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Aktuelles vom Waldverband Kärnten<br />

Waldverband Steiermark<br />

Foto: M. Wöhrle<br />

„Veranstaltungsoffensive“<br />

im Lavanttal<br />

Naturnahe Waldwirtschaft ist im Lavanttal seit langem ein WWG-Schwerpunkt bei der waldbaulichen Beratung.<br />

Ing. ChrIstIan sChmolIner<br />

Für die Waldbesitzer in der Region Lavanttal<br />

wurden im Herbst des Vorjahres<br />

mehrere interessante Waldbegehungen<br />

veranstaltet. Dabei wurden nicht nur unterschiedliche<br />

Waldbestände besichtigt,<br />

sondern auch individuelle Zugänge zur<br />

Waldbewirtschaftung diskutiert.<br />

WWg lavanttal ost<br />

Durchforstung mit Kleinharvester<br />

Neben waldbaulichem Wissen verlangen<br />

Durchforstungen vom Waldbesitzer<br />

vor allem die erforderliche Zeit für ihre<br />

Umsetzung. Diese ist aufgrund der vielseitigen<br />

Tätigkeiten in der Landwirtschaft<br />

meist besonders rar. Zudem ist es<br />

für viele Waldbauern eine große Hürde,<br />

die Arbeit im Wald, speziell für die Erstdurchforstung,<br />

an jemanden anderen<br />

zu übertragen. Bei einer Exkursion der<br />

WWG Lavanttal Ost zum Betrieb von<br />

Herrn Georg Brunner und zum Forstbetrieb<br />

Glock wurde genau diese Thematik<br />

erläutert und diskutiert. Besichtigt<br />

wurden dabei Durchforstungsflächen,<br />

denen unterschiedliche Überlegungen<br />

für ihre Durchführung zugrunde liegen.<br />

Die Bestände von Herrn Brunner<br />

wurden mit einem „Durchfostungsharvster“<br />

bearbeitet. Hier wurden Kriterien<br />

wie Gassenbreite und –abstände,<br />

Holzentnahme, Ausformung und Vermarktung<br />

näher betrachtet. Förster<br />

Christian Schmoliner nahm dabei zu<br />

den einzelnen Punkten detailliert Stellung<br />

und berichtete den Mitgliedern<br />

wie der Arbeitseinsatz geplant und umgesetzt<br />

wurde. Eine große Herausforderung<br />

bei der Erstdurchforstung ist generell<br />

die Holzvermarktung. Relativ hohe<br />

Foto: WWG Preitenegg<br />

Erntekosten und ein geringer Blochholzanteil<br />

beeinflussen die Kalkulation.<br />

Eine bestmögliche Vermarktung des anfallenden<br />

Industrieholzes bestimmt daher<br />

die erzielbare Wertschöpfung für<br />

den Waldbesitzer. Auch die richtige Sortierung<br />

durch den Unternehmer spielt<br />

hierbei eine große Rolle. Georg Brunner<br />

ist davon überzeugt, dass seine Entscheidung,<br />

die Durchforstung mit einer<br />

passenden Maschine und unter besonderer<br />

Aufsicht der WWG durchführen<br />

Die Mitglieder der WWG Lavanttal Ost bei ihrer Exkursion zum Thema „Durchforstung“. Der Abbau von<br />

Pflegerückständen sollte allen ein ernstes Anliegen sein.<br />

Foto: WWG Lavanttal Ost<br />

zu lassen, die richtige war.<br />

Im Forstbetrieb Glock, besichtigten<br />

die Exkursionsteilnehmer anschließend<br />

Durchforstungsbestände, welche seinerzeit<br />

von der Forstlichen Versuchsanstalt<br />

gepflanzt wurden. Interessant<br />

waren dabei unter anderem die Folgen<br />

verschiedener Setzabstände auf die Bestandesentwicklungen<br />

und die Auswirkungen<br />

von unterschiedlichen Eingriffsstärken<br />

bei den Durchforstungen.<br />

Ergänzt und abgerundet wurde die<br />

Veranstaltung der WWG Lavanttal Ost<br />

bei einem gemütlichen Ausklang im<br />

Gasthof Dohr vlg. Pfeiferstocker.<br />

WWg Preitenegg<br />

Eigenleistung sichert Arbeitsplatz und<br />

Einkommen<br />

Gerne folgte die WWG Preitenegg der<br />

Einladung ihres Mitgliedes Walter Kriegl<br />

zum Besuch seines land- und forstwirtschaftlichen<br />

Betriebes. Walter Kriegl und<br />

seine Familie bewirtschaften zusätzlich<br />

zu ihrer Landwirtschaft etwa 38 Hektar<br />

Wald. Neben den notwendigen landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten verbringt Herr<br />

Kriegl jede übrige Minute im Wald. Für<br />

ihn ist es besonders wichtig, möglichst<br />

alle Arbeiten selbst durchzuführen und<br />

damit nicht nur seinen Arbeitsplatz zu<br />

festigen, sondern auch das Arbeitseinkommen<br />

aus seinem Betrieb zu verbessern.<br />

Er legt dabei das Augenmerk nicht<br />

auf die Leistung pro Arbeitstag, sondern<br />

auf jene Bäume, die das Betriebsziel<br />

erreicht haben. Zudem hat die Pflege<br />

von Jungbeständen bzw. die Durchforstung<br />

einen hohen Stellenwert, damit<br />

auch künftige Generationen gute Voraussetzungen<br />

für die Waldbewirtschaftung<br />

vorfinden.<br />

Als Mitglied im Arbeitskreis Unternehmensführung<br />

sind betriebliche Aufzeichnungen<br />

für Walter Kriegl eine Selbstverständlichkeit.<br />

Für die Exkursionsteilnehmer<br />

konnte daher das in der Natur Gesehene<br />

und Besprochene auch mit Zahlen<br />

unterlegt werden. Besonders interessant<br />

war die Feststellung, dass in den letzten<br />

Jahren, trotz stärkerer Schwankungen<br />

beim Holzpreis, sein Durchschnittserlös<br />

beim Holzverkauf relativ konstant<br />

geblieben ist. Dabei betonte Kriegl den<br />

Vorteil bei einer Holzvermarktung über<br />

die WWG. Nur damit ist es für ihn möglich,<br />

sein produziertes Holz zum richtigen<br />

Abnehmer zu bringen und die Erlöse<br />

zu optimieren.<br />

Nach der überaus interessanten Waldbesichtigung<br />

und der regen Diskussion<br />

vor Ort wurden die Teilnehmer noch<br />

am Hof der Familie Kriegl gastfreundlich<br />

empfangen und verköstigt. Dafür bedankt<br />

sich die WWG Preitenegg noch<br />

einmal sehr herzlich bei den Gastgebern.<br />

WWg st. Paul/granitztal<br />

Durchforstung im bäuerlichen<br />

Kleinwald<br />

Viele Besucher folgten im Oktober<br />

des Vorjahres auch der Einladung<br />

der WWG St. Paul/Granitztal zu einer<br />

Waldbegehung bei Mitglied Siegfried<br />

Krobath in Gundisch. In Begleitung<br />

vom Obmann der WWG Region Lavanttal,<br />

Herrn Dipl.-Ing. Dr. Hillgarter,<br />

wurden unterschiedliche Waldbilder<br />

Für Walter Kriegl steht der Einzelbaum im Mittelpunkt seiner waldbaulichen Überlegungen. Holzvermarktung<br />

über die WWG ist für ihn ein wichtiger Vorteil.<br />

Foto: WWG Preitenegg<br />

diskutiert und notwendige Maßnahmen<br />

besprochen. Aufschlussreich waren unter<br />

anderem auch die Beispiele einfacher<br />

Volumsermittlungen von einzelnen<br />

Bäumen und ganzen Beständen.<br />

Besonders interessant war eine vorgenommene<br />

Teilung der Gruppe, um Flächen<br />

vor Ort selbständig auszuzeigen.<br />

Die unterschiedlichen Meinungen, welche<br />

Auszeige „die richtige“ sei, wurden<br />

danach eingehend diskutiert. Bei allen<br />

Argumentationen war man sich allerdings<br />

darüber einig, dass die Waldpflege<br />

im bäuerlichen Kleinwald wichtig und<br />

unerlässlich ist. Sie führt nicht nur zu<br />

stabilen Beständen, sondern auch zu einem<br />

Einkommen für den Waldbesitzer.<br />

Als Ausklang wurden die Teilnehmer<br />

von Herrn Krobath noch zu einem gemeinsamen<br />

Imbiss eingeladen. Auch<br />

hier stand die Diskussion über den<br />

Wald und seine Bewirtschaftung sowie<br />

über die gemeinsamen Aktivitäten in<br />

der WWG noch im Mittelpunkt.<br />

Kontakt<br />

WWG Region Lavanttal<br />

Dipl.-Ing. Dr. Franz-Werner Hillgarter<br />

Altendorf 85<br />

9411 St. Michael<br />

Tel.: 0676/4149837<br />

E-Mail: fwh-consulting@utanet.at<br />

Die Auszeige bei der Durchforstung war ein Thema<br />

für die WWG St. Paul. Foto: WWG St. Paul/Granitztal<br />

6 Waldverband<strong>aktuell</strong> Jänner 2016<br />

Waldverband<strong>aktuell</strong> Jänner 2016 2015 7

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