Die Wirtschaft 06_2015
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Macher & Märkte: Interview<br />
mit BDA-Präsident Kramer<br />
Seite 4/5<br />
Geld & Geschäft: Misch-Fonds<br />
schützen vor Turbulenzen<br />
Seite 17<br />
Branchen & Betriebe: Ziegelei<br />
Schüring ist Ton angebend<br />
Seite 9<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
Münster | Münsterland<br />
www.agravis.de<br />
Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG<br />
Soester Straße 13, 48155 Münster<br />
ZKZ 88690 PVST<br />
Ausgabe 6/15<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
Preis: 2,00 Euro<br />
Firmen im Münsterland<br />
verlieren 800 Millionen Euro<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sspionage und Cyber-Attacken schädigen vor allem die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen. Laut Statistik war jeder zweite Betrieb bereits von einem Angriff betroffen.<br />
<strong>Die</strong> aktuelle Hochrechnung lässt<br />
Schlüsse zu: Wenn bundesweit der<br />
jährliche Schaden durch <strong>Wirtschaft</strong>sspionage<br />
auf rund 50 Milliarden<br />
Euro geschätzt wird, dann tragen<br />
auch Unternehmen im Münsterland<br />
eine schwere Bürde. Rund 800<br />
Millionen Euro büßen sie demnach<br />
pro Jahr dadurch ein, dass ihnen zumeist<br />
klammheimlich wertvolles<br />
Wissen gestohlen wird.<br />
Wer vermutet,<br />
dass sich diese<br />
Attacken<br />
nur gegen die<br />
„Großen“ richten, der<br />
irrt. „Kleine und mittlere Unternehmen,<br />
die in ihrer Branche Know-how-Träger<br />
sind, stellen sogar das Hauptangriffsziel<br />
dar“, berichtet Volker Hinzen vom NRW-<br />
Verfassungsschutz. In seinem im Innenministerium<br />
angesiedelten Referat „Spionageabwehr<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>sschutz“ bemühen<br />
sich Experten um mehr Sicherheit<br />
für die über 760 000 Unternehmen in<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Volker Hinzen: „400 000 von ihnen hatten<br />
im weitesten Sinne schon mit <strong>Wirtschaft</strong>sspionage<br />
oder einer Form der Ausspähung<br />
zu tun.“ Für kleinere Unternehmen<br />
könne so ein Vorgang sehr schnell<br />
existenzgefährdend sein.<br />
Der Experte rät zu erhöhter Vorsicht und<br />
warnt vor Gutgläubigkeit. Einen einhundertprozentigen<br />
Schutz gebe es vor allem<br />
in der mehr und mehr digitalisierten<br />
<strong>Wirtschaft</strong>swelt nicht. „Sie sollten als<br />
Unternehmen aber genau wissen, welche<br />
Gerade im Netz bieten sich für <strong>Wirtschaft</strong>sspione viele Angriffsflächen.<br />
‚Kronjuwelen‘ sie besitzen und wie sie<br />
diese sicher verwahren können“, erklärte<br />
Hinzen kürzlich bei einem Vortrag im<br />
Rahmen des VDI-Forums „Industrie konkret“<br />
in Münster. Den Ingenieuren gerieten<br />
zeitweise ins Staunen, als der Verfassungsschützer<br />
aus der täglichen Praxis<br />
berichtete und die Trickkiste der Spione<br />
öffnete.<br />
In einer Studie des Branchenverbandes<br />
Bitkom wird darauf verwiesen, dass die<br />
KMU überwiegend nicht „cyber-ready“<br />
Foto: Shutterstock<br />
seien. Im Klartext: Sie seien zum größten<br />
Teil den Attacken schutzlos ausgeliefert<br />
und hätten nicht einmal eine Gegenstrategie.<br />
wk<br />
► Fortsetzung auf Seite 2 und 3<br />
OFFEN GESAGT<br />
Tag für Tag<br />
in Gefahr<br />
Seit 2011 unterhält das Landeskriminalamt<br />
ein sogenanntes<br />
Cybercrime-Kompetenzzentrum.<br />
Eine hinsichtlich<br />
Prävention und Recherche fortschrittliche<br />
Einrichtung, die in<br />
den Folgejahren oft kopiert<br />
wurde.<br />
Umso erschreckender ist, dass<br />
die Kriminellen, die auch für<br />
die <strong>Wirtschaft</strong>sspionage nicht<br />
mehr nur Smartphones und Tablets,<br />
sondern gleich interne<br />
Netzwerke attackieren, im<br />
Wettlauf weiter die Nase vorne<br />
haben und auch den Unternehmen<br />
im Münsterland schaden.<br />
Mal merken es die betroffenen<br />
Firmen nicht, dass man sie<br />
ausspioniert hat, mal suchen<br />
sie schamhaft keinen Kontakt<br />
zu den Ermittlern. Aber ist es<br />
so peinlich einzugestehen, dass<br />
man bei den eigenen IT-Strukturen<br />
die allerletzten Sicherheitslücken<br />
(noch) nicht geschlossen<br />
hat?<br />
Experten brauchen, gerade<br />
weil sich die Datenströme auf<br />
den digitalen Autobahnen<br />
mehr und mehr beschleunigen,<br />
jeden Hinweis. Wer verschweigt,<br />
dass man ihn attackiert<br />
hat, verhindert wiederum<br />
Verbesserungen beim<br />
Schutz. Damit wächst die tägliche<br />
Gefahr.<br />
<strong>Die</strong> IT-Hersteller wiederum<br />
sollten konzeptionelle Schwächen<br />
nicht mehr verschweigen,<br />
sondern ihre Kunden offen informieren.<br />
Nur so können diese<br />
bewusst entscheiden, wo sie<br />
ihr Kern-System – die „Kronjuwelen“<br />
– lagern.<br />
wk<br />
„Wir brauchen Verbündete“<br />
LWL-Chef Löb: Planung des Landes bevorzugt Rheinland und Ruhrgebiet<br />
Der Direktor des Landschaftsverbandes<br />
Westfalen-Lippe, Matthias<br />
Löb, warnt vor einer Bevorzugung<br />
von Rheinland und Ruhrgebiet.<br />
Im Entwurf des Landesentwicklungsplanes<br />
würden lediglich<br />
diese beiden so genannten<br />
Metropolregionen benannt.<br />
Das ist der nächste<br />
Schritt für eine Dreiteilung<br />
des Landes“, sagte<br />
Matthias Löb in diesen<br />
Tagen vor der LWL-<br />
Landschaftsversammlung. „Wenn<br />
4 198869 002009<br />
2 0 0 5 1<br />
große und bevölkerungsreiche Regionen<br />
wie das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe<br />
und Südwestfalen nicht genannt<br />
werden, dann werden sie in<br />
Düsseldorf auch nicht auf dem politischen<br />
Radar sein.“ Der Verdacht dränge<br />
sich auf, dass die sogenannten Metropolregionen<br />
künftig bevorzugt berücksichtigt<br />
werden sollen, wenn es<br />
um Fördermittel der Europäischen<br />
Union, des Bundes oder des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen gehe.<br />
Es reiche aber nicht, einfach nur<br />
gegen eine Benachteiligung zu sein,<br />
so Matthias Löb weiter. „Wir müssen<br />
Verbündete suchen und den Teilregionen<br />
Münsterland, Ostwestfalen-Lippe<br />
und Südwestfalen einen gemeinsamen<br />
Auftritt als Gegengewicht verschaffen.“<br />
Der LWL-Direktor will laut einer Pressemitteilung<br />
des Landschaftsverbandes<br />
an einem Schulterschluss von<br />
<strong>Wirtschaft</strong> und Politik mitarbeiten,<br />
um die „mittelstandsgeprägte Wachstumsregion<br />
Westfalen-Lippe“ in die<br />
Köpfe zu bekommen. Erste Ansätze<br />
dafür gebe es bereits.<br />
Matthias Löb: „Im Münsterland arbeiten<br />
fast 26 Prozent, in Ostwestfalen-<br />
Lippe über 29 Prozent und von den<br />
Südwestfalen sogar 38,5 Prozent der<br />
Beschäftigten in der Produktion, in<br />
den sogenannten Metropolregionen<br />
gibt es nur noch etwa 20 Prozent Industriearbeitsplätze.<br />
Westfalen ist<br />
eben viel mehr als Pferde, Pils und<br />
Pumpernickel, und darum brauchen<br />
wir auch ein anderes Bild unserer Region<br />
in den Köpfen.“<br />
Wir helfen wachsen.
2 MACHER & MÄRKTE<br />
„Der Mensch ist die<br />
größte Sicherheitslücke“<br />
Xing, Facebook und Smartphones machen <strong>Wirtschaft</strong>sspionen das Leben einfach. <strong>Die</strong> Trickkiste ist prall<br />
gefüllt: Vom Messekontakt bis zum verlorenen USB-Stick ist alles dabei<br />
IMPRESSUM<br />
Es begann so harmlos auf der Industriemesse.<br />
Am Stand eines Mittelständlers<br />
interessierte sich ein vermeintlicher<br />
Kunde für die Produkte<br />
und <strong>Die</strong>nstleistungen. Der rein fachliche<br />
Austausch gehörte zum gut geplanten,<br />
aber bösen Spiel. In einem<br />
Nebensatz ließ der Gast am Messestand<br />
erkennen, dass er gerne segelt.<br />
Der Unternehmer, selbst begeisterter<br />
Wassersportler, biss an. Bald<br />
plauderte er munter mit dem Gast<br />
über das Hobby, tauschte sogar erste<br />
Infos über die besten Törns aus.<br />
Einige Tage später brachte sich<br />
der nautisch erfahrene<br />
Standbesucher in Erinnerung.<br />
Er schickte eine E-Mail<br />
an den Firmenchef – im Anhang<br />
ein paar Bilder von Reisezielen. Es<br />
begann ein fast freundschaftlicher Email-<br />
Austausch. Der Unternehmer schöpfte<br />
auch keinerlei Verdacht, als er eines Tages<br />
ein Video per E-Mail erhielt – „schau<br />
es Dir an, ein ganz tolles Segelerlebnis“.<br />
Das Öffnen des Anhangs dauerte nicht<br />
lange; ein Film war leider nicht zu sehen.<br />
Aber dafür lud sich im Hintergrund eine<br />
Software, die es fortan ermöglichte, den<br />
PC des ahnungslosen Firmenchefs von<br />
außen nach Belieben auszuspähen.<br />
Keine erfundene Geschichte, sondern in<br />
der Welt der <strong>Wirtschaft</strong>sspionage Beispiel<br />
für einen Trick, um Wissen abzuzapfen.<br />
„Soziale Netzwerke wie Facebook<br />
oder Xing sind eine wahre Fundgrube für<br />
Angreifer“, weiß Volker Hinzen vom<br />
NRW-Verfassungsschutz. Wer bei Xing in<br />
seinem Profil eröffnet, dass er zum Beispiel<br />
an der Entwicklung eines wichtiges<br />
Produktes beteiligt war und bei Facebook<br />
DIE WIRTSCHAFT Münster | Münsterland<br />
Verlag und Herausgeber: Aschendorff Verlag GmbH & Co.<br />
KG, Geschäftsbereich: Media & Sales, Soester Str. 13,<br />
48155 Münster, Telefon: 0251.690-0, Telefax: 0251.690-<br />
804801<br />
Redaktion: Claudia Bakker (verantw.)<br />
Anzeigen: Anzeigenleitung: Herbert Eick, E-Mail: anzeigen@die-wirtschaft-muensterland.de<br />
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der Hansalinie 1, 48163 Münster, Telefon: 0251.690-0,<br />
Telefax: 0251.690-215; Auflage: 17.000 Exemplare<br />
www.die-wirtschaft-muensterland.de<br />
Fachmessen sind beliebte Aufenthaltsorte für <strong>Wirtschaft</strong>sspione. Hier können sie unverfänglich Informationen<br />
einholen und Kontakte knüpfen. Redseligkeit ist hier fehl am Platz.<br />
Foto. dpa<br />
seine Leidenschaft für einen bestimmten<br />
Fußballclub preisgibt, der passt perfekt<br />
ins System. <strong>Die</strong> unverfängliche Kontaktaufnahme<br />
wird so extrem leicht gemacht.<br />
Fehlt nach einem bierseligen Stadionbesuch<br />
das Misstrauen, rutscht manche Information<br />
heraus.<br />
„Es ist wie bei einem Puzzlespiel. Angreifer<br />
und Spione nehmen am gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Leben teil, um<br />
die fehlenden Stücke zu finden“, beschreibt<br />
Hinzen den Weg. Am Ende ist jeder<br />
Trick erlaubt.<br />
Beispiel: der verlorene USB-Stick auf<br />
dem Firmengelände. Hinzen: „Ein Mitarbeiter<br />
findet diesen Stick und fragt zunächst<br />
einmal im Kollegenkreis, ob ihn jemand<br />
verloren hat. Alle verneinen dies.<br />
Er schließt ihn an und freut sich über das<br />
hohe Volumen von zwei Gigabyte. Und:<br />
Der Stick ist sogar leer ... Angeblich, denn<br />
über diesen Weg lädt der Angreifer eine<br />
Schadsoftware auf den mit dem Intranet<br />
verbundenen Firmen-PC. „Der Mensch<br />
bleibt die größte Sicherheitslücke“, lautet<br />
eine Erkenntnis in Expertenkreisen.<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sspione lassen sich deshalb<br />
auch solche Dinge einfallen: Sie schaffen<br />
im Netz eine Homepage für ein schickes<br />
Restaurant in der Nähe eines großen Betriebs.<br />
Denn sie wissen, dass die Firmenleitung<br />
dort gerne mit Gästen die Mittagszeit<br />
verbringt. Alles wirkt echt, als<br />
die Sekretärin im Internet wieder einmal<br />
nach Öffnungszeiten und Speisekarte<br />
schaut. Nur: Beim Öffnen der Speisekarte<br />
im Hintergrund öffnet sich unbemerkt<br />
eine Schadsoftware. Auch hier ist ein sensibler<br />
Arbeitsplatz in einem Unternehmen<br />
nicht mehr sicher. Volker Hinzen<br />
spricht von „traumhaften Zeiten“ für<br />
Spione und denkt dabei vor allem an die<br />
Welt der Smartphones. <strong>Die</strong>se lassen sich<br />
unbemerkt von außen manipulieren. Liegen<br />
sie dann etwa bei einer internen Besprechung<br />
auf dem Tisch, dienen sie als<br />
versteckte Abhöranlage. Unverschlüsselte<br />
E-Mails und Anhänge, ungeschützte<br />
Kalender, Daten und Unterlagen auf dem<br />
Smartphones – „da ist die Postkarte um<br />
ein Vielfaches sicherer“, betont der Fachmann<br />
für <strong>Wirtschaft</strong>sschutz. wk<br />
NETZWERK<br />
Um den <strong>Die</strong>bstahl von Know-how<br />
effektiv zu bekämpfen und den<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstandort Nordrhein-<br />
Westfalen zu stärken, wurde bereits<br />
im Jahr 2001 eine „Vereinbarung<br />
über die Sicherheitspartnerschaft<br />
Nordrhein-Westfalen gegen <strong>Wirtschaft</strong>sspionage<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>skriminalität“<br />
geschlossen.<br />
Beteiligt sind daran das Ministerium<br />
für Inneres und Kommunales, der<br />
Verband für Sicherheit in der <strong>Wirtschaft</strong><br />
Nordrhein-Westfalen e.V., die<br />
IHK NRW – Industrie- und Handelskammern<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
e.V. und das Ministerium für <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Energie, Industrie, Mittelstand<br />
und Handwerk.<br />
Alle waren sich von Anfang an bewusst,<br />
dass nur eine vernetzte Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
deren Verbänden und den staatlichen<br />
Institutionen zum Ziel führen<br />
kann. Durch einen kontinuierlichen<br />
Austausch, gegenseitige Information,<br />
Beratung und Unterstützung<br />
wurde das Zusammenspiel zwischen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, deren Verbänden und<br />
den staatlichen Institutionen äußerst<br />
wirksam aufeinander abgestimmt.<br />
Dabei profitiert die Sicherheitspartnerschaft<br />
vom spezifischen<br />
Fachwissen der einzelnen Partner.<br />
Das Ministerium für Inneres und<br />
Kommunales Nordrhein-Westfalen<br />
bringt dabei sowohl das spezifische<br />
Wissen des Verfassungsschutzes zur<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sspionage als auch das<br />
der Polizei zur <strong>Wirtschaft</strong>skriminalität<br />
ein.<br />
Das Netzwerk hält für Unternehmen<br />
folgendes Angebot bereit:<br />
• Umfassende Sensibilisierungen zu<br />
aktuellen Entwicklungen, Gefährdungen<br />
und Gegenstrategien.<br />
• Aktuelle unternehmensbezogene<br />
Informationen zur Gefährdung<br />
durch <strong>Wirtschaft</strong>sspionage, <strong>Wirtschaft</strong>skriminalität,<br />
Produkt- und<br />
Markenpiraterie, Cybercrime, politisch<br />
motivierte Kriminalität und IT-<br />
Sicherheit.<br />
• Aktuelle Lagebilder<br />
Fortbildungsveranstaltungen, Beratungsgespräche<br />
und Sicherheitstagungen.<br />
• Umfassende Informationsmaterialien.<br />
• Hinweise auf Informationsveranstaltungen.<br />
Unser guter Name und unser Konzept – für Ihren<br />
Erfolg, denn Zeitarbeit ist Vertrauenssache.<br />
Verfürth Zeitarbeit hat durch jahrzehntelange Erfahrung<br />
bei Kunden und Mitarbeitern Vertrauen<br />
geschaffen. Wir setzen auf unsere Mitarbeiter,<br />
deren Qualifikation, Motivation und deren Fähigkeiten<br />
im Interesse unserer Kunden.<br />
Als Familienunternehmen mit langjährigen Angestellten<br />
stehen wir für den persönlichen Kontakt<br />
und garantieren effiziente und zuverlässige Personaldienstleistungen.<br />
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<strong>Die</strong> Identifikation aller unserer Mitarbeiter mit<br />
unserem Unternehmen und für den jeweiligen<br />
Kunden wird durch eine faire, vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
erreicht und wirkt sich so unmittelbar<br />
im Arbeitsalltag aus.
MACHER & MÄRKTE 3<br />
Basisschutz reicht<br />
nicht mehr aus<br />
Laut Bitkom tun sich vor allem kleinere und mittlere Unternehmen schwer,<br />
sich gegen die wachsende Cyber-Bedrohung zu wappnen.<br />
Der Digitalverband Bitkom hat nachgerechnet:<br />
Um 6,5 Prozent auf stattliche<br />
3,7 Milliarden Euro wird in<br />
<strong>2015</strong> der Umsatz mit Software und<br />
Services zur Verbesserung der IT-Sicherheit<br />
in Deutschland voraussichtlich<br />
gegenüber dem Vorjahr wachsen.<br />
Endgerätesicherheit, Zugriffsverwaltung<br />
oder Netzwerksicherheit<br />
rücken offensichtlich bei immer<br />
mehr Unternehmen in den Fokus.<br />
Kein Wunder, hört man doch aus Expertenkreisen,<br />
dass zum Beispiel ein<br />
Konzern wie Airbus pro Monat rund<br />
1000 Rechner von Schadprogrammen<br />
befreien muss.<br />
Insider sprechen offen von einer<br />
„Plage“, gegen die auch herkömmlichen<br />
Anti-Virenprogramme und<br />
Firewalls nicht mehr ausreichend<br />
Schutz bieten. <strong>Die</strong> Kontrolle sicherer<br />
Kommunikationsflüsse in weit verzweigten<br />
Unternehmen ist dementsprechend<br />
ein häufig angebotenes IT-Tagungsthema.<br />
Sobald jemand ein kritisches<br />
Ereignis in der Produktion unmittelbar<br />
erlebt hat, wächst die Sensibilität<br />
enorm.<br />
Längst sehen Fachleute die Unternehmen<br />
gefordert, ganzheitliche Sicherheitskonzepte<br />
nicht nur einmal zu erarbeiten, sondern<br />
sie auch noch in einem andauernden<br />
Prozess laufend fortzuschreiben.<br />
Behörden wie der Verfassungsschutz<br />
NRW organisieren ihre gesamte digitale<br />
Arbeit streng getrennt in einem geschützten<br />
internen und in einem externen Netz.<br />
Nur das externe Netz hat Internetanschluss.<br />
Werden Daten von außen benötigt,<br />
durchlaufen sie eine eingehenden<br />
Prüfung und werden erst dann physikalisch<br />
umgehoben. Der eigene „Safe mit<br />
den Kronjuwelen“ sei dadurch stets geschützt,<br />
sagt ein Insider.<br />
Sogenannte Trojaner und Würmer gehören<br />
nach wie vor zur größten Cyber-Bedrohung.<br />
<strong>Die</strong> Klassiker unter diesen<br />
Schädlingen nisten sich unbemerkt in<br />
Computersysteme ein. Von dort aus beginnen<br />
sie ihre Arbeit, übertragen sensible<br />
Daten wie Passwörter oder versenden<br />
selbst infizierte E-Mails. Laut Bitkom tauchen<br />
jeden Tag im Internet rund 350 000<br />
neue Formen dieser Schädlinge auf. Eine<br />
Abwehr muss längst nicht mehr nur allein<br />
über die Rechner, sondern über die gesamte<br />
Netzwerkarchitektur ausgeweitet<br />
werden.<br />
„Basisschutz reicht nicht mehr aus“, betonte<br />
im Sommer Bitkom-Präsident Prof.<br />
<strong>Die</strong>ter Kempf. Doch laut einer Umfrage<br />
verfügen nur 29 Prozent der interviewten<br />
Unternehmen über eine Absicherung<br />
gegen Datenabfluss von innen (Data Leakage<br />
Prevention) und nicht einmal ein<br />
Viertel über spezielle Angriffserkennungen<br />
für Attacken von außen (Intrusion<br />
Detection). Laut Bitkom analysieren solche<br />
System die Datenströme in einer<br />
kompletten Organisation oder einem<br />
Unternehmen und melden verdächtige<br />
Aktivitäten. „Systeme zur Früherkennung<br />
von Angriffen, Sicherheitsvorkehrungen<br />
gegen Datendiebstahl und insbesondere<br />
Verschlüsselung wichtiger Informationen<br />
machen es Angreifern deutlich<br />
schwerer“, erklärt Kempf.<br />
Jedes vierte Unternehmen setzt erweiterte<br />
Verfahren zur Benutzeridentifikation<br />
ein, zum Beispiel eine sogenannte Zwei-<br />
Faktor-Authentifizierung oder biometrische<br />
Merkmale. Ein Fünftel der Unternehmen<br />
testet dabei sogar die eigenen Sicherheitskonzepte<br />
mit Hilfe von Penetrationstests,<br />
bei denen Angriffe simuliert<br />
werden.<br />
Gerade kleinere und mittlere Unternehmen<br />
tun sich laut Bitkom immer noch<br />
schwer, die IT-Systeme abzusichern. Immerhin<br />
planen nach neusten Umfragen<br />
17 Prozent der Unternehmen, eine Verschlüsselung<br />
ihrer Daten einzuführen.<br />
Schäden durch webbasierte Schadsoftware,<br />
infizierte Websites und mobile<br />
Apps, gefährliche Botnetze, Denial-of-<br />
Service-Attacken, Phishing und Viren-<br />
Baukästen gehören zu den Gefahren im<br />
Internet.<br />
Doch immer noch werden sogar kleinere<br />
Schutzmaßnahmen, wie das Wechseln<br />
des Passwortes nach spätestens drei Monaten,<br />
nicht beachtet. Kennwert-Muffel<br />
hängen ihre Zugangsdaten neben dem<br />
Schreibtisch an die Pinnwand oder nutzen<br />
die gleichen Passworte für den<br />
<strong>Die</strong>nstrechner und den privaten Facebook-Account.<br />
<strong>Die</strong> Digitalisierung hat die Unternehmenskommunikation<br />
nach innen und<br />
außen beschleunigt. Das Bewusstsein für<br />
die Gefahren ist aber nicht mit der gleichen<br />
Geschwindigkeit gewachsen. Der<br />
Vorteil der Schnelligkeit und Effizienz<br />
kann dadurch zunichte gemacht werden,<br />
dass Prozesse ausspioniert oder behindert<br />
werden.<br />
wk<br />
Digitale Angriffe treffen jedes zweite Unternehmen<br />
Anteil von Unternehmen, die in den letzten 2 Jahren von Datendieb-<br />
Teile o. Ä.<br />
Quelle und Grafik: BITKOM<br />
WANDEL IN DER WELT DER SPIONAGE<br />
<strong>Die</strong> Welt der <strong>Wirtschaft</strong>sspione hat sich gewandelt. Hat<br />
man früher zum Teil auch mit Nötigung und Erpressung<br />
gearbeitet, um an Informationen zu gelangen, so sehen<br />
die Arbeitsweisen heute anders aus.<br />
Heute lassen sich bereits aus den der Allgemeinheit zur<br />
Verfügung stehenden Quellen Informationen beschaffen,<br />
an die früher nur schwer zu kommen war.<br />
<strong>Die</strong> Methoden der Spionage haben sich daher im Laufe<br />
der Jahre teilweise verändert. Das frühere aggressive<br />
Vorgehen bei der Gewinnung von Agenten ist laut Verfassungsschutz<br />
zwar immer noch anzutreffen, jedoch<br />
mehr dem Prinzip der freiwilligen Mitarbeit gewichen.<br />
„Informationen werden möglichst offen beschafft, um<br />
das Risiko der Entdeckung gering zu halten. <strong>Die</strong> weltweit<br />
offen zugänglichen Datenbanken, die Führung von<br />
Gesprächen anlässlich von Tagungen, Messen, Botschaftsempfängen<br />
usw. bieten einen enormen Informationsfundus“,<br />
heißt es in Expertenkreisen.<br />
<strong>Die</strong> Auswertung „offener“ Quellen genießt immer größere<br />
Bedeutung. Hierzu zählen zum Beispiel die systematische<br />
Erfassung von wissenschaftlichen Forschungsberichten,<br />
Diplomarbeiten, Fachliteratur, Werkszeitungen,<br />
Handbüchern, Dokumentationen und Werbe- beziehungsweise<br />
Informationsmaterial.<br />
Der Wandel vom nur noch sporadischen Einsatz von sogenannten<br />
„Toten Briefkästen“, Steckdornen, Agentenfunk<br />
und präparierten Containern hin zur Nutzung der<br />
vielfältigen Möglichkeiten modernster Kommunikationstechnik<br />
stellt auch die Spionageabwehr zunehmend vor<br />
neue Aufgaben. <strong>Die</strong> Übermittlung geheimer Nachrichten<br />
über Internet und andere elektronische Datenübermittlungsverfahren<br />
ist heute wesentlich schneller und vor<br />
allem mit weniger Risiko möglich. Datenträger sind auf<br />
Knopfdruck genauso schnell geschrieben wie gelöscht.<br />
Spuren und Beweismittel bleiben kaum zurück.<br />
<strong>Die</strong> global über Satelliten abgewickelte Kommunikation<br />
ist vor fremdem Zugriff heute nur selten geschützt und<br />
kann gezielt abgehört werden. Auch hier bleiben keine<br />
Spuren zurück. Gleichwohl können die fremden Nachrichtendienste<br />
nicht auf menschliche Quellen verzichten,<br />
denn einen Agenten am Zielobjekt kann die elektronische<br />
Aufklärung nicht ersetzen.<br />
Quelle: NRW Verfassungsschutz
4 MACHER &<br />
„Zuwanderung ist für unser L<br />
Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), fordert von der Politik einen ve<br />
Mindestlohn hält er grundsätzlich für falsch, aber eine niedrige Bezahlung fürFlüchtlinge würde einen problematischen V<br />
58 Bundesfachspitzenverbände<br />
14 überfachliche<br />
Landesvereinigungen<br />
Landesfachverbände<br />
Regionale<br />
Fachverbände<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong> wird nicht müde,<br />
die Chancen zu betonen,<br />
die mit dem Zuzug<br />
Hunderttausender Flüchtlinge<br />
für Deutschland verbunden<br />
sind. Doch mischen sich auch<br />
deutlich kritische Töne in die Debatte.<br />
Ein Interview mit dem Präsidenten der<br />
Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer<br />
–die FragenstellteUlrich Windolph.<br />
Ist die <strong>Wirtschaft</strong> mit Blick auf die<br />
Flüchtlingskrise zu blauäugig?<br />
Ingo Kramer: Nein, wieso?<br />
Unter den Spitzenverbänden ist<br />
Streit entbrannt. Michael Knipper,<br />
Hauptgeschäftsführer des Verbands<br />
der Bauindustrie, hatte<br />
jüngst im „Tagesspiegel“ die „undifferenzierte<br />
Euphorie großer Teile<br />
der deutschen Industrie“ in puncto<br />
Flüchtlingskrise kritisiert. Was ist<br />
da los?<br />
Kramer: Mitte September gab es eine<br />
gemeinsame Stellungnahme der vier<br />
Spitzenverbände –also des Handwerks,<br />
der Industrie- und Handelskammern,der<br />
BDA<br />
1Mio.<br />
Betriebe. die<br />
20 Mio.<br />
Arbeitnehmer<br />
beschäftien<br />
Überfachliche<br />
Regionalverbände<br />
Arbeitgeberverbände und des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Industrie–,in<br />
der die Chancen und die Herausforderungen<br />
der Flüchtlingskrise angesprochen<br />
werden. <strong>Die</strong>se Erklärung wurde im<br />
Namen der gesamten deutschen <strong>Wirtschaft</strong><br />
abgegeben.<br />
Abervermischt die <strong>Wirtschaft</strong> nicht<br />
auf unzulässige Weise den lange<br />
gehegten und immer auch wieder<br />
geäußerten Wunsch nach einem<br />
Einwanderungsgesetz und geregelter<br />
Zuwanderung in den deutschen<br />
Arbeitsmarkt mit dem unkontrollierten<br />
Zustrom an Flüchtlingen?<br />
Kramer: Geregelte, am Arbeitsmarkt<br />
orientierte Zuwanderung ist weiter wichtig.<br />
Sie hatabermit der zunächst humanitären<br />
Hilfe für Flüchtlinge nichts zu tun.<br />
<strong>Die</strong> immense Anzahl der Flüchtlinge,die<br />
in kürzester Zeit zu uns gekommen sind<br />
und kommen, stellt Politik und Verwaltung<br />
ohne Zweifel vor große Probleme.<br />
Woher rührt dann Ihr Optimismus?<br />
Kramer: Wenn man sich die Entwicklung<br />
über einen längeren Zeitraum anschaut,<br />
dann wissen wir heute schon,<br />
dass wir 2030 sechs Millionen Menschen<br />
weniger im erwerbstätigen Alter<br />
haben werden. Wir kriegen aus der eigenen<br />
Bevölkerung nicht mehr den Nachschub,<br />
um unsere Volkswirtschaft mit<br />
der Leistungskraft zu fahren, wie wir sie<br />
heute fahren. 43 Millionen Beschäftigte,<br />
das werden wir in 15 Jahren allein nicht<br />
mehr hinbekommen. Also stellt sich die<br />
Frage: Wollen wir uns dann mit weniger<br />
Leistungsfähigkeit zufriedengeben?<br />
Mein Ratlautet: Dastun wir lieber nicht.<br />
Zuwanderung ist unsere große<br />
Chance?<br />
Kramer: Ja, Zuwanderung ist eine Notwendigkeit.<br />
Es ist eine riesengroße Herausforderung<br />
mit Problemen, aber es<br />
ist ebenaucheine Chance.<strong>Die</strong>se Chance<br />
zu nutzen, setzt allerdings voraus,<br />
dass wir in den nächsten Jahren vieles<br />
besser machen. Und es setzt voraus,<br />
dass nicht jedes Jahr so viele Menschen<br />
zu uns kommen wie derzeit, sondern<br />
dass wir die Asylsuchendengleichmäßiger<br />
über Europa verteilen und vor allem<br />
begrenzen.<br />
Flucht nach Deutschland: Der Zustrom bietet aus Sicht des BDA zumindest eine Chance<br />
für jene Unternehmen, die Fachkräfte und Auszubildende suchen.<br />
Foto: dpa<br />
Aber die Kräfte, die die <strong>Wirtschaft</strong><br />
braucht, werdendoch viel eher über<br />
geregelte Zuwanderung zu bekommen<br />
sein als über die zugewanderten<br />
Asylberechtigten.<br />
Kramer: Natürlich. Deshalb fordern wir<br />
seitlanger Zeit eine gezielte undgesteuerte<br />
Zuwanderung vonFachkräften. Vor<br />
der aktuellen Flüchtlingskrise haben wir<br />
uns vielzulange mit der Frage beschäftigt,<br />
wen wir alles nicht wollen, und nicht<br />
damit, wen wir wollen. Da müssen wir<br />
dringend umdenken.<br />
Und was machen wir mit den Asylbewerbern<br />
–mit all den Menschen,<br />
die nicht wegen eines besseren Lebens,<br />
sondern ausnackter Angst<br />
um ihr Leben zu uns kommen?<br />
Kramer: Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge,<br />
die aktuell zu uns kommen, sind<br />
jünger als 25 Jahre. Und das ist die Altersgruppe,<br />
die ganz normal bei uns ausgebildetwerdenkann.Voraussetzung<br />
ist<br />
natürlich, dass die Menschen Deutsch<br />
lernen, was innerhalb eines Jahres möglich<br />
sein muss. Wenn das aber gelingt,<br />
ist dieVorbildung,die die Menschenaus<br />
ihrer Heimat mitbringen, gar nicht mehr<br />
die entscheidende Frage. Unsere 17-<br />
Jährigen sind jaauch nicht alle schon<br />
fertig ausgebildet.<br />
Das Argument „Es kommen nicht<br />
nur Ärzte und Ingenieure zu uns“<br />
zieht also gar nicht, weil die meisten<br />
Flüchtlinge so jung sind, dass sie<br />
bei uns gut ausgebildet werden<br />
können?<br />
Kramer: Genau so ist es. Schauen Sie<br />
sich maldie Situation allein im Handwerk<br />
an, da gibt es heute Zehntausende von<br />
unbesetzten Plätzen in Deutschland.<br />
Wir brauchen auch Handwerker, nicht<br />
nur Ärzte.<br />
Hört sich alles sehr gut an?<br />
Kramer: Setzt aber voraus, dass wir die<br />
richtigen Schritte machen. Nurwenndie<br />
Menschen schnell Deutsch lernen und in<br />
Ausbildung und Arbeit kommen, kann Integration<br />
gelingen. Stellen Sie sich mal<br />
vor,wir müssten monatelang zu Hunderten<br />
in einer Massenunterkunft leben<br />
und wären zur Untätigkeitgezwungen.<br />
Das würde auch nicht gutgehen. Je<br />
schneller die Menschen da rauskommen,<br />
desto besser ist es.<br />
Auch ohne Flüchtlinge hat<br />
Deutschland mehr als 2,5 Millionen<br />
Arbeitslose. Können<br />
Sie verstehen, dass viele<br />
von denen erw<br />
arten, dass<br />
zuerst etwas für sie getan<br />
wird?<br />
Kramer: Ja, das kann ich<br />
verstehen.Nicht alle<br />
dieser Arbeitslosen<br />
sind aber Langzeitarbeitslose.<br />
Daist<br />
vielSucharbeitslosigkeit<br />
dabei,<br />
die man<br />
rausrechnen muss. Bleibt<br />
kleinere Gruppe an Lang<br />
sen, die man schon heute<br />
cherKraft wieder in das Ar<br />
integrieren versucht. Dabe<br />
viele Hürden. Ein Beispiel: V<br />
Langzeitarbeitslosen man<br />
an Mobilität, sie sind aus<br />
lichsten Gründen mehr ode<br />
ihren Wohnort gebunden.<br />
Ein breiter Sockel im T<br />
renen?<br />
Kramer: Nein, sopessimistisch<br />
darf<br />
man da<br />
nicht sein. Wir haben<br />
in meiner Heimatstadt<br />
Bremerhaven<br />
die Arbeitslosenquote<br />
durch einen<br />
massiven Strukturwandel<br />
von 25 auf<br />
15 Prozent absenken<br />
können. Das<br />
zeigt: Es ist etwas<br />
möglich, aber esbedarf<br />
großer Anstrengungen.<br />
Natürlich dürf<br />
en diedeutschen<br />
Arbeitslosen nicht<br />
aus dem Blick geraten<br />
Abereshilft auch niemandem,<br />
wenn wir auf<br />
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Der Bremerhavener Ingo Kramer (62) ist seit November 2013 Präsident der Bundesvereinigung der<br />
ter der Firmengruppe J. Heinr. Kramer inBerlin für weitere zwei Jahre wiedergewählt.
MÄRKTE<br />
5<br />
and notwendig“<br />
rlässlichen Rechtsrahmen. Den<br />
erdrängungswettbewerb einleiten.<br />
eine deutlich<br />
zeitarbeitslomit<br />
erheblibeitsleben<br />
zu<br />
igibt esaber<br />
ielenälteren<br />
gelt es etwa<br />
unterschiedrweniger<br />
an<br />
al der Verlo-<br />
Zuwanderung verzichten und die Stellen<br />
danntrotzdemnicht besetztwerden können.<br />
Bundesarbeitsministerin Andrea<br />
Nahles (SPD) erwartet durch den<br />
Flüchtlingszustrom für 2016 mehr<br />
Arbeitslose und mehr Hartz-IV-<br />
Empfänger. Hilft so eine Prognose<br />
oder schadet sie eher, weil sie zusätzlich<br />
auf die Stimmung drückt?<br />
Kramer: Sie hilft, weil es<br />
ehrlich ist. <strong>Die</strong> Menschen<br />
in Deutschland<br />
müssen das<br />
Gefühl haben,<br />
dass die Politik<br />
ehrlich mit ihnen<br />
umgeht.<br />
Darum finde<br />
ich das gut,<br />
wenn Frau<br />
Nahles das so<br />
off<br />
en anspricht,<br />
weil es<br />
einer gewissen<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
entspricht.<br />
Es kommen ja auch viele Flüchtlinge zu<br />
uns, die älter als 25 Jahre sind und vielleicht<br />
nicht so schnell die deutsche Sprache<br />
lernen und sich erst entsprechend<br />
später in das Erwerbsleben integrieren<br />
lassen.<br />
Was muss Ihrer Ansicht nach am<br />
dringendsten passieren<br />
Kramer: Der Deutschunterricht für<br />
Flüchtlinge ist noch nicht gut geregelt.<br />
Wir brauchen mehr Geld, mehr Lehrer<br />
unddabei bestimmt auchmehrQuereinsteiger.<br />
InBremerhaven beispielsweise<br />
gibt es einsyrisches Ehepaar,das schon<br />
seit mehr als zehn Jahren in Deutschland<br />
lebt und bestens integriert ist. <strong>Die</strong><br />
Frau spricht perf<br />
ekt deutsch und arabisch<br />
und könnte sicher hervorragend<br />
Deutschunterricht erteilen, aber sie ist<br />
natürlich keine studierte Germanistin.<br />
Das darf<br />
keine Hürde sein.<br />
Hürden gibt’s nicht nur da, oder?<br />
Kramer: <strong>Die</strong> Politik muss den Rechtsrahmen<br />
in vielen Bereichen anpassen<br />
und das möglichst schnell. Denn der<br />
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie,<br />
den sie eingangs zitiert<br />
haben,<br />
hat ja nicht nur Kritik geübt, sondern<br />
auch gesagt, dass<br />
der Bau von festen<br />
Flüchtlingsunterkünften<br />
deutlich schneller<br />
möglich sei, wenn<br />
die Genehmigungsverfahren entsprechend<br />
beschleunigt werden. Das ist es<br />
doch, was Frau Merkel meint, wenn sie<br />
sagt, zur deutschenGründlichkeit müsse<br />
jetzt deutsche Flexibilität hinzukommen.<br />
Aber da ist zuerst die Politik gefordert,<br />
sonst haben wir behördliche Willkür.<br />
Eine gesetzliche Vorgabe in<br />
Deutschland ist auch der allgemein<br />
verbindliche Mindestlohn. Muss der<br />
für Flüchtlinge ausgesetzt werden?<br />
Kramer: Meine Grundhaltung zum Mindestlohn<br />
ist bekannt. Ich halte ihn für<br />
falsch.Nungibtesihnaber,unddeshalb<br />
bin ich der Letzte, derfordert, Flüchtlinge<br />
unterhalb des Mindestlohns zu bezahlen.<br />
Denn dann hätten wir den Verdrängungswettbewerb<br />
zwischen deutschen<br />
und ausländischen Beschäftigten, den<br />
wir auf keinen Fall haben wollen. Wir<br />
müssen darauf achten, dass die große<br />
Hilfsbereitschaft der Bevölkerung<br />
gegenüber den Flüchtlingen nicht untergraben<br />
wird.<br />
Erleben Sie die politische Debatte<br />
rund um das Flüchtlingsthema als<br />
off<br />
en und ehrlich genug?<br />
Kramer: Sie wird zunehmend ehrlicher,<br />
ist aber zugleich von einem hohen Maß<br />
an Unsicherheit geprägt. Man darf aber<br />
Unsicherheit nicht mit Unehrlichkeit verwechseln.<br />
Es hilft andererseits aber gewiss<br />
auch nicht, Horrorszenarien an die<br />
Wand zu werfen. <strong>Die</strong> Probleme müssen<br />
benannt werden, umsie entschlossen<br />
anzugehen,u<br />
schüren.<br />
ZUR PERSON<br />
Seit November 2013 ist Ingo Kramer als Nachfolger von<br />
<strong>Die</strong>ter Hundt Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände (BDA). Vor wenigen Tagen erst<br />
wurde er in diesem Amt bestätigt. Der 62-Jährige ist Mitglied<br />
der FDP und leitet in seiner Heimatstadt Bremerhaven<br />
als geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke<br />
der Firmengruppe J. Heinr. Kramer, die mit rund 300 Mitarbeitern<br />
unter anderem in den Geschäftsfeldern Schiffsbetriebstechnik,<br />
Energiewirtschaft und Industrieanlagenbau<br />
tätig ist. Kramer ist der Sohn des Unternehmers und<br />
früheren Bremischen FDP-Bürgerschaftsabgeordneten J.<br />
Heinrich Kramer. Erstudierte an der Universität Karlsruhe<br />
und schloss 1979 das Studium als <strong>Wirtschaft</strong>singenieur<br />
ab. Er war 1980/81 bei der Firma Mannesmann/Demag in<br />
Duisburg tätig. Kramer ist verheiratet, Vater von vier Kindern<br />
und passionierter Segler.<br />
Er ist Präsident der Unternehmensverbände im Lande<br />
Bremen sowie Vorstandsvorsitzender der Stiftung der<br />
Deutschen <strong>Wirtschaft</strong>. Er war von 2007 bis 2013 Vorsitzender<br />
des Arbeitgeberverbandes NORDMETALL und hat<br />
von 2001 bis 2011 als Verhandlungsführer die Tarifpolitik<br />
in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie federführend<br />
verantwortet.<br />
Den BDA verbindet bei der Wahl seines Personals offenbar<br />
eine besondere Liebe zuWestfalen: Hauptgeschäftsführer<br />
ist aktuell der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete<br />
Dr. Reinhard Göhner aus Herford. Nach 20 Jahren im<br />
Amt folgt ihm im Sommer 2016 der CDU-Bezirksvorsitzende<br />
Steffen Kampeter aus Minden. Kampeter war bis<br />
vor kurzem Staatssekretär imBundesfinanzministerium,<br />
hat diesen Posten mit Blick auf den Wechsel zum BDA<br />
aber bereits niedergelegt. Aus dem Bundestag wird erim<br />
kommenden Sommer ebenfalls ausscheiden.<br />
Mehr als20TransporterT6neu eingetroffen.Zum Beispiel:<br />
T6 Kasten 2.0TDI 2<br />
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Candy-Weiß.<br />
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Klima, VorbereitungAHK,<br />
Radio/CD,Bluetooth,Heckflügeltüren<br />
geschlossen.<br />
monatl.Leasingrate,netto:<br />
179,- 1 zzgl. MwSt.<br />
T6 Kasten 2.0TDI 2<br />
75 kW,Radstandlang,<br />
Candy-Weiß.<br />
Ausstattung:<br />
Klima, Vorber. AHK,el. Spiegel,<br />
el.FH, Radio/CD,Bluetooth,<br />
PDC hinten,Heckklappe<br />
geschlossen.<br />
monatl.Leasingrate,netto:<br />
199,- 1 zzgl. MwSt.<br />
T6 Kasten 2.0TDI 2<br />
75 kW,Radstandkurz,<br />
Kirschrot,PureGreyoder<br />
Deep Ocean.<br />
Ausstattung:<br />
Klima, el.Spiegel,el. FH,<br />
Radio/CD,Bluetooth,ZV,<br />
Heckklappe geschlossen.<br />
monatl. Leasingrate,netto:<br />
199,- 1 zzgl.MwSt.<br />
T6 Kasten 2.0TDI 2<br />
75 kW,Radstandkurz,<br />
Candy-Weiß oder Deep Ocean<br />
Ausstattung:<br />
Klima, el.Spiegel,el. FH,<br />
Radio/CD,Bluetooth,ZV, HFT<br />
geschlossen.<br />
monatl.Leasingrate,netto:<br />
203,- 1 zzgl.MwSt.<br />
T6 Kasten 2.0TDI 2<br />
103kW, Radstand lang,<br />
Candy-Weiß<br />
Ausstattung:<br />
Klima, el.Spiegel,el. FH,<br />
Holzboden,Radio/CD,<br />
Bluetooth, Sitzheizung, ZV,<br />
Heckklappe mitFenster.<br />
monatl. Leasingrate,netto:<br />
239,- 1 zzgl.MwSt.<br />
T6 Kombi2.0 TDI 3<br />
75 kW,Radstandkurz,<br />
Deep Ocean<br />
Ausstattung:<br />
Klimavorne/hinten,VorbereitungAHK,el.<br />
Spiegel, el.FH,<br />
Radio/CD,Bluetooth,ZV, 8-<br />
Sitzer.<br />
monatl. Leasingrate,netto:<br />
259,- 1 zzgl.MwSt.<br />
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Vertragsunterlagen zusammenstellen. Bonität vorausgesetzt.<br />
Abbildung zeigtSonderausstattungen gegen Mehrpreis.<br />
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Ende November wurde der <strong>Wirtschaft</strong>singenieur und geschäftsführende Gesellschaf-<br />
Foto: Laurence Chaperon/ BDA<br />
Knubel GmbH &Co. KG<br />
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MACHER & MÄRKTE 6<br />
Treibstoff aus der Tonne<br />
In Ennigerloh wird aus organischem Abfall ein <strong>Die</strong>sel-Ersatz produziert. Ab dem Jahr 2016 soll das<br />
Produkt als DIN-gerechter Sprit in Fahrzeugen zum Einsatz kommen.<br />
„Der neue Kraftstoff schont vor<br />
allem Ressourcen. Wir werden dadurch<br />
nicht zu Ölscheichs.“<br />
Jürn Düsterloh, Geschäftsführer von <strong>Die</strong>selwest in<br />
Ennigerloh<br />
Aus Abfällen <strong>Die</strong>sel gewinnen, der<br />
als Heizöl oder auch als Kraftstoff für<br />
Autos einsetzbar ist: <strong>Die</strong>se Recycling-Revolution<br />
aus Ennigerloh ist<br />
weltweit einzigartig – und längst<br />
kein Traum mehr.<br />
Jürn Düsterloh, Geschäftsführer<br />
von <strong>Die</strong>selwest, einem Unternehmen<br />
auf dem Gelände der<br />
Abfallwirtschaftsgesellschaft<br />
im Kreis Warendorf, beschreibt<br />
das Prinzip so: „<strong>Die</strong> Natur hat 300 Millionen<br />
Jahre gebraucht, bis aus organischen<br />
Bestandteilen Öl wurde. <strong>Die</strong>sen Prozess<br />
bilden wir nach –<br />
in drei bis 30 Minuten.“<br />
Seines Wissens,<br />
so Düsterloh,<br />
„gibt es in der<br />
Welt keine andere<br />
Anlage, die stabil<br />
läuft.“ Kein Wunder<br />
also, dass sich<br />
der Betrieb in Ennigerloh<br />
regelrecht zur „Wallfahrtsstätte“<br />
entwickelt hat. „Wir hatten inzwischen<br />
Besucher aus Katar, China, Brasilien und<br />
vielen europäischen Ländern.“ Sie alle<br />
wollen sich informieren, wie das Verfahren<br />
funktioniert. Nämlich so: Im Entsorgungszentrum<br />
wird ein Teil des Restmülls<br />
klein gehäckselt, vor allem Papier<br />
und Kunststoffe. In der Anlage wird der<br />
Müll gasförmig und dann verflüssigt, so<br />
dass am Ende aus zwei Kilo Müll ein Liter<br />
<strong>Die</strong>sel gewonnen werden kann. Um eine<br />
wirtschaftliche Menge produzieren zu<br />
können, musste die Anlage, die im Jahr<br />
2012 als Pilotprojekt startete, weiter umgerüstet<br />
werden. Das Land NRW gab eine<br />
Million Euro dazu, und auch der Oelder<br />
Unternehmer Günther Keutmeier, der bereits<br />
fünf Millionen Euro investiert hatte,<br />
legte noch einmal zwei drauf. „Herr Keutmeier<br />
ist für uns ein Traumpartner, denn<br />
er hat Geduld“, freut sich Düsterloh.<br />
Weil es sich um eine Risikoinvestition<br />
handelt, darf die kommunale Gesellschaft<br />
ECOWEST als Standortinhaber<br />
und Gesellschafter nicht selbst investieren,<br />
da sie mit den Gebühren der Einwohner<br />
finanziert wird.<br />
Schwarze Zahlen werden mit dem <strong>Die</strong>sel<br />
noch nicht geschrieben. „Aber mittelfristig<br />
wollen wir mit unserem Produkt natürlich<br />
Gewinne einfahren“, sagt Düsterloh,<br />
der selbst subventionierte Technologien<br />
wie Solar-Anlagen sehr kritisch<br />
sieht. Trotzdem stehe der Gewinn nicht<br />
im Vordergrund. „Der neue Kraftstoff<br />
schont vor allem Ressourcen, wir werden<br />
dadurch nicht zu Ölscheichs.“ Der große<br />
Charme des Verfahrens sei, dass man aus<br />
Abfall lagerfähige Energie gewinnen<br />
könne. Vor dem Hintergrund knapper<br />
werdender Ressourcen sei das ein „hoch<br />
spannendes Verfahren“. Damit die Produktion<br />
wirtschaftlich ist, müssen 350 bis<br />
400 Liter die Stunde hergestellt werden“,<br />
erläutert Düsterloh. Beim Start des Probebetriebs<br />
waren es 50 Liter die Stunde,<br />
inzwischen liege man bei der fünffachen<br />
Menge. Abgesehen von der Produktionsmenge<br />
muss der <strong>Die</strong>sel vor allem weiter<br />
entschwefelt werden. „Nur dann entspricht<br />
er den deutschen Normen für den<br />
Einsatz als Treibstoff in Fahrzeugen.<br />
„Aber wir haben jetzt ein entsprechendes<br />
Entschwefelungsverfahren gefunden. Im<br />
nächsten Jahr wollen wir um eine zweite<br />
Linie erweitern und dann auch gleich die<br />
Entschwefelung realisieren und DIN-<br />
Sprit herstellen.“ Beate Kopmann<br />
Jürn Düsterloh vor dem Steuerpult der Anlage von <strong>Die</strong>selwest<br />
„Brauchen noch mehr Erfahrungen“<br />
Jürn Düsterloh, Geschäftsführer von <strong>Die</strong>selwest, sieht die Verölung auf dem Vormarsch<br />
Zwei Fragen an Jürn Düsterloh,<br />
den Geschäftsführer der <strong>Die</strong>selwest<br />
GmbH in Ennigerloh im<br />
Kreis Warendorf:<br />
Wo wird das <strong>Die</strong>sel-Produkt bereits<br />
eingesetzt?<br />
Düsterloh: Neben kleineren Versuchen<br />
mit älteren <strong>Die</strong>selmotoren wird das Öl<br />
vorwiegend in industriellen Großfeuerungsanlagen<br />
anstelle von Heizöl verwendet.<br />
Der Einsatz in Motoren soll erst<br />
erfolgen, wenn mehr Erfahrungswerte<br />
vorliegen und eine Entschwefelung<br />
nachgeschaltet ist.<br />
Kraftstoffe werden auch aus Getreide,<br />
Mais oder Raps gewonnen.<br />
<strong>Die</strong> Folge sind enorme Preissteigerungen<br />
der Grundnahrungsmittel<br />
– vor allem zum Nachteil der Drittweltbevölkerung.<br />
Ist das neue Verfahren<br />
auch ethisch der bessere<br />
Weg?<br />
Düsterloh: Soweit es sich um Reststoffe<br />
oder Abfälle aus der Landwirtschaft<br />
handelt, steht es außer Frage, dass diese<br />
auch gut zur Herstellung von Bioenergie<br />
geeignet sind und genutzt werden sollten.<br />
Der Anbau von Pflanzen mit dem<br />
Ziel, diese zur Energiegewinnung zu<br />
verwenden, hat im Hinblick auf den<br />
CO -Ausstoß Vorteile. Anderseits sollten<br />
²<br />
landwirtschaftliche Flächen zur Lebensmittelproduktion<br />
verwendet werden,<br />
zumindest sollte seitens des Gesetzgebers<br />
die Nutzung als Anbaufläche zur<br />
Energiegewinnung nicht subventioniert<br />
werden.<br />
Wenn wir bei der Herstellung von Energie<br />
von einem so großen Wort wie<br />
„Ethik“ sprechen, fällt mir die Antwort<br />
schwer. Ich möchte mich darauf beschränken,<br />
dass die Verölung von Abfällen<br />
ein sinnvollerer Weg zur Energiegewinnung<br />
ist als die Nutzung von Ackerflächen.<br />
bk<br />
Ein Liter Treibstoff entsteht in Ennigerloh bei der Verölung von zwei Kilogramm Abfall.<br />
VERÖLUNGSANLAGE<br />
In der Natur bildete sich Erdöl aus<br />
den Überresten von Organismen, die<br />
auf die Böden der Urmeere sanken<br />
und sich dort zersetzten. Später<br />
entstanden durch Wärme und die<br />
Einwirkung mineralischer Katalysatoren<br />
jene Kohlenwasserstoffe, aus<br />
denen Mineralölfirmen Benzin, <strong>Die</strong>sel<br />
oder Kerosin erzeugen. <strong>Die</strong>sen<br />
Prozess hat sich die <strong>Die</strong>selwest<br />
GmbH von der Natur abgeguckt. <strong>Die</strong><br />
Entstehung von Erdöl wird imitiert<br />
– nur dauert dies nicht zig Millionen<br />
Jahre, sondern nur noch wenige<br />
Minuten. Das Entsorgungszentrum<br />
in Ennigerloh filtert seit Jahren<br />
Wertstoffe aus dem Restmüll und<br />
produziert Sekundärbrennstoffe, die<br />
etwa in der Zementindustrie eingesetzt<br />
werden. <strong>Die</strong>ser Sekundärbrennstoff<br />
ist auch das Eingangsmaterial<br />
für die „Verölungsanlage“<br />
der <strong>Die</strong>selwest. Ferner kann so<br />
ziemlich alles verwendet werden,<br />
was in der grauen Restmülltonne<br />
landet – und grundsätzlich alles,<br />
was kohlenstoffhaltig ist. Damit dieses<br />
Material verölen kann, muss<br />
der Wasseranteil reduziert werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, wird<br />
das Material in beheizten Schnecken<br />
getrocknet, bevor es in das heiße<br />
Ölbad im Reaktor kommt. bk
MACHER & MÄRKTE 7<br />
Bei der Ausbildung ein Ass<br />
<strong>Die</strong> Münstermann GmbH & Co. KG und das „Telgter Modell“ setzen bei der Förderung des beruflichen<br />
Nachwuchses Maßstäbe. Inzwischen beteiligen sich schon 96 Betriebe an dem Netzwerk.<br />
Magdalena Münstermann und ihr<br />
Sohn Dirk nahmen gemeinsam mit<br />
sechs Auszubildenden vor einigen<br />
Wochen in Berlin einen Preis im Bundesministerium<br />
für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />
Energie entgegen nehmen. Eine weitere<br />
Auszeichnung für den Handwerksbetrieb<br />
in Telgte – und ein weiterer<br />
Ansporn.<br />
Wir sehen in dem Preis<br />
auch eine Bestätigung,<br />
dass wir mit<br />
unseren Aktivitäten<br />
auf dem richtigen<br />
Weg sind“, freut sich Magdalena Münstermann,<br />
die in der Geschäftsführung des<br />
handwerklichen Familienbetriebes aktiv<br />
ist.<br />
<strong>Die</strong> Aktivitäten: Dazu gehört das von<br />
Magdalene Münstermann entwickelte<br />
„Telgter Modell“, für das es gerade die<br />
Auszeichnung gab. Viele Partner arbeiten<br />
inzwischen an der erfolgreichen Umsetzung<br />
des Modells, das Schule und <strong>Wirtschaft</strong><br />
vernetzt. Der ursprüngliche Ansatz<br />
bestand darin, dass die Firma Münstermann<br />
Schülerinnen und Schüler in ihren<br />
Betrieb einlud, über Ausbildung informierte<br />
und <strong>Wirtschaft</strong> erlebbar machte.<br />
Daraus wurde mehr.<br />
Schülerinnen und Schüler, Eltern und<br />
Lehrer kommen in Kontakt mit Unternehmern,<br />
und zwar ganz konkret in einer Region.<br />
„Voneinander wissen – miteinander<br />
arbeiten,“ so bringt die Unternehmerin<br />
das Modell auf den Punkt. 96 Betriebe<br />
sind an dem Netzwerk beteiligt, alle öffentlichen<br />
Schulen der Region und die<br />
Stadt Telgte. Und das Interesse aus anderen<br />
Regionen ist groß.<br />
In der Laudatio zur Preisverleihung heißt<br />
es: „Von der Grundschule bis in die gymnasiale<br />
Oberstufe erhalten Kinder und<br />
Jugendliche dank der Kooperationspartner<br />
wertvolle Einblicke in die Praxis –<br />
und in die Berufswelt.“ Und das kann<br />
ganz einfach sein: Zum Beispiel werden<br />
Glückwunsch: Servaas van der Avoort, Geschäftsführer der Handwerks-Junioren<br />
(l.), MdB Bernhard Daldrup (2.v.l.) und MdB Reinhold<br />
Sentker (7.v.l.) gratulieren Magdalena Münstermann (5.v.r.)<br />
und ihrem Sohn Dirk (r.), die mit ihren Azubis Leon Rupe, Serkan<br />
Genc, Sven Breitbart, Christoph König, Sophie Klein und Jens Gronhoff<br />
zur Preisverleihung nach Berlin kamen.<br />
Der Bau eines Karts steht nicht im Ausbildungsplan, aber das freiwillige Projekt macht auf viel Spaß. Mit den Auszubildenden Jens, Max, Christian und Christoph<br />
freuen sich Magdalena und Dirk Münstermann (l.)<br />
Foto: Hubertus Kost<br />
Eltern an ihrem Arbeitsplatz besucht,<br />
Auszubildende berichten von ihrem Beruf,<br />
Lehrer planen eine Unterrichtsreihe<br />
über <strong>Wirtschaft</strong> und gehen auf Betriebe<br />
zu, bei der Suche nach einem Praktikumsplatz<br />
werden Hürden abgebaut –<br />
auch bei der Suche nach einer Lehrstelle.<br />
„Kinder und Jugendliche lernen, was in<br />
der beruflichen Welt los ist, und zwar<br />
nicht irgendwo, sondern in ihrem Heimatort,“<br />
betont Magdalena Münstermann.<br />
In Sachen Ausbildung geht die Firma<br />
Münstermann schon seit vielen Jahren<br />
mit eigenem Beispiel voran. Dirk Münstermann<br />
setzt sich als Ausbildungskoordinator<br />
für den Berufsnachwuchs des<br />
international aktiven Unternehmens ein,<br />
das zum Beispiel Förder-, Entstaubungsund<br />
Trocknungstechnik entwickelt und<br />
entsprechende Anlagen für die Industrie<br />
baut. 75 Prozent der Anlagen werden ins<br />
Ausland exportiert. 23 junge Leute bildet<br />
der Betrieb aus. 260 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter werden insgesamt beschäftigt.<br />
Zur fachlichen Gestaltung der<br />
Ausbildung gehört bei der Münstermann<br />
GmbH & Co. KG auch eine soziale Komponente.<br />
So wird zum Beispiel das Verhalten<br />
im Team und gegenüber den Kunden<br />
trainiert, alle zwei Wochen treffen<br />
sich die jungen Leute zum Gespräch –<br />
und es gibt gemeinsame Veranstaltungen.<br />
Dazu gehört (neben dem Ausbildungsprogramm)<br />
ein Knigge-Kurs im<br />
Rahmen eines Vier-Gang-Menüs in<br />
einem Restaurant oder der Bau eines<br />
Karts von der Planung über die Materialbeschaffung,<br />
die Verwendung des Budgets<br />
bis zum fertigen Modell. Dafür kommen<br />
die Lehrlinge dann auch schon mal<br />
an einem Wochenende in den Betrieb.<br />
„Azubi-Runde“ heißen solche Projekte<br />
für die Nachwuchskräfte – „und wir haben<br />
insgesamt nur positive Rückmeldungen,“<br />
freut sich Dirk Münstermann. Das<br />
gilt auch für die Ausland-Praktika, an<br />
denen Münstermann-Lehrlinge teilnehmen<br />
und von denen sie immer sehr motiviert<br />
zurückkehren. „Wir fördern die Motivation,“<br />
betont der Ausbildungskoordinator:<br />
„Mit Spaß zum Erfolg.“<br />
Das Unternehmen hat Auszubildende aus<br />
allen Schulformen, vom Förderschüler<br />
bis zum Abiturienten. Bei der Bewerbung<br />
stehe nicht das Zeugnis in der ersten Reihe,<br />
sondern der Mensch und auch das familiäre<br />
Umfeld, betont Dirk Münstermann.<br />
„Und wenn wir bei der Lösung von<br />
Problemen helfen können, dann machen<br />
wir das.“ Der Erfolg: Alle schließen ihre<br />
Ausbildung ab, alle werden übernommen<br />
– „und wir haben ein Potenzial an soliden<br />
Fachkräften“, erläutert Magdalena<br />
Münstermann. <strong>Die</strong> Unternehmerin und<br />
ihr Sohn Dirk möchten das Interesse an<br />
wirtschaftlichen Zusammenhängen bereits<br />
in der Schule mehr fördern. Dafür<br />
werden sie sich weiter einsetzen.<br />
Hubertus Kost<br />
AUSBILDUNGS-ASS<br />
Mit dem Ausbildungs-Ass würdigt die „Junge Deutsche<br />
<strong>Wirtschaft</strong>“ Unternehmen und Initiativen, die sich für die<br />
Ausbildung und Förderung von Jugendlichen engagieren.<br />
Der Preis soll den Stellenwert der dualen Ausbildung<br />
einer breiten Öffentlichkeit deutlich machen. „Wir wollen<br />
die besten Beispiele bekannt machen, damit sie Anerkennung<br />
und Nachahmer finden“, betonen die Initiatoren, zu<br />
denen die <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren Deutschland und die Junioren<br />
des Handwerks gehören.<br />
Das „Ausbildungs-Ass“ wird in drei Kategorien mit jeweils<br />
drei Plätzen verliehen. <strong>Die</strong> Aktion steht unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesministeriums für <strong>Wirtschaft</strong> und<br />
Energie. Der Preis wird von der Inter-Versicherungsgruppe<br />
mit 15 000 Euro gefördert. <strong>Die</strong> Münstermann GmbH &<br />
Co. KG gehört als einziges Unternehmen aus dem Münsterland<br />
zu den Preisträgern.<br />
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persönlichen Ansprechpartner, der das Unternehmen langjährig betreut. Über<br />
unsere örtlichen Niederlassungen in Emsdetten und Rheine hinaus kooperieren<br />
wir im Rahmen der CW & S mit anderen Praxen und sind Mitglied des internationalen<br />
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8 MACHER & MÄRKTE<br />
Qualifizierte<br />
werden knapp<br />
Prof. Dr. Susanne Böhlich rät Unternehmen, sich<br />
intensiver um ältere Mitarbeiter zu kümmern<br />
Moderator Uwe Hübner im Gespräch mit Prof. Dr. Susanne Böhlich<br />
Erfahrung stählt<br />
„Business Talk“ der Agentur für Arbeit in Münster<br />
Älteren Mitarbeitern im Unternehmen<br />
klebt häufig das Etikett des erfahrenen,<br />
aber nicht mehr leistungsfähigen<br />
Kollegen am Revers. Bei<br />
Schulungen und Innovationen werden<br />
sie nicht berücksichtigt, Stärken<br />
werden negiert, Schwächen betont.<br />
Falsch“, sagt Prof. Dr. Susanne<br />
Böhlich. „Sie müssen, wenn<br />
Sie als Unternehmen wertvolles<br />
Wissen und Erfahrung von<br />
älteren Mitarbeitern behalten<br />
wollen, die Zusammenarbeit von Jung<br />
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und Alt bewusst managen.“ Denn: Altersgemischte<br />
Teams seien zum Beispiel sehr<br />
häufig leistungsstärker und stabiler als<br />
altershomogene Gruppen.<br />
Dass das „alte Eisen“ gestählt sein kann,<br />
wurde kürzlich beim „Business Talk“ der<br />
Agentur für Arbeit Ahlen-Münster mehrfach<br />
betont. Böhlich, für die beim Blick<br />
auf den zunehmenden Fachkräftemangel<br />
die Beschäftigung der Generation 50 und<br />
60 plus alternativlos ist, gab Tipps und<br />
Ratschläge. Betriebe müssten bei der Personalführung<br />
heute mehr an die Älteren<br />
denken.<br />
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Cornelia Hesse, Geschäftsführerin der<br />
Schäpers Sportgerätebau, und Thomas<br />
Steenblock, Leiter des buw-Standorts<br />
Münster, ergänzten in einer offenen<br />
Podiumsrunde diese Gedanken mit gleichermaßen<br />
guten wie schlechten Erfahrungen<br />
aus der Praxis.<br />
Susanne Böhlich riet zur Eigenkontrolle.<br />
Betriebe sollten so flexibel sein, dass sie<br />
auch für ältere Mitarbeiter ein gutes<br />
Arbeitsumfeld schaffen und Benefits anbieten.<br />
Profitieren könnten die Unternehmen<br />
von den Tugenden dieser „Babyboomer“-Generation.<br />
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Management. In diesem Zusammenhang<br />
befasst sie sich mit wichtigen Themen des<br />
Personalmanagements. Mehr und mehr<br />
gehört dazu auch die Frage, was Unternehmen<br />
heute mit Blick auf den Fachkräftemangel<br />
für ältere Mitarbeiter tun<br />
müssen.<br />
Frau Prof. Böhlich, der Kampf um<br />
die besten Köpfe beschäftigt die<br />
Unternehmen schon seit vielen Jahren.<br />
Warum sollen sie sich gerade<br />
jetzt verstärkt um ältere Mitarbeiter<br />
bemühen?<br />
Böhlich: Qualifizierte Mitarbeiter werden<br />
knapp, der Wettkampf auf dem<br />
Arbeitsmarkt wird härter. So prognostizieren<br />
Studien einen Fachkräfteengpass<br />
von zwei Millionen Menschen für das<br />
Jahr 2020 (McKinsey) bis zu 5,4 Millionen<br />
für das Jahr 2025 (Institut für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung –<br />
IAB). Und dies ist kein Blick in die Glaskugel:<br />
Wer in neun bis 14 Jahren im Unternehmen<br />
tätig sein soll, ist heute schon geboren<br />
– und erste Anzeichen über die<br />
mögliche Qualifikation gibt es bereits<br />
nach den ersten Schuljahren.<br />
Sie fordern die Unternehmen auf,<br />
im Betrieb mehr für Ältere zu tun.<br />
Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten<br />
Versäumnisse?<br />
Böhlich: Unternehmen müssen deutlich<br />
machen, wofür sie stehen, was sie auszeichnet.<br />
Und dabei geht es nicht darum,<br />
sich nur anders zu verkaufen, sondern sie<br />
müssen sich substanziell weiterentwickeln.<br />
<strong>Die</strong> Unternehmenswerte müssen<br />
gelebt und in konkretes Manager- und<br />
Mitarbeiterverhalten übersetzt werden.<br />
Ein wesentlicher Wert wird dabei in Zukunft<br />
an Bedeutung gewinnen: eine Kultur<br />
der Wertschätzung für alle Generationen<br />
im Unternehmen zu haben. Schaut<br />
man sich heute die Karrierewebseiten der<br />
meisten Unternehmen an, könnte man<br />
von den Fotos auf der ersten Seite den<br />
Eindruck gewinnen, kein Bewerber sollte<br />
älter als 35 Jahre alt sein. Künftig werden<br />
Unternehmen verstärkt alle Altersgruppen<br />
ansprechen müssen, um qualifizierte<br />
Mitarbeiter zu gewinnen. In der Vergangenheit<br />
wurde in der Regel wenig in ältere<br />
Mitarbeiter investiert. Ein Vorgehen,<br />
das solange logisch war, wie Unternehmen<br />
davon ausgingen, dass ältere Mitarbeiter<br />
nicht mehr lange im Unternehmen<br />
sein werden, während jüngere Mitarbeiter<br />
noch das ganze Berufsleben vor<br />
sich haben. Geht man aber von der heutigen<br />
Wechselwilligkeit gerade der Generation<br />
Y aus, die dies fast schon als zusätzliche<br />
Qualifikation betrachtet, ist es<br />
bei einer wahrscheinlichen Verweildauer<br />
eines 60-Jährigen von fünf bis sieben Jahren<br />
deutlich lohnenswerter, in ihn zu investieren,<br />
als in einen 25-Jährigen, der<br />
sich nach zwei Jahren ein anderes Unternehmen<br />
sucht, weil er für seine Karriere<br />
verschiedene Firmen in den Lebenslauf<br />
schreiben möchte. Ein weiteres Manko<br />
ist, dass Manager bisher meistens nicht<br />
berücksichtigen, dass die verschiedenen<br />
Altersgruppen ganz unterschiedliche Ansprüche<br />
an ihre Chefs haben und ebenso<br />
unterschiedliche Vorstellungen von Führung<br />
und Autorität.<br />
Was macht einen älteren Mitarbeiter<br />
für ein Unternehmen so wertvoll?<br />
Böhlich: In den Köpfen herrscht oft die<br />
Vorstellung, dass ältere Kollegen weniger<br />
leistungsfähig sind und mehr Schwächen<br />
als Stärken aufweisen. Damit verkennen<br />
Manager die Realität auf dem Arbeitsmarkt<br />
– übrigens häufig selbst dann,<br />
wenn sie zur Gruppe der kritisch taxierten<br />
Älteren gehören – und verzichten zudem<br />
noch auf die vielen Kompetenzen<br />
der älteren Generation: das erprobte<br />
Fachwissen, die eingespielten Kontakte<br />
und die Erfahrung.<br />
Im Stellenmarkt wetteifern die Firmen<br />
vor allem um den jungen, dynamischen<br />
und mobilen Mitarbeiter.<br />
Verpassen die Betriebe nicht die<br />
Chance, auch Ältere mit Erfahrung<br />
für das Unternehmen zu gewinnen?<br />
Böhlich: Zu gewinnen und zu halten!<br />
Denn Unternehmen steht ein gigantischer<br />
Wissensverlust bevor. Ein großes<br />
deutsches Chemieunternehmen hat einmal<br />
ausgerechnet, dass in den nächsten<br />
Jahren 1200 Mitarbeiter pro Jahr in den<br />
Ruhestand gehen – umgerechnet 40 000<br />
bis 50 000 Erfahrungsjahre.<br />
Altersgemischte Gruppen können<br />
nach Ihren Beobachtungen sehr<br />
leistungsstark seien. Woran liegt<br />
dies eigentlich?<br />
Böhlich: Wie jede heterogene Gruppe<br />
weisen auch altersgemischte Teams zahlreiche<br />
Stärken auf: unterschiedliche Erfahrungen,<br />
verschiedene Perspektiven,<br />
komplementäre Kompetenzen, mehr<br />
Kreativität führen zu einer besseren Performance<br />
– wenn eine solche Gruppe gut<br />
geführt wird.<br />
wk<br />
www.sachverstaendiger-gerichtsgutachter.de<br />
Es gibt – wie hier bei BMW – inzwischen speziell gestaltete Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter.<br />
Foto: dpa/Armin Weigel
BRANCHEN & BETRIEBE 9<br />
Im besten Sinne Ton angebend<br />
Andreas Denne übernahm 2013 die Ziegelei Schüring in Gescher und führt die Tradition des Unternehmens mit<br />
neuen Ideen weiter. Dafür wurde er jetzt in Düsseldorf mit dem NRW-Gründerpreis <strong>2015</strong> ausgezeichnet.<br />
Für Andreas Denne ist die Auszeichnung mit dem Gründerpreis NRW auch eine Bestätigung seiner Arbeit.<br />
Fotos: Hubertus Kost<br />
GRÜNDERPREIS NRW<br />
Der Gründerpreis NRW wird seit<br />
2012 jährlich vom Ministerium für<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, Energie, Industrie, Mittelstand<br />
und Handwerk und der<br />
NRW Bank ausgelobt. Bewerben<br />
können sich Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer, die vor zwei bis<br />
fünf Jahren in NRW einen Betrieb<br />
gegründet oder übernommen haben.<br />
Sie dürfen nicht mehr als 50<br />
Mitarbeiter beschäftigen und<br />
einen Umsatz von 10 Millionen<br />
Euro jährlich nicht überschreiten.<br />
Maßstäbe bei der Bewertung sind<br />
der unternehmerische Erfolg und<br />
die Kreativität der Geschäftsidee.<br />
Zusätzliche Pluspunkte sind eine<br />
besondere Unternehmensphilosophie,<br />
ökologische Verantwortung<br />
und ressourcenschonende Produkte<br />
oder Produktionsverfahren.<br />
Auch soziales und gesellschaftliches<br />
Engagement fließen in die<br />
Bewertung ein. <strong>Die</strong> Preisgelder<br />
von insgesamt 20 000 Euro stiftet<br />
die NRW Bank, die damit die Bedeutung<br />
von Gründungen für die<br />
Entwicklung der <strong>Wirtschaft</strong> unterstreicht.<br />
Mit dem Gründerpreis<br />
<strong>2015</strong> wurden drei Betriebe ausgezeichnet.<br />
hko<br />
Ton ist die Basis für die Herstellung<br />
von Ziegeln. Damit beschäftigt sich<br />
das Ziegelwerk Schüring seit etwas<br />
mehr als 75 Jahren. „Ton angebend“<br />
– das Wortspiel sei hier einmal erlaubt<br />
– ist dort seit zwei Jahren An<br />
dreas Denne. Ein Unternehmer, der<br />
den Eindruck vermittelt, dass er die<br />
harmonischen Tonarten liebt. Und<br />
das ist bestimmt auch ein Erfolgsfaktor<br />
bei der Gründung oder der Übernahme<br />
eines Betriebes. 26 Mitarbeiter<br />
beschäftigt die Ziegelei, die ihre<br />
Kunden in Deutschland und auch im<br />
europäischen Ausland hat.<br />
Um den Gründerpreis hatten<br />
sich in diesem Jahr rund<br />
100 Jungunternehmer beworben,<br />
zehn wurden nominiert,<br />
darunter zwei aus<br />
dem Münsterland. Drei Preise wurden<br />
vergeben. Er sei ebenso überrascht wie<br />
erfreut gewesen, als er die Mitteilung erhielt,<br />
dass ihn die Jury als Preisträger<br />
ausgewählt habe, sagt Andreas Denne.<br />
<strong>Die</strong> Begründung: die Übergabe des Ziegelwerks<br />
Schüring an Andreas Denne sei<br />
ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche<br />
Unternehmensnachfolge. Das Konzept:<br />
ein traditionelles Produkt neu interpretieren.<br />
Dafür gab es den dritten Platz.<br />
<strong>Die</strong> neue Interpretation: Deutlich machen,<br />
dass jeder Ziegel ein farbechtes<br />
Unikat ist. Und dass die traditionelle Herstellung<br />
auch bei neuen Ziegelsorten und<br />
Handarbeit gehört auch heute noch zum Produktionsprozess im<br />
Ziegelwerk Schüring in Gescher.<br />
-farben erhalten bleibt.<br />
Im Ziegelwerk Schüring wird ohne Hightech<br />
produziert – und ohne Zusatzstoffe.<br />
Andreas Denne und sein Team legen Wert<br />
darauf, dass die Ziegel nur mit Kohle gebrannt<br />
werden. Dadurch werden die Farben<br />
tief in den Stein eingebrannt. Und bei<br />
einer Temperatur bis zu 1200 Grad bekommt<br />
der Ton seine besondere Farbe.<br />
„Original Kohle-Brand“ heißt diese Art<br />
der jahrhundertealten Herstellungsmethode.<br />
„Westfalen-Backstein“ ist ein Klassiker<br />
unter den Ziegelsorten, die bei Schüring<br />
produziert werden. <strong>Die</strong> Palette der sogenannten<br />
Vormauerwerkziegel gibt es in<br />
verschiedenen Strukturen, Formaten und<br />
Farben. Dazu gehören Strangpress-Ziegel<br />
in vielen Farbkombinationen und Formaten:<br />
rot-bunt, rot-braun, rot-braun-bunt,<br />
schwarz-hellrot-bunt, schwarz-weinrotdunkel<br />
oder auch feldgrau und graubunt.<br />
<strong>Die</strong> Formate heißen zum Beispiel<br />
englisches Format, Normalformat, Dünnformat<br />
und Reichsformat oder altes<br />
Reichsformat.<br />
<strong>Die</strong> Kunden kommen aus Architektenkreisen,<br />
aber auch aus dem privaten Bereich<br />
und aus der Denkmalpflege. Ein<br />
Standbein des Betriebes ist die Produktion<br />
von traditionellen Ziegeln für denkmalgeschützte<br />
Gebäude, darunter Kirchen<br />
und Klöster. Andreas Denne hat sich<br />
deshalb auch besonders darüber gefreut,<br />
dass die Preisverleihung in der Jahrhunderthalle<br />
in Bochum stattfand. Vor einiger<br />
Zeit musste ein Teil der Fassade der<br />
Halle erneuert werden – mit Schüring-<br />
Ziegeln aus Gescher.<br />
<strong>Die</strong> mit dem NRW-Gründerpreis ausgezeichnete<br />
Unternehmensnachfolge begann<br />
übrigens mit einer Frage des bisherigen<br />
langjährigen Firmeninhabers. Ob<br />
Andreas Denne sich vorstellen könne, das<br />
Ziegelwerk zu übernehmen? Der gelernte<br />
Kaufmann und Betriebswirt konnte sich<br />
das vorstellen. Er arbeitete bereits seit<br />
zwei Jahren als Geschäftsführer in der<br />
Ziegelei und brachte dort seine Erfahrungen<br />
aus 15 Jahren Tätigkeit in verantwortlichen<br />
Positionen bei Firmen mit, die<br />
Dachziegel und Verblender vertreiben.<br />
Hubertus Kost<br />
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10 BRANCHEN & BETRIEBE<br />
Keine Chance<br />
für die Schaulust<br />
Simpel, aber effektiv: Gronauer Metallbauer fertigt mobile Sichtschutzanlagen für Unfallopfer<br />
<strong>Die</strong> besten Ideen sind oftmals die, bei<br />
denen sich alle hinterher an die Stirn<br />
fassen und sagen: „Warum sind wir<br />
da nicht schon viel früher drauf gekommen.“<br />
Markus Konermann aus<br />
Ochtrup hatte so eine. Der ehemalige<br />
Berufsfeuerwehr-Mann und gegenwärtige<br />
Brandschutz-Trainer hat zusammen<br />
mit dem Metallbauer Jürgen<br />
Duesmann ein „Gaffer-Gate“<br />
entwickelt. Das ist ein von Einsatzkräften<br />
an jeder Unfallstelle leicht zu<br />
montierender Sichtschutz, der allzu<br />
neugierigen Zeitgenossen den Blick<br />
auf Unfallstellen und Unfallopfer<br />
verwehrt.<br />
Luftdurchlässiges Gewebe und leicht zu montierende Halterungen: <strong>Die</strong> Ochtruper Tüftler überlassen nichts dem Zufall.<br />
Gaffer nerven. Vor allem<br />
dann, wenn sie nach einem<br />
Unfall ihr Handy zücken<br />
und ohne alle Hemmungen<br />
filmen oder fotografieren.<br />
Das ist zwar verboten und darf von<br />
der Polizei sanktioniert werden. Nur: Haben<br />
die Beamten in solchen Situationen<br />
meistens anderes zu tun, als sich um<br />
Schaulustige zu kümmern. Konermann<br />
kennt solche Szenen, und er kennt auch<br />
die Klagen der früheren Kollegen. <strong>Die</strong><br />
mangels Alternativen verletzte oder hilflose<br />
Personen nicht selten mit Decken abschirmen.<br />
Vor einem Vierteljahr etwa hatte er die<br />
Idee. Wie wäre es, einen Sichtschutz zu<br />
bauen, der einfach und universal zu montieren,<br />
effektiv, leicht und klein zu verpacken,<br />
nicht wirklich teuer und damit auf<br />
jedem Einsatzwagen mitzuführen ist?<br />
Einen Sichtschutz für Notfälle? „Das wäre<br />
sehr wünschenswert“, sagt Christoph<br />
Schöneborn vom Landesfeuerwehrverband<br />
in Wuppertal. Der Geschäftsführer<br />
wählt den Konjunktiv, weil die Erfindung<br />
aus dem Kreis Steinfurt noch zu neu ist,<br />
als dass er von ihr wissen könnte. <strong>Die</strong> Einsatzkräfte,<br />
so Schöneborn weiter, seien<br />
nämlich verpflichtet „die Persönlichkeitsrechte<br />
von Unfallopfern zu schützen“,<br />
sagt er.<br />
Um das gewährleisten zu können, stehen<br />
seit ein paar Monaten bei den Niederlassungen<br />
der Landesbetriebe Straßen NRW<br />
Sichtschutzzäune. „<strong>Die</strong> müssen aber jedes<br />
Mal zum Unfallort gefahren werden“,<br />
sagt der Feuerwehrchef. Das kostet Zeit,<br />
und ist oft vergebens, weil zu spät. Gaffer-<br />
Gates direkt auf den Einsatzwagen: „Das<br />
wäre aus Sicht der Feuerwehr eine echte<br />
Hilfe.“ An dieser Stelle kommt Jürgen<br />
GAFFEN IST STRAFBAR<br />
Gaffen bei Unfällen ist immer eine Ordnungswidrigkeit,<br />
die mit einem Bußgeld<br />
von bis zu 1000 Euro bestraft werden<br />
kann, auch wenn keine Behinderung von<br />
Einsatzkräften vorliegt. Wer Fotos von verunglückten<br />
Autos oder Verletzten macht<br />
oder diese filmt, begeht eine Straftat. Dabei<br />
ist es unerheblich, ob die Bilder weitergegeben<br />
oder veröffentlich werden.<br />
Was zählt, ist alleine die Anfertigung solcher<br />
Aufnahmen, die laut Paragraf 201a<br />
Strafgesetzbuch „die Hilflosigkeit anderer<br />
zur Schau stellt“.<br />
er<br />
„<strong>Die</strong> Einsatzkräfte sind verpflichtet,<br />
die Persönlichkeitsrechte von<br />
Unfallopfern zu schützen.“<br />
Duesmann ins Spiel. Der 46-Jährige<br />
wohnt ebenfalls in Ochtrup, ist ein alter<br />
Bekannter Konermanns und hat sich vor<br />
drei Jahren mit seinem Metallbau-Betrieb<br />
in Gronau selbstständig gemacht.<br />
<strong>Die</strong> beiden steckten<br />
also die Köpfe<br />
zusammen, „verwandten<br />
Hirnschmalz“,<br />
wie<br />
Duesmann sagt,<br />
tüftelten,<br />
Christoph Schöneborn<br />
schweißten, sägten,<br />
flexten,<br />
schraubten und<br />
hatten am Ende ein erstes Gaffer-Gate-<br />
Modell, das in jeden Einsatzwagen passt,<br />
in der Halle stehen. Das ist simpel, wartet<br />
aber doch mit ein paar Besonderheiten<br />
auf.<br />
Duesmann und Konermann erklären:<br />
Dass die Halterungen so konstruiert sind,<br />
dass sie leicht auf jede Leitplanke oder<br />
Autobahn-Betonwand montiert werden<br />
können. Dass es zudem<br />
Fotos: Wilfried Gerharz<br />
Metallständer gebe, die durch das Rad<br />
eines Einsatzwagens fixiert werden<br />
könnten, dass die Stangen stabil – und<br />
der individuell bedruckbare Sichtschutz<br />
„natürlich brandsicher, aber luftdurchlässig<br />
ist“, die<br />
ganze Konstruktion<br />
„fünf<br />
Meter lang und<br />
individuell verlängerbar“<br />
sei.<br />
Und im Übrigen<br />
vom Textilunternehmen<br />
Hagemann<br />
aus – natürlich<br />
– Ochtrup gefertigt wurde.<br />
Konermann hat seine Erfindung unlängst<br />
einem großen Feuerwehr-Ausstatter aus<br />
der Pfalz vorgestellt. Der hat das Gaffer-<br />
Gate sofort ins Programm aufgenommen.<br />
Elmar Ries<br />
Jürgen Duesmann (l.) und Markus Konermann mit einem Gaffer-Gate-Dummy. Der Stoff ist individuell bedruckbar.
BRANCHEN & BETRIEBE 11<br />
Aloo Gobi statt Rotkohl<br />
Der Verpflegungsanbieter Apetito in Rheine beliefert auch Flüchtlingsheime. Und hat darum seit<br />
Neuestem sieben Gerichte aus der afrikanischen, arabischen und indischen Küche im Programm.<br />
<strong>Die</strong> beiden Produktentwickler Alexander Papst (l.) und Danny Hoelzke probieren, was sie zuvor ersonnen haben. Sieben Gerichte für Flüchtlinge hat Apetito im Angebot. Mit mancherlei exotischen Zutaten.<br />
„Wir haben in der Produktentwicklung<br />
18 Köche, das sind 390 Jahre<br />
Kochkompetenz.“<br />
Apetito-Produktentwickler Harald von der Ahe<br />
Aloo Gobi statt Roulade mit Kartoffelpüree,<br />
Bulgur-Eintopf an Stelle<br />
von Erbsensuppe: Der Verpflegungsanbieter<br />
Apetito mit Sitz in Rheine<br />
kocht nun auch, was Flüchtlinge<br />
mutmaßlich mögen. Ein paar Wochen<br />
lang haben Produktentwickler<br />
in der Küche experimentiert. Welche<br />
Gerichte bevorzugen Menschen, die<br />
aus Afrika kommen, aus Syrien, Afghanistan<br />
oder vom Balkan?<br />
Das war die Frage am Anfang.<br />
<strong>Die</strong> Antwort am Ende:<br />
Sieben Gerichte, die<br />
seit Kurzem parallel zum<br />
Standard-Sortiment an die<br />
bundesweit knapp 90 Erstaufnahmeeinrichtungen<br />
für Flüchtlinge geliefert werden,<br />
die mit Apetito kooperieren. <strong>Die</strong> erste<br />
Auflage der speziellen Flüchtlingskost:<br />
75 000 Portionen.<br />
Business trifft auf besondere Bedingungen:<br />
<strong>Die</strong> Zahl der Flüchtlinge steigt. Nach<br />
wie vor und mutmaßlich auch weiterhin.<br />
<strong>Die</strong> Menschen müssen zunächst untergebracht<br />
und mit dem Nötigsten versorgt<br />
werden. Ein Dach über dem Kopf, etwas<br />
zu essen, im Winter warme Kleidung. Wie<br />
aber eine Turnhalle voller Menschen bekochen?<br />
Das kann auch keine noch so gut<br />
aufgestellte Hilfsorganisation.<br />
Zumindest<br />
nicht auf<br />
Dauer.<br />
Also haben die<br />
sich schon vor geraumer<br />
Zeit an<br />
externe Anbieter<br />
gewandt. Und damit<br />
auch an Apetito,<br />
schließlich gehört das Unternehmen<br />
zu den bundesweit größten Herstellern<br />
von Fertigmenüs, die an Firmen, Kindertagesstätten<br />
und Seniorenheime geliefert<br />
werden.<br />
Schnell war klar: <strong>Die</strong> Asylsuchenden sind<br />
nicht wählerischer, aber eben anderes gewohnt.<br />
„Klar, kein Schweinefleisch, kein<br />
Alkohol“, sagt Apetito-Geschäftsleiter<br />
Thomas Reich. Aber: Darauf zu verzichten,<br />
reichte nicht. „Wir haben festgestellt,<br />
dass relativ viel von dem, was wir aus<br />
unserem Standard-Angebot geliefert haben,<br />
im Mülleimer landete.“<br />
Also umdenken. Hier kommt Harald von<br />
der Ahe ins Spiel. Der ist beim Rheiner<br />
Unternehmen für etwas zuständig, das<br />
Produktentwicklung heißt, im Kern aber<br />
das Kreieren von Gerichten meint. 18 Köche<br />
arbeiten in der Abteilung, „wir haben<br />
zusammen 390 Jahren Kochkompetenz“,<br />
sagt von der Ahe und grinst.<br />
Kompetenz ist das eine, als Pfund hinzukommt:<br />
„Wir haben Kollegen, die schon<br />
im Ausland gearbeitet haben.“ Thailand,<br />
Indien, Nordafrika, listet von der Ahe auf.<br />
Sie wissen nicht nur aus eigener Anschauung,<br />
was dort gegessen wird, sondern<br />
vor allem aus eigenem Tun, wie das<br />
Essen zubereitet wird.<br />
Beispielsweise Huhn mit Kichererbsen,<br />
Ras-el-Hanout-Gewürzen, gegrillten Auberginen<br />
oder: besagter Linseneintopf<br />
mit Kreuzkümmel, Zimt, Nelken und Zitronen,<br />
oder: Falafel mit scharfer Harissa-Soße<br />
aus Paprika und Chillis. Erst ausgedacht,<br />
dann ausprobiert: Bei 15 Testkunden.<br />
Wobei: So einfach war das dann doch<br />
nicht. „Allein in Indien gibt es 50 verschiedene<br />
Linsenarten“, sagt von der<br />
Ahe. Welche ist die, die vom Gros der<br />
Menschen akzeptiert wird? Oder das gerade<br />
in der orientalischen Küche nicht<br />
unwichtige Thema der richtigen Würze.<br />
Es sei schon eine Herausforderung gewesen,<br />
„den richtigen Würzakzent zu entwickeln“.<br />
<strong>Die</strong> Feedbacks seien am Ende aber<br />
ziemlich gut gewesen.<br />
Dass Deutsche Rote Kreuz jedenfalls<br />
steht den neuen Produkten offen gegenüber.<br />
„Wir nehmen natürlich auch jetzt<br />
schon auf die ethnischen und religiösen<br />
Besonderheiten der Bewohner Rücksicht“,<br />
sagt Bettina Jendrusz, die in der<br />
Erstaufnahme-Einrichtung in Unna-Massen<br />
für das Thema Verpflegung verantwortlich<br />
ist. „Und wenn jetzt etwas Neues<br />
kommt, probieren wir das natürlich aus.“<br />
Essen für Flüchtlinge. Das ist keine Einbahnstraße.<br />
Stichwort: leichte Küche, vegan.<br />
Apetito will denn Ball auch in die andere<br />
Richtung spielen. Und das bisherige,<br />
konventionellere Angebot durch die neuen<br />
Gerichte bereichern.<br />
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12 BRANCHEN<br />
Konzerne interessieren nicht die<br />
<strong>Die</strong> Qualität in der Tasse fängt mit dem Rohstoff an. Spezialisierte Röstereien im Münsterland<br />
sorgen sich intensiv und höchst erfolgreich um die Magie und die vielen Nuancen des Kaffees.<br />
Was die großen Kaffeekonzerne bei<br />
800 Grad in zwei Minuten machen, interessiert<br />
ihn nicht die Bohne: Mit viel<br />
Leidenschaft und Sinnesfreude richtet<br />
sich Mike Novak beim Rösten<br />
nach seiner Nase, vertraut seinem<br />
richtigen Riecher –und nimmt sich<br />
vor allem viel Zeit; zwischen zwölf<br />
und 20 Minuten, um genau zu sein.<br />
Und die Qualität dessen,<br />
was Genießer unter dem<br />
Imping’s-Label indie Tasse<br />
gießen, fängt damit an,<br />
wo und wie welcher Rohstoff<br />
geerntet wird: Womit es sehr wohl<br />
um die reifen Bohnen aus den leuchtend<br />
roten Kaffeekirschen geht, für die der<br />
Geschäftsführer des Kaffee-Traditionsunternehmens<br />
weite Wege auf sich<br />
nimmt, um sie dann imMünsterland zu<br />
veredeln.<br />
Gerade ist der Bocholter Unternehmer<br />
aus Kolumbien zurück, wo er Kaffeebauern<br />
bei der Arabica-Ernte und der<br />
Weiterverarbeitung nicht nur über die<br />
Schulter geschaut, sondern auch die<br />
Geschäftsbeziehungen zu den Plantagenbesitzern<br />
intensiviert hat. „Beim Kaffee<br />
ist es wie bei einer guten Weinauslese:<br />
Ein geschulter Pflücker erntet nur<br />
gleichmäßigreife Früchte. Wederdie zu<br />
grünen noch die überreifen fast<br />
schwarzen Kaffeekirschen dürfen<br />
in die Ernte, sie würden<br />
das Aroma des Kaffees<br />
verderben“, erläutert der<br />
45-Jährige. <strong>Die</strong>ses<br />
Aroma ist auch nach<br />
dem Abquetschen<br />
des Fruchtfleisches<br />
im Entpulper noch<br />
zu gefährden und<br />
will behandelt werden<br />
wie ein kostbarer<br />
Schatz: „Schon eine<br />
alte, im Fermentierungsbecken<br />
vergessene<br />
Stinkerbohne – und<br />
200Kilogrammder frischen<br />
Ernte sind hinüber“, weiß Novak<br />
und gibt dieses Wissen um<br />
Herstellungshygiene andie Kaffeebauern<br />
weiter. Tipps, die sich auf den<br />
Gewinn des Kaffeebauern auswirken:<br />
Einige 70-Kilo-Säcke mit Spezialitäten-<br />
Hochlagenhat Novak auf dem Rückweg<br />
im Gepäck, denn beim Cupping in der<br />
kleinen kolumbianischen Kooperative<br />
hat das Mitglied der deutschen Röstgilde<br />
die Qualität der ganz frischen Ernte<br />
erschnüffelt und erschlürft.<br />
Bei dieser ersten professionellen Degustation<br />
der neuen Ernte, die in Kleinstmengen<br />
nur ganz kurz<br />
geröstet wird, wird der Preisdes Rohkaffees<br />
bestimmt, darüber entschieden, mit<br />
wie vielGeld in der Tasche der Kaffeefarmer<br />
nach Hause geht. Nach zehn Jahren<br />
in der Kaffeewirtschaft ist Novak, der<br />
als Elektro-Ingenieur aus der Wasserund<br />
Bierbranche kommt, nicht nur geschmacklich<br />
Experte: Beim Cupping bedarf<br />
es einer sehr spezialisierten Zunge<br />
und eines guten Blicks für die Bohne in<br />
Rot ist die Liebe der Kaffeepflücker: Für Spezialitäten-Kaffees werden nur die wirklich reifen<br />
Kaffeekirschen von Hand ausgelesen.<br />
Super-Sensorik für die Spitzengewächse: Beim Cupping kreiert Mario Joka (Mitte) zusammen mit<br />
Team mit sensiblen Zungen und geschultem Blick die neuen Sorten für Münsters Roestbar. F<br />
dem Schälchen,<br />
das der<br />
Nichtexperte<br />
eher mit einer<br />
PortionPommes<br />
denn mit edlem Hochlandgewächs assoziiert.<br />
<strong>Die</strong> Bohnen im Cupping-Schälchen<br />
sind handverlesen, von Schädlingen<br />
angefressene und nicht ganz reife<br />
aussortiert. Das Schälchen hat der Verkoster<br />
beim Schlürfen des Kaffees im<br />
Blick, erfühlt ihre Qualität per Hand.<br />
Als anspruchsvoller Röster versucht Novak,<br />
direkt bei den Erzeugern seine<br />
Qualitätskriterien zu vermitteln, nachhaltig<br />
indie wirtschaftliche Lage inden<br />
Herkunftsländern zu investieren.„Wir<br />
schauen uns vor Ort das Potenzialeiner<br />
Finca an und bauen diese dann über<br />
Jahre zu einem Spezialitäten-Lieferanten<br />
auf und zahlen sogar zwei Euro mehr<br />
fürs Kilo als Fairtrade“, betont der Kaffeeröster.<br />
Endlich verschifft und via Hamburg oder<br />
Antwerpen nach Bocholt geliefert, landen<br />
die Spezialitäten<br />
in den Händen<br />
von Hermann<br />
Wes in<br />
der Imping’s-Ladenrösterei<br />
in der<br />
Bocholter Innenstadt.<br />
15 Kilo<br />
Mike Novak<br />
Bohnen schüttet<br />
der Winterswijker<br />
in die alte Probat-Maschine von 1956.<br />
Der 61-Jährige steckt seit 15Jahren all<br />
seine Erfahrung in die Imping’s-Röstung,<br />
hat die Röstfarbe genau im Blick<br />
und das Aroma inder Nase. „Für uns<br />
kommt nur eine Art der Röstung in Frage:<br />
Das schonende Trommelröstverfahren<br />
bei maximal 240 Grad und einer<br />
„Natürlich kreieren wie hier<br />
auch Mainstream, aber der<br />
Erfolgskurs beginnt bei den<br />
Spezialitäten.“<br />
Dauer von zwölf bis20Minuten“, erklärt<br />
Wes, der das ideale Geschmacksprofil<br />
der Sorte schon während des Röstens<br />
auf der Zunge hat.<br />
Und mit diesen besonderen Geschmacksprofilen<br />
erobert Novak dann<br />
seine Neukunden: „Natürlich kreieren<br />
wie hier auch Mainstream, aber der Erfolgskurs<br />
beginnt bei den Spezialitäten.“<br />
Größere Mengenvon 120 und 240 Kilogramm<br />
röstet er in den Niederlanden, wo<br />
er sich mit zwei Röstkollegen die Infrastruktur<br />
eines großen Lagers und die<br />
Kapazität der Maschinen teilt. Kommen<br />
die Kaffeebohnen aus mehr als 30 Ländern,<br />
werden die 30 Imping’sKaffeesorten<br />
nicht nur deutschlandweit, sondern<br />
auch in Russland und England und sogar<br />
in Bahrain, Dubai und Israel getrunken.<br />
Und zwar nicht nur in Privathaushalten,<br />
sondern auch in der Gastronomie<br />
und imVending.<br />
Imping’s will mit Kaffee in allen Variationen<br />
von der ganzen Bohne biszum Pad<br />
über Milchpulver und Cappuccino-Produkte<br />
ein All-Inklusive-Paket<br />
Säckeweise Raritäten: M<br />
begutachtet die Bohnenq<br />
der Ladenrösterei. Foto: M<br />
bieten, das sogar<br />
die edle italienische<br />
Siebdruckmaschine<br />
beinhaltet,<br />
wenn es<br />
denn Kundenwunsch<br />
ist. Zudem<br />
bietet Novak<br />
mit 37 Mitarbeitern an den Standorten<br />
Bocholt und in der Hauptrösterei in den<br />
Niederlanden Privat-Label. Wenn also<br />
ein Unternehmen –beispielsweise ein<br />
Hotel oder eine Bäckerei-Kette –eine<br />
eigeneKaffeemarke möchte, dann kann<br />
der Kunde nicht nur die Sorte geschmacklich<br />
mit Novak abstimmen, sondernauch<br />
die Verpackung w<br />
nenWünschen gestaltet. „E<br />
die Trends zuerkennen un<br />
reagieren. Da sind wir klein<br />
reien den Großkonzernen<br />
klar im Vorteil“, ist Novak ü<br />
So startet Imping’s jetzt mi<br />
seln in drei Geschmacksric<br />
VomTasting überzeugend,<br />
vak immernochein nicht ga<br />
ner Kompromiss an die F<br />
des Marktes und der Kund<br />
„<strong>Die</strong> schlechte Ökobilanz<br />
kaffees liegt mir auf der Se<br />
dabei, eine Bio-Kapsel zu<br />
räumt der Vater von zwei K<br />
Aus genau diesem Grund<br />
seiner Custom-made-Philo<br />
Spezialröstungen in den<br />
braunen Aromaschutzve
&BETRIEBE<br />
13<br />
Bohne<br />
Meisterliche Röster: Seit 15 Jahren hat Hermann Wes den Duft der Bohne<br />
in der Nase und ihre Farbe bei der Veredelung inBocholt fest im Blick.<br />
einem<br />
oto: Roestbar<br />
Keine Einheitsbohne: Nostalgische Schütten in der Imping-Ladenrösterei<br />
lassen einen Blick zu auf die Unterschiede inForm, Farbton und Größe.<br />
ike Novak<br />
alität in<br />
aike Harhues<br />
irdnach seisist<br />
wichtig,<br />
dschnell zu<br />
eren Röstegegenüber<br />
berzeugt.<br />
tKaffeekaphtungen.<br />
aber für Nonz<br />
lupenreiorderungen<br />
enwünsche.<br />
des Kapselele.<br />
Wir sind<br />
entwickeln“,<br />
indern ein.<br />
und weil er<br />
sophie der<br />
packpapierrpackungen<br />
treu bleiben will, sind Kapseln für Mario<br />
Joka absolutkein Thema.MünstersKaffee-Ikone<br />
betreibtzusammen mit seiner<br />
Frau Sandra Götting seit 2003das „langsam,<br />
stetig und gesund wachsende“<br />
Roestbar-Imperium mit 65 Mitarbeitern<br />
und eigener Rösterei am Bohlweg, vier<br />
Kaffeehäusern und einem Onlineshop.<br />
Der hauptsächlich von ehemaligen<br />
Münsteranern genutzt wird, die sich ein<br />
Stück „heimische“ Kaffeekultur in die<br />
Welt holen.<br />
„Der Markt dreht sich komplett und das<br />
Kaffeesegment ist der amschnellsten<br />
wachsende <strong>Wirtschaft</strong>szweig“, spürt Joka<br />
täglich in der Branche. Für den gelernten<br />
Tischler bedeutet Kaffee Magie.<br />
Magie, die ersich selbst nur in kleinen<br />
Dosen gönnt: „Mehr als drei Tassen am<br />
Tagtrinke ich nicht.“ Und irgendwie magisch<br />
ist auch seine Gabe, nach nur kurzem<br />
Geplänkel am Verkaufstresen zu<br />
erahnen, dass eben diese Kaffee-Sonderedition<br />
aus Nicaragua mit dem Geschmack<br />
nachPflaumenmus und einem<br />
Hauch Weinbergpfirsich zum Gaumen<br />
dieses anspruchsvollen Kunden passt<br />
wie kein andere seiner rund 30 Sorten.<br />
Zu einemSchnäppchenpreis von knapp<br />
50 Euro das Kilo.„Im Durchschnitt liegen<br />
wir bei 27 Euro pro Kilo“, beruhigt der<br />
Münsteraner.<br />
Jeden seiner Erzeuger kennt Joka persönlich,<br />
viermal pro Jahr bereist er die<br />
Kaffeeanbaugebiete. Und bringt von jeder<br />
Finca eine weitere Bohne Magie mit,<br />
die geröstet mal nach Schokolade, mal<br />
dezent nach Johannisbeere schmeckt.<br />
Nuancen einer Geschmacks-Galaxie, in<br />
die zumindest derjenige vordringt, dessen<br />
Sinne sensibel sind. Und alle anderen<br />
interessiert das ohnehin nicht die<br />
Bohne.<br />
Maike Harhues<br />
„Süße, Säure und Bitterkeit“<br />
Erna Tosberg verdient ihre Meriten als Meister-Barista<br />
Sie buddelt keine Scherben aus, sondern<br />
gräbt in den Tiefen des Kaffee-<br />
Geschmacks: Erna Tosberg, Magister<br />
der Archäologie, ist trotz Studiums<br />
der Theke treu geblieben: <strong>Die</strong><br />
Wahl-Münsteranerin verdient ihre<br />
Meriten als Meister-Barista und<br />
schenkt ihre Leidenschaft dem Genuss<br />
eines anregenden Getränks.<br />
Zum zweiten Mal in Folge wurde<br />
Erna Tosberg jetzt in<br />
München zur deutschen Barista-Meisterin<br />
gekürt, belegt<br />
auf der Weltrangliste den 12.<br />
Platz und ist beruflich in Münsters<br />
Roestbar zu Hause.Was die 31-Jährige<br />
für diesen kreativ kulinarischen Beruf<br />
begeistert hat? „<strong>Die</strong>Vielfaltdes Kaffees!<br />
Es macht mir einfach Spaß, immer wieder<br />
Neues zu entdecken in Aroma, Geschmack<br />
und Zubereitung, mein Wissen<br />
in der Kaffeeschule weiterzugeben und<br />
als Barista im Café am Ende einer langen<br />
Produktionskette zu stehen und das<br />
Ergebnis unseren Gästen präsentieren<br />
zu dürfen.“<br />
Wie viele Tassen es gebraucht hat, bis<br />
diezupackende Kaffeeexpertin zum ersten<br />
Mal mit dem Ergebnis zu 100 Prozentzufriedenwar?„Schwer<br />
zu sagen..<br />
ich habe nicht mitgezählt,aberschon einige<br />
Kilo Kaffee.“<br />
Wie der perfekte Kaffee duftet,<br />
schmeckt und aussieht, kann Tosberg<br />
so pauschal garnichtsagen.„Ich mages<br />
gern, wenn mich ein Kaffee schon mit<br />
seinem Aroma überrascht und neugierig<br />
macht, außerdem schätze ich dieBalanceaus<br />
Süße,Säure und Bitterkeit in der<br />
Tasse.“ Damit die Leiterin der Roestbar-<br />
Kaffeeschule den Kaffee perfekt kreiert,<br />
vertraut sie nicht nur ihren persönlichen<br />
Fähigkeiten,der Hochwertigkeit derMaschine<br />
und der des Kaffees: „Auch die<br />
Qualität des Wassers spielt eine große<br />
Rolle“, ist die charismatische Barista<br />
sich sicher.<br />
Maike Harhues<br />
Kaffee-Virtuosin: Erna Tosberg holte<br />
in München zum zweiten Mal den<br />
Titel bei den deutschen Barista-Meisterschaften.<br />
Foto: Andreas v. d. Heyde
14 BRANCHEN & BETRIEBE<br />
IT aus Münster soll Bayerns<br />
Straßen sicher machen<br />
Neues Winterdienst-Managementsystems ist jetzt in der Pilotphase. Webbasiertes<br />
Geoinformationssystem entstand in Zusammenarbeit mit Geo-IT-Experten der Conterra GmbH.<br />
Vorhersagezeit erhöht sich auf 18 Stunden.<br />
Beim Winterdienst geht es um Zeit und Geld: In Bayern erprobt man ein neues Managementsystem, um streckengenau zu streuen und zu räumen.<br />
Foto: dpa<br />
Eine starke Kombination für<br />
einen starken <strong>Wirtschaft</strong>sraum<br />
Mit der <strong>Wirtschaft</strong>skombi auf<br />
direktem Weg zu Ihrer Zielgruppe<br />
in Nordwestdeutschland<br />
Bocholt<br />
OLDEN UR<br />
Pap nburg<br />
Rheine<br />
Haren<br />
NSTE<br />
Coesfeld<br />
Lingen<br />
Wittmund<br />
Mepp n<br />
Wangerooge<br />
Cloppenburg<br />
Quakenbrück<br />
en<br />
BR<br />
Varel<br />
Brake<br />
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Vechta<br />
NORDRHEIN-<br />
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Bayerns Innenminister Joachim<br />
Herrmann hat passend zu Beginn der<br />
kalten Jahreszeit den Startschuss für<br />
die Pilotphase des neuen Winterdienst-Managementsystems<br />
Bayern<br />
(WDMS-BY) gegeben. Was hier nur<br />
wenige wissen dürften: Das münsterische<br />
Unternehmen Conterra, unter<br />
anderem Spezialist für intelligente<br />
Geo-IT-Lösungen, sitzt bei diesem<br />
Test mit am Tisch.<br />
Das neue System ermöglicht<br />
den Autobahn- und<br />
Straßenmeistereien dank<br />
innovativer Technologie<br />
einen Blick in die Zukunft.<br />
Wesentlich früher als bisher können sie<br />
auf drohende Glätte reagieren. „Früher<br />
wussten wir zwei Stunden vorher, wie<br />
das Wetter wird. Mit dem neuen Winterdienst-Managementsystem<br />
bekommen<br />
wir diese Informationen genau 18 Stunden<br />
vorher“, sagt Thomas Rißmann, Leiter<br />
der Autobahnmeisterei in Nürnberg-<br />
Fischbach.<br />
Herzstück des WDMS-BY ist ein webbasiertes<br />
Geoinformationssystem, das<br />
unter Federführung der Autobahndirektion<br />
Nordbayern in Zusammenarbeit mit<br />
Geo-IT-Experten der Conterra GmbH<br />
aus Münster entwickelt wurde. Das System<br />
bündelt die einlaufenden Daten,<br />
analysiert sie und fügt sie zu einem aktuellen<br />
Gesamtbild zusammen. Einbezogen<br />
werden hierfür unter anderem lokale<br />
Daten des Deutschen Wetterdienstes<br />
sowie die Daten von zurzeit 250 Glättemeldeanlagen<br />
im Testgebiet, die alle 80<br />
Kilometer entlang der Autobahnen und<br />
Landstraßen stehen. Hinzu kommen<br />
Fotos der Streckenabschnitte, die alle<br />
zehn Minuten von den Glättemeldeanlagen<br />
übermittelt werden.<br />
Das Besondere des Systems ist laut<br />
Conterra jedoch das Prognose-Modul,<br />
welches streckengenau Auskunft darüber<br />
gibt, wo in den nächsten 18 Stunden<br />
mit Glätte auf der Fahrbahn zu rechnen<br />
ist. <strong>Die</strong> Einsatzleitung kann so effektiver<br />
als bisher die Einsätze der Räum- und<br />
Streufahrzeuge koordinieren und für sichere<br />
Straßenverhältnisse sorgen. <strong>Die</strong><br />
zu streuende Salzmenge wird Dank des<br />
neuen Systems präziser bestimmt, sodass<br />
sich auch Umwelt und bayerische<br />
Staatskasse freuen. Denn bisher werden<br />
jedes Jahr Im Schnitt 400 000 Tonnen<br />
Salz auf Bayerns Straßen gebracht.<br />
Insbesondere bei nasskalten Wetterlagen<br />
um null Grad zeigt das neue System<br />
seine Stärken, da es genauere Prognosen<br />
als bisher ermöglicht.<br />
Als eine „Investition in die digitale Zukunft<br />
des Automobilverkehrs“ sieht Minister<br />
Herrmann das neue Winterdienst-<br />
Managementsystem. In der jetzt gestarteten<br />
Pilotphase <strong>2015</strong>/2016 kommt das<br />
System zunächst in 16 Straßen- und fünf<br />
Autobahnmeistereien des Freistaates<br />
zum Einsatz. „Nicht zuletzt aufgrund der<br />
sehr guten fachlich-technischen Zusammenarbeit<br />
mit den Fachabteilungen in<br />
der Entwicklungsphase und den vielen<br />
positiven Rückmeldungen der Anwender,<br />
bin ich von dem Erfolg dieses innovativen<br />
Ansatzes überzeugt“, sagt Jens<br />
Voigt, Leiter des Projektes bei der Conterra<br />
GmbH. „Eine Plattform zu nutzen,<br />
die alle Daten über den Raumbezug integriert,<br />
lag bei dieser Aufgabenstellung<br />
einfach auf der Hand“, so der Geo-IT-Experte<br />
aus Münster.<br />
Mit dem WDMS-BY ist es gelungen, aus<br />
einer Vielzahl von Daten und der geeigneten<br />
Technologie eine Lösung zu<br />
schaffen, die übersichtlich und aussagekräftig<br />
die Mitarbeiter im Winterdienstmanagement<br />
unterstützt und zudem<br />
leicht zu bedienen ist. <strong>Die</strong> komplexe<br />
Technologie bleibt dabei im Hintergrund.<br />
<strong>Die</strong> zentrale Komponente für die Bereitstellung<br />
von Geodaten und <strong>Die</strong>nsten<br />
stammt von Esri, einem führenden Anbieter<br />
für Geoinformationssysteme,<br />
komplexe Datentransformations- und<br />
Verarbeitungsprozesse laufen über die<br />
FME des kanadischen Herstellers Safe<br />
Software. Weitere wichtige Komponenten<br />
der Lösung stammen direkt von Conterra.<br />
So dient der Securitymanager der<br />
notwendigen Absicherung der Daten sowie<br />
der Organisation des Rollen- und<br />
Rechte-Konzeptes und Map-Apps der<br />
Erstellung nutzerfreundlicher Geo-<br />
Apps. <strong>Die</strong> Apps sind für die Darstellung<br />
auf unterschiedlichen Geräten optimiert,<br />
egal ob in der Einsatzzentrale oder auf<br />
den Bordcomputern in den Fahrzeugen.<br />
Das ermöglicht auch Interaktion.
BRANCHEN & BETRIEBE 15<br />
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Handels- und<br />
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Weinliebhaber finden bei Hassenkamp auf 100 Quadratmetern zahlreiche internationale Qualitätsweine und Spirituosen.<br />
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Etablissement<br />
mit Geschichte<br />
175 Jahre am Marienplatz in Münster – vom<br />
Kolonialwarengeschäft zur Weinhandlung<br />
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Firmenname Ansprechpartner Fachgebiet Anschrift<br />
DWL Döcker & Partner<br />
Herr Bernward<br />
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48431 Rheine<br />
Telefon (0 5971) 9 2140<br />
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Steuerberatung Kirchplatz 10<br />
49525 Lengerich<br />
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Eine Fotografie aus alten Tagen. Damals betrieben die Hassenkamps<br />
noch ein Kolonialwarengeschäft.<br />
Halbtrocken, harmonisch und leicht<br />
oder trocken und würzig – Ludger<br />
Hassenkamp kennt seine Weine.<br />
Zwischen 400 bis 500 verschiedene<br />
Weinsorten lagern in seinem Geschäft<br />
in den gut 100 Jahre alten Regalen,<br />
die selbst eine kleine Familiengeschichte<br />
schreiben könnten.<br />
Noch mehr Geschichten der Familie<br />
Hassenkamp ranken sich aber um<br />
das 175-jährige Bestehen der Weinhandlung<br />
am Marienplatz in Münster.Der<br />
Geburtstag fing für Familie<br />
Hassenkamp gut an.<br />
Denn zum Auftakt würdigte<br />
die Stadt die Treue des<br />
Familienbetriebes zu<br />
Münster mit einem Empfang im Friedenssaal.<br />
Dabei schenkte Oberbürgermeister<br />
Markus Lewe dem Weinkenner<br />
Hassenkamp reinen Wein ein.<br />
175 Jahre – das schafft heute kaum noch<br />
ein Betrieb. <strong>Die</strong> Weinhandlung ist in der<br />
münsterischen Einzelhandelslandschaft<br />
eine Rarität. Nicht allein aufgrund ihres<br />
Alters, auch aufgrund ihrer Einrichtung.<br />
„Viele Menschen kommen ins Geschäft<br />
und sehen sich bloß um“, sagt Ludger<br />
Hassenkamp.<br />
Der 61-Jährige führt den Betrieb seit 25<br />
Jahren gemeinsam mit seiner Frau Judith.<br />
Er vertritt die fünfte Generation in<br />
der Weinhandlung, die vor 175 Jahren als<br />
Kolonialwaren- und Eisenwarenhandlung<br />
eröffnet und später als Feinkostgeschäft<br />
fortgeführt wurde.<br />
Zwei kleine Giebelhäuser standen damals<br />
nebeneinander am Marienplatz. In<br />
einem führte Firmengründer Theodor<br />
Ferdinand Hassenkamp sein Geschäft, im<br />
Nachbarhaus war das Lager untergebracht.<br />
1911 wurde das Haus neu gebaut – so wie<br />
es sich heute zeigt. Damals fertigte die<br />
Firma Christenhusz das Mobiliar, vom<br />
dem das meiste noch original erhalten ist.<br />
Auch der Fußboden stammt aus dieser<br />
Zeit. Da zahle es sich aus, sagt Judith<br />
Hassenkamp, wenn noch Fliesen im Keller<br />
aufbewahrt werden.<br />
<strong>Die</strong> Weinhandlung ist eine Fundgrube<br />
mit vielen Sehenswürdigkeiten. Unzählige<br />
Fotos hat Ludger Hassenkamp geerbt:<br />
Einige Motive zeigen den alten Feinkostladen,<br />
in dem jeden Morgen mindestens<br />
250 Brötchen für die Kunden belegt wurden.<br />
Ein Foto zeigt eine Urkunde, mit der<br />
am 8. Oktober 1840 die Eröffnung des<br />
Kolonialwarengeschäftes als „Etablissement“<br />
zugelassen wurde.<br />
Der 61-Jährige war das jüngste Kind des<br />
vierköpfigen Hassenkamp-Nachwuchses.<br />
Er erinnert sich, dass er mit seinen<br />
Geschwistern im Laden spielen durfte,<br />
während die Eltern Fritz und Hildegard<br />
Hassenkamp hinter der Theke standen.<br />
Dabei hat er sich das kaufmännische Virus<br />
„eingefangen“.<br />
Seit Ludger und Judith Hassenkamp die<br />
Geschäfte führen, konzentrieren sie sich<br />
auf Weine aus aller Welt. „Hätten wir so<br />
weitergemacht wie früher, dann wären<br />
wir nicht mehr da“, sagt Ludger Hassenkamp.<br />
Früher sei bei ihnen noch kiloweise<br />
Studentenfutter selbst gemischt und<br />
zu den Studentenverbindungen ausgeliefert<br />
worden, so Judith Hassenkamp. <strong>Die</strong><br />
53-Jährige erinnert sich daran, wie sie<br />
ihren Mann kennengelernt hat. Jeden<br />
Morgen habe sie damals im Feinkostgeschäft<br />
Hassenkamp ein belegtes Brötchen<br />
gekauft. Sie selbst verkaufte damals<br />
Schuhe – auch an ihren Mann. <strong>Die</strong>ser tat<br />
so, als wollte er bezahlen und überreichte<br />
ihr diskret einen Überweisungsschein<br />
mit dem Hinweis: „Wollen wir uns treffen?“<br />
Judith Hassenkamp wollte – und<br />
arbeitete sich in das Thema Wein ein.<br />
Heute seien vor allem deutsche Weine ein<br />
Renner, erklärt der Firmeninhaber, der<br />
mit rund 30 verschiedenen Winzern zusammenarbeitet.<br />
<strong>Die</strong> Hassenkamps sind<br />
bald 25 Jahre Lieferant fürs jährlich stattfindende<br />
Kramermahl in Münster und<br />
freuen sich über eine große Stammkundschaft.<br />
Gabriele Hillmoth<br />
Steuerberaterbüro<br />
Mariat Loewe<br />
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16 BRANCHEN & BETRIEBE<br />
Wenn der Zieher mit<br />
der Zange arbeitet<br />
Bei den Metallwerken Renner in Ahlen wird Metall im über 460 Grad heißen Zink gegen<br />
Korrosion geschützt. Der Traditionsbetrieb gilt als Spezialist.<br />
Es riecht einen gerade wahrnehmbaren<br />
Hauch faulig; durch das Kribbeln<br />
an den Schleimhäuten merkt die Nase<br />
eher etwas, als dass sie einen konkreten<br />
Geruch definieren könnte.<br />
„Vorsicht Säure“ steht auf dem<br />
Schild an der Wand. Salzsäure. <strong>Die</strong><br />
15-prozentig verdünnte Lösung<br />
macht ein Ende mit allem, was stört<br />
– und den Anfang eines alten, aktuell<br />
wieder stark gefragten Korrosionsschutzverfahrens.<br />
Bei den Metallwerken<br />
Renner in Ahlen wird nassverzinkt<br />
Nass heißt in diesem Fall<br />
flüssig, und das wird Zink<br />
bei 419,5 Grad Celsius.<br />
Verzinkt wird dann bei<br />
465 Grad.<br />
Am Anfang steht also der Beizer, der Metallenes<br />
zwischen etwa 30 Minuten bis<br />
zwei Stunden in die Säure taucht – beizt<br />
eben. <strong>Die</strong>ses Bad soll nur eins leisten:<br />
Rost und Schmutz entfernen, entfetten.<br />
Nach der Beize, zählt Jürgen Henke auf,<br />
geht das „Schwarzblech“ auf den weiteren<br />
Weg in die Verzinkerei am Ahlener<br />
Ostberg, die ein bisschen nach Alchemistenküche<br />
aussieht: <strong>Die</strong> Farbe an den<br />
Wänden ist verwittert. <strong>Die</strong> von dem Kessel<br />
abstrahlende Hitze macht die Raumluft<br />
im Spätherbst angenehm warm. Und<br />
im Sommer manchmal unerträglich heiß.<br />
„Auch wenn wir die Dachfenster öffnen<br />
und alle Ventilatoren laufen. Wer hier<br />
arbeitet“, wirft der Geschäftsführer des<br />
Familienunternehmens ein, „der braucht<br />
sonst keinen Sport.“<br />
Auch weil alles hier Handarbeit ist. Aus<br />
der Beize geht´s zum Einlassen ins Zinkbad,<br />
im Bereich mit Fluxschicht. Hier findet<br />
eine weitere kurze, heftige Beizung<br />
statt. „Ohne Fluxmittel würde die chemische<br />
Reaktion zwischen den Metallen<br />
nicht richtig funktionieren.“ Der Mann,<br />
der hier die Hände im Spiel hat, heißt<br />
Einlasser. Durch Ammoniumchlorid wird<br />
das Produkt – sei es ein Eimer, ein alter<br />
Treckertank, eine Stahlfelge oder ein<br />
hochwertiger Abfallbehälter – ins flüssige<br />
Zink getaucht. Nun übernehmen die<br />
Zieher und Abstreifer. Alle bedienen sich<br />
dabei spezieller, lang geformter Zangen,<br />
die im Haus selbst hergestellt werden.<br />
Henke: „Aufgrund des großen Produktportfolios<br />
benötigen wir die verschiedenen<br />
Zangenformen und -größen. Jedes<br />
Produkt wird anders angepackt.“<br />
Nach dem Tauchvorgang im Zink muss<br />
das veredelte Produkt noch am Kesselrand<br />
vom Zieher mit der Zange gedreht<br />
werden, damit möglichst keine Tropfen<br />
und Schlieren entstehen. Und falls doch:<br />
METALLWERKE RENNER<br />
1923 gründet Josef Renner den Betrieb am Ostberg, direkt<br />
am Ahlener Güterbahnhof gelegen. Anfangs fertigt die<br />
Firma verzinnte und verzinkte Haushalts-Blechwaren.<br />
Später kommen Fütterungsanlagen für Geflügel und<br />
Stalleinrichtungen für die Vieh- und Pferdehaltung dazu.<br />
1989 erweitert sich das Unternehmen erheblich, mittlerweile<br />
werden auch Tiefbauprodukte wie Schmutzfänger<br />
und Kanalkörbe hergestellt. 1998 feiert das reine Familienunternehmen<br />
sein 75-jähriges Bestehen.<br />
Heute sind Abfallbehälter, Mülleimer, Ascher (auch in Zigarettenform)<br />
für die professionelle Abfallentsorgung die<br />
Hauptprodukte. <strong>Die</strong> Entsorgungsprodukte werden kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Jürgen Henke ist alleiniger Geschäftsführer.<br />
Renner setzt auf Kooperation mit örtlichen Schulen, engagiert<br />
sich stark in der Integration von Mitarbeitern mit<br />
Migrationsgeschichte. Aktuell zählt die Belegschaft 50 Beschäftigte.<br />
jp<br />
Von Hand wird das Metallteil im kleinen Becken mit speziellen Zangen angepackt und mit Zink überzogen.<br />
Heiß: Ab 465 Grad wird verzinkt.<br />
Sobald die verzinkte Ware aus dem 93<br />
Grad heißen Abschreckungsbad kommt,<br />
wird bei Bedarf noch per Feile nachgearbeitet.<br />
Sechs bis sieben Leute stehen pro Schicht<br />
ihren Mann in dieser Abteilung; demnächst<br />
im Dreischichtbetrieb. Der Job ist<br />
hart und einer für Spezialisten. Genau<br />
das macht für viele den Reiz aus. Jürgen<br />
Henke hat keine große Fluktuation. Er<br />
würde einen seiner ganz langjährigen<br />
Mitarbeiter am liebsten gar nicht gehen<br />
lassen. „Er geht leider in Rente.“ Leider?<br />
„Er ist ein Top-Mann. Der weiß alles.“<br />
Hier am Kessel gehe es um reine Gruppenarbeit.<br />
„Da muss jedes Rädchen laufen“,<br />
meint Henke beim Blick auf das heiße<br />
Zink, von dessen Oberfläche der Abstreifer<br />
fortlaufend mit einem langgezogenen<br />
Blechrechen die Haut wie auf<br />
einem Kakao entfernt.<br />
Auch wenn der zinktypische Glanz ein<br />
paar Monate nach dem Beschichtungsvorgang<br />
unter der milchigen Oxidschicht<br />
verschwindet: verzinkt, das heißt lange<br />
haltbar. Es kommt vor, dass der Chef, der<br />
das Werk der Familie von klein auf kennt,<br />
immer wieder einmal „alte Bekannte“ bei<br />
den Lohnverzinkungsaufträgen hat:<br />
„Dann lässt jemand seine 50 Jahre alte<br />
Wanne noch einmal verzinken.“<br />
<strong>Die</strong> Dimensionen haben aber ihre Grenzen.<br />
Der Kessel misst zweieinhalb mal<br />
einen Meter und ist eineinhalb Meter tief.<br />
Aber der Aufwand für ein größeres Becken<br />
mit mehr Zink und höherem Strombedarf<br />
für die Schmelze lohnt nicht. <strong>Die</strong><br />
Nachfrage für die selbst hergestellten<br />
Produkte und im Lohnverzinkungsbereich<br />
ist aber auch so profitabel. Wer es<br />
noch haltbarer, vor allem bunter haben<br />
will, dem bietet der Traditionsbetrieb<br />
noch eine zusätzliche Pulverbeschichtung<br />
an.<br />
Jörg Pastoor<br />
Behälter wie diese warten bei Renner auf das heiße Bad. Danach sind sie dauerhaft geschützt.<br />
Fotos:Jörg Pastoor<br />
„Wir haben<br />
unsere<br />
Nische“<br />
Drei Fragen an Dipl.-Ing<br />
Jürgen Henke<br />
Drei Fragen an Jürgen Henke,<br />
Geschäftsführer Metallwerke<br />
Renner<br />
Sie suchen Personal. Warum<br />
haben Sie so viel zu tun?<br />
Henke: Wir haben unsere spezielle<br />
Marktnische. Zum Beispiel stellen wir<br />
eine Kanne für Bitumenguss im Straßenbau<br />
her. Jetzt haben<br />
wir gerade<br />
einen Spezialauftrag<br />
für verzinkte<br />
Werkzeugkisten,<br />
sogenannte Schäferkästen,<br />
und gehen<br />
deshalb zum<br />
Drei-Schicht-Betrieb<br />
über.<br />
An einem 470<br />
Grad heißen Kessel<br />
mit Zink stehen<br />
– das ist schwere<br />
Arbeit, oder?<br />
Jürgen Henke, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der<br />
Renner GmbH<br />
Henke: Ja. Aber wer das gern macht, der<br />
bleibt auch dabei. <strong>Die</strong> Männer sind zufrieden.<br />
Und sie haben laut unserer Statistik<br />
auch am längsten etwas von der<br />
Rente.<br />
Finden Sie genug Nachwuchs?<br />
Henke: Ja. <strong>Die</strong>s hängt auch mit unserer<br />
Systematik zusammen, dass wir sehr viel<br />
mit Schulen und diversen Organisationen<br />
(wie z.B. SBH, bfw, KHW) kooperieren<br />
und Lernpartnerschaften aufgebaut<br />
haben. Wir haben kein Fachkräfteproblem.<br />
Wir bilden auch im Verbund aus. jp
GELD & GESCHÄFT 17<br />
<strong>Die</strong> richtige Mischung<br />
Mischfonds sind eine bequeme Lösung für Anleger, die ihr Kapital breit streuen möchten. Allerdings<br />
sollten Anleger sich darüber klar sein, welches Risiko sie eingehen wollen.<br />
Potpourri: Bei der Geldanlage kommt es auf die richtige Mischung an.<br />
Foto: colourbox.de<br />
OFFEN GESAGT<br />
Genau hinsehen<br />
In stürmischen Zeiten – wie jetzt im<br />
November – sehnen sich viele Menschen<br />
nach Ruhe. Kein Wunder, dass<br />
auch Kapitalanleger auf der Suche<br />
nach dem sicheren Hafen sind, wenn<br />
es an den Finanzmärkten wieder auf<br />
und ab geht.<br />
Mischfonds scheinen da eine gute Lösung<br />
zu sein. Das legen zumindest die<br />
Verkaufszahlen der vergangenen Monate<br />
nahe. Im Schnitt fließen derzeit pro<br />
Tag rund 100 Millionen Euro in Multi-<br />
Asset-Fonds – statistisch gesehen investieren<br />
Anleger also jeden zweiten Euro,<br />
der neu in Fonds angelegt wird, in ein<br />
solches Mischprodukt.<br />
Doch Vorsicht! Anlageberater legen<br />
ihren Kunden oft Mischfonds ans Herz,<br />
weil die Provisionen hier meist deutlich<br />
höher ausfallen als beispielsweise<br />
beim Verkauf von Indexfonds. Zudem<br />
ist bei der Auswahl des Fonds Fingerspitzengefühl<br />
gefragt. Investmentgesellschaften<br />
orientieren sich gerne an den<br />
Mitbewerbern – sobald ein Fonds gute<br />
Verkaufszahlen schreibt, bietet die<br />
Branche ein ähnliches Produkt feil. Im<br />
Zweifel sollten Anleger dann zum Original<br />
greifen.<br />
Andreas Fier<br />
Erst geht die Börse hoch, dann plötzlich<br />
wieder runter. Viele Anleger, die<br />
trotzdem die Chancen der Aktienmärkte<br />
nutzen wollen, setzen deshalb<br />
auf Mischfonds.<br />
Börsenweisheiten gibt es viele.<br />
„Nicht alle Eier in einen<br />
Korb legen“, lautet eine bewährte<br />
Regel. Soll heißen:<br />
Anleger sind gut beraten,<br />
wenn sie ihr Vermögen über verschiedene<br />
Anlageklassen möglichst breit streuen.<br />
Wer sein Geld nicht gerade in Mietwohnungen<br />
investieren will und vor<br />
Edelmetallen oder Devisen zurückschreckt,<br />
stößt deshalb fast zwangsläufig<br />
auf Mischfonds.<br />
Ein Mischfonds – in Fachkreisen ist auch<br />
von Multi-Asset-Fonds die Rede – kombiniert<br />
Aktien und Anleihen, mitunter werden<br />
auch Rohstoffe oder Immobilienanteile<br />
untergemischt. Eine solche Streuung<br />
scheint im Sinne der Risikoreduzierung<br />
durchaus sinnvoll. Je breiter die Anlage,<br />
desto geringer ist die Gefahr, dass<br />
alle Kurse gleichzeitig Richtung Süden<br />
abdrehen.<br />
In der Praxis stellt sich allerdings schnell<br />
heraus, dass nicht nur die Anzahl der einzelnen<br />
Anlageklassen über Erfolg und<br />
Misserfolg entscheidet, sondern das Können<br />
des Fondsmanagers das Zünglein an<br />
der Waage ist. Obendrein ist die Rendite<br />
der Mischfonds oft vom Anteil der Aktien<br />
abhängig. Generell werden offensive, defensive<br />
und ausgewogene Mischfonds am<br />
Bulle und Bär: Dank einem Mix aus Aktien und Anleihen versprechen<br />
Mischfonds Sicherheit in turbulenten Börsenzeiten. Foto: Fotolia<br />
Markt angeboten. In welche Klasse ein<br />
Fonds fällt, hängt vom Anteil der Aktien<br />
ab: Der Fondsmanager nimmt also je<br />
nach Performance mal mehr Aktien, mal<br />
mehr Anleihen ins Portfolio. Im Extremfall<br />
schwankt der Aktienanteil bei einem<br />
flexiblen Mischfonds zwischen 0 und 100<br />
Prozent. Anleger, die nicht auf volles Risiko<br />
setzen wollen, sollten deshalb nach<br />
einem Fonds Ausschau halten, bei dem<br />
Ober- und Untergrenzen für den Aktienanteil<br />
vereinbart sind.<br />
Wer sich fragt, warum Mischfonds in den<br />
vergangenen zwei Jahren so erfolgreich<br />
waren, muss eigentlich nur einen Blick<br />
auf die Entwicklung der Börsen werfen.<br />
Weil die Kurse in ungeahnte Höhen vorgestoßen<br />
sind, haben auch die Fonds ordentliche<br />
Renditen abgeworfen. Zugleich<br />
hat die Niedrigzinsphase die Kurse von<br />
Anleihen in die Höhe getrieben. Üblicherweise<br />
marschieren die Kurse am Aktienmarkt<br />
und am Rentenmarkt allerdings<br />
nicht im Gleichschritt. Inzwischen<br />
treten die Börsenkurse auf der Stelle.<br />
Theoretisch kann also eine Anlage die<br />
Schwäche der anderen abfedern. Ein defensiver<br />
Mischfonds wäre deshalb die<br />
richtige Wahl für Anleger, die eher auf<br />
Rentenpapiere vertrauen. Wer auf eine<br />
erneute Rallye an den Aktienmärkten<br />
setzt, ist möglicherweise mit einem offensiven<br />
Fonds gut beraten. Einen Mittelweg<br />
versprechen ausgewogene Mischfonds,<br />
die etwa zur Hälfte aus Aktien bestehen.<br />
Um sich über Chancen und Risiko des Investments<br />
klar zu werden, sollten Anleger<br />
ihren Bankberater gleich zu Anfang<br />
nach dem Vergleichsindex fragen, der<br />
sich im Fall von Mischfonds aus unterschiedlichen<br />
Indizes zusammensetzt.<br />
Das gewählte Anlageprodukt sollte den<br />
Vergleichsindex im Idealfall schlagen –<br />
wichtig ist vor allem die Rendite nach Abzug<br />
aller Gebühren, die oft zwischen ein<br />
und zwei Prozent pro Jahr liegen. Mitunter<br />
verlangen die Anbieter sogar eine Performancegebühr.<br />
Im Zweifel sollten Anleger<br />
deshalb einem Produkt ohne erfolgsabhängige<br />
Vergütung den Vorzug geben.<br />
Vorsicht ist zudem geboten, wenn kein<br />
Vergleichsindex vorliegt. Andreas Fier<br />
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18 GELD & GESCHÄFT<br />
Wichtige Hilfe aus dem Koffer<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege im Mittelstand –<br />
vier <strong>Wirtschaft</strong>sförderungsgesellschaften luden zum Austausch nach Ahaus ein<br />
Immer mehr Beschäftigte müssen<br />
sich zusätzlich zu ihrer Berufstätigkeit<br />
um pflegebedürftige Angehörige<br />
kümmern. Aktuell sind etwa 23<br />
Prozent der Erwerbstätigen in<br />
Deutschland in die Pflege Angehöriger<br />
eingebunden. Rund 33 Prozent<br />
davon reduzieren ihre Arbeitsstunden,<br />
etwa 22 Prozent bleiben häufiger<br />
ungeplant der Arbeit fern, und<br />
zirka 16 Prozent scheiden ganz aus<br />
dem Berufsleben aus. <strong>Die</strong>se Situation<br />
stellt Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
vor neue Herausforderungen.Das<br />
Thema braucht Orientierung,<br />
Informationen und<br />
vor allem einen sensiblen<br />
Umgang – so lautete das<br />
Resümee der Veranstaltung<br />
„Vereinbarkeit von Beruf und Pflege<br />
im Mittelstand“. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />
Kreis Coesfeld (wfc), die Gesellschaft<br />
für <strong>Wirtschaft</strong>sförderung im Kreis<br />
Warendorf mbH (gfw), die <strong>Wirtschaft</strong>sförderungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft<br />
Steinfurt mbH (WEST) sowie die<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sförderungsgesellschaft für<br />
den Kreis Borken mbH (WFG) hatten<br />
kürzlich dazu nach Ahaus eingeladen.<br />
Gastgeber für das Austauschtreffen war<br />
die Kurt Pietsch GmbH & Co. KG, die sich<br />
im Zuge ihrer personalorientierten Unternehmenskultur<br />
selbst aktiv mit dem Thema<br />
auseinandersetzt.<br />
Unternehmensvertreter folgten aufmerksam<br />
dem Impulsvortrag von Ingeborg Bispinck-Weingart<br />
aus Nottuln. <strong>Die</strong> Personal-<br />
und Organisationsberaterin ging auf<br />
die zunehmende Bedeutung des<br />
„Change-Management“<br />
ein<br />
und zeigte auf,<br />
wie Veränderungen<br />
in Unternehmen<br />
leichter gelingen<br />
können.<br />
Deutliche und<br />
spürbare Veränderungen<br />
wür-<br />
„Wir konnten insbesondere im Erfahrungsaustausch<br />
wertvolle Impulse<br />
für unsere eigene Personalarbeit<br />
zu diesem Thema sammeln.“<br />
Klaus Harpering, Personalleiter bei Pietsch<br />
den sich nicht<br />
„einfach so ergeben“. Vielmehr sei es<br />
wichtig und notwendig, daraus im Unternehmen<br />
einen bewusst inszenierten Prozess<br />
zu gestalten. Das gelte auch bei der<br />
Einführung des „Betrieblichen Pflegekoffers“.<br />
<strong>Die</strong> mittlerweile vierte Auflage dieses<br />
praktischen Beratungsinstruments ist<br />
münsterlandweit nach einer Mitteilung<br />
der WFG im Kreis Borken bereits in rund<br />
300 Unternehmen im Einsatz.<br />
Welche verschiedenen Einsatzmöglichkeiten<br />
dieser „Betriebliche Pflegekoffer“<br />
bietet, wurde insbesondere in der Gesprächsrunde<br />
mit Heinrich Benneker<br />
(Ernsting´s family GmbH & Co. KG), Gaby<br />
Hampel (perbit Software GmbH), Angela<br />
Franck (Job find 4 you) und Dr. Floriane<br />
Schmied von der Fachhochschule<br />
Münster deutlich. So bietet sich an, den<br />
Pflegekoffer zum Beispiel im Rahmen von<br />
Mitarbeiterversammlungen vorzustellen.<br />
Bewährt hat sich auch die Qualifizierung<br />
eines unternehmensinternen „Pflegelotsen“,<br />
der Kolleginnen und Kollegen als<br />
Ansprechperson<br />
bei Pflegefragen<br />
zur Verfügung<br />
steht.<br />
Ergänzt wird das<br />
Angebot des betrieblichen<br />
Pflegekoffers<br />
seit Neuestem<br />
auch durch<br />
einen Filmspot<br />
und einen Internetauftritt<br />
unter www.betrieblicher-pflegekoffer.de.<br />
Dort erhalten interessierte<br />
Unternehmen auch einen Überblick über<br />
die Ansprechpersonen in den Kreisen Borken,<br />
Coesfeld, Steinfurt und Warendorf.<br />
„Wir konnten insbesondere im Erfahrungsaustausch<br />
wertvolle Impulse für<br />
unsere eigene Personalarbeit zu diesem<br />
Thema sammeln“, so Klaus Harpering,<br />
Personalleiter bei Pietsch. „<strong>Die</strong> Veranstaltung<br />
machte die hohe Aktualität des Themas<br />
deutlich. Wir freuen uns, dass die<br />
Neuauflage des Pflegekoffers auf so große<br />
Akzeptanz gestoßen ist“, resümiert<br />
WFG-Projektleiterin Veronika Droste.<br />
Sie steht Unternehmen ebenso wie ihre<br />
Kolleginnen und Kollegen der <strong>Wirtschaft</strong>sförderungsgesellschaften<br />
wfc, gfw<br />
und WEST für Fragen zur Vereinbarkeit<br />
von Pflege und Beruf zur Verfügung.<br />
Freuten sich über das große Interesse der Unternehmen zum Thema „Vereinbarkeit von<br />
Pflege und Beruf“ und zum „Pflegekoffer“: (v.l.) Klaus Harpering (Pietsch), Dr. Kirsten Tacke-Klaus<br />
(wfc), Ingmar Ebhardt (WEST), Veronika Droste (WFG) und Bettina Dittmar (gfw).<br />
++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE ++<br />
18. Januar 2016: 7. Marketing-Preis Münster/Osnabrück,<br />
Neujahrsempfang des Marketing-Clubs, 16.30 Uhr, GOP<br />
Varieté-Theater Münster<br />
21. Januar 2016: 3D-Druck als Schlüssel für zukünftige<br />
Produktionsprozesse, 17.30 – 19 Uhr, MBB Fertigungstechnik<br />
GmbH in Beelen, Info: gfw – Gesellschaft für <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />
im Kreis Warendorf<br />
28. Januar 2016: Moderationstraining für Führungskräfte,<br />
10 – 14 Uhr, gfw – Gesellschaft für <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />
im Kreis Warendorf<br />
30./31. Januar 2016: Hochzeitstage, 11 – 18 Uhr, Messeund<br />
Congress-Centrum Halle Münsterland, Münster<br />
10. bis 14. Februar 2016: Art- und Antik-Messe Münster,<br />
Mi. (Vernissage) 17 – 21 Uhr; Do. – Sa. 11 – 18 Uhr; So. 11<br />
– 18 Uhr, Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
24. Februar 2016: Seminar „Wohl überlegt – sorgfältig geplant“,<br />
Erstinformationen für Gründerinnen, 9 Uhr, Rathaus<br />
in Bocholt, Info: WFG für den Kreis Borken<br />
24. Februar 2016: Kalksandstein-Bauseminar 2016 „Zukunft<br />
Bauen“, Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
2. März 2016: zdi-Partnertreffen zur digitalen Arbeitswelt,<br />
15.30 – 18 Uhr, Tobit Software AG in Ahaus, Info: WFG für<br />
den Kreis Borken<br />
5./6. März 2016: Bildungsmesse Horizon, 10 – 16 Uhr,<br />
Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland, Münster<br />
9./10. März 2016: Frühjahrsmesse der Agravis Raiffeisen<br />
AG, Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland,<br />
Münster<br />
16. März 2016: Effizienz-Forum-<strong>Wirtschaft</strong>, 10 – 18 Uhr,<br />
Zeche Westfalen in Ahlen, gfw – Gesellschaft für <strong>Wirtschaft</strong>sförderung<br />
im Kreis Warendorf und Effizienz-Agentur<br />
NRW<br />
18. bis 20. März 2016: Bauen & Wohnen, 10 – 18 Uhr,<br />
Messe- und Congress-Centrum Halle Münsterland<br />
Maßgeschneidert<br />
für mehr Inklusion<br />
<strong>Die</strong> Agentur für Arbeit, das Jobcenter sowie der Verein „Lernen fördern“<br />
starten ihr Projekt „PASST“. Neue Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap.<br />
Nicht abgestempelt, sondern ausgezeichnet.<br />
Wo das neongrüne<br />
„PASST.“ draufsteht, geht es um wesentlich<br />
mehr als einfache Arbeitsvermittlung.<br />
Betriebe stellen neu<br />
entwickelte Arbeitsplätze zur Verfügung,<br />
die für Menschen mit Schwerbehinderungen<br />
maßgeschneidert<br />
werden. Im November ging PASST in<br />
Münster an den Start – als Gemeinschaftsprojekt<br />
der münsterschen<br />
Agentur für Arbeit und des Jobcenters<br />
sowie des gemeinnützigen Vereins<br />
„Lernen fördern“.<br />
Es geht darum, Menschen mit<br />
schwerwiegenden körperlichen,<br />
seelischen oder sonstigen<br />
Handicaps dauerhaft<br />
und sinnvoll in die Arbeitswelt<br />
zu integrieren, in der sie sonst<br />
schwer Fuß fassen können. Aber nicht<br />
nur sie profitieren. „In Betrieben suchen<br />
wir nach alltäglichen Arbeiten, die erledigt<br />
werden müssen, aber aus unterschiedlichen<br />
Gründen liegen bleiben und<br />
damit betriebliche Abläufe stören. Sind<br />
solche Arbeiten gefunden, entwickeln<br />
wir daraus gemeinsam mit dem Betrieb<br />
einen passgenauen Arbeitsplatz“, erklärt<br />
Annette Grusemann von „Lernen fördern“.<br />
In der Praxis können solche Arbeiten vom<br />
Wegräumen von Kartons oder Leergut im<br />
Lebensmittelhandel bis hin zu sehr spezialisierten<br />
und qualifizierten Teilaufgaben<br />
reichen. „Größtenteils sind es Aufgaben,<br />
mit denen die Betriebe ihr Fachpersonal<br />
entlasten können“, ergänzt Wolfgang<br />
Abeln, Teamleiter für Rehabilitation<br />
der Agentur für Arbeit.<br />
Das ist das Neue an PASST. „<strong>Die</strong> Betriebe<br />
müssen über den Tellerrand der klassischen<br />
Stellenbesetzung schauen und etwas<br />
anderes ausprobieren“, sagt Marcus<br />
Schölling, stellvertretender Amtsleiter<br />
des Jobcenters. Anhand differenzierter<br />
Interviews ermittelt „Lernen fördern“ gemeinsam<br />
mit den Betrieben Beschäftigungsoptionen<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
Mitarbeiter des Vereins erledigen<br />
für einige Tage diese Arbeiten, um<br />
ein genaues Arbeitsprofil zu erstellen.<br />
„Wie kann die Zusammenarbeit mit den<br />
Arbeitskollegen funktionieren, welche<br />
Fähigkeiten muss die Arbeitskraft unbedingt<br />
mitbringen ...? Erst wenn das klar<br />
ist und die Betriebe bereit sind, an dieser<br />
Stelle jemanden einzusetzen, suchen wir<br />
einen geeigneten Teilnehmer“, sagt Annette<br />
Grusemann.<br />
<strong>Die</strong>ser wird auf seine Aufgaben vorbereitet<br />
und eingearbeitet. Stets begleitet und<br />
unterstützt durch einen festen externen<br />
Ansprechpartner, auf den auch der Betrieb<br />
jederzeit zurückgreifen kann. Wer<br />
als Teilnehmer für PASST in Frage<br />
kommt, wählen das Jobcenter und die<br />
Agentur für Arbeit in Zusammenarbeit<br />
mit „Lernen fördern“ nach intensiven<br />
Einzelgesprächen aus. <strong>Die</strong> Teilnahme am<br />
Projekt ist freiwillig.<br />
„PASST ist auf Personen ausgelegt, die<br />
einen Behinderungsgrad von mindestens<br />
50 Prozent haben oder gleichgestellt<br />
sind“, erläutert Grusemann weiter. Deshalb<br />
ist der Abgleich, was der jeweilige<br />
Teilnehmer für die neue Stelle mitbringen<br />
muss, besonders wichtig. Nicht jeder<br />
Teilnehmer kommt für jede Arbeit in Frage<br />
und wird auch nicht wahllos auf die<br />
vorhandenen Plätze verteilt. „Uns geht es<br />
um Qualität statt Quantität. Deshalb<br />
arbeiten wir pro Durchlauf auch nur mit<br />
neun Teilnehmern“, sagt Abeln.<br />
Insgesamt drei Durchläufe soll es geben,<br />
von denen jeder auf neun Monate angelegt<br />
ist. Das Ziel ist immer, die Teilnehmer<br />
nach dieser Zeit in ein sozialversicherungspflichtiges<br />
Beschäftigungsverhältnis<br />
überführen zu können. Erst ab<br />
dann steht der Betrieb für seinen neuen<br />
Arbeiter monetär in der Pflicht. In der<br />
Zeit davor – von den einführenden Interviews,<br />
über die Einarbeitung der Teilnehmer<br />
bis zum Probearbeitsverhältnis – decken<br />
die Fördergelder sämtliche Kosten.<br />
<strong>Die</strong> Mittel dafür stammen überwiegend<br />
aus dem Ausgleichsfonds des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales, über<br />
den dieses Modellprojekt finanziert wird.<br />
„Wir sehen in PASST einen absoluten<br />
Mehrwert für die Betriebe. Sie bekommen<br />
eine kostenlose Beratung und können<br />
einen Arbeitsplatz schaffen“, erklärt<br />
Marcus Schölling.<br />
„Lernen fördern“ kommt jetzt mit den<br />
Betrieben ins Gespräch. Innerhalb der<br />
nächsten drei Monate sollen die Teilnehmer<br />
in den Betrieben Fuß fassen.<br />
Informationen für Betriebe und Teilnehmer:<br />
www.passt-ms.de; passt@lernenfoerdern-ms.de<br />
oder Telefon<br />
0251/133482-61. Maxi Krähling
GELD & GESCHÄFT 19<br />
Eine Frage des Vertrauens<br />
Ein teurer Streit unter mehreren Erben lässt sich meistens verhindern. Das Gesetz räumt dem<br />
Testamentsvollstrecker eine starke Stellung ein.<br />
Wer Streit vermeiden will, sollte<br />
einen Testamentsvollstrecker einsetzen.<br />
<strong>Die</strong> Testamentsvollstreckung<br />
ist nicht nur ein Instrument, um Zerwürfnisse<br />
unter Erben zu vermeiden.<br />
„Da der Erblasser schon vor seinem<br />
Tod mit dem Testamentsvollstrecker<br />
seinen letzten Willen bespricht, werden<br />
komplizierte Nachlässe im Sinne<br />
des Erblassers abgewickelt“, meint<br />
die Westfälische Notarkammer.<br />
Einen Testamentsvollstrecker<br />
ordnet der Erblasser bereits<br />
im Vorfeld im Testament oder<br />
Erbvertrag an. Bei der Auswahl<br />
sollte der Erblasser darauf<br />
achten, dass die Person nicht nur<br />
wirtschaftlichen Sachverstand besitzt,<br />
sondern darüber hinaus juristische und<br />
erbrechtliche Kenntnisse mitbringt. Das<br />
Gesetz gibt dem Testamentsvollstrecker<br />
eine starke Stellung: Nur er kann über die<br />
Vermögenswerte des Nachlasses verfügen.<br />
Er vertritt die Erbengemeinschaft sowohl<br />
gerichtlich als auch außergerichtlich.<br />
Dabei sind die Erben grundsätzlich<br />
an seine Entscheidungen gebunden.<br />
Sollte der Testamentsvollstrecker seine<br />
Pflichten verletzen, können ihn die Erben<br />
dafür haftbar machen. Da es keine gesetzlichen<br />
Vorgaben zur Bezahlung eines<br />
Testamentsvollstreckers gibt, sollte die<br />
Vergütung vom Erblasser oder Nachlassgericht<br />
festgesetzt werden.<br />
Der Testamentsvollstrecker ist dazu verpflichtet,<br />
seinen Auftrag nach kaufmännisch<br />
bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen.<br />
Je nach Art der Testamentsvollstreckung<br />
– Abwicklungs-, Dauer- oder<br />
Verwaltungstestamentsvollstreckung –<br />
übernimmt er vielfältige Aufgaben: Er<br />
stellt fest, welchen Umfang der Nachlass<br />
hat und legt darüber ein Nachlassverzeichnis<br />
an. Gemäß der Anweisung des<br />
Erblassers muss er zum Beispiel den<br />
Nachlass zwischen mehreren Erben aufteilen<br />
oder das Erbe für minderjährige<br />
bzw. unter Betreuung stehende Personen<br />
verwalten und das Vermögen vermehren.<br />
Teurer Streit unter mehreren Erben lässt<br />
sich damit meistens verhindern. Zu seinen<br />
Pflichten gehören ebenfalls das Erstellen<br />
der Erbschaftsteuererklärung und<br />
das Bezahlen der anfallenden Erbschaftsteuer<br />
an das Finanzamt aus dem Nachlassvermögen.<br />
Erstellt der Erblasser zusammen mit<br />
einem Notar das Testament, steht dieser<br />
dem Betroffenen beratend zur Seite,<br />
auch, wenn es um Formulierungen rund<br />
um die Testamentsvollstreckung und die<br />
Auswahl der Person des Testamentsvollstreckers<br />
geht. Oft wünschen die Erblasser,<br />
die Bank ihres Vertrauens mit dieser<br />
Aufgabe zu betrauen. Dabei sollte sich jeder<br />
darüber im Klaren sein, dass die Bank<br />
ein gewerbliches Unternehmen mit Gewinnmaximierungszielen<br />
ist. Mit der Testamentsvollstreckung<br />
werden eher weniger<br />
Aufgaben der Vermögensanlage, sondern<br />
mehr juristische Probleme zu lösen<br />
sein. <strong>Die</strong>s liegt allerdings nicht im gewöhnlichen<br />
Geschäftsbereich einer<br />
Der letzte Wille sollte respektiert werden. Wer sicher sein will, bestimmt einen Testamentsvollstrecker.<br />
Bank. Im Gegensatz zu Banken verfügen<br />
Juristen über das nötige rechtliche Knowhow.<br />
Außerdem sind sie als unabhängige<br />
Organe der Rechtspflege zur Verschwiegenheit<br />
verpflichtet.<br />
Als Testamentsvollstrecker sollte der Erblasser<br />
eine Person wählen, der er nach<br />
seinem Tode vertrauen kann. Sieht er den<br />
langjährigen Kundenberater seiner Bank<br />
als Vertrauensperson und betraut er das<br />
Bankhaus mit der Testamentsvollstreckung,<br />
sollte der Betroffene wissen, dass<br />
damit automatisch nicht der Kundenbetreuer<br />
beauftragt wird. Stattdessen wird<br />
die Rechtsabteilung des Bankhauses die<br />
Aufgabe übernehmen. Selbst wenn der<br />
Kundenberater als Person diese Aufgabe<br />
zugeteilt bekäme, muss sich seine vertrauensvolle<br />
Kundenbeziehung nicht<br />
zwangsläufig auf die Erben übertragen.<br />
Als Angestellter der Bank ist der Kundenberater<br />
hauptsächlich dem Geldinstitut<br />
verpflichtet und unterliegt keiner Geheimhaltungspflicht.<br />
Außerdem kann<br />
der Bankmitarbeiter jederzeit seinen<br />
Arbeitgeber wechseln – die erwartungsvolle<br />
Aufgabe der Testamentsvollstreckung<br />
führen andere für ihn weiter.<br />
Quelle: Westfälische Notarkammer<br />
Foto: dpa<br />
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20 GELD &G<br />
Auf westfälischem Nährbode<br />
Das Netzwerk „Technische Textilien imBauwesen“ wirkt erfolgreich als Schnittstelle zwischen fast 30<br />
Münsterland. Kenntnisse und Wissen sind das Pfund, mit dem die Firmen in der Region bequem wu<br />
-Als die Bekleidungsindustrie zurückging,<br />
mussten münsterländische<br />
Textilunternehmen aus der Not<br />
eine Tugend machen. Gemeinsam mit<br />
Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />
galt es, das vorhandene<br />
Potenzial als Nährboden für neue innovative<br />
Produkte zu nutzen. So ergaben<br />
sich Betätigungsfelder im Bereich<br />
der Technischen Textilien.<br />
KIWA TBU<br />
Seit der Gründung 1992 ist die Kiwa TBU ein An-Institut<br />
der FH Münster. Esunterstützt Baufirmen, Behörden und<br />
Ingenieurbüros bei der Prüfung und Entwicklung von<br />
Geokunststoffen/technischen Textilien –international.<br />
Technische Textilien sind oft mehr als 30Jahre imEinsatz.<br />
Sie sichern den Untergrund unter Flughäfen, liegen<br />
unter Autobahnen, dränen Deponieoberflächen und<br />
Gründächer und schützen auch als sandgefüllte Vliesstoffschläuche<br />
die Küste auf Sylt vor dem Meer, das<br />
nach jeder Sturmflut bis zu zwölf Meter Strand wegspült.<br />
Prof. Dr. Frank Heimbecher ist wissenschaftlicher Leiter<br />
des Instituts.<br />
pesa<br />
Technische Textilien in der Bundesliga: Membrandächer können enorme Lasten tragen, massive Baustoffe ersetzen und Akzente setzen. Da<br />
Technische Textilien sind Erzeugnisse,<br />
die wegen ihrer<br />
funktionellen Eigenschaften<br />
produziert und eingesetzt<br />
werden, zum Beispiel als<br />
textile Fassaden-Unterbausysteme,<br />
Membrane für leichte Flächentragwerke,<br />
Isoliermaterial gegen Kälte und Wärme,<br />
Sonnenschutz-Textilien, Drainage-<br />
Vliesstoffe, Erosionsschutzmatten oder<br />
Trennschichten für den Eisenbahn- und<br />
Deichbau. <strong>Die</strong> Kunst liegt in maßgeschneiderten<br />
Produkten oder Systemlösungen.<br />
So können Textilien im Tief-, Erd- und<br />
Hochbau unterschiedliche Funktionen<br />
erfüllen. Sie filtern, trennen, schützen<br />
oder bewehren. Und dies mit Erfolg.<br />
TechnischeTextilien sindheute in Architektur<br />
und Bauwesen beliebt, vor allem<br />
wenn es darum geht, Funktionalität und<br />
Ästhetik miteinander zu verbinden wie<br />
beim neu erbauten Dach der Rhein-Neckar-Arena<br />
des Bundesligisten TSG<br />
Hoffenheim.<br />
Der Baustoffhandel setzt vermehrt auf<br />
technische Textilien statt auf Holz, Mörtel,<br />
Beton, Metalle und Bitumen. So ersetzenimBetonbautextile<br />
Bewehrungsmaterialien<br />
die üblichen Baustahlmatten.<br />
In der Fachhochschule Münster, FachbereichGeotechnik,<br />
hat sich der seltene<br />
Arbeitsschwerpunkt zur Anwendungder<br />
Technischen Textilien/Geokunststoffe<br />
etabliert. Ein An-Institut der FH in Greven,<br />
die Kiwa GmbH TBU, befasst sich<br />
mit der Produktprüfung und Qualitätssicherung<br />
Technischer Textilien.<br />
Das Netzwerk „Technische Textilien im<br />
Bauwesen“ hat –als Schnittstelle zwischen<br />
den Textilunternehmen im Münsterland<br />
– die Ziele ,Synergien zunutzen,<br />
Innovationen zu entwickeln, Wissen<br />
zu teilen, Kompetenzzuzeigen.Ihm<br />
gehören rund 30 Unternehmen (darunter<br />
BNP Brinkmann, Ceno Membrane<br />
Technology, Saertex multiCom, wedi<br />
GmbH) sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen<br />
an–darunter der<br />
Förderkreis für textile Bau- und Umwelttechnik,<br />
Kiwa TBU, Transferagentur<br />
Fachhochschule Münster, Verband der<br />
Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
und die <strong>Wirtschaft</strong>sförderungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft<br />
Steinfurt<br />
Das Netzwerk „Technische Textilien im<br />
Bauwesen“ ist Teil der „Innovationsnetzwerke<br />
Textil- und Bekleidungswirtschaft“.<br />
<strong>Die</strong>ses Projekt wurde im Rahmen<br />
des aus dem Europäischen Fonds<br />
für Regionale Entwicklung finanzierten<br />
Programms für NRW („Regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Beschäftigung“)<br />
für die Jahre 2007 bis 2010 ausgewählt<br />
und vom Land und von der EU gefördert.<br />
<strong>Die</strong> Netzwerkaktivitäten werden von<br />
einem Team unter Leitung von Prof. Dr.<br />
Ing.Frank Heimbecherinder Fachhochschule<br />
Münster koordiniert. <strong>Die</strong> FH hat<br />
dieFederführung und verbindet alle Teilprojektmaßnahmen.<br />
Dafür kann sie auf<br />
ihre bisherige Forschungsarbeit und<br />
Prüftätigkeit im Bereich der technischen<br />
Textilien und die Kooperationmit derKiwa<br />
TBU in Greven zurückgreifen.<br />
<strong>Die</strong>ses An-Institut arbeitetfür Hersteller,<br />
Baufirmen, Behörden und Ingenieurbüros<br />
und hat sich auf die Prüfung, Zertifizierung<br />
undInspektionvon weltweit produzierten<br />
Geokunststoff<br />
en (darunter<br />
Geotextilien und Dichtungsbahnen)<br />
spezialisiert.<br />
Wissenschaftlicher<br />
Leiterder Kiwa TBU<br />
ist Frank Heimbecher.<br />
Für den erf<br />
ahrenen<br />
Wissenschaftler<br />
sind Technischen<br />
Textilien<br />
eine<br />
spannende<br />
Sache,<br />
diesich vielerorts<br />
im Alltag<br />
wiederf<br />
indet: Ob<br />
beim Böschungsbau<br />
an der A1 zwischen<br />
Münster-Nord und Greven<br />
nach dem verheerenden<br />
Starkregen 2014, bei den<br />
Kunststoff<br />
dichtungsbahnen<br />
beim Tunnelbau, zum Abdichten<br />
von Deponien oder zum Verstärken<br />
von Bodenschichten für den Straßenbau<br />
wie bei der Ortsumgehung Altenberge.<br />
Netzwerktreffen der beteiligten Partner<br />
bieten Gelegenheit für einen offenen<br />
und kreativen Austausch.Zwischenden<br />
Netzwerkpartnern entwickeln sich Ideen<br />
zur Umsetzung von Projekten. Bei Seminaren<br />
und anderen Gelegenheiten werden<br />
weitere Kontakte geknüpft. Anwender<br />
Technischer Textilien im Bauwesen<br />
sollen so auf dievielseitigen Kompetenzen<br />
und Angebote münsterländischer<br />
Firmen und Einrichtungen aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
Das Ziel des Netzwerks beschreibt<br />
Frank Heimbecher so: „Wir wollen die<br />
Zusammenarbeit unter den Firmen fördern.<br />
Dafür ist es wichtig, sich davon zu<br />
befreien, Konkurrenten<br />
in<br />
Kraftprotz: Solche Geogittereinlagen<br />
unter dem Asphalt sieht man<br />
erst, wenn Straßen Schlaglöcher bekommen<br />
Foto: Peter Sauer<br />
der Branchezusein. Es ist wichtig Teamplayer<br />
zu werden zum Wohle eines neuen<br />
Produktes im <strong>Die</strong>nste des Kunden.“<br />
<strong>Die</strong>s ist nicht ganz so einfach. Geplante<br />
Kooperationen sind bislang noch nicht<br />
zu 100 Prozent realisiert worden. Trotz<br />
toller Konzepte tuen sich manche Firmen<br />
schwer,sichneben demAlltagsgeschäft<br />
auf Neues oder auf andere Firmen<br />
einzulassen, die immer noch als<br />
Konkurrenten gesehen werden.<br />
Immerhin hat es das Netzwerk aber<br />
schon geschafft, dass sich diese Firmen<br />
an einenTisch setzen. Dafür sorgt Prof.<br />
Heimbecher als Koordinator. Erspricht<br />
Firmen an, umPotenziale zu erkennen<br />
und zu fördern, um sie fit für dieZukunft<br />
zu machen, ökonomisch<br />
und ökologisch:<br />
„Das Münsterland<br />
ist sehr stark als<br />
Textilregion. Wir sollten<br />
mit diesem<br />
Pfund mehr<br />
wuchern.“<br />
Heimbecher<br />
führt seine Diskussionen<br />
mit Firmen<br />
und Forschern<br />
etwa in Workshops zu<br />
neuen Prüfverfahren,<br />
die in der FH beziehungsweise<br />
im An-Institut in Greven<br />
entwickelt werden. Dort<br />
geht esauch um Qualität und<br />
Nachhaltigkeit. „Wer etwas Gutes<br />
auf den Weg bringt, sorgt dafür,<br />
dass dies auf die ganze Baubranche<br />
zurückfällt und sie nach<br />
vorne bringt.“ Herstellungs- oder Einbaufehler<br />
sind eine „Negativwerbung“,<br />
die man in der Branche unbedingt vermeiden<br />
will.<br />
Frank Heimbecher: „Der Vorteil des<br />
Netzwerks besteht darin, dass man darüber<br />
informiert ist, welche<br />
der Region gibt und was w<br />
Prüfinstitut machen. Wir g<br />
hängig und offen auf die Fir<br />
den sie eng in die Entwicklun<br />
mit ein.“ Das Netzwerk se<br />
form“ für den Austausch:<br />
man losgelöst vom rein wir<br />
Interesse sehen. Denn wir<br />
einem Boot.“ Heimbecher<br />
Netzwerk auch internationa<br />
teil, etwa um die deutsche<br />
europäischer Ebene bei<br />
werksgestaltung zu stärken<br />
rum, das Bewusstsein für z<br />
sendeProdukte nicht nur in<br />
sondern auch bei den Kun<br />
dern.<br />
Statt auf Beton setzt die<br />
vermehrt auf Geokunststof<br />
spiel für Stützwände: „Mit K<br />
ZUR PERSON<br />
„Ohne ordentliches Funda<br />
würde kein Gebäude steh<br />
ben, kein Tunnel ließe sic<br />
nünftig bauen – alles das<br />
die Geotechnik.“ Prof. Dr.<br />
Heimbecher kümmert sich<br />
FH Münster um alles, was<br />
der Interaktion zwischen B<br />
und Baugrund beschäftigt<br />
wissenschaftlicher Leiter d<br />
Instituts der FH Münster,<br />
GmbH TBU in Greven, un<br />
nator des Netzwerks Tech<br />
Textilien im Bauwesen. Vo<br />
er Referatsleiter bei der B<br />
stalt für Straßenwesen, be<br />
Bundesverkehrsministeriu<br />
großen Bauprojekten im F<br />
kehr (u.a. Tunnel).
ESCHÄFT<br />
21<br />
n<br />
Unterunternehmen im<br />
chern können.<br />
Vliesstoffe,, Gewebe und Dachunterspannbahnen sind typische Technische Textilien.<br />
Netzwerker lernen<br />
ständig dazu<br />
Neue Dachformen /Rohrsanierung ohne Graben<br />
sDach des Hoffenheim-Stadions sieht aus wie eine Wolke.<br />
Firmen es in<br />
r als FH und<br />
ehen unabmen<br />
zu, bingsprozesse<br />
ieine „Platt-<br />
„Das muss<br />
tschaftlichen<br />
sitzen alle in<br />
sieht in dem<br />
leinen Vor-<br />
Position auf<br />
der Regel-<br />
.Esgeht daukunftsweiden<br />
Firmen,<br />
den zu för-<br />
Baubranche<br />
fe zum Beiunststoffen<br />
ment<br />
en bleihverregelt<br />
Frank<br />
an der<br />
sich mit<br />
auwerk<br />
.Erist<br />
es Ander<br />
Kiwa<br />
dKoordinische<br />
rher war<br />
undesanriet<br />
das<br />
mbei<br />
ernverpesa<br />
kann man auch ökologisch interessante<br />
Bauwerke mit langer Lebensdauer errichten“,<br />
sagt Heimbecher.Geogittereinlagen<br />
verhindern im Straßenbau, dass<br />
man, wie frühernochüblich, den ganzen<br />
Boden austauschen oder andere aufwendigeBodenverbesserungsmaßnahmen<br />
vornehmen muss. Das spart Zeit<br />
und Geld. Geogitter zeigen beim Einsatz<br />
für die Bodenstabilisierung erstaunliche<br />
Eigenschaften. Durch sie erhöht sich sofort<br />
die Tragfähigkeit des Bodens; Bodenschichten<br />
setzen sich besser. Der<br />
Grund:die Gitter besitzeneine sehr gute<br />
Foto: FH Münster /Uwe Gruen<br />
Verzahnungseigenschaft mit dem Bodenmaterial.<br />
Durch die Korn- und Punktkontakte<br />
der Bodenpartikel kann das<br />
Gesamtkorngerüst nicht ausweichen<br />
und erfährt eine innere Versteifung.<br />
Hierdurch kann mehr Last auf den Boden<br />
gegeben werden.<br />
Zudem wiesentextile Geogitter eine gute<br />
Ökobilanz auf. <strong>Die</strong>se Gitter wurden,<br />
so Heimbecher, auch beider Ortsumgehung<br />
Altenberge verwendet oder zunehmend<br />
für Kranaufstandsflächen zur Errichtung<br />
heimischer und überregionaler<br />
Windkraftanlagen. Peter Sauer<br />
Textlabor: Prof. Dr. Frank Heimbecher untersucht an der Material-Prüfmaschine<br />
im Institut der Kiwa TBU in Greven Geokunststoffe mit Belastungsmöglichkeiten<br />
von bis zu 600 Kilo-Newton.<br />
Foto: Peter Sauer<br />
Seminare, Workshops, Ausstellungen,<br />
Werks- und Laborbesichtigungen<br />
und Tagungen bilden wichtige<br />
Pfeiler der Netzwerkarbeit. 70 Vertreter<br />
aus <strong>Wirtschaft</strong>, Politik und Forschung<br />
informierten sich zum Beispiel<br />
darüber, wie Technische Textilien<br />
imBauwesen aus der münsterländischen<br />
Tradition heraus zur globalen<br />
Innovation von morgen werden<br />
können, ob sichtbar bei der Membranarchitektur<br />
oder unsichtbarbei Innenausbau<br />
und Rohrsanierung.<br />
Im Fassadenbau ersetzen bruchsichere<br />
Kunststofffolien zunehmend<br />
den BaustoffGlas. Bodenelemente<br />
aus glasfaserverstärktem Polystyrol-Hartschaum<br />
bieten in sanitären<br />
Einrichtungen eine bessere Abdichtung<br />
und Isolation. <strong>Die</strong> Bauplatte gilt als wasserabweisend,<br />
stabil und einfach in der<br />
Montage – auch für barrierefreie Badund<br />
Wellnesslandschaften. <strong>Die</strong> Platten<br />
können ebenso für die Innendämmung<br />
genutzt werden. Technische Textilien<br />
finden sich auch beim Fußball. Doppelt<br />
gekrümmte Membrandächer können in<br />
Stadien enorme Lasten tragen, als vergleichsweise<br />
leichte Systeme klassische<br />
massive Baustoffe ersetzen und<br />
ästhetische Akzente setzen.<br />
Das Dach des TSG-Hoffenheim-Stadions<br />
sieht zum Beispiel aus wie eine<br />
schwebende Wolke. 75 Prozent der<br />
Dachfläche sind in 56 Feldern mit einer<br />
transluzenten Membran aus PVC-beschichtetem<br />
Polyestergewebe abgedeckt,<br />
der etwa zwölf Meter breite innere<br />
Ring mit einer transparenten Markrolon-<br />
Eindeckung. <strong>Die</strong> Membran auf der<br />
Unterseite der Dachkonstruktion besteht<br />
aus fein gelochtem PVC. Am äußeren<br />
Dach-Rand bilden gebogene Alu-<br />
Bahnen mit Belüftungsöffnungen den<br />
Abschluss.<br />
ETFE-Folie (Ethylen-Tetraflourethylen)<br />
als Alternative zur Glasarchitektur überdacht<br />
das Vergnügungsbad„Tropical Island“<br />
inBerlin ebenso wie die Allianz-<br />
Arena in München. <strong>Die</strong> Folien ermöglichen<br />
neue gestalterische Formen. Das<br />
geringe Eigengewicht und die großen<br />
Spannweiten der Folien erlauben den<br />
Bau leichter und wirtschaftlicher Tragkonstruktionen.<br />
Auch die Rohrsanierung gehört zuden<br />
Seminarthemen. Mit Epoxidharz getränkte<br />
textile GFK-Liner haben demnach<br />
zwei große Vorteile gegenüber<br />
klassischen Methoden:die Sanierung ist<br />
grabenlos und kostengünstiger. Aufgrund<br />
vieler schadhafter Abwasserkanäle<br />
bei gleichzeitig klammen öffentlichen<br />
Kassen ist die textile Sanierung<br />
sehr gefragt. So werden GFK-Schlauchliner<br />
aus mehreren Lagen Glasfaser gefertigt<br />
und mit hochwertigem Polyesterharz<br />
getränkt, über einen Schacht in den<br />
Altkanal eingebracht und mit Dampf<br />
oder UV-Licht ausgehärtet. <strong>Die</strong> Lebenszeit<br />
soll sich gegenüber früheren Methoden<br />
deutlich verlängern. DerSchlauchliner<br />
dichtet den Kanal ab und erhöht seine<br />
Tragkraft. Weiterer Vorteil: <strong>Die</strong> Bauarbeiter<br />
müssen nur noch an zwei Stellen<br />
die Straße öffnen und ersparen den<br />
Anliegern über Monate offene Baugruben<br />
vor ihren Haustüren.<br />
Auf den Netzwerk-Veranstaltungen wird<br />
stets rege diskutiert, etwa über die Nutzung<br />
der Wärme im Abwasser und zum<br />
Langzeitverhalten der GFK-Liner auf<br />
Basis von Erfahrungswerten und wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen. <strong>Die</strong><br />
enge Verzahnung zwischen <strong>Wirtschaft</strong><br />
und Wissenschaft ist eine große Stärke<br />
des Netzwerks. Wie wichtig vernetztes<br />
Arbeitenist, veranschaulichteein Workshop<br />
in Emsdetten rund um Bauen im<br />
Bestand und den demografischen Wandel<br />
als wichtige Bausteine von Nutzerqualität(en).<br />
Bei einem Sicherheitstraining-Workshop<br />
in Greven besichtigten<br />
30 Teilnehmer dieLabore derKiwa TBU<br />
und der Ceno Membrane Technology.<br />
40 Netzwerkpartner machten sich wiederum<br />
über Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
bei „KDB-Dichtungssysteme<br />
im Tunnelbau“ und über gemeinsame<br />
Marketingstrategienund Öffentlichkeitsoffensiven<br />
schlau.<br />
<strong>Die</strong> Fachtreffen kommen an. Workshop-<br />
Teilnehmer geben mehrheitlich die<br />
Rückmeldung,guteAnregungen fürihre<br />
Arbeit erhalten zu haben. Im Gegenzug<br />
nehmen die Veranstalter Hinweise zur<br />
Überarbeitung der Regelwerke entgegen.<br />
Auch über Seminare hinaus<br />
unterstützen sich Netzwerkpartner, so<br />
im Sport-und Freizeitbereich. Weil man<br />
sich gut vom Netzwerk her kennt, unterstützte<br />
zum Beispiel die Firma Saertex<br />
aus Saerbeck das Team der Fachhochschule<br />
Münster bei der Deutschen Betonkanu-Regatta.<br />
Peter Sauer
Handelsregister<br />
STADT MÜNSTER<br />
NEUEINTRAGUNGEN<br />
HR B 15786 ADD-Verlag GmbH, Pinienweg 22, 48165 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung,<br />
die Herstellung und der Vertrieb von Druckerzeugnissen aller Art und die Vertretung und Wahrnehmung von Autorenrechten.<br />
<strong>Die</strong> Gesellschaft ist zu allen Handlungen berechtigt, die geeignet erscheinen, den Gesellschaftszweck unmittelbar<br />
oder mittelbar zu fördern. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Nadine Westhues, Münster; Geschäftsführer:<br />
Franz Keggenhoff, Münster. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 10149 AGI Befrachtungsgesellschaft mbH & Co. KG, Nevinghoff 16, 48147 Münster. Gegenstand der<br />
Gesellschaft ist die Fluß- und Seespedition, die See- und Flußschiffahrt, Spedition und Lagerung, der Transport und<br />
Umschlag von Gütern sowie die Beteiligung an und die Geschäftsführung von anderen Firmen sowie alle Tätigkeiten,<br />
die mit den vorstehenden Zwecken zusammen hängen. Haft. Ges.: AGI Verwaltungsgesellschaft mbH, Münster.<br />
18. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15788 AGI Verwaltungsgesellschaft mbH, Nevinghoff 16, 48147 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist das Betreiben der Schiffahrt sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Schifffahrtsgesellschaften.<br />
<strong>Die</strong> Gesellschaft darf andere Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art erwerben, vertreten oder<br />
sich an solchen Unternehmen beteiligen. Sie darf auch Geschäfte vornehmen, die der Erreichung und Förderung<br />
des Unternehmenszweckes dienlich sein können. Sie darf auch Zweigniederlassungen errichten. Stammkapital:<br />
26.000,– EUR. Geschäftsführer: Klaus Götsch, Oldenburg in Holstein; Geschäftsführer: Mark Schöning, Haren (Ems).<br />
11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15768 Bawari Taxi- und Mietwagen UG (haftungsbeschränkt), Blomenkamp 2, 48163 Münster. Gegenstand<br />
des Unternehmens ist der Personentransport mit Taxi- und Mietwagen, sowie die weiteren damit verbundenen<br />
Tätigkeiten. Stammkapital: 1000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Gulaziz Bawari, Münster. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15781 Bono GmbH, Raiffeisenstr. 3, 48161 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und<br />
die Verwaltung von Beteiligungen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Christian Lorenz, Münster.<br />
10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15779 clAPPline GmbH, Wienburgstr. 207, 48159 Münster. Gegenstand des Unternehmens sind Einrichtung,<br />
Betrieb und Unterhaltung einer digitalen Vermarktungsplattform für Club und Gastronomie <strong>Die</strong>nstleistungen. Stammkapital:<br />
25.500,– EUR. Geschäftsführer: Frank Rohmann, Münster; Geschäftsführer: Nils Christian Liebich, Münster;<br />
Geschäftsführer: Dr. Burkhard Peter Breuer, Münster. 6. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15793 <strong>Die</strong> Autohauskenner GmbH, Martin-Luther-King-Weg 2, 48155 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Zurverfügungstellung einer Internetplattform zur qualitativen Bewertung von Autohäusern Stammkapital:<br />
35.710,– EUR. Geschäftsführer: Franz-Werner Drees, Lippstadt; Geschäftsführer: Christian Heinemann, Lippstadt.<br />
13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15784 Dominus Immobilien Projekt GmbH, Ludgeriplatz 12, 48151 Münster. (1) Gegenstand des Unternehmens<br />
sind der An- und Verkauf von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, die Vermittlung des An- und<br />
Verkaufs von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten (Maklertätigkeiten); die Durchführung von Bauvorhaben<br />
im eigenen Namen und auf eigene Rechnung, auch unter Verwendung von Mitteln von Erwerbern und Nutzungsberechtigten,<br />
die Entwicklung und Sanierung sowie die anschließenden Weiterveräußerung von Immobilien, die Durchführung<br />
von Bauvorhaben als Baubetreuer im fremden Namen und für fremde Rechnung, die Vermittlung von Miet- und<br />
Pachtverträgen, auch für Wohnungen, die Vermittlung von Versicherungsverträgen aller Art und von Bausparverträgen,<br />
des weiteren die Verwaltung von Immobilien und Grundstückseigentum. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist berechtigt, weitere gleichartige<br />
oder ähnliche Unternehmen an jedem Ort neu zu errichten oder bestehende zu erwerben oder sich an bestehenden<br />
zu beteiligen. (2) <strong>Die</strong> Gesellschaft ist zu allen Geschäftsmaßnahmen berechtigt, die dem Gegenstand des Unternehmens<br />
dienen. Sie ist berechtigt, sich zu diesem Zweck auch an anderen Unternehmen zu beteiligen, auch die<br />
Geschäftsführung und die persönliche Haftung in Kommanditgesellschaften zu übernehmen und Zweigniederlassungen<br />
im In- und Ausland zu errichten. Stammkapital: 27.000,– EUR. Geschäftsführer: Nicolas Gerdemann, Telgte; Geschäftsführer:<br />
Julius Gerdemann, Telgte. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 10151 eCAPITAL IV Technologies Fonds GmbH & Co. KG, Hafenweg 24, 48155 Münster. Erwerb, Halten<br />
und Verwalten sowie Verwerten von Beteiligungen im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Haft. Ges.: eCapital<br />
Technologies Fonds Verwaltungs GmbH, Münster. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15770 entertainment driven GmbH, Hammer Str. 46, 48153 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist die<br />
Organisation, Planung und Durchführung von Erlebnisveranstaltungen aller Art sowie alle damit zusammenhängenden<br />
weiteren Leistungen und Lieferungen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Wolfgang Markhofer,<br />
Großaitingen. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15775 H. Gotthardt Verwaltungs GmbH, Gildenstr. 18 a, 48157 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Beteiligung an anderen Gesellschaften und die Übernahme der Geschäftsführung und Vertretung sowie die<br />
Verwaltung anderer Gewerbebetriebe bei gleichzeitiger Übernahme der persönlichen Haftung. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist<br />
insbesondere berufen, die Geschäftsführung und Vertretung der Firma H. Gotthardt Gerüstbau GmbH & Co. KG bei<br />
gleichzeitiger Übernahme der persönlichen Haftung zu übernehmen. Stammkapital: 25.000,– EUR. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15795 Grau Grundbesitz AG, Bremer Platz 9, 48155 Münster. Der Erwerb von und der Handel mit Immobilien.<br />
Grundkapital: 100.000,– EUR. Vorstandsvorsitzender: Hendrik Grau, Münster. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15794 GS Consulting GmbH, Heimatfrieden 13, 48159 Münster. Unternehmensgegenstand ist die Erbringung<br />
von Beratungs- und Schulungsdienstleistungen jeglicher Art und deren Vertrieb. Stammkapital: 2.556.459,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Dirk Brockhaus, Münster. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15797 GS Software Projects GmbH, Heimatfrieden 13, 48159 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
die Erstellung von Software und deren Vertrieb, sowie der Vertrieb von IBM Produkten und die Beratung und Schulung<br />
von Unternehmen für den Einsatz von Datenverarbeitung. Stammkapital: 25.564,59 EUR. Geschäftsführer: Dirk<br />
Brockhaus, Münster. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15796 GS Software Solutions GmbH, Heimatfrieden 13, 48159 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
die Entwicklung von Standardsoftware, Individualsoftware sowie der Handel und Vertrieb von Software und ähnlichen<br />
Produkten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Dirk Brockhaus, Münster. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15785 HOFRA Holding GmbH, Hafenstr. 29–31, 48153 Münster. Gegenstand des Unternemens ist der Erwerb<br />
und die Verwaltung von Beteiligungen im In- und Ausland. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Michael<br />
Osterloh, Friedrichroda. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15762 ITT Münster GmbH, Dennenkamp 45, 48161 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist die Verwaltung<br />
eigenen Vermögens; insbesondere der Erwerb und die Errichtung von Immobilien zur langfristigen Vermietung.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas Thyen, Münster; Geschäftsführer: Markus Thyen, Münster.<br />
29. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 158<strong>06</strong> KIFFE Verwaltungs GmbH, Admiral-Scheer-Str. 14, 48145 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
die Beteiligung an anderen Unternehmen und Gesellschaften, insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende<br />
Gesellschafterin an der Kommanditgesellschaft unter der Firma ETK Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG mit dem<br />
Sitz in Münster, sowie die Führung der Geschäfte dieser Gesellschaften. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Christian Kiffe, Münster; Geschäftsführer: Elke Turner-Kiffe, Münster; Geschäftsführer: Dr. Hans-Burchard Turner,<br />
Münster. 23. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15749 Lichtpoesie UG (haftungsbeschränkt), Burgstr. 23, 48151 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die <strong>Die</strong>nstleistungsfotografie, das Durchführen von Fotografie- und Medienproduktionen, das Betreiben einer Modelagentur,<br />
das Betreiben eines Online-Magazins mit allen dazugehörigen Internetpräsenzen, der Handel mit eigener Ware<br />
(im eigenen E-Commerce Shop und stationär) sowie das Betreiben des Lizenzgeschäfts der Marke „Lichtpoesie“.<br />
Stammkapital: 800,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Niklas Heinen, Münster. 20. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15782 Meinhold Verwaltungs-GmbH, Hessenbusch 202, 48157 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
die Übernahme der Stellung der persönlich haftenden Gesellschafterin in der Meinhold GmbH & Co. KG und alle damit<br />
im Zusammenhang stehenden Aufgaben. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Christian Rainer Meinhold,<br />
Münster; Geschäftsführer: Alexander Tschöpe, Münster. 10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15805 MIKANO UG (haftungsbeschränkt), Von-Schonebeck-Ring 64, 48161 Münster. Gegenstand des<br />
Unternehmens ist das Eingehen von Unternehmensbeteiligungen und Vermögensverwaltung des eigenen Vermögens.<br />
Stammkapital: 6.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Stephan Ludwig, Münster. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15804 MKS Energie GmbH, Hohenzollernring 72, 48145 Münster. Gegenstand der Gesellschaft ist die<br />
Versorgung von Krankenhäusern und anderen Unternehmen des Gesundheitswesens mit Energie, z. Bsp. Strom und<br />
Gas, die Beratung in Bereichen der Energieversorgung sowie die Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von<br />
Projekten zur Energie- und Medienversorgung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Burkhard<br />
Nolte, Lüdinghausen; Geschäftsführer: Tobias Krüer, Ibbenbüren. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15763 Peters Immobilien Beteiligungs GmbH, Scheibenstr. 117, 48153 Münster. Gegenstand der Gesellschaft<br />
ist ausschließlich die Beteiligung als persönlich haftende Gesellschafterin an der Kommanditgesellschaft unter<br />
der Firma Peters Immobilien GmbH & Co. KG. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist insbesondere berufen, die Geschäfte der vorbezeichneten<br />
Kommanditgesellschaft, deren Gegenstand der Erwerb, die Veräußerung und Vermietung von gewerblichen und<br />
nichtgewerblichen Immobilien aller Art ist, zu führen und sie zu vertreten. Stammkapital: 25.000,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Peter Peters, Münster. 30. 10. <strong>2015</strong><br />
HR A 10144 Peters Immobilien GmbH & Co. KG, Scheibenstr. 117, 48153 Münster. Der Erwerb, die Veräußerung<br />
und Vermietung von gewerblichen und nicht gewerblichen Immobilien aller Art. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist zu allen Handlungen<br />
berechtigt, die unmittelbar geeignet sind, den Gegenstand des Unternehmens zu fördern. <strong>Die</strong> Gesellschaft kann<br />
zu diesem Zweck auch Zweigniederlassungen errichten. Haft. Ges.: Peters Immobilien Beteiligungs GmbH, Münster.<br />
30. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15792 SAG-Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt), Westerheide 14, 48157 Münster. Gegenstand des<br />
Unternehmens ist die Übernahme der Geschäftsführung anderer Unternehmen und die Beteiligung an anderen Unternehmen,<br />
auch unter Übernahme der persönlichen Haftung, insbesondere hierbei die Übernahme der Rechtsstellung<br />
einer Komplementärin in der Schmidt-Abbenhaus Gebäudereinigung UG haftungsbeschränkt & Co. KG mit dem Sitz<br />
in Münster. Stammkapital: 1000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Ulrich Ralf Schmidt-Abbenhaus, Münster.<br />
12. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 10145 Schöllnitzer Forst GmbH & Co. KG, Vennemannstr. 8, 48157 Münster. Der Erwerb, die Errichtung, das<br />
Betreiben und die Unterhaltung sowie die Vermietung und Verpachtung von land- und forstwirtschaftlcihen sowie sonstigen<br />
Flächen und Gebäuden in der Region Schöllnitz. Haft. Ges.: JKM Verwaltungs-GmbH, Münster. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 10146 SMS Projekt I GmbH & Co. KG, Joseph-König-Str. 3, 48147 Münster. Verwaltung eigenen Vermögens<br />
sowie das Halten und Verwalten von Beteiligungen an anderen Gesellschaften. <strong>Die</strong> Gesellschaft betreibt keine Geschäfte,<br />
die einer Erblaubnis bedürfen. Haft. Ges.: SMS Beteiligungs GmbH, Münster. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15773 SMS Beteiligungs GmbH, Joseph-König-Str. 3, 48147 Münster. Gegenstand des Unternehmens der<br />
Gesellschaft ist die Beteiligung an anderen Gesellschaften, die mit der Sparda-Bank Münster eG im Sinne von §§ 15 ff.<br />
AktG verbunden sind, und insbesondere die Übernahme der Stellung als persönlich haftende Gesellschafterin in mit der<br />
der Sparda-Bank Münster eG im Sinne von §§ 15 ff. AktG verbundenen Kommanditgesellschaften. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsführer: Hildegunde Klesper, Greven; Geschäftsführer: Jens Michael Heine, Wetter (Ruhr).<br />
3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15778 star.place UG (haftungsbeschränkt), Urbanstr. 12, 48143 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Erstellung und der Betrieb eines Internet-Handelsportals. Der Gesellschaft ist jede Betätigung gestattet, die<br />
geeignet ist, mittelbar oder unmittelbar den Zweck des Unternehmens zu fördern. Sie kann Zweigniederlassungen<br />
errichten und andere branchengleiche oder branchenähnliche Unternehmen erwerben, pachten oder sich an solchen<br />
Unternehmen beteiligen. Stammkapital: 2.500,– EUR. Geschäftsführer: Oliver Baltz, Haltern am See; Geschäftsführer:<br />
Thomas Endler, Münster. 6. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15765 Traumautoarchiv UG (haftungsbeschränkt), 48200 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
der Verkauf von (Klein-)Artikeln über das Internet (Schlüsselanhänger, Tassen, USB-Sticks und ähnliches) und die Lizensierung<br />
von Fotos. Stammkapital: 1,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Karsten Bauermeister, Münster. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15808 Vita Gastronomie GmbH, Neubrückenstr. 35–37, 48143 Münster. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
das Betreiben und die Unterhaltung von Gastronomiebetrieben jeglicher Art sowie aller damit verbundenen Tätigkeiten.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Alessandro Magnolo, Münster. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15809 Voltark UG (haftungsbeschränkt), Dortmunder Str. 25, 48155 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist der Vertrieb und Installation von elektrischen Anlagen Stammkapital: 1000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181:<br />
Phil Eisberg, Münster. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15791 yourSHOUTER UG (haftungsbeschränkt), Wolbecker Str. 14, 48155 Münster. Gegenstand des Unternehmens<br />
sind Softwareentwicklung und Beratung. Stammkapital: 11.500,– EUR. Geschäftsführer: Dr. Elke Focke,<br />
Münster. 12. 11. <strong>2015</strong><br />
INSOLVENZEN<br />
AC Biogasanlage Teutschenthal GmbH & Co. KG, 48155 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des<br />
Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 13. 11. <strong>2015</strong> – 73 IN<br />
63/14). Gemäß § 143 Absatz 1 Satz 3, § 161 Absatz 2 HGB von Amts wegen eingetragen. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
AC Biogasanlage Dreiunddreißig GmbH & Co. KG, 48155 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des<br />
Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 23. 10. <strong>2015</strong> – 73 IN<br />
43/15). Gemäß § 143 Absatz 1 Satz 3, § 161 Absatz 2 HGB von Amts wegen eingetragen. 30. 10. <strong>2015</strong><br />
AC Agrar Management GmbH, 48155 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens über<br />
ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 28. 10. <strong>2015</strong> – 73 IN 70/15). Gemäß § 65 Absatz 1<br />
Satz 3 GmbHG von Amts wegen eingetragen. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
ALF – Aracri Lebensmittel Feinkost – GmbH, 48163 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist nach Ablehnung der Eröffnung<br />
des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 29. 10. <strong>2015</strong> –<br />
83 IN 12/15). Gemäß § 65 Absatz 1 Satz 3 GmbHG von Amts wegen eingetragen. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
AS-Netconsult UG (haftungsbeschränkt), 48159 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist nach Ablehnung der Eröffnung<br />
des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 3. 11. <strong>2015</strong> – 84 IN<br />
39/15). Gemäß § 65 Absatz 1 Satz 3 GmbHG von Amts wegen eingetragen. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
Drees Akzente GmbH, 48163 Münster. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (74 IN 63/15) vom 24. 11. <strong>2015</strong><br />
ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
EUROTRADE LTD & CO. KG, 48161 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr<br />
Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 16. 11. <strong>2015</strong> – 72 IN 11/15). Gemäß § 143 Absatz 1 Satz<br />
3, § 161 Absatz 2 HGB von Amts wegen eingetragen. 23. 11. <strong>2015</strong><br />
HWN-Haustechnik Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt), 48161 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist nach Ablehnung<br />
der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom<br />
17. 7. <strong>2015</strong> – 70 IN 14/15). Gemäß § 65 Absatz 1 Satz 3 GmbHG von Amts wegen eingetragen. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
Mendatec GmbH & Co. KG, 48153 Münster. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (84 IN 60/15) vom<br />
13. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
per Pedale GmbH, 48151 Münster. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (79 IN 52/13)<br />
vom 23. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren eingestellt. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
Planungsbüro Münster GmbH für Heizung, Sanitär, Lüftung, 48155 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung<br />
des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 11. 11. <strong>2015</strong> –<br />
85 IN 35/15). Gemäß § 65 Absatz 1 Satz 3 GmbHG von Amts wegen eingetragen. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
Stadtquadrat Aktiengesellschaft, 48155 Münster. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 29. 10. <strong>2015</strong> – 86 IN 24/15). 11. 11. <strong>2015</strong><br />
WERSE Schiffahrts GmbH & Co. KG MB „WB BALTIC“, 48157 Münster. Durch rechtskräftigen Beschluss<br />
des Amtsgerichts Münster (70 IN 3/15) vom 23. 10. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />
der Gesellschaft mangels Masse abgelehnt. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
WERSE Schiffahrts Verwaltungsgesellschaft mbH, 48157 Münster. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts<br />
Münster (70 IN 96/11) vom 16. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren eingestellt. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
KREIS STEINFURT<br />
NEUEINTRAGUNGEN<br />
HR B 11043 Laubscher Verpackungen GmbH, Westenfeld 151, 48341 Altenberge. Handel und die Beratung<br />
in Verpackung aller Art sowohl im Food- als auch Non-Food-Bereich, insbesondere in europäischen Ländern. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsführer: Christina Laubscher, Altenberge. 23. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11025 C.P. Nemitz Holding GmbH, Bahnhofstr. 65, 48341 Altenberge. Halten und Verwalten von Beteiligungen.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Cordula Nemitz, Altenberge. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11020 EMSTEX GmbH, Drosselweg 17, 48282 Emsdetten. Handel und der Vertrieb von Waren aller Art, insbesondere<br />
von Möbelbezugsstoffen, Leder und Kunstleder. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas<br />
Gravenkötter, Emsdetten. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11008 FineArt GmbH, Sinninger Str. 36, 48282 Emsdetten. Import und Export von Glasprodukten, insbesondere<br />
im Bereich der Automobilindustrie Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Zhou Jianguo, Changzhou<br />
City. 29. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 11048 LANO-DC 4U GmbH, Nordwalder Str. 109, 48282 Emsdetten. IT-<strong>Die</strong>nstleistungen. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsführer: Stefan Lammers, Emsdetten. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11018 solarno GmbH, Rheiner Str. 32, 48282 Emsdetten. Erwerb und Betrieb einer Photovoltaikanlage sowie<br />
Erbringung von betriebswirtschaftlichen Beratungsleistungen in den Branchen Energie, Sport und Freizeit. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas Nachtigall, Münster; Geschäftsführer: Georg Ohde, Greven. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 10956 VACU-LIFT Transportsysteme GmbH, Kuhlmannstr. 12, 48282 Emsdetten. Herstellung und Vertrieb<br />
von Maschinen und Maschinenteilen, insbesondere des unter der Bezeichnung „Vacu-Lift“. Stammkapital: 25.000,–<br />
EUR. Geschäftsführer: Andreas Schlickmann, Emsdetten. 27. 8. <strong>2015</strong><br />
HR B 11024 BFR-Transfer UG (haftungsbeschränkt), Hansaring 38 b, 48268 Greven. Hol- und Bringdienst von<br />
Fahrzeugen jeglicher Art. Stammkapital: 1.800,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Stefanie Freigang, Greven.<br />
16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11032 miamade UG (haftungsbeschränkt), Hemeweg 25, 48268 Greven. Handel mit Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
gebäudetechnischer Art. Stammkapital: 2.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Carsten Fischer,<br />
Greven. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11050 mp solid GmbH, Jürgen-Hornemann-Str. 6, 48268 Greven. Eingehen, Halten und Veräußern von<br />
Beteiligungen, Beratung und Vermögensverwaltung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Michael Patzelt,<br />
Greven. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11039 RI Wohnbau GmbH, Münsterstr. 25, 48268 Greven. Erwerb, die Veräußerung der Handel mit Immobilien<br />
jeglicher Art sowie die Planung und Herstellenlassen von Bauvorhaben in eigenem oder fremden Namen. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Vladimir Ilic, Rheine; Geschäftsf. befreit v. §181: Udo Reehuis, Gronau<br />
(Westf.). 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11026 SW Westfalen Invest GmbH, Bismarckstr. 34, 48268 Greven. Errichtung, der Erwerb und Verkauf, der<br />
Um- und Ausbau, die Modernisierung, Betreuung, Bewirtschaftung und Verwaltung von Immobilien in allen Rechts- und<br />
Nutzungsformen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Albert Sahle, Greven. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6946 Bepenie GmbH & Co. KG, Gelsbach 13, 48477 Hörstel. Betreiben von Immobiliengeschäften und damit<br />
zusammenhängender Geschäfte jedweder Art, insbesondere die Bewirtschaftung, die Vermietung, der Neu- und<br />
Umbau, der Erwerb und der Verkauf von Wohnungen bzw. Immobilien sowie das Erbringen von sonstigen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
im Zusammenhang mit Immobilien, selbst oder durch Unternehmen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist.<br />
Haft. Ges.: Bepenie Immobilien GmbH, Hörstel. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11019 Bepenie Immobilien GmbH, Gelsbach 13, 48477 Hörstel. Halten und Verwalten von Immobilien sowie<br />
der Abschluss aller damit in Zusammenhang stehender Geschäfte. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Peter<br />
Niemeyer, Berlin. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11042 EnRa Beteiligung GmbH, An de Wurth 5, 48496 Hopsten. Beteiligung an anderen Unternehmen, insbesondere<br />
die Übernahme der Geschäftsführung und der Komplementäreigenschaft bei Kommanditgesellschaften<br />
Stammkapital: 26.100,– EUR. Geschäftsführer: Ingeborg Kulgemeyer, Bippen. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6922 Goldbeck Wasseraufbereitung & Hygiene GmbH & Co. KG, Rudolf-<strong>Die</strong>sel-Str. 22, 49479 Ibbenbüren.<br />
Der Einbau, die Wartung, der Handel mit Wasseraufbereitungsanlagen, Hygieneartikeln und Zubehörfür Schwimmbadtechnik<br />
jeder Art, die Wasseraufbereitung für Schwimmbadtechnik, Großküchen und Industriebetriebe. Haft. Ges.:<br />
Goldbeck Wasseraufbereitung & Hygiene Verwaltung GmbH, Ibbenbüren. 19. 8. <strong>2015</strong><br />
HR B 11017 asdec life GmbH, Zur Königsbrücke 16, 49549 Ladbergen. Vertrieb / <strong>Die</strong>nstleistung / Produktion von<br />
– Lifestyle – Zukunft – und Innovationstechnologien – Umwelt und Energiesparprodukte – Sanitär – Fitness – Wellness.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Matthias Böttcher, Ladbergen. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11010 Nosact UG (haftungsbeschränkt), Huckrieden Esch 12, 49549 Ladbergen. Handel mit Gebrauchsgegenständen<br />
aller Art, insbesondere Sanitäranlagen. Stammkapital: 5.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Jaanika<br />
Reinson, Greven. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6942 Milchhof Oskamp KG, Borghorster Str. 54, 48366 Laer. Groß- und Einzelhandel von selbsterzeugten und<br />
zugekauften Produkten sowie die Lebensmittelherstellung. Pers. Haft. Ges.: Franz-Josef Oskamp, Laer. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6945 Kötterheinrich Com e.K., Nachtigallenweg 26, 49525 Lengerich. Beratung und Vertrieb im Bereich der<br />
Kommunikation. Inhaber: Nils Kötterheinrich, Melle. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11049 KFZ Milancenter Guddorf & Bunte Verwaltungs GmbH, Industriestr. 44, 48629 Metelen. Erwerb<br />
und die Verwaltung von Beteiligungen sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei<br />
Handelsgesellschaften, insbesondere als persönlich haftende Gesellschafterin der „KFZ Milancenter Guddorf & Bunte<br />
GmbH & Co. KG“. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Martin Guddorf, Steinfurt; Geschäftsführer: Bunte<br />
Friedgerd, Steinfurt. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11011 partyperfekt UG (haftungsbeschränkt), Steinbreede 16, 49497 Mettingen. Organisation und<br />
Durchführung von Partys und Events aller Art im eigenen Namen und für Dritte. Stammkapital: 1000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Hendrik Büring, Ibbenbüren; Geschäftsführer: Tim Otte, Mettingen. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11035 Kesa Technische Software GmbH, Sepp-Herberger-Str. 12, 48485 Neuenkirchen. Entwicklung von<br />
Software jeglicher Art. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Jürgen Kesa, Neuenkirchen; Geschäftsführer:<br />
Imgard Brüning, Neuenkirchen. 17. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11033 CJS Grundbesitz UG (haftungsbeschränkt), Fürstengrund 59, 48356 Nordwalde. Planung, Projektierung<br />
und Errichtung von Gebäuden, der An- und Verkauf und die Vermietung von Immobilien sowie die künstlerische<br />
Gestaltungsberatung und Projektbegleitung bei Immobilien Stammkapital: 500,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181:<br />
Christiane Soller, Nordwalde. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6948 Röttger Ochtruper Handels KG, Laurenzstr. 13, 48607 Ochtrup. Verkauf von Lebensmitteln und Waren<br />
aller Art im Einzelhandel. Pers. Haft. Ges.: Carsten Röttger, Hopsten. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11038 TRLH GmbH, Kreuzweg 68, 48607 Ochtrup. Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen,<br />
die Verwaltung von Grundbesitzungen sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas Dankbar, Ochtrup. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11037 Uhtepe Verwaltungs GmbH, Kreuzweg 68, 48607 Ochtrup. Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen<br />
an Handelsgesellschaften sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und Geschäftsführung bei diesen,<br />
insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin an der Hütten Holding GmbH<br />
& Co. KG. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Paul Dankbar, Ochtrup; Geschäftsführer: Thomas Dankbar,<br />
Ochtrup. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6953 Uhtepe Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Kreuzweg 68, 48607 Ochtrup. Der Erwerb, das Halten<br />
und die Verwaltung von Beteiligungen, die Verwaltung von Grundbesitzungen sowie alle damit im Zusammenhang<br />
stehenden Geschäfte. Haft. Ges.: Uhtepe Verwaltungs GmbH, Ochtrup. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11022 Fuxx-Holding Beteiligungsgesellschaft mbH, Kuhstr. 14, 49509 Recke. Erwerb, das Halten und die<br />
Verwaltung von Beteiligungen an Kapital- und Personengesellschaften im Inland sowie die Förderung und Steuerung<br />
dieser Unternehmen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Peter Uhlenberg, Recke. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11030 Alvarez Holding UG (haftungsbeschränkt), Friedenstr. 51, 48431 Rheine. Halten von Patenten, Markenrechten<br />
und Beteiligungen sowie die Gewährung von Lizenzen. Stammkapital: 2.000,– EUR. Geschäftsf. befreit<br />
v. §181: Jose Carlos Alvarez Arribas, Rheine. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11028 Bernhard Eggert Verwaltungs- und BeteiligungsGmbH, Laugärten 12, 48432 Rheine. Halten und<br />
Verwalten von Beteiligungen sowie das Ausüben der Geschäftsführung in Kommanditgesellschaften und die Übernahme<br />
der Komplementärfunktion. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Bernhard Eggert, Rheine. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6951 Bernhard Eggert GmbH & Co. KG, Laugärten 12, 48432 Rheine. Nutzungsüberlassung und Verwaltung<br />
von Grundstücken und Erbbaurechten. Haft. Ges.: Bernhard Eggert Verwaltungs- und BeteiligungsGmbH, Rheine.<br />
20. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6944 Exeler GmbH & Co. KG, Sundernweg 29, 48432 Rheine. Handel, Vertrieb und Herstellung von Fahrzeugsystemen<br />
und Zubehör sowie die Vermietung von Immobilien und der Handel mit Agrarprodukten aller Art sowie<br />
alle damit verbundenen Tätigkeiten. Haft. Ges.: Exeler Verwaltungsgesellschaft mbH, Rheine. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11014 Exeler Verwaltungsgesellschaft mbH, Sundernweg 29, 48432 Rheine. Erwerb und die Verwaltung<br />
von Beteiligungen sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Personengesellschaften,<br />
insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin (Komplementärin) an der<br />
Exeler GmbH & Co. KG. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Anke Exeler, Rheine; Geschäftsführer: Andreas<br />
Exeler, Rheine. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6943 Elektro Heckhuis elektrotechnik e.K. Inh. Stephan Heckhuis, Friedrich-Ebert-Ring 334, 48429<br />
Rheine. <strong>Die</strong> Elektroinstallation, die Techniküberwachung und -unterhaltung, im Einzelnen die Errichtung von elektrischen<br />
Anlagen der Niederspannungstechnik in Wohnhäusern sowie Industrie- und Gewerbebetrieben, die Errichtung<br />
von Beleuchtungsanlagen, die Instandhaltung von elektrischen Anlagen und der damit verbundene Kundendienst, die<br />
Errichtung von Antennen und Hauskommunikationsanlagen sowie die Verkabelung von Datennetzen. Inhaber: Stephan<br />
Heckhuis, Rheine. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11031 Weihnachtsbaumservice Matheisen UG (haftungsbeschränkt), Kollwitzstr. 9, 48431 Rheine.<br />
Handel mit Weihnachtsbäumen sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Stammkapital: 500,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Yasar Matheisen, Rheine. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11040 MTU Unternehmensverwaltung GmbH, Hovesaatstr. 6, 48432 Rheine. Der Erwerb und das Verwalten<br />
von Beteiligungen an Unternehmen, die im medizinisch-technischen Bereich tätig sind, in der für Kapitalvermögen<br />
üblichen Art und Weise (vermögensverwaltende Holdinggesellschaft). Stammkapital: 25.600,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Johannes Wilhelmus Stanislaus Fabels, Hengelo. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11012 PR IR Wachstum GmbH, Bültstiege 14, 48429 Rheine. Erbringung von nicht zulassungspflichtigen<br />
<strong>Die</strong>nst- und Beratungsleistungen, insbesondere in den Bereichen Public Relations und Investor Relations (PR, IR), Vertrieb<br />
und Marketing (Wachstum), Industrievertretungen und Sanierung. Weiterhin der Handel, Import und Export von<br />
Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere im Bereich Unternehmens- und Bürobedarf. Stammkapital: 25.000,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Ruth Fislage, Rheine; Geschäftsführer: Ulrich Späing, Rheine. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11047 Studentenguru UG (haftungsbeschränkt), Dörenbergstr. 18 a, 48429 Rheine. Akquise/Generierung<br />
von Kontakten (Leads) und der Verkauf der Leads, Generierung von Werbeeinnahmen, Vermittlung von Produkten und<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen, Verkauf von Merchandiseartikeln (Kleidung, Tassen, Taschen etc.). Stammkapital: 600,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Heike Blanke, Rheine. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11045 Ultrasun Deutschland GmbH, Hovesaatstr. 6, 48432 Rheine. Produktion und Vertrieb von Solarien.<br />
Stammkapital: 102.258,38 EUR. Geschäftsführer: Johannes Wilhelmus Stanislaus Fabels, Hengelo. 24. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11023 Westfälische Wertarbeit GmbH, Am Schulkamp 75, 48369 Saerbeck. a) der Handel mit Baustoffen<br />
aller Art, insbesondere für den Innenausbau und Dämmungen, b) die Erstellung und Umsetzung von Um- und Ausbaukonzepten,<br />
c) der Betrieb einer Ausstellung und Bemusterung sämtlicher Materialien für Neubau, Ausbau und Umbau<br />
von Bauwerken, d) die Vermittlung, Koordinierung und Erteilung von Handwerkeraufträgen, e) die Schulung von Handwerkern<br />
auch im kaufmännischen und vertrieblichen Bereich, f) die Vermietung von Baumaschinen und Werkzeugen, g)<br />
Bauführung / Bauleitung, h) der Vertrieb von schlüsselfertigen Bauten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Martin Alexander Chrubasik, Havixbeck. 12. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 10995 Willebrandt & Reckfort Elektrotechnik GmbH, Am Schulkamp 79, 48369 Saerbeck. Planung und<br />
Installation von elektrotechnischen Anlagen jedweder Art sowie der Erwerb und die Veräußerung entsprechender<br />
elektrotechnischer Anlagen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Günter Reckfort, Saerbeck. 15. 10. <strong>2015</strong><br />
HR A 6947 Windpark Möhler GmbH & Co. KG, Sellen 38, 48565 Steinfurt. Planung, Errichtung, Betrieb und Verkauf<br />
von Windkraftanlagen sowie die Produktion und der Verkauf von Strom und alle sonstigen damit in Verbindung<br />
stehenden Geschäfte. Haft. Ges.: Arning Immobilien Verwaltungs-GmbH, Steinfurt. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11016 ARECO Beteiligungs UG (haftungsbeschränkt), Gartenkamp 8 b, 49492 Westerkappeln. <strong>Die</strong><br />
Beteiligung an anderen Unternehmen sowie die Verwaltung und Geschäftsführung an anderen Gesellschaften, insbesondere<br />
an der ARECO Maschinenbau UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG. Stammkapital: 500,– EUR. Geschäftsf. befreit<br />
v. §181: Peter Arent, Westerkappeln. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 6941 Stiegemeyer Hähnchenmast UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Roter Berg 20, 49492 Westerkappeln.<br />
Betrieb von Hähnchenmastställen. Haft. Ges.: Stiegemeyer Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt),<br />
Westerkappeln. 28. 10. <strong>2015</strong><br />
HR A 6949 Ehling GmbH & Co. KG, Rothenberge 63, 48493 Wettringen. Erwerb und Verwaltung eigenen<br />
Grundbesitzes. Grundstücksgeschäfte i. S. d. MaBV sind ausgeschlossen. Haft. Ges.: Ehling Verwaltungs-GmbH,<br />
Wettringen. 17. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 11027 Ehling Verwaltungs-GmbH, Rothenberge 63, 48493 Wettringen. Beteiligung an anderen Gesellschaften,<br />
insbesondere die Übernahme der persönlichen Haftung in Gesellschaften, insbesondere in der Ehling GmbH<br />
& Co. KG, die den Erwerb und die Verwaltung eigenen Grundbesitzes zum Gegenstand hat. Grundstücksgeschäfte<br />
i. S. d. MaBV sind ausgeschlossen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Hermann Ehling, Wettringen.<br />
16. 11. <strong>2015</strong><br />
INSOLVENZEN<br />
AS GmbH, 48282 Emsdetten. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (78 IN 51/15) vom 3. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger<br />
Insolvenzverwalter bestellt und zusätzlich angeordnet, dass Verfügungen der Gesellschaft über Gegenstände<br />
ihres Vermögens nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. 6. 11. <strong>2015</strong><br />
Fischbach GmbH Versicherungsmakler, 48268 Greven. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts<br />
Münster (74 IN 26/13) vom 9. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren eingestellt. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
Ibug Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), 48268 Greven. Durch Beschluss des Amtsgerichts<br />
Münster (72 IN 48/15) vom 16. 11. <strong>2015</strong> ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong><br />
Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
JDB Gussasphalt GmbH & Co. KG, 48268 Greven. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (85<br />
IN 39/15) vom 15. 10. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft mangels<br />
Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
PCD Maschinen + Fahrzeug Verleih Geschäftsführungs-GmbH, 48268 Greven. Durch rechtskräftigen<br />
Beschluss des Amtsgerichts Münster (85 IN 37/15) vom 16. 10. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das<br />
Vermögen der Gesellschaft mangels Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen<br />
eingetragen. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
PCD Ingenieurgesellschaft Geschäftsführungs-GmbH, 48268 Greven. Durch rechtskräftigen Beschluss des<br />
Amtsgerichts Münster (85 IN 38/15) vom 15. 10. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />
der Gesellschaft mangels Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst.Von Amts wegen eingetragen. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
SBS Heizkessel GmbH, 48268 Greven. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (87 IN 43/15) vom 1. 11. <strong>2015</strong><br />
ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen<br />
eingetragen. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
Schweifel GmbH & Co. KG, 48268 Greven. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 73 IN 55/09) vom<br />
21. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 30. 10. <strong>2015</strong><br />
K-P Logistik Peter Kasperczyk e.K., 49479 Ibbenbüren. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (84 IN 54/15)<br />
vom 19. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und zusätzlich angeordnet, dass Verfügungen über<br />
Gegenstände des Inhabers nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
JSK Textilvertriebs GmbH, 48366 Laer. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (70 IN 33/15) vom 29. 10. <strong>2015</strong><br />
ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen<br />
eingetragen. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
Lorenz Immobilien GmbH & Co. KG, 49525 Lengerich. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (82 IN 46/15)<br />
vom 6. 11. <strong>2015</strong> ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst.<br />
Von Amts wegen eingetragen. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
Sonntag Druckpartner GmbH, 49525 Lengerich. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster<br />
(85 IN 2/13) vom 14. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren eingestellt. 14. 11. <strong>2015</strong><br />
Bruckschen Verwaltungs-GmbH, 49497 Mettingen. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (83 IN 36/12)<br />
vom 19. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
ES-Transformer GmbH, 48356 Nordwalde. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (73 IN 77/15) vom 20. 11.<br />
<strong>2015</strong> ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und zusätzlich angeordnet, dass Verfügungen der Gesellschaft über<br />
Gegenstände ihres Vermögens nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
Shala KG, 49509 Recke. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (87 IN 26/15) vom 23. 10. <strong>2015</strong> ist über das Vermögen<br />
der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen<br />
eingetragen. 30. 10. <strong>2015</strong><br />
Unirail Schienenfahrzeuge GmbH, 49509 Recke. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (88 IN 18/15) vom<br />
19. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und zusätzlich angeordnet, dass Verfügungen der Gesellschaft<br />
nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
KREIS WARENDORF<br />
NEUEINTRAGUNGEN<br />
HR B 15807 Bursch Medizintechnik GmbH, Gersteinstr. 7 a, 59227 Ahlen. Gegenstand des Unternehmens sind der<br />
Handel mit chirurgischen und zahnärztlichen Instrumenten sowie ärztlichen Einrichtungsgegenständen aller Art sowie<br />
Logistik- und Distributionsservices für Medical-Produkte sowie Handel mit Waren aller Art, insbesondere Herstellung,<br />
Vertrieb und Wartung von medizinischen und medizinisch-technischen Produkten und Geräten, Vergabe und Durchführung<br />
von Forschungsaufgaben im medizinisch-technischen Bereich sowie Schulung der Anwender für den Einsatz<br />
der hergestellten oder zum Vertrieb erworbenen medizinisch-technischen Geräten in der Bundesrepublik Deutschland,<br />
in Europa und Übersee. Stammkapital: 100.000,– EUR. Geschäftsführer: Johann Maier, Steinhöring. 24. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15721 ISS Sicherheit GmbH, Von-Vincke-Str. 12, 59229 Ahlen. Der Gegenstand des Unternehmens sind Sicherheits-<br />
und Servicedienstleistungen aller Art. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas Biehs, Ahlen.<br />
23. 9. <strong>2015</strong><br />
HR B 15764 DB Aluminium Vertriebs-UG (haftungsbeschränkt), Frankenstr. 5, 59269 Beckum. Gegenstand des<br />
Unternehmens ist der Verkauf von Aluminiumprofilen auf Provisionsbasis. Stammkapital: 1.500,– EUR. Geschäftsf.<br />
befreit v. §181: Tugrul Bayazit, Beckum. 30. 10. <strong>2015</strong><br />
HR A 10147 Frick-KG, Everkeweg 27, 59269 Beckum. Gegenstand des Unternehmens ist die Bewirtschaftung, die<br />
Verwaltung, der Erhalt und die Weiterentwicklung des eigenen Vermögens. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist jedoch nicht berechtigt,<br />
in irgendeiner Weise gewerblich tätig zu werden, d. h. sie darf keine gewerblichen Einkünfte erzielen, insbesondere<br />
keine Vermögensanlagen durchführen, die zu gewerblichen Einkünften führen. Bei der Verfolgung des Gesellschaftszwecks<br />
dürfen die Grenzen einer rein vermögensverwaltenden Tätigkeit nicht überschritten werden. Pers. Haft. Ges.:<br />
Peter Frick, Beckum. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15769 KNAPHEIDE GmbH Hydraulic-Hoses, Daimlerring 1, 59269 Beckum. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Höchstdruck-Hydraulikschläuchen. <strong>Die</strong> Gesellschaft kann sich<br />
an gleichartigen Unternehmen beteiligen sowie Zweigniederlassungen errichten. Stammkapital: 100.000,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Kai-Uwe Knapheide, Beckum. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15803 LCB Immobilienverwaltung GmbH, Vorhelmer Str. 170 a, 59269 Beckum. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist das Halten und die Verwaltung von eigenem Grundbesitz. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Hubertus Beumer, Beckum. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15776 Solidare Consulting GmbH, Oelder Str. 66, 59269 Beckum. Gegenstand des Unternehmens ist die<br />
Beratung von Immobilieneigentümern und -investoren, insbesondere bei Analysen, Ideenfindung, Konzeption, Finanzierung,<br />
Marketing und Projektorganisation, – die Kontaktvermittlung und Interessenvertretung bei Immobiliengeschäften,<br />
– die Immobilienverwaltung, – die Vermittlung von Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten, Gesellschaftsbeteiligungen<br />
und Finanzierungen aller Art, – die Beratung von Unternehmen mit Ausnahme von Rechts- und<br />
Steuerberatung, – die Vermittlung von Gewerbeobjekten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Patrick<br />
Rehberger, Oelde. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15789 STEROS Vertriebsgesellschaft mbH, Im Lennebrok 7 a, 59269 Beckum. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist der Vertrieb und Handel mit Produkten, Maschinen und Anlagen für den landwirtschaftlichen und industriellen<br />
Bedarf, insbesondere von Produkten, Maschinen und Anlagen der Firma STEROS GmbH, Templin, sowie<br />
das Stoffstrommanagement (z. B.: Handel mit Rohstoffen). <strong>Die</strong> Erbringung von Rechts- und Steuerberatungsleistungen<br />
ist ausgeschlossen. Stammkapital: 25.500,– EUR. Geschäftsführer: Burkhard Laukemper, Beckum. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15460 Tischlerei Glade GmbH, Büren 12, 48317 Drensteinfurt. Der Betrieb einer Bau- und Möbel-<br />
Tischlerei. Stammkapital: 25.200,– EUR. Geschäftsführer: Wilfried Glade, Drensteinfurt; Geschäftsführer: Mario Glade,<br />
Drensteinfurt; Geschäftsführer: Manfred Reher, Ascheberg. 25. 3. <strong>2015</strong><br />
HR A 10130 Hammelmann Service GmbH & Co. KG, Am Flachswerk 5, 59320 Ennigerloh. Betrieb einer Reinigungsanlage<br />
für LKW, Container, IBC und sonstiger Transportbehältnisse, sowie deren Reparatur und Transport incl.<br />
Betrieb einer Kfz-Werkstatt. Haft. Ges.: Hammelmann Verwaltungs-GmbH, Ennigerloh. 29. 9. <strong>2015</strong><br />
HR B 15767 Lebe Suchtfrei UG (haftungsbeschränkt), Hohe Str. 12 a, 59320 Ennigerloh. Gegenstand des<br />
Unternehmens ist der Einsatz des Neversmoke-Rauchentwöhnungskonzeptes sowie die Entwicklung weiterer<br />
Methoden zur Suchtbehandlung. Stammkapital: 300,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Jürgen Gerste, Ennigerloh.<br />
2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15774 Peter Willms Bauunternehmung GmbH, Münsterlandstr. 1, 59320 Ennigerloh. Gegenstand des<br />
Unternehmens sind Bauarbeiten jedweder Art. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Peter Willms,<br />
Ennigerloh. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15787 Creative Competence Center UG (haftungsbesschränkt), In der Reishege 11, 59302 Oelde.<br />
Gegenstand des Unternehmens ist die Beratung im Bereich IT und des Designs mit den neuen Medien, Weiterentwicklung<br />
und Design von Marketingkonzepten mit den neuen Medien und Fortbildung im Bereich IT und neuen Medien<br />
(Computer/Fotografie/Bildbearbeitung und Mediendesign). Stammkapital: 100,– EUR. Geschäftsführer: Stefan Bauch,<br />
Oelde. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15783 SignBuy UG (haftungsbeschränkt), Haberkamp 15, 59302 Oelde. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
der Betrieb eines Internethandels, insbesondere das Anbieten einer Internetplattform für Nutzer zum Zwecke des Kaufs<br />
und Verkaufs von Produkten aller Art, soweit nicht erlaubnispflichig. Stammkapital: 1000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Michael Tanne, Oelde. 10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15790 FEWÜ Fassaden-Engineering Würzburg GmbH, Füchtorfer Str. 60, 48336 Sassenberg. Gegenstand<br />
des Unternehmens sind Planungs-, Konstruktions-, Bauüberwachungs- und sonstige ingenieurtechnische Leistungen im<br />
Fenster-, Fassaden- und Objektgeschäft; insbesondere auch Leistungen für die Arbeitsvorbereitung, Objektleitungen,<br />
Aufmaßerstellungen, die Beratung von Architekten und Bauherren sowie alle Vermittlungstätigkeiten in diesem<br />
Zusammenhang. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas Scheffer, Warendorf. 12. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15780 Strotmeier GmbH, Laerer Str. 23, 48336 Sassenberg. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb<br />
einer Tischlerei Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Ralf Strotmeier, Sassenberg. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15766 MaWest Service GmbH, Marcillatstr. 30, 59329 Wadersloh. Gegenstand des Unternehmens ist Entwicklung,<br />
Vertrieb, Beratung und Service von lT Produkten, System-, Hard- und Software sowie Entwicklung und Betrieb<br />
von lnternetplattformen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Martin Westbomke, Wadersloh. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 10148 Schmiesbach Wind GmbH & Co. KG, Mühlenweg 9, 59329 Wadersloh. Errichtung und der Betrieb<br />
einer oder mehrerer Windenergieanlagen zur Erzeugung und Lieferung von regenerativer Energie und Veräußerung an<br />
Energieversorgungsunternehmen oder sonstige Abnehmer sowie alle damit verbundenen Tätigkeiten. Haft. Ges.:<br />
Schmiesbach Wind Verwaltungsgesellschaft mbH, Wadersloh. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15800 Wadersloh Wind GmbH, Liesborner Str. 5, 59329 Wadersloh. Gegenstand des Unternehmens sind die<br />
Planung, Errichtung und der Betrieb einer Anlage zur Gewinnung von umweltfreundlicher elektrischer Energie aus Wind<br />
in der Kommune, sowie der Vertrieb von Energie. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Norbert Morfeld,<br />
Wadersloh. 17. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15813 Birkeneck Verwaltungs GmbH, Birkenweg 2, 48231 Warendorf. Gegenstand des Unternehmens ist<br />
das Betreiben von Hotel- und Gaststättenbetrieben, deren Verpachtung und die Vermietung bzw. Verpachtung von<br />
Grundstücken sowie die persönliche Haftungsübernahme und Geschäftsführung als Komplementärin einer Kommanditgesellschaft,<br />
welche das Betreiben bzw. das Verpachten von Hotel- und Gaststättenbetrieben oder die Vermietung<br />
und Verpachtung von Grundstücken zum Gegenstand hat. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Wolfgang<br />
Grothues, Warendorf. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15801 Oertker Bau Verwaltungs GmbH, Splieterstr. 45, 48231 Warendorf. Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Beteiligung an anderen Unternehmen, die Geschäftsführung in anderen Unternehmen sowie der Erwerb an anderen<br />
Unternehmen einschließlich der Verwaltung der erworbenen Beteiligungen und Unternehmungen, insbesondere die<br />
Beteiligung an und die Geschäftsführung für die Oertker Bau GmbH & Co. KG, die ihrerseits den Betrieb eines Baugeschäftes,<br />
die Errichtung von Gebäuden auf eigenen und fremden Grundstücken, das Halten und Verwalten von Beteiligungen,<br />
insbesondere von Grundbesitz einschließlich sämtlicher Geschäfte, die unter die Regelung des § 34 c GewO<br />
fallen, zum Gegenstand hat. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Heinz-<strong>Die</strong>ter Oertker, Bau-Ingenieur, Warendorf;<br />
Geschäftsführer: Rene van der Wurff, Warendorf. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
INSOLVENZEN<br />
IMR GmbH, 59227 Ahlen. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (79 IN 46/15) vom 13. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger<br />
Insolvenzverwalter bestellt. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
KC System UG (haftungsbeschränkt), 59227 Ahlen. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (70 IN 43/15)<br />
vom 13. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. 17. 11. <strong>2015</strong><br />
KKD Krankentransport und Kurierdienst GmbH, 59229 Ahlen. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster<br />
(Az. 77 IN 72/04) vom 6. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
Samex GmbH, 59269 Beckum. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (70 IN 86/13) vom<br />
28. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren eingestellt. 29. 10. <strong>2015</strong><br />
VBM Brinkrode GmbH, 59302 Oelde. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen<br />
aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Münster vom 13. 11. <strong>2015</strong> – 80 IN 51/15). Gemäß § 65 Absatz 1 Satz 3<br />
GmbHG von Amts wegen eingetragen. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
C. TEC AG, 59302 Oelde. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist nach Ablehnung der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen<br />
aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Essen vom 1. 10. <strong>2015</strong> – 162 IN 81/15). Gemäß § 263 S.3 AktG von Amts<br />
wegen eingetragen. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
Hummelt Verwaltungsgesellschaft mbH, 59302 Oelde. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 72 IN<br />
12/09) vom 28. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
MS Golfbau- und Betreibergesellschaft mbH, 59302 Oelde. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist durch Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
über ihr Vermögen aufgelöst (Beschluss des Amtsgerichts Amtsgericht Köln vom 16. 10. <strong>2015</strong> – 73 IN<br />
330/15). Gemäß § 65 Absatz 1 Satz 3 GmbHG von Amts wegen eingetragen. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
Keine amtlichen Mitteilungen • Angaben ohne Gewähr
GELD & GESCHÄFT 23<br />
Ein zweites<br />
Zuhause<br />
Unternehmen lassen sich Familienfreundlichkeit<br />
inzwischen immer mehr kosten: drei Beispiele.<br />
Kinderabenteuer nah dem elterlichen Arbeitsplatz: Den „Lackikids“ von Dr. Matthijs Groenewolt (Clearcoat Competence<br />
Center Europe) (v.l..), Teresa Kues, Christina Handrup (Kitaleiterin), Sonja Glanemann (Marketing Management<br />
Europe) und Dr. Jan-Bernd Kues (New Business Development) bietet die Betriebskita von Coatings ein<br />
zweites Zuhause.<br />
Foto: Maike Harhues<br />
Nur unter lautstarkem Protest und<br />
mit Tränen in den Augen lassen sie<br />
sich früher abholen: Wenig lucky<br />
sind die „Lackikids“, wenn ihr Abenteuertag<br />
in der BASF-Betriebskita<br />
schon mitten am Nachmittag endet,<br />
weil Mama oder Papa heute vorzeitig<br />
Feierabend machen können.<br />
Es ist unser erklärtes Ziel, den<br />
Kindern ein zweites Zuhause<br />
zu bieten“, betont Kitaleiterin<br />
Christina Handrup – mit viel<br />
Flexibilität bezüglich der Abholzeiten<br />
bis spätestens 18 Uhr: „Da kann<br />
eine Telefonkonferenz auch ruhig mal<br />
eine Viertelstunde länger dauern als die<br />
gebuchte Betreuungszeit für mein Kind.<br />
Durch flexibles Buchen von Ad-hoc-Stunden<br />
kann ich das wieder ausgleichen“, erläutert<br />
Sonja Glanemann. Für die BASF-<br />
Marketing-Managerin sowie für Dr. Jan-<br />
Bernd Kues und Dr. Matthijs Groenewolt<br />
stimmt in Sachen Familienfreundlichkeit<br />
bei der Coatings in Münster die Chemie.<br />
<strong>Die</strong> Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />
Thema vieler Wettbewerbe, reift zur<br />
Unternehmenskultur. <strong>Die</strong> BASF an den<br />
Standorten Münster, Oldenburg und<br />
Würzburg ergatterte den „361 Grad Family<br />
Award“ der Unternehmensberatung<br />
A. T. Kearney.<br />
Das Engagement ist freilich nicht ganz uneigennützig:<br />
„Wir sind überzeugt, dass familienfreundliche<br />
Unternehmen den Wettstreit<br />
um die besten Köpfe für sich entscheiden<br />
– und zwar in allen Phasen eines Erwerbslebens“,<br />
ist Thomas Hartmann, Geschäftsführer<br />
der BASF Coatings sich sicher.<br />
►Fortsetzung auf Seite 24<br />
KREIS BORKEN<br />
NEUEINTRAGUNGEN<br />
HR A 7955 Apotheke Am Wall e.K., Wallstr. 16–20, 48683 Ahaus. Das Betreiben einer Apotheke nebst sämtlicher<br />
hiermit in Zusammenhang stehender <strong>Die</strong>nstleistungen und Tätigkeiten. Inhaber: Hendrik Niemann, Münster.<br />
2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15953 BTW Unternehmensberatungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Barle 24, 48683 Ahaus.<br />
Unternehmensberatung sowie das Halten und Verwalten von Unternehmensbeteiligungen im eigenen Namen, auf eigene<br />
Rechnung und nicht als <strong>Die</strong>nstleister für Dritte. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Heiner Wenning,<br />
Ahaus. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15927 R. Buß Beteiligungs GmbH, Unterortwick 62, 48683 Ahaus. <strong>Die</strong> Beteiligung an anderen Unternehmen<br />
sowie der Erwerb und Verwaltung eigenen Vermögens und artverwandte Geschäfte. Stammkapital: 25.000,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Reiner Buss, Ahaus. 28. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15960 <strong>Die</strong>ker Grundstücksverwaltung GmbH, <strong>Die</strong>selstr. 4, 48683 Ahaus. <strong>Die</strong> Beteiligung als persönlich haftende<br />
Gesellschafterin der Firma <strong>Die</strong>ker Grundstücksgesellschaft GmbH & Co. KG in Ahaus und aller damit in<br />
Zusammenhang stehender Tätigkeiten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Wilhelm <strong>Die</strong>ker, Stadtlohn.<br />
11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 7959 <strong>Die</strong>ker Grundstücks GmbH & Co. KG, <strong>Die</strong>selstr. 4, 48683 Ahaus. Erwerb und die Vermietung von<br />
Immobilien und beweglichen Gegenständen und aller damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten inklusive<br />
der Berechtigung, Zweigniederlassungen zu gründen Haft. Ges.: <strong>Die</strong>ker Grundstücksverwaltung GmbH, Ahaus.<br />
13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15986 GreenPlan UG (haftungsbeschränkt), Heinrichstr. 16, 48683 Ahaus. Vermittlung von energetischen<br />
Bau-/Sanierungsmaßnahmen sowie die Erbringung von Bürodienstleistungen. Stammkapital: 5.000,– EUR. Geschäftsf.<br />
befreit v. §181: Marion Bronstering, Gescher. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15951 TWV GmbH, Högerstr. 15, 48683 Ahaus. Der Handel mit Wasseraufbereitungsanlagen und sämtliche<br />
damit in Zusammenahng stehende Tätigkeiten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Norbert Potreck,<br />
Ahaus. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15998 Vöcker Hospitality GmbH, Vissingkamp 80, 48683 Ahaus. <strong>Die</strong> Planung und Erstellung schlüsselfertiger<br />
Hotel- und Ladenbauprojekte. <strong>Die</strong> Erstellung erfolgt ausschließlich durch Nachunternehmer, die die entsprechenden<br />
Erlaubnisse besitzen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Ludwig Vöcker, Ahaus. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15978 L. Vöcker Beteiligungs GmbH, Vissingkamp 80, 48683 Ahaus. Der Erwerb und die Verwaltung von<br />
Unternehmensbeteiligungen im Inland und Ausland sowie artverwandte Geschäfte. Stammkapital: 25.000,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Christa Vöcker, Ahaus. 20. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 7965 Abina oHG, Bömkesweg 57, 46395 Bocholt. Der Erwerb, das Halten und Verkaufen von Produktionsanlagen<br />
für regenerative Energien, Produktion und der Verkauf regenerativer Energien und das Betreiben eines Ingenieurbüros<br />
für regenerative Energien Pers. Haft. Ges.: Christoph Weigelt, Bocholt; Pers. Haft. Ges.: Klaus Passerschröer,<br />
Rhede. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15949 Pe Es Motorräder Verwaltungs-GmbH, Am Busskolk 15, 46395 Bocholt. Der Erwerb und die Verwaltung<br />
von Beteiligungen sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Handelsgesellschaften,<br />
insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin an der Pe Es<br />
Motorräder GmbH &; Co. KG, die den Handel mit Fahrzeugen aller Art, insbesondere Motorrädern, nebst Zubehör und<br />
dazugehörige Werkstattleistungen (einschl. Reparatur) zum Gegenstand hat. Stammkapital: 25.200,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Jörg Wanny, Bocholt; Geschäftsführer: Stefan Nibbeling, Isselburg; Geschäftsführer: Tobias Liesegang,<br />
Bocholt. 6. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15938 Kruecon GmbH, Horneburgweg 1, 46325 Borken. Erwerb und Veräußerung von Grundstücken und<br />
Immobilien, Entwicklung von Grundstücken und Immobilien, Abschluss von Mietverträgen. Der Erwerb, die Beteiligung<br />
an, die Verwaltung und Geschäftsführung von anderen Unternehmen als deren persönlich haftende Gesellschafterin.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Jan Kruithoff, Borken. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15962 Lesbar – Bücher und Geschenke UG (haftungsbeschränkt), Kornmarkt 4, 46325 Borken. Handel<br />
mit neuen und gebrauchten Büchern und Verlagserzeugnissen sowie Geschenkartikeln aller Art. Stammkapital:<br />
500,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Achim Johannes Landvogt, Berlin. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15959 MOVEO Automobile GmbH, Nordring 223, 46325 Borken. Der An- und Verkauf von Fahrzeugen aller<br />
Art. Der Gegenstand der Gesellschaft umfasst auch die Beratung in diesen Bereichen. Stammkapital: 25.000,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Bernd Bleker, Borken; Geschäftsführer: Hermann Bleker, Borken. 10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15974 Ambulanter Pflegedienst Hörster Straße GmbH, Hörster Str. 4, 48599 Gronau (Westf.). <strong>Die</strong><br />
Durchführung von ambulanten, medizinischen Pflegediensten aller Art. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Gisela Kosel, Gronau (Westf.); Geschäftsführer: Sabrina Wolbrink, Gronau (Westf.). 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15924 Mtel GmbH, Füchtenfeld 9, 48599 Gronau (Westf.). Beratung, der Bau, die Durchführung, Verwaltung<br />
und Instandhaltung bzw. Wartung von Telekommunikations- und ICT-Infrastrukturen, Software und <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />
darunter auch die telefonischen Transaktions- und Informationsleistungen sowie Hilfsmittel für die Leitwegeermittlung.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Leendert Michiel van Dis, Vreeland. 23. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15995 Nysa Food GmbH, Füchtenfeld 20, 48599 Gronau (Westf.). Handel und Vertrieb von und mit Lebensmitteln<br />
aller Art insbesondere getrockneten Feigen und Aprikosen. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Dogan Melek, Enschede. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15961 Romath GmbH, Einstein-Ring 19, 48599 Gronau (Westf.). Handel mit Textilien aller Art sowie<br />
Accessoires. Stammkapital: 50.000,– EUR. Geschäftsführer: Thomas Anders, Gronau (Westf.); Geschäftsführer:<br />
Rogier Henricus Geradus Horsten, Hilversum; Geschäftsführer: Thorsten Heinz Grönlund, Quickborn. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15954 Triton Deutschland GmbH, Fabrikstr. 3, 48599 Gronau (Westf.). Großhandel mit Lebensmitteln und<br />
alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Jozias Theo de<br />
Koeijer, Arnemuiden (NL); Geschäftsführer: Cornelis de Koeijer, Arnemuiden (NL). 10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15984 Bürgerwindpark Dannenkamp Verwaltungs-GmbH, Ahle 151, 48619 Heek. Beteiligung an anderen<br />
Gesellschaften, insbesondere die Übernahme der Stellung der Komplementärin in der Bürgerwindpark Heek-<br />
Ahle Dannenkamp GmbH & Co. KG. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Ludger Wissing, Ahaus; Geschäftsführer:<br />
Christoph Herdering, Heek; Geschäftsführer: Christoph Wischemann, Heek; Geschäftsführer: Josef Hoge,<br />
Ahaus. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 7963 JDDJ Handel mit Büro- und Tierbedarf UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Brinker Esch 42,<br />
48619 Heek. Der Handel mit Büround Tierbedarf. Haft. Ges.: Jochen Depeweg Verwaltungs UG (haftungsbeschränkt),<br />
Heek. 16. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15997 Josef Weilinghoff Verwaltungs GmbH, Benzstr. 11, 48619 Heek. Erwerb und die Beteiligung an<br />
Unternehmen und die Übernahme der Komplementärstellung bei Kommanditgesellschaften, insbesondere bei der Josef<br />
Weilinghoff Grundstücks GmbH & Co. KG und allen damit in Zusammenhang stehenden Tätigkeiten. Stammkapital:<br />
25.000,– EUR. Geschäftsführer: Josef Weilinghoff, Heek. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 7960 van Dreuten Tiefbau GmbH & Co. KG, Neustr. 18, 46419 Isselburg. Betrieb eines Tiefbauunternehmens<br />
Haft. Ges.: van Dreuten Verwaltungs GmbH, Isselburg. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15957 van Dreuten Verwaltungs GmbH, Neustr. 18, 46419 Isselburg. <strong>Die</strong> Verwaltung eigenen Vermögens,<br />
die Beteiligung an anderen Unternehmen sowie die Übernahme deren persönlicher Haftung, insbesondere die Beteiligung<br />
als persönlich haftende Gesellschafterin an der van Dreuten Tiefbau GmbH & Co. KG mit dem Sitz in Isselburg,<br />
deren Gegenstand ist der Betrieb eines Tiefbauunternehmens. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Dirk van<br />
Dreuten, Isselburg. 10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15968 Erdbeerhof Mäteling UG (haftungsbeschränkt), Buchenallee 4, 46419 Isselburg. Produktion und<br />
der Vertrieb von Beerenobst aus Gewächshäusern. Stammkapital: 500,– EUR. Geschäftsführer: Franz-Josef Mäteling,<br />
Isselburg; Geschäftsführer: Raphael Mäteling, Isselburg. 17. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15946 VD Handelsgesellschaft UG (haftungsbeschränkt), Dreibömerweg 8, 46419 Isselburg. Der Handel<br />
und das Halten von Anteilen an Personen- und Kapitalgesellschaften. Stammkapital: 1000,– EUR. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15996 KKRC Bau Verwaltungs-GmbH, Industriestr. 24, 48734 Reken. <strong>Die</strong> Übernahme der persönlichen Haftung<br />
und die Geschäftsführung bei Handelsgesellschaften, insbesondere die Geschäftsführung und Vertretung der KKRC<br />
Bau GmbH & Co. KG als deren persönlich haftende Gesellschafterin. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Norbert Kessel, Reken; Geschäftsführer: Jürgen Köhne, Reken; Geschäftsführer: Bernhard-Josef Cosanne, Dorsten;<br />
Geschäftsführer: Klemens Rochner, Reken. 27. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15967 Wavebutler UG (haftungsbeschränkt), Bonhoefferring 12, 48734 Reken. <strong>Die</strong> Reisevermittlung.<br />
Stammkapital: 1.500,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Gerrit Lars Kesten, Reken. 17. 11. <strong>2015</strong><br />
Handelsregister<br />
HR B 15969 Essingholt & Ueffing UG (haftungsbeschränkt), Wissingkamp 17, 46414 Rhede. Der Handel mit<br />
Elektroartikeln und Taschen aus umweltfreundlichen Textilien. Stammkapital: 2.000,– EUR. Geschäftsführer: Geronimo<br />
Ueffing, Rhede; Geschäftsführer: Chris Essingholt, Rhede. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15944 Hoffjan Wohnbau GmbH, Holtkamp 11 a, 46414 Rhede. <strong>Die</strong> Erbringung von Bauträgerleistungen.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Werner Josef Hoffjan, Borken; Geschäftsführer: Marvin Hoffjan, Rhede;<br />
Geschäftsführer: Björn Hoffjan, Borken. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15980 Wigger Frischehalle GmbH, Steinfurter Str. 10, 48624 Schöppingen. Der Handel mit Frischwaren aller<br />
Art und sämtliche damit in Zusammenhang stehende Tätigkeiten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer:<br />
Markus Wigger, Schöppingen. 23. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15950 Avian Verwaltungs GmbH, Benzstr. 12, 48703 Stadtlohn. <strong>Die</strong> Übernahme der alleinigen Stellung einer<br />
persönlich haftenden Gesellschafterin (Komplementärin) und der alleinigen Geschäftsführung und Vertretung in der<br />
Avian Germany GmbH & Co. KG, deren Gegenstand der Handel mit Maschinen und Maschinenteilen sowie Ersatzteilen<br />
und damit zusammenhängenden <strong>Die</strong>nstleistungen ist. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Patrick Wissing,<br />
Stadtlohn. 9. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 7962 Avian Germany GmbH & Co. KG, Benzstr. 12, 48703 Stadtlohn. Das Handeln mit Maschinen und<br />
Maschinenteilen sowie Ersatzteilen und damit zusammenhängende <strong>Die</strong>nstleistungen. Haft. Ges.: Avian Verwaltungs<br />
GmbH, Stadtlohn. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR A 7961 Bürgerwind Almsicker Loh GmbH & Co KG, Almsick 20, 48703 Stadtlohn. Errichtung und der Betrieb<br />
einer oder mehrerer Windenergieanlagen zu Erzeugen und Lieferung von regenerativer Energie und Veräußerung an<br />
Energieversorgungsunternehmen oder sonstiger Abnehmer sowie alle damit verbundenen Tätigkeiten. <strong>Die</strong> Gesellschaft<br />
ist zur Vornahme aller Geschäfte und Maßnahmen sowie zum Abschluss sämtlicher Verträge berechtigt, die den Gesellschaftszweck<br />
unmittelbar oder mittelbar zu fördern geeignet sind oder die zu Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig<br />
oder zweckmäßig erscheinen. Haft. Ges.: Bürgerwind Almsicker Loh Verwaltungsgesellschaft mbH,<br />
Stadtlohn. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15976 H&PNummer Einhundertdreißig GmbH, Timpenweide 2, 48703 Stadtlohn. <strong>Die</strong> eigene Vermögensverwaltung.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Eva-Maria Schmäing, Stadtlohn. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15975 H&PNummer Einhunderteinunddreißig GmbH, Timpenweide 2, 48703 Stadtlohn. die eigene<br />
Vermögensverwaltung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Eva-Maria Schmäing, Stadtlohn. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15966 nl4p Compounding GmbH, Bomers Kamp 35, 48703 Stadtlohn. Recycling von Kunststoffprodukten.<br />
Stammkapital: 200.000,– EUR. Geschäftsführer: Patrick Wissing, Stadtlohn. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15933 H&PNummer Einhundertachtundzwanzig GmbH, Timpenweide 2, 48703 Stadtlohn. <strong>Die</strong> eigene<br />
Vermögensverwaltung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Eva-Maria Schmäing, Stadtlohn. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15939 H&PNummer Einhundertneunundzwanzig GmbH, Timpenweide 2, 48703 Stadtlohn. <strong>Die</strong><br />
eigene Vermögensverwaltung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Eva-Maria Schmäing, Stadtlohn.<br />
3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15965 Plodden GmbH, Lange Str. 17, 46342 Velen. Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie die<br />
Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Handelsgesellschaften, insbesondere die Beteiligung<br />
als persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin an der Bäckerei Mensing OHG, die den Betrieb einer<br />
Bäckerei und Konditorei zum Gegenstand hat. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Stephan Mensing,<br />
Velen. 12. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15958 ParcelStock GmbH, Ammeloe 90, 48691 Vreden. Betrieb eines Lagers für zum Verkauf über das Internet<br />
bestimmte Waren sowie deren Kommissionierung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Marloes Maria<br />
Elena Hubers, Vreden. 10. 11. <strong>2015</strong><br />
INSOLVENZEN<br />
Röhm Bau GmbH, 48683 Ahaus. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 80 IN 34/08) vom 16. 9. <strong>2015</strong> ist<br />
das Insolvenzverfahren aufgehoben. Von Amts wegen eingetragen nach § 32 HGB. 28. 10. <strong>2015</strong><br />
Babel & Partner GmbH, 46395 Bocholt. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (82 IN 59/15) vom 27. 10. <strong>2015</strong><br />
ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und zusätzlich angeordnet, dass Verfügungen der Gesellschaft nur mit<br />
Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
BTM Bocholter Türenmanufaktur GmbH, 46395 Bocholt. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (88 IN<br />
19/15) vom 1. 11. <strong>2015</strong> ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist<br />
aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
Carl Herding GmbH & Co KG, 46395 Bocholt. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 81<br />
IN 34/05) vom 10. 7. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren nach Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben. 23. 11. <strong>2015</strong><br />
Udo Werner Stall- und Zaunanlagen GmbH, 48712 Gescher. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts<br />
Münster (Az. 84 IN 96/07) vom 30. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
Kältetechnik Perplies GmbH, 48599 Gronau (Westf.). Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster<br />
(80 IN 111/10) vom 17. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren eingestellt. Von Amts wegen eingetragen nach § 32<br />
HGB. 29. 10. <strong>2015</strong><br />
SEMI Invest GmbH, 48599 Gronau (Westf.). Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (86 IN<br />
6/15) vom 6. 10. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft mangels Masse<br />
abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 2. 11. <strong>2015</strong><br />
work-together GmbH, 48599 Gronau (Westf.). Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 71<br />
IN 66/12) vom 14. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
ELO BAU GmbH, 46359 Heiden. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 81 IN 117/10) vom<br />
29. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren nach Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
GW Großhandels GmbH, 46359 Heiden. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 85 IN<br />
64/09) vom 28. 9. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben (§ 200 InsO). 28. 10. <strong>2015</strong><br />
Bernhard Belting, 46419 Isselburg. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 79 IN 90/11) vom 1. 8. 2014<br />
ist das Insolvenzverfahren nach Vollzug der Schlussverteilung aufgehoben. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
Wiblu GmbH & Co. KG, 46419 Isselburg. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (70 IN 50/15) vom<br />
19. 11. <strong>2015</strong> ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt und zusätzlich angeordnet, dass Verfügungen der Gesellschaft<br />
nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. 25. 11. <strong>2015</strong><br />
Spooty GmbH, 48691 Vreden. Durch Beschluss des Amtsgerichts Münster (78 IN 45/15) vom 1. 11. <strong>2015</strong> ist über<br />
das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen<br />
eingetragen. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
KREIS COESFELD<br />
NEUEINTRAGUNGEN<br />
HR B 15932 Beckmann Verwaltungs GmbH, Mühlenflut 4, 59387 Ascheberg. <strong>Die</strong> Beteiligung an der Kommanditgesellschaft<br />
in Firma Uckelmann Treppenbau GmbH & Co. KG als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin sowie<br />
deren Geschäftsführung. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Robert Beckmann,<br />
Nordkirchen. 29. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15941 Gartenpflege Gorschlüter UG (haftungsbeschränkt), Pastoratsweide 11, 59387 Ascheberg. Gartenpflege<br />
und der Baumschnitt und alle damit verbundenen Tätigkeiten. Stammkapital: 2.000,– EUR. Geschäftsf. befreit<br />
v. §181: Michael Gorschlüter, Ascheberg. 4. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15929 IMEX UG (haftungsbeschränkt), Lüdinghauser Str. 38, 59387 Ascheberg. Der Handel mit IT-Produkten,<br />
Computern, Elektrogeräten aller Art. Stammkapital: 1000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Saranieya Vinoyan,<br />
Münster. 29. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15900 Wördemann Bodentechnik UG (haftungsbeschränkt), Rheinsbergring 59, 59387 Ascheberg.<br />
Durchführung von Bodenbelagsarbeiten aller Art, der Verkauf aller Arten von Bodenbelägen sowie die Beratung im<br />
Zusammenhang mit der Lieferung und dem Einbau von Bodenbelägen. Stammkapital: 500,– EUR. Geschäftsf. befreit<br />
v. §181: <strong>Die</strong>tmar Wördemann, Ascheberg. 6. 10. <strong>2015</strong><br />
HR A 7958 Charon Biogas GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 9, 48727 Billerbeck. Betreiben von Biogasanlagen und<br />
Photovoltaikanlagen. Haft. Ges.: HD-Nahwärme Verwaltungs-GmbH, Billerbeck. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15992 Tagespflege am Seniorenstift Baumberge GmbH, Darfelder Str. 44, 48727 Billerbeck. Tagesbetreuung<br />
für pflegebedürftige in der Regel ältere Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes nach dem SGB XI.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Dr. Alfred Knierim, Billerbeck. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15970 Das Auto GmbH, Bruchstr. 145, 48653 Coesfeld. Der Handel mit Kraftfahrzeugen aller Art und Kraftfahrzeugzubehör,<br />
das operative Leasing von Fahrzeugen sowie alle in diesem Zusammenhang stehenden Geschäfte.<br />
Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Christian Kerkhoff, Coesfeld; Geschäftsführer: Stefan Kerkhoff,<br />
Coesfeld. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15991 Bauplan Coesfeld GmbH, Rekener Str. 34, 48653 Coesfeld. <strong>Die</strong> Planung privater und gewerblich<br />
genutzter Gebäude, Bauleitung und Unterstützung bei der Ausführung von privaten und gewerblichen Gebäuden,<br />
Erstellung von Sanierungskonzepten für private und gewerbliche Gebäude, alle Aufgaben eines Brandschutzbeauftragten<br />
nach der vfdb-Richtlinie, alle Arbeiten in Anlehnung an die HOAI mit den Leistungsphasen 1 bis 9 , <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
für Architekten und Ingenieure im Zusammenhang mit den vorgenannten Tätigkeiten. Stammkapital: 25.000,– EUR.<br />
Geschäftsf. befreit v. §181: Andy Weiling, Coesfeld. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15955 R-CON GmbH, Flamschen 14 a, 48653 Coesfeld. Erwerb und die Verwaltung eigenen und fremden<br />
Vermögens, insbesondere von Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen sowie von Grundstücken und grundstücksgleichen<br />
Rechten, die Beratung dritter Gesellschaften und natürlicher Personen sowie die Unternehmensberatung,<br />
ohne dass es einer staatlichen Genehmigung bedarf. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Andreas<br />
Rulle, Coesfeld. 10. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15963 HeilberufePlus UG (haftungsbeschränkt), Am Rullenweg 11 A, 48653 Coesfeld. <strong>Die</strong> Bildung eines<br />
Beratungsnetzwerks unterschiedlicher Unternehmen, die im Gesundheitsmarkt ihre Zielgruppe sehen. Stammkapital:<br />
1000,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Peter Berkowski, Coesfeld. 11. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15981 Homann Engineering UG (haftungsbeschränkt), Brink 36, 48653 Coesfeld. Entwicklung, Beratung,<br />
der Vertrieb, die Projektierung sowie die Überwachung von Anlagen zur Erzeugung und Nutzung regenerativer Energien.<br />
<strong>Die</strong> Gesellschaft darf andere Unternehmen gleicher oder ähnlicher Art übernehmen oder vertreten, sie darf sich<br />
an solchen Unternehmen beteiligen, und zwar auch als persönlich haftende Gesellschafterin. Stammkapital: 100,– EUR.<br />
Geschäftsführer: Mechthild Homann, Coesfeld. 23. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15937 Wohnen & Leben Immobilien GmbH, Süringstr. 44, 48653 Coesfeld. <strong>Die</strong> Vermittlung des Abschlusses<br />
und der Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss von Verträgen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte,<br />
Wohnraum und gewerbliche Räume sowie die Vorbereitung und die Durchführung von Bauvorhaben/Sanierungen als<br />
Bauherr in eigenem Namen für eigene und fremde Rechnung unter Verwendung von Vermögenswerten von Erwerbern,<br />
Mietern, Pächtern, sonstige Nutzungsberechtigten, Bewerbern von Erwerbs- oder Nutzungsrechte durch Auftragsvergabe<br />
von vollhandwerklichen Tätigkeiten von Drittunternehmer sowie die wirtschaftliche Vorbereitung und Durchführung<br />
von Bauvorhaben/Sanierungen als Baubetreuer im fremden Namen für fremde Rechnung. Stammkapital: 25.000,–<br />
EUR. Geschäftsführer: Hans-Georg Kreuziger, Ahaus. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15993 Gisbert Fuchs UG (haftungsbeschränkt), Nordlandwehr 44, 48249 Dülmen. Handelsvertretung<br />
Stammkapital: 2.500,– EUR. Geschäftsf. befreit v. §181: Gisbert Fuchs, Dülmen. 26. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15928 Wiesmann International GmbH, An der Lehmkuhle 87, 48249 Dülmen. Der Erwerb, die Veräußerung,<br />
das Halten und die Verwaltung sowie die entgeltliche Lizenzierung von gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen<br />
Rechten und Werten sowie von Lizenzen an solchen Rechten und Werten, sowie die Erbringung von <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
gegen Entgelt in diesem Zusammenhang. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Berry Roheen, London (GB);<br />
Geschäftsführer: Anita Tatalovic, London (GB). 29. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15935 Wiesmann Immobilien GmbH, An der Lehmkuhle 87, 48249 Dülmen. Der Erwerb, die Veräußerung,<br />
das Halten und die Verwaltung von Grundstücken, Rechten an Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, die Entwicklung,<br />
Bebauung und entgeltliche Vermietung von Grundstücken sowie die Erbringung von <strong>Die</strong>nstleistungen gegen<br />
Entgelt in diesem Zusammenhang. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Berry Roheen, London (GB);<br />
Geschäftsführer: Anita Tatalovic, London (GB). 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15948 EC Speed DiLei UG (haftungsbeschränkt), Hohenholter Str. 1, 48329 Havixbeck. <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
im Bereich des Transportund Speditionsgewerbes sowie der Logistik. Stammkapital: 500,– EUR. Geschäftsf. befreit v.<br />
§181: Markus Kemper, Ochtrup. 5. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15931 B&Y Beteiligungsgesellschaft mbH, Strotkampweg 15, 59348 Lüdinghausen. Haben, Halten und<br />
die Verwaltung eigenen Vermögens, inkl. der Veräußerung sowie des Erwerbs desgleichen. Stammkapital: 25.000,–<br />
EUR. Geschäftsführer: Dr. Klaus Flacke, Lüdinghausen. 29. 10. <strong>2015</strong><br />
HR B 15877 Bohr und Nahirci GmbH, Westrup 22, 59348 Lüdinghausen. <strong>Die</strong> Erbringung sämtlicher Leistungen<br />
des Dachdeckerhandwerkes und der Bauspenglerei. Hierzu gehören insbesondere das Eindecken und Abdecken von<br />
Haus- und Industrie-Wandflächen und Dächern, das Abdichten von Dachflächen, Wand-. und Bodenflächen, das Bekleiden<br />
von Fassaden mit verschiedenen Materialien, Wärmedämmung an Dach und Außenwand nach Energieeinsparverordnung,<br />
Einbau von Dachfenstern und in diesem Zusammenhang auch Arbeiten am Dachstuhl, Installation von Solaranlagen<br />
(Photovoltaikanlagen ohne thermische Solaranlagen), Erstellung von Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen,<br />
Kunststoffbahnen und Flüssigkunstoff, Dachentwässerung und in diesem Zusammenhang auch die Maßanfertigung von<br />
Vorrichtungen und Bauteilen nach alter und neuer Handwerkskunst, Errichten von Blitzableitern, Aufbau von begrünten<br />
Dächern und vergleichbare Tätigkeiten. Stammkapital: 25.000,– EUR. Geschäftsführer: Christoph Bohr, Lüdinghausen;<br />
Geschäftsführer: Mesut Nahirci, Lüdinghausen. 24. 9. <strong>2015</strong><br />
HR A 7956 KGS Gebäude- u. Schadensmanagement UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Hans-Böckler-Str.<br />
59 a, 59348 Lüdinghausen. die Verwaltung von eigenem Vermögen, Beteiligung an Gesellschaften und Immobilien.<br />
Haft. Ges.: KGS Gebäudemanagement UG (haftungsbeschränkt), Lüdinghausen. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15936 PBFK GLOBAL LIMITED, Oskamp 9, 59394 Nordkirchen. Interimsmanagement, insbesondere im Rahmen<br />
der Tätigkeit als Fremdgeschäftsführer, sowie Mergers & Acquisations, Kooperation mit und Beteiligung an Unternehmungen<br />
im In- und Ausland Stammkapital: 500,– EUR. Geschäftsführer: Boris Kühn, Nordkirchen. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
HR B 15892 Winder Works Maschinenbau GmbH, Im Südfeld 64, 48308 Senden. a) Entwicklung, Engineering,<br />
Konstruktion, Fertigung und Montage von Maschinen und Sondermaschinen sowie deren Wartung und Reparatur;<br />
b) Entwicklung, Engineering, Konstruktion, Fertigung und Montage von Einzel- und Serienteilen für den Bereich Maschinenbau,<br />
Sondermaschinenbau und Feinmechanik sowie der Handel mit derartigen Teilen; c) Erbringung von Beratungsdienstleistungen<br />
im Bereich Maschinenbau, Sondermaschinenbau und Feinmechanik; d) Erbringung von kommerziellen<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen, insbesondere aber nicht ausschließlich die Handelsvermittlung sowie der Handel, der Import<br />
und Export mit/von Maschinen und Ersatzteilen jeglicher Art. <strong>Die</strong> Gesellschaft kann alle Arten von Wertpapieren erwerben,<br />
sei es durch Einlage, Zeichnung, Festübernahme, Kaufoption, Kauf sowie jede andere Transaktion oder Maßnahme.<br />
Sie kann diese Wertpapiere durch Verkauf, Abtretung, Tausch oder auf jede Art und Weise veräußern. Sie kann<br />
sich an der Gründung, Entwicklung, Geschäftsführung, Verwaltung und Kontrolle von Gesellschaften und Unternehmen<br />
beteiligen und diese unterstützen. <strong>Die</strong> Gesellschaft hat außerdem zum Gegenstand den Erwerb, die Veräußerung,<br />
die Vermietung, die Verwaltung, die Nutzung und die Verwertung von eigenen Immobilien oder solchen, die für<br />
das eigene Immobilienvermögen bestimmt sind. <strong>Die</strong> Gesellschaft kann Zweigniederlassungen errichten und alle<br />
Geschäfte betreiben, die geeignet sind, den Zweck der Gesellschaft und ihrer Unternehmen zu fördern. Stammkapital:<br />
26.000,– EUR. Geschäftsführer: Norbert Höltker,Dülmen; Geschäftsführer: Holger Meyer,Löhne. 2.10. <strong>2015</strong><br />
INSOLVENZEN<br />
DA MASSIMO UG (haftungsbeschränkt), 48249 Dülmen. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts<br />
Münster (78 IN 25/15) vom 29. 9. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft<br />
mangels Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 13. 11. <strong>2015</strong><br />
myteeland UG (haftungsbeschränkt), 48249 Dülmen. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts<br />
Münster (74 IN 35/15) vom 14. 10. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft<br />
mangels Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 24. 11. <strong>2015</strong><br />
Demir Bauunternehmung UG (haftungsbeschränkt), 59348 Lüdinghausen. Durch rechtskräftigen Beschluss<br />
des Amtsgerichts Münster (77 IN 27/15) vom 25. 9. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />
der Gesellschaft mangels Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen eingetragen. 3. 11. <strong>2015</strong><br />
Neo Company GmbH, 59394 Nordkirchen. Durch rechtskräftigen Beschluss des Amtsgerichts Münster (Az. 80 IN<br />
23/10) vom 1. 10. <strong>2015</strong> ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. 18. 11. <strong>2015</strong><br />
Altmetallverwertung Voskuhl + Sohn GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, 48308 Senden. Durch rechtskräftigen<br />
Beschluss des Amtsgerichts Münster (86 IN 11/14) vom 28. 5. <strong>2015</strong> ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
über das Vermögen der Gesellschaft mangels Masse abgelehnt. <strong>Die</strong> Gesellschaft ist aufgelöst. Von Amts wegen<br />
eingetragen. 19. 11. <strong>2015</strong><br />
Keine amtlichen Mitteilungen • Angaben ohne Gewähr
24 GELD & GESCHÄFT<br />
Mit dem Beruf leben<br />
Bei BASF Coatings, DWL und Wessling macht man sich viele Gedanken darüber, wie man den<br />
Arbeitsplatz familienfreundlich gestalten kann. Von der eigenen Kita bis zur Pflege-Teilzeit.<br />
<strong>Die</strong> BASF Coatings hat seit<br />
2013 nicht bloß in die Betriebskita<br />
investiert, die<br />
einen Katzensprung vom<br />
Arbeitsplatz der Eltern angesiedelt<br />
ist. Auch die jeweiligen Ehepartner<br />
können trotz eines, zwei oder sogar<br />
drei Kita-Kindern in hoch qualifizierten<br />
Berufen in Teil- und Vollzeit Karriere<br />
machen. „Auch wenn das manchmal eine<br />
enorme logistische Herausforderung ist“,<br />
räumt Dr. Matthijs Groenewolt ein.<br />
<strong>Die</strong> 60 Plätze in der inklusiv arbeitenden<br />
BASF-Bildungskindertagesstätte sind<br />
nicht nur dem Nachwuchs aus der Führungsetage<br />
vorbehalten. Bei 2300 Mitarbeitern<br />
am Standort Münster sind die<br />
Kita-Plätze quer durch alle Abteilungen<br />
sehr gefragt.<br />
„Wenn zum Beispiel eine Laborantin aufgrund<br />
von Schwangerschaft und Elternzeit<br />
ausfällt, diese Mitarbeiterin aber<br />
dringend zur Unterstützung eines Projektes<br />
gebraucht wird, werden wir ihr die<br />
schnelle Rückkehr an den Arbeitsplatz so<br />
attraktiv wie möglich machen“, erläutert<br />
Human-Resource-Managerin Petra<br />
Kneppe.<br />
Kurze Kommunikationswege zwischen<br />
Mitarbeitern und<br />
zu den Chefs sind<br />
Grundvoraussetzung<br />
für gelebte<br />
Familienfreundlichkeit:<br />
„Manchmal<br />
kommt bei<br />
der Arbeit etwas<br />
dazwischen – das<br />
Leben“, hat Petra<br />
Kneppe oft erfah-<br />
„Wenn die Kinder krank sind und<br />
die Kollegin deshalb zu Hause<br />
bleiben muss, ist es für uns eine<br />
Selbstverständlichkeit, ihr dann –<br />
falls erwünscht – ein Firmenlaptop<br />
nach Hause zu bringen.“<br />
Birgit Saborowski, DWL<br />
ren. Ereignisse,<br />
die Mitarbeiter in<br />
Lebenskrisen<br />
stürzen können: Unfälle und schwere<br />
Krankheiten von nahen Familienmitgliedern<br />
etwa oder die zunehmende Pflegebedürftigkeit<br />
der Eltern, die es dem Mitarbeiter<br />
unmöglich macht, im Job alles<br />
zu geben.<br />
Hier fängt die Sozialberatung der BASF-<br />
Stiftung die Arbeitnehmer auf, hilft nicht<br />
nur bei der Organisation der Pflege, sondern<br />
bei der Abstimmung eines passgenauen<br />
Arbeitszeitmodells auf die Pflegesituation.<br />
Coatings bietet Möglichkeiten,<br />
die weit über die Gesetzeslage hinausgehen:<br />
Von der Familienpflege-Teilzeit bis<br />
zur BASF-Regelung der unbezahlten<br />
Freistellung für zwei Jahre kann sich der<br />
betroffene Mitarbeiter für individuelle<br />
nötige Zeiträume entscheiden.<br />
Vom Arbeitgeberdarlehen in Krisenzeiten<br />
über Ferienfreizeitaktivitäten für<br />
Schulkinder, Hausbank, Einkaufs- und<br />
Wäscheservice bis hin zur Paket-Abholstation<br />
und Vermittlung einer Putzhilfe:<br />
Coatings Münster umsorgt seine Beschäftigten<br />
mit einem All-inklusive-Paket.<br />
Einen Schritt weiter geht die Steuerberatungs-<br />
und <strong>Wirtschaft</strong>sprüfungskanzlei<br />
Döcker Wigger Lührmann (DWL) in ihrer<br />
Rolle als Multiplikator für familienfreundliche<br />
Unternehmenskultur. Sie<br />
spielt damit in der Champions League.<br />
<strong>Die</strong> Sozietät aus Rheine erhielt in der<br />
gleichnamigen Liga den <strong>Wirtschaft</strong>spreis<br />
des Kreises Steinfurt aus den Händen von<br />
NRW-Familienministerin Christina<br />
Kampmann, nachdem sie beim Unternehmensprogramm<br />
„Erfolgsfaktor Familie“<br />
des Bundesministeriums für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend jüngst den<br />
Titel geholt hat.<br />
Was für die 37 – davon 28 weiblich – Mitarbeiter<br />
mit Teilzeitmodellen von acht<br />
Stunden bis zur vollzeitnahen Arbeit von<br />
35 Stunden in der Woche und Übernahme<br />
der Kinderbetreuungskosten durch<br />
den Arbeitgeber Selbstverständlichkeit<br />
ist, geben sie immer stärker an ihre Kunden<br />
weiter: 1350 Mandanten, die meis-<br />
Personalgespräch mit Kind: Wenn Betriebswirtin Cornelia Lohaus mit ihrem Chef Bernward Wigger von der Steuerberatungs- und <strong>Wirtschaft</strong>sprüfungskanzlei<br />
Döcker Wigger Lührmann ihren Wiedereinstieg in den Job nach der Elternzeit bespricht, ist auch ihre einjährige Tochter willkommen.<br />
Foto: DWL<br />
OFFEN GESAGT<br />
Weit mehr als eine Geste<br />
Der Kampf um Köpfe tobt schon länger.<br />
Doch künftig wird er mit noch härteren<br />
Bandagen geführt. Denn die Zahl der Kandidaten,<br />
die überhaupt in Betracht kommen,<br />
schrumpft, sobald der demografische Wandel<br />
voll durchschlägt. Fachkräfte als Mangelware:<br />
Ob Azubi oder Akademiker – nicht Absolventen<br />
werden sich künftig bewerben, sondern<br />
die Arbeitgeber, die um die Beschäftigten in<br />
spe buhlen.<br />
Vor diesem Szenario wird deutlich, dass<br />
Unternehmen nicht nur mit Blick auf Gehälter<br />
und Aufstiegschancen im Wettbewerb stehen,<br />
sondern sie auch und gerade flexibel<br />
auf die Lebensphase ihrer Beschäftigten eingehen<br />
müssen. Familienfreundlichkeit ist da<br />
Diana Weßling, Gesellschafterin des Familienunternehmens<br />
WESSLING, Altenberge<br />
ein zentraler Faktor.<br />
Das haben schon viele Firmen erkannt. Und<br />
bemerkt, dass es nicht um eine Geste des<br />
Gönnens geht. Vielmehr schlägt sich die Zufriedenheit<br />
von Mitarbeitern in deren Einsatzfreude<br />
und Loyalität nieder. So dass Investitionen<br />
in die Familienfreundlichkeit<br />
nicht nur etwas kosten, sondern unterm<br />
Strich zum Erfolg eines Unternehmens beitragen.<br />
Dazu reicht es allerdings nicht, bloß Infrastruktur<br />
wie eine Betriebs-Kita oder Laptops<br />
fürs Home-Office anzubieten.<br />
Vielmehr gilt es, eine wertschätzende Unternehmenskultur<br />
zu pflegen, bei der sogar das<br />
Personalgespräch mit dem Filius auf dem<br />
ten selbst Unternehmen, die von mehr<br />
Familienfreundlichkeit nicht nur steuerlich<br />
profitieren und von DWL sensibilisiert<br />
werden: „Betriebswirtschaftliche<br />
Vorteile sind geringere Personalbeschaffungskosten,<br />
weniger Fehlzeiten, produktivere<br />
Mitarbeiter und ein schnellerer<br />
Wiedereinstieg nach der Elternzeit“, erläutert<br />
Kanzleipartner Bernward Wigger,<br />
Vater von vier Kindern. „Kids are welcome“<br />
sind am Arbeitsplatz selbst nicht nur<br />
schöne Worte: Wenn die Betriebswirtin<br />
Cornelia Lohaus ihre gerade einjährige<br />
Louisa beim Personalgespräch mit dem<br />
Chef über ihren Wiedereinstieg bei DWL<br />
noch vor Weihnachten auf dem Schoß<br />
hat und die Kleine vergnügt zappelt und<br />
quiescht, wird das sogar gern gesehen.<br />
Besondere Hürden bei der Umsetzung familienfreundlicher<br />
Maßnahmen seien im<br />
eigenen Unternehmen nicht zu überwinden<br />
gewesen. Von acht Führungskräften<br />
haben sechs selbst Kinder und eine ist in<br />
die Pflege eines Angehörigen eingebunden.<br />
Organisatorisch griffen die diversen<br />
Maßnahmen natürlich in den Ablauf ein.<br />
„Wenn die Kinder krank sind und die Kollegin<br />
deshalb zu Hause bleiben muss, ist<br />
es für uns eine Selbstverständlichkeit, ihr<br />
dann – falls erwünscht – ein Firmenlaptop<br />
nach Hause zu bringen“, liefert Birgit<br />
Saborowski Beispiele aus dem Arbeitsalltag.<br />
Bei ihr laufen in Sachen Familienfreundlichkeit<br />
und Work-Life-Balance<br />
seit Jahren alle Drähte zusammen. <strong>Die</strong><br />
gelernte Steuerfachangestellte ist seit einigen<br />
Jahren bei (DWL) für Firmenverwaltung,<br />
Personal und Marketing zuständig<br />
und profitiert als Mutter von vier Kindern<br />
und einer zunehmend zu umsorgenden<br />
Schwiegermutter selbst von der Flexibilität<br />
ihres Arbeitsgebers. Saborowski<br />
ist zentrale Ansprechpartnerin für alle<br />
Belange an der Schnittstelle Beruf und<br />
Familie. Zusammen mit anderen Unternehmen<br />
unter dem Motto „Rheine – Stadt<br />
der guten Arbeitgeber“ macht sich Saborowski<br />
für Randzeitenbetreuung stark<br />
und kennt die persönliche Situation jedes<br />
Kollegen. So kann sie in Krisensituation<br />
sehr passgenau unterstützen und<br />
Arbeitszeitmodelle anpassen. In einer<br />
Branche mit extrem hoher und langjähriger<br />
persönlicher Bindung zwischen Mandant<br />
und Steuerfachkraft gibt es für DWL<br />
eine hohe Motivation, die Arbeitskraftfluktuation<br />
weiterhin gen null zu halten.<br />
Als Analytik-, Prüf- und Beratungsunternehmen<br />
ist das Mitarbeiterwissen für<br />
Wessling in Altenberge Firmengrundlage.<br />
Schon seit Firmengründung im Jahr<br />
1983 ist Familienfreundlichkeit Herzensangelegenheit<br />
des heutigen Seniorchefs<br />
Dr. Erwin Weßling. Als eines der ersten<br />
Unternehmen im Münsterland startete er<br />
in den neunziger Jahren auf dem Firmengelände<br />
eine Kindertagesstätte, in der<br />
das Unternehmen heute immer noch<br />
Plätze für Mitarbeiter reservieren kann.<br />
Vom Know-how des Firmengründers profitieren<br />
seit Jahren andere Unternehmen<br />
des Kreises Steinfurt. Er nimmt sie beim<br />
<strong>Wirtschaft</strong>swettbewerb „Betriebsplus Familie“<br />
als Juror unter die Lupe. Familienfreundlichkeit<br />
ist gelebte Firmenphilosophie:<br />
„Immer neue kluge Lösungen finden<br />
– das ist natürlich nur möglich mit<br />
Menschen, die begeistert sind von dem,<br />
was sie tun“, bringt es Diana Weßling auf<br />
den Punkt. Voraussetzung für die Gesellschafterin<br />
des Biotechnologieunternehmens<br />
mit 1200 Beschäftigten an 30<br />
Standorten in Europa und in China sind<br />
zufriedene Führungskräfte und Mitarbeiter,<br />
die Beruf, Familie und Privatleben<br />
vereinen können. „Wir erwarten von<br />
unseren Führungskräften, dass sie als<br />
Vorbilder Work-Life-Balance leben“, erklärt<br />
Diana Weßling, die zusammen mit<br />
ihren drei Geschwistern operativ im<br />
Unternehmen tätig ist. So innovativ und<br />
vorbildlich, dass sich bei Wessling Ingenieurinnen<br />
in Teilzeit Laborleitungen<br />
und damit Führungspositionen teilen.<br />
Maike Harhues<br />
Schoß von Vater oder Mutter kein mehr Tabu<br />
sein darf. Ein Klima, in dem Chefs und Führungskräfte<br />
ehrlich aufgeschlossen sind für<br />
die Wünsche ihrer Mitarbeiter. In der berechtigten<br />
Erwartung, dass sich diese dafür umso<br />
mehr mit dem Unternehmen identifizieren<br />
und zu seinem Wohl beitragen.<br />
Der erfolgreiche Kampf um Köpfe beginnt also<br />
in den Köpfen, mit der Haltung der Männer<br />
und Frauen auf der Kommandobrücke<br />
der Unternehmen. Große Betriebe ebenso wie<br />
der inhabergeführte Mittelstand im Münsterland<br />
setzen in dieser Hinsicht schon viele<br />
Zeichen. Um deren Zukunftsfähigkeit muss<br />
niemanden bange sein, auch wenn kluge<br />
Köpfe knapp werden. Maike Hauhues
LEBEN & WISSEN 25<br />
Ein Frage des Vertrauens<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen sind hoch im Kurs – doch in der Bevölkerung und in der Ärzteschaft<br />
bleiben sie umstritten. Auch Hotels und Fitness-Studios gehören inzwischen zu den Anbietern.<br />
„Das zahlt aber leider nicht die Krankenkasse.“<br />
<strong>Die</strong>sen oder einen ähnlichen<br />
Satz hat mit Sicherheit jeder<br />
Besucher einer Arztpraxis schon einmal<br />
gehört. Im Zuge der Gesundheitsreformen<br />
sind teils medizinische<br />
Leistungen gestrichen worden,<br />
die zuvor von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
übernommen wurden.<br />
Andere Leistungen sind neu auf dem<br />
Markt, deren Nutzen jedoch wissenschaftlich<br />
nicht belegbar ist. <strong>Die</strong> Folge:<br />
Es gibt vom Patienten privat zu<br />
zahlende individuelle Gesundheitsleistungen,<br />
Kurzform „IGeL“.<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen<br />
sind Leistungen, welche von<br />
den gesetzlichen Krankenkassen<br />
als medizinisch nicht notwendig<br />
erachtet werden und somit aus<br />
dem Leistungskatalog herausfallen, aber<br />
dennoch von Patienten nachgefragt oder<br />
von Ärzten empfohlen werden. Sie sind<br />
medizinisch sinnvoll oder zumindest medizinisch<br />
vertretbar. <strong>Die</strong> Kosten dafür<br />
müssen vom Patienten selbst getragen<br />
werden, unabhängig davon, ob er diese<br />
Leistungen aus Eigenverantwortung für<br />
seine Gesundheit in Anspruch nimmt<br />
(zum Beispiel als Vorsorgeuntersuchung)<br />
oder ob eine Untersuchung zwingend<br />
vorgeschrieben ist (zum Beispiel die<br />
Tauglichkeitsuntersuchung für einen<br />
LKW-Führerschein).<br />
Im Unterschied zur kurativen „Reparaturmedizin“<br />
sind die klassischen Ziele<br />
der IGeL primär Gesundheitsförderung<br />
und Krankheitsverhütung. Im Mittelpunkt<br />
steht hier nicht der bereits erkrankte,<br />
sondern der gesunde Patient, der sich<br />
etwas gönnen möchte, seine Gesundheit<br />
hoch schätzt und bereit ist, sie sich etwas<br />
kosten zu lassen. Studien zeigen, dass<br />
sich der Gesundheitsmarkt stark verändert:<br />
Der Trend geht vom pauschal versorgten<br />
Patienten hin zum Patienten mit<br />
hoher gesundheitlicher Eigenverantwortung<br />
und entsprechender Zahlungsbereitschaft.<br />
<strong>Die</strong>s hat natürlich auch Auswirkungen<br />
auf<br />
das Angebot und<br />
Nachfrage bei<br />
IGeL-Leistungen.<br />
Doch IGeL sind<br />
und bleiben sowohl<br />
in der Ärzteschaft<br />
wie auch in<br />
Bevölkerung und<br />
worauf die Studie „IGeL: Was nutzt den<br />
Patienten“ aus dem Jahr 2011 hinweist?<br />
Sind IGeL mit dem Arztberuf als solchem<br />
nicht zu vereinbaren, da sich so eine<br />
Zwei-Klassen-Versorgung auftut? Suggerieren<br />
IGeL zudem eine Unterversorgung<br />
gesetzlich Versicherter? Werden von<br />
schwarzen Schafen womöglich Leistungen<br />
in Rechnung gestellt, die eigentlich<br />
von Krankenkassen erstattet oder insgesamt<br />
als medizinisch sinnlos angesehen<br />
werden? Und: Wie sollten Patienten damit<br />
umgehen, wenn ihnen von ihrem Arzt<br />
IGeL angeboten werden? Wird so das<br />
Arzt-Patienten-Verhältnis unnötig belastet?<br />
Eine Untersuchung<br />
des Wissenschaftlichen<br />
Während 2005 noch 15,9 Millionen<br />
IGeL angeboten wurden, waren es Instituts der AOK<br />
im Jahr 2012 bereits 26,2 Millionen<br />
(WIdO) zeigt:<br />
mit einem Gesamtvolumen<br />
Der IGeL-Markt<br />
wächst – fast 29,9<br />
von rund 1,3 Milliarden Euro.<br />
Prozent der GKV-<br />
Politik umstritten.<br />
Aus einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts Versicherten galung<br />
Selbstzahben<br />
an, dass ih-<br />
von Kassenpatienten<br />
für bestimmte ärztliche Leistungen<br />
ist zwar keine Erfindung der letzten<br />
Jahre, denn spezielle Vorsorgeuntersuchungen<br />
oder Wunschleistungen im<br />
Zusammenhang mit Urlaub, Sport oder<br />
Beruf durften noch nie über die Solidargemeinschaft<br />
der gesetzlichen Krankenversicherer<br />
abgedeckt werden. In vielen<br />
Praxen und bei vielen Patienten sind IGeL<br />
nen in den letzten<br />
zwölf Monaten beim niedergelassenen<br />
Arzt eine ärztliche Leistung als Privatleistung<br />
angeboten oder in Rechnung gestellt<br />
wurde. Während 2005 noch 15,9<br />
Millionen IGeL angeboten wurden, waren<br />
es im Jahr 2012 bereits 26,2 Millionen<br />
mit einem Gesamtvolumen von rund<br />
1,3 Milliarden Euro. Ein riesiger Markt also,<br />
den sich die unterschiedlichsten Anbieter<br />
aber nicht voll akzeptiert. Patienten<br />
teilen: Das sind zum einen klassi-<br />
fürchten, dass IGeL-Ärzte wirtschaftliche sche medizinische Einrichtungen wie<br />
Interessen haben und sich nicht ausreichend<br />
Arztpraxen oder Kurkliniken, doch auch<br />
auf die Heilung von Krankheiten private Anbieter wie Wellness-Hotels<br />
konzentrieren. Dem Geldverdienen mit<br />
medizinischen Leistungen haftet immer<br />
noch ein Makel an, obwohl das Prinzip<br />
zum Beispiel im Bereich der Homöopathie<br />
schon seit vielen Jahren angewendet<br />
wird. Der Kassenpatient wird hier zum<br />
Privatpatienten, es gilt die privatärztliche<br />
oder Fitness-Studios betätigen sich auf<br />
dem Markt und werben mit privat zu zahlenden<br />
Gesundheitsleistungen. Auch Reformhäuser,<br />
Drogeriemärkte, Apotheken<br />
und Sanitätshändler werden zu Anbietern,<br />
zum Beispiel mit gesundheitsunterstützenden<br />
rezeptfreien Medikamenten,<br />
Abrechnungsgrundlage: die Amtliche außerdem Krankenhäuser, Krankenkassen,<br />
Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Ist<br />
das Vermarkten dieser zusätzlichen Leistungen<br />
tatsächlich reine Geldmacherei?<br />
Therapeuten oder Sportvereine mit<br />
Angeboten wie beispielsweise speziellen<br />
Sport- oder Rauch-Entwöhnkursen.<br />
Sind IGeL in den meisten Fällen unnütz,<br />
unseriös und manchmal sogar schädlich, ► Fortsetzung auf Seite 26<br />
Der Patient entscheidet mit: Er kann ganz individuell Leistungen abrufen, muss sie aber auch selbst bezahlen.<br />
der AOK T6 Kasten Caddy Kasten<br />
VW Transporter Kasten „EcoProfi“<br />
2.0 TDI BlueMotion Technology 62 kW<br />
Ausstattungen:<br />
Außenspiegel elektrisch einstell- und beheizbar;<br />
Berganfahrassistent, hohe Trennwand ohne Fenster;<br />
Festerheber elektrisch; Zentralverriegelung<br />
mit Fernbedienung, Airbag für Fahrer und<br />
Beifahrer, uvm.<br />
jährliche Fahrleistung: 10.000 km; Vertragsdauer:<br />
72 Monate<br />
Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,3-5,5 l/100<br />
km, CO2-Emission kombiniert: 164-145 g/km<br />
VW Caddy Kasten „EcoProfi“<br />
1.2 TSI BlueMotion Technology 62 kW<br />
Foto: Fotolia<br />
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26 LEBEN & WISSEN<br />
Aufklärung ist Pflicht<br />
Wünscht ein Patient eine individuelle Leistung, muss ihn der Arzt verständlich über<br />
die Vorteile und die möglichen Risiken der einzelnen Maßnahmen informieren.<br />
IGEL IM ÜBERBLICK<br />
• Früherkennungsuntersuchungen, z.B.: Zusätzliche jährliche<br />
Gesundheitsuntersuchung („Intervall-Check“)<br />
Ultraschall-Check-up von Organen („Sono-Check“)<br />
Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs<br />
• Freizeit, Urlaub, Sport, Beruf, z.B.<br />
Reisemedizinische Beratung einschließlich Impfberatungen<br />
und Impfungen<br />
Sportmedizinische Beratungen und Untersuchungen<br />
Ärztliche Berufseingangsuntersuchungen<br />
• Medizinisch-Kosmetische Leistungen, z.B.<br />
Ästhetische Operationen (z.B. Facelifting, Lidkorrektur,<br />
Fettabsaugung)<br />
Entfernung von Tätowierungen<br />
• Ärztliche Serviceleistungen, z.B. Ärztliche Untersuchungen<br />
und Bescheinigungen außerhalb der kassenärztlichen<br />
Leistungen<br />
Bescheinigungen auf Wunsch des Patienten (z.B. für den<br />
Besuch des Kindergartens, der Schule oder des Sportvereins<br />
oder bei Reiserücktritt)<br />
• Labordiagnostische Wunschleistungen,<br />
z.B. Blutgruppenbestimmung auf Wunsch<br />
Zusatzdiagnostik in der Schwangerschaft auf Wunsch der<br />
Schwangeren<br />
• Psychotherapeutische Wunschleistungen, z.B.<br />
Stressbewältigungstherapie, Paartherapie<br />
IGeL: Das Spektrum der individuellen Gesundheitsleistungen ist umfangreicher, als man<br />
denkt.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Prinzipiell kann jeder zum<br />
Nachfrager von IGeL werden.<br />
Im Speziellen handelt es sich<br />
aber meist um Personen, die<br />
über ein gutes Einkommen<br />
verfügen, überdurchschnittlich gebildet<br />
und gesundheitsbewusst sind, sowie vor<br />
allem um gesunde Menschen, die aktiv<br />
etwas für ihre Gesundheit tun und Krankheiten<br />
früh erkennen wollen. Laut der<br />
Studie des WIdO waren 2012 die am häufigsten<br />
in Anspruch genommenen IGeL<br />
Ultraschalluntersuchungen zur Krebsfrüherkennung<br />
beim Frauenarzt und die<br />
augenärztliche Glaukom-Vorsorgeuntersuchung.<br />
<strong>Die</strong> Kostenträger für Gesundheitsleistungen<br />
sind in der Regel die Krankenkassen,<br />
private Zusatzversicherungen, eventuell<br />
Arbeitgeber sowie die Patienten selber als<br />
Privatzahlende. 95 Prozent aller Leistungen<br />
der gesetzlichen Krankenkassen sind<br />
verpflichtend festgelegt. Doch Kassen haben<br />
die Möglichkeit, sich durch Angebote<br />
von ihren Mitbewerbern zu unterscheiden.<br />
Daher gibt es einzelne IGeL, die von<br />
manchen Krankenkassen bezahlt werden.<br />
Außerdem tragen Krankenkassen<br />
oft zumindest einen Teil der Kosten für<br />
bestimmte Präventiv- oder IGeL-Maßnahmen<br />
wie Sportangebote. Auch Bonusprogramme<br />
sind eine Möglichkeit, die<br />
Patienten von einem Kostenanteil zu entlasten:<br />
Der Patient erhält einen Bonus,<br />
wenn er durch regelmäßige Teilnahme<br />
an Untersuchungen oder Präventionsmaßnahmen<br />
sein Engagement für die<br />
eigene Gesundheit beweist und Leistungen<br />
sinnvoll nutzt. Außerdem haben die<br />
Krankenkassen die Möglichkeit, Arbeitgebern<br />
und Versicherten bei betrieblicher<br />
Gesundheitsförderung einen Bonus anzubieten.<br />
Dadurch wird für die Arbeitgeber<br />
ein Anreiz geschaffen, sich in der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung zu engagieren.<br />
Eine weitere Möglichkeit: Private Zusatzversicherungen<br />
– dadurch werden Kassen-<br />
zu Privatpatienten. Bereits im Vorhinein<br />
werden in diesen Tarifen bestimmte<br />
ausgewählte Präventionsleistungen<br />
oder IGeL eingeschlossen. Alle darüber<br />
hinausgehenden Leistungen müssen jedoch<br />
vom Patienten weiter selber gezahlt<br />
werden.<br />
Generell ist ein Vertragsarzt einer gesetzlichen<br />
Krankenkasse verpflichtet, seine<br />
Patienten mit dem zu versorgen, was<br />
nach den Regeln der ärztlichen Kunst als<br />
ausreichend und zweckmäßig gilt. <strong>Die</strong>se<br />
Pflicht darf er nicht zugunsten einer alternativ<br />
angebotenen privatärztlichen<br />
Behandlung vernachlässigen. Als Vertragsarzt<br />
darf ein Arzt auch keine GKV-<br />
Leistungen aus seinem Behandlungsangebot<br />
streichen, um diese dann privat mit<br />
dem Patienten abzurechnen. Auch (Zu-)<br />
Zahlungen für GKV-Leistungen sind in<br />
der Regel unzulässig. Für Ärzte gibt es im<br />
Allgemeinen vier Gründe, zusätzlich zu<br />
den GKV-Leistungen IGeL anzubieten:<br />
Weil sie die Leistungen für sinnvoll halten,<br />
weil sie die Wünsche ihrer Patienten<br />
nach besonderen Leistungen erfüllen<br />
möchten, weil sie ihrer Praxis damit ein<br />
besonderes Profil geben wollen und weil<br />
sie damit Geld verdienen können.<br />
Der Deutsche Ärztetag hat schon im Jahr<br />
20<strong>06</strong> Grundsätze zum Umgang mit IGeL<br />
formuliert, die jeder Arzt beachten sollte.<br />
Wenn also ein Arzt eine IGeL vorschlägt<br />
oder ein Patient eine Leistung wünscht,<br />
muss der Arzt den Patienten ausführlich<br />
und verständlich über die Vorteile und<br />
Risiken der einzelnen Maßnahme aufklären<br />
und auch Hinweise zu Studien und<br />
wissenschaftlichen Belegen geben. Der<br />
Patient muss die Möglichkeit haben, Fragen<br />
zu stellen. <strong>Die</strong> Aufklärung sollte<br />
schriftlich festgehalten werden. Zu IGeL<br />
beraten darf nur ein Arzt, denn nur er<br />
kennt die gesundheitliche Situation des<br />
Patienten. Ein Gespräch mit medizinischen<br />
Fachangestellten ist keine hinreichende<br />
Beratung. Besonders wichtig ist,<br />
dass der Arzt die Leistungen nicht aufdringlich<br />
anpreist. Er darf Patienten auch<br />
auf eigene Initiative hin über IGeL informieren,<br />
muss dies aber sachlich tun, ohne<br />
den freien Willen des Patienten zu beeinflussen<br />
und ihn zu drängen. Ärzte dürfen<br />
keine Leistungen als sinnvoll und erfolgversprechend<br />
darstellen, wenn es keine<br />
wissenschaftlichen Belege für den Nutzen<br />
gibt.<br />
Doch trotz entsprechender Vorschriften<br />
werden die rechtlichen Vorgaben oft<br />
nicht eingehalten. Aussagen von Patienten<br />
im Rahmen der WIdO-Studie zeigen,<br />
dass die notwendige Beratung zu Nutzen<br />
und Zuverlässigkeit von IGeL oft nicht erfolgt,<br />
die Angebote unter Druck und ohne<br />
Bedenkzeit gemacht werden. So wirkt<br />
sich das IGeL-Angebot negativ auf das<br />
Verhältnis zwischen Arzt und Patient aus.<br />
Ärzte werden zu Verkäufern.<br />
Wie so oft im Leben: Alles hat zwei Seiten<br />
und ehe man sich entscheidet, für etwas<br />
Geld auszugeben, sollte man sich darüber<br />
informieren, ob dieses Geld auch gut<br />
angelegt ist. <strong>Die</strong> Entscheidung für oder<br />
gegen IGeL treffen allein die Patienten.<br />
Nutzen, Risiko und Kosten sollten dabei<br />
gut gegeneinander abgewogen werden.<br />
Während die Krankenkassen zwar einige<br />
IGeL als nützlich ansehen, viele jedoch<br />
als schlicht überflüssig und lediglich als<br />
eine lukrative Einnahmequelle für Ärzte<br />
und Zahnärzte, raten Bundesärztekammer<br />
und Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
zu Folgendem: Patienten sollten<br />
sich aus verschiedenen unabhängigen<br />
Quellen informieren und prüfen, ob die<br />
angebotenen Leistungen für sie persönlich<br />
auch wirklich von Nutzen sind. Wenn<br />
Patienten Zweifel am Sinn einer IGeL haben<br />
oder die Anwendung ablehnen, sollten<br />
sie das mit ihrem Arzt offen besprechen.<br />
IGeL oder nicht: Das ist also in vieler<br />
Hinsicht auch immer eine Frage des<br />
Vertrauens zwischen Patient und Arzt.<br />
Ein altes Sprichwort sagt: Vorbeugen ist<br />
besser als Heilen. Was also sollte gegen<br />
IGeL in einem sinnvollen Rahmen, mit<br />
vernünftiger Information, Aufklärung<br />
und Einhaltung der rechtlichen Vorgaben<br />
einzuwenden sein?<br />
Für das Vertrauensverhältnis zwischen<br />
Arzt und Patient ist ein offener Umgang<br />
mit Selbstzahlerleistungen unverzichtbar,<br />
klare Regeln leisten einen Beitrag zu<br />
Fairness und Transparenz. <strong>Die</strong> Bundesärztekammer<br />
und die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung haben aus diesem<br />
Grund einen IGeL-Ratgeber sowohl für<br />
Ärzte als auch für Patienten gestaltet<br />
(www.igel-check.de). Hier finden sich<br />
Informationen zu den verschiedenen Arten<br />
von IGeL, Checklisten, wichtige Fragestellungen<br />
und Musterbehandlungsverträge.<br />
Das Online-Portal IGeL-Monitor<br />
des Medizinischen <strong>Die</strong>nstes des GKV-<br />
Spitzenverbandes (www.igel-monitor.de)<br />
bewertet Nutzen und Schaden<br />
von IGeL nach wissenschaftlichen Kriterien.<br />
Auf dem Portal www.igel-aerger.de<br />
können Patienten Meldung machen, die<br />
z.B. von ihrem Arzt unter Druck gesetzt<br />
wurden, eine kostenpflichtige Behandlung<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Beate Schräder<br />
PATIENTENINFORMATION<br />
• <strong>Die</strong> Information muss schriftlich, sachlich, ausgewogen,<br />
umfassend und verständlich erfolgen.<br />
• Der Patient muss verstehen, dass die Leistung optional<br />
ist und nicht zwingend erbracht werden muss. Der Arzt<br />
muss die Gründe erklären, warum die Leistung nicht von<br />
den Krankenkassen bezahlt wird und darf in dem Zusammenhang<br />
die Leistungen der Gesetzlichen Krankenkasse<br />
außerdem nicht als unzulänglich hinstellen.<br />
• IGeL sind niemals dringend. Dem Patient muss Bedenkzeit<br />
eingeräumt werden, er muss in der Praxis weiterführende<br />
Informationen und Entscheidungshilfen zu der Leistung<br />
bekommen.<br />
• Der Patient muss informiert werden, dass er eine ärztliche<br />
Zweitmeinung einholen oder seine Krankenkasse befragen<br />
kann.<br />
• Es wird ein Vertrag geschlossen, mit genauer Beschreibung<br />
der Leistung, Angaben über die Kosten und der Erklärung,<br />
dass der Patient der Leistung zustimmt.<br />
• Nach der Behandlung erhält der Patient eine nachvollziehbare<br />
Rechnung nach den Vorgaben der Gebührenordnung<br />
für Ärzte.<br />
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23.02.2016
27 LEBEN & WISSEN<br />
Gesellschafter treten<br />
an die Stelle der Vereine<br />
<strong>Die</strong> Deutsche Fußball-Liga (DFL) steht für Strukturwandel im deutschen Profi-Fußball.<br />
Eine Frage der Einstellung oder<br />
mehr? Mehr. „Wenn der Fußball Heimat<br />
und Sinn bieten soll, wird es teuer“,<br />
überschrieb die „FAZ“ unlängst<br />
das Zusammenspiel von <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Investoren und Fußball. Hintergrund<br />
der Analyse war eine Bestandsaufnahme<br />
der Fußballstadien<br />
in Deutschland respektive deren<br />
Neubauten und Sanierungen. Kleine<br />
Vereine, so ein beispielhafter Vorwurf,<br />
„bauen große Stadien und leben<br />
weit über ihre Verhältnisse“. In<br />
Essen, Aachen, Chemnitz, Regensburg<br />
etwa sind neue Arenen für<br />
Dritt- und Viertligisten entstanden.<br />
<strong>Die</strong> Kosten trägt nicht selten<br />
die Allgemeinheit. Gebaut wird<br />
trotzdem, aus gutem Grund.<br />
Wo ein Bundesliga-reifes<br />
Stadion<br />
ist, dort<br />
wird früher<br />
oder später<br />
auch ein Erstligist spielen – und<br />
nicht umgekehrt“, brachte der<br />
ehemalige Vorstandsvorsitzende<br />
des FC Augsburg und Stadion-Investor<br />
Walter Seinsch<br />
seine Sicht der Dinge auf den<br />
Punkt. Und der Unternehmensberater<br />
und Hochschulprofessor<br />
(Uni Heilbronn) Alfons Madeja ergänzt:<br />
„Das Service-Konzept ist für<br />
die Zuschauer genauso wichtig wie<br />
sportlicher Erfolg. Wer heute in ein<br />
Stadion geht, will nicht nur einen Sieg<br />
seiner Mannschaft sehen, sondern<br />
einen schönen Tag verbringen. Das müssen<br />
die Vereine erkennen.“<br />
Als im Jahr 2001 die Deutsche Fußball Liga<br />
GmbH (DFL) die Arbeit aufnahm – als<br />
Nachfolgerin des DFB-Liga-Ausschusses<br />
– war der Strukturwandel im bundesweiten<br />
Profifußball beschlossene Sache. Hier<br />
waren fortan „Gesellschafter“ an die zuvor<br />
von den „Vereinen“ besetzte erste<br />
Stelle getreten. 36 dieser gleichberechtigten<br />
Gesellschafter sind hier jede Saison<br />
in einer, nennen wir es <strong>Wirtschaft</strong>sund<br />
Wertegemeinschaft vertreten, in der<br />
Fußball gespielt und viel Geld verdient<br />
wird.<br />
Fußball ist zum Event geworden, spätestens<br />
seitdem die WM 20<strong>06</strong> im eigenen<br />
Land Feuilleton-kompatibel wurde. Und<br />
er wird – aus Anbietersicht – zu einer geschlossenen<br />
Gesellschaft.<br />
Seit der Gründung der DFL sind bislang<br />
61 Vereine darin Gesellschafter geworden.<br />
Das Geld spielt mit – oder auch<br />
nicht: Neun wurden nach ihrem Ausscheiden<br />
aus der DFL seit 2001 insolvent<br />
Der Stadionbesuch wird zum Event – hier die Fans in der Nordkurve der Schalke-Arena<br />
(eigentlich<br />
zehn,<br />
den VfB Lübeck<br />
traf es zweimal),<br />
sieben spielen aktuell in<br />
der 3. Liga, 15 in der Regionalliga<br />
und drei in unteren Spielklassen.<br />
Von den 36 Gründungsgesellschaftern<br />
(2001) sind aktuell noch 25 dabei. 16<br />
neue Gesellschafter kamen im Laufe der<br />
Jahre dazu. Seit 2008, nach Einführung<br />
der 3. Liga als bundesweit oberste DFB-<br />
Spielklasse, waren es nur noch fünf: Ingolstadt,<br />
VfR Aalen Sandhausen, Heidenheim<br />
und RB Leipzig. 90 Prozent der<br />
DFL-Gesellschafter sind dauerhaft dabei,<br />
75 Prozent mehr als zehn Jahre. Das<br />
heißt, es ist sehr schwer hineinzukom-<br />
dpa<br />
men in diesen nahezu geschlossenen<br />
Kreis. Und es ist sehr schwer, mit der von<br />
den (folkloristischen) Fans proklamierten<br />
„Wahrheit“ umzugehen: Nur zwei<br />
Vereine gelten noch als „reine“ Traditionsclubs:<br />
der FSV Mainz 05 und Schalke<br />
04. Alle anderen (der VfB Stuttgart bereitet<br />
ebenso wie Darmstadt 98 seine<br />
Umwandlung zurzeit vor) DFL-Gesellschafter<br />
spielen in der aktuellen Bundesliga<br />
mit Kapitalgesellschaften.<br />
Mit der Neubauwelle für die WM 20<strong>06</strong><br />
und der damit folgenden Stadionsanierungsphase<br />
stieg die Verweildauer der<br />
Fans in den Arenen, ebenso wie die Karten-Nachfrage<br />
wuchs. In der Bundesliga<br />
lag die Auslastung in der letzten Saison<br />
bei 90, in der 2. Bundesliga immerhin bei<br />
60 Prozent (Quelle: H-K-S-Helmut-Kalthoff-Stiftung).<br />
Mit Einführung des Pay-<br />
TV von „Premiere“ über „Arena“ bis hin<br />
zu „Sky“ und den mittlerweile etablierten<br />
Sport-Vollprogrammen mit Fußball-<br />
Übertragungen von Montag bis Sonntag<br />
hat zudem eine gegenseitige Befruchtung<br />
von Live-Event und TV-Angebot<br />
stattgefunden.<br />
Stadion-Qualität, Live-Erlebnis, TV-Honorar<br />
und Veränderung der Vereine hin<br />
zu Kapitalgesellschaften bedingen auch<br />
eine konkurrierende Wettbewerbssituation<br />
innerhalb des Systems. Nicht mehr<br />
das reine Fassungsvermögen der Stadien<br />
bedingt entsprechende Einnahmen, sondern<br />
die Ausgestaltung der Sitzplatzkapazitäten<br />
für Service-Konzepte wie Business-<br />
und<br />
Logenplätze,<br />
eine entsprechende<br />
Infrastruktur für die Verweildauer<br />
im Stadion sowie zusätzlicher gewerblicher<br />
Nutzung. Aus dieser Perspektive<br />
erhält auch die von Bayern-Manager<br />
Uli Hoeneß gehaltene „Wutrede“ bei der<br />
Jahreshauptversammlung 2007 seine Bedeutung:<br />
Bayern-Fan Ralf Seeliger hatte<br />
sich damals über die schlechte Stimmung<br />
in der Allianz Arena gewundert, da dort<br />
zu wenig echte<br />
Fans seien. Das<br />
brachte Hoeneß<br />
bekanntlich derart<br />
in Rage, dass<br />
er mittlerweile legendär<br />
polterte:<br />
„Das ist populistische<br />
Scheiße.<br />
Was glaubt ihr<br />
eigentlich, wer<br />
ihr seid? Wer<br />
euch finanziert,<br />
wer sich das ganze<br />
Jahr den Arsch<br />
aufreißt, damit<br />
ihr für sieben<br />
Euro in die Südkurve kommt?“ Was Hoeneß<br />
ansprach: Geld wird mit den gepolsterten<br />
Sitzplatzbereichen, den Stadionund<br />
VIP-Logen verdient. Der Stehplatzkunde<br />
dient der Folklore, die die VIPs<br />
zum Stadionbesuch animiert.<br />
Fazit: Bundesliga-Fußball ist nicht mehr<br />
sportliche Unterhaltung allein, sondern<br />
längst eine an Effizienz gebundene Institution.<br />
Nicht erst seit 2001, als die DFL<br />
auf den Plan trat. Jürgen Beckerd<br />
„Das Service-Konzept ist für die<br />
Zuschauer genauso wichtig wie<br />
sportlicher Erfolg. Wer heute in<br />
ein Stadion geht, will nicht nur<br />
einen Sieg seiner Mannschaft sehen,<br />
sondern einen schönen Tag<br />
verbringen. Das müssen die Vereine<br />
erkennen.“<br />
Alfons Madeja, Unternehmensberater und Hochschulprofessor<br />
(Uni Heilbronn)
28 LEBEN & WISSEN<br />
Auf dornigem Grund<br />
Höchst professionell wird in Bad Rothenfelde der Winter mit projizierten Licht- und Bildeffekten vom<br />
Dunkel befreit. Heristo AG erhielt dafür diesmal den Deutschen Kulturförderpreis des BDI.<br />
Szenegrößen wie William Kentridge,<br />
mehrfacher Teilnehmer der Biennale<br />
in Venedig und der Documenta in<br />
Kassel, und Robert Wilson, weltweit<br />
als Künstler und Theatermacher gefeiert,<br />
zeiht es ins niedersächsischen<br />
Bad Rothenfelde. Warum nur?<br />
Robert Wilson zeigt in Bad Rothenfelde seine „Video Portraits“,<br />
2004 – <strong>2015</strong>. Foto: Franz Wamhof<br />
Enorme Kraft geht von den großflächigen Videoprojektionen aus. Über 400 Meter lang ist das größte Gradierwerk<br />
Wintertage können<br />
auch in Bad Rothenfelde<br />
trist und trübe<br />
sein. Noch vor Jahren<br />
versank der Kern des<br />
Kurortes in Finsternis, wenn Besucher<br />
abends an den unendlich lang erscheinenden<br />
dornigen Gradierwerken vorbei<br />
ihren Weg durch die Dunkelheit des<br />
Parks suchten. 2007 war es damit vorbei:<br />
<strong>Die</strong> Heristo AG, das in Bad Rothenfelde<br />
ansässige umsatzstarke Familienunternehmen,<br />
initiierte über die Heinrich W.<br />
Risken-Stiftung die erste „Lichtsicht –<br />
Projekts-Biennale“. Eine faszinierende<br />
und reizvolle Licht- und Videoinszenierung<br />
auf Salinen, mit der sich Weltstädte<br />
gerne schmücken würden.<br />
Im beschaulichen Kurort, wo zurzeit<br />
„Lichtsicht 5“ die Menschen lockt, verbucht<br />
man indes einen Achtungserfolg.<br />
Nicht Konzerne wie Audi, BASF oder Bayer,<br />
sondern die Heristo AG (u.a. Stockmeyer,<br />
Appel) wurde in diesem Jahr mit<br />
dem Deutschen Kulturförderpreis des<br />
Kulturkreises der deutschen <strong>Wirtschaft</strong><br />
im BDI e.V. ausgezeichnet. Der Ritterschlag<br />
für das kreative Unternehmen. Vor<br />
Gästen aus <strong>Wirtschaft</strong>, Kultur, Politik und<br />
Medien erfolgte die Auszeichnung in Berlin.<br />
Marion T. Carey-Yard, Geschäftsführerin<br />
der Lichtsicht gGmbH, und Prof. Dr.<br />
Peter Weibel, Leiter des Karlsruher Zentrums<br />
für Kunst und Medientechnologie,<br />
der die Projektions-Biennale erstmals kuratiert,<br />
nahmen den Preis entgegen.<br />
Höchst professionell wird in Bad Rothenfelde<br />
seit 2007 der Winter unter freiem<br />
Himmel mit projizierten Licht- und Bildeffekten<br />
vom Dunkel befreit. Bis in die<br />
Nacht hinein entstehen auf der wuchtigen<br />
und dornigen Haut der Salinen dank<br />
54 Hochleistungsbeamern und einem Laserprojektor<br />
mal atemberaubend schöne,<br />
mal verstörende, doch stets magische Bilderwelten.<br />
Auch „Lichtsicht 5“, die am 18. September<br />
eröffnet wurde, vereint die Arbeiten<br />
einer internationalen Künstlerriege. 11<br />
000 Quadratmeter Fläche werden bei<br />
freiem Eintritt bespielt. Bei Wind, Regen,<br />
Eis und Schnee. Das ungemein imponierende<br />
Neue Gradierwerk – über 400 Meter<br />
lang, fast zehn Meter hoch – wird dabei<br />
zur mutmaßlich größten Leinwand<br />
der Welt.<br />
„Ziel ist es, die Projektionskunst als autonome<br />
Kunstgattung weiter zu etablieren“,<br />
erläuterte kürzlich Peter Weibel in<br />
einem Interview. Der Lichtsicht-Macher<br />
spricht von „digitalen Visionen“, wobei<br />
die fünfte Auflage mehr interaktive und<br />
partizipative Arbeiten als die früheren<br />
Biennalen bietet. Auch 3D-Simulationen<br />
auf der Fontäne im Kurpark gehören diesmal<br />
dazu. Mit einer Handy-App lassen<br />
sich Inszenierungen mitgestalten.<br />
Szenegrößen wie William Kentridge,<br />
mehrfacher Teilnehmer der Biennale in<br />
Venedig und der Documenta in Kassel,<br />
und Robert Wilson, weltweit als Künstler<br />
und Theatermacher gefeiert, sind im niedersächsischen<br />
Bad Rothenfelde mit beeindruckenden<br />
Arbeiten vertreten. Ryoji<br />
Ikeda zeigt in „the radar [bad rothenfelde]“<br />
Daten, Radarbilder und die Kartographie<br />
des Universums. Ebenso dabei<br />
sind die Künstlergruppe Random International,<br />
die Künstlerin „rosalie“, Hightech-Visionär<br />
Eyal Gever, Tim Otto Roth,<br />
eine deutsche Künstlergruppe mit ihrem<br />
Projekt LASACT, Holger Förterer und Daniel<br />
Crooks.<br />
Kuratorische Klammer der Arbeiten ist<br />
der Einsatz aktuellster technischer Verfahren<br />
– vom „projection mapping“, mit<br />
dem man bereits das Opernhaus in Sydney<br />
in einen Farbtempel verwandelte, bis<br />
hin zu 3D-Simulationen. Das Ganze im<br />
Kurort auf dem bizarren Flechtwerk des<br />
Schwarzdornreisig.<br />
„Lichtsicht 5“, bis 7. Februar 2016 täglich<br />
im Kurpark von Bad Rothenfelde. Projektionsbeginn<br />
um 17.30 Uhr; Projektionsende<br />
sonntags bis donnerstags um 22<br />
Uhr, freitags und samstags um 23 Uhr.<br />
Eintritt frei.<br />
wk<br />
Foto: Franz Wamhof<br />
„Wendelstein 7-X“ ahmt<br />
die Sonne nach<br />
Der Kernfusionsreaktor in Greifswald hat zum ersten Mal Plasma erzeugt.<br />
Nach neun Jahren Bauzeit ist in<br />
Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern<br />
die weltweit größte Anlage zur<br />
Erprobung eines speziellen Kernfusionsreaktors<br />
in Betrieb gegangen.<br />
Mit der Erzeugung des ersten Helium-Plasmas<br />
begann in der Fusionsanlage<br />
„Wendelstein 7-X“ der Experimentierbetrieb,<br />
wie das Max-<br />
Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
(IPP) mitteilte.<br />
Plasma ist ionisiertes Gas und<br />
Brennstoff von Fusionsreaktoren.<br />
Ziel der Fusionsforschung<br />
ist es, ein klima- und<br />
umweltfreundliches Kraftwerk<br />
zu entwickeln. Ähnlich wie die Sonne<br />
soll es aus der Verschmelzung von<br />
Atomkernen Energie gewinnen.<br />
„Wendelstein 7-X“ ist eine Fusionsanlage<br />
vom Typ Stellerator und soll die Eignung<br />
dieses Bautyps als Kraftwerk untersuchen.<br />
Eine Kernfusion zur Energieerzeugung<br />
ist in der Anlage nicht geplant.<br />
Bei der Kernfusion wird Energie nach<br />
dem Vorbild der Sonne durch das Verschmelzen<br />
von Atomen erzeugt – im<br />
Gegensatz zur Kernspaltung, wie sie in<br />
Atomkraftwerken zur Energiegewinnung<br />
angewandt wird. Laut IPP könnte ein<br />
Gramm Brennstoff in einem Fusionskraftwerk<br />
90 000 Kilowattstunden Energie<br />
erzeugen – das entspricht der Verbrennungswärme<br />
von elf Tonnen Kohle.<br />
Trotz jahrelanger Forschung gelang es<br />
den Wissenschaftlern bisher nicht, eine<br />
Kernfusion herbeizuführen, bei der nennenswert<br />
mehr Energie herauskam als hineingesteckt<br />
wurde. Das Problem: Um<br />
eine Kernfusion zu schaffen, sind extrem<br />
hohe Temperaturen von mindestens hundert<br />
Millionen Grad nötig und ein extrem<br />
hoher Druck von außen – wie etwa bei<br />
Sternen.<br />
Weil das Fusionsfeuer erst bei Temperaturen<br />
von über 100 Millionen Grad Celsius<br />
zündet, darf in einem Fusionskraftwerk<br />
der Brennstoff – ein dünnes Wasserstoffplasma<br />
– nicht in Kontakt mit kalten<br />
Gefäßwänden der Anlage kommen. Vielmehr<br />
schwebt er von Magnetfeldern gehalten<br />
nahezu berührungsfrei im Inneren<br />
einer Vakuumkammer.<br />
„Wir beginnen mit einem Plasma aus<br />
dem Edelgas Helium. Erst im nächsten<br />
Jahr wechseln wir zu dem eigentlichen<br />
Untersuchungsobjekt, einem Wasserstoff-Plasma“,<br />
erläuterte der Projektleiter<br />
Thomas Klinger.<br />
Ein farbig aufbereitetes Computerbild vom ersten Plasma präsentiert<br />
hier der Projektdirektor der Forschungsanlage „Wendelstein 7-<br />
X“, Thomas Klinger.<br />
Foto: dpa
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30 LEBEN & WISSEN<br />
Großmeister<br />
der Entfremdung<br />
Kunstmuseum Picasso zeigt Alberto Giacometti<br />
Selbst wer noch nie eine Skulptur<br />
von Alberto Giacometti gesehen hat,<br />
weiß in etwa, wie diese Kunstwerke<br />
eght in Südfrankreich zeigt das Museum<br />
in der imposanten, vom Sparkassenverband<br />
gesponserten Ausstellung. Markus<br />
aussehen: Dürre, langgezogene Müller wies schon vorab die Mutmaßung<br />
Menschenwesen sind das, mit weiten zurück, sein Haus wolle bloß durch<br />
Beinen schreitend oder starr aufrecht<br />
Blockbuster-Schauen Zuschauer anlocken:<br />
stehend. Was jedoch auf Fotos<br />
kaum zu erkennen ist: Wie groß sind<br />
diese Werke eigentlich?<br />
Alberto Giacometti aus der Schweiz<br />
und der ältere Pablo Picasso aus Spanien<br />
teilten vielmehr das biografische Schicksal,<br />
in der Kunstmetropole Paris hängengeblieben<br />
zu sein, ohne ihre Nationalität Das Kunstmuseum Pablo Picasso<br />
lässt den unbefangenen<br />
Betrachter jetzt stauren<br />
mal befreundet, mal verkracht, bilde-<br />
aufzugeben. Sie kannten einander, wanen.<br />
Denn im selben ten aber auch ein Gegensatzpaar: Hier<br />
Raum, in dem mehrere gut der vom eigenen Genie überzeugte Picasso,<br />
einen Meter große „Frauen für Venedig“<br />
von ihrem Podium auf die Museumsbesucher<br />
herabblicken – oder besser: über sie<br />
hinweg –, hält auch die „Große stehende<br />
Frau“ aus dem Jahr 1960 Hof: eine imposante<br />
Dame von 276 Zentimetern Höhe.<br />
Der Anblick ist eine Wucht – und liefert<br />
den denkbar größten Kontrast zum nur<br />
dort der skrupulöse, dem Existenzia-<br />
lismus anhängende Giacometti, der wie<br />
ein kreativer Sisyphos zerstören musste,<br />
was er geschaffen hatte, um täglich neu<br />
zu beginnen. Insofern haben seine Grafiken,<br />
die jetzt auch in Münster gezeigt<br />
werden, einen eigenen Reiz: Ihre Fertigung<br />
schloss nachträgliche Korrekturen,<br />
wenige Schritte entfernten „kleinen wie sie Giacomettis Zeichnungen prägen,<br />
Platz“ oder der „Lichtung“, deren bronzenes<br />
Personal manchmal kaum größer als<br />
ein Zahnstocher ist.<br />
„Es sind Figuren in der Distanz“, erklärt<br />
von vornherein aus. Und seine etwas trist<br />
anmutenden Gemälde aus Paris haben<br />
auch etwas von Entfremdung: Man sieht<br />
Prachtstraßen – aber in nächtlicher Leere.<br />
Museumsdirektor Prof. Markus Müller,<br />
man könnte sich die kleinen Figuren als<br />
fern stehende Monumentalfiguren vorstellen.<br />
Und doch sind es keine Entwürfe,<br />
wie frühe Betrachter irrigerweise vermuteten,<br />
sondern vollgültige Werke. <strong>Die</strong> Distanz<br />
ist für den Experten ein Schlüsselbegriff<br />
für das Werk des schweizerischen<br />
Zeichners, Malers und Bildhauers: Auch<br />
in dessen Porträts schaffe Annäherung<br />
keine Nähe, sondern eine Fremde, die die<br />
Bezeichnung „Großmeister der Entfremdung“<br />
nahelege. Im Katalog wird Giacometti<br />
zu einem anderen Werk zitiert: „<strong>Die</strong><br />
Skulptur, die ich von dieser Frau machen<br />
wollte, entsprach in Wirklichkeit genau<br />
der Art und Weise, wie ich sie in einer gewissen<br />
Entfernung von mir auf der Straße<br />
gesehen hatte. Ich wollte ihr also die Größe<br />
geben, die sie hatte, als sie sich in die-<br />
Harald Suerland<br />
| www.kunstmuseum-picasso-muenster.de ser Entfernung befand.“<br />
Museumsdirektor Markus Müller freut<br />
115 Kunstwerke aus der Fondation Ma-<br />
sich über die hochkarätige Schau. Foto: -kal-<br />
<strong>Die</strong> Vielfalt Giacomettis ist ein Thema der Ausstellung – so sind große Frauenskulpturen, der berühmte Hund,<br />
eine Büste oder auch Gemälde zu sehen.<br />
Foto: Wilfried Gerharz<br />
ALBERTO GIACOMETTI – MEISTERWERKE<br />
<strong>Die</strong> Giacometti-Schau ist bis zum 24. Januar 2016 montags<br />
bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, freitags bis<br />
20 Uhr, am Zweiten Weihnachtstag und Neujahr ab 13<br />
Uhr. Heiligabend, am Ersten Weihnachtstag und Silvester<br />
geschlossen. Parallel ist die Ausstellung „Picasso – Süßer<br />
Vogel Jugend“ zu sehen. Infos unter 02 51 / 4 14 47 10.
LEBEN & WISSEN 31<br />
Ein allzu kurzer Schaffensrausch<br />
Imposant: „Wilhelm Morgner und die Moderne“ im Westfälischen Landesmuseum in Münster<br />
Farbenpracht: Landesrätin Dr. Barbara Rüschoff-Thale und Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold vor Wilhelm Morgners Bild „Ziegelbäcker“, das 1911 entstand.<br />
Foto: Jürgen Peperhowe<br />
<strong>Die</strong> Schau beginnt mit einem Mittagsmahl:<br />
Eine siebenköpfige Familie<br />
sitzt löffelnd um den Tisch herum,<br />
schweigend, in etwas gedämpfter<br />
Stimmung. Das großformatige Ölgemälde<br />
hat Wilhelm Morgner im Jahr<br />
1910 geschaffen, da war er noch keine<br />
20 Jahre alt. Ein stimmungsvolles<br />
Entree zur Sonderausstellung „Wilhelm<br />
Morgner und die Moderne“,<br />
das in Münsters Landesmuseum den<br />
Eindruck erwecken könnte: Hier<br />
herrscht die Idylle.<br />
„Wir wollten Wilhelm Morgner<br />
erstmals im großen europäischen<br />
Kontext zeigen.“<br />
Museumsdirektor Hermann Arnhold<br />
Was natürlich nicht<br />
stimmt. Im ersten<br />
Raum gibt es zwar allerlei<br />
Liebliches, gibt<br />
es zum Beispiel Landschaften<br />
aus Worpswede, kann man ein<br />
Bauernhaus von Fritz Overbeck mit<br />
einem entsprechenden Gemälde Morgners<br />
vergleichen. Auch, dass Vincent van<br />
Gogh für das „Mittagsmahl“ Pate gestanden<br />
hat, ist mit Händen zu greifen – seine<br />
„Kartoffelgrabende Bäuerin“ von 1885<br />
wiederum verweist auf Radierungen von<br />
Jean François Millet, die ebenfalls in<br />
Münster gezeigt<br />
werden. In den<br />
weiteren Räumen<br />
jedoch werden<br />
Farben und Motive<br />
greller, die Formen<br />
geradezu explosiv.<br />
„Wir wollten Wilhelm<br />
Morgner erstmals im großen europäischen<br />
Kontext zeigen“, erklärt Museumsdirektor<br />
Hermann Arnhold. Münster<br />
hatte dem westfälischen Künstler zuletzt<br />
1991 eine Retrospektive anlässlich<br />
seines 100. Geburtstags gewidmet. Aus<br />
Soest, wo er geboren wurde, stammen<br />
zahlreiche Werke der jetzigen Schau, 80<br />
von 172 Exponaten konnte Münsters Museum<br />
beisteuern, weil es neben Soest den<br />
größten Teil des Œuvre besitzt. Aber den<br />
beiden Kuratorinnen Tanja Pirsig-Marshall<br />
und Andrea Witte ging es ja eben<br />
nicht isoliert um Morgner, der im vorletzten<br />
Jahr des Ersten Weltkriegs ums Leben<br />
kam und seine letzten Gemälde 1913 geschaffen<br />
hatte – mit gerade mal 22 Jahren.<br />
Sie wollten vielmehr zeigen, wo Paul<br />
Cézanne oder Vincent van Gogh, wo kurz<br />
darauf Franz Marc oder Max Pechstein<br />
Spuren im Werk Morgners hinterlassen<br />
haben – oder wo es übereinstimmende<br />
Motive zwischen dem jungen Westfalen<br />
und den im Schnitt zehn Jahre älteren Expressionisten<br />
gibt.<br />
In Worpswede lernte Morgner die private<br />
Malschule des Berliners Georg Tappert<br />
kennen, der ihn auch später prägte und<br />
ihn zur Teilnahme an Ausstellungen<br />
drängte. Bedeutsam für Morgner, so<br />
schildern die Kuratorinnen, war die vierte<br />
Ausstellung der Neuen Secession im November<br />
1911 in Berlin: Dort trafen Werke<br />
der „Brücke“-Maler und des „Blauen Reiters“<br />
aufeinander, was bei Wilhelm Morgner<br />
offensichtlich zu einem gewaltigen<br />
Inspirationsschub führte: Im darauffolgenden<br />
Jahr 1912 malte und zeichnete er<br />
gleichsam pausenlos, schuf er über 90 Gemälde.<br />
Vor diesem Hintergrund verwundert<br />
es nicht, dass in der münsterschen<br />
Schau Bilder hängen, deren Kühnheit<br />
und Innovationskraft Staunen machen.<br />
Morgner wird abstrakt (etwa in „Astrale<br />
Landschaft“ und<br />
den Kompositionen),<br />
in der Wahl<br />
mancher Motive<br />
auch sehr drastisch<br />
(wie in einer<br />
„Kreuzabnahme“),<br />
bringt in<br />
seinen letzten Ölbildern<br />
die Leinwand zum Leuchten. Mögen<br />
auch einzelne Meisterwerke von<br />
Franz Marc oder Wassily Kandinsky den<br />
Rang ihrer Schöpfer behaupten, so zeigen<br />
Morgners Bilder gleichwohl, wie mutig er<br />
mit seinem Schaffen, das auf so wenige<br />
Jahre begrenzt war, in die Zukunft wies:<br />
Bisweilen glaubt man, einen Keith Haring<br />
zu sehen.<br />
Harald Suerland<br />
„Wilhelm Morgner und die Moderne“ im<br />
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