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29. November 2014 HAMBURG

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Udo Jürgens mitten in Hamburg – mitten im Leben - Hamburg - Aktuelle News aus ...<br />

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Adresse dieses Artikels: http://www.abendblatt.de/hamburg/article134857276/Udo-Juergens-mitten-in-Hamburg-mitten-im-Leben.html<br />

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KONZERT<br />

<strong>29.</strong>11.14<br />

Udo Jürgens mitten in Hamburg – mitten im Leben<br />

Von Tino Lange<br />

<br />

Foto 1 von 4<br />

Foto: dpa<br />

Die Welt braucht Lieder, Hamburg braucht Lieder, Udo Jürgens hat sie.<br />

Österreichs Entertainer-Legende lieferte seinen 10.000 Anhängern in der O2<br />

World wieder das volle Paket. So war das Konzert.<br />

Hamburg. "Deine Stimme erheben und singen ehe uns Hören und Sehen vergeht, Gegensätze in Einklang<br />

zu bringen in einer Sprache, die jeder versteht. Immer, immer wieder, immer, immer wieder: Die Welt<br />

braucht Lieder", singt Udo Jürgens am Sonnabend zu Beginn seines Konzerts noch hinter der Bühne in<br />

der Hamburger O2 World.<br />

http://www.abendblatt.de/hamburg/article134857276/Udo-Juergens-mitten-in-Hambu...<br />

27.11.2015


Udo Jürgens mitten in Hamburg – mitten im Leben - Hamburg - Aktuelle News aus ...<br />

Seite 2 von 2<br />

Und beantwortet damit auch die Frage, warum er im - für Entertainer - biblischen Alter von 80 Jahren<br />

immer noch neue Alben wie aktuell "Mitten im Leben" aufnimmt und auf seine 25. Tournee geht. Die<br />

Welt braucht seine Lieder, wer sonst vermischt lässigen Charme, knorrigen Schmäh und Schlager-<br />

Klassiker, die auch beim besten Willen nicht aus dem popkulturellen Gedächtnis zu löschen sind? Eben.<br />

Natürlich freuen sie die meisten der 10.000 Fans besonders auf die unverwüstlichen Evergreens, auf "Ich<br />

war noch niemals in New York", "Griechischer Wein", "Ein ehrenwertes Haus", "Aber bitte mit Sahne",<br />

"17 Jahr, blondes Haar", eben jene Lieder, mit denen Jürgens und das Orchester Pepe Lienhard das<br />

Publikum wie ein Magnet aus den Sitzen und die Rosenkavaliere an den Bühnenrand saugen. "Die<br />

kommen ja sowieso", kichert Jürgens. Sie kommen und starten die Party. Wie gestern und wie morgen.<br />

Aber stehen geblieben im Gestrigen ist Udo Jürgens nie. Wenn ihn etwas missfällt, dann macht er das<br />

auch deutlich wie im neuen Lied "Der gläserne Mensch", der überhaupt kein Schlagermove-Klassiker<br />

werden wird: "Die Welt im Apple- und iPhone-Wahn, und Rechner wissen mehr als wir. Sie sind<br />

gnadenlos auf der Datenspur, wo du auch bist - sie folgen dir", singt Jürgens mit 007-Titelsong-<br />

Bläserfanfaren an die Adresse von "BND-NSA" und wird auf der großen HD-Leinwand als Drohnenziel<br />

inszeniert.<br />

Das sind die Seiten- und Saitenhiebe in einem 130 Minuten langen Paket Rundum-Unterhaltung aus<br />

Österreich. 27 Lieder, vom live vorher nie ausgespielten "Immer wieder geht die Sonne auf" bis zum<br />

Finale "Zehn nach elf" um zehn vor elf. Da kann man nur Danke sagen, "Merci Chérie" sozusagen, auch<br />

wenn der Arena-Sound an diesem Abend in der ersten Hälfte von lästigen Echos gestört wird. Nichts ist<br />

perfekt, nicht einmal eine Udo-Jürgens-Show. Aber daran kann man ja noch was drehen bis zum<br />

Zusatzkonzert am 24. Februar.<br />

http://www.abendblatt.de/hamburg/article134857276/Udo-Juergens-mitten-in-Hambu...<br />

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Immer ein Erlebnis - Nachrichten Print - DIE WELT - Hamburg (Print DW) - DIE ...<br />

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Immer ein Erlebnis<br />

DIE WELT 01.12.14<br />

Immer ein Erlebnis<br />

Udo Jürgens schaffte es in der O2 World mal wieder, ein Konzert zum großen Ereignis zu<br />

machen<br />

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Twittern 0 Von Tino Lange<br />

So, so, Udo Jürgens will noch niemals in New York gewesen sein? Der<br />

Einspielfilm "Die Welt braucht Lieder" zum Konzertbeginn am Sonnabend in der<br />

O2World fliegt jedenfalls die vielen Stationen seiner Karriere ab, und auch New<br />

York ist dabei. Klar war er schon da, der Schlingel aus Klagenfurt. Das Intro<br />

endet mit dem Schwenk auf Hamburg, und Udo Jürgens kommt unter dem<br />

tosenden Applaus von 10.000 Fans auf die Bühne.<br />

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Er selber weiß nicht mehr, wie oft er in den vergangenen fünf Jahrzehnten in der<br />

Hansestadt aufgetreten ist. Nahezu 150-mal, schätzt er. Und es werden noch<br />

einige Male dazukommen, das nächste Konzert ist für den 24. Februar gebucht.<br />

Wenn das Leben mit 66 Jahren beginnt, dann steht man schließlich mit 80<br />

Jahren mitten im Leben. "Alles aus Liebe", "Was ich gern wär für dich" und "Das<br />

Leben bist du" eröffnen romantisch den Abend. Das Publikum im bestuhlten Saal<br />

blickt gebannt auf die riesige HD-Leinwand und sucht eine Falte im Gesicht des<br />

gereiften Entertainers oder tuschelt über die Echos, die der vom Orchester Pepe<br />

Lienhard ausgerollte Klangteppich in der Arena verursacht. "Das. Das. Leben.<br />

Leben. Bist. Bist. Du. Du", wird es von den Rängen zurückgeworfen. Geduld ist<br />

gefragt, bis der Mischer das später nachregelt. Aber Geduld bringen die Fans,<br />

die auch am Sonnabend wieder aus allen Altersschichten zwischen sechs und<br />

86 Jahren kommen, seit jeher mit zu den Konzerten von Udo Jürgens.<br />

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Die immer noch so unzerstörbaren wie populären Schunkel- und Mitsing-Hits,<br />

hebt sich Jürgens für die zweite Halbzeit auf: "Die kommen ja sowieso",<br />

verspricht er schon beinah entschuldigend.<br />

Denn weiterhin gibt es auch neue Lieder, neue Klänge und auch alte Raritäten,<br />

die es ausführlich anzukündigen, zu erklären und live zu präsentieren gilt. Im<br />

Februar erschien sein 42. Studioalbum "Mitten im Leben", das bei allem<br />

unterhaltsamen Schmelz auch kritische Töne auf der Klaviatur des Lebens spielt.<br />

"Der Mann ist das Problem" wildert textlich in Grönemeyers "Männer"-Revier,<br />

und "Der gläserne Mensch" warnt vor den Gefahren einer gegenüber "BND-NSA"<br />

zu naiven Öffentlichkeit: "Die Welt im Apple- und iPhone-Wahn, und Rechner<br />

wissen mehr als wir. Sie sind gnadenlos auf der Datenspur, wo du auch bist, sie<br />

folgen dir", singt Jürgens und wird auf der Leinwand als potenzielles Drohnenziel<br />

inszeniert. Das Orchester lässt dazu satte 007-Bläserfanfaren nebst rockigem<br />

Gitarrensolo los.<br />

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Das könnte mit etwas mehr Schwung ein Bond-Titelsong sein, aber Pepe<br />

Lienhards Truppe lässt es doch noch sehr zurückhaltend angehen, etwa wenn<br />

Jürgens mit Sängerin Dorothea Lorene ("So eine Stimme kommt nicht aus<br />

Wuppertal, sondern aus New York") das Duett "Ich will, ich kann – I Can, I Will"<br />

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27.11.2015


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http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article134881992/Immer-ein-Erlebnis.html<br />

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schmettert. Ein James Last, der am 26. März in die O2 World kommt, würde jetzt<br />

vielleicht energisch in die Finger schnipsen und mit strengem Blick mehr Einsatz<br />

fordern. Aber wie gesagt: nur Geduld. Das wird noch.<br />

Nach der Pause spielt das Ensemble bei "Hautnah" und "Ich würd' es wieder tun"<br />

noch wie im Hollywood-Softsex-Soundtrack. Frivol schmachtendes Saxofon und<br />

seufzende Streicher wecken Bilder von in kompletter Unterwäsche<br />

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"Ich hab' bewusst so manche Illusion zerstört, und manchen Rat, der gut gemeint<br />

war, überhört. Doch ich hab' nie den Mantel nach dem Wind gehängt. Ich hab'<br />

geliebt und mich doch niemals aufgedrängt. Was auch geschah, und ging es mir<br />

auch noch so nah: Ich würd' es wieder und immer wieder tun", schwört Jürgens<br />

dazu. Seine Antwort auf "My Way".<br />

Es gibt nichts, was er nicht schon erlebt hat. Öffentliche Erfolge und private<br />

Krisen, harsche Kritik und überzogener Jubel. Na und? "Immer wieder geht die<br />

Sonne auf", mit dieser Gewissheit hat sich Udo Jürgens durch das Leben geliebt,<br />

gelitten und gespielt. Er hat weder den Mantel nach dem Wind noch den<br />

Bademantel an den Nagel gehängt.<br />

Und so funktioniert es eben auch beim 151. oder 183. Konzert in Hamburg:<br />

"Griechischer Wein", "Ich war noch niemals in New York", "Ein ehrenwertes<br />

Haus", "Aber bitte mit Sahne" und "Mit 66 Jahren" hebeln die Fans in schneller<br />

Folge aus den Sitzen, alles steht, das Orchester fetzt auf vollen Touren. "Als<br />

wenn man einen Schalter umgelegt hat", staunt die Sitznachbarin, die<br />

offensichtlich das erste Mal ein Udo-Jürgens-Konzert besucht. Ja, der<br />

Energieschub, der bei den großen Hits durch die Stuhlreihen fährt, ist doch<br />

immer wieder die vorher aufzubringende Geduld wert.<br />

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Und so steht Udo Jürgens auch auf seiner 25. Tournee bei "Cottonfields" im<br />

Bademantel auf der Bühne und verlässt sie in Jeans und Hemd nach 130Minuten<br />

Spielzeit um zehn vor elf – zeitlich nicht ganz exakt passend – mit "Zehn nach<br />

elf". Eigentlich ist es wie immer: beste Unterhaltung, kritische Untertöne,<br />

berührende Lieder und irgendwann der Druck auf die Party-Taste. Und doch<br />

bleibt der Eindruck eines einmaligen Abends. Als wäre er tatsächlich noch<br />

niemals in New York gewesen. Geschweige denn Hamburg.<br />

© WeltN24 GmbH 2015. Alle Rechte vorbehalten<br />

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LESERKOMMENTARE<br />

Kommentare


Der Einmalige - Kultur & Live - Hamburger Abendblatt<br />

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Der Einmalige<br />

Von Tino Lange<br />

01.12.14<br />

Entertainer-Legende Udo Jürgens schaffte es in<br />

der O2 World mal wieder, ein eigentlich ganz<br />

normales Konzert zum großen Ereignis zu<br />

machen<br />

Hamburg. So, so, Udo Jürgens will noch niemals in New York<br />

gewesen sein? Der Einspielfilm "Die Welt braucht Lieder" zum<br />

Konzertbeginn am Sonnabend in der O2World fliegt jedenfalls<br />

die vielen Stationen seiner Karriere ab, und auch New York ist<br />

dabei. Klar war er schon da, der Schlingel aus Klagenfurt. Das<br />

Intro endet mit dem Schwenk auf Hamburg, und Udo Jürgens<br />

kommt unter dem tosenden Applaus von 10.000 Fans auf die<br />

Bühne.<br />

Er selber weiß nicht mehr, wie oft er in den vergangenen fünf<br />

Jahrzehnten in der Hansestadt aufgetreten ist. Nahezu 150-<br />

mal, schätzt er. Und es werden noch einige Male<br />

dazukommen, das nächste Konzert ist für den 24. Februar<br />

gebucht. Wenn das Leben mit 66 Jahren beginnt, dann steht<br />

man schließlich mit 80 Jahren mitten im Leben. "Alles aus<br />

Liebe", "Was ich gern wär für dich" und "Das Leben bist du"<br />

eröffnen romantisch den Abend. Das Publikum im bestuhlten


Der Einmalige - Kultur & Live - Hamburger Abendblatt<br />

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27.11.2015<br />

Saal blickt gebannt auf die riesige HD-Leinwand und sucht<br />

eine Falte im Gesicht des gereiften Entertainers oder tuschelt<br />

über die Echos, die der vom Orchester Pepe Lienhard<br />

ausgerollte Klangteppich in der Arena verursacht. "Das. Das.<br />

Leben. Leben. Bist. Bist. Du. Du", wird es von den Rängen<br />

zurückgeworfen. Geduld ist gefragt, bis der Mischer das später<br />

nachregelt. Aber Geduld bringen die Fans, die auch am<br />

Sonnabend wieder aus allen Altersschichten zwischen sechs<br />

und 86 Jahren kommen, seit jeher mit zu den Konzerten von<br />

Udo Jürgens.<br />

Ich war noch niemals mit 66 Jahren auf einen griechischen<br />

Wein in einem ehrenwerten Sahnehaus in New York – die<br />

immer noch so unzerstörbaren wie populären Schunkel- und<br />

Mitsing-Hits, hebt sich Jürgens für die zweite Halbzeit auf:<br />

"Die kommen ja sowieso", verspricht er schon beinah<br />

entschuldigend.<br />

Denn weiterhin gibt es auch neue Lieder, neue Klänge und<br />

auch alte Raritäten, die es ausführlich anzukündigen, zu<br />

erklären und live zu präsentieren gilt. Im Februar erschien<br />

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des Lebens spielt. "Der Mann ist das Problem" wildert textlich<br />

in Grönemeyers "Männer"-Revier, und "Der gläserne Mensch"<br />

warnt vor den Gefahren einer gegenüber "BND-NSA" zu<br />

naiven Öffentlichkeit: "Die Welt im Apple- und iPhone-Wahn,<br />

und Rechner wissen mehr als wir. Sie sind gnadenlos auf der<br />

Datenspur, wo du auch bist, sie folgen dir", singt Jürgens und<br />

wird auf der Leinwand als potenzielles Drohnenziel inszeniert.<br />

Das Orchester lässt dazu satte 007-Bläserfanfaren nebst<br />

rockigem Gitarrensolo los.


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Das könnte mit etwas mehr Schwung ein Bond-Titelsong sein,<br />

aber Pepe Lienhards Truppe lässt es doch noch sehr<br />

zurückhaltend angehen, etwa wenn Jürgens mit Sängerin<br />

Dorothea Lorene ("So eine Stimme kommt nicht aus<br />

Wuppertal, sondern aus New York") das Duett "Ich will, ich<br />

kann – I Can, I Will" schmettert. Ein James Last, der am 26.<br />

März in die O2 World kommt, würde jetzt vielleicht energisch<br />

in die Finger schnipsen und mit strengem Blick mehr Einsatz<br />

fordern. Aber wie gesagt: nur Geduld. Das wird noch.<br />

Nach der Pause spielt das Ensemble bei "Hautnah" und "Ich<br />

würd' es wieder tun" noch wie im Hollywood-Softsex-<br />

Soundtrack. Frivol schmachtendes Saxofon und seufzende<br />

Streicher wecken Bilder von in kompletter Unterwäsche<br />

umschlungenen Liebenden unter seidigen Bettlaken,<br />

eingefangen von einer Weichzeichner-Kamera.<br />

"Ich hab' bewusst so manche Illusion zerstört, und manchen<br />

Rat, der gut gemeint war, überhört. Doch ich hab' nie den<br />

Mantel nach dem Wind gehängt. Ich hab' geliebt und mich<br />

doch niemals aufgedrängt. Was auch geschah, und ging es mir<br />

auch noch so nah: Ich würd' es wieder und immer wieder<br />

tun", schwört Jürgens dazu. Seine Antwort auf "My Way".<br />

Es gibt nichts, was er nicht schon erlebt hat. Öffentliche<br />

Erfolge und private Krisen, harsche Kritik und überzogener<br />

Jubel. Na und? "Immer wieder geht die Sonne auf", mit dieser<br />

Gewissheit hat sich Udo Jürgens durch das Leben geliebt,<br />

gelitten und gespielt. Er hat weder den Mantel nach dem<br />

Wind noch den Bademantel an den Nagel gehängt.<br />

Und so funktioniert es eben auch beim 151. oder 183. Konzert<br />

in Hamburg: "Griechischer Wein", "Ich war noch niemals in


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New York", "Ein ehrenwertes Haus", "Aber bitte mit Sahne"<br />

und "Mit 66 Jahren" hebeln die Fans in schneller Folge aus<br />

den Sitzen, alles steht, das Orchester fetzt auf vollen Touren.<br />

"Als wenn man einen Schalter umgelegt hat", staunt die<br />

Sitznachbarin, die offensichtlich das erste Mal ein Udo-<br />

Jürgens-Konzert besucht. Ja, der Energieschub, der bei den<br />

großen Hits durch die Stuhlreihen fährt, ist doch immer<br />

wieder die vorher aufzubringende Geduld wert.<br />

Und so steht Udo Jürgens auch auf seiner 25. Tournee bei<br />

"Cottonfields" im Bademantel auf der Bühne und verlässt sie<br />

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elf – zeitlich nicht ganz exakt passend – mit "Zehn nach elf".<br />

Eigentlich ist es wie immer: beste Unterhaltung, kritische<br />

Untertöne, berührende Lieder und irgendwann der Druck auf<br />

die Party-Taste. Und doch bleibt der Eindruck eines<br />

einmaligen Abends.<br />

Als wäre er tatsächlich noch niemals in New York gewesen.<br />

Geschweige denn Hamburg.


Udo Jürgens - RATHAUSBLOG.hamburg<br />

Seite 1 von 4<br />

RATHAUSBLOG.hamburg<br />

Politik – Kommentare<br />

Aus dem Rathaus Bürgerrechte Hafen Gebäude Prominente<br />

Stadtleben Kommentare Impressum<br />

Udo Jürgens<br />

22. Dezember <strong>2014</strong> Zitteraal Leave a comment<br />

Karten<br />

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mit App Frei!<br />

Udo Jürgens in<br />

Hamburg<br />

„Hmm, geh’n wir mal hin.<br />

Man weiß ja nicht, wie<br />

lange er noch lebt.“<br />

Immerhin war auch der<br />

Auftritt von Peter<br />

Ustinov, Marcel<br />

Marceau und Johannes Heesters ihr letzter, nicht nur, den<br />

wir gesehen haben, sondern überhaupt. Und das Alter hat<br />

er. 80 Jahr, volles Haar.<br />

Also los zur O2-World. O2-Kunden dürfen an der Schlange<br />

vorbei. Werbung sieht anders aus. O2 wird mich als Kunden<br />

nicht gewinnen. Gleich hinter der Tür kämpfe ich mit einem<br />

Kotzkrampf: Taschenkontrolle! Was erlauben sich diese<br />

Flegel! Vor allem auf Getränke haben es die elenden<br />

Schnüffler und Grabscher abgesehen. Dabei ist die Hütte<br />

ausverkauft und vermutlich werden die Tresen nicht<br />

ausreichen, die 10.000 Leute in der Pause abzufüllen. Ein<br />

Hinweis auf dem Ticket wäre nett: Beim Betreten des<br />

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in der Bürgerschaft<br />

A<br />

Gut, wir kommen durch, kein Schnaps, kein Wasser, nach<br />

Drogen hat keiner gefragt, auch nicht nach Hieb- und<br />

Stichwaffen oder Explosivkörpern. Wirklich, diese Fummelei<br />

dient nur zur Knechtung des Publikums: „Danke für Deine<br />

Kohle, aber dass Du hier Dich hier auch noch selbst<br />

herschleppst, war nicht nötig: Wir brauchen Dich hier nicht!“<br />

Auftritt Udo Jürgens<br />

Die Arena füllt sich.<br />

Ausverkauft. Sehr<br />

gemischtes<br />

Publikum. Von<br />

Teenager bis zum<br />

Altenheim. Na ja, 50<br />

Jahre<br />

http://hamburg.marotte.de/?p=692<br />

11.11.2015


Udo Jürgens - RATHAUSBLOG.hamburg<br />

http://hamburg.marotte.de/?p=692<br />

Seite 2 von 4<br />

11.11.2015<br />

Schlagerkarriere, da<br />

sammeln sich ’ne<br />

Menge Fans an.<br />

Beifall brandet auf.<br />

ER erscheint.<br />

Und überrascht.<br />

Udo Jürgens<br />

bedauert die große<br />

Die O2-World ist bis auf den letzten Entfernung zu<br />

Platz gefüllt.<br />

seinem Publikum.<br />

Aber große<br />

Videowände würden ihn auch auf die hinteren Reihen<br />

sichtbar machen. Und wirklich: technisch ist der Auftritt<br />

perfekt. Die Akustik stimmt, die Videowände liefern ein<br />

gutes Bild.<br />

Und auch der Auftritt selber ist überzeugend: Kaum zu<br />

glauben: 80 Jahre?! Und Udo Jürgens vermittelt den<br />

Eindruck, dass ihm das Publikum wichtig ist, er für die Fans<br />

und nur für die Fans spielt. Ich habe schon Aufführungen<br />

erlebt, bei denen der Künstler grußlos auf die Bühne schritt,<br />

wort- und kommentarlos sein Programm abspulte, um dann<br />

grußlos zu verschwinden.<br />

Anders bei Udo<br />

Jürgens: Jede<br />

Nummer wird<br />

angekündigt und<br />

eingeleitet und ein<br />

bisschen anders<br />

gespielt als in der<br />

Konserve. Ist wohl<br />

kein Play Back. Wir<br />

Das Bild entstand Ende <strong>November</strong> <strong>2014</strong><br />

erfahren, dass Udo<br />

beim seinem letzten Auftritt in Hamburg<br />

Jürgens in keiner<br />

und wohl bei einem seinem letzen Live-<br />

Stadt so oft<br />

Konzerten überhaubt.<br />

aufgetreten ist wie<br />

in Hamburg und<br />

dass er den Titel: „Immer wieder geht die Sonne auf“ live<br />

noch nie ganz ausgespielt hat. Das wird er nun ändern.<br />

Udo Jürgens, der Entertainer<br />

Es sind vielleicht die verbindenden Worte, die den<br />

Unterschied machen. Udo Jürgens strahlt Souveränität aus.<br />

Keine Zoten, keine flachen Witzchen: Udo Jürgens unterhält<br />

sein Publikum auf hohem Niveau.<br />

Wo soll man ihn einsortieren: Schlagersänger, ja irgendwie<br />

auch. Aber das würde die meisten Schalgersänger eindeutig<br />

überbewerten. Chansonnier? Liedermacher, Protestsänger?<br />

Von allem ein bisschen, und wenn allzuviel Schlager dabei<br />

wäre, hätten mich keine 10 Pferde in die O2-World<br />

gebracht.


Udo Jürgens - RATHAUSBLOG.hamburg<br />

http://hamburg.marotte.de/?p=692<br />

Seite 3 von 4<br />

11.11.2015<br />

Udo Jürgens, der Ehrenpirat<br />

Ich bin mitgegangen, weil Udo Jürgens einer der wenigen<br />

erfolgreichen Schlagersänger ist, die Tiefgang und<br />

Engagement erkennen lassen, Gut, er hat sich sogar aus dem<br />

Steuerparadies Österreich davon gemacht. Sein Engagement<br />

endet also bei der Geldkatze. Und sein kritikloses Liedchen<br />

zur Fußball-WM ist ihm wohl heute selbst peinlich.<br />

Aber was höre ich da: Udo Jürgens spricht über die NSA! Wie<br />

schäbig es ist, wenn sich Verbündetet gegenseitig abhören!?<br />

Und wie blöd doch die Menschen sind, wenn sie alles und<br />

jedes in den sozialen Netzen posten: „Wie sozial sind<br />

eigentlich die Netze, und wie privat ist unsere Sphäre?“. Hey,<br />

das ist der Text der Piraten!<br />

Und wenn die Fans diese Message gleich in die sozialen<br />

Netze rausgehauen hätten, wäre der Treppenwitz<br />

vollständig. Jedenfalls ist die Nummer vom „Gläsernen<br />

Menschen“ hörenswert. Und sogar Angela Merkel, für die<br />

Internet und so immer noch Neuland ist, könnte da was<br />

lernen.<br />

Udo Jürgens, Mitten aus dem Leben<br />

Schade, während ich dies am vierten Advent schreibe ist<br />

Udo Jürgens gestorben. Schade.<br />

Und vielleicht sollte ich beim Besuch öffentlicher Auftritte<br />

älterer Künstler vorsichtiger sein-schon im Interesse der<br />

Künstler<br />

Prominente, Spielstätten, Stadtleben<br />

Bürgerrechte, Gläsener Mensch, O2 World, Udo Jürgens<br />

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