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6<br />
Exklusive Mailorder-<br />
Editionen!<br />
Weitere Infos auf Seite 52 – 55, 70<br />
Für die Thrash-Titanen läuft derzeit alles wie am Schnürchen. Obwohl<br />
SLAYER vor zwei Jahren den Tod ihrer Gitarren-Ikone Jeff<br />
Hanneman zu verkraften und im letzten Jahr die Trennung von<br />
Dave Lombardo zu verkraften hatten, präsentiert sich die Metal-Institution<br />
unglaublich gestärkt und vollkommen unbeeindruckt von den Stolpersteinen,<br />
die ihnen in den Weg gelegt wurden.<br />
Vervollständigt um Langzeit-Ersatzklampfer Gary Holt von EXODUS und<br />
Paul Bostaph, der bereits (wenn auch mit kurzer Unterbrechung 1997) von<br />
1993 – 2001 bei SLAYER die Drums bearbeitete, haben Kerry King und Tom<br />
Araya einen echten Todschläger veröffentlicht. »Repentless« ist das Album,<br />
das sich die Fans seit vielen Jahren gewünscht haben und nicht selten ist von<br />
dem „besten Album seit »South Of Heaven«“ die Rede. Und das zu Recht.<br />
Schließlich regieren auf dem zwölften Langeisen der kalifornischen Legenden<br />
der pure Groove und Rifffeuerwerke der Extraklasse. Neben den fiesen,<br />
düsteren, nach vorne preschenden Axt-Attacken aus der Feder von Kerry King<br />
dominiert außerdem das äußerst bissige Organ Tom Arayas. Der Frontmann<br />
und Basser klang lange nicht mehr so frisch, jung, hungrig und vor allen Dingen<br />
über alle Maßen angepisst. Opener und Titelstück in personalunion, ‚Repentless‘,<br />
ist dafür Beweis genug und das dazu gehörige Musikvideo, in dem<br />
u.a. »Machete«-Kult-Darsteller Danny Trejo für ordentlich Gemetzel sorgt,<br />
passt wie angegossen. Insgesamt haben SLAYER wie zu erwarten ein echtes<br />
Glanzstück abgeliefert. Tom Araya differenziert, im Grunde stimmt er in den<br />
weltweit euphorischen Grundtenor jedoch absolut ein: „Aus meiner Perspektive,<br />
gemessen an dem, was wir durchgemacht haben, ist es die Hälfte von<br />
SLAYER. Und dafür ist es wirklich sehr gut. Aber wenn man es einfach nur<br />
hört, dann ist es SLAYER pur. Man erkennt es sofort. Als Fan kann ich mich<br />
zurücklehnen und sagen „Oh mein Gott, das klingt unglaublich“!“ Da kann<br />
man dem sympathischen Ruhepol der Band nur zustimmen. Honoriert wird<br />
diese brachiale Lehrstunde in Sachen Thrash mit weltweit so nie dagewesenen<br />
Charteinstiegen. In Deutschland schoss »Repentless« in der ersten Woche auf<br />
Platz 1 der Verkaufscharts, in der amerikanischen Heimat stieg man auf Platz<br />
4 ein - neben vielen anderen sehr hohen Positionen ermöglichte dies in Summe<br />
die Nummer 2 in den Weltcharts. Für die Band ein Novum und ein hoch<br />
verdienter vorläufiger Höhepunkt der langjährigen Karriere. Zelebriert wird<br />
dies mit der anstehenden großen Welttournee im November, die das Quartett<br />
auch durch sechs deutsche Städte (Leipzig, München, Berlin, Bochum, Frankfurt,<br />
Ludwigsburg) führen wird. Im Vorprogramm werden die nicht minder<br />
legendären Freunde und Label-Kollegen ANTHRAX sowie die Norweger<br />
KVELERTAK als Anheizer fungieren. Macht Euch bereit - der Winter wird<br />
ein echtes Thrashgewitter! – Torben Brüderle<br />
Auf die Mühlen des ANTHRAX-Getriebes ist wieder ordentlich Wasser.<br />
Die New Yorker Urgesteine haben sich seit ihrem letzten Album,<br />
»Worship Music« (2011), Zeit gelassen, untätig war man deshalb jedoch<br />
noch lange nicht. Nach unzähligen Tourneen zu ihrem Reunion-Album<br />
mit Joey Belladonna befindet sich der Fünfer endlich wieder im Studio.<br />
Nicht nur hat man seit 2011 auf den Bühnen dieser Welt wieder ohne Unterlass<br />
Präsenz gezeigt, eine grandiose Cover-EP (»Anthems«, 2013) und eine DVD<br />
von echtem Format vorgelegt (»Chile On Hell«, 2014), auch hat man einen Song<br />
zum »Game Of Thrones«-Soundtrack (‚Soror Irrumator (Lords Of The Rock)‘)<br />
beigesteuert und Gitarrist Scott Ian hat nebenbei seine Biografie (»I Am The<br />
Man«) herausgebracht und eine gefeierte Spoken-Word-Tour mit Anekdoten<br />
aus dem Leben eines echten Rockstars durchgezogen. Das elfte ANTHRAX-<br />
Album ist beim Verfassen dieser Zeilen in der Entstehungsphase, jedoch noch<br />
nicht betitelt. Klar hingegen ist, dass das Quintett gemeinsam mit Produzent<br />
Jay Ruston (STONE SOUR, STEEL PANTHER) erneut an etwas Großartigem<br />
arbeitet. Das alleine beweist schon der Vorbote, den ANTHRAX rechtzeitig zu<br />
ihrer Europa-Tournee mit den Label-Buddys von SLAYER ins Rennen schicken.<br />
Die Single ‚Evil Twin‘ macht dort weiter, wo »Worship Music« seinerzeit<br />
abließ, legt sogar noch einen Scheit mehr aufs Feuer. Die Geschwindigkeit<br />
wurde etwas angezogen, rifftechnisch stellt sich pures NY-Skatethrash-Feeling<br />
ein, Belladonna beherrscht die so markante Kopfstimme erneut perfekt und der<br />
Mosh sitzt einfach! ANTHRAX liefern mit dem ersten Eindruck ihres Sounds<br />
2015 ein echtes Old-School-Juwel ab, das Puristen wie Jungspunde mit sabbernden<br />
Mündern da stehen lässt. Basser Frank Bello erklärt, warum sich die Legenden<br />
nicht hetzen lassen, wenn es um neue Ergüsse ihrerseits geht: „Wir wollten<br />
uns Zeit nehmen; wir haben es nicht eilig. Es muss das richtige Album sein. Wir<br />
können es nicht loslassen, bevor es nicht bereit dafür ist. Es gibt keinen Grund,<br />
das in unserer Situation zu tun. Wir haben lernen müssen, dass dies die einzige<br />
Art ist, vorzugehen. Wir wollten also sicherstellen, dass wir das richtige Album<br />
gemacht haben und, ganz ehrlich, das denke ich, habe wir erreicht.“ Daran wird<br />
auch in breiter Öffentlichkeit kein Zweifel bestehen, sobald Songs wie das eben<br />
so hymnische ‚Evil Twin‘, ‚The Battle Chose Us‘ oder ‚You Gotta Believe‘ auf<br />
die Fanschaft einprasseln. Bello freut sich sichtlich: „Ich könnte nicht begeisterter<br />
sein – als Fan, nicht einmal als Bandmitglied, sondern als Fan, kann ich<br />
sagen, die Songs sprechen für sich.“ Bevor das neue Album Anfang nächsten<br />
Jahres konkretere, physischere Formen annimmt, werden wir also in Vorfreude<br />
zu ‚Evil Twin‘ die Matte schütteln und außerdem die ganze Größe ANTHRAX‘<br />
auf den kommenden Shows mit den mächtigen SLAYER genießen. Los geht’s<br />
am 8. November in Leipzig – be there or be square! – Torben Brüderle<br />
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