Deutsche Landkreise
IM PORTRAIT
LANDKREIS
RASTATT
Deutsche Landkreise im Portrait
Landkreis Rastatt
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung
Redaktion: Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs, und
Gisela Merklinger, Pressesprecherin und persönliche Referentin des Landrats
Vierte, völlig neue Ausgabe 2015
Das Buch erscheint in der Edition «Städte – Kreise – Regionen».
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem Landkreis Rastatt;
Redaktion: Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs, und Gisela Merklinger,
Pressesprecherin und persönliche Referentin des Landrats
Printed in Germany 2015
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.
Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch
liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der
Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -
ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie
sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis
aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag
und Redaktion keine Haftung.
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Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen
Bildnachweis: Seite 124
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen
National bibliographie; detaillierte biblio gra phische Daten sind
im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-88363-366-4
INHALT
G R U S S W O R T
Grußwort 6
Landrat Jürgen Bäuerle
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Zur Geschichte des Landkreises Rastatt 8
Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs Rastatt
Schlösser, Burgen und Moderne – sehenswerte Architektur 12
Dr. Ulrich Coenen, Bauhistoriker, Redakteur BNN Bühl
Kultur pur – Museen, Kunst, Theater, Konzerte 16
Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs Rastatt
Feste, Bräuche, Events –
ein bunter Veranstaltungskalender mit Tradition 20
Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs Rastatt
Landkreis Rastatt im europäischen Dialog 22
Claus Haberecht, Dezernent beim Landratsamt Rastatt
E I N K R E I S M I T D Y N A M I K
Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort und
Partner der TechnologieRegion Karlsruhe 24
Manuela Behrendt, freie Journalistin, Durmersheim
Branchenmix im Überblick 33
Ralf Joachim Kraft, freier Journalist, Rastatt
Starker Standort – Wirtschaftsregion Mittelbaden 42
Claus Haberecht, Dezernent beim Landratsamt Rastatt
Straße, Schiene, Luft und Wasser – Adern der Wirtschaft 46
Holger Staib, stellvertretender Leiter des Amtes für Strukturförderung,
Landratsamt Rastatt
3
Ein Kreis mit Power – Standort für Energieerzeugung 51
Michael Janke, Redakteur BNN und Leiter der Lokalredaktion Rastatt
und Murgtal
Sichere Entsorgung – Voraussetzung für die Zukunft 54
Michael Janke, Redakteur BNN und Leiter der Lokalredaktion Rastatt
und Murgtal
Handel und Dienstleistungen auf Erfolgskurs 56
Dr. Swantje Huse, Redakteurin BNN Rastatt
Zwischen Hightech und Tradition – das Handwerk 62
Dr. Swantje Huse, Redakteurin BNN Rastatt
Ackern mit Konzept –
moderne Landwirtschaft und Verbraucherschutz 64
Manuela Behrendt, freie Journalistin, Durmersheim
Weinbau mit Qualität und Lebensgefühl 66
Cordula von Junker, Weinbauberaterin, Landratsamt Rastatt
Der Wald im Landkreis – moderne Forstwirtschaft 68
Thomas Nissen, Amtsleiter des Kreisforstamtes, Landratsamt Rastatt
E I N K R E I S M I T V E R A N T W O R T U N G
Potenziale nutzen – Bildungswesen als Standortvorteil 70
Cornelia Casper M. A., Amtsleiterin der Volkshochschule, Landratsamt Rastatt
Jugend und Jugendkultur 74
Moritz Hirn, Redakteur BT Baden-Baden
Vom Landsitz zur modernen Tagungsstätte –
Akademie Schloss Rotenfels 76
Ingrid Merkel, Direktorin der Akademie Schloss Rotenfels, Gaggenau
4
Vorbildliche medizinische Versorgung –
Gesundheitswesen mit Profil 78
Jürgen Jung, Geschäftsführer der Klinikum Mittelbaden gGmbH, Baden-Baden
INHALT
Vielfalt und Qualität – soziale Angebote für junge Menschen 81
Stefan Biehl, Amtsleiter des Kreisjugendamtes, Landratsamt Rastatt
Zukunft gestalten –
Seniorenarbeit und Altenhilfe im Landkreis Rastatt 84
Rolf Schnepf, Altenhilfe-Fachberatung, Landratsamt Rastatt
E I N K R E I S M I T L E B E N S Q U A L I T Ä T
Lebendiges Gemeinwesen – Porträts der 23 Kommunen 86
Gisela Merklinger, Pressesprecherin und persönliche Referentin des
Landrats, Landkreis Rastatt
Mensch und Natur im Einklang –
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord 106
Dr. Heiko P. Wacker, Journalist, Odenheim
Nationalpark Schwarzwald 108
Dr. Wolfgang Schlund, Leiter der Verwaltung des Nationalparks
Schwarzwald, Seebach, und
Dr. Thomas Waldenspuhl, Leiter der Verwaltung des Nationalparks
Schwarzwald, Seebach
Kulinarische Genüsse und herzliche Gastlichkeit 110
Hans-Peter Hegmann, freier Journalist, Kuppenheim
Wander- und Fahrradregion – Touren durch den Landkreis 112
Philipp Ilzhöfer, Tourismusbeauftragter des Landkreises Rastatt
Ausflugsziele, Sport- und Freizeitangebote für Gäste und Bürger 114
Rainer Wollenschneider, freier Journalist, Rastatt
Nachbarschaftliches Miteinander – Baden-Baden und Elsass 120
Dr. Heiko P. Wacker, Journalist, Odenheim
R E G I S T E R
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 122
Bildquellen 124
5
Grußwort
Der Landkreis Rastatt glänzt unter den Landkreisen in Baden-Württemberg mit einer
äußerst attraktiven Visitenkarte. Mit 23 engagierten Städten und Gemeinden präsentiert
er sich als Wirtschaftsstandort mit hoher Ausstrahlungskraft und durchschlagender Prosperität.
In der von „Schwarzwald, Rhein und Reben“ geprägten Landschaft, inmitten von
Nationalpark Schwarzwald und Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, geht es den Menschen
gut. Der Rhein mit seinen weiten, geschützten Auenlandschaften, die Vorgebirgszone
mit fruchtbaren Böden und Weinbergen sowie der nördliche Schwarzwald mit
weit sichtbaren Höhen und idyllischen Tälern machen den Reiz dieses landschaftlichen
Eldorados aus. Hier lässt es sich bestens leben und arbeiten.
Als Mitglied der „TechnologieRegion Karlsruhe“ zählt der Landkreis Rastatt zu einem
Zentrum europäischer Wirtschaftskompetenz mit einer erstklassigen Bildungs-, Forschungsund
Technologiedichte. Namhafte Unternehmen mit Weltruf haben ihren Sitz zwischen
Rhein und Murg. Die prädestinierte Lage in Europa mit besten Verkehrsanbindungen
und dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden vor der Haustüre gilt dabei als interna -
tionaler Premiumvorteil. Für noch mehr Schlagkraft hat sich der Landkreis Rastatt mit
Kommunen, Betrieben und Dienstleistern sowie der Stadt Baden-Baden zur Interessengemeinschaft
„Wirtschaftsregion Mittelbaden“ zusammengeschlossen.
Die Rahmenbedingungen für Industrie und Mittelstand, für Handwerksbetriebe und
den Dienstleistungssektor liegen uns als Landkreisverwaltung sehr am Herzen. Zusammen
mit dem Kreistag möchten wir dafür auch künftig die Weichen richtig stellen,
wichtige Impulse für die Infrastruktur geben und die hohe Lebensqualität der Bevölkerung
sichern.
Bildung und Ausbildung genießen hierbei oberste Priorität. Wir investieren in modern
ausgestattete berufliche Schulen mit gefragten Profilen und erstklassigen Be dingungen
für unseren Nachwuchs. Zudem stärken wir die soziale Sicherung durch Vernet zung von
Trägern und Einrichtungen und gezielte Hilfen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen und
fördern leistungsfähige Strukturen im Verbund des Klinikums Mittelbaden.
Der vom Verlag „Kommunikation & Wirtschaft“ in der Reihe „Deutsche Landkreise
im Portrait“ in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt herausgegebene vorliegende
Band „Landkreis Rastatt“ ist ein eindrucksvoller Nachweis über den landschaftlichen
Charme, die hohe wirtschaftliche Dynamik, das gelebte kulturelle Erbe und das einmalige
6
GRUSSWORT
Flair seiner Städte und Gemeinden. Ich lade Sie herzlich ein zu einer durch herrliche Fotos
inspirierenden und exzellente Beiträge namhafter Autoren begleiteten Entdeckungsreise
durch unseren schönen Landkreis Rastatt mit seinen unzähligen Trümpfen.
Das Landratsamt in Rastatt
Jürgen Bäuerle
Landrat des Landkreises Rastatt
7
Martin Walter
Zur Geschichte des Landkreises Rastatt
Kaum eine Region ist so reich an Geschichte und geschichtlichen Ereignissen wie der
Oberrhein. Schon früh war die Region zwischen Rhein und Schwarzwald von Menschen
besiedelt. Bereits in der Mittelsteinzeit, dem sogenannten Mesolithikum (bis etwa
8000 v. Chr.), wurden in der Vorbergzone Zeugnisse menschlicher Präsenz gefunden. In
der sogenannten jüngeren Steinzeit (etwa 8000 bis 5500 v. Chr.) nimmt die Besiedelung
vor allem in der fisch- und wildreichen Kinzig-Murgrinne zu.
Der „Heiligenbuck“ bei Hügelsheim
Zu den beeindruckenden und weithin sichtbaren Zeugnissen der Jahre zwischen 700
und 400 v. Chr. zählt zweifelsohne der frühkeltische Großgrabhügel zwischen Hügelsheim
und dem Baden-Airpark. Tatsächlich ist der „Heiligenbuck“ das bekannteste
archäologische Denkmal im Landkreis Rastatt. Wissenschaftlich untersucht wurde der
ursprünglich gut 3,5 Meter hohe Hügel zum ersten Mal im Oktober 1880 durch den
Großherzoglich Badischen Konservator Ernst Wagner. Die Funde waren damals wie heute
erstaunlich. Wagner fand mit seinem 20-köpfigen Team die Reste eines vierrädrigen
Prunkwagens, Bronzegefäße, Fibeln, Gefäße und vieles mehr. Leider ist beim Bau des
Flughafens zu Beginn der 1950er-Jahre ein weiterer Grabhügel, der sogenannte „kleine
Heiligenbuck“, eingeebnet worden. Seit 2005 gibt es übrigens am „Heiligenbuck“, am
Abzweig der Zufahrtsstraße zum Baden-Airpark an der B 36, eine Informationstafel, die
das Landesdenkmalamt in Auftrag gegeben hat.
Die Römer am Oberrhein
Natürlich ließe sich über die Präsenz der Römer ein ganzes Buch schreiben, denn
auch die Römer haben zahlreiche Spuren hinterlassen. Vor allem im ersten nachchrist -
lichen Jahrhundert konnten die Römer dank ihrer militärischen Überlegenheit die Grenzen
des römischen Reiches bis an den Oberrhein ausbauen. Zur Sicherung des Gebietes
wurde ein umfassendes Straßenbauprogramm realisiert und damit die Grundlage für
eine bestens funktionierende Infrastruktur gelegt. Zeugen davon sind vor allem die
Meilen- und Leugensteine, die in Bühl, in Au am Rhein, in Sinzheim oder in Elcheshein-
Illingen gefunden wurden. Natürlich war das römische Aquae (das heutige Baden-
Baden) zentraler Ort der Region in jenen Jahren. Kleinere Höfe gab es beispielsweise
bei Gaggenau-Oberweier. Römische Grabfunde etwa fanden sich auf den Gemarkungen
der späteren Orte Bietigheim, Rastatt oder Durmersheim. Rund 80 Münzen aus römischer
Zeit wurden gefunden, aber auch beeindruckende römische Kunstwerke, Altäre,
Reliefs, Statuen oder Statuetten.
8
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Nachdem sich die Spuren der Römer ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wieder verlieren,
schien die Region zunächst einmal verödet zu sein. Erst mit Spuren aus der Mero -
wingerzeit (etwa 450 bis 750 n. Chr.) kommt wieder „Leben“ in das Gebiet des Landkreises
Rastatt. So fanden sich Gräber in Sinzheim, Bietigheim, Hügelsheim oder in
Rastatt-Plittersdorf. Erst im frühen Mittelalter wird das im Grunde siedlungsfeindliche
Rheinauengebiet besiedelt und im hohen Mittelalter die Schwarzwaldtäler.
Schloss Eberstein (Stahlstich)
Die Grafen von Eberstein – neue Machtverhältnisse in der Region
Ab etwa dem Jahr 1100 bilden sich bedeutende lokale Herrschaften heraus. Im
nördlichen Kreisgebiet und vor allem im Murgtal entsteht die Grafschaft Eberstein,
deren Territorium allerdings schon im 13. Jahrhundert an die mehr und mehr dominierenden
Markgrafen von Baden abgegeben wird. Die Stadt Gernsbach im Murgtal mach-
9
Schloss Rastatt
ten die Ebersteiner zu ihrem Hauptort und fassten so den Rahmen für eine Stadt -
werdung des Ortes. Nach dem Aussterben des Geschlechtes im 17. Jahrhundert, er -
innern heute Ortsnamen wie Haueneberstein oder Ebersteinburg an die lange Jahre
währende Präsenz der Grafen von Eberstein in unserer Region.
Die staufische Herrschaft bricht zusammen
Nach dem Zusammenbruch der staufischen Herrschaft im 13. Jahrhundert nimmt
die wechselvolle Geschichte der Markgrafen von Baden ihren Anfang. Zunächst entstand
ein kleines Territorium um Baden-Baden und Pforzheim. Der ursprüngliche Besitz
im Neckarraum ging zwar nach und nach verloren, aber am Oberrhein konnten die
badischen Markgrafen ihre Herrschaft festigen. Die Übernahme von Teilen der Herrschaft
Eberstein (1283, 1387), von Stollhofen (1309) und der Erhalt der Vogtei über die
10
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Klöster Frauenalb (1387)
und Schwarzach (1422)
sind Meilensteine des
Aufstiegs der Markgrafen
am Oberrhein. 1503
wurde unter Markgraf
Chris toph I. die untere
Markgrafschaft (Baden-
Baden, Pforzheim) mit
der oberen Markgrafschaft
(Sausenberg, Rötteln,
Badenweiler) ver -
einigt. Damit festigten die
Markgrafen ihren terri -
torialen Mittelpunkt im
mittelbadischen Raum.
Rastatt wird Residenz
und Mittelpunkt der
Region
1535 kommt es zu
einer Teilung der Markgrafschaft
in eine evangelische Linie in Durlach und eine katholische in Baden-
Baden/Rastatt. Nach der Zerstörung Baden-Badens im August 1689 wird Rastatt 1700
durch Markgraf Ludwig Wilhelm, den legendären Türkenlouis, zur Residenzstadt und
Sitz eines nach Versailler Vorbild erbauten Residenzschlosses. Architekt ist der Faneser
Domenico Egidio Rossi, dem auch die Stadtplanung des „neuen“ Rastatt zu verdanken
ist. Nach dem Aussterben der baden-badischen Dynastie werden beide Landesteile
1771 vereinigt. Die Landesverwaltung wird nach Karlsruhe verlagert.
Gaggenau: Benzwerke,
Bergmannswerke, ca. 1911
Industrialisierung und Urbanisierung
Das 19. Jahrhundert wird durch den wachsenden Verkehr, durch die beginnende
Industrialisierung geprägt. Städte wie Bühl (Stadterhebung 1835) und Gaggenau (Stadterhebung
1922) gewinnen an Bedeutung. Vor allem wegen des unerschöpflichen Vorkommens
des Rohstoffes Holz und aufgrund der zur Verfügung stehenden Wasserkraft
siedelt sich auch die Papier verarbeitende Industrie im Murgtal an. Daneben entstehen
zu kunftsweisende, hoch technisierte Unternehmen wie Bergmann oder die Süd -
deutsche Automobilfabrik, die in den Jahren nach 1900 den Grundstein für den Automobilbau
im heutigen Landkreis legen.
11
Dr. Ulrich Coenen
Schlösser, Burgen und Moderne –
sehenswerte Architektur
Schwarzacher Münster
Der Landkreis Rastatt wird durch Baudenkmäler aus acht Jahrhunderten geprägt. Die
ältesten Gebäude im Kreisgebiet gehören der Romanik an. Zu den bedeutendsten
Denkmälern in Mittelbaden überhaupt zählt die ehemalige Benediktinerabteikirche in
Schwarzach, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand. Die bestehende dreischif fige
Basilika mit Querhaus und einem Chor mit drei Apsiden besitzt einen mächtigen Vierungsturm,
der die Rheinebene überragt. In seinem Erscheinungsbild entspricht das
Gotteshaus völlig den Bauregeln, die seit Ende des 11. Jahrhunderts in den zur cluniazensischen
Reform zählenden Klöstern verbindlich wurden. Die Schwarzacher Abtei -
kirche ist das späteste Beispiel dieser Bauschule und entstand in einer Zeit, als die Bauregeln
des Zisterzienserordens, der als Gegenbewegung zu Cluny entstand, bereits das
Erscheinungsbild der Klöster bestimmten.
Der einzige weitgehend erhaltene Profanbau der Romanik im Kreisgebiet ist die
Burgruine Altwindeck aus dem frühen 13. Jahrhundert, die sich oberhalb von Bühl
erhebt. Gründer der ovalförmigen Anlage mit zwei Türmen und zwei Palasbauten sind
die Herren von Windeck. Höhenburgen mit dieser Grundrissgestalt sind im Hochmittelalter
keineswegs selten. Der bedeutendste Vertreter dieses Typus ist die Herrenburg
Münzenberg in der Wetterau,
die in der zweiten
Hälfte des 12. Jahrhunderts
entstand.
Auch aus der Gotik
blieben nur wenige Denkmäler
im Landkreis erhalten.
Der Chor der ansons -
ten barocken Wallfahrtskirche
Maria Linden in
Ottersweier entstand
1484, der Westturm des
heutigen Bühler Rathauses,
das bis 1877 als Pfarrkirche
diente, wurde 1524
von Hans von Maulbronn
errichtet. Ein weitgehend
12
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
einheitlicher Bau der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist die Jakobskirche in Gernsbach,
ein Saalbau mit stern gewölbtem Polygonchor. Große Teile der Liebfrauenkirche in
Gernsbach, die wahrscheinlich aus der ehemaligen Burgkapelle entstand, gehören dem
13. bis 14. Jahrhundert an.
Das Barock hat die Architektur im Kreisgebiet nachhaltig geprägt. Schloss und Stadt
Rastatt wurden nach der Zerstörung der bisherigen Residenz Baden-Baden im orlea -
nischen Krieg 1689 unter der Bauherrschaft von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden
(„Türkenlouis“) errichtet. Die Verlegung des Fürstensitzes in die Ebene ist eine Forderung
des Zeitgeschmacks. Mit dem Auftrag des Schlossneubaus übernahm Domenico
Egidio Rossi auch die Gestaltung des Stadtplans. Vom Schloss, an dessen Rückseite sich
ein großer Garten erstreckt, laufen drei Straßen strahlenförmig in die Stadt. Auf dem
Marktplatz stehen sich, symmetrisch angeordnet, zwei Monumentalbauten gegenüber:
die 1756 bis 1764 erbaute katholische Stadtkirche St. Alexander und das 1750 errichtete
Rathaus. Architekt war Johann Peter Ernst Rohrer.
Burgruine Altwindeck
13
Schloss Favorite
Sein Bruder Johann Michael Ludwig Rohrer lieferte ebenfalls den Entwurf für Schloss
Favorite bei Kuppenheim, dem 1710 bis 1712 erbauten Sommersitz der Markgräfin
Sibylla Augusta. Die Dreiflügelanlage steht mehr in der Überlieferung des Kaiserhofes in
Wien als in der Ludwigs XIV.
Zu den bedeutendsten Baumeistern des Spätbarock in Baden gehört Franz Ignatz
Krohmer, der in der Mitte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter anderem
die Pfarrkirchen in Kappelwindeck, Stollhofen, Moosbronn und Rotenfels plante,
außerdem schuf er ab 1762 den Südflügel des Rastatter Schlosses. Friedrich Weinbrenner,
großherzoglicher Baudirektor in Karlsruhe und einer der bedeutendsten Vertreter
des Klassizismus in Deutschland, ist der Architekt der evangelischen Pfarrkirche in
Scherzheim (1811) und des ehemaligen Badehauses Hub bei Ottersweier (1811/12).
1816 bis 1818 baute er im Auftrag von Markgraf Wilhelm von Baden-Hochberg Schloss
Rotenfels in der Formensprache eines Landhauses.
Die bei Weitem größte Zahl denkmalwerter Bauwerke im Landkreis Rastatt gehört
dem Historismus an. Unter den Baumeistern dieser Epoche ist Heinrich Hübsch hervorzuheben,
der als Nachfolger Friedrich Weinbrenners in der Mitte des 19. Jahrhunderts
der führende Architekt des Großherzogtums Baden war. Im Landkreis blieben zwei
Spätwerke des großherzoglichen Baudirektors erhalten: die Pfarrkirchen in Bühlertal
(1862/64) und Altschweier (1863/66). Hübsch, einer der bedeutendsten Architekturtheoretiker
seiner Zeit, trug zur Überwindung des Klassizismus in Deutschland bei.
14
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Die Jahrhundertwende prägt der Kirchenbaumeister Johannes Schroth, der unter
anderem die Pfarrkirchen in Kuppenheim (1902), Ottersweier (1906) und Neusatz
(1911) erbaute. Er bevorzugte Neoromanik und Neugotik und wandte sich später dem
Jugendstil zu. Zu den herausragenden neogotischen Sakralbauwerken der Region zählt
die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bühl, die 1872 bis 1876 nach Plänen
von Karl Dernfeld und nach dem Vorbild des Freiburger Münsters erbaut wurde.
An der Schwarzwaldhochstraße entstanden um 1900 mehrere bedeutende Hotelbauten,
die als wichtige architektonische Zeugnisse für die wachsende Bedeutung des
Fremdenverkehrs stehen. Herausragend ist die Bühlerhöhe, die Wilhelm Kreis 1912 bis
1914 in der Formensprache einer barocken Schlossanlage errichtete. Den Innenhof
gestaltete er im Hinblick auf die ursprünglich zugedachte Aufgabe als Offiziers -
genesungsheim nach Motiven der Festungsarchitektur. Vorbildfunktion für den winkelförmigen
Grundriss des Hauptgebäudes hat Schloss Stupinigi bei Turin, das Filippo Javarra
ab 1729 erbaute.
Eines der bedeutendsten Bauwerke der Moderne im Landkreis ist das USM-Firmengebäude
in Bühl. Es entstand 1982 nach dem von Fritz Haller entworfenen Baukastensystem
Maxi und wurde 1987 und 1992 erweitert.
Architektur lebt . . . das Land -
rats amt (unten rechts) mit
der be nachbarten Baustelle
für das Stadthotel
15
Martin Walter
Kultur pur –
Museen, Kunst, Theater, Konzerte
Hardtmuseum Durmersheim
Der Landkreis ist eine pulsierende Region voller Menschen, die gestalten und erleben,
die Ideen haben und umsetzen und die genau wissen was es bedeutet, in einer Landschaft
mit vielfältigsten kulturellen Angeboten zu leben.
Von überregionaler kulturhistorischer Bedeutung sind vor allem die beeindruckenden
Schlösser in Rastatt und in Niederbühl-Förch (Favorite) mit ihren originalen Ausstattungen
und musealen Sammlungen. Im Lustschloss Favorite der Markgräfin Sibylla
Augusta kann man wunderbare Fayencen, Gläser und Porzellane entdecken und
bestaunen. Zudem ist der im englischen Stil angelegte Landschaftsgarten ein ganz
besonderes Erlebnis. In der wunderbaren Umgebung der Rastatter Barockresidenz sind
gleich zwei Museen von überregionaler Bedeutung untergebracht: Zum einen die 1974
vom damaligen Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann gegründete Erinnerungs -
stätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte. Deren engagierte
Leitung trägt mit sehr vielfältigen Sonderausstellungen und Veranstaltungen wesentlich
dazu bei, die Begriffe Demokratie und Freiheit in unserer Gesellschaft zu verankern.
Zum anderen präsentiert das 1934 gegründete renommierte Wehrgeschichtliche
Museum (WGM) im Südflügel des Barockschlosses auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche
eine sehr sehenswerte Schau zur deutschen, insbesondere aber zur süddeutschen
Militärgeschichte. Auch hier sorgt die Direktion des WGM mit vielfältigen
Sonderaktionen für ständig neue museale Erlebniswelten.
Die Museumslandschaft im Landkreis basiert in weiten
Teilen auf der Idee, eine ganze Region als Museum
zu begreifen. Das beinhaltet nicht nur rein museale Einrichtungen,
sondern auch Besonderheiten der Natur beiderseits
des Rheins. Die PAMINA-Museen umfassen insgesamt
zehn Einrichtungen beiderseits des Rheins im
Elsass, der Pfalz und in Baden. Im Landkreis Rastatt gibt
es vier Museen, die in das PAMINA-Programm einge -
bunden sind. Diese besitzen jeweils besondere Schwerpunkte
und sind als Ensemble zu betrachten (Museum
Arbeit am Rhein in Elchesheim-Illingen, Hardt museum
Durmersheim, Riedmuseum in Rastatt-Ottersdorf und
Flößereimuseum Steinmauern). Weitere sehenswerte
und zum Teil neu konzipierte Einrichtungen gibt es mit
den Stadtmuseen in Rastatt und Bühl oder mit den
Städ tischen Sammlungen in Gaggenau. Einzigartig ist in
16
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Rastatt das 2010 eröffnete Kantorenhaus, dessen zentrales
Thema die Bewahrung der Geschichte der jüdischen
Mitbürger in Rastatt ist. Kernstück der Präsentation
ist eine topografische Darstellung Rastatts, in der die
Häuser und Liegen schaften jüdischer Eigentümer eingetragen
sind.
Lohnenswerte Ausflugsziele sind darüber hinaus die
historische Geiserschmiede in Bühlertal, das Kuppen -
heimer Heimatmuseum im Alten Schulhaus, das Murgtal-Museum
in Forbach-Bermersbach oder das Lichten -
auer Heimatmuseum, das in dem liebevoll restaurierten
„Hans-Michels-Hus“ untergebracht ist. Nicht außer Acht
lassen sollten Technikbegeisterte einen Besuch des einzigartigen
Unimog-Museums in Gaggenau-Bad Rotenfels
oder des Deutsch-Kanadischen Luftwaffenmuseums, das
sich in einem Hangar auf dem Gelände des Baden-Airparks
befindet. Das von einem Verein getragene Museum
wartet mit zahl reichen Exponaten, darunter drei Jets,
auf und erinnert damit an die Präsenz der kanadischen
Streitkräfte auf der ehemaligen Nato-Air Base Rheinmünster-Söllingen.
Aber auch in Sachen Kunst hat die Region einiges zu bieten. In der Städtischen
Galerie Rastatt werden vor allem Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die in
Baden wirken oder gewirkt haben, gezeigt. Das Hauptwerk der Sammlung ist die großformatige
Holzschnitt-Collage „Wege der Weltweisheit: die Hermannsschlacht“ des
weltberühmten Künstlers Anselm Kiefer. Im Rahmen der öffentlichen Kunstförderung
veranstaltet der Landkreis
Rastatt alljährlich im
Foyer des Landratsamts
gut besuchte und weithin
beachtete Kunstausstellungen
mit Künstlern aus
der Region, aber auch
viele Städte und Gemeinden
des Kreises organi -
sieren Kunstausstellungen
von großer Anziehungskraft.
In Ötigheim ist eine
der schönsten Freilichtbühnen
Deutschlands zu
entdecken! Seit 1906
wird in einer ehemaligen
Kiesgrube Freilichttheater
Führung im Riedmuseum
Rastatt-Ottersdorf
Stadtmuseum Bühl
17
Heimatmuseum Lichtenau
vom Feinsten geboten. Den Ötigheimer Volksschauspielen gelang vor dem Ersten Weltkrieg
der Durchbruch mit Schillers „Wilhelm Tell“. Und der Erfolg gibt den Volksschauspielen
bis heute recht. Beinahe alljährlich durchbrechen die Besucherzahlen die ma -
gische Schallmauer von 100 000 Besuchern.
Das Bild wird abgerundet durch mehrere ehrgeizige Theaterinitiativen, nämlich das
von Harald Hemprich geleitete „ensemble 99“ in Rastatt, dessen Vorläufer im Schul -
theater zu finden sind, das „Theater im Kurpark“ (TiK) in Gernsbach, das 1991 durch den
jungen Theatermacher Martin Rheinschmidt gegründet wurde. Im Norden des Land -
kreises sind die Klosterfestspiele in Durmersheim-Bickesheim in den letzten Jahren
zu einer festen Größe im kulturellen Leben des Landkreises Rastatt geworden. Unter
der Ägide von Dieter Baldo sorgt ein frisches und ein begeisterndes Ensemble für ein
spannendes Theaterprogramm im Garten des Klosters Bickesheim.
Kleinkunst vom Feinsten kann man gleich an mehreren Orten im Landkreis entdecken.
Da gibt es die legendäre Gaggenauer Klag-Bühne, die schon seit vielen Jahren
aktiv ist, ohne jemals an Attraktivität eingebüßt zu haben. Im Gegenteil. Gäste in Gaggenau
waren unter anderen die Blueslegende Odetta, der Entertainer und Multi-Instrumentalist
Götz Alsmann, Schlagerbarde Dieter Thomas Kuhn, Bülent Ceylan, Annette
18
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Postel, Georg Schramm oder Max Raabe. Alle schätzten sie die „Weltbühne mit
Brettlcharakter“. Im südlichen Landkreis hat sich in besonderem Maße das Hoftheater
Scherzheim, das 1982 vom legendären Elmer Bantz begründet wurde, einen großen
Namen gemacht. Und im Bühler „Hänferdorf“ ist es vor allem der Schüttekeller, der mit
einem großartigen (musikalischen) Programm für Highlights in rascher Folge sorgt. In
Bühl sorgt zudem seit 2003 alljährlich im Mai das Bluegrass Festival für vollbesetzte
Reihen im Bürgerhaus „Neuer Markt“, aber auch das Jazztival Bühl unter der Progra m m -
leitung von Bernd Kölmel besitzt eine riesige Fangemeinde.
Bei einer Darstellung der kulturellen Highlights des Landkreises dürfen die renommierten
Schwarzacher Münsterkonzerte nicht fehlen. Das erste Konzert, das der Kulturkreis
Achern-Bühl mit Unterstützung des Landkreises Bühl organisierte, fand am 30.
November 1969 als musikalische Feierstunde zum 1. Advent statt. An zwei Terminen
im Jahr werden künstlerisch hochrangige Konzerte mit dem Schwerpunkt auf geistliche
Musik geboten. Diese Konzerterlebnisse werden vom Landkreis Rastatt zusammen mit
der Gemeinde Rheinmünster und der Pfarrei Peter und Paul organisiert und vom SWR
mit großem Engagement unterstützt.
Bluegrass Festival in Bühl
19
Martin Walter
Feste, Bräuche, Events – ein bunter
Veranstaltungskalender mit Tradition
20
Zwetschgenverladung am
Güterbahnhof in Bühl
Die Menschen im Landkreis Rastatt verstehen zu feiern. Gerne tun sie das und mit
großer Intensität. Oftmals liegen diesen Veranstaltungen dörfliche Besonderheiten
zugrunde. In Steinmauern gibt es seit vielen Jahren das Hähnchenfest, in Rastatt-
Plittersdorf das Fischerfest, das „Bäretriewerfescht“ in Durmersheim-Würmersheim, in
Gaggenau-Oberweier das „Keschdefest“ oder die „Dorfhockete“ in Forbach-Gausbach,
um nur einige wenige zu nennen.
Eines der alljährlichen regionalen Highlights im Süden des Landkreises ist das Bühler
Zwetschgenfest, dessen Ursprünge in den bewegten Jahren der Weimarer Republik zu
suchen sind. Nachdem 1927 das erste Zwetschgenfest stattfand, wurde erst in der
Nachkriegszeit wieder, genauer 1949, das zweite Ereignis dieser Art ins Leben gerufen.
Heute hat sich das jährlich veranstaltete Bühler Zwetschgenfest zu einem Unter -
haltungsevent gewandelt, das viele Tausende von Besuchern in die Stadt an der Bühlot
zieht. In Hügelsheim begeistert das Spargelfest zu Ehren
des königlichen Gemüses, das schon seit weit über 100
Jahren dort angebaut wird und auf den sandigen Böden
der Rheinebenen bestens gedeiht.
Natürlich sind es nicht nur agrarisch geprägte Strukturen
oder Sonderkulturen, die für die „Festkultur“ in
Mittelbaden verantwortlich sind. Auch das traditions -
reiche Handwerk ist oftmals Anlass für besondere Veranstaltungen.
Erinnert sei hier an den jährlich stattfindenden
wunderbaren Handwerkermarkt im Klosterhof des
1840 abgetragenen Klosters Schwarzach, das auf die
einst große wirtschaftliche Bedeutung Schwarzachs seit
dem Mittelalter verweist. Großartig ist zudem das
Ambiente des Iffezheimer Töpfermarktes, das meist im
Mai an der Iffezheimer Pferderennbahn viele Tausende
Besucher fasziniert.
Einer der ältesten nachweisbaren Bräuche im Murgtal
hängt eng mit der Fastnacht zusammen. Vor allem der
Gaggenauer Stadtteil Hörden ist ein karnevalistisches
Zentrum der Region. Rund 30 Wagenmotive sorgen für
ein besonderes Spektakel beim alljährlichen Fastnachts-
Lindwurm, der sich aus rund 2000 Mitwirkenden zusammensetzt.
Damit aber nicht genug, die Hördener Tanz-
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
garden konnten neben
zahlreichen badischen
und süddeutschen Titeln
zudem mehrere deutsche
Meis terschaftstitel im
Schau tanz erringen. Un -
ge brochen ist nach wie
vor die Begeisterung der
Jugend, die sich für die
Erhaltung des dörflichen
Brauchtums einsetzt. Vor
allem in der Karwoche
ziehen Gruppen von Mädchen und Jungen laut „ratschend“
durch ihre Heimatgemeinden wie Kuppenheim-
Oberndorf oder Sinzheim-Halberstung. Im idyllisch gelegenen
Obern dorf, am Eingang zum Murgtal gelegen, hat
sich ebenso der Brauch des Pfingstträgs oder des
Pfingst rittes erhalten. Ein Brauch, der von der KJG
(Katho lische Junge Gemeinde) dort seit vielen Jahren mit
Leben erfüllt wird und vor allem die Kinder begeistert.
In Lichtenau, dem ehemaligen Verwaltungsmittelpunkt
des Hanauer Landes, lebt seit einiger Zeit ein
Handwerk wieder auf, das in Vergessenheit geraten war:
die Herstellung von Strohschuhen. Sie sind aus vielfäl -
tigen Gründen heute sehr gefragt. Allerdings ist die Herstellung
dieser Schuhe, die sich übrigens sehr angenehm
tragen, sehr arbeitsintensiv: 16 bis 18 Stunden benötigt
ein geübter Strohschuhmacher für ein Paar Schuhe.
Für zahlreiche Pferdefreunde ist der Wendelinusritt in
Leiberstung, der jedes Jahr am 2. Sonntag im Oktober
gefeiert wird, schon zur liebgewonnenen Tradition
geworden. Seit 1964 wird diese Veranstaltung anlässlich
des Patroziniumsfestes des Ortsheiligen St. Wendelinus
im Herbst mit mehreren Hundert Reitern, Kutschen und
Gespannen durchgeführt.
Oberndorfer Pfingstträg
Hördener Fastnacht
21
Claus Haberecht
Landkreis Rastatt im europäischen
Dialog
Partnerschaften mit der
Provinz Pesaro e Urbino
Angesichts dieses hervorragend
ausgebauten und einma ligen
Partnerschaftsnetzes mit bisher
elf offiziell besiegelten Partnerschaften
– Bietigheim – Saltara
– Forbach – Monte Maggiore
al Metauro
– Gernsbach – Pergola
– Hügelsheim – Cartoceto
– Iffezheim – Mondolfo
– Lichtenau – Serrungarina
– Loffenau – Montefelcino
– Muggensturm – Gradara
– Ötigheim – Gabicce Mare
– Rastatt – Fano
– Weisenbach – San Costanzo
sind weitere Partnerschaften
innerhalb des großen Verbundes
zwischen der Provinz Pesaro
e Urbino und dem Landkreis
Rastatt geplant.
Kommunale Partnerschaften in Europa, die überwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg
gegründet wurden, hatten zum Ziel, den Frieden zu sichern sowie die Versöhnung und
die Völkerverständigung zu fördern. So ist es auch zu erklären, warum Deutschland
anteilsmäßig in Europa die meisten internationalen kommunalen Partnerschaften vorweisen
kann. Diese tragen dazu bei, dass Europa für die Menschen erfahrbar und erlebbar
wird. Sie fördern das europäische Bewusstsein und sind Plattformen europäischer
Zusammenarbeit. Auch als Lern- und Erfahrungsgemeinschaften sind diese von großem
Nutzen. Denn sie bieten die Chance, gemeinsam Probleme wie die demografische Entwicklung,
Fragestellungen im Bereich der Bildung und Ausbildung oder zu Herausforderungen
des Klimaschutzes miteinander zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen
zu suchen. In der Agenda des Landkreises Rastatt wurden dazu die Weichen für das
„europäische“ Mit einander gestellt und Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Partner -
schaften von Interessen füreinander und dem Willen nach zukunftsfähiger Weiterentwicklung
ge tragen werden.
Neben den sehr engen Beziehungen zum benachbarten Frankreich, die sich auch
durch die intensive Mitwirkung in zwei grenzüberschreitenden deutsch-französischen
Organisationen, dem Eurodistrict Regio-PAMINA und dem PAMINA-Rheinpark e. V.,
manifestieren, hat die engagierte Pflege der Partnerschaft mit zwei kulturellen und
geo grafisch sehr unterschiedlichen europäischen Regionen in Italien und Finnland
bereits eine lange Tradition.
Stadt Vantaa in Finnland
Bereits seit 1968 besteht mit dem finnischen Vantaa
eine besondere Partnerschaft. Die in der Agglomeration
des Großraums Helsinki gelegene, stark expandierende
Stadt Vantaa mit über 220 000 Einwohnern wird auch
durch den großen internationalen Flughafen Helsinki/
Vantaa geprägt. Seit der Öffnung Russlands hat sich die
viertgrößte Stadt Finnlands zu einem wichtigen Verkehrs-
und Logistikknoten entwickelt. Techno logie,
Import- und Export-Unternehmen nutzen die Tatsache,
dass Finnland zur Europä ischen Union gehört und siedeln
sich in diesem großen Wirtschaftsraum an.
22
Vantaa, Heureka Science Center
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR
Neben dem Jugend- und Schüleraustausch mit landkreiseigenen
Schulen – bislang haben nahezu 3900
Jugendliche teilgenommen – besteht auch im Bereich
Wirtschaft, Tourismus und Kultur eine fruchtbare Zu -
sammenarbeit. Gegenseitige Messebesuche wie auf der
MATKA in Helsinki oder offerta in Karlsruhe, gemeinsame
Veranstaltungen wie zum Beispiel das Wirtschaftsforum
in Bühl oder Kulturevents im Rahmen der Feierlichkeiten
zum 40-jährigen Partnerschaftsjubiläum sind Zeichen
dieser erfolg reichen Kooperation. Auch durch die
Steinbeis Business Academy, einer staatlich an erkannten
privaten Hochschule für Kompetenztransfers zwischen
Wissenschaft und Wirtschaft, findet ein Austausch mit
der Universität in Vantaa statt.
Gabicce Mare, Strand
Provinz Pesaro e Urbino in Italien
Die Partnerschaft mit der italienischen Provinz Pesaro e Urbino wurde 1996
be siegelt. Pesaro e Urbino, südlich der Emilia-Romagna gelegen, ist die nördlichste
Provinz der Region Marken und erstreckt sich von der Adria bis zu den Hügeln des
Apen nins. Direkt an der Adria, wie die Stadt Fano, oder auf grünen Anhöhen liegen
über 50 Städte und Dörfer, die Besucher mit historischem Charme und zahlreichen
Sehens würdig keiten beeindrucken. Herausragenden Charakter hat hier sicherlich Urbino,
eine der ältesten Universitätsstädte Italiens, in der der berühmte Maler Rafael gelebt
hat. Die größte Stadt Pesaro ist weltberühmt für ihre Majoliken, die dem feinen Ton
ihrer Erde vor Ort zu verdanken sind.
In den Sommermonaten wird in Pesaro das Rossini Opera Festival, das zu Ehren
ihres berühmten Mitbürgers Gioachino Rossini veranstaltet wird, durchgeführt. Die Aufführungen
der lyrischen Werke des großen Meisters genießen weltweit Beachtung.
Im wirtschaftlichen Bereich spielt besonders die Möbel- und Kleidungsindustrie eine
große Rolle. Im Rahmen des 10-jährigen Partnerschaftsjubiläums wurde eine Verein -
barung mit dem Ziel unterzeichnet, die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung in
verschiedenen Bereichen weiter auszubauen. Neben dem kontinuierlich durch geführten
Jugend- und Schüleraustausch entstehen gerade im Bereich Tourismus und Kultur zahlreiche
neue Angebote. Darüber hinaus wurden auf der kommunalen Ebene zahlreiche
Partnerschaften initiiert (siehe Infospalte).
Zudem unterstützt der Landkreis Rastatt, außer den oben genannten elf „deutschitalienischen“
Partnerschaften, auch viele weitere Partner-Aktionen. Von den insgesamt
über 40 kommunalen Partnerschaften sind die meisten im Bereich der Europäischen
Union entstanden. Aber auch zu Städten und Gemeinden aus Übersee werden Kontakte
gepflegt wie beispielsweise Kooperationen zwischen der Gemeinde Hügelsheim mit
dem kanadischen Cold Lake.
Partnerschaften auf kommunaler Ebene sind wichtige emotionale Bausteine bei der
Weiterentwicklung eines zukunftsfähigen Europas.
Kontaktdaten der
euro pä ischen Partner:
Stadt Vantaa:
www.vantaa.fi
Provincia di Pesaro e Urbino:
www.provincia.pu.it
Ufficio Turismo:
www.turismo.pesarourbino.it
23
Manuela Behrendt
Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort
und Partner der TechnologieRegion
Karlsruhe
Romantische Naturlandschaften vom mächtigen Rhein ins gemütliche Murgtal, durch
märchenhaftes Rebland in erhabene Höhen und zauberhafte Täler des Nordschwarzwalds
verbinden sich im Landkreis Rastatt auf rund 740 Quadratkilometern mit ex -
zellenter Lebensart. Qualifizierte Fachkräfte – in der Region herangewachsen und hochkarätig
ausgebildet oder als begeisterte Nutzer der hervorragenden Infrastruktur und
Wohnkultur in den Landkreis zugezogen und verwurzelt – bilden die solide Basis für ein
tatkräftiges Unternehmenskonglomerat mit eminentem Potenzial. Die wirtschaftlich
starke Region schreitet mit Siebenmeilenstiefeln in die Zukunft.
Neben der beeindruckenden Präsenz von Global Playern agieren zahlreiche kleine
und mittelständische Firmen. Ambitioniert, risikobereit, mit regem Erfindungsgeist
gehen sie erfolgreich ihren Weg. Im landesweiten Vergleich punktet die Region mit
imposanter Firmendichte und großem Schneid zu Betriebsgründungen. Nicht mit Ellenbogenpower
drängen Unternehmen in der Landschaft in den Vordergrund. Sie betten
ihre Standorte sorgfältig in die regional-rustikale Schönheit ein. Städte und Gemeinden
weisen verkehrsgünstig platzierte Gewerbeflächen aus. Vorzeigebeispiel ist der Baden-
Airpark an der Autobahn 5 in Rheinmünster-Söllingen. Von Karlsruhe trennen ihn nicht
ganz 40 Kilometer, 10 Kilometer von der Barockstadt Rastatt. Der Regionalflughafen
Karlsruhe/Baden-Baden verzeichnet rund eine Million Passagiere im Jahr, ist der zweitgrößte
Verkehrsflughafen in Baden-Württemberg. Berlin und Hamburg sowie Barcelona,
London und Rom sind auf dem Luftweg einen Katzensprung entfernt. Die Effizienz -
bündelung mit 142 Hektar Gewerbeareal und Freizeitanlagen macht den Baden-Airpark
zum perfekten Standort für ein Füllhorn von Branchen.
Im Landkreis Rastatt ist das produzierende Gewerbe von immenser wirtschaftlicher
Bedeutung. Führend ist der Fahrzeugbau, gefolgt von Elektro-, Medizin-, Mess-, Steuerund
Regeltechnik. Da der Entwicklungsprozess der Informations-, Kommunikations- und
Medientechnik im Formel-1-Tempo unterwegs ist, rückt der Dienstleistungssektor mit
wirtschaftlicher Dynamik in den Fokus, eröffnet neue Perspektiven. Expandierender
Handel, weit gefächerter mittelständischer Branchenmix sowie eine ansehnliche Handwerkerschaft
vervollständigen die Unternehmensvielfalt. Kompetente Lotsen, die mit
Beratung, Service und unbürokratischer Fachunterstützung aktiv parat stehen, sind die
Fortsetzung Seite 26
24
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr:
Johnson Controls Werk Rastatt
Launch der ersten Generation
der A-Klasse: März 1997
Werksgröße: 20 250 m 2
Mitarbeiter: 700
Produktionsportfolio:
– Sitzsysteme
– Instrumententafeln
– Türsysteme
Kunden:
Johnson Controls Automotive
Experience beliefert alle namhaften
Fahrzeughersteller weltweit.
www.johnsoncontrols.com
unten: Montage der Vordersitzanlagen
Johnson Controls Automotive Experience
Johnson Controls wurde im Jahr 1885 in Milwaukee (USA) von Warren
Johnson, dem Erfinder des ersten elektrischen Raumthermostaten,
gegründet und ist ein globales Multi-Industrie-Unternehmen mit Kerngeschäftsfeldern
in der Automobil-, Gebäude- und Batteriebranche mit
insgesamt 130 000 Mitarbeitern weltweit. Der globale Umsatz für das
Geschäftsjahr 2014 belief sich auf 42,8 Mrd. US-Dollar, davon entfielen
ca. 22 Mrd. US-Dollar auf die Geschäftsbereiche Automotive Seating
und Automotive Interiors.
Johnson Controls Automotive Experience ist weltweit führend bei Autositzsystemen
und -komponenten. Mit seinen Produkten, Technologien
und fortschrittlichen Fertigungsmethoden unterstützt das Unternehmen
alle großen Automobilhersteller dabei, sich mit ihren Fahrzeugen im
Markt zu differenzieren. Mit über 200 Standorten weltweit ist Johnson
Controls dort vertreten, wo seine Kunden das Unternehmen brauchen.
Vom Einzelbauteil bis hin zu kompletten Sitzsystemen begeistern Komfort
und Design der Johnson Controls Produkte die Konsumenten. Dank
seiner globalen Leistungsfähigkeit stattet das Unternehmen rund
50 Millionen Fahrzeuge pro Jahr aus.
1997 eröffnete Johnson Controls einen Standort in Rastatt – für die Justin-time-/Just-in-sequence-Montage
von Autositzen – im Zulieferpark
von Daimler. Heute laufen hier die Sitzanlagen für verschiedene
Modelle von Mercedes Benz vom Band. Des Weiteren werden Instru-
mententafeln und Seitentürverkleidungen ebenfalls für Mercedes produziert.
Johnson Controls Rastatt ist einer der großen Arbeitgeber der
Region – aktuell sind 700 Mitarbeiter beschäftigt – und ein anerkannter
Ausbildungsbetrieb sowie Anbieter von dualen Studiengängen. Hier
verbinden sich Tradition, Erfolg und Zukunftsfähigkeit.
25
26
Wirtschaftsförderungen des Landkreises sowie der Städte und Kommunen. Existenzgründer
erhalten optimale Startchancen. Der leistungsfähige Landkreis Rastatt ist ein
unverzichtbarer Partner der Technologieregion Karlsruhe, einer regionalen Aktions -
gemeinschaft, der er mit drei weiteren Landkreisen aus Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz angehört. In den Sparten Wissenschaft, Kultur und Verwaltung bündeln
die Kooperationspartner ihre Ressourcen im Wettbewerb der Regionen, stärken ihre
Position durch kontinuierliche Weiterentwicklung und schaffen eine beeindruckende
gemeinschaftliche Außenwirkung. Partner in der Technologieregion Karlsruhe arbeiten
nach den Prinzipien der Freiwilligkeit und Eigenständigkeit zusammen. Mit den Städten
Baden-Baden, Rastatt, Bühl und Gaggenau bildet der Landkreis Rastatt die potente
Wirtschaftsregion Mittelbaden.
Deren privilegierte Lage am Oberrhein sowie ein intelligent verzweigtes Verkehrsnetz
machen die Gegend zu einer der wichtigsten Industrie- und Gewerberegionen in
Baden-Württemberg. Der Landkreis Rastatt ist Teil der von Südengland über Belgien
nach Norditalien verlaufenden, zentralen Verkehrsachse und auf der Straße, der Schiene,
in der Luft sowie auf dem Wasser schnell und gut erreichbar. Über die sechsspurig aus -
gebaute Autobahn 5 gelangt man rasch durch das zukunftsorientierte Mittelbaden in
die großen Industriezentren – etwa 150 Kilometer sind es nach Frankfurt und Basel. Die
Bundesstraßen 3, 36, 462 und 500 schaffen schnelle Verbindungen in die Region von
Norden nach Süden sowie in West-Ost-Richtung. Kurze Wege verlinken Industrie- und
Gewerbegebiete mit den Hauptverbindungsachsen. Flott unterwegs sind Menschen und
Güter im Landkreis auch auf Bahnschienen. Die neue Streckenführung der Teiltrasse auf
den Routen Amsterdam–Basel–Mailand–Genua sowie Paris–Wien–Budapest wird mit
dem Rastatter Tunnel (im Bau) ihren Beitrag zur Reisezeitverkürzung von 31 Minuten
leisten. Schiffsanlegestellen und Häfen (Staustufe Iffezheim und Rheinmünster-
Greffern) stellen die Wasserwegsverbindung zum 35 Kilometer entfernten Binnenhafen
in Karlsruhe her.
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1983
Mitarbeiter: 103
Leistungsspektrum:
– Sondermaschinen
(mecha nische Konstruktion,
Elektro-Konstruktion, Programmierung,
Schaltschrankbau,
Einzelteil-/Serienfertigung,
mechanische Installation,
elektrische Instal lation,
Ausprobe, Vorort-Montage)
– Komponentenfertigung
– Montagetechnik
– Handlingssysteme
– Steuerungstechnik
– Pulverbeschichtungsanlagen
– Verfahrenstechnik
– Prozesstechnik
www.braunsondermaschinen.de
Kommunikation in 3-D
Braun Sondermaschinen GmbH
In ihrer über 30-jährigen Firmengeschichte wuchs die Braun Sonder -
maschinen GmbH zu einem namhaften Hersteller von Sondermaschinen
in Deutschland heran. Mit einem umfangreichen Programm fertigt das
Team Braun im Werk Ottersweier (Baden-Württemberg) eine Vielzahl
technischer Anlagen von hohem Niveau – unter Einbeziehung des
Kundenwunsches.
Dies erreichen wir durch eigene Entwicklungen unserer Konstruktions -
abteilung. Die unmittelbare Produktionsbegleitung wird unterstützt
durch das CAD-Programm AutoDesk Inventor, mit dem wir Maschinen,
Anlagen und Entwicklungen planen und konstruieren.
Im firmeneigenen Maschinenpark werden die Einzelteile angefertigt und
direkt in der Werkshalle montiert. Auch die Elektro-Installation sowie die
Software-Entwicklung für Maschinen und Anlagen zählen zu unseren
Kernkompetenzen.
Lebenserfüllung – von Hightech umgeben
27
BWR Waggonreparatur GmbH
Waggons sämtlicher Bauarten werden von der BWR Waggonreparatur
GmbH fachgerecht instand gehalten. Diese Kompetenz bietet sie
bereits seit 1897. Zu den Kunden zählen renommierte Verkehrsgesellschaften,
Speditionen und Waggonvermieter.
Die Basis des Erfolges ist das solide Fachwissen der Mitarbeiter. Dazu
gehören qualifizierte Schlosser, Schweißer, Schreiner, Lackierer und
Schriften maler. Technische Innovationen, neue Waggontypen und
zukunfts weisende Entwicklungen werden stets berücksichtigt und
flie ßen in das bestehende Know-how ein, um das Angebot laufend
marktgerecht an zu passen. Anspruchsvolle und individuell zugeschnit -
tene Aufträge sind dabei eine Heraus forderung, der in kürzester Zeit
professionell nachgekommen wird.
Voraussetzung ist dabei eine hervorragende Anbindung an das
Schien e nnetz. Das gesamte Werk ist innerhalb und außerhalb der Werk -
stätten von einem weitläufigen Netz normalspuriger Gleise durchzogen.
Benötigte Baustoffe sowie die Waggons selbst können jederzeit transportiert
werden.
Das umfangreiche Leistungsspektrum des Unternehmens reicht von
Reparaturarbeiten an Untergestellen, Bremsen oder Technik über die
Modernisierung bis hin zur vollständigen Aufarbeitung historischer
Waggons. Spezialisiert ist man sowohl auf die Überarbeitung von
Güter- als auch Reisewaggons. Ein hervorragender Service rundet das
Angebot schließlich ab: Auf der Basis von kundenspezifischen Rahmen-
Revisionsarbeiten am
Unter gestell/Radsätze
Schreiner-/Innenausbauarbeiten
an Reisezugwagen
28
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1897
Mitarbeiter: 65
Vermessung eines Radsatzes bei der Aufarbeitung
verträgen werden deren Waggons in regelmäßigen Abständen ge -
wartet, geprüft und repariert. So sind die Fahrzeuge stets einsatzbereit
und kostenintensive Fahrausfälle werden vermieden.
Als engagiertes Familienunternehmen übernimmt die BWR Waggon -
reparatur GmbH Verantwortung – nicht nur gegenüber ihren Kunden,
sondern auch für die Region. Sie unterstützt u. a. den Rastatter Fußballverein
und bezieht das Büromaterial über Blindenwerkstätten.
BWR in Zahlen: Der Firmensitz
in Rastatt verfügt über 20 000
Quadratmeter Werk stätten- und
Hallenfläche auf einem Grundstück
von ins gesamt 30 000
Quadratmetern. Jährlich werden
etwa 2000 bis 2400 Eisenbahnwaggons
instand gesetzt.
Leistungsspektrum:
– Revisionsarbeiten an
Unter gestellen, Bremsen
und Rad sätzen bei Güterund
Reisezugwagen
– Umbau- bzw. Modernisierungsarbeiten
an Güter- und Reisezugwagen
einschließlich
Konstruktionstätigkeiten und
Abwicklung des Genehmigun gs -
verfahrens
– Restaurierung von historischen
Fahrzeugen einschließlich
Innenausbau und kompletter
Neulackierung
– Kesselprüfung an Druckund
Gefahrengutwagen
– Aufarbeiten von Armaturen
– Sicherheitsdämpfungen und
Entgasung von Behältern
(Mineralöl-, Chemie- und
Druckgaskesselwagen)
– Außenreinigung
– Auffrischungs- sowie
Neuanstrich mit Sandstrahl -
entrostung an Güter- und
Reisezugwagen
– Anbringung von Werbe -
anschriften (Schablonieren
oder Klebefolien)
– Durchführung von
Isolier arbeiten
– Beseitigung größerer
Gewaltschäden
– Stickstoffspülungen
– Durchführung von
Serviceeinsätzen
– Elektroarbeiten an
Schienenfahrzeugen
(Hoch- und Niederspannung)
– Durchführung von Zerstörungsfreien
Prüfungen etc.
www.bwr.de
Modernisierte Küche in
einem Reisezugwagen
29
links: Rammarbeiten
im Hafen Duisburg
Demontage einer Rohrbrücke
OHF Hafen- und Flussbau GmbH
Seit dem Jahresbeginn 1987 bietet die Firma OHF Hafen- und Flussbau
GmbH ihr Know-how und ihre Technik an.
Ihr Arbeitsprogramm umfasst den Bereich des gesamten Wasserbaus
von der Planung über die Ausführung bis zur Projektübergabe von
Neu- und Umbauten sowie Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen.
Dabei setzt die Firma OHF Hafen- und Flussbau GmbH den Schwerpunkt
im konstruktiven Wasserbau. Konkret heißt das, dass sie Schiffsverlade-
und Umschlagsanlagen sowie Schiffsanlegestellen erstellt.
Auch Kaimauern und Baugrubenumschließungen für Brückenpfeiler
bzw. Auslassbauwerke gehören dazu.
Uferböschungsbauwerke in Spundwandbauweise errichtet sie in senkrechter
wie in kombinierter Bauweise mit geneigtem Böschungsbau,
genauso wie Einlass- und Auslaufbauwerke.
Düker baut sie für Fluss- und Hafenkreuzungen im Einzieh- und Einschwimmverfahren,
genauso wie Einlass- und Auslaufbauwerke. Für
diese Arbeiten stehen der Firma OHF Hafen- und Flussbau GmbH
schwimmende Gerätschaften – nach modernsten Gesichtspunkten auf
den heutigen technischen Stand abgestimmt – zur Verfügung.
Erstellung einer Schiffs -
verladebühne
30
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Dazu zählen unter anderem hydraulische Stelzenpontons mit Seilzugoder
Hydraulikbaggern von 25 bis 90 Tonnen Größe sowie Kranmotorschiffe,
selbst fahrende Hydroklappschuten, Bohrpontons, Schub- und
Schleppboote, Schuten, Vibrationsrammgeräte in allen Größenord -
nungen sowie dynamische Rammausrüstungen und vieles mehr.
Mit ihrer Erfahrung und mit ihrer Technik ist sie in der Lage, große Projekte
zügig und natürlich in der erforderlichen Genauigkeit auszuführen.
Zu den Auftraggebern zählen die Wasser- und Schifffahrts -
ämter, die Hafenverwaltungen, Raffinerien, Mineralölfabriken, petrochemische
Indus trie werke sowie alle weiteren Hafen- und Flussanliegerfirmen,
Yachthäfen und Wassersportfreunde.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1987
Mitarbeiter: 53
Ausstattung: hydraulische
Stelzenpontons mit Seilzug- oder
Hydraulikbaggern, Kranmotorschiffe,
selbst fahrende Hydroklappschuten,
Bohrpontons,
Schub- und Schleppboote, Vibrationsrammgeräte,
dynamische
Rammausrüstungen u. v. m.
www.ohf-wasserbau.de
Leistungsspektrum:
– Wasserbau
–Hafenbau
– Rammarbeiten
(Dalben/Spundwände)
– Fluss- und Hafenbaggerungen
– Böschungsbefestigungen
und Ufersicherungen
– Dükerbau
– Sanierungen
– Bauberatung, Entwurfs- und
Konstruktionsarbeiten, Statik
Erstellung einer Spundwand für
eine Kaimauer, Hafen Mannheim
Demontage einer Schiffsverlade -
anlage, Westhafen Mannheim
Erstellung einer Baugrubenumschlie ßung
für eine Hellinganlage, Koblenz
31
Hörig GmbH Maschinen- und Metallbau
Bei hochwertigen Toranlagen stehen Sicherheit und Individualität an
erster Stelle. Hier sind Experten gefragt, die maßgeschneiderte Lösungen
entwickeln können: Die Hörig GmbH aus Bischweier spielt dabei in
der ersten Liga. Ihre Spezialisten fertigen qualitätsvolle Toran lagen und
bewährte Sicherheitssysteme aus hochwertigen Komponenten und
bieten den dazugehörigen Service sowie Wartung und Prüfung.
Gegründet 1976, verfügt das Unternehmen nach einem Umzug in das
Industriegebiet Nassenacker heute zudem über 150 Quadratmeter
Aus stellungsfläche.
Das Team um Geschäftsführer Thomas Kropp mit seinen rund 30 Mit -
arbeitern entwickelt passgenaue Lösungen für seine Kunden. Die Planung
und Umsetzung der individuellen Toranlagen erfolgt im eigenen
Haus. Ebenso die komplette Planung der Montage inklusive der Ab -
sprache mit anderen Gewerken vor Ort.
Durch Kooperationen mit namhaften Herstellern wie Hörmann, Mag -
netic Autocontrol, Heroal – um nur einige zu nennen –, ist das Unter -
nehmen in der Lage, die komplette Bandbreite kraftbetätigter Anlagen
abzudecken.
Unter der Führung von Thomas Kropp wurde die Ausrichtung des
Unternehmens an die heutigen Erfordernisse des Marktes angepasst.
Mit der Aufnahme der Kooperationspartner erweiterte er das Produktportfolio.
Daneben lag und liegt auch heute noch sein Fokus ganz
besonders auf dem Servicebereich. Bei der Hörig GmbH hört die
Leis tung nicht mit der Montage der Anlagen auf. Ganz in Gegenteil –
dann beginnt die Partnerschaft. Das geschulte und qualifizierte Ser -
vicepersonal steht dafür ein, dass die Anlagen der Kunden reibungslos
und sicher funktionieren. Denn falls Toranlagen einmal ausfallen, kann
dies bei den Unternehmen schnell zu Problemen oder Engpässen in
der Produktion führen. Hörig bietet daher einen 24-Stunden-Service
an – sieben Tage in der Woche. Die Servicetechniker sind ebenso in der
Lage, Störungen an den verschiedensten Toranlagen innerhalb
kürzester Zeit zu beheben. Dank des umfangreich ausgestatteten
Geschäftsführer Thomas Kropp mit seiner Frau Sabine
im Hörig-Ausstellungsraum
Ersatz teillagers in Bischweier sind alle wichtigen und gängigen Teile
vorrätig. Steuerung und Koordination der Servicetechniker erfolgen im
Innendienst. Je nach Bedarf und Dringlichkeit werden die anstehenden
Serviceanforderungen dabei eingeplant und terminiert. Bei Notfällen
reagieren die Spezialisten innerhalb kürzester Zeit.
Auch Innovation und Entwicklung sind wichtige Themen im Hause
Hörig. Derzeit entwickelt das Unternehmen neue Tore, die sowohl
Funktionalität, raffinierte Technik und Belastbarkeit mit Ästhetik kom -
binieren. Terminals in einem erlesenen Design ergänzen bereits heute
das Produktportfolio.
32
Die Hörig GmbH hat ihren Sitz in Bischweier.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1976
Mitarbeiter: 30
Kundenspektrum:
– Kommunen
– gewerbliche Kunden
– Industriekunden
Leistungsspektrum:
– Entwicklung und Planung
individueller Lösungen
– Lieferung und Montage
von Toranlagen
– Service
– Wartung und Prüfung
Mitglied im BVT
Bundesverband Tore
Produktspektrum:
– Rolltore
– Sektionaltore
– Schnelllauftore
– Verladetechnik
– Rollgitter
– Drehtore
– Schiebetore
– Schranken
– Sonderbau
Vertriebsgebiet:
–Pfalz
– Südhessen
– Nordbaden (Unternehmenssitz)
– rund um Offenburg
– rund um Pforzheim
www.hoerig-toranlagen.de
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Ralf Joachim Kraft
Branchenmix im Überblick
Attraktiver Lebensraum und starker Wirtschaftsstandort: Mitten im Herzen Europas, im
Westen Baden-Württembergs gelegen, ist der Landkreis Rastatt mit seinen Großen
Kreisstädten Rastatt, Gaggenau und Bühl und 20 weiteren Gemeinden nicht nur ein
anziehender Platz zum Leben mit einzigartiger Naturlandschaft, unzähligen Sehens -
würdigkeiten und vielfältigem Freizeit- und Kulturangebot. Er ist auch ein attraktiver,
moderner und zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort, der den Menschen und der
Wirtschaft mit einem umfassenden Bildungsangebot beste Zukunftschancen bietet. Sein
vielfältiger Branchenmix hat den Landkreis Rastatt, in dem aktuell rund 225 000 Menschen
leben, zu einer der bedeutendsten und wirtschaftlich stärksten Industrie- und
Gewerberegionen im Land wachsen lassen.
International tätige Konzerne sind hier dank des unternehmensfreundlichen Klimas
und des großen Potenzials an hoch qualifizierten Fachkräften ebenso zu Hause wie
kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen, Familienunternehmen, Dienst -
Fortsetzung Seite 36 unten
Der Landkreis Rastatt ist ein
attraktiver Wirtschaftsstandort –
auch für die Industrie.
33
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1864
Mitarbeiter: 4600 weltweit,
650 in Gernsbach
Produktionsbereiche:
– composite fibers
– specialty papers
– advanced airlaid materials
Standorte: Hauptsitz Glatfelter:
York, Pennsylvania (USA);
Hauptsitz Composite Fibers
Business Unit: Gernsbach;
Produktion: Deutschland,
Frankreich, Großbritannien,
Kanada, Philippinen, USA;
Verkaufsniederlassungen: China,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien,
Russland, USA
Umsatz (2014):
1,802 Mrd. Dollar
www.glatfelter.com
Glatfelter Gernsbach GmbH
Glatfelter ist ein internationaler Konzern mit Sitz in York, Pennsylvania
(USA). Das Unternehmen ist ein führender Lieferant für Spezialpapiere
und technische Spezialprodukte.
Der Standort Gernsbach gehört zur sogenannten Composite Fibers Busi -
ness Unit (CFBU) und ist gleichzeitig die Zentrale dieser Geschäfts -
einheit. Die vorhandene Infrastruktur sorgt für weltweite Just-in-time-
Lieferungen. Entwicklungen und hohe Servicestandards dienen dazu,
die Produkte für die Wertschöpfungskette der Kunden zu optimieren.
Innovative Lösungen sorgen für hohe technische Anforderungen, die
jederzeit bedient werden.
Der Produktionsprozess von Spezialpapieren ist komplex und erfordert
hoch qualifiziertes Personal sowie Know-how vor allem im Umgang mit
Rohstoffen und Papiermaschinentechnik. Heute ist Glatfelter in vielen
Bereichen Weltmarktführer und Spezialist in der Herstellung von Spezialpapieren
mit der Schrägsiebtechnologie. Dank dieser Technik lassen sich
insbesondere Langfasern zu qualitativ hochwertigem Spezialpapier verarbeiten.
Glatfelters Langfaserpapiere werden beispielsweise eingesetzt als Tee -
filterpapier, Kaffeepads, Tapetenvlies und technische Papiere zum Beispiel
für Kondensatoren, in der Automobilindustrie, in der Medizin oder
in der Fußboden- und Möbelindustrie. Eine weitere Spezialität ist das
Metallisieren von Papieren. Diese Spezialpapiere werden hauptsächlich
für Flaschenetiketten verwendet.
34
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1894
Mitarbeiter: 6500
Leistungsspektrum:
– manuelle und automatisierte
Schaltgetriebe
– Außenplaneten- und
Portalachsen
– Drehmomentwandler
– Umformtechnik
– Zerspanungstechnik
– Werkstoff- und Prozesstechnik,
Umweltschutz
– Werkzeug- und
Betriebsmittelbau
– Logistik International
– Getriebe-Service-Center
www.daimler.com
Mercedes-Benz Gaggenau, ein Werk der Daimler AG
Das traditionsreiche Werk Gaggenau wurde 1894 als Bergmann Indus -
triewerke GmbH gegründet und gilt somit als das älteste Automobilwerk
der Welt. Als Aggregate-Werk ist es heute eingebunden in den
Nutzfahrzeugbereich Daimler Trucks.
Auf einer Fläche von 412 041 Quadratmetern in Gaggenau und
227 005 Quadratmetern in Rastatt werden manuelle und automa -
ti sierte Schaltgetriebe, Achsen, Wandler und Pressteile – für verschiedene
interne und externe Kunden – hergestellt.
Die Produktpalette der Aggregatefertigung reicht von leichten bis
schweren Getrieben für Nutzfahrzeuge, Vans, Pkw und Busse sowie
Achsen für Nutzfahrzeuge und den Unimog.
In weiteren Produktionsbereichen werden Wandler für Pkw sowie
Pressteile für die Nutzfahrzeug- und Pkw-Werke der Daimler AG her -
gestellt. Zudem ist am Standort die Logistik International beheimatet;
mit ihren Dienstleistungen wird das weltweite Produktionsnetzwerk
versorgt.
Ein weiterer Gewinn für die Region ist die Erweiterung der Produk -
tionskapazitäten mit der Einweihung des neuen Presswerkes im Jahr
2011 in Kuppenheim, dessen Erweiterung im Frühjahr 2016 abgeschlossen
ist.
Getriebeproduktion Montage,
Werkteil Rastatt
Qualitätskontrolle in der Getriebeproduktion, Werk Gaggenau
35
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1985
Mitarbeiter: 5
Leistungsspektrum:
Anbieter von hochwertiger
Büro- und Wohneinrichtung
inklusive Beratung, Büroraumplanung
und Montage
Hersteller:
USM, Vitra, Haworth, Kinnarps,
Dauphin, Brunner, Hund Möbelwerke,
ProfiM
www.habich-gmbh.de
Habich GmbH Büro- und Wohndesign
Seit 1985 macht es sich die Habich GmbH, gegründet von Karlheinz
und Aira Habich, zur Aufgabe, intensive Beratung, durchdachte Planung
– von der Ausführung bis zur Endmontage – und eine bestens sortierte
Produktpräsentation im Haus zu bieten. 1999 entstand ein Neubau mit
2700 Quadratmetern Fläche – Raum für Kundenberatung, Entwurf und
Planung, Verwaltung und Lagerung von Büroeinrichtungsgegenständen.
Kernstück ist die 900 Quadratmeter große Ausstellungsfläche, auf der
Einrichtungslösungen namhafter Hersteller wie Haworth, Kinnarps,
Hund Möbelwerke, Dauphin sowie USM und Vitra präsentiert werden.
2014 erfolgte die Übergabe des Unternehmens an die Söhne Kaj und
Mathias Habich. Obwohl der Schwerpunkt weiterhin klar auf
Objekteinrich tungen beruht, hat sich das Unternehmen in jüngster Zeit
auch dem Wohnmöbelbereich zugewandt.
leister, Handwerker und ein expandierender Handel. Insgesamt zeichnet sich die Region
durch eine große Unternehmensdichte aus. Von großer Bedeutung ist das produzie -
rende Gewerbe. Standbeine sind vor allem der Maschinen- und Fahrzeugbau. Die
Daimler AG ist mit Werken in Gaggenau, Rastatt und Kuppenheim mit rund 13 000 Mitarbeitern
der größte Arbeitgeber. Viele Menschen sind in der Automobilzulieferindustrie
beschäftigt. Etwa in Bühl bei den Firmen LuK als Hersteller automatischer Getriebe und
Bosch als Produzent von Scheibenwischermotoren. Die „Zwetschgenstadt“ ist ebenso
Sitz der Marktführer Kaba Gallenschütz bei Drehkreuzen und Sicherheitskarusselltüren,
Pepperl + Fuchs bei industriellen Sensoren oder USM bei modularen Möbelsystemen.
Nicht zu vergessen das Unternehmen UHU, das seit 1932 für Klebstoff schlechthin steht.
In Rastatt produziert der Medizintechnikhersteller Maquet Komplettlösungen für Operationssäle
und Intensivstationen. Die Lawo Informationssysteme GmbH gilt als einer der
Pioniere bei der Herstellung von Vollmatrix-Anzeigensystemen und neuer Entwicklungen
in der mobilen Fahrgast-Informationstechnologie. Bei der ebenfalls in der Barockstadt
ansässigen Siemens Building Technologies dreht sich alles um Heizung, Lüftung
und Klima. Die Firma Ruf Betten ist Marktführer im Polsterbettenbereich. Im Murgtal ist
mit den Unternehmen Glatfelter, MayrMelnhof und Smurfit Kappa die Stadt Gernsbach
ein Zentrum der Papierindustrie. Die Katz Gruppe in Weisenbach ist der weltweit größte
Fortsetzung Seite 38 unten
36
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1838
Mitarbeiter: 7000 (Maquet),
16 000 (Getinge Group)
Muttergesellschaft:
Getinge AB, Schweden
Leistungsspektrum:
– Operationstische und
-leuchten
– Deckenversorgungseinheiten
– Anästhesie- und Beatmungsgeräte
– Unterstützungssysteme für
Herz und Lunge
– Produkte für die Herz- und
Gefäßchirurgie
– Raumkonzepte für Operationssaal
und Intensivstation
– IT-Lösungen
Standorte:
– 13 Fertigungsstandorte in
8 Ländern
– 53 internationale Vertriebsund
Serviceorganisationen
– 300 Vertriebspartner weltweit
Maquet Academy in Rastatt:
Showroom und Aus-/Weiter -
bildungszentrum für klinisches
Personal und Mitarbeiter der
Getinge Group
Umsatz 2014:
1,55 Mrd. Euro (Maquet) von
2,93 Mrd. Euro (Getinge Group)
www.maquet.com
rechts: Hybrid Operationssaal –
intelligente Kombination von
OP-Saal und interventioneller
Radiologie
MAQUET Holding B.V. & Co. KG
Seit mehr als 175 Jahren ist Maquet ein weltweit führender Anbieter
für medizinische Systeme. Das Unternehmen ist auf Lösungen, Thera -
pien und Produkte für chirurgische Eingriffe, interventionelle Kardio -
logie und die Intensivpflege spezialisiert. Maquet ist die größte
Tochtergesellschaft der börsennotierten schwedischen Getinge Group,
deren medizintechnisches Portfolio unter den Marken ArjoHuntleigh,
Getinge und Maquet angeboten wird und entscheidend zur Qualitätssteigerung
und Kostensenkung im Gesundheitswesen beiträgt.
37
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 2006
Mitarbeiter: 10
Leistungsspektrum:
– 2,7 Kilometer Rundkurs
von Streckendesigner
Hermann Tilke
– Fahrsicherheitstraining
– verschiedene Streckenmodule
– Eventhangar: Location für
Kundenevents, Tagungen,
Sommerfeste, Weihnachts -
feiern, Hochzeiten
auf 500 Quadratmetern
für bis zu 450 Personen
www.drivingcenter-baden.de
Fahrsicherheitszentrum mit einzigartiger Eventlocation
Ein Areal mit 100 000 Quadratmetern hat sich zum Ort für exklusive
Events und jede Menge Fahrvergnügen entwickelt: Das LuK Driving
Center Baden zeigt, wie unvergessliche Veranstaltungen heute aus sehen
können. Vom atemberaubenden Rundkurs für spannendes Fahrtraining
bis zum perfekt ausgestatteten Eventhangar überzeugt das hochmo -
derne Driving Center – eine der beliebtesten Locations in Süddeutschland.
Ein ehemaliger Flugzeughangar bietet mit seiner spannungsvollen Architektur
die großartige Kulisse für vielseitige Events, Tagungen und Groß -
veranstaltungen – direkt am Flughafen Baden Airpark gelegen. Vor dem
Hangar liegt der unvergleichliche Rundkurs mit seinen insgesamt 2,7
aufregenden Kilometern – vom international bekannten Strecken -
designer Hermann Tilke gestaltet –, perfekt für ein Fahrtraining der Super -
lative, beispielsweise als anregende Incentive-Maßnahme.
Anbieter von Getränkeuntersetzern aus Pappe. In Gaggenau ist mit Dambach Deutschlands
führender Hersteller von Verkehrsschildern beheimatet, in Lichtenau-Scherzheim
mit der Firma Sieger Deutschlands zweitgrößter Anbieter von Freizeitmöbeln und in
Muggensturm mit Freiberger Europas größte Pizza-Bäckerei. Viele Unternehmen sind in
den Bereichen Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik tätig.
Auch expandierende Handelsunternehmen, ein qualitätsbewusstes Handwerk mit
rund 2500 Betrieben und ein an Bedeutung gewinnender Dienstleistungssektor
machen den Wirtschaftsstandort aus. Geballt zeigt sich die Vielfalt der regionalen Wirtschaft
im Baden-Airpark, der neben dem Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden
auf einem über 600 Hektar großen Gelände einen 142 Hektar großen Gewerbe- und
Freizeitpark mit Dienstleistungs-, Versorgungs- und Verwaltungszentrum vereint. Im
Gewerbepark haben sich mehr als 140 Firmen diverser Branchen mit mehr als 2400
Beschäftigen angesiedelt. Rund 100 Hektar des Areals sind schon vermarktet. Das
Spektrum reicht von Weltmarktführern wie Stratasys im Bereich des 3-D-Drucks oder
der Firma Rauch im Bereich der Landmaschinen bis zum regionalen Ein-Mann-Dienst -
leister. Hier tummelt sich eine bunte Mischung aus Jungunternehmern und Global Playern.
Auch Gastronomie und Hotellerie, Bundesbehörden, Vereine, Freizeitanlagen,
Museen, ein Fahrsicherheitszentrum oder ein Biomassekraftwerk haben hier ihren Platz
gefunden.
38
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1997
Mitarbeiter: 80
Leistungsspektrum:
– Motorsport
– Offroadfahrzeuge
– Promotionfahrzeuge
– Pferdetransporter
– Übertragungsfahrzeuge
– Medical
Service:
– Eventbetreung
– Fahrzeugservice
– Vermietung
www.bischoff-scheck.de
Renntransporter
Bischoff + Scheck AG – motion is a state of mind!
„Was vorstellbar ist, ist auch machbar.“ Das ist das Credo der Bischoff +
Scheck AG. Mit dieser Denkweise werden einzigartige Ergebnisse
erzielt. Das Fachgebiet: intelligente Konzepte im Spezial-Fahrzeugbau.
Das Portfolio: weit gefächert. Ob Motorsport-Auflieger, Hospitality, Offroad-Fahrzeuge
oder Pferde-Trailer, Promotiontrucks, Mobile Technical
Units sowie Medizinlabore oder fahrbare Kompaktkliniken – mit
großem Know-how verwirklichen die Spezialisten innovative Lösungen,
die ihresgleichen suchen. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die
Wünsche der Kunden – auch wenn sie noch so ausgefallen sind.
Das Ergebnis: eine Synthese aus Kundenwünschen und eigener Expertise.
In enger Kommunikation wird exakt das Fahrzeug gestaltet, das in
der Vorstellung der Auftraggeber existiert. Überbordende Fan tasie wird
bei Bischoff + Scheck Realität!
Die Referenzen: Das Vertrauen der Kunden in die innovativen Produkte
ist groß. So gehören zum Beispiel im Motorsport international führende
Rennteams zu den Kunden (Mercedes AMG Petronas F1, McLaren
Honda, Scuderia Ferrari, Porsche, Audi, BMW). Bischoff + Scheck ist
zudem mit Spezial-Fahrzeugen (Hospitalities) präsent vor Ort und bietet
einen Meeting-Point für VIPs, Rennsport begeisterte und Fahrer – hier
lässt es sich reden, feiern und verhandeln.
Die Qualität: Um die Wünsche der Auftraggeber bis ins Detail zu er -
füllen, entwickeln über fünfzig hoch qualifizierte Mitarbeiter funktionelle
Hospitality
und auf den Punkt bedarfsgerechte Konstruktionen. Dabei kommen
nur ausgesuchte Materialien zum Einsatz, wie zum Beispiel edle Hölzer
(die in der betriebseigenen Schreinerei verarbeitet werden), hoch -
wertige Metalle und Gesteine sowie erlesenes Leder.
39
Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH
Das Unternehmen besteht seit 1841 am Standort Gernsbach und
beschäftigt sich seit 1951 mit der Herstellung von Karton. In optimaler
Weise verbinden sich modernste Technik und Prozesse mit nachhaltigen
Werten der Mitarbeiter wie Motivation, Identifikation und Loyalität. Das
Ergebnis: hochwertiger Recyclingkarton und zufriedene Kunden.
Die im Werk Gernsbach produzierten Recyclingkartonqualitäten zeichnen
sich durch eine gleichmäßig hohe Qualität und Anwendungssicherheit
aus und sind so ideal für jede Anwendung im Food- und Non-Food-
Bereich.
Die Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH gehört innerhalb der Mayr-Melnhof
Gruppe zur MM Karton Division. Die Mayr-Melnhof Gruppe ist der weltweit
größte Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton mit einer
wachsenden Position in Frischfaserkarton, sowie Europas führender
Produzent von Faltschachteln mit einer steigenden Präsenz außerhalb
Europas. Die Leistungen der Mayr -Melnhof Gruppe konzentrieren sich
ausschließlich auf diese Kernbereiche, die in zwei operativen Seg -
menten, MM Karton und MM Packaging geführt werden.
Die MM Karton Division hat sieben europäische Standorte mit einer
Gesamtjahres kapazität von mehr als 1,7 Millionen Tonnen. Das Produktsortiment
umfasst die gesamte Palette an Kartonsorten.
Auf einen Blick
Werke:
Gründungsjahr: 1950
– Frohnleiten, Hirschwang
Mitarbeiter: 240 in Gernsbach (Österreich)
– Baiersbronn, Gernsbach,
Leistungsspektrum:
Neuss (Deutschland)
weltweit größter Hersteller von
– Eerbeek (Niederlande)
gestrichenem Recyclingkarton
– Kolicevo (Slowenien)
– FollaCell (Norwegen)
Produkte:
– FOODBOARD
Zertifikate:
– Frischfaserkarton
FSC ®
– Recyclingkarton
PEFC
– White Top Coated Liner
ISO 9001
– Zellstoff
ISO 50001
HACCP
www.mm-karton.com
Halal
Die Vision der Mayr-Melnhof Gruppe ist es, langfristig ertragsstark weiter
zu wachsen und in neuen Märkten führende Positionen zu besetzen.
Dabei orientieren wir uns am nachhaltigen Nutzen für unsere Kunden,
Aktionäre und Mitarbeiter zur Schaffung dauerhafter Werte.
40
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1997
als Bada Plast GmbH & Co. KG
Mitarbeiter: 87 in Bühl,
60 in Spanien
Produkte:
hochwertige technische
Thermoplaste und thermo -
plastische Elastomere
Branchen:
Automobil, Elektronik, Bau,
Möbelherstellung, Medizin -
technik, Haushaltswaren,
Sport und Freizeit
Standorte:
Bada AG Stammsitz Bühl/Baden,
Bada Hispanaplast S.A. Werks -
niederlassung in Huesca, Spanien
www.bada.de
Bada AG – die Spezialisten für Thermoplaste und
thermoplastische Elastomere
Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit haben die Bada AG mit Stamm -
sitz in Bühl (Baden-Württemberg) im Markt als Spezialitätencompoundeur
etabliert. Seit 1998 werden hochwertige technische Thermoplaste
und thermoplastische Elastomere für so unterschiedliche Branchen wie
Automobil, Elektronik, Bau, Möbelherstellung, Medizintechnik, Haushaltswaren,
Sport und Freizeit gefertigt. Gleiches gilt für den Standort
im spanischen Huesca, der im Jahr 2005 gegründet wurde.
Unterstützt durch modernste Produktionstechnologie, entwickelt unser
hoch qualifiziertes, dynamisches Team in effizienten Abläufen Com -
pounds mit genau den Eigenschaften, die für die gewünschte Kundenanwendung
entscheidend sind. Unsere maßgeschneiderten Kunden -
lösungen liefern wir in konstant hochwertiger Qualität. Die Standorte
in Deutschland und Spanien sind nach der ISO/TS 16949:2009 zerti -
fiziert und in Deutschland ist seit 2008 zusätzlich ein nach ISO 14001
und EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem installiert.
Dank unseres engmaschigen Vertriebsnetzes werden die Produkte
auf kürzesten Wegen in mittlerweile über 70 Länder exportiert. Der
Kundenstamm reicht von Europa bis nach Asien, Amerika und Afrika.
Die Bada AG produziert und vermarktet sehr erfolgreich Spezialitäten auf
Basis der Marken Badamid ® (PA6, PA66, PA66/6, PA6/6T, PPA, PA10T,
PA610, PA612, PA12), Badadur ® (PBT), Badaflex® (TPE-S, TPE-E, TPU)
sowie Badalac ® (ABS/ASA und Blends), Badaprene ® (TPV), Badatech
HT ® (Hochleistungs-Compounds) und Badatron ® (PPS). Ein Schwerpunkt
neben den vielfältigen Additivierungsmöglichkeiten stellt die präzise Einfärbung
der Compounds gemäß den individuellen Kundenwünschen dar.
Analytisches Labor für chemische und physikalische Messungen
Mit den Produktionen in Bühl und Huesca verfügt die Bada AG über
zwei der modernsten Compoundierwerke weltweit, die zusammen
eine Kapazität von 28 000 Tonnen pro Jahr erreichen. Durch die regelmäßige
Teilnahme an geforderten Forschungsprojekten und einem
engmaschigen Netzwerk stellt die Bada AG sicher, dass die Kunden
auch in Zukunft weiterhin mit innovativen Produktlösungen beliefert
werden.
41
Claus Haberecht
Starker Standort –
Wirtschaftsregion Mittelbaden
42
Ziele der Interessen -
gemeinschaft Wirtschafts -
region Mittelbaden (WRM):
– Stärkung und Positionierung
der Wirtschaftsregion Mittelbaden
(WRM) innerhalb der
TechnologieRegion Karlsruhe
(TRK)
– Förderung der regionalen
Identität
– abgestimmte projektbezogene
Unterstützung regionaler Infrastrukturmaßnahmen
– Förderung der beruflichen
Weiterbildung zur Fachkräftegewinnung
und Sicherung des
Fachkräftenachwuchses
– Ansprechpartner bei der
Förderung von Existenz -
gründungen
– Sicherung und Akquise von
Fördermitteln
– Verbesserung des Regional-
Marketings und Zusammen -
arbeit mit Einrichtungen der
Wissenschaft und Forschung
(z. B. Hochschule Karlsruhe/
Technik und Wirtschaft,
KIT, Steinbeis Hochschule,
Fraunhofer-Institute etc.)
weitere Informationen unter:
www.wirtschaftsregionmittelbaden.de
Die Raumschaft zwischen der Ortenau und Karlsruhe verfügt über eine außergewöhn -
liche Wirtschaftskraft und zeigt sich auch durch eine überdurchschnittliche Dynamik aus.
Darüber hinaus bietet sie eine einzigartige Landschaft und den Menschen eine herausragende
Lebensqualität.
Um den Zukunfts-Herausforderungen wirksam und schlagkräftig zu begegnen,
haben sich 2012 der Stadtkreis Baden-Baden, der Landkreis Rastatt, alle Kommunen
des Landkreises Rastatt sowie zahlreiche Unternehmen und Kreditinstitute aus der Re -
gion zu der Interessengemeinschaft Wirtschaftsregion Mittelbaden (WRM) zusammengeschlossen.
Der Zweck der Interessengemeinschaft ist die Koordination, Bündelung und Stärkung
der Zusammenarbeit der Mitglieder auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung in der
Region Mittelbaden sowie die Durchführung gemeinsamer Maßnahmen, die der Förderung
der wirtschaftlichen Entwicklung in Mittelbaden und der Stärkung der wirtschaft -
lichen Position der Mitglieder dienen (siehe auch Infospalte).
Wirtschaftskraft
Die Wirtschaftsregion Mittelbaden umfasst eine Gesamtfläche von nahezu 900 Quadratkilometern,
in der derzeit ca. 280 000 Menschen leben. Risikobereitschaft, Innova -
tionsfreudigkeit, ein unternehmensfreundliches Klima und ein großes Potenzial hoch
qualifizierter Fachkräfte bilden die Basis für eine überdurchschnittliche wirtschaftliche
Power. Überall in der Wirtschaftsregion Mittelbaden – in Baden-Baden, in den großen
Kreisstädten Rastatt, Gaggenau und Bühl, aber auch in den anderen 20 Kom munen des
Landkreises Rastatt – gibt es zahlreiche innovative Unternehmen mit ausgezeich neten
Zukunftsperspektiven: weltweit agierende Großunternehmen ebenso wie eine Vielzahl
kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Dabei ist nach wie vor das produzierende Gewerbe, vor allem im Fahrzeug- und
Maschinenbau, von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Ein großer Vorteil für die zahlreichen
Unternehmen ist die unmittelbare Nähe zu den hervorragenden Forschungs -
einrichtungen der TechnologieRegion Karlsruhe, allen voran dem Karlsruher Institut für
Technologie (KIT). Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ist ein
Markenzeichen und natürlich ein starker Innovationstreiber für die Wirtschaft. Darüber
hinaus sorgen die Forschungs- aber auch die zahlreichen Bildungseinrichtungen für die
Ausbildung hoch qualifizierter Fachkräfte mit einem hohen Praxisbezug, die dem Unternehmen
die Möglichkeit eröffnen, neue Entwicklungen umzusetzen. Und den jungen
Menschen bieten sich so ausgezeichnete Perspektiven der beruflichen Karriere.
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Ein breites Netzwerk von Wirtschaftsförderung des Landkreises Rastatt und der
Städte und Gemeinden der Region unterstützt aktiv die Betriebe vor Ort. Dabei verstehen
sich die Wirtschaftsförderungen als Anlaufstellen sowie kompetente Partner und
halten ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot vor. Für Jungunternehmen
bieten das ELAN-Gründerzentrum Baden-Baden, das Gründerzentrum Rastatt und das
Bühler Innovations- und Technologiezentrum (BITZ) optimale Startchancen.
Staustufe Iffezheim
Schnell unterwegs
Die Wirtschaftsregion Mittelbaden liegt an einer der wichtigsten europäischen Entwicklungsachsen.
Herausragende Verkehrsanbindungen über Straße und Schiene, aber
auch mit dem Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden, eine topografisch aus -
43
gezeichnete Lage und die Bereitstellung unterschiedlicher, zum Teil auch ökologisch
werthaltiger Gewerbeflächen bieten optimale Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von
Betrieben und Unternehmen. Über die sechsspurig ausgebauten Autobahnen 5 und 8
ist man in kürzester Zeit in den großen industriellen Zentren der näheren Umgebung.
Auch mit der Bahn sind Menschen und Güter in der Wirtschaftsregion Mittelbaden
schnell unterwegs. In Nord-Süd-Richtung sorgt die Schienenstrecke Amsterdam–Basel–
Mailand mit dem ICE-Haltepunkt Baden-Baden für schnelle Verbindungen, in Ost-West-
Richtung ist es die Verbindung Paris–Budapest. In gerade mal drei Stunden beispielsweise
bringen ICE und TGV die Reisenden von Baden-Baden in die französische Metropole.
Vorbildlich ist das großzügig ausgebaute Nahverkehrssystem. In ca. 90 Minuten
zum Geschäftstermin oder Shopping nach London – vom Regionalflughafen Karlsruhe/
Baden-Baden (FKB) aus ist das kein Problem. Gleich mehrmals am Tag starten die
Maschinen in Richtung Berlin und Hamburg. Für die Unternehmen in der Region ermöglicht
schließlich der Rhein über die Schiffsanlegestellen Staustufe Iffezheim, Rheinmüns -
ter-Greffern und Rastatt-Plittersdorf und den nur 25 Kilometer entfernt gelegenen
Hafen Karlsruhe die Verbindung zum bedeutendsten Seehafen Europas in Rotterdam.
Lebensqualität und Bildung
Eine bedarfsorientierte Bildungslandschaft, die für jedes Lebensalter, Qualifikationsniveau
und Zielrichtung das richtige Bildungsangebot bereithält, das zeichnet die
Re gion Mittelbaden aus und macht sie zu einem Wissensstandort, der den Menschen
und der Wirtschaft einmalige Chancen bietet.
„Für jeden das Richtige“ zeigt den Anspruch, den die WRM mit ihrem Bildungs -
angebot beschreibt. Ganztagsschulen, Förderangebote, Schulmittagessen, Berufsorientierung
und eine enge Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft ergänzen und
gestalten das schulische Angebot. Kernkompetenz und tragende Säule stellt dabei
selbstverständlich eine an den wirtschaftlichen Bedarfen orientierte Vielfalt an dualer
Berufsausbildung dar. Im gewerblich-technischen Bereich dominieren die Berufsfelder
Metalltechnik, Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik. Aber auch Bautechnik, Holztechnik,
Farbtechnik, Mechatronik und Lebensmittelhandwerk spielen eine wichtige Rolle.
Der Qualitätsvorsprung in der Ausbildung, breite Kooperationen mit Betrieben und
Kammern sowie maßgeschneiderte Angebote – das zeichnet die Berufsausbildung in
Mittelbaden aus. Große Bedeutung kommt aufgrund der Grenznähe und der Internationalisierung
der Wirtschaft der Sprachförderung und dem Kennenlernen anderer Arbeitstechniken
in deren Kulturräumen zu. Schulpartnerschaften und der Schüleraustausch
mit Frankreich und vielen anderen Ländern sowie die Beteiligung an europäischen
Projekten der Berufsausbildung tragen dazu bei. Herausragend ist die Stellung der
Techno logieRegion Karlsruhe im Bereich der universitären Bildung und Forschung. Mehr
als 40 000 Menschen studieren allein in Karlsruhe an insgesamt neun Hochschulen. In
verschiedenen Rankings erreichen die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in
Karlsruhe regelmäßig Spitzenplätze. Hervorgegangen aus dem Zusammenschluss des
Forschungszentrums Karlsruhe und der Universität Karlsruhe ist das Karlsruher Institut
44
EIN KREIS MIT DYNAMIK
für Technologie (KIT) mit mehr als 22 000 Studierenden und rund 9500 Mitarbeitern. In
den Fächern Physik und Informatik gehört das KIT zur absoluten Spitzengruppe der
forschungsstarken Universitäten in Deutschland und in den MINT-Fächern (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu den TOP 3-Universitäten.
Aber auch in Sachen Lebensqualität ist die Region Mittelbaden spitze. Einzigartige
Naturlandschaften – Schwarzwald, Rhein und Reben – und das äußerst vielfältige und
anspruchsvolle Kultur- und Freizeitangebot zeichnen die Raumschaft aus. Der Rhein mit
seinen weiten, geschützten Auenlandschaften, die traumhaften Rebenlandschaften, der
nördliche Schwarzwald mit weit sichtbaren Höhen und idyllischen Tälern und der touris -
tischen Schwarzwaldhochstraße, die moderne Kultur-, Bäder- und Kongressstadt Baden-
Baden mit dem bekannten Festspielhaus, die großen Kreisstädte Rastatt, Bühl und Gaggenau,
aber auch viele kleinere Gemeinden – dies alles macht die Vielfalt der Region
Mittelbaden aus.
Rheinmünster Schwarzach –
im Hintergrund Standortfaktoren
wie der Regionalflug hafen
Karlsruhe/Baden-Baden und
der Baden-Airpark
45
Holger Staib
Straße, Schiene, Luft und Wasser –
Adern der Wirtschaft
46
Vorbildliche Verkehrsinfrastruktur
im Landkreis Rastatt
in allen Bereichen:
– leistungsfähiges Straßennetz
– dichtes Schienen- und Busnetz
im Fernverkehr sowie im
Nahverkehr innerhalb des
Karls ruher Verkehrsverbundes
– Spitzenstandortfaktor „Flug-
hafen Karlsruhe/Baden-Baden“
– optimale Nutzungsmöglich -
keiten der Rheinschifffahrt
Steckbrief Rastatter Tunnel
im Rahmen der ABS/NBS
Karls ruhe–Basel
– Länge: 4270 Meter
– Verlauf: östlich von Ötigheim
bis Rastatt-Niederbühl mit
Unterquerung des gesamten
Stadtgebietes von Rastatt
– Bauweise: geschlossene
Tunnelvortriebsmaschinen
– Bauzeit Rohbau:
2013 bis 2018
– Innendurchmesser: 9,6 Meter
– Ausbruchsdurchmesser:
11 Meter
– Ausbruchsmassen beim
Tunnelvortrieb: 710 000 m³
– Überdeckung der Tunnelröhren:
4 bis 20 Meter
– mögliche Höchstgeschwindigkeit
der Züge: 250 km/h
– geplante Inbetriebnahme: 2022
Die Mobilität von Personen, Gütern und Dienstleistungen stellt eine unverzichtbare Säule
der modernen Dienstleistungs- und Industriegesellschaft dar. Schnelle Erreichbarkeit
und die gute Vernetzung von Regionen durch eine hochwertige Verkehrsinfrastruktur
sind daher nach wie vor wichtige regionale Standortfaktoren. Dies gilt insbesondere für
produktions- und exportorientierte Wirtschaftsräume wie den Landkreis Rastatt, der
innerhalb des europäischen Städtenetzes von seiner Lage in der Kernwachstumszone
Europas, der sogenannten „blauen Banane“ profitiert. Diese Korridorlage mit einer
guten Anbindung an die transeuropäischen Achsen ist mit Entwicklungspotenzialen verbunden,
allerdings müssen für eine derartig beanspruchte Transitregion dann auch die
infrastrukturellen Voraussetzungen für eine reibungslose Verkehrsabwicklung ge geben
sein. Die zu erwartende Verdoppelung des Güterverkehrsaufkommens in Baden-
Württemberg bis 2050 stellt daher den Landkreis Rastatt vor große Herausforderungen,
die sich nur durch eine sinnvolle wechselseitige Ergänzung von Straße, Schiene und
Binnenschifffahrt bewältigen lassen. Der Landkreis Rastatt bietet sehr gute strukturelle
Voraussetzungen, diese zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen.
Die Wirtschaftsader Straße
Wichtigster Verkehrsträger im Personen- und Güterverkehr ist und bleibt auch in
Zukunft die Straße. Mit rund 30 Kilometer Autobahnen, 120 Kilometer Bundesstraßen
und 425 Kilometer Landes- und Kreisstraßen besitzt der Landkreis ein dichtes und leis -
tungsfähiges Straßennetz. Über die die 6-spurig ausgebaute Bundesautobahn 5 Frankfurt–Karlsruhe–Basel
wird die großräumige Nord-Süd-Verbindung sichergestellt, mit der
man in kurzer Zeit die Zentren Karlsruhe, Frankfurt, Freiburg und Basel erreichen kann.
Ergänzt wird diese Hauptverkehrsader durch ein dichtes Bundesstraßennetz (3, 36, 462,
500), welche die Nord-Süd-Verbindung verdichten und die großräumigen West-Ost-
Verbindungen in den Schwarzwald und nach Frankreich herstellen. Um auch in Zukunft
einen weitgehend ungehemmten Verkehrsfluss sicherzustellen, sind im Landkreis
Rastatt – unter Einbezug der ökologischen Verhältnisse – punktuelle Verbesserungen
unumgänglich. Ein direkter Autobahnanschluss für den Baden-Airpark, der Bau einer
neuen Anschlussstelle im Bereich Rastatt sowie die Realisierung von Lückenschlüssen
der neuen Trassenführung der Bundesstraße 3 sind hier die wichtigsten Verkehrspro -
jekte mit überregionaler Bedeutung.
Fortsetzung Seite 49 unten
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr:
Baden-Airpark GmbH 2001
Gesellschafter:
Flughafen Stuttgart GmbH 66 %,
Baden-Airpark Beteiligungs -
gesellschaft 34 %
Mitarbeiter: ca. 200
Passagiere 2015: ca. 1 050 000
Leistungsspektrum:
– 3 Kilometer lange Start-/
Landebahn
– Flughafenbetriebszeit von
06:00 Uhr bis 23:00 Uhr
– 10 Abstellpositionen
– umfangreiches Angebot an
Linien- und Pauschalflügen
www.baden-airpark.de
Baden-Airpark GmbH
Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden (FKB)
Der 600 Hektar umfassende Baden-Airpark, bestehend aus dem Flughafen
Karlsruhe / Baden-Baden (FKB), dem Gewerbepark sowie diversen
Freizeitanlagen, ist für die Menschen und die Wirtschaft der Region
von großer Bedeutung.
Mit fortschreitendem Ausbau des Flughafens entwickelte sich auch der
Gewerbepark stetig weiter und zahlreiche Firmenneuansiedlungen in
allen Sektoren prägen zwischenzeitlich das Bild rund um die reinen
Flugbetriebsflächen.
Die strategisch günstige Lage des Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden
(FKB) lässt nicht nur Urlauber aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz
und dem Elsass von hier aus in den Urlaub zu einem der zahlreichen
Städte- oder Badereiseziele starten. Auch Geschäftsleute nutzen den
FKB mehr und mehr als idealen Ausgangspunkt, um zeitgünstig und
preiswert etwa nach Berlin und Hamburg oder in andere europäische
Metropolen zu fliegen. Zahlreiche renommierte Fluggesellschaften wie
airberlin, Eurowings, Ryanair, Wizz Air, TUIfly und Turkish Airlines fliegen
den Regionalflughafen in Baden an.
Als „Flughafen der kurzen Wege“ punktet der FKB bei immer mehr
Passagieren, die den schnellen und unkomplizierten Ablauf eines überschaubaren
Regionalflughafens schätzen.
Flughafen Karlsruhe / Baden-
Baden (FKB) – Besser kommen
Sie nicht weg!
Baden-Airpark: Flughafen und Gewerbepark auf 600 Hektar Gesamtfläche
47
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1989
Mitarbeiter: rund 450
Fahrgäste: rund 33 Millionen
Leistungsspektrum:
– dienstleistungs- und markt -
orientiertes Linienbusangebot
– Speziallinien im Freizeit -
verkehr
– Groß- und Sonderverkehr
Firmensitz: Karlsruhe
Niederlassungen:
Karlsruhe, Pforzheim,
Offenburg, Freudenstadt
www.suedwestbus.de
Südwestbus –
sichere und zuverlässige Mobilität für die Menschen in der Region
Südwestbus, vielen Fahrgästen unter dem Kürzel RVS bekannt, bietet
seit 25 Jahren zuverlässige, sichere und kundenfreundliche Mobilität.
Unser Firmensitz befindet sich in Karlsruhe. Vier Niederlassungen mit
teilweise eigenen Werkstätten sorgen für die Nähe zu Fahrgästen und
Aufgabenträgern. Hier werden unter anderem jährlich die Fahrpläne
zum Fahrplanwechsel den geänderten Mobilitätsbedürfnissen der
Be völkerung angepasst. Südwestbus bietet ein dienstleistungs- und
marktorientiertes Linienbusangebot auch außerhalb des Schüler- und
Berufsverkehrs an. Speziallinien zu beliebten Ausflugszielen wie zum
Mummelsee und zur Hornisgrinde sowie unsere Fahrradbusse haben sich
in der Re gion etabliert. Auch bei Großveranstaltungen oder bei Schienen -
ersatzverkehren ist die Kompetenz und Erfahrung der RVS gefragt.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 2010
Mitarbeiter: 42
Leistungsspektrum:
Nahverkehrsdienstleister
Fuhrpark:
28 Omnibusse
Linienverkehrsleistung:
– Partner der Verkehrsgesellschaft
Rastatt (VERA)
– Partner des Karlsruher
Verkehrsverbundes (KVV)
www.nvw-walz.de
48
NVW – Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH
Die NVW Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH ist ein modernes,
regionales Dienstleistungsunternehmen und ein Tochterunternehmen
der SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft.
Als Nah verkehrsunternehmen erfüllt die NVW innerhalb von Mittel -
baden eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge für die
Menschen in dieser Region.
Mit einer Verkehrsleistung von rund 1,1 Millionen Fahrplankilometern
führt der Verkehrsdienstleister neben dem Stadtverkehr Rastatt auch
Verkehre innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) durch.
Mit ihrem Engagement trägt die NVW dazu bei, die Lebensqualität in
der Region, in den Städten und den Gemeinden zu sichern und deren
Wirtschaftskraft zu stärken.
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1994
Verbundunternehmen: 20
Haltestellen: rund 1900
Fahrgäste (2014): 174 Millionen
Fahrgeldeinnahmen (2014):
135 Mio. Euro
Leistungsspektrum:
– Planung und Koordination des
Nahverkehrs in der Region
Karlsruhe
– einheitliches Fahrplan- und Tarif -
system für das Verbundgebiet
– Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
– Kundenbetreuung u. v. m.
www.kvv.de
KVV – Durchfahren statt Umsteigen
Aus dem Umland direkt ins Karlsruher Zentrum ohne das Verkehrs -
mittel zu wechseln: Diesen Komfort können die Fahrgäste des Karls -
ruher Verkehrsverbunds (KVV) schon seit den 1990er-Jahren nutzen.
Das „Karlsruher Modell“ verbindet Straßenbahn in der City und Eisenbahn
in der Region mit eigens von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft
(AVG) entwickelten „Zweisystem-Fahrzeugen“. Zur Verknüpfung der
Systeme wurden mehrere Verbindungsstrecken zwischen dem vor -
handenen Straßenbahn- und Eisenbahnnetz gebaut, um einen durchgehenden
Betrieb zu ermöglichen. So müssen die Reisenden aus dem
Landkreis Rastatt auf der Fahrt mit der S 4 oder S 41 nicht am Bahnhof
umsteigen, sondern können mit der Stadtbahn direkt ins Karlsruher
Zentrum fahren. Die innovative Technik des „Karlsruher Modells“ wurde
in den letzten Jahrzehnten von anderen Städten übernommen.
Die Wirtschaftsader Schiene
Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind Personen und Güter im Landkreis
Rastatt schnell unterwegs. Mit der ICE-Strecke Amsterdam–Frankfurt–Karlsruhe–Basel–
Mailand ist der Landkreis sowie der gesamte Oberrhein an das nationale und inter -
nationale Schienennetz in Nord-Süd-Richtung angebunden. Aufgewertet wird diese
Verbindung aktuell durch die Aus- und Neubauplanung Karlsruhe–Basel der DB AG. Eine
„Jahrhundertmaßnahme“ stellt hierbei der Bau des 4,3 Kilometer langen Rastatter
Tunnels im Landkreis Rastatt dar. Großräumige Verknüpfungen in Karlsruhe und Baden-
Baden (Magistrale Budapest–Paris) ermöglichen zudem hervorragende Verbindungen
zu den Metropolen im Osten und Westen.
Im ergänzenden ÖPNV-Netz ist der Landkreis betrieblich und tariflich in den Verbund -
raum des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) integriert. Ein dichtes Netz von Regionalund
Stadtbahnlinien verbinden die regionalen Zentren. Weltweit bekannt ist hier inzwischen
das „Karlsruher Modell“, mit dem Stadt und Region durch den Einsatz spezieller
Zweisystemfahrzeuge („Tram-Train“) optimal umsteigefrei vernetzt werden. Ein auf die
Schiene abgestimmtes und in den letzten Jahren sukzessiv ausgebautes dichtes Busnetz
übernimmt die Feinverteilung der Fahrgäste. Damit im gesamten Landkreis auch in den
49
Schwachlastzeiten und
den Nachtzeiten eine
Bedienung sichergestellt
ist, ergänzt ein flächendeckendes
Anruf-Linien -
taxi-System das Netz,
welches vom Land Baden-
Württemberg mit dem
ÖPNV-Innovationspreis aus -
gezeichnet wurde.
Die Wirtschaftsader Luft
Schiffahrtsweg Rhein, der Goldkanal
auf der rechten Seite,
links das Elsass
Nur wenige Landkreise
in Deutschland können
sich mit dem Luftverkehrsangebot
des Landkreises
Rastatt messen.
Der Landkreis liegt zum
einen im Schnittpunkt von vier schnell erreichbaren Großflughäfen (Frankfurt, Stuttgart,
Strasbourg, Basel) und kann zudem noch mit dem Standortfaktor des „eigenen“ Regionalflughafens
Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) punkten. Der FKB ist zwar noch ein junger
Flughafen, der erst Mitte der 90er-Jahre im Rahmen eines Konversionsprojektes entwickelt
wurde, er konnte sich aber schnell im deutschen Flughafenbetrieb etablieren
und ist inzwischen der zweitgrößte Flughafen in Baden-Württemberg mit rund einer
Million Passagieren pro Jahr. Die moderne technische Ausstattung entspricht den Anforderungen
eines Großflug hafens. Linienverbindungen u. a. nach Alicante, Barcelona,
Bari, Berlin, Cagliari, Göteborg, Hamburg, London, Moskau, Porto, Rom, Stockholm und
Wien verbinden den Landkreis mit den Metropolen Europas. Zahlreiche Destinationen
im außereuropäischen Linienflug- und internationalen Charterflugverkehr ergänzen das
Angebot. Nicht zu vernachlässigen ist insbesondere für die regionale Wirtschaft der
Luftfrachtverkehr, der insbesondere auch für das 600 Hektar große angrenzende
Gewerbegebiet Baden-Airpark von erheblicher Bedeutung ist.
Die Wirtschaftsader Wasser
50
Die Binnenschifffahrt ist für den nationalen und internationalen Güterverkehr immer
noch ein volkswirtschaftlich unterschätzter Verkehrsträger. Aus ökologischen, ökono -
mischen und sicherheitstechnischen Aspekten ist die Schifffahrt allerdings insbesondere
für Massengüter ein bevorzugtes Beförderungsmittel mit zunehmender Bedeutung für
Unternehmen in der Region. Zwei Drittel des gesamten binnenländischen Verkehrsaufkommens
wird auf dem Rhein abgewickelt. Der Landkreis hat drei Schiffsanlegestellen
am Rhein. Der große Karlsruher Hafen ist mit einer Entfernung von ca. 25 Kilometern
ebenfalls schnell erreichbar.
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Michael Janke
Ein Kreis mit Power –
Standort für Energieerzeugung
Fünf Turbinen rattern unter dem Asphalt. Der Rhein bei Iffezheim treibt die Wasserräder
an, die über einen Generator Strom erzeugen. Es entstehen hier 146 Megawatt elek -
trische Energie, damit lassen sich 250 000 Haushalte mit Strom versorgen. Das Rheinkraftwerk
im Landkreis Rastatt ist das größte Wasserkraftwerk Baden-Württembergs.
„Beim Wasser sind wir richtig gut dabei“, erklärt Dezernent Claus Haberecht.
Die EnBW, der die fünf Turbinen in der Iffezheimer Rheinstaustufe gehören, unterhält
noch weitere Wasserkraftwerke im Landkreis – darunter die Schwarzenbachtal -
sperre oberhalb von Forbach. Hier entstehen 44 Megawatt, daran hängen rund 75 000
Haushalte. Hinzu kommen weitere Turbinen in der Murg, im Schwarzbach und in Seite n -
kanälen. Die Topografie des Landkreises Rastatt mit der oberrheinischen Tiefebene und
den Zuflüssen aus dem Schwarzwald ist geradezu prädestiniert für diese Form regenerativer
Energie.
„Die Windkraft bietet sich in dieser Region nicht vorrangig an“, berichtet Claus
Haberecht. Wasserkraft deckt rund 20 Prozent des Bedarfs an elektrischer Energie im
Landkreis ab. Stetig steigend ist die Erzeugung von Solarstrom – Energie direkt aus der
Sonne also. Und sogar der Müll wird teilweise zu Strom veredelt: Aus der Trocken -
vergärung des Bioabfalls in Iffezheim entsteht Gas, dieses treibt Generatoren an, der
da raus gewonnene Strom reicht immerhin für 400 Haushalte. Alles in allem können
330 000 Haushalte mit Strom, der im Landkreis Rastatt mit erneuerbaren Energien
erzeugt wird, versorgt werden.
Dies alles basiert freilich nicht auf einem Zufallsprinzip. „Der Landkreis hatte im
Jahr 2008 beschlossen, ein Energiekonzept zu erstellen“, berichtet Dezernent Claus
Haberecht. Oberstes Ziel: die Bewusstseinsbildung der Behörden – und vor allem der
Bürger. Hierfür wurde die Energieagentur gegründet, an der neben dem Landkreis
Rastatt auch die Stadt Baden-Baden und die örtlichen Energieversorger beteiligt sind.
Die Energie agentur berät die Bürger, wie sie ganzheitlich in ihren Gebäuden und mit
ihrem Verbrauchsverhalten Energie einsparen können.
„Wir setzen verstärkt auf Bewusstseinsbildung“, erklärt Claus Haberecht. Mit dem
Fifty-Fifty-Projekt werden Schüler zur Energieeinsparung animiert: Von dem Betrag, den
eine Schule bei den Energiekosten weniger braucht, bekommt sie die Hälfte zurück. Bis
zu 15 Prozent Energie wurde mit diesem Anreiz eingespart. Im Stand-by-Projekt werden
Jugendliche in speziellen Unterrichtseinheiten an den Schulen für eine nachhaltige
Energienutzung sensibilisiert.
Denn auch ein Landkreis mit Power muss seine Energie nicht unnötig ver -
schleudern: Am verträglichsten für die Umwelt ist immer der Strom, der gar nicht erst
verbraucht wird.
51
Auf einen Blick
Gründungsjahr:
Wasserversorgung seit 1763
Gasversorgung seit 1863
Stromversorgung seit 1913
Mitarbeiter: derzeit 130,
darunter 12 Auszubildende
Leistungsspektrum:
Energieversorgung und Dienstleistungen
in den Kernbereichen
Strom, Erdgas, Wasser, Nah -
wärme und Telekommunikation
www.star-energiewerke.de
star.Energiewerke GmbH & Co. KG
Die star.Energiewerke sind ein modernes, ökologisch orientiertes
Energieversorgungs- und Dienstleistungsunternehmen. Die Kernaktivitäten
konzentrieren sich auf die Betriebszweige Strom, Erdgas, Wasser,
Nahwärme sowie Telekommunikation. Die star.Energiewerke orien -
tieren sich konsequent an den Interessen ihrer Kunden und möchten
so die Stellung als örtlicher Dienstleister festigen und weiter ausbauen.
Mit dem klaren Fokus auf energie- und wasserwirtschaftliche Dienst -
leistungen investieren die star.Energiewerke in neue Geschäftsfelder,
die das Stammgeschäft ergänzen. Beim Einsatz neuer Technologien
werden umweltschonende Verfahren bevorzugt. Das Unternehmen
gestaltet durch innovative Projekte die Zukunft aktiv mit, ist stets offen
für neue Entwicklungen, wird aber auch an seinen bewährten Stärken
wie Versorgungssicherheit und Vor-Ort-Service festhalten.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 2000
Mitarbeiter: 30
Gesellschafter:
– Stadt Kuppenheim: 34 %
– Gemeinde Muggensturm: 34 %
– EnBW Kommunale
Beteiligungen GmbH 32 %
Leistungsspektrum:
Versorgungsdienstleister für
–Strom
– Gas (auch Bioerdgas)
– Wasser
Standorte:
Muggensturm (Hauptsitz)
Kuppenheim (Vor-Ort-Service)
52
eneREGIO GmbH
Die eneREGIO GmbH ist hervorgegangen aus den Gemeindewerken
Muggensturm, die zuvor seit Jahrzehnten das Strom- und Wasserversorgungsnetz
der Gemeinde betreuten. eneREGIO hat sich zum Ziel
gesetzt, eine regional gesteuerte Energieversorgung mit Strom, Gas
und Wasser zu gewährleisten. Unter dem Motto „Zeigen Sie Lokal -
www.eneregio.com
patrio tismus!“ wird den Bürgern die Möglichkeit geboten, über eneREGIO
ihre gesamte oder partielle Energieversorgung abzuwickeln. Der Clou:
Die Überschüsse von eneREGIO fließen in gemeinnützige, kommunale
Projekte zurück. So wird eine Energieversorgung durch eneREGIO für
alle (teilnehmenden) Bürger, Haushalte sowie Unternehmen zu einem
Beitrag mit Zusatznutzen!
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Das Rheinkraftwerk Iffezheim ist das größte Laufwasserkraftwerk
Europas. In vierjähriger Bauzeit wurde eine fünfte Turbine eingebaut,
die seit 2013 in Betrieb ist.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1997
Mitarbeiter: ca. 20 000
Kunden: 5,5 Millionen
Hauptstandorte:
Karlsruhe, Stuttgart
Leistungsspektrum:
Strom, Gas, Wasser sowie
energienahe Produkte und
Dienstleistungen
www.enbw.com
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit starken Wurzeln in Baden-Württemberg gehört die EnBW Energie
Baden-Württemberg zu den größten Energieversorgungsunternehmen
in Deutschland und in Europa.
Ihre Vorgängerunternehmen haben vor einhundert Jahren begonnen,
Elektrizität und damit Industrie und Wachstum in die Region zu
bringen. Im Rahmen der Strategie „Energiewende. Sicher. Machen.“
treibt die EnBW heute die Umgestaltung des Energiesystems voran.
Das Unternehmen betreibt immer mehr Anlagen, um Strom aus
erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Die Wasserkraft von Rhein, Iller,
Neckar und vielen weiteren Flüssen in Baden-Württemberg ist dabei
ein wichtiges Standbein. Gleichzeitig baut die EnBW die Windkraft an
Land und auf See aus und sorgt mit ihren Netztöchtern für die Stabilität
des Strom netzes.
Das Pumpspeicherkraftwerk Forbach im Landkreis Rastatt besteht
aus einem komplexen System mehrerer natürlicher Zuflüsse, Sammelbecken
sowie Laufwasser-, Speicher- und Pumpspeicher kraftwerk.
53
54
Michael Janke
Spitzenpositionen erreicht man nicht immer mit
großen Zahlen. Beim Müll belegt der Landkreis
Rastatt einen Spitzenplatz im Land Baden-Württemberg
– weil die Menge an entsorgtem Restmüll
niedriger ist als in fast allen anderen Regionen. „Bei
uns wird sehr viel verwertet“, berichtet Erster
Landesbeamter Jörg Peter. Nur 73 Kilogramm Hausmüll pro Einwohner werden jährlich
verbrannt, „der Landesdurchschnitt ist um 50 Kilogramm höher“, ergänzt Klaus Hildenbrand,
kaufmännischer Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs.
Wie kommt es, dass die rund 225 000 Einwohner des
Landkreises Rastatt Musterbürger in der Müllvermeidung
sind? Dafür gibt es mehrere Gründe – das Landratsamt
hat im Laufe der Jahrzehnte mit verschiedenen Instrumenten
das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft.
„Niederschwellige Alternativen“ heißt ein Zauberwort:
Die Biotonne nimmt einen Großteil der Abfälle aus den
privaten Haushalten auf. In die Wertstofftonne darf nicht
nur gekennzeichneter Verpackungsabfall, auch stoffgleiche
Nichtverpackungen können hinein, wie zum Beispiel
Kinderspielzeug aus Kunststoff oder gar eine Bratpfanne.
Für Papier und Kartonagen gibt es die Grüne Tonne. Glas
wird über eine Straßensammlung geholt, für Grüngut
gibt es Sammelplätze. Sperrmüll wird ab geholt, wenn es ein Bürger anfordert. Elektrogeräte
werden an Abgabestellen ent gegengenommen.
Damit sich die Mülltrennung für die Bürger auch finanziell auszahlt, sind beim Restmüll
nur sechs Leerungen pro Jahr frei, alle weiteren Leerungen werden zusätzlich
berechnet. Das heißt: Wer Müll vermeidet, wird belohnt. Seit 2004 läuft dieses System
– die anfängliche Befürchtung, dass dadurch mehr Unrat in der Landschaft landen
könnte, hat sich nicht bewahrheitet.
Unter dem Strich hat der Landkreis Rastatt ein nachhaltiges und sicheres Ent -
sorgungspaket geschnürt, das schonend mit den Ressourcen umgeht und damit die
Zukunft im Blick hat. Dafür investiert der Abfallwirtschaftsbetrieb immer wieder in neue
Projekte: Bei Iffezheim ist eine innovative Anlage zur Trockenvergärung von Bioabfall
entstanden, bei deren Betrieb Strom für 400 Haushalte entsteht. „In Bühl-Vimbuch
wird der moderne Wertstoffhof den Aspekt des Recyclings nochmals unterstreichen“,
berichtet Klaus Hildenbrand.
Am Ende soll das alles freilich bezahlbar bleiben – Sicherheit muss es auch für den
Geldbeutel der Bürger geben. „Wir haben mit unseren Partnerfirmen langfristige Ver -
träge ausgehandelt, die eine hohe Kostensicherheit gewährleisten“, erklärt Jörg Peter.
Die Gebühren für die Bürger sind seit vielen Jahren stabil. Der Betrieb hat außerdem ein
finanzielles Polster, mit dem in Zukunft Schwankungen ausgeglichen und stabile Preise
garantiert werden können. Auch bei der Gebührenhöhe nimmt der Landkreis Rastatt
einen Spitzenplatz ein, dies bedeutet, dass er zu den Landkreisen mit den niedrigsten
Abfallgebühren zählt.
Sichere Entsorgung –
Voraussetzung für die Zukunft
Ein Warentauschtag hilft,
Abfall zu vermeiden.
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1963
Mitarbeiter: ca. 253
Leistungsspektrum:
kommunale Abfallwirtschaft
sowie Entsorgung von Abfällen
aus Industrie, Handel, Gewerbe
und von Privat
Standorte:
2 Umladestationen
3 Sortieranlagen
1 Anlage für Bauschuttrecycling
1 Anlage für Papierverwertung
www.merb.de
Der Geschäftsführer und die Pro -
kuristinnen (v. l. n. r.): Irene Weis,
Carmen-Lea Gerber, Hugo Gerber,
Kathrin Gerber-Schaufler
Mittelbadische Entsorgungs- und Recyclingbetriebe GmbH (MERB)
Die MERB ist schon seit über 50 Jahren ein geschätzter und anerkannter
Partner bei der Lösung von Aufgaben im Bereich der kommunalen
Abfallwirtschaft sowie bei der Entsorgung betrieblicher Abfälle aus
Indus trie, Handel und Gewerbe. Qualitätsbewusstsein und fortwährende
Innovation prägen das Bild des Unternehmens seit seiner Gründung.
Somit entwickelte sich im Lauf der Jahre ein umfangreiches und
zukunftsweisendes Know-how mit einer Infrastruktur auf hohem
Niveau. Besonderen Wert legt die MERB aber nicht nur auf den tech -
nischen Zustand ihrer Fahrzeuge und Anlagen, sondern vor allem auf
das Gesamtkonzept.
Dieses überzeugt vor allem durch individuelle Kundenberatung
und -betreuung, kurze Wege zwischen Auftragsannahme und -abwicklung,
Flexibilität und Schnelligkeit bei der Einsatzplanung, einem Fuhrpark
mit modernen Logistiksystemen und Fahrzeugen, Um lade -
stationen, hochmoderne Sortieranlagen und eine aktive Verwertungspolitik,
durch die ein hoher Verwertungsgrad aller anfallenden Wert -
stoffe erreicht wird.
Getragen von den Pionierleistungen, der Kreativität und der Einsatz -
bereit schaft, steht die MERB als sicherer, kompetenter Partner von
Städten, Landkreisen, gewerblichen und privaten Kunden zur Ver -
fügung.
55
Dr. Swantje Huse
Handel und Dienstleistungen
auf Erfolgskurs
Der Lebensmittelhandel ist
auch stets in Einkaufszentren
zu finden.
Dienstleistungswüste Deutschland – was früher einmal galt, stimmt schon lange nicht
mehr. Das Dienstleistungsgewerbe befindet sich seit geraumer Zeit in einem steten
Aufschwung. Der Landkreis Rastatt kann von dieser Entwicklung besonders profitieren,
da er zu jenen Regionen gehört, in denen die Symbiose von Industrie und Dienst -
leis tung schon immer bestanden hat. So ist es möglich, auf Bestehendem aufzubauen
und es kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ausschlaggebend hierfür ist auch die Renaissance,
die die Industrie seit einigen Jahren erfährt – in diesem Bereich ist der Landkreis
landesweit im oberen Drittel angesiedelt, während Baden-Württemberg die höchste
Industriequote bundesweit hat.
Während das produzierende Gewerbe nach neuesten Daten des Statistischen
Landesamts allerdings nur geringfügig zulegen kann, boomt der Dienstleistungssektor
regelrecht. Seit der Jahrtausendwende hat es hier einen Beschäftigungsanstieg von
12,4 Prozent (Stand 2013) im Landkreis Rastatt gegeben. In absoluten Zahlen sind dies
61 100 Menschen, die im Dienstleistungssektor beschäftigt sind. Die Industrie hat da -
gegen nur leicht um 0,8
Prozent zulegen können
(50 700 Erwerbstätige).
Besondere Bedeutung im
Landkreis haben – angesichts
der stark verwurzelten
Automobilindustrie
– Logistikunternehmen.
Doch auch die IT-Branche
wächst weiter. Nicht zu
verkennen ist auch die
Bedeutung des Regionalflughafens
in Rheinmünster-Söllingen
mit dem
angegliederten Gewerbepark,
dem Baden-Airpark.
Ein Bereich, der in den
vergangenen Jahren
immer größere Bedeutung
erhalten hat und
dies auch zukünftig wird,
Fortsetzung Seite 58 unten
56
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf Werten gebaut: Die Genossenschaftsbanken im Landkreis
Wer nach der Basis und den Kernelementen von erfolgreichen und
langfristigen Geschäftsbeziehungen forscht, stößt immer wieder auf
die gleichen Werte: Es geht um Vertrauen, Fairness, Partnerschaft,
Kompetenz, persönliche Wertschätzung und Verantwortung. Die
Genossenschaftsbanken im Landkreis Rastatt stehen uneingeschränkt
für diese Werte.
Die Volksbank Baden-Baden · Rastatt, die Volksbank Bühl, die VR-Bank
in Mittelbaden und die Raiffeisenbank Südhardt bekennen sich aktiv zu
ihrer besonderen Verpflichtung für die Region und ihre Menschen, die
Unternehmen und Vereine. Sie sind sich ihrer, im 19. Jahrhundert ge -
legten genossenschaftlichen Wurzeln bewusst – und damit auch ihrer
Stärken. Es ist die unmittelbare Nähe zu den Menschen und mittelständischen
Unternehmen in der Region, die persönliche Ansprache
und es sind die guten Produkte und modernen Dienstleistungen, die
damals wie heute Garanten des Erfolgs sind.
Mehr als 200 000 Kunden vertrauen auf den Service und die Kom -
petenz der vier Genossenschaftsbanken – gut die Hälfte davon sind als
Mitglieder auch Teilhaber ihrer Bank. Gemeinsam zählen sie gut 1000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unterhalten 73 Filialen. Damit
sorgen die Raiffeisenbank Südhardt, die VR-Bank in Mittelbaden, die
Volksbank Bühl und die Volksbank Baden-Baden · Rastatt für eine vielfältige
Wertschöpfung in der Region und für eine verlässliche Bank-
Infrastruktur im gesamten Landkreis Rastatt.
Auf einen Blick
Volksbank Baden-Baden ·
Rastatt eG
Gründungsjahr: 1867
Mitarbeiter: 449
Filialen: 28
Mitglieder: 34 500
www.volksbankbaden-baden-rastatt.de
Volksbank Bühl eG
Gründungsjahr: 1869
Mitarbeiter: 290
Filialen: 28
Mitglieder: 43 400
www.volksbank-buehl.de
VR-Bank in Mittelbaden eG
Gründungsjahr: 1880
Mitarbeiter: 210
Filialen: 12
Mitglieder: 23 000
www.vr-miba.de
Raiffeisenbank Südhardt eG
Gründungsjahr: 1898
Mitarbeiter: 76
Filialen: 5
Mitglieder: 10 200
www.raiba-suedhardt.de
57
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1990
Mitarbeiter: 110
Arbeitsgebiete: Wasserwirtschaft,
Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft
und kommunaler
Tiefbau
Leistungsspektrum:
Gutachten, Studien, Unter -
suchungen, Planung, Bauleitung
und Projektsteuerung
Auftraggeber:
Wasser- und Schifffahrtsämter,
Landesverwaltungen, Städte
und Gemeinden, kommunale
Zweckverbände, Unternehmen
www.wald-corbe.de
WALD + CORBE Beratende Ingenieure
Spitzen-Know-how im Bereich Wasserbau und Infrastrukturplanung
bietet die Unternehmensgruppe WALD + CORBE. Hauptsitz der Unternehmensgruppe
ist Hügelsheim. Daneben gibt es Niederlassungen in
Stuttgart, Haslach im Kinzigtal und Speyer. WALD + CORBE ist inter -
national tätig.
Die Leistungsschwerpunkte sind großräumige hydrologische und
hydraulische Untersuchungen mit Flussgebietsmodellen und ein- bzw.
zwei dimensionalen Strömungsmodellen, Grundwassermodellunter -
suchungen, Kanalnetzmodelle, die Planung von Flussbau- und Hochwasserschutzmaßnahmen,
Wasserkraftanlagen sowie Infrastruktur -
maßnahmen im Bereich Siedlungswasserwirtschaft und Straßenbau.
ist der Sektor der Gesundheitsdienstleistungen. Angesichts der immer älter werdenden
Gesellschaft stehen Kreise und Kommunen hier vor neuen Herausforderungen vor allem
im Bereich der Alten- und Krankenpflege: Von 1999 bis zum Jahr 2011 ist die Anzahl
der Pflegeheime im Landkreis Rastatt von 14 auf 22 gewachsen – und es kommen
immer noch weitere hinzu.
Mit seinen drei Mittelzentren – Rastatt im nördlichen und Bühl im südlichen Landkreis
sowie Gaggenau/Gernsbach im Murgtal – ist der Kreis Rastatt auch für den Einzelhandel
attraktiv. Bestes Beispiel ist der Versuch eines großen schwedischen Möbel -
hauses, sich in Rastatt anzusiedeln, der jedoch vom Regierungspräsidium gestoppt
wurde. Einkaufszentren wie das Murgtalcenter in Gaggenau oder die 2015 eröffnete
Schlossgalerie in Rastatt vereinen neben dem Lebensmittelhandel zahlreiche kleine
Dienstleister etwa aus der Reise- oder Kosmetikbranche. Ob im Großen oder im
Kleinen, mit seinem breiten Branchenmix und seiner Nähe zu Industrie und Gesellschaft
ist der Dienstleistungssektor auf dem besten Weg, in Zukunft eine noch größere
Rolle im Landkreis Rastatt einzunehmen, als dies bereits jetzt schon der Fall ist.
58
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Otterbach – Full Service & Crossmedia Agentur
Otterbach ist seit über fünf Jahrzehnten ein exzellenter Mediendienstleister.
Qualität auf höchstem Niveau, Entwicklungen am Puls der Zeit
und nachhaltiges Wirtschaften sichern Arbeitsplätze an allen Stand -
orten. Das Unternehmen versteht die Ausbildung von jungen Mensch e n
als eine soziale Verpflichtung. Mit einer Quote Azubis/Mitarbeiter
von über 15 Prozent wird das überdurchschnittliche Engagement von
Otterbach erkennbar.
Stolz kann Otterbach behaupten, dass sehr wahrscheinlich jeder
Bundesbürger Bilder gesehen und bestaunt hat, die bei Otterbach
kon zipiert und/oder bearbeitet wurden. Denken wir an Max Maulwurf
der Deutschen Bahn, Verkaufsliteratur, Magazine, Zeitschriften, Plakate
von und über viele Automobilmarken, Getränkehersteller, Pharma- und
Kosmetikprodukte, Möbelhersteller u. v. m. Es gibt kaum eine Branche,
für die Otterbach noch nicht tätig war und ist. Da versteht es sich von
selbst, dass die Bilder heute crossmedial die Landesgrenzen längst
überschritten haben. Viele der Kunden, die Otterbach schon jahrelang
begleitet, sind weltweit sehr erfolgreich.
Full Service & Crossmedia aus einer Hand heißt für Otterbach: Die
Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden erkennen, verstehen und
realisieren. Der Erfolg der Kunden ist der Maßstab.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1961
Geschäftsführung und
Gesellschafter:
Ulrich Otterbach,
Otto Engelhard
Mitarbeiter: rund 100
an allen Standorten
Leistungsspektrum:
Full Service &
Crossmedia Agentur
Niederlassungen:
Rastatt
Hamburg
Wolfsburg
Ingolstadt
Würzburg
www.otterbach.de
59
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1995
Mitarbeiter: ca. 100
Leistungsspektrum:
– Oberflächenbearbeitung
– Industrielackierung
– Laserclean
– Messtechnik
– Montage und
Qualitätssicherung
– Nachbearbeitung
– Outsourcing
www.gmvsanli.com
Erfahren und kompetent
durch ein starkes Team
GMV Sanli GmbH
GMV Sanli bietet im Bereich der Oberflächentechnik sämtliche Reinigungs-
und Entfettungsaufgaben sowie Oberflächenbearbeitungen mit
Sandstrahlen, Glasperlenstrahlen u. a. Zum Portfolio gehört ebenso
Messtechnik mit der neuesten Technologie, um auch die kleinsten
Abweichungen ausschließen zu können. Das Unternehmen bietet
zudem externe Produktionstechniken mit modernsten Maschinen und
jahrzehntelanger Erfahrung in der Kunststoff-, Gummi- und Metallbearbeitung.
Bei der Nachbearbeitung wird durch präzise Feinarbeit jeder
Mangel beseitigt, um ein perfektes Endergebnis zu erhalten. In verschiedensten
Bearbeitungsschritten erfüllen die Spezialisten ganz individuelle
Wünsche. Ebenfalls erledigen die Spezialisten hochwertige
Gravuren aller Art für sämtliche Artikel aus Metall, Aluminium oder
Kunststoff.
as Architektur + Stadtplanung GdBR Bühl
Bei as Architektur + Stadtplanung können Sie sich auf ein erfahrenes,
gut eingespieltes Team verlassen. Neben den Architekten Andreas
Thoma und Jürgen Sauer, die das Architekturbüro 2004 gründeten,
arbeitet auch ein engagiertes Büroteam für Sie.
Gemeinsam setzen wir für unsere Bauherren Hochbauprojekte im
Industrie- und Gewerbebau, im Wohnungsbau, im Gesundheits- sowie
im kommunalen Bauwesen um.
Dabei übernehmen wir alle Leistungsphasen von 1 bis 9 der HOAI
(Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Ob Neubau oder
Sanierung, Großprojekt oder kleines Bauvorhaben – wir sind stets mit
Erfahrung, Können und Herzblut für unsere Bauherren am Werk.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 2004
Mitarbeiter: 5
www.architekturbuero-as.de
Umbau/Erweiterung/Sanierung –
Verwaltungsgebäude,
Stadtwerke Bühl,
Fertigstellung: 2014
Leistungsspektrum:
– Beratung, Planung, Bauleitung
– Wohnbau
– Industrie- und Gewerbebau
– 3-D-Planung und
-Visualisierung
– Bauleitplanung
– Energieberatung
– Teilungserklärung
– altersgerechtes Umbauen
und Sanieren
60
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1949
Mitarbeiter: 12
Mitglieder: 1577
(Stand: 31.12.2014)
Bestand:
746 Wohnungen in
66 Häusern
2 gewerbliche Einheiten
602 Garagen und Stellplätze
Bilanzsumme: 25,6 Mio. Euro
(Stand: 31.12.2014)
www.familienheim-rastatt.de
Energetische Sanierung
des Bestandsgebäudes
Stein mauerner Straße 10,
10a, 12, 12a in Rastatt
Baugenossenschaft Familienheim Rastatt eG
Die Baugenossenschaft Familienheim Rastatt eG wurde im März 1949
gegründet und hat einen eigenen Wohnungsbestand von 746 Mietwohnungen,
zwei gewerblichen Einheiten sowie 602 Garagen und
Stellplätzen in 66 Häusern.
Die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften ist ein weiteres
Geschäftsfeld der Baugenossenschaft Familienheim Rastatt eG. 846
Wohnungen in 48 Wohnungseigentümergemeinschaften werden aktuell
von der Baugenossenschaft Familienheim Rastatt eG verwaltet.
Die Baugenossenschaft hat die im Jahr 1989 errichteten Mietwohnungsgebäude
Steinmauerner Straße 10, 10a, 12, 12a in Rastatt, in schön
gelegener Wohnlage an der Murg, in zwei Teilabschnitten energetisch
modernisiert. Im ersten Abschnitt 2012 wurden sämtliche Fenster der
Liegenschaft getauscht und neue, größere Vorstellbalkone montiert. In
einem weiteren Abschnitt wurde dann im Jahr 2014 die Gebäudehülle
energetisch optimal wärmegedämmt und das Dach des Gebäudes
er neuert. Insgesamt wurden ca. 700 000 Euro investiert. Die vermiet -
bare Wohnfläche vom 1473 Quadratmetern verteilt sich auf 24 Miet -
woh nun gen.
Der Firmensitz der Baugenossen -
schaft Familienheim Rastatt eG
61
Dr. Swantje Huse
Zwischen Hightech und Tradition –
das Handwerk
Wer will fleißige Handwerker seh’n, der sollte in den Landkreis Rastatt geh’n: 2595
Handwerksbetriebe gab es hier im Jahr 2014 – und damit 33 mehr als noch im Vorjahr.
Damit verzeichnete der Landkreis Rastatt im Kammerbezirk Karlsruhe – zu dem die drei
Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim sowie die vier Landkreise Karlsruhe,
Rastatt, Calw und der Enzkreis gehören – den zweitstärksten Betriebszuwachs. Nur im
Landkreis Calw haben 2014 mehr Handwerksbetriebe eröffnet (76), im Landkreis Karlsruhe
waren es lediglich drei. In allen anderen Städten und Kreisen setzt sich dagegen
das Handwerkersterben fort. Dieser positive Trend im Landkreis Rastatt spiegelt sich
auch in den Lehrlingszahlen wider: Nach Jahren des Schwundes und einem absoluten
Tiefpunkt im Jahr 2013, in dem lediglich 330 junge Menschen einen Handwerksberuf
erlernen wollten, scheint dieser Abwärtstrend nun gestoppt: 2014 waren es immerhin
wieder 339 Beginner, davon knapp ein Viertel Mädchen (82 = 24 Prozent). Mit ins -
gesamt 13 500 Beschäftigten (davon 882 Lehrlingen) ist das Handwerk nach wie vor
einer der wichtigsten Arbeitgeber im Landkreis.
Auch mit Blick auf die Gewerke stemmt sich der Landkreis erfolgreich gegen den
allgemeinen Trend: Zwar sind die Hochzeiten der Büchsenmacher, Buchbinder, Müller,
Siebdrucker oder Weinküfer vorbei, doch sind sie alle noch mit einem Betrieb im Kreis
zu finden. Und dass das traditionelle Handwerk noch lange nicht am Ende ist, zeigen
Betriebsgründungen wie die einer Wachszieherei. Mit Blick auf die großen industriellen
Arbeitgeber in der Region verwundert es auch nicht, dass der Kreis besonders viele
Kraftfahrzeug- und Elektrotechniker beherbergt und Berufe wie der des Karos serie- und
Fahrzeugbauers, des Feinmechanikers und des Metallbauers sowie Berufe der Medizinbranche
stark vertreten sind. Auch der Wandel hin zu einer Dienst leis tungsgesellschaft
lässt sich im Landkreis Rastatt gut nachvollziehen: Gebäude reiniger, Kosmetiker und
Friseure haben Hochkonjunktur.
Auf Handwerkermessen etwa in der Großen Kreisstadt Rastatt werben die Betriebe
erfolgreich um Auszubildende und Kunden und präsentieren sich in ihrer Bandbreite,
die von A wie Ausbeiner bis Z wie Zahntechniker reicht. Mit attraktiven Angeboten wie
dem Handwerkerparkausweis, der im gesamten Kreisgebiet gültig ist, stärkt der Landkreis
das Handwerk. Auch die kreiseigenen gewerblich-technischen Schulen in Gernsbach,
Gaggenau, Rastatt und Bühl tragen mit ihren Lehrangeboten zur hohen Qualität
des Handwerkernachwuchses bei. Das Haus des Handwerks, eine Außenstelle der
Handwerkskammer Karlsruhe, das in Baden-Baden angesiedelt ist, bietet nicht nur
Handwerkern wichtige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, sondern potenziellen
Kunden eine praktische Handwerkersuche.
62
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1831
Mitarbeiter: rund 590,
davon 31 Auszubildende
Filialen: 48
Leistungsspektrum:
süße und herzhafte Köstlich -
keiten ohne künstliche Zusätze
– frisches Brot
– vielseitiges Angebot an
Backwaren
– Torten und süße Teilchen
– kalte und warme Snacks
– BIOLAND-Lebenskeimbrot
– BIOLAND-Chiabrot
– 3 Vortagsläden
Die beiden Geschäftsführer
Bernhard Peter und Bruno
Ketterer setzen auf hochwertige
Zutaten aus der Region.
– Belieferung von mittelstän -
dischen Unternehmen und
Industriebetrieben
– Sonderanfertigungen und
Belieferung von Großevents
– hauseigene Schulungsakademie
mit Fortbildungen und
Schulungen zu aktuellen
Themen und neuen Produkten
Produktionsfläche: 4800 m 2
www.petersgutebackstube.de
Mit Liebe zum Backhandwerk: Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG
Die Bühler Bäckerei setzt auf traditionelles Bäcker-Handwerk – nur eine
Nummer größer: Die handwerkliche Kunst des Brotbackens geht hier
Hand in Hand mit moderner Technik. 150 emsige Mitarbeiter backen
leckeres Brot, garnieren individuelle Tortenträume und schlingen jede
einzelne Brezel von Hand. Die süßen und herzhaften Köstlichkeiten
werden in Peter’s guter Backstube nach eigenen Rezepturen, ohne
künstliche Zusätze und vor allem mit viel Herzblut gebacken – mit
besten natürlichen Zutaten erreicht, zumeist von regionalen BIOLAND -
Höfen. In den Filialen der Region, von Offenburg bis Karlsruhe, erwarten
den Genießer der Duft von herrlich frischem Brot, ein vielseitiges Angebot
an Backwaren, süße Teilchen, allerlei kalte und warme Snacks und
eine herzliche Atmosphäre. Zu den besonderen Spezialitäten zählen das
BIOLAND-Lebenskeimbrot und – ganz neu – das BIOLAND-Chiabrot.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1955
Mitarbeiter: 7
Leistungsspektrum:
Werkzeuge und Maschinen
für Fagott und Oboe:
– Fagott:
Barockfagott, Kontrafagott,
historische Instrumente,
Heckelphon und klassisches
Fagott, Kontraforte
– Oboe:
Barock oboe und Englischhorn,
Oboe d’amore
– Klarinette
www.georgrieger.com
Georg Rieger GmbH
Längst ist die Werkstatt für Rohrbaumaschinen, Rohrbauwerkzeuge und
Rohrholz für Holzblasinstrumente in Gaggenau bei Musikern und
Liebhabern aus nah und fern in aller Munde. Mit größtem handwerk -
lichem Geschick und tiefer Leidenschaft zu ihrem Beruf führen Georg
Rieger und sein Sohn Johann Rieger im Familienbetrieb eine lange Tradition
fort.
Die Werkstatt ist immer auf dem technisch neuesten Stand und garantiert
solide, zuverlässige Arbeiten. Unsere langjährigen Mitarbeiter sind
ehrgeizig, gewissenhaft und wissen, worauf es ankommt. Dazu unsere
kompetente und ehrliche Beratung – so, wie es Musiker brauchen. Für
alles, was wir verkaufen, stehen wir mit unserem guten Ruf gerade!
Darauf können Sie sich verlassen. Kurz gesagt: perfektes Handwerk
und höchste Qualität – anspruchsvoll – harmonsich – zeitlos!
63
Manuela Behrendt
Ackern mit Konzept –
moderne Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Zufriedene Kunden empfehlen
ihren Lieblingsapfel gern weiter.
Köstliche Erdbeeren, schmelzzarter Spargel, aromatische Äpfel sowie viele weitere
Obst- und Gemüsearten gedeihen auf den Feldern Mittelbadens. Durch kurze Wege
vom Erzeuger zum Verkaufstresen stehen sie frisch und qualitativ hochwertig dem Verbraucher
in Hofläden, Biohöfen und beim Anbauer zur Verfügung. Etwa 50 landwirtschaftliche
Betriebe im Landkreis Rastatt vermarkten ihre Erzeugnisse direkt.
Im Landkreis sprechen Leckermäuler von erntefrischen Produkten stets im Super -
lativ. Fruchtigste Kirschen, schmackhaftester Blumenkohl, verführerischste Zwetschgen
und zuckersüße Erdbeeren verarbeiten bodenständige wie kreative Hausfrauen, ambitionierte
Feierabendküchenchefs, heimatverbundene Gastronomen und hochdekorierte
Sterne köche zu erlesenen Häppchen, Gerichten und Desserts. Auch wenn Gott einem
ge flügelten Wort zufolge bevorzugt bei den Nachbarn in Frankreich tafelt, hat er
den Landkreis zwischen Schwarzwald und Elsass, Rheintal und Rebhängen äußerst
wohl wollend mit fast
me diterraner Klimagunst
und fruchtbaren Böden
gesegnet.
Erdbeeren im Landkreis
sind mit einer An -
baufläche von über 200
Hektar flächenmäßiger
Spitzenreiter in Baden-
Württemberg. Die Historie
des roten Naschwerks
beginnt im Barock. Der
erste Erdbeeranbau in
Deutschland spielte sich
in der Gegend um Baden-
Baden ab. Als Speise
nutzte man die Beeren
nicht; in pürierter Form
sorgte sie als Kosmetikum
für zarte Haut. In den
Sechzigerjahren des vori-
64
EIN KREIS MIT DYNAMIK
gen Jahrhunderts machten junge, nach Mittelbaden
zugezogene Landwirte im Norden des Landkreises
brachliegende Sandbodenflächen erdbeertauglich,
schufen die Wurzeln für die Erfolgsgeschichte des Erd -
beer anbaus in der Region. Mit modernster Anbau -
technik, dazu gehören eine umweltgerechte Düngung
und gezielte Bewässerung nach dem Bedarf der Pflanzen,
erzeugen die Landwirte höchste Qualität.
Spargel wird im Landkreis seit über 100 Jahren an -
gebaut. Heutzutage können die Verbraucher bereits zu
Ostern den auf über 130 Hektar lokal erzeugten Spargel
ge nießen. Die Spargelanbauer verstehen es, mit entsprechenden
Spargelsorten und dem Einsatz von Folien
und Folientunneln die Ernte zu verfrühen.
Die Landwirte der Region sind mit badischer Gelassenheit,
landwirtschaftlicher Virtuosität, agrartechnischer
Perfektion und hoher Verbraucherorientierung am Werk.
Nachhaltiges Wirtschaften bestimmt ihr Handeln. Regional
sind die Landwirte fest verwurzelt, bringen Ertrag der
Ackerflächen mit Produktqualität in Einklang. Oberstes
Gebot ist der Verbraucherschutz. Dieser gewährleistet,
dass appetitmachende Früchte und Gemüse, die in
Mittelbaden reifen, bedenkenlos genießbar sind.
Unterstützt werden die Landwirte beim Anbau ihrer landwirtschaftlichen Kulturen
und Tierhaltung sowie bei der Entwicklung ihrer Betriebe in Form von Beratung, Vor -
trägen und Seminaren. Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der hohen Standards
bei der Produktion und deren Erzeugnisse. Das Landwirtschaftsamt ist ein wichtiger
Anbieter von Aus- und Fortbildungen und von Beratung für die Landwirte der Region.
Mit der Landesaktion „Gläserne Produktion“ gibt es seit 25 Jahren eine Kommuni -
kations- und Erlebnisplattform für die Landwirtschaft mit den Endverbrauchern. Das
Landwirtschaftsamt organisiert dabei, dass Verbraucherinnen und Verbraucher regionale
Bauernhöfe und Produktionsstätten besuchen können, um mehr über die Verarbeitung,
die Erzeugung und die Qualität der Produkte zu erfahren.
Das weiße Gold bei der
Sortierung nach Größe
65
Cordula von Junker
Weinbau mit Qualität und Lebensgefühl
Nichts macht mit der Landschaft vertrauter als der
Genuss der Weine, die auf ihrer Erde gewachsen und von ihrer
Sonne durchleuchtet sind. (Ernst Jünger)
Der Weinbau verbindet auf besondere Weise Tradition und Genuss mit der wunder -
schönen Kulturlandschaft in der nördlichen Ortenau. Von Herbst zu Herbst ist es für den
Winzer ein ereignisreiches Arbeitsjahr. Neben den Arbeiten in den Weinbergen und im
Weinkeller gehört auch die Vermarktung der Weine zu den Aufgaben eines Winzers.
Der Verkauf und Vertrieb erfolgt auf verschiedenen Wegen. Dabei spielen nicht nur
Gastronomie oder Einzelhandel eine wichtige Rolle. Auch der Besucher, der direkt auf
das Weingut oder in die Winzergenossenschaft kommt, ist interessiert an der Philo -
sophie, dem Handwerk und den Besonderheiten des Anbaugebietes. Häufig fällt der
Begriff „Weinerlebnis“. Hoffeste oder Themenabende mit kulinarischen Begeg nungen
wie beispielsweise Wein und Schokolade begeistern Einheimische und Gäste.
Dass es touristische Konzepte nicht erst seit gestern gibt, zeigt beispielsweise das
60-jährige Jubiläum zum Bestehen der Badischen Weinstraße im vergangenen Jahr.
Auch die seit 20 Jahren bestehende Bühlertaler Weinmesse macht deutlich, wie gut
sich regionale Produkte mit Wein verknüpfen lassen. Dort können kulinarische Leckerbissen
und Weine der Region in einem schönen Ambiente gemeinsam mit den Er -
zeugern, den Winzern und Kellermeistern verkostet werden. Die Besucherzahlen und
das Publikum zeigen, dass das Thema Wein alle Generationen miteinander verbindet.
Neben den Weingütern prägen die Affentaler und Baden-Badener Winzergenossenschaft
die Weinbaustruktur des Landkreises. Modern gestaltete Einkaufs- und Verkos -
tungsräume laden zum Probieren ein. Neben klassischen Weinproben und Kellerführungen
gibt es zahlreiche kulinarische Wein- und Erlebniswanderungen, Lesungen, Winzerund
Adventsfeste. Oftmals werden Veranstaltungen von sogenannten Wein-Guides
durchgeführt. Dies sind speziell ausgebildete Erlebnisführer, die sich insbesondere mit
der Region, aber auch dem weinbaulichen Handwerk auskennen. Das Ausbildungs -
seminar zum Wein-Guide ist aus einer Kooperation des Weinparadies Ortenau e. V.
sowie den Volkshochschulen Ortenau und Rastatt entstanden.
Wer die schöne Landschaft auf eigene Faust entdecken will, kann auf gut begeh -
baren Panoramawegen wandern. Weinlehrpfade bieten dazu eine Kombination aus
Informationen über die Region und dem Wandern in der Natur. Auf dem Sinzheimer
Wanderweg erklären beispielsweise 20 Schautafeln die Besonderheiten des Anbau -
gebietes und des Weinbaus. Ebenso lädt der Klettersteig am Engelsberg in Bühlertal
dazu ein, eine der steilsten Weinbergslagen Europas kennenzulernen.
Die Weinwelt des Landkreises bietet mit vielen spannenden Veranstaltungen
ganzjährig unzählige „Weinerlebnisse“ an. Das Weinparadies Ortenau ist ein Erlebnis
und Genuss – ob für Gäste oder für die Menschen der Region.
66
EIN KREIS MIT DYNAMIK
Die badischen Weinprin -
zes sinnen und Hoheiten
Weinwanderung
67
Thomas Nissen
Der Wald im Landkreis –
moderne Forstwirtschaft
Die Forstwirtschaft ist im
Landkreis Rastatt von großer
Bedeutung.
Mit einem Waldanteil von 52 Prozent gehört der Landkreis Rastatt zu den waldreichsten
Regionen Baden-Württembergs. Die herausragende naturräumliche und landschaftliche
Vielfalt spiegelt sich in einem breiten Spektrum unterschiedlicher Waldbilder wider. Entlang
des Rheins findet der Wanderer urwaldartige Auewälder von beeindruckender
Schönheit in engem Verbund mit leistungsstarken Wirtschaftswäldern aus Esche, Ahorn,
Eiche und Pappel vor. Auf den trockenen Rücken der Niederterrasse, der sogenannten
Hardt, bestimmen Kiefernwälder das Bild. Buchen- und eichendominierte Laubmisch -
wälder sind charakteristisch für die Vorbergzone des Schwarzwalds. Mit zunehmender
Höhenlage gehen diese in nadelholzreiche Mischwälder aus Fichte, Tanne, Kiefer und
Buche über. Die höchsten Lagen am Hohen Ochsenkopf und am Kaltenbronn werden
von Moor- und Grindenflächen eingenommen und muten fast skandinavisch an.
Ob als Viehweide, als Jagdgebiet oder als Lieferant von Brennholz, Bauholz und
Rohstoffen – der Wald und seine Nutzung waren stets von herausragender Bedeutung
für die Bevölkerung. Auch heute spielen der Wald und die Forstwirtschaft im Landkreis
Rastatt eine wichtige Rolle. Auf einer Waldfläche von 38 200 Hektar werden pro Jahr
rund 220 000 Festmeter Holz produziert, was etwa 10 000 Lkw-Ladungen entspricht.
Der Wald ist Erholungsraum,
liefert sauberes
Wasser, reinigt die Luft,
schützt vor Ero sion und ist
Rückzugsraum für viele
Tier- und Pflanzenarten.
Mehr als die Hälfte der
Waldfläche liegt in Schutz -
gebieten. Zahl reiche, selten
gewordene Tierarten
wie zum Beispiel Auerhuhn,
Rauhfußkauz, Mittelspecht,
Schwarzmilan,
Hirschkäfer und Eichenheldbock
finden im Wald
einen Lebensraum.
Die bedeutendsten
Waldeigentümer sind die
Städte und Gemeinden,
68
EIN KREIS MIT DYNAMIK
das Land Baden-Württemberg und die Murgschifferschaft. Die Verwaltung und Bewirtschaftung
des öffentlichen Waldes ist Aufgabe des Forstamts, das seit 2005 in das
Landratsamt integriert ist. Zusammen mit seinen drei Außenstellen in Gaggenau, Forbach
und Bühl leitet es die Forstbetriebe der Städte und Gemeinden sowie den Betriebsteil
Rastatt des Landesforstbetriebs Baden-Württemberg. Die Waldbewirtschaftung in
den 28 Forst revieren erfolgt mit dem Ziel, die vielfältigen Funktionen des Waldes nachhaltig
für die kommenden Generationen zu erhalten. Biodiversität, Strukturreichtum
und Naturnähe der Wälder werden gefördert, seltene Biotope und Habitate seltener
Arten werden geschützt und gepflegt. Das Ziel einer modernen Forstwirtschaft im
Landkreis Rastatt sind ökologisch hochwertige und wirtschaftlich leistungsfähige
Mischwälder, die durch hohe Vitalität, Stabilität und Diversität gut auf die Herausforderungen
des Klimawandels vorbereitet sind.
Ein moderner Maschinenpark
erleichtert die Arbeit in schwierigem
Gelände.
69
Cornelia Casper
Potenziale nutzen –
Bildungswesen als Standortvorteil
Schweißerausbildung an einer
Berufsschule in der Trägerschaft
des Landkreises
Der Landkreis Rastatt kann nicht nur mit seiner landschaftlich reizvollen Lage zwischen
Rhein und Schwarzwald, sondern auch mit den vielfältigen und wohnortnahen Aus -
bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jung und Alt punkten.
Die schulische Infrastruktur im Landkreis Rastatt bietet Grund- und Hauptschulen in
allen 23 Städten und Gemeinden, acht Werkrealschulen, vier Gemeinschaftsschulen und
zehn Realschulen.
Von den sechs allgemeinbildenden Gymnasien kann das Ludwig-Wilhelm-Gym na -
sium in Rastatt auf eine 300-jährige Geschichte zurückblicken. Jenseits der Schulpflicht
bieten die Abendrealschule und das Abendgymnasium des Landkreises Rastatt die
Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg Mittlere Reife und Abitur zu erwerben.
Für Kinder mit Handicap bietet der Landkreis Rastatt spezialisierte Förder- und
Sonder schulen in Gaggenau, Rastatt, Iffezheim und Bühl. Die Inklusion von behinderten
Kindern an regulären Schulen ist ebenso selbstverständlich geworden.
Die Gewerbeschulen des Landkreises Rastatt bieten in den drei großen Kreisstädten
Bühl, Gaggenau und Rastatt zahlreiche Ausbildungszweige wie beispielsweise Metalltechnik,
Fahrzeugtechnik, Werkzeugmechaniker, Elektrotechnik, Holztechnik, Gestaltungs-
und Medientechnik. Der Landkreis investiert erhebliche Finanzmittel in die
Modernisierung und die notwendigen baulichen Erweiterungen seiner Schulen, so in
jüngs ter Zeit in den architektonisch und energietechnisch bemerkenswerten Neubau
der Metall- und Holzwerkstätten der Josef-Durler-Schule in Rastatt.
Die kaufmännische Ausbildung mit Schwerpunkt
Wirtschaft, Büro und Handel sowie Fremdsprachen steht
an den Handelslehranstalten (HLA) in Bühl, Gernsbach
und Rastatt im Mittelpunkt. Außerdem werden in Rastatt
und Bühl die Ausbildungsprofile Biotechnologie,
Ernährung und Hauswirtschaft, Gesundheit und Pflege,
Labortechnik, Sozialpädagogik oder Landwirtschaft angeboten.
In Zuge der steigenden Zahlen ankommender Flüchtlinge
reagiert man im Landkreis Rastatt selbstverständlich
auch auf den Bedarf an ganz spezifischen Bildungs -
an ge bo ten. Neben dem Deutschkursangebot wurden für
jugendliche Flüchtlinge ohne bzw. mit wenigen Deutschkenntnissen
sogenannte VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr
Arbeit/Beruf für Menschen ohne Deutschkenntnisse)
eingerichtet.
70
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
Eine ganz spezielle Berufsfachschule findet sich in der Gernsbacher Papiermacherschule,
die ihre Existenz der im Murgtal seit 1882 angesiedelten Papierindustrie verdankt.
Auszubildende aus Deutschland und der Schweiz können hier neben dem
Abschluss Papier-Technologe auch ein Duales Studium mit Abschluss Bachelor of
Engineering – Papiertechnik sowie die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer
absolvieren.
Die Volkshochschule des Landkreises Rastatt bietet – in der Regel abends und an
den Wochenenden – Weiterbildung für jedermann und ohne Zugangsvoraussetzung an.
Dazu legt die VHS in zwei Semestern pro Jahr ein rund 2000 Kurse umfassendes Bildungsangebot
auf, das Allgemeinwissen und Sprachen lehrt, vielfältige berufliche und
persönliche Qualifizierungsthemen schult sowie Gesundheit und Kreativität fördert.
Fortsetzung Seite 72 unten
Landrat Jürgen Bäuerle (rechts)
und im Hintergund Ernst Kopp
(MdL) bei einer Besichtigung
der Josef-Durler-Schule in Rastatt
71
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1974
Mitarbeiter: 70 (Industrie)
sowie 30 staatliche Lehrer
Leistungsspektrum:
– Ausbildung und Studium,
Papiertechnologen
(staatliche Schule,
Duale Hochschule Baden-
Württemberg, Karlsruhe),
Industriemeister Papier -
erzeugung/-verarbeitung
– Fort- und Weiterbildung,
Beratung durch die
Bildungsakademie Papier
– Verbandsorganisation
www.papierzentrum.org
Papierzentrum Gernsbach
Das Papierzentrum Gernsbach bietet Ausbildung und Studium mit einer
staatlichen Schule (Papiertechnologen), mit der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg (Studiengang Papiertechnik) sowie Fort- und Weiter -
bildung, Beratung durch die Bildungsakademie Papier (Umschulungen,
Seminare, Workshops, Management-Training, unternehmensspezifische
Beratung etc.) Zudem ist es die Verbandsorganisation der Vereinigung
der Arbeitgeberverbände, der Deutschen Papierindustrie – VAP – e. V., des
Arbeitgeberverbandes der Papierindustrie Baden-Württemberg – AGP – e. V.,
des Wirtschaftsverbandes Papier Baden-Würt tem berg – WVP – e. V., des Verbandes
Papierindustrie Rheinland-Pfalz – PRP – e. V., des Ver bandes der
Papier- und Pappenindustrie Hessen – VPH – e. V., des Förder ver eins Papierzentrum
Gernsbach – FÖP – e. V., des Aus bildungs zent rums Mittelbaden –
AZB – e. V. und der Tarifgemeinschaft Badischer Genossenschaften – TBG.
Auch die Fortbildung der Mitarbeiter von Unternehmen und Verwaltungen im Bereich
EDV sowie in den sogenannten Schlüsselkompetenzen gehören neben Deutsch- und
Integrationskursen für Arbeitnehmer mit Zuwanderungshintergrund zum umfassenden
Aufgabenportfolio der VHS.
Die Steinbeis Business Academy (SBA) mit Hauptsitz in Gaggenau und interna -
tionaler Lehrtätigkeit ist mit rund 2500 eingeschriebenen Studenten die größte „School“
der Steinbeis-Hochschule in Berlin. Die SBA bietet berufsbegleitende Bachelor- und
Masterstudiengänge, zum Beispiel in den Studiengängen General Management, Public
Management, Technical and IT-Management, Social-, Healthcare and Education
Manage ment. Das erfolgreiche Konzept der SBA begründet sich in der Verbindung von
Wissenschaft und Forschung mit der Berufspraxis und bietet somit für alle Beteiligten
einen Mehrwert.
Einen guten Mehrwert können auch die Menschen in diesem Landkreis für sich
schöpfen, indem sie eine Aus- und Weiterbildung entsprechend ihren Neigungen und
Begabungen absolvieren und die Chancen für eine erfolgversprechende persönliche
und berufliche Entwicklung nutzen.
72
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 2001
Studierende: rund 2500
Lehrkräfte: rund 300
Standorte:
mehr als 50 Seminarstandorte
bundesweit
Angebotsspektrum:
Ausbildungs- und berufs -
begleitende Studiengänge
zum Bachelor und Master in
den Bereichen Wirtschaft,
Gesundheits- und Sozialwesen,
Handel, Industrie und Tourismus
www.steinbeis-academy.de
Steinbeis Business Academy – Berufsbegleitend studieren
Seit 2001 bietet die private Steinbeis Business Academy (SBA) mit
Hauptsitz in Gaggenau bei Baden-Baden ausbildungs- und berufs -
begleitende Studiengänge zum Bachelor und Master an. Auch ohne
Abitur kann man sich in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheits- und
Sozialwesen, Handel, Industrie und Tourismus akademisch weiter -
bilden.
Das Studium fördert ganz gezielt den direkten Wissenstransfer von der
Theorie in die berufliche Praxis: Zum einen durchlaufen die Studie -
renden ein praxisorientiertes Studium, in dem alle Seminarinhalte mit
Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag verknüpft werden. Zum anderen
arbeiten sie ein umfangreiches wissenschaftliches Projekt aus, das
dem Unternehmen einen realen Mehrwert liefert. Dabei spielt die
Größe des Unternehmens oder der Organisation keine Rolle.
Speziell in der Region wird der Bachelor of Arts Business Ad minis -
tration mit den branchenspezifischen Schwerpunkten Business Admi -
nistration, Product Engineering Management, Gesundheits- und Sozial -
management, dualer Studiengang Kfz-Gewerbe mit der Option, den
Meister oder Studienabschluss anzustreben, angeboten.
Die Steinbeis Business Academy
Die SBA ist mit rund 2500 Studierenden der größte Institutsverbund
der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB). Sie bietet ihre Bachelor- und
Masterstudiengänge sowie Promotionen an mehr als 50 Seminar -
standorten in Deutschland an.
Die SHB ist eine staatlich anerkannte private Hochschule für den Kompetenz-Transfer
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Derzeit werden
über 6500 Studierende von mehr als 1800 Lehrkräften praxisorientiert
ausgebildet – subventionsfrei. Die SHB mit Sitz in Berlin ist eine Orga -
nisation im Verbund der Steinbeis-Stiftung in Stuttgart.
Die Dozenten und Partner der SBA
Bei der Wahl der Dozenten legt die SBA höchsten Wert auf die wissenschaftliche
und berufliche Qualifikation. Viele renommierte Koopera -
tionspartner ermöglichen es der SBA, spezielle fachliche Ausrichtungen
anzubieten sowie Ausbildungs- und Studienmodelle zu verzahnen.
Neben Partnern aus der Wirtschaft zählen Universitätskliniken, DRK-
Kreisverbände, verschiedene Handwerkskammern sowie Verwaltungsund
Wirtschaftsakademien zu den langjährigen und festen Partnern,
um nur einige zu nennen. Hier in der Region kooperiert die SBA unter
anderem mit der Handwerkskammer Karlsruhe oder der Also Akademie
in Heidelberg.
Visualisierung des neuen
Verwaltungsgebäudes der
Steinbeis Business Academy
in Gaggenau
73
Moritz Hirn
Jugend und Jugendkultur
Park der Sinne in Forbach
Kraxeln im Klettergarten, zocken auf einer LAN-Party, abrocken bei Konzerten oder einfach
nur chillen mit Freunden: Das kulturelle Angebot und die Freizeitmöglichkeiten für
Jugendliche im Landkreis Rastatt könnten unterschiedlicher kaum sein. Nico Köninger
beispielsweise steht auf Action. Der Ottersweierer ist leidenschaftlicher Skater: „Ich
bring’ mir alles selber bei. Man braucht Talent, aber auch Mut“, sagt der 15-Jährige.
Dann schnappt er sich sein Brett und springt über die Hindernisse in der Bühler Skaterhalle.
Nico ist einer von rund 24 000 Jugendlichen im Alter zwischen elf und 20 Jahren,
die im Landkreis leben. Selbstredend lässt sich über eine derart heterogene Gruppe mit
all ihren individuellen Lebensläufen und Interessen kaum eine allgemeingültige Aus -
sage treffen. Aber eines ist klar: „Die Jugend von heute ist auch nicht besser oder
schlechter als früher“, sagt Werner Hoffmann mit einem Augenzwinkern und fügt hinzu:
„Sie ist einfach nur anders.“ Der ehemalige Kreisjugendpfleger hat sich beim Rastatter
Landratsamt 35 Jahre lang für die Belange der Kids eingesetzt und kennt die Vielfalt der
Angebote für junge Mittelbadener: Da wären beispielsweise die unzähligen Sport -
vereine. Ungewöhnlicher, aber deshalb nicht weniger spannend sind Gruppen wie etwa
das Maibaum-Team aus Balzhofen oder die Oberndorfer Rätscher, die sich um Brauchtumspflege
kümmern. Selbstverwaltete Vereine wie Art Canrobert oder Caracol fördern
das kulturelle und soziale
Leben in Rastatt beziehungsweise
Bühl. Hinzu
kommt eine Vielzahl junger
Menschen, die ganz
informell zusammen -
finden – bei Proben im
Bandkeller oder zum
Zocken auf dem Basketballplatz.
Veranstaltungen
wie die Gernsbacher
Puppentheaterwoche oder
das Kinder- und Jugend -
theater-Festival in Bühlertal
und Ottersweier be -
reichern das kulturelle
Angebot gleichermaßen.
Auch der Landkreis
selbst, vor allem aber die
74
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
23 Städte und Gemeinden haben sich ihren jungen Bewohnern verschrieben – beispielweise
durch das Engagement in den zahlreichen Jugendhäusern. Das größte ist das
KOMM in Bühl, zu dem auch die eingangs erwähnte Skaterhalle gehört. Wie sich das
für die heutige „Generation Facebook“ gehört, haben die Jugendreferenten im Landrats -
amt auf der Plattform „a22“ viele Infos rund um die Angebote im Landkreis zu -
sammengestellt. Bezeichnenderweise heißt die Internetadresse: www.mit-uns-gehtwas-ab.de.
Apropos Facebook: In dem sozialen Netzwerk ist seit Anfang 2015 auch der Kreis -
jugendring Rastatt vertreten. Ziel des neu gegründeten Vereins ist es, sich für die
Jugend in der Region einzusetzen und dafür die bestehenden Verbände „unter einem
Dach“ zu vernetzen, wie Vorstandsmitglied Erkan Tasci erklärt.
Und egal ob klettern, zocken, rocken oder chillen – das kulturelle Angebot für Kids in
Mittelbaden lässt sich mit den Worten von Landrat Jürgen Bäuerle wohl am trefflichsten
zusammenfassen: „Es ist sehr schwer, nix zu tun!“
Spieleabend bei einem
Jugendzeltlager
75
Ingrid Merkel
Vom Landsitz zur modernen Tagungsstätte
– Akademie Schloss Rotenfels
76
Aufgabenschwerpunkte
der Landesakademie:
– Lehrerfortbildungen im
Kunst- und Theaterbereich für
Lehrerinnen und Lehrer aller
Schularten sowie Schülerabrufveranstaltungen
mit kunst-/
theater-/kulturpädagogischer
interdisziplinärer Ausrichtung
für alle Schularten
Daneben führt die Akademie
zahlreiche weitere Maßnahmen,
Projekte und Initiativen durch:
– Fachtagungen mit unterschiedlicher
thematischer
Ausrichtung im Bereich der
kulturellen Bildung
– Sommerschulaktionen in
Zusammenarbeit mit dem
Staatlichen Schulamt Rastatt,
um das Lernen in den Kernfächern
Deutsch, Mathematik
und Englisch durch kreative
Arbeitstechniken in den Küns -
ten lust- und damit einprägungsvoll
werden zu lassen
– Studienwochen und internationale
Kunst- und Theaterbegegnungen
mit unterrichtsbezo -
genen Schwerpunktsetzungen
– kostenpflichtige Erwachsenenkurse
im Rahmen der Sommer -
akademie und Ferien akademie
in allen Schulferien sowie eine
Sommerakademie für Kinder
und Jugendliche im Rahmen
der Ferienspaß-Aktion der
Stadt Gaggenau
– Nutzung der Akademie für
Veranstaltungen von Dritten
– Geschäftsstelle des Kleinkunstpreises
des Landes
Wenn merkwürdig anmutende Laute, Geräusche und Wortfetzen die Flure und Büros
der Akademie durchdringen oder laute Sägegeräusche skulpturale Arbeiten ankün -
digen, bedeutet dies in aller Regel, dass wieder einmal ein Kunst- oder Theaterwork -
shop stattfindet. Lehrkräfte aus ganz Baden-Württemberg kommen an die Akademie,
um sich in landesweiten Veranstaltungen in dem weiten Feld der Theater- und Kunstpädagogik
fort- bzw. weiterzubilden oder sie reisen mit ihren Schulklassen an, um unter
professioneller Anleitung von Künstlern und Theaterexperten einen Workshop zu be -
suchen.
In der Organisationsform eines Landesbetriebs und zur Stärkung des musisch-kulturellen
Unterrichts in den Schulen des Landes Baden-Württemberg 1995 errichtet, versteht
sich die Landesakademie als ein Ort des Lernens, des Experimentierens, der
künstlerischen Produktion,
der Präsentation und des
Die am 1. Juli 1995 als Landesbetrieb errichtete „Landesakademie
Dialogs. Die einstige für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels“ mit
markgräfliche Sommer - Sitz in Gaggenau-Bad Rotenfels, entstand auf dem Areal des 1725
residenz steht allen schulischen
Zielgruppen sowie
erbauten ehemaligen Landsitzes des Markgrafen Ludwig Georg
von Baden-Baden. Ihre heutige architektonische Gestaltung er -
hielt sie zwischen 1817 und 1827 durch den großherzoglich ba -
allen Kunst- und Kultur -
dischen Oberbaudirektor Friedrich Weinbrenner. Er gestaltete das
interessierten offen, um
ehemalige „Rothenfelser Schmelzguth“ zu einem repräsentativen
die Einblicke in die Vielfalt klassizistischen Landsitz im oberitalienischen palladianischen Villen -
des ästhetisch-kulturellen
Angebots mit den Möglichkeiten
zu reflektierter
stil um. Inmitten eines atmosphärisch stimmungsvollen Parks
gelegen, setzt sich die streng symmetrisch gegliederte Schloss -
anlage aus dem Schlossgebäude mit zentral angeordnetem Säulenportal
und zwei Nebengebäuden zusammen, in denen einst
künstlerischer Erfahrung
die großherzoglichen Pferde aufgestallt und die Equipagen untergebracht
waren. Im Obergeschoss des Schlossgebäudes, der so -
zu verbinden.
Als Aus-, Fort- und genannten „Beletage“, befinden sich heute die Verwaltung,
Weiterbildungseinrichtung
hat die Akademie den
Auftrag, Dienstleistungen
Besprechungs- und Tagungsräume für Theater- und Festveranstaltungen,
Ausstellungen und Konzerte. Im Gartengeschoss des
Schlosses sind die Cafeteria, die Küche, das Fotolabor, die Tonund
Keramikräume sowie eine Freiterrasse untergebracht. Die
zur Sicherstellung einer
Kreativebenen sind in die beiden alten Remisen vor dem Schloss
systematischen Qualitätsentwicklung
und -siche-
Werkstättenkomplex. So erlauben die räumlichen Verhältnisse
integriert und bilden, durch Anbauten erweitert, den eigentlichen
rung durch fachliche Bei - der Akademie ein breites Spektrum künstlerischer Arbeit, das von
träge zur Schul- und den klassischen Arbeitsbereichen der bildenden und darstellenden
Unter richtsentwicklung
so wie zur Weiterentwicktalen
Künste bis hin zum experimentellen Umgang mit den digi -
Medien reicht.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
lung des Bildungswesens
zu entwickeln. Die praxis -
orientierten Kunst- und
Theaterfortbildungen an
der Akademie Schloss
Rotenfels haben zum
einen das Ziel, die Darstellungs-
und Gestaltungsfähigkeit
der Lehrenden
zu fördern und
anderseits die Umsetzungsmöglichkeiten
unter
methodisch-didaktischen
Aspekten zu untersuchen
und zu reflektieren.
Angesichts der übermächtigen
Routinen der
Wissenskultur in ihrer
fachlichen Spezialisierung
erhält die künstlerische
Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen im Gesamt konzept der Akademie einen exponierten Stellenwert. Aufgrund
des Einbezugs von Theaterfachleuten, Musikern, Schriftstellern, bildenden Künstlern
und sonstigen Fachleuten des kulturellen Lebens in die Veranstaltungen mit den
Schülern weist dieses Veranstaltungssegment für die Schulen des Landes eine hohe
Attraktivität auf. Durch die Mitwirkung außerschulischer Experten werden über
den Unterricht hinausgehende Impulse gesetzt und neue Lernwege beschritten.
Ins besondere die persönliche Begegnung mit den Künstlern und deren Erfahrungen
fördern Momente des Austauschs und der Inspiration.
Darüber hinaus werden talentierte Jugendliche im Rahmen der Kulturakademie
Baden-Württemberg individuell und begabungsspezifisch gefördert. Die Akademie
Schloss Rotenfels ist Partner der Baden-Württemberg Stiftung im Bereich der bildenden
Kunst und stellt das Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Werkstoffen und
Techniken sowie das Entwickeln eigener ästhetischer Konzepte in den Mittelpunkt der
Kreativwochen, die durch Exkursionen, Museums- und Atelierbesuche ergänzt werden
und differenzierte Einblicke in die „Welt der Kunst“ ermöglichen. Denn schließlich
braucht „unsere Gesellschaft . . . dringend begeisterte Gestalter. Die bekommen wir
nicht mit der üblichen Methode der Wissensvermittlung. Es kommt aber nicht nur darauf
an, wie gut unsere Kulturgüter an die Kinder weitergegeben werden. Es kommt
darauf an, dass in den Kindern der Geist immer wieder neu entfacht wird, der diese
Kulturgüter hervorgebracht hat“ (G. Hüther, Göttingen, Neurobiologe).
Akademie Schloss Rotenfels
77
Klinikum Mittelbaden gGmbH
in Zahlen
3300 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter stehen unseren Mitbürgern
in medizinischen und
pflegerischen Dienstleistungs -
bereichen zur Verfügung.
42 000 Menschen jährlich
nehmen unsere Angebote im
stationären Krankenhausbereich
genauso gerne an wie mehrere
Zehntausende, denen wir mit
ambulanten medizinischen und
pflegerischen Angeboten weiter -
helfen können. Rund 650 Dauer -
pflegegäste verlassen sich auf
die bekannt gute Pflegequalität
in unseren spezialisierten Pflege -
einrichtungen.
Mehr Informa tionen unter:
www.klinikum-mittelbaden.de
Hofgut Aspich –
soziales Engagement
Das Hofgut Aspich, 100-prozentige
Tochter der Klinikum Mittelbaden
gGmbH, ist eine der
wenigen noch erhaltenen landwirtschaftlichen
Einrichtungen,
die von Acker-, Obst-, Weinbau
bis hin zu einer umfassenden
Viehwirtschaft die Vielfalt
frü herer landwirtschaftlicher
Betriebe aufrechterhält. Der
geringe Automatisierungs- und
Spezialisierungsgrad ist bewusst
gewählt, um behinderten
Menschen Therapie- und Arbeits -
möglichkeiten in einer natür -
lichen Umgebung zu bieten.
Dies gilt auch für die angegliederte
Gärtnerei. Hochwertige
Produkte werden in eigener
Bäckerei und Metzgerei für
den Verkauf im betriebseigenen
Hofladen hergestellt.
Mehr Informa tionen unter:
www aspichhof.de
Jürgen Jung
Vorbildliche medizinische Versorgung –
Gesundheitswesen mit Profil
Gemeinsam mit der Stadt Baden-Baden gründete der Landkreis Rastatt zum 1. Januar
2004 die Klinikum Mittelbaden gGmbH und hält selbst 60 Prozent der Gesellschafts -
anteile. Von Beginn an bildeten vier Akutkrankenhäuser, die früheren Kreiskranken -
häuser Rastatt, Forbach und Bühl sowie die Stadtklinik Baden-Baden, das Rückgrat der
stationären medizinischen Versorgung des Unternehmens. Ergänzend wurde 2013 von
einem katholischen Orden das Krankenhaus Ebersteinburg sowie 2014 die DRK-Klinik
Baden-Baden von einem Trägerverband des Roten Kreuzes übernommen und mit der
Stadtklinik Baden-Baden zum Klinikum Mittelbaden Baden-Baden zusammengeführt.
Die stationären Pflegeeinrichtungen Haus Fichtental in Kuppenheim, Theresienheim und
Schafberg in Baden-Baden, das Erich-Burger-Heim in Bühl sowie das Pflege- und
Betreuungszentrum Hub in Ottersweier runden das stationäre Angebot der Klinikum
Mittel baden gGmbH ab. Ergänzend wird ein Ambulanter Pflegedienst betrieben und im
unter nehmenseigenen Hofgut Aspich werden Arbeitsplätze für behinderte Menschen in
der Landwirtschaft angeboten. Wichtige Bestandteile des Unternehmens sind die Medi -
zinischen Versorgungszentren in Baden-Baden, Rastatt und Durmersheim geworden,
die wohnortnahe ambulante fachärztliche Angebote ergänzen. Eine eigene Service -
gesellschaft und eine Cateringgesellschaft runden das Portfolio ab.
Auslöser der sicher nicht gewöhnlichen Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg
war – wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten – ein starkes gesetzgeberisches Eingreifen
in vorhandene Versorgungsstrukturen und -angebote. Während viele Kreise und
Städte in der Bundesrepublik sich vom „Risiko“ Gesundheitswesen durch Verkauf ihrer
Einrichtungen an private Anbieter entledigten, sagten die Kommunalpolitiker des Landkreises
Rastatt und der Stadt Baden-Baden weiterhin „Ja“ zu einer Verantwortung in
diesem Bereich. Ein wirtschaftliches Dach des Engagements in Gesundheit und
Pflege bildet die Klinikum Mittelbaden gGmbH mit ihren Tochtergesellschaften, die als
eine Kernaufgabe den Erhalt einer wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung und
damit die Sicherung der vorhandenen Einrichtungen übertragen bekam.
Medizinische und pflegerische Qualität zu beweisen und neue Angebote für die
Menschen in Mittelbaden zu entwickeln, stellen zwei weitere wichtige Säulen des mittelbadischen
Gesundheitsunternehmens dar. Bereits im ersten Jahr des Bestehens
schafften es sowohl das Kreispflegeheim Hub als auch das Alten- und Pflegeheim
Kuppenheim das damals in Baden-Württemberg selten verliehene Qualitätssiegel
Pflege zu erreichen. Weitere folgten und bestätigen jährlich ihre hervorragende Arbeit
durch die Bewertungen der Medizinischen Dienste.
Fortsetzung Seite 80
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EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
Der Rettungsdienst des DRK – rund um die Uhr für Sie da!
Ein Unfall auf der Autobahn, eine Frau wird in der Fußgängerzone ohnmächtig,
der Großvater hat plötzlich einen Herzinfarkt. Der Rettungsdienst
des Deutschen Roten Kreuzes rettet Leben – 24 Stunden jeden
Tag. Er ist jederzeit über die Notrufnummer 112 erreichbar.
Jeder neunte Bundesbürger nutzt Jahr für Jahr die Leistungen des DRK-
Rettungsdienstes. Unser Anspruch: Der DRK-Rettungsdienst ist nicht nur
schnell, professionell und zuverlässig, sondern vor allem auch menschlich.
Der Rettungsdienst ist eine staatliche/öffent liche Aufgabe der
Daseinsvorsorge.
In Baden-Württemberg hat das Land diese Aufgabe an die Rettungsdienstorganisationen
übertragen. Der Rettungsdienst gliedert sich in
Notfallrettung und Krankentransport. In der Notfallrettung geht es um
Kranke oder Verletzte, die sich in Lebensgefahr befinden oder bei
denen schwere gesundheitliche Störungen zu erwarten sind – ein
Krankentransport ist die fachgerechte Beförderung von Kranken, Verletzten
oder sonstigen Hilfebedürftigen.
Der DRK-Kreisverband Rastatt e. V. – zuverlässiger Partner und
Helfer der älteren Generation und der Angehörigen
Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt mit seinen Diensten „Essen auf
Rädern“ und „Hausnotruf“ Seniorinnen und Senioren. Ziel des DRK ist es,
alten und kranken Menschen ein möglichst langes Verbleiben in ihrer
gewohnten, lieb gewordenen häuslichen Umgebung zu ermöglichen.
Der DRK Hausnotruf Dienst bietet zudem den Teilnehmern Sicherheit
für unvorhergesehene Notsituationen.
Der DRK Kreisverband Rastatt ist auch Betreuungsträger in zwei Senio -
ren wohnanlagen für betreutes Wohnen in Rastatt. In seniorengerechten
Wohnungen leben die Bewohner selbstständig. Die Wohnungen
sind am Hausnotruf des DRK angeschlossen und es gibt im Haus einen
Ansprechpartner. Für die Bewohner werden Hilfsangebote vermittelt,
soziale Beratung und gesellige Veranstaltungen organisiert.
Die Tagespflege des DRK ist ein Treffpunkt für Menschen, die zu Hause
wohnen bleiben und dennoch tagsüber professionell gepflegt und
liebevoll versorgt werden möchten.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 1948
Mitarbeiter:
hauptamtlich: 122
ehrenamtlich: 935
Leistungsspektrum:
– Rettungsdienst
– Behindertenfahrten
– Tagespflege
– Essen auf Rädern
– Hausnotruf
– Schulsanitätsdienst
– Erste Hilfe – Breitenausbildung
– Sanitätsdienst/
Katastrophenschutz
www.drk-rastatt.de
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80
Das Hofgut Aspich – ein Ort für
soziales Engagement – ist eine
100-pro zen tige Tochter der
Klinikum Mittelbaden gGmbH.
Groß war der Wunsch der Menschen in Mittelbaden
nach einer umfassenden Behandlung in lebensbedroh -
lichen Notfallsituationen. Was keine unserer akut -
stationären Einrichtungen alleine erreicht hätte, gelang
im Verbund. Das Klinikum Mittelbaden Rastatt verfügt
über einen Linksherzkathetermessplatz, der allen Herz -
infarktpatienten eine schnelle Behandlung sichert. Das
Klinikum Mittelbaden verfügt über spezialisierte Schlaganfalleinheiten,
die gemeinsam mit der Klinik für Alters -
medizin in Bühl und der zur MediClin-Gruppe gehörenden
Geriatrischen Reha-Klinik in Gernsbach ein um -
fassendes Weiterbehandlungskonzept entwickelt haben.
Onkologie und Chemotherapiezentrum in Baden-
Baden wurden ebenfalls binnen weniger Monate ein -
gerichtet und inzwischen um einen Linearbeschleuniger
ergänzt; somit verfügen die Menschen in Mittelbaden
nach rund 15-jähriger Pause wieder über ein wohnortnahes Strahlentherapieangebot.
Umfassende Krebsbehandlung ist damit in Mittelbaden möglich geworden.
Einer Plage der modernen Menschheit nimmt man sich in Bühl an. Neuroortho -
pä dische Eingriffe an der Wirbelsäule sind ein wichtiger Baustein unseres Konzeptes
zur Behandlung von Erkrankungen des Rückens. Das dortige stationäre Angebot
wurde ergänzt um ein Ärztezentrum am Krankenhaus. Ganz neu 2015 in Bühl eröffnet,
er gänzen ein Kinderwunschzentrum und ein Endometriosezentrum das Angebot der
Frauenklinik.
Dass wir wohnortnahe Grundversorgung ernst nehmen, verdeutlicht unser viertes
Akutkrankenhaus in Forbach. Stationäre internistische und chirurgische Behandlungen in
einer wunderschön gelegenen und gut ausgestatteten Klinik gibt den Menschen im
Murgtal und darüber hinaus die notwendige medizinische Versorgungssicherheit. Einmal
mehr muss sich unser Haus mit Blick auf die nächste Gesundheitsreform, die 2016
in Kraft treten wird, einer großen Herausforderung stellen.
Denkmalgeschützte Bausubstanzen zu erhalten und mit einem wichtigen Pflegeund
Betreuungsangebot zu versehen ist eine herausfordernde Aufgabe in unserem
„Pflegedorf“ Klinikum Mittelbaden Hub in Ottersweier. Rund 300 Pflegegäste und
behinderte Menschen werden betreut und verfügen über unterschiedliche tagesstruk -
turierende Angebote. Das zentrale Baudenkmal des weitläufigen Areals konnte mit
großzügiger Hilfe eines Stifters langfristig gesichert werden. Die Stiftung Hub ermöglichte
nicht nur die Renovierung des Gebäudes, sie entwickelt und fördert eine Palliativ -
einrichtung sowie einen Schwerstpflegebereich und schließt in Zusammenarbeit mit
ehrenamtlichen Gruppen sowie dem seit 2013 zum Unternehmen gehörenden Hospiz
Kafarnaum in Baden-Baden und weiteren Organisationen eine große Lücke in der Versorgung
von Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Gemeinsam mit der Scherer-
Stiftung wurde aus dem ebenfalls denkmalgeschützten Haus am Park ein Demenz -
centrum mit integrierter Pflegeoase.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
Stefan Biehl
Vielfalt und Qualität –
soziale Angebote für junge Menschen
In der Regel erfährt ein junger Mensch seine soziale Verwurzelung in der Familie und
regional betrachtet in der Heimatgemeinde. Dort hat er seine peer-group, seine An -
bindung an Vereine und örtliche jugendspezifische Angebote sowie oftmals seine erste
Anlaufstelle überhaupt, um soziale Kontakte zu pflegen. Spätestens mit dem Wechsel
in eine weiterführende Schule oder in Ausbildung öffnet sich der regionale Fokus auch
über die Gemeindegrenzen hinaus.
Der Landkreis als politisches Gebilde, der die kreisangehörigen Städte und Gemeinden
umfasst und Aufgaben für diese wahrnimmt, hat hingegen im Erleben junger Menschen
eine eher untergeordnete Rolle und Bedeutung. Dabei ist den jungen Menschen
der Landkreis als derjenige, dessen Angebote und Leistungen sie in vielfältiger Form
mittelbar und unmittelbar nutzen, häufig nicht präsent. Hier gilt es also, den Landkreis
stärker ins Bewusstsein zu bringen und das, was er für junge Menschen zur Verfügung
stellt, offensiver darzustellen. Dies soll nachfolgend mittels eines kurzen Blitzlichtes
erfolgen.
Im Bereich der kreisweiten Jugendarbeit sind die mannigfachen Schulungen und
Fortbildungen für haupt- und ehrenamtlich in der gemeindlichen und vereinsbezogenen
Jugendarbeit tätige Personen zu nennen. Freizeitpädagogische Angebote, wie Zelt -
freizeiten oder der internationale Jugendaustausch sind seit vielen Jahren stark nachgefragt.
Die im Landkreis gut vernetzte geschlechtsspezifische Mädchen- und Jungen -
arbeit hat nach wie vor ihre Bedeutung und findet regelmäßig ihre Nutzerinnen und
Nutzer. Besondere Veranstaltungen und Projekte, wie zum Beispiel die Landkreisinitiative
„Jugend und Ehrenamt – Das bringt’s!“ oder „Was uns bewegt – Jugendliche und
Landes politiker/-innen im Gespräch“, greifen ausgewählte Lebens- und Bedürfnislagen
der jungen Menschen auf. Die Jugendagentur www.mit-uns-geht-was-ab.de als On line -
plattform für Kinder und Jugendliche ermöglicht einen Einblick in die Vielzahl von
Jugendeinrichtungen und Trägern, die Aktivitäten für junge Menschen im Landkreis vorhalten.
Der Landkreis Rastatt hat im Jahr 2015 für Angebote, Leistungen und die Wahr -
nehmung gesetzlicher Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe Aufwendungen von
rund 18,5 Mio. Euro eingeplant. Ein doch beeindruckendes Finanzvolumen, das den
jungen Menschen im Landkreis in vielfältiger Art und Weise direkt oder indirekt zugutekommt.
Beispielsweise werden alleine für die Durchführung der Schulsozialarbeit für
insgesamt 44 Projekte in 17 kreisangehörigen Städten und Gemeinden im Schuljahr
2014/2015 Finanzmittel von über 700 000 Euro zur Verfügung gestellt.
Bei Problemen unterschiedlichster Art bietet der Landkreis den jungen Menschen
und ihren Familien mit seinen Sozialen Diensten sowie Psychologischen Beratungs -
stellen, die jeweils dezentral im Landkreis zur Verfügung stehen, Unterstützung und
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82
Die Angebote der Jugendpflege
des Landkreises sind vielfältig
und immer spannend.
Hilfeleistung an. Bei Bedarf werden Leistungen in sozialer Gruppenarbeit, Tages -
gruppen, Pflegefamilien, Heimgruppen oder betreuten Jugendwohngruppen vorge -
halten. Für die Allerkleinsten stehen bereits die Frühen Hilfen zur Beratung der Eltern
zur Verfügung. Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz greift Risiken und Gefahren,
mit denen junge Menschen im Alltag konfrontiert sind, proaktiv und präventiv durch
unterschiedlichste Aktionen, Projekte und Veranstaltungen auf. Die Ansprechstelle
gegen Rechtsextremismus bietet auch Kindern und Jugendlichen bei Bedarf gezielte
weiterführende Information und Beratung an.
Last but not least ermöglicht der Landkreis durch gezielte Förderzuschüsse an Träger
der freien Jugendhilfe, Verbände und Vereine, eine für die jungen Menschen kostengünstigere
Nutzung von Jugendfreizeitmaßnahmen sowie trägerspezifischen sozialen
Angeboten.
Die Vielfalt an den skizzierten sozialen Angeboten zu erhalten und gleichzeitig
deren Qualität zu sichern und auszubauen, wird mittels eines gut vernetzten Agierens
multiprofessioneller Fachkräfte, engagierter ehrenamtlicher Personen, Betroffener
sowie politischer Gremien ermöglicht und sichergestellt. Diese so wichtige Netzwerk -
arbeit, die zu den unterschiedlichsten Themen im Landkreis stattfindet, ist kein Selbstläufer,
sondern muss besonders gepflegt werden. Es verlangt den kontinuierlichen
Einsatz aller Beteiligten, stellt gleichzeitig allerdings ein äußerst wichtiges Instrument
dar, die sozialen Angebote für junge Menschen im Landkreis miteinander abzustimmen
und zu optimieren. Und dies sollte den Einsatz allemal wert sein.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
Auf einen Blick
Gründungsjahr:
– Lebenshilfe Baden-Baden –
Bühl – Achern e. V.: 1966
– Lebenshilfe Rastatt/
Murgtal e. V.: 1965
Aufgabe:
Ziel ist es, die Lebenssituation
von Menschen mit Behinderung
und ihren Familien zu ver -
bessern.
CAP-Märkte:
– in Bühl und in Sandweier
(Lebenshilfe Baden-Baden –
Bühl – Achern e. V.)
– in Gaggenau-Bad Rotenfels
(Lebenshilfe Rastatt/
Murgtal e. V.)
www.lebenshilfe-bba.de
www.lebenshilferastatt-murgtal.de
Mit Ihrem Einkauf bei einem CAP-Markt sichern Sie Arbeitsplätze für
Menschen mit Behinderung. Denn „CAP“ steht für Handicap!
Auch Menschen mit hohem Unterstützungs- und Betreuungs bedarf
erhalten bei der Lebenshilfe die Möglichkeit der Teilhabe am
Gemeinschafts- und Arbeitsleben, je nach ihren individu ellen
Fähigkeiten und Möglich keiten.
Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern e. V.
Lebenshilfe Rastatt/Murgtal e. V.
Seit 50 Jahren vertreten die Lebenshilfen Baden-Baden – Bühl – Achern
und Rastatt/Murgtal die Interessen von Menschen mit Behinderung
aller Altersstufen. Mit dem Ziel der Integration und Teilhabe fördern sie
Menschen mit Handicap in den Bereichen Bildung, Wohnen, Arbeiten
und Freizeit und setzen sich für deren Wohl und Rechte ein. Außerdem
unterstützen und entlasten sie Angehörige und Betreuer durch Beratung,
Informationsveranstaltungen und durch familienunterstützende
Dienste.
Menschen mit Behinderung sollen die Chance erhalten, ihre Fähig -
keiten zu entwickeln, um ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben nach
ihren Bedürfnissen und Wünschen mitten in unserer Gesellschaft zu
führen. Den Weg dahin kennzeichnen Wertschätzung, Mitgefühl,
Freude – und jede Menge Selbstbewusstsein.
Insgesamt betreuen die Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern
ca. 900 Menschen mit Behinderung und die Lebenshilfe Rastatt/
Murgtal insgesamt 700 Menschen mit Behinderung. Gemeinsam
betreiben sie das Integrationsunternehmen INTEGRA Mittelbaden
gGmbH.
83
Rolf Schnepf
Zukunft gestalten – Seniorenarbeit
und Altenhilfe im Landkreis Rastatt
Auch im Landkreis Rastatt wächst der Anteil der älteren Menschen stetig an. Knapp
über ein Viertel der Bevölkerung ist derzeit 60 Jahre und älter und nach Prognosen des
Statistischen Landesamtes wird der Anteil der älteren Menschen im Landkreis Rastatt
bis zum Jahr 2030 über dem Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg liegen. Die
Generation 60plus nimmt damit eine zunehmend wichtigere Rolle ein und der Wunsch
vieler älterer Menschen ist es, so lange wie möglich aktiv und selbstbestimmt am
gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Für den Landkreis ergibt sich daraus die Konsequenz, die immer älter werdende
Gesellschaft nicht als eine Last, sondern als Gewinn zu betrachten, denn immer mehr
Menschen bietet sich die Chance, ihr Alter aktiv zu gestalten. Damit kommt dem Landkreis
die Aufgabe zu, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es älteren Menschen
ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause leben zu können und hilfebedürftigen
älteren Menschen und Familien die Hilfen vermitteln, die sie benötigen. Diesen Anforderungen
trägt der Landkreis durch Gestaltungslösungen Rechnung, die in den durch
die Sozialplanung im Sozialamt erstellten Kreispflegeplänen und den Fortschreibungen
der Bedarfsplanungen dokumentiert sind (www.landkreis-rastatt.de unter Landratsamt/
Senioren).
Darüber hinaus wird durch ein vielfältiges Beratungs- und Bildungsangebot das
bürgerschaftliche Engagement der älteren Generation gefördert. Schon heute sind im
Landkreis Rastatt rund 14 500 Menschen über 65 Jahren ehrenamtlich engagiert und ihr
vielfältiges Engagement trägt zu einer positiven Veränderung von Altersbildern in der
Öffentlichkeit bei. Mit Unterstützung des Landkreises wurde der Kreisseniorenrat für den
Landkreis Rastatt e. V. gegründet, der sich aus 60 Mitgliedern – Vertretern von Träger -
organisationen aus der Altenhilfe und Seniorenarbeit sowie den kreisangehörigen
Städten und Gemeinden – zusammensetzt.
Der Kreisseniorenrat vertritt die Interessen der älteren Menschen und führt in enger
Zusammenarbeit mit der Altenhilfe-Fachberatung des Landkreises Veranstaltungen und
Projekte durch, zum Beispiel die Zertifizierung seniorenfreundlicher Betriebe und
Geschäfte. Ein besonderes Angebot stellt die mobile und kostenlose Wohnberatung
dar, in der 30 ehrenamtliche Wohnberater/-innen in den kreisangehörigen Gemeinden
über barrierefreies und altersgerechtes Wohnen informieren (www.kreisseniorenratrastatt.org).
In jährlich sechs runden Tischen erhalten die Verantwortlichen und Ehrenamtlichen
der über 100 Seniorenvereinigungen und 80 Seniorengymnastikgruppen im
Landkreis Schulung und Unterstützung. Immer größer wird auch das Netz der Senioren-
84
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG
büros und Seniorenbeiräte in den kreisangehörigen Städten
und Gemeinden, die durch Beratung, Bewegungsund
Sportangebote oder Internet-Cafés gerade auch die
jüngeren Senioren erreichen. Gleichzeitig können Senioren
ihr Wissen, ihre Lebenserfahrung und ihre Talente
weitergeben und leisten so ihren speziellen Beitrag zur
Solidarität der Generationen.
Neben der Förderung der Aktivitäten der älteren
Generation steht die Sicherung der häuslichen und stationären
Pflege im Mittelpunkt der Aufgaben des Landkreises.
Nach der aktuellen Pflegestatistik erhalten im
Landkreis Rastatt rund 6000 Einwohner Leis tungen der
Pflegekassen. Im Rahmen der Sozialhilfe werden vom
Landkreis die im Einzelfall entstehenden Pflegekosten
übernommen, wenn der Pflegebedürftige die Pflege -
leistungen weder selbst tragen kann noch sie von Dritten
finanziert werden. In den vergangenen Jahren sind
diese Netto-Aufwendungen des Landkreises für die „Hilfe
zur Pflege“ auf jährlich rund 7,5 Mio. Euro angestiegen.
Die bedarfsgerechte Pflege und Betreuung wird im
Landkreis Rastatt aktuell durch 28 ambulante Pflegedienste
und Sozialstationen, 123 Tagespflegeplätzen in
neun Einrichtungen, der Vorhaltung von 119 Kurzzeitund
Urlaubsbetreuungsplätzen sowie durch 20 Alten -
pflege heime mit ins gesamt 1822 Pflegeheimplätzen gesichert.
Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung der Hilfen steht dabei der Ausbau der Hilfs -
angebote für demente Menschen und ihre Angehörigen sowie der häuslichen Besuchsdienste
in den Städten und Gemeinden, zum Beispiel durch das Projekt „Begleitetes
Wohnen zu Hause“ in den Gemeinden Forbach und Weisenbach oder im Rahmen der
„Aktivierenden Hausbesuche“ des Deutschen Roten Kreuzes. Den Ausbau der Hilfsangebote
unterstützt der Landkreis finanziell im Rahmen seiner Richtlinien zur Förderung der
ehrenamtlichen ambulanten Hilfen im Vor- und Umfeld der Pflege.
Vor dem Hintergrund des wachsenden Hilfebedarfs, der immer vielfältigeren geset z -
lichen Regelungen und des differenzierten Hilfeangebotes gewinnt auch die Informa -
tions- und Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises zunehmend an Bedeutung. In Zusammenarbeit
mit den Pflegekassen wurde deshalb beim Landkreis ein Pflegestützpunkt
eingerichtet, der allen Rat- und Hilfesuchenden eine kostenlose und neutrale Beratung
zu allen Fragen im Vor- und Umfeld einer Pflegesituation bietet.
Darüber hinaus können sich Ratsuchende mit der kostenlosen Broschüre „Seniorenwegweiser“
des Landkreises über Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten im
Landkreis informieren (www.landkreis-rastatt.de unter Landratsamt/Senioren/Broschüre:
Seniorenwegweiser).
Die Alterssimulationsanzüge des
Kreisseniorenrates ermöglichen
es jungen Menschen, die mög -
lichen Einschränkungen durch
das Alter zu erfahren.
85
Gisela Merklinger
Lebendiges Gemeinwesen –
Porträts der 23 Kommunen
Au am Rhein
Au am Rhein war schon in der römischen Zeit besiedelt. Heute leben rund 3300 Menschen
in der schmucken Gemeinde, die sich von einem kleinen Fischerdorf zu einem
modernen Wohlfühlort entwickelt hat. Mediterranes Flair, dörflicher Charme, freund -
liche Wohnbaugebiete, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, unberührte Natur im
Auenwald und romantische Altrheinarme zeichnen das attraktive Gesicht einer
Kom mune, die für Einheimische und Gäste viel zu bieten hat. Den Strukturwandel, der
Anfang des 20. Jahrhunderts viele landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe
zum Aufgeben zwang, hat die Gemeinde gut gemeistert. Gewerbeansiedlungen, neue
familienfreundliche Baugebiete, eine umfassende Ortssanierung, Investitionen in Kulturund
Freizeiteinrichtungen und die Förderung des Vereinslebens haben aus Au am Rhein
eine interessante Wohngemeinde gemacht, die von den nahe gelegenen Metropolen
Karlsruhe und Rastatt profitiert. Die lebendige Dorfgemeinschaft feiert gerne, liebt Fußball,
pflegt leidenschaftlich Brauchtum und setzt im mittelbadischen Veranstaltungs -
kalender viele Highlights.
Bietigheim
Bietigheim: das Bürgerzentrum
„Alter Tabakschuppen“
Bietigheim (121 Meter über NN), im Jahr 991 erstmals urkundlich er wähnt, liegt
nördlich von Rastatt am Gestadebruch der Rheinebene, der das Ortsbild prägt. Das
Wahrzeichen der Gemeinde ist die Alte Kirche aus dem Jahr 1150, die wohl äl tes te Kirche
auf der Hardt, deren wehrhafter Turm bis heute erhalten wurde. Die rund 6300 Einwohner
schätzen die zentrale Lage, die Anbindung an die Stadtbahn, die in takte Infra-
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EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
struktur, das viele Grün,
Freizeitangebote für Jung
und Alt, ein lebendiges
Vereinsleben, ein attrak ti -
ves Bürgerzentrum, luftige
Biergärten, gemütliche
Lokale und die 1300 vorhandenen
Arbeitsplätze.
Das an der „Badischen
Spargelstraße“ liegende
Bietigheim, mit einer
der größten Spargelanbauflä
chen im Landkreis, ist
um geben von einem Streu -
obstgürtel. Im Ort stehen
zwei Stationen des grenz -
überschreitenden Öko -
museums „PAMINA-Rheinpark“,
die Wissenswertes über den Lebensraum vermitteln und über ein Radwegesystem
verknüpft sind. Höhepunkt des jährlichen Veranstaltungskalenders ist das Bietigheimer
Volksfest, das weit über die Grenzen Mittelbadens hinaus bekannt ist und seit 1949
immer am ersten Wochenende im August veranstaltet wird. Kinder haben in der
familienfreund lichen Gemeinde einen hohen Stellenwert. Zwei Kindergärten mit Kleinkindbetreuung
und Hort sowie eine Ganztagsschule bieten ein umfangreiches Angebot
für Kinder ab einem Jahr. Die Betreuung und Versorgung der älteren Mitbürger organisieren
das Senioren zentrum „Haus Edelberg“ und das Seniorenbüro mit 50 ehrenamt -
lichen Mitarbeiter innen und Mitarbeitern. Einzigartig ist der ehrenamtliche „Graue
Panther“-Fahrdienst, der ältere Einwohner kostenlos innerhalb der Ortschaft oder in
die nähere Umgebung transportiert. Obwohl Bietigheim stetig wächst, gelingt es, den
dörflichen Charme zu erhalten und Altbewährtes mit Fortschrittlichem in Einklang zu
bringen.
Obstblüte in Bischweier
Bischweier
Die Gemeinde am Rande des Murgtals ist über 750 Jahre alt und dennoch jung
geblieben, überschaubar und abwechslungsreich. Der Ort, seine Bürger und Kultur
bilden eine Einheit, die in der Region auf sich aufmerksam macht. Die Theatertage verwandeln
das Dorf einmal im Jahr in eine Schauspielhochburg. Eine vielseitige Vereinslandschaft
mit zahlreichen Angeboten und Veranstaltungen ist Ausdruck einer starken
Dorfgemeinschaft, die auch nach außen wirkt. Gemeinsam aktiv die Zukunft gestalten
ist die De vise. Attraktive Wohngebiete, eine zentrale Lage mit intakter Infrastruktur,
gute Kinderbetreuungseinrichtungen und Wanderwege entlang saftiger Streuobst -
wiesen machen Bischweier zu einem attraktiven Wohnort für Jung und Alt.
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Bühl
Blick über Bühl
Die Große Kreisstadt
Bühl hat interessante
Kon traste. Modernste In -
dus trie, ländlich-idyl lische
Kulturlandschaften und der
Charme als Nationalparkgemeinde
bieten Einwohnern
und Besuchern den
Luxus, auf der Ge markung
Natur pur und pralles
Leben gleichermaßen ge -
nießen zu können.
Genießen können die
Menschen in und um
Bühl sehr gut. Die
Lebensart ist gemütlich,
bodenständig, fleißig,
zielstrebig und vor allem liebenswert. Bühl ist eine wohl habende Stadt, ein pulsierendes
Mittelzentrum, in dem Natur, Kulinarik und Kultur zusammentreffen.
Der prosperierenden Stadt gelingt es, Idylle und Beschaulichkeit zu bewahren. Die
Innenstadt mit ihren historischen Gebäuden, ausgedehnten Fußgängerzonen und
attraktiven Geschäften bestimmt ebenso die Lebensqualität wie ausgezeichnete Lokale,
hochkarätige kulturelle Veranstaltungen, zahlreiche Sport- und Erholungsmöglichkeiten,
ein sehr gutes Bildungsangebot und ein abwechslungsreiches Vereinsleben. Große
Sportereignisse und vor allem das jährliche Zwetschgenfest machen die Stadt weit über
die Region hinaus bekannt.
Von einem ehemaligen kleinen Amtsstädtchen hat sich Bühl zu einem modernen
und überaus beliebten Industriestandort entwickelt. Bühler Unternehmen profitieren
von der günstigen Lage mitten im europäischen Wirtschaftsraum zwischen Karlsruhe
und der Europastadt Straßburg. Die ökonomische Bedeutung Bühls wird auch daran
deutlich, dass in der rund 30 000 Einwohner zählenden Stadt etwa 21 000 Arbeitsplätze
angeboten werden.
Handelsunternehmen expandieren und erschließen von Bühl aus neue Märkte.
Technische Betriebe stellen ihre Innovationskraft unter Beweis. Bau- und Handwerks -
betriebe arbeiten bodenständig, traditionell, qualitätsbewusst und orientieren sich an
den modernsten technischen Entwicklungen. Die Stadt Bühl ist Dienstleistungszentrum
für den gesamten südlichen Bereich des Landkreises Rastatt und den nördlichen Teil
des Ortenaukreises mit mehr als 100 000 Menschen, direkt an der Nahtstelle zwischen
der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und der Wirtschaftsregion Offenburg (WRO)
gelegen. Rund 237 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen sind stark nachgefragt. Das
hohe Flächenpotenzial ermöglicht ein rasches und unkompliziertes Wachstum.
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EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Bühl pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu mehreren europäischen Städten
und wurde für dieses Engagement mit der Ehrenplakette, der zweithöchsten von vier
mög lichen Auszeichnungen des Europarats, ausgezeichnet.
Bereits im Jahr 1283 wurde Bühl zum ersten Mal urkundlich erwähnt, doch Funde
aus der Stein- und Bronzezeit belegen eine wesentlich ältere, sehr bewegte und in
vielen Bauwerken immer noch lebendige Geschichte. Von der Verleihung des Marktrechts
1403, über die Erlangung des Stadtrechts 1835 und die Ernennung zur Großen
Kreisstadt 1973 hat sich Bühl enorm entwickelt. Diese Entwicklung kann anschaulich
und hörbar im Stadtmuseum in der Schwanenstraße erlebt werden.
Bühlertal
Als Portalgemeinde des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Sitz dessen
Geschäftsstelle hat Bühlertal viel zu bieten. Ein mit schönen Ausblicken verbundenes
Wanderwegenetz, zahlreiche Spielplätze, Grillplatz, Minigolfanlage, Weinlehrpfad,
Mountainbike- und Nordic Walking-Rundwege, Geocaching-Trailer, ein beheiztes Freibad
und das Heimatmuseum mit Führungen und museumspädagogischen Kursen bieten
Gästen einen attraktiven Aufenthalt im Luftkurort Bühlertal, am Fuße des Nationalparks.
Die Erkundung des Engelssteigs, einem Wanderweg mit Klettersteigvariante, vermittelt
die Landschaftserhaltung auf interessante Art und Weise. In einer der steilsten Wein -
berglagen sind Europas faszinierende Trockenmauerbereiche, offene Felsbildungen,
historische Einzelstockrebenanlagen und einmalige Ausblicke zu entdecken. Die Bühlertäler
Gastronomie verwöhnt die Gäste mit allerhand kulinarischen Leckereien und
identifiziert sich gerne auch mit dem heimischen Weinbau. Alljährlich stattfindende
Weinmessen und Weinwandertage sind Garanten für Wohlfühlerlebnisse.
Als Wohngemeinde
weist Bühlertal eine
intakte Infrastruktur auf.
Neben einer verkehrsmäßig
guten Anbindung,
öffentlichem Personennahverkehr,
Senioren -
zentrum, Schul- und Kindergartenangebot
samt
Be treu ungsmöglichkeiten
gibt es auch viele Fach -
geschäfte und Handwerksbetriebe.
Ein lebendiges
Vereinsleben mit
einem ab wechs lungs rei -
chen Jahresveranstaltungs -
kalender trägt zur attraktiven
Freizeitgestaltung bei.
Bühlertal: Portalgemeinde
des Naturparks Schwarzwald
Mitte/Nord
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„Aktiv und erholsam leben zwischen Wald und Reben“ ist die Überschrift des Leit -
bildes, das von Bühlertäler Bürgern erstellt worden ist. Der Slogan bringt die Atmos -
phäre in der rund 8000 Einwohner zählenden Wohn- und Tourismusgemeinde Bühlertal
auf den Punkt.
Durmersheim
Das Freibad in Durmersheim
Das Herzstück der Hardt an der Grenze zum Landkreis Karlsruhe ist kulinarisch im
Frühsommer in aller Munde. Die beiden größten Erdbeeranbauer der Region bieten mit
ihren Früchten ein unwiderstehliches Paradies. Zudem kommt der erste Spargel des
Jahres stets aus Durmersheim, wo das royale Gemüse unter Sonnentunneln verfrüht
reif wird. Mit vielen romantischen Ecken und Winkeln besticht das 3,5 Kilometer lange
Straßendorf. Zu seinen Schmuckstücken zählen die Wallfahrtskirche Maria Bickesheim
mit Decken- und Wandfresken aus dem 14. Jahrhundert sowie die dynamische katho -
lische Jugendkirche Via als erste ihrer Art im Landkreis und in der Erzdiözese Freiburg.
Durmersheim mit seinem beschaulichen Ortsteil Würmersheim ist als idyllische Wohngemeinde
bei Pendlern beliebt. Sie schätzen die schnelle Verbindung nach Karlsruhe
oder Rastatt, die lückenlose Infrastruktur und den gut funktionierenden öffentlichen
Personennahverkehr. Für aktive Lebensqualität sorgen etliche Vereine und Organisa -
tionen. Das versetzt im dreijährigen Turnus stattfindende Durmersheimer Bäretriewerund
Würmersheimer Speckkälblefest offenbart gediegene Lebensfreude und zünftige
Feierlaune bei den ehrenamtlich Engagierten und ihren Gästen aus nah und fern. Der
traditionelle Bickesheimer Krämer- und Vergnügungsmarkt zieht dreimal jährlich viele
Be sucher aus dem Umland an.
Elchesheim-Illingen
90
Elchesheim-Illingen
liegt am Goldkanal, dem
größten Baggersee in
Baden-Württemberg,
einem Eldorado für
Wassersportfreunde. Die
ca. 140 Hektar große
Wasserfläche lädt ein
zum Segeln, Rudern, Surfen,
Paddeln oder Angeln.
Wer die Idylle sucht, der
findet bei einer Fahrrad -
tour auf dem PAMINA-
Radwanderweg entlang
des Rheins oder aber bei
einem Spaziergang in den
Rheinauen umgeben von
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
einer bewundernswerten
Pflanzen- und Tierwelt
Erholung pur. Umgeben
von zahlreichen Naturschutz-
und Landschaftsschutzgebieten
liegt die
Gemeinde mit ihren ca.
3300 Einwohnern im
Herzen der Technologie-
Region, zwischen Karls -
ruhe, Rastatt und Baden-
Baden. Die ursprünglich
eigenständigen Gemeinden
Elchesheim und Illingen
haben sich im Jahr
1971 zu sammen ge schlos -
sen. Der Prozess des
Zusammenwachsens des
Fischerdorfes Illingen und
des landwirtschaftlich geprägten Elchesheim war nicht einfach. Heute, nach über
40 Jahren, hat sich ein Wir-Gefühl entwickelt und gemeinsam wird die Lebensqualität
stetig verbessert. Die unternehmer- und familienfreundliche Kommune hält für ansiedlungswillige
Firmen eine Gewerbefläche mit rund 51 000 Quadratmetern und für junge
Familien ein neues attraktives Wohngebiet, umgeben von herrlicher Natur, bereit. Am
Ort befinden sich ein Kindergarten mit flexiblen Öffnungszeiten für Kinder von ein bis
drei Jahren und von drei bis sechs Jahren, eine pädagogische Akademie für Lehrkräfte,
eine Grundschule mit offenem Ganztagsangebot, eine öffentliche Bücherei und ein
„Haus der Begegnung“ als generationen übergreifende Begegnungsstätte. Kulturelle
Vereine und Sportorganisationen, acht Tennisplätze, Tennishalle, eine Skater-Anlage, das
Museum „Arbeit am Rhein“ mit wechselnden Kunst- und Sonderausstellungen und ein
Bürgerhaus mit üppigem Veranstaltungskalender laden zur Freizeitgestaltung ein.
Forbach: Die gedeckte und freitragende
Holzbrücke wurde im
Jahr 1778 fertiggestellt.
Forbach
Forbach, Nationalparkgemeinde und Luftkurort, ist die größte Flächengemeinde des
Landkreises. Sie erstreckt sich von den Höhen des Kaltenbronn über das Murgtal bis
hinauf zur Schwarzwaldhochstraße und wird von der Murg durchschlängelt. Die 4800-
Einwohner-Gemeinde mit den Ortsteilen Bermersbach, Gausbach, Langenbrand, Hundsbach,
Erbersbronn, Raumünzach, Herrenwies und Schwarzenbach ist ein beliebter
Wohn- und Urlaubsort. Auch Wanderer, Ausflügler oder Radsportler aus dem Raum
Karlsruhe oder Stuttgart gelangen mit der Stadtbahn bequem ins idyllische Forbach mit
seinen riesigen Wäldern, Karseen, Hochmooren und Heuhüttentälern sowie einem vielfältigen
ganzjährigen Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Sie bestaunen die einzigartige,
überdachte historische Holzbrücke, die im Jahr 1778 erbaut und 1954/55 originalgetreu
91
Adventsmarkt in Gaggenau
erneuert wurde. Eine
wichtige Rolle in der
Gemeinde spielt das Thema
Wasser. Auf einer
Höhe von 700 Metern
liegt die Schwarzenbach-
Talsperre, die mit ihren
Wasservorräten das Elektrizitätswerk
der EnBW in
Forbach speist. Im zen -
tralen Murggarten bilden
Wasserspiele einen An -
ziehungspunkt. Vorbild -
lich ist die Gemeinde
in der Landschaftspflege
durch Ziegenbeweidung
und Rinderhaltung. Im
schmucken Ortsteil
Bermers bach, der im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2006 und 2012
mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, gibt es einen Verein der Ziegenfreunde.
Dieser hat die Offenhaltung der wertvollen Kulturlandschaft zum Ziel. Auf dem rund
fünf Kilometer langen Ziegenpfad, der sich durch die Weiden schlängelt, können Wanderer
und Spaziergänger die vierbeinigen Rasenmäher hautnah kennenlernen.
Gaggenau
92
Gaggenau ist familienfreundlich. Ansprechende Wohngebiete werden erschlossen,
die Innenstadt zu einer attraktiven Einkaufsstadt weiterentwickelt, die Wirtschaft aktiv
gefördert, das kulturelle und sportliche Vereinsleben gestärkt, das bürgerliche Engagement
unterstützt und neue Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote für Jung
und Alt geschaffen. Die Große Kreisstadt mit ihren rund 29 000 Einwohnern hat in den
Bereichen der Inklusion, Kleinkind- und Schulkinderbetreuung sowie Seniorenarbeit die
Nase vorn.
Stolz ist die Murgtalmetropole auf ihre üppige Infrastruktur. Die Stadtbibliothek mit
umfassendem Angebot, ein attraktiver und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannter
„Kulturrausch“, vitale Sport- und Kulturvereine, eine renommierte Schule für Musik
und darstellende Kunst, tolle Freizeitangebote wie „Kunst im Park“ oder „Gesundheit im
Park“, ein spürbares ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger, das
Hallenbad „Murgana“, das landschaftlich herrlich gelegene und chlorfreie Naturbad
„Waldseebad“, das attraktive Thermal-Mineralbad „Rotherma“, die beliebte Landesakade -
mie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels und das Museum „Haus
Kast“ mit den Themen Flößerei und Waldgewerbe prägen für Einheimische und Gäste
die Wohlfühlqualität. Unter dem Motto „Gemeinsam für Europa“ unterhält Gaggenau
Städtepartnerschaften mit dem französischen Annemasse und dem polnischen Sieradz.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Gaggenau hat eine mehr als 100-jährige Tradition im Fahrzeugbau. 1895 wurde im
Stadtteil Ottenau mit dem „Orient-Express“ der erste marktfähige Benzinkraftwagen
gebaut. Bis 1967 blieb die Herstellung von Schwerlastkraftwagen eine Domäne des
Automobilbaus an der Murg. Heute werden im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau, dem
ältesten durchgehend produzierenden Automobilwerk der Welt, insbesondere Getriebe
hergestellt. Die enge Verbundenheit der Großen Kreisstadt Gaggenau mit der Geschichte
der Automobilindustrie und vor allem mit dem Unimog, der bis 2002 in Gaggenau
gebaut wurde, wird im weltweit einzigartigen Unimog-Museum eindrucksvoll dokumentiert.
In Gaggenau faszinieren die Kontraste. Die moderne Industriestadt ist umgeben von
einer reizvollen Landschaft, hat Wallfahrtsromantik in Moosbronn, Wellness-Charme in
Bad Rotenfels, Fachwerkromantik in Michelbach, Flößergeschichte und Narretei in
Hörden, „Keschtefeste“ in Oberweier, eine malerische Umgebung in Sulzbach, eine
herr liche Wohnlage in Freiolsheim und die älteste Pfarrkirche des Murgtals in Selbach.
Die landschaftliche Attraktivität beruht auf einem abwechslungsreichen Neben -
einander von Wiesentälern und zusammenhängenden Waldflächen, die durch ein
um fassendes Wegenetz erschlossen sind. Klangvolle Bezeichnungen wie Wohnstadt
im Grünen, dynamische Industriestadt oder Automobilstadt an der Murg beschreiben
das stimmige Nebeneinander von leistungsfähiger Wirtschaft und landschaftlicher
Attrak tivität.
Gernsbach
Die Stadt Gernsbach
mit den Ortsteilen Hilpertsau,
Obertsrot, Staufenberg,
Scheuern, Lautenbach
und Reichental
liegt idyllisch im Murgtal.
Der beliebte Ausflugsort
mit rund 14 000 Einwohnern
ist ein wichtiger
Standort der Papier -
indus trie und bietet
zahlreiche Möglichkeiten
der Freizeitgestaltung. Ob
Wandern, Schwimmen,
Wintersport oder Fahrrad -
fahren – der staatlich
anerkannte Luftkurort mit
seiner historischen Altstadt
ist eine Reise wert.
Zertifizierte Wanderwege
Gernsbach bei Nacht
93
Iffezheim: eine der schönsten
Galopprennbahnen Europas
und sagenumwobene
Strecken führen durch
einzigartige Heuhütten -
täler. Besonders das
Infozentrum Kaltenbronn,
auf der Höhe inmitten
des Schwarzwaldes ge -
legen, lädt kleine und
große Besucher zur Entdeckungsreise
ein. In un -
mittelbarer Nähe befindet
sich eines der letzten
intakten Hochmoore Mitteleuropas.
Das gut ausgebaute,
idyllisch gele -
gene Loipennetz auf dem
Kaltenbronn gilt als Ge -
heimtipp unter Wintersportlern.
Gernsbach wird 1219 erstmals urkundlich als Gründung der Grafen von Eberstein
erwähnt und gelangte im Laufe seiner wechselvollen Geschichte durch den Holzhandel,
die Flößerei und die Murgschifferschaft zu Wohlstand. Im 19. Jahrhundert war das von
dem Flüsschen Murg durchzogene Gernsbach, das auch Murgtalperle genannt wird,
eine großherzoglich-badische Amtsstadt.
Hügelsheim
94
Hügelsheim ist die Heimat des mittelbadischen Spargels. Das zweijährlich statt -
findende Spargelfest ist ein Mekka für Freunde des königlichen Gemüses. Die Gemeinde
gehört zu den ältesten Siedlungsflächen im Landkreis, was keltische Hügelgräber
bezeugen. 1951 baute die NATO in Hügelsheim einen Militärflugplatz, der über 40 Jahre
lang von den kanadischen Streitkräften genutzt wurde.
Eine Ära, welche die Gemeinde an der Badischen Spargelstraße stark prägte.
Freundschaften und Beziehungen, die während dieser Zeit entstanden sind, werden
auch heute noch gepflegt. Nach dem Abzug der Kanadier wurde im Schulterschluss der
gesamten Region das brachliegende Gelände in einen florierenden Gewerbepark mit
einem erfolgreichen Regionalflughafen umgewandelt, dem Baden-Airpark mit jährlich
rund einer Million Passagieren und über 2400 Arbeitsplätzen.
Hügelsheim hat sich mit dieser Konversion zu einer aufstrebenden, weltoffenen
Gemeinde mit fast 5000 Einwohnern weiterentwickelt. Eine gute Infrastruktur, engagierte
Jugendarbeit, beispielhafte Integrationsmaßnahmen für Neubürger und lebhafte
Beziehungen zu den Partnergemeinden in Italien und Kanada prägen den Lebensstil
ebenso wie Golfplatz, Erländersee, Eisarena, erstklassige Gastronomie oder die Repräsentation
der Gemeinde durch ihre charmanten Spargelhoheiten.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Iffezheim
Die Gemeinde Iffezheim mit ihren rund 5000 Einwohnern ist international bekannt
durch die dreimal im Jahr stattfindenden Galopprennen auf einer der schönsten Galopp -
rennbahnen Europas. Eine mehr als 150 Jahre alte Galoppgeschichte, Spuren der Kelten
und Römer und Funde aus der Steinzeit und der frühen Merowingerzeit sind Zeugen
einer interessanten historischen Vergangenheit.
Ereignisreich ist der Veranstaltungskalender der Gemeinde. Iffezheim ist Trainingszentrale
für Vollblüter, veranstaltet alljährlich ein originelles Bauernrennen und Auk -
tionen für Vollblüter.
Anziehungspunkte für Touristen und Naturfreunde sind auch die Staustufe am Rhein
mit Europas größter Fischtreppe und die Natur- und Landschaftsschutzgebiete in der
Nähe des Rheins.
Die liebenswerte Gemeinde hat ein reges Vereinsleben und ist bekannt für ihren
Spargel- und Erdbeeranbau.
Neben zahlreichen kleinen Einzelhandels- und Versorgungsbetrieben gibt es Seniorenwohnanlagen,
eine Kleintier- und Pferdeklinik, eine gemeindeeigene Mediathek/
Bibliothek, ein Jugendhaus und diverse Gaststätten. Zwei in kirchlicher Trägerschaft
befindliche Kindergärten, eine Grundschule mit bilingualem Zug, eine Sprachheilschule
mit sonderpädagogischem Kindergarten, eine Real- bzw. Werkrealschule und eine
Musikschule bereichern die Infrastruktur. Hervorzuheben sind außerdem die lebhaften
Beziehungen zu den Partnergemeinden Hoppegarten in Brandenburg und Mondolfo in
Italien.
Die unmittelbare Nachbarschaft zum Elsass, die ausgezeichnete Anbindung an die
A 5 bzw. die B 36 und B 500 sowie die Nähe zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden
machen Iffezheim zu
einem lebenswerten und
attraktiven Wohnort und
Ausflugsziel.
Historischer Stadtkern
von Kuppenheim
Kuppenheim
Kuppenheim hat nicht
nur einen hohen Wohnund
Freizeitwert. Es ist
auch ein starker Wirtschaftsstandort,
an dem
der „Daimler-Konzern“
mitten in der Wirtschaftskrise
ein neues Presswerk
zur Belieferung seiner
Werke gebaut hat. Die
8100-Einwohner-Stadt ist
seit 1234 mit dem Markt-
95
echt ausgestattet und wird gerne als „Tor zum Murgtal“ bezeichnet. Die ehemalige
Amtsstadt hat eine bewegte Vergangenheit. Die histo rische Stadtmauer mit Resten des
Stadtgrabens, der jüdische Zentralfriedhof und das Unimog-Museum sind beliebte
Sehenswürdigkeiten, ebenso wie das am Stadtrand ge legene Lustschloss „Favorite“ der
legendären Markgräfin Sibylla Augusta. Die auf strebende, zukunftsorientierte Gemeinde
pflegt nicht nur die Zeugen der Vergangenheit, sondern arbeitet ehrgeizig an ihrem
Image als leistungsstarke Stadt mit idealen Rahmenbedingungen zum „gut leben und
arbeiten“. Dabei kommt ihr die ausgezeichnete Lage mit schnellem Autobahnanschluss,
kurzen Wegen nach Baden-Baden, zum Baden-Airpark, ins Elsass und nach Karlsruhe
zugute. Diese zentrale Ausgangslage, eine bemerkenswerte Gastronomie mit einem
Gourmetlokal im Stadtteil Oberndorf, ein lückenloses Waren- und Leistungsangebot
heimischer Betriebe, ein großes Freizeit angebot sowie das Familienbad Cuppamare sind
Pluspunkte der Stadt, die für Einhei mische, Pendler und Gäste viele Entfaltungsmöglichkeiten
bieten.
Lichtenau
Das Stadttor verweist auf die
bewegte urbane Vergangenheit
der Stadt Lichtenau.
Die einst nördlichste Bastion des Hanauerlandes hat eine bewegte Vergangenheit
und eine lebhafte Gegenwart. Das charmante Städtchen Lichtenau an der Grenze des
Landkreises Rastatt ist eine aktive und gesunde Kommune mit zwei Gewerbegebieten
und einer lückenlosen Infrastruktur, die sich auch den Erhalt ihrer idyllischen Auwälder
auf ihre Agenda geschrieben hat. Mit etwa 5000 Einwohnern hat Lichtenau mehr als 50
Vereine und ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot, das von aktiven und engagierten
Bürgern getragen wird. Die in den siebziger Jahren eingemeindeten Ortsteile Grauelsbaum,
Muckenschopf, Scherzheim und Ulm leisten ihren Beitrag zu dem Lichtenau,
wie es sich heute präsentiert:
als liebenswürdige
Stadt mit Charme und
Flair. Weltweit agierende
Unternehmen und ört -
liche Gewerbebetriebe
tragen mit ihren hervor -
ragenden Produkten und
Dienstleistungen zum
positiven Image Lichtenaus
bei. Der Rhein, die
Nähe zum Schwarzwald
und zum Elsass . . . – in
Lichtenau hat man das
Glück, zu leben und zu
arbeiten, wo andere
Urlaub machen.
96
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Loffenau
Der Frühling ist in Loffenau
mit allen Sinnen zu
spüren, wenn am Ortsrand
die Streuobstwiesen
in voller Blüte stehen. Für
Sommerfrischler bietet
Loffenau ein herr liches
Wanderwegenetz mit zahl -
reichen Sehens würdig kei -
ten und Naturschönheiten.
Leckere Wald heidelbeeren
und Waldpilze warten auf
Sammler. Im Winter sind
Loipen gespurt und die
ganze Winterpracht des
Schwarzwaldes kann er -
lebt werden.
Die hohe Wohn- und
Lebensqualität am Ort hat schon manchen Gast und Besucher dazu veranlasst, ganz
nach Loffenau zu ziehen. Die Gemeinde kann noch günstige Bauplätze in besten Lagen
mit Familienrabatt anbieten und das Angebot der Kinderbetreuung lässt keine Wünsche
offen.
Der historische Ortskern mit vielen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und
malerischen Winkeln ist von modernen Wohngebieten umgeben. Der Pfarrberg ist ein
Naturerlebnisbereich mitten im Ort, von der Sonnenlaube bietet sich eine beeindruckende
Rundumsicht und vom Hausberg Teufelsmühle (908 Meter über NN) mit
Turm, Jugendwanderheim und Gaststätte hat man bei schönem Wetter eine herrliche
Aussicht über das Rheintal bis zu den Vogesen. Bei guter Thermik starten dort die
Drachen- und Gleitschirmflieger. Das Observatorium der astrologischen Vereinigung
Karls ruhe ermöglicht einen Blick zu den Sternen.
Beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erhielt Loffenau in den Jahren
1983, 1985 und 1989 Goldmedaillen und 2009 eine Silbermedaille mit Sonderpreis.
Blick auf Loffenau
Muggensturm
Muggensturm ist eine aufstrebende und moderne Gemeinde, die in der Rhein -
ebene, zentral zwischen Karlsruhe und Baden-Baden – direkt an der Autobahn Karls -
ruhe–Basel liegt.
Historische Fachwerkgebäude und Hofansichten sind charakteristische Bestandteile
des Muggensturmer Altdorfkerns. Sie erinnern an verschiedene Epochen der vergange-
97
Das Muggensturmer Rathaus
nen Jahrhunderte. Schon immer ist es für die Muggensturmer wichtig, den Erhalt des
örtlichen Charakters zu pflegen. Durch fantasievolle und abwechslungsreiche Blumen -
arrangements gelingt es der engagierten Bevölkerung, hier immer wieder neue
Ak zente zu setzen.
Leben und Arbeiten in Muggensturm – dafür hat die Gemeinde auch für die Zukunft
die Weichen gestellt: Umfassende Gewerbe- und Industrieflächen bieten die Möglichkeit,
im Ort einer Berufstätigkeit nachzugehen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
hat einen hohen Stellenwert. Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen mit der Kinderkrippe
Storchennest und der Ganztagsschule mit Kernzeitbetreuung wird stetig er -
weitert. Im Blickpunkt steht auch die Lebensqualität älterer Menschen.
Muggensturm bezeichnet sich gerne als „Gemeinde auf der Überholspur“. In der Tat
ist die Gemeinde ehrgeizig und vorwärtsstrebend. Stolz sind die 6200 Einwohner darauf,
dass ihr Muggensturm auch ein interessanter Indus trie- und Gewerbestandort mit
2500 Arbeitsplätzen ist.
Hohe Gewerbesteuereinnahmen
sorgen für Wohlstand
und erlauben eine
kontinuierliche Weiterentwicklung
der Infrastruktur
und des Ortsbildes. Die
mit Preisen im Wett -
bewerb „Unser Dorf hat
Zukunft“ und im bundesweiten
Blumenschmuckwettbewerb
„Entente
Florale“ verwöhnte Ge -
meinde legt Wert auf den
Erhalt des dörflichen Charakters.
Das Ortsbild mit
seinen historischen Fachwerkhäusern
wird liebevoll
gepflegt, ebenso wie
die Freizeit-, Sport- und
Grünanlagen, Rad- und
Wanderwege oder das Tiergehege am Ortsrand, das ein beliebtes Ausflugsziel ist. Ein
Schmuckstück ist nach Umbau und Sanierung das spät klassizistische Rathaus, das vom
ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Erwin Teufel als das schönste in Baden-Württemberg
gelobt wurde.
98
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Ötigheim
Die größte Freilichtbühne Deutschlands mit 4000 überdachten Sitzplätzen macht
Ötigheim weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Bühnenanlage gilt als die
schönste ihrer Art, vor allem wegen der in Normalgröße aufgeführten Bühnenbauten,
die in ein weiträumiges Feld gestellt den Zuschauern imposante Eindrücke bieten.
In Ötigheim sprengt Theater alle herkömmlichen Dimensionen. Rund 100 000
Besucher pilgern alljährlich seit über 100 Jahren in das „Telldorf“, um vom überdachten
Zuschauerraum aus die einzigartigen Aufführungen zu genießen. Bis zu 600 Amateurdarsteller
bevölkern dabei die riesige Bühne. Gesang, Tanz, Massenszenen, Reiterkavalkaden,
eigenes Orchester – Aufführungen in Ötigheim haben eine ganz eigene, außer -
gewöhnliche Atmosphäre. „Ein Dorf spielt Theater“ – dieser Slogan ist auch Ausdruck
dafür, dass sich die Ötigheimer mit ihrem Wohnort identifizieren und einen großen
Beitrag dazu leisten, dass
ein ganz besonderes Miteinander
gelebt wird.
Ötigheim zählt rund
4500 Einwohner. Der
Stadtbahnanschluss komplettiert
die hervorragende
Lage inmitten der
Wachstumsregion des
Landkreises Rastatt und
der TechnologieRegion
Karlsruhe.
Im Ortskern finden
sich Gastronomie und
Einzelhandelsbetriebe und
die öffentlichen Einrichtungen
reichen von beispielhaften
Sportstätten
über bedarfsgerechte
Kinder gärten und Schulen
bis hin zu einer modernen
Veranstaltungshalle. Ein gut ausgebautes Wegenetz lädt zum Wandern und Spazierengehen
ein durch eine idyllische Landschaft, geprägt von einzigartigen Landschaftsund
Naturschutzgebieten.
Durch die direkte An bindung an die B 3/B 36 und die nahe gelegene Autobahn
konnte sich die Gemeinde auch zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickeln.
Ötigheim: „Ein Dorf
spielt Theater“
99
Ottersweier
Die Dorfkirche St. Johannes
in Ottersweier
Ottersweier mit seinem
Ortsteil Unzhurst
liegt eingebettet in Streuobstwiesen
und Feldern
im Herzen Mittelbadens.
Bekannt ist die 6500-Einwohner-Gemeinde
nicht
nur wegen der Wallfahrtskirche
Maria Linden oder
der Keltereien, in denen
köstlicher Saft hergestellt
wird, sondern auch
wegen des Kreispflegeheims
Hub mit dem
Aspichhof, der als Musterhof
gilt. Dort werden auf
78 Hektar Nutzfläche
Viehzucht, Wein- und
Ackerbau betrieben und auch Patienten des Pflegeheims sinnvoll beschäftigt. Die einst
hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägte Gemeinde hat sich zu einem modernen
Wohnort entwickelt mit vielen mittelstän dischen Betrieben und rund 2000 Arbeitsplätzen.
Kleinkunstfreunde sind begeistert von der Zunftstub der „Otterschwierer Leimewängst“,
in der sich Musikgruppen, Lieder macher und Mundartdichter ein Stelldichein
geben. Stolz ist die Kommune auch auf ihre Geschichte, nach der Ottersweier eine der
ältesten geschlossenen Siedlungen der Raumschaft ist. Vom Ende des 15. Jahrhunderts
bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war Ottersweier Treffpunkt der noblen Gesellschaft.
Der Ortsteil Hub beherbergte nämlich ein bekanntes Heilbad, das später als erstes
deutsches Bad mit eigener Badeordnung ausgestattet wurde.
Rastatt
Rund 47 500 Einwohner leben in der Barockstadt. Und sie leben gerne hier, denn
Rastatt ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität, einem umfassenden Bildungs- und
Betreuungsangebot, mit vielfältigen Möglichkeiten zur Entspannung und Naherholung.
Ein leistungsstarkes Mittelzentrum. Eine Stadt, die sich dynamisch entwickelt und die
stolz auf ihr historisches barockes Erbe ist.
Prächtige barocke Bauten prägen das Stadtbild ebenso wie hochmoderne Gebäude
zum Wohnen und Arbeiten. Im Zentrum der Barockstadt befindet sich eines der schöns -
ten Barockschlösser am Oberrhein. Die Pagodenburganlage und weitere bemerkenswerte
Bauwerke des italienischen Baumeisters Domenico Egidio Rossi zeugen heute
noch von der Zeit Rastatts als Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Baden. In die
100
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
unverkennbare barocke Kulisse fügen sich moderne Gebäudekomplexe wie beispielsweise
das neue Landratsamt zu einem einzigartigen Gesamtbild aus Tradition und
Moderne.
Rastatt ist ein wichtiger Arbeitgeber in einer wirtschaftsstarken Region: Sowohl
Großunternehmen wie Daimler, Maquet und Hauraton als auch zahlreiche mittel -
stän dische Unternehmen schätzen das hervorragende Innovationsklima und die hohe
Lagegunst.
Auch einzigartige Naturlandschaften zeichnen Rastatt aus und laden dazu ein, die
Gegend zu erkunden, zu entspannen und zu genießen: Während die Murg beschaulich
durch die Innenstadt fließt, liegt mit den Rastatter Rheinauen ein wahrer badischer
Dschungel direkt vor der Haustüre. Der Schwarzwald ist zum Greifen nah und Frankreich
nur eine Fährüberfahrt entfernt. Ein gut ausgebautes Radwegenetz macht es einfach,
die zahlreichen Ausflugsziele und Museen mit dem Fahrrad anzusteuern, sich in Bädern
und Seen zu vergnügen oder die fünf Ortsteile mit ihren schmucken Häusern und ihrer
idyllischen Lage zu besuchen.
Kultureller Glanzpunkt ist das internationale Straßen-Theaterfestival tête-à-tête, das
größte seiner Art in Deutschland. Alle zwei Jahre verwandelt das Festival die Straßen
und Plätze in offene Bühnen und zieht mit seiner einmaligen Atmosphäre Hundert -
tausende Besucher an.
Schließlich und vor allem sind es die Menschen, die Rastatt so sympathisch
machen: badische Originale und kreative Köpfe, Traditionsbewusste und Trendsetter,
Familienmenschen und Familienunternehmen leben hier in kultureller Vielfalt und
Offenheit zusammen. Sie engagieren sich ehrenamtlich in mehr als 300 Vereinen und
prägen die Barockstadt
als lebens- und liebenswerte
Stadt mit großem
Wir-Gefühl.
Rheinfähre
Drusenheim–Greffern
Rheinmünster
Rheinmünster, 1974
im Zuge der Kreisreform
aus den damals selbstständigen
Gemeinden
Greffern, Schwarzach mit
Hildmannsfeld, Söllingen
und Stollhofen entstanden,
präsentiert sich als
aufstrebende Kommune.
Wenn auch das Zusammenwachsen
zunächst
schwierig war, so ziehen
die Rheinmünsteraner
101
doch an einem Strang, um ihre Gemeinde zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Die gute
verkehrliche Lage, der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden auf eigener Gemarkung,
die mit der Rheinfähre „Drusus“ vorhandene Verbindung ins Nachbarland Frankreich,
ein eigenes Hafenbecken und die Nähe zu Baden-Baden, Bühl und Rastatt bieten
Möglichkeiten, die Rheinmünster geschickt zu nutzen weiß. Beeindruckendes Zeugnis
einer bewegten Vergangenheit als einst einflussreiche, reichsunmittelbare Benediktiner -
abtei ist das ehrwürdige romanische Münster. Die Schwarzacher Münsterkonzerte sind
eine langjährige Konzertreihe, die Musikfreunde aus dem gesamten süddeutschen
Raum anspricht. Eine erstklassige, beeindruckende Klangfülle und eine ganz besondere,
unbeschreibliche, geschichtlich geprägte Umgebung zeichnen diese Veranstaltungen
aus. Reizvolle Rheinauelandschaften, ein unvergleichliches Erleben am Hafenbecken,
der erste deutsche Polderinfopfad, Hallenbad, Golf, Tennis und Eissport – Rheinmünster
hat seinen Einwohnern und Gästen vieles zu bieten. Im Jahr 2004 wurde die junge
6700-Einwohner-Gemeinde angesichts ihrer Vorzüge als Ausflugs- und Erholungsort
anerkannt.
Sinzheim
Blick auf das Ortszentrum
von Sinzheim
Sinzheim hat sich im Kleinzentrum zwischen Baden-Baden und Bühl zu einer
beliebten Wohngemeinde entwickelt, die von der Nähe zur Autobahn und dem Baden-
Airpark profitiert und mit einer idyllischen Lage zwischen Vorgebirgszone und Rhein -
ebene punktet. Neben dem örtlichen Einzelhandel versorgen Verbrauchermärkte, Handwerksbetriebe
und Dienst -
leistungsunternehmen
Shoppinggäste und die
11 000 Ein wohner. Die
Infrastruktur der „Stabsgemeinde“
– wie sie
gerne genannt wird – ist
bemerkenswert. Zu den
seit Jahrhunderten zu -
gehörigen Teilorten Kartung,
Winden, Halbers -
tung, Müllhofen, Schiftung
und Vormberg mit
Ebenung kam im Rahmen
der Gemeindereform
1973 der Ortsteil Leibers -
tung hinzu. Die Vorbergzone
am Westhang des
Fremersbergs prägen rund
130 Hektar Weinberge.
Auf den schweren Löß -
102
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
böden gedeiht vor allem
der Riesling, aber auch
Spätburgunder und andere
Sorten werden angebaut.
Das im Jahr 2000 neu
entstandene Ortszentrum
mit Rathaus, Geschäfts -
zentrum, Marktplatz und
Tiefgarage bildet ein
modernes Ensemble und
stellt einen Spannungsbogen
zu den historischen
Gebäuden wie der Grundschule,
dem früheren Rathaus,
dem Pfarrhaus und
dem Haus St. Vinzenz dar.
Ein reges Vereinsleben
prägt den Sinzheimer
Veranstaltungskalender.
Mehrere Sport treibende
Vereine, rund zehn
Gesang- und Musikvereine und Gemeinschaften, die im sozialen Bereich tätig sind,
bieten Freizeitangebote für alle Generationen. Der Frühjahrsmarkt und die Kirchweih im
Oktober, der Wendelinusritt in Leiberstung, das Straßenfest in Kartung sowie verschiedene
Feste in den Ortsteilen zeugen von einem vorbildlichen bürgerschaftlichen
Engage ment. Der 2014 eröffnete Mehrgenerationenpark ist ein beliebter Treffpunkt für
Jung und Alt.
Steinmauern –
Flößerdorf am Oberrhein
Steinmauern
Im Jahr 1239 erstmals urkundlich erwähnt, konnte das Dorf 2014 sein 775-jähriges
Ortsjubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen feiern. Über Jahrhunderte hinweg war
Steinmauern eines der bedeutendsten und wohlhabendsten Flößerdörfer am Oberrhein.
Verkehrsgünstig gelegen an der Mündung der Murg in den Rhein, war hier ein großer
Umschlagplatz und Hauptmarkt für den Transport von Schwarzwaldholz bis nach
Holland. Die Geschichte der Flößerei hat die Gemeinde in einem speziellen Flößerei -
museum – das eingebunden ist in das grenzüberschreitende Museumsprojekt PAMINA-
Rheinpark – dokumentiert.
Heute ist das 3200-Einwohner-Dorf eine beliebte und stetig wachsende Wohn -
gemeinde mit einer für ihre Größe beispielhaften Infrastruktur. Neben guten Einkaufsmöglichkeiten
für den täglichen Bedarf sind es vor allem die familienfreundlichen
Betreuungsangebote in Kindergarten und Schule, weswegen junge Familien gerne in
Steinmauern eine neue Heimat suchen.
103
Malerische Ansicht von
Weisenbach
Mit der neu gestalteten
Ortsmitte – im Zentrum
der Dorfplatz und
das Bürgerhaus „Alte
Schule“ – wurden wich -
tige generationsübergreifende
Begegnungsstätten
geschaffen. Hoch ist der
Erholungs- und Freizeitwert
inmitten einer herr -
lichen Auen- und Streuobstlandschaft,
vor allem
der „Goldkanal“ ist ein
überregional bekanntes
Wassersportrevier. Von
vielfältigen Jugend- und
Vereinsaktivitäten über
eine aktive Seniorenarbeit
bis hin zum „Kleverhaus“
als kulturelle Begegnungsstätte
der besonderen Art gibt es Angebote für alle Altersgruppen.
Steinmauern ist für die Zukunft gerüstet. Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
konnten zahlreiche Auszeichnungen errungen werden. Mit dem Prädikat „Genera-
tionendorf“ war Steinmauern Landessieger und holte 2013 auf Bundesebene sogar
eine Silbermedaille.
Weisenbach
Weisenbach mit seinem Ortsteil Au ist eine beliebte Wohngemeinde mit zwei Stadtbahnanschlüssen,
drei Kirchen, guten Einkaufsmöglichkeiten, Grund- und Werk -
real schule mit Ganztagsgrundschule, einem Dienstleistungszentrum und mehreren
Handwerksbetrieben. Der Weltmarktführer in der Bierdeckelherstellung, die Firma Katz
GmbH, sowie die Firma Smurfit Kappa Baden Packaging sind in Weisenbach be -
hei matet. Familien mit Kindern schätzen einen modernen Kindergarten, der Kinder
bereits ab Geburt bis zum zehnten Lebensjahr betreuen kann. Doch nicht nur die junge
Generation soll sich wohlfühlen. Ein Seniorenrat kümmert sich um die Belange der
älteren Einwohner, gibt Hilfen und Unterstützung und bietet Veranstaltungen, Infor -
mationsnachmittage und Aktivitäten für ältere Mitbürger. Projekte wie „Begleitetes
Wohnen zu Hause“, „Helfende Hände“, „Barrierearmes Wohnen“ und die Wohnanlage
„Servicewohnen“ sollen die Lebensqualität im Alter verbessern.
104
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Die ca. 2500 Weisenbacher bilden eine sehr lebendige Dorfgemeinschaft, in deren
Mittelpunkt über 30 Vereine und Gemeinschaften mit einem abwechslungsreichen,
sportlichen und kulturellen Angebot stehen. Ausdruck des vorbildlichen bürgerschaft -
lichen Engagements ist auch die Homepage der Gemeinde, die von einer ehrenamtlich
tätigen Internetgruppe gestaltet und gepflegt wird.
Naturfreunde, Wanderer, Gäste und Einheimische loben die idyllische Landschaft
und das gute Klima in Weisenbach. Sie genießen das Wandern in den Seitentälern oder
auf dem Weinberg Kapf, auf dem Rot- und Weißwein sowie Prosecco angebaut werden.
Sie erfreuen sich an Sportanlagen, Grillplätzen und planschen in einem der schönsten
Freibäder des Murgtals, das unter Vereinsregie geführt wird.
105
Dr. Heiko P. Wacker
Mensch und Natur im Einklang –
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
Der Schwarzwald? Das wohl bekannteste Mittelgebirge der Republik. Vor dem Auge des
Betrachters öffnet sich hier ein wertvoller Naturraum, geprägt von landschaftlicher
Schönheit und einer opulenten Tier- und Pflanzenwelt. Schützenswert ist er, dieser
Naturraum – gleichwohl darf dies nicht in einer musealen „Musternatur“ münden, in
der der Mensch zur Staffage wird. Stattdessen braucht es Wege, Mensch und Natur in
Einklang zu bringen: Im Dezember 2000 führte dieser Gedanke zur Gründung des
„Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord“.
Seit 2003 ist der Naturpark, mit rund 375 000 Hektar einer der größten seiner Art,
offiziell als Großschutzgebiet anerkannt. Etwa 700 000 Menschen leben im Park, der
von 106 Gemeinden, sieben Land- und zwei Stadtkreisen sowie von Verbänden und
Einzelpersonen getragen wird. Denn der Park ist kein über die Region „gestülptes“
Gebilde, sondern wurde vielmehr von den Bürgern und regionalen Entscheidungs -
trägern entwickelt. „Dieser Ansatz ist bis heute Wahrzeichen unseres Naturparks,
der sich als Verein organisiert“, betont Jürgen Bäuerle, Landrat des Kreises Rastatt und
Vorsitzender des Naturpark-Vereins.
Dieser will die besondere Landschaft erhalten, er will sie aber auch erlebbar
machen. „Das kann durch einheitlich beschilderte Wanderwege ebenso geschehen wie
durch gezielte Angebote zur Natur- und Umweltbildung. Möglichkeiten gibt es viele.
Tourismus und Landschaftsschutz schließen sich nicht aus.“
Anfangs gab es indes eine gewisse Skepsis: „Manche befürchteten eine Lähmung
der regionalen Entwicklung“, erinnert sich Jürgen Bäuerle. Der Begriff vom „Verhinderungsinstrument“
machte die Runde – deshalb wird weder in die Planungshoheit der
Gemeinden eingegriffen, noch werden einseitige Auflagen gemacht. „Vielmehr geht es
uns um eine nachhaltige Entwicklung der Region im Sinne eines attraktiven Lebens-,
Erholungs-, Natur- und Wirtschaftsraums.“ Die Förderung regionaler Produkte liegt hier
nahe, wobei es im Schwarzwald mehr als nur Schinken zu entdecken gibt.
Wie vielfältig die Region tatsächlich ist, erkennt man schon beim ersten Besuch des
etwa 90 auf 65 Kilometer messenden Gebiets. Bereits eine einzige Fahrt aus der mediterran
geprägten Rheinebene durch die „Portalgemeinden“ in die alpin anmutenden
Höhen verdeutlicht den Reiz des Parks. „Mir persönlich gefällt vor allem der Wechsel
zwischen Natur- und Kulturlandschaft“, meint Jürgen Bäuerle. „Aber auch die Moore
und die Grinden faszinieren mich.“
Grinden – das sind offene Bergkuppen, die im Laufe der Jahrhunderte durch Beweidung
entstanden sind. Die „Hornisgrinde“ dürfte wohl die bekannteste sein. Doch es
gibt noch einige mehr zu entdecken. Hier, im Naturpark. Hier, im Schwarzwald . . .
106
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Natürlicher Schwarzwald
107
Dr. Wolfgang Schlund / Dr. Thomas Waldenspuhl
Nationalpark Schwarzwald
Eine Spur wilder – das darf der Schwarzwald im ersten Nationalpark des Landes Baden-
Württemberg wieder sein. Motto: Natur Natur sein lassen. Am 1. Januar 2014 gegründet,
zieht sich der 10 000 Hektar große Park zwischen Baden-Baden und Freudenstadt
den Höhenrücken des Nordschwarzwalds entlang.
Dunkle Wälder, schroffe Felswände, friedlich ruhende Karseen – die landschaftliche
Vielfalt ist riesig und bietet Lebensraum für viele, zum Teil seltene Arten. Besucher -
innen und Besucher dürfen sich nicht nur an herrlichen Fernblicken über die Hügel -
ketten des Schwarzwaldes in die Rheinebene bis nach Frankreich erfreuen. Anziehungspunkte
sind auch die schon länger bestehenden Erlebnispfade wie Lothar-, Wildnis- und
Luchspfad.
Aus der Hektik des Alltags können die Gäste eintauchen in die Ruhe der Natur.
Allein oder in Begleitung erfahrener Rangerinnen und Ranger auf die Spuren der Wildnis
gehen. Zum Jahresprogramm des Nationalparks gehören Hunderte spannende Vorträge,
Seminare und Führungen. Bis 2018 wird am Ruhestein auch ein neues Besucher -
zentrum mit großer Ausstellungsfläche entstehen. Denn das Interesse am neuen Nationalpark
ist groß. 41 000 Gäste nahmen im vergangenen Jahr an Veranstaltungen teil
oder besuchten die Ausstellungen im Infozentrum am Ruhestein. Bereits im ersten Jahr
hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher dort auf rund 26 000 mehr als
ver doppelt.
Spätestens in 30 Jahren bleiben drei Viertel der Nationalparkfläche ganz der Natur
überlassen, der Mensch wird hier nicht mehr eingreifen. Bäume dürfen dann mehrere
Hundert Jahre alt werden – bis sie Licht und Platz machen für die nachfolgende Generation.
Auf scheinbar totem Holz sprießt neues Leben. Im ehemaligen Bannwald Wilder
See, der sich bereits seit 100 Jahren frei von menschlichen Eingriffen entwickeln darf,
ist dieser Zauber unberührter Natur bereits jetzt erfahrbar.
Mehr als 100 Käferarten besiedeln dort inzwischen Totholz und Baumhöhlen.
18 davon werden bundesweit als gefährdet eingestuft. Von den mehr als 30 Brutvogelarten
des Bannwaldes profitieren vor allem Sperlingskauz, Raufußkauz, Garten -
rotschwanz, Dreizehenspecht und Schwarzspecht vom wilder werdenden Wald.
Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich der derzeitige fichtendominierte
Nadelwald über die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte verändern wird. Welche
Bäume sich durchsetzen, welche Arten zurückkehren, welche dauerhaft heimisch
werden, lässt sich nur bedingt vorhersagen.
Es erfordert natürlich auch Mut, der Natur das Ruder zu überlassen, die Kontrolle
abzugeben und nicht mehr selbst zu entscheiden, wohin die Reise geht. Dieser Mut
wächst aus dem Vertrauen in die Kraft der Natur und ihre eigene Weisheit – in das
Wunder der Wildnis.
108
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Der ehemalige Bannwald Wilder See darf sich bereits seit 100 Jahren
frei von menschlichen Eingriffen entwickeln.
109
Hans-Peter Hegmann
Kulinarische Genüsse und
herzliche Gastlichkeit
110
Weinanbau – mit den Besenwirtschaften
gehen hier Genuss
und Gastlichkeit Hand in Hand.
Es ist kein Geheimnis, dass in Baden neben guten Weinen auch eine hervorragende und
sehr abwechslungsreiche regionale Küche angeboten wird. Die oft zitierten Einflüsse aus
Frankreich, hier insbesondere aus dem nahen Elsass, sind nicht zu übersehen. Dabei
reicht die Bandbreite der Anbieter – ohne eine Wertung treffen zu wollen – vom Sternelokal
bis zur Besenwirtschaft.
In (fast) jeder Stadt oder Gemeinde des Landkreises finden sich „gutbürgerliche“
Lokale – auf gut badisch einfach liebevoll „Wirtschaft“ genannt – in denen oftmals saisonal
abhängig ganz unterschiedliche Spezialitäten angeboten werden. Einige Köche oder
Besitzer der Gaststätten, die selbst am Herd stehen, haben inzwischen wieder traditionelle
heimische Produkte und deren Verarbeitung nach zum Teil alten Rezepten entdeckt. Es
wird wieder Fleisch von Rindern aus der Region, dem hinteren Murgtal beispielsweise,
verarbeitet, die nie in einem Stall gestanden haben. Oder die Schweinefilets kommen
von lokalen Bauernhöfen, die sich auf bestimmte Rassen spezialisiert haben und deren
Tiere einen großen Teil des Jahres im Freien verbringen und ausschließlich mit Futter aus
der eigenen Produktion gefüttert werden. Einen Hauch von kulinarischer Exotik bieten die
Produkte der Straußenfarm
im Süden des Landkreises,
deren Angebote
sich einem immer größer
werdenden Zuspruch er -
freuen.
Interessante Adressen
für einen kulinarischen
Zwischenstopp sind zu -
dem die Hausbrauereien
im Landkreis, oft kombiniert
mit einem idyllischen
Biergarten. Immer einen
Besuch wert sind die von
Winzern meist im Frühjahr
und Herbst für einige
Wochen geöffneten sogenannten
Besenwirtschaften.
Daneben gibt es noch
die aus Rheinland-Pfalz
stammenden Begriffe
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Strauß- oder Kranzwirtschaft. Hier ist den Winzern gestattet, den selbst erzeugten Wein
zu bestimmten Zeiten selbst zu vermarkten. Dazu gibt es ein regionales Angebot an
einfachen Speisen oder ein Vesper. Die hausgemachten Wurst waren stammen oft vom
einheimischen Metzger, der sein Handwerk noch bestens versteht. Als augenfälliges
Erkennungszeichen, dass die Gaststube, die auch mal in einer urigen Scheune sein kann,
geöffnet hat, dienen die an der Straße aufgestellten Heckensträuße, Besen oder manchmal
„nur“ ein an der Tür aufgehängter Kranz. Bei dieser Art des Essens und Trinkens kann
man sehr gut und hautnah die badische Gastfreundschaft kennenlernen. Meistens sitzen
die Gäste zusammengerückt auf Bänken und bedient werden sie oftmals von der Oma
oder vom Opa.
Aber auch die Haute Cuisine der Sterneköche bietet im Landkreis eine grandiose Auswahl
an wunderbaren Leckereien an. Ausgezeichnet mit einem Stern im Guide Michelin
zaubert Chefkoch Bernd Werner auf Schloss Eberstein bei Gernsbach eine originelle
leichte, badisch-französische Gourmetküche und begeistert damit seine Gäste. Der Landgasthof
von Wolfgang Raub in Kuppenheim-Oberndorf zählt seit vielen Jahren zu den
besten Adressen Deutschlands und wurde vielfach ausgezeichnet. Im Süden des Landkreises
ist es Pavel Pospisil, der mit seinen Ideen und seiner Kreativität seine Gäste im
Gasthaus Krone in Bühl-Oberbruch einfach verzaubert.
Urige Gemütlichkeit
im Landkreis Rastatt
111
Philipp Ilzhöfer
Wander- und Fahrradregion –
Touren durch den Landkreis
Tour de Murg
Qualitativ hochwertige Naherholungs-, Freizeit- und Tourismusstrukturen gewinnen für
die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen kontinuierlich an Bedeutung. Der Landkreis
Rastatt bietet mit seinen drei prägenden Kulturlandschaften die besten landschaftlichen
und topografischen Voraussetzungen für einen hohen Freizeitwert: Der Rhein als
bedeutende Wasserstraße mit seinen einzigartigen Auenlandschaften, die Vorbergzone
mit den typischen Reblandschaften und der nördliche Schwarzwald mit den weit sichtbaren
Höhen und malerischen Tälern, dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und
dem 2014 eröffneten Nationalpark Schwarzwald. Die Grenzlage zum benachbarten
Frankreich und die unmittelbare Nähe zur Kurstadt Baden-Baden verleihen dem Landkreis
zusätzlich internationales Flair. Durch diese vielfältige Kultur- und Naturlandschaft
ist der Landkreis zu einem Mekka für Rad- und Wanderfreunde geworden.
Ein engmaschiges Radwegenetz macht den Landkreis Rastatt zu einem idealen
Terrain für Radfreunde. Sowohl Freizeitradler wie auch Rennsportbegeisterte und Mountainbiker
kommen voll auf Ihre Kosten. Rückgrat im Freizeitnetz sind die überregionalen
Radfernwege „Rheintalweg“, „Schwarzwaldradweg“, „Schwarzwälder Höhenradweg“
und die „Veloroute Rhein“. Der 130 Kilometer lange „PAMINA-Radwanderweg Rhein -
auen“ ist Teil des PAMINA-Rheinparks, einem räumlichen Museum beidseits des Rheins
zwischen Rheinmünster-Greffern und Leimersheim. Der Weg verläuft zum Großteil auf
den Rheindämmen auf deutscher und französischer Seite und passiert viele Museen
und Stationen am Wegesrand. Ein weiterer grenzüberschreitender Radweg ist die ca.
60 Kilometer lange Radstrecke „Radeln ohne Grenzen“
vom elsässischen Haguenau bis nach Iffezheim.
Schmackhafte regionale Produkte und reizvolle Kulturlandschaften
können auf der „Hofladentour“ rund um
Bühl, Ottersweier, Lichtenau und Sasbach entdeckt werden.
Auf rund 45 Kilometern laden zahlreiche Hofläden
zum Zwischenstopp ein. Ein besonderes Highlight der
Region ist die „Tour de Murg“, welche auf 67 Kilo metern
von den Schwarzwaldhöhen entlang des Flusses Murg
bis zur Barockstadt Rastatt in der Rheinebene führt. Wer
es etwas sportlicher mag, ist in den beiden Mountain -
bikearenen „Murg-/Enztal“ und „Hornisgrinde-Ortenau“
richtig. Über 1300 Kilo meter ausgeschilderte Touren in
allen Schwierigkeitsgraden sind ein Genuss für jeden
ambitionierten Biker.
112
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Ebenso abwechslungsreich und interessant gestaltet sich das gut ausgeschilderte,
über 500 Kilometer lange Wanderwegenetz, welches bei jeder Jahreszeit zu an -
spruchsvollen Wanderungen oder zu gemütlichen Spaziergängen einlädt. Neben dem
klassischen Fernwanderweg „Westweg“ wurde im Landkreis ein dichtes Netz mit regionalen
Wanderwegen ausgebaut. Das Premiumprodukt stellt die 111 Kilometer lange
„Murgleiter“ dar. Während des Verlaufs von Gaggenau hinauf zum Schliffkopf werden
Teile des Nationalparks Schwarzwald durchquert. Als einer der höchstzertifiziertesten
Wanderwege Deutschlands ermöglicht die „Murgleiter“ Wandergenuss der Spitzen -
klasse. Mit der „Gernsbacher Runde“ und dem „Gernsbacher Sagenweg“ runden zwei
weitere Premiumwanderwege das Spitzenangebot ab. Wandern mit dem Themenschwerpunkt
Wein bietet auf einer Länge von 103 Kilometern der Ortenauer Weinpfad.
Hier können die Wanderer sonnenverwöhnte Rebanlagen erkunden, fruchtige Weine
der Ortenau in den Weingütern probieren oder sich von einem Wein-Guide alles zum
Thema Wein erläutern lassen. Zahlreiche weitere Themenpfade ergänzen das vielfältige
Angebot.
Der Landkreis ist jedoch nicht nur zur Sommerzeit ein Wanderparadies, sondern hat
auch im Winter überregionale Bedeutung für Skilangläufer. Gut ausgebaute und prä -
parierte Rundloipen und Skiwanderwege führen die Besucher im nördlichen Schwarzwald
in ein zauberhaftes Winterparadies.
Alles in allem ist der Landkreis Rastatt für Radfahrer und Wanderer ein Eldorado. Für
alle Touren im Landkreis gibt es vielfältige Informationsmaterialien. Wer eher geführte
Wanderungen bevorzugt, kann spezielle Angebote bei den ausgebildeten Wein-,
Schwarzwald- und Rheinparkguides buchen (www.tourismus.landkreis-rastatt.de).
Wandern am Füllenfelsen
113
Rainer Wollenschneider
Ausflugsziele, Sport- und Freizeitangebote
für Gäste und Bürger
Der Landkreis Rastatt mit Schwarzwald, Vorbergzone, Rheinschiene und dazu mit den
höchsten Durchschnittstemperaturen Deutschlands ist geradezu für bevorzugte Freizeitgestaltung
von Touristen und Einheimischen prädestiniert. Im Sommer, aber auch im
Winter, eröffnen sich Perspektiven und ein Angebot, das von der Palette her als etwas
ganz Besonderes zu bezeichnen ist. Dazu kommt, dass durch den PAMINA-Raum grenz -
überschreitende Perspektiven vorhanden sind. Dabei sind für den Publikumsverkehr
die Fähren von Drusenheim, Neuburgweier und ganz besonders die Seilfähre von
Plittersdorf attraktive touristische Anziehungspunkte.
Was den Wassersport betrifft, bietet so mancher Baggersee ideale Möglichkeiten,
dieses gerade auf dem Goldkanal zwischen Steinmauern und Elchesheim-Illingen. Der
Ruder-Club Rastatt ist seit 50 Jahren mit seinem Bootshaus dort ansässig. Die Ruderer
finden ideale Ausgangsmöglichkeiten für Touren auf Rhein und Murg oder der Sauer bei
Munchhausen. Zudem trägt die Segelabteilung des Vereins seit Jahren Ranglisten -
regatten des Deutschen Seglerverbandes aus und selbst verwöhnte Bodenseesegler
schätzen das Revier des Goldkanals. Da finden sich oft enorm große Starterfelder bei
der Schneeglöckchen-, Oster- oder Herbstwindregatta. Gerade, was die Jüngstenklasse
der „Optimisten A + B“ betrifft, so gab es schon Starterfelder mit bis zu 100 Segel-
Jollen. Auch Kanufahrer finden in den Rheinauen oder der renaturierten Murg ideale
Freizeitsportmöglichkeiten. Da lockt viele Freizeitpaddler die ausgewiesene Route vom
Goldkanal über den Damm ins Altwasser bis Plittersdorf. Eine Ausnahmestrecke für
Kanuten findet sich zudem im Murgtal. Fordernd und wildromantisch ist die Flusspartie
zwischen Forbach und Schönmünzach, wo sich je nach Wasserstand eine extrem sportliche
Kajakstrecke findet.
Unweit von diesem Areal befinden sich die Wintersportgebiete des Landkreises:
Herrenwies, der Bühlertallift Hundseck, Kaltenbronn und der Mehliskopf. Dieser bietet
zudem einen Kletterpark und ganzjährig eine Bobbahn. Die Skipisten an der Schwarzwaldhochstraße
sind zwar vermehrt von der Schneelage abhängig. Aber sie sind, wenn
die weiße Pracht – ergänzt durch Schneekanonen – vorhanden ist, absolute Anziehungspunkte.
Dazu gehören auch ein ausgebautes Loipennetz, Schneeschuhwanderungen
und Rodelhänge. Dort, wo im Bereich des Mehliskopfs die Skiwanderer im Winter ihr
Eldorado finden, tummeln sich hinterher die Nordic Walking-Fans bzw. die Moutain biker.
114
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
So ist für Extremsportler auch das Klettern an den Brett- und Eulenfelsen bei Forbach
etwas Besonderes. Mancher Motorradfan rauscht hier an der Traumkulisse des ein -
rahmenden Murgtals und des Schwarzwalds vorbei – wie Tausende andere Fans –, in
der Hoffnung, dass er sich nicht überschätzt. Teams, die das andere Motorradfahren –
und das als Sport – im Griff haben, widmen sich dem Motorball. Dazu gehören der MSC
Comet Durmersheim und MSC Puma Kuppenheim, die erfolgreich diesen außergewöhnlichen
Sport ausüben. Ein Relikt aus der Zeit, als der heutige Baden-Airport noch ein
kanadischer NATO-Flugplatz war, ist der Eissportverein Hügelsheim. Dagegen „abge -
hoben“ geht es beim Segelsportverein Rastatt zu, der auf der Baldenau äußerst rege
Aktivitäten entfaltet. Bei guter Thermik starten und landen zahlreiche Sportflugzeuge
Die Seilfähre in
Rastatt-Plittersdorf
115
Wassersport spielt im Landkreis
eine große Rolle...
auf dem großzügigen Gelände mit dem ausladenden Grasteppich. Außerdem ist es bei
den „Teufelsfliegern“ ein lohnender Besuch. Der Drachen- und Gleitschirmclub Loffenau
e. V. hat für mutige Aktive oder auch Zuschauer bei der Teufelsmühle einiges zu bieten.
Wenn auch so mancher glaubt, Iffezheim mit seiner Galopprennbahn gehöre zu
Baden-Baden, so liegt der Rennplatz doch im Landkreis Rastatt. Viele Tausend Besucher
werden seit 1858 vom Rennplatz angezogen. Ob bei dem Frühjahrsmeeting oder der
„Großen Woche“ im Spätsommer, aber auch beim „Sales & Racing Festival“ – die Rennwochen
von Iffezheim haben hohen überregionalen Ruf.
Auch wer den Golfschläger schwingen will, der ist im Landkreis Rastatt bei den Plätzen
von Baden-Baden und dem elsässischen Soufflenheim in der Nachbarschaft sehr
gut aufgehoben. Neben dem „Golfclub Altrhein e. V.“ bei Rastatt-Plittersdorf am Rand
der Rheinauen kann der Baden Hills und Curling Club eine attraktive 18-Loch-Golfanlage
anbieten. Was das Curling betrifft, so zeigen die Mitglieder mit der Eishalle auf dem
116
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Gelände des Baden-Airparks seit Jahren nationale und internationale Spitzenleistungen.
Zum sportlichen Angebot im Rastatter Landkreis gibt es auch Ausflugsziele, die nicht
gerade jede Region bieten kann. Diese Anziehungspunkte sind zu Fuß oder auch mit
dem Fahrrad anzusteuern, gerade, wenn man auf das Auto und öffentliche Verkehrsmittel
verzichten will. Ein Glanzpunkt dabei ist der Katz’sche Garten in Gernsbach mit
seinem Skulpturengarten, welcher nach 1800 von der wohlhabenden Familie Katz eingerichtet
worden war. Auch in dessen Nähe, der 13 Kilometer lange Parcour unter dem
Motto „Sagenhaftes Gernsbach“, ist besonders ein Anziehungspunkt für Eltern mit
Kindern.
Was noch herauszuheben ist – die ständig erweiterte Initiative im Murgtal seit 2004
von Rüdiger Seidt und Jürgen Dieskau: der Kunstweg am Reichenbach. Auf über drei
Kilometern, zwischen den Gernsbacher Ortsteilen Hilpertsau und Reichental, haben sich
mehrere Künstler mit ihren Exponaten in die malerische Landschaft eingebunden.
. . . Wintersport selbstverständlich
auch – in vielen Facetten.
117
Bühler Sportstätten GmbH
Die Bühler Sportstätten GmbH ist aus dem ursprünglichen Eigenbetrieb
Schwarzwaldbad entstanden. Das Schwarzwaldbad ist ein kombiniertes
Hallen- und Freibad mit fünf Schwimmbecken, einem Sprungbecken,
einem Warmsprudelbecken, verschiedenen Planschbereichen für
Kinder sowie einer Großrutsche. Es steht in großem Umfang auch der
schulischen Nutzung und dem Vereinssport zur Verfügung. Jährlich
besuchen durchschnittlich 200 000 Gäste das Schwarzwaldbad.
Das Leistungsspektrum der Bühler Sportstätten GmbH wurde im Jahr
2010 um den Betrieb der benachbarten Schwarzwaldhalle erweitert.
Gleichzeitig erhielt die Gesellschaft den Auftrag, eine neue Groß -
sporthalle mit angebauter Geräteturnhalle (siehe rechte Seite) zu
errichten, die den Volleyballbundesligaspielern und den Turnern des
TV Bühl bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen bieten und vor
allem die Engpässe bei der Bereitstellung von Sportstätten für den
Schulsport beseitigen sollte. Dieses Ziel wurde mit der Inbetriebnahme
der Halle im Jahr 2012 erreicht.
Auf einen Blick
Gründungsjahr: 2001
Mitarbeiter: 21
www.schwarzwaldbad-buehl.de
Das Schwarzwaldbad macht
seinem Namen alle Ehre.
Leistungsspektrum:
Gegenstand des Unternehmens
ist der Betrieb, die Instandhaltung
und die Unterhaltung des
Schwarzwaldbades Bühl und
der Schwarzwaldhalle sowie
der Neubau und der Betrieb,
die Instandhaltung und die
Unterhaltung der Großsporthalle
mit angebauter Geräteturnhalle
mit den notwendigen
Nebeneinrichtungen sowie alle
damit zusammenhängenden
und diese Aufgabe fördernden
Dienstleistungen.
118
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Großsporthalle mit Geräteturnhalle in Bühl
Mit dem Neubau der Sporthalle wurde in Bühl ein bereits seit langer
Zeit benötigtes Sportzentrum mit überregionaler Bedeutung geschaffen.
Planung und Bau der Sporthalle ging eine intensive Abstimmung
und Diskussion zum benötigten Raumbedarf für Schulen und Vereine
voraus. Zielvorstellung war die Schaffung einer flexibel nutzbaren Sportund
Veranstaltungsanlage, welche bei einer durchgehend hohen Aus -
lastung alle Anforderungen des Schulsports, wie auch die des wettkampfmäßigen
Vereinssports mit hohem Besucheraufkommen erfüllt.
Neben einer modernen Drei-Feld-Sporthalle sollte auch eine Geräteturnhalle
für den wettkampforientierten Trainingsbetrieb erstellt werden.
Der Neubau der Sporthalle vereint die gestellten Anforderungen an
eine optimale Nutzbarkeit mit einem frischen zeitgemäßen Erscheinungsbild
– innen wie außen.
Der Sprothallenbereich wird durch eine konsequente Trennung der
Erschließung für Besucher und Aktive auf zwei Ebenen effektiv nutzbar
für Wettkampf- und Großveranstaltungen organisiert. Die durchgehend
barrierefrei gestaltete Besucherebene umgreift auf allen vier Seiten
den arenaartig abgesenkten Spielfeldbereich.
An beiden Längsseiten des Spielfeldes werden bis zu 400 Sitzplätze
angeboten. Dieser Raum lässt sich bei Großveranstaltungen durch
zusätzliche ausziehbare Teleskoptribünenanlagen auf bis zu 1000
Besucher sitzplätze erweitern. Als Maximalauslegung sind bis zu 1600
Besucher zulässig. Das effektive Fluchtwegekonzept und die auf unterschiedliche
Betriebsfälle ausgelegte Gebäudetechnik erlauben variable
Nutzungen im Sport- und Veranstaltungsbetrieb.
119
Dr. Heiko P. Wacker
Nachbarschaftliches
Miteinander –
Baden-Baden und Elsass
Wenn Politiker vom „Europäischen Miteinander“ reden,
dann geschieht dies gerne mit staatstragendem Pathos.
Dabei kann man gute, nachbarschaftliche Beziehungen
auch in ganz anderen, sehr viel alltäglicheren Dimensionen
erfahren – beispielsweise bei einem kurzen Besuch
der westlich von Baden-Baden zu findenden Rheinfähre.
Sie schlägt eine Brücke zwischen dem elsässischen
Drusenheim und dem badischen Greffern . . .
Die Geschichte dieser Verbindung reicht weit ins
Mittelalter, wobei die jetzige Motorfähre sicherlich komfortabler sein dürfte. Und
unkomplizierter zudem, was vergessen macht, wie sehr der Rhein noch vor wenigen
Jahren als Grenze wahrgenommen wurde. Heute hingegen rollen Autos, Motorräder
oder auch Radausflügler entspannt auf die Fähre – um den Weg kurz darauf am jen -
seitigen Ufer fortzusetzen.
Das Angebot einer kostenlos nutzbaren Fährverbindung – am Wochenende kann es
zugegebenermaßen einen gewissen Rückstau geben – wird auch von den zahlreichen
Pendlern genutzt. Nicht wenige Bundesbürger ließen sich in der Vergangenheit im
Elsass nieder, ohne ihre Arbeit im „Ländle“ deshalb aufzugeben. Gleichzeitig finden
auch immer mehr junge Franzosen den Weg zu deutschen Ausbildungsplätzen: Qualität
und Bezahlung sind gewichtige Argumente, und auch die gerne in die Pflicht ge -
nommene Arbeitslosenquote in Frankreich sollte man nicht unterschätzen.
Manche Firmen wiederum haben Niederlassungen auf beiden Seiten des großen
europäischen Stroms. Ein interessantes Beispiel wäre hier der US-amerikanische
Chemie-Riese „Dow Chemical“ aus Michigan. Der in zahlreichen Ländern aktive Konzern
betreibt sowohl in Greffern wie auch nur leicht rheinaufwärts oberhalb von Drusenheim,
und damit direkt gegenüber, ein Werk.
Betrachtet man den Rhein mit solchen Fakten im Hinterkopf, dann nimmt der Strom
mehr und mehr den Charakter einer „Nahtstelle“ an, die zwei Landschaften verknüpft.
Man könnte auch den Vergleich zu einem Buch ziehen, das mit aufgeklappten Seiten
vor dem Betrachter liegt – während der Rhein zum Falz wird, ohne den die Buchseiten
nurmehr einzelne Blätter wären. Ihres Kontextes beraubt und damit wenig sinnvoll . . .
Sinn macht es hingegen, den Bereich beidseits des Flusses als einen einzigen
Kulturraum wertzuschätzen. Die Nummernschilder mögen sich unterscheiden, die Verwaltung
auch. Doch das sind neuzeitliche Facetten zweier nicht nur in kulinarischer
Hinsicht sehr ähnlicher Gegenden. Immerhin klingeln inzwischen dieselben Münzen im
Portemonnaie. Verzeihung – im Geldbeutel natürlich. Obwohl das nun wirklich keine
Rolle mehr spielt.
Entsprechend freudig wechseln die Konsumenten auf die andere Rheinseite: vor
allem an Feiertagen, die am jeweils eigenen Ufer nicht begangen werden. So pilgern
nicht wenige Deutsche zur Shoppingtour ins Outlet-Center bei Roppenheim im Elsass.
Im Gegenzug vernimmt man in den Fußgängerzonen von Baden-Baden oder Rastatt
gern und häufig französisches Geplauder.
120
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT
Wer seine Nachbarn
von jenseits des Rheins
jedoch nicht nur hören,
sondern auch verstehen
möchte, der kann auf
verschiedene Weiterbil
dungs angebote zurückgreifen.
So bietet
„up PAMINA vhs“, eine
deutsch-französische Einrichtung
der Erwach -
sen en bildung mit Sitz
in Weißenburg im Elsass,
grenzüberschreitende
Ver anstaltungen für den
gesamten PAMINA-Raum:
„PA“ steht für die Pfalz,
„MI“ für Mittlerer Ober -
rhein und „NA“ für Nord
Alsace. Grenzüberschreitende
Exkursionen oder unterhaltsame Sprachkurse richten sich an ein breites Publikum
– wie man es erwartet von einer VHS. Das französische Pendant unserer Volkshochschule
steuert das „up“ im Namen bei. Es steht für „université populaire“.
Zur VHS geht man – es gibt indes auch Bildungsangebote, die rollen bis fast vor die
Haustür. So versorgt die Fahrbücherei des Landkreises Rastatt seit über 50 Jahren ihre
Leser. Knapp 30 Haltestellen steuert der Bücherbus an, weitere sieben Haltestellen sind
es in Baden-Baden: ein gutes Beispiel für sinnvolle Kooperation. Knapp 5000 Medien
hat der Bus an Bord, in den Magazinen lagert noch ein Mehrfaches dieser Menge.
Den Bücherbus kann man als Inbegriff kultureller Kooperation betrachten – die
gemeinsame Trägerschaft des „Klinikums Mittelbaden“ hingegen beweist, dass die
Stadt Baden-Baden und der Landkreis Rastatt auch in deutlich größeren Dimensionen
verbunden sind. Denn beide, Stadt- wie auch Landkreis, sind als Gesellschafter für
das regional verankerte Unternehmen mit seinen vier Akutkliniken, fünf Pflegeeinrich
tungen, dem ambulanten Pflegedienst und dem Hospiz verantwortlich.
Der Blick über die Kreisgrenze: in Rastatt ist er ganz alltäglich. Denn sowohl die
historischen Verflechtungen mit Baden-Baden, wie auch die als ein Kulturraum wahr -
genommene Region dies- wie jenseits des Rheins sorgen für eine gemeinsame Identität.
Letzten Endes ist es also einerlei, ob man sich in der Fußgängerzone, bei einer
zweisprachigen Veranstaltung oder eher lapidar auf der Fähre begegnet. Denn immer
sind es ganz einfach Menschen, Bürger Europas, die eben zufällig in Baden-Baden oder
im Kreis Rastatt leben, die eben zufällig einen deutschen oder einen französischen Pass
haben. Und das Schönste: Das funktioniert alles komplett ohne Pathos . . .
Soufflenheim im Elsass
121
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-
Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.
as Architektur + Stadtplanung GdBR, Bühl ................60
www.architekturbuero-as.de / info@architekturbuero-as.de
Bada AG, Bühl .......................................41
www.bada.de / info@bada.de
Baden-Airpark GmbH, Flughafen Karlsruhe /
Baden-Baden (FKB), Rheinmünster ...................47
www.baden-airpark.de / info@baden-airpark.de
Baugenossenschaft Familienheim Rastatt eG, Rastatt ......61
www.familienheim-rastatt.de
info@familienheim-rastatt.de
Bischoff + Scheck AG, Rheinmünster.....................39
www.bischoff-scheck.de / office@bischoff-scheck.de
Braun Sondermaschinen GmbH, Ottersweier ..............27
www.braun-sondermaschinen.de
info@braun-sondermaschinen.de
Bühler Sportstätten GmbH, Bühl ...................118, 119
www.schwarzwaldbad-buehl.de
info@schwarzwaldbad-buehl.de
BWR Waggonreparatur GmbH, Rastatt ................28, 29
www.bwr.de / info@bwr.de
DEUTSCHES ROTES KREUZ, Kreisverband Rastatt e. V.,
Rastatt ...........................................79
www.drk-rastatt.de / info@drk-rastatt.de
EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe ..........53
www.enbw.com / kontakt@enbw.com
eneREGIO GmbH, Muggensturm ........................52
www.eneregio.com / post@eneregio.com
Glatfelter Gernsbach GmbH, Gernsbach ..................34
www.glatfelter.com / info@glatfelter.com
GMV Sanli GmbH, Bühl ...............................60
www.gmvsanli.com / info@gmvsanli.com
Habich GmbH Büro- und Wohndesign, Bühl-Vimbuch .......36
www.habich-gmbh.de / info@habich-gmbh.de
Hörig GmbH Maschinen- und Metallbau, Bischweier .......32
www.hoerig-toranlagen.de / info@hoerig-toranlagen.de
Johnson Controls Interiors GmbH & Co. KG, Rastatt .........25
www.johnsoncontrols.com
KVV Karlsruher Verkehrsverbund GmbH, Karlsruhe .........49
www.kvv.de / info@kvv.karlsruhe.de
Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern e. V.
Lebenshilfe Rastatt/Murgtal e.V. .....................83
www.lebenshilfe-bba.de
geschaeftsfuehrung@lebenshilfe-bba.de
www.lebenshilfe-rastatt-murgtal.de
info@lebenshilfe-rastatt-murgtal.de
LuK Driving Center Baden, Rheinmünster .................38
www.drivingcenter-baden.de
info@drivingcenter-baden.de
MAQUET Holding B.V. & Co. KG, Rastatt...................37
www.maquet.com / info.sales@maquet.de
122
REGISTER
Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH, Gernsbach ..............40
www.mm-karton.com
sales.gernsbach@mm-karton.com
Mercedes-Benz Werk Gaggenau ........................35
www.daimler.com / dialog@daimler.com
Mittelbadische Entsorgungs- und Recyclingbetriebe
GmbH (MERB), Achern ..............................55
www.merb.de / info@merb.de
NVW – Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH,
Kuppenheim ......................................48
www.nvw-walz.de / info@nvw-walz.de
OHF Hafen- und Flussbau GmbH, Au am Rhein .........30, 31
www.ohf-wasserbau.de / info@ohf-wasserbau.de
Otterbach Medien KG GmbH & Co., Rastatt ...............59
www.otterbach.de / info@otterbach.de
Papierzentrum Gernsbach .............................72
www.papierzentrum.org
info@papierzentrum.org
RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH, Karlsruhe ........48
www.suedwestbus.de / info@suedwestbus.de
star.Energiewerke GmbH & Co. KG, Rastatt ................52
www.star-energiewerke.de
info@star-energiewerke.de
Steinbeis Business Academy, Gaggenau .................73
www.steinbeis-academy.de / info@shb-sba.de
Volksbank Baden-Baden • Rastatt eG, Baden-Baden
und Rastatt........................................57
www.volksbank-baden-baden-rastatt.de
info@vb-babara.de
Volksbank Bühl eG, Bühl ...............................57
www.volksbank-buehl.de / info@volksbank-buehl.de
VR-Bank in Mittelbaden eG, Iffezheim ...................57
www.vr-miba.de / info@vr-miba.de
WALD + CORBE Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG,
Hügelsheim .......................................58
www.wald-corbe.de / mail@wald-corbe.de
Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG, Bühl-Vimbuch......63
www.petersgutebackstube.de
info@petersgutebackstube.de
Raiffeisenbank Südhardt eG, Durmersheim ...............57
www.raiba-suedhardt.de / info@raiba-suedhardt.de
Rieger GmbH, Georg, Gaggenau ........................63
www.georgrieger.com / mail@georgrieger.com
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Bildquellen
Bodo Nussdorfer, Bielefeld: S. 25, 27–29, 36, 40, 41, 48 u., 52 u., 58, 60, 63 u., 72, 79 u.
Archiv (Werkaufnahmen): S. 30–32, 34 o., 35, 37–39, 47, 53, 55, 61, 63 o., 73, 79 o., 83.
Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Rastatt: S. 54; adisa/fotolia.com: S. 56; Affentaler Winzer
eG, Bühl: S. 67 u.; Manuela Behrendt, Durmersheim: S. 64, 65; Blattgrün Fotografie GbR,
Karlsruhe: S. 34 u.; Uli Deck/Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Karlsruhe: S. 49; Europäische
Fotoakademie/Matthias Gessler: S. 13, 14, 111, 117, 121; Gemeinde Bietigheim: S. 86; Gemeinde
Bischweier: S. 87; Gemeinde Bühlertal: S. 89; Gemeinde Durmersheim: S. 90; Gemeinde Forbach:
S. 91; Gemeinde Iffezheim: S. 94; Gemeinde Loffenau: S. 97; Gemeinde Muggensturm: S. 98;
Gemeinde Ötigheim: S. 99; Gemeinde Ottersweier: S. 100; Gemeinde Rheinmünster: S. 101;
Gemeinde Sinzheim: S. 102; Gemeinde Steinmauern: S. 103; Gemeinde Weisenbach: S. 104;
Marcus Gernsbeck, Baden-Baden: S. 57; H. Felix Groß, Ettlingen: S. 10; Heimatverein Medicus
Lichtenau: S. 18; Marion Huber, Rastatt: S. 70; Jens Holger Jensen: S. 19; Stephan Kaminski/
Tourismus zweckverband „Im Tal der Murg“, Gaggenau: S. 113; Bernd Kappler, Gaggenau: S. 3 Mi.,
21 o.; Ulrike Klumpp/Tourismuszweckverband „Im Tal der Murg“, Gaggenau: S. 112; Kreisarchiv
Rastatt: S. 9, 11, 20; Landratsamt Rastatt: Titel 1–3, S. 3 o., 4–7, 12, 22, 23, 71, 74, 75, 82, 85,
105, 110; Landratsamt Rastatt/Forstamt: S. 68, 69; Löweneck + Schöfer Architekten GmbH,
München: S. 119; National park Schwarzwald/Charly Ebel: S. 109; Naturpark Schwarzwald
Mitte/Nord: Titel 4; Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord/Jochen Denker: S. 107; Naturpark
Schwarzwald Mitte/Nord/Peter Gutsche: Titel 5; Hans Neukircher Neale, Rastatt: S. 59; PAMINA-
Rheinpark: S. 16; pandesign, Karlsruhe: S. 52 o.; Monika Schlangen/AERO-SÜDWEST: S. 118;
Schwarzwald Tourismus GmbH/Hauptgeschäftsstelle Freiburg: S. 67 o.; Stadt Bühl: S. 88; Stadt
Gaggenau: S. 77, 92; Stadt Gernsbach: S. 93; Stadt Kuppenheim: S. 95; Stadt Lichtenau: S. 96;
Stadtgeschichtliches Institut Bühl: S. 17 u.; Stadtmuseum Rastatt: S. 17 o.; Südwestbus, Pforzheim:
S. 48 o.; Willi Walter, Gaggenau (www.luftbilder-baden-baden.de): S. 3 u., 15, 33, 43, 45, 50, 80;
Philipp Weber, Kuppenheim-Oberndorf: S. 21 u.; Rainer Wollenschneider, Rastatt: S. 115, 116.
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