BOGART 25 (BeOurGuestARTist)
Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic
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eXPressiVe "momente"<br />
Gießen – Bahnhofstraße 64<br />
Kunstinitiative<br />
ANNA-LENA (2015, Acryl a. L.)<br />
Sabine Schock: „in unserem Körper<br />
und unserem Gesicht sind unsere<br />
lebenserfahrungen enthalten.<br />
Die Geschichten und Emotionen,<br />
die mich ansprechen, in Menschenbildern<br />
und Portraits zu entdecken,<br />
ist für mich eine spannende Herausforderung.“<br />
Künstlerisch familiär vorbelastet (ihr Urgroßvater<br />
war ein bekannter Maler in den Berlin, ihre Mutter<br />
ist Graphikerin) – hat sich die gebürtige Berlinerin<br />
bereits als Kind mit der Malerei beschäftigt und dies<br />
als Studentin und Ärztin in den 80iger und 90iger<br />
Jahren fortgesetzt. Nach ihrer berufl ichen Tätigkeit<br />
als Ärztin, Hausfrau und Mutter und einer langen<br />
Krankheitspause begann sie 2007 sich wieder intensiv<br />
mit der Malerei auseinanderzusetzen. Heute<br />
arbeitet sie in ihrem Atelier im historischen Schwanhof<br />
in Marburg und malt sowohl kleinformatige<br />
Bleistift-, Tusche- und Aquarellzeichnungen als auch<br />
großformatige Aquarell- und Acrylbilder.<br />
Im August 2012 wurde sie in den Berufsverband<br />
bildender Künstler in Hessen (BBK) aufgenommen.<br />
Das Motto für ihre Ausstellung im Liebigcenter ist „Moment“. Ihre Motive<br />
sind der Mensch speziell in Form vom Portraits, sind Alltagsgegenstände<br />
wie Schuhe in verschiedenen Formen und Naturdinge wie Blumen<br />
und Gemüsearten. Ihr Motto „Momente“ suggeriert Momentaufnahme. Ruhe<br />
und Stillstand sind vordergründig zu sehen. Aber durch ihren reduzierten Malstil<br />
– nichts ist naturalistisch fertiggemalt – fühlt man deutlich eine Bewegung,<br />
eine Dynamik, die hinter den Motiven liegt. Man wird regelrecht dazu<br />
inspiriert, sich eine Geschichte auszudenken, um das Bild fertig zu malen.<br />
Sie hat ihren Malstil – man kann ihn expressiv nennen – autodidaktisch<br />
und durch künstlerische Fortbildungen weiterentwickelt. In der Ausstellungsszene<br />
ist sie verstärkt seit 2008 zu sehen. Viele Ausstellungen zuerst im<br />
Marburger Umkreis, dann aber auch überregional (u.a. Berlin, Kassel, Köln),<br />
zeugen von ihrer Produktivität. Für den in Weilburg ausgeschriebenen Johannes<br />
Müller-Pauly-Gedächtnispreis für Aquarellmalerei 2015 hat Sabine<br />
Schock es bis in die Endrunde geschafft. – Kontakt: SabineSchock.de<br />
(aus Eröffnungsrede von Dr. Peter M. Pittner)<br />
Die Kunst ist das Sich-ins-<br />
Werk-setzen der Wahrheit.<br />
Im Kunstwerk hat sich die Wahrheit des Seienden ins<br />
Werk gesetzt. Wahrheit ist Wesen des Wahren, so<br />
Martin Heidegger („Vom Ursprung des Kunstwerkes“;<br />
1952), der seine These zu der Frage führtre: „Was ist Kunst<br />
und was ist ein Kunstwerk?“. Was der Philosoph an dem van<br />
Gogh-Gemälde „Die Bauernschuhe“ illustrierte, vollzog Laudotor<br />
Dr. Peter M. Pittner vor den Vernissage-Besuchern der<br />
noch bis Jahresende im Liebig-Center laufenden Ausstellung<br />
an Sabine Schocks gleichbenannter Acryl-Arbeit.<br />
»Nach ihrem Gemälde können wir nicht einmal feststellen,<br />
wo diese Schuhe stehen. Um dieses Paar Bauernschuhe ist nichts, wozu und wohin sie gehören<br />
könnten. Und dennoch. Aus der dunklen Öffnung des ausgetretenen Inwendigen des Schuhzeugs starrt<br />
die Mühsal der Arbeitsschritte. [...] Unter den Sohlen schiebt sich hin die Einsamkeit des Feldweges<br />
durch den sinkenden Abend. [...] zieht das klaglose Bangen um die Sicherheit des Brotes, die wortlose Freude<br />
des Wiederüberstehens der Not, das Beben in der Ankunft der Geburt und das Zittern in der Umdrohung des Todes«.<br />
Das Werk zeigt, was die Bauernschuhe in Wahrheit sind. Dieses Seiende tritt in die Unverborgenheit seines Seins hinaus.<br />
Wenn man Heideggers These für plausibel hält und die Wahrheit eines Kunstwerkes ‚entbergen’ will, dann muss man sich dem<br />
Werk in einer bestimmten Weise nähern...<br />
Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />
SCHUHPARADE (2012; Aquarell)<br />
Seine besondere Beziehung zur Kunstszene dokumentierte<br />
Dr. Peter M. Pittner nicht nur mit seiner akzentuierten<br />
Eröffnungrede zur Gießener Ausstellung von Sabine<br />
Schock, sondern auch an der Spitze des fünfköpfigen<br />
Vorstands des 1997 gegründeten Kulturcafé Michelbach<br />
in der 2001 eingeweihten "Kulturscheune" (Michelbacher<br />
Straße 9a, 35041 Marburg-Michelbach). Die Hauptaktivität<br />
des Vereins besteht in der Organisation und Realisierung<br />
von kulturellen Veranstaltungen mit einem breiten Spektrum<br />
von Genres. Die aktiven Gäste, Künstler und Künstlerinnen<br />
aus Musik und Literatur, Theater, bildender Kunst und<br />
Fotografie, politisch/geografisch/historisch orientierter<br />
Bildung usw. werden auf Vorschlag von Mitgliedern oder<br />
aufgrund eigener Angebote eingeladen. Sie sind größtenteils Amateure, die zumeist<br />
in Marburg und seiner näheren Umgebung leben und überwiegend ‚Kleinkunst’ jeder<br />
Art repräsentieren. Insgesamt 175 Veranstaltungen wurden von 1997 bis einschließlich<br />
2014 in eigener Regie geplant und durchgeführt, in 2015 stehen weitere Ereignisse im<br />
Programm (siehe nebenstehend sowie michelbach.de/html/kulturcafe).<br />
Samstag, 12.9., ab 16 Uhr<br />
„Das Scheunenfest“ mit lokalen Künstlern<br />
Samstag, 26.9., 20 Uhr<br />
Krimilesung<br />
Donnerstag, 8.10., 15 30 Uhr<br />
„Aladin wundert sich“- "frankfurter figurentheater"<br />
mit Marieluise Ritter<br />
Samstag, 24.10., 20 Uhr<br />
Kammerkonzert<br />
Streichquartette aus der Zeit der Romantik<br />
und Spätromantik mit Werken von Johannes<br />
Brahms und Gustav Jenner.<br />
Sonntag, 1.11., 19 30 Uhr<br />
Stephan Thomé liest aus „Gegenspiel“<br />
Samstag, 14.11., 20 Uhr<br />
Tobias Wessel – Akustik Rock<br />
Mit Gitarre, Mundharmonika und Kazoo<br />
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