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Baermed<br />
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Medizinisches<br />
für<br />
Bauchchirurgie<br />
der<br />
Bereiche<br />
alle<br />
Fach<strong>magazin</strong><br />
Online<br />
Baermed.<br />
Klinik<br />
Zürich<br />
Hirslanden<br />
Bauchchirurgie<br />
Zentrum für<br />
Baer<br />
U.<br />
Hans<br />
med.<br />
Dr.<br />
Professor<br />
Facharzt<br />
Viszeralchirurgie<br />
spez.<br />
Chirurgie<br />
FMH für<br />
Praxis<br />
tägliche<br />
die<br />
für<br />
Handlungsempfehlungen<br />
chirurgische<br />
sowie<br />
Forschung<br />
wissenschaftlicher<br />
Ergebnisse<br />
Artikel<br />
über<br />
Informationen<br />
und<br />
Zentrum<br />
Baermed. Zürich<br />
CH-8032<br />
-<br />
40<br />
Witellikerstrasse<br />
Bauchchirurgie<br />
für
LEBERTUMOREN<br />
MINIMALINVASIV<br />
ENTFERNEN<br />
Von PROF. DR. MED. HANS U. BAER, Facharzt für Chirurgie, speziell Viszeralchirurgie, FMH<br />
DIE MINIMALINVASIVE CHIRURGIE MIT MEHREREN 5–12 MM KLEINEN ZUGÄNGEN WIRD HEUTE FÜR DIE<br />
ENTFERNUNG VON LEBERTUMOREN EINGESETZT, SOFERN DIESE AN GUT ZUGÄNGLICHEN ORTEN DER LEBER<br />
LIEGEN. GROSSE OBERBAUCHSCHNITTE MIT OFT UNSCHÖNEN NARBEN KÖNNEN DAMIT VERMIEDEN WERDEN.<br />
DIE RESULTATE SIND MIT DENJENIGEN DER OFFENEN VERFAHREN VERGLEICHBAR, FÜHREN JEDOCH ZU<br />
GERINGEREM BLUTVERLUST, WENIGER SCHMERZEN UND KLEINEREN NARBEN.<br />
Die Leberchirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />
enorm entwickelt. Grosse und auch komplexe Operationen<br />
mit ausgedehnter Entfernung von krankhaftem Lebergewebe<br />
sind heute mit geringen Komplikationen<br />
möglich. Die operative Entfernung von gut- und bösartigen<br />
Tumoren der Leber, formelle Resektion genannt, ist<br />
daher ein anerkanntes Verfahren. Bisher wurden solche<br />
Eingrife ofen mittels grosser Schnitte im Oberbauch<br />
durchgeführt. Mit der Entwicklung der minimalinvasiven<br />
Chirurgie und der steigenden Erfahrung der Operateure<br />
können heutzutage durch 5–12 mm kleine Zugänge auch<br />
komplexe Operationen an Magen, Gallenblase, Dickdarm,<br />
Dünndarm und bei Weichteilbrüchen sicher durchgeführt<br />
werden. Minimalinvasive Operationen an der Leber<br />
werden hingegen aufgrund der komplexen Anatomie nur<br />
an einigen wenigen spezialisierten Zentren vorgenommen.<br />
OFFENE OPERATION BEI GROSSEN TUMOREN<br />
Bei Anwendung der ofenen Technik muss der Chirurg<br />
gros se, längs oder quer im Oberbauch verlaufende Schnitte<br />
anlegen, damit er genügend Sicht auf die Leber, die Gallenwege,<br />
die grossen Gefässe und die anliegenden Organe<br />
d<br />
f<br />
e<br />
g<br />
b<br />
c<br />
VIII<br />
IV<br />
II<br />
a<br />
V<br />
III<br />
Abb. 1<br />
Die komplexen anatomischen Verhältnisse der linken Leber stark vereinfacht dargestellt:<br />
Gallengänge (a), Pfortader (b), Leberarterie (c), Lebervene (d), Tumor im Segment II / III (e),<br />
rechtsseitige Lebervene (f), Schnittfläche (g)<br />
Abb. 2<br />
Schema der Lebersegmente<br />
6 MITTELPUNKT 2/14
hat. Liegen die Tumoren an der Hinterseite der Leber, direkt<br />
im Lebergewebe oder sind schwer zugänglich, ist es<br />
notwendig, die Leber so weit freizupräparieren, dass sie<br />
in die Wunde verschoben werden kann. Auch dazu ist ein<br />
genügend grosser Bauchschnitt erforderlich. Ofen operiert<br />
werden vielfach grosse gut- und bösartige Tumoren,<br />
bei denen viel Lebergewebe bis hin zu einem ganzen Leberlappen<br />
entfernt werden muss.<br />
SCHLÜSSELLOCHTECHNIK BEI LINKSSEITIGEN<br />
TUMOREN<br />
Gut zugänglich und für eine laparoskopische, minimalinvasive<br />
Resektion geeignet sind Tumoren an der Leberoberläche<br />
und solche, die auf der linken Seite der Leber<br />
in den Segmenten II und III liegen (siehe Abb. 1). Diese Tumoren<br />
werden zuerst mit einem laparoskopischen Ultraschallgerät<br />
genau lokalisiert, ihre Beziehung zu den umgebenden<br />
Gefässen und Gallenwegen dargestellt, dann<br />
werden sie mit einem Abstand von mindestens einem<br />
Zentimeter freipräpariert.<br />
AUSBLICK<br />
Momentan wurden noch keine Vergleichsstudien zwischen<br />
ofener und laparoskopischer Resektion der Segmente<br />
II und III publiziert. Einzeldarstellungen lassen aber<br />
den Schluss zu, dass das laparoskopische Verfahren gegenüber<br />
dem ofenen Vorteile aufweist, wie zum Beispiel<br />
kleineren Blutverlust, weniger postoperative Komplikationen,<br />
kleinere Narben, dies bei einer im Falle bösartiger<br />
Tumoren mindestens gleich langen Überlebenszeit.<br />
Die laparoskopische Leberresektion steht erst am Anfang<br />
ihrer Entwicklung. Mit zunehmender Erfahrung der Leberchirurgen<br />
und der Weiterentwicklung der laparoskopischen<br />
Methoden werden nicht nur Resektionen der Segmente<br />
II und III, sondern auch die Entfernung von ganzen<br />
Leberhälften möglich. Auch die Einführung von Robotersystemen,<br />
wie dem Da-Vinci-System in der viszeralen<br />
Chirurgie, wird zu einer Erweiterung der Möglichkeiten<br />
für ausgedehnte Leberresektionen führen.<br />
DIE LEBERVENE VER-<br />
FÜGT NUR ÜBER EINE<br />
PAPIERDÜNNE WAND.<br />
FILIGRANE STRUKTUREN UND FEINE GEFÄSSE<br />
Bei einer Tumorentfernung im Segment II und III liegt die<br />
Schnittläche entlang des Leberaufhängebandes (Ligamentum<br />
falciforme hepatis) – eines von mehreren Bändern,<br />
welche die Leber im Oberbauch ixieren. Die beiden<br />
Lebersegmente II und III werden wie alle der insgesamt<br />
acht Segmente je durch eigene Gallengänge, Portalvenenäste<br />
und Leberschlagadern versorgt. Diese portale Triade<br />
wird wiederum von der Glissonkapsel umhüllt und verläuft<br />
mitten im Lebergewebe.<br />
MITTELPUNKT SERVICE<br />
KONTAKT<br />
Mit einem Ultraschall-Dissektorgerät wird zuerst die Basis<br />
der Glissonkapsel des Segmentes III kreisrund freigelegt.<br />
Darauf wird mittels eines geraden Klammernahtgerätes<br />
die Glisson-Kapsel mit den drei versorgenden Strukturen<br />
durchtrennt, damit die Leber eröfnet werden kann. Dann<br />
folgt die Durchtrennung des Lebergewebes bis zur Basis<br />
des Segmentes II, anschliessend diejenige der portalen Triade<br />
des Segmentes II. Der letzte Schritt muss nun äus serst<br />
vorsichtig durchgeführt werden: Das Lebergewebe wird<br />
bis an die linksseitige Lebervene durchtrennt, die nur über<br />
eine papierdünne Wand verfügt. Sie darf nicht verletzt<br />
werden, da sonst grössere Blutungen auftreten können.<br />
GLOSSAR<br />
PROF. DR. MED. HANS U. BAER<br />
Facharzt für Chirurgie, speziell<br />
Viszeralchirurgie, FMH<br />
hans.baer@<strong>baermed</strong>.ch<br />
Baermed.<br />
Zentrum für Bauchchirurgie<br />
Witellikerstrasse 40<br />
CH-8032 Zürich<br />
T +41 44 387 30 70<br />
www.<strong>baermed</strong>.ch<br />
Ist das Lebergewebe abgelöst, wird die Vene mit einem<br />
speziellen Klammernahtgerät für Gefässe verschlossen<br />
und durchtrennt. Damit werden die Segmente II und III<br />
sowie der Tumor frei. Das abgelöste Gewebe wird durch<br />
einen lediglich 3 cm grossen Schnitt oberhalb des Schambeins<br />
aus dem Bauchraum entfernt.<br />
Die Schnittläche am zurückbleibenden Lebergewebe<br />
wird kontrolliert. Kleinere Blutungspunkte werden mit<br />
Argonstrahl, Elektrokoagulationen oder Umstechungen<br />
gestillt. Zusätzlich wird die Schnittläche mit körpereigenem<br />
Gewebekleber, einem sogenannten Fibrinkleber,<br />
verklebt und gesichert. Nach dem Entfernen der laparoskopischen<br />
Instrumente werden alle Zugänge mit einer<br />
Naht verschlossen.<br />
• LAPAROSKOPISCHE RESEKTION: Minimalinvasive operative<br />
Entfernung von Gewebe aus der Bauchhöhle unter Zuhilfenahme<br />
eines optischen Instruments<br />
• FORMELLE RESEKTION: Entfernung grosser Leberteile und/oder<br />
eines gesamten Leberlappens entlang anatomischer Grenzen<br />
• ULTRASCHALL-DISSEKTORGERÄT: Koaguliert Lebergewebe,<br />
schont aber grosse Gefässe und Gallenwege.<br />
• ELEKTROKOAGULATION: Die durch Strom erzeugte Hitze führt<br />
zu einer Blutgerinnung (Koagulation) und damit zu einem Stopp<br />
der Blutung.<br />
• ARGONSTRAHL-KOAGULATION: Oberlächliche Koagulation<br />
durch Argongas<br />
• UMSTECHUNG: Naht um ein Blutgefäss<br />
• GLISSON-KAPSEL: Leberkapsel, welche die Gallengänge, Portalvenenäste<br />
und Leberschlagadern umhüllt.<br />
• PORTALE TRIADE: Alle 8 Lebersegmente werden je von eigenen<br />
Gallengängen, Portalvenenästen und Leberschlagadern versorgt.<br />
Die drei Strukturen werden portale Triade genannt.<br />
MITTELPUNKT 2/14 7
Lebertumoren werden sehr oft nur<br />
per Zufall entdeckt<br />
Prof. Dr. med. Hans U. Baer ist<br />
Welche Aufgaben im Körper<br />
ran ursächlich beteiligt sind: Viren<br />
märe bösartige Tumore oder Le-<br />
Facharzt für Chirurgie und Vis-<br />
erfüllt überhaupt die Leber?<br />
wie etwa bei Hepatitis, Hormone,<br />
bermetastasen für eine operative<br />
zeralchirurgie am Baermed. Zen-<br />
Die Leber dient als Blutfilter zwi-<br />
Chemikalien, Alkohol und andere<br />
Entfernung zu gross, dann werden<br />
trum für Chirurgie an der Klinik<br />
schen Darm und dem Rest des Or-<br />
Schadstoffe.<br />
heute verschiedene Verfahren zur<br />
Hirslanden. Die Bauch- oder Visze-<br />
ganismus. Sie übernimmt wich-<br />
Im Vergleich zu diesen eher selte-<br />
Tumorverkleinerung eingesetzt,<br />
ralchirurgie beschäftigt sich mit<br />
tige und vielfältige Aufgaben im<br />
nen primären Karzinomen der Le-<br />
etwa eine Chemotherapie. So wird<br />
Krankheiten des gesamten Ver-<br />
menschlichen Stoffwechsel. Die<br />
ber werden die sekundären bös-<br />
versucht, möglichst viel gesundes<br />
dauungsapparats von der Spei-<br />
Leber stellt selber wichtige Subs-<br />
artigen Tumore der Leber, die<br />
Lebergewebe zu erhalten und den<br />
seröhre über den Magen-Darm-<br />
tanzen wie Blutgerinnungsstoffe<br />
Lebermetastasen, viel häufiger<br />
Tumor zu verkleinern.<br />
Trakt bis zum Enddarm. Prof. Dr.<br />
und Cholesterin her, hält das<br />
gefunden. Diese sind verstreute<br />
Baer hat sich unter anderem auf<br />
Gleichgewicht vieler Stoffe wie<br />
Zellen eines ebenfalls bösartigen<br />
die Behandlung von Lebertumo-<br />
Zucker, Fette, Hormone und Vita-<br />
Tumors, der in einem anderen Or-<br />
ren spezialisiert. Leberkrebs ist<br />
mine und hilft Medikamente, Ab-<br />
gan, zum Beispiel im Dickdarm, im<br />
mittlerweile die fünfthäufigste<br />
bauprodukte und Giftstoffe des<br />
Enddarm oder in der Niere, ent-<br />
Krebserkrankung weltweit.<br />
Körpers auszuscheiden. Ausser-<br />
standen ist.<br />
dem ist sie als grösste Drüse für<br />
Herr Prof. Dr. Baer, die Leber<br />
die Produktion und Abgabe von<br />
Wie erkenne ich einen<br />
ist seit der Antike von Sagen<br />
Gallenflüssigkeit zuständig und<br />
bösartigen Lebertumor?<br />
und Mythen umgeben. Was ist<br />
damit entscheidend an der Fett-<br />
Patienten mit einem Leberzellkar-<br />
da dran?<br />
verdauung im Darm beteiligt.<br />
zinom haben oft keinerlei charak-<br />
Die Leber spielt eine wichtige<br />
teristische Symptome. Häufig sind<br />
Rolle in der Prometheussage. Pro-<br />
Was passiert, wenn die Leber-<br />
Veränderungen der Leber, insbe-<br />
metheus erschuf die Menschheit<br />
funktion beeinträchtigt wird?<br />
sondere im frühen Stadium, ein<br />
aus Lehm. Als die Götter von den<br />
Eine Funktionseinschränkung des<br />
diagnostischer<br />
Zufallsbefund.<br />
Menschen Opfer und Anbetung<br />
Lebergewebes, bedingt durch Tu-<br />
Patienten mit Hepatitis müssen<br />
verlangten, versuchte Prome-<br />
moren oder Entzündungen, hat<br />
deshalb periodisch mit Ultra-<br />
theus, Zeus zu überlisten, jedoch<br />
mehr oder weniger gravierende<br />
schall oder CT untersucht werden.<br />
ohne Erfolg. Als Strafe entzog Zeus<br />
Folgen: Der Zuckerstoffwechsel<br />
Regelmässige Kontrollen der Le-<br />
den Menschen das Feuer. Doch<br />
kann entgleisen, Eiweisse werden<br />
berwerte sind ebenfalls wichtig.<br />
Prometheus gelang es, das Feuer<br />
nur ungenügend produziert, was<br />
Grundsätzlich kann man sagen,<br />
auf die Erde zurückzubringen.<br />
Blutgerinnungsstörungen nach<br />
dass Lebertumoren oft nur durch<br />
Schliesslich liess Zeus ihn fangen<br />
sich ziehen kann, und die Gallen-<br />
Zufall gefunden werden, weil sie<br />
und an einen Felsen ketten, wor-<br />
salze und Gallenfarbstoffe werden<br />
keine Symptome verursachen. Die<br />
auf täglich ein Adler kam und von<br />
nur ungenügend entfernt. Diese<br />
Heilungschancen hängen deshalb<br />
seiner Leber frass. Diese erneu-<br />
Einschränkungen können unbe-<br />
auch von der Vorerkrankung ab.<br />
erte sich jedoch nachts, da Pro-<br />
handelt zum Tod führen.<br />
Frauen und Männer sind übrigens<br />
metheus zu den Unsterblichen<br />
gleich oft betroffen und unsere<br />
Prof. Dr. med. Hans U. Baer,<br />
gehörte. Prometheus flehte so<br />
Was ist ein Lebertumor und<br />
Patienten sind grösstenteils zwi-<br />
Facharzt für Chirurgie, spez. Vis-<br />
lange um Gnade, bis Herakles ihn<br />
wie entsteht er?<br />
schen 50 und 70 Jahre alt.<br />
zeralchirurgie, FMH, Baermed.<br />
irgendwann von seinem Leiden<br />
Wie in jedem Organ können in der<br />
Zentrum für Bauchchirurgie an<br />
befreite.<br />
Leber Neubildungen oder eben<br />
Wie wird ein bösartiger<br />
der Klinik Hirslanden.<br />
Tumoren auftreten, die aus sich<br />
Lebertumor behandelt?<br />
Stimmt es denn, dass sich<br />
heraus organeigene Zellen bil-<br />
Leberteilentfernungen werden bei<br />
die Leber regenerieren kann?<br />
Bis zu einem gewissen Grad<br />
stimmt das. Im Rahmen einer Leberteilentfernung<br />
können maximal<br />
75 Prozent des Lebergewebes<br />
entfernt werden. Nach einiger<br />
Zeit lässt sich eine Vergrösserung<br />
der Restleber feststellen. Hierbei<br />
kommt es unter dem Einfluss von<br />
Botenstoffen zu einer Vermehrung<br />
der Leberzellen.<br />
den. Diese können gutartig oder<br />
bösartig sein. In der Medizin wird<br />
ausserdem zwischen primären<br />
und sekundären Tumoren unterschieden.<br />
Die primären Lebertumoren<br />
entstehen aus der Leberzelle<br />
selbst. Über die Entstehung<br />
des häufigsten primären und bösartigen<br />
Tumors der Leber, dem Leberzellkarzinom,<br />
weiss man nur so<br />
viel, als dass mehrere Faktoren da-<br />
diversen Erkrankungen notwendig,<br />
so zum Beispiel bei gutartigen<br />
und bösartigen Lebertumoren, bei<br />
Metastasen, bei Parasitenbefall<br />
des Gewebes, etwa mit dem Fuchsbandwurm,<br />
oder bei Gallenblasenund<br />
Gallenwegstumoren. Je nach<br />
Erkrankung, Grösse, Ausdehnung<br />
und vor allem Lage des Tumors<br />
werden unterschiedliche Teilentfernungen<br />
durchgeführt. Sind pri-<br />
Baermed. Zentrum<br />
für Bauchchirurgie<br />
Klinik Hirslanden<br />
Witellikerstrasse 40<br />
8032 Zürich<br />
T + 41 44 387 30 70<br />
F + 41 44 387 30 90<br />
info@<strong>baermed</strong>.ch<br />
www.<strong>baermed</strong>.ch<br />
30<br />
schweizer hausapotheke 6/14
Medical Tribune · 47. Jahrgang · Nr. 23 · 6. Juni 2014<br />
17<br />
Gastroenterologie<br />
SPECIAL<br />
Die unerträglichen Oberbauchschmerzen sind mit Medikamenten kaum zu beherrschen<br />
Bei der chronischen, rezidivierenden<br />
Pankreatitis hilft meist nur die Operation<br />
ZÜRICH – Die Therapie einer chronischen,<br />
rezidivierenden Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />
richtet<br />
sich in erster Linie nach den<br />
Beschwerden der betroffenen Patienten.<br />
Das grösste Problem bei<br />
dieser Krankheit stellen die kaum<br />
erträglichen Oberbauchschmerzen<br />
dar, die medikamentös meistens<br />
kaum zu beherrschen sind. Diese<br />
Schmerzen sind auch die Hauptindikation<br />
zur operativen Sanierung,<br />
erklärt Professor Dr.<br />
Hans-Ulrich Baer, Facharzt FMH<br />
für Viszeralchirurgie und Leiter<br />
des Zentrums für Bauchchirurgie<br />
an der Hirslanden Klinik in<br />
Zürich, der sich seit Jahren mit<br />
hepatobiliärer und Pankreaschirurgie<br />
befasst.<br />
Neben den konservativ schwer<br />
kontrollierbaren Schmerzen können<br />
zusätzlich Organkomplikationen<br />
entstehen, die konventionell<br />
nicht beherrschbar sind. Bei der<br />
chirurgischen Therapie der chronischen<br />
Pankreatitis muss, laut Prof.<br />
Baer, das chronisch entzündlich<br />
Prof. Dr.<br />
Hans-Ulrich<br />
Baer<br />
Hirslanden Klinik<br />
Zürich<br />
Foto: zVg<br />
veränderte Pankreasgewebe möglichst<br />
organsparend nach dem Motto<br />
«so viel wie nötig, so wenig wie<br />
möglich» komplett entfernt werden.<br />
Neben Schmerzen, die durch<br />
die Entzündung im Gewebe verursacht<br />
werden, spielt die Genese der<br />
Schmerzen durch einen erheblich<br />
dilatierten Pankreasgang eine zusätzliche<br />
wichtige Rollte. Alleinige<br />
Pankreas-Drainageoperationen mit<br />
Ableitung des Ductus pancreaticus<br />
durch eine Pancreatico-Jejunostomie<br />
sind nur bei etwa der Hälfte<br />
der Patienten langfristig erfolgreich.<br />
Richtiges Op.-Verfahren<br />
bringt Schmerzfreiheit<br />
Bei anhaltenden Schmerzen und<br />
Komplikationen der Nachbarorgane<br />
wie Verengung des Hauptgallengangs<br />
oder Übergreifen der<br />
Entzündung vom Pankreaskopf<br />
auf das Duodenum mit funktionellen<br />
Stenosen muss resektiven<br />
Massnahmen der Vorzug gegeben<br />
werden. Durch die stadiengerechte<br />
und adäquate Wahl der Operationsverfahren<br />
kann bei über drei<br />
Vierteln der Patienten eine lang anhaltende<br />
Schmerzfreiheit und eine<br />
Vermeidung weiterer Pankreatitis-<br />
«Die chronische Pankreatitis<br />
ist ein inhomogenes<br />
Krankheitsbild.»<br />
Schübe erreicht werden, ohne eine<br />
Verschlechterung speziell der endokrinen<br />
Funktion in Kauf nehmen<br />
zu müssen.<br />
Die chronische Pankreatitis ist<br />
ein inhomogenes Krankheitsbild<br />
unterschiedlicher, zum Teil multifaktorieller<br />
Genese und variablen<br />
klinischen Verlaufs. Zugrunde liegt<br />
ein chronisch entzündlicher Prozess,<br />
dem nach Destruktion und Fibrosierung<br />
des Pankreasgewebes eine<br />
zunehmende Einschränkung der<br />
exokrinen Pankreasfunktion und im<br />
Spätstadium auch ein Verlust der endokrinen<br />
Drüsenfunktion folgt. Die<br />
genaue Pathogenese der chronischen<br />
Pankreatitis bleibt nach wie vor unbekannt.<br />
Hauptauslöser der chronisch<br />
fibrosierenden Erkrankung<br />
ist in Europa der Alkoholabusus (ca.<br />
70 % aller Fälle). In ca. 25 % der Fälle<br />
geht man von einer idiopathischen<br />
Genese aus (juvenile und senile<br />
Form) und in ca. 5 % liegen seltene<br />
Ursachen (z. B. Heredität, Hyperparathyreoidismus,<br />
Trauma, Pancreas<br />
divisum etc.) vor. Nach pathomorphologischen<br />
Kriterien lassen<br />
sich zwei Hauptformen der chronischen<br />
Pankreatitis unterscheiden:<br />
Die eher seltene chronisch<br />
obstruktive Pankreatitis, welche<br />
auf dem Boden einer Einengung<br />
des Ductus pancreaticus und der<br />
grösseren Seitenäste durch Tumore,<br />
Papillenstenosen oder stenosierende<br />
Vernarbungen entstehen. Die zweite,<br />
häufigere Form, ist die chronisch<br />
kalzifizierende Pankreatitis, gekennzeichnet<br />
durch die irregulär über<br />
Totale Pankreatektomie<br />
Die totale Pankreatektomie beinhaltet<br />
die Entfernung der gesamten Bauchspeicheldrüse,<br />
des Duodenums und der<br />
Milz. Dieser Eingriff ist bei Patienten<br />
mit stärksten Schmerzen nach zunächst<br />
erfolgreicher Anlage einer Pankreas-<br />
Drainage-Operation oder einer Resektion<br />
des Pankreaskopfs indiziert, wenn primär<br />
nicht entzündliches Gewebe im Pankreaskorpus-<br />
und -schwanzbereich sekundär<br />
ebenfalls chronisch entzündet werden.<br />
Dies kann bei Patienten notwendig<br />
werden, die weiterhin Alkohol trinken.<br />
In diesen Fällen besteht zusätzlich eine<br />
ausgeprägte endo- und exokrine Insuffizienz.<br />
Die totale Pankreatektomie wird<br />
daher bei weniger als 3 % aller Patienten<br />
mit chronischer Pankreatitis angewandt.<br />
Sie verhilft aber den Patienten<br />
zu Schmerzfreiheit.<br />
1<br />
2<br />
1: Patient mit chronischer Pankreatitis.<br />
Pankreaskopf aufgetrieben mit chronisch<br />
entzündlichem Gewebe. Die weissen Stellen<br />
sind grosse Verkalkungsbezirke.<br />
Ausgedehnte Verkalkungen auch in Korpus<br />
und Schwanz.<br />
2,3: CT sechs Monate später. Ausbildung<br />
einer zusätzlichen Pankreaszyste im Kopfbereich.<br />
Fotos: Prof. Baer<br />
3<br />
den Pankreas verteilten Entzündungen<br />
der intralobulären Pankreasgänge,<br />
die zu Distorsion, Einengung und<br />
konsekutiven Erweiterungen führen.<br />
Leitsymptom der chronischen<br />
Pankreatitis ist der Oberbauchschmerz,<br />
welcher klassischerweise<br />
in den Rücken ausstrahlt und<br />
anfallsweise in Abhängigkeit von<br />
Nahrungsaufnahme, aber auch<br />
nahrungsunabhängig auftreten<br />
und auch in einen Dauerschmerz<br />
übergehen kann. Gewichtsabnahme,<br />
Steatorrhoe, Diabetes mellitus,<br />
Ödeme und Aszites sind typisch für<br />
das Endstadium der chronischen<br />
Pankreatitis.<br />
Die Schmerzentwicklung der<br />
Erkrankung ist jedoch nicht vorhersehbar<br />
und nur bedingt durch<br />
konservative Massnahmen behandelbar.<br />
Auch die Hoffnung, dass die<br />
Schmerzen mit dem progredienten<br />
Parenchymverlust im Verlauf der<br />
Erkrankung abnehmen (sogenanntes<br />
«Ausbrennen der Drüse») gilt<br />
nur für einen Teil der Patienten. Die<br />
genaue Pathogenese des Schmerzgeschehens<br />
bei chronischer Pankreatitis<br />
ist noch unklar. Erwiesen<br />
ist, dass eine Druckerhöhung im<br />
Pankreas-Hauptgang und im Pankreasparenchym<br />
sowie eine spezielle,<br />
bei chronischer Pankreatitis<br />
morphologisch fassbare Neuritis<br />
mit Freisetzung von sensorischen<br />
Schmerzhormonen wesentlich zur<br />
Schmerzentstehung beitragen. Nachgewiesen<br />
ist auch eine direkte Infiltration<br />
von Entzündungszellen in die<br />
Neuralscheiden. Da diese Neuralscheiden<br />
aus fettlöslichen Substanzen<br />
aufgebaut sind, erreichen die<br />
üblichen wasserlöslichen Analgetika<br />
den Ort der Schmerzentstehung<br />
kaum. Bei einem Grossteil der Patienten<br />
mit besonders starken Bauchschmerzen<br />
ist auch eine entzündliche<br />
Pankreaskopfvergrösserung zu<br />
objektiveren, die zu lokalen Komplikationen<br />
führen kann, wie zu einer<br />
«Die genaue Pathogenese<br />
des Schmerzgeschehens<br />
ist unklar.»<br />
Einengung des Ductus choledochus<br />
oder zu einer Pankreashauptgangstenose<br />
im präpapillären Segment, zu<br />
einer Duodenumstenosierung oder<br />
zu einer Stenose der Vena portae<br />
bzw. der Vena mesenterica superior.<br />
So gilt ein entzündeter Pankreaskopf<br />
als «Schrittmacher» der Erkrankung.<br />
Pankreatitiden, die im Wesentlichen<br />
im Pankreaskorpus und -schwanz<br />
lokalisiert sind, führen zu Komplikationen<br />
im Sinne von entzündlichen<br />
Tumoren und Pseudozysten mit Lokalverdrängung<br />
anderer Organe in<br />
diesem Bereich.<br />
Erster Schritt: Alkohol- und<br />
Rauchverzicht<br />
Bei der Behandlung der Alkoholbedingten<br />
chronischen Pankreatitis<br />
ist ein absoluter Alkoholverzicht<br />
der erste Schritt. Raucher<br />
sollten zudem ihren Nikotinverbrauch<br />
reduzieren oder möglichst<br />
ganz einstellen. Im zweiten Schritt<br />
versucht man, wieder eine ausreichende<br />
Verdauung der Nahrung<br />
durch Einnahme von Pankreasenzym-Präparaten<br />
herzustellen<br />
und die Symptome wie Blähungen<br />
und Durchfall zu lindern. Teilweise<br />
wirken die Verdauungsenzyme<br />
nur, wenn die Säureproduktion<br />
im Magen durch einen Protonenpumpenhemmer<br />
unterdrückt wird.<br />
Sollte die Bauchspeicheldrüse darüber<br />
hinaus nicht mehr genügend<br />
Insulin produzieren, kommt es zu<br />
einem sogenannten pankreatopriven<br />
Diabetes mellitus, der in<br />
der Regel von Beginn an insulinpflichtig<br />
ist. Meistens führen aber<br />
diese Massnahmen nicht zu einer<br />
Schmerzlinderung, weshalb viele<br />
Betroffene bei sehr starken Schmerzen<br />
auf Opiate angewiesen sind.<br />
In der Frühphase einer chronischen<br />
Pankreatitis kommen endoskopische<br />
Verfahren (ERCP mit<br />
Papillendilatation und allenfalls<br />
Entfernung von Konkrementen aus<br />
dem Ductus pancreaticus) für die<br />
Schmerzbehandlung zur Anwendung.<br />
Diese sollten aber in enger<br />
Kooperation mit einem erfahrenen<br />
Chirurgen abgestimmt werden. Eine<br />
langjährige endoskopische Behandlung<br />
sollte vermieden werden, da<br />
operative Verfahren oftmals eine<br />
rasche und dauerhafte Therapie der<br />
Beschwerden bieten. Bleiben die<br />
Schmerzen trotz stärkster Schmerzmittel<br />
bestehen oder beeinträchtigen<br />
die chronisch entzündlichen<br />
Veränderungen der Bauchspeicheldrüse<br />
die umliegenden Organe und<br />
können durch eine endoskopische<br />
Therapie nicht behoben werden,<br />
ist eine operative Therapie angezeigt.<br />
Auch bei Verkalkungen in der<br />
Bauchspeicheldrüse oder bei
18 Medical Tribune · 47. Jahrgang · Nr. 23 · 6. Juni 2014<br />
Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen gibt es nicht nur eine Option<br />
Für jeden IBD-Patienten die passende Therapie finden<br />
KOPENHAGEN – In die Beurteilung<br />
eines Patienten mit M. Crohn oder<br />
Colitis ulcerosa gilt es, verschiedene<br />
Faktoren zu beachten, um dann<br />
eine individualisierte und somit für<br />
den Patienten adäquate Therapie<br />
etablieren zu können. So kann ein<br />
früher Einsatz von TNF-Inhibitoren<br />
für den spezifischen Patienten von<br />
grossem Nutzen sein.<br />
Die Therapie-Individualisierung bei<br />
der Behandlung von Patienten mit<br />
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen<br />
(Inflammatory Bowel<br />
Disease, IBD) wird zunehmend<br />
anerkannt und wichtig in der klinischen<br />
Behandlung von IBD. Um die<br />
jeweils adäquate Therapie gewährleisten<br />
zu können, müssen verschiedenste<br />
Faktoren beurteilt werden,<br />
erklärte Professor Dr. Jean-Frédéric<br />
Colombel, New York, am 9. Jahreskongress<br />
der European Crohn’s and<br />
Colitis Organisation ECCO, an einem<br />
Satellitensymposium von AbbVie. (s.<br />
Kasten). So sei zum Beispiel das Alter<br />
des Patienten bei Krankheitsbeginn<br />
essenziell, um den Verlauf der<br />
Erkrankung abschätzen zu können.<br />
Eine Morbus-Crohn-Diagnose im<br />
Kindes- oder Jugendalter zeige einen<br />
viel aggressiveren Verlauf auf,<br />
als wenn die Krankheit erst im Alter<br />
ausbricht, erklärte der Experte.<br />
«Daran müssen Sie denken, denn<br />
Faktoren, die bei der Beurteilung eines Patienten mit IBD<br />
einzubeziehen sind<br />
• klinische Faktoren (Alter, Ausdehnung der Erkrankung, Verhalten, Symptome)<br />
• endoskopische Faktoren (mukosale Abheilung)<br />
• Bildgebung<br />
• genetische Faktoren (>100, primär NOD2/CARD15)<br />
• serologische und Labormarker (CRP, ASCA, ANCA, OmpC)<br />
• fäkale Marker (Calprotectin)<br />
Nach: Prof. Jean-Frédéric Colombel, ECCO 2014<br />
der Therapieansatz muss ein ganz<br />
anderer sein.»<br />
Auch das Erkrankungsstadium<br />
spielt für die Behandlung eine wesentliche<br />
Rolle. «Einen Patienten in<br />
einer frühen Phase der Erkrankung<br />
zu therapieren ist etwas ganz anderes,<br />
als wenn die Krankheit schon<br />
weit fortgeschritten ist. Auch die<br />
Zielsetzungen sind ganz unterschiedlich»,<br />
erklärte Prof. Colombel.<br />
So früh wie möglich gut<br />
und richtig behandeln<br />
«Wichtig ist in jedem Fall, so früh<br />
wie möglich gut und richtig zu behandeln»,<br />
meinte Prof. Colombel.<br />
Eine Studie konnte zeigen, dass der<br />
frühe Behandlungsbeginn mit dem<br />
TNF-alpha-Inhibitor Adalimumab<br />
oder Infliximab (Step-down-Therapie)<br />
Vorteile bzgl. mit M. Crohn<br />
assoziierten chirurgischen Eingriffen<br />
gegenüber der konventionellen primären<br />
immunsuppressiven Therapie<br />
mit Steroiden und/oder 5-ASA<br />
(Step-up-Therapie) aufwies. «Man<br />
muss sich als Arzt immer bewusst<br />
sein, dass es nicht nur eine einzige<br />
Behandlungsoption gibt!», so Prof.<br />
Colombel. Eine Hilfe, die passende<br />
Therapie zu finden, liefert die Website<br />
der BRIDGe- (Building Research<br />
in IBD Globally)-Gruppe. Auf dieser<br />
Plattform kann ein Fragebogen<br />
ausgefüllt werden, bei dem am Ende<br />
eine Empfehlung herauskommt, ob<br />
es in dem speziellen Fall angebracht<br />
ist, eine Anti-TNF-Therapie durchzuführen<br />
(www.bridgeibd.com/therapy).<br />
«In den 1980er- und 1990er-<br />
Jahren begannen wir Gastroenterologen,<br />
zur Behandlung der IBD<br />
Immunsuppressiva, allen voran<br />
Steroide, einzusetzen. Viele meinten<br />
damals, mit damit die Lösung des<br />
Problems gefunden zu haben», berichtete<br />
Professor Dr. Brian Feagan,<br />
London, Ontario, Kanada. Dass<br />
dem aber nicht so ist, zeigte eine<br />
französische Studie. Obwohl der<br />
Einsatz der Immunsuppresiva bei<br />
Patienten mit Morbus Crohn stets<br />
zunahm, konnte die Zahl der chirurgischen<br />
Eingriffe nicht reduziert<br />
werden.<br />
Ein Paradigmenwechsel<br />
steht an<br />
«Mit den neuen Therapien sehen<br />
wir, dass es möglich ist, ein Paradigma<br />
zu ändern», betonte der<br />
Gastroenterologe. So zeigte zum<br />
Beispiel die CHARM-Studie bei<br />
Crohn-Patienten eine Reduktion<br />
von Hospitalisationen und operativen<br />
Eingriffen bei einem frühen<br />
Beginn (Step-down) einer Anti-<br />
TNF-Therapie mit Adalimumab<br />
im Vergleich zur konventionellen<br />
Step-up-Therapie. Prof. Feagan zitierte<br />
in seinem Referat eine weitere<br />
bahnbrechende Studie, die zeigen<br />
konnte, dass es, um den Verlauf der<br />
Erkrankung zu ändern, eminent<br />
wichtig sein könnte, möglichst früh<br />
mit einer Anti-TNF-Therapie zu beginnen.<br />
Das Ziel für die Zukunft muss<br />
sein, einen IBD-Patienten zum<br />
Zeitpunkt der Diagnosestellung<br />
richtig einordnen zu können, damit<br />
ihm möglichst früh die richtige<br />
Behandlung angeboten werden<br />
kann, meinte Prof. Colombel. Zahlen<br />
dazu sollen die Ende 2014 erwarteten<br />
Resultate der IBD-Ahead-<br />
Studie liefern.<br />
np<br />
1. Ruel J et al. Nat Rev Gastroenterol Hepatol.<br />
2014;11(2): 88–98.<br />
2. Rubin DT et al. Infl amm Bowel Dis.<br />
2012;18(12): 2225–2231.<br />
3. Cosnes J et al. Gut. 2005; 54(2): 237–<br />
241.<br />
4. Feagan BG et al. Gastroenterology. 2008;<br />
135(5): 1493–1499.<br />
5. D‘Haens G et al. Lancet. 2008; 371(9613):<br />
660–667.<br />
Die chronische ...<br />
Fortsetzung von Seite 17<br />
narbigen Engstellen im Gallen- oder<br />
Pankreasgang stellt eine Operation<br />
meistens die bessere Alternative dar.<br />
Im Verlauf seiner Erkrankung wird<br />
jeder zweite Patient mit einer chronischen<br />
Pankreatitis schlussendlich<br />
operiert.<br />
Operationsverfahren bei<br />
chronischer Pankreatitis<br />
Nicht jede chronische Pankreatitis<br />
wird gleich behandelt. In der operativen<br />
Therapie der chronischen Pankreatitis<br />
haben sich entsprechend<br />
den pathophysiologischen Vorstellungen<br />
verschiedene chirurgische<br />
Verfahrensprinzipien durchgesetzt:<br />
Drainage-Operationen: Bei Patienten<br />
mit einem deutlich erweiterten<br />
Pankreashauptgang bzw. mit grossen<br />
Pseudozysten besteht die Indikation<br />
zu einer gangdrainierenden Operation.<br />
Dazu gehören bereits historische<br />
Eingriffe, wie das Drainage-<br />
Verfahren nach Puestow oder die<br />
Modifikation davon nach Partington-Rochelle,<br />
wobei der Bauchspeicheldrüsenhauptgang<br />
oder die durch<br />
eine Abflussbehinderung gebildete<br />
Pseudozyste eröffnet und dann direkt<br />
mit dem Dünndarm im Sinne<br />
einer Pankreatikojejunostomie verbunden<br />
wird. 1 Diese mit einer relativ<br />
tiefen Morbidität und Mortalität<br />
verbundenen Operationstechniken<br />
führen bei etwa 50 % der Patienten<br />
zu einer anhaltenden Schmerzlinderung,<br />
haben aber eine relativ hohe<br />
Rate an lokalen Komplikationen (25<br />
bis 60 %) und lösen das Problem der<br />
chronischen Pankreaskopf-Pankreatitis<br />
nicht.<br />
Pankreas-Linksresektion: Liegt der<br />
Entzündungsherd mehrheitlich<br />
im Bauchspeicheldrüsenschwanzbereich,<br />
wird heute eine Pankreas-<br />
Linksresektion durchgeführt. Subtotale<br />
Linksresektionen (Operation<br />
nach Child) wurden wegen der hohen<br />
frühen und späten postoperativen<br />
Komplikationsraten inzwischen<br />
aufgegeben. So weit wie möglich<br />
wird die Milz erhalten. Häufig lässt<br />
sich aber wegen der entzündungsbedingten<br />
Verklebungen der Vena und<br />
Arteria splenica eine Splenektomie<br />
nicht vermeiden.<br />
Whipple-Operation: Die klassische<br />
Kausch-Whipple-Operation (partielle<br />
Duodenopankreatektomie mit<br />
partieller Magenresektion) ist eine<br />
primär onkologische Operation und<br />
stellt für die benignen Veränderungen<br />
bei chronischer Pankreatitis eine<br />
Übertherapie dar. Gleiche Ergebnisse<br />
lassen sich auch durch weniger<br />
radikale, das heisst organsparende<br />
Resektionsverfahren bei geringerer<br />
perioperativer Komplikation und<br />
Letalität erreichen. Hier hat sich vor<br />
allem die den Pylorus erhaltende<br />
partielle Duodenopankreatektomie<br />
nach Traverso-Longmire durchgesetzt.<br />
Die Ergebnisse in puncto<br />
Schmerzreduktion (im Durchschnitt<br />
bei etwa 70 bis 90 % der Patienten)<br />
sind bei beiden Verfahren vergleichbar.<br />
Diese Mehrorganresektionen<br />
(entfernt werden nicht nur der<br />
Pankreaskopf, sondern auch das<br />
Duodenum, die extrahepatischen<br />
Gallenwege und – bei der klassischen<br />
Form des Whipple – zwei Drittel des<br />
Magens) sollten jenen Patienten vorbehalten<br />
werden, bei denen Verdacht<br />
auf ein Malignom besteht.<br />
Bei Patienten mit chronisch rezidivierenden<br />
Entzündungen des Pankreas, computertomographisch<br />
nachgewiesenen scholligen<br />
Verkalkungen des Pankreasgewebes, gestautem<br />
Ductus pancreaticus, Verengungen<br />
von Hauptgallengang und Stenosen<br />
des Duodenums muss unbedingt an eine<br />
chirurgische Intervention gedacht werden.<br />
Diese komplexen Fälle sollten interdisziplinär<br />
mit spezialisierten Radiologen,<br />
Duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion:<br />
Die duodenumerhaltende<br />
Pankreaskopfresektion (DEP-<br />
KR) wurde erstmals 1972 durch<br />
Professor Dr. H. G. Beger durchgeführt<br />
und hat sich inzwischen als<br />
Therapieverfahren der Wahl zur<br />
Behandlung der chronischen Pankreaskopf-Pankreatitis<br />
durchgesetzt.<br />
Dabei wird das gesamte entzündliche<br />
Gewebe im Pankreaskopf (etwa<br />
20 bis 30 % des gesamten Pankreasgewebes)<br />
entfernt, ohne dass dabei<br />
das Duodenum, die extrahepatischen<br />
Gallenwege oder Teile des<br />
Magens reseziert werden müssen.<br />
Durch diese organerhaltende, lokale<br />
Exzision des entzündlichen Pankreaskopftumors<br />
kommt es zu einer<br />
Minimalisierung der früheren postoperativen<br />
Morbidität und Mortalität.<br />
In grossen publizierten Operationsserien<br />
betrug diese weniger<br />
als 1 %. 2, 3<br />
Bei Patienten mit einer intrapankreatischen<br />
Gallenwegsstenose<br />
muss in etwa 23 % der<br />
Fälle zusätzlich eine biliäre Anastomose<br />
durchgeführt werden.<br />
Durch diese Operationstechnik<br />
wird auch die Pfortader erfolgreich<br />
dekomprimiert, und hochgradige<br />
Stenosen des präpapillären Duodenums<br />
durch entzündliches Gewebe<br />
werden reseziert. Nur etwa 6 % der<br />
Patienten müssen infolge von Blutungen,<br />
Pankreas-Anastomoseninsuffizienz<br />
oder intraabdominellen<br />
Abszessen reoperiert werden. Nachuntersuchungen<br />
von Patienten nach<br />
duodenumerhaltender Pankreasresektion<br />
nach 2, 3 und 6 Jahren<br />
ergaben Schmerzfreiheit bei 75 bis<br />
93 % aller Patienten sowie eine signifikante<br />
Verminderung der Schmerzen<br />
bei 7 bis 11 %. Die Spät-Letalität<br />
nach duodenumerhaltender Pankreaskopfresektion<br />
liegt bei 4,7 bzw.<br />
8,9 %. Nur 8 bis 11 % aller Patienten<br />
müssen wegen erneuter Pankreatitis-<br />
Schübe stationär behandelt werden.<br />
Auch konnten postoperative Untersuchungen<br />
zeigen, dass der Glukosestoffwechsel<br />
bei etwa 90 % der<br />
Patienten im Vergleich zu präoperativ<br />
unverändert bleibt. Bei etwa<br />
6 % zeigt sich sogar eine Verbesserung<br />
der endokrinen Funktion der<br />
Bauchspeicheldrüse. EXJ<br />
Literatur:<br />
1. Partington PF et al. Modified Puestow procedure<br />
procedure for retrograde drainage<br />
of pancreatic duct. Ann Surg 1960; 152:<br />
1037–1043.<br />
2. Beger H.G. et al. Die duodenumerhaltende<br />
Pankreaskopfresektion – Ein Standardverfahren<br />
bei chronischer Pankreatitis. Chirurg<br />
1997; 68: 874–880.<br />
3. Schlosser W. et al. Duodenum preserving<br />
pancreatic head resection leads to relief<br />
of common bile duct stenosis. Am J Surg<br />
2002; 183: 37–41.<br />
4. Gloor B. et al. A modified technique oft<br />
the Beger and Frey procedure in patients<br />
with chronic pancreatitis. Dig Surg 2001;<br />
18: 21–25.<br />
Gute Langzeitergebnisse nur in spezialisierten Zentren<br />
(interventionellen) Gastroenterologen,<br />
erfahrenen Diabetologen und versierten<br />
hepatobiliären Chirurgen besprochen werden.<br />
Solche Eingriffe sollten auch nur in<br />
Zentren durchgeführt werde, die über eine<br />
genügende Expertise in hepatobiliärer und<br />
Pankreaschirurgie verfügen. Nur dort können<br />
gute Langzeitergebnisse bei niedriger<br />
perioperativer Morbidität und Mortalität<br />
erreicht werden.<br />
Prolia ® (Denosumab): Mittels rekombinanter DNA-Technologie hergestellter humaner monoklonaler IgG2-Antikörper. Indikation: Behandlung<br />
der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen zur Verhinderung vertebraler<br />
und nichtvertebraler Frakturen. Begleitbehandlung bei Frauen mit<br />
Brustkrebs unter adjuvanter Behandlung mit Aromatasehemmern und bei Männern mit Prostatakarzinom unter Hormonablationstherapie, wenn<br />
ein erhöhtes Frakturrisiko vorliegt. Dosierung/Anwendung: 60 mg einmal alle 6 Monate, als einzelne subkutane Injektion. Patienten müssen<br />
eine ausreichende Kalzium- und Vitamin D-Supplementation erhalten. Kontraindikationen: Hypokalzämie. Überempfi ndlichkeit gegenüber dem<br />
Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen:<br />
Nach Marktzulassung wurde über seltene Fälle von schwerer<br />
symptomatischer Hypokalzämie berichtet. Deshalb sollte bei Patienten mit schwer<br />
eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/<br />
min), Dialysepfl icht oder anderen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hypokalzämie der Kalziumspiegel streng überwacht werden. Gelegentlich<br />
wurde über Hautinfektionen (hauptsächlich bakterielle Entzündungen n des Unterhautgewebes) berichtet. Sehr selten wurden atypische Femurfrak-<br />
turen beobachtet. Selten wurde über Osteonekrose im Kieferbereich berichtet,<br />
mehrheitlich bei Patienten mit Krebs. Deshalb ist während der<br />
Behandlung mit Prolia auf eine gute Mundhygiene zu achten. Nicht gleichzeitig mit XGEVA (enthält ebenfalls Denosumab) anwenden. Patienten<br />
mit seltener hereditärer Fructoseintoleranz sollten Prolia nicht anwenden. Interaktionen: keine bekannt. Unerwünschte Wirkungen: Häufi g:<br />
Harnwegsinfektion, Infektion der oberen Atemwege, Ischias, Katarakt akt (bei Patienten mit Prostatakrebs unter Hormonablation), Hautausschlag,<br />
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OPERATION DURCH<br />
DAS SCHLÜSSELLOCH<br />
Baered etfert spezielle<br />
Lebertuore it iialivasive<br />
Methode
Operation durch das Schlüsselloch<br />
Baermed entfernt spezielle Lebertumore mit minimalinvasiven Methoden<br />
Zürich (pts) - Für einen sicheren Zugang zur Leber mussten Chirurgen bis vor wenigen Jahren grosse<br />
Schnitte am Oberbauch anlegen, die unschöne Narben zurückliessen. Heute können Lebertumore in<br />
vielen Fällen durch 5 bis 12 Millimeter kleine Zugänge hindurch entfernt werden. Auch Baermed, das<br />
Zürcher Zentrum für Bauchchirurgie, setzt vermehrt auf diese Techniken.<br />
Was noch vor wenigen Jahren undenkbar schien, ist heute bei Baermed Alltag: der Einsatz laparoskopischer<br />
Methoden bei der Entfernung von Lebertumoren. Mit dieser Technik<br />
können sämtliche Tumore, die auf der linken Seite der Leber oder an<br />
deren Oberfläche liegen, durch einen schlüssellochkleinen Zugang zur<br />
Bauchhöhle entfernt werden.<br />
Dem Patienten bringt diese neue Operationsmethode grosse Vorteile:<br />
Die Schmerzen nach dem Eingriff sind geringer, die Wunde verheilt<br />
schneller und lässt keine oder bloss unscheinbare Narben zurück. Es<br />
dauert weniger lang, bis die Patienten wieder normal essen und<br />
aufstehen können. All diese Vorteile erreichen die Bauchspezialisten von<br />
Baermed bei gleich guten Operationsresultaten: Genau wie bei der<br />
herkömmlichen Methode ist es möglich, die Geschwulst präzise zu<br />
präparieren und mit sicherem Abstand zum gesunden Gewebe zu<br />
entfernen.<br />
Auch für grosse Tumore geeignet<br />
Bei dieser Operation wird das Lebergewebe mit modernsten Ultraschall-<br />
Instrumenten mit einem Durchmesser von nur wenigen Millimetern durchtrennt und die Schnittstellen werden im<br />
gleichen Schritt blutstillend versiegelt. Grössere Gefässe und Gallenwege, die mitten im Lebergewebe liegen,<br />
werden mit Klammern verschlossen. Hier stehen sämtliche Möglichkeiten zur Blutstillung - von<br />
Argonstrahlkoagulation über Elektrokoagulation bis hin zu körpereigenem Fibrinkleber - zur Verfügung.<br />
Die moderne Operationstechnik eignet sich sogar für Lebertumore mit grossem Durchmesser, sofern sie geeignet<br />
liegen. Damit der Tumor als Ganzes entfernt werden kann, wird er nach der Präparation über den kleinen Zugang<br />
durch einen etwas grösseren Schnitt von ca. 5 Zentimetern im Unterbauch entfernt. So kann er anschliessend zur<br />
genauen Diagnose feingeweblich untersucht werden.<br />
Tumore der Leber wachsen, ohne dass die Patienten etwas davon merken. Häufig werden Veränderungen an der<br />
Leber erst bei einer Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums entdeckt. Mit Computertomographie- und<br />
Magnetresonanz-Untersuchungen werden dann die genaue Lage in der Leber, die Ausdehnung und die<br />
anatomische Beziehung zu Gefässen und Gallenwegen bestimmt. Diese Untersuchungen geben ausserdem<br />
erste Hinweise darauf, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Mit einem PET Scan (Positron<br />
Emission Tomographie) lässt sich ausserdem feststellen, ob neben dem Lebertumor noch andere Tumore oder<br />
Ableger vorhanden sind.<br />
Um die Art des Tumors endgültig zu bestimmen, muss er jedoch in der Regel operativ entfernt werden, wobei<br />
wenn immer möglich die Schlüsselloch-Methode eingesetzt wird.
Hochspezialisiertes Team<br />
Minimalinvasive Leberoperationen werden von unseren erfahrenen Operationsteams durchgeführt. Neben<br />
Leberchirurgen, die über eine grosse Erfahrung in laparoskopischen und onkologischen Operationen verfügen,<br />
stehen auch spezialisierte Teams der Anästhesie, der Intensivmedizin, der Gastroenterologie, versierte<br />
Operationsschwestern und Pflegende zur Verfügung. Der Operationssaal ist mit den modernsten Geräten und<br />
mehrfachen Monitorsystemen ausgerüstet, und alle erforderlichen Instrumente sind selbstverständlich vorhanden.<br />
Dank dieser Voraussetzungen können heute hochspezialisierte Teams diese Technik für die Leberresektion<br />
anwenden.<br />
Baermed ist ein eigenständiges Centre of Excellence an der Klinik Hirslanden. Sein erfahrenes Chirurgenteam<br />
geniesst einen hervorragenden nationalen und internationalen Ruf. Die chirurgischen Spezialisten sind kompetent<br />
in der hochspezialisierten, komplexen Bauchchirurgie, der Tumorchirurgie des Bauchraums, der Chirurgie des<br />
Übergewichtes und der Endokrinen Chirurgie. Das hohe akademische Niveau wird durch eigene klinische und<br />
Grundlagen-Forschung im Bereich der Zell-Matrix-Implantation sowie klinischen Kooperationen mit namhaften<br />
Universitäten in Indonesien und in der Schweiz aufrecht erhalten und erweitert. Baermed ist Mitglied der Gruppe<br />
Hochspezialisierte Viszeralchirurgie.<br />
Prof. Dr. med. Hans U. Baer ist ein renommierter Leber-, Gallenblasen- und Pankreaschirurg. Eine enge<br />
interdisziplinäre Abklärung und Beratung bilden die Grundlage für innovative und erfolgreiche<br />
Behandlungskonzepte. Sorgfältige Technik, langjährige Erfahrung sowie modernste Operationsgeräte und -<br />
instrumente haben massgeblichen Einfluss auf den Erfolg chirurgischer Eingriffe bei gefährlichen Tumoren. Prof.<br />
Baer ist Gastprofessor mit Lehrauftrag für Wissenstransfer und Ausbildungsoperationen an zwei indonesischen<br />
Universitäten.<br />
"Die chirurgische Kunst ist die Synthese wissenschaftlicher Erkenntnis, technischer Fähigkeiten,<br />
richtiger Wahl der Indikation und Verständnis für Rat suchende und kranke Menschen. Der Arzt sitzt dem<br />
Patienten nicht nur gegenüber, er steht ihm auch zur Seite. "Zitat Prof. Dr. med. Hans U. Baer<br />
Baermed. Zentrum für Bauchchirurgie<br />
Prof. Dr. med. Hans U. Baer<br />
Facharzt FMH für Chirurgie, spez. Viszeralchirurgie<br />
Baermed.<br />
Witellikerstrasse 40, CH-8032 Zürich<br />
Telephone +41 44 387 30 92, Fax +41 44 387 30 90<br />
http://www.<strong>baermed</strong>.ch
Bilder zur Meldung<br />
Operation durch das Schlüsselloch<br />
Abbildung Radiologie<br />
Die MRI-Bilder (A) vor<br />
der Operation zeigen<br />
einen grossen<br />
Lebertumor auf der<br />
linken Seite (markiert<br />
mit Pfeilen).<br />
Copyright: © Baermed.<br />
Abbildung Radiologie<br />
Das CT nach der<br />
Operation (B) zeigt<br />
keinen Tumor mehr<br />
nach dem Entfernen der<br />
linken Leberhälfte. Es<br />
zeigt aber auch, dass<br />
die restliche Leber<br />
wieder nachwachsen<br />
kann, da die rechte<br />
Seite nun im Vergleich<br />
deutlich grösser<br />
geworden ist.<br />
Copyright: © Baermed.
SCHMERZFREI NACH<br />
OPERATION AN DER<br />
BAUCHSPEICHEL-<br />
DRÜSE<br />
Chronische Entzündungen richtig<br />
behandeln
Schmerzfrei nach Operation an der Bauchspeicheldrüse<br />
Chronische Entzündungen richtig behandeln<br />
Zürich (pts) - Die chronische Pankreatitis kann extrem starke Schmerzen verursachen. Oft helfen<br />
schmerzlindernde Medikamente kaum mehr. Warum eine medikamentöse Schmerztherapie in vielen<br />
Fällen sogar kontraproduktiv sein kann, erklärt Viszeralchirurg Prof. Dr. med. Hans U. Baer.<br />
Gemäss WHO leiden in der Schweiz 13,5 Prozent der Männer und 2,6 Prozent der Frauen an den Folgen von<br />
übermässigem Alkoholkonsum. Drei Viertel aller chronischen Pankreatitis-Fälle im Erwachsenenalter sind darauf<br />
zurückzuführen. Oft wird die Entzündung der Bauchspeicheldrüse jedoch nicht erkannt oder mit anderen<br />
Krankheiten verwechselt.<br />
So geschehen auch bei einer 40-jährigen Patientin, die wegen Erschöpfungszuständen, Unterernährung und<br />
Störungen im Elektrolythaushalt mehrfach hospitalisiert war. Man vermutete Essstörungen aufgrund depressiver<br />
Zustände. Erst als sie durch Internisten genau abgeklärt wurde, zeigten sich Auffälligkeiten wie etwa ein verengter<br />
Zwölffingerdarm und ein massiv vergrösserter Pankreaskopf. Die Ärzte bei Baermed, dem Zentrum für<br />
Bauchchirurgie an der Klinik Hirslanden, beurteilten die Befunde schliesslich als chronische<br />
Bauchspeicheldrüsenentzündung. Dazu kam der Verdacht auf einen Tumor im Bereich des Pankreaskopfes.<br />
Teufelskreis durchbrechen<br />
Nicht nur der Tumorverdacht machte eine Operation unumgänglich. Auch weil die Patientin bereits stark unter den<br />
Folgen der Entzündung litt, der Zwölffingerdarm verengt und eine Nahrungsaufnahme kaum mehr möglich war,<br />
musste die Operation durchgeführt werden. "Medikamente helfen in solchen Fällen oft nichts mehr", erklärt<br />
Viszeralchirurg Prof. Dr. med. Hans U. Baer. "Da die Schmerzen aber ausgesprochen stark sind, besteht die<br />
Gefahr, dass Betroffene vermehrt zur Flasche greifen und sich die Entzündung verschlimmert - ein Teufelskreis."<br />
Während einer über sieben Stunden dauernden Operation zeigte sich glücklicherweise, dass der Tumorverdacht<br />
unbegründet gewesen war. Um der ausgedehnten Entzündung Herr zu werden, entfernte das erfahrene<br />
Operationsteam von Baermed den Pankreaskopf, den Magenausgang, den Zwölffingerdarm, die Gallenwege und<br />
die Gallenblase. Nach der Entfernung dieser Organe wurden die Abflusswege über den Dünndarm<br />
wiederhergestellt.<br />
Hohe Lebensqualität<br />
Diese hochkomplexe Operation stellt sicher, dass kein entzündliches Gewebe zurückbleibt, das nach der<br />
Operation wieder Schmerzen verursachen könnte. Operationen der Bauchspeicheldrüse sind immer eine<br />
Herausforderung, da nach Entfernung des entzündeten Gewebes verschiedene Gewebetypen aneinandergenäht<br />
werden müssen, zum Beispiel Pankreasgewebe und Dünndarmgewebe. Die durchgeführte Operationsmethode<br />
nach Whipple-Kausch galt lange Zeit als besonders gefährlich und wenig erfolgversprechend. Das hat sich jedoch<br />
mit den grossen Fortschritten in der Chirurgie, mit modernen Anästhesieverfahren und einer hervorragenden<br />
Intensivmedizin geändert.<br />
Bei Entzündungen, die immer wiederkehrende, starke Schmerzen, Stauungen und Verkalkungen verursachen, ist<br />
die Operation heute sogar das Mittel der ersten Wahl. Die Chance, dass ein Patient danach wieder ein fast<br />
normales Leben führen kann, ist gross. Auch eine allfällig bestehende Suchterkrankung kann schmerzfrei eher<br />
überwunden werden.<br />
Das hochspezialisierte Operationsteam von Baermed erfüllt alle Voraussetzungen, um komplexe Pankreas-<br />
Operationen dieser Art erfolgreich durchführen zu können. Neben den Chirurgen, die über grosse Erfahrungen<br />
mit diesen anspruchsvollen Operationen verfügen, stehen auch spezialisierte Teams der Anästhesie, der<br />
Intensivmedizin, der Gastroenterologie, versierte Operationsschwestern und einfühlsame Pflegende zur<br />
Verfügung. Der Operationssaal ist mit modernsten Geräten, mehrfachen Monitorsystemen und den nötigen High-<br />
Tech-Materialien ausgerüstet.<br />
Baermed ist ein eigenständiges Centre of Excellence an der Klinik Hirslanden. Sein erfahrenes Chirurgenteam<br />
geniesst einen hervorragenden nationalen und internationalen Ruf. Die chirurgischen Spezialisten sind kompetent<br />
in der hochspezialisierten, komplexen Bauchchirurgie, der Tumorchirurgie des Bauchraums, der Chirurgie des<br />
Übergewichtes und der Endokrinen Chirurgie. Das hohe akademische Niveau wird durch eigene klinische und<br />
Grundlagen-Forschung im Bereich der Zell-Matrix-Implantation sowie klinischen Kooperationen mit namhaften<br />
Universitäten in Indonesien und in der Schweiz aufrecht erhalten und erweitert. Baermed ist Mitglied der Gruppe<br />
Hochspezialisierte Viszeralchirurgie.
Bilder zur Meldung<br />
Schmerzfrei nach Operation an der Bauchspeicheldrüse<br />
Operation an der<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Computer-Tomogramm<br />
durch den Kopf der<br />
Bauchspeicheldrüse. Der<br />
Kopf ist stark<br />
vergrössert, aufgetrieben<br />
und weist Verkalkungen<br />
im ganzen<br />
Pankreasgewebe auf<br />
(weisse kugelförmige<br />
Punkte).<br />
Copyright: © Baermed
ZUFALLSBEFUND<br />
SCHILDDRÜSEN-<br />
KNOTEN<br />
Schilddrüsenkrebs bei Check-up-<br />
Untersuchung diagnostiziert
Zufallsbefund Schilddrüsenknoten<br />
Schilddrüsenkrebs bei Check-up-Untersuchung diagnostiziert<br />
Zürich (pts) - Manche Schilddrüsenknoten können vom Hausarzt oder dem Patienten selber festgestellt,<br />
getastet werden. Ein Teil jedoch wird erst durch Zufall im Rahmen einer Ultraschall-Untersuchung der<br />
Halsgefässe oder durch die Computertomografie bei der Abklärung der Halswirbelsäule oder der Lunge<br />
entdeckt.<br />
Nie wäre Franz G. auf die Idee gekommen, er könnte an Schilddrüsenkrebs<br />
erkrankt sein. Mit seinen knapp 50 Jahren fühlte er sich gesund und voll<br />
leistungsfähig. In seiner Familie waren keine Fälle von<br />
Schilddrüsenerkrankungen bekannt. Den Hausarzt suchte er nur deshalb<br />
auf, weil er hin und wieder ein Herzstolpern verspürte. Kardiologische<br />
Abklärungen ergaben keine Auffälligkeiten. Erst bei der Ultraschall-<br />
Untersuchung der Halsschlagader wurde zufällig ein Knoten im rechten<br />
Schilddrüsenlappen festgestellt.<br />
Die meisten Schilddrüsenknoten sind gutartig. Bis Probleme beim<br />
Schlucken oder bei der Atmung auftreten, weisen sie bereits eine<br />
beträchtliche Grösse auf. Heiserkeit kann ein Hinweis auf einen bösartigen<br />
Tumor sein. Franz G. konnte nur dank des Ultraschall-Befundes frühzeitig<br />
zu Frau Dr. med. Ingrid Schweizer überwiesen werden, die als Spezialistin<br />
für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie bei Baermed, dem<br />
Zentrum für Bauchchirurgie, tätig ist.<br />
Operationsrisiken minimiert<br />
Er hatte Glück im Unglück. Bei einem papillären Schilddrüsenkarzinom in<br />
diesem Stadium bestehen gute Heilungschancen. Allerdings musste aufgrund der Tumorgrösse die ganze<br />
Schilddrüse und ein Teil der Halslymphknoten entfernt werden - eine Operation, die das Risiko einer<br />
Stimmbandverletzung und dem Verlust der Nebenschilddrüsen birgt.<br />
Hochspezialisierte Ärzte sind heute in der Lage, das Organ so zu entfernen, dass diese Risiken deutlich unter ein<br />
Prozent fallen. Über diese Erfahrung verfügt Frau Dr. med. Ingrid Schweizer. Sie ist in der Lage, die Schilddrüse<br />
mittels Kapseldissektion zu entfernen. Bei dieser feinen Operationstechnik wird die Schilddrüse sorgfältig entlang<br />
der Organkapsel herausgelöst, sodass das kranke Gewebe vollständig entfernt wird und gleichzeitig die<br />
Nebenschilddrüsen und der Stimmbandnerv geschont werden. Die Operation wird mit Lupenbrille durchgeführt<br />
und die Stimmbandnerven mittels Neuromonitoring überwacht.<br />
Nach der Operation<br />
Die anschliessende Radiojodbehandlung stellt sicher, dass allfällig zurück gebliebenes Schilddrüsengewebe und<br />
Metastasen eliminiert werden. Dazu wird der Patient noch für kurze Zeit hospitalisiert. Danach muss er<br />
lebenslang Schilddrüsenhormone einnehmen, deren Dosierung in grossen Abständen überprüft wird. Franz G. ist<br />
ein Jahr nach der Operation krebsfrei. Noch kommt er halbjährlich zur Kontrolle. Bald schon wird aber eine<br />
Jahreskontrolle ausreichen.<br />
Schilddrüsenoperationen werden bei Baermed von Frau Dr. med. Ingrid Schweizer zusammen mit einem<br />
eingespielten Operationsteam durchgeführt. Neben den Chirurgen, die über grosse Erfahrungen auf dem Gebiet<br />
der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie verfügen, stehen auch spezialisierte Teams der Anästhesie,<br />
der Intensivmedizin, versierte Operationsschwester und einfühlsame Pflegende zur Verfügung. Der<br />
Operationssaal ist mit modernsten Geräten und mehrfachen Monitorsystemen ausgerüstet. Alle Eingriffe an der<br />
Schilddrüse- und Nebenschilddrüse werden unter Neuromonitoring durchgeführt.<br />
Baermed ist ein eigenständiges Centre of Excellence an der Klinik Hirslanden. Sein erfahrenes Chirurgenteam<br />
geniesst einen hervorragenden nationalen und internationalen Ruf. Die chirurgischen Spezialisten sind kompetent<br />
in der hochspezialisierten, komplexen Bauchchirurgie, der Tumorchirurgie des Bauchraums, der Chirurgie des<br />
Übergewichtes und der Endokrinen Chirurgie. Das hohe akademische Niveau wird durch eigene klinische und<br />
Grundlagen-Forschung im Bereich der Zell-Matrix-Implantation sowie klinischen Kooperationen mit namhaften<br />
Universitäten in Indonesien und in der Schweiz aufrecht erhalten und erweitert. Baermed ist Mitglied der Gruppe<br />
Hochspezialisierte Viszeralchirurgie.
Dr. med. Ingrid Schweizer ist eine erfahrene Schilddrüsen-Chirurgin. Sie betreut im Zentrum Baermed die<br />
Chirurgie der Schilddrüse und der Nebenschilddrüsen. Zusammen mit spezialisierten Kolleginnen und Kollegen<br />
der Endokrinologie, Radiologie und Onkologie klärt sie die Patienten ab und erstellt ein individuelles<br />
Therapiekonzept. Die Schilddrüsenchirurgie erfordert eine minutiöse chirurgische Technik, damit die<br />
Stimmbandnerven nicht geschädigt und die Nebenschilddrüsen geschont werden.<br />
Baermed. Zentrum für Bauchchirurgie<br />
Dr. med. Ingrid Schweizer<br />
Fachärztin FMH für Chirurgie, spez. Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie<br />
Bilder zur Meldung<br />
Zufallsbefund Schilddrüsenknoten<br />
Zufallsbefund<br />
Schilddrüsenknoten<br />
Im Ultraschall dargestellter<br />
Schilddrüsenknoten<br />
Copyright: © Baermed<br />
Zufallsbefund<br />
Schilddrüsenknoten<br />
Der Stimmbandnerv ist unterhalb<br />
der Schilddrüse dargestellt.<br />
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MÜSSEN DIVERTIKEL<br />
OPERIERT WERDEN?<br />
Die Ausstülpungen im Dickdarm<br />
erfordern nicht immer eine Operation
Müssen Divertikel operiert werden?<br />
Die Ausstülpungen im Dickdarm erfordern nicht immer eine Operation<br />
Zürich (pts) - In der westlichen Welt bilden sich bei fast jedem zweiten Erwachsenen Divertikel an der<br />
Darmwand. Solange die Ausstülpungen der Schleimhaut keine Beschwerden verursachen, können sie<br />
untherapiert bleiben. Kommt es jedoch zu wiederkehrenden Entzündungen, Darmverengung oder<br />
Blutungen, ist eine minimalinvasive Operation angezeigt.<br />
Inzwischen ist von einer regelrechten Volkskrankheit die Rede: In westlichen Ländern sind Sigma-Divertikel bei<br />
über 50-Jährigen der häufigste Befund im Zusammenhang mit dem Darm. Experten gehen davon aus, dass<br />
neben der genetischen Veranlagung auch eine ballaststoffarme Ernährung mit hohem Fett- und Fleischanteil die<br />
Ausbildung von Divertikeln begünstigt. Dabei tritt die Schleimhaut des Dickdarms zwischen kleinen Muskelecken<br />
hindurch und bildet so Ausstülpungen an der Darmwand. Am häufigsten geschieht das im s-förmigen<br />
Dickdarmabschnitt, dem so genannten Sigma.<br />
In 70 Prozent der Fälle entstehen keine Beschwerden. Entdeckt werden die Divertikel - wenn überhaupt - als<br />
Zufallsbefund, zum Beispiel während einer Darmspiegelung zur Krebsvorsorge. Eine Behandlung ist dann nicht<br />
nötig. Anders sieht es aus, wenn beim Transport des bereits eingedickten Stuhls Darminhalt in die Divertikel gerät<br />
und eine Entzündung auslöst. Dann können Schmerzen im linken Unterbauch auftreten, die durch<br />
Nahrungsaufnahme oft verstärkt werden. Eine Linderung tritt hingegen häufig nach dem Stuhlgang ein. Ist die<br />
Entzündung bereits stark ausgeprägt, können zusätzlich Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und starkes Druckgefühl<br />
auftreten.<br />
Entzündung vermeiden<br />
Auch eine Entzündung erfordert nicht in jedem Fall eine Operation. Die Divertikulitis genannte Erkrankung kann in<br />
leichten Fällen mit Antibiotika behandelt werden. Begleitend sollte der Patient Nahrung nur in flüssiger Form<br />
aufnehmen oder ganz darauf verzichten. Geht die Entzündung zurück, sollte eine Ernährungsumstellung auf<br />
faserreiche Kost erfolgen. Zwar bilden sich die Ausstülpungen so nicht zurück, aber das Risiko, weitere<br />
Entzündungensschübe zu erleiden, kann minimiert werden.<br />
Jeder Entzündungsschub kann zu Komplikationen der Erkrankung führen: Die Darmwand verdickt sich so weit,<br />
dass das Engnis den Stuhltransport erschwert, die Entzündung wandert durch die dünne Wand der Divertikel<br />
hindurch, wodurch Stuhl in den Bauchraum austreten kann, oder es kommt zu Blutungen und Abszessen. In all<br />
diesen Fällen ist es unumgänglich, den betroffenen Abschnitt des Dickdarms operativ zu entfernen. Stellt man in<br />
einem Computertomogramm fest, dass Darminhalt in die freie Bauchhöhle gelangt ist, muss die Operation sofort<br />
erfolgen, da sonst eine gefährliche Entzündung des Bauchfells oder ein Abszess im Bauchraum entstehen kann.<br />
Herausfordernde Routine<br />
In allen anderen Fällen wartet man nach Möglichkeit ab, bis die Entzündung vorübergehend abgeklungen ist.<br />
Dann ist es nämlich fast immer möglich, das Sigma mit minimalinvasiven Methoden zu entfernen. In der Regel<br />
reichen dabei ein schlüssellochkleiner Schnitt am Nabel, um das Endoskop in den Bauchraum einzuführen, sowie<br />
zwei bis drei kleine Schnitte von 5 bis 10 Milimeter Länge für die Arbeitsinstrumente. Entfernt wird der<br />
abgetrennte Teil des Sigmas durch eine drei Zentimeter kleine Öffnung an der Schamhaargrenze. Die<br />
Schlüsselloch-Methode zur Entfernung des Sigmas ist heute eine Standard- und Routineoperation. Dennoch<br />
sollte sie nur von spezialisierten Chirurgen durchgeführt werden.<br />
Nur mit der nötigen Erfahrung und Sorgfalt können die Gefahr einer undichten Darmnaht minimiert und somit<br />
weitere Entzündungen und in schlimmster Konsequenz sogar die Notwendigkeit eines künstlichen Darmausgangs<br />
verhindert werden. Um auch seltene Komplikationen wie eine Schädigung der Milzkapsel oder des Harnleiters zu<br />
vermeiden, ist es wichtig, die Operation nur als eingespieltes Team von erfahrenen Chirurgen, Anästhesisten und<br />
Operationsschwestern durchzuführen.<br />
Bei Baermed, dem Zentrum für Bauchchirurgie, sind diese Voraussetzungen gegeben. Somit können die<br />
Patienten in der Regel selbst nach schwerem Krankheitsverlauf schon am ersten Tag wieder schluckweise<br />
trinken. Der Nahrungsaufbau kann anschliessend rasch erfolgen. Bei komplikationslosem Verlauf können sie das<br />
Spital bereits nach sechs Tagen oder sogar schon früher verlassen.
Bilder zur Meldung<br />
Müssen Divertikel operiert werden<br />
Prof. Dr. med. Hans U. Baer,<br />
Facharzt FMH für Chirurgie, spez.<br />
Viszeralchirurgie<br />
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Müssen Divertikel operiert<br />
werden ?<br />
Eindeutige Zeichen einer<br />
abgelaufenen Entzündung im<br />
mittleren Drittel des Sigmas, die<br />
Divertikel gehen hier ineinander<br />
über, ausserhalb der Tänien<br />
(Bandstreifen) findet sich kaum<br />
unauffällige Darmwand<br />
Copyright: © Baermed<br />
Müssen Divertikel operiert<br />
werden ?<br />
Blick auf das obere Drittel des<br />
Sigmas: gut sichtbar die zum Teil<br />
recht grossen Divertikel<br />
Copyright: © Baermed
Baermed.<br />
Zentrum für Bauchchirurgie<br />
Witellikerstrasse 40<br />
CH-8032 Zürich<br />
Tel. +41 (0) 44 387 30 70<br />
Fax: +41 (0) 44 387 30 90<br />
E-Mail: info@<strong>baermed</strong>.ch<br />
Copyright<br />
Baermed.