten.<br />

Dazu kommen gemeinschaftlich<br />

nutzbare Räume. Für Gäste stehen eigene Appartements<br />

zur Verfügung, Gästezimmer sind so in der eigenen<br />

Wohnung nicht mehr notwendig. Werk- und Musikräume,<br />

eine große Gemeinschaftsdachterrasse und<br />

ein Café mit Nachbarschaftstreff runden das Bild einer<br />

Planung ab, die zeigt, dass lebendige Nachbarschaf-<br />

Housing complex in Ingeborg-<br />

Bachmann-Strasse – Residential<br />

concepts with collective structures<br />

The housing complex in Ingeborg-Bachmann-Strasse,<br />

built by the organisation for women’s housing, “FrauenWohnen<br />

eG”, is a concept that offers women of<br />

various ages individual housing with community structures.<br />

The energetic standard is far above the minimum<br />

requirements valid at the time of their construction,<br />

with almost passive house standard. Part of the<br />

“green” roofs are covered with a solar thermal installation.<br />

The compact housing complex is grouped around<br />

a shared courtyard, and neighbourly usages are ordered<br />

in the ground floor zones. The project features<br />

good architectural design and a social mix based on<br />

the Munich Model, contributing to Messestadt Riem’s<br />

identity as a suburb of Munich.<br />

Housing complex in Heinrich-Böll Str. –<br />

Vibrant neighbourhoods in the quarter<br />

The residential building collective “wagnis eG” has realised<br />

its third project in Messestadt Riem. Worthy of<br />

special note, as in its previous projects, is the mixture<br />

of subsidised and individually financed homes, of rental<br />

and ownership units, and the shared spaces. There<br />

are apartments available for guests, so guest rooms<br />

are no longer needed in the apartments. Workshop<br />

and music rooms, a large communal roof terrace and<br />

a café with a neighbourhood meeting point round off<br />

the picture of a plan that shows that vital neighbourhoods<br />

where generations live together are possible!<br />

The inhabitants were included in the concept from<br />

the beginning.<br />

Housing complex in Hans-Fischer-<br />

Strasse – A chance to communicate<br />

The municipal housing construction company GWG<br />

has realised a residential complex in the form of the<br />

new “Theresienhöhe”, which had to account for the<br />

supporting column grid of the former conference centre’s<br />

underground parking garage that it is built on.<br />

This led to building depths that would have been insufficiently<br />

lit in a conventional building structure. For<br />

this reason the decision was reached to place technical<br />

rooms, storerooms and other facilities on the<br />

ground and first floors along with maisonette apartments.<br />

On the higher floors of the four and six-storey<br />

building, the depth reduces, so familiar floor-plan situations<br />

could again be used here. The graduation that<br />

results gives the complex an unmistakable look. The<br />

shared courtyard, external fixtures and retracted entranceways<br />

provide possibilities for communication.<br />

86<br />

Baukultur


ten und generationenübergreifendes Wohnen möglich<br />

sind! Die Bewohnerinnen und Bewohner waren von<br />

Anfang an mit in die Konzeption einbezogen.<br />

Wohnanlage Hans-Fischer-Straße –<br />

Gelegenheit zur Kommunikation<br />

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG hat im<br />

neu entstandenen Wohngebiet Theresienhöhe eine<br />

Wohnanlage realisiert, die sich mit dem Stützenraster<br />

der ehemaligen Messetiefgarage, auf der sie steht,<br />

auseinandersetzen musste. Dadurch entstanden Gebäudetiefen,<br />

die bei einer herkömmlichen Gebäudestruktur<br />

zu unzureichender Belichtung geführt hätten.<br />

Aus diesem Grund hat man sich entschlossen, neben<br />

Maisonette-Wohnungen auch Technikräume, Abstellräume<br />

und sonstige Nebenanlagen im Erdgeschoss<br />

und ersten Geschoss anzuordnen. In den weiter oben<br />

liegenden Geschossen des vier und sechs Stockwerke<br />

zählenden Gebäudes verringert sich dessen Tiefe, so<br />

dass man hier wieder auf bekannte Grundrisssituationen<br />

zurückgreifen konnte. Die dadurch entstandene<br />

Staffelung verleiht der Anlage ein eindeutiges Gesicht.<br />

Gemeinschaftshof und Außenanlagen sowie die zurückversetzten<br />

Hauseingänge ergeben Kommunikationsmöglichkeiten.<br />

Stadtbaukultur geht<br />

alle an<br />

Urban building culture<br />

is a matter for us all<br />

Everyone profits from a better, sustainably designed<br />

city. These are all qualities. So I think that in addition<br />

to their own logic, projects also have to bring with<br />

them some added value for the place they are to be<br />

built – a kind of dowry, if one will.<br />

The community can develop strategies within the<br />

scope of its planning autonomy, design concepts and<br />

look for allies, but this alone is not enough. In times<br />

of empty coffers, it is becoming ever more difficult to<br />

procure the necessary funds, but the tools and processes<br />

needed to realise good ideas require sufficient<br />

time, money and partnerships. And for that, support<br />

is essential.<br />

Nach der Überbauung des Petuelrings<br />

entstand der Petuelpark<br />

mit zahlreichen Kunstwerken.<br />

Das Bild zeigt das von Pia Stadtbäumer<br />

gestaltete Reiterstandbild<br />

„Go!“. Es zeigt die Statussymbole<br />

unserer Zeit, dreht sich<br />

um seine eigene Achse und ist<br />

begleitet von einem gelegentlichen<br />

Schrei des Maultieres<br />

Once the Petuelring section of<br />

the Ring road went underground,<br />

the Petuelpark was born, with<br />

numerous works of art. This<br />

picture shows the equestrian<br />

statue “Go!” by Pia Stadtbäumer.<br />

It exhibits the status symbols of<br />

our age, rotates around its own<br />

axis and is accompanied by the<br />

occasional cry of the mule<br />

Alle profitieren von einer besseren, nachhaltig gestalteten<br />

Stadt. Das alles sind ja – Qualitäten. Insofern<br />

denke ich, dass Projekte neben einer eigenen Logik<br />

auch immer für den Ort, an dem sie entstehen, einen<br />

Mehrwert mitbringen müssen, sozusagen eine Art Begrüßungsgeschenk.<br />

Strategien kann die Kommune im Rahmen ihrer Planungshoheit<br />

entwickeln, ebenso Konzepte erstellen<br />

und Verbündete suchen, dies allein genügt jedoch<br />

nicht. In Zeiten knapper Kassen wird es immer schwieriger,<br />

die nötigen Finanzmittel zu beschaffen.<br />

Die Instrumente und Verfahren für die Umsetzung der<br />

guten Ideen bedürfen aber einer ausreichenden Ausstattung<br />

mit den Ressourcen Zeit, Geld und Partnerschaften.<br />

Dafür braucht es Unterstützung.<br />

Building culture 87


München:<br />

attraktivster Wirtschaftsstandort<br />

Deutschlands<br />

Dieter Reiter<br />

Referent für Arbeit und Wirtschaft der<br />

Landeshauptstadt München<br />

Dieter Reiter<br />

Manager of the Department of Labor and Economic<br />

Development of the State Capital of Munich


Munich:<br />

Germany’s most attractive<br />

commercial venue


Dieter Reiter<br />

Referent für Arbeit und<br />

Wirtschaft der<br />

Landeshauptstadt München<br />

München:<br />

attraktivster Wirtschaftsstandort<br />

Deutschlands<br />

Munich:<br />

Germany’s most attractive<br />

commercial venue<br />

Dieter Reiter<br />

Manager of the Department<br />

of Labor and Economic<br />

Development of the State<br />

Capital of Munich<br />

München boomt. Von 2006 bis 2012 verzeichnete<br />

die Stadt ein Bevölkerungswachstum von 6,6<br />

Prozent – so viel wie kaum eine andere deutsche<br />

Stadt. Erstmals in der Stadtgeschichte wurde damit<br />

die Marke von 1,4 Millionen Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern überschritten. Auch 2012 setzte<br />

sich der Trend ungemindert fort. Bis 2030 wird<br />

die Bevölkerungszahl der bayerischen Landeshauptstadt<br />

nach aktuellen Prognosen um weitere<br />

rund 15 Prozent auf dann 1,65 Millionen ansteigen.<br />

Die wirtschaftlichen Perspektiven, der robuste<br />

Arbeitsmarkt und die hohe Lebensqualität ziehen<br />

Jahr für Jahr Neubürger aus dem In- und Ausland<br />

nach München. Die breite und ausgewogene<br />

Wirtschafts- und Branchenstruktur, hochkarätige<br />

Forschungseinrichtungen und die exzellente Infrastruktur<br />

sichern Münchens Rang unter den führenden<br />

Wirtschaftsmetropolen Europas. Nationale<br />

und internationale Vergleichsstudien bestätigen<br />

die wirtschaftliche Ausnahmestellung Münchens.<br />

Insgesamt 90 sozioökonomische Indikatoren in 50<br />

deutschen Großstädten hat die Initiative Neue Soziale<br />

Marktwirtschaft (INSM) für ihr „Städteranking” 2012<br />

verglichen. Das Ergebnis: München ist und bleibt die<br />

wirtschaftlich erfolgreichste deutsche Großstadt mit<br />

den besten ökonomischen Rahmenbedingungen. Im<br />

jährlich erscheinenden „European Regional Economic<br />

Growth Index” (E-Regi) attestierte das internationale<br />

Investmentunternehmen LaSalle München 2012<br />

Munich is booming. Between 2006 and 2012 the<br />

city’s population increased by 6.6% – more than<br />

nearly any other German city. For the first time in<br />

the city’s history, it exceeded the 1.4 million mark.<br />

And the trend continued unabated in 2012. Forecasts<br />

say that the population of the Bavarian state<br />

capital will have increased by 15% by 2030, up to<br />

1.65 million inhabitants. The excellent economic<br />

prospects, the robust labour market and the high<br />

standard of living attract more new people to Munich<br />

from Germany and elsewhere every year. The<br />

broad and balanced economic and industry structure,<br />

top-class research institutions and excellent<br />

infrastructure ensure that Munich always retains<br />

its ranking among the top commercial metropolises<br />

of Europe. National and international comparisons<br />

confirm Munich’s exceptional status.<br />

The Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)<br />

compared 90 socio-economic indicators in 50 major<br />

German cities for its 2012 city ranking. The result:<br />

Munich is Germany’s most successful major city<br />

with the best economic framework conditions. In the<br />

“European Regional Economic Growth Index” (E-Regi)<br />

that is published annually, the international investment<br />

company LaSalle said in 2012 that Munich had<br />

the second-greatest potential for economic development<br />

of all European cities. It analysed 326 large European<br />

cities with regard to economic growth, prosperity<br />

and the general business environment. Munich is the<br />

90<br />

Wirtschaftsstandort München


das zweitgrößte wirtschaftliche Entwicklungspotenzial<br />

Europas. 326 europäische Metropolen und Regionen<br />

wurden hinsichtlich des Wirtschaftswachstums, des<br />

Wohlstandsniveaus und des allgemeinen Geschäftsumfelds<br />

analysiert. München gilt als wirtschaftlicher<br />

Motor Bayerns. Gleichzeitig ist auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Umland wichtig. Bayern bietet als Industrie-,<br />

Dienstleistungs- und Wissenschaftsstandort<br />

natürlich für München auch gute Rahmenbedingungen.<br />

Besonders im Verein Europäische Metropolregion<br />

München (EMM) arbeitet die bayerische Landeshauptstadt<br />

mit ihren Nachbarn zusammen und trägt<br />

den sich stetig verdichtenden Abhängigkeiten zwischen<br />

Stadt und Umland Rechnung.<br />

Der Wirtschaftsstandort<br />

München<br />

Über 92 000 Unternehmen mit rund 710 000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten sind in München<br />

ansässig. Die bayerische Landeshauptstadt ist<br />

nach Berlin der zweitgrößte Beschäftigungsstandort<br />

Deutschlands. Mit Allianz, BMW, Infineon, Linde, Munich<br />

Re und Siemens haben sechs der am DAX 30<br />

notierten Unternehmen ihren Hauptsitz in München –<br />

mehr als in jeder anderen deutschen Stadt. Die Kaufkraft<br />

der Münchnerinnen und Münchner ist mit mehr<br />

als 26 000 Euro pro Kopf ebenfalls höher als in jeder<br />

anderen deutschen Großstadt, die Arbeitslosenquote<br />

mit 4,6 Prozent (Stand: Jahresdurchschnitt 2012)<br />

am niedrigsten. 2009 lag das Bruttoinlandsprodukt<br />

je Erwerbstätigem bei 73 100 Euro, das sind 23 Prozent<br />

mehr als der bundesweite Durchschnitt. Die Zahl<br />

der Gewerbeanmeldungen stieg in München 2011 auf<br />

einen Höchststand von 24 900, ein Zuwachs gegenüber<br />

dem Vorjahr von 7,3 Prozent. Wissenschaft und<br />

Wirtschaft sind am Standort München eng verzahnt.<br />

Der Transfer von Wissen in die Wirtschaft funktioniert<br />

im Umfeld von Bildungseinrichtungen wie der Technischen<br />

Universität München (TUM) besonders gut, wie<br />

das INSM-Städteranking attestierte.<br />

Vielfältige Wirtschaftsstruktur<br />

Die Wirtschaftskraft der Stadt München ruht auf vielen<br />

Säulen. Neben Großunternehmen, Mittelständlern<br />

und kleinen Start-ups ist auch das traditionelle<br />

Handwerk ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dabei<br />

ist keine einzelne Branche in der Stadt so dominant,<br />

dass deren Wohlstand von ihr abhängig wäre. Auf vielen<br />

Wirtschaftsfeldern sind Münchner Unternehmen<br />

economic motor of Bavaria, but at the same time the<br />

cooperation with the surrounding areas is also important.<br />

As an industrial, service and academic venue,<br />

Bavaria of course offers an outstanding environment<br />

for Munich. The Bavarian capital works together with<br />

its neighbours, especially in the European Metropolitan<br />

Region Munich (EMM) association, accounting for<br />

the constantly growing interdependencies between<br />

the city and its surrounds.<br />

Munich as a<br />

commercial venue<br />

More than 92,000 companies with around 710,000<br />

employees are at home in Munich. The Bavarian state<br />

capital is the second largest place of employment in<br />

Germany, second only to Berlin. With Allianz, BMW,<br />

Infineon, Linde, Munich Re and Siemens, six of the<br />

DAX 30 listed companies have their headquarters in<br />

Munich – more than in any other German city. The<br />

buying power of the Münchner is also higher than in<br />

any other major German city at more than 26,000 euros<br />

per capita, unemployment is lower at 4.6% (2012<br />

average). In 2009 the GDP was 73,100 euros per employee,<br />

that is 23% higher than the German average.<br />

The number of company registrations in Munich rose<br />

in 2011 to its highest level of 24,900, an increase of<br />

7.3% over the previous year. Academia and economia<br />

are closely dovetailed at the business venue Munich.<br />

The transfer of their know-how functions particularly<br />

well in the environment of educational institutions like<br />

the Technical University Munich (TUM), as the INSM<br />

city ranking shows.<br />

Diverse economic structure<br />

Munich’s economic structure is built on many pillars.<br />

Alongside large companies, SMEs and small startups,<br />

the traditional crafts are also an important factor<br />

for the economy, with no single industry being so<br />

dominant that the city’s prosperity is dependent on<br />

it. Munich’s companies are world market leaders in<br />

many fields. The high-tech industry and know-how<br />

intensive services are just as at home here as are<br />

customary manufacturers. In addition to information<br />

and communication technology and automobile construction,<br />

industries such as environmental technology<br />

and aerospace are growth drivers. The enormous<br />

range of qualified service providers and suppliers is<br />

an important building block for the great quality of<br />

Munich as a business venue. What is more, Munich is<br />

Commercial Venue Munich 91


unter den Weltmarktführern. Hightech-Industrie und<br />

wissensintensive Dienstleistungen finden ihren Platz<br />

neben klassischer Produktion. Neben Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie sowie Automobilbau<br />

sind Branchen wie Medizintechnik, Umwelttechnologie<br />

sowie Luft- und Raumfahrt Wachstumstreiber. Das<br />

große Angebot an qualifizierten Dienstleistern und Zulieferern<br />

ist dabei ein wichtiger Baustein für die hohe<br />

Standortqualität der Region München. Zudem ist<br />

München bedeutender Medienstandort und ein Zentrum<br />

der deutschen Finanzwirtschaft. Die Stadt gilt<br />

als Versicherungsplatz Nummer eins in Deutschland<br />

und als wichtiger Sitz für Vermögensverwaltungen.<br />

Im europäischen Vergleich verfügt die Region München<br />

auch über eine bedeutende Kreativwirtschaft.<br />

Der als „Münchner Mischung“ bekannte Mix aus Unternehmen<br />

unterschiedlichster Größe und Branchenzugehörigkeit<br />

sorgt für eine hohe Krisenfestigkeit der<br />

Wirtschaft. Es ist das Ziel der Münchner Stadtpolitik,<br />

diese Mischung zu erhalten und Produktion, verarbeitendes<br />

Gewerbe sowie Handwerk am Standort<br />

zu halten und zu fördern. Ein wichtiges Anliegen der<br />

städtischen Wirtschaftspolitik ist es, die Rahmenbedingungen<br />

für die bereits vorhandenen Cluster zu optimieren.<br />

Durch den Ausbau von Kompetenzbranchen<br />

werden Wirtschaft und Forschung enger vernetzt. Das<br />

Know-how der beteiligten Firmen, Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen wird gebündelt und so effizient<br />

in Produkt-, Verfahrens- und Serviceinnovationen<br />

umgesetzt.<br />

München und Bayern – stark im Export<br />

Die Münchner und bayerische Wirtschaft ist besonders<br />

exportorientiert und stark international vernetzt.<br />

Die Exportquote des verarbeitenden Gewerbes in Bayern<br />

lag 2011 bei 52,9 Prozent. Die bayerischen Unternehmen<br />

exportierten Waren im Gesamtwert von 160<br />

Milliarden Euro, ein Plus von elf Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr. Der Ausfuhrüberschuss betrug 14 Milliarden<br />

Euro. Diese Zahlen belegen die Stärke der bayerischen<br />

und der Münchner Wirtschaft im globalen<br />

Wettbewerb. Die wichtigsten Exportmärkte für bayerische<br />

Unternehmen sind die USA (15,4 Milliarden<br />

Euro), gefolgt von China (14,2 Milliarden Euro), Österreich<br />

(13,8 Milliarden Euro), Italien (11,6 Milliarden<br />

Euro) und Frankreich (11,4 Milliarden Euro). Ein besonders<br />

hohes Absatzwachstum erreichte die bayerische<br />

Wirtschaft 2011 in Russland (+ 41,7 Prozent), in der<br />

Türkei (+ 30,8 Prozent) und in Südkorea (+ 25,6 Prozent).<br />

Der Hauptanteil der bayerischen Exporte (54,9<br />

Prozent) geht aber nach wie vor in die Länder der Europäischen<br />

Union. Wichtigste Exportgüter sind Fahra<br />

major media venue and centre of Germany’s financial<br />

economy. Munich is considered to be the number<br />

one insurance venue in Germany, and an important<br />

base for asset managers. In a European comparison,<br />

the Munich region also has a top creative economy.<br />

The mixture of companies of all sizes and from all industries<br />

known as the “Munich Mix” ensures that the<br />

economy is not susceptible to crises. It is the goal of<br />

the Munich municipal politics to maintain this mix and<br />

to keep and promote the production, processing and<br />

craft sectors at the venue. One key cause of the city’s<br />

economic policy is to optimise the framework conditions<br />

for the existing clusters. By building on the fields<br />

of expertise, economy and research become more<br />

closely connected. The know-how of the companies,<br />

universities and research facilities involved is grouped<br />

together and efficiently turned into product, process<br />

and service innovations.<br />

Munich and Bavaria – big exporters<br />

The Munich and Bavarian economies are strongly export<br />

oriented and internationally networked. The export<br />

ratio of the manufacturing sector in Bavaria was<br />

52.9% in 2011. Bavarian companies exported goods<br />

to the value of 160 billion euros, which equates to a<br />

plus of 11% as against the previous year. The export<br />

surplus was 14 billion euros. These figures show the<br />

strength of the Bavarian and Munich economies in the<br />

global competition. The biggest export markets for<br />

Bavarian companies are the USA (15.4 billion euros),<br />

China (14.2 billion euros), Austria (13.8 billion euros),<br />

Italy (11.6 billion euros) and France (11.4 billion euros).<br />

The Bavarian economy achieved particularly high<br />

growth in 2011 in Russia (+ 41.7%), Turkey (+ 30.8%)<br />

and in South Korea (+ 25.6%). But the biggest share<br />

of Bavarian exports (54.9%) still goes to the countries<br />

in the European Union. The most important export<br />

products are motor vehicles, machines and electronic<br />

and chemical products. Together, these four product<br />

groups dominate Bavarian business abroad, accounting<br />

for around three-quarters of its exports. The most<br />

important import nations for Bavaria are Austria (15.1<br />

billion euros), China (13.7 billion euros), Italy (10.4 billion<br />

euros), USA (9.7 billion euros) and the Czech Republic<br />

(9.5 billion euros).<br />

92<br />

Wirtschaftsstandort München


A Firmensitz der CONTI<br />

Unternehmensgruppe<br />

S Die Flagge der<br />

CONTI REEDEREI –<br />

Bayerischer Löwe auf<br />

Weiß-Blau<br />

A Headquarter of the CONTI<br />

group of companies<br />

S The flag of the shipbuilder<br />

CONTI REEDEREI – a Bavarian<br />

lion on blue and white<br />

Conti Reederei, München<br />

Der Bayerische Löwe auf allen<br />

Weltmeeren<br />

In München wurde 1970 eine Reederei gegründet, die<br />

inzwischen zu den größten und modernsten weltweit<br />

gehört. Damals taten sich bayerische Unternehmer<br />

zusammen, um als einer der ersten Initiatoren von<br />

Schiffsbeteiligungen eine Investition in die Handelsschifffahrt<br />

in Form von geschlossenen Fonds anzubieten.<br />

Unter dem Namen Cosima Reederei lag ihr Sitz im<br />

Stadtteil Schwabing.<br />

Im Jahr 1979 ging daraus die CONTI REEDEREI hervor.<br />

Diese betreibt inzwischen die größte Hochseeflotte<br />

unter deutscher Flagge. Bis zum heutigen Tage ist sie<br />

ein mittelständisches Unternehmen geblieben, das im<br />

Besitz von fünf Familien ist.<br />

Im Zuge des Unternehmenswachstums folgten Umzüge<br />

in die Münchner Vororte Unterföhring und Putzbrunn.<br />

CONTI kehrte 2007 wieder in die Landeshauptstadt<br />

zurück. Auf dem ehemaligen Flughafengelände<br />

in Riem bezog sie mit rd. 100 Mitarbeitern ihr eigenes<br />

Domizil. Das Gebäude, dessen Äußeres an ein riesiges<br />

Containerschiff erinnert, lockt regelmäßig Architekturliebhaber<br />

an. Wie es sich für ein Unternehmen<br />

gehört, das Wert auf Traditionen legt, befindet sich ein<br />

eigener Maibaum auf dem Grundstück.<br />

Conti Reederei, Munich<br />

The Bavarian Lion on the<br />

seven seas<br />

A shipping company was founded in Munich in 1970,<br />

which has in the meantime grown to be one of the largest<br />

and most modern of its kind in the world. At the<br />

time, Bavarian entrepreneurs came together as one<br />

of the first initiators to offer investments in merchant<br />

shipping in the form of closed-end investment funds.<br />

It was based in the Schwabing district of Munich and<br />

bore the name Cosima Reederei.<br />

In 1979, CONTI REEDEREI emerged from this company.<br />

It now operates the largest ocean-going fleet<br />

under the German flag. To this day it has remained a<br />

mid-sized company owned by five families.<br />

As the company grew, it moved to the Munich suburbs<br />

of Unterföhring and Putzbrunn. CONTI returned<br />

to the state capital in 2007, moving into its own offices<br />

on the grounds of the former airport in Riem, with<br />

its around 100 employees. The building, which looks<br />

rather like a huge container ship on the outside, is a<br />

magnet for architecture fans, and as is fitting for a<br />

company that prizes tradition, it has its own maypole<br />

on the property.<br />

www.conti-online.de 93


A MS „CONTI MELBOURNE”,<br />

Chartername „HANJIN<br />

OTTAWA”, ein 5 618 TEUtragendes<br />

Containerschiff<br />

im Hamburger Hafen<br />

S MT “CONTI ALASKA”, ein<br />

Öl-/Produktentanker<br />

mit einer Tragfähigkeit<br />

von 105 250 tdw<br />

D MS “CONTI CHAMPION”,<br />

Chartername “Ever<br />

Champion”, ein<br />

8 084 TEU-tragendes<br />

Containerschiff<br />

A The MS “CONTI<br />

MELBOURNE”, charter name<br />

“HANJIN OTTAWA”, a<br />

5,618 TEU carrying container<br />

ship in Hamburg harbour<br />

S MT “CONTI ALASKA”, an<br />

oil/product tanker with<br />

a loading capacity of<br />

105,250 tdw<br />

D MS “CONTI CHAMPION”,<br />

charter name “Ever<br />

Champion”, a container<br />

ship that carries 8,084 TEU<br />

Über 40 Jahre Erfahrung<br />

„CONTInuität und Leistung – seit 1970“ ist die Philosophie<br />

der CONTI REEDEREI. Seither haben sich Kapitalanleger<br />

mit rd. € 2,7 Mrd. Eigenkapital an über 150<br />

Schiffen beteiligt und damit ein Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von rd. € 6,8 Mrd. realisiert.<br />

Viele Gesellschafter sind CONTI seit dem ersten Schiff<br />

treu geblieben. Deren Nachkommen führen oftmals<br />

diese erfolgreiche Partnerschaft fort. Bester Beweis<br />

für das Vertrauen und die Zufriedenheit der Anleger:<br />

70% des Eigenkapitals für neue Schiffe werden regelmäßig<br />

von Wiederanlegern gezeichnet!<br />

CONTI-Flotte<br />

Über die Weltmeere werden rd. 95% des interkontinentalen<br />

Warenverkehrs abgewickelt. Dies sind rd. 10<br />

Mrd. Tonnen jährlich! Dabei hat sich die Schifffahrt<br />

als das effizienteste und ökologischste Transportmittel<br />

bewährt.<br />

Derzeit befinden sich über 100 CONTI-Schiffe mit<br />

rund 3 400 Mann Besatzung weltweit in Fahrt.<br />

Over 40 years’ experience<br />

“CONTInuity and high performance – since 1970” is<br />

the philosophy of CONTI REEDEREI. Since its inception,<br />

investors have bought participations in more than<br />

150 ships with around € 2.7 bn in equity, and hence<br />

realised a total investment volume of around € 6.8 bn.<br />

Many of the shareholders have remained in CONTI<br />

since the very first ship. Many of their children have<br />

decided to continue on with the successful partnership.<br />

The best proof of the trust and satisfaction of<br />

the investors: 70% of the equity for new ships regularly<br />

comes from reinvestors!<br />

The CONTI fleet<br />

Around 95% of intercontinental cargo transports are<br />

made on the world’s oceans – 10 billion tonnes a year!<br />

And shipping has proven itself to be the most efficient<br />

and ecological means of transport.<br />

There are currently more than 100 CONTI ships underway<br />

around the globe, with around 3,400 crew<br />

members.<br />

94<br />

www.conti-online.de


Zur fahrenden Flotte von CONTI gehören:<br />

• 68 Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität<br />

von rd. 350 000 Standardcontainern<br />

• 27 Massengutschiffe, sog. Bulker, mit einer<br />

Tragkraft von 1 850 000 Tonnen<br />

• 8 Öl-/Produktentanker und 2 Gastanker mit<br />

einer Tragkraft von 450 000 Tonnen<br />

• 1 Hochsee- und 2 Flusskreuzfahrtschiffe<br />

CONTI Leistungsbilanz<br />

CONTI gehört im Bereich der Sachwertanlagen zu den<br />

Qualitätsführern. Dies kommt in den vielen Auszeichnungen<br />

renommierter Analysehäuser zum Ausdruck,<br />

mit welchen CONTI regelmäßig prämiert wird. Gewinner<br />

sind jedoch die Anleger, die in CONTI-Beteiligungen<br />

investieren.<br />

Im Benchmark Report 2013 des Analysehauses<br />

FondsMedia wurden sowohl der Erfolg abgeschlossener<br />

Investitionen mit 464 Fonds sowie der Erfolg der<br />

in Fahrt befindlichen Flotte mit 808 Fonds im Markt<br />

verglichen:<br />

„Im Endergebnis ergibt sich aus der überdurchschnittlichen<br />

Performance von CONTI nahezu<br />

durchgängig der Status Outperformer.“<br />

In the CONTI fleet are:<br />

• 68 container ships with a capacity of around<br />

350,000 standard containers<br />

• 27 bulkers with a loading capacity of 1,850,000<br />

tonnes<br />

• 8 oil/product tankers and 2 gas tankers with a loading<br />

capacity of 450,000 tonnes<br />

• 1 ocean cruiser and 2 river cruisers<br />

CONTI’s performance<br />

CONTI is one of the quality leaders in the field of material<br />

assets. This is shown by the many awards it has<br />

received from renowned analyst companies. But the<br />

real winners are the investors who put their money in<br />

CONTI participations.<br />

In the Benchmark Report 2013 of the analyst Fonds-<br />

Media, CONTI’s performance is compared to the success<br />

of the 464 completed funds and 808 active fleet<br />

funds in the market:<br />

“CONTI’s outstanding results garner it the status<br />

of Outperformer throughout almost every single one<br />

of its products.”<br />

www.conti-online.de 95


SIEMENS Innovationen für die Welt<br />

Die Siemens Aktiengesellschaft ist ein integrierter<br />

Technologiekonzern mit den vier Hauptgeschäftsfeldern<br />

Energie, Medizintechnik, Industrie sowie Infrastruktur<br />

und Städte. Als Telegraphen Bau-Anstalt<br />

1847 in Berlin von Werner Siemens gegründet, ist<br />

die heutige Siemens AG mit Doppelsitz in München<br />

und Berlin in 190 Ländern vertreten und zählt weltweit<br />

zu den führenden Unternehmen der Elektrotechnik<br />

und Elektronik. Siemens ist zudem einer der weltweit<br />

größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie.<br />

Mit diesen grünen Produkten und Lösungen lässt<br />

sich bereits mehr Kohlendioxid einsparen als Berlin,<br />

Delhi, Hongkong, Istanbul, London, New York, Singapur<br />

und Tokio in Summe an CO 2 jährlich ausstoßen.<br />

Die alte und neue Siemens Konzern-Zentrale<br />

Mit dem Um- und Neubau der Zentrale des Siemens<br />

Konzerns in München entsteht ein weltweit zukunftsweisender<br />

Gebäudekomplex, der nach besonders<br />

strengen energetischen und ökologischen Vorgaben<br />

sowie mit Ressourcen schonenden Verfahren angelegt<br />

ist. Die neue Konzernzentrale wird hinter dem<br />

vom Hofarchitekten Leo von Klenze 1825 errichteten<br />

Palais Ludwig Ferdinand und dem ebenfalls geschützten<br />

Eckhaus am Wittelsbacherplatz eine repräsentative<br />

und gleichzeitig flexible Bürolandschaft, mit einer<br />

Gesamtgeschossfläche von 45 500 Quadratmetern<br />

für 1 200 Beschäftigte, bilden. Das offene Areal der<br />

neuen Siemens Zentrale kann tagsüber von der Öffentlichkeit<br />

zu Fuß durchquert werden. Attraktiv gestaltete<br />

Innenhöfe verbinden den historischen Stadtkern<br />

mit dem benachbarten Kunstareal der Pinakotheken<br />

in der Maxvorstadt. Der Bezug der neuen Konzernzentrale<br />

ist Anfang 2016 vorgesehen.<br />

SIEMENS Innovations for the world<br />

Siemens Aktiengesellschaft is an integrated technology<br />

conglomerate with the four main divisions Energy,<br />

Medical Technology, Industry and Infrastructure and<br />

Cities. Founded in 1847 by Werner von Siemens as<br />

a telegraph-making company, Siemens AG today has<br />

two head offices in Munich and Berlin, is represented<br />

in 190 countries and is one of the world’s leading<br />

electrical engineering and electronics enterprises.<br />

Siemens is also one of the world’s largest suppliers<br />

of environmentally-friendly technology. With its green<br />

products and solutions it also saves more carbon dioxide<br />

than is emitted by Berlin, Delhi, Hong Kong,<br />

Istanbul, London, New York, Singapore and Tokyo together<br />

every year.<br />

The old and new Siemens group HQ<br />

The reconstruction of the Siemens group headquarter<br />

in Munich will culminate in a globally ground-breaking<br />

building complex based on strict energetic and<br />

ecological specifications and using resource-sparing<br />

processes. The new group headquarter will be a<br />

high-prestige and versatile office landscape nestled<br />

between the listed historic buildings Palais Ludwig<br />

Ferdinand built by the court architect Leo von Klenze<br />

in 1825 and the corner building on Wittelsbacher<br />

Square. It will provide 45,500 square metres of office<br />

space for 1,200 company employees. Pedestrians will<br />

be able to walk through the grounds of the new facility<br />

during the day. Beautiful courtyards link the historical<br />

town centre with the nearby art quarter in the Maxvorstadt<br />

district, with its famous Pinakothek art museums.<br />

The new group headquarter is scheduled for<br />

completion in early 2016.<br />

96 www.siemens.de


Siemens Denkfabrik in Neu-Perlach –<br />

Stadt am Rande der Stadt<br />

Siemens Neuperlach ist geprägt durch eine netzförmige<br />

Verflechtung von 34 Einzelbauten, die oberirdische<br />

Ringstraße sowie den unterirdischen Versorgungs-<br />

und Verkehrskanal. Die Büro- und Laborstadt<br />

gilt als eine der größten strukturalistischen Architekturkomplexe<br />

dieser Art. Bauzeit war in mehreren Abschnitten<br />

zwischen 1975 und 1988. Auf einer üppig<br />

begrünten Grundstücksfläche von 440 000 m 2 entstand<br />

eine Gebäudefläche von 370 000 m 2 für bis zu<br />

10 000 Mitarbeiter. Allein über 1 000 Forscher, Erfinder,<br />

Tüftler und Entwickler arbeiten in den Labors der<br />

Zentralen Forschungs- und Entwicklungsabteilung der<br />

Siemens AG in Perlach, der größten Denkfabrik ihrer<br />

Art in der Welt.<br />

Infrastruktur für die Olympischen Spiele 1972<br />

lohnt sich bis heute<br />

Um die Millionen Besucher schnell und sicher zu den<br />

Sportstätten bringen zu können, musste der öffentliche<br />

Verkehr in München massiv ausgebaut werden.<br />

Siemens konnte hier bei der Ausrüstung von<br />

S- und U-Bahn, der Signaltechnik und den Notrufsystemen<br />

ebenso neue Technologien einsetzen wie<br />

beim Ausbau der Verkehrsüberwachung. Für das<br />

Olympia-Rechenzentrum wurden die damals größten<br />

Computeranlagen genutzt. Im Olympia-Stadion installierte<br />

Siemens die Lautsprecher- und Lichtanlage.<br />

550 Flutlichtscheinwerfer ermöglichten bereits 1972<br />

Farbfernsehübertragungen zu jeder Tageszeit. Die<br />

Sendungen gingen über den ebenfalls neu erbauten<br />

Olympia-Fernsehturm sowie über Richtfunk und riesige<br />

Erdfunk-Satellitenantennenanlagen mit Siemens-<br />

Technik in alle Welt.<br />

The Siemens think tank in Neu-Perlach –<br />

a city at the edge of the city<br />

Siemens Neuperlach is dominated by a network of<br />

34 buildings, the ring road and the subterranean supply<br />

and transport tract. This city of offices and laboratories<br />

is one of the largest structural architectural<br />

complexes of its kind. It was built in several phases<br />

between 1975 and 1988. On a green plot of land with<br />

440,000 m 2 , 370,000 m 2 of buildings offer space for<br />

10,000 staff. More than 1,000 researchers, inventors,<br />

creative experts and developers work in the labs of<br />

the central R&D department here. It is the biggest<br />

think tank of its kind in the world.<br />

Infrastructure for the 1972 Olympic Games –<br />

still paying dividends today<br />

Public transport had to be enormously extended in<br />

Munich in order to transport the millions of visitors to<br />

the Games around the city. Siemens employed new<br />

technologies in fitting the underground trains, for signal<br />

and emergency call systems and when setting up<br />

traffic controls. The largest computer facilities available<br />

at the time were used for the Olympic computing<br />

centre. In the Olympic stadium Siemens installed the<br />

loudspeakers and lighting. Even in 1972, 550 floodlights<br />

made colour television broadcasts possible at<br />

any time of the day or night. The transmissions were<br />

sent around the world via the also newly constructed<br />

Olympic tower, and via directional microwave and huge<br />

terrestrial communications satellite installations<br />

using Siemens technology.<br />

A OB Christian Ude mit<br />

Siemens-Chef Peter Löscher<br />

vor dem Modell der neuen<br />

Konzernzentrale<br />

S Vogelperspektive vom alten<br />

und neuen Ensemble am<br />

Wittelsbacher Platz<br />

D Konzernzentrale Innenansicht<br />

F Luftaufnahme vom Siemens<br />

Standort Perlach<br />

A Munich’s mayor Christian<br />

Ude with Siemens boss Peter<br />

Löscher and the model of the<br />

new group headquarter<br />

S Bird’s-eye view of the old and<br />

the new building ensemble at<br />

Wittelsbacher Square<br />

D Inside the group headquarter<br />

F Aerial view of the Siemens<br />

venue in Perlach<br />

www.siemens.de 97


zeuge, Maschinen sowie elektrotechnische und chemische<br />

Erzeugnisse. Zusammen dominieren diese vier<br />

Warengruppen das bayerische Auslandsgeschäft mit<br />

einem Anteil am Gesamtexport von rund drei Vierteln.<br />

Wichtigste Importländer Bayerns sind Österreich (15,1<br />

Milliarden Euro), gefolgt von China (13,7 Milliarden Euro),<br />

Italien (10,4 Milliarden Euro), USA (9,7 Milliarden<br />

Euro) und Tschechien (9,5 Milliarden Euro).<br />

Die wichtigsten<br />

Branchen in München<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie<br />

Rund 24 400 Firmen der Informations- und Kommunikationsbranche<br />

mit mehr als 175 000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten sind in der Region München<br />

ansässig. Das Umsatzvolumen lag im Jahr 2009<br />

bei rund 52 Milliarden Euro. Wichtige internationale<br />

Unternehmen haben ihren Sitz in München, zum Beispiel<br />

Apple GmbH, Capgemini Technology Services,<br />

Cisco Systems, Google Germany GmbH, IBM Deutschland<br />

GmbH, Microsoft Deutschland, Telefónica Germany<br />

GmbH & Co. OHG. Auch die Investitionen in<br />

IT sind hier höher als im Rest der Republik: Während<br />

deutsche Mittelständler im Jahr 2011 durchschnittlich<br />

1 936 Euro pro PC-Arbeitsplatz ausgaben, waren<br />

es in München 2 674 Euro, wie aus dem Techconsult<br />

Investitions Atlas 2011 hervorgeht. Ein Schwerpunkt<br />

der Münchner IT-Unternehmen sind die eingebetteten<br />

Systeme (embedded systems). Diese Systeme sind<br />

beispielsweise in Ampelsteuerungen und Fahrzeugelektronik<br />

integriert. Die Hersteller dieser Systeme<br />

arbeiten eng mit den unterschiedlichen Anwendungsbranchen<br />

wie Automotive, Luft- und Raumfahrt oder<br />

Medizintechnik, die in München zahlreich vertreten<br />

sind, zusammen.<br />

The most important<br />

industries in Munich<br />

Information and communication<br />

technology<br />

Around 24,400 companies in the IT and communication<br />

industries with more than 175,000 employees<br />

can be found in the Munich region. In 2009 their sales<br />

amounted to around 52 billion euros. Major international<br />

enterprises have their head offices in Munich,<br />

for example Apple GmbH, Capgemini Technology Services,<br />

Cisco Systems, Google Germany GmbH, IBM<br />

Deutschland GmbH, Microsoft Deutschland, Telefónica<br />

Germany GmbH & Co. OHG. Investments in IT are<br />

also higher here than in the rest of the republic: While<br />

German SMEs spent an average of 1,936 euros per PC<br />

workstation in 2011, in Munich this figure was 2,674<br />

euros, says the Techconsult Investment Atlas 2011.<br />

One focus of Munich’s IT companies is embedded systems.<br />

These systems are integrated, for example, into<br />

traffic light controls and motor vehicle electronics.<br />

The makers of these systems work closely together<br />

98<br />

Wirtschaftsstandort München


OSB AG<br />

Ingenieur- und IT-Leistungen<br />

auf Spitzenniveau<br />

OSB AG<br />

Top engineering and<br />

IT services<br />

Die OSB AG ist einer der führenden und wachstumsstärksten<br />

Ingenieur- und IT-Dienstleister in Deutschland.<br />

Das Münchner Unternehmen realisiert gemeinsam<br />

mit seinen Kunden, zu denen internationale Spitzenunternehmen<br />

gehören, branchen- und technologieübergreifende<br />

Projekte – von der Einzellösung bis<br />

hin zu durchgängigen Prozessketten. Die Ingenieure,<br />

Techniker und Wissenschaftler arbeiten an Lösungen<br />

aus dem Automobilbau, der Energietechnik, dem Maschinen-<br />

und Anlagenbau, der Verfahrenstechnik, der<br />

Medizintechnik, der Telekommunikation und der Agrartechnik.<br />

Die OSB AG wurde im Jahr 2003 von Denis Sisic zusammen<br />

mit zwei Gesellschaftern und drei Mitarbeitern<br />

gegründet. Seitdem kann die Firma auf ein kontinuierliches<br />

Wachstum zurückblicken. 2012 wählte<br />

das bayrische Staatsministerium für Wirtschaft das<br />

Unternehmen in den Kreis „Bayerns Best 50“. Heute<br />

arbeiten über 450 Angestellte an dreizehn Standorten<br />

in Deutschland für den Technologieanbieter, darunter<br />

Stuttgart, Hannover, Düsseldorf und Berlin.<br />

OSB AG is one of the leading and fastest-growing engineering<br />

and IT service providers in Germany. This Munich<br />

company realises industry and technology-crossing<br />

projects together with its customers, who include<br />

top international companies – from individual solutions<br />

to end-to-end process chains. The engineers,<br />

technicians and scientists work on solutions from the<br />

fields of motor vehicle production, energy technology,<br />

plant and mechanical engineering, process technology,<br />

medical technology, telecommunication and agricultural<br />

engineering.<br />

OSB AG was founded in 2003 by Denis Sisic together<br />

with two shareholders and three employees. It has<br />

grown continuously since then. In 2012 the Bavarian<br />

state ministry for economy ranked the company<br />

among ”Bayerns Best 50“. Today more than 450 employees<br />

work for this technology provider at thirteen<br />

venues in Germany, including Stuttgart, Hanover, Düsseldorf<br />

and Berlin.<br />

A Denis Sisic, Gründer und<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

OSB AG<br />

A Denis Sisic, Founder and CEO<br />

of OSB AG<br />

S Eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen Kunde und<br />

Dienstleister ist die Basis<br />

des Erfolgs<br />

D Die Mitarbeiter der OSB AG<br />

entwickeln Zukunftstechnologien<br />

S A good cooperation between<br />

customer and service provider<br />

is the foundation for success<br />

D The people at OSB AG develop<br />

future technologies<br />

www.osb-ag.de 99


Knorr-Bremse auf Straße und<br />

Schiene<br />

Knorr-Bremse on the road and<br />

railway<br />

Mobilität sicher zu machen, das ist<br />

der tägliche Auftrag von Knorr-Bremse<br />

Der Knorr-Bremse Konzern mit Firmenhauptsitz in<br />

München ist der weltweit führende Hersteller von<br />

Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Als<br />

technologischer Schrittmacher treibt das Unternehmen<br />

seit über 100 Jahren maßgeblich Entwicklung,<br />

Produktion, Vertrieb und Service moderner Bremssysteme<br />

voran.<br />

Im Bereich Schienenfahrzeuge stattet das Traditionsunternehmen<br />

Fahrzeuge im Nahverkehr wie U-Bahnen<br />

und Straßenbahnen, aber auch Güterzüge, Lokomotiven<br />

sowie Personenverkehrs- und Hochgeschwindigkeitszüge<br />

mit hoch entwickelten Produkten aus. Neben<br />

Bremssystemen zählen hierzu auch intelligente<br />

Einstiegssysteme, Klimaanlagen, Steuerungskomponenten<br />

und Scheibenwischer sowie Bahnsteigtüren.<br />

Zudem bietet Knorr-Bremse Fahrsimulatoren und E-<br />

Learning-Systeme für eine optimale Ausbildung des<br />

Zugpersonals an.<br />

Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Bandbreite innovativer<br />

Lösungen vom kompletten Bremssystem inklusive<br />

Fahrerassistenzsystemen (z. B. ABS und ESP) über<br />

Knorr-Bremse’s on-going mission<br />

is to make mobility safe<br />

The Knorr-Bremse Group, with headquarters in Munich,<br />

is the world’s leading manufacturer of braking<br />

systems for rail and commercial vehicles. The company<br />

has pioneered the development, production, marketing<br />

and servicing of modern braking systems for<br />

more than 100 years.<br />

In the rail vehicle industry, this long-established company<br />

supplies sophisticated products for urban transport<br />

vehicles, such as underground trains and trams,<br />

as well as freight trains, locomotives, passenger and<br />

high-speed trains. In addition to braking systems, the<br />

company also manufactures intelligent door systems,<br />

air conditioning units, control components and wipers,<br />

as well as platform screen doors. Knorr-Bremse<br />

also offers driving simulators and e-learning systems<br />

for optimum train crew training.<br />

In the commercial vehicles industry, the range of innovative<br />

solutions includes complete braking systems<br />

incorporating driver assistance systems (such as ABS<br />

and ESP), torsional vibration dampers and powertrain<br />

and transmission control solutions. The focus is always<br />

100 www.knorr-bremse.com


on increasing efficiency and reducing fuel consumption.<br />

Three key trends shape current product development<br />

at Knorr-Bremse: globalisation, urbanisation and accelerating<br />

climate change. In order to successfully address<br />

climate change, the company promotes the development<br />

of environmentally-friendly technologies.<br />

In 2011 the Group generated a turnover of 4.2 billion<br />

euros and employed more than 20,000 people worldwide.<br />

Knorr-Bremse is represented on every continent,<br />

with 80 locations in 27 countries. This gives the<br />

company the necessary proximity to markets and customers,<br />

so it can successfully provide state-of-the-art<br />

solutions in the long-term.<br />

Thanks to its large range of products Knorr-Bremse<br />

makes a significant global contribution to safety on<br />

the road and the railways. More than a billion people<br />

worldwide place their trust in Knorr-Bremse systems<br />

day after day.<br />

Drehschwingungsdämpfer bis hin zu Lösungen rund<br />

um den Antriebsstrang sowie Getriebesteuerungen. Im<br />

Fokus stehen hierbei stets eine Erhöhung der Effizienz<br />

und die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs.<br />

Drei Megatrends prägen die heutige Produktentwicklung<br />

bei Knorr-Bremse: Globalisierung, Urbanisierung<br />

und der zunehmende Klimawandel. Um dem Klimawandel<br />

erfolgreich zu begegnen, treibt das Unternehmen<br />

die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien<br />

voran.<br />

2011 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von<br />

4,2 Mrd. Euro und beschäftigte weltweit über 20 000<br />

Mitarbeiter. Knorr-Bremse ist auf allen Kontinenten<br />

der Erde vertreten. Über 80 Standorte in 27 Ländern<br />

ermöglichen dem Unternehmen die notwendige Nähe<br />

zu Märkten und Kunden, um kundenorientierte,<br />

zukunftsweisende Lösungen anbieten zu können und<br />

langfristig erfolgreich zu sein.<br />

Mit all seinen Produkten leistet Knorr-Bremse rund um<br />

den Globus einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit<br />

auf Schiene und Straße. Mehr als eine Milliarde Menschen<br />

weltweit vertrauen Tag für Tag den Systemen<br />

von Knorr-Bremse.<br />

Zentrale der Knorr-Bremse-<br />

Geschäftsbereiche und<br />

Hauptsitz des Knorr Bremse<br />

Konzerns<br />

Head office of the<br />

Knorr Bremse business<br />

divisions and headquarters<br />

of the Knorr-Bremse Group<br />

www.knorr-bremse.com 101


Weltweite Hilfe, die ankommt<br />

Ein regelmäßiges Einkommen, ein Dach über dem<br />

Kopf, Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung<br />

– all dies ist in vielen Ländern der Welt keine<br />

Selbstverständlichkeit. Der gemeinnützige Verein<br />

Knorr-Bremse Global Care e. V. unterstützt deshalb<br />

seit 2005 Menschen, die durch Umweltkatastrophen,<br />

Unfälle, kriegerische Auseinandersetzungen, Armut<br />

oder Krankheit unverschuldet in Not geraten sind.<br />

Knorr-Bremse Global Care e. V. wurde Anfang 2005,<br />

anlässlich der Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember<br />

2004 in Südasien, als gemeinnütziger Verein gegründet,<br />

um gezielt und effizient Hilfe für die Opfer<br />

dieser Flutkatastrophe zu leisten. Nach erfolgreicher<br />

Umsetzung der ersten Hilfsprojekte in den vom Tsuna-<br />

mi betroffenen Regionen beschloss der Knorr-Bremse<br />

Konzern, die Arbeit des Vereins fortzusetzen und die<br />

Initiativen weltweit auszuweiten.<br />

Zentrales Anliegen von Knorr-Bremse Global Care<br />

e. V. heute ist es, die Lebenssituation bedürftiger<br />

Menschen nachhaltig zu verbessern. In Not lebende<br />

Menschen sollen durch die Unterstützung des Vereins<br />

die Chance erhalten, ein unabhängiges, selbstbestimmtes<br />

und eigenverantwortliches Leben zu führen.<br />

Themenschwerpunkte der Hilfsmaßnahmen liegen auf<br />

den Bereichen Bildung und Erziehung sowie der Verbesserung<br />

der sozialen Infrastruktur.<br />

Im Falle unvorhergesehener Katastrophen leistet der<br />

Verein zudem Soforthilfe, da die Betroffenen in solchen<br />

Fällen sehr schnelle Hilfe benötigen, um überhaupt<br />

überleben zu können.<br />

Worldwide assistance<br />

A regular income, a roof over your head, access to<br />

medical care and education: these are not all guaranteed<br />

in many countries around the world. Since 2005,<br />

the non-profit organisation Knorr-Bremse Global Care<br />

e.V. has supported people, who have suffered hardship<br />

through no fault of their own, as a result of environmental<br />

disasters, accidents, armed conflicts or<br />

illness.<br />

Knorr-Bremse Global Care e.V. was founded as a nonprofit<br />

organisation at the beginning of 2005, following<br />

the tsunami catastrophe on 26 December 2004 in<br />

Southern Asia, in order to provide targeted and efficient<br />

assistance for the victims of this flood disaster.<br />

After the successful implementation of the initial aid<br />

projects in the regions affected by the tsunami, the<br />

Knorr-Bremse Group decided to continue the organisation’s<br />

work and expand the initiatives worldwide.<br />

Today, the essential aim of Knorr-Bremse Global Care<br />

e.V. is to permanently improve the living conditions<br />

of those in need. People living in need are given the<br />

chance to lead an independent, self-determined and<br />

self-reliant life thanks to the support of this organisation.<br />

The supporting measures focus on training and<br />

education, as well as the improvement of social infrastructure.<br />

In the event of unforeseen catastrophes the organisation<br />

also provides emergency aid, as those affected in<br />

such cases require rapid assistance to simply survive.<br />

102 www.knorr-bremse.com


Nach fünfjähriger Bauzeit wurde<br />

2002 der Petueltunnel als Teil<br />

des Mittleren Rings im Norden<br />

der Stadt mit einer Länge von<br />

1,5 Kilometern eröffnet. Das<br />

Glasdach über einem Abschnitt<br />

des Tunnels gibt den Blick frei<br />

auf Teile des Olympiadachs<br />

After a five-year construction<br />

phase, the 1.5 km long Petuelring<br />

Tunnel in the north of the<br />

city was opened in 2002 as part<br />

of the outer city ring road. The<br />

glass roof over part of the tunnel<br />

allows a great view of parts of<br />

the famous roof of the Olympic<br />

Stadium<br />

Automobilindustrie<br />

In der Landeshauptstadt München und der Europäischen<br />

Metropolregion München sind internationale<br />

Konzerne der Automobilbranche wie BMW, Audi, MAN<br />

und Knorr-Bremse ansässig. Sie werden von einer großen<br />

Anzahl kleiner und mittlerer Zulieferbetriebe aus<br />

der Region mit den notwendigen Dienstleistungen und<br />

Vorprodukten versorgt. Die rund 590 Unternehmen<br />

der Automobilindustrie in und um München und ihre<br />

rund 186 000 Beschäftigten tragen wesentlich zum<br />

Wirtschaftswachstum bei. Die Betriebe erzielen über<br />

elf Prozent der Bruttowertschöpfung. Von der Forschung<br />

über die Entwicklung bis zur Fertigung wird in<br />

München und dem Umland die gesamte Wertschöpfungskette<br />

erbracht. Von 2009 bis 2011 war München<br />

eine von acht Modellregionen für Elektromobilität in<br />

Deutschland, die vom Bundesverkehrsministerium mit<br />

insgesamt 130 Millionen Euro gefördert wurden. BMW<br />

und Audi führten Flottenversuche mit Elektrofahrzeugen<br />

durch und die Stadtwerke München (SWM) testeten<br />

Hybridbussysteme im Einsatz. Anfang 2012 wählte<br />

die Bundesregierung vier sogenannte „Schaufenster<br />

Elektromobilität“ aus, die bis zum Jahr 2015 mit 180<br />

Mio. Euro gefördert werden. Eine der vier Regionen<br />

ist das Schaufenster „Elektromobilität verbindet“ der<br />

Freistaaten Bayern und Sachsen. München ist mit<br />

dem Projekt „Infrastruktur- und Mobilitätslösungen in<br />

verdichteten Siedlungsgebieten“ beteiligt.<br />

with the various user industries, such as automotive,<br />

aerospace and medical technology, which are numerous<br />

in Munich.<br />

Automotive industry<br />

In the state capital Munich and the European Metropolitan<br />

Region Munich, international company groups<br />

from the automotive industry the likes of BMW, Audi,<br />

MAN and Knorr-Bremse are at home. They are provided<br />

with the services and products they need by a large<br />

number of small and medium-sized supplier companies<br />

in the region. The approximately 590 companies<br />

in the automotive industry in and around Munich, and<br />

their approximately 186,000 employees make a key<br />

contribution to the economic growth here. These companies<br />

generate more than 11% of the gross value added.<br />

From research to development to manufacture,<br />

the entire value chain is situated here in Munich and<br />

its surrounding region. From 2009 to 2011, Munich<br />

was one of eight model regions for electromobility<br />

in Germany, with funding from the federal ministry of<br />

transport to the tune of 130 million euros. BMW and<br />

Audi conducted fleet experiments and the Munich utility<br />

company SWM tested hybrid bus systems in the<br />

field. In early 2012 the federal government chose four<br />

“electromobility showcases”, which will be assisted<br />

with 180 million euros up until 2015. One of the four<br />

regions is the “electromobility connects” showcase<br />

Commercial Venue Munich 103


Gesamterlebnis BMW Welt.<br />

Das Ensemble BMW Welt - bestehend aus der BMW<br />

Welt, dem BMW Museum und dem BMW Werk - hat<br />

sich binnen kürzester Zeit zu einem der beliebtesten<br />

Anziehungspunkte Bayerns entwickelt. Hier finden<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des erfolgreichsten<br />

Premium-Automobilherstellers zusammen<br />

und eröffnen ein umfassendes Markenerlebnis. Das<br />

Ensemble ist ein klares Standortbekenntnis der BMW<br />

Group zu ihrer Heimatstadt München.<br />

Tradition und Zukunft am Standort München.<br />

Der Standort München ist das Herz der BMW Group.<br />

Gleich neben dem BMW Hochhaus, auch „Vierzylinder“<br />

genannt, liegt das BMW Werk München, das Stammwerk<br />

des Unternehmens. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

befindet sich außerdem das Forschungs-und Innovationszentrum<br />

der BMW Group, in dem rund 9 000<br />

Mitarbeiter an zukunftsorientierten Lösungen arbeiten.<br />

Die Geschichte von BMW am Standort München ist<br />

geprägt von Kontinuität, Flexibilität und Innovation.<br />

In über 90 Jahren entwickelte sich das Unternehmen<br />

vom Flugmotorenhersteller über die Produktion hochwertiger<br />

Motorräder hin zum führenden Anbieter von<br />

Premiumfahrzeugen und Premiumdienstleistungen für<br />

individuelle Mobilität. Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte<br />

wurde 1916 mit der Gründung der Bayerischen<br />

Flugzeug-Werke AG (BFW) sowie der Bayerischen<br />

Motoren Werke GmbH 1917 gelegt. Seit 1922<br />

produziert BMW in seinem Stammwerk München.<br />

The overall BMW Welt experience.<br />

The BMW Welt “ensemble” – formed by the BMW<br />

Welt, the BMW Museum and the BMW Plant – has<br />

quickly become one of Bavaria’s top attractions. This<br />

is where the past, present and future of the world’s<br />

most successful premium automobile manufacturer<br />

come together to create a comprehensive brand<br />

experience. The ensemble represents the clear commitment<br />

of the BMW Group to its home city of Munich.<br />

Tradition and future at the Munich location.<br />

The Munich location is the heart of the BMW Group.<br />

The BMW Plant Munich, the main plant for the BMW<br />

brand, is located right next-door to the BMW Building,<br />

also known as the “Four Cylinder”. Also close by is<br />

the BMW Group’s Research and Innovation Centre,<br />

where around 9,000 employees work on solutions for<br />

the future.<br />

The history of BMW’s Munich location is a story of<br />

continuity, flexibility and innovation. Over a period of<br />

more than 90 years, the company has evolved from a<br />

manufacturer of aircraft engines to a producer of upmarket<br />

motorcycles, to the world’s leading supplier of<br />

premium vehicles and premium services for individual<br />

mobility. The founding stone for this success story was<br />

laid with the establishment of the Bayerische Flugzeugwerke<br />

AG (BFW) in 1916 and the formation of the<br />

Bayerische Motoren Werke GmbH in 1917. Since 1922,<br />

BMW’s main plant has been in Munich.<br />

104<br />

www.bmwgroup.com


Die BMW Welt. Das Herz der Marken.<br />

Jeder BMW Kunde erhält beim Kauf eines Neufahrzeugs<br />

die Möglichkeit, sein neues Fahrzeug in der<br />

BMW Welt abzuholen. Die BMW Welt versammelt die<br />

Markenauftritte der BMW Group und ihrer Marken und<br />

Submarken unter einem Dach. Wechselnde Produktausstellungen,<br />

alle Automobilbaureihen und Motorräder<br />

sowie zahlreiche, interaktive Exponate zeigen dem<br />

Besucher die Welt von BMW, BMW M, BMW i, BMW<br />

Motorrad, MINI und Rolls-Royce. Jede Marke ist mit<br />

einem eigenen Erlebnisbereich vertreten. Auch die<br />

BMW Group als Unternehmen tritt erstmals mit einer<br />

eigenen Ausstellung auf. 2012 besuchten rund 2,5<br />

Millionen Gäste die BMW Welt. Am 4. Juli 2012 konnte<br />

die BMW Welt bereits den zehnmillionsten Besucher<br />

seit ihrer Gründung im Jahr 2007 begrüßen. Damit<br />

ist und bleibt sie die beliebteste Sehenswürdigkeit<br />

Bayerns.<br />

The BMW Welt. Home of the brands.<br />

All customers who purchase a new BMW vehicle have<br />

the option of collecting their car from the BMW Welt.<br />

As home to the brands, the BMW Welt presents the<br />

BMW Group and its brands and sub-brands together<br />

under one roof. Rotating product exhibitions, as well<br />

as all automobile series and motorcycles and a large<br />

number of interactive exhibits, open up the world<br />

of BMW, BMW M, BMW i, BMW Motorrad, MINI and<br />

Rolls-Royce to the visitor. Each brand has its own experience<br />

area. The BMW Group company also has its<br />

own exhibition for the first time. Around 2.5 million<br />

people visited the BMW Welt in 2012. On 4 July 2012,<br />

the BMW Welt welcomed its ten-millionth visitor since<br />

its foundation in 2007. It is, and intends to remain,<br />

Bavaria’s most popular attraction.<br />

A Doppelkegel der BMW Welt -<br />

Außenansicht mit Konzernzentrale<br />

im Hintergrund<br />

S BMW Welt: Rolls-Royce<br />

D BMW Welt: BMW i<br />

F BMW Welt: MINI<br />

G BMW Welt: Doppelkegel -<br />

Innenansicht<br />

H Galadinner in der BMW Welt<br />

A The double cone of the BMW<br />

Welt - with the Group Head<br />

Office in the background<br />

S BMW Welt: Rolls-Royce<br />

D BMW Welt: BMW i<br />

F BMW Welt: MINI<br />

G BMW Welt: Inside the double<br />

cone<br />

H Formal dinner in the BMW<br />

Welt<br />

www.bmwgroup.com 105


The BMW Museum. History up close.<br />

The BMW Museum was built in 1973, together with the<br />

BMW headquarters. Its display of historical automobiles,<br />

motorcycles, race car and aircraft engines invites<br />

visitors to discover BMW’s technological horizons and<br />

design history: from the very beginnings, early last<br />

century, all the way into the new millennium. With its<br />

wide variety of original exhibits, the BMW Museum appeals<br />

to guests from all over the world and welcomes<br />

more than 500,000 visitors a year.<br />

The range of topics covers the history of the BMW<br />

company, its brands and products, combined with a<br />

broad range of developments in design, technology<br />

and motor sports. The permanent BMW Museum exhibition<br />

is supplemented by fascinating temporary and<br />

special exhibitions, as well as a wide range of different<br />

cultural events.<br />

A BMW Museum - Außenansicht<br />

S BMW 327/28 im BMW<br />

Museum - Ausstellungsraum<br />

„Aerodynamik“<br />

D BMW Museum - Ausstellungsraum<br />

„Motorsport Motorrad“<br />

F Aufgang im Rundbau des<br />

BMW Museums<br />

A BMW Museum - exterior<br />

S BMW 327/28 in the BMW<br />

Museum – exhibition room<br />

“Aerodynamics”<br />

D BMW Museum - exhibition<br />

room “Motorsport Motorbike”<br />

F Stairwell in the BMW Museum<br />

Das BMW Museum. Geschichte zum Anfassen.<br />

Das BMW Museum entstand 1973 zusammen mit der<br />

BMW Konzernzentrale. Die Ausstellung mit historischen<br />

Automobilen, Motorrädern, Renn- und Flugmotoren<br />

lässt die Besucher die Horizonte der BMW Technik<br />

und Designgeschichte erleben: von den Anfängen<br />

zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis ins neue Jahrtausend.<br />

Mit einer Vielfalt an Originalexponaten begeistert<br />

das BMW Museum Menschen aus aller Welt<br />

und insgesamt über 500 000 Besucher jährlich.<br />

Das Themenspektrum umfasst die Unternehmens-,<br />

Marken- und Produktgeschichte von BMW und verbindet<br />

diese mit Entwicklungslinien aus den Bereichen<br />

Design, Technik und Motorsport. Ergänzt wird<br />

die Ausstellung im BMW Museum durch spannende<br />

Wechsel- und Sonderausstellungen und durch vielfältige<br />

Kulturveranstaltungen.<br />

The BMW Plant Munich. Innovative. Creative. Flexible.<br />

The BMW Plant Munich is the BMW Group’s main<br />

plant. Located in the north of Munich, directly next<br />

to the Group headquarters, 900 vehicles and engines<br />

are produced every day of the year. The smooth interaction<br />

between production, logistics, transport and<br />

administration in such a confined area is one of the<br />

most impressive achievements in modern automobile<br />

construction worldwide.<br />

Das BMW Werk München. Innovativ. Kreativ. Flexibel.<br />

Das BMW Werk München ist das Stammwerk der<br />

BMW Group. Im Münchner Norden gelegen, in unmittelbarer<br />

Nähe zur Konzernzentrale, entstehen täglich<br />

über 900 Fahrzeuge sowie Motoren. Das reibungslose<br />

Zusammenspiel zwischen Produktion, Logistik,<br />

Transport und Administration auf engstem Raum gehört<br />

weltweit zu den Meisterleistungen im modernen<br />

Automobilbau.<br />

106<br />

www.bmwgroup.com


G BMW Welt, BMW Museum,<br />

Vierzylinder und BMW Werk<br />

in München, Produktionsstandort<br />

BMW 3er, Luftbild<br />

H BMW Werk München -<br />

Montage, Einbau der Sitze<br />

J BMW Werk München,<br />

Produktionsstandort<br />

BMW 3er, Lackiererei<br />

K BMW Werk München,<br />

Produktionsstandort<br />

BMW 3er, Karosseriebau<br />

G BMW Welt, BMW Museum,<br />

Four Cylinder, and the BMW<br />

Plant in Munich, Production<br />

Plant BMW 3 Series, aerial<br />

view<br />

H BMW Plant Munich - assembly,<br />

installing the seats<br />

J BMW Plant Munich, paint<br />

shop of the BMW 3 Series<br />

production site<br />

K BMW Plant Munich, body<br />

shop of the BMW 3 Series<br />

production site<br />

Rund 7 200 Mitarbeiter aus über 50 Nationen arbeiten<br />

im Münchner Werk, davon über 799 Auszubildende.<br />

Im BMW Werk München sind auf 500 000 Quadratmetern<br />

alle Technologien der Automobilproduktion untergebracht:<br />

Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei,<br />

Montage und Motorenbau sowie Werkzeugbau, Ausstattungs-<br />

und Sitzefertigung und Labor. Es ist Teil des<br />

weltweiten Produktionsnetzwerkes mit 28 Standorten<br />

in 13 Ländern.<br />

The BMW Plant Munich employs a workforce of around<br />

7,200 people from more than 50 countries, including<br />

more than 799 apprentices. The Plant houses all automobile<br />

production technologies – Press Shop, Body<br />

Shop, Paint Shop, Engine Production and Assembly,<br />

as well as a Tool Shop, Production of Equipment and<br />

Seats, and a Laboratory – in an area of 500,000 m 2 .<br />

It belongs to the BMW Group’s global production network<br />

of 28 sites in 13 countries.<br />

www.bmwgroup.com 107


Der Webasto-Hauptsitz in<br />

Stockdorf bei München<br />

The Webasto headquarters in<br />

Stockdorf near Munich<br />

Webasto –<br />

eine bayerische Erfolgsgeschichte<br />

Was 1901 mit einer kleinen Fabrik für Stanzteile,<br />

Drahtbügel und Haushaltsgeräte begann, entwickelte<br />

sich zu einer bayerischen Erfolgsgeschichte. Die<br />

Webasto Gruppe ist heute einer der weltweit 100<br />

größten Zulieferer der Automobilindustrie und eins<br />

der Top 15 Zulieferunternehmen in Deutschland. Der<br />

Webasto –<br />

a Bavarian success story<br />

What began in 1901 as a small factory for stamped<br />

parts, wire brackets and household devices has developed<br />

into a Bavarian success story. Webasto Group<br />

is today among the world’s 100 largest suppliers of<br />

components to the automotive industry and the top<br />

15 in Germany. It is headquartered in Stockdorf near<br />

Munich, which is inseparably linked with the company<br />

name: an acronym made up of the initials of founder<br />

Wilhelm Baier and Stockdorf.<br />

Core competencies include the development, production<br />

and sale of complete roof and convertible<br />

roof systems for cars as well as heating, cooling, and<br />

ventilation systems for cars, commercial, special and<br />

recreational vehicles and marine. In addition, the<br />

company offers parking heaters and sunroofs for retrofitting.<br />

One of the reasons why the company is so successful<br />

is that it went international early on. It already founded<br />

subsidiaries in the U.S. and Asia in the 70s, and these<br />

were important milestones on the path to its current<br />

position as the global market leader for roof and thermo<br />

systems.<br />

108<br />

www.webasto-group.com


Über 10 000 Mitarbeiter sind<br />

an über 50 Standorten weltweit<br />

für Webasto tätig<br />

More than 10,000 employees<br />

work at over 50 Webasto<br />

locations worldwide<br />

Hauptsitz befindet sich in Stockdorf bei München und<br />

ist untrennbar mit dem Unternehmensnamen verbunden:<br />

Er ist ein Akronym aus den Initialen des Gründers<br />

Wilhelm Baier und dem Standort Stockdorf.<br />

Die Kernkompetenzen des Unternehmens umfassen<br />

Entwicklung, Produktion und Vertrieb kompletter<br />

Dach- und Cabriodach-Systeme sowie Heiz-, Kühlund<br />

Lüftungs-Systeme für die Serienausstattung von<br />

Pkw, Nutz- und Spezialfahrzeugen, Reisemobilen sowie<br />

Booten. Darüber hinaus bietet Webasto Standheizungen<br />

und Schiebedächer auch für die Nachrüstung<br />

an.<br />

Today Webasto has more than 50 locations, more than<br />

30 of which are production sites. Sales of around<br />

2.5 billion euros and more than 10,000 employees<br />

bear witness to the company’s successful development<br />

in the balance between continuity and change.<br />

Der Erfolg des Unternehmens basiert unter anderem<br />

auf seiner frühen Internationalisierung. Bereits in<br />

den 1970er Jahren wurden die ersten Landesgesellschaften<br />

in den USA und Asien gegründet. Es waren<br />

wichtige Meilensteine auf dem Weg zur heutigen Position<br />

als Weltmarktführer für Dach- und Thermosysteme.<br />

Heute ist das Unternehmen weltweit an mehr als 50<br />

Standorten vertreten, davon mehr als 30 Produktionsstandorte.<br />

Ein Umsatz in der Größenordnung von<br />

2,5 Mrd. Euro und über 10 000 Mitarbeiter sind die<br />

bisherige Bilanz der erfolgreichen Entwicklung eines<br />

Unternehmens im Spannungsfeld zwischen Kontinuität<br />

und Wandel.<br />

www.webasto-group.com 109


Banken, Versicherungen und<br />

Vermögensverwaltung<br />

München zählt zu den wichtigsten Finanzplätzen Europas.<br />

Rund 70 Versicherungen und 50 Banken haben<br />

hier ihren Hauptsitz. Mehr als 57 000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte arbeiten am Finanzstandort<br />

München. Mit Weltkonzernen wie der Allianz,<br />

der Munich Re und der D.A.S. ist München einer der<br />

wichtigsten Versicherungsplätze Europas. Außerdem<br />

ist die Stadt mit führend bei Private Equity, Venture<br />

Capital und Leasing Unternehmen. Mehr als 40 Private<br />

Equity Firmen haben ihren Sitz in München, dazu<br />

kommen zahlreiche Dependancen deutscher und internationaler<br />

Beteiligungsgesellschaften. Die bedeutendsten<br />

Banken sind die HypoVereinsbank (HVB) –<br />

Mitglied der UniCredit Group – sowie die BayernLB.<br />

Die Münchner Börse trägt ebenfalls zum Erfolg des<br />

Finanzplatzes München bei.<br />

Kreativwirtschaft<br />

Eine aktuelle Studie des Kölner Büros für Kulturwirtschaftsforschung<br />

zählt den Großraum München zu<br />

den zehn bedeutendsten Kreativstandorten in der Europäischen<br />

Union. In der Europäischen Metropolregion<br />

München arbeiten 29 000 Unternehmen mit insgesamt<br />

117 000 Beschäftigten in der Kreativwirtschaft.<br />

Insgesamt erwirtschaften sie einen Gesamtumsatz<br />

von 20 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil<br />

von fast vier Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung<br />

der Region. Im bundesweiten Vergleich trägt<br />

die EMM rund 14 Prozent zum Umsatz der Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft in Deutschland bei, obwohl der Bevölkerungsanteil<br />

nur bei sechs Prozent liegt. Die EMM<br />

gehört damit zu den führenden Regionen der Kulturund<br />

Kreativwirtschaft in Deutschland. 14 800 Unternehmen<br />

mit 45 000 Beschäftigten haben ihren Sitz<br />

direkt in der Landeshauptstadt München. Zusammen<br />

erwirtschaften diese Unternehmen einen Umsatz von<br />

neun Milliarden Euro. Der Umsatzanteil der Kreativwirtschaft<br />

an der Münchner Gesamtwirtschaft liegt<br />

bei 3,6 Prozent und ist damit höher als der Bundesdurchschnitt<br />

von 2,6 Prozent. Die umsatzstärksten<br />

Teilmärkte in München sind die Software/Gamesindustrie<br />

(1,7 Milliarden Euro Umsatz), der Pressemarkt<br />

(1,6 Milliarden Euro Umsatz), der Werbemarkt (1,56<br />

Milliarden Euro Umsatz) sowie die Filmwirtschaft (1,4<br />

Milliarden Euro Umsatz).<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

Die Region München zeichnet sich in der Luft- und<br />

Raumfahrttechnologie gegenüber anderen bedeutenden<br />

deutschen Standorten vor allem durch die drei<br />

in the free states of Bavaria and Saxony. Munich is<br />

involved with its project “Infrastructure and Mobility<br />

Solutions in Highly Populated Areas”.<br />

Banks, insurance companies and<br />

asset management<br />

Munich is one of Europe’s major financial venues.<br />

Around 70 insurance companies and 50 banks have<br />

their head office here. More than 57,000 people are<br />

employed in these industries in Munich. With global<br />

leaders such as Allianz, Munich Re and D.A.S., Munich<br />

is one of the most important insurance venues in Europe.<br />

What is more, the city is a leader in the field of<br />

private equity, venture capital and leasing companies.<br />

More than 40 private equity companies and also numerous<br />

branches of German and international investment<br />

companies are based in Munich. The biggest<br />

banks are HypoVereinsbank (HVB) – a member of the<br />

UniCredit Group – and BayernLB. The Munich Stock<br />

Exchange contributes to the success of the financial<br />

venue Munich.<br />

Creative economy<br />

A recent study conducted by the Cologne Office for<br />

Cultural Economy Research places Munich among<br />

the most important creative venues in the European<br />

Union. In the European Metropolitan Region Munich<br />

there are 29,000 companies with 117,000 employees<br />

in this sector. Together they generate sales amounting<br />

to 20 billion euros. This corresponds to a share of<br />

the region’s total economic performance of almost<br />

4%. In a comparison with the rest of Germany, the<br />

EMM accounts for around 14% of the total turnover<br />

in the culture and creative economy, although the<br />

share of population in the region is only 6%. This<br />

makes the EMM one of the leading culture and creative<br />

economy regions in the country. 14,800 companies<br />

with 45,000 employees have their registered<br />

seats in the city of Munich. Together, these companies<br />

generate sales of 9 billion euros. The share of Munich’s<br />

total sales coming from the creative economy<br />

is 3.6%, well above the German average of 2.6%. The<br />

submarkets with the biggest turnover in Munich are<br />

the software/games industry (1.7 billion euros sales),<br />

the press market (1.6 billion euros sales), advertising<br />

(1.56 billion euros sales) and the film industry (1.4 billion<br />

euros sales).<br />

Aerospace<br />

The Munich region aerospace technology sets itself<br />

apart from the other major German venues, mainly<br />

through its three major fields of aeronautics, astro-<br />

110<br />

Wirtschaftsstandort München


großen Bereiche Luftfahrt, Raumfahrt und Satellitennavigation<br />

aus. International bekannte Großunternehmen<br />

wie die EADS, Astrium und MTU Aero Engines<br />

sind in der Region angesiedelt und stellen einen Großteil<br />

der Arbeitsplätze und Umsätze. Eine Vielzahl weiterer<br />

kleinerer und mittelständischer Unternehmen<br />

stehen mit technischem Know-how in unmittelbarer<br />

geografischer Nähe als zuverlässiger Hightech-Lieferant<br />

in München und dem Umland zur Verfügung. Das<br />

Cluster bavAIRia e.V. kooperiert mit Unternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen und Verbänden, um die Innovationsfähigkeit<br />

der Luft- und Raumfahrtbranche zu<br />

erhöhen. Außerdem übernimmt es die Positionierung<br />

des Clusters national und international.<br />

Umwelttechnologien<br />

Bereits 2008 waren in der Umweltwirtschaft allein<br />

im Freistaat mehr als 55 000 Menschen beschäftigt.<br />

Der mit Umweltgütern erzielte Umsatz wird auf<br />

insgesamt 11,6 Milliarden Euro geschätzt. Die Zahl<br />

der Beschäftigten für die Region München wird mit<br />

13 500 angegeben. Das entspricht 24,7 Prozent der<br />

Beschäftigten der Umweltwirtschaft in Bayern. Der<br />

Umsatz der Münchner Unternehmen liegt bei 2,35<br />

Milliarden Euro. In München hat das Segment Abfallwirtschaft,<br />

Recycling, Sekundärrohstoffe mit fast<br />

52 Prozent Umsatzanteil die höchste Bedeutung. Ein<br />

Grund dafür ist, dass sich in Ballungsgebieten neben<br />

der klassischen Entsorgungsaufgabe entsprechende<br />

Entsorgungs- und Recyclingbetriebe ansiedeln. Abwasserentsorgung<br />

ist mit 10,6 Prozent ebenfalls ein<br />

wichtiger Sektor, der in München stark vertreten ist.<br />

Dasselbe gilt für die umweltfreundlichen Produkte, die<br />

einen Anteil von 9,6 Prozent am bayernweiten Umsatz<br />

haben. Oberbayern und besonders der Großraum<br />

München zählen zu den führenden Forschungs- und<br />

Universitätsstandorten in den Umwelttechnologien.<br />

Mehr als 76 Prozent der bayerischen Universitätsstudenten<br />

in einem Studiengang mit direktem Umweltbezug<br />

kommen aus München. Zahlreiche Forschungsinstitute<br />

und die beiden Münchner Universitäten tragen<br />

zum hohen Forschungsstandard bei. Auch die Stadt<br />

setzt sich ehrgeizige Ziele: Die Stadtwerke München<br />

(SWM) wollen bis 2025 so viel Ökostrom in eigenen<br />

Anlagen erzeugen, dass sie ganz München damit versorgen<br />

könnten. München wäre die erste Millionenstadt<br />

weltweit, die dieses Ziel erreicht.<br />

Biotechnologie<br />

München und Bayern sind einer der wichtigsten Biotechnologie-Standorte<br />

in Deutschland. 2011 gingen<br />

die Hälfte aller bundesdeutschen Biotech-Investitionautics<br />

and satellite navigation. Major internationally<br />

renowned companies like EADS, Astrium and MTU<br />

Aero Engines have their bases in the region and account<br />

for much of the employment and sales in the<br />

field. Many SMEs are available in the region as reliable<br />

high-tech suppliers, with their technical know-how.<br />

The bavAIRia e.V. cluster cooperates with companies,<br />

research institutions and associations to increase the<br />

innovativeness of the aeronautics industry. It is also<br />

responsible for positioning the cluster nationally and<br />

internationally.<br />

Environmental technologies<br />

As early as 2008 there were already more than 55,000<br />

people employed in the environmental sector in the<br />

free state of Bavaria. The sales generated here with<br />

environmental products is estimated to be 11.6 billion<br />

euros. The number of employees in the Munich region<br />

is registered as 13,500. This equates to 24.7% of the<br />

employees in the environmental sector in Bavaria. The<br />

sales of the Munich companies amount to 2.35 billion<br />

euros. In Munich, the waste-management, recycling<br />

and secondary raw materials segment is highly significant<br />

with an almost 52% share of the total turnover.<br />

One reason for this is that waste management and recycling<br />

operations base themselves in conurbations<br />

alongside the classical waste-disposal enterprises.<br />

Waste-water management is also an important sector<br />

with 10.6%, and it is strong in Munich. The same<br />

applies for environmentally-friendly products, which<br />

account for a 9.6% share of Bavarian sales. Upper<br />

Bavaria, and in particular greater Munich, are among<br />

the leading research and university venues in the field<br />

of environmental technologies. More than 76% of the<br />

Bavarian university students studying environmental<br />

subjects come from Munich. Numerous research institutes<br />

and the two Munich universities contribute to the<br />

high standard of research here. The city has also set<br />

itself ambitious goals: The Munich utility Stadtwerke<br />

München (SWM) wants to generate enough ecologically-generated<br />

electricity in its plants to be able to<br />

satisfy the needs of all of Munich by 2025. This would<br />

make Munich the world’s first city of over a million inhabitants<br />

to accomplish this.<br />

Biotechnology<br />

Munich and Bavaria are one of the most important<br />

biotechnology venues in Germany. In 2011, half of all<br />

federal German biotech investments went to Bavaria.<br />

Major national and international companies the<br />

likes of Amgen GmbH, Bavarian Nordic GmbH, Bio-Rad<br />

Laboratories GmbH, Fresenius Biotech GmbH and GE<br />

Commercial Venue Munich 111


MTU Aero Engines:<br />

Hightech-Schmiede<br />

mit Tradition<br />

Der Luftfahrtstandort München blickt auf eine fast<br />

hundertjährige Geschichte zurück. Die Verbindung zu<br />

den Anfängen der motorisierten Fliegerei ist die MTU<br />

Aero Engines AG: 1934 wurde in Allach die BMW Flugmotorenbau<br />

GmbH gegründet, die Rechtsvorgängerin<br />

der MTU. Heute ist das Unternehmen Deutschlands<br />

führender Triebwerkshersteller mit Zentrale in München<br />

und eine feste Größe auf dem internationalen<br />

Parkett. Von hier aus werden die Tochtergesellschaften<br />

und der Großteil der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

gesteuert. In mehreren Hallen läuft<br />

die Produktion von Triebwerksteilen. München ist<br />

auch die Zentrale der militärischen Programme mit<br />

MTU-Beteiligung. Seit vielen Jahrzehnten erfolgen hier<br />

Endmontage und Testing neuer militärischer Antriebe<br />

sowie deren Instandhaltung. Auf dem rund 500 000<br />

Quadratmeter großen Werksgelände arbeiten um die<br />

4 500 Mitarbeiter.<br />

Antrieb für die Welt<br />

Die MTU Aero Engines ist Deutschlands größter und<br />

einziger unabhängiger Triebwerkshersteller. Das Unternehmen<br />

entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut<br />

zivile und militärische Luftfahrtantriebe sowie stationäre<br />

Industriegasturbinen. Im Geschäftsjahr 2012 lag<br />

der Umsatz bei rund 3,4 Milliarden Euro, beschäftigt<br />

waren weltweit um die 8 500 Mitarbeiter. Mit ihren<br />

Produkten ist die MTU in allen Schub- und Leistungsklassen<br />

sowie wesentlichen Komponenten und Subsystemen<br />

– Verdichter, Brennkammer, Turbine – vertreten.<br />

Zusammen mit anderen Herstellern arbeitet<br />

das Unternehmen an neuen Antriebssystemen. Ziel<br />

aller Bemühungen sind leisere, kraftstoffsparendere<br />

MTU Aero Engines:<br />

High-tech company with a long<br />

tradition<br />

The aeronautics venue Munich looks back on almost<br />

a hundred years of history. MTU Aero Engines AG is<br />

the link to the beginnings of motorised aviation, with<br />

BMW Flugmotorenbau GmbH, the predecessor company<br />

of MTU, being founded in Allach in 1934. Today<br />

the company is Germany’s leading maker of aeroplane<br />

engines, with its head office in Munich and a strong<br />

footing in the international market. The subsidiaries<br />

and much of the R&D are managed from Munich.<br />

Engine parts are made in several production halls.<br />

Munich is also the headquarter of the military programmes<br />

in which MTU participates. The final assembly,<br />

testing and maintenance of new military power<br />

units has been taken care of here for many decades.<br />

Around 4,500 employees work here on the approx.<br />

500,000 square metre premises.<br />

Power for the world<br />

MTU Aero Engines is Germany’s largest and only independent<br />

maker of jet engines. It develops, manufactures,<br />

markets and services civilian and military<br />

aeronautic power units and stationary industrial gas<br />

turbines. In the 2012 business year its sales were approximately<br />

EUR 3.4 billion and it employed 8,500<br />

staff around the world. MTU has products in all the<br />

thrust and performance categories, and in key components<br />

and subsystems – compressors, firing chambers,<br />

turbines. It works on new drive systems together<br />

with other manufacturers. The goal of its efforts<br />

is to make quieter engines that save fuel and reduce<br />

the emission of pollutants. The major players in the<br />

industry are among its cooperation partners – General<br />

Electric (GE), Pratt & Whitney and Rolls-Royce.<br />

112<br />

www.mtu.de


und schadstoffärmere Triebwerke. Kooperationspartner<br />

sind die Großen der Branche – General Electric<br />

(GE), Pratt & Whitney und Rolls-Royce. Technologisch<br />

verfügt die MTU über die volle Systemfähigkeit und ist<br />

in wesentlichen Bereichen führend: Paradedisziplinen<br />

sind die Niederdruckturbinen- und Hochdruckverdichter-<br />

Technologien sowie Herstell- und Reparaturverfahren.<br />

Im militärischen Bereich ist sie der Systempartner<br />

für fast alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr.<br />

Global Player für die Instandhaltung<br />

In der Instandhaltung ziviler Flugtriebwerke ist die MTU<br />

weltweit der größte unabhängige Anbieter. Alle Aktivitäten<br />

sind unter dem Dach der MTU Maintenance gebündelt.<br />

Betreut werden in erster Linie Triebwerke, an<br />

denen die MTU als Risk- and Revenue-Partner beteiligt<br />

ist; die Hightech-Reparaturen der MTU sind weltweit<br />

einmalig, zum Großteil patentiert und unter dem<br />

Markennamen MTUPlus Repairs bekannt. Die Arbeiten<br />

erfolgen an den Standorten in Hannover, Berlin-Brandenburg,<br />

im polnischen Rzeszów, Vancouver (Kanada),<br />

Dallas (USA), Zhuhai (China), Ayutthaya (Thailand)<br />

und in der Nähe von Kuala Lumpur in Malaysia.<br />

Triebwerk von morgen<br />

Seit Jahren arbeitet die MTU Aero Engines an neuen<br />

Technologien, um künftige Antriebe noch umweltverträglicher<br />

zu machen. Die Mühe lohnt sich: Branchenexperten<br />

sagen der Luftfahrt gute Wachstumschancen<br />

voraus – jedes Jahr durchschnittlich fünf Prozent.<br />

In enger Kooperation mit bedeutenden Akteuren der<br />

Branche entwickelt Deutschlands führender Triebwerkshersteller<br />

neuartige Antriebssysteme und Technologien<br />

in allen Schub- und Leistungsklassen. Dabei<br />

ist die MTU in den wesentlichen Forschungsvorhaben<br />

auf nationaler und internationaler Ebene aktiv.<br />

Technologically, MTU has full system capability and it<br />

is leading in key fields: its showpieces are low-pressure<br />

turbines and high-pressure compression technologies,<br />

manufacturing and repairing procedures. In<br />

the military field it is the systems partner for almost<br />

all aeronautic engines used by the German military.<br />

Global player in maintenance<br />

MTU is the world’s largest independent provider in the<br />

field of maintenance of civilian aircraft. All activities<br />

are grouped under the umbrella of MTU Maintenance.<br />

It services mainly engines in which MTU participates<br />

as a risk and revenue partner. The high-tech repairs<br />

carried out by MTU are one-of-a-kind in the world,<br />

largely patented and known under the brand name<br />

MTUPlus Repairs. It does this work at its venues in Hanover,<br />

Berlin-Brandenburg, Rzeszów in Poland, Vancouver<br />

(Canada), Dallas (USA), Zhuhai (China), Ayutthaya<br />

(Thailand) and near Kuala Lumpur in Malaysia.<br />

Engines for tomorrow<br />

MTU Aero Engines has been working for years on new<br />

technologies that will make future power transmissions<br />

even more environmentally friendly. Its effort is<br />

worth it: industry experts are predicting good growth<br />

opportunities for the aviation sector – an average of<br />

five percent per year. In close cooperation with major<br />

players in the industry, Germany’s leading engine<br />

maker develops new drive systems and technologies<br />

in all thrust and performance categories. And MTU is<br />

also involved in all the major national and international<br />

research projects in this field.<br />

A Die MTU Aero Engines-<br />

Zentrale in München<br />

S Hand in Hand mit der Bundeswehr.<br />

Die Kooperation beim<br />

EJ200-Triebwerk ist ein Erfolgsmodell<br />

D Schnelllaufende Niederdruckturbine<br />

und Hochdruckverdichter<br />

sind die Schlüsselkomponenten<br />

der MTU für den<br />

Getriebefan<br />

F Sparsamer, leiser, effizienter<br />

– dafür sorgt der Getriebefan-<br />

Antrieb für die nächste Flugzeuggeneration<br />

im A320neo<br />

A The MTU Aero Engines headquarter<br />

in Munich<br />

S Hand in hand with the German<br />

armed forces. The cooperation<br />

on the EJ200 engine is a model<br />

for success<br />

D High-speed low-pressure<br />

turbines and high-pressure<br />

compressors are the key<br />

components for the turbofan<br />

at MTU<br />

F More economical, quieter,<br />

more efficient – the turbofan<br />

engine provides the next<br />

generation of aircraft in the<br />

A320neo<br />

www.mtu.de 113


„Mae West“ von Rita McBride.<br />

Die 52 Meter hohe Skulptur<br />

aus Kohlenstofffaser erhebt<br />

sich über dem Effnerplatz im<br />

Stadtteil Bogenhausen. Sie<br />

entstand als Kunst am Bau im<br />

Rahmen des Tunnelbauprojekts<br />

Mittlerer Ring Ost und wurde<br />

2011 eingeweiht<br />

Rita McBride‘s „Mae West“.<br />

The 52-metre high carbon-fibre<br />

sculpture rises up above Effnerplatz<br />

in Bogenhausen. It was<br />

installed as part of the tunnelbuilding<br />

project Mittlerer Ring<br />

Ost and unveiled in 2011<br />

114<br />

Wirtschaftsstandort München


IABG GmbH, Ottobrunn<br />

Die IABG wurde 1961 auf Initiative der Bundesrepublik<br />

Deutschland als zentrale Analyse- und Testeinrichtung<br />

für die Luftfahrtindustrie und das Verteidigungsministerium<br />

gegründet. Heute ist die IABG ein führendes<br />

europäisches, technisch-wissenschaftliches Dienstleistungsunternehmen.<br />

Wir beschäftigen rund 1 000 hochqualifizierte Mitarbeiter<br />

an den Standorten Ottobrunn (Hauptsitz), Berlin,<br />

Bonn, Dresden, Erding, Hamburg, Hannover, Karlsruhe,<br />

Koblenz, Lathen, Letzlingen, Lichtenau, Oberpfaffenhofen,<br />

Wildau, Astana (Kasachstan), Huntsville<br />

(USA) und Noordwijk (NL). Das Dienstleistungsspektrum<br />

der IABG umfasst analytische, technische und<br />

operationelle Lösungen in den Branchen:<br />

• Automotive<br />

• InfoKom<br />

• Mobilität, Energie & Umwelt<br />

• Luftfahrt<br />

• Raumfahrt<br />

• Verteidigung & Sicherheit<br />

Die IABG wurde 1993 privatisiert und ist heute ein<br />

eigentümergeführtes Unternehmen. Wir sind konzernunabhängig<br />

und hardware-neutral und vertreten<br />

ausschließlich die Interessen unserer Kunden. Zu diesen<br />

gehören nationale und internationale Unternehmen<br />

ebenso wie die Öffentliche Hand.<br />

Seit über 50 Jahren begleiten wir den Lebenszyklus<br />

technischer Systeme insbesondere in den Phasen<br />

Entwicklung, Qualifikation und Einsatz. Dabei nutzen<br />

wir Synergien, die sich aus der Kombination verschiedener<br />

Kompetenzen im Unternehmen ergeben.<br />

IABG GmbH, Ottobrunn<br />

IABG was founded in 1961 as a central analysis and<br />

testing organisation for the aerospace industry and<br />

the Ministry of Defence as part of an initiative by the<br />

German government. Today, IABG is a leading European<br />

technology and science service provider.<br />

We employ about 1,000 highly qualified employees at<br />

the locations Ottobrunn (headquarter), Berlin, Bonn,<br />

Dresden, Erding, Hamburg, Hanover, Karlsruhe, Koblenz,<br />

Lathen, Letzlingen, Lichtenau, Oberpfaffenhofen,<br />

Wildau, Astana (Kazakhstan), Huntsville (USA)<br />

and Noordwijk (NL). The service spectrum of IABG<br />

covers analytical, technical and operational solutions<br />

in the following sectors:<br />

• Automotive<br />

• InfoCom<br />

• Mobility, Energy & Environment<br />

• Aeronautics<br />

• Space<br />

• Defence & Security<br />

IABG was privatised in 1993 and is now managed by<br />

its owners. We are independent of commercial affiliation,<br />

hardware-neutral and exclusively represent the<br />

interests of our customers, who include national and<br />

international companies as well as the public sector.<br />

For over 50 years we have followed the life cycles<br />

of technical systems, in particular the development,<br />

qualification and operational phases. In so doing, we<br />

make use of the synergies arising from the combination<br />

of the various competencies within the company.<br />

A Satellit SWARM* in der Weltraumsimulationskammer<br />

S MILSIM: Man-in-the-Loop<br />

Simulation bei IABG<br />

D Extra-wing test A350 XWB<br />

A SWARM* satellite in the space<br />

simulation chamber<br />

S MILSIM: Man-in-the-Loop<br />

Simulation at IABG<br />

D Extra-wing test A350 XWB<br />

*SWARM ist ein ESA-Programm mit<br />

Astrium GmbH als Prime Contractor<br />

*SWARM is an ESA programme with<br />

Astrium GmbH as prime contractor<br />

www.iabg.de 115


SAHLBERG sorgt bei seinen<br />

Kunden in Deutschland und Europa<br />

mit seiner Produktvielfalt<br />

und den Dienstleistungen bis<br />

hin zur eigenen Entwicklung und<br />

Fertigung dafür, die Produktionsabläufe<br />

am Laufen zu halten.<br />

With its wide range of products<br />

and services, from development<br />

to supply, SAHLBERG makes<br />

sure that the production processes<br />

of its customers across<br />

Germany and Europe stay up<br />

and running.<br />

SAHLBERG – Partner der Industrie<br />

seit 1907<br />

Wir versorgen rund 15.000 Unternehmen mit Gummi-<br />

und Kunststofferzeugnissen für die Erstausrüstung<br />

und Instandhaltung sowie mit Arbeitsschutzausrüstung<br />

und Betriebseinrichtung. Damit ermöglichen wir<br />

reibungslose Produktionsabläufe – und leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zu Ihrem wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Was uns unterscheidet, ist das lösungsorientierte<br />

Denken. Ob es um eine Schlauchleitung, einen bestimmten<br />

Klebstoff oder einen Sicherheitsschuh geht<br />

– wir von SAHLBERG haben immer Ihren größtmöglichen<br />

Nutzen im Blick. Was brauchen Sie wirklich?<br />

Was eignet sich am besten für Ihre Zwecke? Und wie<br />

können wir behilflich sein, wenn ein Standardprodukt<br />

Ihren Anforderungen nicht genügt? In einem solchen<br />

Fall erleben Sie besonders deutlich, was SAHLBERG<br />

SAHLBERG – a partner to industry<br />

since 1907<br />

We supply around 15,000 companies with rubber and<br />

plastic products for original equipment and maintenance,<br />

and with protective working and plant equipment,<br />

guaranteeing smooth production processes,<br />

and making a key contribution to the success of your<br />

business. What sets us apart is the solution-oriented<br />

way we approach things. Whether you require a<br />

hose line, a specific adhesive or a safety shoe – at<br />

SAHLBERG, your best benefit is always our focus.<br />

What do you really need? What is best for your purposes?<br />

And how can we help, if a standard product<br />

doesn’t meet your requirements? In cases like this<br />

you experience in all clarity what makes SAHLBERG<br />

different: We are also an advisor and co-thinker. This<br />

systematic view for the client’s best interests can also<br />

116<br />

www.sahlberg.de


ausmacht: Wir sind für Sie auch Berater und Mitdenker.<br />

Diese konsequente Ausrichtung am Kundennutzen<br />

zeigt sich auch in unserem Dienstleistungsspektrum.<br />

Es reicht von Konfektionierung über Logistik<br />

bis hin zur kompletten, IT-gesteuerten Versorgungslösung.<br />

Nur durch einen derart umfassenden Ansatz<br />

können wir unser Versprechen jeden Tag aufs Neue<br />

erfüllen: Möglich machen, was denkbar ist. Große<br />

Münchner Unternehmen wie BMW, MAN, EADS,<br />

KraussMaffei, Webasto und Siemens sind seit Jahren<br />

SAHLBERG-Kunden.<br />

Als Familienunternehmen in der 4. Generation mit<br />

mehr als 200 Mitarbeitern fühlt sich SAHLBERG der<br />

Region eng verbunden. Das zeigt sich vor allem am<br />

sozialen Engagement: Eine hohe Ausbildungsquote<br />

und die Übernahme der meisten Azubis in ein festes<br />

Arbeitsverhältnis stehen für die nachhaltige Firmenpolitik.<br />

Im Rahmen der gemeinnützigen Initiativen<br />

„Joblinge“ und „MAut“ erhalten auch sozial oder<br />

gesundheitlich benachteiligte Jugendliche die Chance<br />

auf einen Ausbildungsplatz. Ein weiteres Anliegen<br />

von SAHLBERG ist die ökologische Nachhaltigkeit. Mit<br />

optimierten Verpackungen, effizientem Fuhrparkmanagement<br />

und Energiesparprojekten leistet das Unternehmen<br />

einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Auch unsere Kunden beziehen wir mit ein, etwa indem<br />

wir sie über die Vorteile von Biokunststoffen aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen beraten.<br />

be seen in the range of services we offer. From packaging<br />

to logistics and complete IT-managed supply<br />

solutions. Only with such a comprehensive approach<br />

can we keep our promise every day anew: making the<br />

imaginable possible. Major Munich enterprises such<br />

as BMW, MAN, EADS, KraussMaffei, Webasto and<br />

Siemens have been among the SAHLBERG clientele<br />

for many years already.<br />

As a family-owned company in the 4th generation with<br />

more than 200 employees, SAHLBERG feels deeply<br />

connected to the region. This makes itself very apparent<br />

in our social commitment: our large ratio of<br />

trainees, most of whom we subsequently also offer<br />

employment, are representative of our sustainable<br />

corporate policy. In our charitable initiatives “Joblinge”<br />

and “MAut”, socially and physically disadvantaged<br />

young people are given the opportunity for a<br />

traineeship. Another thing close to SAHLBERG’s heart<br />

is ecological sustainability. With optimised packaging,<br />

efficient vehicle fleet management and energy-saving<br />

projects, we make an active contribution to protecting<br />

the environment. And we also integrate our customers<br />

into this commitment, for example by advising them<br />

about the benefits of organic plastics from renewable<br />

resources.<br />

A SAHLBERG versorgt Unternehmen<br />

mit Technischen<br />

Produkten aus Gummi- und<br />

Kunststoffen für die Erstausrüstung<br />

und Instandhaltung.<br />

S Überall dort, wo Menschen<br />

am Arbeitsplatz vor Gefahren<br />

zu schützen sind, bietet<br />

SAHLBERG im Geschäftsbereich<br />

Arbeitsschutz<br />

hochwertige Produkte und<br />

intelligente Lösungen.<br />

A SAHLBERG supplies companies<br />

with technical products<br />

made of rubber and plastics.<br />

S Wherever people need<br />

protection at the workplace,<br />

SAHLBERG´s personal<br />

protective equipment division<br />

provides top-quality products<br />

and smart solutions.<br />

www.sahlberg.de 117


nen nach Bayern. Wichtige nationale und internationale<br />

Unternehmen wie z.B. Amgen GmbH, Bavarian<br />

Nordic GmbH, Bio-Rad Laboratories GmbH, Fresenius<br />

Biotech GmbH und die GE Health Care Deutschland<br />

haben ihren Sitz in München. Im Wirtschaftsraum<br />

München konzentriert sich die Biotechnologie<br />

auf zwei Standorte. Im Südwesten, in Großhadern-<br />

Martinsried, sind Lehr- und Forschungsinstitutionen,<br />

wie beispielsweise das Klinikum Großhadern, das<br />

Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität sowie<br />

die Max-Planck-Institute für Biochemie und Neurobiologie,<br />

miteinander vernetzt. Ein neues Institut<br />

für angewandte Zellforschung wird zur Zeit auf dem<br />

Hightech-Campus der LMU in Großhadern gebaut. Der<br />

Forschungsschwerpunkt in Freising-Weihenstephan<br />

im Norden Münchens liegt auf den Agrar-, Bio- und<br />

Ernährungswissenschaften. Im Jahr 2008 waren in der<br />

Europäischen Metropolregion 150 Biotechnologieunternehmen<br />

angesiedelt mit rund 8 000 Beschäftigten.<br />

2010 konnte sich das Münchner Biotechnologie- und<br />

Pharma-Cluster als einer der fünf Gewinner im Rahmen<br />

des Spitzenclusterwettbewerbes der Bundesregierung<br />

durchsetzen. Der Initiative „m4 – eine neue<br />

Dimension der Medikamentenentwicklung“ stehen<br />

rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Unternehmensnahe Dienstleistungen<br />

Der Dienstleistungssektor ist seit vielen Jahren der<br />

Wachstumsmotor der Münchner Wirtschaft. Selbst in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten schafft er neue Arbeitsplätze.<br />

151 700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

waren im Jahr 2011 in diesem Sektor tätig.<br />

Von 2010 bis 2011 wuchs der Bereich Personalvermittlung<br />

besonders stark (+12,2 Prozent). Weitere wichtige<br />

Dienstleistungen sind beispielsweise die Rechtsund<br />

Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung.<br />

Einzelhandel<br />

Mit über 26 000 Euro ist die Kaufkraft pro Kopf in München<br />

höher als in jeder anderen deutschen Großstadt.<br />

Mit den Landkreisen Starnberg (28 300 Euro je Einwohner),<br />

dem Landkreis München (27 000 Euro je Einwohner)<br />

und Ebersberg (26 500 Euro je Einwohner),<br />

befinden sich drei der fünf kaufkraftstärksten Landkreise<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft zur bayerischen<br />

Landeshauptstadt. Entsprechend begehrt ist die Stadt<br />

beim Einzelhandel. In den Münchner Toplagen werden<br />

Spitzenmieten bis zu 320 Euro pro Quadratmeter erreicht.<br />

Die Kaufingerstraße sowie die Neuhauser Straße<br />

waren im Jahr 2011 die am stärksten frequentierten<br />

Einkaufsstraßen Deutschlands. Neben den Angebo-<br />

Health Care Deutschland have their headquarters in<br />

Munich. Biotechnology is concentrated in two locations<br />

in the Munich economic area. In the southwest,<br />

in Großhadern-Martinsried, the teaching and research<br />

institutes such as Großhadern Hospital, the Genetic<br />

Centre of Ludwig-Maximilians University and the Max-<br />

Planck Institutes for Biochemistry and Neurobiology<br />

are closely linked to each other. A new institute for<br />

applied cell research is currently being built on the<br />

high-tech campus of the LMU in Großhadern. The research<br />

focus in Freising-Weihenstephan in the north<br />

of Munich is on the agricultural, life and food sciences.<br />

In 2008 there were 150 biotech companies based in<br />

the European Metropolitan Region, with around 8,000<br />

employees. In 2010 the Munich Biotechnology and<br />

Pharmaceutical cluster was one of the five winners of<br />

the Top Cluster competition held by the federal government.<br />

The “m4 – a new dimension in the development<br />

of medicines” initiative has around 100 million<br />

euros at its disposal.<br />

Business-support services<br />

The service sector has been one of the growth drivers<br />

of the Munich economy for many years. Even in times<br />

of economic upheaval, it creates new jobs. 151,700<br />

people were employed in this industry in 2011. From<br />

2010 to 2011 the temporary personnel industry grew<br />

particularly rapidly (+12.2%). Other important services<br />

are, for example, legal and tax consultancy, auditing<br />

and management consulting.<br />

Retail<br />

At more than 26,000 euros, the per capita buying power<br />

in Munich is higher than in any other major German<br />

city. With the Starnberg district (28,300 euros per<br />

head of population), the Munich district (27,000 euros<br />

per head of population) and Ebersberg (26,500 euros<br />

per head of population), three of the five districts with<br />

the biggest purchasing power can be found right next<br />

to the Bavarian state capital. So it comes as no surprise<br />

that the city is particularly popular for retailers.<br />

Rents of up to 320 euros per square metre are being<br />

paid in top Munich locations. Kaufingerstraße and<br />

Neuhauser Straße were the most-frequented shopping<br />

streets in Germany in 2011. And alongside the<br />

inner city, Munich also has many lively quarters where<br />

retail is enormous, like Schwabing, Haidhausen and<br />

the Glockenbach Quarter. The big shopping malls OEZ,<br />

PEP, Riem Arcaden and Pasing Arcaden round off the<br />

retail offering.<br />

118<br />

Wirtschaftsstandort München


VD Mayr Veranstaltungsdienst,<br />

München<br />

Im Jahr 1892 gegründet mit dem Ziel, bei Veranstaltungen<br />

aller Art den Kontroll-, Wach-, Kassen- und<br />

Garderobendienst zu übernehmen, hat sich das Unternehmen<br />

nunmehr in der vierten Generation im<br />

Großraum München zum führenden Anbieter für die<br />

flexible Betreuung von sportlichen und gesellschaftlichen,<br />

aber auch von kulturellen Veranstaltungen entwickelt.<br />

Kostentransparenz, Flexibilität, Engagement, Kundenwunsch,<br />

Leistung und Effizienz kennzeichnen das<br />

nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifizierte Unternehmen,<br />

das sich insbesondere durch sein Spezialwissen<br />

auszeichnet. So kann der Full-Service-Dienstleister<br />

VD Mayr, der seit Jahren namhafte Münchner Firmen<br />

bzw. Veranstaltungen betreut, jederzeit innovative Lösungen<br />

und ein hervorragendes Leistungsspektrum<br />

anbieten.<br />

VD Mayr – Tradition und Know-how<br />

seit über 100 Jahren als kompetenter<br />

Veranstaltungsdienstleister.<br />

VD Mayr Veranstaltungsdienst,<br />

Munich<br />

Founded in 1892 with the mission to provide protection,<br />

security, cash desk and cloakroom services for<br />

events of all kinds, VD Mayr has grown, over four generations,<br />

to be the leading provider for the flexible<br />

support of sporting, societal and cultural events in the<br />

greater Munich area.<br />

Cost transparency, versatility, commitment, customer<br />

requests, performance and efficiency and special<br />

know-how are the outstanding features of this<br />

company, which is certified in accordance with DIN<br />

EN ISO 9001:2000. With these capabilities, the fullservice<br />

provider VD Mayr, which has been helping<br />

well-known Munich companies and events for years,<br />

providing innovative solutions and an extensive range<br />

of services.<br />

VD Mayr – Tradition and know-how<br />

as an event services provider<br />

for more than 100 years.<br />

Jung und flexibel: das VD Mayr<br />

Team im Einsatz<br />

Young and flexible: the VD Mayr<br />

team at work<br />

www.vd-mayr.de 119


ten der Innenstadt bietet München viele lebendige<br />

Stadtviertel mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten wie<br />

Schwabing, Haidhausen oder das Glockenbachviertel.<br />

Die großen Einkaufszentren OEZ, PEP, Riem Arcaden<br />

und die Pasing Arcaden runden das Einzelhandelsangebot<br />

ab.<br />

Handwerk<br />

Das Handwerk bildet die solide Basis für die Münchner<br />

Wirtschaft. 66 000 Beschäftige in 22 000 handwerklichen<br />

Betrieben waren 2011 in München tätig. Viele<br />

Betriebe arbeiten als Zulieferer für die verarbeitende<br />

Industrie. Der Umsatz liegt bei 6,1 Milliarden Euro.<br />

Die meisten Unternehmen in München finden sich im<br />

Ausbaugewerbe (7 765 Betriebe), gefolgt vom Handwerk<br />

für den gewerblichen Bedarf (5 297 Betriebe) und<br />

den Betrieben, die im personenbezogenen Dienstleistungen<br />

tätig sind (5 275 Betriebe). 2011 konnten die<br />

Münchner Handwerksbetriebe ihren Umsatz um 7,6<br />

Prozent steigern. Besonders viele neue Stellen wurden<br />

im Bauhauptgewerbe sowie beim gewerblichen Bedarf<br />

geschaffen. Auch bayernweit profitierte das Handwerk<br />

von der guten Geschäftslage und der steigenden Nachfrage.<br />

Der Umsatz stieg 2011 um 7,5 Prozent. Die Landeshauptstadt<br />

München fördert das Handwerk in insgesamt<br />

acht Gewerbehöfen der Münchner Gewerbehof-<br />

und Technologiezentrumsgesellschaft (MGH) und<br />

der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH<br />

(MGS). Rund 105 000 m 2 für kleine und mittlere Betriebe<br />

des Handwerks, der Industrie und des Großhandels<br />

stehen dort zur Verfügung. Langfristige Mietverträge<br />

zu dauerhaft günstigen Konditionen geben den Mietern<br />

Planungssicherheit. Aktuell sind in den Münchner<br />

Gewerbehöfen über 350 Unternehmen angesiedelt.<br />

Wissenschaftsmetropole<br />

München<br />

Hochschulen<br />

München ist mit 15 Universitäten, Akademien und<br />

Hochschulen der zweitgrößte Hochschulstandort<br />

Deutschlands. Hinzu kommen namhafte Forschungsinstitute.<br />

Im Wintersemester 2011/2012 waren an den<br />

Münchner Hochschulen 104 000 Studierende immatrikuliert.<br />

Die Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

(LMU) mit rund 46 000 Studierenden und die Technische<br />

Universität München (TUM) mit rund 31 000<br />

Studierenden sind die beiden größten Hochschulen<br />

in München. Beide haben sich in der Exzellenzinitiative<br />

von Bund und Ländern, die seit 2006 läuft, her-<br />

Trades<br />

The trade sector is a solid foundation for Munich’s<br />

economy. 66,000 people worked in 22,000 trade enterprises<br />

in Munich in 2011. Many of these companies<br />

are suppliers to the manufacturing industry. The sector’s<br />

sales are around 6.1 billion euros. Most of the<br />

companies in Munich are in the finishing-construction<br />

segment (7,765 companies), followed by trades for industrial<br />

needs (5,297 companies) and the companies<br />

in personal services (5,275 companies). In 2011 Munich’s<br />

trade companies increased their annual sales<br />

by 7.6%. Particularly in the construction and industrial<br />

supply sectors, many jobs were created. The trade<br />

sector also profits around Bavaria from the excellent<br />

location for business and rising demand. Sales rose<br />

in 2011 by 7.5%. The state capital Munich promotes<br />

trades in eight trade centres of the Munich Trade and<br />

Technology Centre company (MGH) and the Munich<br />

Society for Urban Renewal (MGS). Around 105,000 m 2<br />

for trade SMEs, industry and wholesale companies<br />

are available there. Long-term lease agreements at<br />

good terms give the tenants planning security. At the<br />

moment, more than 350 companies are based in the<br />

Munich trade centres.<br />

Scientific metropolis<br />

Munich<br />

Universities<br />

With 15 universities, academies and other tertiary education<br />

institutes, Munich is the second-largest university<br />

venue in Germany. There are also well-known<br />

research institutes at home here. In the 2011/2012<br />

winter semester, there were 104,000 students registered<br />

at Munich’s universities. Ludwig-Maximilians<br />

University (LMU), with around 46,000 students and<br />

the Munich Technical University (TUM) with its 31,000<br />

students are the two largest tertiary education institutions<br />

in Munich. Both of them achieved outstanding<br />

positionings in the federal and state excellence<br />

initiative that has been running since 2006. As “Excellence<br />

Universities” of the first hour, both of them<br />

again secured funding for their research in the third<br />

funding round in 2012. From 2012 to 2017, the LMU<br />

will receive another 230 million euros of funding for<br />

four graduate schools, four excellence clusters and<br />

its future concept. The TUM secured itself 165 million<br />

euros up to 2017. Here, a graduate school, four excellence<br />

clusters and the future concept are being sup-<br />

120<br />

Wirtschaftsstandort München


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die BayWa ist in den Kernsegmenten Agrar, Energie<br />

und Bau ein international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

mit vielen tausend Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern weltweit. Wir bedienen mit<br />

unserem unternehmerischen Handeln die elementaren<br />

Bedürfnisse der Menschen in den Bereichen Ernährung,<br />

Wohnen, Energie, Wärme und Mobilität.<br />

Wesentlich zum Erfolg der BayWa trägt unsere Strategie<br />

der Internationalisierung und Innovation bei. Diesen<br />

Kurs haben wir in den letzten Jahren konsequent<br />

eingeschlagen – und er hat sich als richtig erwiesen!<br />

Wir brauchen Internationalisierung und Innovation,<br />

um das Unternehmen aus unseren Kerngeschäften<br />

heraus erfolgreich in die Zukunft zu führen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, verbinden sich Internationalisierung<br />

und Innovation genauso innerhalb unseres<br />

traditionellen Geschäfts wie auch bei neuen Geschäftsfeldern.<br />

So haben wir beispielsweise mit dem<br />

Erwerb des größten Apfelproduzenten in Neuseeland<br />

2011 genauso global Akzente gesetzt wie 2012 mit<br />

der Akquisition international tätiger Getreidehandelsunternehmen.<br />

Das Geschäftsfeld der erneuerbaren<br />

Energien startete der BayWa Konzern 2009, das sich<br />

seitdem zu einer wichtigen Säule des Unternehmens<br />

entwickelt hat. Mittlerweile ist die BayWa in Europa<br />

einer der wichtigsten Projektentwickler in den Wachstumsmärkten<br />

Solar, Wind und Biogas.<br />

Mit unserer Geschäftspolitik stellen wir uns auf die<br />

Märkte der Zukunft ein. Vertrauen, Solidität und Innovation<br />

– das sind die Werte für die die BayWa, nicht<br />

zuletzt aufgrund ihrer genossenschaftlich geprägten<br />

Eigentümerstruktur, immer gestanden hat und auch<br />

in Zukunft stehen wird. Für ihre Aktionäre, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, ihre Kunden, Partner und<br />

Lieferanten.<br />

Mit besten Grüßen<br />

Klaus Josef Lutz<br />

Vorstandsvorsitzender der BayWa AG<br />

Dear Reader,<br />

BayWa is an international trading and service company<br />

with many thousands of employees around the<br />

world, in the core fields of agriculture, energy and<br />

building materials. Through our corporate trade, we<br />

serve the elementary needs of human beings in the<br />

fields of nutrition, housing, energy, heating and mobility.<br />

Our strategy of internationalisation and innovation is<br />

a key to the success of BayWa. It is a path we have<br />

taken consistently in recent years, and it has proved<br />

to be the right one! We need internationalisation and<br />

innovation to lead our company through its core businesses<br />

to a successful future.<br />

In order to accomplish this goal, internationalisation<br />

and innovation are uniting both within our traditional<br />

businesses and in new fields. For example, with the<br />

acquisition of New Zealand’s largest apple producer<br />

in 2011 as well as with the 2012 purchase of two international<br />

grain trading companies, the group has become<br />

a global presence. The BayWa group began its<br />

renewable energies business in 2009, which has since<br />

developed into an important pillar of the company.<br />

BayWa is now one of the biggest project developers<br />

in Europe in the growth markets of solar, wind and<br />

biogas.<br />

With our business policy we are preparing ourselves<br />

for the markets of the future. Trust, solidity and innovation<br />

– these are the values that BayWa has always<br />

stood for, and that will remain our basis in the future,<br />

not least of all because of our co-operative based<br />

ownership structure. It is with these values that<br />

BayWa remains true: for its shareholders, employees,<br />

customers, partners and suppliers.<br />

With best regards<br />

Klaus Josef Lutz<br />

CEO of BayWa AG<br />

Klaus Josef Lutz<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der BayWa AG<br />

Klaus Josef Lutz<br />

CEO, BayWa AG<br />

www.baywa.com 121


BayWa – Bayerische Wurzeln.<br />

Weltweit tätig.<br />

Die BayWa AG wurde 1923 in München gegründet und<br />

ist mittlerweile ein weltweit tätiger Konzern mit den<br />

Kernkompetenzen Handel, Logistik sowie ergänzende<br />

Dienstleistungen in den Segmenten Agrar, Energie und<br />

Bau. Sowohl damals als auch heute gewährleistet die<br />

genossenschaftlich geprägte Eigentümerstruktur die<br />

Werte Vertrauen, Solidität und Innovation. Unsere Kunden<br />

– Landwirte, Gewerbe- und Handwerksbetriebe,<br />

Industrieunternehmen, Kommunen und Endverbraucher<br />

– schätzen Know-how und Erfahrung unserer Mitarbeiter.<br />

Sie profitieren davon, dass das Unternehmen<br />

bereits mehr als 90 Jahre erfolgreich auf dem Markt<br />

vertreten ist, mit hohem Serviceanspruch und mit der<br />

Bereitschaft, ungewöhnliche Wege für maßgeschneiderte<br />

Lösungen zu gehen. Der Konzern nimmt heute regional<br />

und international führende Marktpositionen ein.<br />

Segment Agrar<br />

Das Segment Agrar erbringt vielfältige Handels- und<br />

Dienstleistungen für die Land- und Ernährungswirtschaft.<br />

Im Agrarhandel vermarktet der Konzern Agrarerzeugnisse<br />

und vertreibt landwirtschaftliche Betriebsmittel.<br />

Durch den Kauf international tätiger Agrarhändler<br />

ist die BayWa im globalen Getreidehandel<br />

ein wichtiger Akteur. Eine bedeutende Position nimmt<br />

der Konzern auch im Obsthandel ein, deutschlandweit<br />

wie international. Die Sparte Technik erweitert das<br />

Angebot für die Landwirtschaft mit technischen Anlagen,<br />

Maschinen und Geräten sowie Service und Reparatur.<br />

BayWa – Bavarian roots.<br />

Global business.<br />

BayWa AG was founded in Munich in 1923 and is today<br />

a globally active corporation with expertise in trading,<br />

logistics and supplementary services in the core fields<br />

of agriculture, energy and building materials. Today<br />

as then, its co-operative based ownership structure<br />

guarantees the values of trust, solidity and innovation.<br />

Our clients – farmers, commercial and industrial<br />

companies, industrial workshops, municipal authorities<br />

and end consumers – value the know-how and experience<br />

of our staff. They profit from the fact that the<br />

company has been successful on the market for more<br />

than 90 years and exhibits high service standards<br />

and a willingness to go unusual ways to find tailored<br />

solutions. Today, the group has a leading regional and<br />

international market position.<br />

Agriculture segment<br />

The Agriculture segment provides a wide range of<br />

services for the agricultural and food industries. In<br />

the field of agricultural trading, the group markets<br />

agricultural products and sells farming equipment.<br />

By buying internationally-active agricultural trading<br />

companies, BayWa has become a major player in the<br />

global grain trade and the international and Germanwide<br />

fruit trade. The Agricultural Equipment Business<br />

Unit supplements the segment with technical facilities<br />

and machinery, servicing and repairs.<br />

122


Segment Energie<br />

Im Segment Energie handelt der BayWa-Konzern mit<br />

konventionellen Energieträgern und Schmierstoffen.<br />

Außerdem bietet die BayWa Ökostrom und Ökogas<br />

an. Vor allem aber hat sich der Konzern in den letzten<br />

Jahren über die BayWa r.e. renewable energy als<br />

bedeutender Projektentwickler und Händler mit internationaler<br />

Ausrichtung in den Bereichen Wind, Solar<br />

und Biogas auf dem Markt der regenerativen Energien<br />

etabliert.<br />

Segment Bau<br />

Das Segment Bau deckt mit Sortiment, Beratung und<br />

Service in der Sparte Baustoffe den Bedarf rund ums<br />

Bauen ab: von Tiefbau, Neubau, Renovierung und Modernisierung<br />

bis hin zu energetischen Komplettangeboten<br />

und Lösungen mit regenerativen Energien. Über<br />

ein Franchisesystem findet diese Leistungspalette zusätzliche<br />

Verbreitung.<br />

Energy segment<br />

In the Energy segment, the BayWa group deals in both<br />

conventional fuels and lubricants and green electricity<br />

and gas. In recent years, with the founding of the<br />

company BayWa r.e. renewable energy, it has also established<br />

itself on the market of regenerative energies<br />

as a major project developer and international trader<br />

in the fields of wind, solar and biogas.<br />

Building materials segment<br />

Within the Building materials segment, the Building<br />

Materials Business Unit covers construction needs<br />

with products, consulting and services: from civil engineering,<br />

construction, renovation and modernisation,<br />

through to complete energetic offerings and solutions<br />

with regenerative energies. A franchise system helps<br />

extend the range of these performances.<br />

www.baywa.com 123


vorragend positioniert. Als „Exzellenz-Universitäten“<br />

der ersten Stunde sicherten sich beide Hochschulen<br />

auch in der dritten Runde 2012 wieder sehr erfolgreich<br />

Fördermittel für ihre Forschung. Von 2012 bis 2017 erhält<br />

die LMU weitere 230 Millionen Euro Fördergelder<br />

für vier Graduiertenschulen, vier Exzellenzcluster und<br />

ihr Zukunftskonzept. Die TUM sicherte sich bis 2017<br />

165 Millionen Euro. Gefördert werden eine Graduiertenschule,<br />

vier Exzellenzcluster und das Zukunftskonzept.<br />

Drittgrößte Universität vor Ort ist die Hochschule<br />

München mit 16 000 Studentinnen und Studenten.<br />

Zahlreiche kleinere Hochschulen mit Spezialangeboten<br />

ergänzen die vielfältige Münchner Hochschulszene.<br />

Zu nennen sind hier unter anderem die Hochschule<br />

für Fernsehen und Film, die Hochschule für Musik<br />

und Theater, die Universität der Bundeswehr und die<br />

Munich Business School. Die Münchner Universitäten<br />

garantieren den hier ansässigen Unternehmen einen<br />

steten Zustrom von hochqualifizierten Fachkräften.<br />

Der Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss<br />

ist in München mit 21 Prozent im Bundesvergleich<br />

sehr hoch. 35 Prozent der Schulabgänger in München<br />

besitzen die Hochschulreife. Der Standort München<br />

bildet nicht nur selbst Fachkräfte aus, sondern ist mit<br />

seinen zahlreichen wissensintensiven Jobs und Forschungseinrichtungen<br />

auch für junge, gut ausgebildete<br />

Zuwanderer sehr attraktiv.<br />

Renommierte Forschungseinrichtungen<br />

Neben den Münchner Universitäten begründen weitere<br />

renommierte Institutionen den Erfolg als führende<br />

Wissenschaftsregion. Die Max-Planck-Gesellschaft<br />

ist mit ihrer Zentrale und zwölf Instituten in München<br />

und Garching vertreten. Den Schwerpunkt bildet die<br />

Grundlagenforschung in den Bereichen Physik, Recht<br />

und Optik. Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in vier<br />

Instituten in München, Garching und Holzkirchen anwendungsorientierte<br />

Forschung, vor allem in der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik sowie Bauphysik.<br />

Zudem befindet sich die Zentrale der Gesellschaft<br />

in der bayerischen Landeshauptstadt. Das Helmholtz-<br />

Zentrum München hat seinen Forschungsschwerpunkt<br />

im Bereich Gesundheit und Umwelt, während das Ifo-<br />

Institut volkswirtschaftliche Forschung betreibt. Hinzu<br />

kommt der Standort Oberpfaffenhofen des Deutschen<br />

Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Eine Studie<br />

zum Wissensstandort München zählte 2009 im<br />

Stadtgebiet 24 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in wissenschaftlichen Einrichtungen. Zu dieser Zahl<br />

kamen noch einmal gut 25 000 Menschen, die indirekt<br />

durch die Aufwendung wissenschaftlicher Mittel eine<br />

Beschäftigung finden.<br />

ported. The third-largest university here is the Hochschule<br />

München with 16,000 students. Many smaller<br />

colleges with specialised curricula round off the diverse<br />

Munich university scene. Worthy of particular<br />

note here are, for example, the Munich film college<br />

“Hochschule für Fernsehen und Film”, the performing<br />

arts academy “Hochschule für Musik und Theater”,<br />

the military “Universität der Bundeswehr” and the Munich<br />

Business School. Munich’s universities guarantee<br />

the companies here a regular influx of highly qualified<br />

specialists. The share of employees with a university<br />

degree in Munich is very high in a German-wide comparison,<br />

at 21%. 35% of school-leavers in Munich have<br />

a qualification for tertiary education. The Munich venue<br />

not only trains its own specialists, it is also highly<br />

attractive for young graduates from other regions, with<br />

its numerous know-how-intensive jobs and research<br />

facilities.<br />

Renowned research institutions<br />

In addition to the Munich universities, other highly respected<br />

institutions are a basis for the success of Munich<br />

as an academic region. The Max-Planck Society<br />

has its headquarters and twelve institutes in Munich<br />

and Garching. Its focus is on ground research in the<br />

fields of physics, law and optics. The Fraunhofer-Gesellschaft<br />

does application-oriented research in four<br />

institutes in Munich, Garching and Holzkirchen, especially<br />

in the fields of information and communication<br />

technology and structural physics. The headquarter of<br />

the society is also in Munich. The Helmholtz-Zentrum<br />

München focuses its research on health and the environment,<br />

while the Ifo-Institut conducts economic<br />

research. Then there is Oberpfaffenhofen, the home<br />

of the German Centre for Aerospace (DLR). A study of<br />

the academic venue Munich in 2009 counted 24,500<br />

employees in scientific facilities in the city. On top of<br />

this are the more than 25,000 people who are indirectly<br />

employed through the scientific funding that the<br />

region receives.<br />

Corporate R&D<br />

The many outstanding state-owned research institutes<br />

in Munich are closely linked to the industrial sector.<br />

Innovations are quickly transformed into marketable<br />

products and services. In the Research and Innovation<br />

Centre of BMW Group, around 7,000 employees<br />

work on new vehicles and technologies. Munich is not<br />

only home to the Siemens Group headquarter, the<br />

group also has its largest research campus in Munich-<br />

Perlach, with around 1,000 scientists. General Electric<br />

has had a research centre in Garching since 2004,<br />

124<br />

Wirtschaftsstandort München


Corporate F&E<br />

Die Vielzahl exzellenter staatlicher Forschungsinstitute<br />

in München ist mit der Industrie aufs Engste verzahnt.<br />

Innovationen werden dadurch schnell in marktfähige<br />

Produkte und Dienstleistungen umgesetzt. Im<br />

Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group<br />

arbeiten rund 7 000 Beschäftigte an neuen Fahrzeugen<br />

und Technologien. München ist nicht nur Sitz der<br />

Siemens Konzernzentrale, der Konzern unterhält am<br />

Standort München-Perlach mit circa 1 000 Wissenschaftlern<br />

auch seinen größten Forschungscampus.<br />

General Electric ist seit 2004 mit dem GE Global Research<br />

Europe Forschungszentrum in Garching präsent.<br />

200 Wissenschaftler forschen dort in den Bereichen<br />

Erneuerbare Energien und Energiesysteme, Fertigungsverfahren<br />

für Verbundwerkstoffe, Mess- und Regeltechnik,<br />

Turbomaschinen und Medizintechnik. Auch<br />

GlaxoSmithKline, MAN, MTU, Knorr-Bremse, NTT Do-<br />

CoMo und zahlreiche weitere Unternehmen betreiben<br />

in München Forschung und Entwicklung. Der Anteil<br />

der Forschungsausgaben am BIP liegt in der Stadt mit<br />

4,1 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Patentstadt München<br />

In München befinden sich die Hauptsitze des Deutschen<br />

Patent- und Markenamtes sowie des Europäischen<br />

Patentamtes. Die bayerische Landeshauptstadt<br />

ist zudem Sitz des Bundespatentgerichts, des Max-<br />

Planck-Instituts für Geistiges Eigentum, Wettbewerbsund<br />

Steuerrecht, der Patentanwaltskammer sowie des<br />

Munich Intellectual Property Law Center. Ein vielfältiges<br />

Netz an Patentanwälten und weiteren Dienstleistungsunternehmen<br />

ergänzen diese Einrichtungen.<br />

Viele Patente gehen in die Region: Der Anteil Bayerns<br />

an den deutschen veröffentlichten Patenten des Europäischen<br />

Patentamts und des Deutschen Patent- und<br />

Markenamts liegt bei 27 Prozent.<br />

Gründerstadt München<br />

Die INSM-Studie “Städteranking 2012” belegt: Nirgendwo<br />

sonst in Deutschland ist der Saldo von Gewerbeanmeldungen<br />

und -abmeldungen so günstig wie<br />

in München. 2011 lag dieser Wert bei 4,5 je 1 000<br />

Einwohnern. Insgesamt wurden im Jahr 2011 24 900<br />

Gewerbe in München angemeldet. Diese Zahlen verdeutlichen<br />

die starke Gründungsdynamik in der bayerischen<br />

Landeshauptstadt. Dies gilt auch für moderne<br />

Hightech- und Wachstumsbranchen. Einer aktuellen<br />

Untersuchung des Bundesverbands Informati-<br />

in the GE Global Research Europe research centre.<br />

200 scientists research renewable energy sources<br />

and energy systems there, production processes<br />

for composite materials, measurement and control<br />

technologies, turbo machinery and medical technology.<br />

GlaxoSmithKline, MAN, MTU, Knorr-Bremse,<br />

NTT DoCoMo and numerous other companies also do<br />

R&D in Munich. The share of research expenditure in<br />

the GDP in Munich is at 4.1%, and thus is much higher<br />

than the German average.<br />

Patent city Munich<br />

Munich is home to the German Patent Office and the<br />

European Patent Office. The Bavarian state capital is<br />

also the seat of the German Patent Court, the Max-<br />

Planck Institute for Intellectual Property, Competition<br />

and Tax Law, the chamber of patent lawyers and the<br />

Munich Intellectual Property Law Center. A large and<br />

diverse group of patent attorneys and other service<br />

companies complement these facilities. Many patents<br />

are granted in the region: Bavaria’s share of all patents<br />

published by the German and European patent<br />

offices is 27%.<br />

Start-up city Munich<br />

The INSM study “City Ranking 2012” shows: nowhere<br />

else in Germany is the balance of company registrations<br />

and cancellations as favourable as in Munich. In<br />

2011 this figure was 4.5 per 1,000 inhabitants. In all,<br />

24,900 companies were registered in Munich in 2011.<br />

These figures indicate the strong company start-up<br />

dynamic in the Bavarian capital. This also applies to<br />

modern high-tech and growth industries. According<br />

to a recent investigation by the Federal Association of<br />

Information Economy, Telecommunication and New<br />

Media (BITKOM), Munich is the no. 1 IT start-up city<br />

in Germany. Nowhere else are so many IT companies<br />

founded in relation to the population as in Munich. Together<br />

with the International Chamber of Commerce<br />

for Munich and Upper Bavaria, Munich has supported<br />

company founders since 1998 with the Munich Company<br />

Start-Up Office (MEB). The free information offered<br />

by the MEB ranges from formalities of founding<br />

a company, choosing the right legal form and company<br />

concept, through to public funding aids, seminars,<br />

founder networks and founder centres. In addition<br />

to information events, the MEB also offers individual<br />

counselling, in which questions about the business<br />

plan, financing or tax can be clarified. Around 1,000<br />

Commercial Venue Munich 125


Die Medienlandschaft in Unterföhring<br />

bei München umfasst<br />

eine Reihe von staatlichen und<br />

privaten Sendern. Der Medienstandort<br />

hat sich durch seine<br />

gute Verkehrsanbindung sowohl<br />

an die Münchner City als auch<br />

an den Flughafen als besonders<br />

attraktiv und erfolgreich etabliert<br />

The media landscape in Unterföhring<br />

by Munich encompasses<br />

a number of state and private<br />

broadcasting companies. This<br />

media park is a highly attractive<br />

venue thanks to being so easily<br />

accessible from both the airport<br />

and the city, and it has established<br />

itself accordingly<br />

onswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien<br />

(BITKOM) zu Folge ist München die IT-Gründerhauptstadt<br />

Deutschlands. Bezogen auf die Einwohnerzahl<br />

werden nirgendwo sonst so viele IT-Unternehmen gegründet<br />

wie in der bayerischen Landeshauptstadt. Zusammen<br />

mit der IHK für München und Oberbayern<br />

unterstützt die Landeshauptstadt München Unternehmensgründer<br />

seit 1998 im Münchner Existenzgründungs-Büro<br />

(MEB). Die kostenlosen Informationen<br />

des MEB reichen von Themen wie Gründungsformalitäten,<br />

Rechtsformwahl, Unternehmenskonzept bis<br />

hin zu öffentlichen Finanzierungshilfen, Seminaren,<br />

Gründungsnetzwerken und Gründungszentren. Neben<br />

Informationsveranstaltungen bietet das MEB Einzelberatungen<br />

an, in denen Fragen zum Businessplan,<br />

zur Finanzierung oder zu steuerrechtlichen Fragen<br />

geklärt werden. Rund 1 000 Gründungsinteressierte<br />

nutzen jährlich die einstündige Beratung im MEB.<br />

Dazu kommen über 1 100 Besucher der Infomationsveranstaltungen.<br />

Die Landeshauptstadt München ist<br />

zudem Gesellschafterin von Evobis, einem Netzwerk,<br />

das vor allem innovative Start-ups im Hightech-Bereich<br />

unterstützt. Evobis berät bei der Erstellung des<br />

Businessplans, hilft bei der Suche nach Gründungsoder<br />

Wachstumskapital und begleitet junge Start-ups<br />

auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen. In einem<br />

dreistufigen Businessplan-Wettbewerb entwickeln<br />

die Teilnehmer ihren optimalen Businessplan<br />

mit Hilfe von intensivem Jury-Feedback und erhalten<br />

potential company founders make use of the one-hour<br />

advisory appointments offered by the MEB every year.<br />

Also, more than 1,100 people attend the informational<br />

events. Munich is also a stakeholder of Evobis, a network<br />

that supports mainly innovative start-ups in the<br />

high-tech field. Evobis offers advice in compiling a<br />

business plan, helps in the search for initial or growth<br />

capital and accompanies young start-ups on their way<br />

to becoming successful companies. In a three-phase<br />

business-plan competition, the participants develop<br />

their best business plan with the aid of intense jury<br />

feedback, and they get the opportunity to present their<br />

ideas to investors. Every year there are prizes to the<br />

value of more than 50,000 euros up for grabs. The city<br />

is also a member of GründerRegio M, an organization<br />

of the Munich universities with the mission of assisting<br />

and accompanying start-ups coming from the universities.<br />

With the Munich Fund, the city of Munich has<br />

created a tool together with Stadtsparkasse München<br />

to help founders of service companies that require little<br />

capital and that have little creditworthiness to acquire<br />

business loans quickly and unbureaucratically.<br />

The loans are secured by a guarantee from the city,<br />

which is then liable for 70% of the loan amount if the<br />

borrower fails to make the repayment.<br />

126<br />

Wirtschaftsstandort München


Mit täglich ca. 450 000<br />

Reisenden und Besuchern ist<br />

der Münchner Hauptbahnhof<br />

einer der größten und meist<br />

frequentierten Bahnhöfe der<br />

Bundesrepublik. Er besitzt 32<br />

oberirdische und zwei unterirdische<br />

Gleise und ermöglicht<br />

neben Reisen in alle Landesteile<br />

Verbindungen nach Ost- und<br />

Südeuropa sowie nach Frankreich<br />

und in die Schweiz<br />

With around 450,000 travellers<br />

and visitors a day, Munich‘s central<br />

station, or „Hauptbahnhof“<br />

is one of the largest and busiest<br />

of its kind in Germany. It has<br />

32 platforms above ground and<br />

two below it and is the starting<br />

point for journeys to many parts<br />

of Europe<br />

die Gelegenheit ihre Ideen vor Kapitalgebern zu präsentieren.<br />

Den Siegern winken jedes Jahr Prämien<br />

im Gesamtwert von über 50 000 Euro. Die Stadt ist<br />

darüber hinaus auch Mitglied bei GründerRegio M, einem<br />

Zusammenschluss der Münchner Hochschulen<br />

mit dem Ziel, Gründungen aus den Hochschulen zu<br />

fördern und zu begleiten. Mit dem München-Fonds hat<br />

die Stadt München gemeinsam mit der Stadtsparkasse<br />

München ein Instrument geschaffen um Gründern<br />

aus der Dienstleistungsbranche mit kleinem Kapitalbedarf<br />

und bei geringer Bonität schnell und unbürokratisch<br />

ein Gewerbedarlehen zu ermöglichen. Die<br />

Kredite werden durch eine Bürgschaft der Stadt abgesichert,<br />

die im Falle des Ausfalls für 70 Prozent der<br />

Summe haftet.<br />

Ausgezeichnete<br />

Infrastruktur<br />

Die bayerische Landeshauptstadt liegt geographisch<br />

günstig im Zentrum Europas. Als wichtige Verkehrsund<br />

Transportdrehscheibe für den West-Ost und Nord-<br />

Süd Handel verfügt München über ein hervorragendes<br />

Straßen- und ÖPNV-Netz, über eine ausgezeichnete<br />

Bahnanbindung und einen internationalen Flughafen<br />

von europäischer Bedeutung.<br />

Outstanding<br />

infrastructure<br />

The Bavarian state capital is situated ideally at the geographical<br />

centre of Europe. As an important traffic and<br />

transport hub for the west-east and north-south trade<br />

axes, Munich has an excellent network of roads and<br />

public transport options, great railways and an international<br />

airport of European rank.<br />

Airport<br />

Munich International Airport is the second-largest airport<br />

in Germany in terms of passenger numbers and<br />

number seven in Europe. Around 38.4 million passengers<br />

used Munich Airport in 2012, and they were<br />

highly satisfied with the service and handling. In the<br />

passenger survey of the respected London aeronautic<br />

research institute Skytrax, it has been the best airport<br />

in Europe six times since 2003 and second-best<br />

twice. In European air traffic, Munich Airport has a<br />

key hub function. It offers more than 200 direct links<br />

worldwide. Around 272,000 tonnes of air freight were<br />

transhipped here in 2012. In order to be able to master<br />

the ever-growing passenger numbers, a new satellite<br />

building is currently being added to Terminal 2. This<br />

new satellite is being constructed on the apron east<br />

of Terminal 2 and will increase its passenger-handling<br />

capacity by 11 million passengers per year.<br />

Commercial Venue Munich 127


Flughafen<br />

Der Flughafen München ist der zweitgrößte in Deutschland<br />

nach Passagieraufkommen und liegt europaweit<br />

auf Rang sieben. Rund 38,4 Millionen Fluggäste nutzten<br />

2012 den Münchner Airport und zeigten sich mit<br />

Service und Abfertigung hochzufrieden. Bei der Passagierbefragung<br />

des renommierten Londoner Luftfahrtforschungsinstituts<br />

Skytrax wurde er seit 2003 zweimal<br />

als zweitbester und sechsmal als bester Flughafen<br />

in Europa ausgezeichnet. Im europäischen Luftverkehr<br />

hat der Flughafen München eine wichtige Drehkreuzfunktion.<br />

Weltweit bietet er mehr als 200 Direktverbindungen<br />

an. Rund 272 000 Tonnen Luftfracht wurden<br />

2012 umgeschlagen. Um das stetig wachsende Passagieraufkommen<br />

bewältigen zu können, wird das Terminal<br />

2 aktuell durch einen Satelliten erweitert. Das<br />

neue Satellitengebäude entsteht auf dem Vorfeld östlich<br />

des Terminals 2 und wird dessen Abfertigungskapazität<br />

um 11 Millionen Passagiere pro Jahr erhöhen.<br />

Bahn- und Autobahnanbindung<br />

München ist hervorragend an das europäische Bahnund<br />

Autobahnnetz angeschlossen. Dank der neuen<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Est beträgt die<br />

Fahrzeit nach Paris rund sechs Stunden. In nördlicher<br />

Richtung ist Nürnberg über eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

verbunden, deren Ausbau bis<br />

nach Berlin geplant ist. Die für den Güterverkehr wichtigen<br />

Häfen in Genua und Venedig liegen rund sieben<br />

bis acht Zugstunden von München entfernt. Auch für<br />

den Wachstumsmarkt Osteuropa bietet München eine<br />

exzellente Ausgangslage: Budapest ist in sieben<br />

Stunden, Prag in vier bis fünf Stunden erreichbar. Kein<br />

Wunder, dass München nicht nur im Personen-, sondern<br />

auch im Güterverkehr als internationale Drehscheibe<br />

gilt. Insgesamt acht Autobahnen, durch einen<br />

Ring um München verbunden, garantieren eine gute<br />

Erreichbarkeit.<br />

ÖPNV<br />

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in München<br />

ist international ausgezeichnet und belegt in Rankings<br />

wie dem ADAC-Test oder der ADL-Mobilitätsstudie<br />

regelmäßig Spitzenplätze. U-Bahn, S-Bahn, Tramund<br />

Buslinien verbinden München und sein Umland<br />

und befördern täglich 1,7 Millionen Fahrgäste. Bei einem<br />

Gesamtstreckennetz von 1 000 Kilometern befindet<br />

sich nahezu jeder Münchner Haushalt im 400-Meter<br />

Radius einer Haltestelle. Die beschlossene zweite<br />

Stammstrecke für die Münchner S-Bahn soll zukünftig<br />

das Netz entlasten und dem prognostizierten Bevölkerungs-<br />

und Passagierwachstum Rechnung tragen.<br />

Rail and motorways<br />

Munich is fantastically connected to the European<br />

rail and motorway networks. Thanks to the new highvelocity<br />

train LGV Est, the travel time for the journey<br />

to Paris is only around six hours. Going north, Nuremberg<br />

is connected via a new high-speed stretch of<br />

railway, which is scheduled to be extended all the way<br />

to Berlin. The key sea ports for freight in Genoa and<br />

Venice are seven or eight hours from Munich by train.<br />

Munich is also a great starting point for the growth<br />

market of eastern Europe, with Budapest seven hours<br />

and Prague four to five hours away. No wonder that<br />

Munich is considered an international hub, not only for<br />

passenger transport but also for cargo. No less than<br />

eight Autobahns, connected by the ring road around<br />

Munich, guarantee that Munich is easy to get to and<br />

from.<br />

Public transport<br />

Public transport in Munich is internationally recognised<br />

and repeatedly tops rankings like the ADAC<br />

Test and the ADL Mobility Study. Underground and<br />

regional trains, tram and bus lines connect Munich<br />

and its surrounds, transporting 1.7 million passengers<br />

a day. With a total track length of 1,000 kilometres,<br />

nearly every Munich household has a public transport<br />

stop within 400 metres. The second main stretch of<br />

the Munich S-Bahn regional trains is in planning and<br />

designed to cater for the population and passenger<br />

growth that is forecast for the future.<br />

Trade fairs and congresses<br />

With around 40 fairs for capital and consumer goods<br />

and new technologies, the congress company Messe<br />

Munich International (MMI) is one of the leading companies<br />

of its kind in the world. The Munich venue is frequented<br />

by more than 30,000 exhibitors and around 2<br />

million visitors. Among the leading international fairs<br />

held in Munich are the Automatica, Analytica, Bau,<br />

Bauma, Electronica, Expo Real, Ispo, Laser and Productronica.<br />

The Neue Messe Munich congress centre<br />

has 16 modern fair halls totalling 180,000 m 2 of indoor<br />

space and 360,000 m 2 outdoors. The International<br />

Congress Center Munich (ICM) is a major venue for<br />

major congresses and events, and it hosts around<br />

100 events a year. The ICM has up to 6,000 seats in<br />

its main hall and around 8,000 m 2 of exhibition space.<br />

In 2012 the international cardiologists’ congress of the<br />

European Society of Cardiology (ESC) was held in the<br />

ICM, with around 32,000 heart specialists from 150<br />

countries. In a joint venture with the exhibition companies<br />

of Düsseldorf and Hannover, Messe München op-<br />

128<br />

Wirtschaftsstandort München


Dobler Metallbau GmbH,<br />

München – Erfahrung und Qualität<br />

im Fassadenbau<br />

Die Dobler Metallbau GmbH hat seit 1982 die internationale<br />

Gebäudelandschaft mitgeprägt und gehört<br />

auf dem Gebiet des Fassadenbaus europaweit<br />

zu den führenden Unternehmen.<br />

Rund 370 Mitarbeiter – vom Metallbauer bis hin zum<br />

Ingenieur – arbeiten an den Standorten München, Deggendorf,<br />

Nyrsko (CZ), Hersbruck und Wertingen. Bei<br />

Dobler vereinigen sich Handwerk und Hightech. Fundiertes<br />

Fachwissen und viel Erfahrung sind erforderlich,<br />

um Neubau-, Sanierungs- und Revitalisierungsprojekte<br />

erfolgreich auszuführen.<br />

Neben Großprojekten bedient Dobler auch den Privatkunden<br />

mit einem eigenen Profilsystem. Nach Kundenwünschen<br />

entstehen individuelle Fassaden aus<br />

Aluminium und Glas. Die Ausstattungen reichen von<br />

punktgehaltener oder geklebter Verglasung über Photovoltaik<br />

bis hin zur Kombination mit Holz, Faserbeton<br />

oder Naturstein. Jahrzehntelange Erfahrung, Forschung<br />

und Entwicklung sowie höchste Qualitätsansprüche<br />

in der Dobler Gruppe führen zu ständigen<br />

Innovationen.<br />

Dobler Metallbau GmbH, Munich –<br />

Experience and quality in façade<br />

engineering<br />

Dobler Metallbau GmbH has been a major player<br />

in the building landscape since 1982 and is one of<br />

the leading companies in Europe in the field of façade<br />

engineering.<br />

Its approx. 370 employees – from metalworkers to<br />

engineers – work at the company’s venues in Munich,<br />

Deggendorf, Nyrsko (CZ), Hersbruck and Wertingen.<br />

Handicraft and high-tech work hand in hand here.<br />

Profound expertise and lots of experience are needed<br />

to successfully execute construction, restoration and<br />

revitalisation projects.<br />

In addition to its large-scale projects, Dobler also<br />

serves private customers with its own profile system,<br />

designing individually customised façades out of aluminium<br />

and glass in accordance with the customer’s<br />

desires. The variants range from point-fitted or bonded<br />

glass to photovoltaic, and on through to combining<br />

wood with fibre concrete or natural stone. Decades of<br />

experience, research and development and the highest<br />

demands on quality within the Dobler group lead<br />

to constant innovations.<br />

Die futuristische Fassade<br />

des Munich Airport Center<br />

The futuristic façade of<br />

Munich Airport Center<br />

www.dobler-metallbau.com 129


A Der Zürcher Prime Tower als<br />

höchstes Gebäude der<br />

Schweiz ist inzwischen eines<br />

der Wahrzeichen der Stadt<br />

S Der BMW-Vierzylinder, die<br />

Fassade des Hauptverwaltungsgebäudes<br />

aus<br />

dem Jahr 1972 wurde<br />

2005 komplett saniert<br />

D Cologne Oval Office - COO<br />

A Zurich’s Prime Tower is<br />

Switzerland’s tallest building<br />

and a landmark of the city<br />

S The BMW Four Cylinder<br />

building. The façade of the<br />

head office from 1972<br />

was completely renovated<br />

in 2005<br />

D Cologne Oval Office - COO<br />

Die Projektliste umfasst zahlreiche deutsche Prestigeprojekte,<br />

wie z.B. den BMW-Turm in München, das<br />

Terminal 2 des Münchner Flughafens, das Hochhaus<br />

des Süddeutschen Verlags in München, den Silver Tower<br />

und das Palais Quartier „Jumeirah“ in Frankfurt<br />

am Main. Auf europäischer Ebene zählen der futuristische<br />

Palazzo Mantegazza in Lugano, der Prime Tower<br />

in Zürich als höchstes Gebäude der Schweiz, die<br />

Londoner Hotels Grange St. Paul’s und Grange Tower<br />

Bridge zu den Referenzobjekten.<br />

Derzeit im Bau befindliche Projekte sind u.a. das Krankenhaus<br />

Nord in Wien, der SkyKey-Tower in Zürich,<br />

das Sea Containers House in London, das Bikini Haus<br />

in Berlin oder The Seven in München.<br />

The project list includes numerous high-prestige German<br />

projects such as the BMW Tower in Munich, Terminal<br />

2 of Munich Airport, the high-rise building of<br />

the Süddeutscher Verlag publishing house in Munich,<br />

the Silver Tower and the Jumeirah hotel in Frankfurt’s<br />

Palais Quartier complex. In the rest of Europe, the<br />

futuristic Palazzo Mantegazza in Lugano, the Prime<br />

Tower in Zurich – Switzerland’s tallest building – the<br />

Hotels Grange St. Paul’s and Grange Tower Bridge in<br />

London are among the reference properties.<br />

Projects currently under construction include the<br />

North Hospital in Vienna, the SkyKey Tower in Zurich,<br />

the Sea Containers House in London, the Bikini Haus<br />

in Berlin and The Seven in Munich.<br />

130<br />

www.dobler-metallbau.com


Gut ausgebildete Fachkräfte, modernste Technik und<br />

rationelle Produktionsmethoden garantieren die traditionell<br />

hohe Qualität im Unternehmen.<br />

Das wiederholte Erreichen von Green Building-Standards<br />

stellt den hohen Qualitätsanspruch von Dobler<br />

unter Beweis:<br />

• ICADE Funky, München – DGNB Zertifikat<br />

• Cologne Oval Offices, Köln – Green Building-<br />

Standard der EU<br />

• Süddeutscher Verlag, München – LEED,<br />

Gold-Standard<br />

• Prime Tower, Zürich – LEED, Gold-Standard<br />

• Silver Tower, Frankfurt am Main – LEED,<br />

Silber-Standard<br />

Highly qualified specialist staff, state-of-the-art technology<br />

and efficient production methods guarantee<br />

the traditionally high quality in the company.<br />

Its repeated attainment of Green Building standards<br />

bears witness to Dobler’s exacting demands on quality:<br />

• ICADE Funky, Munich – DGNB certificate<br />

• Cologne Oval Offices, Cologne – EU Green<br />

Building Standard<br />

• Süddeutscher Verlag, Munich – LEED,<br />

Gold Standard<br />

• Prime Tower, Zurich – LEED, Gold Standard<br />

• Silver Tower, Frankfurt/Main – LEED,<br />

Silver Standard<br />

www.dobler-metallbau.com 131


S<br />

Flughafen München GmbH (FMG)<br />

Der 1992 eröffnete Münchner Airport rückte dank seiner<br />

überproportionalen Wachstumserfolge binnen weniger<br />

Jahre in den Kreis der passagierstärksten Flughäfen<br />

Europas vor. Gesellschafter der 1949 gegründeten<br />

FMG sind der Freistaat Bayern mit 51 Prozent der<br />

Gesellschaftsanteile, die Bundesrepublik Deutschland<br />

FLUGHAFEN MÜNCHEN GmbH (FMG)<br />

MUNICH AIRPORT opened in 1992 and soon became<br />

one of the busiest passenger airports in Europe thanks<br />

to its outstanding growth performance. The FMG was<br />

established in 1949 and is owned by the Free State of<br />

Bavaria (51 percent of shares), the Federal Republic<br />

of Germany (26 percent) and the state capital Munich<br />

132<br />

www.munich-airport.de


mit 26 Prozent und die Landeshauptstadt München<br />

mit 23 Prozent. Mit einem Passagieraufkommen von<br />

38,4 Millionen im Jahr 2012 konnte München trotz<br />

schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

erneut ein Rekordergebnis verbuchen. Unter den<br />

„Top Ten“ Europas belegt München beim Fluggastaufkommen<br />

Platz 7 in Europa. Seit Inbetriebnahme haben<br />

sich die Fluggastzahlen in München damit mehr als<br />

verdreifacht. Die Anzahl der Flugbewegungen lag bei<br />

knapp 400 000. Die FMG setzte im vergangenen Jahr<br />

konzernweit rund 1,2 Milliarden Euro um.<br />

Das Frachtaufkommen belief sich 2012 auf insgesamt<br />

rund 272 000 Tonnen. Zusammen mit dem Luftpostaufkommen<br />

summiert sich die geflogene Fracht auf<br />

ein Cargo-Ergebnis von über 290 000 Tonnen.<br />

Der wichtigste Wachstumsmotor für den Flughafen<br />

München ist der Drehscheibenverkehr der Lufthansa<br />

und ihrer „Star-Alliance-Partner“. Insbesondere die<br />

(23 percent). With 38.4 million passengers in 2012,<br />

Munich Airport was again able to achieve a record<br />

result despite difficult economic conditions. In terms<br />

of passengers, Munich places 7th among all airports<br />

in Europe. Passenger numbers have more than tripled<br />

since it began operation. The number of flight<br />

movements is around 400,000. FMG generated sales<br />

of around 1.2 billion euros within the group last year.<br />

In 2012 the freight volume amounted to around<br />

272,000 tonnes. Combined with air mail, air freight<br />

amounted to more than 290,000 tonnes for the first<br />

time.<br />

The most important driving force for growth at<br />

MUNICH AIRPORT is the hub traffic of Lufthansa and<br />

its Star Alliance partners. This aviation alliance is one<br />

of the main reasons why the proportion of transfer<br />

passengers is 39 percent. The increasing efficiency<br />

at Bavaria’s international air traffic hub can be seen<br />

www.munich-airport.de 133


Fluggesellschaften dieses Luftfahrt-Bündnisses haben<br />

dazu beigetragen, dass der Umsteigeranteil am<br />

Münchner Airport mittlerweile bei 39 Prozent liegt.<br />

Die zunehmende Effektivität an Bayerns internationalem<br />

Luftverkehrsdrehkreuz zeigt sich deutlich bei<br />

der Auslastung der Flugzeuge: Hier verzeichnete der<br />

Münchner Airport 2012 mit 74,5 Prozent die bisher<br />

höchste Auslastungsquote seit der Inbetriebnahme im<br />

Jahr 1992. Zum Vergleich: Im Eröffnungsjahr waren die<br />

Maschinen im Durchschnitt lediglich zu 60,7 Prozent<br />

ausgelastet.<br />

Reisende aus aller Welt schätzen die hohe Aufenthaltsqualität<br />

und das bequeme Umsteigen in München.<br />

Dies wurde bereits mehrfach bei den jährlichen<br />

Umfragen des renommierten Londoner Luftfahrtforschungsinstitutes<br />

Skytrax bestätigt, bei dem München<br />

von den Fluggästen seit 2005 regelmäßig zu<br />

den sechs besten Flughäfen der Welt gewählt wird.<br />

Auch auf dem Non-Aviation-Sektor, der mittlerweile<br />

fast die Hälfte des Gesamtumsatzes der Flughafengesellschaft<br />

ausmacht, setzt der Münchner Airport<br />

Maßstäbe: Mit über 200 Outlets auf rund 35 000<br />

Quadratmetern Fläche verfügt der Flughafen über ein<br />

quantitativ und qualitativ hochwertiges Angebot im Laden-<br />

und Gastronomie-Bereich. Darüber hinaus ist der<br />

Münchner Airport auch Heimat der weltweit einzigen<br />

Flughafenbrauerei.<br />

in the occupancy rates of the planes: In 2012, Munich<br />

Airport had its highest utilisation rates since going into<br />

operation in 1992, with 74.5%. In comparison: In its<br />

first year, the aircraft carried an average of only 60.7%<br />

of their potential passenger capacity.<br />

Travellers from around the world appreciate<br />

the high-quality passenger experience and convenient<br />

transfer process at Munich. This has<br />

been repeatedly confirmed in the annual survey carried<br />

out by the renowned London-based aviation research<br />

institute Skytrax, in which Munich has regularly<br />

been voted the sixth best airport in the world by passengers<br />

since 2005. For six years in a row – including<br />

in the latest survey of 2011 – MUNICH AIRPORT has<br />

been ranked number one in Europe.<br />

MUNICH AIRPORT also sets the standards in terms of<br />

non-aviation activities, which account for almost half<br />

134<br />

www.munich-airport.de


Aufgrund des kontinuierlich steigenden Fluggastaufkommens<br />

muss auch die Passagierkapazität in den<br />

kommenden Jahren bedarfsgerecht erweitert werden.<br />

Derzeit laufen im östlichen Vorfeldbereich von Terminal<br />

2 die Arbeiten für ein Satellitengebäude, das über<br />

ein unterirdisches Personentransportsystem mit dem<br />

Terminal 2 verbunden wird. Mit dem Satelliten entstehen<br />

in der ersten Ausbaustufe 27 zusätzliche gebäudenahe<br />

Flugzeugabstellpositionen, die ein schnelles<br />

und komfortables Ein- und Aussteigen der Passagiere<br />

ermöglichen. Die Passagierkapazität für das neue<br />

Abfertigungsgebäude liegt bei elf Millionen. Der Satellit<br />

wird voraussichtlich im Jahr 2015 fertiggestellt<br />

werden.<br />

of the company’s overall turnover. With over 200 outlets<br />

in an area of around 35,000 square metres, the<br />

airport provides a superb range of shops and restaurants.<br />

MUNICH AIRPORT is also the home of the only<br />

airport brewery in the world.<br />

Due to the continuous increase in passenger numbers,<br />

the capacity will have to be extended in the next<br />

years. On the eastern apron of Terminal 2 work has<br />

begun for a satellite building, which is to be connected<br />

to Terminal 2 via an underground customer transport<br />

system. As part of the first construction stage,<br />

the satellite building will provide 27 additional aircraft<br />

positions close to the terminal, allowing fast and convenient<br />

boarding and disembarkation for passengers.<br />

The passenger capacity for the new terminal building<br />

will be 11 million. The satellite is scheduled for completion<br />

in 2015.<br />

www.munich-airport.de 135


Messen und Kongresse<br />

Mit rund 40 Messen für Investitionsgüter, Konsumgüter<br />

und Neue Technologien ist die Messe München<br />

International (MMI) eine der weltweit führenden Messegesellschaften.<br />

Am Standort München präsentieren<br />

sich jährlich mehr als 30 000 Aussteller den rund 2<br />

Millionen Besuchern. Zu den international führenden<br />

Messen zählen in München unter anderem die Automatica,<br />

Analytica, Bau, Bauma, Electronica, Expo<br />

Real, Ispo, Laser und Productronica. Die Neue Messe<br />

München verfügt über 16 moderne Messehallen mit<br />

180 000 m 2 Hallenfläche und 360 000 m 2 Freigelände.<br />

Das Internationale Congress Center München (ICM)<br />

ist ein bedeutender Austragungsort für Großkongresse<br />

und -events mit rund 100 Veranstaltungen jährlich.<br />

Das ICM bietet bis zu 6 000 Sitzplätze im größten Saal<br />

und rund 8 000 m 2 Ausstellungsfläche. 2012 fand im<br />

ICM der internationale Kardiologenkongress der European<br />

Society of Cardiology (ESC) mit rund 32 000<br />

Herzspezialisten aus 150 Ländern statt. In einem Joint<br />

Venture mit den Messegesellschaften Düsseldorf und<br />

Hannover baute und betreibt die Messe München in<br />

Kooperation mit chinesischen Partnern das New International<br />

Expo Centre in Shanghai, das sich seit seiner<br />

Eröffnung 2001 zu einem großen Erfolg entwickelt hat.<br />

Mit sechs Auslandsbeteiligungen in Europa und Asien<br />

sowie über 60 Auslandsvertretungen verfügt die MMI<br />

über ein weltweites Netzwerk.<br />

Glasfaserausbau<br />

München ist eine der Modellstädte in Deutschland<br />

für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes.<br />

Bis Ende 2013 werden die Stadtwerke München<br />

(SWM) und deren Tochtergesellschaft m-net rund<br />

32 000 Gebäude im Stadtgebiet innerhalb des Mittleren<br />

Rings mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet<br />

haben. 350 000 Wohnungen, die Hälfte des gesamten<br />

Münchner Wohnungsbestands, profitieren dann<br />

von schnellen Glasfaserverbindungen bis direkt in die<br />

Wohnung hinein.<br />

Internationale Stadt mit<br />

hoher Lebensqualität<br />

Die Münchner Lebensart ist weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus ein Begriff. Eine lebendige Gastronomieszene<br />

mit Restaurants, Bars und Clubs für jeden<br />

Geschmack garantiert Unterhaltung bis spät in die<br />

Nacht. Die nahe gelegenen Alpen, der Englische Garten<br />

und die Isarauen sowie eine Vielzahl von Seen<br />

erates the New International Expo Centre in Shanghai<br />

together with Chinese partners. Since being opened in<br />

2001, it has grown to become an enormous success.<br />

With six foreign participations in Europe and Asia and<br />

more than 60 foreign offices, the MMI has a worldwide<br />

network.<br />

Glass fibre coverage<br />

Munich is one of the model cities in Germany for the<br />

comprehensive coverage of its glass fibre network. By<br />

the end of 2013, the Munich utility company SWM and<br />

its subsidiary m-net will have equipped around 32,000<br />

buildings in the metropolitan area inside the Mittlerer<br />

Ring road with glass fibre connections. 350,000<br />

homes, half of all those in Munich, will then profit<br />

from rapid glass-fibre lines leading right into their<br />

homes.<br />

International city with a<br />

high standard of living<br />

The Munich lifestyle is well known far beyond the<br />

country’s borders. A lively gastronomy sector with restaurants,<br />

bars and clubs to cater for every taste ensure<br />

entertainment till late at night. The nearby Alps,<br />

the English Garden, the meadowed banks of the Isar<br />

and numerous lakes nearby offer the best possible<br />

opportunities for rest and recreation. The Deutsches<br />

Museum, the three Pinakothek art museums and the<br />

Museum Brandhorst are internationally respected<br />

with their exhibitions. With the Munich Philharmonic,<br />

the symphony orchestra of the Bayerischer Rundfunk<br />

broadcasting company and the Bavarian State Orchestra,<br />

there are three internationally renowned orchestras<br />

at home in Munich. The Bavarian State Opera<br />

and numerous theatres ensure culture of the highest<br />

quality. Munich is the safest large city in Germany.<br />

The international management consultancy Mercer<br />

ranks Munich 4th in the world of all cities in terms<br />

of quality of life. The Mercer consultants assessed<br />

221 major cities all over the world in 39 categories to<br />

come to this conclusion. So it comes as no surprise<br />

that many expats also feel attracted to the Munich<br />

lifestyle and economic strength. With a 23% share of<br />

foreigners, Munich is a very international city. 36% of<br />

all Munich inhabitants originate from other countries.<br />

There are more than 100 consulates in the city, and<br />

numerous international commercial and cultural clubs<br />

that work to support the exchange between Munich,<br />

Bavaria and the respective countries. 13 international<br />

136<br />

Wirtschaftsstandort München


Messe München International<br />

Die Messe München International ist mit rund<br />

40 Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter<br />

und Neue Technologien allein am Standort München<br />

einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Über<br />

30 000 Aussteller und rund zwei Millionen Besucher<br />

nehmen jährlich an den Veranstaltungen auf dem<br />

Messegelände mit seinen 16 hochmodernen Messehallen,<br />

im ICM – Internationales Congress Center<br />

München und im MOC Veranstaltungscenter München<br />

teil. Zu den Weltleitmessen zählen u.a. die IFAT,<br />

die BAU, die drinktec, die bauma, die electronica, die<br />

ISPO MUNICH und die transport & logistic.<br />

Darüber hinaus veranstaltet die Messe München<br />

International Fachmessen in Asien, in Russland,<br />

im Mittleren Osten, in Südamerika und in Südafrika.<br />

Mit elf Beteiligungsgesellschaften in Europa und Asien<br />

sowie über 60 Auslandsvertretungen verfügt die<br />

Messe München International über ein weltweites<br />

Netzwerk.<br />

Für Aussteller wie Messebesucher bietet München<br />

alle Zutaten für ein perfektes Messe- und Kongresserlebnis.<br />

Messe, Stadt und Region gehen deshalb<br />

Hand in Hand bei ihren Marketing- und Akquisitionsaktivitäten.<br />

Bei großen Veranstaltungen hat die<br />

Messe München den Weltmarkt der jeweiligen<br />

Branche zu Gast. Die Messe München International<br />

ist damit auch ein wichtiger Impulsgeber und<br />

sorgt dafür, dass Stadt und Region sich mit gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen oder technologischen<br />

Trends profilieren können.<br />

Messe München International<br />

Messe München International is one of the<br />

world’s leading exhibition organisers, with around 40<br />

fairs for capital goods, consumer products and new<br />

technologies in Munich alone. Every year more than<br />

30,000 exhibitors and around two million visitors take<br />

part in the events at the conference centre, with its 16<br />

cutting-edge fair halls, in the ICM – International Congress<br />

Center Munich and in the MOC Event Center<br />

Munich. Among the leading international fairs are the<br />

IFAT, the BAU, the drinktec, the bauma, the electronica,<br />

the ISPO MUNICH and the transport & logistic.<br />

Messe München International also holds trade<br />

fairs in Asia, Russia, the Middle East, South America<br />

and South Africa. With eleven subsidiaries in Europe<br />

and Asia and more than 60 foreign agencies, Messe<br />

München International has a global network at<br />

its disposal.<br />

Munich offers exhibitors and fair visitors all the ingredients<br />

for a perfect fair and congress experience.<br />

This is why the congress centre, city and region all<br />

work hand in hand on marketing and acquisition. At<br />

major events, Messe München hosts the global<br />

market of each different industry. This makes Messe<br />

München International an important economic<br />

driving force that ensures that the city and region can<br />

distinguish themselves with societal, commercial and<br />

technological trends.<br />

www.messe-muenchen.de 137


Licht-Hightech der Zukunft:<br />

OSRAM-Mitarbeiterin mit einem<br />

OLED-Panel<br />

High-tech lighting of the future:<br />

OSRAM employee with an OLED<br />

panel<br />

OSRAM: Licht mit<br />

Münchener Tradition<br />

Licht ist für uns Menschen so selbstverständlich, dass<br />

es meist erst auffällt, wenn es fehlt. Menschen steuern<br />

das Licht, aber – was viele nicht wissen – das Licht<br />

steuert auch sie selbst. Denn Lichtdauer, Intensität<br />

und Lichtfarbe haben einen erheblichen Einfluss auf<br />

unser Leben und Wohlbefinden. Licht spielt in allen<br />

Lebensbereichen eine Rolle – mit OSRAM ist man dabei<br />

immer auf der richtigen Seite: Lampen und Lichtsysteme<br />

von OSRAM schaffen die Voraussetzung für<br />

eine schöne Sicht der Dinge, gewährleisten Sicherheit<br />

und Komfort, ermöglichen den effizienten Einsatz von<br />

Ressourcen.<br />

Licht der Zukunft<br />

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, hat es<br />

längst bemerkt: dem energiesparenden Licht gehört<br />

die Zukunft. Die Glühlampe weicht dem Wunsch nach<br />

Strom sparenden Alternativen. Und das zu Recht,<br />

denn die gute alte „Birne“ wandelt nur rund fünf Prozent<br />

der eingesetzten Energie in Licht um, aus dem<br />

Rest entsteht Wärme. Längst stellt OSRAM weitaus<br />

energieeffizientere Technologien zur Verfügung: Halogen-<br />

und Kompaktleuchtstofflampen oder auch verstärkt<br />

Leuchtdioden (LED). Dennoch werden weltweit<br />

ca. 19 Prozent des Strombedarfs zu Beleuchtungszwecken<br />

verbraucht, knapp ein Drittel davon von<br />

OSRAM: Lighting with a<br />

Munich tradition<br />

We take light so much for granted that we only notice<br />

it when it fails. We control light, but many people do<br />

not realise that light also controls us. The duration,<br />

intensity and color of light have a considerable influence<br />

on our lives and well-being. Lighting plays a role<br />

in every sphere of life – but you cannot go wrong with<br />

OSRAM. Lamps and lighting systems from OSRAM lay<br />

the foundations for clear vision, provide security and<br />

comfort, and offer a more efficient use of resources.<br />

Lighting of the future<br />

If you go through life with your eyes open, you will<br />

have long since realised that energy-saving lighting<br />

is part of the future. Light bulbs are giving way to the<br />

need for electricity-saving alternatives. And for good<br />

reason, as the good old bulb converts only around<br />

five percent of the supplied energy into light; the rest<br />

becomes heat. OSRAM already offers much more energy-efficient<br />

technologies: halogen lamps, compact<br />

fluorescent lamps and the increasingly popular lightemitting<br />

diodes (LEDs). Nevertheless, approx. 19 percent<br />

of electricity consumption worldwide is for lighting<br />

purposes, almost a third of which goes on light<br />

bulbs. At home, you could save up to 80 percent of<br />

energy with the same light efficiency by using energysaving<br />

technologies. OSRAM products also make a<br />

138<br />

www.osram.de


Glühlampen. Zu Hause kann man mit Energie sparenden<br />

Technologien bis zu 80 Prozent der Energie bei<br />

gleicher Lichtleistung einsparen. Aber auch im öffentlichen<br />

Raum leisten OSRAM-Produkte einen wertvollen<br />

gesellschaftlichen Beitrag: Lichteffiziente Lösungen<br />

können hier für Energieeinsparungen von bis zu<br />

70 Prozent sorgen. Inzwischen steht auch schon die<br />

nächste Generation des Lichts in den Startlöchern:<br />

die Organischen Leuchtdioden. Zum Teil noch im Entwicklungsstadium<br />

gibt es heute bereits erste kommerzielle<br />

Anwendungen. Durch das flexible Grundmaterial<br />

sind künftig beispielsweise leuchtende Vorhänge oder<br />

Fensterscheiben denkbar – OSRAM-Licht-Phantasien<br />

kennen keine Grenzen.<br />

Nachhaltigkeit: ein wesentlicher Faktor für<br />

OSRAM<br />

Als international tätiges Unternehmen übernimmt<br />

OSRAM Verantwortung für seine Aktivitäten in der<br />

ganzen Welt. Ganzheitlichen Umweltschutz zu realisieren<br />

bedeutet, von der Produktentwicklung bis zum<br />

Recycling umweltbewusst, innovativ und kreativ zu<br />

handeln. Dazu zählen die Entwicklung energiesparender<br />

Produkte, die Erforschung sowie Auswahl umweltgerechter<br />

Ausgangsstoffe, die abfallreduzierte Produktion,<br />

eine effiziente Verpackung sowie der sparsame<br />

Umgang mit Energie in allen Produktionsabläufen.<br />

Lichtmanagement-Systeme<br />

Intelligente Lichtmanagement-Systeme unterstützen<br />

die unterschiedlichsten Ansprüche: von Beleuchtung<br />

in Schulen, die die Konzentration steigert, bis hin zu<br />

Krankenhäusern, in denen entsprechende Beleuchtung<br />

die Genesung von Patienten fördert. Nicht zuletzt<br />

können Kommunen ihre Haushalte entlasten, indem<br />

sie auf energieeffiziente LED-Straßenleuchten umrüsten.<br />

Das Unternehmen<br />

OSRAM ist einer der beiden führenden Lichthersteller<br />

der Welt. Im Geschäftsjahr 2012 lag der Umsatz bei<br />

rund 5,4 Milliarden Euro. OSRAM ist ein Hightech-Unternehmen<br />

der Lichtbranche und erwirtschaftet mehr<br />

als zwei Drittel des Umsatzes mit energieeffizienten<br />

Produkten. Das stark international orientierte Unternehmen<br />

beschäftigt weltweit rund 39 000 Mitarbeiter<br />

(Stand vom 30. September 2012). OSRAM ist führend<br />

auf allen Stufen der Licht-Wertschöpfungskette, das<br />

gilt sowohl für klassische als auch für neue Technologien.<br />

valuable contribution to society when used in the public<br />

sphere, where light-efficient solutions can achieve<br />

energy savings of up to 70 percent. Meanwhile the<br />

next generation of lighting is not that far away: organic<br />

light-emitting diodes. Although still to some extent in<br />

the development stage, they are already being used in<br />

some commercial applications. By virtue of the flexible<br />

base material, they may be used in future for such<br />

items as luminescent curtains or window panes – OS-<br />

RAM’s lighting dreams know no bounds.<br />

Sustainability: a key concern for OSRAM<br />

As an international company, OSRAM has responsibility<br />

for its activities all over the world. Embracing environmental<br />

protection means being environmentally<br />

aware, innovative and creative throughout the entire<br />

business process, from product development to recycling.<br />

This includes the development of energy-saving<br />

products, research into and selection of environmentally-compatible<br />

materials, waste-reducing production<br />

methods, efficient packaging and the economical<br />

use of energy in all production processes.<br />

Schoolroom lighting<br />

Intelligent schoolroom lighting systems fulfil a wide<br />

range of requirements: from schoolroom lighting designed<br />

to boost concentration, to hospitals, where appropriate<br />

lighting aids patient recovery. And last but<br />

not least, local governments can stretch their budget<br />

by converting to LED streetlamps.<br />

About the company<br />

OSRAM is one of the two leading lighting manufacturers<br />

in the world. In 2012, turnover was around 5.4<br />

billion euros. OSRAM is a high-tech company in the<br />

lighting industry and generates more than two-thirds<br />

of its sales with energy-efficient products. The company<br />

has a strong international focus, employing around<br />

39,000 people worldwide (as at 30 September 2012).<br />

OSRAM is involved in all stages of the lighting supply<br />

chain, for both traditional and new technologies.<br />

Seit über 100 Jahren ist OSRAM<br />

„Ganz nah am Licht“. Das global<br />

agierende Unternehmen bekennt<br />

sich zum verantwortungsvollen<br />

Handeln gegenüber Mensch<br />

und Umwelt und engagiert sich<br />

unter anderem mit der Lichtinstallation<br />

Seven Screens in<br />

München als Förderer von Kunst<br />

und Kultur<br />

For more than 100 years OSRAM<br />

has been synonymous with light.<br />

The international company is<br />

committed to acting responsibly<br />

towards people and the<br />

environment and was involved<br />

in the ”Seven Screens“ light<br />

installation in Munich, among<br />

other projects, for the promotion<br />

of art and culture<br />

www.osram.de 139


im unmittelbaren Umland bieten beste Naherholungsmöglichkeiten.<br />

Das Deutsche Museum, die drei Pinakotheken<br />

und das Museum Brandhorst genießen mit<br />

ihren Ausstellungen internationales Ansehen. Mit den<br />

Münchner Philharmonikern, dem Symphonieorchester<br />

des Bayerischen Rundfunks und dem Bayerischen<br />

Staatsorchester sind drei international renommierte<br />

Orchester in München beheimatet. Die Bayerische<br />

Staatsoper und zahlreiche Theater garantieren Kultur<br />

auf höchstem Niveau. München ist die sicherste Millionenstadt<br />

Deutschlands. Die internationale Unternehmensberatung<br />

Mercer sieht München weltweit auf<br />

Platz 4 der lebenswertesten Städte. 221 Großstädte<br />

auf der ganzen Welt untersuchten die Mercer Consultants<br />

in insgesamt 39 Kategorien. Kein Wunder, dass<br />

sich auch zahlreiche Ausländer von der Münchner Lebensqualität<br />

und Wirtschaftskraft angezogen fühlen.<br />

Mit einem Ausländeranteil von 23 Prozent ist München<br />

eine sehr internationale Stadt. 36 Prozent der<br />

Münchnerinnen und Münchner haben einen Migrationshintergrund.<br />

Über 100 konsularische Vertretungen<br />

sind in der Stadt angesiedelt, zahlreiche internationale<br />

Wirtschafts- und Kulturclubs bemühen sich um den<br />

Austausch zwischen München, Bayern und den jeweiligen<br />

Ländern. 13 internationale Schulen und über<br />

70 bilinguale Kinderbetreuungseinrichtungen bilden<br />

eine hervorragende Infrastruktur für Expatriats und<br />

ihre Familien.<br />

Die Europäische<br />

Metropolregion<br />

München<br />

2007 wurde der Verein Europäische Metropolregion<br />

München (EMM) gegründet. Die EMM ist eine überregionale<br />

Kooperation, deren Akteure durch gemeinsame<br />

Projekte die Attraktivität des Großraums München<br />

steigern wollen. Ziel des Vereins ist es, die Stärken der<br />

Region zu sichern und zu fördern sowie die Lebensqualität<br />

zu verbessern. Gleichzeitig soll die EMM zu einem<br />

Motor für Innovationen werden und eine noch engere<br />

Zusammenarbeit der Akteure unterstützen. Dazu<br />

wurden die sechs Handlungsfelder Wissen, Wirtschaft,<br />

Mobilität, Kultur, Umwelt, Gesundheit und ländlicher<br />

Raum identifiziert, in denen gemeinsame Projekte angestoßen<br />

und umgesetzt werden. Die EMM umfasst<br />

mehr als 20 südbayerische Landkreise, über 30 kreisangehörige<br />

Städte und Gemeinden und die sechs<br />

kreisfreien Städte Augsburg, Ingolstadt, Kaufbeuren,<br />

schools and more than 70 bilingual child care facilities<br />

mean there is an excellent infrastructure for expats<br />

and their families.<br />

The European<br />

Metropolitan Region<br />

Munich<br />

The European Metropolitan Region Munich (EMM) association<br />

was founded in 2007. It is an interregional<br />

cooperation, the members of which want to increase<br />

the attractiveness of Munich through joint projects.<br />

The mission is to secure and promote the strengths<br />

of the region, and to improve the quality of life. At the<br />

same time, the EMM is to become a driver of innovation<br />

and support an even closer collaboration of the<br />

participants. To do so, it identified the six fields of<br />

science, commerce, culture, mobility, environment,<br />

health and rural area, in which joint projects are to be<br />

conceived and implemented. The EMM encompasses<br />

more than 20 southern Bavarian districts, more than<br />

30 regional cities and communities and the six independent<br />

cities Augsburg, Ingolstadt, Kaufbeuren,<br />

Landshut, Munich and Rosenheim. The members also<br />

include 77 companies, universities and research institutions.<br />

5.5 million people, and hence 45% of the<br />

Bavarian population live in the EMM.<br />

The property and<br />

housing market in<br />

Munich<br />

Munich’s real estate market is one of the biggest in<br />

Europe. With commercial investments amounting to<br />

3,741 billion euros, the transaction volume rose 29% in<br />

2012. Office properties were in particular demand, and<br />

they made up 75% of the turnover. In 2012, 700,900<br />

m 2 of office space changed hands. The vacancy rate<br />

was 6.1%. In the premium locations, rents of over 30<br />

euros/m 2 were paid. The average lease on the office<br />

property market was 14.59 euros/m 2 . On the residential<br />

market, the average rent for new homes was<br />

14.90 euros/m 2 , and for quality old apartments, 14.20<br />

euros/m 2 was the going rate. The rents are higher in<br />

Munich than in any other German city. In an effort to<br />

combat the lack of affordable living space, the city of<br />

140<br />

Wirtschaftsstandort München


vinzenzmurr, die Traditionsmetzgerei<br />

aus München seit 1902<br />

Ein Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die<br />

über 110-jährige Firmengeschichte: die Absicht, unseren<br />

Kunden die beste Qualität zu bieten. Diese Ambition<br />

hat uns in unserem Tun immer begleitet. Die<br />

Qualität beginnt im Stall und auf der Weide. Und dem<br />

seit Jahrzehnten gewachsenen Vertrauen zwischen<br />

uns und unseren Landwirten. Unser Markenfleischprogramm<br />

„Hofgut Schwaige“ beinhaltet eine Reihe<br />

von Auflagen, die von uns zusätzlich kontrolliert werden,<br />

wie z. B. natürliche Fütterung, verantwortungsvolle,<br />

tiergerechte Haltung, kurze Transportwege bei<br />

der Schlachtung, das Verbot der Fütterung von Tiermehl,<br />

Speiseabfällen und Wachstumsförderern. Die<br />

besondere Zartheit erhält unser Fleisch durch ein speziell<br />

von vinzenzmurr entwickeltes Reifeverfahren,<br />

welches das jeweilige Fleischteil extra lange auf den<br />

Punkt zart reift.<br />

Unsere Qualitätsprinzipien:<br />

• Regionales Schweinefleisch Marke „Hofgut<br />

Schwaige“ von unseren Vertragsbauern<br />

• Tägliche Eigenschlachtung und Eigenzerlegung<br />

•Beste Fleischqualität – zertifiziertes Markenfleisch<br />

„Hofgut Schwaige“, extra zart gereiftes Rind-,<br />

Kalb- und Schweinefleisch durch unsere spezielle<br />

Reifemethode<br />

• Ausbildungsbetrieb mit mehrfach<br />

ausgezeichnetem Schulungsprogramm<br />

• 20 Mal mit dem Bundesehrenpreis vom<br />

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz ausgezeichnet<br />

•23 Mal mit dem Preis der Besten ausgezeichnet<br />

• 2010 erhielt VINZENZMURR die Ökoprofit-Auszeichnung<br />

für besonderes Engagement im Umweltschutz<br />

von der Landeshauptstadt München<br />

•Seit 110 Jahren Familienbetrieb in der 4. Generation<br />

Vinzenzmurr, Munich’s<br />

traditional butcher’s since 1902<br />

One idea has remained at the heart of the company<br />

since it began more than 110 years ago: providing<br />

customers with the highest quality. Our actions have<br />

always been guided by this principle. Quality starts<br />

in the barn and the field. And with the long-established<br />

trust between us and our farmers. Our “Hofgut<br />

Schwaige” branded meat comprises a range of<br />

requirements controlled by us, such as e.g. natural<br />

feeding, responsible humane husbandry, local slaughter,<br />

a ban on meat and bone meal, catering waste<br />

and growth promoters. Our meat is distinctly tender<br />

thanks to our specially-developed maturing process,<br />

which slowly and precisely matures the meat.<br />

Our quality standards:<br />

• Regional “Hofgut Schwaige” branded pork from<br />

our contract farmers<br />

• Daily local slaughter and dissection<br />

• Highest quality meat – certified “Hofgut Schwaige”<br />

branded meat, extra tenderly matured beef, veal<br />

and pork using our special maturing techniques<br />

• Trainees on various excellent vocational training<br />

programmes<br />

• 20 times winner of the Bundesehrenpreis<br />

(Federal Prize) from the German Ministry of Food,<br />

Agriculture and Consumer Protection<br />

• 23 times winner of the Preis der Besten (Prize of<br />

the Best)<br />

• In 2010, VINZENZMURR received the Ökoprofit<br />

award for exceptional commitment to environmental<br />

protection from the state capital Munich<br />

• Family business since 1902, now in the fourth<br />

generation<br />

www.vinzenzmurr.de 141


Landshut, München und Rosenheim. Mitglieder sind<br />

zudem 77 Unternehmen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

5,5 Millionen Menschen und<br />

damit 45 Prozent der bayerischen Bevölkerung leben<br />

in der EMM.<br />

Der Immobilienund<br />

Wohnungsmarkt<br />

in München<br />

Der Münchner Immobilienmarkt ist einer der größten<br />

Europas. Mit einem gewerblichen Investmentumsatz<br />

von rund 3,741 Milliarden Euro stieg 2012 das Transaktionsvolumen<br />

gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent.<br />

Besonders begehrt waren Büroimmobilien, die<br />

mit 75 Prozent des Volumens den Hauptanteil ausmachten.<br />

2012 wurden insgesamt wurden 700 900 m 2<br />

Büroflächen umgesetzt. Die Leerstandsquote lag bei<br />

6,1 Prozent. In den Spitzenlagen werden Mieten von<br />

über 30 Euro/m 2 gezahlt. Die Durchschnittsmiete auf<br />

dem Büroimmobilienmarkt beträgt 14,59 Euro/m 2 .<br />

Auf dem Wohnungsmarkt liegt die Durchschnittsmiete<br />

bei Neubauwohnungen bei 14,90 Euro/m 2 , für Altbauwohnungen<br />

mit gutem Wohnwert werden im Schnitt<br />

immer noch 14,20 Euro/m 2 fällig. Die Münchner Mieten<br />

sind damit höher als in allen anderen deutschen<br />

Städten. Um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum<br />

zu bekämpfen hat die Stadt München das Handlungsprogramm<br />

“Wohnen in München V” beschlossen. Darin<br />

vorgesehen: Gesamtinvestitionen in Höhe von 800<br />

Millionen Euro im Zeitraum von 2012 bis 2016. Im Programm<br />

sind als Ziele die Schaffung neuen Baurechts<br />

für jährlich 3 500 Wohneinheiten und die Realisierung<br />

von 1 800 geförderten Wohnungen in jedem Jahr festgeschrieben.<br />

Um mehr Wohnraum für Einkommensschwache<br />

zu schaffen, will die Stadt München zudem<br />

bei Neubaugebieten im Rahmen der „Sozialgerechten<br />

Bodennutzung” eine Quote von 30 Prozent geförderten<br />

Wohnungen realisieren.<br />

Munich passed the programme “Wohnen in Munich<br />

V”. It provides for 800 million euros of investments in<br />

the period from 2012 to 2016 to create laws to allow<br />

3,500 new homes to be built a year and to subsidise<br />

1,800. The Munich municipality also wants to realise<br />

a ratio of 30% of publicly subsidised living space for<br />

lower-income earners in new building areas, within the<br />

scope of “socially fair ground usage”.<br />

The available space for residential construction still remaining<br />

in Munich is estimated to provide for around<br />

46,000 units. And in addition, more living space is<br />

possible by carefully further developing existing residential<br />

areas.<br />

Das noch vorhandene Flächenpotenzial für Wohnungsbau<br />

in München wird auf rund 46 000 Wohneinheiten<br />

geschätzt. Zudem kann durch behutsame Nachverdichtungen<br />

die vorhandene Fläche noch effizienter<br />

genutzt werden.<br />

142<br />

Wirtschaftsstandort München


Das Münchner Handwerk<br />

mit seinen rund 22 600<br />

Beschäftigten ist ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor.<br />

Munich’s trade and crafts<br />

sector with its around 22,600<br />

employees is an important<br />

economic factor!<br />

Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht.<br />

Von nebenan. In München.<br />

Das Münchner Handwerk ist mit seinen rund 22 600<br />

Betrieben, 75 000 Beschäftigten und 8,5 Milliarden<br />

Euro Umsatz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die<br />

Landeshauptstadt.<br />

Nach wie vor ist jeder fünfte Ausbildungsplatz im<br />

Münchner Handwerk. Damit das so bleibt, sorgt die<br />

bayernweite Nachwuchskampagne „Macher gesucht“<br />

dafür, dass junge Menschen den Weg ins Handwerk<br />

finden und mit der Imagekampagne „Das Handwerk.<br />

Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“, stellt sich das<br />

Handwerk den großen Herausforderungen für die Zukunft.<br />

Dazu gehört aktuell – neben der generellen Sicherung<br />

handwerksfreundlicher Rahmenbedingungen –<br />

die Energiewende. Das Handwerk ist hierbei ein wichtiger<br />

Partner. Dabei steht die Handwerkskammer für<br />

München und Oberbayern ihren Mitgliedsbetrieben<br />

zur Seite und fordert zudem von der Politik eine zukunftsweisende<br />

energiepolitische Strategie.<br />

Bezahlbare Gewerbeflächen für das Münchner Handwerk:<br />

Das seit Jahrzehnten etablierte Münchner Gewerbehofkonzept<br />

bietet hierzu bezahlbare Lösungen<br />

an. Die Handwerkskammer für München und Oberbayern<br />

wird sich weiter dafür einsetzen, dass die in<br />

München bewährte Mischung aus Wohnen und Arbeiten<br />

langfristig erhalten bleiben kann.<br />

Die Handwerkskammer für München und Oberbayern<br />

ist die Organisation für rund 78 000 Handwerksbetriebe<br />

mit rund 279 000 Beschäftigten und<br />

rund 32 Milliarden Euro Umsatz.<br />

The trade and crafts sector. An<br />

economic powerhouse. Right next<br />

door. In Munich.<br />

Munich’s trade and crafts sector is an important economic<br />

factor for the state capital, with its 22,600 businesses,<br />

75,000 employees and 8.5 billion euros in sales.<br />

20 percent of all apprenticeships in Munich are still<br />

in the crafts and trade sector. And the “Macher gesucht”<br />

(“Seeking Doers!”) is a campaign aimed at<br />

helping young people to find their way into the trade<br />

and crafts. With the image campaign “The trade and<br />

crafts sector. An economic powerhouse. Right next<br />

door.” the trade and crafts sector is preparing for the<br />

great challenges that the future holds.<br />

At the moment these include the energy transition –<br />

in addition to the general effort to secure a business<br />

environment favourable to the trade and crafts sector.<br />

Trade and crafts are a key partner here. The Chamber<br />

of Trade and Crafts for Munich and Upper Bavaria<br />

supports the sector with its member businesses, and<br />

it demands from the political sector a future-oriented<br />

political energy strategy.<br />

Affordable property for Munich’s trade and crafts: The<br />

business park concept that has been established in<br />

Munich for decades now offers affordable solutions.<br />

The Chamber of Trade and Crafts for Munich and Upper<br />

Bavaria will continue to fight for the preservation<br />

of the proven mix of living and working in Munich.<br />

The Chamber of Trade and Crafts for Munich and<br />

Upper Bavaria represents around 78,000 crafts enterprises<br />

with around 279,000 employees and 32 billion<br />

euros in annual sales.<br />

„Macher gesucht!“ Die bayernweite<br />

Kampagne sucht junge<br />

Talente für das Handwerk.<br />

“Seeking Doers!” a Bavarian<br />

campaign looking for young<br />

talents.<br />

www.hwk-muenchen.de<br />

www.facebook.de/hwkmuenchen<br />

www.youtube.com/hwkmuenchen<br />

www.hwk-muenchen.de 143


Der Fassmacher<br />

Sie waren einstmals eine große, bedeutende Zunft,<br />

damals, als es noch keine Kunststoffbehälter gab.<br />

Heute ist das Handwerk vom Aussterben bedroht und<br />

es existiert nur noch ein Betrieb in der Region.<br />

Der in Bayern übliche Begriff „Schäffler“ geht zurück<br />

auf das Wort „Schaff“, welches einen nach oben offenen<br />

Behälter bezeichnet.<br />

Das Bierfass z.B. besteht aus sehr starkem Holz, damit<br />

das Fass druckdicht wird und ist mit breiten Reifen<br />

beschlagen. Innen ist es meist mit Pech, einem<br />

Naturprodukt, oder Durolit, einer lebensmittelechten<br />

Kunststoffbeschichtung, ausgekleidet.<br />

The cooper<br />

In the olden days, before there were plastic containers,<br />

they were a major guild. Today, making barrels is<br />

a craft threatened by extinction, and there is only one<br />

more coopering company in the region.<br />

The term “Schäffler” used in Bavaria harkens back to<br />

the word “Schaff”, which referred to a receptacle with<br />

an open top.<br />

The beer keg, for example, is made of very strong<br />

wood, so that it remains leak-proof under pressure,<br />

and it has broad hoops. The interior is generally coated<br />

with pitch, a natural product, or Durolit, a food-safe<br />

plastic coating.<br />

144<br />

Altes Handwerk


Altes Handwerk<br />

Traditional Crafts<br />

Das Anzapfen der Bierfässer erfolgt meist durch Hähne<br />

aus Messing, manchmal auch aus Holz oder Kunststoff.<br />

Alle sieben Jahre erinnern die Schäffler in München<br />

mit ihren Tänzen an die schlimmen Pestzeiten im<br />

16. Jahrhundert.<br />

The taps of beer kegs are normally made of brass, or<br />

sometimes of wood or plastic. Every seven years, the<br />

Coopers in Munich perform their dance, in memory of<br />

the terrible plagues of the 16th century.<br />

Traditional Crafts 145


Der Kaffeeröster<br />

„C a f f e e trink nicht so viel Kaffee....“ so beginnt das<br />

bekannte Kinderlied. Und trotzdem, Kaffee ist eines<br />

der beliebtesten Getränke weltweit, und er begleitet<br />

die Menschheit seit über 1 000 Jahren.<br />

Kaffee trinken ist heute Kult. Der Name Kaffee kommt<br />

aus dem Türkischen bzw. Arabischen und bedeutet<br />

„anregendes Getränk“.<br />

Viele Legenden ranken sich um die Herkunft der stimulierenden<br />

Bohne, wobei als Ursprungsort die Region<br />

Kaffa in Äthiopien als nachgewiesen gilt. Heutzutage<br />

befinden sich die wichtigsten Anbaugebiete in<br />

Südamerika, Afrika und Asien.<br />

The coffee roaster<br />

A well-known children’s song starts with the words<br />

“Coffee, don’t drink so much coffee”. And yet coffee<br />

remains one of the most popular beverages in the<br />

world, and one that has been a part of our lives for<br />

more than 1,000 years.<br />

Drinking coffee is today a cult of its own. The word<br />

coffee comes from the Turkish or Arabic and means<br />

“stimulating drink”.<br />

There are many legends about where the stimulating<br />

bean originally came from, with the Kaffa region in<br />

Ethiopia now generally being accepted as its cradle.<br />

Today the biggest growing areas are in South America,<br />

Africa and Asia.<br />

146<br />

Altes Handwerk


Durch das Rösten der Rohbohne (Kern einer roten<br />

Frucht) erhält diese ihr eigenwilliges Aroma. Es heißt,<br />

dass Arabicas aus Süd- und Mittelamerika eine würzige<br />

und nussige Note haben, Bohnen aus Afrika meist<br />

eine ausgeprägtere Fruchtnote besitzen, der asiatische<br />

Kaffee dagegen sei erdig und schokoladig.<br />

Ein guter Kaffeeröster kennt seine Bohnen genau und<br />

röstet sie je nachdem, in welcher Form der Kaffee getrunken<br />

werden soll (z.B. Filterkaffee oder Espresso).<br />

Dem Röstmeister wird somit ein großes Maß an Fingerspitzengefühl<br />

abverlangt.<br />

Roasting the raw bean (the pit of a red fruit) gives<br />

it its unique aroma. It is said that the Arabicas from<br />

South and Central America have a spicy and nutty flavour,<br />

with beans from Africa generally having a more<br />

fruity taste and the Asian bean being more earthy and<br />

chocolaty.<br />

A good coffee roaster knows his beans, and roasts<br />

them in the way that makes the special coffee required<br />

(e.g. filter or espresso). And so the master roaster has<br />

to have a fine touch.<br />

Traditional Crafts 147


Der Kinoplakatmaler<br />

Und noch ein Beruf, der vom Aussterben bedroht ist:<br />

der Kinoplakatmaler, denn mit dem Verschwinden der<br />

kleinen Filmkunstkinos wird auch die Plakatmalerei<br />

keine Zukunft mehr haben.<br />

Früher wurden auf riesigen Leinwänden die Hollywoodgrößen<br />

verewigt, doch heute leisten sich nur<br />

noch wenige Programmkinos eine so persönliche Werbung,<br />

wie sie mit dem handgemalten Plakat möglich<br />

ist. Denn im digitalen Zeitalter werden inzwischen fast<br />

nur noch so genannte Gigaprints hergestellt.<br />

The movie poster<br />

painter<br />

Another dying profession is that of the movie poster<br />

painter, because as small independent cinemas are<br />

gradually disappearing, so is the need for the poster<br />

painter.<br />

Years ago, Hollywood greats were immortalised in<br />

these enormous paintings, but today very few cinemas<br />

are willing and able to pay for such unique advertising.<br />

In the digital age, only the so-called gigaprints<br />

are used.<br />

148<br />

Altes Handwerk


Gab es noch bis vor einigen Jahren in den Großstädten<br />

wie Berlin, Hamburg oder München den einen oder anderen<br />

dieser Zunft, so sind es heute nur noch ein paar<br />

vereinzelte, die mit ihren kreativen Ideen diese überdimensionalen<br />

Kunstwerke erschaffen. So entstand zum<br />

Beispiel – passend zum Titel des Films „Rubinrot“ –<br />

ein farbenfrohes Plakat. Drei bis vier Wochen hängen<br />

diese Kunstwerke, um später im Atelier für den nächsten<br />

Filmhit übermalt zu werden.<br />

In big cities like Berlin, Hamburg and Munich there was<br />

still the odd cinema poster painter around, but they<br />

are an endangered species, as is their craft. For example,<br />

the film “Rubinrot” was given a colourful placard,<br />

but they only hang for three or four weeks, to be painted<br />

over again in the studio for the next blockbuster.<br />

Traditional Crafts 149


Der Handbuchbinder<br />

Beinahe ausgestorben und doch unverzichtbar ist der<br />

Beruf des Handbuchbinders. Er restauriert wertvolle<br />

Werke, fügt in minutiöser Handarbeit lose Seiten zu<br />

Unikaten oder Sammelwerken zusammen, bindet Zeitschriften<br />

und Zeitungen für Universitätsbibliotheken<br />

und vieles mehr.<br />

Sei es ein bei einem Brand beschädigtes Lexikon, das<br />

einen neuen <strong>Buch</strong>rücken bekommt oder ein <strong>Buch</strong> aus<br />

dem 17. Jahrhundert, für das ein neuer Einband gefertigt<br />

werden soll, für derartige unwiederbringliche Kostbarkeiten<br />

setzt sich der Handbuchbinder mit seiner<br />

Kunst geschickt ein.<br />

The bookbinder<br />

Almost extent, and yet as indispensable as ever, is<br />

the bookbinding profession. These craftspeople restore<br />

valuable books, join separate pages together<br />

into unique works or collections, bind newspapers and<br />

periodicals for university libraries and much more besides.<br />

Be it a lexicon damaged by fire that needs a new spine<br />

or a book from the 17th century that has to be prepared<br />

for a new cover, bookbinders have the skills to<br />

preserve such irrecoverable treasures.<br />

150<br />

Altes Handwerk


Er ist darauf spezialisiert, ganz individuelle Kundenwünsche<br />

zu erfüllen. Obwohl Handbuchbinderei vor<br />

allem – wie der Name schon sagt – Handarbeit ist,<br />

müssen die <strong>Buch</strong>binder heute teilweise auf maschinelle<br />

Technik zurückgreifen, um im immer härter werdenden<br />

Wettbewerb bestehen zu können.<br />

In München existieren heute nur noch ca. 12 Handbuchbinder,<br />

die mit viel Liebe zum Detail ihrem Handwerk<br />

nachgehen.<br />

They specialise in meeting entirely individual customer<br />

demands. Although bookbinding is a manual craft, today<br />

they do fall back on machines in some situations,<br />

in order to remain competitive.<br />

There are around 12 manual bookbinders still active in<br />

Munich today, performing their craft with the attention<br />

to detail it requires.<br />

Traditional Crafts 151


Der Posamentenmacher<br />

Die junge Generation wird sich fragen, worin wohl das<br />

Handwerk des Posamentenmachers bestehen mag.<br />

„Posament“ ist abgeleitet von dem französischen<br />

Wort „passement“. Posamente sind Besatzartikel, die<br />

keine eigenständige Funktion besitzen, sondern als<br />

Schmuckelemente auf Möbel, Kleidung, Lampenschirme<br />

etc. appliziert werden.<br />

Bei dem Handwerk handelt es sich um die fast ausgestorbene<br />

Kunst des Quastenkettelns, des Quastenschneckens<br />

und des Bortenwebens. Nur wenige<br />

beherrschen heute noch diese Kunst, mit welcher in<br />

früheren Jahrhunderten bürgerliche Wohnungen und<br />

herrschaftliche Schlösser ausgestattet wurden.<br />

The passementier<br />

The young generation will ask what the passementier<br />

is supposed to do.<br />

The French word “passement” stands for articles that<br />

don’t stand alone, but that decorate other things like<br />

furniture, clothing, lampshades, etc.<br />

This handicraft is the almost obsolete art of making<br />

tassels and trims. Very few people today master this<br />

art, which in former times was a standard decoration<br />

in bourgeois houses and lordly castles.<br />

Today the customers are mostly stage designers, restorers<br />

and interior designers.<br />

Heutzutage sind die Auftraggeber der Posamentenmacher<br />

vor allem Bühnenbildner, Restauratoren und<br />

Innenarchitekten.<br />

152<br />

Altes Handwerk


Traditional Crafts 153


Bildung, Wissenschaft und<br />

Forschung der Spitzenklasse<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann<br />

Präsident der Technischen Universität München (TUM)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann<br />

President of the Technical University of Munich (TUM)<br />

Reimund Neugebauer<br />

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

Reimund Neugebauer<br />

President of the Fraunhofer Society


Top level education,<br />

science and research


Astrid Eckert/TUM<br />

Die Technische Universität München -<br />

wissenschaftlich, international, unternehmerisch<br />

Technische Universität München –<br />

scientific, international, entrepreneurial<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Wolfgang A. Herrmann<br />

Präsident der TUM<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Wolfgang A. Herrmann<br />

President of the TUM<br />

Astrid Eckert/TUM<br />

An der Technischen Universität München (TUM)<br />

hat sich von der Gründung im Jahr 1868 bis heute<br />

bewährt, was seit Humboldt die Idee der Universität<br />

ausmacht: Faszination für das Abenteuer<br />

Forschung, Ausbildung am wissenschaftlichen<br />

Gegenstand, Persönlichkeitsbildung und gesellschaftliche<br />

Verpflichtung.<br />

Die Technische Universität München versteht sich als<br />

Dienerin einer Gesellschaft. Sie hat in fortschreitender<br />

Globalisierung immer neue und größere Herausforderungen<br />

zu schultern. Um diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen, brauchen wir gut ausgebildete junge<br />

Menschen. Deshalb stehen im Fokus der Technischen<br />

Universität München die jungen Talente. An den dreizehn<br />

Fakultäten unserer Universität studieren heute<br />

rund 32 000 junge Menschen, davon 23 Prozent aus<br />

dem Ausland. Integriert in ein Umfeld erfahrener Wissenschaftspersönlichkeiten,<br />

unterstützen wir sie, ihre<br />

Leistungsfähigkeit und individuellen Begabungen zur<br />

Entfaltung zu bringen.<br />

500 hauptamtliche Professorinnen und Professoren<br />

lehren momentan an der TUM. Stellvertretend möchte<br />

ich eine Kollegin im Hochschulpräsidium, die renommierte<br />

chinesische Professorin und TUM-Vizepräsidentin<br />

Liqiu Meng zitieren: „Fortschritte der freien Wissenschaft<br />

dürfen nicht durch kulturelle, nationale oder<br />

ideologische Grenzen behindert werden. Genau dafür<br />

steht die TUM – auch durch ihr Bekenntnis zum Leitbild<br />

einer unternehmerischen Universität. Mit dieser Philosophie<br />

ist die TUM für mich als Forscherin eine weithin<br />

konkurrenzlose Wirkungsstätte.“<br />

At Technische Universität München (TUM) Humboldt’s<br />

idea of what makes a good university has<br />

proven itself since its foundation in 1868 to this<br />

day: Fascination for adventure, research, academic<br />

education, forming personality and social commitment.<br />

Technische Universität München sees itself as a servant<br />

of society. As globalisation progresses, it has ever<br />

newer and growing challenges to shoulder. To meet<br />

them, we need well educated young people. That is<br />

why young talents are the focus at Technische Universität<br />

München. 32,000 young people study at the thirteen<br />

faculties of our university, 23 percent of whom<br />

are not German. Integrated in an environment of academic<br />

personalities, we help them unfold their ability<br />

to perform and their individual talents.<br />

500 full-time professors currently teach at the TUM.<br />

Representatively for them I would like to quote one<br />

of the members of the presidium, the renowned Chinese<br />

professor and TUM vice president Liqiu Meng:<br />

“Scientific advances mustn’t be hindered by cultural,<br />

national or ideological borders. The TUM stands for<br />

just that by being a model of an entrepreneurial university.<br />

With this philosophy, the TUM is, for me as a<br />

researcher, an unparalleled place to work.” Scientific<br />

advances made the successful double arm transplant<br />

in the Klinikum rechts der Isar hospital possible,<br />

the ESA satellite mission to measure the Earth’s<br />

gravity and the TUM electric car MUTE, which was<br />

presented to the public in 2011 at the International<br />

Automobile Fair in Frankfurt – to name just three<br />

156<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung


Fortschritte in der Wissenschaft machten die erfolgreiche<br />

Doppelarmtransplantation am Klinikum rechts<br />

der Isar möglich, die ESA-Satellitenmission zur Vermessung<br />

der Erdgravitation oder das TUM-Elektroauto<br />

MUTE, das 2011 auf der Internationalen Automobilausstellung<br />

in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

wurde – um nur einige Beispiele von vielen herausragenden<br />

Forschungserfolgen zu nennen.<br />

Mit unserer „Emerging Field Policy“ reagieren wir auf<br />

gesellschaftliche Brennpunkte und erschließen kontinuierlich<br />

neue Entwicklungsfelder zwischen Wissenschaft<br />

und Wirtschaft. Dabei orientiert sich die Technische<br />

Universität München wissenschaftlich, strukturell<br />

und organisatorisch an besten internationalen<br />

Standards und ist weltweit vernetzt. Internationale<br />

Allianzen mit führenden Lehr- und Forschungseinrichtungen<br />

ermöglichen unseren Studierenden und<br />

Forschenden, „global Player“ in der internationalen<br />

Spitzenforschung zu werden. Vorangetrieben wird die<br />

Entwicklung zu einer wettbewerbsfähigen Universität<br />

von internationaler Statur auch durch unser Zukunftskonzept<br />

in der Exzellenzinitiative „TUM. The Entrepreneurial<br />

University“.<br />

Als unternehmerische Universität planen wir effizient<br />

und strategisch, fällen rasche operative Entscheidungen<br />

und betreiben wirksames Controlling und Qualitätsmanagement.<br />

Unsere Partner in der Wirtschaft<br />

schätzen uns. Dr.-Ing. Norbert Reithofer, CEO der<br />

BMW Group und TUM Alumnus, bringt es auf den<br />

Punkt: „Die TUM ist meine akademische Heimat. Was<br />

ich heute mit ihr verbinde? Unternehmerisches Denken!“<br />

Das ist jener entrepreneurial spirit, der in seiner<br />

freiheitlichen und wettbewerblichen Ausgestaltung unsere<br />

drei großen Zielsetzungen zur Entfaltung bringt:<br />

Wissenschaftlichkeit, Internationalität, Unternehmertum.<br />

Diesen Unternehmergeist fördern wir auch bei<br />

unseren Studierenden und Absolventen. In den letzten<br />

zwanzig Jahren sind aus unserer Universität rund<br />

350 Unternehmen mit heute ca. 11 000 Beschäftigten<br />

hervorgegangen! Im Patentwesen ist die TUM eine der<br />

drei erfolgreichsten deutschen Universitäten.<br />

examples of many outstanding research successes<br />

here.<br />

With our “Emerging Field Policy” we are reacting to<br />

social burning points and continuously opening up<br />

new fields of development between science and commerce.<br />

In doing so, Technische Universität München<br />

aims for the highest academic, structural and organisational<br />

standards and has a global network. International<br />

alliances with leading teaching and research<br />

institutions enable our students and researchers to<br />

become “global players” in cutting-edge international<br />

research. Our development into a competitive university<br />

of international stature is also driven forward by<br />

our concept for the future in the excellence initiative<br />

“TUM. The Entrepreneurial University”.<br />

As an entrepreneurial university, we plan efficiently<br />

and strategically, make fast operative decisions and<br />

practice effective controlling and quality management.<br />

Our partners in the business sector appreciate<br />

us. Dr.-Ing. Norbert Reithofer, CEO of BMW Group and<br />

TUM alumnus, sums it up: “The TUM is my academic<br />

home. What it means to me today? Entrepreneurial<br />

thinking!” That is the entrepreneurial spirit that with its<br />

liberal and competitive structure helps us achieve our<br />

three key objectives: scientific excellence, internationalism,<br />

entrepreneurialism. We also encourage this<br />

entrepreneurial spirit among our students and graduates.<br />

In the last twenty years our university has given<br />

birth to around 350 companies with today around<br />

11,000 employees. The TUM is among the top three<br />

universities in Germany in terms of patents.<br />

Since Carl von Linde, many distinguished personalities<br />

have studied, taught and researched at the TUM,<br />

and still do: Nobel Prize winners, inventor engineers,<br />

industrialists, public figures. But we owe our advance<br />

to being a respected university around the world to our<br />

strong sense of community, which knows no borders<br />

between the generations and fosters performance.<br />

Bedeutende Persönlichkeiten haben seit Carl von Linde<br />

an der TUM studiert, gelehrt und geforscht und<br />

tun es weiterhin: Nobelpreisträger, Erfinderingenieure,<br />

Unternehmer, Exponenten des öffentlichen Lebens.<br />

Den Aufstieg zu einer weltweit beachteten Universität<br />

aber verdanken wir einem starken Gemeinschaftsempfinden,<br />

das keine Grenzen zwischen den Generationen<br />

kennt und Leistung fördert.<br />

EDUCATION, science and research 157


A Der TUM-Campus Garching,<br />

im Vordergrund die<br />

Forschungs-Neutronenquelle<br />

Heinz Maier-Leibnitz<br />

S Studierende der TUM in<br />

Garching<br />

D Orthopädische Operation am<br />

TUM-Klinikum rechts der Isar<br />

F Praktikum im<br />

Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan<br />

G Forschung mit Fluoreszenz<br />

A The TUM campus in Garching,<br />

in the foreground the<br />

research neutron source<br />

Heinz Maier-Leibnitz<br />

S TUM students in Garching<br />

D Orthopaedic operation in the<br />

TUM clinic “Klinikum rechts<br />

der Isar”<br />

F Internship in the research<br />

centre of Weihenstephan<br />

G Research with fluorescence<br />

Die Technische Universität München<br />

im Überblick<br />

Die TUM hat seit ihrer Gründung als Polytechnische<br />

Schule 1868 den Weg Bayerns vom Agrarland zum<br />

Hochtechnologiestandort maßgeblich mitgeprägt.<br />

Rund 32 000 Studierende werden in mehr als 150<br />

Studiengängen ausgebildet. Das Fächerportfolio ist<br />

weitgehend konkurrenzlos in Europa: Ingenieurwissenschaften,<br />

Naturwissenschaften, Medizin und Lebenswissenschaften<br />

sind die Schwerpunkte, flankiert<br />

von den Wirtschaftswissenschaften. Die TUM School<br />

of Education (gegr. 2009) nimmt als Fakultät für Lehrerbildung<br />

und Bildungsforschung einen wichtigen gesellschaftlichen<br />

Zukunftsauftrag wahr.<br />

Entstanden ist die TUM im Herzen Münchens. Das<br />

Stammgelände liegt zwischen Königsplatz und den<br />

drei Pinakotheken. Dort befinden sich heute die Fakultäten<br />

Wirtschaftswissenschaften, Bauingenieurund<br />

Vermessungswesen, Architektur, Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik. Die Kliniken und Institute<br />

der Fakultät für Medizin sind verteilt über München.<br />

So ist das TUM-Universitätsklinikum rechts der Isar<br />

im Stadtteil Bogenhausen mit rund 4 500 Mitarbeitern<br />

aus der Gesundheitsversorgung Münchens nicht<br />

wegzudenken, das Deutsche Herzzentrum im Stadtteil<br />

Neuhausen ein Flaggschiff der Herzchirurgie. Anlagen<br />

Technische Universität München<br />

in brief<br />

Since its foundation as a polytechnic in 1868, the<br />

TUM has been a significant factor in Bavaria’s development<br />

from an agricultural state to a high-tech venue.<br />

It educates around 32,000 students in more than 150<br />

courses of study. The range of subjects is virtually without<br />

parallel in Europe: Engineering, natural sciences,<br />

medicine and life sciences are the focuses, flanked by<br />

economics. The TUM School of Education (founded<br />

2009) has an important social responsibility as a faculty<br />

for training teachers and educational research.<br />

The TUM was founded in the heart of Munich. The<br />

main campus is located between Königsplatz and the<br />

three Pinakotheks. They today house the Economics,<br />

Civil Engineering and Surveying, Architecture, Electrical<br />

Engineering and Information Technology faculties.<br />

The clinics and institutes of the Medical faculty are<br />

spread around Munich. For example, the TUM university<br />

clinic rechts der Isar in the Bogenhausen district,<br />

with its 4,500 employees, is an integral part of<br />

Munich’s healthcare and the German Heart Centre in<br />

Neuhausen is a flagship of cardiac surgery. The facilities<br />

on the former Olympic grounds are home to the<br />

Sport and Health Science faculty.<br />

In Garching, to the north of Munich, the large natural<br />

scientific-technical campus of the TUM with the<br />

faculties Chemistry, Physics, Mechanical Engineering,<br />

Mathematics and Informatics and the central institutes<br />

for Medical Engineering, Catalysis Research,<br />

Nanotechnology and Bionics and the Walter Schottky<br />

Institute are constantly growing. Around 1.3 billion<br />

euros have been invested in its building infrastructure<br />

since 1995. A very special facility worldwide is the<br />

high-flux neutron source Heinz Maier-Leibnitz. Also<br />

to the north of Munich, in Freising, is the third TUM<br />

campus: The Center of Life and Food Sciences Weihenstephan,<br />

the TUM’s largest faculty. Health and sustainability<br />

are the main topics of its research, driven by<br />

the modern biosciences.<br />

FOTAG/Artur Gerngross<br />

Andreas Heddergott/TUM<br />

158<br />

www.tum.de


des ehemaligen Olympiageländes sind die Heimat der<br />

Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft.<br />

In Garching nördlich der Münchner Stadtgrenzen<br />

wächst der große naturwissenschaftlich-technische<br />

Campus der TUM mit den Fakultäten Chemie, Physik,<br />

Maschinenwesen, Mathematik und Informatik sowie<br />

den Zentralinstituten für Medizintechnik, Katalyseforschung,<br />

Nanotechnologie und Bionik und dem Walter<br />

Schottky-Institut immer weiter. Seit 1995 wurden dort<br />

rund 1,3 Milliarden Euro in die bauliche Infrastruktur<br />

investiert. Weltweit eine Besonderheit ist die Hochfluss-Neutronenquelle<br />

Heinz Maier-Leibnitz. Ebenfalls<br />

nördlich von München, in Freising, liegt der dritte<br />

TUM-Campus: das Wissenschaftszentrum Weihenstephan<br />

für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, die<br />

größte Fakultät der TUM. Gesundheit und Nachhaltigkeit<br />

sind die Leitthemen ihrer Forschung, angetrieben<br />

durch die modernen Biowissenschaften.<br />

Sylvia Willax<br />

Die TUM lebt aus dem Zusammenwirken ihrer drei<br />

ortsnahen Standorte: München, Garching, Weihenstephan.<br />

Von der Metropolregion München aus wirkt sie<br />

stark auf die regionale Wissenschaftsentwicklung ein.<br />

Beispiele sind das Kompetenzzentrum für Nachwachsende<br />

Rohstoffe in Straubing und das Oskar von Miller-Institut<br />

für Wasserbau in Obernach am Walchensee.<br />

In der Metropolregion München als einem der stärksten<br />

Wissenschafts- und Wirtschaftsräume Europas<br />

kooperiert die TUM mit den führenden Forschungsinstituten:<br />

Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft,<br />

Helmholtz Zentrum. Das TUM Institute<br />

for Advanced Study bietet herausragenden Forschern<br />

der TUM und internationalen Spitzenwissenschaftlern<br />

Freiraum für ihre Forschung. Das einmalige Arbeitsumfeld<br />

ermöglicht innovative und interdisziplinäre Forschungsprojekte.<br />

Als erste Auslandsdependance einer deutschen Universität<br />

wurde 2002 das German Institute of Science<br />

and Technology GIST – TUM Asia Pte. Ltd. in Singapur<br />

gegründet. Sie führt eigene Lehrangebote und<br />

erforscht über ihre Tochter TUM CREATE (2010) die<br />

“Electromobility in Mega-Cities“. Mittlerweile wird<br />

die Internationalisierung der Technischen Universität<br />

München unterstützt durch ein wachsendes Netz<br />

von Vertretern an den wichtigsten Bildungs- und Forschungsstandorten<br />

weltweit, bisher in Beijing/China,<br />

Mumbai/Indien, São Paulo/Brasilien, bald auch in<br />

den USA.<br />

The TUM thrives on the collaboration between its<br />

three close venues: Munich, Garching, Weihenstephan.<br />

It has a great influence on the regional scientific<br />

development in the Munich metropolitan region.<br />

Examples are the Competence Centre for Renewable<br />

Raw Materials in Straubing and the Oskar von Miller<br />

Institute for hydraulic engineering in Obernach by Lake<br />

Walchensee.<br />

In the Munich metropolitan region, one of the strongest<br />

scientific and economic regions in Europe, the TUM<br />

cooperates with the leading research institutes: Max-<br />

Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft,<br />

Helmholtz Centre. The TUM Institute for Advanced<br />

Study offers outstanding researchers from the TUM<br />

and top international scientists freedoms for their research.<br />

The unique working environment enables innovative<br />

and interdisciplinary research projects.<br />

The German Institute of Science and Technology GIST<br />

– TUM Asia Pte. Ltd. was founded in 2002 in Singapore<br />

as the first foreign branch of a German university<br />

abroad. It has its own teaching offering and researches<br />

“Electromobility in Mega-Cities” through its subsidiary<br />

TUM CREATE (2010). In the meantime, the internationalisation<br />

of Technische Universität München<br />

is now supported by a network of representatives at<br />

the most important education and research venues<br />

around the world; in Beijing/China, Mumbai/India,<br />

São Paulo/Brazil and soon in the US.<br />

Thorsten Naeser Astrid Eckert/TUM<br />

www.tum.de 159


München ist innovativ<br />

Munich is innovative<br />

Reimund Neugebauer<br />

Präsident der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft<br />

Reimund Neugebauer<br />

President of the Fraunhofer<br />

Society<br />

Die Stadt München hat eine beeindruckende, hochdynamische<br />

Entwicklung hinter sich. Als Joseph von<br />

Fraunhofer zu Beginn des 19. Jahrhunderts hier lebte,<br />

zählte die Stadt mit ihren Vororten rund 40 000<br />

Einwohner – was gerade einer heutigen Kleinstadt<br />

entspricht. 100 Jahre später gab es schon eine halbe<br />

Million Münchner, und aktuell leben rund 1,4 Millionen<br />

Menschen innerhalb der Stadtgrenzen. Politische<br />

Gründe – etwa die Ernennung zur Hauptstadt<br />

des napoleonischen Königreichs Bayern im Jahr 1806<br />

– mögen das rasche Wachstum begünstigt haben,<br />

aber eine solche Entwicklung war dennoch nur möglich,<br />

weil München sich auch wirtschaftlich zu einem<br />

Zentrum ersten Ranges entfaltete. Und die wirtschaftliche<br />

Dynamik erhielt von der parallel ablaufenden<br />

Ausweitung der wissenschaftlichen Kapazität in der<br />

Stadt entscheidenden Anschub. Als Beispiele seien<br />

nur die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische<br />

Universität – beides international renommierte<br />

Hochschulen – genannt, die im 19. Jahrhundert hier<br />

angesiedelt wurden.<br />

Die Stadt München spielt auch heute in der deutschen<br />

Forschungslandschaft eine herausragende Rolle.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden neue bedeutende<br />

wissenschaftliche Institutionen hier ihre Heimat,<br />

so z. B. die Max-Planck-Gesellschaft, weltweiter<br />

Inbegriff erstklassiger Grundlagenforschung, und die<br />

Fraunhofer-Gesellschaft, die größte Organisation<br />

für angewandte Forschung in Europa.<br />

Seit Jahrzehnten ist München eine energiegeladene,<br />

aufstrebende Stadt, und ihre anhaltende Wirtschaftskraft<br />

hat sie mit Sicherheit der Tatsache zu verdanken,<br />

dass sie so ein exzellenter Wissenschaftsstandort ist.<br />

Denn was für die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Wirtschaft von entscheidender Bedeutung<br />

ist, sind Innovationen, und deren Basis bildet die<br />

Forschung. Die Verständigung innerhalb der Wissenschaft<br />

ist für den Innovationsprozess ebenfalls eminent<br />

wichtig, und auch dies wird erleichtert, wenn<br />

maßgebliche Forschungsorganisationen am gleichen<br />

Ort zu finden sind. So ist es nur logisch, dass sich<br />

Wirtschaft und Forschung in München durch intensive<br />

Kommunikation gegenseitig befruchten – und dass<br />

zahlreiche hochinnovative Unternehmen hier angesiedelt<br />

sind und sich auf Dauer wohl fühlen.<br />

The city of Munich has an impressive history of dynamic<br />

growth. When Joseph von Fraunhofer lived here<br />

at the beginning of the 19th century, the city and its<br />

suburbs had a population of around 40,000, which<br />

is roughly equivalent to a small town today. A hundred<br />

years later there were already half a million inhabitants,<br />

and today around 1.4 million people live<br />

within the city boundaries. Political factors – for instance<br />

the nomination of Munich as the capital of<br />

Napoleon’s Kingdom of Bavaria in 1806 – encouraged<br />

rapid growth, but such expansion was nonetheless<br />

only possible because Munich also grew into a commercial<br />

centre of the highest order. And its economic<br />

dynamism was decisively stimulated by the parallel<br />

expansion of scientific capability in the town. For<br />

example, the Ludwig Maximilians University and the<br />

Technical University – both internationally renowned<br />

universities – were established here in the 19th century.<br />

The city of Munich also plays a prominent role in the<br />

German research landscape. After World War II, significant<br />

new scientific institutions found a home here,<br />

e.g. the Max Planck Society, well-known worldwide for<br />

its first-class pure research, and the Fraunhofer<br />

Society, Europe’s largest application-oriented research<br />

organisation.<br />

Munich has been an energetic and aspiring city for several<br />

decades, and its continuing economic strength<br />

certainly owes its thanks in part to its role as an excellent<br />

location for science. As innovations, on the<br />

basis of which research is founded, are crucial to the<br />

international competitiveness of our economy. Understanding<br />

within the scientific community is exceedingly<br />

important for the innovation process, which is also<br />

facilitated if leading research organisations are located<br />

in the same place. Therefore, it is only logical that<br />

industry and research in Munich stimulate each other<br />

through intensive communication, and that countless<br />

highly-innovative companies have been established<br />

here and also feel at ease here in the long-term.<br />

As a high-profile advocate of applied research, the<br />

Fraunhofer Society plays an important role in the<br />

area of innovation. It submits countless studies and<br />

research findings to the Federal Ministry of Education<br />

and Research (BMBF) and to state governments and<br />

ministries, on which important political decisions are<br />

160<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung


Als profilierter Protagonist der anwendungsorientierten<br />

Forschung spielt die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

im Innovationsgeschehen eine besondere<br />

Rolle. Sie liefert dem Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung BMBF sowie den Regierungen und Ministerien<br />

der Bundesländer zahlreiche Studien und<br />

Forschungsergebnisse. Darauf basieren wichtige politische<br />

Entscheidungen mit Auswirkungen auf Wissenschaft<br />

und Wirtschaft.<br />

In Bayern sind an sechs Standorten Fraunhofer-Einrichtungen<br />

lokalisiert. München beherbergt neben der<br />

Zentrale in der Hansastraße die Fraunhofer-Einrichtungen<br />

für Modulare Festkörper-Technologien EMFT<br />

und für Systeme der Kommunikationstechnik ESK. Die<br />

Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte<br />

Sicherheit AISEC befindet sich in Garching, in unmittelbarer<br />

Nähe zum Stadtgebiet München.<br />

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat in München<br />

auch ein architektonisches Zeichen gesetzt: Seit dem<br />

Jahr 2003 gehört das Fraunhofer-Haus, der Sitz der<br />

Zentrale, zu den herausragenden baulichen Akzenten<br />

in der Silhouette der Stadt. Vom westlichen Teil<br />

des mittleren Rings aus ist das innovative Gebäude<br />

gut zu erkennen. Neben den zentralen Diensten und<br />

internen Veranstaltungen dient es der allgemeinen<br />

Kommunikation: Zu vielen Ausstellungen und Veranstaltungen<br />

werden Presse und Besucher eingeladen,<br />

zudem ist im Foyer ein Refraktor – ein astronomisches<br />

Fernrohr – zu besichtigen, das aus Joseph von<br />

Fraunhofers Werkstatt stammt. Der Kontakt zwischen<br />

Forschung und Öffentlichkeit wird auf diese Weise<br />

gefördert.<br />

based, which have repercussions on both science and<br />

industry.<br />

There are six Fraunhofer research facilities located<br />

in Bavaria. In addition to the central office in Hansa-straße,<br />

Munich accommodates the Fraunhofer Research<br />

Institution for Modular Solid State Technologies<br />

(EMFT) and the Institute for Communications<br />

Systems (ESK). The Fraunhofer Research Institution<br />

for Applied and Integrated Security (AISEC) is situated<br />

in Garching, in close proximity to the city boundaries.<br />

The Fraunhofer Society has also made an architectural<br />

statement in Munich. The Fraunhofer-Haus,<br />

constructed in 2003, is one of the outstanding structural<br />

highlights in the city’s skyline. This innovative<br />

building can be clearly seen from the western section<br />

of the »Mittlerer Ring« ring road. As well as its centralised<br />

services and internal activities, it also serves<br />

as a location for communication. Visitors and the media<br />

are invited to many exhibitions and events, whilst<br />

in the foyer can be seen a refractor – an astronomical<br />

telescope – which originates from Joseph von Fraunhofer’s<br />

workshop. Interaction between research and<br />

the public is thus encouraged.<br />

Munich remains important within the field of innovation.<br />

Companies benefit from it – not only in the city<br />

itself, but also in the surrounding area. Ultimately, Munich,<br />

as a location for innovation with its network of<br />

high-tech industries and first-class science, benefits<br />

industry throughout Germany.<br />

München bleibt im Innovationsgeschehen weiterhin<br />

ein entscheidender Faktor. Die Unternehmen profitieren<br />

davon – nicht nur in der Stadt selbst, sondern<br />

auch im Umfeld. Letztlich nutzt der Innovationsstandort<br />

München mit seinem Geflecht aus Hightech-Industrie<br />

und hochkarätiger Wissenschaft der Wirtschaft in<br />

ganz Deutschland.<br />

education, science and research 161


A Einweg-Diagnosegeräte,<br />

„intelligente“ Verpackungen,<br />

flexible Solarzellen, gedruckte<br />

Batterien – Elektronik auf<br />

der Basis von Polymeren, kurz<br />

Polytronik, eröffnet neue<br />

Möglichkeiten<br />

A Disposable diagnostic devices,<br />

”intelligent“ packaging,<br />

flexible solar cells, printed<br />

batteries – electronics based<br />

on polymers, i.e. polytronics,<br />

opens up new possibilities<br />

Die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

Forschen für die Praxis ist die zentrale Aufgabe der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft. Die 1949 in München<br />

gegründete Forschungsorganisation betreibt anwendungsorientierte<br />

Forschung zum Nutzen der Wirtschaft<br />

und zum Vorteil der Gesellschaft. Vertragspartner<br />

und Auftraggeber sind Industrie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

sowie die öffentliche Hand.<br />

Fraunhofer betreibt in Deutschland derzeit 66 Institute<br />

und selbstständige Forschungseinrichtungen.<br />

Sitz der Gesellschaft ist München; hier ist auch die<br />

Zentrale lokalisiert. Mehr als 22 000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder<br />

ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, bearbeiten<br />

das jährliche Forschungsvolumen von 1,9 Milliarden<br />

Euro. Davon fallen 1,6 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich<br />

Vertragsforschung. Über 70 Prozent<br />

dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet Fraunhofer<br />

The Fraunhofer Society<br />

Research for practical application is the core mission<br />

of the Fraunhofer Society. The research organisation<br />

founded in Munich in 1949 conducts applied<br />

research for the benefit of industry and society as a<br />

whole. Partners and clients are companies in the industrial<br />

and service sectors as well as public authorities.<br />

At present, the Fraunhofer-Gesellschaft maintains<br />

66 institutes and independent research units.<br />

The company headquarters and central office are<br />

located in Munich. More than 22,000 employees,<br />

predominantly with a scientific or engineering background,<br />

work with an annual research budget of 1.9<br />

billion euros, 1.6 billion euros of which comes from<br />

contract research. Over 70 percent of this is derived<br />

from industry contracts and from publicly-financed<br />

research projects. Almost 30 percent is given by the<br />

government and federal states as basic funding for the<br />

162<br />

www.fraunhofer.de


mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten<br />

Forschungsprojekten. Knapp 30 Prozent<br />

werden von Bund und Ländern als Grundfinanzierung<br />

beigesteuert, damit die Institute Problemlösungen erarbeiten<br />

können, die erst in fünf oder zehn Jahren für<br />

Wirtschaft und Gesellschaft aktuell werden. Internationale<br />

Niederlassungen sorgen für Kontakt zu den<br />

wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts-<br />

und Wirtschaftsräumen.<br />

Mit ihrer klaren Ausrichtung auf die angewandte Forschung<br />

und ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante<br />

Schlüsseltechnologien spielt die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

eine zentrale Rolle im Innovationsprozess<br />

Deutschlands und Europas. Die Wirkung der angewandten<br />

Forschung geht über den direkten Nutzen<br />

für die Kunden hinaus: Mit ihrer Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit tragen die Fraunhofer-Institute zur<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Region, Deutschlands und<br />

Europas bei. Sie fördern Innovationen, stärken die<br />

technologische Leistungsfähigkeit, verbessern die Akzeptanz<br />

moderner Technik und sorgen für Aus- und<br />

Weiterbildung des dringend benötigten wissenschaftlich-technischen<br />

Nachwuchses. Fraunhofer-Institute<br />

initiieren oft die Ansiedlung von Hightech-Unternehmen<br />

in ihrem Umfeld.<br />

Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet Fraunhofer<br />

die Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen<br />

Entwicklung für anspruchsvolle Positionen in ihren Instituten,<br />

an Hochschulen, in Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Studierenden eröffnen sich an Fraunhofer-Instituten<br />

wegen der praxisnahen Ausbildung und Erfahrung<br />

hervorragende Einstiegs- und Entwicklungschancen<br />

in Unternehmen.<br />

institutes to work on problem solutions, which may<br />

only be relevant for industry and society in five or ten<br />

years. International branches provide direct contact<br />

with the most important current and future industrial<br />

and scientific regions around the world.<br />

The Fraunhofer Society focuses on applied research<br />

and key technologies relevant for the future,<br />

therefore playing a key role in the innovation process<br />

of Germany and Europe. Applied research has effects<br />

which reach beyond the direct benefit for the client:<br />

through this research and development work, the<br />

Fraunhofer institutes increase the competitiveness of<br />

the region, of Germany and of Europe. They encourage<br />

innovations, strengthen technological capability,<br />

improve the acceptance of modern technology and<br />

ensure the education and training of much-needed<br />

young talent. Fraunhofer institutes often instigate the<br />

establishment of high-tech companies nearby.<br />

S Pay-TV, Autotür oder<br />

Firmengelände – Zugang<br />

gewähren uns Smartcard oder<br />

Chip. Fraunhofer-Forscher<br />

testen die Sicherheit dieser<br />

eingebetteten Systeme<br />

und arbeiten an neuen<br />

Sicherheitsvorkehrungen<br />

D Ökologische und ökonomische<br />

Gründe zwingen<br />

auch Telekommunikationsunternehmen<br />

zum Einsatz<br />

energiesparender Systeme<br />

S Pay TV, be it car door or<br />

company headquaters – a<br />

smartcard or chip lets us in.<br />

Fraunhofer Institute<br />

researchers test the reliability<br />

of these embedded systems<br />

and work on new security<br />

precautions<br />

D Ecological and economic<br />

reasons are also forcing<br />

telecommunication<br />

companies to employ<br />

energy-saving systems<br />

Fraunhofer provides its employees with opportunities<br />

for professional and personal development suitable<br />

for challenging positions in its institutes, in universities,<br />

in industry and society. Students at Fraunhofer<br />

institutes are often presented with outstanding entry<br />

and development opportunities in companies because<br />

of their practical training and experience.<br />

www.fraunhofer.de 163


Haupteingang Zweibrückenstraße<br />

12 mit Kunst am Bau<br />

Art work at the entrance of<br />

DPMA Zweibrückenstraße 12<br />

Das DEUTSCHE PATENT- UND<br />

MARKENAMT (DPMA)<br />

Wirtschaftlich erfolgreiche Erfindungen und Ideen finden<br />

häufig Nachahmer. Deshalb ist der Schutz des<br />

geistigen Eigentums gerade in Zeiten der fortschreitenden<br />

Globalisierung sehr wichtig. Nur durch Schutz<br />

in Form von Patenten, Marken oder Mustern können<br />

Produkte wirksam vor Nachahmern geschützt und<br />

weltweit vermarktet werden.<br />

Das DEUTSCHE PATENT- UND MARKENAMT (DPMA)<br />

eröffnet Ihnen die Möglichkeit, mithilfe gewerblicher<br />

The German Patent and<br />

Trademark Office (DPMA)<br />

Commercially successful inventions and ideas often<br />

have many imitators. The protection of intellectual<br />

property is therefore very important, especially in<br />

times of increasing globalisation. Products can only<br />

be effectively protected from imitators and thus marketed<br />

worldwide by means of the protection provided<br />

by a patent, trademark or model.<br />

The GERMAN PATENT- AND TRADEMARK OFFICE<br />

(DPMA) allows you to take effective action against<br />

164<br />

www.dpma.de


Schutzrechte effektiv gegen Plagiate und Imitationen<br />

vorzugehen. Wir schützen technische Erfindungen<br />

als Patente oder Gebrauchsmuster, tragen Marken<br />

für Produkte oder Dienstleistungen ein und bieten in<br />

Form des Geschmacksmusters Schutz für das Design<br />

eines Produkts. Ein vom DPMA erteiltes Schutzrecht<br />

verschafft dem Inhaber ein exklusives Nutzungsrecht<br />

für Deutschland, das heißt, niemand darf ohne Einwilligung<br />

des Inhabers das geschützte Produkt oder<br />

die Erfindung in Deutschland nutzen. Bei einer Verletzung<br />

dieses Rechts hat der Inhaber einen Unterlassungs-<br />

und gegebenenfalls auch einen Schadensersatzanspruch<br />

gegen den Verletzer.<br />

Aufgabe des DPMA ist es, Schutzrechte für technische<br />

und gewerbliche Innovationen zu erteilen, einzutragen,<br />

zu verwalten und zu veröffentlichen. Mit<br />

seinen mehr als 2 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ist das DPMA das größte nationale Patentund<br />

Markenamt in Europa und weltweit das fünftgrößte<br />

nationale Patentamt. Unsere organisatorisch<br />

dem Bundesministerium der Justiz nachgeordnete<br />

Bundesoberbehörde hat neben ihrem Hauptsitz in<br />

München weitere Standorte in Jena und Berlin. Das<br />

DPMA kann auf eine mehr als 130-jährige Geschichte<br />

zurückblicken.<br />

plagiarism and imitation with the help of industrial<br />

property rights. We protect technical inventions as<br />

patents or utility models, register trademarks for products<br />

or services and offer protection for the product<br />

design by way of a registered design. A property right<br />

issued by the DPMA provides the holder with an exclusive<br />

right of use for Germany; in other words, no one<br />

may use the protected product or invention in Germany<br />

without the consent of the holder. In the event of<br />

an infringement of this right, the holder may claim for<br />

injunctive relief and also, where necessary, for compensation<br />

against the infringer.<br />

The DPMA’s task is to issue, register, manage and publish<br />

property rights for technical and commercial innovations.<br />

With more than 2,550 employees the DPMA<br />

is the largest national patent and trademark office in<br />

Europe and the fifth largest national patent office in<br />

the world. This higher federal authority, subordinate to<br />

the Ministry of Justice, has headquarters in Munich,<br />

and additional offices in Jena and Berlin. The DPMA<br />

can look back on a history of more than 130 years.<br />

Deutsches Patent- und Markenamt:<br />

Dienstgebäude München<br />

The German Patent and<br />

Trademark Office in Munich<br />

Das Foyer des DPMA – ein<br />

moderner und freundlicher, Licht<br />

durchfluteter Empfangsraum<br />

The foyer of the DPMA –<br />

a modern and friendly, lightflooded<br />

reception area<br />

www.dpma.de 165


Europäisches Patentamt<br />

Förderung von Innovation, Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Wirtschaftswachstum<br />

in ganz Europa<br />

European Patent Office<br />

Supporting innovation,<br />

competitiveness and economic<br />

growth across Europe<br />

A EPA-Hauptsitz in München,<br />

gebaut1977<br />

S Europäische Patente schützen<br />

Erfindungen in 38 Mitgliedstaaten<br />

der Organisation mit<br />

einem Markt von nahezu<br />

600 Millionen Menschen<br />

A EPO headquarters in Munich,<br />

built in 1977<br />

S European patents provide<br />

protection for inventions in<br />

the 38 member states of<br />

the Organisation, covering a<br />

market of nearly 600 million<br />

people<br />

Am 5. Oktober 1973 unterzeichneten sechzehn Länder<br />

das Europäische Patentübereinkommen, um ihre<br />

Zusammenarbeit für den Patentschutz für Erfindungen<br />

in Europa zu stärken. Das Übereinkommen führte<br />

zur Gründung der Europäischen Patentorganisation<br />

(EPO) mit dem Europäischen Patentamt (EPA) als<br />

ausführendem Organ. Über 40 Jahre hinweg hat sich<br />

das europäische Patentsystem zum größten und erfolgreichsten<br />

regionalen Patentsystem der Welt mit<br />

nunmehr 38 Mitgliedstaaten und 600 Millionen Menschen<br />

entwickelt.<br />

Das EPA ist zentrale Anlaufstelle für Erfinder und Unternehmen<br />

aus der ganzen Welt. Es ermöglicht die Erteilung<br />

von Patentschutz durch ein einheitliches Verfahren<br />

mit nur einer Anmeldung in einer seiner drei<br />

Amtssprachen Deutsch, Englisch oder Französisch.<br />

Das EPA prüft Patentanmeldungen für Erfindungen<br />

auf allen Gebieten der Technik. Europäische Patente<br />

fördern Innovationen indem sie die F&E-Ergebnisse<br />

schützen, Lizenzerteilungen ermöglichen und Investitionen<br />

anziehen.<br />

Eine ebenso wichtige Aufgabe des EPA ist die Verbreitung<br />

von technischem Wissen durch die Veröffent-<br />

On 5 October 1973, sixteen countries seeking to improve<br />

co-operation on patent protection for inventions<br />

in Europe signed the European Patent Convention in<br />

Munich. The Convention led to the creation of the European<br />

Patent Organisation, with its executive body,<br />

the European Patent Office (EPO). Forty years on, this<br />

has grown into the largest and most successful regional<br />

patent system in the world, currently covering<br />

38 member states and a territory of some 600 million<br />

people.<br />

The EPO provides a central one-stop service to both<br />

individual inventors and companies from around the<br />

world. It enables them to obtain patent protection<br />

through a uniform procedure requiring just one application<br />

in one of the EPO’s three official languages<br />

(English, French or German).<br />

The EPO examines patent applications for inventions<br />

in all fields of technology and grants patents for innovative<br />

solutions to technical problems. European<br />

patents support innovation by protecting the fruits of<br />

a company’s R&D, enabling licensing and attracting<br />

investment.<br />

166<br />

www.epo.org


lichung von Patenten. Die freie Datenbank des EPA,<br />

Espacenet, enthält über 80 Millionen Patentdokumente<br />

mit Informationen zu Erfindungen und technologischen<br />

Entwicklungen aus der ganzen Welt. Zudem gewährleistet<br />

Patent Translate eine kostenfreie maschinelle<br />

Übersetzung der Dokumente in viele Sprachen,<br />

einschließlich Chinesisch.<br />

Mit 7 000 Mitarbeitern aus mehr als 30 Ländern, darunter<br />

4 000 hochqualifizierte Wissenschaftler und Ingenieure,<br />

die als Patentprüfer arbeiten, ist das EPA<br />

heute eine der größten europäischen Institutionen.<br />

Hauptsitz des EPA ist München mit mehr als 3 500<br />

Mitarbeitern. Dienststellen unterhält das Amt in Berlin,<br />

Brüssel, Den Haag und Wien. Die Präsenz des<br />

EPA Seite an Seite mit dem Deutschen Patent- und<br />

Markenamt und dem Bundespatentgericht sowie die<br />

Aktivitäten von Hunderten von Patentanwälten haben<br />

München zu einem globalen Zentrum für geistiges Eigentum<br />

gemacht.<br />

An equally important part of the EPO’s mission is to<br />

facilitate the diffusion of knowledge and technology by<br />

publishing patents. The EPO’s public patent database,<br />

Espacenet, contains more than 80 million patent documents<br />

with information on inventions and technological<br />

developments from all over the world. And thanks<br />

to the EPO’s free machine translation tool, Patent<br />

Translate, these documents can now be automatically<br />

translated into multiple languages, including Chinese.<br />

Today the EPO is one of the largest European organisations,<br />

employing 7,000 staff of more than 30 different<br />

nationalities, the majority of whom are highly qualified<br />

scientists and engineers working as patent examiners.<br />

The EPO’s headquarters are in Munich (with more<br />

than 3,500 staff working here), and it has offices in<br />

Berlin, Brussels, The Hague and Vienna. The presence<br />

of the EPO alongside the German Patent and Trademark<br />

Office and the Federal Patent Court as well as<br />

the activities of several hundred patent attorneys have<br />

made Munich one of the world’s hubs of intellectual<br />

property.<br />

The high quality of the services provided by the EPO<br />

attracts users from around the globe. Today the Office<br />

receives over 250,000 patent filings a year. This<br />

success is one reason why the EU designated the EPO<br />

to grant and also administer the future unitary patent<br />

– a single European patent covering the territory of<br />

all participating EU member states – which should<br />

render Europe even more attractive for inventors and<br />

investors from all over the world.<br />

D Die Datenbanken des EPA –<br />

mit mehr als 80 Millionen<br />

Patentdokumenten – gehören<br />

zu den weltweit größten<br />

Informationsquellen über<br />

Technologien<br />

F Jedes Jahr zeichnet das EPA<br />

herausragende Erfinder<br />

mit dem Europäischen<br />

Erfinderpreis aus. Martin<br />

Schadt, Erfinder des LCD-<br />

Flachbildschirms, gewann<br />

den Preis im Jahr 2013 in der<br />

Kategorie Lebenswerk<br />

D The EPO’s public databases<br />

– containing more than 80<br />

million patent documents –<br />

are one of the world’s largest<br />

sources of information about<br />

technology<br />

F Every year, the EPO honours<br />

outstanding inventors with<br />

the European Inventor Award.<br />

Martin Schadt, inventor of<br />

LCD technology, won the<br />

2013 award in the Lifetime<br />

Achievement category<br />

Dank ihrer hohen Qualität werden die Dienstleistungen<br />

des EPA weltweit in Anspruch genommen. Inzwischen<br />

erhält das Amt über 250 000 Patentanmeldungen<br />

pro Jahr. Dieser Erfolg war einer der Gründe, weshalb<br />

die EU das EPA mit der Erteilung und Verwaltung<br />

des zukünftigen Einheitspatents beauftragt hat – ein<br />

einheitlich gültiges Patent für die teilnehmenden EU-<br />

Staaten, welches Europa für Erfinder und Investoren<br />

aus aller Welt noch attraktiver macht.<br />

www.epo.org 167


Die FOM, der Spezialist für das berufsbegleitende<br />

Studium<br />

The FOM, the specialist for tertiary<br />

education while working<br />

Die FOM Hochschule für Oekonomie & Management<br />

ist die größte private Hochschule Deutschlands. Im Fokus<br />

der Lehre stehen praxisorientierte Bachelor- und<br />

Master-Studiengänge aus dem wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Bereich. Erfahrene Dozenten aus Wissenschaft<br />

und Wirtschaft führen Präsenzvorlesungen in<br />

München und Augsburg und 28 weiteren Standorten<br />

in Deutschland und in Luxemburg durch. Die international<br />

ausgerichtete Hochschule wendet sich vorwiegend<br />

an Berufstätige, die sich neben ihrer betrieblichen<br />

Tätigkeit akademisch qualifizieren wollen. Zudem<br />

können Abiturienten und Absolventen mit Fachhochschulreife<br />

an der FOM ein duales Studium durchlaufen.<br />

Dabei kombinieren sie eine praktische Berufsausbildung<br />

im Unternehmen mit einem Studium.<br />

The FOM College for Economics and Management is<br />

the largest private university in Germany. The focus of<br />

its syllabus is on practice-oriented Bachelor and Master<br />

courses in the field of economics. Experienced<br />

lecturers from science and commerce hold lectures<br />

in Munich and 21 other venues in Germany and Luxemburg.<br />

This internationally oriented university is<br />

aimed predominantly at working professionals who<br />

wish to gain academic qualifications parallel to their<br />

employment. It is also possible for high school graduates<br />

to undertake a dual course of study at the<br />

FOM. This special form of degree combines practical<br />

vocational training at a company with academic<br />

studies.<br />

168<br />

www.fom.de


Die FOM blickt auf eine langjährige Erfahrung mit berufsbegleitenden<br />

Studiengängen zurück. 1991 wurde<br />

die Hochschule in Essen gegründet, 2002 kam das<br />

Münchener Studienzentrum hinzu. Heute stehen den<br />

Studenten in der Alten und Neuen Hopfenpost insgesamt<br />

mehr als 3 300 Quadratmeter für Forschung<br />

und Lehre zur Verfügung. Die Vision der FOM: Berufstätigen<br />

mit unterschiedlichen schulischen und beruflichen<br />

Erfahrungen den Zugang zu akademischer<br />

Bildung zu ermöglichen. So können auch Studierende<br />

ohne Abitur einen Hochschulabschluss erwerben.<br />

Das Besondere: Nach dem Prinzip der Durchlässigkeit<br />

rechnet die FOM berufliche Fortbildungsabschlüsse<br />

auf die Dauer des Präsenzstudiums an.<br />

The FOM has a long history of university studies parallel<br />

to employment. It was founded in Essen in 1991.<br />

In 2002 the Munich centre of study joined it. Today<br />

there are more than 3,300 square metres of space<br />

available to students in the Alte and Neue Hopfenpost<br />

buildings for research and teaching. The vision of the<br />

FOM: To give working people with a varied range of<br />

academic and professional backgrounds access to<br />

tertiary education. For example, students without the<br />

German Abitur high school diploma that is normally<br />

prerequisite to university study can also obtain a university<br />

degree here. This is possible because the FOM<br />

gives credit for vocational training qualifications when<br />

calculating the duration of in-class study.<br />

A Studieren in der<br />

Alten Hopfenpost<br />

S Bei Vorlesungen an der FOM<br />

Hochschule werden Theorie<br />

und Praxis verknüpft<br />

D Großzügig und freundlich:<br />

das Münchener Studienzentrum<br />

der FOM<br />

A Studying in the building of<br />

the “Alte Hopfenpost”<br />

S Theory and practice are<br />

brought together in lectures<br />

at the FOM university<br />

D Spacious and in a friendly<br />

atmosphere: the Munich<br />

Study centre of the FOM<br />

Als erste private und vierte deutsche Hochschule hat<br />

sie 2012 das Qualitätssiegel der Systemakkreditierung<br />

erhalten. „Die erfolgreiche Systemakkreditierung<br />

nach den hohen Standards des deutschen Akkreditierungsrats<br />

ist ein Beleg für unser ausgezeichnetes<br />

Qualitätsmanagement“, freut sich FOM-Rektor<br />

Professor Dr. Burghard Hermeier sagen zu können.<br />

Weitere Belege für das funktionierende Qualitätsmanagement<br />

der FOM sind zum Beispiel die erfolgreiche<br />

Reakkreditierung durch den Wissenschaftsrat 2010<br />

und die durchweg hervorragenden Ergebnisse der Absolventenbefragung<br />

durch das INCHER Institut der<br />

Universität Kassel.<br />

The FOM was the first private university and only the<br />

fourth German university to be awarded the system<br />

accreditation seal of quality in 2012. “The successful<br />

system accreditation in compliance with the high<br />

standards of the German Accreditation Council bears<br />

witness to our outstanding quality management,” says<br />

FOM Director Professor Dr. Burghard Hermeier. Further<br />

proof of the excellent quality management at the<br />

FOM are, for example, the successful reaccreditation<br />

by the Academic Council in 2010 and the consistently<br />

outstanding results of the graduate survey conducted<br />

by the INCHER Institute of Kassel University.<br />

www.fom.de 169


A Die beiden Brunnen vor der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität<br />

entstanden im 19. Jahrhundert<br />

nach Plänen Friedrich von<br />

Gärtners. Da ihre Vorbilder auf<br />

dem Petersplatz in Rom stehen,<br />

werden sie auch römische<br />

Brunnen genannt<br />

S Der Lichthof der LMU. Hier<br />

warf im Februar 1943 Sophie<br />

Scholl ihre letzten Flugblätter<br />

hinunter und wurde vom<br />

Hausmeister ertappt. Eine<br />

Denkstätte erinnert heute an<br />

den Widerstand der Weißen<br />

Rose<br />

A The two fountains in front of<br />

the main building of Ludwig-<br />

Maximilians-Universität were<br />

built in the 19th century using<br />

plans by Friedrich von Gärtner.<br />

They are also known as the<br />

Roman Fountains, as they are<br />

modelled on the fountains on<br />

St. Peter’s Square in Rome<br />

S The atrium of LMU. This is<br />

where Sophie Scholl tossed her<br />

last anti-Nazi flyers from the<br />

stairs in February 1943, getting<br />

caught by the janitor. Today, a<br />

memorial is a reminder of the<br />

resistance offered by her Weiße<br />

Rose movement<br />

170<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung


F&K Delvotec GmbH,<br />

Ottobrunn bei München<br />

1992 durch einen Management-Buy-Out von Black &<br />

Decker vom heutigen Inhaber und Geschäftsführer Dr.<br />

Farhad Farassat und seinem damaligen Partner Said<br />

Kazemi gegründet, gehört das Unternehmen heute<br />

mit seinen 120 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz<br />

von 30 Millionen Euro zu den Weltmarktführern.<br />

Der promovierte Maschinenbauingenieur Dr. Farhad<br />

Farassat entwickelt und produziert mit seinem Team<br />

hochpräzise Mikro-Schweißmaschinen. Diese heißen<br />

Drahtbonder. Mit extrem dünnen Drähtchen stellen<br />

sie die Verbindung zwischen Halbleiterchips und ihrer<br />

Umgebung her. Diese Drähte sind oft nur ein Viertel<br />

so dick wie ein menschliches Haar und leiten die Signale<br />

eines Computer-Chips an seine Außenwelt. Das<br />

Schweißen selbst geht höchst raffiniert und gleichzeitig<br />

extrem einfach vor sich, nämlich durch einen<br />

Reibschweiß-Prozess, der durch eine Ultraschall-Bewegung<br />

von nur einem Tausendstel Millimeter ausgelöst<br />

wird und der nach zwanzig bis vierzig Millisekunden<br />

abgeschlossen ist. Weil dabei – im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Schweißverfahren – keine Metallschmelze<br />

auftritt und, anders als beim Löten, auch<br />

keine weiteren Metalle oder Kleber benötigt werden,<br />

sind Bondverbindungen schonender in der Herstellung,<br />

gleichzeitig aber bedeutend zuverlässiger als andere<br />

Verbindungsverfahren.<br />

F&K Delvotec GmbH,<br />

Ottobrunn near Munich<br />

Founded in 1992 by owner manager Dr. Farhad Farassat<br />

and his partner at the time Said Kazemi in a management<br />

buy-out from Black & Decker, the company<br />

is today one of the world’s market leaders, with 120<br />

employees and annual sales of 30 million euros.<br />

A doctor of engineering, Farhad Farassat and his team<br />

design and manufacture precision micro-welding machines<br />

known as wire bonders. With an extremely<br />

fine wire they connect semiconductor chips with their<br />

surroundings. These wires are often only a quarter as<br />

thick as a human hair, and they carry the signals of<br />

a computer chip to the world around it. The welding<br />

itself is ingenious and yet at the same time extremely<br />

simple. It uses a friction welding process that is triggered<br />

by an ultrasonic movement of just a thousandth<br />

of a millimetre and is completed after twenty to thirty<br />

milliseconds. Because – unlike with the customary<br />

welding processes – this does not cause any melting<br />

of metal and, in contrast to soldering, no other<br />

metals or adhesives are required, bond connections<br />

are much less invasive in the manufacturing process,<br />

while also being much more reliable than other connection<br />

technologies.<br />

Dr. Farhad Farassat,<br />

Geschäftsführer/Gesellschafter<br />

Dr. Farhad Farassat,<br />

CEO<br />

Der weltgrößte Drahtbonder<br />

in einer Dreierlinie für<br />

Konzentrator-Solarzellen oder<br />

E-Fahrzeugbatterien<br />

The world’s largest wire bonder<br />

in a three-in-line configuration<br />

for concentrator solar cells and<br />

e-vehicle batteries<br />

www.fkdelvotec.com 171


Viel dünner als ein Frauenhaar:<br />

Drahtbonds auf einem DRAM-<br />

Chip für Computer und<br />

Digitalkameras<br />

Much thinner than a woman’s<br />

hair: wire bonds on a DRAM<br />

chip for computers and digital<br />

cameras<br />

Diese Drahtbonder sind somit aus der modernen<br />

Elektronik nicht mehr wegzudenken. Der Ottobrunner<br />

Sondermaschinenbauer ist einer der erfolgreichsten<br />

Anbieter dieser Spezialmaschinen. Auf dem Weltmarkt<br />

hat F&K Delvotec nur eine Handvoll ernstzunehmender<br />

Konkurrenten und ist damit ein ausgesprochener<br />

„Hidden Champion“. Breit gestreut ist<br />

hingegen der Abnehmerkreis, denn was auf den Bondern<br />

von F&K Delvotec produziert wird, begleitet<br />

uns im täglichen Leben: Chipkarten für Banken oder<br />

Krankenkassen werden ebenso auf den Bondern produziert<br />

wie die extrem anspruchsvollen Beschleunigungssensoren,<br />

die im Falle eines Aufpralls im Auto<br />

den Airbag auslösen. Und die miniaturisierten Mobiltelefone<br />

sind ohne Spezialbonder gar nicht denkbar.<br />

Dank der hohen Qualität der Bondverbindungen ist<br />

eine Null-Fehler-Produktion, wie von der Automobilindustrie<br />

angestrebt, kein Fernziel mehr.<br />

Also ist es nicht überraschend, dass sich das Who<br />

is Who der weltweiten Halbleiter- und Elektronikindustrie<br />

im Kundenregister der Ottobrunner Spezialisten<br />

findet: Marktführende Automobilzulieferer genauso<br />

wie kleine Hörgerätehersteller, Laserproduzenten<br />

und Sensorhersteller genauso wie Forschungsinstitute<br />

(auch das CERN baut seine Detektoren auf Ottobrunner<br />

Bondern), Halbleiterproduzenten von San<br />

Francisco bis Singapur, und neuerdings auch Anbieter<br />

von Elektrofahrzeugen.<br />

This makes these wire bonders indispensable in modern<br />

electronics. The Ottobrunn-based special machines<br />

manufacturer is one of the most successful<br />

suppliers of these special machines. F&K Delvotec<br />

has only a handful of true competitors on the global<br />

market, which makes it a true hidden champion. Its<br />

clientele, on the other hand, is widespread, because<br />

the things that are produced using the bonders from<br />

F&K Delvotec are integral parts of our everyday life:<br />

chip cards for banks or medical insurance companies<br />

are made on the bonders, as are extremely demanding<br />

acceleration sensors that trigger airbags in the<br />

event of an accident. And the miniaturised mobile<br />

phones would be inconceivable without special bonders.<br />

Thanks to the quality of the bond connections,<br />

zero-error production, as striven for by the automotive<br />

industry, is no longer a dream for the distant future.<br />

So it comes as no surprise that the Who’s Who of the<br />

world’s semiconductor and electronics industry can<br />

be found in the customer files of the Ottobrunn specialists:<br />

market-leading automotive component suppliers<br />

and small hearing-aid manufacturers, laser producers<br />

and sensor makers, research institutes (the<br />

CERN also builds its detectors on bonders from Ottobrunn),<br />

semiconductor producers from San Francisco<br />

to Singapore, and more recently also makers of electrically<br />

powered cars.<br />

172<br />

www.fkdelvotec.com


Aber auch bei einem Hidden Champion wachsen die<br />

Bäume nicht in den Himmel. Konfrontiert mit der Finanz-<br />

und Wirtschaftskrise von 2008 und 2009, entwickelte<br />

F&K Delvotec im Rahmen einer Zwei-Stufen-Strategie<br />

ein preisgünstigeres und produktiveres<br />

Doppelkopf-Modell, das Ende 2009 auf den Markt<br />

kam und auf das vor allem die asiatischen Kunden<br />

zugriffen. Außerdem wurden weitere Marktnischen<br />

identifiziert, die weniger vom zyklischen Halbleitergeschäft<br />

abhängig sind, und dafür in sehr kurzer Zeit<br />

speziell angepasste Bondermodelle entwickelt. Das<br />

war zunächst ein hochmoderner Riesendrahtbonder<br />

für sogenannte Konzentrator-Solarzellen. Solche Solarzellen<br />

haben den höchsten Wirkungsgrad aller industriell<br />

produzierten Solarzellen; sie eignen sich bevorzugt<br />

für sehr sonnenreiche Standorte und werden<br />

derzeit vor allem in Kalifornien hergestellt.<br />

Ein weiteres Standbein der F&K Delvotec ist inzwischen<br />

die E-Fahrzeug-Technologie mit der Entwicklung<br />

von neuartigen effizienteren und billigeren<br />

Batteriesystemen. Die größten von ihnen enthalten<br />

mittlerweile bis zu 8 000 Lithium-Akkuzellen, die elektrisch<br />

miteinander verbunden werden müssen. Wegen<br />

der hohen Stromstärken reichen dafür die dünnen<br />

Drähte aus der Chiptechnologie nicht mehr aus, aber<br />

F&K Delvotec hat auch Maschinen für dickere Aluminium-<br />

und Kupferdrähte im Programm. Der Riesendrahtbonder<br />

mit einer Arbeitsfläche von der Größe<br />

eines Esstisches kommt auch mit den größten derartigen<br />

Batteriemodulen spielend zurecht – im Vergleich<br />

dazu haben Standardbonder nur einen Arbeitsbereich<br />

von etwa einem Notizzettel.<br />

Das Erfolgsrezept von F&K Delvotec ist einfach: es<br />

besteht aus drei Zutaten. Erstens: höchste Technologie<br />

anbieten, denn anders sind die hohen Kosten<br />

einer in Deutschland angesiedelten Firma nicht zu<br />

tragen. Zweitens: immer das Ohr am Markt halten,<br />

um auf neue Kundenbedürfnisse schnell und flexibel<br />

reagieren zu können. In der Hochtechnologie ist das<br />

noch wichtiger als in anderen Märkten. Und schließlich<br />

drittens: antizyklisch agieren. In der Krise nicht an<br />

der falschen Stelle sparen, sondern gerade dann alle<br />

Kraft in die Entwicklung neuer Maschinen und Verfahren<br />

zu stecken, damit man beim nächsten Aufschwung<br />

alle Kraft in die Produktion stecken kann. Das erklärt<br />

auch den Optimismus von Dr. Farassat, der mit seinem<br />

Unternehmen jetzt im vierten Jahrzehnt in die<br />

Zukunft geht.<br />

But even hidden champions are part of the normal<br />

economy. Confronted with the financial and economic<br />

crisis of 2008 and 2009, F&K Delvotec developed<br />

a less-expensive and more productive double-headed<br />

version in the scope of a two-phase strategy. Launched<br />

onto the market at the end of 2009 it was predominantly<br />

purchased by Asian customers. Delvotec also<br />

identified other market niches that are less dependent<br />

on the cyclical semiconductor business, and<br />

quickly developed specially suited bonder models for<br />

them. These included first of all a cutting-edge giant<br />

wire bonder for concentrator solar cells. These solar<br />

cells have the highest efficiency rate of all industrially<br />

produced solar cells. They are ideal for very sunny<br />

locations and are currently made mainly in California.<br />

Meanwhile, a further pillar of F&K Delvotec is e-vehicle<br />

technology, with more efficient and cheaper battery<br />

systems being developed. The largest of these<br />

today contain up to 8,000 lithium battery cells that<br />

have to be connected to each other electrically. Because<br />

of the enormous currents, the thin wires from<br />

the semiconductor sector no longer suffice, but F&K<br />

Delvotec also has machines for thicker aluminium<br />

and copper wires in its programme. The giant wire<br />

bonder with a work space the size of a dining table<br />

can easily process even the largest battery modules<br />

of this kind. In comparison, standard bonders have a<br />

work space the size of a Post-it.<br />

The F&K Delvotec recipe for success is simple: it<br />

has three ingredients. Firstly: offer the best technology,<br />

because this is the only way the high costs of<br />

being based in Germany can be carried. Secondly: always<br />

keep an ear to the market, in order to be able to<br />

react quickly and flexibly to new customer demands.<br />

In high-tech this is even more important than in other<br />

markets. And thirdly: be anti-cyclical. Don’t try to save<br />

money in the wrong places during a crisis. Indeed, it<br />

is precisely then that one has to invest everything one<br />

can in developing new machines and processes, so<br />

that one can then put everything into production when<br />

the next upswing comes. This explains why Dr. Farassat<br />

looks so optimistically into the now fourth decade<br />

of his company’s existence.<br />

www.fkdelvotec.com 173


„Zu meinem<br />

Siebzigsten wünsche<br />

ich mir den Gamsbart“<br />

“For my<br />

seventieth birthday<br />

I want a Gamsbart”<br />

Prof. Hans-Werner Sinn<br />

Präsident des ifo Instituts –<br />

Leibniz Institut für<br />

Wirtschaftsforschung an der<br />

Universität München<br />

Prof. Hans-Werner Sinn<br />

President of the Ifo Institute –<br />

Leibniz Institute for Economic<br />

Research at the University of<br />

Munich<br />

Als ich 1984 den Ruf an die LMU erhielt, wusste ich<br />

nicht recht, ob ich kommen sollte. Die Stadt lag für<br />

mich als Nordlicht doch ziemlich weit im Süden, fern<br />

der Heimat und voller Bayern. Schickimicki lag mir<br />

auch nicht. Warum also? Weil meine Frau das ganz<br />

anders sah. Selbst zwar nur „Beute-Bayerin“ aus Miltenberg<br />

am Main, hatte sie einen ganz anderen Blick<br />

auf die Dinge, und wie immer Recht. Nun bin ich schon<br />

fast dreißig Jahre hier und will nicht mehr weg, … äh,<br />

„fort“, meine ich natürlich.<br />

Ich selbst spreche immer noch nicht „bairisch“, aber<br />

ich verstehe es zumindest und singe bayerische Weihnachtslieder<br />

vom Blatt. Meine Kinder sind Bayern und<br />

haben ur-bayerische Partner. Mein Enkel Korbinian<br />

lebt auf einem bayerischen Bauernhof am Rande von<br />

München. Ich liebe dieses Land und diese Stadt, die<br />

meine zweite Heimat geworden ist.<br />

Man ist mir gegenüber ja auch tolerant. Mein westfälischer<br />

Akzent wird geduldet. Man hat mich hier mit<br />

offenen Armen aufgenommen. Die Administration des<br />

Kultusministeriums bewies große Klasse und viel Stil<br />

und half mir dabei, allerlei Dinge in der Uni zu erreichen,<br />

die sich als nützlich für die volkswirtschaftliche<br />

Fakultät erwiesen. Erst später wurde mir klar,<br />

dass das schon seit Max II Methode hat. Er wollte die<br />

Nordlicht-Akademiker als Gegengewicht zum angestammten<br />

Adel, der ihm als zu einflussreich erschien.<br />

Dass ich später in seinen Orden aufgenommen wurde,<br />

empfand ich als große Ehre, auch wenn das mit<br />

dem Einfluss so wohl doch nicht stimmt. Den haben<br />

natürlich noch immer die Altsassen. Aber auch die<br />

sind nett. Tolle Menschen. Bodenständig, weltoffen,<br />

bisweilen wohlhabend, große Realisten, großartige<br />

Forscher und verantwortungsvolle Unternehmer, die<br />

die Stadt vor den Bergen groß gemacht und ihr Weltrenommee<br />

verschafft haben. Keine Träumer, sondern<br />

Tatmenschen.<br />

Bayern sind politisch, aber gar nicht so, wie ich dachte.<br />

Die CSU ist lange nicht so schwarz, wie sie scheint,<br />

viel offener und pragmatischer als ihr Image. Und die<br />

SPD hat viel bayerisches Herz und Verständnis für die<br />

Unternehmer. Und wenn die Freidemokraten in Dirndl<br />

When I was offered a position at LMU in 1984, I wasn’t<br />

sure if I should take it. Being a child of the north, the<br />

city was quite a long way down in the south for me, far<br />

from home and full of Bavarians. I wasn’t interested<br />

in high society either, so why? Because my wife saw<br />

things differently. Herself only a captured Bavarian<br />

coming from Miltenberg am Main, she was, as always,<br />

right. I’ve been here almost thirty years now, and I<br />

don’t ever want to leave.<br />

I still don’t speak the Bavarian dialect, but I do understand<br />

it now, and I sing Bavarian Christmas carols<br />

from the page. My children are Bavarians and have<br />

true-blue Bavarian partners. My grandson Korbinian<br />

lives on a Bavarian farm on the outskirts of Munich.<br />

I love this town and its surrounds. It has become my<br />

second home.<br />

And they tolerate me and my Westphalian accent.<br />

They have always accepted me with open arms. The<br />

administration of the ministry of culture has showed<br />

great courage and style in helping me accomplish all<br />

kinds of things at the university that have proven beneficial<br />

for the Economics faculty. I didn’t realise until<br />

later that this has been part of the system ever since<br />

Maximilian II. He wanted the northern academics as<br />

a counterweight to the local aristocracy, which he<br />

thought was too influential. I considered it a great honour<br />

to be admitted to his order later on, even if the thing<br />

with the influence probably wasn’t really the case.<br />

The traditional families still have that. But they are<br />

nice too. Great people, down-to-earth, open-minded,<br />

sometimes wealthy, great realists and researchers<br />

and responsible businesspeople who have made the<br />

city by the mountains great and embellished it with<br />

global renown. They are not dreamers, but people of<br />

action.<br />

Bavarians are political, but not the way I thought. The<br />

CSU party is not as conservative as it appears by far.<br />

It is much more open and pragmatic than its image.<br />

And the SPD has a Bavarian heart and a great deal<br />

of understanding for the entrepreneurs. And when<br />

the Free Democrats turn up in the classical Bavarian<br />

Dirndl dresses and Lederhosen, there can be no<br />

174<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung


und Lederhose daherkommen, dann weiß man, dass<br />

hier alles anders ist als im Rest der Republik.<br />

Apropos Lederhose. Kennen Sie Steinelupfen beim<br />

Starkbierfest in Unterbrunn? Da kommen große,<br />

schwere Kerle daher, eine Art Sumo-Ringer in Krachledernen,<br />

und ziehen zentnerschwere Steinplatten mit<br />

einer langen Stange an einer Messlatte entlang. Wer<br />

am meisten schafft, hat gewonnen. Für Männer ist das<br />

Ereignis geeignet, die Selbsteinschätzung zu relativieren<br />

und auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren.<br />

Deswegen ist mein Freund und Nachbar Martin Zeil<br />

wohl auch immer mit dabei. Für Frauen ist das Ganze<br />

ein insgeheim erotisches Erlebnis, wie mir meine<br />

Freundin Bärbel gestand.<br />

Überhaupt die Freunde. Davon haben wir hier viele.<br />

Nicht großkopfert, sondern Leute wie Du und ich, alles<br />

Menschen aus dem wirklichen Leben, die zusammenhalten<br />

und sich kein X für ein U vormachen lassen. Wir<br />

feiern mit ihnen in den Bierzelten und radeln in den<br />

Mai oder sonst wo hin; auch zu den Seen, von denen<br />

einer schöner als der andere ist.<br />

Dass Kurt Faltlhauser den bayerischen Seen die Raddampfer<br />

erhalten hat, gehört zu seinen größten Leistungen<br />

als Finanzminister. Nichts ist schöner als zu<br />

den Klängen der Blasmusik auf einem dieser Schiffe<br />

das Panorama der Berge an sich vorbeiziehen zu lassen.<br />

Am meisten liebe ich die kleinen Seen. Mein Geheimtipp<br />

ist der Wörthsee. Dieses herrliche blaue Wasser<br />

lädt zum Baden ein. Auf der Wiese liegen, ein Bierchen<br />

genießen, in die Sonne blinzeln und dem Spiel der<br />

Lichter auf den sich kräuselnden Wellen zuschauen,<br />

während nebenan die Schmetterlinge mit den Blumen<br />

turteln, das ist Bayern.<br />

Bayern ist nicht München und schon gar nicht Bayern<br />

München. Die Söldnerheere, die dort kämpfen, sind<br />

spektakulär, keine Frage. Die Spiele lassen sich gut<br />

anschauen. Aber das Ganze hat mit der Stadt und<br />

dem Land nur wenig zu tun, die Plastik-Arena schon<br />

gar nicht.<br />

München ist viel eher die Auer Dult, wo einem der<br />

Standl-Besitzer im fachkundigen Beratungsgespräch<br />

praktische Haushaltsgeräte wie einen Apfelschäler<br />

oder auch eine antiquarische Briefwaage erklären<br />

kann. Oder der Viktualienmarkt mit seinen frischen<br />

Gänsen, dem Spargel, den ausgefallenen Obstsor-<br />

doubt that things are different here than in the rest<br />

of the Republic.<br />

Speaking of Lederhosen. Have you ever heard of<br />

the stone-tossing at the strong-beer festival in Unterbrunn?<br />

Huge guys like Sumo wrestlers turn up in<br />

their leather pants and pull heavy stone plates on a<br />

stick along a yardstick, with the winner being the one<br />

who can go the furthest. It is a good event for showing<br />

men that they aren’t as great as they might think.<br />

I suppose that is why my friend and neighbour Martin<br />

Zeil always goes. For women, as my friend Bärbel<br />

once confided to me, the whole affair has its own secret<br />

eroticism.<br />

Yes we have many friends here. Not bigwigs: people<br />

like you and me, who stick together through the thick<br />

and thin of real life and don’t pretend something is<br />

what it isn’t. We party with them in the beer tents and<br />

bike into May, and many other places besides; including<br />

the lakes, which are all stunningly beautiful.<br />

One of Kurt Faltlhauser’s greatest deeds as minister<br />

of finance is that he kept the paddle steamers in operation<br />

on the Bavarian lakes. There is nothing better<br />

than watching the mountain panorama sail by to the<br />

sweet sounds of a brass band on one of these boats.<br />

I like the little lakes most. My insider tip is Lake Wörth.<br />

Its azure blue water just makes you long to go swimming,<br />

lie on the grassy banks, enjoy a beer and watch<br />

the sun sparkle on the waves, while butterflies flirt<br />

with the flowers – that is Bavaria.<br />

Bavaria is not Munich, and least of all Bayern Munich.<br />

The mercenaries who fight for it are without doubt<br />

spectacular. They play great football. But it all has<br />

little to do with the city and the state, least of all the<br />

Plastic Arena.<br />

No, Munich is much more the Auer Dult parish fairs,<br />

where you can enjoy watching the stand vendors convince<br />

you that your life has been bitterly awry up to<br />

now because you didn’t own their life-changing apple-peeler<br />

or antique letter scales. Or the Viktualienmarkt<br />

with its fresh geese, asparagus, unusual fruits<br />

and herbs from all over the world. Munich is the Eisbach<br />

canal with its surfers, the Valentin-”Musäum“<br />

with that great satirist’s “winter toothpicks”, it is the<br />

banks of the Isar like at the Flaucher, where young and<br />

old, singles and extended families cool themselves<br />

and their beer in the fresh cold water of the Isar.<br />

EDUCATION, SCIENCE AND RESEARCH 175


ten und den Gewürzen aus aller Welt. München ist<br />

der Eisbach mit seinen Wellenreitern, das Valentin-<br />

„Musäum“ mit den von ihm selbst konstruierten Winterzahnstochern<br />

oder die Isarauen wie der Flaucher,<br />

wo an heißen Tagen Alt und Jung, Single oder Großfamilie<br />

sich und das Bier in der grünen, frischen Isar<br />

kühlen.<br />

München ist auch die Stadt der Bühnen, von der Oper<br />

über den Gasteig bis hin zu einer kaum überschaubaren<br />

Zahl von kleinen Theatern. München ist Wagner,<br />

ist Verdi, ist Pantomime, ist Kabarett, ist die Stadt<br />

des Brandner Kaspar, der Spider Murphy Gang und<br />

der Brass Banda.<br />

München ist die Stadt der Museen. Ich kenne keine<br />

andere Stadt dieser Größe auf der ganzen Welt, die<br />

da mithalten kann. Das Spektrum reicht von Rubens<br />

bis Richter, vom Schlitten bis zum Straßenkreuzer, von<br />

der Ritterrüstung bis zur Rakete, von Dionysos bis zum<br />

Dinosaurier.<br />

München ist auch die nördlichste Stadt Italiens. Die<br />

italienischen Baumeister durften sich hier austoben<br />

und haben Prächtiges geschaffen. Da können die<br />

deutschen Maurer, die sich in Verona versuchten,<br />

kaum mithalten. Es gibt ja auch ganz viele Italiener<br />

hier. Wenn Inter Mailand mal wieder die Champions<br />

League gewonnen hat, ist die Stadt voller hupender<br />

Autos, auf deren Dächern die Ragazzi mit der Tricolore<br />

in der einen und der Weinflasche in der anderen Hand<br />

ihren Sieg bejubeln. München hat sicherlich mehr italienische<br />

als bayerische Lokale.<br />

Aber all der italienische Flair hilft nicht, wenn im Juni<br />

die Gärten und die gute Laune vom Bayern-Monsun<br />

ertränkt werden. Dann heißt es, nach bella Italia fliehen.<br />

In zwei Stunden ist man über den Brenner, strebt<br />

der Sonne entgegen und atmet den Duft von Pinien,<br />

Lavendel und Thymian. Auch das ist bayerisches Lebensgefühl.<br />

Wenn mir die Arbeit nur mehr Zeit für solche<br />

Ausflüge ließe!<br />

Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Englischen<br />

Garten, konkret beim Chinesischen Turm. Da spielt<br />

zum Feierabend die Musi, und die Leute schwatzen<br />

vergnüglich bei einer guten Maß Bier mit Radi, Obatzn<br />

und Brezn. Das hört sich fauler an, als es ist,<br />

denn der Schwerpunkt eines Körpers kann bekanntlich<br />

außerhalb seiner Masse in der Luft liegen. So ist<br />

der Garten mein Schwerpunkt, weil ich einerseits in<br />

meinem Uni-Institut in der Schackstraße, andererseits<br />

Munich is also the city of stages, from the opera to<br />

the Gasteig to the enormous number of little theatres.<br />

Munich is Wagner, Verdi, pantomime, cabaret,<br />

the city of Brandner Kaspar, the Spider Murphy Gang<br />

and Brass Banda.<br />

Munich is the city of museums. I know of no other<br />

city of similar size on the planet to match it in this respect.<br />

The spectrum ranges from Rubens to Richter,<br />

from sleds to road cruisers, from knights’ armour to<br />

rockets, from Dionysus to dinosaurs.<br />

Munich is also Italy’s northernmost city. The Italian<br />

architects had their playground here, and they created<br />

something magnificent. The German masons that<br />

tried their hands in Verona can hardly keep up there.<br />

And there are lots of Italians here, too. When Inter Milan<br />

win the Champions League once again, the city is<br />

full of cars beeping their horns with Ragazzi celebrating<br />

their victory with the Tricolore in one hand and a<br />

bottle of wine in the other. I’m sure Munich has more<br />

Italian restaurants and bars than Bavarian ones.<br />

But all the Italian flair in the world doesn’t help when<br />

the Bavarian monsoon again drenches the gardens<br />

and spirits in the city in June. Then everyone wants<br />

to flee to bella Italia. You are across the Brenner pass<br />

in two hours and can see the sun and smell the pine<br />

trees, lavender and thyme. That is also part of the Bavarian<br />

spirit. If only my job left me more time for such<br />

excursions!<br />

The centre of gravity of my work is in the English Garden,<br />

more precisely at the Chinese Tower. The band<br />

plays there after work and the people chatter away<br />

over a litre-glass of beer, with pretzels and the other<br />

beer garden specialities. That sounds lazier than it is,<br />

because as is well known a body’s centre of gravity<br />

can be outside it in the air. The Garden is my centre<br />

of gravity, because with workplaces in my university<br />

institute in Schackstraße and in the ifo Institut in Bogenhausen,<br />

I regularly pass through the English Garden<br />

when I commute from one to the other. But there<br />

are also days when I sit with guests in the restaurant<br />

at the Tower, and discuss their latest research work<br />

with them. For me it is one of the most beautiful places<br />

in Munich.<br />

176 Bildung, Wissenschaft und Forschung


im ifo Institut in Bogenhausen arbeite und den Englischen<br />

Garten regelmäßig durchquere, wenn ich den<br />

Arbeitsort wechsle. Bisweilen sitze ich aber doch auch<br />

mit Gästen im Restaurant am Chinesischen Turm und<br />

diskutiere mit ihnen über ihre neuesten Forschungsarbeiten.<br />

Für mich ist das einer der schönsten Plätze<br />

Münchens.<br />

Gäste haben wir ja viele, denn Uni-Institut und ifo<br />

sind zur CESifo-Gruppe verwoben, die das Zentrum<br />

eines weltumspannenden Netzwerks von über 1 000<br />

Ökonomen darstellt. Auch die lieben München und<br />

kommen gerne.<br />

Wenn gerade Oktoberfest ist, dann nehmen wir sie<br />

auch mit auf die Wiesn. Ich gehe immer mit etwas gemischten<br />

Gefühlen. Bevor ich da bin, weiß ich nicht so<br />

recht, ob ich das Gedränge und Getöse schön finden<br />

soll. Aber spätestens nach der zweiten Maß versinke<br />

ich in der Masse, gehe in ihr auf, schunkele und tanze,<br />

verliere meine Identität und werde Teil der Gemeinschaft,<br />

die dort aus der Vereinigung mit Gleichgesinnten<br />

entsteht. Die Kraft und ungetrübte Lebensfreude<br />

all der jungen Menschen, die tagsüber hart arbeiten<br />

und abends auf den Bänken tanzen, lassen mich hoffen<br />

für unser Land. Oktoberfest heißt das Fest übrigens,<br />

weil es im September beginnt. Auch die Oktoberrevolution<br />

war ja im September.<br />

And we have many guests, since the university Insitute<br />

and ifo are woven together in the CESifo Group, which<br />

is the centre of a global network of more than 1 000<br />

economists. They love Munich as well, and they come<br />

here with the greatest of pleasure.<br />

If it happens to be Oktoberfest time, we take them<br />

with us. I always have mixed feelings on my way, not<br />

knowing whether I should be enjoying all the noise<br />

and crowds. But by the time a krug or two has passed<br />

my lips, I merge into it, sway and dance, lose my own<br />

identity and become part of the community of kindred<br />

spirits there. The power and untarnished lust for life of<br />

all the young people who work hard all day and dance<br />

on the benches at night gives me hope for our country.<br />

By the way: it is called the Oktoberfest because it<br />

begins in September. After all, the October Revolution<br />

was in September too.<br />

Of course a good national costume is part and parcel<br />

of a visit to the Oktoberfest. On my fiftieth birthday my<br />

friends gave me a wonderful Lederhosen outfit, and<br />

on my sixtieth my children gave me the Munich city<br />

hat to go with it. Now all I need for my seventieth is a<br />

Gamsbart to round it all off.<br />

Natürlich gehört die zünftige Tracht zum Wiesnbesuch<br />

dazu. Zum Fünfzigsten erhielt ich von den Freunden<br />

eine Montur aus schönem Hirschleder, und zum Sechzigsten<br />

von meinen Kindern den Münchner Stadthut<br />

dazu, den ich nun stolz auf meinem Haupte trage. Zu<br />

meinem Siebzigsten wünsche ich mir den Gamsbart.<br />

EDUCATION, SCIENCE AND RESEARCH 177


München: Topadresse<br />

für Kunst und Kultur<br />

Dr. Hans-Georg Küppers<br />

Kulturreferent der Landeshauptstadt München<br />

Dr. Hans-Georg Küppers<br />

Director of the Dept. of Arts and Culture of the State Capital of Munich


Munich: Top address<br />

for art and culture


Foto: Alessandra Schellnegger<br />

München: Topadresse<br />

für Kunst und Kultur<br />

Munich: Top address<br />

for art and culture<br />

Dr. Hans-Georg Küppers<br />

Kulturreferent der<br />

Landeshauptstadt<br />

München<br />

Dr. Hans-Georg Küppers<br />

Director of the<br />

Dept. of Arts and Culture of<br />

the State Capital of Munich<br />

München ist eine Stadt zwischen scheinbar selbstgenügsamer<br />

Unbekümmertheit und weltoffener<br />

Neugier, deren Standbein in der Tradition und deren<br />

Spielbein in der Innovation zu finden ist, wo<br />

Brauchtumspflege und Dax-Unternehmen nicht<br />

gegeneinander stehen, sondern sich harmonisch<br />

ergänzen – wie beispielsweise mit den gleichzeitigen<br />

und gleich gültigen Bezeichnungen Kunststadt<br />

und Bierstadt. Dieses Nebeneinander, das gleichzeitig<br />

ein Miteinander beinhaltet, hat der Journalist<br />

Tim Klotzel einmal in ein sehr passendes Bild ge-<br />

Munich is a city between what appears to be a selfcentred<br />

insouciance and cosmopolitan curiosity,<br />

whose mainstay lies in its tradition and whose<br />

free leg is innovation, where traditional customs<br />

are fostered and DAX companies don’t oppose<br />

each other, they complement each other – as do<br />

the city’s seemingly contradictory reputations as<br />

a beer town and an art town. The journalist Tim<br />

Klotzel once painted a very fitting picture of this<br />

coexistence, saying that the Isar flows through<br />

Munich and at the same time outside its bounda-<br />

180<br />

Kunst und Kultur


fasst, dass die Isar durch München fließt und doch<br />

an ihr vorbei und dass in dieser Stadt das Bayerische<br />

verfremdet und das Fremde vermünchnert<br />

wird. In ihr herrscht eine Mischung aus einerseits<br />

mediterraner Lässigkeit und Aufgeschlossenheit<br />

und anderseits altbayerisch übellaunigem Grant,<br />

diesem „ständigen Karate gegen die eigene Seele,<br />

die mit der Zeit zu einem unangreifbaren Felsen<br />

wird, den man dann bayerische Ruhe nennt.“ (Zitat<br />

Herbert Rosendorfer). Für München typisch ist ein<br />

ganz entschiedenes „Sowohl-als-Auch“. Von manchen<br />

wird München, das lange Zeit als heimliche<br />

Hauptstadt und noch länger, seit dem 19. Jahrhundert,<br />

als bedeutendste deutsche Kulturstadt galt,<br />

immer wieder in Konkurrenz zu Berlin gesetzt – eine<br />

These, die in München zumeist auf lächelndes<br />

Achselzucken stößt.<br />

Kultur hat viele Aspekte und Wirkungen: Kunstgenuss<br />

und Lebensfreude, Erweiterung des Horizonts<br />

und Wahrnehmungsveränderung, Weiterbildung und<br />

Erkenntnisgewinn, soziale Integration und Identitätsbildung.<br />

Vor allem der Diskurs über Identitäten und<br />

die verstärkte Auseinandersetzung mit dem individuellen<br />

Kulturverständnis der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen<br />

in der Stadtgemeinschaft sind Herausforderungen<br />

für die Zukunft.<br />

ries, and that in this town, all things Bavarian are<br />

becoming alienated, while the foreign is being Munichified.<br />

In this town a mixture of Mediterranean<br />

coolness and open-mindedness reigns, alongside<br />

the old Bavarian bad temper – that “constant karate<br />

against the own soul that over time becomes<br />

an impregnable keep known as the Bavarian placidity.”<br />

(quote from Herbert Rosendorfer). Typical<br />

for Munich is a decided “both this and that”. Some<br />

like to compare Munich, which was long seen as<br />

Germany’s secret capital, and even longer – since<br />

the 19th century – as Germany’s most important<br />

cultural town, with Berlin. But this is something<br />

that generally only evokes a grin and a shrug in<br />

Munich itself.<br />

Culture has many aspects and effects: the enjoyment<br />

of art and the joy of life, expanding one’s horizon and<br />

changing one’s perception, further education and new<br />

insights, social integration and the formation of identity.<br />

In particular the debate on identities and the more<br />

intense confrontation with the understanding of art of<br />

the various segments of the city’s population are challenges<br />

for the future.<br />

A Als weitere Bereicherung des<br />

Münchner Kunstareals kam<br />

im Jahr 2009 das Museum<br />

Brandhorst hinzu. Es zeigt<br />

die Sammlung von Udo<br />

und Anette Brandhorst für<br />

moderne und zeitgenössische<br />

Kunst. Das Gebäude ist ein<br />

Entwurf des Büros Sauerbruch<br />

Hutton und besticht<br />

durch seine bunte Keramikfassade<br />

S Das MFA, Museum für Abgüsse<br />

Klassischer Bildwerke<br />

München, befindet sich im<br />

Haus der Kulturinstitute.<br />

Die Sammlung dient verschiedenen<br />

Einrichtungen<br />

als Forschungs- und<br />

Anschauungsmaterial und ist<br />

frei zugänglich aufgestellt<br />

A The Museum Brandhorst was<br />

added to Munich's "Art<br />

District" in 2009. It displays<br />

the modern and contemporary<br />

art collection of Udo<br />

and Anette Brandhorst. The<br />

building was designed by<br />

Sauerbruch Hutton and has<br />

a fascinatingly colourful<br />

ceramic façade<br />

S The MFA museum for casts<br />

of classical sculptures can<br />

be found in the Haus der<br />

Kulturinstitute. The collection<br />

serves as research and<br />

visual material for various<br />

institutions and is free to visit<br />

ART and culture 181


Nach einem Entwurf der Basler<br />

Architekten Herzog & De Meuron<br />

entstand im Norden der Stadt<br />

das Gebäude der Sammlung<br />

Goetz. Ingvild Goetz zeigt nach<br />

telefonischer Anmeldung ihre<br />

private Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst seit den sechziger<br />

Jahren<br />

Ansicht vorne_frontal_II<br />

The Goetz collection building<br />

was built in the north of the<br />

city using a design by the Basel<br />

architects Herzog & De Meuron.<br />

Upon booking by telephone,<br />

Ingvild Goetz presents her<br />

private collection of post-60s<br />

contemporary art<br />

Erste Plätze im weltweiten Vergleich<br />

Münchens Hauptanziehungspunkte sind mehr als in<br />

jeder anderen Stadt Kunst und Kultur. Nicht nur diverse<br />

Rankings internationaler Publikationen wie Monocle,<br />

Herald Tribune oder auch der New York Times,<br />

die dem „coolen“ und „kulturgeschwängerten“ München<br />

immer wieder erste Plätze im weltweiten Vergleich<br />

zuweisen, bestätigen dies. Ob in liveable cityrankings<br />

oder in den Top 50 der Top-Travel-Destinations,<br />

ob im internationalen Immobilienranking oder<br />

in internationalen Wertungen der Wirtschaftskraft und<br />

deren Entwicklungsperspektiven findet sich München<br />

weltweit auf den vordersten Plätzen. Das Kulturangebot<br />

Münchens trägt dazu nicht unwesentlich bei – und<br />

zwar sowohl das Angebot der Stadt als auch vom Land<br />

oder das privater Anbieter. Und Kunst und Kultur, das<br />

große kulturelle Erbe ebenso wie die lebendige Vielfalt<br />

zeitgenössischen Kunstschaffens und kultureller Angebote<br />

machen München nicht nur für Millionen Gäste<br />

attraktiv, sondern tragen auch wesentlich dazu bei,<br />

dass sich Münchnerinnen und Münchner in ihrer Stadt<br />

wohl fühlen. Denn, wenn sich eine Stadt „wohlfühlt“,<br />

fühlen sich nicht nur ihre Gäste darin wohl. Kunst und<br />

Kultur sind also nicht nur die Basis einer Stadtgesellschaft,<br />

sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag<br />

zur touristischen Attraktivität einer Stadt. Mehr als<br />

zwei Drittel der Münchner Gäste aus aller Welt geben<br />

Umfragen gemäß an, ihren Besuch auch oder vor allem<br />

wegen des kulturellen Angebots geplant zu haben.<br />

At the top of worldwide comparisons<br />

More than in any other town, Munich’s main attractions<br />

are art and culture. Not only various rankings of<br />

international publications the likes of Monocle, Herald<br />

Tribune and the New York Times, which repeatedly<br />

place “cool” and “culturally loaded” Munich at the top<br />

of worldwide comparisons, confirm this. Whether it be<br />

in the liveable city rankings or the Top 50 of all travel<br />

destinations, in the international real estate ranking or<br />

in international assessments of economic power and<br />

development prospects, Munich is always among the<br />

best in the world. Munich’s cultural offerings make a<br />

significant contribution to this – those of the city, the<br />

state and of private providers. And art and culture, the<br />

profound cultural inheritance and the wide variety of<br />

contemporary art and cultural offerings make Munich<br />

attractive not only for millions of guests, they also<br />

contribute to the quality of life of the people who live<br />

here. Because if a city feels good, it does so not only<br />

for its guests. Art and culture are not only the basis<br />

of a city’s society, they also help make it attractive to<br />

tourists. More than two-thirds of the visitors to Munich<br />

from all over the world say that they planned their<br />

trip here largely, or entirely due to the cultural offering<br />

here.<br />

182<br />

Kunst und Kultur


Theaterformen im Umbruch –<br />

offene Kunstformen im Prozess.<br />

Unter diesem Motto bietet<br />

i-camp Spielräume für Theater,<br />

Tanz, Performance, Neue Musik,<br />

Videokunst, Bildende Kunst,<br />

Digitale Medien und alle ihre<br />

Mischformen. Das Foto zeigt<br />

einen Ausschnitt aus dem Tanztheater<br />

„MATTER MATTERS?“<br />

von Minka-Marie Heiß<br />

Theatre types in a time of<br />

change – open art forms in flux.<br />

This is the motto by which<br />

i-camp offers space for theatre,<br />

dance, performance, new music,<br />

video art, digital media and all<br />

combinations of these. The photo<br />

shows a scene from the dance<br />

theatre "MATTER MATTERS?" by<br />

Minka-Marie Heiß<br />

ART and culture 183


Eines der renommiertesten<br />

deutschen Orchester sind die<br />

Münchner Philharmoniker.<br />

Berühmte Dirigenten wie<br />

Wilhelm Furtwängler, Sergiu<br />

Celebidache, James Levine,<br />

Christian Thielemann und zuletzt<br />

Lorin Maazel (Foto oben) sorgten<br />

für denkwürdige Aufführungen<br />

und internationales Renommee<br />

The Münchner Philharmoniker is<br />

one of Germany’s most famous<br />

orchestras. Famous conductors<br />

such as Wilhelm Furtwängler,<br />

Sergiu Celebidache, James<br />

Levine, Christian Thielemann<br />

and most recently Lorin Maazel<br />

(photo above) have provided<br />

for memorable concerts and<br />

international renown<br />

184<br />

Kunst und Kultur


Die Bayerische Staatsoper<br />

sorgt mit ihren hoch gelobten<br />

Inszenierungen für kulturellen<br />

Hochgenuss. Weltberühmt sind<br />

die alljährlich stattfindenden<br />

Opernfestspiele<br />

The Bavarian State Opera is a<br />

cultural highlight with its highly<br />

praised productions. Its annual<br />

opera festival is revered around<br />

the world<br />

Musikstadt München<br />

Unbestritten ist München eine Musikstadt von<br />

Weltrang, deren Qualität und Vielfalt ihresgleichen<br />

sucht. Die Stadt kann auf drei große Symphonieorchester<br />

von internationalem Renommee verweisen:<br />

die Münchner Philharmoniker, das städtische Orchester,<br />

das unter Sergiu Celibidache seinen Platz in der<br />

musikalischen Championsleague festigen konnte, das<br />

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf<br />

Augenhöhe und das Bayerische Staatsorchester nicht<br />

nur als Garant für Operngenuss ersten Ranges. Keine<br />

andere Stadt der Welt kann sich zeitgleich mit so großen<br />

Dirigentennamen wie Lorin Maazel, Mariss Jansons<br />

oder Kent Nagano, um nur die Top 3 zu nennen,<br />

schmücken. Hochkarätige Konzertreihen mit erstklassigen<br />

Solisten und Gastdirigenten in der Philharmonie<br />

oder im Herkulessaal, die Bayerische Staatsoper mit<br />

ihren weltberühmten Opernfestspielen locken Musikfreunde<br />

und Musikfreundinnen aus aller Welt nach<br />

München. Die Münchner Philharmoniker haben zusammen<br />

mit Dirigenten wie Gustav Mahler, Richard<br />

Strauss, Wilhelm Furtwängler oder Herbert von Karajan,<br />

Felix von Weingartner, Siegmund von Haussegger<br />

und Oswald Kabasta seit ihrer Gründung im Jahre 1893<br />

eine große europäische Orchestertradition entwickelt.<br />

Anfang der 1980er Jahre begann mit dem Dirigenten<br />

Munich - the music city<br />

Munich is without doubt a music city of global rank,<br />

the quality and diversity of which seek their better.<br />

The city has three major symphony orchestras of international<br />

renown: the Munich Philharmonic – the<br />

municipal orchestra that cemented its place among<br />

the world elite under the baton of Sergiu Celibidache,<br />

the Symphony Orchestra of the Bayerischer Rundfunk<br />

broadcasting company and the Bavarian State Orchestra,<br />

which among other things is a guarantor of world<br />

class opera in this town. No other town in the world<br />

can claim to have such great conducting names at the<br />

same time as Lorin Maazel, Mariss Jansons and Kent<br />

Nagano, to name just the top 3. Top class concert<br />

series with top-notch soloists and guest conductors<br />

in the Philharmonic, the Herkulessaal and the Bavarian<br />

State Opera with its famous opera festival attract<br />

music lovers from all around the world to Munich.<br />

The Munich Philharmonic Orchestra has developed<br />

a great European orchestra tradition since its foundation<br />

in 1893 together with conductors like Gustav<br />

Mahler, Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler, Herbert<br />

von Karajan, Felix von Weingartner, Siegmund von<br />

Haussegger and Oswald Kabasta. In the early 1980s,<br />

a ground-breaking 20-year époque began with conductor<br />

Sergiu Celibidache. His legendary Bruckner<br />

ART and culture 185


Sergiu Celibidache eine wegweisende 20-jährige Epoche.<br />

Seine legendären Bruckner-Konzerte trugen wesentlich<br />

zum internationalen Ruf des Orchesters bei.<br />

Nach seinem Tod sorgte James Levine als Chefdirigent<br />

ab 1999 für den weiteren Ausbau des Repertoires in<br />

Richtung zeitgenössische Musik. In der Nachfolge von<br />

Christian Thielemann hat ab der Saison 2012/2013 Lorin<br />

Maazel das Amt des Chefdirigenten übernommen.<br />

Bereichert wird die Vielfalt der Musikmetropole durch<br />

das Angebot der renommierten staatlichen Opernbühne<br />

des Nationaltheaters, das den Spagat zwischen<br />

klassischem Repertoire und neuer Musik meistert.<br />

Zudem setzt es mit den Ballettwochen und den<br />

Opernfestspielen attraktive Highlights im Münchner<br />

Kulturjahr. Das Theater am Gärtnerplatz, das Prinzregententheater,<br />

die Veranstaltungen privater und öffentlicher<br />

Anbieter im städtischen Kulturzentrum Gasteig,<br />

der Muffathalle, von internationalen Stars in der<br />

Olympiahalle, in Münchens kleinstem Opernhaus in<br />

der „Pasinger Fabrik“ und viele andere mehr runden<br />

das Angebot auf hohem Niveau ab.<br />

Im Sommer erobern Münchens musikalische Highlights<br />

auch den öffentlichen Raum, begeistern Open-<br />

Air-Events wie die „Klassik am Odeonsplatz“, die auch<br />

Solisten von Weltrang präsentiert oder die „umsonst<br />

und draußen“ zum Publikumsrenner und Fest gewordene<br />

„Oper für alle“ in den Fünf Höfen, am Max-<br />

Josephs- und Marstallplatz. Kultur und Lebenslust finden<br />

da in München aufs Beste zusammen.<br />

Das internationale Festival für zeitgenössisches Musiktheater<br />

„Münchener Biennale“ existiert mittlerweile<br />

seit mehr als 20 Jahren und ist weltweit einzigartig.<br />

Mit bisher über 80 Uraufführungen von Komponisten<br />

und Komponistinnen aus aller Welt ist das Festival<br />

immer am Puls der Zeit und hat ein Stück Musikgeschichte<br />

geschrieben. Die meisten dieser Werke wurden<br />

mit Festivals und Opernhäusern im In- und Ausland<br />

koproduziert, und fast alle haben anschließend<br />

ihren Weg in die Spielpläne der großen Musiktheater<br />

gefunden. Die Münchener Biennale ist Forum für die<br />

programmatische Entwicklung des zeitgenössischen<br />

Musiktheaters und hat inzwischen eine Generation<br />

von Komponisten und Künstlern geprägt.<br />

Mit ihren Auslandsreisen und Gastspielen bringen die<br />

drei großen Orchester nicht nur musikalische Akzent-<br />

Setzungen in alle Welt, sondern sie sind auch eine<br />

intensive Werbung für die Landeshauptstadt und leisten<br />

damit einen wichtigen Beitrag zur Internationalität<br />

concerts were a big part of what made his orchestra<br />

so internationally lauded. After Celibidache’s death,<br />

James Levine continued enlarging the repertoire towards<br />

contemporary music, as principal conductor<br />

from 1999. Lorin Maazel will replace Christian Thielemann<br />

as chief conductor in the 2012/2013 season.<br />

The diversity of music on offer in Munich is further enriched<br />

by the opera programme of the National Theatre,<br />

which masters the balancing act between classical<br />

repertoire and new music. With its Ballet Weeks<br />

and the Opera Festival it also provides attractive highlights<br />

in Munich’s cultural calendar. The Gärtnerplatz<br />

Theatre, the Prinzregenten Theatre, the publicly and<br />

privately organised events in the municipal cultural<br />

centre Gasteig, the Muffathalle, international stars in<br />

the Olympic Hall, in Munich’s smallest opera house<br />

Pasinger Fabrik and numerous others round off the<br />

top-quality offering.<br />

In summer, Munich’s musical highlights also conquer<br />

the public arena with open-air events like the “Klassik<br />

am Odeonsplatz”, which also presents world-class soloists,<br />

the “umsonst and draußen” (free and outdoor),<br />

the highly popular “Opera for Everyone” concerts in<br />

the Fünf Höfe courtyards and others at Max-Josephs<br />

Square and Marstall Square. Culture and joie de vivre<br />

come together at these events.<br />

The international festival for contemporary music theatre<br />

“Munich Biennale” has now been in existence for<br />

more than 20 years and is one of its kind in the world.<br />

With more than 80 world premieres to date from composers<br />

from all around the planet, this festival is always<br />

in tune with the times and has written its own<br />

little piece of music history. Most of these works were<br />

co-produced with festivals and opera houses in Germany<br />

and abroad, and nearly all of them have found<br />

their way into the programmes of the major music<br />

theatres. The Munich Biennale is a forum for the programmatic<br />

development of contemporary music theatre<br />

and has been a big influence on a new generation<br />

of composers and artists.<br />

With their international tours and guest appearances,<br />

the three major orchestras not only provide highlights<br />

all around the world, they are also a great advertisement<br />

for Munich, helping make it more international.<br />

But Munich doesn’t only have these three major<br />

orchestras and musical theatres, it also boasts the<br />

Munich Chamber Orchestra, for example, which is at<br />

home between the classic and the modern. The trade-<br />

186<br />

Kunst und Kultur


Maximilian I. Joseph (1756-<br />

1825), erhebt die Hand zum<br />

Gruß auf dem Max-Joseph-Platz.<br />

Beherrscht wird der Platz vom<br />

Nationaltheater (Oper) und dem<br />

angrenzenden Residenztheater<br />

Maximilian I Joseph (1756-1825)<br />

raises a greeting hand on Max-<br />

Joseph-Platz. The square is<br />

flanked by the Nationaltheater<br />

(Opera) and the Residenztheater<br />

next to it<br />

Münchens. Zur Musikstadt München zählen jedoch<br />

nicht nur die drei großen Orchester und Musiktheaterbühnen<br />

sondern etwa auch das Münchener Kammerorchester,<br />

ein auf den Spagat zwischen Klassik und<br />

Moderne setzendes Ensemble. Das Markenzeichen<br />

des Münchener Kammerorchesters ist eine einzigartige<br />

Programmatik, für die das Ensemble in den letzten<br />

Jahren große internationale Anerkennung gefunden<br />

hat. In seinen hoch gelobten Konzertprogrammen<br />

stellt das MKO zeitgenössische Musik – teilweise in<br />

Uraufführungen – klassischen Werken gegenüber. Damit<br />

glückt dem Ensemble immer wieder eine aufregende<br />

Balance zwischen Traditionspflege und dem intensiven<br />

Engagement für Neue Musik. Oder die Münchner<br />

Symphoniker sowie Ensembles für Barockmusik wie<br />

die Neue Hofkapelle und eine Vielzahl von Laienorchestern.<br />

Nicht vergessen werden darf zudem die außerordentlich<br />

lebendige Chorszene im Spannungsfeld<br />

zwischen Laien und Profis.<br />

Kaum eine andere Stadt kann auf ein so breites, hochkarätiges<br />

Spektrum an musikalischer Vielfalt – auf den<br />

Jazz und die volkstümliche Blas- und Tanzmusik, ob<br />

nun auf der historischen Wiesn oder im Biergarten, auf<br />

die immer wieder für Überraschungen sorgende Neue<br />

Volksmusik, die vielen Interpreten von Rock und Pop,<br />

die die Hallen- und Clubszene bereichern, stolz sein.<br />

mark of Munich Chamber Orchestra is a unique programme,<br />

for which the ensemble has garnered great<br />

international recognition in recent years. In its highly<br />

praised concert programmes, the MCO juxtaposes<br />

contemporary music – some of which in worldwide<br />

premieres – with classical works. In doing so, the<br />

ensemble repeatedly succeeds in finding a stimulating<br />

balance between maintaining tradition and an intense<br />

dedication to new music. Then there are also the<br />

Munich Symphony Orchestra and ensembles for Baroque<br />

music, the Neue Hofkapelle and many amateur<br />

orchestras. And not to be forgotten is the extraordinary<br />

choir scene here, with professionals and amateurs<br />

alike.<br />

Hardly any other city can proudly claim to be home<br />

to such a broad, top-quality range of musical diversity<br />

– be it jazz or folk music, brass bands or dance at<br />

the Oktoberfest and in the beer gardens, the new folk<br />

music that is always good for a surprise, and the numerous<br />

rock and pop artists who enrich the concert<br />

and club scene. The Bayerischer Rundfunk branch of<br />

the state broadcaster ARD offers an entirely classical<br />

radio programme with BR-Klassik. Providing live transmissions<br />

of the premieres at the Bavarian State Opera,<br />

all the concerts of its own symphony orchestra and<br />

the Munich Philharmonic Orchestra and from festivals<br />

ART and culture 187


Der Bayerische Rundfunk leistet sich als einziger ARD-<br />

Sender mit BR-Klassik eine ganz der klassischen Musik<br />

gewidmete Welle. Liveübertragungen der Premieren<br />

der Bayerischen Staatsoper, aller Konzerte des hauseigenen<br />

Symphonieorchesters, aber auch der Münchner<br />

Philharmoniker und alljährlich aus Bayreuth und<br />

von vielen anderen Festivals während der sommerlichen<br />

„Festspielzeit auf BR Klassik“ gehören zu seinen<br />

Kernaufgaben. Zudem hat der Sender mit der von Karl-<br />

Amadeus Hartmann gegründeten und bis heute bestehenden<br />

„musica viva“ eine der bedeutendsten Reihen<br />

mit zeitgenössischer Musik. Das Programm setzt sich<br />

aus Konzerten mit dem Symphonieorchester des Bayerischen<br />

Rundfunks, Studiokonzerten in kleinerer Ensemblebesetzung<br />

mit experimentellem Charakter und<br />

Sonderveranstaltungen mit Gastprojekten zusammen.<br />

Neben den großen Institutionen sorgt eine Vielzahl<br />

von Initiativen, Ensembles, Interpreten und Interpretinnen<br />

für ein vielfältiges, lebendiges Musikangebot in<br />

der Stadt. Die Münchner Gesellschaft für Neue Musik<br />

beispielsweise ist eine Vereinigung derjenigen Musikschaffenden,<br />

die im Bereich der zeitgenössischen<br />

Musik arbeiten, das biennale A•DEvantgarde-Festival<br />

ist in den über zwei Jahrzehnten seines Bestehens zu<br />

einem der wichtigsten und kontinuierlichsten Präsentationsforen<br />

für junge Komponisten und Komponistinnen<br />

in München geworden. Viele Ur- und Erstaufführungen<br />

von Nachwuchstalenten hat das Festival<br />

hervorgebracht, und nicht wenige von ihnen hatten<br />

hier die erste Möglichkeit, größere Kompositionen zu<br />

realisieren, bevor sie auch international Erfolge feiern<br />

konnten.<br />

Die Lust an der Teilnahme spannender Prozesse,<br />

künstlerischer wie gesellschaftlicher Natur, gepaart<br />

mit dem Verlangen nach Musizieren auf höchstem Niveau,<br />

ließ 1993 das Ensemble piano possibile entstehen.<br />

Eine Gruppe von Individualisten, die sowohl in<br />

einem kollektiven Klangkörper wie auch im künstlerischen<br />

Team aktiv an der Entstehung und Umsetzung<br />

zeitgenössischer Musik teilnehmen. Sie sind ständig<br />

auf der Suche nach neuen Komponisten, anderen Musikschaffenden<br />

und arbeiten an der Initiierung von<br />

neuen Werken, Klängen und Aufführungsformen sowie<br />

der Perfektionierung des Ensemblespiels.<br />

In keiner anderen europäischen Stadt sind so viele renommierte<br />

mittelständische Tonträgerfirmen und Independent-Labels<br />

ansässig -- von ECM Records über<br />

ENJA und ACT bis zu Winter & Winter, von Trikont über<br />

GOMMA bis zu NEOS. Und im Klangfest, das jährlich<br />

zu Pfingsten im Gasteig stattfindet, werden die Akti-<br />

such as Bayreuth on its “Festspielzeit auf BR Klassik”<br />

radio programme is among its main responsibilities.<br />

And what is more, with its “musica viva”, initiated by<br />

Karl-Amadeus Hartmann it has one of the most important<br />

series of contemporary music in its broadcasting<br />

programme. It comprises concerts with the symphony<br />

orchestra of the Bayerischer Rundfunk, studio<br />

concerts of an experimental character with smaller<br />

ensembles and special events with guest projects.<br />

In addition to the large institutions, numerous initiatives,<br />

ensembles and artists ensure a lively music offering<br />

in the city. The Munich Society for New Music,<br />

for example, is an association of musicians working in<br />

contemporary music. The biennale A•DEvantgarde<br />

festival has become one of the most important and<br />

continuous presentation forums for young composers<br />

in Munich in the more than two decades since its<br />

founding. This festival has been the discoverer of many<br />

young talents, and given many of them the first opportunity<br />

to realise larger compositions before going on to<br />

celebrate international successes as well.<br />

The desire to participate in exciting artistic and social<br />

processes, joined with the longing to make music at<br />

the highest level gave rise to the Piano Possibile ensemble<br />

in 1993: a group of individualists who actively<br />

participate in the creation and performance of contemporary<br />

music in an artistic collective. They are always<br />

looking for new composers and music makers,<br />

and they work on initiating new works, sounds and<br />

forms of performance, as well as perfecting the ensemble<br />

collaboration.<br />

In no other European city are there so many renowned<br />

smaller production companies and independent labels<br />

– from ECM Records to ENJA and ACT through to<br />

Winter & Winter, from Trikont to GOMMA to NEOS. And<br />

at the Klangfest, which is held every year at Whitsun<br />

in the Gasteig, the activities of many of these labels<br />

are bundled together into concerts. In the field of jazz<br />

there is, for example, the jazz club Unterfahrt, a truly<br />

international jazz outlet that manages to offer a daily<br />

live programme and has been considered one of the<br />

best jazz clubs in the world by the specialist press for<br />

many years now. Then there are the Jazz Highlights in<br />

the Bayerischer Hof Hotel, the “Vogler” programme,<br />

the Jazz Lines Festival and the BMW Welt Jazz Award<br />

initiated in 2009, all of which contribute to the city’s<br />

international renown. Munich’s Municipal Library at<br />

the Gasteig also holds Europe’s largest music library.<br />

The State Academy for Music and Theatre is one of the<br />

most respected educational institutes in Europe and<br />

188<br />

Kunst und Kultur


Eine musikalisch-künstlerische<br />

Hommage an die große Zeit der<br />

Volkssänger und Volksschauspieler<br />

von 1860 bis 1920 findet<br />

im Rahmen des Brunnenfestes<br />

im August auf dem Viktualienmarkt<br />

statt<br />

A musical-artistic homage to the<br />

golden age of folk singers and<br />

folk actors from 1860 to 1920<br />

takes place in August at the Viktualienmarkt<br />

Fountain Festival<br />

vitäten vieler dieser Labels in Konzerten gebündelt.<br />

Im Bereich der Jazzveranstaltungen sind es darüber<br />

hinaus z.B. der Jazzclub Unterfahrt, eine wirklich internationale<br />

Jazzbühne, die es schafft, ein tägliches Liveprogramm<br />

anzubieten und die seit vielen Jahren von<br />

den Fachzeitschriften als einer der besten Jazzclubs<br />

der Welt bezeichnet wird, die Jazz-Highlights im Hotel<br />

Bayerischer Hof, das Programm des „Vogler“, das Jazz<br />

its International ARD Competition is one of the most<br />

important initiatives for helping promote young up and<br />

coming talents.<br />

ART and culture 189


A Viel beachtet und bejubelt:<br />

die Aufführung des sozialkritischen<br />

Stücks „Der<br />

Revisor“ von Nikolai Gogol<br />

am Residenztheater, einem<br />

der bayerischen Staatstheater<br />

in der Landeshauptstadt<br />

S „Halali“ – ein Stück von Albert<br />

Ostermaier, aufgeführt im<br />

Residenztheater<br />

A Much lauded and applauded:<br />

the socially critical play<br />

"The Government Inspector"<br />

by Nikolai Gogol in the<br />

Residenztheater, one of<br />

Bavaria’s state theatres in<br />

Munich<br />

S "Halali" – a play by Albert<br />

Ostermaier, shown in the<br />

Residenztheater<br />

190<br />

Kunst und Kultur


Lines Festival, sowie der 2009 erstmalig vergebene<br />

BMW Welt Jazz Award, die alle das internationale Renommee<br />

der Stadt prägen. Münchens Stadtbibliothek<br />

am Gasteig beherbergt zudem die größte öffentliche<br />

Musikbibliothek in Europa, die Staatliche Hochschule<br />

für Musik und Theater ist eines der renommiertesten<br />

europäischen Ausbildungsinstitute und ist mit dem<br />

Internationalen ARD Wettbewerb eine der wichtigsten<br />

Initiativen zur Nachwuchsförderung .<br />

Herausragende Sammlungen<br />

Man irrte, würde man annehmen, die Musikmetropole<br />

München stellte die anderen Künste in den Schatten.<br />

Gerade im Bereich der bildenden Künste kann es<br />

München souverän mit anderen großen Zentren der<br />

Kunst aufnehmen.<br />

Outstanding collections<br />

But you would be wrong to assume that the music<br />

metropolis Munich leaves the other arts in its shadow:<br />

Munich can easily stand comparison with other<br />

major centres of art in other fields as well, especially<br />

the fine arts.<br />

The municipal gallery in the Lenbachhaus, in Franz<br />

von Lenbach’s artist’s villa, owes its reputation as a<br />

notable international art museum largely to the fact<br />

that it holds the world’s largest collection of works<br />

from the “Blue Rider” group of artists, which includes,<br />

for example, œuvres by Paul Klee, Wassily Kandinsky,<br />

Franz Marc, August Macke, Gabriele Münter and<br />

Alexej Jawlensky. In addition to this the focus of its<br />

collection work, the Lenbachhaus also exhibits paintings<br />

from 19th century Munich. With the acquisition<br />

of “Show your Wound” (1974 – 75) by Joseph Beuys,<br />

ART and culture 191


Als Ersatz für den 1931 abgebrannten<br />

Glaspalast entstand<br />

nach den Entwürfen von Ludwig<br />

Troost das Haus der Deutschen<br />

Kunst an der Prinzregentenstraße,<br />

dessen Name heute Haus<br />

der Kunst ist. Neben wechselnden<br />

Ausstellungen wird hier seit<br />

1949 jährlich die Große Kunstausstellung<br />

München präsentiert<br />

After the burning of the Glaspalast<br />

in 1931, Ludwig Troost<br />

planned the Haus der Kunst on<br />

Prinzregetenstraße, at that time<br />

called Haus der Deutschen<br />

Kunst. Besides temporary exhibitions<br />

the Große Kunstausstellung<br />

München has been<br />

presented here since the year<br />

1949<br />

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus, die in der<br />

Künstlervilla Franz von Lenbachs beheimatet ist, gründet<br />

ihren Ruf als international bedeutendes Museum<br />

auf eine der weltweit größten Sammlungen von Werken<br />

des “Blauen Reiter”, in der u.a. Werke von Paul<br />

Klee, Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke,<br />

Gabriele Münter und Alexej Jawlensky vertreten sind.<br />

Neben diesem Sammlungsschwerpunkt zeigt das Lenbachhaus<br />

Münchner Malerei des 19. Jahrhunderts. Mit<br />

dem Erwerb der Arbeit “Zeige deine Wunde” (1974<br />

– 75) von Joseph Beuys entwickelte sich ein dritter<br />

Sammlungsschwerpunkt, die internationale Gegenwartskunst,<br />

ein inzwischen umfangreicher Bestand<br />

repräsentativer Werke und Werkgruppen u.a. von Gerhard<br />

Richter, Sigmar Polke, Anselm Kiefer, Andy Warhol,<br />

Dan Flavin, Richard Serra, Ellsworth Kelly, Jenny<br />

Holzer, James Turrell, Jeff Wall, Rupprecht Geiger, Günter<br />

Fruhtrunk, Christian Boltanski, Lucio Fontana, Thomas<br />

Demand oder Olafur Eliasson. Die Renovierung<br />

sowie die Um- und Neugestaltung des Lenbachhauses<br />

wird seit Frühjahr 2009 ausgeführt. In einem europaweiten<br />

Auswahlverfahren wurde das renommierte<br />

Büro Foster + Partners mit der Entwicklung eines Sanierungskonzeptes<br />

und dem Entwurf der Umgestaltung<br />

entsprechend den gewandelten Anforderungen<br />

des Museums beauftragt. Mit der Wiedereröffnung<br />

der Villa im Mai 2013 wird die Städtische Galerie im<br />

Lenbachhaus buchstäblich in neuem Licht erstrahlen,<br />

a third emphasis developed: international contemporary<br />

art, which has now become an extensive collection<br />

of representative artworks and series of works by,<br />

for example Gerhard Richter, Sigmar Polke, Anselm<br />

Kiefer, Andy Warhol, Dan Flavin, Richard Serra, Ellsworth<br />

Kelly, Jenny Holzer, James Turrell, Jeff Wall, Rupprecht<br />

Geiger, Günter Fruhtrunk, Christian Boltanski,<br />

Lucio Fontana, Thomas Demand and Olafur Eliasson.<br />

The renovation and modernisation of the Lenbachhaus<br />

has been underway since early 2009. The wellknown<br />

architectural office Foster + Partners came<br />

out on top of a Europe-wide selection process and<br />

was commissioned with the development of a renovation<br />

concept that redesigned the building to meet<br />

the changed demands on the museum. Upon its reopening<br />

in May 2013, the villa will show the municipal<br />

gallery in the Lenbachhaus literally in a new light, because<br />

OSRAM has developed a pioneering new form<br />

of exhibition lighting in close collaboration with the<br />

Lenbachhaus, Munich’s building authority and the artist<br />

Dietmar Tanterl: artificial lighting that is almost<br />

identical to daylight, that meets the conservational<br />

demands to a great extent and that opens up new design<br />

opportunities through the use of variably coloured<br />

lighting. With it, the Lenbachhaus will set new quality<br />

standards for art museums.<br />

192<br />

Kunst und Kultur


„Jagd auf Nilpferd und Krokodil“<br />

ist der Titel des von Peter<br />

Paul Rubens 1617 geschaffenen<br />

Gemäldes, zu betrachten in der<br />

Alten Pinakothek<br />

"The Hippopotamus and<br />

Crocodile Hunt" is the title of<br />

the work painted by Peter Paul<br />

Rubens in 1617 and now on<br />

display in the Alte Pinakothek<br />

denn die Firma OSRAM hat in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Lenbachhaus, dem Baureferat der Stadt<br />

München sowie dem Künstler Dietmar Tanterl eine für<br />

den Museumsbereich wegweisende Ausstellungsbeleuchtung<br />

entwickelt: künstliche Beleuchtung, die sich<br />

kaum vom Tageslicht unterscheidet, die konservatorischen<br />

Anforderungen in höchstem Maß erfüllt und<br />

neue Gestaltungsmöglichkeiten durch variable Lichtfarben<br />

eröffnet. Damit wird das Lenbachhaus nach der<br />

Generalsanierung in seinen Ausstellungsräumen neue<br />

Qualitätsstandards für Kunstmuseen setzen.<br />

Neben der Villa aus dem 19. Jahrhundert, dem Kernstück<br />

des Museums, entstand Anfang der 1990er Jahre<br />

der unterirdische Kunstbau. Eine moderne Ausstellungshalle<br />

im Zwischengeschoss des U-Bahnhofes<br />

Königsplatz, die in ihren Ausmaßen von 120 Metern<br />

Länge auf 14 Metern Breite dem darunter liegenden<br />

U-Bahnhof entspricht. In dem vom Münchner Architekten<br />

Uwe Kiessler umgebauten Ausstellungsraum<br />

finden Ausstellungen von der Klassischen Moderne bis<br />

hin zu aktuell diskutierten Künstlern statt.<br />

Ein weiteres Beispiel dafür, wie eine frühere Künstlervilla<br />

sowohl dem historischen Vermächtnis als auch<br />

der Kunst der Gegenwart gerecht werden kann, ist die<br />

Villa Stuck. Der neoklassizistische, palastartige Bau in<br />

der Prinzregentenstraße ist das ehemalige Wohnhaus<br />

Alongside the 19th century villa – the centrepiece of<br />

the museum – the subterranean art museum was built<br />

in the 90s. It is a modern exhibition hall in the mezzanine<br />

above the Königsplatz subway station, and with<br />

the same dimensions of 120 x 14 metres. Exhibitions<br />

from the classical modern through to hotly discussed<br />

contemporary artists are held in this gallery, which<br />

was remodelled for this purpose by the Munich architect<br />

Uwe Kiessler.<br />

Another example of how a former artist’s villa can serve<br />

both the historical legacy and modern day art is the<br />

Villa Stuck. This neo-classical palace in Prinzregentenstrasse<br />

was the home of the Bavarian painter and<br />

sculptor Franz von Stuck, who designed the luxurious<br />

villa himself and who included a studio building in the<br />

plan. Stuck, co-founder of the Munich Secession and<br />

teacher of, among others, Wassily Kandinsky and Paul<br />

Klee at the Academy of Fine Arts, was a major artist of<br />

his time. The villa is today home to the historical living<br />

and painting rooms of Franz von Stuck as well as to<br />

rooms for special exhibitions. The collection of Franz<br />

von Stuck works is complemented by objects from the<br />

field of fine arts from the turn of the century, in particular<br />

Art Nouveau. Special exhibitions on topics from the<br />

historical and artistic context of Franz von Stuck and<br />

the fields of fine and applied arts of the 20th century<br />

round off the museum’s highly attractive programme.<br />

ART and culture 193


des bayerischen Malers und Bildhauers Franz von<br />

Stuck, der die luxuriöse Villa selbst entworfen hat und<br />

ihr auch ein Ateliergebäude hinzufügte. Stuck, Mitbegründer<br />

der Münchner Sezession und Lehrer unter<br />

anderem von Wassily Kandinsky und Paul Klee an der<br />

Akademie der Bildenden Künste, war ein Malerfürst<br />

seiner Zeit. Die Villa beherbergt heute neben den historischen<br />

Wohn- und Atelierräumen Franz von Stucks<br />

auch Räume für Sonderausstellungen. Die Sammlung<br />

von Werken Franz von Stucks wird ergänzt durch Objekte<br />

aus dem Bereich der Angewandten Kunst der<br />

Jahrhundertwende, insbesondere des Jugendstils.<br />

Sonderausstellungen zu Themen aus dem historischen<br />

und künstlerischen Kontext Franz von Stucks<br />

sowie aus dem Bereich der Bildenden und Angewandten<br />

Kunst des 20. Jahrhunderts vervollständigen das<br />

attraktive Programm des Museums.<br />

Münchens Kunstareal<br />

In Münchens Maxvorstadt, nördlich des Hauptbahnhofs,<br />

ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein<br />

Kunstareal entstanden, das keinen Vergleich mit internationalen<br />

Museumsquartieren oder Kunstinseln zu<br />

scheuen braucht. Mehr als eine Million Besucher zäh-<br />

Munich’s art quarter<br />

In Munich’s Maxvorstadt district, to the north of the<br />

central train station, an art quarter has arisen in the<br />

last two decades that needn’t shy comparison with<br />

international museum districts or art islands. The<br />

three Pinakotheks and the Brandhorst Collection attract<br />

more than a million visitors a years, and not<br />

only the Alte Pinakothek is well known far beyond<br />

Munich’s borders. More than 700 paintings from the<br />

14th – 18th centuries can be viewed in its permanent<br />

exhibition, with focuses on Renaissance and Dutch<br />

Baroque painting. Here you can admire masterpieces<br />

from Peter Paul Rubens, Alfred Dürer, Leonardo Da<br />

Vinci, Rembrandt and Frans Hals, among others. Built<br />

according to a design by architect Leo von Klenze<br />

for the Bavarian King Ludwig I., the goal was to provide<br />

an appropriate home to the enormous art collection<br />

of the Wittelsbachers. The Schack Galerie, which<br />

shows largely German paintings from the 19th century,<br />

goes back to its Prussian founder Adolf Friedrich Graf<br />

von Schack, who moved to Munich in 1856, where<br />

he worked as a poet and literature historian and who<br />

built up an impressive art collection in the 1860s and<br />

1870s, with works by Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach<br />

and Carl Spitzweg.<br />

194<br />

Kunst und Kultur


pdm_04<br />

A In den historischen Atelierund<br />

Wohnräumen des<br />

berühmten Münchner<br />

Künstlers Franz von Stuck<br />

(1863-1928) ist das Museum<br />

Villa Stuck untergebracht.<br />

Neben seinen Werken werden<br />

auf zusätzlichen Flächen<br />

Sonderausstellungen gezeigt<br />

S Vier von einander<br />

unabhängige Museen<br />

vereinigt die Pinakothek<br />

der Moderne unter<br />

einem Dach: Neben der<br />

Sammlung Moderne Kunst<br />

gehören hierzu die Neue<br />

Sammlung sowie das<br />

Architekturmuseum und<br />

die Staatliche Graphische<br />

Sammlung. Das Foto zeigt<br />

den Eingangsbereich mit<br />

Arbeiten von Zaha Hadid und<br />

Luigi Colani<br />

A The Museum Villa Stuck can<br />

be found in the historical<br />

studio and home of the<br />

famous Munich artist Franz<br />

von Stuck (1863-1928). It<br />

displays his own works and<br />

changing special exhibitions<br />

S The Pinakothek der Moderne<br />

brings together four separate<br />

museums under one roof:<br />

alongside its modern art<br />

collection it also houses the<br />

New Collection, the Museum<br />

of Architecture and the state<br />

owned graphic art collection.<br />

The pic shows the entrance<br />

with works by Zaha Hadid and<br />

Luigi Colani<br />

len die drei Pinakotheken und die Sammlung Brandhorst<br />

jährlich, und nicht nur die Alte Pinakothek ist<br />

weit über München hinaus bekannt. Über 700 Gemälde<br />

aus dem 14. - 18. Jahrhundert zeigt allein ihre Dauerausstellung,<br />

mit Schwerpunkten auf Renaissance<br />

und holländischer Barockmalerei. Zu bewundern sind<br />

in den Räumen der Pinakothek unter anderem Meis-<br />

The Neue Pinakothek opened in 1853, with King Ludwig<br />

I wanting to adequately present his private collection<br />

of contemporary European paintings to the general<br />

public. After the building was destroyed in the Second<br />

World War, a new museum building was erected<br />

in 1981. The Neue Pinakothek added to the collection,<br />

and today the museum owns paintings from all the<br />

ART and culture 195


Eines der drei Münchner<br />

Staatstheater ist das<br />

Gärtnerplatztheater, dessen<br />

Entstehung auf die Mitte des<br />

19. Jahrhunderts zurückgeht.<br />

Vorbild für den Bau war das<br />

Nationaltheater mit seinem<br />

nüchternen klassizistischen Stil<br />

Founded in the mid-19th<br />

century, the Gärtnerplatztheater<br />

is one of three state theatres<br />

in Munich. The role model<br />

for its construction was the<br />

Nationaltheater with its sober<br />

classical style<br />

196<br />

Kunst und Kultur


ART and culture 197


terwerke von Peter Paul Rubens, Alfred Dürer, Leonardo<br />

Da Vinci, Rembrandt und Frans Hals. Gebaut<br />

nach einem Entwurf des Architekten Leo von Klenze<br />

im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I., galt es,<br />

die beträchtliche Kunstsammlung der Wittelsbacher<br />

angemessen unterzubringen. Die Schack Galerie, die<br />

vor allem deutsche Gemälde aus dem 19. Jahrhundert<br />

zeigt, geht zurück auf ihren preußischen Begründer<br />

Adolf Friedrich Graf von Schack, den es 1856 nach<br />

main époques from the late 18th century through to<br />

the start of the 20th. Works by Caspar David Friedrich<br />

and Karl Friedrich Schinkel represent the German Romance<br />

era, artists such as Thomas Gainsborough and<br />

George Stubbs show gallery visitors the life and landscapes<br />

in England around 1800, Pierre-Auguste Renoir<br />

and Édouard Manet take museum-goers through the<br />

age of Impressionism.<br />

198<br />

Kunst und Kultur


München zog, wo er als Dichter und Literaturhistoriker<br />

arbeitete und in den 1860ern und 1870ern eine<br />

eindrucksvolle Kunstsammlung seiner Zeit mit Werken<br />

von Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach und Carl<br />

Spitzweg aufbaute.<br />

Die Neue Pinakothek eröffnete 1853 unter König Ludwig<br />

I., der seine Privatsammlung zeitgenössischer europäischer<br />

Gemälde angemessen der Öffentlichkeit<br />

präsentieren wollte. Nachdem das alte Gebäude im<br />

Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, entstand 1981 ein<br />

neuer Museumsbau. Die Neue Pinakothek erweiterte<br />

die Sammlung, so dass heute Gemälde aller wichtigen<br />

Epochen vom späten 18. Jahrhundert bis zum Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts im Besitz des Museums sind. Werke<br />

Caspar David Friedrichs und Karl Friedrich Schinkels<br />

vertreten die deutsche Romantik, Künstler wie<br />

Thomas Gainsborough und George Stubbs zeigen dem<br />

Besucher das Leben und die Landschaft in England um<br />

1800, Pierre-Auguste Renoir und Édouard Manet führen<br />

den Betrachter in die Zeit des Impressionismus.<br />

Die Pinakothek der Moderne gehört mit Werken von<br />

Beckmann, Kandinsky, Marc, Macke, Klee, Magritte<br />

und Picasso zu den größten und wichtigsten Museen<br />

moderner Kunst weltweit. Wechselnde Ausstel-<br />

The Pinakothek der Moderne, with works by Beckmann,<br />

Kandinsky, Marc, Macke, Klee, Magritte and<br />

Picasso, is one of the largest and most important modern<br />

art galleries in the world. Visiting exhibitions complement<br />

the extensive collection. The building, by the<br />

architect Stephan Braunfels, unites four different collections<br />

under one roof: The Modern Art collection,<br />

the state-owned Graphic Collection, the New Collection<br />

dedicated to design and the Architecture Museum<br />

of the Technical University.<br />

A generous donation forms the basis of the latest addition<br />

to the site. Right next to the Pinakothek der Moderne,<br />

an impressive new museum holds the Brandhorst<br />

collection of contemporary works by modern<br />

artists. The façade of this building is decorated with<br />

thousands of ceramic bars of various colours. 700<br />

works from the collection of Udo and Anette Brandhorst<br />

are now on show in their entirety for the first time<br />

in this architectural jewel constructed by the federal<br />

state of Bavaria. Visitors to this gallery can look forward<br />

to seeing precious works by Andy Warhol, Damien<br />

Hirst, Pablo Picasso, Sigmar Polke and Cy Twombly.<br />

As an art venue, Munich boasts more than 16 museums<br />

and exhibition halls, more than 40 galleries and<br />

A Auf dem Kunstareal gelegen,<br />

zeigt die Neue Pinakothek<br />

seit ihrer Eröffnung im Jahr<br />

1981 europäische Kunst des<br />

19. Jahrhunderts und stellt<br />

damit ein Bindeglied zwischen<br />

der Alten Pinakothek mit<br />

den Alten Meistern und der<br />

Pinakothek der Moderne<br />

für die Kunst des 20. und<br />

21. Jahrhunderts dar<br />

S Eine der bedeutendsten<br />

Gemäldegalerien der Welt<br />

ist die Alte Pinakothek mit<br />

Werken von Malern des<br />

Mittelalters bis zur Mitte<br />

des 18. Jahrhunderts. Neben<br />

Gemälden von Albrecht Dürer,<br />

Rubens, Rembrandt u.v.a.<br />

kann man das berühmte Bild<br />

„Alexanderschlacht“ von<br />

Albrecht Altdorfer betrachten<br />

A Opened in 1981 in the Art<br />

District, the Neue Pinakothek<br />

displays 19th century<br />

European art and is thus<br />

the link between the Alte<br />

Pinakothek with its Old<br />

Masters and the Pinakothek<br />

der Moderne for 20th and<br />

21st century art<br />

S One of the most important<br />

picture galleries in the world<br />

is the Alte Pinakothek, with<br />

works by painters from the<br />

Middle Ages through to the<br />

18th century. In addition to<br />

paintings by Albrecht Dürer,<br />

Rubens, Rembrandt and many<br />

more, Albrecht Altdorfer's<br />

famous "Battle of Alexander"<br />

can also be admired<br />

ART and culture 199


Als dritte Pinakothek auf dem<br />

Münchner Kunstareal an der Barer<br />

Straße gelegen, wurde im Jahr<br />

2002 die Pinakothek der Moderne<br />

mit Werken des 20. und 21.<br />

Jahrhunderts eröffnet. Stephan<br />

Braunfels entwarf den modernen,<br />

offenen und einhellig als<br />

gelungen eingeschätzten Bau<br />

The Pinakothek der Moderne<br />

was the third Pinakothek to be<br />

built in Munich’s Art District on<br />

Barer Straße, opening in 2002<br />

with works from the 20th and<br />

21st century. Stephan Braunfels<br />

designed this modern, open and<br />

unanimously celebrated gallery<br />

lungen ergänzen die umfangreiche Sammlung. Das<br />

Gebäude des Architekten Stephan Braunfels vereint<br />

vier verschiedene Sammlungen unter einem Dach: die<br />

Sammlung Moderne Kunst, die Staatliche Graphische<br />

Sammlung, die dem Design gewidmete Neue Sammlung<br />

und das Architekturmuseum der Technischen<br />

Universität.<br />

Eine großzügige Schenkung bildet den Grundstock<br />

des jüngsten Zuwachses im Kunstareal. In unmittelbarer<br />

Nähe zur Pinakothek der Moderne präsentiert das<br />

architektonisch eindrucksvolle Museum der Sammlung<br />

Brandhorst zeitgenössische Werke moderner<br />

Künstler. Die Fassade des Museumsbaus zieren mehrere<br />

tausend Keramikstäbe in vielerlei Farben. 700<br />

Werke aus der Sammlung von Udo und Anette Brandhorst<br />

sind in dem vom bayerischen Staat errichteten<br />

Museumsneubau erstmals vollständig ausgestellt. Die<br />

Besucher können sich unter anderem auf wertvolle Arbeiten<br />

von Andy Warhol, Damien Hirst, Pablo Picasso,<br />

Sigmar Polke und Cy Twombly freuen.<br />

Das Kunstareal München umfasst insgesamt 16 Museen<br />

und Ausstellungshäuser, über 40 Galerien und Kulturinstitutionen<br />

sowie sieben Hochschulen. Die zahlreichen<br />

Kunst- und Kulturinstitutionen bilden einen<br />

erlebbaren geistigen Raum, der von der Antike bis in<br />

die Gegenwart reicht; ein Forum europäischer Kultur,<br />

das in dieser Dichte und Tiefe seinesgleichen sucht.<br />

cultural institutions, and seven universities. The numerous<br />

artistic and cultural institutions form a tangible<br />

academic area that spans from antiquity to the<br />

present. It is a forum for European culture that is unparalleled<br />

in depth and intensity. The protagonists cooperate<br />

in terms of their content, thus also sharpening<br />

their own profiles.<br />

But the art and culture city of Munich is impressively<br />

visible at other venues as well. For example in the<br />

Goetz collection in the north of Munich, which is an<br />

excellent example of the private commitment here to<br />

make contemporary art accessible to the public. This<br />

collection, owned by Ingvild Goetz, is exhibited in a<br />

building designed by Herzog & de Meuron, and has<br />

works from the fields of painting, graphic art, photography<br />

and installation, which can be seen in changing<br />

exhibitions – by appointment.<br />

Ingvild Goetz recently also started exhibiting in the<br />

Haus der Kunst, where she is presenting video installations<br />

from her collection in the cellar labyrinth beneath<br />

the museum. The Haus der Kunst, situated on<br />

the edge of the English Garden is one of the world’s<br />

major galleries. The Belgian curator Chris Dercon directed<br />

it from 2003, and among his successes were<br />

the sensational presentation of Ai Weiwei and its opening<br />

to a new audience. His tenure also saw the start<br />

of the reappraisal of the building, which was erected<br />

200<br />

Kunst und Kultur


Die Akteure kooperieren inhaltlich und schärfen damit<br />

zugleich ihr jeweiliges Profil.<br />

Aber auch an vielen anderen Orten Münchens wird die<br />

Kunst- und Kulturstadt München eindrucksvoll sichtbar.<br />

Etwa in der Sammlung Goetz im Norden Münchens,<br />

die beispielhaft für das private Engagement<br />

steht, herausragende zeitgenössische Kunst der Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen. Die im privaten Besitz<br />

der Galeristin Ingvild Goetz befindliche Sammlung,<br />

die in einem Gebäude der Architekten Herzog & de<br />

Meuron ihr Zuhause gefunden hat, umfasst Werke aus<br />

den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Installation,<br />

die – by appointment -- in wechselnden Ausstellungen<br />

besucht werden können.<br />

Seit kurzem engagiert sich Ingvild Goetz auch im Haus<br />

der Kunst, in dessen Kellerlabyrinth sie Videoinstallationen<br />

aus ihrer Sammlung präsentiert. Das Haus<br />

der Kunst am Englischen Garten gehört zu den wichtigen<br />

Ausstellungshäusern weltweit. Ab 2003 leitete<br />

der belgische Kurator Chris Dercon das Haus und ihm<br />

gelangen nicht nur sensationelle Präsentationen wie<br />

die des Chinesen Ai Weiwei und die Öffnung für ein<br />

neues Publikum, mit ihm begann auch die historische<br />

Aufarbeitung der Geschichte des 1937 als „Haus der<br />

Deutschen Kunst“ eröffneten Bauwerks, in dem während<br />

der NS-Herrschaft Propaganda- und Kitsch-Kunst<br />

dominierten. Ihm folgte 2011 der Nigerianer Okwui Enin<br />

1937 as the “Haus der Deutschen Kunst” (House of<br />

German Art) in which propaganda and kitsch art dominated<br />

during the Nazi era. He was followed in 2011 by<br />

the Nigerian Okwui Enwezor, who rose to international<br />

fame as the curator of the Documenta, and who is now<br />

continuing the exhibition work and the historical reevaluation<br />

with his own signature.<br />

Since 2001 the Hypo Culture Foundation has been<br />

putting on its art exhibitions in the prestigious Fünf<br />

Höfe shopping mall in the middle of town. Its diverse<br />

programme in the Kunsthalle covers various eras and<br />

styles. Depending on the focus of the respective exhibition,<br />

works from prehistory, early history and the<br />

present day can be discovered here, also with interdisciplinary<br />

approaches.<br />

The history of the city of Munich<br />

The history of the city of Munich in its many facets is<br />

on show at the Munich Municipal Museum (Münchner<br />

Stadtmuseum) at Sankt-Jakobs-Platz. Alongside<br />

its collections of photography, graphic art, posters,<br />

paintings, folklore, applied art, film, music, puppet theatre<br />

and entertainment, fashion and textiles, which it<br />

presents, often in collaboration with other collections<br />

and museums, a visit to the permanent exhibition<br />

“Typical Munich” is always worthwhile, providing a<br />

Zur Städtischen Galerie im<br />

Lenbachhaus gehörend erweitert<br />

der Kunstbau im Zwischengeschoss<br />

des U-Bahnhofs Königsplatz<br />

die Räumlichkeiten des<br />

Museums und bietet damit viel<br />

Platz für Wechselausstellungen<br />

The art gallery known as the<br />

"Kunstbau" on the mezzanine<br />

floor of the Königsplatz underground<br />

train station belongs to<br />

the Lenbachhaus gallery and has<br />

loads of space for exhibitions<br />

ART and culture 201


Entworfen von den Basler<br />

Architekten Herzog & de Meuron<br />

gehören zu dem CityQuartier<br />

Fünf Höfe neben hochpreisigen<br />

Boutiquen und Restaurants eine<br />

Kunsthalle mit wechselnden<br />

Ausstellungen sowie Büroräume<br />

Designed by the Basel architects<br />

Herzog & de Meuron, the<br />

"CityQuartier" encompasses<br />

the "Fünf Höfe" with premium<br />

boutiques and restaurants,<br />

an art gallery with changing<br />

exhibitions and offices<br />

202<br />

Kunst und Kultur


ART and culture 203


wezor, der, international bekannt geworden als Kurator<br />

der Kasseler Documenta, mit eigener Handschrift die<br />

Ausstellungsarbeit aber auch die historische Aufarbeitung<br />

fortsetzt.<br />

Seit 2001 zeigt die Hypo-Kulturstiftung mitten im<br />

Stadtzentrum, in der Edelshoppingmall Fünf Höfe, ihre<br />

Kunstausstellungen. Das vielseitige Programm der<br />

Kunsthalle umfasst verschiedene Epochen und Kunststile.<br />

Je nach Schwerpunkt der Ausstellung sind Exponate<br />

aus der Vor- und Frühgeschichte oder Kunstwerke<br />

der Gegenwart zu sehen, es können aber auch<br />

interdisziplinäre Ansätze entdeckt werden.<br />

Münchner Stadtgeschichte<br />

Die Stadtgeschichte Münchens in ihren vielerlei Facetten<br />

präsentiert das Münchner Stadtmuseum am<br />

Sankt-Jakobs-Platz. Neben den Sammlungen für Fotografie,<br />

Graphik, Plakat, für Gemälde, Volkskunde,<br />

Angewandte Kunst, Film, Musik, Puppentheater<br />

und Schaustellerei, für Mode und Textilien, die immer<br />

wieder in attraktiven Ausstellungen Werke aus<br />

ihrem Bestand und aus der Zusammenarbeit mit anderen<br />

Sammlungen und Museen präsentieren, lohnt<br />

vor allem ein Besuch der Dauerausstellung „Typisch<br />

München“, die einen Rundgang durch die kulturelle<br />

Gegenwart und Historie der Stadt bietet. Über 400<br />

Exponate, viele davon zum ersten Mal gezeigt, illustrieren<br />

Geschichte und Geschicke einer Stadt, die für<br />

viele -- zu Recht oder zu Unrecht -- als einer der bevorzugten<br />

Plätze auf der Welt gilt. Dargestellt wird die<br />

späte Selbstfindung Münchens als bürgerliche Stadt<br />

im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum 1858, Reizworte<br />

wie Bier- und Kunststadt werden sichtbar, die<br />

kulturelle Aufbruchstimmung um 1900, schließlich die<br />

„Hauptstadt der Bewegung“ und das Wiedererstehen<br />

in der Zeit des Wirschaftswunders sind herausragende<br />

Stationen dieser Schau, die Zustimmung und Widerspruch<br />

herausfordert.<br />

Münchens Stadtgeschichte kann aber nicht nur im<br />

Museum, sondern auch im öffentlichen Raum veranschaulicht<br />

werden. Etwa entlang der KulturGeschichtsPfade,<br />

der Rundgänge entlang historisch bedeutsamer<br />

Orte und Ereignisse im städtischen Raum.<br />

Sie sind nach Stadtbezirken gegliedert und publiziert,<br />

bilden ein topographisches Netzwerk der Geschichte<br />

Münchens. Eine gute Gelegenheit, neben den geläufigen<br />

Glanzlichtern Münchens auch den weniger<br />

bekannten Besonderheiten der Stadtgeschichte, den<br />

tour of the cultural present and past of the city. More<br />

than 400 works, many of which are exhibited here for<br />

the first time, illustrate the history and destiny of a city<br />

which many consider to be one of the best places on<br />

earth. Munich’s belated self-discovery as a bourgeois<br />

town is shown in the context of the city’s anniversary<br />

in 1858. Emotive words such as beer and art city<br />

are apparent. The cultural optimism around 1900, the<br />

“capital city of the movement” and the resurgence in<br />

the age of the Economic Miracle are standout stages<br />

in this show, which challenge one to approve of or<br />

contradict it.<br />

But not only in museums can you see the history of the<br />

city of Munich, it is also visible in public places. For<br />

example on the Cultural History Paths – routes that<br />

cover historically significant places and events within<br />

the city. They are organised into districts and made<br />

public, forming a topographical network of Munich’s<br />

history. A great opportunity to become aware of less<br />

well-known aspects of the city’s history, of important<br />

buildings, historical places and homes and workplaces<br />

of noteworthy people, alongside the more famous<br />

highlights of the various quarters.<br />

The confrontation with the city’s Nazi history is characterised<br />

by the role Munich played in the rise of the<br />

National Socialist party and its regime of terror. Active<br />

remembrance and open discussion of the history<br />

of National Socialism is important to ensure the education<br />

of the people for a better present and future.<br />

With the NS Documentation Centre the city of Munich<br />

together with the Free State of Bavaria and the Federal<br />

State of Germany have taken on the responsibility<br />

of creating a place to learn for the future. It will<br />

be topographically anchored in the city as a place of<br />

learning and remembrance, and offer space for discussions<br />

and new realisations about the significance<br />

and function of Munich as the former “capital city of<br />

the movement”.<br />

With its broadly structured programme “Free Art in<br />

Public Space” Munich transfers the interdisciplinary<br />

approach of the contemporary art discussion to the<br />

public domain. Artists from different segments are given<br />

the opportunity to adapt experimental and design<br />

spaces in the city. The “Memory Loops” art concept<br />

of Michaela Melián has taken on this challenge well<br />

in the context of appraising the past. It is a memorial<br />

without a fixed location. It changes with time and yet it<br />

is precisely located in urban Munich. By choosing the<br />

Internet and mobile means of communication as the<br />

204<br />

Kunst und Kultur


edeutenden Bauwerken, den geschichtsträchtigen<br />

Plätzen und den Wohnungen oder Wirkungsstätten<br />

bemerkenswerter Persönlichkeiten des jeweiligen Bezirks<br />

auf die Spur zu kommen.<br />

Der Umgang mit dem Nationalsozialismus ist von einer<br />

offenen Auseinandersetzung darüber geprägt,<br />

welche Rolle München für den Aufstieg der NSDAP<br />

und die Durchsetzung des nationalsozialistischen Terrorregimes<br />

spielte. Aktive Erinnerungsarbeit bedeutet<br />

kritische Auseinandersetzung und offene Diskussion<br />

über die Geschichte des Nationalsozialismus, auch<br />

im Sinne einer gegenwarts- und zukunftsorientierten<br />

Bürger- und Menschenrechtserziehung. Mit dem NS-<br />

Dokumentationszentrum stellt sich die Landeshauptstadt<br />

München gemeinsam mit dem Freistaat Bayern<br />

und dem Bund der Verantwortung, einen Lernort für<br />

die Zukunft zu gestalten. Er wird als Lern- und Erinnerungsort<br />

topografisch in der Stadt verankert sein<br />

und zugleich Raum bieten für Diskussionen und neue<br />

Erkenntnisse über die Bedeutung und die Funktion<br />

Münchens als ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“.<br />

Mit dem breit gefächerten Programm „Freie Kunst im<br />

öffentlichen Raum“ überträgt München den interdisziplinären<br />

Ansatz der zeitgenössischen Kunstdiskussion<br />

auf den öffentlichen Raum. Künstlerinnen und Künstler<br />

unterschiedlicher Sparten sollen Experimentier-<br />

bearing media, it also deliberately looks at contemporary<br />

forms of communication. The audio artwork encompasses<br />

300 German and 175 English sound tracks<br />

that can be downloaded for free.<br />

Opposite the Stadtmuseum is the Jewish Museum; an<br />

important part of the resurrection of Jewish culture in<br />

Munich. On 900 square metres it tells the history of<br />

the Jewish communities in Bavaria’s capital, among<br />

other things. Changing exhibitions look at different<br />

aspects of Jewish life, such as the lives and fates of<br />

Jewish artists or the places of exile. It provides insights<br />

into Jewish history and culture as an integral part of<br />

the city’s history, and opens them up for discussion.<br />

Further highlights of Munich’s culture<br />

and art landscape<br />

One of the smallest and must extraordinary museums<br />

in Munich is the Valentin Karlstadt Musäum in the<br />

Isartor gate to the city. It is an homage to the Bavarian<br />

folk musician and universal genius Karl Valentin,<br />

the comedian, playwright, word acrobat, actor, filmmaker,<br />

craftsman, collector, philosopher, folk singer<br />

and avant-gardist in one. To this day Valentin is known<br />

Leo von Klenze entwarf Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts im<br />

klassizistischen Stil die auf<br />

dem Königsplatz errichtete<br />

Glyptothek für die Sammlung<br />

antiker griechischer und<br />

römischer Skulpturen des<br />

bayerischen Staates<br />

Leo von Klenze built the<br />

classical Glyptothek on<br />

Königsplatz in the mid 19th<br />

century, to house the Bavarian<br />

state collection of Greek and<br />

Roman sculptures<br />

ART and culture 205


und Gestaltungsräume in der Stadt bearbeiten können.<br />

Das Kunstkonzept „Memory Loops“ von Michaela<br />

Melián hat sich in einem Kontext der Aufarbeitung der<br />

Vergangenheit dieser Aufgabe überzeugend gestellt.<br />

Es ist ein Denkmal ohne festen Ort, das zu jeder Zeit<br />

individuell erfahrbar ist und sich gleichzeitig präzise im<br />

Münchner Stadtraum verortet. Mit der Wahl von Internet<br />

und mobiler Kommunikationsmittel als vermittelnde<br />

Medien greift es zudem bewusst zeitgenössische<br />

Kommunikationsformen auf. Das Audiokunstwerk umfasst<br />

300 deutsche und 175 englische Tonspuren, die<br />

zum kostenlosen Download bereit liegen.<br />

Dem Stadtmuseum gegenüber situiert ist als wichtiger<br />

Teil der wiedererstandenen jüdischen Kultur in<br />

München das Jüdische Museum. Auf 900 Quadratmetern<br />

wird hier u.a. die Geschichte der jüdischen<br />

Gemeinden in der bayerischen Landeshauptstadt erzählt.<br />

Zeitlich begrenzte Wechselausstellungen behandeln<br />

unterschiedliche Aspekte jüdischen Lebens,<br />

wie zum Beispiel das Leben und Schicksal jüdischer<br />

Künstler oder die Orte des Exils. Einblicke in die jüdische<br />

Geschichte und Kultur als integraler Bestandteil<br />

der Stadtgeschichte werden eröffnet und zur Diskussion<br />

gestellt.<br />

Weitere Highlights der Münchner<br />

Kunst- und Kulturlandschaft<br />

Eines der kleinsten und ungewöhnlichsten Museen<br />

Münchens ist das Valentin Karlstadt Musäum im<br />

Münchner Isartor. Es ist eine Hommage an den bayerischen<br />

Volkssänger, an das Universalgenie Karl Valentin,<br />

der Komiker, Stückeschreiber, Wortakrobat,<br />

Schauspieler, Filmemacher, Handwerker, Sammler,<br />

Philosoph, Volkssänger und Avantgardist in Personalunion<br />

war. Bis heute ist Valentin weit über München<br />

hinaus bekannt, seine Werke wurden in zahlreiche<br />

Sprachen übersetzt und werden auf den Bühnen in aller<br />

Welt gespielt. Bereits in den zwanziger Jahren des<br />

vergangenen Jahrhunderts wurden Karl Valentin und<br />

Liesl Karlstadt in Wien, Zürich und vor allem Berlin als<br />

Avantgardisten ihrer Zeit gefeiert.<br />

Die Dauerausstellung im Isartor zeigt rund 500 Gegenstände<br />

– Fotos, Briefe, Programme und viele Objekte,<br />

die Valentin in seinen Werken verwendet hat. So kann<br />

sich der Besucher ein umfassendes Bild vom Künstler<br />

machen, aber auch vieles über das Münchner Volkssängertum<br />

erfahren.<br />

well beyond Munich. His works have been translated<br />

into numerous languages and are produced on stages<br />

around the world. Karl Valentin and Liesl Karlstadt<br />

were celebrated in Vienna, Zurich and especially Berlin<br />

as members of the avant-garde of their time already<br />

in the twenties of the last century.<br />

The permanent exhibition in the Isartor holds around<br />

500 objects – photos, letters, programmes and many<br />

things that Valentin used in his works. Visitors can get<br />

a good impression of the artist and learn a lot about<br />

folk singing in Munich.<br />

In the Children’s Museum next to the central railway<br />

station, what other museums generally forbid is encouraged:<br />

touching and feeling the exhibits. The young<br />

visitors are supposed to really get involved – and learn<br />

by doing so. The exhibitions change several times a<br />

year and are designed to awaken the curiosity. Nobody<br />

has to sit still here.<br />

No description of attractive places for art and culture,<br />

not even that is so selective, would be complete without<br />

the places where art from Munich enters a dialogue<br />

with the international scenes. For example the<br />

Lothringer 13 Hall for International Contemporary Art.<br />

It is a space for activities, an exhibition room and an<br />

archive for art and new media in the Munich district<br />

of Haidhausen. Alongside the permanent exhibitions,<br />

of which there are around six or seven a year, the Lothringer<br />

13 also offers predominantly new, untested<br />

and unconventional artists a place to do their thing. Be<br />

it a concert, reading, debate, video art, science or pop<br />

culture, young art can test the waters in the Lothringer<br />

13 and expose itself to the public. Under changing curators,<br />

this institution for international contemporary<br />

art has realised numerous experimental exhibitions<br />

and projects that have gained high regard over the<br />

last 30 years.<br />

Under the leadership of Munich’s Department of Culture,<br />

innovative exhibition and event projects are realised<br />

in the MaximiliansForum. Interdisciplinary representatives<br />

of the contemporary Munich art landscape<br />

such as Florian Süssmayr, Ayzit Bostan, Pollyester,<br />

Mirko Borsche, Palais Mai, etc. develop new concepts<br />

for temporary projects that integrate various genres<br />

and media for this large publicly accessible space in<br />

what was once a pedestrian underpass. They test borders<br />

and subtly change the way the public space is<br />

treated. This unique and central art space beneath<br />

Munich’s high profile Maximilianstrasse has become<br />

206<br />

Kunst und Kultur


Im Kinder- und Jugendmuseum München direkt am<br />

Hauptbahnhof ist ausdrücklich erwünscht, was in anderen<br />

Museen zumeist verboten ist: das Anfassen und<br />

Erfühlen von Gegenständen im Museum. Die jungen<br />

Besucher sollen Wissen wirklich erleben und erfahren<br />

dürfen – und dabei so manches dazulernen. Die Ausstellungen<br />

wechseln jedes Jahr mehrfach und sollen<br />

die Neugierde eines jeden Besuchers wecken. Stillsitzen<br />

muss hier niemand.<br />

Eine, wenngleich nur selektive Beschreibung der attraktiven<br />

Orte für Kunst und Kultur wäre unvollständig,<br />

würde sie nicht auch einige der Orte umfassen,<br />

in denen junge Kunst aus München in den Dialog mit<br />

den internationalen Szenen tritt. Etwa die Lothringer<br />

13-Halle für internationale Gegenwartskunst. Sie<br />

ist Aktionsraum, Ausstellungsort und ein Archiv für<br />

Kunst und neue Medien im Münchner Stadtteil Haidhausen.<br />

Neben den permanenten Ausstellungen, von<br />

denen es jährlich etwa sechs bis sieben gibt, bietet<br />

die Lothringer 13 vor allem neuen, unerprobten, unkonventionellen<br />

Künstlern einen Wirkungsraum. Ob<br />

Konzert, Lesung, Debatte, Videokunst, Wissenschaft<br />

oder Popkultur, in der Lothringer 13 kann sich junge<br />

Kunst ausprobieren und der Öffentlichkeit begegnen.<br />

Unter wechselnden Kuratoren und Kuratorinnen wurden<br />

in dieser Institution für internationale zeitgenössische<br />

Kunst in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche<br />

Ausstellungen und Projekte experimentellen Charakters<br />

verwirklicht, die überregional große Beachtung<br />

gefunden haben.<br />

Unter Federführung des Kulturreferats der Stadt München<br />

werden im MaximiliansForum innovative Ausstellungs-<br />

und Veranstaltungsprojekte realisiert. Interdisziplinär<br />

arbeitende Vertreter der zeitgenössischen<br />

Münchner Kulturlandschaft wie Florian Süssmayr, Ayzit<br />

Bostan, Pollyester, Mirko Borsche, Palais Mai u.a.<br />

entwickeln für den großzügigen, in einer Fußgängerunterführung<br />

gelegenen öffentlich zugänglichen Raum<br />

neue Konzepte für temporäre Projekte, die verschiedene<br />

Gattungen und Medien einbeziehen. Grenzbereiche<br />

werden ausgelotet und der öffentliche Raum<br />

subtil neu bespielt. Dieser einzigartige, zentral unter<br />

der prominenten Münchner Maximilianstraße gelegene<br />

Kunstraum wird zu einem Ort multimedialer und<br />

experimenteller Kunst. Malerei, Neue Medien, Design,<br />

Mode, Musik, Installation, Film und Performance finden<br />

hier zu einer neuen Einheit in einem eigenwilligen<br />

städtebaulichen Kontext.<br />

a place of multimedia and experimental art. Painting,<br />

new media, design, fashion, music, installation, film<br />

and performance all acquire a new unity in this unconventional<br />

urban context.<br />

Just a few steps further on, the Galerie der Künstler<br />

(artists’ gallery) exhibits the works of up and coming<br />

young artists as yet largely unknown on the market, in<br />

temporary exhibitions in rooms in the ethnological museum.<br />

This gallery is sponsored by the Berufsverband<br />

Bildender Künstler München und Oberbayern e.V., an<br />

organisation representing the interests of artists. It<br />

primarily exhibits works from young talents from Munich<br />

and Upper Bavaria.<br />

The concept of the Münchner Artothek is that of a<br />

library, but where people can borrow art. The organisation,<br />

founded in 1986, boasts a collection of more<br />

than 1,500 works of art. Sculptures and pictures are<br />

lent out. Local artists also have rooms in the Artothek<br />

where they can present their works to the public. The<br />

Artothek supports Munich’s contemporary art landscape<br />

by buying works of art and as a library for art it<br />

is dedicated to giving access to art to as many people<br />

as possible, regardless of their financial capabilities.<br />

The Rathausgalerie in the former cashier’s hall of the<br />

Der Aufgang zu Münchens<br />

bedeutendem Kultur- und<br />

Bildungszentrum Gasteig,<br />

im zentralen Stadtteil<br />

Haidhausen gelegen. Neben<br />

verschiedenen Konzert- und<br />

Veranstaltungssälen u.a. für<br />

die Münchner Volkshochschule<br />

finden sich Räume der Stadtbibliothek.<br />

Regelmäßig spielen<br />

hier die Münchner Philharmoniker.<br />

Bedeutende internationale<br />

Orchester und Interpreten treten<br />

ebenfalls im Gasteig auf<br />

The ascent to Munich's<br />

major culture and education<br />

centre Gasteig in the central<br />

city district of Haidhausen.<br />

Alongside various concert and<br />

event halls, for example for the<br />

Münchner Volkshochschule<br />

night school, there are also<br />

rooms of the municipal<br />

library here. The Munich<br />

Philharmonic Orchestra also<br />

plays here regularly, as to other<br />

international orchestras and<br />

performers<br />

ART and culture 207


Oberhalb der Theresienwiese,<br />

wo einmal im Jahr das Oktoberfest<br />

stattfindet, bildet die Bavaria<br />

zusammen mit der Ruhmeshalle<br />

ein Ensemble. König Ludwig I.<br />

ließ die dreiflügelige dorische<br />

Säulenhalle von seinem Baumeister<br />

Leo von Klenze entwerfen.<br />

Ausgestellt sind die Büsten<br />

bedeutender bayerischer<br />

Persönlichkeiten. Als weltliche<br />

Patronin der Bayern gilt die<br />

Bavaria, deren kolossale Bronzestatue<br />

vor der Ruhmeshalle steht.<br />

Besucher können bis in ihren<br />

Kopf hinaufsteigen, um von dort<br />

einen Überblick über Theresienwiese<br />

und Stadt zu genießen<br />

Above the Theresienwiese park,<br />

where the Oktoberfest also<br />

takes place every year, the Bavaria<br />

statue forms an ensemble<br />

with the pantheon. King Ludwig I<br />

had this three-winged Dorian<br />

hall designed by his architect<br />

Leo von Klenze. The busts of major<br />

Bavarian personages are on<br />

show in this hall of fame. The Bavaria<br />

is the secular patron saint<br />

of Bavarians, and her enormous<br />

bronze statue stands before the<br />

pantheon. Visitors can climb all<br />

the way up into her head, which<br />

offers a great view across the<br />

Theresienwiese and the city<br />

Nur wenige Schritte weiter zeigt die Galerie der Künstler<br />

in Räumen am Völkerkundemuseum in wechselnden<br />

Ausstellungen die Werke junger Nachwuchskünstler,<br />

die auf dem Markt noch weitgehend unbekannt<br />

sind. Getragen wird die Galerie von dem Berufsverband<br />

Bildender Künstler München und Oberbayern<br />

e.V., der die Interessen von Künstlern vertritt. Gezeigt<br />

werden vor allem Werke von Nachwuchstalenten aus<br />

München und Oberbayern.<br />

Das Konzept der Münchner Artothek ist an das einer<br />

Bibliothek angelehnt, jedoch kann sich der Interessierte<br />

hier Kunst ausleihen. Die Sammlung der Einrichtung,<br />

die 1986 gegründet wurde, kann inzwischen<br />

über 1 500 Werke ihr Eigen nennen. Verliehen werden<br />

Skulpturen und Bilder. Zudem stehen lokalen Künstlern<br />

in der Artothek Räume zur Verfügung, in denen<br />

sie ihr kreatives Schaffen der Öffentlichkeit präsentieren<br />

können. Die Artothek fördert durch den Ankauf<br />

von Kunstwerken die zeitgenössische Kunstlandschaft<br />

Münchens und ist zudem als Artothek der Idee verpflichtet,<br />

möglichst vielen Menschen, unabhängig von<br />

208<br />

Kunst und Kultur


ART and culture 209


den finanziellen Möglichkeiten, Zugang zur Kunst zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Rathausgalerie in der ehemaligen Kassenhalle des<br />

neugotischen Münchner Rathauses ist ein charaktervoller<br />

Ort für die zeitgenössische Kunst und die Vermittlung<br />

von gesellschaftsrelevanten Themen und Projekten<br />

im Spiegel der Kunst. Sie zeigt Ausstellungen<br />

bedeutender Künstlerpersönlichkeiten. Die Rathausgalerie<br />

versteht sich in diesem Sinne auch als Forum<br />

für die nachhaltige Würdigung hier lebender Künstlerinnen<br />

und Künstler. Mitten im Herzen der Stadt ist eine<br />

breite Öffentlichkeit eingeladen, an der Kunst und<br />

an kulturell wie gesellschaftlich brisanten Themen<br />

Münchens Stadt zu partizipieren.<br />

Neben den Museen und den großen Ausstellungshäusern<br />

kann München auch auf eine rege Galerienlandschaft<br />

verweisen: 65 professionelle Galerien zeitgenössischer<br />

Kunst in München haben sich zu einer Initiative<br />

zusammengeschlossen und veranstalten seit<br />

zwei Jahrzehnten im Herbst das Galerienwochenende<br />

„Open Art“.<br />

Kunst braucht Orte zum Entstehen. Künstlerförderung<br />

heißt immer auch, Möglichkeiten, Räume und Öffentlichkeit<br />

für Kunst und Kultur zu schaffen. Münchens<br />

Attraktivität, die kaum zu überbietende Lebensqualität,<br />

das unvergleichliche laisser faire – oder wie wir<br />

in München sagen: leben und leben lassen –, die positiven<br />

Attribute der Weltstadt mit Herz, um die uns<br />

viele beneiden, können für Künstler und Akteure der<br />

Kreativwirtschaft auch negative Folgen haben. Das<br />

Mietniveau z.B. im gewerblichen Bereich erreicht vielfach<br />

Höhen, die nur von den wenigsten „Mikrounternehmer/innen“,<br />

zu denen auch die Freiberufler/innen<br />

im künstlerischen sowie im Kreativbereich zu zählen<br />

sind, geleistet werden können. Zwischennutzungen<br />

sind für Kreativschaffende vielfach Segen und Fluch<br />

zugleich, denn in der Folge von Sanierungen, Überplanungen<br />

und der Aufwertung von Quartieren zählen sie<br />

zu den ersten, die ihre Ateliers, Studios oder Probenräume<br />

wieder aufgeben müssen, die zum Weiterziehen<br />

gezwungen sind.<br />

München kann und darf sich daher nicht nur darauf beschränken,<br />

den Bestand an Kulturbauten zu erhalten,<br />

wir sind ebenso gefordert, den vielfältigen Formen aktuellen<br />

Kunstschaffens adäquate Rahmenbedingungen<br />

einzuräumen und damit dazu beizutragen, dass München<br />

ein für Künstlerinnen und Künstler und für Akteure<br />

des Kreativsektors attraktiver Schaffensort bleibt.<br />

neo-Gothic Munich Town Hall is a place full of character<br />

for contemporary art and for treatment of socially<br />

relevant topics and projects as reflected in art. It exhibits<br />

major personalities from the field of art. In its capacity<br />

the Rathausgalerie sees itself as a forum for the<br />

lasting appreciation of artists from the region. Here,<br />

right at the heart of town, the general public is invited<br />

to participate in art and in culturally and socially relevant<br />

issues in Munich.<br />

Alongside its museums and exhibition houses, Munich<br />

also boasts a lively gallery scene: 65 professional<br />

galleries for contemporary art in Munich have joined<br />

together to an initiative and have been holding the<br />

gallery weekend “Open Art” every fall for the last two<br />

decades.<br />

Art needs places where it can develop. Supporting<br />

artists always means creating opportunities, space<br />

and an audience so that art and culture can be born.<br />

Munich’s attractiveness, its unbeatable quality of life,<br />

the incomparable laisser faire, the positive attributes<br />

of this big city with a big heart that so many envy us<br />

for can also have negative consequences for artists<br />

and people in the creative field. Rents here are often<br />

so high that only the fewest small businesspeople and<br />

freelancers can afford them. Temporary opportunities<br />

are often as much a curse as a blessing, because<br />

when the temporary usage is over, the reconstruction<br />

and new value of the districts mean that artists are<br />

among the first who are forced to give up their studios<br />

or rehearsal rooms and move to more affordable accommodations.<br />

So Munich mustn’t limit itself to simply maintaining<br />

the existing cultural buildings, we are also obliged to<br />

210<br />

Kunst und Kultur


A Das MaximiliansForum –<br />

eine Passage am Ende der<br />

Maximilianstraße – zeigt<br />

in Wechselausstellungen<br />

interdisziplinäre Kunst<br />

S „mcbw momente – Denkanstöße<br />

für Design“, eine<br />

Sonderausstellung in der<br />

Alten Kongresshalle auf dem<br />

ehemaligen Messegelände<br />

oberhalb der Theresienwiese<br />

A The MaximiliansForum –<br />

a passage at the end of<br />

Maximilianstraße – displays<br />

interdisciplinary art in<br />

changing exhibitions<br />

S "mcbw moments – food for<br />

design thought", a special<br />

exhibition in the Old Congress<br />

Hall on the former trade fair<br />

property above the Theresienwiese<br />

Rund 300 Ateliers kann die Stadt derzeit anbieten<br />

oder fördern, viele davon nur auf Zeit, und das ist<br />

nur der Tropfen auf den heißen Stein. Doch die Zukunft<br />

verspricht Positives: Auf dem zentrumsnahen<br />

Überplanungsgebiet an der Dachauerstraße soll ein<br />

Kreativquartier entstehen, sollen in Zukunft Wohnen<br />

und Arbeiten mit Kunst, Kultur und Wissen verbunden<br />

werden. Ein Ort soll entstehen, an dem viele<br />

Sparten kreativ tätig werden können, ein Zentrum<br />

des interdisziplinären Diskurses an der Schnittstelle<br />

von Kunstschaffen und Kreativwirtschaft, das neben<br />

der Produktion auch der Präsentation adäquaten<br />

Raum schafft und so in einem neu entstehenden<br />

Stadtquartier zu einer attraktiven Adresse zeitgenössischer<br />

Kunst und Kultur wird. Zwei wertvolle<br />

Baudenkmäler werden dafür das Zentrum bilden und<br />

die räumliche Nähe von Wissen, Talent, Kunst und<br />

Kultur verspricht einen positiven Ansatz zur weiteren<br />

Entwicklung des Kreativpotenzials in München.<br />

Es ist München in den vergangenen Jahren gelungen,<br />

ein Mehr an sowohl finanziellen als auch im Stadtbild<br />

verortbaren Spielräumen für die freien Szenen zu<br />

schaffen und ein stärkeres Bewusstsein dafür zu entwickeln,<br />

welche Chancen kreative Vernetzungen und eiprovide<br />

the many forms of modern-day culture the<br />

framework conditions they need and to help ensure<br />

that Munich remains an option for artists and other<br />

creative people.<br />

The city currently offers or subsidises around 300<br />

studios, many of them only temporarily, and that is<br />

only a drop in the ocean. Nonetheless, the future is<br />

anything but bleak: In the planning area on Dachauerstrasse<br />

near the centre of town, a creative district is<br />

to be constructed where many fields of creativity can<br />

be involved. It is to be a centre of interdisciplinary discourse<br />

at the interface between art and the art business,<br />

that provides space for production and presentation,<br />

making it a new and attractive address for contemporary<br />

art and culture. Two highly valued ancient<br />

buildings will be the centre of the area and the close<br />

proximity of know-how, talent, art and culture promises<br />

to be a launching pad for the future development<br />

of the creative potential in Munich.<br />

In recent years, Munich has succeeded in creating<br />

more financial and localised opportunities for the free<br />

scenes to create and develop a greater consciousness<br />

of the opportunities of creative networks and a self-<br />

ART and culture 211


A In der fünfschiffigen Säulenhalle<br />

des Münchner Rathauses,<br />

der ehemaligen<br />

Kassenhalle, befindet sich die<br />

Rathausgalerie, ein Ausstellungsort<br />

für zeitgenössische<br />

Kunst und die Vermittlung<br />

von gesellschaftsrelevanten<br />

Themen und Projekten<br />

S Im Infopoint im Alten Hof<br />

finden sich umfassende<br />

Informationen zu den<br />

bayerischen Museen für<br />

Touristen und Einheimische<br />

A In the five-naved hall of the<br />

Munich town hall, the former<br />

treasury, is the Town Hall<br />

Gallery – a place to exhibit<br />

contemporary art and<br />

approach socially-relevant<br />

topics and projects<br />

S At the Infopoint in the Alter<br />

Hof you will find everything<br />

you need to know about the<br />

Bavarian museums<br />

ne selbstbewusste Außendarstellung bieten. Man hat<br />

sich dabei nicht nur auf Künstlerinnen und Künstler beschränkt,<br />

sondern vielmehr auch deren Partner, Produzenten<br />

und Vermarkter – etwa in den Bereichen der<br />

Musik-Labels, der Comic-Kunst, der Galerienlandschaft<br />

einschließlich der Off-Spaces, des Musikmarktes, des<br />

<strong>Buch</strong>- und Literatursektors und des Films einbezogen.<br />

Münchens Theaterlandschaft<br />

Eindrucksvoll präsentiert sich auch die Theaterlandschaft<br />

Münchens. So zählen die Münchner Kammerspiele<br />

zu den bedeutendsten deutschen Sprechtheatern.<br />

Wiederholte Einladungen zum Berliner Theatertreffen,<br />

Gastspiele auf den wichtigsten Bühnen im Inund<br />

Ausland und Maßstab setzende Inszenierungen im<br />

Schauspielhaus, in der „Spielhalle“ und im Werkraum<br />

belegen den künstlerischen Rang des Ensembles. Intendanten<br />

wie Otto Falckenberg, Hans Schweikart,<br />

August Everding, Dieter Dorn, Frank Baumbauer und<br />

aktuell Johan Simons haben das künstlerische Profil<br />

des Hauses maßgebend geprägt. Traditionell konkurriert<br />

das einzige erhaltene Jugendstiltheater mit dem<br />

Staatsschauspiel, dem so genannten Residenztheater,<br />

das aktuell mit Martin Kusej als Intendanten arbeiconfident<br />

image. This has not been restricted only to<br />

artists, but also includes their partners, producers and<br />

marketers – for example in the fields of music labels,<br />

comic art, galleries and their off-spaces, the music<br />

market, the book and literature sector and film.<br />

Munich’s theatre scene<br />

Munich’s theatre scene is also impressive. The Munich<br />

Kammerspiele is one of Germany’s foremost theatres.<br />

Repeated invitations to the Berliner Theatertreffen,<br />

guest performances on the biggest stages of<br />

the country and abroad, leading edge productions in<br />

the Schauspielhaus, the “Spielhalle” and in the Werkraum<br />

bear witness to the artistic ranking of the ensemble.<br />

Theatre directors such as Otto Falckenberg,<br />

Hans Schweikart, August Everding, Dieter Dorn, Frank<br />

Baumbauer and currently Johan Simons have shaped<br />

the artistic profile of this theatre. Traditionally this<br />

only remaining art-nouveau theatre competes with the<br />

state theatre based in the Residenztheater, which is<br />

currently under the direction of Martin Kusej. It is a<br />

passionate competitive relationship to the benefit of<br />

theatre fans in Munich.<br />

212<br />

Kunst und Kultur


tet; ein lustvoller Wettbewerb, der Münchner Theaterhungrigen<br />

sehr zugute kommt.<br />

Das Münchner Volkstheater steht mit seinem jungen<br />

Ensemble und dem Intendanten Christian Stückl für<br />

radikal junges Theater – nicht nur während des gleichnamigen<br />

Theater-Festivals. Mit bayerischen Klassikern<br />

wie „Der Brandner Kaspar“, „Die Geierwally“ oder<br />

„Der Räuber Kneißl“ aber auch mit neuen Stücken,<br />

jungen Autoren und Regisseuren wird ein breites Publikum<br />

quer durch alle Altersgruppen angezogen.<br />

Die Schauburg, das städtische Kinder- und Jugendtheater,<br />

zählt seit vielen Jahren europaweit zu den herausragenden<br />

Bühnen dieses Genres. Ihr Programm ist<br />

besonders auf junge Zuschauerinnen und Zuschauer<br />

zugeschnitten. Wenngleich mehr als die Hälfte der<br />

Vorstellungen am Vormittag für Kindergartengruppen<br />

und Schulklassen gespielt werden, bietet sie auch Erwachsenen<br />

anspruchsvolle Theatererlebnisse.<br />

Derzeit wegen der umfangreichen Sanierung des<br />

Stammhauses in der Schwanthalerstraße im Exil seiner<br />

Fröttmanninger Zeltstadt, steht das Deutsche Theater,<br />

Münchens Musicalbühne, für die Lust auf Unterhaltung.<br />

Sie bietet Showbusiness auf höchstem Ni-<br />

The Münchner Volkstheater stands for radical, young<br />

theatre with its young ensemble and theatre director<br />

Christian Stückl – and that not only during the theatre<br />

festival of the same name. Its programme appeals to<br />

a broad audience across all age-groups with Bavarian<br />

classics the likes of “Der Brandner Kaspar”, “Die Geierwally”<br />

and “Der Räuber Kneissl” and with new productions<br />

and young authors and directors.<br />

Schauburg, the municipal theatre for children and<br />

young people, has been among the most outstanding<br />

theatres of its genre in Europe for many years. Its programme<br />

is structured particularly for young audiences.<br />

Although more than half of the showings are held<br />

in the morning for kindergarten and school groups, it<br />

also offers more sophisticated theatre experiences<br />

for adults.<br />

Currently in exile in tents in Fröttmanning because its<br />

theatre building in Schwanthalerstrasse is undergoing<br />

extensive reconstruction, the Deutsches Theater, Munich’s<br />

musical stage, stands for top show business entertainment<br />

with international musicals, dance groups<br />

and music shows and a traditional ball programme<br />

during Carnival. Friends of light entertainment will also<br />

like the humorous plays shown in the Komödie im Bay-<br />

ART and culture 213


veau mit internationalen Musicals, Tanztheater und<br />

Musikerlebnissen als wechselnde Gastspiele und<br />

präsentiert in der Faschingszeit ein traditionelles Ballprogramm<br />

mit Glanz und Glamour. Freunde der leichten<br />

Muse werden auch an den Produktionen der Komödie<br />

im Bayerischen Hof viel Gefallen finden. Boulevardtheater<br />

wird hier in all seinen Facetten zum Genuss.<br />

214<br />

Kunst und Kultur


Zudem gibt es eine rege Off-Theaterszene, die von der<br />

Stadt gefördert wird. Mehr als 60 freie Theater- und<br />

Tanzensembles und Privattheater stellen unter Beweis,<br />

dass es auch abseits der großen Bühnen lohnt, Theaterentdeckungen<br />

zu machen. Bühnen wie das Pathos<br />

München, der Schwere Reiter, das Metropol-Theater<br />

in Freimann, das i-Camp in der Au und „Theaterberserker“<br />

wie Alexeij Sagerer mit seinem proT, George Froscher<br />

mit dem legendären FTM oder der Choreograph<br />

und Visionist Micha Purucker zeigen Off-Produktionen<br />

sowie Avantgarde und bereichern die lebendige und<br />

vielfältige Szene der darstellenden Künste. Im zweijährigen<br />

Turnus findet DANCE statt, das Münchner<br />

Festival für performative Künste, also Tanztheater. Das<br />

Theaterfestival SpielArt zeigt, ebenfalls alle zwei Jahre,<br />

aktuelle Inszenierungen und neue Theaterformen aus<br />

aller Welt auf verschiedenen Bühnen.<br />

Freunde des Kabaretts werden in München mehr als<br />

in jeder anderen Stadt auf ihre Kosten kommen. Ob<br />

die legendäre Lach- und Schießgesellschaft, Gerhard<br />

Polt und die Biermösl Blosn, Bruno Jonas, Monika Gruber,<br />

„Fonsi“ Christian Springer, Helmut Schleich, Georg<br />

Ringsgwandl oder die Wortakrobaten von Faltsch<br />

Wagoni – um nur einige zu nennen – sie halten mit<br />

Aktualität und beißendem Spott in Spielstätten wie<br />

dem Lustspielhaus, der Lach- und Schieß, dem Vereinsheim,<br />

dem Theater im Fraunhofer, der Drehleier<br />

und anderen Kleinkunstbühnen tagtäglich die Kabaretthochburg<br />

lebendig.<br />

Unverwechselbares Flair und tolerantes<br />

Miteinander<br />

Kunst und Kultur für alle Menschen zugänglich, finanzierbar<br />

zu machen und Schwellenängste abzubauen,<br />

ist eine der Aufgaben des Kulturreferats. Dies gelingt<br />

auch durch die Nutzung des öffentlichen Raums; und<br />

München hat dafür wunderbare Plätze: z.B. den Odeonsplatz,<br />

auf dem auch das jährlich veranstaltete AnderART<br />

Festival, das andere „Volksfest“ der Kulturen<br />

am mittleren Oktoberfest-Wochenende stattfindet,<br />

den Olympiapark mit dem Theatron, in dem u.a. jeden<br />

August das längste Open-Air der Welt stattfindet,<br />

Veranstaltungen auf dem Marienplatz, wie z.B.<br />

der Christopher Street Day, oder den Corso Leopold,<br />

um nur einige zu nennen. Menschen mit verschiedenen<br />

Interessen, unterschiedliche Generationen und<br />

Nationalitäten kommen bei freiem Eintritt auf einem<br />

prominenten Platz zusammen und sorgen für ein unverwechselbares<br />

Flair und ein tolerantes Miteinander.<br />

erischen Hof, where boulevard theatre is a true pleasure<br />

in all its facets.<br />

There is also a lively Off theatre scene that the city<br />

supports. More than 60 private theatre and dance<br />

ensembles and theatres are the proof that it is also<br />

very worthwhile to discover theatre outside the major<br />

stages. Theatres like the Pathos Munich, the Schwere<br />

Reiter, the Metropol-Theater in Freimann, the i-Camp<br />

in the Au and theatre crazies like Alexeij Sagerer with<br />

his proT, George Froscher with the legendary FTM and<br />

the choreographer and visionary Micha Purucker put<br />

on avant garde Off productions that enrich the already<br />

lively and widely diverse scene of performing arts.<br />

DANCE is held every two years. It is Munich’s festival<br />

for performing arts, i.e. dance theatre. The SpielArt<br />

theatre festival, also held biannually, puts on modern<br />

productions and shows new forms of theatre from all<br />

around the world on a range of different stages.<br />

Munich has more to offer cabaret fans than any<br />

other town. Whether it be the legendary Lach- und<br />

Schießgesellschaft, Gerhard Polt and the Biermösl<br />

Blosn, Bruno Jonas, Monika Gruber, “Fonsi” Christian<br />

Springer, Helmut Schleich, Georg Ringsgwandl or the<br />

word acrobats of Faltsch Wagoni – to name just a few<br />

– they keep the cabaret stronghold alive and kicking<br />

with current affairs and stinging irony in venues like<br />

the Lustspielhaus, the Lach- und Schieß, the Vereinsheim,<br />

the Theater im Fraunhofer, the Drehleier and any<br />

number of others.<br />

A unique flair and a tolerant society<br />

Making art and culture available, affordable and attractive<br />

to all people is one of the responsibilities of<br />

the department of culture. It does so by utilising public<br />

places – and Munich has fantastic ones such as Odeonsplatz,<br />

where every year on the second weekend of<br />

the Oktoberfest the AnderART Festival, the somewhat<br />

different public festival of cultures, is held, the Olympic<br />

park with its Theatron, where, among other things,<br />

the longest open-air concert in the world is held every<br />

August, and of course Marienplatz, where Christopher<br />

Street Day and the Corso Leopold, to name just two<br />

events, are held. People with varying interests, of different<br />

generations and nationalities come together for<br />

free in a prominent place and create an unmistakable<br />

flair and tolerant togetherness.<br />

Unter seinem Intendanten<br />

Christian Stückl, dem Regisseur<br />

der Oberammergauer<br />

Passionsspiele, konnte das<br />

Münchner Volkstheater an<br />

der Brienner Straße mit einer<br />

Auslastung von fast 90 Prozent<br />

ein neues Profil innerhalb<br />

der Theaterszene gewinnen.<br />

Hier Szenen aus:<br />

A Einer flog über das<br />

Kuckucksnest<br />

S Dantons Tod<br />

D Geschichten aus dem Wiener<br />

Wald<br />

Under the leadership of its<br />

director Christian Stückl, the<br />

director of the Oberammergau<br />

Passion Plays, Munich’s<br />

Volkstheater in Brienner Straße<br />

has gained a new profile within<br />

the theatre scene, being booked<br />

out to almost 90 percent.<br />

Scenes from:<br />

A One flew over the cuckoo's<br />

nest<br />

S Danton's death<br />

D Tales from the Vienna Woods<br />

ART and culture 215


Die Subkultur in der Innenstadt boomt wieder und<br />

nutzt auch temporär alle denkbaren Locations: ehemalige<br />

Kinos, Kantinen und Stammcafés der Großelterngeneration<br />

wandeln sich zu In-Clubs auf Zeit.<br />

Die Münchner Clubszene hat sich weitgehend von<br />

der kommerziellen Hallenkultur der 90er Jahre verabschiedet.<br />

Viele Clubs sind nun eher zentrumsnah angesiedelt.<br />

Spannende kulturelle Zwischennutzungen<br />

von Innenstadt-Gebäuden wie das Art Babel bieten der<br />

jungen Kulturszene Experimentierfelder, geben Impulse<br />

für die Entwicklung von Szenevierteln und lösen<br />

damit auch urbane Veränderungen aus.<br />

Nicht zu übersehen ist die Medienstadt München, deren<br />

internationale Bedeutung sich mit den renommierten<br />

Bavaria Filmstudios, dem Traditionsunternehmen<br />

Arri und der Hochschule für Fernsehen und Film, die<br />

gerade ihren Neubau im Kunstareal bezogen hat, belegen<br />

lässt. Dass auch der bayerische Film wieder im<br />

Trend ist, zeigen Erfolgsproduktionen wie „Wer früher<br />

stirbt ist länger tot“ oder „Shoppen“. Das internationale<br />

Festival der Filmhochschulen findet ebenso regelmäßig<br />

statt wie das von der filminteressierten Bevölkerung<br />

gut angenommene Filmfest München, bei dem<br />

Nachwuchsstars auf Branchengrößen treffen. Beim<br />

Anfang Mai stattfindenden Dok.Filmfest werden internationale<br />

Dokumentarfilme gezeigt, die oft unter<br />

schwierigen politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

entstanden sind. Das Fantasy Filmfest<br />

macht ebenfalls Station in München und zeigt Neues<br />

aus den Genres Science Fiction, Horror, Thriller. Und<br />

im Filmmuseum des Münchner Stadtmuseums sowie<br />

im Werkstattkino sind ganzjährig Raritäten und Reihen<br />

abseits des Mainstream zu sehen. All dies ist maßgeblich<br />

für Münchens Ruf als Filmstadt verantwortlich.<br />

Bei den elektronischen Medien, dem Fernsehen und<br />

Hörfunk, gilt München im bundesweiten Vergleich als<br />

besonders attraktiv. Durch diese Standortvorteile hat<br />

München die besten Voraussetzungen, auch im Bereich<br />

der audiovisuellen Künste und der Medienkunst<br />

eine führende Position einzunehmen.<br />

Verlagsstadt München<br />

Mit rund 130 Verlagen und einer Produktion von fast<br />

10 000 <strong>Buch</strong>titeln ist München die größte Verlagsstadt<br />

Europas. Seit 1997 manifestiert sich die Rolle der Literatur<br />

innerhalb der Stadt auch im räumlichen Sinne:<br />

Im Stadtzentrum am Salvatorplatz wurde das Literaturhaus<br />

aus der Taufe gehoben. Seitdem begegnen<br />

sich hier Menschen, denen die Literatur Inspiration<br />

The subculture is booming again in the inner city,<br />

and it uses all conceivable locations, even temporary<br />

ones: former movie theatres, canteens and cafés of<br />

the senior generation find themselves turned into interim<br />

clubs. Munich’s club scene has mostly left the<br />

commercial disco culture of the 90s behind it. Many<br />

clubs are now more central. Inventive temporary cultural<br />

usages of inner-city buildings like the Art Babel<br />

offer the young cultural generation places to experiment,<br />

provide impulses for the development of “in”<br />

quarters and in doing so give rise to changes in the<br />

city.<br />

The media city Munich is not to be ignored. Its international<br />

significance can be seen in the world famous<br />

Bavaria Film Studios, Arri and the TV and film academy<br />

“Hochschule für Fernsehen and Film”, which has just<br />

moved into its new premises opposite the Pinakothek.<br />

Box office hits like “Wer früher stirbt ist länger tot” and<br />

“Shoppen” show that Bavarian films are back in force.<br />

The international Festival of Film Academies is held<br />

just as regularly as the highly popular Munich Filmfest,<br />

where young stars meet up with the big names of the<br />

industry. At the Dok.Filmfest held in early May, international<br />

documentaries are screened that were often<br />

filmed under difficult political and economic conditions.<br />

The Fantasy Filmfest also stops over in Munich<br />

and screens the latest from the genres science fiction,<br />

horror and thriller. And in the Film Museum of<br />

the Münchner Stadtmuseum and in the Werkstattkino<br />

cinema, rarities and films from out of the mainstream<br />

can be seen all year round. All this is what earns Munich<br />

its reputation as a movie town. In the field of<br />

electronic media, TV and radio Munich is considered<br />

to be particularly attractive in a German comparison.<br />

Munich’s benefits mean that it is predestined to take<br />

on a leading position in the fields of audio-visual and<br />

media art.<br />

Munich - the publishing town<br />

Around 130 publishing companies and a publishing<br />

volume of almost 10 000 books make Munich the<br />

biggest publishing town in Europe. Since 1997 the<br />

role of literature in Munich is also manifested in a<br />

public building: In the middle of town at Salvatorplatz<br />

the Literaturhaus was born. It is a place for people<br />

to meet for whom literature is inspiration and sustenance,<br />

playground and space for discussion. The<br />

Literaturhaus quickly established itself as a meeting<br />

place for writers, publishers, booksellers and jour-<br />

216<br />

Kunst und Kultur


Alljährlich findet im<br />

Kulturzentrum Gasteig die<br />

Münchner Bücherschau<br />

statt. Zweieinhalb Wochen<br />

können Leseratten bei freiem<br />

Eintritt die größte regionale<br />

<strong>Buch</strong>ausstellung besuchen<br />

und dabei (inter)nationale<br />

Autorinnen und Autoren treffen<br />

The Munich Book Show is held<br />

annually in the Gasteig cultural<br />

centre. For two and a half<br />

weeks, bookworms can visit<br />

this largest regional book fair<br />

for free and meet national and<br />

international star authors<br />

und Nahrung, Spielplatz und Diskussionsraum ist. Das<br />

Literaturhaus etablierte sich schnell als Treffpunkt für<br />

Schriftsteller, Verleger, <strong>Buch</strong>händler und Journalisten<br />

– und natürlich für Leser und Zuhörer. Lesungen der<br />

wichtigsten Gegenwartsschriftsteller, Diskussionen zu<br />

Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und<br />

große Ausstellungen zu Klassikern der Literatur des<br />

20. Jahrhunderts bestimmen das Programm und ermöglichen<br />

einen oftmals überraschenden Zugang zur<br />

Literatur. Auf allen Etagen des Hauses gilt das Motto:<br />

„Literatur für alle Sinne”. Seit 2010 findet das Literaturfest<br />

München statt, ein Fest für die Literatur, mit<br />

vielen Autorinnen und Autoren aus Deutschland und<br />

aller Welt, mit Lesungen, Diskussionen, <strong>Buch</strong>ausstellungen.<br />

Es bündelt und verklammert bestehende literarische<br />

Ereignisse in München -- wie die traditionsreiche<br />

Münchner Bücherschau, die Ausstellung „Andere<br />

Bücher braucht das Land“ das literarische Programm,<br />

das „forum:autoren“, das jeweils von einem Autor/einer<br />

Autorin kuratiert wird und <strong>Buch</strong>vorstellungen im Literaturhaus,<br />

den Preis des Freistaats Bayern für Kleinverlage<br />

und den Geschwister-Scholl-Preis.<br />

München ist zudem in Europa neben Mailand das Zentrum<br />

für zeitgenössisches Design und weltweit eines<br />

der wichtigsten Zentren für Schmuck. Eine Entwicklung<br />

mit historischen Wurzeln. 1897 wurden hier die<br />

nalists – and of course for readers and listeners as<br />

well. Readings by major contemporary authors, discussions<br />

of political, economic and social issues and<br />

major exhibitions on literary classics from the 20th<br />

century tentpole the programme and enable an often<br />

surprising insight into literature. On all floors of<br />

the building, the motto “Literature for all senses” applies.<br />

Since 2010 the Munich Literaturfest has been<br />

a regular event – a festival for literature, with numerous<br />

authors from Germany and elsewhere, with readings,<br />

discussions and book exhibitions. It brings together<br />

literary happenings in Munich – like the traditional<br />

Münchner Bücherschau exhibition, the “Andere<br />

Bücher braucht das Land” exhibition, the Literary Programme,<br />

the “forum:autoren”, which is curated by a<br />

different author every year, book presentations in the<br />

Literaturhaus, the Bavarian State Award for Small Publishers<br />

and the Geschwister-Scholl Award.<br />

Alongside Milan, Munich is also the European centre<br />

for contemporary design and one of the most important<br />

jewellery venues in the world. This is a development<br />

with historical roots. In 1897 the United<br />

Workshops for Art in Handicrafts were founded here,<br />

and in 1907 the German Werkbund artists’ association<br />

was founded. The Design Parcours, a presentation<br />

from Munich’s designers, ranging from graphic<br />

ART and culture 217


Gegenüber der Alten Pinakothek<br />

am Bernd-Eichinger-Platz wurde<br />

2011 das imposante moderne<br />

Gebäude der Hochschule für<br />

Fernsehen und Film München<br />

(HFF) eröffnet. Die HFF ist eine<br />

staatliche Hochschule in Trägerschaft<br />

des Freistaats Bayern und<br />

bildet ca. 350 Studierende aus<br />

Opposite the Alte Pinakothek<br />

at Bernd-Eichinger-Platz, the<br />

impressive modern building of<br />

Munich’s School of Film and<br />

Television (HFF) was opened in<br />

2011. This state-owned university<br />

educates around 350 students<br />

a year<br />

218<br />

Kunst und Kultur


ART and culture 219


Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk und<br />

1907 der Deutsche Werkbund gegründet. Der seit<br />

2002 unregelmäßig veranstaltete Design Parcours, eine<br />

Präsentation von Münchens Designern, von Grafiküber<br />

Kommunikations-, Produkt- und Industriedesign,<br />

zeigt die heutigen Entwicklungen eindrucksvoll und<br />

die Munich Creative Business Week, die im Februar<br />

2012 erstmals stattfand, hat die Qualität und Vielfalt<br />

des Genres deutlich unterstrichen. Mit seinen zahlreichen<br />

Agenturen und stilprägenden Designern wie<br />

Konstantin Grcic, Stefan Diez, Mirko Borsche oder Ingo<br />

Maurer gibt München den Ton an. Kultur bestimmt<br />

in München nicht nur das Lebensgefühl, sie ist auch<br />

ein Eisbrecher für die Kommunikation und die Wirtschaft.<br />

Im Wandel von der Dienstleistungs- zur Kreativgesellschaft<br />

ist München weit vorne. Urbanität in<br />

Kombination mit Kunst und Kultur ergibt die Lebensqualität,<br />

die die „creative class“ in München sucht<br />

und findet. In der Pinakothek der Moderne, die auch<br />

die Neue Sammlung beheimatet, finden sich unter<br />

den Ikonen internationaler Designgeschichte erfreulich<br />

viele Münchner.<br />

Kulturelle Infrastruktur<br />

Münchens kulturelle Infrastruktur versteht es auch mit<br />

dem bundesweit dichtesten Netz an Stadtbibliotheken<br />

und der europaweit größten Volkshochschule zu<br />

punkten. Beide Einrichtungen stehen mit ihrem breit<br />

gefächerten Bildungsangebot allen Bevölkerungsgruppen<br />

und Altersstufen offen. Viele der Angebote werden<br />

in Kooperation mit anderen Münchner Kultur- und<br />

Bildungseinrichtungen, mit Hochschulen, Verbänden,<br />

Vereinen und Initiativen durchgeführt. So tragen sie<br />

zur individuellen Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung<br />

ebenso bei wie zum sozialen Zusammenhalt<br />

der Stadtgesellschaft und der dafür notwendigen Identifikation<br />

und Integration der Menschen in ihren unterschiedlichen<br />

Lebensbezügen und betreiben aktive Bildungsintegration.<br />

Beide Institutionen sind Leuchttürme<br />

im Bereich der kulturellen Bildung und von ebenso<br />

großer Bedeutung wie die Pflege der Stadtteilkultur.<br />

38 Stadtteilkulturzentren, lebendige Orte kulturellen<br />

Engagements, die das „Bürgerrecht auf Kultur“, die<br />

„Kultur für alle und von allen“ überzeugend und einladend<br />

vertreten, sind bisher entstanden und weitere<br />

werden künftig folgen.<br />

art to communication, product and industrial design,<br />

has been held irregularly since 2002 and impressively<br />

shows the latest developments. And the Munich Creative<br />

Business Week, held for the first time in February<br />

2012, has clearly underlined the quality and diversity<br />

of the genre. With its numerous agencies and trendsetting<br />

designers the likes of Konstantin Grcic, Stefan<br />

Diez, Mirko Borsche and Ingo Maurer, Munich is a<br />

fashion stronghold. Culture not only determines the<br />

way of life in Munich, it is also an ice-breaker for communication<br />

and the economy. Munich is at the forefront<br />

of the change from a service society to a creative<br />

one. Urbanity plus art and culture equals the quality<br />

of life that the “creative class” in Munich seeks and<br />

finds here. In the Pinakothek der Moderne, which is<br />

also home to the New Collection, there is a pleasing<br />

number of Munich natives among the icons of international<br />

design history.<br />

Cultural infrastructure<br />

Munich’s cultural infrastructure also makes its mark<br />

with Germany’s densest network of municipal libraries<br />

and Europe’s largest adult education centre. These<br />

both offer a broad range of educational opportunities<br />

to all groups of the population and all age groups.<br />

Many of the programmes are offered together with<br />

other Munich cultural and educational institutions, in<br />

cooperation with universities, associations and initiatives.<br />

They contribute to individual personal and skill<br />

development and to the social cohesiveness of the<br />

urban society and to the identification and integration<br />

of the diverse people, and they actively pursue educational<br />

integration. Both institutions are beacons in the<br />

field of cultural education and just as important as supporting<br />

the cultures of the city’s districts. 38 district<br />

cultural centres, lively places of cultural involvement<br />

that invitingly represent the “citizen’s right to culture”,<br />

“culture for everyone and from everyone”, have been<br />

created already and more will follow in the future.<br />

Folk culture and tradition<br />

Bavarian style is a major trend right now. In Munich<br />

there are traditional costume clubs, folk dancing<br />

groups, culturally interested publicans, institutions<br />

and young musical event organisers that make the folk<br />

culture visible: The “Kocherl Ball” and the Oktoberfest,<br />

the “Fraunhofer Folk Music Days” and the Folk Culture<br />

programme in the Hofbräuhaus celebrate the folk cul-<br />

220<br />

Kunst und Kultur


Konzerte in Clubambiente,<br />

Lesungen sowie Clubbingund<br />

DJ-Events finden im<br />

Ampere statt, einem kleineren<br />

Veranstaltungsort des Muffatwerkes<br />

Concerts with a club feeling,<br />

readings and clubbing and DJ<br />

events are held in the Ampere,<br />

a smaller concert hall in the<br />

Muffatwerk complex<br />

Brauchtum und Tradition<br />

Bayerisches liegt im Trend. Nebeneinander existieren<br />

in München Trachtenvereine und Volkstanzkreise,<br />

kulturinteressierte Wirte, Institutionen, junge Musikveranstalter,<br />

die die Volkskultur sichtbar machen:<br />

Der „Kocherl-Ball“ oder die „Wiesn“, die „Fraunhofer<br />

Volksmusiktage“ oder das Volkskultur-Programm im<br />

Hofbräuhaus lassen die Volkskultur für alle Einwohner<br />

und Gäste aufleben. Heute wird auch in der Stadt<br />

begeistert gejodelt, und die „Münchner Française“ ist<br />

in Tanzschulen und auf vielen Tanzkursen häufig der<br />

Lieblingstanz. Jedes Jahr werden neue Gelegenheiten<br />

gefunden, um Traditionelles erlebbar zu machen, sei<br />

es auf Bühnen oder zum Mitmachen. Das Mitmachen<br />

ist hier ganz einfach, denn über die Kulturtechniken,<br />

die hier benötigt werden, verfügt jeder.<br />

Kultur in München wird realisiert durch kreative Köpfe,<br />

aber auch durch eine gesicherte Finanzierung. Die<br />

öffentliche Hand garantiert, dass es Kulturangebote<br />

gibt, die nicht betriebswirtschaftlich ausgerichtet<br />

sind, die immer defizitär bleiben und die dennoch unbedingt<br />

verwirklicht werden müssen, weil sonst die eigentliche<br />

Substanz von Kultur verloren geht. Aufgabe<br />

von öffentlich geförderter Kultur ist es nicht, Gewinne<br />

zu erzielen, sondern Nutzen zu stiften, um das Kreativ-<br />

und Geistespotenzial, die wichtigste Ressource,<br />

die wir in den Städten haben, zu fördern. Und unter<br />

diesem Aspekt ist Kultur keine freiwillige, sondern eine<br />

verpflichtende Aufgabe. Land, Bund und auch die<br />

Wirtschaft sind dabei als Partner unabdingbar.<br />

ture for all. People in town are yodelling again and the<br />

“Münchner Française” is often the favourite dance in<br />

dance schools. Every year new ways of enjoying traditional<br />

things are found, be it on stage or as an activity<br />

to get involved in. And it is easy to get involved here,<br />

because everyone has the cultural techniques it takes.<br />

Culture in Munich is realised by creative people, but<br />

also by reliable funding. The public sector guarantees<br />

cultural offerings that are not based on earning<br />

money, that will always cost, but that are nonetheless<br />

essential, because without them the actual substance<br />

of culture is lost. It is not the responsibility of publicly<br />

funded culture to make a profit, but to provide a benefit,<br />

to promote creative and intellectual potential, the<br />

most important resource we have in cities. And under<br />

this aspect, culture is not a voluntary but an obligatory<br />

responsibility. The state, the nation and the economy<br />

are essential partners to it.<br />

ART and culture 221


München: Das ist mehr<br />

als nur Gastwirtschaft,<br />

das ist Freundschaft!<br />

Dipl.-Kfm. Conrad Mayer<br />

CONRAD-HOTEL de Ville MÜNCHEN<br />

Vorsitzender der Kreisstelle München des Bayerischen<br />

Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (BHG)<br />

Dipl.-Kfm. Conrad Mayer<br />

CONRAD-HOTEL de Ville MUNICH<br />

Chairman of the Munich branch of the Bavarian<br />

Hotel and Public House Association (BHG)


Munich: That’s more than<br />

gastronomy, it’s friendship!


München: Das ist mehr<br />

als nur Gastwirtschaft, das<br />

ist Freundschaft!<br />

Munich: That’s more than<br />

gastronomy, it’s friendship!<br />

Dipl.-Kfm. Conrad Mayer<br />

CONRAD-HOTEL de Ville<br />

MÜNCHEN<br />

Vorsitzender der Kreisstelle<br />

München des Bayerischen<br />

Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

e.V. (BHG)<br />

Dipl.-Kfm. Conrad Mayer<br />

CONRAD-HOTEL de Ville<br />

MUNICH<br />

Chairman of the Munich<br />

branch of the Bavarian Hotel and<br />

Public House Association (BHG)<br />

Klischees sind zwar keine wissenschaftlich anerkannten<br />

Parameter, aber sie helfen uns dadurch,<br />

dass sie Sachverhalte oft völlig überzeichnen,<br />

uns in unserer eigenen Umwelt besser zu orientieren.<br />

Das gilt auch und vor allem für die Gastronomie.<br />

Denn fragt man im Ausland nach typisch deutschen<br />

Speisen, begegnen uns immer wieder die gleichen Klischees:<br />

Schweinsbraten, Weißwurst, Brezn und Sauerkraut.<br />

Und bei den Getränken ist Bier ganz sicher<br />

das Nationalgetränk der Deutschen.<br />

Alle diese Klischees kommen nicht ganz zufällig aus<br />

Bayern. Und München, die Weltstadt mit Herz, ist ein<br />

Spiegelbild bayerischer Gastronomie und Lebensfreude.<br />

Denn der Münchner weiß, wie es sich am besten<br />

lebt, und lässt, großzügig wie er ist, auch Zuag‘roaste<br />

und Touristen gerne an diesem schönen Leben teilhaben.<br />

Jede Speise steht für eine Vielzahl von Menschen,<br />

die mit Liebe kochen und servieren, denen das Wohl<br />

ihrer Gäste ganz nah am Herzen liegt. Sie verkörpern,<br />

alle miteinander, die einzigartige Gastfreundlichkeit<br />

Münchens.<br />

Denn so is(s)t München: Das ist mehr als nur Gastwirtschaft,<br />

das ist Freundschaft! München steht für<br />

Gemütlichkeit, Herzlichkeit, Brauchtum und Heimatliebe,<br />

das Miteinander über scheinbare soziale Grenzen<br />

hinweg. Und für die Menschlichkeit am Gast, die<br />

Gastfreundschaft.<br />

Clichés might not be an officially recognised parameter,<br />

but by often exaggerating the facts, they<br />

often help us find orientation in our environment.<br />

And this is most true of all for bars and restaurants.<br />

Because if you ask about typical German foods when<br />

in another country, you will often be confronted with<br />

the same clichés: roast pork, white sausage, pretzels<br />

and sauerkraut. And when it comes to beverages –<br />

well everyone knows that beer is the national drink of<br />

the Germans.<br />

It is no coincidence that all of these clichés come from<br />

Bavaria. And Munich, the big city with the big heart,<br />

is a reflection of Bavarian gastronomy and the joy of<br />

life.Because every Münchner knows how to live life to<br />

the fullest, and generous as they are, they are happy<br />

to let visitors of all kinds be a part of it. Each specialty<br />

stands for numerous people who love to cook and<br />

serve, who really care about their guests’ wellbeing. All<br />

of them together represent the hospitality of Munich.<br />

That’s just the way Munich is. It is more than just being<br />

nice to guests; it’s friendship! Munich stands for conviviality,<br />

heartiness, customs and love of your home<br />

town, being together across apparent social borders,<br />

and for hospitality.<br />

In Munich, food isn’t just nourishment, it is culture. A<br />

time to make friends – that wasn’t only the motto of<br />

the FIFA World Cup 2006 – it epitomises the charm<br />

224<br />

Zu Gast in München


Herzlich willkommen im Traditionswirtshaus<br />

„Zum Spöckmeier“<br />

Das 1450 gegründete Traditionswirtshaus „ZUM SPÖCKMEIER“ am Marienplatz<br />

zählt zu den ersten Gasthäusern Münchens. Geschätzt und geliebt wird das<br />

Wirtshaus vor allem für seine typisch bayerische Küche und die Spezialitäten<br />

aus der hauseigenen Metzgerei, insbesondere für die Original Münchner Weißwürste.<br />

Zahlreiche Getränke und Speisen werden auch in Bio-Qualität serviert.<br />

Die Wirtsfamilie Lorenz Stiftl orientiert sich am Puls der Zeit, das beweist sie<br />

mit ihrem Gespür für die Verknüpfung von Tradition und modernen Elementen.<br />

Besonders attraktiv sind auch die Öffnungszeiten von 9 00 Uhr bis 1 00 Uhr nachts,<br />

mit warmer Küche bis 24 00 Uhr. Donnerstag bis Samstag verwöhnen wir Nachtschwärmer<br />

sogar bis 3.00 Uhr in der Früh mit leckeren Köstlichkeiten.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihre Wirtsfamilie<br />

Lorenz Stiftl<br />

A Die Schwemme im Eingangsbereich<br />

der Gaststätte lädt die<br />

Besucher zum Verweilen ein<br />

S Traditionswirtshaus<br />

„Zum Spöckmeier“ mit seinem<br />

Biergarten direkt am<br />

Marienplatz in München<br />

D Das Weißwurst Stüberl ist ganz<br />

der berühmtesten Münchner<br />

Spezialität gewidmet<br />

A The rustic bar at the entrance<br />

of the restaurant invites you to<br />

stay<br />

S “Zum Spöckmeier” with its<br />

beer garden right next to<br />

Munich’s Marienplatz<br />

D The separate restaurant<br />

“Weißwurst Stüberl” is<br />

completely dedicated to the<br />

famous Munich speciality<br />

Stiftl - Zum<br />

Spöckmeier<br />

(QR-Code - www.<br />

spoeckmeier.com)<br />

Welcome to the traditional restaurant<br />

”Zum Spöckmeier“<br />

Opened in 1450, the “ZUM SPÖCKMEIER” at Marienplatz is one of Munich’s first<br />

taverns. It is most highly regarded for its typical Bavarian food and the specialities<br />

from its own butchery, most particularly for its original Munich Weisswurst.<br />

Quite a number of beverages and food are of organic origin. The Lorenz Stiftl<br />

proprietor family keeps up with the times with an unfailing flair for bringing together<br />

traditional and modern elements.<br />

The opening hours are also particularly attractive: from 9 a.m. to 1 a.m., with hot<br />

food until midnight. From Thursday to Saturday we even have delicious treats<br />

for night-owis until 3 a.m.<br />

We look forward to your visit!<br />

Your Lorenz Stiftl family<br />

www.spoeckmeier.com 225


„Rossini“ hieß der legendäre<br />

Film des Münchner Regisseurs<br />

Helmut Dietl. Und so heißt nun<br />

auch des Restaurant in der Maxvorstadt,<br />

dessen Besitzer jener<br />

Fabrizio Cereghini ist, der vormals<br />

das Antica Romagna betrieb,<br />

in welchem Dietl Stammgast war<br />

und das im Mittelpunkt der<br />

Rossini-Filmgeschichte stand<br />

“Rossini” was the name of the<br />

legendary film by the Munich<br />

director Helmut Dietl. And that<br />

is now also the name of the<br />

restaurant in Maxvorstadt, the<br />

owner of which is Fabrizio<br />

Cereghini, who used to run the<br />

Antica Romagna, where Dietl was<br />

a regular guest and that was the<br />

basis for the Rossini film story<br />

In München ist Essen nicht Nahrungsaufnahme, sondern<br />

gelebte Kultur. Die Welt zu Gast bei Freunden<br />

– das war nicht nur der Slogan zur Fußball-WM 2006<br />

– er verkörpert vielmehr den gelebten Charme und<br />

Charakter der Münchner Gastronomie. Die Stadt vereint<br />

in sich die Tradition Bayerns mit Innovation. Dabei<br />

steht der Mensch noch im Mittelpunkt und es zählt die<br />

Lebensfreude.<br />

Genau deshalb funktioniert die bayerische Landeshauptstadt<br />

nicht wie New York, Tokio oder Berlin. Bei<br />

uns sind die Tische mit original Münchner Charme<br />

gedeckt und warten mit mehr Sehnsucht auf hungrige<br />

und durstige Gäste als anderswo. Die unglaublich<br />

vielfältige Gastronomie in München macht Essen zum<br />

Erlebnis und zu einer Reise um die Welt.<br />

Wer als Gast nach München kommt, braucht vorher<br />

nicht unbedingt einen Benimm-Kurs à la Knigge absolvieren.<br />

Er muss nur seine Sinne offenhalten für<br />

den ganz speziellen Zauber der „nördlichsten Stadt<br />

Italiens“. Denn bei uns ist es durchaus üblich, sich<br />

an den Tisch von Fremden dazuzusetzen. So schließt<br />

man in München die besten Bekanntschaften und oft<br />

dauert es nicht lange, bis aus Fremden Freunde werden.<br />

Denn in der „Stadt der Lebensfreude“ mangelt es<br />

nie an Gesprächsthemen, und so ratscht man schnell<br />

über das Wetter, Mode, Politik, Klatsch, erzählt sich<br />

große und kleine Geschichten und was einen in München<br />

noch so alles bewegt.<br />

„Zwischen Kunst und Bier ist<br />

München wie ein Dorf zwischen zwei<br />

Hügeln hineingelagert.“<br />

(Heinrich Heine)<br />

Das gilt auch für die Kochkunst.<br />

Man versteht keine Stadt, in der man nicht mindestens<br />

einmal gespeist hat. Und so muss sich der Besucher,<br />

der die einzigartige Atmosphäre und die Besonderheiten<br />

„Mingas“ kennenlernen will, unbedingt die Zeit<br />

nehmen, in Münchens Häusern der Gastfreundschaft<br />

einzukehren.<br />

Es gibt viel zu erleben und noch vielmehr zu schmecken.<br />

Gerade die Vielfalt seiner Gastronomie macht<br />

München zu einem besonderen Genuss-Erlebnis. Es<br />

ist eine Selbstverständlichkeit, dass hier noch traditionell,<br />

regional, raffiniert und mit Liebe gekocht wird.<br />

Die Münchner Gastronomen verstehen ihr Handwerk<br />

und schaffen es jeden Tag aufs Neue, Touristen aus<br />

and character of Munich’s gastronomy sector. The city<br />

unites the tradition of Bavaria with innovation. And the<br />

people and their enjoyment are still its focus.<br />

That is why the Bavarian state capital doesn’t work like<br />

New York, Tokyo or Berlin. Here the tables are set with<br />

original Munich charm, and await hungry and thirsty<br />

guests more eagerly than in other towns. The incredibly<br />

varied gastronomy in Munich makes eating here a<br />

special event, and a journey around the world.<br />

You don’t necessarily have to take an etiquette course<br />

to come to Munich. You merely have to keep your<br />

senses open for the very special magic of “Italy’s<br />

northernmost city”. Here it is quite customary to sit<br />

down at a table with perfect strangers. This is how we<br />

approach things here and often make new friends in<br />

the process. There is no lack of discussion topics in<br />

the “city of enjoying life”. The weather, politics, gossip<br />

– everything that goes on is fair game.<br />

“Munich is situated between art and beer,<br />

like a village between two hills.”<br />

(Heinrich Heine)<br />

The same applies to its cooking.<br />

You can’t understand a city until you’ve eaten there,<br />

and so visitors to Munich looking to get to know it simply<br />

have to take the time to visit a restaurant here and<br />

enjoy the hospitality.<br />

There is a great deal to see and even more to taste. It<br />

is especially the variety of Munich’s gastronomy that<br />

makes it so enjoyable to go out. It goes without saying<br />

that the cuisine here is made traditionally, regionally<br />

and with love. Munich’s chefs really understand their<br />

craft, and every day they succeed in appealing to tourists<br />

from foreign lands and true-blue Bavarians alike.<br />

“The richest meal is devoid of joy if the<br />

publican’s reception and eagerness to<br />

please are lacking to show the guests that<br />

they are welcome.”<br />

(Friedrich Schiller)<br />

And yet, the dining culture changes just as quickly in<br />

Munich as it does elsewhere. Only, in Munich one gets<br />

the feeling that it happens with more deliberation and<br />

care. Tradition and modernity are always balanced in<br />

Munich. Great value is placed on regionalism and sustainability<br />

here. Ultimately, Munich’s restaurants are<br />

226<br />

Zu Gast in München


Café Guglhupf<br />

Das seit 1977 bestehende Café Guglhupf befindet<br />

sich in der Kaufingerstraße inmitten der Innenstadt<br />

und ist im Sommer mit über 600 Sitzplätzen im Erdgeschoss,<br />

im ersten Stock, im ruhigen, blumenbepflanzten<br />

Innenhof und auf der Freischankfläche in<br />

der quirligen Kaufingerstraße eines der größten Einzelcafés<br />

in München. Wegen seines gemütlich bayrischen<br />

Ambientes und des vielfältigen, vor allem regionalen<br />

aber auch internationalen Angebots gemäß dem<br />

Slogan „Café, Speisen, Eis und mehr …“ ist das Café<br />

Guglhupf bei Gästen aller Altersklassen und Gesellschaftsschichten,<br />

bei Einheimischen ebenso wie bei<br />

Touristen aus aller Welt beliebt und geschätzt.<br />

Seit 1993 gibt es zur Adventszeit die Glühwein-Oase<br />

im Innenhof des Café Guglhupf. Sie wurde wegen ihres<br />

weihnachtlichen und romantischen Flairs vor allem<br />

abends zu einem beliebten Treffpunkt in der Innenstadt.<br />

Auf dem Oktoberfest wurde 2006 der Wiesn Guglhupf<br />

in Form eines Guglhupf als Dreh-Karussell für ca. 60<br />

Personen ins Leben gerufen. Er ist Treffpunkt für Familien<br />

aber auch Szenegänger und bietet einen herrlichen<br />

360° Grad Panorama-Blick auf das Geschehen<br />

der Wiesn.<br />

Café Guglhupf<br />

First opened in 1977, the Café Guglhupf is situated in<br />

Kaufingerstrasse in the centre of Munich. With more<br />

than 600 seats on the ground and first floors, in the<br />

peaceful, flower-filled courtyard and the outdoor bar<br />

on lively Kaufingerstrasse, it is one of the city’s largest<br />

cafés in summer. With its cosy Bavarian atmosphere,<br />

diverse menu options including regional and international<br />

specialities, the Café Guglhupf is well-loved by<br />

patrons of all ages and social backgrounds, by locals<br />

and tourists from all around the world. The Café Guglhupf<br />

truly lives up to its slogan, “Café, Food, Ice cream<br />

and more…”<br />

Since 1993 there has been a mulled wine oasis in the<br />

courtyard of the Café Guglhupf during the Christmas<br />

season. With its yuletide and romantic flair, it has become<br />

a popular place to gather in the centre of town,<br />

especially in the evenings.<br />

The Oktoberfest Guglhupf was founded in 2006, as a<br />

carousel for around 60 people. Shaped in the form of<br />

a bundt cake, it is a meeting point for families and scenesters<br />

alike, and offers a magnificent 360° degree<br />

panorama view of the Oktoberfest.<br />

A Erdgeschoss Café Guglhupf<br />

S Wiesn Guglhupf<br />

A Café Guglhupf ground floor<br />

S The Oktoberfest Guglhupf<br />

www.cafe-guglhupf.de 227


„Eine Bar ist ein Ort, den man als<br />

Wohnzimmer betrachtet. Wo man<br />

zu Hause ist und wo man trotzdem<br />

gehen kann, wann man will.“ So<br />

charakterisiert Charles Schumann<br />

seine Bar am Münchner Hofgarten,<br />

ein beliebter Szenetreff der Stadt<br />

“A bar is a place you see as your<br />

living room. Where you are at home<br />

and yet you can leave whenever<br />

you feel like it.” That is how<br />

Charles Schumann describes his<br />

bar next to Munich’s Hofgarten.<br />

It is a popular meeting place for<br />

the who’s-who of Munich<br />

fernen Ländern, aber zugleich auch eingefleischte Urbayern<br />

in ihren Bann zu ziehen.<br />

„Das reichste Mahl ist freudenleer,<br />

wenn nicht des Wirtes Zuspruch<br />

und Geschäftigkeit den Gästen zeigt,<br />

dass sie willkommen sind.“<br />

(Friedrich Schiller)<br />

Die Esskultur wandelt sich aber dennoch genauso bei<br />

uns in München wie anderswo. Nur hat man in München<br />

das Gefühl, dies geschieht mit mehr Bedacht<br />

und Achtsamkeit. Tradition und Moderne halten sich<br />

in München stets die Waage. Es wird viel Wert auf Regionalität<br />

und Nachhaltigkeit gelegt. Schließlich sind<br />

Münchens Restaurants nur so gut wie die Köche, die<br />

ihre eindrucksvollen Kreationen darin zaubern. Und<br />

der Service, der sich gekonnt, unaufdringlich und präzise<br />

zeigt. Und das Gefühl, herzlich willkommen zu<br />

sein, das der Wirt den Gästen zeigt. Wenn alle Beteiligten<br />

ihren Beruf mit Hingabe und Einsatz ausfüllen,<br />

dann ist die Welt zu Gast bei Freunden. In München.<br />

„Ein Leben ohne Freude ist wie eine<br />

weite Reise ohne Gasthaus.“<br />

(Demokrit)<br />

Niemand strebt nach einem Leben ohne Freude, also<br />

reist man nicht, ohne in einem Gasthaus einzukehren.<br />

Vielleicht steht auch genau deswegen das berühmteste<br />

Wirtshaus der Welt in München: das Hofbräuhaus.<br />

Damit man beim Besuch der südlichsten Metropole<br />

Deutschlands auf keinen Fall die Lebensfreude verpasst.<br />

Oder vielleicht entstanden auch genau deswegen über<br />

den Bierkellern, die im 19. Jahrhundert entlang des<br />

Isarhochufers angelegt worden waren, unter schattenspendenden<br />

Kastanien die ersten Biergärten. Ihre<br />

Tradition hat sich seit 200 Jahren erhalten, die größten<br />

Biergärten Bayerns – und somit der Welt – findet man<br />

noch heute mitten im Stadtgebiet!<br />

München bietet aber auch viele weitere Möglichkeiten,<br />

Gemütlichkeit im Freien zu erleben. Überall finden<br />

sich Tische und Stühle auf Gehwegen und Plätzen,<br />

die zum kulinarischen Verweilen einladen, selbst an<br />

Wintertagen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen Wärme<br />

spenden, findet in München Gastronomie draußen<br />

statt. Sehen und Gesehen werden ist dabei sicher die<br />

nicht unwesentlichste Triebfeder der Münchner.<br />

only as good as the cooks who make their impressive<br />

creations here, and the precise and unobtrusive service,<br />

and the feeling of being welcome that the restaurateurs<br />

give their guests. When all those involved<br />

perform their profession with devotion and dedication,<br />

then it’s a time to make friends in Munich.<br />

“A life without joy is like a journey<br />

without a guest house.”<br />

(Democritus)<br />

Nobody wants a life without joy, and so nobody travels<br />

without stopping somewhere for a bite. Perhaps that<br />

is why the world’s most famous tavern is in Munich:<br />

the Hofbräuhaus – so that nobody forgets the joy of<br />

life when visiting.<br />

Perhaps that is also why the beer cellars were built<br />

beneath the high banks of the Isar in the 19th century,<br />

and under the shade of the chestnut trees, the first<br />

beer gardens. Their tradition has thrived for 200 years<br />

now, and the biggest of Bavaria’s beer gardens – and<br />

therefore also the biggest in the world – are still to be<br />

found in the centre of town!<br />

Munich also offers many other ways to enjoy relaxing<br />

outdoors. There are chairs and tables everywhere<br />

on the footpaths and squares, even in the winter. As<br />

soon as the first rays of sunshine start warming things<br />

up, Munich eats outside. After all, that is where you<br />

are most likely to see and be seen, which is without<br />

doubt not the least of the reasons for a Münchner to<br />

do something - anything.<br />

“A cook appears to me, at least while I am<br />

eating, to be a godly creature that rules<br />

over mankind from the confinement of his<br />

kitchen.”<br />

(Marquis de Sévigné)<br />

Nothing in the world combines the useful so well with<br />

the enjoyable as food. Good food is not only important<br />

for survival, it also means conviviality. People from all<br />

over the globe meet to eat together, and that is also<br />

true in Munich.<br />

Particularly enjoyable is when one has the choice of<br />

styles. There are no limits to them in Munich either.<br />

From typical Bavaria through all of Europe to Asia and<br />

beyond, from burgers to pizzas, from molecular cuisine<br />

to purest organic quality, you will find it all in Munich,<br />

even if you won’t ever be able to claim you’ve<br />

tried everything Munich has to offer.<br />

228<br />

Zu Gast in München


RISCHART’s Backhaus München<br />

Die Firma RISCHART ist ein individueller, wirtschaftlich<br />

unabhängiger Familienbetrieb. Bereits im Jahre<br />

1883 eröffnete Max Rischart sen. eine Bäckerei in der<br />

Münchner Isarvorstadt. Heute strömen gut acht Millionen<br />

Menschen im Jahr in die Geschäfte seines Namens.<br />

Fünf Generationen haben sich seither um das<br />

Wachsen und Gedeihen von RISCHART’s Backhaus<br />

gekümmert, das heute zu den führenden Betrieben<br />

der Branche zählt und von Magnus Müller-Rischart<br />

geleitet wird.<br />

Neben dem Geschäft und dem Etagencafé am Marienplatz<br />

verfügt das Unternehmen über 12 Filialen<br />

in Münchner Bestlagen, vier davon mit angeschlossenem<br />

Café. Mit dem Oktoberfestzelt „Café Kaiserschmarrn“<br />

gehört RISCHART auch zu den Gastgebern<br />

auf dem Münchner Oktoberfest. Und mitten in München<br />

befindet sich in der Buttermelcherstraße die mit<br />

zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnete Produktionsstätte.<br />

Mit großem Engagement fördert Gerhard Müller-<br />

Rischart unter dem Signet „Risch_ART“ junge Künstler,<br />

die Kunst in den öffentlichen Raum bringen. Für<br />

dieses Sponsoring erhielt der Unternehmer 2008 die<br />

Medaille „München leuchtet“ in Gold.<br />

RISCHART’s Bakehouse, Munich<br />

RISCHART is an independent family company. In 1883<br />

Max Rischart opened a bakery in the Isarvorstadt district<br />

of Munich. Today, eight million visitors per year<br />

stream into the shops which bear his name. Five successive<br />

generations have ensured the growth and<br />

prosperity of RISCHART’s Bakehouse, which is now<br />

one of the leading businesses in the industry and is<br />

managed by Magnus Müller-Rischart.<br />

In addition to the shop and first-floor café on Marienplatz,<br />

the company has over 12 branches in prime<br />

locations in Munich, four with an adjoining café.<br />

RISCHART also hosts the “Café Kaiserschmarrn” tent<br />

at the Munich beer festival, Oktoberfest. The excellent<br />

production facility, which has been awarded countless<br />

architectural prizes, is located in the heart of Munich<br />

in Buttermelcherstraße.<br />

By means of the “Risch_ART” project, Gerhard<br />

Müller-Rischart is committed to promoting young artists,<br />

who bring art into public spaces. In recognition<br />

of this sponsorship, he received a gold medal as part<br />

of the “München leuchtet” (Munich shines) cultural<br />

prize in 2008.<br />

Foto: Florian Holzherr<br />

Foto: Christian Hacker<br />

Foto: Christian Hacker<br />

Foto: Christian Hacker<br />

www.rischart.de 229


„Ein Koch scheint mir, zumindest solange<br />

ich esse, ein göttliches Wesen zu sein, das<br />

aus der Enge seiner Küche die Menschheit<br />

regiert.“<br />

(Marquis de Sévigné)<br />

Es gibt nichts auf der Welt, was das Nützliche so gekonnt<br />

mit dem Angenehmen verbindet wie das Essen.<br />

Gutes Essen ist nicht nur lebenswichtig, sondern bedeutet<br />

zugleich auch Geselligkeit. Menschen auf der<br />

ganzen Welt treffen sich, um miteinander zu Essen. So<br />

auch in München.<br />

Besonders genüsslich ist es, wenn man die Qual der<br />

Wahl hat, in welche geschmackliche Richtung es gehen<br />

soll. Auch hier gibt es in München keine Grenzen.<br />

Von typisch bayerischer Küche durch ganz Europa bis<br />

ins ferne Asien und anderswohin, von Burger zu Pizza,<br />

von molekular gekochtem Essen und bis zu lupenreiner<br />

Bioqualität ist alles in München vertreten. Es<br />

grenzt an Größenwahn zu behaupten, man kenne alle<br />

Geschmacksrichtungen persönlich, die München zu<br />

bieten hat. So haben Münchens Gastronomen für jeden<br />

und jeden Anspruch etwas zu bieten.<br />

In districts like Schwabing, Haidhausen and Glockenbach<br />

there are bars, clubs and cafés side by side with<br />

the most diverse of styles. Here you can enjoy snacks,<br />

coffee specialities, finger food, cocktails or long drinks<br />

at any time of the day or night.<br />

After it all you will be happy to have a comfortable bed<br />

to fall into. And here too, Munich knows how to serve<br />

every age, wallet and taste with more than 57,000 hotel<br />

beds available: from little low-budget inns through<br />

to internationally famous luxury hotels, from familyowned<br />

B&Bs to international hotel chains. There is<br />

always just the right place on offer for everyone. The<br />

big city with the big heart has so much to offer for an<br />

unforgettable stay.<br />

The people in Munich’s hotel and gastronomy sector<br />

are what ultimately makes the difference.<br />

A time to make friends.<br />

That’s just the way Munich is or eats.<br />

In Vierteln wie Schwabing, Haidhausen und rund um<br />

den Glockenbach findet man direkt nebeneinander<br />

zahlreiche Bars, Clubs und Cafés mit einem breit gefächerten<br />

Angebot. Hier kann man zu kleinen Snacks,<br />

Kaffeespezialitäten, Fingerfood, Cocktails, Longdrinks<br />

einen gelungenen Tag ausklingen – oder beginnen –<br />

lassen.<br />

Am Ende jedenfalls ist man abends oder morgens –<br />

je nach Alter, Geldbeutel und Durchhaltevermögen –<br />

froh, ins weiche Bett zu fallen. Auch hier hat München<br />

ein qualitativ hochwertiges Angebot von über 57 000<br />

Betten: Von kleinen, aber feinen Low-Budget Hotels<br />

bis hin zu Luxushäusern, die sich in internationalem<br />

Ruhm sonnen, von individuellen, familiengeführten<br />

Häusern bis hin zu internationalen Ketten-Betrieben.<br />

Hier ist für jedermanns Genuss und Lebensfreude das<br />

richtige dabei. Die Weltstadt mit Herz bietet viele und<br />

noch mehr Möglichkeiten für einen unvergesslichen<br />

Aufenthalt.<br />

Die Menschen in Münchens Hotellerie und Gastronomie<br />

machen am Ende den Unterschied aus.<br />

Die Welt zu Gast bei Freunden.<br />

So is(s)t München eben.<br />

230<br />

Zu Gast in München


Hotel-Gutsgasthof Stangl,<br />

Neufarn bei München/Parsdorf<br />

Mit allen Sinnen erleben<br />

Eine Auszeit genießen, die Seele baumeln lassen, Feste<br />

im stilvollen Ambiente feiern oder auch die Arbeit<br />

zum Vergnügen machen – all das und noch vieles<br />

mehr lässt sich im Hotel und Gutsgasthof Stangl hervorragend<br />

in die Realität umsetzen.<br />

Das am Münchener Stadtrand gelegene Jugendstil-<br />

Hotel hat eine weit zurückreichende Geschichte und<br />

bietet die ideale Kombination aus Tradition und Moderne.<br />

Zeitlos behaglich, Naturhölzer wohin die Seele<br />

blickt, so laden die Zimmer zum Entspannen ein, und<br />

mit dem hoteleigenen Restaurant, das täglich frische<br />

und saisonal abgestimmte Gaumenfreuden zaubert,<br />

ist das 4-Sterne-Hotel die perfekte Unterkunft für hohe<br />

Ansprüche. Die vier Tagungsräume sind technisch<br />

auf dem neuesten Stand und geeignet für Meetings<br />

oder Workshops jeder Art. Zahlreiche Stuben und<br />

Räumlichkeiten lassen Veranstaltungen und Festlichkeiten<br />

zum einmaligen Erlebnis werden und die wunderschön<br />

angelegten Gärten laden zum Verweilen ein.<br />

Located at the edge of the city, this art-nouveau hotel<br />

looks back on a long and illustrious history, and<br />

offers the ideal combination of tradition and modernity.<br />

The rooms, fitted in a timeless comfortable style<br />

all in natural wood, invite you to relax; and so this 4<br />

star hotel with its own restaurant that every day of the<br />

year creates fresh and seasonal culinary specialities,<br />

is the perfect place to stay for the discerning guest.<br />

The four conference rooms are fitted with the latest<br />

technology and ideal for all kinds of meetings and<br />

workshops. Numerous and varied event rooms turn<br />

your festive occasion into a once-in-a-lifetime experience,<br />

and the beautifully landscaped gardens invite<br />

you to enjoy their relaxed atmosphere.<br />

Whether you are on holiday with the family, travelling<br />

on business or celebrating a wedding – Gutsgasthof<br />

Stangl has just the right arrangement for you.<br />

A Hotel-Gutsgasthof Stangl:<br />

Ankommen und Wohlfühlen!<br />

S Mit allen Sinnen genießen –<br />

im hauseigenen Restaurant<br />

lassen sich kulinarische<br />

Gaumenfreuden im stilvollen<br />

Ambiente genießen<br />

D Der romantische Wintergarten<br />

bietet den idealen Raum für<br />

Festlichkeiten jeder Art<br />

A Hotel-Gutsgasthof Stangl:<br />

Make yourself at home!<br />

S Pleasure with all the senses<br />

– culinary specialities can be<br />

enjoyed in a stylish ambiance<br />

in the hotel restaurant<br />

D The romantic winter garden is<br />

the ideal place for all kinds of<br />

festivities<br />

Egal ob Familienurlaub, Geschäftsreise oder auch die<br />

lange geplante Hochzeit – für jeden Anlass bietet der<br />

Gutsgasthof Stangl das passende Arrangement.<br />

Hotel-Gutsgasthof Stangl,<br />

Neufarn near Munich/Parsdorf<br />

Enjoy with all your senses<br />

Take a well-earned break, truly relax, celebrate a special<br />

occasion in a stylish atmosphere or make working<br />

a pleasure – you can do all that and much more at the<br />

Hotel-Gutsgasthof Stangl.<br />

www.hotel-stangl.de 231


A Purer Luxus begegnet dem<br />

Genießer im Café/Confiserie<br />

Maelu in der Münchner<br />

Innenstadt. Wenn da einem<br />

nicht das Wasser im Munde<br />

zusammenläuft....<br />

S Und noch ein beliebter Treff<br />

im Herzen der Stadt: die Bar<br />

München in der Maximilianstraße<br />

A Pure luxury awaits the<br />

connoisseur in the Café/<br />

Confiserie Maelu in Munich‘s<br />

inner city. If that doesn‘t<br />

make your mouth water....<br />

S And another popular watering<br />

hole in the heart of town: The<br />

Bar München in Maximilianstraße<br />

232<br />

Zu Gast in München


Hier bin ich gern.<br />

Hier möcht’ ich bleiben.<br />

Hans Haas über sein München<br />

I like it here.<br />

This is where I’ll stay.<br />

Hans Haas on his Munich<br />

Ich kann mich noch gut an meinen ersten München-Besuch<br />

vor mehr als dreißig Jahren erinnern.<br />

Was war ich aufgeregt! Für all die Sehenswürdigkeiten<br />

und schönen Geschäfte hatte ich überhaupt<br />

keinen Blick. Auf Empfehlung meines damaligen<br />

Chefs Paul Haeberlin von der Auberge de l’Ill im<br />

Elsass, wollte mich der damals bereits über die<br />

Landesgrenzen hinaus bekannte Küchenchef Eckart<br />

Witzigmann kennenlernen. Das war eine große<br />

Auszeichnung für mich, denn nur die besten seiner<br />

Schüler schickte er zu Witzigmann.<br />

Den Antrittsbesuch hatte ich zum Glück trotz meiner<br />

Aufregung nicht verpatzt, denn ein paar Monate später<br />

begann ich als Sous Chef in Witzigmanns Restaurant<br />

Aubergine in München zu arbeiten. 1980 wurde er als<br />

erster in Deutschland mit 3 Sternen vom Guide Michelin<br />

ausgezeichnet. Das Tantris mit meinem Vorgänger<br />

Heinz Winkler als Küchenchef folgte ein Jahr darauf<br />

auch mit 3 Sternen. Für mich begann eine intensive,<br />

lehrreiche Zeit in der Aubergine: bis in die Nacht hinein<br />

Vollgas in der Küche, früh morgens wieder raus<br />

in die Großmarkthalle nach Sendling mit kurzen Abstechern<br />

zum Viktualienmarkt, das sind Orte, die ich<br />

heute noch liebe. Das geschäftige Treiben der Händler<br />

und Einkäufer, die Top-Ware zum Anfassen und Probieren.<br />

Die Gespräche mit den Standl-Besitzern. Das<br />

Warenangebot, das wir hier in München bekamen, war<br />

für Deutschland einzigartig. Ich hab’ gelesen, dass die<br />

Großmarkthalle vor kurzem 100 Jahre alt geworden<br />

ist und heute nach Paris und Barcelona die größte in<br />

I can still remember my first visit to Munich more<br />

than thirty years ago. I was so excited! It wasn’t all<br />

the sights and stores I was interested in though.<br />

On the recommendation of my boss at the time<br />

Paul Haeberlin of the Auberge de l’Il in Alsace, the<br />

internationally renowned chef Eckart Witzigmann<br />

wanted to get to know me. It was a huge honour<br />

for me, because he only sent his best pupils to<br />

Witzigmann.<br />

Despite my nervousness, I apparently didn’t botch my<br />

interview, because just a few months later I began<br />

work as a sous chef in Witzigmann’s restaurant Aubergine<br />

in Munich. In 1980 he was the first chef in<br />

Germany to be awarded three stars by the Michelin<br />

Guide. The Tantris, with my predecessor Heinz Winkler<br />

as chef, was next with three stars the next year.<br />

It marked the beginning of an intensive, educational<br />

time in the Aubergine: full speed ahead in the kitchen<br />

till late at night, then early in the morning off to the<br />

market halls in Sendling, followed by brief excursions<br />

to the Viktualienmarkt – places I still love to this day:<br />

the busy vendors and buyers, the top-quality goods to<br />

touch and taste, chatting with the stand owners. The<br />

range of food products we could get here in Munich<br />

was unique in Germany. I read somewhere that the<br />

market halls recently turned 100, and that they are<br />

now the third largest of their kind in Europe, behind<br />

only Paris and Barcelona. A well-earned success! Indeed,<br />

Munich has a very special role in the development<br />

of top gastronomy in Germany. It is here that<br />

Hans Haas<br />

Chef de cuisine des Tantris<br />

Hans Haas<br />

Chef de Cuisine at Tantris<br />

Munich Gastronomy 233


Europa ist. Ein verdienter Erfolg! München nimmt ja<br />

generell bei der Entwicklung der Spitzengastronomie<br />

in Deutschland eine ganz besondere Stellung ein. Hier<br />

begann alles. Hier steht die „Wiege des deutschen<br />

Küchenwunders“. Dass München und daraufhin ganz<br />

Deutschland sich gastronomisch und kulinarisch so<br />

stark entwickelt haben, verdanken wir dem Münchner<br />

Bauunternehmer Fritz Eichbauer und Eckart Witzigmann.<br />

Herr Eichbauer, Gourmet aus Leidenschaft,<br />

hatte es in den sechziger Jahren satt in steifer Atmosphäre<br />

bestenfalls mittelmäßig in seiner Heimat<br />

zu essen. Da ließ er sich vom Schweizer Architekten<br />

Prof. Justus Dahinden 1971 sein Traum-Restaurant,<br />

das Tantris, bauen und konnte Eckart Witzigmann als<br />

ersten Küchenchef gewinnen. Der kochte damals in<br />

Washington D.C. im Jockey Club unter anderem für<br />

die Kennedys. Die Anfangszeiten müssen wirklich hart<br />

gewesen sein. Das Münchner Publikum verstand Witzigmanns<br />

Kochkunst – noch – nicht. Er hat mir oftmals<br />

erzählt, dass der Service alle Hände voll zu tun hatte,<br />

den Gästen zu erklären, dass die Bohnen nicht zu hart<br />

sind und das Lamm nicht zu roh ist. Standard war, alles<br />

richtig „schön“ durchzukochen und zu braten. Da gilt<br />

heute noch Herrn Eichbauer und Eckart Witzigmann<br />

mein großer Respekt, die anfänglichen Durststrecken<br />

zu überstehen und aus der kulinarischen Wüste eine<br />

vielfältig blühende Landschaft zu machen. Auch<br />

heute ist München als gastronomischer Ort von großer<br />

Bedeutung. Mittlerweile können wir uns über eine<br />

kulinarisch sehr gebildete Gästeschar aus München,<br />

Deutschland und dem Rest der Welt freuen.<br />

1988 hatte ich München kurzzeitig den Rücken gekehrt.<br />

Ich wurde Küchenchef im Frankfurter Brückenkeller.<br />

Meine Arbeit gefiel mir gut, aber die nahen Berge<br />

haben mir sehr gefehlt. Ich stamme ja von einem<br />

Bauernhof aus der Wildschönau in Tirol und absolvierte<br />

dort am Ort auch meine Kochlehre. Die Gegend hat<br />

mich persönlich wie auch kulinarisch sehr geprägt. Als<br />

mich Fritz Eichbauer 1991 fragte, ob ich als Nachfolger<br />

von Heinz Winkler ins Tantris zurück nach München<br />

kommen wolle, hab’ ich trotzdem gezögert. Die Stadt,<br />

die Nähe zu Tirol, zu den Bergen hat mir sofort zugesagt.<br />

Auch die Aufgabe hat mich sehr gereizt. Aber<br />

aus Respekt vor meinem großen Lehrmeister Eckart<br />

Witzigmann wollte ich in keine direkte Konkurrenz zu<br />

seinem Restaurant Aubergine treten. Er musste mich<br />

erst in einem persönlichen Gespräch davon überzeugen,<br />

dass es für ihn kein Problem sei. Er hat zu mir<br />

gesagt: „Du machst das, so eine Chance kriegst du<br />

nur einmal im Leben.“ Das gab den Ausschlag. Und<br />

heute sind meine Familie und ich froh hier zu sein.<br />

it all began. Here stands the “cradle of the German<br />

cooking miracle”. The fact that Munich, and subsequently<br />

all of Germany have developed so strongly<br />

in the culinary field is owed to the Munich property<br />

developer Fritz Eichbauer and Eckart Witzigmann. Mr.<br />

Eichbauer, an impassioned gourmet, grew sick and<br />

tired of eating mediocre meals in a stiff atmosphere<br />

in his home town in the Sixties. And so he had the<br />

Swiss architect Prof. Justus Dahinden build him the<br />

restaurant of his dreams in 1971 – the Tantris – and<br />

he was able to convince Eckart Witzigmann to be his<br />

first chef. At the time he was cooking in Washington<br />

D.C. in the Jockey Club, for people like the Kennedys.<br />

It must have been really tough going in the beginning.<br />

The Munich patrons didn’t understand Witzigmann’s<br />

way of cooking – yet. He often told me that the service<br />

staff were fully occupied with explaining to the guests<br />

that the beans weren’t too hard and the lamb wasn’t<br />

too rare. The standard at the time was to cook and fry<br />

everything to death. So still today Mr. Eichbauer and<br />

Eckart Witzigmann have my great respect for having<br />

stuck it out through the initial hard times and turning<br />

what was a culinary desert into a diversely flourishing<br />

landscape. Still today Munich is a culinary venue of<br />

rank. We now have a well-educated patronage from<br />

Munich, Germany and the entire world.<br />

In 1988 I turned my back briefly on Munich. I became<br />

the chef de cuisine in Frankfurt’s Brückenkeller.<br />

I enjoyed my work, but I missed the Alps. After all, I<br />

come from a farm in Wildschönau in Tyrol, and that is<br />

where I trained as a cook. That rural area has made<br />

me the person, and to some degree the chef I am<br />

today. But nonetheless, when Fritz Eichbauer asked<br />

me in 1991 if I would like to come back to the Tantris<br />

in Munich as the successor of Heinz Winkler, I hesitated.<br />

The city, the proximity to my home in Tyrol<br />

and the mountains appealed to me immediately,<br />

as did the job, but I didn’t want to become a direct<br />

competitor of my great teacher Eckart Witzigmann<br />

with his restaurant Aubergine. He first had to convince<br />

me personally that it was no problem for him. He<br />

said: “You have to take it. It’s a once-in-a-lifetime<br />

opportunity.” So I did. And today my family and I<br />

are so happy to be here. I still consider it an honour<br />

to work at the Tantris. I can get wonderful produce<br />

from the region, like the lamb from Lower Bavaria<br />

and the smoked eel from Landsberg am Lech. Our<br />

guests, be they from Munich or elsewhere, are connoisseurs.<br />

Many young people also come to us. They<br />

can only afford to visit once or twice a year perhaps,<br />

and so when they are here they appreciate the<br />

234<br />

Zu Gast in München


Im Tantris zu arbeiten ist auch heute noch eine riesige<br />

Auszeichnung für mich. Ich bekomme wunderbare<br />

Produkte aus der Region wie das Lamm aus Niederbayern<br />

oder den geräucherten Aal aus Landsberg am<br />

Lech. Unser Publikum – sei es aus München oder aus<br />

dem Ausland – ist kulinarisch sehr interessiert. Auch<br />

viele junge Leute kommen zu uns. Sie leisten sich<br />

vielleicht nur ein oder zweimal im Jahr einen Besuch<br />

bei uns und schätzen dann umso mehr das besondere<br />

architektonische Ambiente und die ungezwungene<br />

Atmosphäre bei uns.<br />

Ausgleich zu meinem doch sehr fordernden Beruf finde<br />

ich in der Kunst und im Sport. Unter der Woche<br />

gehe ich – wenn’s nur irgendwie zeitlich reinpasst –<br />

zum Laufen in den Luitpoldpark, der von mir zuhause<br />

nur ein paar Schritte entfernt liegt. Die schönen<br />

Münchner Parks bedeuten für mich viel Lebensqualität.<br />

Mit den Rädern ist man in wenigen Minuten aus<br />

der Stadt. Ein unglaublicher Vorteil, wenn man wie ich<br />

die Natur liebt, aber wenig Zeit hat wegzufahren. Im<br />

Sommer radeln meine Familie und ich gern zu einem<br />

der umliegenden Biergärten. Und natürlich fahren wir<br />

so oft es geht in die Wildschönau zu meinem Bruder,<br />

der dort nach wie vor einen Bauernhof bewirtschaftet.<br />

Mittlerweile ist uns München zur zweiten Heimat geworden.<br />

Mein erstes Gefühl für die Stadt bei meinem<br />

Antrittsbesuch in der Aubergine vor mehr als dreißig<br />

Jahren hat mich nicht getrügt: Hier bin ich gern. Hier<br />

möcht’ ich bleiben.<br />

special architectural ambiance and relaxed atmosphere<br />

all the more.<br />

As a balance to my challenging profession, I like art<br />

and sports. During the week, when time allows, I like<br />

to go running in Luitpoldpark, which is right at my<br />

doorstep. Munich’s beautiful parks are a big plus for<br />

the quality of life here. On the bike you are out of town<br />

in just a few minutes; an unbelievable benefit if you<br />

like to be at the bosom of nature but don’t have much<br />

time to drive out into the countryside. In summer my<br />

family and I like to cycle to one of the nearby beer gardens,<br />

and of course, as often as we can we drive to<br />

Wildschönau to my brother, who still runs a farm there.<br />

Over the years, Munich has become our second home.<br />

My gut feeling on my first visit to the city for my job<br />

interview at the Aubergine more than thirty years ago<br />

did not mislead me: I like it here. This is where I’ll stay.<br />

Das Tantris ist in die Denkmalschutzliste<br />

aufgenommen<br />

worden und gehört zu den<br />

wichtigsten Zeugnissen der<br />

Nachkriegsarchitektur in<br />

München<br />

The Tantris is now a listed<br />

historical monument and one<br />

of the best examples<br />

of post-war architecture in<br />

Munich<br />

Munich Gastronomy 235


Schneider Weisse:<br />

International geschätzte Braukunst<br />

für Weissbierkenner<br />

Schneider Weisse:<br />

Internationally renowned brewery<br />

for wheat beer connoisseurs<br />

A „Freiheit, Fantasie, Fröhlichkeit“<br />

– das ist das<br />

Motto des Firmenchefs<br />

und Braukünstlers Georg VI.<br />

Schneider<br />

S Das Originalrezept von<br />

Georg I. Schneider aus<br />

dem Jahr 1872<br />

A “Freedom, imagination, cheerfulness”<br />

– this is the motto of<br />

the company boss and brewer<br />

Georg VI Schneider<br />

S The original recipe of<br />

Georg I Schneider from the<br />

year 1872<br />

Ohne ihn würde es heute vielleicht überhaupt kein<br />

Weissbier geben. Sicher ist: Der Schneider Weisse-<br />

Gründer, Georg I. Schneider, bewahrte den obergärigen<br />

Bierstil vor der Vergessenheit. Zu seinen Lebzeiten<br />

kamen gerade die untergärigen Biere in Mode<br />

und so wurde die Weissbierproduktion vielerorts eingestellt.<br />

Der Weissbierpionier wollte das nicht hinnehmen.<br />

Als erster Bürgerlicher erwarb er das Weissbierbraurecht,<br />

das bis dahin allein einem bestimmten<br />

Adelsgeschlecht vorbehalten war, und gründete mit<br />

seinem Sohn Georg II. die Brauerei Georg Schneider<br />

& Sohn.<br />

Gemeinsam kauften sie das Weisse Bräuhaus in München<br />

im Tal und brauten dort 1872 ihre erste Schneider<br />

Weisse. Damit retteten die beiden nicht nur die<br />

Zukunft des Weissbieres, sondern auch bayerische<br />

Genusskultur und Lebensart. Und heute gelten die<br />

Schneider Weisse-Spezialitäten in der ganzen Welt<br />

als Inbegriff bayerischer Weissbierkultur. Das belegen<br />

nicht zuletzt die zahlreichen Auszeichnungen bei<br />

internationalen Bierwettbewerben.<br />

Without him wheat beer might not exist any more.<br />

What is certain is that the founder of Schneider Weisse,<br />

Georg I. Schneider, kept the top-fermented beer style<br />

from oblivion. Bottom-fermented beers became fashionable<br />

during his lifetime, and the production of wheat<br />

beer was abandoned in many places. The wheat beer<br />

pioneer wasn’t willing to accept this. He was the first<br />

commoner to acquire the rights to brew wheat beer,<br />

something that until then had been reserved for a<br />

family from the nobility, and together with his son<br />

Georg II he founded the brewery Georg Schneider &<br />

Sohn.<br />

Together they bought the Weisses Bräuhaus in the<br />

centre of Munich and brewed their first Schneider<br />

Weisse beer there in 1872. In doing so they not only<br />

saved the future of wheat beer, but also Bavarian<br />

drinking culture and lifestyle. Today, the Schneider<br />

Weisse specialities are recognised around the world<br />

as the epitome of Bavarian wheat beer culture. This<br />

can be seen not least of all in the numerous awards<br />

at international beer competitions.<br />

236 www.schneider-weisse.de


A Historische Braustätte:<br />

1607 gründete Herzog Maximilian<br />

I. das Weisse Brauhaus<br />

in Kelheim und seit 16. April<br />

1608 wird hier ununterbrochen<br />

Weissbier gebraut. Seit<br />

1928 befindet sie sich im Besitz<br />

der Familie Schneider<br />

S Die obergärige Hefe wird vom<br />

Brauer in Kelheim sorgfältig<br />

von Hand abgeschöpft<br />

A Historical brewing site: in<br />

1607 Duke Maximilian the<br />

First founded the Weisses<br />

Brauhaus in Kelheim, where<br />

wheat beer has been brewed<br />

without interruption since<br />

16 April 1608. It has been<br />

owned by the Schneider family<br />

since 1928<br />

S The brewer carefully skims off<br />

the top-fermenting yeast by<br />

hand in Kelheim<br />

Inzwischen leitet Georg VI. Schneider das unabhängige<br />

Familienunternehmen in sechster Generation und<br />

stellt die höchsten Ansprüche an seine Weissbierfamilie:<br />

Qualität geht ihm vor Quantität und diesen Gedanken<br />

verfolgt der Braukünstler ohne jeden Kompromiss.<br />

Auch an der seit Generationen gelebten Erfolgstradition<br />

hält der Brauereichef konsequent fest.<br />

Dazu gehören das glühende Bekenntnis zum Reinheitsgebot,<br />

die erste Gärung im offenen Bottich, bei<br />

der Brauer die obergärige Hefe von Hand abschöpfen,<br />

und die anschließende Flaschengärung.<br />

Unkonventionell und bunt ist dagegen das Erscheinungsbild<br />

seiner Weissbiere: Die Etiketten hat der<br />

Braukünstler selbst gemalt und die Gestaltung konsequent<br />

vom Geschmack abgeleitet.<br />

Today, Georg VI runs the independent family enterprise<br />

Schneider in the sixth generation and he places<br />

exacting demands on his wheat beer family: Quality<br />

before quantity, which he pursues without compromise.<br />

He also holds on tight to the successful tradition<br />

that his family has lived for generations. One aspect of<br />

this is the fervent belief in the German beer purity law,<br />

the first fermentation in an open vat, where the brewers<br />

skim off the yeast by hand, and the subsequent<br />

bottle fermentation.<br />

Unconventional and colourful, on the other hand, is<br />

the presentation of his wheat beers: he designed the<br />

labels himself, deriving the look straight from the taste.<br />

www.schneider-weisse.de 237


A Das Weisse Bräuhaus<br />

München im Tal ist eine<br />

Münchner Institution und Ziel<br />

aller Besucher<br />

S Die Bedienungen aus dem<br />

Weissen Bräuhaus schreiben<br />

durch ihre authentische Art<br />

fast selbst Geschichte<br />

A The Weisses Bräuhaus in Munich’s<br />

Tal street is a Munich<br />

institution and a must for all<br />

visitors to the city<br />

S The waiting staff in the Weisses<br />

Bräuhaus almost write<br />

history themselves with their<br />

authentic behavior<br />

Urbayerisches Gasthaus setzt<br />

moderne Akzente –<br />

Das Weisse Bräuhaus im Tal<br />

Traditional Bavarian tavern<br />

with modern touches – The Weisses<br />

Bräuhaus in Tal street in Munich<br />

Dass sich Tradition und Moderne nicht widersprechen,<br />

sondern eine tolle Symbiose eingehen können,<br />

dafür ist das Weisse Bräuhaus im Tal der beste Beweis.<br />

The Weisses Bräuhaus in Munich’s Tal steet is the best<br />

proof that tradition and modernity do not have to be<br />

a contradiction, they can form a great symbiosis. For<br />

238 www.schneider-weisse.de


A Ein Gasthaus, in dessen<br />

Wirtsstube die typisch bayerische<br />

Lebensart hoch gehalten<br />

wird<br />

S Das Weisse Bräuhaus steht<br />

für eine traditionelle, bayerische<br />

Küche – das Münchner<br />

Kronfleisch ist immer wieder<br />

ein Genuss<br />

A A tavern where the typical Bavarian<br />

lifestyle is practiced<br />

S The Weisse Bräuhaus stands<br />

for traditional, Bavarian cuisine<br />

– the Munich “Kronfleisch”<br />

is delicious every time<br />

Denn wenn die Münchner von traditioneller Gastlichkeit<br />

sprechen, meinen sie mit Sicherheit dieses Lokal,<br />

das sie im Alltag liebevoll „Schneider Weisse“ nennen.<br />

Es ist ein Gasthaus, in dem die typisch bayerische<br />

Lebensart hoch gehalten wird und in dem einfach alles<br />

stimmt: die Getränke, das Essen, der Service. So<br />

kommen aus der Küche stets authentische bayerische<br />

Gerichte sowie das originale Münchner Kronfleisch.<br />

Die Münchner Institution ist aber auch längst in der<br />

Moderne angekommen und mit der Wirtshaus-App<br />

des Weissen Bräuhauses kann man über den Urlaub<br />

hinweg Kontakt halten und sich online über alle Neuigkeiten<br />

informieren.<br />

Gegründet wurde das Weisse Bräuhaus von Georg I.<br />

Schneider als Brauerei mit angegliedertem Gasthaus.<br />

Bis heute ist es das Stammhaus der unabhängigen<br />

Familienbrauerei, die ihre Produktion 1946 aufgrund<br />

von Kriegsverlusten ins niederbayerische Kelheim<br />

verlagern musste. Damals wie heute kommen in der<br />

Schwemme alteingesessene Münchner, Studenten,<br />

Reisende und Geschäftsleute zusammen, spätestens<br />

dann, wenn die Kellnerin sagt: „Geh, rutschts a weng<br />

zsam.” Und das wird sie bestimmt sagen, denn das<br />

geschäftige Treiben macht ebenso den geselligen<br />

Charme des Traditionshauses aus. Ursprünglicher<br />

als hier lassen sich die Weissbierspezialitäten von<br />

Schneider Weisse nicht genießen.<br />

when Münchners speak of traditional hospitality, they<br />

definitely mean this inn, which they affectionately refer<br />

to as the “Schneider Weisse”. It is a tavern that<br />

celebrates the typical Bavarian way of life, where everything<br />

seems right: the drinks, the food, the service.<br />

The kitchen prepares only authentic Bavarian dishes<br />

and the original Munich “Kronfleisch” cuisine. This<br />

Munich institution has long arrived in modern times,<br />

though, and with Schneider Weisse’s tavern App, you<br />

can stay in touch and stay up to date on the news<br />

when you are not there.<br />

The Weisses Bräuhaus was founded by Georg I Schneider<br />

as a brewery with a tavern attached. To this day<br />

it has remained the headquarters of this independent<br />

family brewery, which had to relocate its production<br />

to Kelheim in Lower Bavaria in 1946 due to war losses.<br />

Then and now, old Munich stalwarts, students, travellers<br />

and businesspeople come closer here at the beer<br />

tables, at the latest when the waitress asks them to<br />

squeeze up to make more space. And she most probably<br />

will ask, because the hustle and bustle in here is<br />

part of the sociable charm of this traditional tavern.<br />

There is no more authentic way of enjoying the wheat<br />

beer specialities from Schneider Weisse than here.<br />

www.schneider-weisse.de 239


Magnus Bauch und seine<br />

Ehefrau Parawathi<br />

Magnus Bauch and his wife<br />

Parawathi<br />

MB<br />

MAGNUS BAUCH<br />

MB<br />

MAGNUS BAUCH<br />

Die Traditionsmetzgerei Magnus Bauch aus München<br />

arbeitet seit über 50 Jahren nach dem bezeichnenden<br />

Motto: „Weil es nicht Wurst ist, was in der<br />

Wurst ist“. Die Qualität der Fleisch- und Wurstspezialitäten<br />

von Magnus Bauch ist einzigartig, das bestätigen<br />

vielfache Prämierungen und Auszeichnungen, wie<br />

z.B. das Qualitätszertifikat in Gold von der DLG – der<br />

Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft.<br />

Nachhaltige Qualität ist bei Magnus Bauch selbstverständlich,<br />

er verwendet ausschließlich geprüfte Zutaten<br />

und kennt seine Lieferanten persönlich, daher<br />

können seine Kunden auch auf die bedingungslose<br />

Qualität vertrauen.<br />

Seit Ende März dieses Jahres können die Verbraucher<br />

auf der neuen MB-Internetseite alle Informationen zu<br />

den Fleisch- und Wurstspezialitäten schnell abrufen.<br />

Die neue, virtuelle Metzgerei bietet nicht nur eines<br />

der größten Bild-Archive mit ausführlichen Produktinformationen<br />

seiner Spezialitäten, sondern informiert<br />

auch über den wöchentlich wechselnden Mittagstisch,<br />

den Aufschnitt-Plattenservice, Geschenk-Körbe<br />

The Munich butchery with the long and illustrious tradition,<br />

Magnus Bauch, has been operating for more<br />

than 50 years under the motto: “Weil es nicht Wurst<br />

ist, was in der Wurst ist”, which translates roughly into<br />

“because what is in the sausage is what counts”. The<br />

quality of the meats and smallgoods from Magnus<br />

Bauch is unparalleled, as is evidenced by numerous<br />

awards such as the Gold Certificate of Quality from<br />

the DLG – Germany’s farming association.<br />

Sustainable quality is a matter of course at Magnus<br />

Bauch. He uses only tested ingredients and knows<br />

his suppliers personally, so his customers can rest<br />

assured that they are getting uncompromised top<br />

quality.<br />

Since the end of March this year, consumers can find<br />

out all about MB’s meat and sausage specialities on<br />

the new website. This new, virtual butchery not only<br />

offers one of the largest image archives, with extensive<br />

product information, it also informs about the<br />

weekly-changing lunch offering, the party-platter service,<br />

gift baskets and practical tips for serving sau-<br />

240<br />

www.mbwassonst.de


A Schauspieler und Moderator<br />

Jumbo Schreiner mit Magnus<br />

Bauchs beiden Enkelkindern<br />

Zoe und Leon Seifert<br />

A Actor and link man Jumbo<br />

Schreiner with Magnus<br />

Bauch’s two grandchildren<br />

Zeo and Leon Seifert<br />

und praktische Zubereitungstipps, mit denen Würstchen,<br />

Steaks und Braten garantiert gelingen. Außerdem<br />

gibt es auch die besten Rezepte vom Star-Koch<br />

Andreas Geitl zum Download und Nachkochen.<br />

Magnus und Parwathi Bauch arbeiten gemeinsam mit<br />

ihren Mitarbeitern zur vollsten Zufriedenheit ihrer Kunden<br />

und stehen mit ihrem Namen für beste Handwerksqualität<br />

in München. Denn für Magnus Bauch<br />

ist das Metzgerhandwerk nicht nur ein Beruf, sondern<br />

seine Leidenschaft. „Was gibt es Schöneres im Leben,<br />

als aus einem hochwertigen Rohstoff ein Lebensmittel<br />

bester Qualität zu machen? Oberste Priorität hat dabei<br />

immer die Frische, denn die ist durch kein Gewürz<br />

der Welt zu ersetzen“ erläutert der Firmenchef seine<br />

Philosophie.<br />

Das ausgewählte Kernsortiment typisch bayerischer<br />

Spezialitäten, wie die Original Münchner Weißwurst,<br />

Leberkäs und Presssack wird ständig ergänzt durch<br />

geschmackvolle, neue Spezialitäten. Dazu gehören<br />

die Bali-Bratwurst, der Chili-Leberkäs und die Trüffel-Salami.<br />

Erstklassige Qualität bei der Auswahl der<br />

Zutaten, kompromisslose Frische und ständige Kontrolle<br />

garantieren den MB-Kunden auch zukünftig<br />

unbeschwerten Genuss auf höchster Geschmacksebene!<br />

sage, steaks and roasts that ensure you come off<br />

looking like a professional. The site also has the best<br />

recipes from star cook Andreas Geitl as downloads.<br />

Magnus and Parwathi Bauch work together with their<br />

staff to the full satisfaction of their customers, and<br />

stand with their good name for top quality craftsmanship<br />

in Munich. For Magnus Bauch, the butcher’s<br />

trade is not just a job, but a calling. “What could be<br />

better in life than to take a quality raw product and<br />

turn it into top-quality food? Freshness is always top<br />

priority, because no seasoning in the world can replace<br />

it” the company boss explains.<br />

The selected range of Bavarian specialities like the<br />

original Munich Weisswurst, Leberkäs and Presssack<br />

is constantly being complemented by tasty new ones.<br />

These include the Bali Bratwurst, the Chili Leberkäs<br />

and the Truffel Salami. First class quality of the selected<br />

ingredients, uncompromising freshness and constant<br />

quality checks guarantee the MB customers that<br />

they will be able to continue enjoying his products for<br />

a long time to come!<br />

S D er MB-Platten-Service<br />

ein Hochgenuss für Augen<br />

und Gaumen, passend<br />

zu jedem Anlass von 2 bis<br />

200 Personen<br />

D Bedingungslose Qualität<br />

bietet MB – Magnus Bauch<br />

S T he MB party service for<br />

every event from 2 to 200<br />

people, a special treat<br />

for your eyes and a delight<br />

for your taste-buds<br />

D Uncompromised<br />

quality offeres by<br />

MB – Magnus Bauch<br />

www.mbwassonst.de 241


Augustiner Großgaststätten<br />

Gaststätten GmbH<br />

Tradition, Gastlichkeit, Münchner Gemütlichkeit, Regionalität<br />

– diese gastronomischen Tugenden werden<br />

von der Familie Vollmer vorbildlich umgesetzt. Ob in<br />

den Großgaststätten in der Neuhauser Straße, in den<br />

Augustiner Bräustuben in der Landsberger Straße<br />

oder in der Augustiner Festhalle auf dem Oktoberfest.<br />

Stets bemüht sich ein eingespieltes Küchen- und<br />

Service-Team um das Wohl der Gäste. Manfred Vollmer,<br />

Chef und Gastronomie-Vollprofi, und sein Sohn<br />

Thomas, ein ebenso versierter Fachmann, haben darauf<br />

ein wachsames Auge.<br />

Der Gast fühlt sich wohl und genießt die einzigartige<br />

Atmosphäre der Augustiner GroSSgaststätte,<br />

sei es bei großen oder kleinen Festen, sporadisch<br />

auch mit Musik und Programm, ob im Restaurant, Mu-<br />

Augustiner Großgaststätten<br />

Gaststätten GmbH<br />

Tradition, conviviality, real Munich cosiness, regional<br />

pride. The Vollmer family takes these gastronomic<br />

virtues seriously and realises them in a model<br />

way. Whether in the large restaurants in Neuhauser<br />

Strasse, in the Augustiner Brewery restaurant in<br />

Landsberger Strasse or in the Augustiner Festhalle<br />

at the Oktoberfest, a well-oiled kitchen and service<br />

team is constantly at work to ensure the guest<br />

has everything he desires. Manfred Vollmer, manager<br />

and professional restaurateur, and his son Thomas, an<br />

equally adept specialist keep a close eye on things to<br />

make sure they stay that way.<br />

So the guest can relax and enjoy the unique atmosphere<br />

of the Augustiner restaurant in large or<br />

small festivities, some with music and entertainment,<br />

242<br />

www.augustiner-restaurant.com


A Der Arkaden-Garten ist im<br />

Sommer ein beliebter<br />

Treffpunkt in Münchens<br />

Innenstadt<br />

S + D Münchner Gastlichkeit<br />

und Gemütlichkeit in der<br />

Augustiner Großgaststätte in<br />

der Neuhauser Straße<br />

A People love to meet in the<br />

Arkaden-Garten in Munich’s<br />

inner city in summer<br />

S + D Munich conviviality<br />

and cosiness in the<br />

Augustiner restaurant in<br />

Neuhauser Strasse<br />

in the restaurant itself or in the Muschelsaal, the Vogelzimmer,<br />

Bürgerstube, the Green or White Hall, the<br />

idyllic courtyard beergarden or right in front of the<br />

building in the midst of the inner city shopping mall<br />

area, with a good view of the busy passers-by.<br />

Typical Munich delicacies, regional seasonal, inter-national<br />

dishes and beverages; all this is on the<br />

Augustiner menu. Innumerable regulars and many<br />

guests from elsewhere find their way here, where they<br />

mingle and enjoy together.<br />

schelsaal, Vogelzimmer, in der Bürgerstube, im Grünen<br />

oder Weißen Saal. Oder im idyllisch gelegenen<br />

Innenhof-Biergarten oder vor dem Stammhaus, direkt<br />

in der Fußgängerzone – mit Blick auf das geschäftige<br />

Treiben der Stadtbummler als amüsante Zugabe.<br />

Münchner Schmankerl, regionale, saisonale, internationale<br />

Speisen und Getränke: all dies ist im Augustiner<br />

geboten. Neben unzähligen Stammgästen finden auch<br />

viele „Auswärtige“ den Weg hierher und reihen sich in<br />

die Gemeinde der Stammgäste ein.<br />

www.braeustuben.de 243


Münchner Bier -<br />

eine Herzensangelegenheit<br />

Munich beer -<br />

an affair of the heart<br />

Andreas Steinfatt<br />

1. Vorsitzender des Vereins<br />

Münchener Brauereien e.V.<br />

Andreas Steinfatt<br />

Chairman of the Munich<br />

Breweries Association<br />

Bester Geschmack, beste Qualität und hohe Braukunst,<br />

dafür steht das Münchner Bier. Egal ob Augustiner,<br />

Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu,<br />

Paulaner oder Spaten, alle sechs Münchner Brauereien<br />

genießen weltweit die höchste Wertschätzung<br />

und haben einen besonders guten Ruf. Dies<br />

kommt nicht von ungefähr, denn für alle Brauereien<br />

ist Bier mehr als nur ein Produkt, es ist eine<br />

Herzensangelegenheit.<br />

Trotz aller technischen Entwicklungen im Brauwesen<br />

liegt das Erfolgsrezept des Münchner Bieres im großen<br />

handwerklichen Geschick und Können der Braumeister.<br />

Jede Biersorte der sechs Münchner Traditionsbrauereien<br />

hat ihren ganz eigenen „Charakter“,<br />

der sich in der Farbe, im Geruch, in der Art der Vergärung<br />

oder im Stammwürzegehalt ausdrücken kann.<br />

Als Grundsatz zählt jedoch seit jeher das Münchner<br />

Reinheitsgebot von 1487, das älteste Lebensmittelgesetz<br />

der Welt. Es besagt, dass das Bier in der bayerischen<br />

Landeshauptstadt „aus nichts anderem denn<br />

Hopfen, Gersten und Wasser gesotten“ werden darf.<br />

Erst später wurden noch die Zutaten Hefe und Weizen<br />

hinzugefügt, da sie zum Zeitpunkt des Erlasses<br />

für den Brauprozess als nicht relevant galten. Herzog<br />

Wilhelm IV. erweiterte diese Regelung 1516 im bayerischen<br />

Reinheitsgebot auf ganz Bayern. Alle Münchner<br />

Brauereien verpflichten sich auch heute noch nach<br />

diesen beiden Geboten zu brauen und garantieren so<br />

ihren hohen Qualitätsstandard.<br />

München genießt seit Jahren den Ruf, die Bierstadt<br />

Nummer eins zu sein. Die Zahlen sprechen für sich:<br />

Insgesamt knapp 1,8 Millionen Hektoliter Münchner<br />

Bier exportierten die Brauereien der Bayerischen Landeshauptstadt<br />

im Jahr 2012 in die Welt. Jedes zehn-<br />

Best taste, best quality and top quality brewing:<br />

that is what Munich beer stands for, whether it be<br />

Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu,<br />

Paulaner or Spaten, all six Munich breweries are<br />

highly respected throughout the world. And there<br />

is good reason for that, because beer is more than<br />

just a product for each and every one of these<br />

breweries, it is an affair of the heart.<br />

Despite all the technical advances that have been<br />

made in the brewing industry, the recipe for success<br />

of Munich’s beers still lies in the outstanding craftsmanship<br />

of the master brewers. Every beer made by<br />

these six traditional Munich breweries has its own<br />

unique character, expressed in its colour, aroma, the<br />

way it is fermented or gravity. And it is all based on<br />

the Munich purity law of 1487; the oldest food law in<br />

the world. It dictates that beer in Bavaria’s capital may<br />

only comprise hops, barley and water. Later on, the additional<br />

ingredients yeast and wheat were added, as<br />

they hadn’t been considered relevant in the brewing<br />

process at the time of the initial edict. Duke Wilhelm<br />

IV extended the law in 1516 to include all of Bavaria.<br />

All of Munich’s breweries are still committed to brew<br />

according to these laws today, guaranteeing the high<br />

quality of their products.<br />

Munich has enjoyed the reputation of being the no.<br />

1 beer city for many years now. The numbers speak<br />

for themselves: The breweries of the Bavarian state<br />

capital exported 1.8 million hectolitres of beer around<br />

the world in 2012. This means that ten percent of all<br />

beer exported from Germany comes from Munich. Irrespective<br />

of whether it is pale ale, wheat beer or a bock<br />

beer, all of them are very popular and regularly beat the<br />

competition from Germany and all around the world.<br />

244<br />

ZU GAST IN MÜNCHEN


te Bier, das aus Deutschland exportiert wird, kommt<br />

damit aus München. Egal ob ein Helles, ein Weißbier<br />

oder ein Bockbier, alle Sorten erfreuen sich größter<br />

Beliebtheit und setzen sich immer wieder gegen die<br />

harte nationale und internationale Konkurrenz durch.<br />

Ein besonderes Privileg genießen die Münchner Brauerein<br />

allerdings: Als einzige dürfen Augustiner, Hacker-<br />

Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten<br />

auf dem größten Volksfest der Welt, dem Münchner<br />

Oktoberfest, ihr Bier ausschenken. In 14 Festzelten<br />

versorgen die Brauerein knapp 6 Millionen Besucher<br />

mit ihrem eigens gebrauten Oktoberfestbier. Dabei<br />

legt die Betriebsvorschrift der Stadt genau fest, dass<br />

allein die sechs Münchner Brauerein das Oktoberfestbier<br />

brauen dürfen, mit der Auflage eine Mindeststammwürze<br />

von 13,5% aufzuweisen.<br />

Hüter über die Einhaltung dieser Bestimmungen ist<br />

seit 1871 der Verein Münchner Brauerein. Ihm gehören<br />

alle sechs Traditionsbrauereien der Landeshauptstadt<br />

an. Neben seiner Rolle als Wächter koordiniert<br />

der Verein die gemeinsamen Interessen der einzelnen<br />

Brauerein. Trotz des harten Konkurrenzkampfes untereinander,<br />

sind alle Brauereien um eine gute Zusammenarbeit<br />

bemüht. In der Tradition verwurzelt führt er<br />

einerseits das Erbe der mittelalterlichen Zünfte fort<br />

und andererseits verkörpert er gegenüber der Stadt,<br />

dem Staat und der Öffentlichkeit das moderne Münchner<br />

Braugewerbe. Im Bewusstsein, schon immer ein<br />

Teil der Münchner Stadtgeschichte und Lebenskultur<br />

zu sein, leben die Brauerein alte Traditionen. Ob<br />

Wiesn, Starkbierfest oder einfach nur im Gasthaus,<br />

überall sind Verweise auf die Geschichte der Brauereien<br />

und ihre Ursprünge zu finden. Ganz besonders tritt<br />

das am Münchner Brauertag hervor, der alle zwei Jahre<br />

stattfindet. Nach einem festlichen Umzug und der<br />

Freisprechung der Jungbrauer erneuern die Biersieder<br />

feierlich den „Preu-Aid“ auf das Münchner Reinheitsgebot<br />

von 1487. Genauso wichtig wie das Traditionsbewusstsein,<br />

ist den Brauerein trotz aller internationaler<br />

Erfolge, ihre Heimat. Das Bier steht gerade in<br />

Bayern und seiner Landeshauptstadt für Genuss und<br />

Geselligkeit und ist ein wichtiges Element der Kultur.<br />

Das zünftige Wirtshaus oder der heimische Biergarten,<br />

überall ist das Münchner Bier vertreten und zu<br />

einer guten bayerischen Brotzeit gehört es einfach<br />

dazu. Darüber hinaus engagieren sich alle Brauereien<br />

in München und in der Region in den verschiedensten<br />

Bereichen. Als Teil des Münchner Lebens sieht man<br />

sich verpflichtet sich, an diesem auch aktiv zu beteiligen.<br />

Man sieht, München und Bier – das passt einfach.<br />

Munich’s breweries do enjoy one special privilege<br />

though: Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu,<br />

Paulaner and Spaten are the only breweries that<br />

are allowed to pour out beer at the Munich Oktoberfest.<br />

In 14 festival tents, the breweries supply 6 million<br />

visitors with the specially brewed Oktoberfest beer.<br />

The city’s regulations stipulate that only those six<br />

breweries are allowed to brew Oktoberfest beer, and<br />

it is obliged to contain a gravity of 13.5%.<br />

The association of Munich Breweries (which all six<br />

traditional breweries are members of) has watched<br />

over the adherence to the laws since 1871. In addition<br />

to its role as watchdog, the Association also coordinates<br />

the mutual interests of the various breweries.<br />

Despite the tough competition between them, all of<br />

them go to great lengths to ensure a good collaboration.<br />

Founded on tradition, it continues the legacy of<br />

the medieval guilds, while at the same time embodying<br />

the modern Munich beer industry towards the city,<br />

the state and the general public. In the knowledge of<br />

always having been part of Munich’s history and culture,<br />

the breweries live the old traditions. At the Oktoberfest,<br />

the Strong Beer Festival and in the taverns<br />

of Bavaria, there are references to the history and the<br />

origins of the breweries all over the place. This is particularly<br />

prevalent on the Munich Brewer’s Day that<br />

is held every two years. After a procession and the<br />

speech announcing the graduation of the brewing apprentices,<br />

the brewers celebrate the oath to the beer<br />

purity law of 1487. Despite all their international successes,<br />

their home is just as important to Munich’s<br />

breweries as their awareness of tradition. Beer stands<br />

for enjoyment and conviviality in Bavaria and its capital<br />

city, and it is a key element of the culture. The cosy<br />

tavern or beer garden, Munich beer is everywhere, and<br />

quite simply part of any good Bavarian meal. Munich’s<br />

breweries also get involved in many other fields in the<br />

region. As part of Munich life, they consider themselves<br />

obliged to take an active part in it. So you can<br />

see: Munich and beer simply goes together very well.<br />

Munich Gastronomy 245


Augustiner-Bräu<br />

Wagner KG<br />

Augustiner-Bräu<br />

Wagner KG<br />

Die Geschichte der ältesten Brauerei Münchens geht<br />

auf das Jahr 1328 zurück, als die Ordensbrüder im<br />

Augustiner-Eremitenkloster nahe dem Dom begannen,<br />

Bier zu brauen. Im Zuge der Säkularisierung 1803 wurde<br />

die Brauerei privatisiert und in die Neuhauser Straße<br />

verlegt. 1884 zog sie in einen Neubau an die Landsberger<br />

Straße um und kann hier dank umfangreicher<br />

Investitionen in der denkmalgeschützten Anlage bis<br />

heute ihren Sitz bewahren. Ein Bier mit der besten<br />

Qualität zu erzeugen ist dabei das wichtigste Ziel, für<br />

das sowohl traditionelle als auch modernste Produktionstechniken<br />

angewandt werden.<br />

Die Augustiner Brauerei legt größten Wert auf die Qualität<br />

der Rohstoffe. Bestes Malz wird in der historischen<br />

Tennenmälzerei auf dem Brauereigelände erzeugt.<br />

Das hervorragende Brauwasser fließt aus dem<br />

eigenen Brunnen aus 230 m Tiefe. Eine Spezialität<br />

stellt das Bier aus dem traditionellen Holzfass dar, das<br />

in großem Umfang für Gaststätten, Biergärten und das<br />

Oktoberfest abgefüllt wird. Die besondere Glaubwürdigkeit<br />

der Brauerei danken die Kunden mit größter<br />

Anerkennung und steigender Nachfrage.<br />

The history of Munich’s oldest brewery goes all the<br />

way back to 1328, when the monks in the Augustinian<br />

Hermitage near the cathedral began brewing beer.<br />

In the course of its secularisation, the brewery was<br />

privatised in 1803 and moved to Neuhauser Straße.<br />

In 1884 it relocated to a new building in Landsberger<br />

Straße, and thanks to extensive investments in this<br />

landmarked property, it has retained this business location<br />

to this day. The main priority is to create the<br />

best-quality beer possible, and to do so the brewery<br />

uses both traditional and the latest production techniques.<br />

Augustiner Brauerei places great importance on the<br />

quality of its raw materials. It makes top-quality malt<br />

in the historical barn malthouse on the brewery premises.<br />

The excellent brewing water comes out of the<br />

company’s own well, from a depth of 230 m. The beer<br />

in the traditional wooden barrel is a specialty that is<br />

very popular in pubs, beer gardens and at the Oktoberfest.<br />

The brewery’s customers greatly appreciate its<br />

authenticity and acknowledge it with rising demand.<br />

A Bierbrauerei zum Augustiner ,<br />

München<br />

S Augustiner Festhalle<br />

A Beer brewery zum Augustiner,<br />

Munich<br />

S Augustiner beer tent<br />

246<br />

www.augustiner-braeu.de


Hacker-Pschorr<br />

Hacker-Pschorr<br />

Seit fast 600 Jahren braut Hacker-Pschorr sein Bier<br />

und ist damit eine der ältersten Brauereien in<br />

München. Seitdem steht der Name Hacker-Pschorr für<br />

reinen Biergenuss, für das Ursprüngliche und Liebenswerte<br />

an Bayern.<br />

Was zunächst klein in der Sendlinger Straße im alten<br />

Hackerhaus begann, wurde nach der Heirat Joseph<br />

Pschorrs mit Marie Therese Hacker im Jahre 1793 zu<br />

einer der größten und führenden Brauereien in ganz<br />

München. Nicht umsonst gilt Joseph Pschorr als Braupionier.<br />

Als erster entschied er sich, einen Lagerkeller<br />

zu bauen, um das Bier ganzjährig lagern und brauen zu<br />

können. Seine Büste steht in der Ruhmeshalle an der<br />

Bavaria – als einziger Brauer. Braukunst, Verpflichtung<br />

zur Qualität und die Verbundenheit zu München und<br />

Bayern stehen auch heute bei Hacker-Pschorr im Mittelpunkt.<br />

Alle 14 Sorten werden seit 2007 in der traditionellen<br />

Bügelverschlussflasche abgefüllt und einige<br />

wie das Starkbier Animator oder das Münchner Kellerbier<br />

haben überlieferte Rezepturen.<br />

Hacker-Pschorr has been brewing its beer for almost<br />

600 years, and that makes it one of the oldest breweries<br />

in Munich. Ever since, the name Hacker-Pschorr<br />

has stood for pure beer-drinking pleasure, for all that<br />

is original and enchanting about Bavaria.<br />

What began small in Sendlinger Straße in the old Hackerhaus<br />

building, was to become one of the biggest and<br />

leading breweries in town after Joseph Pschorr married<br />

Marie Therese Hacker in 1793. There is good reason<br />

why Joseph Pschorr is considered a brewing pioneer.<br />

He was the first to build a storage cellar so he could<br />

brew and store the beer all year round. As the only<br />

brewer, his bust stands in the hall of fame beneath the<br />

Bavaria statue at the Theresienwiese grounds. The art<br />

of fine brewing, a commitment to quality and the affinity<br />

to Munich and Bavaria are still the focus at Hacker-<br />

Pschorr today. All 14 beers have been bottled in the<br />

traditional swing-stopper bottles ever since 2007 and<br />

some of them, like the Animator strong beer and the<br />

Münchner Kellerbier lager have recipes that have been<br />

handed down all through the generations.<br />

www.hacker-pschorrbraeu.de 247


Hofbräu München<br />

Hofbräu München<br />

Herzogliches, Kurfürstliches, Königliches und Staatliches<br />

Hofbräuhaus – schon allein die historischen Namen<br />

zeigen, wie eng die wohl berühmteste Braustätte<br />

der Welt mit der Geschichte Bayerns verbunden ist.<br />

1589 gründete Herzog Wilhelm V. das Hofbräuhaus.<br />

Rund dreihundert Jahre wurde am Platzl Bier gebraut.<br />

Erst 1896 zog die Brauerei an den Wiener Platz und von<br />

dort 1988 nach München Riem. Aus dem Hofbräuhaus<br />

am Platzl wurde das berühmteste Wirtshaus der Welt<br />

und aus der ehemaligen Sudstätte die moderne, international<br />

aktive Brauerei Hofbräu München. Sie setzt<br />

eine große Tradition fort, denn das Hofbräuhaus am<br />

Platzl hat Münchner Biergeschichte geschrieben.<br />

So hatte das herzogliche Brauhaus über 200 Jahre<br />

das Weißbierprivileg und entwickelte die Braukunst<br />

der obergärigen Biere entscheidend weiter. Und auch<br />

das erste Bockbier Münchens von 1614 ist eine Kreation<br />

aus den Sudkesseln des Hofbräuhauses. Die<br />

Stärke der Brauerei liegt in den untergärigen Sorten<br />

wie Hofbräu Original und Hofbräu Dunkel sowie den<br />

Saisonspezialitäten Hofbräu Oktoberfestbier, Münchner<br />

Sommer naturtrüb, Hofbräu Maibock und Hofbräu<br />

Festbier. Ergänzt wird das Sortiment durch die<br />

obergärigen Spezialitäten Münchner Weisse und Hofbräu<br />

Schwarze Weisse. Seit Jahren kann die Brauerei<br />

stetige Absatzsteigerungen verzeichnen. Besonders<br />

der Export in über 30 Länder entwickelt sich positiv.<br />

Erfolgreich exportiert Hofbräu München auch im Rahmen<br />

eines Franchisegeschäftes das Hofbräuhauskonzept<br />

und somit bayerische Lebensart: Aus Newport<br />

bei Cincinnati, Las Vegas, Pittsburgh, Chicago und<br />

den chinesischen Metropolen Jiangyin und Shanghai<br />

grüßen Hofbräuhäuser mit bayerischer Gemütlichkeit.<br />

Ducal, Electoral, Royal and State Court Brewery – alone<br />

the historical names of the Hofbräuhaus show how<br />

closely the world’s most famous brewery is connected<br />

to Bavaria’s history. Duke Wilhelm V founded the<br />

Hofbräuhaus in 1589. For around three hundred years<br />

beer was brewed in it at Platzl square. The brewery<br />

moved to Wiener Platz in 1896, and then to Riem in<br />

1988. The Hofbräuhaus am Platzl became the bestknown<br />

tavern in the world, and the once little brewing<br />

house became the modern, international brewery<br />

Hofbräu München. It continues on with a grand tradition,<br />

because the Hofbräuhaus am Platzl has written<br />

Munich beer history.<br />

For example, the ducal brewery had the „wheat-beer<br />

privilege“ for more than 200 years, and was decisive<br />

in the further development of top-fermented beers.<br />

Munich’s first bock beer in 1614 was also a creation<br />

from the Hofbräuhaus brewing kettles. The brewery’s<br />

strengths lie in the bottom-fermented beers such as<br />

the Hofbräu Original and Hofbräu Dunkel, light and<br />

dark Munich beers, and in its seasonal specialities<br />

like the Hofbräu Oktoberfestbier, the Münchner Sommer<br />

naturtrüb, a cloudy beer garden speciality, the<br />

Hofbräu Maibock, a light bock beer, and the Hofbräu<br />

Festbier, a light festive beer.The range is rounded off<br />

by the top-fermented Münchner Weisse and the Hofbräu<br />

Schwarze Weisse beers. Sales have risen constantly<br />

for many years. Especially the exports to more<br />

than 30 countries are on the rise. Hofbräu München<br />

also exports the Hofbräuhaus concept and Bavarian<br />

conviviality with a franchise business: Hofbräuhauses<br />

greet guests with typical Bavarian spirit in Newport near<br />

Cincinnati, Las Vegas, Pittsburgh, Chicago and the<br />

Chinese cities Jiangyin and Shanghai.<br />

248<br />

www.hofbraeu-muenchen.de


Löwenbräu<br />

Das Münchner Oktoberfest ist ein Magnet für Jung<br />

und Alt aus der ganzen Welt. Und Löwenbräu ist seit<br />

jeher mit dabei, wenn Jahr für Jahr Millionen Menschen<br />

zur Wiesn in die bayerische Landeshauptstadt<br />

strömen. In der Zeltfassade des Löwenbräu Festzeltes<br />

lockt der mechanische Löwe mit seinem legendären<br />

Ruf „Lööööwenbräu“ täglich tausende Besucher an.<br />

Die Geschichte der Löwenbräu AG beginnt in der „Löwengrube“<br />

nahe der Münchner Frauenkirche. Dort<br />

entsteht im Mittelalter die Löwenbrauerei. Eindeutig<br />

nachgewiesen ist die Brauerei seit 1524, manche<br />

Quellen datieren sie sogar bis 1383 zurück. Ihre große<br />

Zeit kommt im 19. Jahrhundert. Den Grundstein dafür<br />

legt Georg Brey, der die Brauerei 1818 erwirbt und sie<br />

aus der handwerklichen Struktur in das Industriezeitalter<br />

überführt. 1851 ist die Verlegung des Braubetriebs<br />

auf das heutige Gelände an der Nymphenburger Straße<br />

abgeschlossen. Das Familienunternehmen wandelt<br />

sich 1872 zur Aktiengesellschaft – der ersten unter<br />

den Brauereien Münchens. Um die Jahrhundertwende<br />

ist Löwenbräu die größte Brauerei Deutschlands<br />

und gleichzeitig die führende deutsche Exportbrauerei.<br />

Es folgen bewegte Jahre mit zwei Weltkriegen, mit<br />

Zerstörung und Wiederaufbau. In den siebziger Jahren<br />

des 20. Jahrhunderts werden erste Lizenzverträge mit<br />

den USA und England abgeschlossen und fortan die<br />

internationale Präsenz stetig ausgebaut.<br />

Inzwischen gehört Löwenbräu zu den erfolgreichen<br />

Marken des weltgrößten Brauereikonzerns Anheuser-<br />

Busch InBev. Heute gilt Löwenbräu in über 50 Ländern<br />

als Inbegriff bayerischen Bieres. Man kann es in<br />

Schweden, Japan, Australien und vielen anderen Ländern<br />

genießen. Am besten schmeckt es aber natürlich<br />

auf dem Münchner Oktoberfest.<br />

Löwenbräu<br />

The Munich Oktoberfest is a magnet for young and old<br />

from all over the world. Millions flock to the Bavarian<br />

capital every year to be a part of the spectacle. And<br />

Löwenbräu has been there since the beginning. Outside<br />

the Löwenbräu beer tent, the huge mechanical<br />

lion with its legendary guttural call of “Lööööwenbräu”<br />

attracts people to the festivities inside.<br />

The history of the company Löwenbräu AG began in<br />

the “Lion’s Den” near the Frauenkirche in the centre<br />

of town, for that is where the Löwen brewery was born<br />

in the Middle Ages. The first documented proof of the<br />

brewery’s existence comes from 1524, although some<br />

sources go all the way back to 1383. Its heyday came<br />

in the 19th century. Georg Brey laid the ground stone<br />

for it by buying the brewery in 1818 and leading it out<br />

of its artisan structure into the industrial age. In 1851<br />

the relocation of the brewing operations to today’s<br />

premises in Nymphenburger Straße was completed.<br />

The family-owned company transformed into a stock<br />

corporation in 1872 – the first Munich brewery to do<br />

so. Around the turn of the century, Löwenbräu was the<br />

largest brewery in Germany, and the country’s biggest<br />

beer exporter. Turbulent years were to follow, with two<br />

World Wars, destruction and reconstruction. In the<br />

Seventies, the first license agreements were signed<br />

with the USA and England and from then on the international<br />

presence was constantly developed.<br />

Today, Löwenbräu is one of the successful brands of<br />

the world’s largest brewing group Anheuser-Busch In-<br />

Bev, and in more than 50 countries it is considered<br />

the epitome of Bavarian beer. It can be enjoyed in<br />

Sweden, Japan, Australia and many other countries<br />

besides. But of course it still tastes best at the Munich<br />

Oktoberfest.<br />

www.loewenbraeu.de 249


Paulaner<br />

Am 24. Februar 1634 legten die bürgerlichen Münchner<br />

Brauer Beschwerde beim Bürgermeister ein, um<br />

den Verkauf des selbstgebrauten Bieres der Paulaner<br />

Mönche im Kloster Neudeck ob der Au zu verbieten.<br />

Sie blieb erfolglos. Diese erste offizielle Erwähnung<br />

gilt noch heute als Gründungsdatum der Paulaner<br />

Brauerei , und seitdem ist sie ein fester Bestandteil der<br />

Kultur, Tradition und Geschichte Münchens.<br />

Die Beliebtheit des Paulaner Bieres ging also schon<br />

immer weit über die Stadtgrenzen Münchens hinaus.<br />

Auch heute ist Paulaner eines der beliebtesten Biere,<br />

und das auch noch weltweit. Mehr als zwei Millionen<br />

Hektoliter verlassen jährlich die Brauerei in über 70<br />

Länder. Trotz allem internationalen Erfolg bleibt Paulaner<br />

seiner Heimat treu verbunden.<br />

Das Münchner Oktoberfest und die alljährliche Salvatorprobe,<br />

mit dem traditionellen „Politiker Derblecken“,<br />

sind nur zwei Beispiele für die regionale Verwurzelung<br />

des Münchner Traditionsunternehmens.<br />

Paulaner<br />

On 24 February 1634, Munich’s bourgeois brewers registered<br />

a complaint with the mayor to stop the sale of<br />

the self-brewed beer from the Paulaner monks in the<br />

monastery Neudeck ob der Au. The complaint was rejected.<br />

This first official mention is today considered<br />

the foundation date of Paulaner Brewery, and since<br />

then it has been a permanent part of the culture, tradition<br />

and history of Munich.<br />

So the popularity of the Paulaner beer always went<br />

well beyond the borders of Munich. Paulaner is still<br />

today one of the most popular beers in the world.<br />

More than two million hectolitres leave the brewery<br />

every year for more than 70 countries. But despite<br />

all its international success, Paulaner remains true to<br />

its home.<br />

The Munich Oktoberfest and the annual Salvatorprobe<br />

event with its traditional dressing down of Munich’s<br />

politicians, known as the „Politiker Derblecken“, are<br />

just two examples of the regional roots of this traditional<br />

Munich company<br />

250<br />

www.paulaner.de


Spaten-Franziskaner<br />

Spaten-Franziskaner<br />

Zwölf Böllerschüsse und der Anstich des ersten Spaten-Fasses<br />

durch den Oberbürgermeister mit dem<br />

Ruf „O’zapft is!“ eröffnen das Münchner Oktoberfest.<br />

Nimmt man es ganz genau, ist nur eines der Wiesnbiere<br />

das Original: das Spaten Oktoberfestbier. Seine Geschichte<br />

reicht zurück bis in das Jahr 1871. Bis dahin<br />

trank man in Bayern nur dunkles Bier, hellere Biere waren<br />

gänzlich unbekannt. Gemeinsam mit dem Wiesn-<br />

Festwirt Schottenhamel führt Joseph Sedlmayr 1872<br />

auf dem Oktoberfest ein bernsteinfarbenes Bier mit<br />

13,5 Prozent Stammwürze ein. Dieses neue Bier, das<br />

kräftig und aromatisch schmeckte und bei den Wiesn-<br />

Besuchern hervorragend ankam, wurde im Laufe der<br />

Jahre zum „klassischen Oktoberfestbier“ aller Münchner<br />

Brauereien.<br />

Die Geschichte der Spaten-Brauerei lässt sich bis<br />

ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Es folgen Jahrhunderte<br />

der Brauerei-Dynastien: die Familie Spatt<br />

gibt dem Unternehmen im 17. Jahrhundert seinen bis<br />

heute gültigen Namen. 1807 erwirbt der königliche<br />

Hofbräumeister Gabriel Sedlmayr die damals kleinste<br />

Brauerei Münchens und entwickelt sie bis zu seinem<br />

Tod zur drittgrößten Brauerei hinter Pschorr und<br />

Hacker. Gabriel Sedlmayr II. übernimmt die väterliche<br />

Brauerei und vergrößert den Betrieb durch Zukauf<br />

und Zupachtung, ehe er dann 1851 an der Marsstraße<br />

die heutige Braustätte errichtet. Sein Bruder Joseph<br />

lässt sich auszahlen und kauft 1842 den Leistbräu,<br />

1861 dann auch noch die Brauerei „Zum Franziskaner“<br />

in der Vorstadt Au. Beide Häuser vereinigt er zur<br />

„Franziskaner-Leistbräu“. Gabriel Sedlmayr II. revolutioniert<br />

unterdessen die Brau-Geschichte: Als erster<br />

kühlt er die Würze und das junge Bier mit Eis, verhilft<br />

somit der untergärigen „bayerischen“ Brauweise zum<br />

Durchbruch. Sein größter Triumph ist die Einführung<br />

der Kältemaschine von Carl Linde, die ab 1873 in seiner<br />

Brauerei erprobt wurde. Drei Jahre später wird bei<br />

Spaten das erste Dampfsudwerk Deutschlands aufgestellt.<br />

Vier Jahre nach Ende des ersten Weltkrieges<br />

fließen die beiden Bruder-Biere in ein gemeinsames<br />

Unternehmen zusammen. Inzwischen gehören sie zu<br />

den erfolgreichen Marken des weltgrößten Brauereikonzerns<br />

Anheuser-Busch InBev.<br />

A twelve-gun salute and the tapping of the first keg<br />

of Spaten beer by the mayor, with the unmistakable<br />

proclamation „O’zapft is!“ („it is tapped“) open up the<br />

Munich Oktoberfest. If you want to be pernickety, only<br />

one Oktoberfest beer is actually the true original:<br />

the Spaten Oktoberfest beer. Its history goes all the<br />

way back to the year 1871. Up to then, only dark beer<br />

was drunk in Bavaria, the lighter-coloured brews were<br />

unknown here. Together with the Oktoberfest publican<br />

Schottenhamel, Joseph Sedlmayr introduced an<br />

amber beer with 13.5% original gravity to the Oktoberfest<br />

in 1872. This new beer with a strong and aromatic<br />

taste was received very well by visitors to the Oktoberfest,<br />

and over the years it advanced to the „classical<br />

Oktoberfest beer“ of all Munich breweries.<br />

The history of Spaten-Brauerei brewery itself can be<br />

traced back all the way to the 14th century. Centuries<br />

of brewery dynasties followed: The Spatt family gave<br />

the company its name in the 17th century; the name it<br />

still bears today. In 1807 the court master brewer Gabriel<br />

Sedlmayr bought what was then Munich’s smallest<br />

brewery, and developed it during his lifetime into<br />

the third-largest behind Pschorr and Hacker. Gabriel<br />

Sedlmayr II took over his father’s brewery and grew<br />

the operation by acquiring and leasing, before building<br />

the brewery in the location where it stands today in<br />

Marsstraße in 1851. He bought his brother Joseph out<br />

in 1842 and Joseph bought Leistbräu, and then in 1861<br />

the brewery „Zum Franziskaner“ in the Au quarter. He<br />

merged the two companies into „Franziskaner-Leistbräu“.<br />

Then Gabriel Sedlmayr II revolutionised brewing:<br />

He was the first to cool the wort and the young<br />

beer with ice, helping the bottom-fermenting „Bavarian“<br />

way of brewing. His greatest triumph was the introduction<br />

of Carl Linde’s cooling machine, which he<br />

tested in his brewery from 1873. Three years later, he<br />

installed Germany’s first steam-brewing plant at Spaten.<br />

Four years after the end of the First World War,<br />

the two brother beers then flowed together into one<br />

joint company. Today they are among the successful<br />

brands of the world’s largest brewery group Anheuser-<br />

Busch InBev.<br />

www.abinbev-regional.de/SPATEN 251


Tradition und Moderne –<br />

Flair und Lifestyle<br />

Helmut Schmid<br />

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und<br />

Sprecher im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft<br />

der SPD-Stadtratsfraktion<br />

Helmut Schmid<br />

Deputy parliamentary party leader and speaker<br />

of the committee on labour and economic affairs<br />

of the SPD city council parliamentary group


Tradition and Modernity –<br />

Flair and Lifestyle


Tradition und Moderne –<br />

Flair und Lifestyle<br />

Tradition and Modernity –<br />

Flair and Lifestyle<br />

Helmut Schmid<br />

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender<br />

und Sprecher im Ausschuss<br />

für Arbeit und Wirtschaft<br />

der SPD-Stadtratsfraktion<br />

Helmut Schmid<br />

Deputy parliamentary party<br />

leader and speaker of the<br />

committee on labour and<br />

economic affairs of the SPD city<br />

council parliamentary group<br />

Tradition und Moderne – Flair und Lifestyle, damit<br />

wirbt München in aller Welt. Immer wieder präsentiert<br />

sich München als Stadt kultureller, sportlicher<br />

und gesellschaftlicher Ereignisse. Die zahlreichen<br />

Veranstaltungen in der bayerischen Metropole<br />

erwecken auch jenseits der Stadtgrenzen<br />

große Aufmerksamkeit.<br />

Aber auch die Gemütlichkeit, die ja in München bekanntlich<br />

nie aufhört, ist fest in der Münchner Tradition<br />

verankert. So wurde 2012 das 200-jährige Bestehen<br />

der Biergärten gefeiert. Am 4. Januar jährte sich der<br />

offizielle Erlass der Biergartenverordnung von König<br />

Tradition and modernity – flair and lifestyle: that<br />

is how Munich sells itself throughout the world.<br />

It repeatedly presents itself as a city of cultural,<br />

sporting and social happenings. The many events<br />

held in Bavaria’s capital attract a lot of attention,<br />

even well beyond the city gates.<br />

But also the conviviality that is known to never stop in<br />

Munich is securely anchored in Munich’s tradition. For<br />

example, 2012 saw the 200-year anniversary of the beer<br />

garden, with the official Beer Garden Ordinance having<br />

been decreed by King Max Joseph I on 4 January 1812.<br />

Munich celebrated this in 2012 with various activities<br />

254 Tradition und Moderne


A Bunt gemischt ist das Publikum<br />

unter den Schatten<br />

spendenden Kastanien im<br />

Biergarten auf dem Viktualienmarkt.<br />

Hier kommen<br />

turnusmäßig alle Münchner<br />

Brauereien im Ausschank<br />

zum Zug<br />

S Anlässlich des 200-jährigen<br />

Jubiläums der Münchner<br />

Biergärten stellte der Verein<br />

Münchner Brauereien am<br />

4.5.2012 einen neuen Maibaum<br />

auf dem Viktualienmarkt<br />

auf<br />

A The people enjoying a break<br />

beneath the shade of the<br />

chestnut trees at the<br />

Viktualienmarkt beer garden<br />

are a diverse assortment.<br />

And all of Munich’s breweries<br />

take their turn at providing<br />

the beer here<br />

S On the occasion of the 200th<br />

anniversary of Munich’s beer<br />

gardens, the Association of<br />

Munich Breweries erected<br />

a new maypole at the Viktualienmarkt<br />

on 4 May 2012<br />

Max I. Joseph zum 200. Mal. Ein Jubiläum, das 2012 in<br />

München mit verschiedenen Aktionen wie z.B. den traditionellen<br />

Schäfflertänzen in verschiedenen Biergärten<br />

und einer Sonderausstellung zum Thema Biergarten<br />

im Bier- und Oktoberfestmuseum gefeiert wurde.<br />

Auch am Viktualienmarkt, dem größten Lebensmittelmarkt<br />

Münchens, zeigt sich das Bekenntnis zur Tradition.<br />

Seit 1962 wird ein Maibaum aufgestellt, der vom<br />

Verein Münchener Brauereien e.V. gestiftet wird. An<br />

der Spitze des weiß-blau bemalten Stammes hängen<br />

traditionell ein Kranz und die Münchner Stadtfahne.<br />

Zu den Motiven der Figurengruppen gehören neben<br />

den Heiligen St. Benno und St. Florian u.a. Brauerwappen-<br />

und Brauergespann, das Oktoberfest sowie die<br />

„Standlfrauen“. Ganz neu in diesem Jahr ist ein Schild<br />

zum Bayerischen Reinheitsgebot.<br />

Fasching<br />

Glanzlichter des Münchner Faschings sind ursprüngliche<br />

Standes- oder Berufsfeste wie der Presseball oder<br />

das Fest der Gastronomen, die „Kulinarrische Nacht“.<br />

Diese Bälle sind so genannte Schwarz-Weiß-Bälle. Bei<br />

such as the traditional Coopers’ Dance in numerous<br />

beer gardens and a special exhibition on the topic of<br />

the beer garden in the Beer and Oktoberfest Museum.<br />

The love of tradition can also be seen at the Viktualienmarkt,<br />

Munich’s largest food market. Since 1962, a<br />

maypole has been standing at the Viktualienmarkt, donated<br />

by the Association of Munich Breweries. A garland<br />

and the Munich city flag have traditionally always<br />

hung at the top of this blue-and-white pole. Among the<br />

figures on it are St. Benno and St. Florian, the brewers’<br />

crest and team, the Oktoberfest and the “stall women”<br />

who traditionally sell the wares. New this year is a sign<br />

about the Bavarian beer purity laws.<br />

Fasching<br />

Fasching is the German Carnival, and highlights of this<br />

celebration in Munich are what used to be the trade<br />

and guild parties such as the Press Ball and the “Kulinarrische<br />

Nacht” restaurateurs’ celebration. These<br />

balls are so-called Black-and-White balls. The biggest<br />

of the masked balls are the Ball of the “Fool Knights”<br />

and the Brazilian “Rio Balls”. The society highpoint of<br />

Munich’s Carnival is the bestowal of the Order of Karl<br />

Tradition and Modernity 255


Willkommen bei Circus Krone –<br />

dem größten Zirkus Europas<br />

Wer von München spricht, denkt an die Frauenkirche,<br />

das Hofbräuhaus, das Deutsche Museum – und an<br />

den Circus Krone.<br />

Sein großer Circusbau mit 3000 Sitzplätzen ist ein<br />

besonders schönes Stück München, eine Institution<br />

mit langer Vergangenheit und legendärer<br />

Geschichte. Jeden Winter werden dort<br />

vom 25. Dezember bis Ende März drei<br />

völlig verschiedene internationale<br />

Circusprogramme im<br />

monatlichen Wechsel präsentiert.<br />

Inszeniert von der<br />

Circusdirektorin Christel<br />

Sembach-Krone<br />

persönlich, erwartet<br />

den Besucher ein<br />

Feuerwerk aus traditioneller<br />

und moderner<br />

Circuskunst, dessen Perfektion<br />

Circus Krone zum<br />

größten und erfolgreichsten<br />

Circus Europas machte.<br />

Welcome to Circus Krone –<br />

Europe’s most important circus<br />

If you think of Munich, you undoubtedly think of the<br />

Frauenkirche, the Hofbräuhaus, the Deutsches Museum<br />

– and of Circus Krone.<br />

This enormous circus building with seating for more<br />

than 3,000 people is an important piece of Munich<br />

with a long and legendary history. Every winter, from<br />

December 25 to the end of March, three different<br />

international circus programs are presented for one<br />

month each. Staged by the circus director Christel<br />

Sembach-Krone herself, the visitor to Circus Krone<br />

can expect a veritable firework of traditional and modern<br />

circus artistry, the perfection of which has made<br />

Circus Krone the largest and most successful circus<br />

in all Europe.<br />

An estimated 40 million people have attended the circus<br />

over the last 100 years. They have seen 260 different<br />

shows with top quality acts that bear witness to<br />

Krone’s commitment to hiring only the best of the best<br />

artists. It is a commitment that has made Munich the<br />

circus capital of the world. In 1967 the street next to<br />

the Krone building was even renamed<br />

256<br />

www.circus-krone.com


Schätzungsweise 40 Millionen begeisterte Zuschauer<br />

haben ihn in den letzten 100 Jahren besucht. Sie sahen<br />

260 hochkarätig besetzte Vorstellungen, die Krones<br />

Anspruch verkörpern, nur die »Besten der Besten«<br />

zu verpflichten und München zur Circushauptstadt<br />

Deutschlands werden ließen. 1967 wurde die an das<br />

Kronegebäude angrenzende Straße in Zirkus-Krone-<br />

Straße umbenannt.<br />

Während der Reisezeit des Circus von April bis Mitte<br />

November wird das Gebäude für eine Vielzahl anderer<br />

Veranstaltungen genutzt wie z.B. Konzerte, Musicals,<br />

Vorträge, Boxen u.v.a. Der Circus bietet eine intime<br />

Clubatmosphäre, in der sich der Besucher »seinem«<br />

Star so richtig nahe fühlt. Fragen Sie doch die Beatles,<br />

die Bee Gees oder die Rolling Stones!<br />

Zirkus-Krone- Straße in honour of the circus’s contribution<br />

to the city.<br />

While the circus itself is on the road between April<br />

and mid November, the building is used for many other<br />

events such as concerts, musicals, presentations,<br />

boxing, etc. during this time. In the intimate club atmosphere<br />

inside the Circus Krone arena the visitor<br />

can get right up close to his or her favourite star. Just<br />

ask the Beatles, the Bee Gees or the Rolling Stones!<br />

A Christel Sembach-Krone im<br />

Schmuck ihrer Federn<br />

S Circusprinzessin Jana<br />

Mandana und ihre geliebten<br />

Pferde<br />

D Die Direktorin des Hauses<br />

Krone: Christel Sembach-<br />

Krone<br />

F Löwen in dressierter Wildheit<br />

mit Star-Dompteur Martin<br />

Lacey jr.<br />

G Weltsensation: Geburt<br />

von sechs weißen Löwen im<br />

Circus Krone 2012<br />

H Sie wird auf Rüsseln<br />

getragen: Juniorchefin<br />

Jana Mandana und<br />

Elefantendame Bara<br />

A Christel Sembach-Krone in<br />

full-feather<br />

S Circus princess Jana<br />

Mandana and her beloved<br />

horses<br />

D The director of Circus Krone:<br />

Christel Sembach-Krone<br />

F Wildly tamed lions with star<br />

trainer Martin Lacey jr.<br />

G Global sensation: Birth<br />

of six white lions at<br />

Circus Krone in 2012<br />

H Packs quite a trunk: Junior<br />

director Jana Mandana and<br />

she-elephant Bara<br />

www.circus-krone.com 257


den Masken stehen an der Spitze der Ball der „Damischen<br />

Ritter“ und die brasilianischen „Rio Bälle“. Gesellschaftlicher<br />

Höhepunkt des Münchner Faschings<br />

ist die Verleihung des Karl-Valentin-Ordens an Persönlichkeiten,<br />

die durch Worte oder Taten „valentinös“<br />

aufgefallen sind.<br />

Wenige Tage nach den durchtanzten Nächten – und<br />

bereits mitten in der Fastenzeit – beginnt die Starkbierzeit<br />

mit dem bundesweit beachteten „Derblecken“<br />

auf dem Nockherberg, eine Persiflage auf die Politik<br />

Bayerns und der gesamten Bundesrepublik.<br />

Frühlingsfest auf der Theresienwiese<br />

Die Münchner Schausteller bieten von Mitte April bis<br />

Anfang Mai ein umfassendes Programm, das auch die<br />

„kleine Wiesn“ genannt wird und einen Vorgeschmack<br />

auf das Oktoberfest bietet. Besondere Höhepunkte<br />

sind zwei Feuerwerke, der Riesenflohmarkt des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes sowie die Truck-Ausstellung.<br />

Neu ist der „Tag des Brauchtums“ mit einer Mischung<br />

aus Brauchtum, Tradition und Historischem.<br />

Valentin to personalities that made a splash during<br />

the year in a way reminiscent of the comedian Karl<br />

Valentin.<br />

Just a few days after the long nights of madness and<br />

dancing – and in the midst of Lent – the Strong Beer<br />

Season begins, with the “Derblecken” verbal chiding<br />

of politicians in the Nockherberg guest house. This<br />

is a traditionally cutting sideswipe at Bavaria’s and<br />

Germany’s politicians by a well-known cabaret artist,<br />

which is popular throughout the Republic.<br />

Spring Fest on the Theresienwiese<br />

Munich’s carnies offer an extensive programme from<br />

mid-April to early May, also known as the “Little Oktoberfest”,<br />

which is a kind of appetiser for the real Oktoberfest<br />

later in the year. Particular highlights here are<br />

two fireworks displays, the flea market of the Bavarian<br />

Red Cross and the Truck exhibition. New is the “Day<br />

of Traditional Customs”, with its mixture of customs,<br />

tradition and other things historical.<br />

258<br />

Tradition und Moderne


A Eine Floßfahrt auf der 25 km<br />

langen Strecke von Wolfratshausen<br />

nach München auf<br />

der Isar gehört zu den ganz<br />

großen Sommererlebnissen.<br />

Auf der Floßrutsche am<br />

Kraftwerk Mühltal ist der<br />

Spaß besonders groß<br />

S Der traditionelle Münchner<br />

Stadtlauf findet alljährlich ca.<br />

18 000 Laufbegeisterte, die<br />

über den Odeonsplatz, durch<br />

den Englischen Garten und<br />

zurück über den Hofgarten<br />

laufen, und das bei jedem<br />

Wetter<br />

A A 25 km trip on a raft on the<br />

Isar river from Wolfratshausen<br />

to Munich is a very special<br />

summer experience. The raft<br />

slide at the Mühltal power<br />

station is a highlight of the<br />

journey<br />

S Munich’s traditional city<br />

run attracts around 18,000<br />

running enthusiasts every<br />

year, to run over Odeonsplatz,<br />

through the English Garden<br />

and back through the Hofgarten,<br />

in any weather<br />

Dulten in München<br />

Der Begriff „Dult“ hat seine ursprüngliche Bedeutung<br />

in einem Kirchenfest, bei dem zu Ehren eines Heiligen<br />

um die Kirche herum Verkaufsstände aufgebaut<br />

waren. Die erste Dult wurde im Jahre 1310 am Anger<br />

veranstaltet. Seit 1796 finden die drei Dulten im<br />

Stadtteil Au statt und wurden so zur „Auer Dult“. Die<br />

Maidult eröffnet das Münchner Dultjahr. Ende Juli folgt<br />

die Jakobidult. Mit der Kirchweihdult wird das Dultjahr<br />

traditionell beschlossen. Freunde von Trödelmärkten<br />

sowie Antiquitätenliebhaber oder Geschirrsammler<br />

kommen ebenso auf ihre Kosten wie Genießer bayerischer<br />

Schmankerl.<br />

The Dults<br />

The word “Dult” stands for parish fairs, where booths<br />

were traditionally set up around the church to sell<br />

wares in honour of a saint. The first Dult was held in<br />

1310 at the Anger, now St.-Jakobs-Platz. The three<br />

Dults in the Au quarter have been regular happenings<br />

since 1796, and have become known as the “Auer<br />

Dult”. The May Dult kicks off the Dult year in Munich,<br />

then there is the Jakobi Dult at the end of July. The<br />

Kirchweihdult is traditionally the last of the parish fairs<br />

in Munich. The Dults are great events for fans of jumble<br />

sales, antiques and crockery, as well for lovers of<br />

Bavarian specialities.<br />

Stadtgründungsfest<br />

Im Juni 2008 feierte München sein 850. Stadtgründungsjubiläum.<br />

Aus diesem Anlass lädt die Stadt<br />

seither jedes Jahr zwei Tage zum internationalen Bürgerfest<br />

zwischen Marienplatz und Odeonsplatz. Ein<br />

reichhaltiges Programm bietet bayerisches Brauchtum<br />

und internationale Folklore, Rock, Pop, Klassik<br />

Celebration of the founding of the city<br />

Munich celebrated its 850th anniversary in June 2008.<br />

Since then, the city has held an international people’s<br />

festival between Marienplatz and Odeonsplatz every<br />

two years, with a wide range of customary Bavarian<br />

events and international folklore, rock, pop, classical<br />

music and much more besides. Next to the big stage<br />

Tradition and Modernity 259


Oktoberfest<br />

Das Oktoberfest – auch „Wiesn“ genannt – feierte 2010 sein 200-jähriges<br />

Jubiläum und gilt heute als das größte Volksfest der Welt. Es findet traditionsgemäß<br />

zu Füßen der Bavaria auf der Theresienwiese statt. Zwei Wochen<br />

lang – von Mitte September bis Anfang Oktober – strömen bis zu sieben Millionen<br />

Besucher auf die Wiesn, um die spektakulären, aber auch die nostalgischen<br />

Fahrgeschäfte zu erproben und in den Festzelten Bier und Brotzeit<br />

bei zünftiger Musik zu genießen. Jährlich werden rund sieben Millionen Maß<br />

Bier getrunken sowie etwa 100 000 Paar Schweinswürstl und 500 000 Hendl<br />

verzehrt. Zum festlichen Programm gehören vor allem der Einzug der Festwirte<br />

und Brauereien, der Trachten- und Schützenzug, das Standkonzert aller<br />

Wiesn-Kapellen und die Ehrung der Schützenkönige mit dem Böllerschießen<br />

an der Bavaria.<br />

Das Jubiläums-Oktoberfest auf dem Südteil der Theresienwiese sollte eigentlich<br />

nur zum 200. Jahrestag des Oktoberfestes 2010 stattfinden. Diese Veranstaltung<br />

war jedoch so ein Erfolg, dass Teile auch auf Dauer beibehalten werden.<br />

Es gibt auf der „Oidn Wiesn“ ein historisches Festzelt sowie ein Kulturzelt<br />

mit Tanzboden im traditionellen Stil. Dazu sorgen historische Fahrgeschäfte,<br />

Musikkapellen und Schuhplattler für bayerische Atmosphäre.<br />

Alle vier Jahre muss die „Oide Wiesn“ zugunsten des Zentralen Landwirtschaftsfestes<br />

pausieren. Die vom Bayerischen Bauernverband veranstaltete<br />

Ausstellung hat auch schon eine lange Tradition und fand 2012 zum 125. Mal<br />

auf dem Südteil der Theresienwiese statt.<br />

Oktoberfest<br />

The Oktoberfest – aka the “Wiesn” – turned 200 years old in 2010, and is well<br />

known as the biggest festival in the world. It is held at the feet of the Bavaria<br />

statue on the Theresienwiese grounds. For two weeks – from mid-September<br />

to early October – up to seven million people visit the Wiesn, to ride the spectacular<br />

and nostalgic rides and to enjoy the beer, food, music and atmosphere<br />

in the beer tents. Around seven million litres of beer are drunk there every<br />

year, and around 100,000 pairs of pork sausages and 500,000 chickens are<br />

devoured. Among the traditional highlights on the agenda are the procession<br />

of the beer hall proprietors and breweries, the traditional costume procession,<br />

the open-air concert of all the Wiesn bands and the honouring of the best<br />

marksmen at the Bavaria statue.<br />

The “Old Wiesn” at the south of the grounds was originally supposed to be held<br />

only on the 200th anniversary in 2010, but it was so popular that parts of it<br />

have been kept in the programme. It boasts a historical beer tent, a traditionalstyle<br />

culture tent with dance floor, historical fairground rides and Schuhplattler<br />

dancers for Bavarian atmosphere.<br />

Every four years, the “Old Wiesn” has to take a break to make way for the Central<br />

Farmers’ Fair. This exhibition put on by the Bavarian Farmers’ Association<br />

has its own long tradition and was held on the southern segment of the Theresienwiese<br />

for the 125th


A Alljährlich im Sommer feiern<br />

Schwule, Lesben und Transgender<br />

ein ausgelassenes Fest<br />

in den Straßen der Landeshauptstadt<br />

und ziehen bis zu<br />

200 000 Schaulustige an<br />

S Gewiss ein Münchner Original<br />

und ein beliebtes Fotomotiv<br />

ist Walter Reinhardt mit<br />

seinem Wolpertinger Express<br />

D Die Jakobidult ist die zweite<br />

der drei Auer Dulten auf dem<br />

Münchner Mariahilfplatz.<br />

Neben verschiedenen Vergnügungs-<br />

und Fahrgeschäften<br />

gibt es zahlreiche kulinarische<br />

Leckereien. Die Dult ist<br />

außerdem der größte Warenmarkt<br />

der Stadt – bodenständig<br />

und mit echtem Münchner<br />

Flair<br />

A Gays and lesbians of all walks<br />

of life celebrate a rousing<br />

festivity in the streets of the<br />

state capital on this day every<br />

summer, attracting up to<br />

200,000 spectators<br />

S Walter Reinhardt and his<br />

Wolpertinger Express are<br />

a true Munich original and a<br />

popular photo motif<br />

D The Jakobidult is the second<br />

of the three parish fairs – or<br />

Dults – that are held annually<br />

on the Mariahilfplatz church<br />

square in the Au district.<br />

It boasts sideshows and rides<br />

as well as numerous culinary<br />

delicacies. The Dult is also<br />

the city’s largest marketplace,<br />

with good old-fashioned<br />

Munich flair.<br />

262<br />

Tradition und Moderne


Das Tollwood Festival<br />

Das Tollwood Festival gehört zu München: Zweimal im<br />

Jahr bietet es mit einem multikulturellen Programm<br />

und dem „Markt der Ideen“ seinen Besuchern eine<br />

Auszeit vom Alltag. Aus dem kleinen Ein-Zelt-Fest von<br />

1988 ist ein renommiertes Kulturfestival geworden. Im<br />

Juni und Juli lädt das Sommerfestival in den Olympiapark<br />

Süd ein; von Ende November bis Silvester ist das<br />

Winterfestival auf der Theresienwiese im Herzen der<br />

Stadt daheim. Dabei zieht das Kulturfestival jährlich<br />

rund 1,5 Millionen Besucher an.<br />

Tollwood steht für eine Vielfalt an Theater, Performances,<br />

Installationen und Bildender Kunst, für Musik von<br />

Bands aus der Region bis hin zu internationalen Top-<br />

Stars, für Kabarett und Comedy, kurz: für eine kulturelle<br />

Entdeckungsreise. Dabei sind rund 70 Prozent<br />

aller Veranstaltungen kostenfrei. Im Winter stehen<br />

das Theaterprogramm und der Weltsalon im Vordergrund,<br />

im Sommer sind neben den Theaterproduktionen<br />

hochkarätige internationale Musik-Acts zu Gast.<br />

Seit jeher ist Tollwood auch ein Forum für Umweltbewusstsein<br />

und soziales Engagement. Die Gastronomie<br />

des Festivals ist biozertifiziert, das Angebot<br />

an Kunsthandwerk-Produkten, die aus fairem Handel<br />

stammen, wird kontinuierlich ausgebaut. Seit<br />

2007 bietet der Weltsalon umweltpolitischen und<br />

gesellschaftlichen Themen eine Bühne. Mit „Bio für<br />

Kinder“ setzt Tollwood auch außerhalb des Festivals<br />

Akzente.<br />

The Tollwood festival<br />

The Tollwood festival is an integral part of Munich:<br />

Twice a year it offers its visitors an escape from the<br />

usual routine with a multi-cultural programme and the<br />

“Market of Ideas”. What began as a single tent in 1988<br />

has grown to become a major cultural festival of great<br />

renown. In June and July the Summer Tollwood is held<br />

in the Olympic Park, and Winter Tollwood then takes<br />

place on the Theresienwiese grounds, where the Oktoberfest<br />

is also held just two months earlier. Tollwood<br />

attracts around 1.5 million visitors every year.<br />

It stands for a wide diversity of theatre, performances,<br />

installations and fine arts, music by bands from the<br />

region and leading international stars, for cabaret and<br />

comedy, in short for a voyage of cultural discovery.<br />

And nearly all the events are free of charge. In winter<br />

the theatre programme and World Salon are the focal<br />

points. In summer, top theatre and music acts give<br />

guest performances.<br />

Ever since its inception, Tollwood has also always<br />

been a forum for environmental awareness and social<br />

commitment. The food on offer is certified organic<br />

and the range of fair-trade craftwork products is constantly<br />

being enlarged. Since 2007 the World Salon<br />

has provided a stage for environmental and social<br />

issues. Tollwood also makes its mark outside the<br />

scope of the festival with its “Organic for Children”<br />

scheme.<br />

A Das Tollwood Winterfestival<br />

auf der Theresienwiese (Foto:<br />

Anton Brandl)<br />

S Das Tollwood Sommerfestival<br />

im Olympiapark Süd (Foto:<br />

Markus Dlouhy)<br />

A The Tollwood winter festival<br />

on the Theresienwiese (photo:<br />

Anton Brandl)<br />

S The Tollwood summer festival<br />

in the Olympic Park (photo:<br />

Markus Dlouhy)<br />

www.tollwood.de 263


und vieles mehr. Neben der großen Showbühne gibt<br />

es auf dem Marienplatz einen Biergarten mit rund<br />

2 000 Plätzen.<br />

Christopher Street Day<br />

Der Christopher Street Day (CSD) ist der große Feiertag<br />

der Lesben und Schwulen. In München besteht der<br />

CSD seit 1980. Inzwischen kommen jedes Jahr im Juli<br />

mehr als 200 000 Besucherinnen und Besucher aus<br />

diesem Anlass in die Landeshauptstadt.<br />

Magdalenenfest<br />

Das Magdalenenfest im Nymphenburger Hirschgarten<br />

findet Mitte Juli statt und ist eines der traditionsreichsten<br />

Stadtteilfeste. Der Ursprung liegt im Jahr 1728, als<br />

im Park von Schloss Nymphenburg die Magdalenenklause<br />

– erbaut von Kurfürst Max Emanuel in Erinnerung<br />

an die Heilige Magdalena – feierlich eingeweiht<br />

wurde.<br />

there is also a beer garden at Marienplatz with space<br />

for around 2,000 people.<br />

Christopher Street Day<br />

Christopher Street Day (CSD) is the big day for gays<br />

and lesbians. It has been held in Munich since 1980,<br />

and more than 200,000 people visit the state capital<br />

to join in the party every year.<br />

Magdalenenfest<br />

The Magdalenenfest in the Hirschgarten in Nymphenburg<br />

is held in mid-July and is one of the most traditional<br />

district festivals. Its origins go back to 1728,<br />

when prince elector Max Emanuel had the Magdalenenklause<br />

hermitage in the gardens of Nymphenburg<br />

palace consecrated as a monument to Saint Magdalena.<br />

264<br />

Tradition und Moderne


Olympiapark Sommerfest<br />

Das von der Olympiapark München GmbH organisierte<br />

Fest bietet Familien in den Sommerferien ein umfangreiches<br />

Programm. Höhepunkte sind die beiden<br />

Feuerwerke sowie das Internationale Fischerstechen<br />

auf dem Olympiasee.<br />

time in 2012.<br />

Christkindlmarkt<br />

Beinahe jeder Münchner Stadtteil hat seinen Weihnachtsmarkt<br />

mit speziellem Flair. Weit über die Stadtgrenzen<br />

hinaus bekannt ist Münchens traditioneller<br />

Christkindlmarkt auf dem Marienplatz, wo am Freitag<br />

vor dem ersten Advent der circa 30 Meter hohe<br />

Christbaum mit rund 2 500 Kerzen zum ersten Mal<br />

erstrahlt. Über 150 Marktkaufleute präsentieren ein<br />

vielfältiges weihnachtliches Warenangebot. Jährlich<br />

kommen drei Millionen Besucher und genießen Lebkuchen<br />

und Glühwein und entdecken ausgefallenen<br />

Baumschmuck oder besondere Figuren auf dem „Kripperlmarkt“.<br />

Olympic Park Summer Festival<br />

This festival, organised by Olympiapark München<br />

GmbH, offers an extensive programme for families<br />

in the summer school holidays. Highlights here are<br />

the two fireworks displays and the international canal<br />

jousting on the Olympic Lake.<br />

Christmas market<br />

Nearly every Munich quarter has its own Christmas<br />

market with its special flair. The Christkindlmarkt at<br />

Marienplatz is the most famous, where on the Friday<br />

before the first Advent weekend, a 30 metre high<br />

Christmas tree is erected with around 2,500 lights.<br />

More than 150 market merchants sell a wide range of<br />

Christmas products at the market. Three million people<br />

visit it every year to enjoy gingerbread and mulled<br />

wine and buy decorations or find figures for their nativity<br />

set on the so-called “Kripperlmarket”.<br />

A Endlich zugefroren! Auf dem<br />

Nymphenburger Kanal gehört<br />

Eisstockschießen im Winter<br />

zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen<br />

S Neben den zahlreichen traditionellen<br />

Christkindlmärkten<br />

in den einzelnen Münchner<br />

Stadtteilen ist der Weihnachtsmarkt<br />

in der Residenz seit ein<br />

paar Jahren fester Bestandteil<br />

des vorweihnachtlichen<br />

Stadtbummels<br />

A Frozen over at last! Curling<br />

is one of the most popular<br />

pastimes on the Nymphenburg<br />

Canal in winter<br />

S The Christmas market in the<br />

Residenz is one of the many<br />

traditional markets of its<br />

kind in Munich that make<br />

Christmas shopping such a<br />

pleasure here<br />

Tradition and Modernity 265


Anstatt eines Fazits soll an dieser Stelle Eugen Roth<br />

zitiert werden, der das Gefühl für München und das<br />

Münchner Lebensgefühl mit nur einem Satz voll erfasst:<br />

„ Vom Ernst des Lebens halb verschont, ist der<br />

schon, der in München wohnt!“<br />

Tollwood Sommerfestival<br />

1988 fand Tollwood erstmals statt. Die Idee war, für<br />

die Münchner Kleinkunstszene ein adäquates Forum<br />

zu schaffen. Das Zeitspektakel im Olympiapark bietet<br />

heute in den Monaten Juni und Juli eine aufregende Mischung<br />

internationaler Musiker und Theatergruppen,<br />

Performances und Live-Musik. Kunst und Kultur sowie<br />

Kulinarisches aus aller Welt machen den Tollwood-<br />

Besuch zu einem besonderen Erlebnis.<br />

In lieu of a summary, I will cite Eugen Roth here now,<br />

who summed up the feeling for and of Munich in a single<br />

sentence: “Vom Ernst des Lebens halb verschont,<br />

ist der schon, der in München wohnt!” which translates<br />

roughly as “If you live in Munich, life has only half<br />

as many troubles”.<br />

Tollwood summer festival<br />

Tollwood was held for the first time in 1988. The idea<br />

was to provide a forum for Munich’s street artists and<br />

the like. Today, this spectacle held in the Olympic Park<br />

in June and July offers an exciting mix of international<br />

music and theatre, performances and live concerts.<br />

Art, culture and foods from all around the world make<br />

a visit to Tollwood a very special experience.<br />

Tollwood Winterfestival<br />

Im November und Dezember empfängt Tollwood seine<br />

Besucher mit einem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt<br />

sowie Theater und Musik in mehreren Zelten auf der<br />

Tollwood winter festival<br />

In November and December, Tollwood receives its<br />

visitors with an atmospheric Christmas market, theatre<br />

and music in several tents on the Theresienwiese<br />

266<br />

Tradition und Moderne


A Alle sieben Jahre findet in<br />

München der Schäfflertanz<br />

statt. Schäffler sind Fassmacher,<br />

deren Beruf langsam<br />

ausstirbt. Der Schäfflertanz<br />

ist der einzige noch bestehende<br />

öffentliche historische<br />

Handwerksbrauch<br />

S Ein Prosit der Gemütlichkeit!<br />

Ein frisch gezapftes Münchner<br />

Bier gehört einfach dazu<br />

A The Coopers’ dance in Munich<br />

every seven years. The cooper<br />

is a dying profession, and<br />

the “Schäfflertanz” is the only<br />

historical custom of the guild<br />

that still exists today<br />

S Prost! A freshly tapped<br />

Munich beer is quite simply a<br />

must here<br />

Theresienwiese. Kunsthandwerker zeigen ihr Können,<br />

Gastronomen aus aller Welt verwöhnen nach bestem<br />

Küchenwissen. Zudem wartet ein hochkarätiges Programm<br />

mit Theater, Kabarett, Konzerten sowie kostenlosen<br />

Performances und Live-Musik auf das Publikum.<br />

Kocherlball<br />

Der Kocherlball ist eine alte Münchner Tradition. Im<br />

letzten Jahrhundert trafen sich im Sommer an jedem<br />

Sonntagmorgen in aller Früh bei schönem Wetter junge<br />

Dienstleute, Köchinnen, Kindermädchen und Hausdiener<br />

zum Tanzvergnügen am Chinesischen Turm.<br />

Heute kommen am dritten Sonntag im Juli in der Früh<br />

um 6.00 Uhr bis zu 20 000 Menschen in den Biergarten<br />

am Chinesischen Turm im Englischen Garten, um<br />

nach alter Tradition zu tanzen und zu feiern.<br />

grounds. Artisans show their crafts and all manner of<br />

international foods are to be had. A quality programme<br />

with theatre, cabaret, concerts and free performances<br />

and live music also awaits visitors.<br />

The Kocherlball<br />

The Kocherlball is an age-old Munich tradition. In the<br />

old days, young servants were allowed to go to the<br />

Chinese Tower in the English Garden early on Sunday<br />

morning to dance when the weather was good in the<br />

summer. Nowadays, 20,000 people come to the beer<br />

garden at the Chinese Tower on the third Sunday of<br />

July from 6 a.m. to celebrate this tradition the oldfashioned<br />

way.<br />

Tradition and Modernity 267


Nachstehende<br />

Unternehmen haben das<br />

Zustandekommen dieses<br />

<strong>Buch</strong>es in dankenswerter<br />

Weise gefördert.<br />

The following companies<br />

have supported the<br />

realization of this book,<br />

which is much appreciated.<br />

a<br />

Augustiner Großgaststätte, Gaststätten GmbH,<br />

München<br />

www.augustiner-restaurant.com<br />

Seite/page 242/243<br />

Augustiner-Bräu Wagner KG,<br />

München<br />

www.augustiner-braeu.de<br />

Seite/page 246<br />

B<br />

BayWa AG,<br />

München<br />

www. baywa.com<br />

Seite/page 121-123<br />

BMW AG,<br />

München<br />

www.bmwgroup.com<br />

Seite/page 104-107<br />

C<br />

Café Guglhupf,<br />

München<br />

www.cafe-guglhupf.de<br />

www.gluehwein-oase.de<br />

www.wiesn-guglhupf.de<br />

Seite/page 227<br />

Circus Krone GmbH & Co Betriebs-KG,<br />

München<br />

www.circus-krone.com<br />

Seite/page 256/257<br />

CityQuartier Fünf Höfe,<br />

München/Union Investment Real Estate GmbH<br />

www.fuenfhoefe.de<br />

Seite/page 36-38<br />

Sponsoren<br />

Sponsors<br />

CONTI Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG,<br />

München<br />

www.conti-online.de<br />

Seite/page 93-95<br />

D<br />

Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA),<br />

München<br />

www.dpma.de<br />

Seite/page 164/165<br />

Dobler Metallbau GmbH (EPA),<br />

München<br />

www.dobler-metallbau.com<br />

Seite/page 129-131<br />

E<br />

Europäisches Patentamt,<br />

München<br />

www.epo.org<br />

Seite/page 166/167<br />

F<br />

F & K Delvotec GmbH,<br />

Ottobrunn<br />

www.fkdelvotec.com<br />

Seite/page 171-173<br />

Flughafen München GmbH (FMG),<br />

München<br />

www.munich-airport.de<br />

Seite/page 132-135<br />

FOM Hochschule für Oekonomie & Management<br />

gemeinnützige Gesellschaft mbH,<br />

München<br />

www.fom.de<br />

Seite/page 168/169<br />

268<br />

Sponsoren


Fraunhofer-Gesellschaft<br />

zur Förderung der<br />

angewandten Forschung e.V.,<br />

München<br />

www.fraunhofer.de<br />

Seite/page 160-163<br />

G<br />

GEWOFAG Holding GmbH,<br />

München<br />

www.gewofag.de<br />

Seite/page 75-77<br />

H<br />

Hacker-Pschorr Bräu GmbH,<br />

München<br />

www.hacker-pschorrbraeu.de<br />

Seite/page 247<br />

Handwerkskammer für München<br />

und Oberbayern,<br />

München<br />

www.hwk-muenchen.de<br />

Seite/page 143<br />

Hotel-Gutsgasthof Stangl,<br />

Neufarn bei München/Parsdorf<br />

www.hotel-stangl.de<br />

Seite/page 231<br />

I<br />

IABG GmbH,<br />

Ottobrunn<br />

www.iabg.de<br />

Seite/page 115<br />

K<br />

Knorr-Bremse AG,<br />

München<br />

www.knorr-bremse.com<br />

Seite/page 100/101<br />

Knorr-Bremse Global Care e. V.,<br />

München<br />

www.knorr-bremse.com<br />

Seite/page 102<br />

L<br />

LODEN-FREY GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

www.lodenfrey.com<br />

Seite/page 31-33<br />

Löwenbräu AG,<br />

München<br />

www.loewenbraeu.de<br />

Seite/page 249<br />

M<br />

Magnus Bauch Metzgerei,<br />

Groß- und Einzelhandel<br />

Fleisch- und Wurstwaren,<br />

München<br />

www.mbwassonst.de<br />

Seite/page 240/241<br />

Messe München GmbH,<br />

München<br />

www.messe-muenchen.de<br />

Seite/page 137<br />

MTU Aero Engines Holding AG<br />

München<br />

www.mtu.de<br />

Seite/page 112/113<br />

O<br />

OSB AG,<br />

München<br />

www.osb-ag.de<br />

Seite/page 99<br />

OSRAM GmbH,<br />

München<br />

www.osram.de<br />

Seite/page 138/139<br />

Sponsors 269


P<br />

Paulaner Brauerei GmbH & Co KG,<br />

München<br />

www.paulaner.de<br />

Seite/page 250<br />

R<br />

Rischart’s Backhaus,<br />

München<br />

www.rischart.de<br />

Seite/page 229<br />

S<br />

SAHLBERG GmbH & Co. KG,<br />

Feldkirchen<br />

www.sahlberg.de<br />

Seite/page 116/117<br />

Siemens AG,<br />

München<br />

www.siemens.de<br />

Seite/page 96/97<br />

Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH,<br />

München<br />

www.abinbev-regional.de/SPATEN<br />

Seite/page 251<br />

Staatliches Hofbräuhaus,<br />

München<br />

www.hofbraeu-muenchen.de<br />

Seite/page 248<br />

Stiftl Gastronomie GmbH<br />

„Zum Spöckmeier“,<br />

München<br />

www.spoeckmeier.com<br />

Seite/page 225<br />

T<br />

Technische Universität München (TUM),<br />

München<br />

www.tum.de<br />

Seite/page 156-159<br />

Tollwood Gesellschaft für Kulturveranstaltungen<br />

und Umweltaktivitäten,<br />

München<br />

www.tollwood.de<br />

Seite/page 263<br />

V<br />

VD Mayr Veranstaltungsdienst GmbH,<br />

München<br />

www.vd-mayr.de<br />

Seite/page 119<br />

Verein Münchener Brauereien e.V.,<br />

München<br />

www.muenchnerbier.de<br />

Seite/page 244-251<br />

vinzenzmurr Vertriebs GmbH,<br />

München<br />

www.vinzenzmurr.de<br />

Seite/page 141<br />

W<br />

Webasto SE,<br />

Stockdorf bei München<br />

www.webasto-group.com<br />

Seite/page 108/109<br />

WEISSES BRÄUHAUS G. SCHNEIDER<br />

& SOHN GMBH,<br />

München<br />

www.schneider-weisse.de<br />

Seite/page 236-239<br />

270<br />

Sponsoren


Fotografen<br />

Photographers<br />

Alle Bilder von Wilhelm Zeitlmeir, München<br />

außer die im Folgenden genannten:<br />

All photos by Wilhelm Zeitlmeir, Munich, except:<br />

Alois Dallmayr KG, München<br />

Seite/page 44 oben<br />

Bayerische Staatsoper, Wilfried Hösl, München<br />

Seite/page 185<br />

Bpk, BStGS, Bayerische<br />

Staatsgemäldesammlungen<br />

Seite/page 193<br />

Moni Gaul, München<br />

Seite/page 54, 253, 260, 1. Bild von links, 261, 2.<br />

Bild von rechts, 267<br />

Ingrid Grossmann, München<br />

Seite/page 7, 2. Bild von rechts, 43, 251 unten, 252,<br />

255<br />

Handwerkskammer für München und Oberkammer<br />

Seite/page 8/9<br />

i-Camp, Nicholas Crepea,<br />

Seite/page 183<br />

Anna Luft, München<br />

Seite/page 211<br />

Münchner Philharmoniker, München<br />

Seite/page 7, 1. Bild von rechts 184<br />

Muffathalle Betriebs GmbH, München<br />

Seite/page 221<br />

Osram GmbH, München<br />

Seite/page 89<br />

Paulaner Brauerei GmbH & Co KG, München<br />

Seite/page 6, 1. Bild von rechts<br />

Wilfried Petzi, München<br />

Seite/page 182<br />

Residenztheater München<br />

Thomas Dashuber, Seite/page 179<br />

Pam Schlesinger, Seite/page 191<br />

Thomas Aurin, Seite/page 190<br />

Shutterstock<br />

Francesco Bucchi, Seite/page 12<br />

Jorg Hackemann, Seite/page 23<br />

Laszlo Szirtesi, Seite/page 13<br />

Tantris Restaurant, München<br />

Seite/page 235<br />

Volkstheater München,<br />

Arno Declair, Seite/page 214<br />

Webasto SE, Stockdorf bei München<br />

Seite/page 88<br />

Alle Porträtfotos wurden von den jeweiligen<br />

Autoren zur Verfügung gestellt.<br />

Portrait photos were provided by the authors.<br />

Münchner Stadtmuseum<br />

Seite/page 56<br />

Fotografen/Photographers 271


Wenn es Ihnen in München nicht gefällt,<br />

dann weiß ich nicht, wo es Ihnen in<br />

Deutschland gefallen soll.<br />

Angela Merkel<br />

If you do not like to be in Munich,<br />

I do not know where in Germany you would<br />

like to be.<br />

Angela Merkel<br />

ISBN 978-3-932831-45-4

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