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PT-Magazin_5_2016

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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12. Jahrgang | Ausgabe 5 | <strong>2016</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Sigmar Gabriel<br />

Politik grüßt<br />

Mittelstandspreis<br />

Pilotprojekt<br />

Ernährungsumstellung<br />

für Mitarbeitergesundheit<br />

Nicht ohne Strategie<br />

Finanzierung sichern<br />

Ich und<br />

mein Rathaus<br />

Nicht meckern, machen!<br />

Klasse, dass Sie das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> in der Hand haben! Sie gehören offenbar zu denen,<br />

die ihr Glück in die Hand nehmen. Die unternehmerisch denken. Die unternehmerisch<br />

handeln. Die selbst anpacken statt von anderen Aktivität zu erwarten. Die VERÄNDERER.<br />

Wir brauchen Ihre Erfahrung und Meinung! Schreiben Sie uns an redaktion@op-pt.de!<br />

Heute noch! Herzliche Grüße, Ihr <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>!


Partner-Power<br />

2012 zog sich Gruner+Jahr aus allen<br />

Wirtschaftsmedien-Aktivitäten zurück.<br />

Die Financial Times Deutschland wurde<br />

eingestellt. Das 1980 gegründete Unternehmermagazin<br />

Impulse wurde seinem<br />

Chefredakteur Dr. Nikolaus Förster verkauft.<br />

Als Unternehmer, mit Schulden<br />

und mit Risiko, auf Augenhöhe mit seinen<br />

Lesern, richtete er alle Impulse-Aktivitäten<br />

neu aus: Direkt am Kundennutzen.<br />

Heute ist die Impulse Medien GmbH<br />

nicht mehr nur ein <strong>Magazin</strong>, sondern ein<br />

Dienstleister für Unternehmen. Es geht<br />

um konkrete Effekte und unmittelbaren<br />

individuellen Nutzen.<br />

Nikolaus Försters Thema ist nicht<br />

abstrakte Wirtschaft, sondern konkretes<br />

Unternehmertum. Das ist Teil der<br />

gemeinsamen Wertebasis der Impulse<br />

Medien GmbH und der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung. Also starten wir eine partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit vielen<br />

gemeinsamen Aktivitäten. Unter anderem<br />

findet im November erstmals ein<br />

EXKLUSIVES VISIONING-SEMINAR für<br />

Mitglieder des Netzwerks der Besten<br />

statt.<br />

Auch mit dem Medienpreis Mittelstand,<br />

dessen Jury der renommierte<br />

Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung,<br />

Roland Tichy, leitet, arbeitet die Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung bereits zusammen. Das<br />

ist Teil einer Partnerschaft mit den Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland (WJD) und<br />

deren 10.000 Mitgliedern. Erstmals zum<br />

Bundesball am 22. Oktober wird ein Sonderpreis<br />

„Junge Wirtschaft“ verliehen<br />

werden.<br />

„Der Große Preis des Mittelstandes<br />

ist die wichtigste Wirtschaftsauszeichnung<br />

für den deutschen Mittelstand. Die<br />

junge Wirtschaft von heute ist der starke<br />

Mittelstand von morgen. Diese Auszeichnung<br />

inspiriert und fördert Unternehmertum,<br />

was eines der Hauptziele<br />

der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

ist.“, so Horst Wenske, WJD-Bundesvorsitzender.<br />

Im Bereich der Hoch- und Fachschulen<br />

kooperiert die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

bereits zum Beispiel mit dem Deutschen<br />

Institut für kleine und mittlere Unternehmen,<br />

Prof. Dr. Jörn-Axel Meyer, und<br />

mit STeP, den Stralsunder Tagungen für<br />

erfolgreiche Partnerschaften, einer Initiative<br />

der Fachhochschule Stralsund<br />

und Prof. Dr. Norbert Zdrowomyslaw.<br />

Ebenfalls bewährt hat sich die bereits<br />

mehrjährige Zusammenarbeit mit den<br />

KMU-Beratern, dem Bundesverband<br />

freier Berater e. V., unter anderem mit<br />

dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden<br />

Carl-Dietrich Sander.<br />

Auf Seite 22 geben wir einen kleinen<br />

Überblick über einen Teil dieser Partnerschaften.<br />

Für die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

und ihre Partner ist die menschliche, die<br />

erzählbare Seite von „Wirtschaft“ wichtig.<br />

Denn ein Unternehmen ist mehr<br />

als die Summe seiner Kennzahlen oder<br />

Computerprogramme. Ein Unternehmen<br />

ist auch mehr als die Summe der<br />

Menschen darin.<br />

Es gibt Unternehmen, da spürt der<br />

Besucher so etwas wie eine „Seele“.<br />

Etwas, was hinter den Aktivitäten der<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter steht.<br />

Hier haben Geschichte und Vision<br />

eine Ausstrahlung, selbst wenn die<br />

Geschäftsräume geschlossen sind. Und<br />

wenn Unternehmen dieses Bewusstsein<br />

in jedem einzelnen Mitarbeiter, in jedem<br />

Partner, in jedem Stakeholder bewahren<br />

und pflegen, dann bleiben behalten sie<br />

Bodenständigkeit und Zukunftsfähigkeit.<br />

Und das gilt für die allermeisten der<br />

rund 15.000 seit 1995 zum Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ nominierten<br />

Unternehmen. Einige wenige<br />

konnte Christian Wewezow im Juni auf<br />

der „Zukunftsreise Mittelstand“ besuchen.<br />

Den Bericht dazu finden Sie auf S. 20. ó<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

Qualität ist:<br />

Wenn<br />

alles passt.<br />

Bester Service, schönste<br />

Architektur, höchste Effizienz<br />

Für das perfekte Zuhause muss alles<br />

passen und Qualität ohne<br />

Kompromisse ist unser täglicher<br />

Antrieb. Profitieren auch Sie von der<br />

Service- und Beratungs qualität des<br />

Testsiegers, der Architektur des<br />

Traumhauspreis-Gewinners und der<br />

Sparsamkeit eines Effizienzhauses<br />

gebaut von FingerHaus.<br />

www.fingerhaus.de/<br />

qualitaetleben


Seite 6<br />

© Fotomek<br />

12 Es ist Zeit, aus den Fehlern zu lernen!<br />

Dr. Volker Gallandi skizziert die<br />

großen Fehler der Regierung Merkel<br />

16 Warum Sozialismus nicht<br />

funktionieren kann<br />

In der sozialistischen DDR gab es<br />

weder Bananen noch Westreisen.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

© K.-U. Hler - Fotolia<br />

Unternehmer & Kommune<br />

In diesem Heft<br />

18 Großer Preis <strong>2016</strong><br />

Grußworte<br />

20 Zukunftsreise Mittelstand <strong>2016</strong><br />

Eine einwöchige Tour durch acht<br />

Bundesländer<br />

Seite 48<br />

Jetzt Finanzierung sichern<br />

Gesellschaft<br />

3 Partner-Power<br />

6 Unternehmer & Kommune<br />

Unternehmer klagen über<br />

„ihr“ Rathaus<br />

22 Partner des Wettbewerbs<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

23 Nichts motiviert so sehr wie Erfolg!<br />

24 Der Fluch des Alters<br />

Warum sich viele Unternehmer<br />

schwer tun, rechtzeitig loszulassen.<br />

26 Start in ein neues<br />

Technologie-Zeitalter<br />

Die Günzburger Steigtechnik macht<br />

sich fit für die Zukunft.<br />

© kieferpix - Fotolia<br />

© WavebreakmediaMicro - Fotolia<br />

29 Kolumne<br />

Mein bester Tag<br />

Wirtschaft<br />

30 Regional<br />

32 „Deep Work“ – was ist das?<br />

konzentriertes, vertieftes Arbeiten<br />

Seite 32 Seite 44<br />

„Deep Work“ – was ist das?<br />

Begeistern statt Belehren<br />

34 Regional<br />

36 „Das geht doch nicht!“<br />

EEG-Reform macht Schluss mit<br />

Überrenditen bei der Windkraft<br />

© Kurhan - Fotolia<br />

40 Pilotprojekt Gesundheit<br />

Wie sich die Ernährungsumstellung<br />

für Mitarbeiter und Betriebe lohnt.<br />

44 Begeistern statt Belehren<br />

Die Lightcycle Rohstoffwochen<br />

touren <strong>2016</strong> im dritten Jahr durch<br />

Deutschlands Klassenzimmer.<br />

Seite 40 Pilotprojetkt Gesundheit<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

Titelbild: © Fotomek Covermontage: Remo Eichner-Ernst, OPS Netzwerk GmbH


© 3d illustration<br />

Seite 60<br />

Karlsruhe – Pionierregion für autonomes Fahren<br />

Stndr o<br />

l c ...<br />

46 Das „Digital-Manifest“<br />

48 Jetzt Finanzierung sichern<br />

Finanzierungsstrategie erarbeiten<br />

und umsetzen<br />

50 Der unbekannte Helfer<br />

Das Zahlungsverzugsgesetz<br />

51 Vertrauensvolle Hände<br />

Die Private Office GmbH<br />

unterstützt Firmen<br />

52 Innovative Gipfelstürmer<br />

Das Münchner Startup AUROCO<br />

53 EU-Marken:<br />

Alle wichtigen Änderungen auf<br />

einen Blick<br />

54 Unternehmen sind Wandel nicht<br />

gewachsen<br />

Die Change-Fitness-Studie <strong>2016</strong><br />

56 Corporate-Banking<br />

im KMU-Segment<br />

Südwestdeutschland<br />

58 Zauberhafter Südwesten<br />

60 Karlsruhe – Pionierregion für<br />

autonomes Fahren<br />

Das Verkehrsministerium hat entschieden.<br />

62 Pirmasens Euroclassic <strong>2016</strong><br />

Die Vorstellungen im Überblick<br />

Lifestyle | Auto<br />

64 In 20 Sekunden Kopffreiheit<br />

Das Spaß-Mobil Beetle Dune<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

66 Leserbriefe<br />

zur Ausgabe 4/<strong>2016</strong><br />

Wir sind Made in Germany!<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

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© eyetronic / Fotolia<br />

Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

6<br />

Unternehmer<br />

&Kommune<br />

Die weitaus meisten mittelständischen<br />

Unternehmer klagen zwar über „ihr“ Rathaus,<br />

aber sehen die Chancen nicht, selbst die Energie<br />

aufzubringen und Einfluss zu nehmen.<br />

10 Empfehlungen aus der Praxis.<br />

© Fotomek<br />

Der Titel „<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft“ weist<br />

schon auf die enge Verbindung<br />

der Aktivität von Unternehmen und<br />

ihrer Einbindung in das gesamtgesellschaftliche<br />

Bedingungsgefüge hin. Jedes<br />

Unternehmen ist Teil eines kommunalen<br />

Gemeinwesens, aber der Beitrag der<br />

Wirtschaft und gerade des Mittelstandes<br />

zur Vitalität dieses Gemeinwesens<br />

wird von Kommunalpolitik und Öffentlichkeit<br />

in der Regel nicht angemessen<br />

gewürdigt. In welcher Position sind die<br />

Kommune und die Unternehmen, wie<br />

könnten sie besser zusammenarbeiten,<br />

um die erfolgsrelevanten Rahmenbedingungen<br />

für die Unternehmer zu verbessern<br />

und den Standort zu stärken?<br />

Was können Unternehmer mit Blick fürs<br />

Ganze tun, um die Sache in Gang zu<br />

bringen?<br />

Die Kommune<br />

Jedes Unternehmen ist mit seinem Firmensitz<br />

und seinen Niederlassungen<br />

Teil des jeweiligen Wirtschaftsstandorts<br />

und damit des Gemeinwesens Kommune.<br />

In Deutschland gibt es rund 11.100<br />

Städte und Gemeinden. Wie jedes Unternehmen<br />

sind auch alle diese Kommunen<br />

dem Wettbewerb unterworfen. Im interkommunalen<br />

Standort-Wettbewerb<br />

„am Markt“ geht es:<br />

• um Einwohner, insbesondere vor dem<br />

Hintergrund des demografischen<br />

Wandels<br />

• um Kaufkraft der Bürger der Kommune<br />

und des Umlands, inbesondere<br />

vor dem Hintergrund des wachsenden<br />

Internet-Handels<br />

• um Tagesgäste und Touristen<br />

• um investierende und gewerbesteuerzahlende<br />

Unternehmen<br />

Es gibt IMMER einen Weg zum Neuen.<br />

• um standortverlagernde oder neugegründete<br />

Institutionen<br />

• um Arbeitsplätze und um Fachkräfte<br />

zu deren Besetzung<br />

• um die Einstufung der Kommune<br />

nach Zentralfunktionen im Landesentwicklungsplan<br />

• um imagefördernde Auszeichnungen<br />

(z.B. den Großen Preis des Mittelstandes“)<br />

• um die Aufmerksamkeit der Medien<br />

und positive Berichterstattung<br />

• um staatliche Zuschüsse


© Fotomek<br />

„Die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

zählt zu den wenigen<br />

Lobby-Organisationen,<br />

die die Leistung des<br />

deutschen Mittelstandes<br />

intensiv und nachhaltig<br />

würdigen.<br />

“<br />

Um sich in diesem interkommunalen<br />

Standort-Wettbewerb besser<br />

behaupten zu können, wenden wettbewerbsaktive<br />

Kommunen über die<br />

klassische Wirtschaftsförderung hinaus<br />

zunehmend die Marketing-Instrumente<br />

an, die sich seit Jahrzehnten im Wettbewerb<br />

der Unternehmen auf Märkten<br />

bewährt haben. Bedauerlicherweise ist<br />

festzustellen, dass viele Ratsmitglieder,<br />

oft aber auch die Bürgermeister und<br />

die Mitarbeiter der Kommunalverwaltung<br />

kaum Zugang zu wirtschaftlichem<br />

Fachwissen haben und ihnen der Beitrag<br />

gerade der kleineren örtlichen Unternehmen<br />

zur Kommunalentwicklung<br />

kaum bewusst ist.<br />

Das Zusammentreffen von demografischem<br />

Wandel, den Auswirkungen<br />

der Globalisierung, der Ausbreitung des<br />

Internets, den Folgen des Wirtschaftsstrukturwandels<br />

mit Konzentration in<br />

Industrie und Handel, der Schließung<br />

von Kasernen und dem verändertem<br />

Kaufverhalten der Bürger stellt für die<br />

Kommunen eine gewaltige Herausforderung<br />

dar. Die veränderten Rahmenbedingungen<br />

zwingen sie, ihre kommunale<br />

Wirtschaftsförderung neu auszurichten<br />

und die Bandbreite ihrer Ziele und Aufgaben<br />

auszuweiten, und das vor dem<br />

Hintergrund meist knapper Kassen.<br />

Wie kann die Kommune vor diesem<br />

Hintergrund ihre Gestaltungsräume<br />

nutzen, um den eigenen Standort wirtschaftlich<br />

zu stärken? Sie kann und sollte<br />

die beiden wichtigsten Kategorien ihrer<br />

Mitbürger anhören und einbeziehen: die<br />

örtlichen Unternehmer und auch die<br />

Immobilieneigentümer, denn von der<br />

Investitionsbereitschaft dieser beiden<br />

Gruppen von Akteuren hängt das Wohl<br />

und Wehe jeder Kommune maßgeblich<br />

ab.<br />

Die Unternehmer<br />

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes<br />

gibt es zurzeit in Deutschland<br />

insgesamt rund 3,6 Millionen Unternehmen,<br />

darunter rund 2,3 Millionen<br />

Einzelunternehmen, 450.000 Personengesellschaften,<br />

666.000 Kapitalgesellschaften<br />

und 216.000 Unternehmen<br />

sonstiger Rechtsformen. Die Einzelunternehmen<br />

machen also fast zwei Drittel<br />

der Gesamtheit aus und sie prägen noch<br />

immer stark das wirtschaftliche Leben<br />

der Innenstädte.<br />

Als „Mittelstand“ wird oft die<br />

Gesamtheit der KMU, also der kleinen<br />

und mittleren Unternehmen, verstanden.<br />

Die KMU stellten nach Berechnungen<br />

des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung<br />

(IfM) 99,6 Prozent<br />

aller Unternehmen mit Umsatz aus Lieferungen<br />

und Leistungen und/oder sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten.<br />

Sie erwirtschafteten 2013 mit rund 2,16<br />

Billionen Euro 35,5 Prozent des gesamten<br />

Umsatzes deutscher Unternehmen;<br />

beschäftigten mit rund 16,14 Millionen<br />

Sozialversicherungspflichtiger 59,2 Prozent<br />

aller sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten, boten 82,2 Prozent aller<br />

Auszubildenden einen Ausbildungsplatz<br />

und steuerten rund 55,5 Prozent<br />

zur gesamten Nettowertschöpfung der<br />

deutschen Unternehmen bei.<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung zählt zu<br />

den wenigen Lobby-Organisationen, die<br />

die Leistung des deutschen Mittelstandes<br />

intensiv und nachhaltig würdigen,<br />

sie lobt jährlich den „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ aus und trägt mit ihren<br />

vielfältigen Aktivitäten dazu bei, das<br />

Bild des Unternehmers in der deutschen<br />

Öffentlichkeit zu verbessern und ihre<br />

Leistung in den Blick der Öffentlichkeit<br />

zu rücken.<br />

Eine solche Unterstützung steht den<br />

Unternehmern in den meisten Kommunen<br />

leider nicht zur Verfügung. Es gibt<br />

IHK und HWK, Innungen und Verbände<br />

wie den Einzelhandelsverband, der<br />

DEHOGA etc. Aber alle diese Fachorganisationen<br />

leisten kaum einen Beitrag<br />

zur Stärkung der Kommune als Wirtschaftsstandort<br />

im Wettbewerb – das ist<br />

auch nicht ihre Aufgabe. Die früher oft<br />

sehr aktiven örtlichen Gewerbevereine<br />

sind verschwunden oder dümpeln vor<br />

sich hin, eine leistungsfähige Interessenvertretung<br />

der lokalen Wirtschaft in<br />

ihrer Gesamtheit gegenüber dem Rathaus<br />

existiert in der Regel nicht. Es wäre<br />

aber sehr sinnvoll für Unternehmer und<br />

Immobilieneigentümer, sich der Realität<br />

entsprechend als Teil einer Standortgemeinschaft<br />

wahrzunehmen und sich um<br />

mehr Einfluss auf die Rahmenbedingungen<br />

zu kümmern, unter denen sie am<br />

Ort wirtschaften. Es geht um ihr künftiges<br />

Geschäft.<br />

Wertschöpfung: Neuer Ansatz der<br />

kommunalen Wirtschaftsförderung<br />

Die durchweg finanziell klammen Kommunen<br />

richten ihre Wirtschaftsförderung<br />

oft vor allem an der gewünschten<br />

Steigerung des Gewerbesteuer-Aufkommens<br />

aus und fokussieren ihren Blick auf<br />

die Großbetriebe auf der „Grünen Wiese“.<br />

Das mag unter kurzfristigem fiskalischen<br />

Aspekt verständlich sein, aber die<br />

Ausrichtung der Wirtschaftsförderung<br />

unter dieser Priorität vernachlässigt die<br />

Wirtschaftsleistung der Gesamtheit der<br />

(inner)städtischen Unternehmen. Das<br />

sind neben den Handelsfilialisten die<br />

meist inhabergeführten Unternehmen<br />

des Facheinzelhandels, der Gastronomie,<br />

der Dienstleister wie Arztpraxen und<br />

Anwaltskanzleien. Sie sind mit ihrer Leistung<br />

vor Ort präsent, personalintensiv,<br />

sie bilden aus und sie beleben die Innenstadt.<br />

Alle diese Beiträge zur wirtschaftlichen<br />

Stärke des Standorts bleiben bei<br />

der Fokussierung auf die Gewerbesteuer<br />

außer Acht und führen tendenziell zur<br />

chronischen Überschätzung der Fiskaleffekte.<br />

Richtiger wäre es, die erzielte Wertschöpfung<br />

zum Maßstab der kommunalen<br />

Wirtschaftsförderung zu machen.<br />

Die Wertschöpfung eines Standortes<br />

hängt davon ab, wo die mobilen Einwohner<br />

der Stadt und ihres Umlands<br />

und die Gäste und Touristen ihr Geld<br />

ausgeben und welche Entscheidungen<br />

die örtlichen Unternehmer und ˘<br />

Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

7


Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

8<br />

Ist Ihre Kommune kinderfreundlich?<br />

Immobilieneigentümer in Bezug auf<br />

Investitionen oder Desinvestitionen bzw.<br />

Personalaufbau oder -abbau an diesem<br />

Standort treffen. Investoren entscheiden<br />

sich für einen Unternehmensstandort,<br />

Bürger für einen Wohnort und Touristen<br />

für ein Reiseziel, wenn dort die für sie<br />

wichtigen Rahmenbedingungen erfüllt<br />

sind und die Leistung stimmt. Für diese<br />

unterschiedlichen Zielgruppen muss<br />

die Stadt attraktiv sein, wenn sie den<br />

Wettbewerb der Standorte gegen ihre<br />

ebenfalls marktaktiven Nachbarstädte<br />

für sich entscheiden will.<br />

Die Gesamtwertschöpfung, die der<br />

Standort leistet, umfasst die wirtschaftliche,<br />

die soziale und die kulturelle Wertschöpfung.<br />

Was ist damit gemeint? Die<br />

wirtschaftliche Wertschöpfung ist die<br />

wertsteigernde Leistung, die von den<br />

Unternehmen am Standort, darunter<br />

auch den kommunalen Betrieben, am<br />

Markt erzielt wird, und z. B. in Umsatzgrößen,<br />

Kaufkraftkennziffern und mit<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen gemessen<br />

werden kann. Ausdruck der wirtschaftlichen<br />

Stärke ist auch generell die<br />

Steuerkraft einer Gemeinde und speziell<br />

das jährliche Aufkommen an Einkommen-<br />

und an Gewerbesteuern.<br />

Die soziale Wertschöpfung umfasst<br />

alle die Aktivitäten, die die Daseinsvorsorge<br />

betreffen und das soziale<br />

Klima prägen – z. B. die Ausstattung<br />

der Gemeinde mit Krankenhaus, Ärzten<br />

und Notarzt, die Leistungen haupt- und<br />

nebenamtlicher Kräfte bei Kirchengemeinden,<br />

Rotem Kreuz, Arbeiterwohlfahrt,<br />

Jugendarbeit, Ferienprogramme<br />

für Kinder etc. Viele mittelständische<br />

Unternehmer sind in diesen Bereichen<br />

ehrenamtlich aktiv und spenden oft<br />

hohe Beträge zu deren Unterstützung,<br />

oft auch ohne damit verbundene PR-<br />

Maßnahmen.<br />

Die kulturelle Wertschöpfung erfasst<br />

die Gesamtleistung aller Kulturschaffenden<br />

im weitesten Sinne, darunter die<br />

© Robert Kneschke / Fotolia<br />

Schulen, Hochschulen<br />

und Weiterbildungseinrichtungen,<br />

die Kirchengemeinden,<br />

die Aktivität<br />

der Musik- und Kunstvereine,<br />

die Hilfen für<br />

benachteiligte Schulkinder<br />

etc. Nicht jede Stadt<br />

wird mit ihrem Kulturprofil so klar identifiziert<br />

wie z. B. die Festspielstadt Bayreuth;<br />

aber jede Stadt hat ein kulturelles<br />

Profil und das verdankt sie in der Regel<br />

zum großen Teil ihren in Vereinen ehrenamtlich<br />

aktiven Bürgern, darunter vielen<br />

kulturinteressierten Mittelständlern.<br />

Nicht immer sind die Teilwertschöpfungen<br />

voneinander zu trennen: Zum<br />

Beispiel ist ein Krankenhaus als Erbringer<br />

von Marktleistungen im Wettbewerb<br />

sowohl Produzent von wirtschaftlicher<br />

Wertschöpfung als auch in seiner<br />

Funktion als Arbeitgeber und Garant<br />

qualifizierter medizinischer Versorgung<br />

an der Erzeugung sozialer Wertschöpfung<br />

beteiligt.<br />

© Fotomek<br />

Diese drei Bereiche bedingen sich<br />

gegenseitig: Wo Geld in der Gemeindekasse<br />

ist, lassen sich auch leichter<br />

kulturelle und soziale Projekte realisieren.<br />

Wo das soziale Klima stimmt und<br />

die Menschen stolz auf „ihre“ Stadt sind,<br />

gibt es weniger Vandalismus und eine<br />

größere Bereitschaft von Privaten, in<br />

dieser Stadt in Immobilien zu investieren.<br />

Wo das kulturelle Leben blüht, fällt<br />

es Unternehmen leichter, qualifizierte<br />

Mitarbeiter zu halten oder von auswärts<br />

anzuziehen. Und wo die Leistung der<br />

Unternehmer wertgeschätzt wird, zeigen<br />

viele von ihnen große Bereitschaft,<br />

sich für Belange des Gemeinwesens<br />

aktiv einzusetzen.<br />

Von Oskar Patzelt ist bekannt, dass er<br />

sich den Leitspruch zu Eigen gemacht<br />

hatte: „Vor die Therapie stellten die Götter<br />

die Diagnose“. Diese Devise sollten<br />

auch Bürgermeister beherzigen, die ihre<br />

Gemeinde „nach vorn“ bringen wollen.<br />

Die angemessene Diagnose zur objektiven<br />

Beurteilung der Situation eines<br />

Unternehmens wie auch einer Kommune<br />

ist die SWOT-Analyse, also die<br />

systematische Erfassung der Stärken<br />

(Strengths) und Schwächen (Weaknesses)<br />

sowie der Chancen (Opportunities)<br />

und Risiken (Threats). Kaum eine Kommune<br />

verfügt aber bisher über dieses<br />

Diagnose-Instrument; oft ist es selbst<br />

Wirtschaftsförderern nicht bekannt. Wer<br />

zeitgemäße kommunale Wirtschaftsförderung<br />

betreiben will, braucht unternehmerischen<br />

Gestaltungswillen, eine<br />

präzise Lagebeurteilung (= „Diagnose“)<br />

und klare Arbeitsziele für die Verbesserung<br />

der Situation (= „Therapie“).<br />

Örtliches Unternehmer-Netzwerk<br />

Alle Unternehmen an einem Standort<br />

hängen in der einen oder anderen<br />

Weise voneinander ab. Ein Bewohner<br />

des Umlands, der in die Stadt fährt, dort<br />

zum Arzt geht, im Rathaus seinen Pass<br />

verlängern lässt, seinen Rechtsanwalt<br />

oder Steuerberater aufsucht, in mehreren<br />

Geschäften einkauft, eine Gaststätte<br />

besucht, sich bei der Bank mit<br />

Geld versorgt und zurückfährt, nimmt<br />

immer einen Gesamteindruck von der<br />

Qualität des Standorts gemessen an seinen<br />

Bedürfnissen und deren Erfüllung<br />

mit und richtet sein künftiges Verhalten<br />

danach aus.<br />

Erklärtes Ziel der Wirtschaftsförderung<br />

ist es in der Regel, den eigenen<br />

Standort für alle Beteiligten attraktiv zu<br />

halten und die Kundenfrequenz zu erhöhen.<br />

Da liegt es auf der Hand, dass es von<br />

Vorteil ist, ein Unternehmer-Netzwerk<br />

zur Verfügung zu haben, mit dessen<br />

Hilfe z. B. frequenzsteigernde Gemeinschaftsaktionen<br />

ins Werk gesetzt werden<br />

können.


© Fotomek<br />

„Gemeinsames Oberziel<br />

der Kommunalverwaltung<br />

und der örtlichen<br />

Unternehmen sollte sein,<br />

die Attraktivität der eigenen<br />

Gemeinde zu stärken.<br />

“<br />

Ein solches Unternehmer-Netzwerk<br />

haben in früheren Jahren meist die örtlichen<br />

Gewerbe- oder Verkehrsvereine<br />

geboten, die oft auf eigene Initiative<br />

und auf eigene Kosten Funktionen übernommen<br />

haben, die heute der kommunalen<br />

Wirtschaftsförderung obliegen,<br />

wenn der Standort nicht im Wettbewerb<br />

zurückfallen soll. Der gewachsene<br />

Wettbewerbsdruck unter den Unternehmen,<br />

die geminderten personellen<br />

und finanziellen Spielräume gerade<br />

der inhabergeführten Fachgeschäfte<br />

und der hohe Anteil der Filialisten – in<br />

der Regel sind dies Trittbrettfahrer bei<br />

Gemeinschaftsaktionen – haben die<br />

Bereitschaft der örtlichen Unternehmer<br />

zum ehrenamtlichen Einsatz sehr<br />

gedämpft. Es ist deshalb zur Aufgabe der<br />

Wirtschaftsförderung geworden, solche<br />

Netzwerke etablieren zu helfen – allein<br />

schon wegen des mit ihrer Hilfe verbesserten<br />

Zugangs der Verwaltung zu den<br />

örtlichen Unternehmen.<br />

Gemeinsames Oberziel der Kommunalverwaltung<br />

und der örtlichen Unternehmer<br />

sollte sein, die Attraktivität der<br />

eigenen Gemeinde zu stärken:<br />

• als Standort für die Unternehmen<br />

aller Branchen<br />

• als Wohnort für die Bürger der Stadt<br />

• als Einkaufsort für Kunden aus der<br />

Stadt und ihrem Umland<br />

• als Reiseziel für Gäste aus nah und<br />

fern.<br />

Standortmarketing erhält dadurch eine<br />

Aufgabe als Instrument der Stadtentwicklungs-Politik<br />

und jeder Unternehmer<br />

sollte im eigenen geschäftlichen<br />

Interesse daran mitwirken wollen. Kostet<br />

das Zeit? Ja. Kostet das Geld? Ja.<br />

Bringt es angemessenen Nutzen? Ja,<br />

wenn man es richtig angeht, wie bei<br />

allen Unternehmungen. Welche Faktoren<br />

sind dabei zu beachten? ˘<br />

Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

9<br />

• Konzept-Entwicklung-<br />

Konstruktion<br />

• Qualitätsplanung-<br />

Erprobung-Bemusterung<br />

•Projektmanagement<br />

•Serienfertigung<br />

Kunststofftechnik Backhaus GmbH<br />

Waldheimstraße 8<br />

58566 Kierspe<br />

Tel: 023 59 – 906-0<br />

Fax 049 23 59 – 75 79<br />

E-Mail:info@kb-backhaus.de<br />

2014<br />

www.kb-backhaus.de


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Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

10<br />

Erfolgsfaktoren<br />

Ganzheitliches Standortmarketing mit<br />

aktiver Unternehmerbeteiligung ist<br />

natürlich kein Selbstläufer sondern eine<br />

sehr anspruchsvolle Gemeinschaftsaufgabe.<br />

Und da die Menschen sind, wie<br />

sie sind, gibt es sicher zu Beginn eine<br />

Fülle von Bedenken und Hemmnissen.<br />

Unsere Erfahrungen aus der Kommunalberatung<br />

und der Analyse Dutzender<br />

von Fallstudien zu unterschiedlichen<br />

Kommunen zeigen aber: Es funktioniert,<br />

wenn diese kritischen Erfolgsfaktoren<br />

bei der Konzeption des Standortmarketings<br />

und seiner Durchführung konsequent<br />

beachtet werden:<br />

• Erklärung des politischen Willens,<br />

Einbindung der politischen Gremien<br />

und Initiative von Promotoren, also<br />

aktiven Förderern des Projekts (des<br />

Bürgermeisters als des wichtigsten<br />

„Machtpromotors“ und aktiver<br />

Unternehmer als wirtschaftlich<br />

fachkundiger „Sachpromotoren“) zur<br />

Überwindung der üblichen Anfangswiderstände<br />

• Einbezug aller Akteure (insbesondere<br />

der mittelständischen Unternehmer)<br />

in die Kommunikation und sorgfältige<br />

prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Bereitstellung angemessener finanzieller<br />

Mittel zu Sicherung der Nachhaltigkeit<br />

• Effiziente Gestaltung des Stadtmarketing-Prozesses<br />

und konsequentes<br />

Projektmanagement<br />

Warum sollte die Kommunalpolitik sich<br />

auf einen solchen Prozess einlassen und<br />

die interessierten Unternehmer daran so<br />

aktiv beteiligen? Aus eigenem Interesse:<br />

Shoppingspaß muss sein!<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Was kann man weitblickenden Unternehmern<br />

raten, die in ihrer Gemeinde<br />

einen wirksamen Standortmarketing-<br />

Prozess in Gang setzen wollen? Wie<br />

können sie vorgehen? Aufgrund unserer<br />

praktischen Erfahrungen ist dies ein<br />

geeigneter Weg:<br />

1<br />

Identifizieren Sie die Unternehmer an<br />

Ihrem Standort, bei denen Sie Interesse<br />

an Ihrem Vorhaben erkennen<br />

können und die als kooperationsfähig<br />

bekannt sind. Holen Sie sie an einen<br />

runden Tisch und stellen Sie in offener<br />

Diskussion fest, wie die anderen ihren<br />

Standort bewerten und wo sie Ansatzpunkte<br />

für Verbesserungsmaßnahmen<br />

sehen. Fassen Sie das Ergebnis der Diskussion<br />

zusammen und leiten Sie das<br />

Protokoll allen Teilnehmern zu, je schneller<br />

desto besser.<br />

• Bündelung der Unternehmerinteressen<br />

in einer gut organisierten örtlichen<br />

Unternehmervereinigung mit<br />

Mitgliedern aus allen Branchen und<br />

Ortsteilen und mit Öffnung gegenüber<br />

Immobilieneigentümern auch<br />

ohne Geschäftsbetrieb aber mit Interesse<br />

an der Standortentwicklung<br />

• Klärung der Begriffe und der Erwartungen<br />

der Beteiligten an das Stadtmarketing<br />

und klare Zielsetzung für<br />

das Gemeinschaftswerk<br />

• Schaffung einer soliden Datengrundlage<br />

zur Standortqualität, am besten<br />

mit einer SWOT-Analyse<br />

• Organisatorische Verankerung mit<br />

klarer Zuordnung der Kompetenzen,<br />

administrative Unterstützung des<br />

Unternehmer-Netzwerks durch die<br />

Verwaltung, am besten durch die<br />

Wirtschaftsförderung<br />

© Fotomek<br />

Denn wenn wie in den meisten Kommunen<br />

das eigene (Gewerbe-)Steueraufkommen<br />

nicht reicht und staatliche<br />

Zuschüsse kaum noch für Stadtentwicklung<br />

zur Verfügung stehen, gibt es nur<br />

eine Quelle, aus der die gewünschten<br />

Investitionsmittel in die Stadt fließen:<br />

die Gelder, die die Immobilieneigentümer<br />

und die Unternehmer an diesem<br />

Standort investieren, weil er ihnen<br />

günstige Bedingungen, Mitsprache und<br />

Planungssicherheit bietet und ihnen<br />

deshalb attraktiver erscheint als andere<br />

Kommunen, die weniger unternehmerfreundlich<br />

sind.<br />

2<br />

Tragen Sie in einem ersten Gespräch<br />

Ihrem Bürgermeister Ihre Gedanken<br />

vor und übergeben Sie ihm das<br />

Ergebnisprotokoll mit der Bitte, sich<br />

dazu zu äußern.<br />

3<br />

Nehmen Sie seine Fragen und<br />

– gegebenenfalls – Bedenken auf.<br />

Erstellen Sie a) eine schriftliche Nutzenargumentation<br />

aus Sicht der Unternehmer,<br />

der Immobilieneigentümer und<br />

der Kommune und b) eine schriftliche<br />

Einwandbehandlung, in der Sie auf alle<br />

wesentlichen Bedenken kurz und bündig<br />

eingehen. Diskutieren Sie das Papier in<br />

Ihrem Unternehmerkreis und aktualisieren<br />

sie es unter Berücksichtigung der<br />

Diskussionsergebnisse.<br />

4<br />

Gewinnen Sie den Bürgermeister<br />

und seinen Wirtschaftsförderer<br />

dafür, unter Mitwirkung der interessierten<br />

Unternehmer aus Ihrem Kreis<br />

eine SWOT-Analyse für Ihren Standort


zu erstellen und animieren Sie die in<br />

Frage kommenden Unternehmer – auch<br />

die Filialleiter großer Unternehmen auf<br />

der Grünen Wiese – Daten aus deren<br />

Erhebungen beizusteuern. Solche Daten<br />

liegen für jede größere Kommune vor.<br />

5<br />

Stellen Sie das Ergebnis der SWOT-<br />

Analyse auf Einladung des Bürgermeisters<br />

Ihrem Gemeinderat vor<br />

und werben Sie für den Ratsbeschluss<br />

zum Beginn eines Standortmarketing-<br />

Prozesses.<br />

6<br />

Fangen Sie mit „reifen“ Co-Marketing-Projekten<br />

an und überzeugen<br />

Sie die restlichen Zweifler<br />

und Bedenkenträger mit den sichtbaren<br />

Erfolgen. Stellen Sie dabei die Unterstützung<br />

durch den Bürgermeister und seine<br />

Verwaltung anerkennend heraus.<br />

7<br />

Formen Sie aus Ihrem – inzwischen<br />

hoffentlich gewachsenen – Unternehmerkreis<br />

eine neue örtliche<br />

Unternehmervereinigung in der Rechtsform<br />

des e. V. bzw. reaktivieren Sie den<br />

bestehenden alten Gewerbeverein, verankern<br />

Sie die Ziele des Gemeinschaftswerks<br />

in der Vereinssatzung und werben<br />

Sie auf dieser Basis um neue Mitglieder.<br />

8<br />

Wenn die oben skizzierten Erfolgsbedingungen<br />

geschaffen sind,<br />

können Sie gemeinsam mit der<br />

Kommunalverwaltung das Gemeinschaftswerk<br />

„Ganzheitliches Standortmarketing“<br />

in Angriff nehmen. Konzentrieren<br />

Sie sich auf die konstruktiven<br />

Köpfe und die erreichbaren Ziele und<br />

halten Sie durch. Einigkeit macht stark,<br />

aber sie stellt sich nicht von selbst ein.<br />

9<br />

Sorgen Sie von Beginn an für sorgfältige,<br />

konsequente Kommunikation<br />

nach innen (Unternehmer-<br />

Netzwerk) und nach außen (Rathaus und<br />

Öffentlichkeit), pflegen Sie guten Kontakt<br />

zur Lokalpresse und stellen Sie das<br />

Vorhaben und die erzielten Fortschritte<br />

auf der Homepage der Kommune und<br />

auf der des Unternehmer-Netzwerks gut<br />

verständlich und mit Bildern dar.<br />

10<br />

Wenn das Standortmarketing<br />

mit starker Unternehmerbeteiligung<br />

fest etabliert und<br />

funktionstüchtig ist: Prüfen Sie, ob die<br />

Voraussetzungen erfüllt sind, sich für<br />

den Wettbewerb um den „Großen Preis<br />

des Mittelstand“ vorschlagen zu lassen.<br />

Wenn Sie nun Blut geleckt haben:<br />

Viel Erfolg! ó<br />

Über den Autor<br />

Dr. Karl J. Eggers leitete von 1980 bis 1989<br />

in Bonn ein Institut für internationale Wirtschaftsanalysen<br />

und arbeitet seitdem in der<br />

Marketingberatung.<br />

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11<br />

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12<br />

Es ist Zeit,<br />

aus den Fehlern zu lernen!<br />

Dr. Volker Gallandi skizziert die großen Fehler<br />

der Regierung Merkel und gibt Anregungen<br />

für eine sinnvolle Bundestagswahl.<br />

Die Bundestagswahl wirft ihre<br />

Schatten voraus. Aus Angst vor<br />

Verhältnissen wie in Österreich<br />

fürchtet auch die hiesige große Koalition<br />

zu Recht, ihre Bundestagsmehrheit<br />

zu verlieren. Unterstützt von den mit<br />

Zwangsgebühren finanzierten Staatsmedien<br />

versucht man zur Zeit, die von<br />

der Flüchtlingskrise „gerupfte“ Kanzlerin<br />

zu rekonstruieren, um vermutlich<br />

mit der alten Strategie „auf den Kanzler<br />

kommt es an“ am Ruder zu bleiben. Es<br />

ist bei keinem politischen Lager eine an<br />

Inhalten orientierte positive Agenda zu<br />

erkennen. Man ist „gegen“ – gegen die<br />

AfD, gegen Ausländer, gegen Ausländerfeinde,<br />

gegen Vermögende usw.<br />

Dieser Artikel soll versuchen, die teuersten<br />

inhaltlichen Fehler der Merkel-<br />

Regierungen zu skizzieren, mit denen die<br />

Kanzlerin und ihre Follower ihre Opposition<br />

selbst heranzüchteten:


1. Energiewende<br />

Angesichts der Langzeitkosten der<br />

Atommüllentsorgung und der oft<br />

verschleierten Gefahren radioaktiver<br />

Strahlung (bekannte Unglücke:<br />

Fukushima, Harrisburg, Tschernobyl<br />

– Dunkelziffer unklar) war die<br />

Absichtserklärung, ohne Atomstrom<br />

auskommen zu wollen, sicher vertretbar.<br />

Nicht vertretbar war es, ostblockmäßig<br />

Gesetzmäßigkeiten der<br />

Physik dem politischen Willen unterordnen<br />

zu wollen: Der Plan – das<br />

zentrale Energieversorgungssystem<br />

der Altkonzerne zu erhalten und die<br />

dezentrale Energieerzeugung der<br />

Privathaushalte etc. mit Solarzellen,<br />

Windenergiekraftwerken usw. dem<br />

System einzuverleiben – missachtete,<br />

dass die Dezentralen auf der<br />

untersten Netzebene einspeisen, das<br />

zentrale System aber auf der Hochund<br />

Höchstspannungsebene. Beide<br />

„Dieser Artikel soll versuchen,<br />

die teuersten<br />

inhaltlichen Fehler der<br />

Merkel-Regierung zu<br />

skizzieren.<br />

“<br />

Systeme sind nicht miteinander<br />

kompatibel, erzeugen Überkapazitäten,<br />

machen saubere Gaskraftwerke<br />

unwirtschaftlich und machen<br />

schmutzige Kohlekraftwerke nötig.<br />

Eine Umweltgefahr wird durch eine<br />

neue ersetzt, Milliarden verbrennen.<br />

2. Banken- und Staatsschuldenkrise<br />

Japan war einmal die zweitstärkste<br />

Wirtschaftsnation, der Index Nikkei<br />

lag bei 40.000 Punkten. Seine Banken<br />

hatten zu viel Geld, die Blase platzte.<br />

Seit 1990 stagniert das Land und ist<br />

nun ein Rekordhalter der Staatsverschuldung.<br />

Alle effektiven Maßnahmen<br />

wurden nicht ergriffen. Nach der<br />

Finanzkrise 2008 – erneut geboren<br />

aus zu viel Geld – ging Europa den<br />

japanischen Weg: Die beschlossenen<br />

Regulierungen sind Augenwischerei,<br />

die nötigen Maßnahmen wurden<br />

unterlassen. Wie in der Energiepolitik<br />

ging es um den Erhalt des auch hier<br />

offensichtlich versagenden Zentralsystems.<br />

Man behielt ein Finanzsystem<br />

bei, das heute exakt dieselben<br />

Schwächen hat wie das der Krisenjahre<br />

1907, 1929, 2001, 2007/8 usw.<br />

Zusätzlich werden Systeme bekämpft,<br />

die früher bei Zusammenbruch des<br />

zentralen Systems das Überleben vieler<br />

Wirtschaftssubjekte und Bürger<br />

garantierten: Bargeld und Schattenwirtschaft.<br />

So hat der zwangsweise in<br />

das System einspeisende Solarstromproduzent<br />

bei einem Systemausfall<br />

keinen Strom und der Wohlhabende<br />

in der Finanzkrise kein Geld. Die dem<br />

Staat nahen Konzerne zocken auf<br />

Kosten der Steuerzahler, nicht auf<br />

eigene Gefahr.<br />

Im sehenswerten Film „Die Glücksritter“<br />

von 1983 ist das alte System<br />

beschrieben: Die Gebrüder Duke<br />

gehören zu den ältesten Händlern an<br />

der Börse. Als sie sich zum Schluss verzocken,<br />

nimmt ihnen der Geschäftsführer<br />

der Börse die Zulassung weg<br />

und beschlagnahmt ihr ganzes Privatvermögen.<br />

Auch heute basieren<br />

die Handelssysteme auf dem Vertrauen,<br />

dass die Inhaber der Trading-<br />

Lizenz solvent sind und wissen, was<br />

sie tun, also z. B. eine aus dem Ruder<br />

gelaufene Option liquidieren, wenn<br />

die verlangten Nachschüsse ausbleiben.<br />

Werden die Trader überrascht,<br />

wie bei der Freigabe des Schweizer<br />

Franken, zahlen die hinter den<br />

Trading-Häusern stehenden Teilnehmer,<br />

z. B. Banken, auch etwa bei der<br />

Börsenkrise 1907. Verursacht jedoch<br />

das billige Geld eine so große Blase,<br />

dass die Teilnehmer finanziell überfordert<br />

sind – wie bei Bear Stearns<br />

oder den Lehmann Brothers – kommt<br />

der Crash, d. h. in Japan wie in Europa<br />

zahlt immer der Staat. Die heutigen<br />

Handelssysteme werden durch die<br />

Brandbeschleuniger Zentralbankgeld<br />

immer riskanter, sodass das Wunschdenken,<br />

das den Politikern schmerzhafte<br />

Reformen und Abwahlrisiken<br />

erspart, bizarre Formen annimmt: Als<br />

Allheilmittel postulieren vom Staat<br />

bezahlte Zentralbanker und Professoren<br />

mal das bedingungslose Grundeinkommen<br />

oder das Helikoptergeld<br />

oder die Abschaffung des Bargeldes.<br />

Die Eurozone ist seit sechs Jahren<br />

nicht einmal in der Lage, die Probleme<br />

Griechenlands zu lösen. Das<br />

„Die Zentrale muss alle Macht haben“-<br />

Dogma führt dazu, dass die aneinander<br />

geketteten Kähne der EU und der<br />

Eurozone nur bei schönem Wetter<br />

nicht untergehen. Das schöne Wetter<br />

ist vorbei, mit Sätzen wie „Ihr Geld<br />

ist sicher!“ rettet sich kein Staatschef<br />

mehr. ˘<br />

Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

13


Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

14<br />

3. Die Flüchtlingskrise<br />

1980 wurde der Film „Der Grenzwolf“<br />

mit Charles Bronson gedreht. Es ging<br />

um die Flüchtlingsströme aus Mexico<br />

in die USA und die Ermordung eines<br />

US-Grenzbeamten. Im Abspann heißt<br />

es, dass die Bemühungen der USA,<br />

Flüchtlinge aus dem Süden abzuhalten,<br />

dazu führten, dass jährlich<br />

eine Million Flüchtlinge erwischt und<br />

zurückgeschickt werden, zwei Millionen<br />

aber durchkommen. Inzwischen<br />

sind ein Drittel der US-Amerikaner<br />

Hispanos. Wären Europas Zentralinstitutionen<br />

weniger unfähig, hätte<br />

man also die drohenden Flüchtlingswellen<br />

angesichts der Probleme in<br />

Afrika und Asien ebenso erkennen<br />

können wie den Umstand, dass die<br />

europäische Grenze länger ist als die<br />

der USA zu Mexiko. Weiterhin ignorant<br />

und zentralstaatlich hofft man<br />

nun auf einen Pakt mit Erdogan und<br />

Co. Dass die Diktatur das effizienteste<br />

System sei, das gleichsam alle<br />

Probleme lösen könne, schwingt bei<br />

diesem Denken mit. Das fördert nicht<br />

nur autoritär-antidemokratische Parteien,<br />

sondern das „Gebt mir noch<br />

mehr Macht“-Ansinnen demokratisch<br />

gewählter oder nicht gewählter (EZB-<br />

Rat) Institutionen. Empirisch ist die<br />

Effizienz der Diktaturen nicht belegt,<br />

der Untergang der DDR und des Ostblocks<br />

oder des Regimes des Schah<br />

von Persien zeigen, dass deren Propaganda<br />

eigener Macht und Schönheit<br />

den Blick auf die Realität verdunkelte,<br />

mehr nicht.<br />

4. Altersvorsorge<br />

Der redefreudige Norbert Blüm würde<br />

seinen Satz „Die Rente ist sicher!“ vermutlich<br />

mit dem Satz „Über die Höhe<br />

hat keiner was gesagt!“ ergänzen. In<br />

nahezu allen Debatten fehlt der Hinweis,<br />

dass man nicht mehr auszahlen<br />

kann als man erwirtschaftet, egal<br />

welches System man bevorzugt. Beim<br />

Thema „erwirtschaften“ fallen den<br />

meisten Politikern wieder nur staatliche<br />

Maßnahmen ein, obwohl das<br />

2015<br />

2015<br />

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Tel.: +49 3 68 47 / 4 41-0<br />

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© By Tobias Koch (OTRS) [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/<br />

by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons from Wikimedia Commons<br />

Bundesregierung<br />

Schicksal des Ostblocks erwiesen hat,<br />

dass der Befehl „Wirtschaft wachse!“<br />

nicht funktioniert. Privatinitiative<br />

wird ideologisch in der herrschenden<br />

Meinung der Presse präventiv<br />

weggebombt. Man behandelt „Reiche“<br />

wie Parasiten, Unternehmer sind<br />

gleich Steuerhinterzieher, Vermieter<br />

Ausbeuter etc. – d. h. man mobilisiert<br />

Neid. Frankreich hat sich so zu einem<br />

Land entwickelt, das „keine einzige<br />

strukturelle Reform durchgeführt“<br />

und nicht, wie Deutschland 1.300<br />

Mittelständler des Typus „Hidden<br />

Champion“ hat, sondern nur noch<br />

100 (Euro 06/<strong>2016</strong> Seiten 21/23). Wer<br />

kann, flieht und auch der begabte Teil<br />

der deutschen Jugend hat keine Lust,<br />

im Inland zu bleiben und dem alten<br />

Establishment die – pünktlich vor<br />

der Wahl überdimensional erhöhte –<br />

Rente zu bezahlen.<br />

können, hat die Krisen nicht beseitigt,<br />

sondern verschlimmert. Wer auf<br />

Seiten der Mächtigen die Kreativität,<br />

die Intelligenz, die Meinung und die<br />

Energie, schlicht die Kräfte der Gesellschaft<br />

fürchtet und fesselt und Macht<br />

nicht wirksam dezentralisiert, wird<br />

scheitern, ebenso wie diejenigen der<br />

Machtlosen, die sich nicht nachhaltig<br />

engagieren wollen und nur den<br />

„besseren König“ suchen. Ein Wahlkampf<br />

über Inhalte und die konkrete<br />

Umsetzung von Zielen wäre ein erster<br />

Schritt. ó<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

5. Fazit<br />

Die auf Deutschland und Europa<br />

lastenden und noch zukommenden<br />

Krisen sind weder Überraschungen<br />

noch unbesiegbare Ungeheuer. Der<br />

autoritäre Anspruch des Zentralstaates,<br />

mit noch mehr Bevormundung<br />

und Macht die Probleme lösen zu<br />

Über den Autor<br />

Dr. Volker Gallandi ist Rechtsanwalt und<br />

Buchautor. Er beschäftigt sich unter anderem<br />

mit Staatsschutzdelikten und Pressefreiheit.<br />

Seine Kanzlei sitzt im Hessischen<br />

Gorxheimertal.


Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

© Jrgen Flchle / Fotolia<br />

16<br />

In der sozialistischen DDR gab es weder<br />

Bananen noch Westreisen. Das toppte<br />

die Zuckerinsel Kuba: Als dort Che Guevara<br />

Wirtschaftsminister war, wurde sogar<br />

der Zucker knapp.<br />

1<br />

“Noch vor fünfzig Jahren hatte praktisch<br />

kaum jemand den Mut, für die<br />

freie Marktwirtschaft einzutreten“,<br />

formulierte vor über fünfzig Jahren<br />

Ludwig von Mises vor argentinischen<br />

Studenten nach der Ära Peron. Heute<br />

nach Wirtschaftswunderzeiten und der<br />

Implosion realer sozialistischer Systeme<br />

bedarf es wieder dieses Mutes. Denn<br />

es ist wieder en vogue in der öffentlichen<br />

Debatte, marktwirtschaftliche<br />

Systeme zu diskreditieren. Mehr noch:<br />

In der Wirtschaftspolitik nehmen Interventionismus<br />

und Regulierung bereits<br />

sozialistische Züge an. Mietpreisbremse<br />

und andere Preiseingriffe nehmen überhand.<br />

Lehrbeispiel für das Versagen von<br />

politischer Intervention in wirtschaftliche<br />

Prozesse ist doch die Energiepolitik.<br />

2<br />

Angesichts des zunehmenden<br />

Drucks auf das marktwirtschaftliche<br />

System, auch bedingt durch<br />

den ständigen Interventionismus, ist es<br />

geboten, von neuem die grundsätzlichen<br />

Unterschiede zwischen Marktwirtschaft<br />

und Sozialismus herauszustellen.<br />

Wesentliche Merkmale für ein Wirtschaftssystem<br />

sind die Antworten auf<br />

die beiden Fragen: 1) Wer verfügt über<br />

das Eigentum an den Produktionsmitteln?<br />

2) Wer koordiniert Angebot und<br />

Nachfrage. Marktwirtschaft ist gekennzeichnet<br />

durch Privateigentum an den<br />

Produktionsmitteln und Koordination<br />

von Angebot und Nachfrage durch<br />

Markt und Wettbewerb. Im Sozialismus<br />

Warum Sozialismus<br />

nicht funktionieren kann<br />

dagegen liegt das Eigentum in Kollektiven<br />

(verstaatlicht oder vergesellschaftet)<br />

und die Koordination von Angebot und<br />

Nachfrage erfolgt über einen zentralen<br />

Plan bzw. eine Zentrale.<br />

3<br />

Die empirischen Erfahrungen mit<br />

sozialistischen Systemen haben<br />

stets die theoretischen Argumente<br />

derjenigen Wissenschaftler bestätigt,<br />

die wie Mises, Popper oder Hayek die<br />

Funktionsuntüchtigkeit solcher Modelle<br />

behauptet haben. Zu solchen Erfahrungen<br />

gehören beispielsweise:<br />

a) Sozialismus ist stets mit Totalitarismus<br />

politisch wie wirtschaftlich verbunden.<br />

Beides ist interdependent.<br />

Beides hebt die Freiheit politisch wie<br />

wirtschaftlich auf. Die Zentrale ist<br />

davon überzeugt, zu wissen, was gut<br />

für das Volk ist („Volksdemokratie“).<br />

b) Sozialistische Systeme führen zu<br />

Armut der Massen und zu Wohlstand<br />

nur der politischen Elite. Gegenwärtig<br />

bietet der Kubatourismus hierfür den<br />

besten Anschauungsunterricht. Noch<br />

drastischer freilich ist Nordkorea.<br />

c) Sozialismus heißt: Anmaßung von<br />

Wissen (Hayek). Es ist aber – trotz<br />

aller Fortschritte in der Datenverarbeitung<br />

– unmöglich, dass die Zentrale<br />

oder das Kollektiv über mehr<br />

Wissen verfügt als die Millionen von<br />

Bürgern, Verbrauchern und Produzenten.<br />

d) Auch sozialistische Systeme brauchen<br />

Kalkulationsgrundlagen. Eine Anekdote<br />

aus dem wissenschaftlichen<br />

Ideenstreit möge das Versagen solcher<br />

Systeme belegen: Oskar Lange,<br />

Ideengeber des sog. Dritten Wegs<br />

zwischen Kapitalismus und Sozialismus<br />

(sein Konzept nannte er Konkurrenzsozialismus<br />

und diente später<br />

als Blaupause für Ota Sik) wurde<br />

nach den Kalkulationsgrundlagen in<br />

seinem Konzept gefragt. Seine Antwort:<br />

„Ganz einfach, man nehme den<br />

Warenhauskatalog eines amerikanischen<br />

Unternehmens, dann kenne<br />

man das Preisgefüge!“<br />

4<br />

Marktwirtschaftliche Systeme sind<br />

offene Systeme, sind lernfähig,<br />

sind sensibel für Fehlerkorrekturen,<br />

sind anpassungsfähig und innovativ.<br />

Diese Eigenschaften gehören nicht<br />

zum Charakter sozialistischer Muster.<br />

Anschauungsunterricht hierfür bietet<br />

allein schon der Vergleich öffentlicher<br />

Verwaltungen und der Wirtschaft in<br />

unserem Land. Öffentliche Verwaltungen<br />

sind Bürokratien. Sie beruhen auf<br />

dem Prinzip von Befehl und Gehorsam.<br />

Kultur der Innovation, der Reformbereitschaft<br />

und Reformfähigkeit sowie des<br />

Verbesserungsmanagements: Fehlanzeige.<br />

Zwei Erlebnisse hierzu: Am Rande<br />

eines Treffens mit dem damaligen NRW-<br />

Ministerpräsidenten Clement sagte dieser<br />

im Kontext dieser Thematik: „Der<br />

öffentliche Sektor ist viel zu groß, das<br />

müsste alles kleiner werden!“ Warum ist<br />

ihm das als Chef der Verwaltung nicht<br />

gelungen? Zweites Erlebnis: Ein für das<br />

Kultusministerium eines Bundeslands<br />

zuständige Ressortchef sagte anlässlich<br />

eines Strategietreffens: „In meinem<br />

Hause könne man ein Drittel der Planstellen<br />

einsparen, ohne dass die Arbeit<br />

darunter leiden würde.“ Geschehen ist<br />

aber nichts.<br />

5<br />

Der Unterschied zwischen privatem<br />

und öffentlichem Sektor lässt sich<br />

auch und besonders an der Nutzungsintensität<br />

technischen Fortschritts<br />

verdeutlichen. Mitte der 90er-Jahre gab<br />

es eine Veranstaltung bei einem saarländischen<br />

Softwareunternehmen. Gast<br />

war auch der damalige Ministerpräsident.<br />

Der Festredner, Mitglied des Vor-


stands eines Global Players im IT-Bereich,<br />

bedauerte in seiner Rede, dass man in<br />

Deutschland mit niemandem aus der<br />

Politik und Verwaltung auf Augenhöhe<br />

über die Anliegen von IT und TK sprechen<br />

könne. Als ich selbst Ende 1999 Mitglied<br />

der Regierung wurde, konnte man<br />

den Entwicklungsrückstand zwischen<br />

Wirtschaft und Verwaltung erleben. Im<br />

Büro des Ministerpräsidenten fehlten zu<br />

der Zeit die für den Anschluss eines PCs<br />

erforderlichen Kabel.<br />

6<br />

Armut in der Welt lässt sich nur<br />

durch Nutzung marktwirtschaftlicher<br />

Methoden überwinden. Beispiel<br />

China: Wenn es in diesem großen<br />

Land nicht zur Hinwendung zu Privateigentum<br />

und marktwirtschaftlichen<br />

Strukturen gekommen wäre, würden<br />

dort immer noch Hungersnot und<br />

Armut herrschen. Auch in Europa wurde<br />

Armut erst besiegt, als der Kapitalismus<br />

seine sogar von Karl Marx bewunderten,<br />

kreativen Kräfte entfalten konnte. Systemüberwindung<br />

hin zu sozialistischen<br />

Methoden würde unsere Welt nicht verbessern,<br />

sondern verschlechtern – auch<br />

im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.<br />

7<br />

Popper mahnte in „Die Zukunft ist<br />

offen“: „Die Erhaltung der offenen<br />

Gesellschaft (Demokratie und Marktwirtschaft)<br />

ist eine ständige Aufgabe. Ob<br />

diese Lebensform, die eine einzige Ausnahme<br />

in der Geschichte der Menschheit<br />

darstellt und die nur ein kleiner Teil<br />

der Menschheit das Glück hat zu erleben,<br />

erhalten werden kann, das wird von<br />

der jungen Generation abhängen, also<br />

davon, ob diese Generation gewillt sein<br />

wird, diese Lebensform nach außen und<br />

nach innen zu verteidigen.“ Skepsis ist<br />

zwar angesichts der Diskussion um TTIP<br />

in Deutschland oder angesichts der Diskussion<br />

um die Arbeitsmarktreformen<br />

in Frankreich geboten. Aber man kann<br />

nur hoffen, dass diese jungen Menschen,<br />

die diesbezüglich auf die Straße gehen,<br />

nicht die Mehrheit darstellen. ó<br />

Über den Autor<br />

Hanspeter Georgi ist Politiker und Diplom-<br />

Volkswirt. Zuletzt war er saarländischer<br />

Minister für Wirtschaft und Arbeit. Er ist<br />

Mitglied des Präsidiums der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung.<br />

Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

17


Großer Preis<br />

Thomas Geisel,<br />

Oberbürgermeister<br />

Düsseldorf<br />

© Stadt Düsseldorf<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

18<br />

Uneingeschränkte<br />

Wertschätzung<br />

Grußwort von<br />

Sigmar Gabriel, MdB,<br />

Bundesminister für<br />

Wirtschaft und Energie<br />

Mittelständische Unternehmen verkörpern<br />

mit ihrer einzigartigen Mischung<br />

aus Leistungsbereitschaft, Erfolg und<br />

sozialer Verantwortung ein besonderes<br />

wirtschaftliches Erfolgsmodell in<br />

Deutschland. Sie sind unverzichtbar für<br />

Wachstum, Beschäftigung und Innovation.<br />

Damit der deutsche Mittelstand<br />

angesichts vielfältiger Herausforderungen<br />

im Zeitalter der Globalisierung, der<br />

Digitalisierung und des demografischen<br />

Wandels vital, stark und innovativ bleibt,<br />

hat das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie (BMWi) gemeinsam<br />

mit den Spitzenverbänden der deutschen<br />

Wirtschaft im Juli 2015 den Dialogprozess<br />

„Zukunft Mittelstand“ ins Leben<br />

gerufen. Im aktuellen Aktionsprogramm<br />

„Zukunft Mittelstand“ stellt das BMWi<br />

zahlreiche Maßnahmen moderner Mittelstandspolitik<br />

vor.<br />

So wollen wir die Rahmenbedingungen<br />

für Mittelständler in Deutschland<br />

durch einen beherzten Abbau von Bürokratie<br />

verbessern. Nachdem wir 2015<br />

durch das erste Bürokratieentlastungsgesetz<br />

und die Vergaberechtsreform<br />

einen kräftigen Entlastungsimpuls in<br />

Höhe von 1,4 Milliarden Euro für die mittelständische<br />

Wirtschaft gegeben haben,<br />

streben wir noch in dieser Legislaturperiode<br />

ein zweites Bürokratieentlastungsgesetz<br />

an.<br />

Um die Digitalisierung voranzutreiben,<br />

haben wir mit der Plattform<br />

Industrie 4.0 eines der größten internationalen<br />

und nationalen Netzwerke zur<br />

Förderung der Digitalisierung etabliert.<br />

Es unterstützt insbesondere den Mittelstand<br />

bei der Transformation in Richtung<br />

Industrie 4.0. In den vom BMWi geförderten<br />

„Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“<br />

können Unternehmen eigene<br />

technische Entwicklungen und Schnittstellen<br />

zu Produkten und Kunden testen,<br />

bevor sie in passgerechte Systeme investieren.<br />

Damit künftig alle Mittelständler<br />

an die digitale Welt angeschlossen<br />

sind, investieren wir in den Ausbau einer<br />

flächendeckenden und leistungsstarken<br />

Netzinfrastruktur.<br />

Mit der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“,<br />

die wir gemeinsam mit der<br />

Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaft,<br />

den Gewerkschaften und den Ländern<br />

ins Leben gerufen haben, stärken wir die<br />

duale Berufsausbildung, die besonders<br />

von mittelständischen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmern getragen wird.<br />

Wir wollen wieder mehr Jugendliche für<br />

die Berufsausbildung gewinnen, um die<br />

Fachkräftebasis unseres Mittelstands zu<br />

erweitern.<br />

Der Mittelstand in Deutschland<br />

genießt meine uneingeschränkte Wertschätzung.<br />

Ich freue mich deshalb sehr,<br />

dass Ihre Unternehmen auch durch die<br />

Teilnahme am „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Anerkennung durch eine größere Öffentlichkeit<br />

erhalten. Sie alle halten unsere<br />

Soziale Marktwirtschaft in Deutschland<br />

lebendig und sind daher auch alle preiswürdig.<br />

Ich wünsche Ihnen für die Preisverleihung<br />

viel Erfolg! ó<br />

© BMWi/Maurice Weiss<br />

Dr. Reiner Haseloff,<br />

Ministerpräsident des<br />

Landes Sachsen-Anhalt<br />

© Staatskanzlei des Landes<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Bodo Ramelow,<br />

Ministerpräsident des<br />

Freistaats Thüringen<br />

© THÜRINGER STAATSKANZLEI<br />

Tarek Al-Wazir,<br />

Hessischer Minister für<br />

Wirtschaft, Energie,<br />

Verkehr und<br />

Landesentwicklung<br />

© HMWEVL<br />

Malu Dreyer,<br />

Ministerpräsidentin<br />

von Rheinland-Pfalz<br />

© STAATSKANZLEI RHEINLAND-PFALZ<br />

Richard Kühnel,<br />

Leitung der Vertretung<br />

der Europäischen<br />

Kommission in<br />

Deutschland<br />

© Europäische Kommission<br />

Vertretung in Deutschland<br />

André Schröder,<br />

Minister der Finanzen<br />

des Landes<br />

Sachsen-Anhalt<br />

© Ministerium der Finanzen,<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Dr. Markus Söder MdL,<br />

Staatsminister der<br />

Finanzen, für<br />

Landesentwicklung<br />

und Heimat<br />

© www.stmflh.bayern.de<br />

Dr. Nicole Hoffmeister-<br />

Kraut MdL, Ministerin für<br />

Wirtschaft, Arbeit und<br />

Wohnungsbau des Landes<br />

Baden-Württemberg<br />

© wm.baden-wuerttemberg.de<br />

Ilse Aigner, MdL, Stellv.<br />

Ministerpräsidentin Bayern,<br />

Staatsministerin für<br />

Wirtschaft und Medien,<br />

Energie und Technologie<br />

© www.stmwi.bayern.de<br />

Dr. Hans-Gert Pöttering,<br />

Präsident des Europ.<br />

Parlaments a.D. und<br />

Vorsitzender der Konrad-<br />

Adenauer-Stiftung<br />

© Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

Harry Glawe, Minister<br />

für Wirtschaft, Bau<br />

und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern<br />

© Pressestelle<br />

Wirtschaftsministerium M-V


Erwin Sellering,<br />

Ministerpräsident des<br />

Landes Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

<strong>2016</strong><br />

© Pressestelle Staatskanzlei M-V<br />

Jörg Felgner, Minister für<br />

Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Digitalisierung des<br />

Landes Sachsen-Anhalt<br />

© http://www.mw.sachsen-anhalt.de<br />

Stanislaw Tillich,<br />

Ministerpräsident des<br />

Freistaates Sachsen<br />

Torsten Albig,<br />

Ministerpräsident<br />

des Landes<br />

Schleswig-Holstein<br />

© Staatskanzlei Schleswig-Holstein<br />

Gebührende<br />

Anerkennung<br />

Grußwort von<br />

Dr. Wolfgang Schäuble,<br />

MdB, Bundesminister<br />

der Finanzen<br />

© Bundesministerium der Finanzen, Foto: Ilja C. Hendel<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

19<br />

Albrecht Gerber,<br />

Wirtschafts- und<br />

Energieminister<br />

Brandenburg<br />

© MWE Brandenburg<br />

Dr. Dietmar Woidke,<br />

Ministerpräsident<br />

des Landes<br />

Brandenburg<br />

Dr. Carsten Linnemann<br />

MdB,<br />

MIT-Bundesvorsitzender<br />

© Thorsten Schneider; Nutzungsrecht:<br />

Carsten Linnemann<br />

Christian Lindner MdL,<br />

Bundesvorsitzender der<br />

Freien Demokraten und<br />

Vorsitzender der FDP-<br />

Landtagsfraktion NRW<br />

© FDP-Landtags-Fraktion NRW<br />

Dr. Volker Wissing,<br />

Minister für Wirtschaft,<br />

Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Weinbau<br />

Rheinland-Pfalz<br />

© FDP Rheinland-Pfalz<br />

Mit dem Wettbewerb „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ erweist die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

den nominierten und den<br />

ausgezeichneten Unternehmen seit Jahren<br />

die Anerkennung und Würdigung,<br />

die ihnen gebührt.<br />

Ein großer Teil unseres Wohlstands<br />

gründet sich auf dem Erfolg mittelständischer<br />

Unternehmen. Dank ihnen ist<br />

unsere wirtschaftliche Lage gut – trotz<br />

aller Risiken im weltwirtschaftlichen<br />

Umfeld: Wir haben eine robuste Konjunktur.<br />

Die Reallöhne und Renten<br />

steigen stärker als in den Jahren zuvor.<br />

Auch die Beschäftigungslage ist gut. In<br />

Deutschland ist die Zahl der Erwerbstätigen<br />

auf einem Rekordhoch, wobei der<br />

Mittelstand überdurchschnittlich zum<br />

Anstieg der Beschäftigung beiträgt.<br />

Die Bundesregierung ist sich der<br />

Bedeutung mittelständischer Unternehmen<br />

für den Wohlstand unseres Landes<br />

bewusst. Mit unserer verlässlichen und<br />

stabilitätsorientierten Finanz- und Wirtschaftspolitik<br />

festigen wir das Vertrauen<br />

der Investoren und Konsumenten, der<br />

Unternehmer und Arbeitnehmer in eine<br />

erfolgreiche Zukunft. Dieses Vertrauen<br />

ist Voraussetzung dafür, dass auch die<br />

mittelständischen Unternehmen unseres<br />

Landes in ihre eigene Zukunft investieren.<br />

So sichern wir wirtschaftliche<br />

Dynamik und Arbeitsplätze und sorgen<br />

dafür, dass Deutschland in Europa und<br />

in der ganzen Welt für Stabilität steht.<br />

Die Soziale Marktwirtschaft ist auch<br />

deswegen eine Erfolgsgeschichte, weil<br />

das sozial verantwortliche Unternehmertum<br />

zum Markenzeichen unseres<br />

Landes und unserer Wirtschaftsordnung<br />

geworden ist. Diese soziale Verantwortung<br />

zeigt sich gegenwärtig auch darin,<br />

dass es vor allem die mittelständischen<br />

Unternehmen sind, bei denen die Bereitschaft<br />

enorm ist, Flüchtlinge einzustellen.<br />

Mit diesem Engagement leisten sie<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Integration<br />

der zu uns Gekommenen und zum<br />

sozialen Frieden in unserem Land.<br />

Die Preisträger des Wettbewerbs<br />

stehen für Leistungen und Einstellungen,<br />

die wir uns von allen Unternehmen in<br />

unserer Sozialen Marktwirtschaft wünschen:<br />

erfolgreiches Unternehmertum<br />

mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell,<br />

gepaart mit Verantwortungsbewusstsein<br />

und sozialem Engagement.<br />

Ich gratuliere den Nominierten wie den<br />

Preisträgern des diesjährigen Wettbewerbs<br />

herzlich und wünsche ihnen weiterhin<br />

viel Erfolg. Sie sind für den Standort<br />

Deutschland unverzichtbar. ó<br />

Weitere Grußworte gingen nach Redaktionsschluss ein.<br />

Alle Grußworte online unter www.pt-magazin.de/mittelstandspreis.<br />

Weitere Infos unter www.mittelstandspreis.com.<br />

Michael Müller,<br />

Regierender<br />

Bürgermeister<br />

von Berlin<br />

© www.berlin.de/senatskanzlei<br />

Anke Rehlinger,<br />

Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit, Energie und<br />

Verkehr des Saarlandes<br />

© www.wirtschaft.saarland.de<br />

John B. Emerson,<br />

Botschafter der<br />

Vereinigten Staaten<br />

in Deutschland<br />

© www.botschafter-berlin.de


Zukunftsreise Mittelstand <strong>2016</strong><br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

20<br />

Unter diesem Titel startete Christian<br />

Wewezow, der Vorsitzende<br />

des Kuratoriums der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung und Vorsitzender des<br />

Netzwerks der Besten im Juni <strong>2016</strong><br />

erstmalig eine einwöchige Tour durch<br />

acht Bundesländer. Er wurde begleitet<br />

von Mirko Beine und Dirk Janthur. Auf<br />

der Mittelstandstour vom Netzwerk der<br />

Besten wurden mehr als 2.000 Kilometer<br />

zurückgelegt und 25 Unternehmen<br />

besucht. Und das waren die Stationen<br />

der Reise:<br />

Am ersten Tag standen sechs herausragende<br />

Unternehmen zwischen<br />

Hessen und Baden-Württemberg auf<br />

dem Tagesplan. Es begann mit einem<br />

herzlichen Empfang bei Herold Pfeifer,<br />

dem Bürgermeister von Neckarsteinbach,<br />

gefolgt von einer Besichtigung der<br />

Neckar-Bootsbau Ebert GmbH und des<br />

1946 gegründeten Handelsunternehmens<br />

Blumen Wewezow.<br />

In der gemütlichen, baden-württembergischen<br />

Gemeinde Ubstadt-Weiher<br />

zeigte Michael Koch begeistert sein<br />

„Fabrikle“. Was zeichnet dieses Unternehmen<br />

aus?<br />

„Besucher nennen häufig die gute Stimmung<br />

im Fabrikle. Meiner Frau und mir<br />

ist es sehr wichtig, dass sich die Menschen<br />

im Fabrikle einbringen und zwar<br />

nicht nur mit ihren Händen sondern<br />

vor allem mit ihren Köpfen. Dass sie<br />

alle ihrer Verantwortung bewusst sind<br />

und die Freiheiten und Möglichkeiten<br />

dazu haben und sie auch nutzen, diese<br />

Verantwortung wahrzunehmen. Dass<br />

wir miteinander Chancen nutzen und<br />

Probleme lösen zum Vorteil von unseren<br />

Kunden und somit von uns allen.<br />

Das macht Spaß. Und den mögen wir<br />

alle.“ (Michael Koch)<br />

In der KTC-Karlsruhe Technology Consulting<br />

GmbH besiegelten Christian<br />

Wewezow und Horst Wenske, Bundesvorsitzender<br />

der Wirtschaftsjunioren<br />

Deutschland (WJD) die neue Partnerschaft<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung mit<br />

den Wirtschaftsjunioren. Ebenfalls in<br />

Karlsruhe kam es dann zu einem angeregten<br />

Impulsgespräch zu den „Trends<br />

und Herausforderungen im ÖPNV“ mit<br />

Dr. Pischon, dem Vorstand der VBK (Verkehrsbetriebe<br />

Karlsruhe).<br />

© OPS<br />

Tag 1: Christian Wewezow (v.l.), Horst<br />

Wenske (h.l.), Dirk Janthur (v.m.), Alexander<br />

Pischon (h.r.) und Mirko Bein (v.r.) vor<br />

einem klassischen Straßenbahnwagen<br />

der Verkehrsbetriebe Karlsruhe.<br />

Am Abend zeigte die Hans Fleig<br />

GmbH in Lahr ihre Kernkompetenz in<br />

Formbau und Miniaturspritzguss.<br />

„Als Unternehmer muss man täglich<br />

Entscheidungen treffen und diese letztlich<br />

auch verantworten.“ so Wolfgang<br />

Isenmann von der Hans Fleig GmbH.<br />

„Keine klaren Entscheidungen zu treffen<br />

oder diese vor sich her zu schieben,<br />

wirkt sich meist negativ auf die betriebliche<br />

Entwicklung aus. Zurückblickend<br />

möchte ich gerne allen Unternehmern/<br />

innen mit auf den Weg geben, sich<br />

nicht vor Entscheidungen zu drücken,<br />

eine transparente Unternehmensstrategie<br />

zu fahren und, mit Blick auf die<br />

Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland, die eigenen Prozesse täglich<br />

zu hinterfragen, optimieren und<br />

aktiv an technischen Neuerungen mit<br />

zu wirken. … Um weiter erfolgreich<br />

zu sein, bedarf es stetiger Weiterentwicklung.<br />

DENN STILLSTAND BEDEUTET<br />

RÜCKSCHRITT!!! Mein Fazit. Der größte<br />

Fehler besteht darin, Entscheidungen<br />

nicht zu treffen!“<br />

Am zweiten Tag ging es weiter in<br />

Süddeutschland: In Schwäbisch Gmünd<br />

zur DELTALOGIC Automatisierungstechnik<br />

GmbH, in Günzburg zur Günzburger<br />

Steigtechnik GmbH und am Abend<br />

fand im unterfränkischen Würzburg<br />

on air eine spannende Diskussion im<br />

würzburgRADIO unter anderem mit<br />

Carsten Lexa (Rechtsanwalt & G20<br />

Young Entrepreneurs´ Alliance Präsident<br />

Deutschland) und Moderator Michael<br />

Lightbeer statt zu den Themenbereichen<br />

Tag 2: Ein Unternehmen mit stabilem<br />

Stand. Ferdinand Munk (l.) zeigt Mirko<br />

Beine (m.) und Christian Wewezow die<br />

technischen Schmuckstücke seiner Produktion.<br />

© OPS<br />

Internationale Wirtschaft, regionale Mittelstandsökosysteme,<br />

Netzwerke und<br />

Förderung von Unternehmertum.<br />

Ferdinand Munk von der Günzburger<br />

Steigtechnik GmbH erklärt:<br />

„Produkte mit Mehrwert zu schaffen,<br />

innovative Lösungen und bedarfsgerechte<br />

Produkte zu entwickeln und zur<br />

Marktreife zu tragen: dies ist unser<br />

aller Ansporn und Antrieb. Wir machen<br />

„Steigtechnik mit Grips“, clevere Lösungen<br />

mit Mehrwert – immer mit dem<br />

„gewissen Etwas“ mehr als man erwartet.<br />

Auch in punkto Service.“<br />

Und was gibt Familie Hönle von der<br />

DELTA LOGIC als Familienunternehmen<br />

anderen Familienunternehmen als Rat<br />

mit auf den Weg?<br />

„Redet miteinander!“ Um Erfolge zu<br />

erzielen, sind eine gute innerbetriebliche<br />

Kommunikation und eine gelebte<br />

Fehlerkultur notwendig. Wenn man<br />

offen und wertschätzend miteinander<br />

umgeht, bietet jeder Fehler eine<br />

Chance zur Verbesserung. „Schuster,<br />

bleib bei deinen Leisten!“ Außergewöhnliche<br />

Leistungen sind nur durch<br />

Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen<br />

möglich. Bereiche, die<br />

außerhalb der Kernkompetenzen liegen,<br />

werden idealerweise mit Kooperationspartnern<br />

umgesetzt oder unter Inanspruchnahme<br />

von externen Beratern<br />

und Dienstleistern realisiert. „Vernetzt<br />

euch!“ Speziell für kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) finden wir den<br />

Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

Unternehmen wichtig und inspirierend.“


© OPS<br />

Tag 3: Davon träumt man schon als kleiner<br />

Junge: Sven Lindig (rechts), Geschäftsführer<br />

der LINDIG Fördertechnik GmbH,<br />

zeigt Christian Wewezow, wie sich<br />

moderne Fördertechnik hautnah anfühlt.<br />

© OPS<br />

oniersysteme GmbH. Nach etwa fünf<br />

Stunden Fahrt hieß der nächste Halt<br />

Düsseldorf, IST-Hochschule für Management,<br />

und schließlich Besuch der ONI<br />

Wärmetrafo GmbH in Lindlar. Mehr als<br />

4.800 zufriedene Kunden in über 65 Ländern<br />

der Welt schätzen heute die ONI-<br />

Systemtechnik. Der Kundenkreis reicht<br />

dabei vom kleinen, mittelständischen<br />

Unternehmen bis zum Weltkonzern.<br />

Am sechsten Tag, dem Finale der<br />

„Zukunftsreise Mittelstand <strong>2016</strong>“ wurde<br />

der Besuch der Stephan Schmidt KG in<br />

der hessischen Gemeinde Dornburg von<br />

einer Exkursion in eine echte Bergbau-<br />

Grube gefolgt. Dann ging es auf direktem<br />

Wege nach Koblenz zur Canyon<br />

Bicycles GmbH, wo die Leidenschaft zum<br />

Thema Fahrrad hautnah spürbar ist.<br />

Die nächste Tour ist in Planung. Sie<br />

haben Fragen, Anregungen oder interessieren<br />

sich für eine Teilnahme? Dann<br />

schreiben Sie einfach an:<br />

wewezow@clockwise-consulting.de. ó<br />

Am dritten Tag ging es nach Aschaffenburg<br />

zur Weber GmbH & Co. KG,<br />

nach Fulda zur UTH GmbH und ins<br />

thüringische Krauthausen zur LINDIG<br />

Fördertechnik GmbH. Der Abend war<br />

drei Unternehmen aus Erfurt gewidmet:<br />

Goldhelm Schokoladenmanufaktur, Vintage<br />

VDB und der Werbeagentur Kallinich<br />

Media GmbH & Co. KG.<br />

Der vierte Tag galt der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

im sonnigen Leipzig, der<br />

CONTALL Container- & Behälterbau<br />

Kretschmer GmbH im sachsen-anhal-<br />

21<br />

Tag 6: Selfie mit Tiefgang: Die „Reisegruppe<br />

Mittelstand“ bei ihrer Exkursion an<br />

die Grube Meudt mit einem Umfang von<br />

300 Metern. Der kleine Bagger ganz weit<br />

hinten ist in Wirklichkeit ziemlich groß.<br />

tischen Zörbig und der Unternehmensgruppe<br />

Burchard Führer in Dessau.<br />

„Der größte Antrieb für mich als Unternehmer<br />

ist die Freude am Gestalten.“<br />

(Burchard Führer)<br />

Auch der fünfte Tag startete in<br />

Sachsen-Anhalt bei der in Halle (Saale)<br />

ansässigen Firma Gollmann Kommissi-<br />

ISC rund-um-sorglos Paket für SAP ® und Microsoft ®<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

· SAP ® Implementierung (S/4HANA,<br />

SAP R/3)<br />

· Rechenzentrum mit Hosting oder<br />

Outsourcing<br />

· Application Management<br />

Sie haben Fragen? Sprechen Sie uns an:<br />

ISC AG<br />

E-Mail: info@isc-consulting.de,<br />

Tel.: 08031 / 220 15 00.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.isc-consulting.de


„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

und seine Partner (Auswahl)<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 6/<strong>2016</strong><br />

22<br />

Düsseldorf:<br />

Auf Augenhöhe zum Mittelstand<br />

Hannover:<br />

Die Zukunftsallianz<br />

Maschinenbau<br />

macht kleine und<br />

mittlere Unternehmen<br />

fit für den globalen<br />

Wettbewerb.<br />

© Fit for future markets<br />

Stralsund:<br />

Fachhochschule Stralsund<br />

© step<br />

Hamburg:<br />

Impulse Medien GmbH<br />

(siehe Kolumne von Dr. Nikolaus<br />

Förster, rechte Seite)<br />

Berlin:<br />

„Der Große Preis des Mittelstandes<br />

ist die wichtigste Wirtschaftsauszeichnung<br />

für den deutschen Mittelstand.<br />

Die junge Wirtschaft von<br />

heute ist der starke Mittelstand<br />

von morgen. Diese Auszeichnung<br />

inspiriert und fördert Unternehmertum,<br />

was eines der Hauptziele<br />

der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

ist.“<br />

Horst Wenske, Bundesvorsitzender<br />

© WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />

© KMU-Berater<br />

Vorstand der KMU-Berater –<br />

Bundesverband freier Berater e. V.<br />

© Impulse Medien GmbH<br />

© Medienpreis Mittelstand<br />

Potsdam:<br />

MM Medienpreis Mittelstand<br />

Köln: DEUTSCHES-BUSINESS.TV<br />

Roland Tichy, Vorsitzender<br />

der Ludwig-Erhard-Stiftung,<br />

ist Vorsitzender der Jury<br />

Wiesbaden:<br />

© Champions<br />

Dresden:<br />

Jugendliche zu Champions!<br />

© DeutschesBusiness.TV<br />

Sindelfingen:<br />

DeutschTürkischer<br />

Wirtschaftsdialog<br />

© DeutschTürkischer Wirtschaftsdialog<br />

Tarkan Söhret, Vorsitzender des DeutschTürkischer<br />

Wirtschaftsdialogs<br />

© Wikimedia / David Liuzzo, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Deutschland


„Was nützt es gut zu sein,<br />

wenn keiner es weiß!“<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6/<strong>2016</strong><br />

Nichts motiviert so sehr<br />

wie der Erfolg!<br />

Mit Blick auf die Leistungen des deutschen<br />

Mittelstands, auch in Zeiten der<br />

Krise, müsste man eigentlich davon<br />

ausgehen, dass Unternehmergeist hierzulande<br />

öffentlich honoriert und großzügig<br />

gefördert wird. Weit gefehlt. Die<br />

Politik schaut immer noch vorwiegend<br />

auf Konzerne, und auch der Großteil<br />

der Bevölkerung scheut das Risiko, sich<br />

selbstständig zu machen. Deutschland<br />

ist, kurz gesagt, ein Angestelltenland.<br />

In den Ranglisten zum Berufsprestige<br />

beispielsweise schneiden Ärzte, Krankenschwestern<br />

und Lehrer stets am besten<br />

ab. „Unternehmer“ kommen nicht<br />

einmal einem Viertel der Bevölkerung in<br />

den Sinn, wenn die Allensbacher Demoskopen<br />

alljährlich nach fünf Berufen fragen,<br />

„die Sie am meisten schätzen, vor<br />

denen Sie am meisten Achtung haben“.<br />

Es ist also gar nicht hoch genug<br />

einzuschätzen, was Helfried Schmidt vor<br />

über zwanzig Jahren in Leipzig startete,<br />

über die Region hinaus bekannt machte<br />

und schließlich in ganz Deutschland<br />

etablierte: Heute ist der „Große Preis<br />

des Mittelstands“ nach einer beeindruckenden<br />

Wachstumsgeschichte eine der<br />

bedeutendsten Wirtschaftsauszeichnungen<br />

hierzulande – zu verdanken<br />

dem Engagement, der Kreativität und<br />

der Hartnäckigkeit von Helfried Schmidt<br />

und seinen Mitstreitern, insbesondere<br />

Petra Tröger. Dass sie dabei hunderte<br />

Ehrenamtliche eingebunden haben, ist<br />

bemerkenswert: Nur wenigen gelingt es,<br />

aus einer Idee heraus solch ein Netzwerk<br />

zu formen, das von immer mehr Menschen<br />

getragen wird.<br />

Das Ziel, herausragendes Unternehmertum<br />

zu fördern und den Unternehmergeist<br />

in der Öffentlichkeit zu<br />

stärken – ob über einen inspirierenden<br />

Wettbewerb oder über praxisnahe<br />

Recherchen und Weiterbildung – verbindet<br />

die Oskar-Patzelt-Stiftung mit dem<br />

impulse-Netzwerk. Deshalb freue ich<br />

mich sehr, dass beide künftig als Partner<br />

eng zusammenarbeiten werden.<br />

Einst 1980 als Unternehmermagazin<br />

gestartet, ist impulse heute weit<br />

mehr als ein <strong>Magazin</strong>. Insbesondere seit<br />

dem Neustart 2013, als ich den Titel aus<br />

dem Konzern Gruner + Jahr herauslöste,<br />

zunächst einen eigenen Verlag und dann<br />

die impulse-Akademie gründete, vermitteln<br />

wir unternehmerische Impulse<br />

nicht nur über Recherchen, sondern<br />

auch über den persönlichen Austausch,<br />

etwa bei Firmenbesuchen oder Konferenzen.<br />

Unser Ziel ist immer das gleiche:<br />

Unternehmern über Wissen, Austausch<br />

und Training die Chance zu geben, voneinander<br />

zu lernen und sich erfolgreich<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Dies verbindet uns mit der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung, die über den „Großen<br />

Preis des Mittelstands“ nicht nur herausragendes<br />

Unternehmertum öffentlich<br />

anerkennt und würdigt, sondern<br />

auf diese Weise auch andere dazu motiviert,<br />

unternehmerische Verantwortung<br />

zu übernehmen. Ich freue mich, wenn<br />

sich über das impulse-Netzwerk künftig<br />

noch mehr Unternehmer am „Großen<br />

Preis des Mittelstands“ beteiligen. Und<br />

die Teilnehmer künftig über die impulse-<br />

Akademie gezielt weitere unternehmerische<br />

Impulse erhalten können. Denn:<br />

Nichts motiviert so sehr wie der Erfolg!<br />

ó<br />

Über den Autor<br />

Dr. Nikolaus Förster ist impulse-Chefredakteur<br />

und geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Impulse Medien GmbH.<br />

Kontakt: foerster.nikolaus@impulse.de<br />

Caleg – 70 Jahre Erfahrung in Metall<br />

Mehr als 350 Mitarbeiter in 3 europäischen Produktionsstandorten<br />

freuen sich darauf, Ihre Wünsche<br />

in Produkte und Leistungen umzuwandeln.<br />

Was Sie von uns erwarten können:<br />

Engineering:<br />

• Bearbeitung und Unterstützung von der Idee<br />

über den Entwurf, die Projektierung, den<br />

Prototypen bis hin zur industriellen Serienreife<br />

• Proaktive und selbstständige Mitarbeit an<br />

Kostensenkungsthemen<br />

Blechbearbeitung:<br />

• Laser-, Stanz-, Biege- und Schweißtechnik in<br />

Stahl, Edelstahl und Aluminium auf hohem Niveau<br />

• Spanende Bearbeitung hochwertiger Baugruppen<br />

aus Edelstahl und Aluminum<br />

• Pulverbeschichtung für den Innenbereich bis<br />

zur Außenaufstellung<br />

• Oberflächenfinish durch Eloxal bzw. Nanobeschichtung<br />

• Siebdruck<br />

Montage:<br />

• Komponenten und Baugruppen für den Maschinenbau,<br />

den Schienenfahrzeugbau, den<br />

Bereich der regenerativen Energien, der<br />

Tele kommunikation und der Aufzugsbranche<br />

sowie von Kühlgeräten für den industriellen<br />

Einsatz<br />

Steuerungsbau:<br />

• Von der einfachen Verdrahtung bis zur Komplettanlage<br />

incl. Prüfung nach Ihren Vorgaben<br />

und Dokumentationen<br />

Logistik:<br />

• Beschaffung, Lagerung, Lieferung „Just in Time“<br />

Neugierig geworden? Vereinbaren Sie einen<br />

Termin mit unserem Vertriebsteam oder informieren<br />

Sie sich unter: www.caleg.de<br />

PREISTRÄGER<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

caleg GmbH | Gahlener Weg 15 | D-03205 Calau<br />

Phone: (0049) 3541 840 | Fax: (0049) 3541 84167<br />

Internet: www.caleg.de | E-Mail: info@caleg.de


Der Fluch des Alters<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

24<br />

© beeboys<br />

Erfahrung und Gelassenheit nehmen<br />

mit dem Alter zu. Die Lust<br />

auf Risiken und Neues hingegen<br />

nimmt – hormonell bedingt – ab. Wann<br />

ist nun der optimale Zeitpunkt für die<br />

Übergabe? Es gibt fünf untrügliche Zeichen,<br />

die aufzeigen, ob Sie schon einen<br />

Nachfolger suchen sollten.<br />

Für eine perfekte Unternehmensnachfolge<br />

gibt es eine ganze Reihe von<br />

Fallstricken. Einer der gravierendsten ist<br />

der lange Aufschub. Wer einmal die 50<br />

überschritten hat, kennt es aus eigener<br />

Erfahrung: Der unschlagbare Vorteil des<br />

zunehmenden Alters besteht in dem<br />

Wissen, wie der Hase läuft. Zur Erfahrung<br />

gesellen sich Routine und Gelassenheit<br />

und plötzlich geht vieles wie<br />

von selbst. Wo man als Jungspund noch<br />

ständig mit dem Kopf durch die Wand<br />

ging, sieht man jetzt an der gleichen<br />

Stelle, nur 5 Zentimeter daneben, die Tür.<br />

Fehlervermeidung führt zu Stagnation<br />

Man erlebt sich in den „Fifties“, „Sixties“<br />

und „Seventies“ weiterhin auf dem<br />

Zenit und fühlt durchaus eine gewisse<br />

Erhabenheit in seiner Erfahrung und<br />

der Richtigkeit seines Tuns. Doch mit<br />

zunehmendem Alter nimmt – speziell<br />

bei Männern – das Hormon „Cortisol“<br />

zu. Cortisol führt dazu, dass Menschen<br />

Gefahren anders bewerten, Angst vor<br />

Unsicherheit und Stress aufbauen und<br />

eine stark zunehmende Aversion gegen<br />

Fehler entwickeln.<br />

Ihr Blick richtet sich auf die Fehlervermeidung<br />

bei anderen. Sich selbst haben<br />

Sie aufgrund der geringen Fehler der<br />

letzten 20 Jahre nicht auf dem Schirm.<br />

Beim Gedanken an einen Nachfolger<br />

sehen Sie Ihr Lebenswerk davonschwimmen.<br />

Und so schieben Sie im Glauben<br />

auf ein ewiges Leben die unausweichliche<br />

Entscheidung vor sich her. Meist mit<br />

der innerlichen Rechtfertigung, dass der<br />

Richtige schon noch kommen wird.<br />

Warum sich viele Unternehmer schwer tun,<br />

rechtzeitig loszulassen<br />

Demotivation statt Innovation<br />

Das Wohl des Unternehmens leidet darunter,<br />

wenn der alte Unternehmer zwar<br />

jede Menge Erfahrung mitbringt, aber<br />

keine Innovationen mehr durchführt.<br />

Im Gegenteil: Aufgrund seines angstbesetzten<br />

Hormonhaushalts verhindert er<br />

diese häufig und demotiviert damit die<br />

Mitarbeiter, die Innovationen vorschlagen.<br />

Die jungen Wilden, die das Unternehmen<br />

voranbringen könnten, lassen<br />

sich das meist nicht lange bieten und<br />

wechseln zu anderen Unternehmen, wo<br />

ein frischerer Wind weht.<br />

Wer spricht den Unternehmer an?<br />

Das ganz große Dilemma: Wer spricht<br />

mit dem Senior darüber? Die Familie?<br />

Schwierig. Das fordert familiäre Konflikte<br />

geradezu heraus. Die angestellten<br />

Führungskräfte? Das wäre ideal,<br />

ist aber unrealistisch. Der befreundete<br />

Hausjurist oder Steuerberater? Der kann<br />

und darf es. Ob er sich durchsetzt, darf<br />

bezweifelt werden. Vielleicht wäre eine<br />

regelmäßige, anonyme Befragung bei<br />

den Führungskräften und Mitarbeitern<br />

doch das nützlichste und ehrlichste Instrument.<br />

Doch wie man es dreht und<br />

wendet: dieser Punkt bleibt heikel.<br />

Ein interessantes Instrument, um das<br />

Thema frühzeitig in Griff zu bekommen,<br />

ist die Familienverfassung. Sie regelt, wie<br />

sich das Unternehmen und der Unternehmer<br />

in all diesen Fällen zu verhalten<br />

haben. Es ist so eine Art Patientenverfügung<br />

für Unternehmer, allerdings ohne<br />

verbindliche Wirkung. Die Unternehmer,<br />

die dieses Instrument nutzen, sind in der<br />

Regel diejenigen, die auch die Unternehmensnachfolge<br />

souverän und professionell<br />

in die Wege leiten.<br />

Wann ist die Zeit reif für die<br />

Staffelübergabe?<br />

Woran erkennen Sie nun, ob Sie schon<br />

einen Nachfolger suchen sollten? Es gibt<br />

fünf untrügliche Zeichen:<br />

• Sie sind über 70 Jahre<br />

• Sie haben keinen Nachfolger<br />

• Sie entscheiden im Wesentlichen<br />

alles selbst<br />

• Ihr innerbetrieblicher Widerspruch ist<br />

gering<br />

• Ihre letzte große Innovation ist älter<br />

als 12 Monate<br />

Wenn mehrere dieser Punkte auf Sie<br />

zutreffen, sollten Sie das Thema „Unternehmensnachfolge“<br />

mit Dritten besprechen<br />

und sich einen Zeitraum von drei<br />

Jahren setzen, innerhalb dessen Sie die<br />

Staffel übergeben. Wobei dieser Zeitraum<br />

ruhig allgemein bekannt sein darf,<br />

um die Verbindlichkeit zu steigern. Wir<br />

helfen Ihnen gerne dabei. ó<br />

Über den Autor<br />

Christian Kalkbrenner ist Strategieberater<br />

und Autor und erhielt für seinen Bambus-<br />

Code von der Oskar-Patzelt-Stiftung die<br />

Auszeichnung „Mittelstandsbuch 2010“.<br />

Gemeinsam mit seinen Partnern organisiert<br />

er Unternehmensnachfolgen. Weitere<br />

Informationen: www.ub-kalkbrenner.de


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Start in ein neues<br />

Technologie-Zeitalter<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

26<br />

Die Günzburger Steigtechnik macht sich<br />

fit für die Technologien der Zukunft. Der<br />

bayerische Qualitätshersteller ist der<br />

erste inhabergeführte Mittelständler,<br />

der sich am neuen Technologiezentrum<br />

Augsburg (TZA) beteiligt, das jetzt von<br />

Ilse Aigner, der bayerischen Staatsministerin<br />

für Wirtschaft und Medien, Energie<br />

und Technologie, offiziell eröffnet<br />

wurde.<br />

Dass sich neben großen Industrieunternehmen<br />

wie Fujitsu<br />

Technology Solutions und Forschungsinstituten<br />

wie dem Deutschen<br />

Luft- und Raumfahrtzentrum für Leichtbauproduktionstechnologie<br />

ausgerechnet<br />

auch das 250 Frau und Mann starke<br />

Familienunternehmen aus Günzburg<br />

am Technologiezentrum Augsburg engagiert,<br />

mag einige überraschen.<br />

Für Ferdinand Munk, den Geschäftsführer<br />

der Günzburger Steigtechnik, ist<br />

die Eröffnung von Büro und Werkstatt<br />

im TZA ein strategisch sehr wichtiger<br />

Schritt, der auch zur Sicherheit der<br />

Arbeitsplätze und zur Stärkung des<br />

Standortes Günzburg beiträgt: „Das<br />

TZA ist das Zentrum für Innovation<br />

und Entwicklung, das Innovationsklima<br />

strahlt weit über den Wirtschaftsraum<br />

Wirtschafts- und Technologieministerin<br />

Ilse Aigner und Geschäftsführer<br />

Ferdinand Munk drücken auf Start für<br />

den Erfolg der Günzburger Steigtechnik<br />

im Technologiezentrum Augsburg.<br />

Bayerisch-Schwaben hinaus. Hier im TZA<br />

sind die Global Player vernetzt, absolute<br />

Hochkaräter in Bezug auf Forschung<br />

und Entwicklung. Und genau mit diesen<br />

stets vorwärts denkenden Köpfen müssen<br />

wir uns orientieren. Das hilft uns<br />

dabei, neue Lösungen – die Steigtechnik<br />

der Zukunft – zu entwickeln.“<br />

© Günzburger Steigtechnik<br />

Mit ihren innovativen Steigtechniklösungen<br />

ist die Günzburger Steigtechnik sehr<br />

erfolgreich.<br />

Steigerung der Innovationskraft<br />

Das erfolgreiche mittelständische Unternehmen<br />

aus Günzburg, das für seine<br />

Innovationsfreude sowie seine nachhaltige<br />

und familienfreundliche Geschäftspolitik<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet<br />

wurde, erwartet sich durch die Nähe zu<br />

Industriekunden und vor allem durch<br />

das Klima des Forschens und Entwickelns<br />

im neuen TZA eine Steigerung<br />

der eigenen Innovationskraft. „Wir sind<br />

ständig auf der Suche nach neuen Technologien,<br />

damit unsere Steigtechnikpro-<br />

© Günzburger Steigtechnik<br />

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Hier wird entwickelt: Die Laborwerkstatt<br />

der Günzburger Steigtechnik im Technologiezentrum<br />

Augsburg.<br />

dukte noch leichter, noch ergonomischer<br />

und immer noch besser werden. Daher<br />

müssen wir offen sein für neue Werkstoffe,<br />

neue Antriebs- und neue Verbindungstechniken.<br />

Dieses Streben nach<br />

innovativen Ideen für die Zukunft vereint<br />

alle Mieter im TZA. Und genau das<br />

macht dieses Netzwerk so spannend“,<br />

freut sich Munk auf eine prickelnde Partnerschaft.<br />

© Günzburger Steigtechnik<br />

Neues Technologie-Zeitalter<br />

Vom Engagement der Günzburger Steigtechnik<br />

war auch Wirtschafts- und Technologieministerin<br />

Ilse Aigner sichtlich<br />

angetan. Vor wenigen Monaten hatte<br />

sie Ferdinand Munk in München noch<br />

als Top-Unternehmer mit dem Titel „Bayerns<br />

Best 50“ ausgezeichnet, jetzt gab<br />

Aigner gemeinsam mit dem Firmenchef<br />

in Augsburg bei der Inbetriebnahme<br />

einer dort ausgestellten Arbeitsbühne<br />

der Günzburger Steigtechnik symbolisch<br />

den Startschuss in ein neues Technologie-Zeitalter.<br />

Für die Günzburger Steigtechnik<br />

ist die Beteiligung am Technologiezentrum<br />

Augsburg ein wichtiger Schritt in<br />

Bezug auf das Zukunftsprojekt 2020.<br />

„Wir sehen uns als Innovationsführer im<br />

Bereich der Steigtechnik der Zukunft<br />

und wollen diese starke Marktposition<br />

ganz gezielt ausbauen. So können wir<br />

nachhaltig die Arbeitsplätze am Firmensitz<br />

in Günzburg sichern. Dass wir der<br />

erste Steigtechnikhersteller in Deutschland<br />

überhaupt sind, der sich an einem<br />

Technologiezentrum beteiligt, beweist,<br />

dass wir diesen Anspruch sehr ernst<br />

nehmen und nachhaltig in die Innovationen<br />

von morgen investieren“, erklärt<br />

Ferdinand Munk. ó<br />

Über die Günzburger Steigtechnik<br />

Die Günzburger Steigtechnik GmbH zählt<br />

zu den bedeutendsten Anbietern von Steigtechnik<br />

aller Art. Produkte der Günzburger<br />

Steigtechnik sind zum einen Leitern für<br />

den gewerblichen und privaten Gebrauch,<br />

aber auch alle Arten von Roll- oder Klappgerüsten<br />

sowie Rettungstechnik, Podeste<br />

und Sonderkonstruktionen für industrielle<br />

Anwendungen. Das Unternehmen macht<br />

immer wieder mit innovativen Ideen auf<br />

sich aufmerksam, die unter dem Motto<br />

„Steigtechnik mit Grips“ entwickelt werden<br />

und den Kunden einen Mehrwert in der<br />

Praxis bieten.<br />

Die Günzburger Steigtechnik fertigt ausnahmslos<br />

am Standort Günzburg. Auf alle<br />

Serienprodukte gewährt das Unternehmen<br />

eine Qualitätsgarantie von 15 Jahren.<br />

Als erster Hersteller überhaupt wurde die<br />

Günzburger Steigtechnik im Jahr 2010 vom<br />

TÜV Nord mit dem zertifizierten Herkunftsnachweis<br />

„Made in Germany“ auditiert. Das<br />

Unternehmen wurde bereits in der Vergangenheit<br />

mehrfach für seine Innovationen<br />

und seine Familienfreundlichkeit ausgezeichnet,<br />

zuletzt in der Premier-Kategorie<br />

beim Großen Preis des Mittelstands, als<br />

„Top 100“-Innovator des Deutschen Mittelstandes<br />

und mit dem Eisen CSR Award<br />

<strong>2016</strong>. Die Günzburger Steigtechnik zählt<br />

zu „Bayerns Best 50“ und darf das Siegel<br />

„Beruf & Familie“ tragen. Das Unternehmen<br />

schloss das Geschäftsjahr erneut mit einem<br />

Umsatzplus ab und ist im 117. Jahr seines<br />

Bestehens weiter auf Wachstumskurs. Die<br />

Günzburger Steigtechnik beschäftigt am<br />

Firmensitz in Günzburg rund 250 Mitarbeiter.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

27<br />

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spätestens vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)


Mein bester Tag<br />

KOLUMNE<br />

Wir alle haben bessere und schlechtere<br />

Tage. Nicht immer gelingt es, die<br />

Probleme der Arbeit im Büro zu lassen.<br />

Selbständig sein beinhaltet eben „selbst“<br />

und „ständig“. Auch Unternehmer sind<br />

nur Menschen. Auch Unternehmer sind<br />

ab und zu versucht, sich herauszureden,<br />

wenn Dinge nicht klappen wie geplant.<br />

Aber Unternehmer finden nach einer<br />

inneren Pause häufiger wieder zurück<br />

zur Lösung. Unternehmer lassen sich<br />

nicht bestimmen. Unternehmer bestimmen.<br />

Sie übernehmen Verantwortung.<br />

Sie handeln. Und sie tragen das Risiko.<br />

Im Netzwerk der Besten finden<br />

handlungs- und entscheidungsstarke<br />

Persönlichkeiten zusammen. Johann<br />

Wolfgang von Goethe hätte seine Freude<br />

an den Nominierten und Ausgezeichneten<br />

im Wettbewerb „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ gehabt. In seinen »Zahmen<br />

Xenien« heißt es: »Wer mit dem<br />

Leben spielt, kommt nie zurecht; wer<br />

sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer<br />

Knecht«.<br />

Genau das ist der Kern: Nur wer<br />

sich selbst befiehlt, kann seine Zukunft<br />

gestalten. Wem das zu anstrengend oder<br />

zu riskant ist, dessen Zukunft gestalten<br />

andere Menschen.<br />

Auch ich gehöre zu denen, die<br />

von klein auf nach Aufgaben gesucht<br />

haben, nach Wegen, nach Zielen. Was<br />

die Zukunft bringen wird, war immer<br />

offen. Aber was ich dafür tun konnte,<br />

das wollte ich auf keinen Fall unversucht<br />

lassen.<br />

Für mich war daher jeder Tag mein<br />

bester Tag. Das ist noch heute so. Egal<br />

was gestern war, egal welche Sorgen<br />

mich nachts geplagt haben: Wenn ich<br />

morgens aufstehe, beginnt ein neuer<br />

Tag! Ein neuer Tag mit vielen neuen<br />

Möglichkeiten, die es gestern noch nicht<br />

gab. Ob dieser Tag erfolgreich sein wird,<br />

das hängt in einem hohen Maße davon<br />

ab, welche Entscheidungen ich treffe,<br />

welchen Aufgaben ich mich stelle, welche<br />

Aufgaben ich heute in den Mittelpunkt<br />

rücke.<br />

So manch einer hat auch mich<br />

schon verzweifelt gehört, aber nach dem<br />

Gespräch war es wieder mein bester Tag,<br />

dafür danke ich Ihnen.<br />

Es ist leicht, sich aus der Verantwortung<br />

herauszureden, dass „andere“<br />

schuld sind, wenn etwas nicht geklappt<br />

hat wie geplant. Das ist auch nie ganz<br />

falsch. Natürlich sind immer andere<br />

beteiligt. Aber wenn ich anderen die<br />

Verantwortung zuschiebe, wenn ich die<br />

Verantwortung für mein Handeln nicht<br />

übernehme, dann bleibe ich auch heute<br />

wieder ausgeliefert. Und morgen. Und<br />

übermorgen.<br />

Aus dieser Falle gibt es einen Ausweg:<br />

Betrachten Sie jeden Tag als Ihren<br />

besten Tag. Das ändert alles. ó<br />

Ihre Petra Tröger<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 1/<strong>2016</strong><br />

29<br />

Anz. <strong>PT</strong>_<strong>Magazin</strong> 210 x 145_06'16_c_Layout 1 08.06.16 14:45 Seite 1<br />

Oer-Erkenschwick<br />

Eckenhagen<br />

Bedburg<br />

Kreuzau<br />

Rengsdorf<br />

Rheinbach<br />

Andernach<br />

Seit über 30 Jahren:<br />

Bäder mit<br />

Zukunft<br />

Kaiserslautern<br />

Obertshausen<br />

Meersburg Schliersee<br />

monte mare ist der Marktführer für die Planung, Finanzierung, Errichtung und den Betrieb<br />

Tegernsee<br />

großer Bäder-, Sauna- und Wellnessanlagen. Dabei schafft das Unternehmen mit Sitz in<br />

Rengsdorf/Westerwald Lösungen, in denen sich Theorie, Praxis und mehr als 30 Jahre Erfahrung vereinen.<br />

3,2 Millionen Gäste haben sich im vorigen Jahr für die „Pause vom Alltag“ in einer der 12 monte mare Anlagen entschieden. Über<br />

1.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass dieses Leistungsversprechen an mehr als 360 Tagen im Jahr in die Tat umgesetzt wird.<br />

monte mare Unternehmensgruppe – Planen – Bauen – Betreiben<br />

Monte-Mare-Weg 1 . 56579 Rengsdorf . www.monte-mare.de


© Rameder<br />

Offline-Werbung<br />

im Online-Zeitalter<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

30<br />

Jens Waldmann, Marketingleiter bei<br />

Rameder, erklärt im Interview mit dem<br />

<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>, warum auch in einer zunehmend<br />

digitalisierten Welt eine gut<br />

gemachte klassische Außenwerbung<br />

funktionieren kann.<br />

<strong>PT</strong>: Seit wann machen Sie Werbung an<br />

Tankstellen?<br />

Waldmann: Bereits seit 2003 setzen wir<br />

auf das Umfeld Tankstelle und speziell<br />

auf Werbung an Zapfpistolen. Dort<br />

befindet sich unsere Zielgruppe und<br />

ist offen für Autozubehör und Services.<br />

Zudem lässt sich das Medium sehr gut<br />

aussteuern. Wir platzieren die Werbung<br />

gezielt im Umfeld von Montagepartnern<br />

und Werkstätten, die Wert auf Markenqualität<br />

zu einem guten Preis legen.<br />

<strong>PT</strong>: Wie wichtig ist die regionale Aussteuerbarkeit?<br />

Waldmann: Sehr wichtig. Tankstellenwerbung<br />

hat für uns wenige Streuverluste,<br />

da wir nicht nur die Region, ja<br />

sogar jede einzelne Tankstelle auswählen<br />

können. Wir vertreiben unsere Ware,<br />

wie etwa Anhängerkupplungen oder<br />

Dachgepäckträger, zwar deutschlandweit<br />

im Netz, machen unsere Angebote<br />

aber lokal bekannt. Denn die Montagepartner<br />

erreiche ich vor allem unterwegs,<br />

offline. Erst durch klassische Werbung<br />

hole ich neue Kunden ins Netz.<br />

<strong>PT</strong>: Ist Ihr Unternehmen das Sixt der Zapfpistolen?<br />

Warum plädieren Sie für eine<br />

Monokampagne?<br />

Waldmann: Der Vergleich ist nicht<br />

schlecht. Tatsächlich setzen wir schon<br />

sehr lange und konsequent auf Zapfpistolen.<br />

Das Umfeld ist für unser Angebot<br />

die optimale Präsentationsfläche. Hier<br />

sprechen wir die Kundengruppen an, die<br />

sich nicht zu allererst im Netz informieren.<br />

Und das sind immer noch sehr viele.<br />

Die Monokampagne macht für uns deshalb<br />

Sinn, weil wir zum einen das Budget<br />

am optimalen Standort bündeln und<br />

zum anderen so besser gelernt werden.<br />

Ähnlich wie Sixt-Werbung am Flughafen.<br />

<strong>PT</strong>: Sie sind gerade mit Ihrem Online-<br />

Handel in die Schweiz expandiert. Auch<br />

hier setzen Sie auf FillBoard-Marketing.<br />

Wie ist ihre Prognose?<br />

Waldmann: Der Gesamtbestand an<br />

motorisierten Fahrzeugen nimmt in<br />

der Schweiz weiter zu. Wir liegen mit<br />

unserem Webangebot www.kupplung.<br />

ch also voll im Trend. Auch im Alpenland<br />

werden wir deshalb auf eine regional<br />

ausgesteuerte Kampagne auf Zapfpistolen<br />

setzen. Kfz-Zubehör und Tankstellen<br />

ergänzen sich einfach ideal. Hier holen<br />

wir die Leute ab, direkt ins Netz zu gehen<br />

und online zu bestellen.<br />

<strong>PT</strong>: Was sind weitere Pläne?<br />

Waldmann: Wir werden weiter expandieren<br />

und unsere Services im Netz ausbauen.<br />

Auf jeden Fall werden wir auch<br />

unsere regionale Marketingstrategie<br />

fortsetzen.<br />

<strong>PT</strong>: Zum Schluss interessiert uns: Was<br />

raten Sie anderen Mittelständlern? Worauf<br />

müssen diese bei der Werbeauswahl<br />

achten?<br />

Waldmann: Zu allererst muss ich meine<br />

Kunden genau kennen. Wo halten sie<br />

sich auf, wo kann ich sie optimal mit<br />

Werbung ansprechen. Dann erst sollte<br />

ich die Werbeträger wählen. Unser Beispiel<br />

zeigt: Klassische Werbung an der<br />

Tankstelle kann nach wie vor eine große<br />

Wirkung haben. Vor allem dann, wenn<br />

ich klare Botschaften habe und das<br />

Medium immer wieder einsetze. Lassen<br />

Sie sich nicht beirren. Auch im digitalen<br />

Zeitalter ist die Zielgruppe nicht nur<br />

online. ó<br />

Info<br />

Jens Waldmann,<br />

Marketingleiter bei Rameder<br />

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Kostenloser Download:


© changeyourcountry.net<br />

Aus Deutschland auswandern?<br />

Diesem Unternehmenszweck hat sich<br />

die Change Your Country Ltd. aus Bristol<br />

verschrieben. Sie bietet ihre Leistungen<br />

auch Deutschen an. Hier wirken die<br />

Unternehmensgründer Sven Teichmann<br />

(28) und Dr. Wolf-Dieter Schwidop (61).<br />

<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> fragte nach.<br />

<strong>PT</strong>: Warum betreiben sie gerade jetzt<br />

Auswanderungs-Consulting, wenn doch<br />

alle nach Deutschland herein wollen?<br />

Schwidop: Das stimmt so nicht. 2015 war<br />

auch ein Rekordjahr der Auswanderung.<br />

Fast eine Million Leute verließen das<br />

Land, darunter circa 150.000 Deutsche.<br />

Es gibt also einen wachsenden Markt.<br />

Man kann aber die sehr komplexe<br />

Dienstleistung nur mittels verlässlicher<br />

internationaler Netzwerke erfolgreich<br />

gestalten.<br />

<strong>PT</strong>: Tatsächlich? In den Auswanderer-TV-<br />

Soaps kommen die Protagonisten doch<br />

meist arm und gescheitert zurück?<br />

Schwidop: Gerade deshalb analysieren<br />

wir zuerst die finanzielle und berufliche<br />

Situation, bevor wir ein geeignetes Zielland<br />

empfehlen. Das gilt übrigens auch<br />

für komplette Unternehmen. Und natürlich<br />

braucht eine erfolgreiche Auswanderung<br />

eine exzellente Vorbereitung<br />

in einem funktionierenden Netzwerk.<br />

Gesellschaftlich isoliert ist jede Auswanderung<br />

zum Scheitern verurteilt.<br />

<strong>PT</strong>: Das kann man also wie jeden normalen<br />

Prozess durchplanen?<br />

Schwidop: Genau. Wir haben dazu das<br />

vierstufige Konzept cycSAVE&EASY<br />

entwickelt. Erst im letzten Schritt cyc-<br />

TARGET erfolgt die eigentliche Auswanderung.<br />

Davor steht online und persönlich<br />

das Kennenlernen in sozialen<br />

Netzwerkgruppen und Communities. Es<br />

gibt solide Infos von Fachreferenten, die<br />

im jeweiligen Land lange Zeit gelebt<br />

haben und durch ihre gewachsenen<br />

Beziehungen die Brücken ins Zielland<br />

qualifiziert schlagen können. Interessierte<br />

erhalten detaillierte Checklisten<br />

für ihre Auswanderung.<br />

<strong>PT</strong>: Mir würde eine Checkliste nicht reichen,<br />

um hier alle Zelte abzubrechen.<br />

Schwidop: Jeder sollte eine solche Entscheidung<br />

auf eigenes Erleben stützen.<br />

Wir bieten daher als dritten Schritt<br />

Arbeitsreisen an, damit unsere Kunden<br />

mit Vertretern aus Verwaltung und Business<br />

Gespräche führen können, die unser<br />

Team vor Ort organisiert. Dazu gehört<br />

auch rechtliche Beratung, Immobilienoder<br />

Arbeitskräftevermittlung, um nach<br />

Vollzug der Auswanderung reibungslos<br />

in den Alltag eintreten zu können.<br />

<strong>PT</strong>: Und wohin kann die Reise gehen?<br />

Schwidop: Gegenwärtig bieten wir das<br />

für Chile, Paraguay und Namibia an.<br />

Weitere Länder werden je nach Nachfrage<br />

dazu kommen. Details des Ablaufs<br />

erfährt man auf unserer Webseite.<br />

<strong>PT</strong>: An welche Gruppen wenden Sie sich<br />

direkt?<br />

Schwidop: Unsere Zielgruppe sind Hochqualifizierte,<br />

Unternehmer, auch angestellte<br />

Führungskräfte, keine Abenteurer.<br />

Wir kennen die wirtschaftlichen Wettbewerbssituationen<br />

in den Zielländern<br />

und können somit das Angebot unserer<br />

Kunden und die Nachfrage im Zielland<br />

abgleichen, um den dauerhaften Erfolg<br />

der Auswanderung zu sichern.<br />

Die nächste Veranstaltung cycE-<br />

VENT ist am 09.10.16 in Beelitz bei Berlin.<br />

Tickets erhält man über den entsprechenden<br />

Link auf unserer Website:<br />

http://changeyourcountry.net<br />

Ich bin unter Tel. +49-163-9650799 oder<br />

E-Mail info@changeyourcountry.net<br />

erreichbar. ó<br />

Info<br />

Wolf-Dieter Schwidop ist ostdeutscher<br />

Unternehmer der ersten Stunde, als promovierter<br />

Biochemiker und Marketingkaufmann<br />

kümmert er sich heute um Vertriebsaufgaben<br />

für innovative Produkte und<br />

Dienstleistungen.<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

31<br />

ASTRO Motoren GmbH & Co. KG<br />

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© Rameder<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

30<br />

Offline-Werbung<br />

im Online-Zeitalter<br />

Jens Waldmann, Marketingleiter bei<br />

Rameder, erklärt im Interview mit dem<br />

<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>, warum auch in einer zunehmend<br />

digitalisierten Welt eine gut<br />

gemachte klassische Außenwerbung<br />

funktionieren kann.<br />

<strong>PT</strong>: Seit wann machen Sie Werbung an<br />

Tankstellen?<br />

Waldmann: Bereits seit 2003 setzen wir<br />

auf das Umfeld Tankstelle und speziell<br />

auf Werbung an Zapfpistolen. Dort<br />

befindet sich unsere Zielgruppe und<br />

ist offen für Autozubehör und Services.<br />

Zudem lässt sich das Medium sehr gut<br />

aussteuern. Wir platzieren die Werbung<br />

gezielt im Umfeld von Montagepartnern<br />

und Werkstätten, die Wert auf Markenqualität<br />

zu einem guten Preis legen.<br />

<strong>PT</strong>: Wie wichtig ist die regionale Aussteuerbarkeit?<br />

Waldmann: Sehr wichtig. Tankstellenwerbung<br />

hat für uns wenige Streuverluste,<br />

da wir nicht nur die Region, ja<br />

sogar jede einzelne Tankstelle auswählen<br />

können. Wir vertreiben unsere Ware,<br />

wie etwa Anhängerkupplungen oder<br />

Dachgepäckträger, zwar deutschlandweit<br />

im Netz, machen unsere Angebote<br />

aber lokal bekannt. Denn die Montagepartner<br />

erreiche ich vor allem unterwegs,<br />

offline. Erst durch klassische Werbung<br />

hole ich neue Kunden ins Netz.<br />

<strong>PT</strong>: Ist Ihr Unternehmen das Sixt der Zapfpistolen?<br />

Warum plädieren Sie für eine<br />

Monokampagne?<br />

Waldmann: Der Vergleich ist nicht<br />

schlecht. Tatsächlich setzen wir schon<br />

sehr lange und konsequent auf Zapfpistolen.<br />

Das Umfeld ist für unser Angebot<br />

die optimale Präsentationsfläche. Hier<br />

sprechen wir die Kundengruppen an, die<br />

sich nicht zu allererst im Netz informieren.<br />

Und das sind immer noch sehr viele.<br />

Die Monokampagne macht für uns deshalb<br />

Sinn, weil wir zum einen das Budget<br />

am optimalen Standort bündeln und<br />

zum anderen so besser gelernt werden.<br />

Ähnlich wie Sixt-Werbung am Flughafen.<br />

<strong>PT</strong>: Sie sind gerade mit Ihrem Online-<br />

Handel in die Schweiz expandiert. Auch<br />

hier setzen Sie auf FillBoard-Marketing.<br />

Wie ist ihre Prognose?<br />

Waldmann: Der Gesamtbestand an<br />

motorisierten Fahrzeugen nimmt in<br />

der Schweiz weiter zu. Wir liegen mit<br />

unserem Webangebot www.kupplung.<br />

ch also voll im Trend. Auch im Alpenland<br />

werden wir deshalb auf eine regional<br />

ausgesteuerte Kampagne auf Zapfpistolen<br />

setzen. Kfz-Zubehör und Tankstellen<br />

ergänzen sich einfach ideal. Hier holen<br />

wir die Leute ab, direkt ins Netz zu gehen<br />

und online zu bestellen.<br />

<strong>PT</strong>: Was sind weitere Pläne?<br />

Waldmann: Wir werden weiter expandieren<br />

und unsere Services im Netz ausbauen.<br />

Auf jeden Fall werden wir auch<br />

unsere regionale Marketingstrategie<br />

fortsetzen.<br />

<strong>PT</strong>: Zum Schluss interessiert uns: Was<br />

raten Sie anderen Mittelständlern? Worauf<br />

müssen diese bei der Werbeauswahl<br />

achten?<br />

Waldmann: Zu allererst muss ich meine<br />

Kunden genau kennen. Wo halten sie<br />

sich auf, wo kann ich sie optimal mit<br />

Werbung ansprechen. Dann erst sollte<br />

ich die Werbeträger wählen. Unser Beispiel<br />

zeigt: Klassische Werbung an der<br />

Tankstelle kann nach wie vor eine große<br />

Wirkung haben. Vor allem dann, wenn<br />

ich klare Botschaften habe und das<br />

Medium immer wieder einsetze. Lassen<br />

Sie sich nicht beirren. Auch im digitalen<br />

Zeitalter ist die Zielgruppe nicht nur<br />

online. ó<br />

Info<br />

Jens Waldmann,<br />

Marketingleiter bei Rameder<br />

Gemeinsam<br />

grenzenlos erfolgreich<br />

Wir sind Ihr zuverlässiger Partner bei der Kundenakquise,<br />

der Bonitätsprüfung, der Zahlungsabwicklung sowie im<br />

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Regional verankert,<br />

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Tel. 03 41 / 99 44 – 0<br />

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© changeyourcountry.net<br />

Aus Deutschland auswandern?<br />

Diesem Unternehmenszweck hat sich<br />

die Change Your Country Ltd. aus Bristol<br />

verschrieben. Sie bietet ihre Leistungen<br />

auch Deutschen an. Hier wirken die<br />

Unternehmensgründer Sven Teichmann<br />

(28) und Dr. Wolf-Dieter Schwidop (61).<br />

<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> fragte nach.<br />

<strong>PT</strong>: Warum betreiben sie gerade jetzt<br />

Auswanderungs-Consulting, wenn doch<br />

alle nach Deutschland herein wollen?<br />

Schwidop: Das stimmt so nicht. 2015 war<br />

auch ein Rekordjahr der Auswanderung.<br />

Fast eine Million Leute verließen das<br />

Land, darunter circa 150.000 Deutsche.<br />

Es gibt also einen wachsenden Markt.<br />

Man kann aber die sehr komplexe<br />

Dienstleistung nur mittels verlässlicher<br />

internationaler Netzwerke erfolgreich<br />

gestalten.<br />

<strong>PT</strong>: Tatsächlich? In den Auswanderer-TV-<br />

Soaps kommen die Protagonisten doch<br />

meist arm und gescheitert zurück?<br />

Schwidop: Gerade deshalb analysieren<br />

wir zuerst die finanzielle und berufliche<br />

Situation, bevor wir ein geeignetes Zielland<br />

empfehlen. Das gilt übrigens auch<br />

für komplette Unternehmen. Und natürlich<br />

braucht eine erfolgreiche Auswanderung<br />

eine exzellente Vorbereitung<br />

in einem funktionierenden Netzwerk.<br />

Gesellschaftlich isoliert ist jede Auswanderung<br />

zum Scheitern verurteilt.<br />

<strong>PT</strong>: Das kann man also wie jeden normalen<br />

Prozess durchplanen?<br />

Schwidop: Genau. Wir haben dazu das<br />

vierstufige Konzept cycSAVE&EASY<br />

entwickelt. Erst im letzten Schritt cyc-<br />

TARGET erfolgt die eigentliche Auswanderung.<br />

Davor steht online und persönlich<br />

das Kennenlernen in sozialen<br />

Netzwerkgruppen und Communities. Es<br />

gibt solide Infos von Fachreferenten, die<br />

im jeweiligen Land lange Zeit gelebt<br />

haben und durch ihre gewachsenen<br />

Beziehungen die Brücken ins Zielland<br />

qualifiziert schlagen können. Interessierte<br />

erhalten detaillierte Checklisten<br />

für ihre Auswanderung.<br />

<strong>PT</strong>: Mir würde eine Checkliste nicht reichen,<br />

um hier alle Zelte abzubrechen.<br />

Schwidop: Jeder sollte eine solche Entscheidung<br />

auf eigenes Erleben stützen.<br />

Wir bieten daher als dritten Schritt<br />

Arbeitsreisen an, damit unsere Kunden<br />

mit Vertretern aus Verwaltung und Business<br />

Gespräche führen können, die unser<br />

Team vor Ort organisiert. Dazu gehört<br />

auch rechtliche Beratung, Immobilienoder<br />

Arbeitskräftevermittlung, um nach<br />

Vollzug der Auswanderung reibungslos<br />

in den Alltag eintreten zu können.<br />

<strong>PT</strong>: Und wohin kann die Reise gehen?<br />

Schwidop: Gegenwärtig bieten wir das<br />

für Chile, Paraguay und Namibia an.<br />

Weitere Länder werden je nach Nachfrage<br />

dazu kommen. Details des Ablaufs<br />

erfährt man auf unserer Webseite.<br />

<strong>PT</strong>: An welche Gruppen wenden Sie sich<br />

direkt?<br />

Schwidop: Unsere Zielgruppe sind Hochqualifizierte,<br />

Unternehmer, auch angestellte<br />

Führungskräfte, keine Abenteurer.<br />

Wir kennen die wirtschaftlichen Wettbewerbssituationen<br />

in den Zielländern<br />

und können somit das Angebot unserer<br />

Kunden und die Nachfrage im Zielland<br />

abgleichen, um den dauerhaften Erfolg<br />

der Auswanderung zu sichern.<br />

Die nächste Veranstaltung cycE-<br />

VENT ist am 09.10.16 in Beelitz bei Berlin.<br />

Tickets erhält man über den entsprechenden<br />

Link auf unserer Website:<br />

http://changeyourcountry.net<br />

Ich bin unter Tel. +49-163-9650799 oder<br />

E-Mail info@changeyourcountry.net<br />

erreichbar. ó<br />

Info<br />

Wolf-Dieter Schwidop ist ostdeutscher<br />

Unternehmer der ersten Stunde, als promovierter<br />

Biochemiker und Marketingkaufmann<br />

kümmert er sich heute um Vertriebsaufgaben<br />

für innovative Produkte und<br />

Dienstleistungen.<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

31<br />

… seit 20 Jahren in Saalfeld<br />

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2015<br />

CNC-Zerspanung<br />

Drehen & Fräsen<br />

für die Industrie<br />

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07318 Saalfeld<br />

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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

32<br />

„Deep Work“<br />

– was ist das?<br />

© kieferpix / Fotolia<br />

Nach Jahren der Begeisterung für Großraumbüros,<br />

Teamarbeit, Kollaboration,<br />

ständigen kommunikativen Austausch<br />

naht mit wedelnden Armen eine Warnung<br />

aus Wissenschaft und Praxis: „Aufpassen!<br />

Das ständige Miteinander und<br />

Kommunizieren zeitigt unerwünschte<br />

Effekte, und die gehen zu Lasten von Qualität<br />

und Innovation!“<br />

Das Etikett „Deep Work“ suggeriert<br />

zunächst eine Novität. „Deep<br />

Work“ meint schlicht konzentriertes,<br />

in diesem Sinn tiefes Arbeiten<br />

– also nichts Neues unter der Sonne der<br />

Arbeitswelt.<br />

Der unruhige Arbeitsalltag<br />

Seit Jahrzehnten organisations- und<br />

arbeitspsychologischer Forschung und<br />

dank der Untersuchungen von Henry<br />

Mintzberg (Managementforscher) ist<br />

klar: Menschen, die in Gegenwart anderer<br />

Menschen sowie in einer Stand-by-<br />

Kommunikationskultur konzentriert<br />

arbeiten wollen, schneiden in eben dieser<br />

Hinsicht schlecht ab. Dauergeplapper<br />

lässt sich inhaltlich und akustisch kaum<br />

bis nicht ignorieren – und die persönliche<br />

Neugier mag ein Übriges tun, um<br />

Unterbrechungen in einer Verrichtung<br />

zur Regel werden zu lassen.<br />

Der Arbeitsalltag zerfasert immer<br />

mehr in kommunikative und kooperative<br />

Schnipsel, die gründliches Ab- oder<br />

Erarbeiten verhindern. Neueren Datums<br />

ist lediglich eine Zutat, die das Switchen<br />

forciert, nämlich die Erwartung, analog<br />

zu Maschinen in Echtzeit zu reagieren<br />

sowie Sofort-Feedback zu geben.<br />

Der Begriff „Deep Work“<br />

Die Wortkombination „Deep Work“ ist<br />

aus Sicht von Marketing und Beratern<br />

klug gewählt: Sie vermittelt unterschwellig,<br />

eine neue Antwort auf ein<br />

neues Problem zu sein, das ihre Geburt<br />

dem Kontext der multimedialen und<br />

digital vermittelten Arbeitswelt, der<br />

„New Work“, verdankt.<br />

Die Wortkombination profitiert auf<br />

der konnotativen Ebene zudem von<br />

zukunftsträchtigen Perspektiven. Der<br />

Ausdruck lehnt an das Modell des „Deep<br />

Learning“ an, das für die Entwicklung<br />

vernetzter selbstlernender Software,<br />

neuronaler Netzwerke und smarter<br />

Technologien ebenso relevant ist wie<br />

im Bereich Lernpsychologie (seit ihren<br />

Anfängen).<br />

Der Fluch der Zusammenarbeit<br />

Da das Arbeiten in der Gruppe heutzutage<br />

den Alltag bestimmt, richtet sich<br />

der Schwerpunkt der aktuellen Klage auf<br />

den „Fluch der Zusammenarbeit“, so die<br />

Überschrift eines Artikels in manager-


„Ohne konzentriertes,<br />

vertiefendes Arbeiten sei<br />

es unmöglich, ein hohes<br />

intellektuelles Level zu<br />

halten, das erforderlich<br />

sei, um geschäftsnötige<br />

Kreativität zu entfalten<br />

und diese in erfolgreiche<br />

umsatzstarke Produkte<br />

und Dienstleistungen zu<br />

übersetzen.<br />

“<br />

Seminare (Heft 218, Mai <strong>2016</strong>, 54ff). Der<br />

Ausdruck verdient nähere Betrachtung.<br />

Denn das Problem mangelnder, konzentrierter<br />

Arbeit wird durch den Begriff<br />

„Fluch“ mit einem Schicksalskonzept<br />

eingeführt. Entsprechend suggeriert er,<br />

dass eine höhere Macht dafür verantwortlich<br />

ist. Unkonzentriertes Arbeiten<br />

erscheint als unbeeinflussbar und als<br />

etwas, das auf die Betroffenen unabhängig<br />

von deren Einstellung und Handeln<br />

herabfällt, sie vereinnahmt und steuert<br />

– und exkulpiert: Wer diesem Einfluss<br />

ausgesetzt ist, ist ihm gegenüber<br />

machtlos. Die Flut an Mails und anderen<br />

Kommunikationsangeboten, die Anzahl<br />

von Meetings, Chats, virtuellen Konversationen<br />

und Konferenzen etc. – kurz:<br />

die Frequenz, in der die Aufmerksamkeit<br />

wechselt und Ablenkungschancen<br />

ergriffen werden – all dies scheint quasi<br />

naturgesetzlich zu verlaufen und unabwendbar<br />

zu sein.<br />

Ganz anders die Thesen und Hinweise<br />

der Kronzeugen, die „Deep Work“<br />

im Dienst des individuellen und unternehmerischen<br />

Wollens und Erfolges einfordern.<br />

Rob Cross, Assistenzprofessor<br />

für Computerwissenschaft an der University<br />

of Virginia, Guido Hertel, Psychologieprofessor<br />

an der Universität<br />

Münster und Cal Newport, Assistenzprofessor<br />

für Computerwissenschaft an der<br />

Georgetown University (<strong>2016</strong>) heben die<br />

Dominanz von E-Mails, Meetings, Telefonaten,<br />

Sofortnachrichtensystemen und<br />

Kurzbotschaften hervor und weisen auf<br />

den einen Anstieg an Interaktionsdichte<br />

hin, der durch virtuelle Kollaboration<br />

extrem zugenommen habe.<br />

Guido Hertel betont entgegen der<br />

oben genannten Schicksalsrhetorik, dass<br />

die Betroffenen dazu ihren Teil beitragen:<br />

Die Virtualität von Meetings und<br />

Teamarbeit verführe dazu, die eigene<br />

Teilnahme eher zuzusagen als zu physischen<br />

Meetings und Teamarbeit, weil<br />

die Virtualität einen minderen Aufwand<br />

vermuten lasse – schlicht durch den<br />

Umstand, dass die Betroffenen nirgendwohin<br />

reisen müssen.<br />

Unternehmerische Notwendigkeit<br />

Dezidiert individualistisch argumentiert<br />

Cal Newport. „Deep Work“ ist für ihn<br />

eine unternehmerische Notwendigkeit,<br />

weil nur „Deep Work“ wirksame, tragfähige,<br />

nachhaltige Qualität und Innovativität<br />

ermögliche. Ohne konzentriertes,<br />

vertiefendes Arbeiten sei es unmöglich,<br />

ein hohes intellektuelles Level zu halten,<br />

das erforderlich sei, um geschäftsnötige<br />

Kreativität zu entfalten und diese in<br />

erfolgreiche umsatzstarke Produkte und<br />

Dienstleistungen zu übersetzen. „Deep<br />

Work“ bezeichnet hier eine individuelle<br />

Fähigkeit und Leistung, die im Dienst<br />

des persönlichen Ehrgeizes und Erfolgs<br />

ebenso steht wie im Dienst des langfristigen<br />

Erfolgs des Unternehmens. Insofern<br />

ist „Deep Work“ auch ergebnisrelevantes<br />

Tun.<br />

Fazit<br />

Für Unternehmen heißt das: Zurück zu<br />

den Wurzeln bzw. diese wieder freilegen,<br />

um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen,<br />

dass „Deep Work“ im Sinn konzentrierten<br />

Arbeitens wieder (!) vermehrt<br />

praktiziert wird. Dazu genügt es erfahrungsgemäß,<br />

bekannte Aspekte und vorhandene<br />

Optionen in den Kegel besonderer<br />

Aufmerksamkeit zu schieben. Im<br />

Wesentlichen geht es darum:<br />

1<br />

Das Unternehmen bietet infrastrukturelle,<br />

regulatorische und kulturelle<br />

Optionen, örtliche und zeitliche Rückzugsräume<br />

bzw. -gelegenheiten, um<br />

konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.<br />

2<br />

Auf der kulturellen Ebene flankieren<br />

Manager in Wort und Tat den Wert<br />

von Einzelarbeit und verdeutlichen,<br />

in welchen Kontexten Kollaboration/<br />

Kooperation bzw. „Deep Work“ zielführender<br />

ist.<br />

3<br />

Die Forderung nach kollektiver<br />

Selbstorganisation nimmt die<br />

Anforderung nach „Deep Work“ auf.<br />

Unternehmensmitglieder werden aufgefordert,<br />

in eigener Verantwortung<br />

Rückzüge in konzentriertes Arbeiten zu<br />

organisieren, abzustimmen und ergebnisbezogen<br />

anzuwenden.<br />

4<br />

Selbstorganisation schließt Selbstregulation<br />

expressis verbis ein:<br />

Personen müssen ihren Bedarf<br />

an „Deep Work“ bezogen auf Aufgaben,<br />

Ziele und Verantwortlichkeit selbstständig<br />

herausfinden, anmelden und realisieren.<br />

Erfreulich also: Auf Unternehmen rollt<br />

keine neue Welle zu. Der Ruf nach „Deep<br />

Work“ weist lediglich auf etwas hin, dem<br />

wieder mehr Geltung verschafft werden<br />

sollte. ó<br />

Über die Autorin<br />

Dr. Regina Mahlmann unterstützt Führungskräfte<br />

und Mitareitende professionell<br />

mit Beratung, Coaching, Schulung und<br />

Vorträgen. Ihr Ziel ist es, Unternehmen zu<br />

einem nachhaltigen und verantwortungsvollen<br />

Erfolg zu verhelfen.<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

33


Zukunft Personal<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

34<br />

Europas größte Messe für<br />

Personalmanagement<br />

präsentiert vom 18. bis<br />

20. Oktober <strong>2016</strong> in Köln<br />

ein internationales<br />

Top-Line-up.<br />

Das Programm der Messe Zukunft<br />

Personal beeindruckt nicht nur<br />

mit seinem Umfang, sondern<br />

vor allem durch eine hohe Qualität und<br />

Internationalität: Auf zehn Bühnen sprechen<br />

an drei Messetagen Experten für<br />

die Arbeitswelt aus dem In- und Ausland.<br />

Zu den Keynote-Speakern gehören der<br />

Mathematiker und Zukunftsdenker Gunter<br />

Dueck, Schlafforscherin Prof. Vicki<br />

Culpin von der britischen Privatuniversität<br />

Ashridge Executive Education sowie<br />

Gravity-Payments-Gründer Dan Price<br />

(USA), der zugunsten der Mitarbeiter auf<br />

sein Millionengehalt verzichtete.<br />

Maschinen übernehmen immer mehr<br />

Arbeitsprozesse<br />

Menschen sind für die Aufsicht verantwortlich,<br />

das Verkaufen, Verhandeln, Verändern<br />

und Kreieren – für alles Neue und<br />

Individuelle. „Traditionelle Hierarchien<br />

und Matrixorganisationen taugen dafür<br />

aber nicht. Wir müssen uns also Gedanken<br />

über die Gestaltung der Arbeit an<br />

sich machen – das heißt: ‚Metawork‘<br />

betreiben“, meint der Mathematiker<br />

und ehemalige IBM-Manager Gunter<br />

Dueck. Der Autor und Philosoph ist einer<br />

der Keynote-Speaker auf Europas größter<br />

Messe für Personalmanagement.<br />

Dan Price kürzte sein Millionengehalt<br />

zugunsten der Mitarbeiter<br />

Für die Gestaltung der Arbeitswelt<br />

von morgen brauchen Unternehmen<br />

gesunde Mitarbeiter. Die Flexibilisierung<br />

von Arbeitszeit und Arbeitsort führt<br />

jedoch häufig zu langen Arbeits- und<br />

wenig Ruhezeiten. Wie wir die optimale<br />

© Zukunft Personal 2015/Fotostudio Franz Pfluegl<br />

Menge an Schlaf erhalten, weiß eine<br />

weitere Hauptrednerin: Prof. Vicki Culpin<br />

von der britischen Privatuniversität<br />

Ashridge Executive Education. Ein Top-<br />

Act im Programm der Zukunft Personal<br />

rüttelt gleich an den Grundfesten der<br />

Business-Welt: Dan Price, Gründer und<br />

CEO von Gravity Payments, entfacht<br />

weltweit eine kontroverse Diskussion<br />

rund um die innovative (manche sagen<br />

verrückte) Idee, sein eigenes Millionengehalt<br />

aufzugeben, um jedem Mitarbeiter<br />

mindestens 70.000 Dollar Gehalt zu<br />

zahlen.<br />

Digitaleuphorie versus fundierte<br />

Personalkonzepte?<br />

Nicht nur in der Keynote-Arena, sondern<br />

auch auf den sogenannten Trendforen,<br />

den Kongressbühnen, kommen interna-<br />

RECHTSBERATUNG 4.0<br />

Die Implementierung der Industrie 4.0 wirft eine Vielzahl von Fragen auf: Welche vertraglichen Auswirkungen sind zu beachten, wenn künftig<br />

Maschinen Waren und Leistungen selbständig im Wege der M2M-Kommunikation bestellen? Wer haftet für die Entscheidung einer Maschine<br />

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tionale Koryphäen zu Wort. Dabei geht<br />

es unter anderem um die Frage, wie sich<br />

die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />

mit der Digitalisierung verändert. Prof.<br />

Dr. Fritz Breithaupt, Professor und Chair<br />

des Department of Germanic Studies<br />

an der Indiana University Bloomington<br />

(USA), veröffentlichte dazu kürzlich die<br />

provokante These: Maßgeschneiderte<br />

Computerprogramme können persönliche<br />

Lehrer ersetzen – und zwar in naher<br />

Zukunft. Lernexperten wie Prof. Ralf Lankau<br />

von der Hochschule Offenburg warnen<br />

jedoch vor manipulativen Systemen<br />

und dem Heranziehen von Sozial-Autisten.<br />

Beide treffen im Trendforum E-Learning<br />

in Köln aufeinander. Dort sprechen<br />

zudem Frank Kohl-Boas, Head of HR<br />

Northwest, Central & Eastern Europe<br />

von Google, und Sirka Laudon, Leiterin<br />

Personalentwicklung von Axel Springer<br />

SE, über die Digitalisierungsinitiativen<br />

ihrer Unternehmen.<br />

Stimmen aus der Praxis<br />

Die Zukunft Personal ist somit auch ein<br />

Spiegel dessen, wie die Digitalisierung<br />

bei Arbeitgebern in der Praxis ankommt.<br />

In der Keynote-Arena berichtet dazu<br />

Eddie Wilson, Chief People Officer von<br />

Ryanair, über das Programm „Always<br />

Getting Better“, das sich zum Ziel<br />

gesetzt hat, kontinuierlich die Kundenfreundlichkeit<br />

– insbesondere der digitalen<br />

Angebote – zu verbessern und<br />

die Unternehmenskultur entsprechend<br />

weiter zu entwickeln. Norbert Janzen,<br />

Geschäftsführer und Arbeitsdirektor<br />

von IBM Deutschland, erläutert, wie der<br />

Konzern das Messe-Thema „Employee<br />

Experience“ angesichts der digitalen<br />

Transformation lebt.<br />

Ein Highlight zum Messeauftakt ist<br />

die Verleihung des HR Innovation Award<br />

mit einem Impulsvortrag von Frank Riemensperger,<br />

Bitkom Hauptvorstand und<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />

Accenture, zum Thema: „Employee Experience:<br />

Welche Kompetenzen brauchen<br />

Mitarbeiter für eine digitale Arbeitswelt?“.<br />

Erstmals werden die englischsprachigen<br />

Vorträge in der Keynote-Arena<br />

live auf Deutsch und die deutschen Beiträge<br />

live auf Englisch übersetzt. ó<br />

Weitere Informationen zum Programm<br />

enthält die Messezeitung der Zukunft<br />

Personal unter:<br />

www.zukunft-personal.de<br />

Über die Messe<br />

Zukunft Personal<br />

Die Zukunft Personal in Köln<br />

ist Europas größte Messe<br />

für Personalmanagement.<br />

Das Themenspektrum reicht<br />

von Recruiting und Personaldienstleistungen<br />

über<br />

betriebliche Weiterbildung,<br />

Leadership und Arbeitsrecht<br />

bis hin zu Personal-Software<br />

und der Zukunft der Arbeitswelt.<br />

Die Leitmesse für das<br />

Human Resource Management<br />

bietet ein einzigartiges<br />

Begleitprogramm auf Kongressniveau<br />

– mit Vorträgen,<br />

Diskussionen und verschiedenen<br />

interaktiven Formaten.<br />

Drei Tage lang stehen<br />

innovative Lösungen und<br />

Networking in der Personal-<br />

Community im Mittelpunkt:<br />

Geschäftsführer, Personalverantwortliche,<br />

Mitarbeiter<br />

von Personalabteilungen<br />

und Organisationsentwickler<br />

verschaffen sich auf der<br />

Zukunft Personal einen<br />

Überblick über den Markt an<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

und tauschen sich<br />

mit Gleichgesinnten über die<br />

Trends in der Personalarbeit<br />

aus.<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

35<br />

Alsfeld<br />

Entdecken.<br />

Das Beste aus Land und Metropole.<br />

Sofort verfügbare Gewerbe- und Industriegrundstücke direkt an der Autobahn.


Zukunft Personal<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

34<br />

Europas größte Messe für<br />

Personalmanagement<br />

präsentiert vom 18. bis<br />

20. Oktober <strong>2016</strong> in Köln<br />

ein internationales<br />

Top-Line-up.<br />

Das Programm der Messe Zukunft<br />

Personal beeindruckt nicht nur<br />

mit seinem Umfang, sondern<br />

vor allem durch eine hohe Qualität und<br />

Internationalität: Auf zehn Bühnen sprechen<br />

an drei Messetagen Experten für<br />

die Arbeitswelt aus dem In- und Ausland.<br />

Zu den Keynote-Speakern gehören der<br />

Mathematiker und Zukunftsdenker Gunter<br />

Dueck, Schlafforscherin Prof. Vicki<br />

Culpin von der britischen Privatuniversität<br />

Ashridge Executive Education sowie<br />

Gravity-Payments-Gründer Dan Price<br />

(USA), der zugunsten der Mitarbeiter auf<br />

sein Millionengehalt verzichtete.<br />

Maschinen übernehmen immer mehr<br />

Arbeitsprozesse<br />

Menschen sind für die Aufsicht verantwortlich,<br />

das Verkaufen, Verhandeln, Verändern<br />

und Kreieren – für alles Neue und<br />

Individuelle. „Traditionelle Hierarchien<br />

und Matrixorganisationen taugen dafür<br />

aber nicht. Wir müssen uns also Gedanken<br />

über die Gestaltung der Arbeit an<br />

sich machen – das heißt: ‚Metawork‘<br />

betreiben“, meint der Mathematiker<br />

und ehemalige IBM-Manager Gunter<br />

Dueck. Der Autor und Philosoph ist einer<br />

der Keynote-Speaker auf Europas größter<br />

Messe für Personalmanagement.<br />

Dan Price kürzte sein Millionengehalt<br />

zugunsten der Mitarbeiter<br />

Für die Gestaltung der Arbeitswelt<br />

von morgen brauchen Unternehmen<br />

gesunde Mitarbeiter. Die Flexibilisierung<br />

von Arbeitszeit und Arbeitsort führt<br />

jedoch häufig zu langen Arbeits- und<br />

wenig Ruhezeiten. Wie wir die optimale<br />

© Zukunft Personal 2015/Fotostudio Franz Pfluegl<br />

Menge an Schlaf erhalten, weiß eine<br />

weitere Hauptrednerin: Prof. Vicki Culpin<br />

von der britischen Privatuniversität<br />

Ashridge Executive Education. Ein Top-<br />

Act im Programm der Zukunft Personal<br />

rüttelt gleich an den Grundfesten der<br />

Business-Welt: Dan Price, Gründer und<br />

CEO von Gravity Payments, entfacht<br />

weltweit eine kontroverse Diskussion<br />

rund um die innovative (manche sagen<br />

verrückte) Idee, sein eigenes Millionengehalt<br />

aufzugeben, um jedem Mitarbeiter<br />

mindestens 70.000 Dollar Gehalt zu<br />

zahlen.<br />

Digitaleuphorie versus fundierte<br />

Personalkonzepte?<br />

Nicht nur in der Keynote-Arena, sondern<br />

auch auf den sogenannten Trendforen,<br />

den Kongressbühnen, kommen interna-<br />

Versicherung, Fondgesellschaft, Vermögensverwalter,<br />

Kreditgeber, Mittelstandsfinanzierer,<br />

Existenzgründungshelfer,<br />

Bausparkasse, Bank: Unsere genossenschaftliche<br />

Beratung hat viele Namen.<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

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„Bank des Jahres 2014“


tionale Koryphäen zu Wort. Dabei geht<br />

es unter anderem um die Frage, wie sich<br />

die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />

mit der Digitalisierung verändert. Prof.<br />

Dr. Fritz Breithaupt, Professor und Chair<br />

des Department of Germanic Studies<br />

an der Indiana University Bloomington<br />

(USA), veröffentlichte dazu kürzlich die<br />

provokante These: Maßgeschneiderte<br />

Computerprogramme können persönliche<br />

Lehrer ersetzen – und zwar in naher<br />

Zukunft. Lernexperten wie Prof. Ralf Lankau<br />

von der Hochschule Offenburg warnen<br />

jedoch vor manipulativen Systemen<br />

und dem Heranziehen von Sozial-Autisten.<br />

Beide treffen im Trendforum E-Learning<br />

in Köln aufeinander. Dort sprechen<br />

zudem Frank Kohl-Boas, Head of HR<br />

Northwest, Central & Eastern Europe<br />

von Google, und Sirka Laudon, Leiterin<br />

Personalentwicklung von Axel Springer<br />

SE, über die Digitalisierungsinitiativen<br />

ihrer Unternehmen.<br />

Stimmen aus der Praxis<br />

Die Zukunft Personal ist somit auch ein<br />

Spiegel dessen, wie die Digitalisierung<br />

bei Arbeitgebern in der Praxis ankommt.<br />

In der Keynote-Arena berichtet dazu<br />

Eddie Wilson, Chief People Officer von<br />

Ryanair, über das Programm „Always<br />

Getting Better“, das sich zum Ziel<br />

gesetzt hat, kontinuierlich die Kundenfreundlichkeit<br />

– insbesondere der digitalen<br />

Angebote – zu verbessern und<br />

die Unternehmenskultur entsprechend<br />

weiter zu entwickeln. Norbert Janzen,<br />

Geschäftsführer und Arbeitsdirektor<br />

von IBM Deutschland, erläutert, wie der<br />

Konzern das Messe-Thema „Employee<br />

Experience“ angesichts der digitalen<br />

Transformation lebt.<br />

Ein Highlight zum Messeauftakt ist<br />

die Verleihung des HR Innovation Award<br />

mit einem Impulsvortrag von Frank Riemensperger,<br />

Bitkom Hauptvorstand und<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />

Accenture, zum Thema: „Employee Experience:<br />

Welche Kompetenzen brauchen<br />

Mitarbeiter für eine digitale Arbeitswelt?“.<br />

Erstmals werden die englischsprachigen<br />

Vorträge in der Keynote-Arena<br />

live auf Deutsch und die deutschen Beiträge<br />

live auf Englisch übersetzt. ó<br />

Weitere Informationen zum Programm<br />

enthält die Messezeitung der Zukunft<br />

Personal unter:<br />

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Über die Messe<br />

Zukunft Personal<br />

Die Zukunft Personal in Köln<br />

ist Europas größte Messe<br />

für Personalmanagement.<br />

Das Themenspektrum reicht<br />

von Recruiting und Personaldienstleistungen<br />

über<br />

betriebliche Weiterbildung,<br />

Leadership und Arbeitsrecht<br />

bis hin zu Personal-Software<br />

und der Zukunft der Arbeitswelt.<br />

Die Leitmesse für das<br />

Human Resource Management<br />

bietet ein einzigartiges<br />

Begleitprogramm auf Kongressniveau<br />

– mit Vorträgen,<br />

Diskussionen und verschiedenen<br />

interaktiven Formaten.<br />

Drei Tage lang stehen<br />

innovative Lösungen und<br />

Networking in der Personal-<br />

Community im Mittelpunkt:<br />

Geschäftsführer, Personalverantwortliche,<br />

Mitarbeiter<br />

von Personalabteilungen<br />

und Organisationsentwickler<br />

verschaffen sich auf der<br />

Zukunft Personal einen<br />

Überblick über den Markt an<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

und tauschen sich<br />

mit Gleichgesinnten über die<br />

Trends in der Personalarbeit<br />

aus.<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

35<br />

Mit Teamdynamik ins Wochenende<br />

Freitag bis Sonntag von November bis März<br />

Teamdynamik direkt am Arbeitsplatz<br />

zu fördern, gestaltet sich<br />

oft schwierig. Ein Wochenende<br />

mit den Mitarbeitern im KiEZ<br />

Querxenland eignet sich hervorragend,<br />

um unbeschwert und<br />

unbemerkt für eine nachhaltige<br />

Teambildung zu sorgen.<br />

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2014


Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

© ThomBal / Fotolia<br />

36<br />

Prenzlau mit Windpark<br />

„Das geht doch nicht!“<br />

EEG-Reform macht Schluss mit<br />

Überrenditen bei der Windkraft<br />

Bundestag und Bundesrat haben<br />

das EEG 2017, das Strommarktgesetz<br />

und die Digitalisierung der<br />

Energiewende beschlossen. „Mit einem<br />

umfangreichen Gesetzespaket schlägt<br />

Deutschland ein neues Kapitel der Energiewende<br />

auf“, so Bundeswirtschaftsminister<br />

Sigmar Gabriel in seiner Begründung<br />

vor dem Deutschen Bundestag.<br />

Wirklich ein neues Kapitel der Energiewende?<br />

„Die drei Gesetze machen den<br />

Umbau unserer Energieversorgung<br />

planbar, kosteneffizient und nachhaltig<br />

erfolgreich. Die Politik hat damit die<br />

verschiedenen Elemente der Energiewende<br />

stimmig zusammengeführt und<br />

für die Zukunft gerüstet. Aus den vielen<br />

Puzzleteilen erneuerbare Energien,<br />

Strommarkt, Energieeffizienz, Netze<br />

und Digitalisierung ist ein konsistenter<br />

Gesamtrahmen für die Energiewende<br />

geworden. Wir haben alle wesentlichen<br />

Rahmenbedingungen geschaffen, damit<br />

die nächste Phase der Energiewende<br />

beginnen kann“. Der Bundeswirtschaftsminister<br />

muss sich künftig an diesen<br />

Aussagen messen lassen.<br />

Erneuerbaren-Ausbau auf wettbewerbliche<br />

Ausschreibungen umstellen<br />

Die gute Botschaft vorangestellt, da so<br />

vom zuständigen Bundeswirtschaftsminister<br />

verkündet: Das neue EEG läutet<br />

die nächste Phase der Energiewende ein<br />

– und die ist ein Paradigmenwechsel:<br />

Die Vergütungshöhe des erneuerbaren<br />

Stroms wird ab 2017 nicht wie bisher<br />

staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen<br />

am Markt ermittelt.<br />

Und für Gabriel ist die EEG-Novelle<br />

2017 von zentraler Bedeutung, damit<br />

Energie für alle sicher und bezahlbar<br />

bleibt. „Das EEG war ein Technologiefördergesetz,<br />

das eine Nischentechnologie<br />

fördern wollte“, erklärte Gabriel vor der<br />

Abstimmung im Bundestag. Wenn Gabriel<br />

allerdings fortführt: „Jetzt sind die<br />

Erneuerbaren die bestimmende Säule<br />

des Strommarktes“, dann verkennt er<br />

wohl, dass zwar der Anteil an der Erzeugung<br />

in der Kurve nach oben tendiert,<br />

aber die Versorgungssicherheit allein<br />

damit in Deutschland nicht gesichert


<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

„Laut Gebriel müsse der<br />

Strommarkt nun fit<br />

gemacht werden für die<br />

Erneuerbaren und die<br />

Erneuerbaren fit für den<br />

Markt. Deshalb sollen<br />

sich die erneuerbaren<br />

Energien nun dem Wettbewerb<br />

stellen, über Ausschreibungen.<br />

“<br />

werden kann. Noch über Jahrzehnte<br />

wird unsere Stromversorgung den Mix<br />

aus konventionellen und erneuerbaren<br />

Energieträgern benötigen.<br />

Laut Gabriel müsse der Strommarkt<br />

nun fit gemacht werden für die Erneuerbaren<br />

und die Erneuerbaren fit für den<br />

Markt. Deshalb sollen sich die erneuerbaren<br />

Energien nun dem Wettbewerb<br />

stellen, über Ausschreibungen. Damit<br />

will man einen kosteneffizienten, kontinuierlichen<br />

und kontrollierten Ausbau<br />

gewährleisten. Und zudem sicherstellen,<br />

dass die Akteursvielfalt – für den Minister<br />

ein Markenzeichen der Energiewende<br />

– erhalten bleibt: Bürgerenergiegesellschaften<br />

werden erstmals im Gesetz<br />

definiert und können unter erleichterten<br />

Bedingungen an den Ausschreibungen<br />

teilnehmen. Ausgeschrieben wird<br />

die Vergütungshöhe für Windenergie an<br />

Land und auf See, Photovoltaik und Biomasse.<br />

Kleine Anlagen sind von den Ausschreibungen<br />

ausgenommen – ihre<br />

Betreiber erhalten auch weiterhin feste<br />

Fördersätze. So werden Investitionen<br />

staatlich gestützt, mittelständische<br />

Unternehmer aus anderen Wirtschaftszweigen<br />

können davon nur träumen.<br />

Gegenstimmen<br />

Gegenstimmen zum gerade beschlossenen<br />

EEG 2017 lassen nicht lange auf<br />

sich warten. Nachvollziehbar, wenn eine<br />

über Jahre einträgliche staatliche Subventionierung<br />

nun zurückgefahren wird.<br />

So äußert sich Hermann Falk, Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands Erneuerbare<br />

Energie (BEE): „Der mit dem EEG 2017<br />

vorgenommene Systemwechsel hin zu<br />

Ausschreibungen ist ein deutlicher Rückschlag<br />

für die dezentrale Energiewende.<br />

Bislang war das EEG der Motor für den<br />

Ausbau sauberer Energien, mit der heutigen<br />

Reform dient es dagegen in erster<br />

Linie der Bewahrung fossiler Energieträger<br />

und der deutlichen Drosselung beim<br />

Tempo der Energiewende.“<br />

In die gleiche Kerbe schlägt die<br />

Erklärung des Solarenergie-Fördervereins<br />

Deutschland: „Der Deutsche Bundestag<br />

hat mit der Verabschiedung des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG<br />

2017) die Kapitulationsurkunde vor der<br />

alten Energiewirtschaft unterzeichnet.<br />

Die Arbeitsplätze der Wind- und Solarbranche<br />

sollen geopfert werden, damit<br />

die fossilen und atomaren Kraftwerke<br />

noch einige Jahrzehnte länger laufen<br />

können. Der Bundestag hat die Proteste<br />

von Umweltschutzorganisationen ignoriert,<br />

die auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen<br />

gepocht hatten.“<br />

Solche Aussagen sollte man als Unternehmer<br />

wohl besser nicht kommentieren.<br />

Wechsel zu Ausschreibungen belohnt<br />

kostengünstige Projekte<br />

Die Antwort auf solche Verlautbarungen<br />

kann nur lauten: Es ist eine gute<br />

Nachricht, dass die Förderung der<br />

erneuerbaren Energien endlich auf Ausschreibungen<br />

umgestellt wird. Diesen<br />

Schritt hätte man sich schon viel früher<br />

gewünscht. ˘<br />

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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

38<br />

Das hätte uns als Steuerzahler die<br />

Traumrenditen erspart, die momentan<br />

in der Windbranche erzielt werden,<br />

weil die rot-grünen Bundesländer bei<br />

der letzten EEG-Reform im Jahr 2014<br />

viel zu hohe Fördersätze durchgedrückt<br />

haben. Umso mehr ist es bei der jetzigen<br />

Reform gerechtfertigt, vor dem Start des<br />

Ausschreibungssystems die Vergütungsansprüche<br />

im Übergangsregime noch<br />

einmal zusätzlich abzusenken.<br />

Wichtig ist auch, dass es gelungen<br />

ist, den Ausbau der Windenergie auf See<br />

besser mit dem Ausbau der innerdeutschen<br />

Stromnetze zu verzahnen. Gegenüber<br />

dem Gesetzentwurf wurden jetzt<br />

die Ausbauziele für die erste Hälfte des<br />

nächsten Jahrzehnts reduziert und werden<br />

außerdem den Zubau im Jahr 2021<br />

komplett in die Ostsee lenken.<br />

Protestrufe aus Niedersachsen sind<br />

deshalb für Joachim Pfeiffer, wirtschaftsund<br />

energiepolitischer Sprecher der CDU/<br />

CSU-Bundestagsfraktion unverständlich:<br />

„Wer beim Netzausbau bundesweit das<br />

Schlusslicht bildet, kann nicht erwarten,<br />

seine ehrgeizigen Offshore-Pläne durchzubekommen.<br />

Wir können den Bürgerinnen<br />

und Bürgern nicht zumuten, für<br />

Strom zu bezahlen, der wegen fehlender<br />

Leitungen in Emden oder Conneforde<br />

steckenbleibt.“ Durchaus eine vernünftige<br />

Ansicht.<br />

Windkraftanlage auf einem Hügel<br />

Strom aus Erneuerbaren und<br />

Netzausbau stärker verzahnen<br />

Denn die Schere zwischen dem Ausbau<br />

der Erneuerbaren und dem Ausbau der<br />

Netze ist in den letzten Jahren weiter<br />

auseinandergegangen. Das Problem:<br />

Michael Arpe<br />

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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

„Wir können den Bürgerinnen<br />

und Bürgern nicht<br />

zumuten, für Strom zu<br />

bezahlen der wegen<br />

fehlender Leitungen in<br />

Emden oder Conneforde<br />

steckenbleibt.<br />

“<br />

Kann zum Beispiel Windstrom aus dem<br />

Norden nicht zu den Verbraucherzentren<br />

im Süden transportiert werden, weil<br />

die Leitungen überlastet sind, muss der<br />

Stromverbraucher doppelt dafür zahlen:<br />

Der Windparkbetreiber erhält eine Entschädigung<br />

dafür, dass er seine Anlage<br />

abregeln muss, und ein Kraftwerk im<br />

Süden wird dafür bezahlt, dass es zum<br />

Ausgleich vor Ort mehr Strom produziert.<br />

Hier hilft es kurzfristig nur, den<br />

Ausbau der Windkraft zu begrenzen,<br />

damit Zeit bleibt, die Netze weiter auszubauen.<br />

Das stellte Minister Gabriel<br />

vor der Abstimmung im Bundestag<br />

auch unmissverständlich klar: „Man<br />

kann doch nicht ausbauen, ohne dass<br />

man zeitgleich die Netze ausgebaut hat.<br />

Das geht doch nicht!“ Deshalb wird ab<br />

2017 eine Rechtsverordnung Gebiete<br />

in Deutschland festlegen, in denen der<br />

Ausbau der Windenergie auf 58 Prozent<br />

des durchschnittlichen Ausbaus in den<br />

letzten drei Jahren begrenzt wird.<br />

Fakt ist, mit der EEG-Reform wird<br />

der weitere Anstieg der EEG-Umlage<br />

nur gedämpft, nicht aber verhindert.<br />

Deshalb ist es weiter notwendig, das<br />

gigantische Subventionsprogramm, zu<br />

dem sich das EEG mit einem Umverteilungsvolumen<br />

von aktuell 25 Milliarden<br />

Euro entwickelt hat, schrittweise wieder<br />

abzubauen und die erneuerbaren Energien<br />

als Player im Wettbewerb endlich in<br />

den Markt zu integrieren.<br />

Die Behauptungen einschlägiger<br />

Lobbygruppen, mit der EEG-Reform<br />

würde der Erneuerbaren-Ausbau ausgebremst,<br />

sind völlig abwegig. Mit den<br />

Ausschreibungsmengen, die jetzt vereinbart<br />

wurden, wird das für das Jahr<br />

2025 angestrebte Ausbauziel von 40<br />

bis 45 Prozent Erneuerbaren-Anteil aller<br />

Voraussicht nach schon im Jahr 2020<br />

erreicht, das heißt fünf Jahre vor der<br />

Zeit. Gleichzeitig fehlen aber die Netze<br />

für den Transport des produzierten und<br />

vom Verbraucher bezahlten Stroms. Verstärkte<br />

Anstrengungen, die Synchronisation<br />

von Erneuerbaren-Ausbau und Ausbau<br />

der Netze zu verbessern, sind weiter<br />

unabdingbar. ó<br />

Über den Autor<br />

Verleger und Publizist Dr.-Ing. Lothar Müller<br />

(www.themen-magazin.de) ist der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung seit ihrer Gründung als<br />

Partner verbunden und bringt seine langjährigen<br />

Erfahrungen als Unternehmer und<br />

in der Energiewirtschaft ein. Der Beitrag<br />

wird fortgesetzt: Umlagen treiben Strompreis<br />

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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

© Kurhan / Fotolia<br />

40<br />

Pilotprojekt<br />

Welcher Unternehmer kennt das Problem<br />

nicht: Kranke Mitarbeiter belasten<br />

das Firmenbudget enorm. Abgesehen<br />

vom menschlichen Leid kosten Krankheitsabwesende<br />

nicht nur, weil deren<br />

Gehalt ohne Gegenleistung fortgezahlt<br />

werden muss. Es fallen auch beträchtliche<br />

indirekte Kosten an, z.B. für Ersatzkräfte,<br />

organisatorische Umtriebe, Produktionsausfälle,<br />

Verzögerungen von<br />

Projekten, Umschulungen etc. Ein oft<br />

unterschätztes Problem stellen zudem<br />

Mitarbeitende dar, welche zwar zur<br />

Arbeit erscheinen, gesundheitlich aber<br />

beeinträchtigt sind, so dass sie nicht ihre<br />

volle Produktivität ausschöpfen können.<br />

Je nach Leiden geht man dabei von einer<br />

Produktivitätseinbuße zwischen 25 und<br />

45 Prozent aus.<br />

Wie sich die Ernährungsumstellung<br />

der Beschäftigten einer Schweizer Baufirma<br />

richtig für Mitarbeiter und Betrieb lohnte.<br />

Pilotprojekt der Schweizer<br />

Bauunternehmung ERNE AG<br />

Die Bauunternehmung ERNE AG, welche<br />

rund 1100 Mitarbeitende beschäftigt,<br />

beauftragte im Jahre 2014 das Schaub<br />

Institut in Bad Ragaz (CH), ein Gesundheitsförderungsprogramm<br />

zu entwickeln.<br />

Das Ziel bestand darin, die krankheitsbedingten<br />

Abwesenheiten und die<br />

damit verbundenen Gesundheitskosten<br />

zu senken, gleichzeitig aber die Produktivität<br />

und die Lebensqualität der Mitarbeitenden<br />

zu steigern. Nun liegt die<br />

erste Auswertung des Pilotprojektes vor;<br />

die Resultate können sich sehen lassen.<br />

Die Methodik<br />

Die Mitarbeitenden der Firma ERNE<br />

AG durften die Dienstleistungen des<br />

Schaub Instituts kostenlos in Anspruch<br />

nehmen. Jeder Mitarbeitende wurde<br />

durch einen Ernährungs- und Gesundheitscoach<br />

in die Prinzipien der Schaub-<br />

Kost* eingeführt und zu individuellen<br />

weiteren Maßnahmen wie beispielsweise<br />

Einnahme von Nahrungsergänzung<br />

und Verhaltensänderung animiert.<br />

43 Mitarbeiter nahmen dieses Angebot<br />

in Anspruch. Zur Überprüfung der Effektivität<br />

des Programms erkundigte sich<br />

das Schaub Institut ein Jahr nach Beginn<br />

des Pilotprojektes bei den Teilnehmenden<br />

mittels Fragebogen nach dem aktuellen<br />

Befinden. Zur Sicherstellung des<br />

Datenschutzes wurden die Befragung<br />

sowie die Auswertung ausschließlich<br />

vom Schaub Institut vorgenommen. Der<br />

Auftraggeber erfuhr somit nicht, wer<br />

sich an der Umfrage beteiligte. Nur so<br />

konnte gewährleistet werden, dass alle<br />

Teilnehmer offen und ehrlich antworten.


Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

41<br />

Gesundheit<br />

*Die Schaub-Kost wurde vor<br />

über 50 Jahren im Schaub Institut<br />

(CH) entwickelt, ist u.a.<br />

kohlenhydrat- sowie säurearm<br />

und ist bei weit über 40<br />

Leiden indiziert (siehe auch<br />

<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> Nr. 01/<strong>2016</strong> und<br />

03/<strong>2016</strong>).<br />

Die Resultate I: Reduktion der<br />

krankheitsbedingten Ausfalltage<br />

Von den 43 befragten Personen antworteten<br />

22, was einer Compliance von 51%<br />

entspricht. 21 Fragebogen konnten für<br />

„Viele Beschwerdebilder,<br />

mit denen sich zahlreiche<br />

Mitarbeiter tagtäglich<br />

herumplagen, führen<br />

zwar nicht zwingend<br />

zu einer krankheitsbedingten<br />

Abwesenheit,<br />

beeinflussen jedoch<br />

die Produktivität am<br />

Arbeitsplatz.<br />

“<br />

die Auswertung verwertet werden. 19<br />

Personen fehlten im befragten Zeitraum<br />

nie, was verglichen mit den Fehltagen<br />

des Unternehmens von durchschnittlich<br />

12 Tagen pro Jahr und Mitarbeiter<br />

überaus positiv ausfällt. Die Teilnehmer<br />

des Health-Care-Programms blieben der<br />

Arbeit nicht nur weniger häufig fern,<br />

sondern sie fühlten sich nach der Ernährungsumstellung<br />

auch körperlich und<br />

psychisch deutlich besser als vorher.<br />

Die Resultate II: Reduktion von<br />

Beschwerden, welche die Produktivität<br />

mindern<br />

Viele Beschwerdebilder, mit denen sich<br />

zahlreiche Mitarbeitende tagtäglich herumplagen,<br />

führen zwar nicht zwingend<br />

zu einer krankheitsbedingten Abwesenheit,<br />

beeinflussen jedoch die Produktivität<br />

am Arbeitsplatz. So wirken sich<br />

beispielsweise Lust- und Energielosigkeit,<br />

chronische Müdigkeit, depressive<br />

Verstimmungen, Kopfschmerzen oder<br />

chronischer Durchfall äußerst negativ<br />

auf die Arbeitseffizienz aus. Bei den Teilnehmern<br />

des Health-Care-Programms<br />

haben sich 80 Prozent der Symptome<br />

verbessert (41 Prozent) oder sind gar<br />

vollständig verschwunden (39 Prozent).<br />

Nur gerade bei 20 Prozent der gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen konnte<br />

keine Verbesserung erzielt werden.<br />

Eine Übersicht liefert die nachfolgende<br />

Grafik. ˘


Produktivitätsmindernde Leiden: Beschwerden vor und nach der Umstellung auf die Schaub-Kost<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

42<br />

Anzahl der Personen<br />

10 9<br />

9<br />

8 8<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

6 6<br />

6<br />

6<br />

5 5 5<br />

5<br />

4<br />

4 4<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3 3 3 3 3<br />

3<br />

2 2 2<br />

2<br />

2 2<br />

2<br />

1 1 1 1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

Lust- und Energielosigkeit<br />

Chronische Müdigkeit<br />

Schlafstörungen<br />

Depressive Verstimmungen<br />

Stimmungsschwankungen<br />

Aggressivität<br />

Kopfschmerzen<br />

Migräne<br />

Chronischer Durchfall<br />

Bauchschmerzen<br />

Infektanfälligkeit<br />

2<br />

© Schaub-Kost<br />

vor der Ernährungsumstellung besser mit Schaub-Kost verschwunden mit Schaub-Kost<br />

Die Resultate III:<br />

Reduktion von Beschwerden, welche zu Arbeitsausfall führen<br />

Bestimmte Krankheitsbilder, wie z. B. Beschwerden am Bewegungsapparat, Allergien oder Bluthochdruck,<br />

haben einen schleichend schlechter werdenden Verlauf und führen mittel- bis langfristig zu<br />

längeren Arbeitsausfällen. Auch bei solch chronisch-progredienten Leiden konnten die Teilnehmer des<br />

Health-Care-Programms enorm profitieren. So berichten rund 80 Prozent über eine deutliche Verbesserung<br />

der Rücken- oder Gelenkschmerzen, was der nachfolgenden Grafik entnommen werden kann.<br />

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10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Chronisch-progrediente Leiden: Beschwerden vor und nach der Umstellung<br />

auf die Schaub-Kost<br />

9<br />

4 4<br />

3<br />

7<br />

2 2 2<br />

1 1 1 1<br />

Allergien<br />

Rückenschmerzen<br />

Gelenkschmerzen<br />

Bluthochdruck<br />

© Schaub-Kost<br />

Mobilität<br />

von Morgen<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

Fazit der Erhebung:<br />

positiv für die Firmenbilanz und<br />

für die Mitarbeitenden<br />

Die Teilnehmer des Health-Care-Programms<br />

verzeichneten eine deutliche<br />

Verbesserung ihrer Leiden, so gingen<br />

80% der Beschwerden zurück oder verschwanden<br />

gar vollständig. Die Auswertung<br />

der Befragung zeigt also eindeutig<br />

das Bild einer klassischen Win-Win-Situation:<br />

Die Mitarbeitenden verfügen über<br />

eine höhere Lebensqualität und die<br />

Firma über eine verbesserte Firmenbilanz,<br />

mit tieferen Fehlquoten, sinkenden<br />

Gesundheitskosten und gesteigerter<br />

vor der Ernährungsumstellung<br />

besser mit Schaub-Kost<br />

verschwunden mit Schaub-Kost<br />

Über die Autorin<br />

Frau Marianne Eglin ist schulmedizinisch<br />

ausgebildete Ernährungsberaterin mit<br />

Zusatzausbildung in Ayurveda. Sie arbeitet<br />

eng mit dem Naturheilpraktiker Stefan<br />

Schaub, der das gleichnamige Institut in<br />

Bad Ragaz (CH) leitet, zusammen.<br />

Produktivität. Das vom Schaub Institut<br />

entwickelte Gesundheitskonzept<br />

wurde den Anforderungen der Firma<br />

ERNE AG vollumfänglich gerecht, so dass<br />

das Programm der Belegschaft weiterhin<br />

zur Verfügung steht. Mehr über die<br />

im Health-Care-Konzept angewendete<br />

Ernährungsform („Die Schaub-Kost“)<br />

erfahren Sie im Buch „Die Befreiung aus<br />

den Krankheitsfallen“ von Marianne<br />

Eglin und Stefan Schaub. ó<br />

Mit dem Drive-by-wire-System<br />

Space Drive II bieten wir die<br />

Kerntechnologie für das teilund<br />

vollautonome Fahren der<br />

Zukunft bereits heute.<br />

PARAVAN GmbH<br />

Paravanstraße 5-10<br />

72539 Pfronstetten-Aichelau<br />

Telefon: 0 73 88 / 999 5-91<br />

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www.paravan.de


Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

© Konstantin Yuganov /Fotolia<br />

44<br />

Begeistern statt Belehren<br />

Wir leben in konsumorientierten<br />

Zeiten. Wir kaufen viel, verbrauchen<br />

viel und werfen eine<br />

Menge weg. Der folgenschwere Effekt:<br />

Rohstoffe werden knapp. Dabei wäre es<br />

einfach, aus den vermeintlich nutzlosen<br />

Abfällen wieder wertvolle Sekundärrohstoffe<br />

zu gewinnen. Ziel der mobilen<br />

Bildungsinitiative Lightcycle Rohstoffwochen<br />

ist es, die Schätze, die zum Beispiel<br />

in alten Handys, Laptops oder Elektrokleingeräten<br />

verborgen sind und in<br />

Schubladen, Kellern oder im Hausmüll<br />

schlummern, zu bewahren und zu verwerten.<br />

Die bundesweite Bildungsinitiative<br />

Lightcycle Rohstoffwochen wendet sich<br />

vor allem an Schülerinnen und Schüler<br />

weiterführender Schulen. Sie besteht<br />

aus mehreren aufeinander abgestimmten<br />

Lernbausteinen, die komplexe, globale<br />

und lokale Zusammenhänge rund<br />

um Ressourcenschutz, Recycling und<br />

Kreislaufwirtschaft anschaulich und<br />

spannend begreifbar machen. Mit jedem<br />

Baustein wird das Wissen über alle Sinne<br />

vertieft und nachhaltig verankert.<br />

Die Lightcycle Rohstoffwochen touren <strong>2016</strong> im<br />

dritten Jahr durch Deutschlands Klassenzimmer<br />

und zeigen vor allem jungen Menschen sehr<br />

anschaulich, wie entscheidend ihr eigenes<br />

Konsumverhalten die Zukunft der Erde prägt.<br />

Eigene Handlungsoptionen<br />

werden erkennbar<br />

Ziel ist es, die wertvollen Schätze, die in<br />

jeder Kommune, in Gebäuden, im Boden,<br />

in Schubladen und Kellern oder im<br />

Hausmüll verborgen sind, zu bewahren<br />

und zu verwerten und ein Umdenken im<br />

Konsumverhalten anzustoßen. Förderer<br />

und Initiator ist die Lightcycle Retourlogistik<br />

und Service GmbH in München.<br />

Schirmherrin ist die Bayerische Umweltministerin<br />

Ulrike Scharf. Unterstützt<br />

wird die Initiative vom Umweltbundesamt.<br />

„Ressourcenschutz, Recycling und<br />

Kreislaufwirtschaft, was hat das mit<br />

mir zu tun und wie wirkt sich mein<br />

Konsumverhalten global aus?“<br />

Erfahrene Umweltpädagogen gehen<br />

direkt im Klassenzimmer mit den<br />

Jugendlichen auf eine spannende weltweite<br />

Spurensuche nach Rohstoffen. Faszinierende<br />

Live-Satellitenbilder machen<br />

im Vergleich mit Archivaufnahmen und<br />

Grafiken die globalen ökologischen<br />

und sozialen Folgen von Rohstoffabbau,<br />

-transport, -verarbeitung, -nutzung und<br />

-entsorgung sichtbar. Im Dialog mit den


© WavebreakmediaMicro /Fotolia<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

45<br />

„Vielfach sind die kommunalen<br />

Entsorger vor<br />

Ort Partner der Rohstoffwochen<br />

und bieten eine<br />

Führung mit Fachpersonal<br />

beim örtlichen Wertstoffhof<br />

an.<br />

“<br />

Naturwissenschaftlern von Geoscopia<br />

Umweltbildung erleben und erarbeiten<br />

sich die Schülerinnen und Schüler<br />

den Zusammenhang zwischen unserem<br />

Lebensstil und den Folgen des wachsenden<br />

Hungers nach Rohstoffen. Gemeinsam<br />

erarbeiten sie Handlungsoptionen,<br />

wie sie aktiv im privaten und schulischen<br />

Umfeld ihren sozialen und ökologischen<br />

Fußabdruck verringern können.<br />

Re-think, Re-fuse, Re-duce, Re-use,<br />

Re-form, Re-act, Re-pair, Re-cycle<br />

lautet die Botschaft<br />

Das Angebot ist fächerübergreifend<br />

und lässt sich hervorragend mit vielen,<br />

in den Bildungsplänen vorgesehenen<br />

naturwissenschaftlichen, politischen<br />

oder wirtschaftlichen Bildungsthemen<br />

verknüpfen. Teilnehmen können die<br />

Jahrgangsstufen 5 bis 12 aller Schularten.<br />

Zur optimalen Vorbereitung erhalten<br />

Lehrkräfte eine Vorbereitungsmappe<br />

mit Arbeitsblättern, Filmen und Literaturtipps.<br />

So kann das Thema Rohstoffe<br />

auch nachhaltig im schulischen Alltag<br />

verankert werden. Vielfach sind die kommunalen<br />

Entsorger vor Ort Partner der<br />

Rohstoffwochen und bieten zur Vertiefung<br />

des Unterrichts abschließend eine<br />

Führung mit Fachpersonal beim örtlichen<br />

Wertstoffhof an.<br />

Ein Blick zurück<br />

2015 waren die Lightcycle Rohstoffwochen<br />

in 28 Städten an über 150 Schulen<br />

unterwegs und begeisterten weit mehr<br />

als 4.000 Jugendliche und Pädagogen.<br />

Die Resonanz der Lehrkräfte auf das Konzept<br />

ist sehr positiv. Gelobt werden vor<br />

allem die eindrucksvollen Bilder, die hervorragende<br />

Verknüpfung der Thematik<br />

mit der Lebenswelt der Jugendlichen<br />

und den daraus resultierenden spannenden<br />

Diskussionen mit den Umweltpädagogen.<br />

So entstanden aus einzelnen<br />

Lightcycle Rohstoffwochen sogar Praxis-<br />

Seminare und weiterführende Projekte<br />

wie Handysammelaktionen.<br />

Initiator<br />

Initiiert und gefördert wird die bundesweite<br />

Bildungsinitiative von der nicht<br />

gewinnorientierten Lightcycle Retourlogistik<br />

& Service GmbH, dem bundesweiten<br />

Rücknahmesystem für Altlampen<br />

und Leuchten. „Vor allem jungen Menschen<br />

möchten wir begreifbar machen,<br />

welche Schätze in ausgedienten Elektrogeräten<br />

schlummern und wie entscheidend<br />

ihr eigenes Konsumverhalten die<br />

Zukunft unserer Erde prägt.“, so Stephan<br />

Riemann, Geschäftsführer von Lightcycle.<br />

Durchgeführt wird die Bildungsinitiative<br />

vom i!bk Institut für innovative<br />

Bildungskonzepte aus München. Das<br />

i!bk initiiert, konzeptioniert und organisiert<br />

erlebnis- und handlungsorientierte<br />

Unterrichtsmodule und Bildungsveranstaltungen<br />

nach dem Prinzip „Begeistern<br />

statt Belehren“. Als Schnittstelle für<br />

Akteure aus Bildung, Politik und Wirtschaft<br />

vernetzt das i!bk die passenden<br />

Partner und setzt die Konzepte gemeinsam<br />

erfolgreich in die Tat um. ó<br />

Mehr Informationen und aktuelle Termine<br />

unter www.lightcycle.de/aktionen/rohstoffwochen


• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

• Energieanlagen<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

46<br />

Wir stehen am Anfang eines<br />

großen Experiments. Digitale<br />

Technologien werden an uns,<br />

am lebendigen Objekt, ausprobiert, wie<br />

an menschlichen Laborratten. Denn tatsächlich<br />

weiß niemand, welche Konsequenzen<br />

sich aus der ausufernden Digitalität<br />

für das private und berufliche<br />

Leben ergeben werden. Keine Generation<br />

ist bisher mit digitalen Anwendungen<br />

solchen Ausmaßes alt geworden, deshalb<br />

gibt es kaum Lernerfahrungen über<br />

„Was ist gut?“ und „Was war schlecht?“.<br />

Professor Dr. Gerald Lembke entwickelt<br />

folgende Gedanken zum Thema:<br />

Das „Digital-Manifest“ in 10 Punkten<br />

1<br />

Digitale Grenzen fürs Lebensglück.<br />

Im Digitalen ist viel Positives vorhanden.<br />

Es kann das Leben bereichern.<br />

Doch es gibt einen Grenznutzen digitalen<br />

Glücks. Dieser ist abhängig vom<br />

eigenen Nutzungsverhalten. Glück kehrt<br />

sich um, wenn die Nutzung zulasten der<br />

Gestaltung realer Lebenswelten geht.<br />

Das „Digital-Manifest“<br />

2<br />

Prinzip Selbstverantwortung.<br />

Erwachsene wie Kinder benötigen<br />

eine digitale Resilienz für mehr<br />

Selbstbestimmung im Leben. Selbstverantwortung<br />

und Selbstreflexion sind<br />

auszubildende Fähigkeiten für eine<br />

bewusste und glückliche Lebensführung.<br />

Selbstbestimmung sollte nicht digitalen<br />

Diktaten weichen, sondern gezielt ausgebaut<br />

werden.<br />

3<br />

Digital<br />

braucht Streit. Es ist für eine<br />

Gesellschaft in einem digitalisierten<br />

Umfeld zwingend notwendig,<br />

eine Digitalkultur zu entwickeln. Digitale<br />

Kulturgüter wie das Smartphone<br />

sind aktiv und reflektiert zu bewerten im<br />

Hinblick auf soziale Werte. Dies bedarf<br />

eines Diskurses über die Digitalkultur<br />

in allen Gesellschaftsbereichen (Arbeit,<br />

Bildung, Familie).<br />

4<br />

Mehr Autonomie und Freiheit. Sie<br />

sind hoch entwickelte Werte in<br />

unserer Gesellschaft. Große Digitalanbieter<br />

höhlen diese aus. Datenschutz<br />

muss eine politische und wirtschaftliche<br />

Leitaufgabe werden und<br />

intensiviert werden. Doch Datenschutz<br />

beginnt bereits bei jedem Nutzer. Autonomie<br />

und Freiheit bröckeln, wenn persönliche<br />

Daten fahrlässig preisgegeben<br />

werden.<br />

5<br />

Je<br />

weniger desto zielführender.<br />

Digitalerziehung bedeutet aktive<br />

Auseinandersetzung mit den<br />

Lebensumwelten der Kinder. Diese ist<br />

durch steigendes Missbrauchsverhalten<br />

gekennzeichnet. Statt Kinder weiter mit<br />

Tablets und Smartphones zugunsten<br />

des Umsatzwachstums von Digitalkonzernen<br />

anzufixen, sind „digitale Curricula“<br />

gefordert, in denen Enthaltsamkeit,<br />

Achtsamkeit und soziale Fähigkeiten<br />

fokussiert werden.<br />

Am Puls der Energie<br />

• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

• Energieanlagen<br />

•• Elektroinstallation<br />

Elektroinstallation<br />

Zufriedene Kunden und repräsentative Objekte sind eine gute Empfehlung für Elektromontagen Leipzig.<br />

Wir sind leistungsfähig und kompetent für Ihre Vorhaben in Leipzig und Umgebung. Als Unternehmen der<br />

Elektrobranche blicken wir auf über 40 Jahre Erfahrung zurück. Durch Zuverlässigkeit, Qualität und Service<br />

haben wir uns einen Namen gemacht.<br />

2008 Premier-Finalist, 2007 Ehrenplakette,<br />

1995 Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ www.elmo-leipzig.de<br />

Elektromontagen Leipzig GmbH | Heiterblickstraße 42 | 04347 Leipzig | kontakt@elmo-leipzig.de | www.elmo-leipzig.de


6<br />

Wo ist der „digitale Knigge“? Es<br />

finden sich nirgends Umgangsformen<br />

für den Umgang mit Digitalität<br />

im Alltag. Respekt und Wertschätzung<br />

sind unentbehrliche Werte für ein<br />

soziales und gestaltendes Miteinander.<br />

Ich wünsche mir eine gesellschaftliche<br />

Vereinbarung über traditionelle und<br />

neue Werte. Beide Stränge sind zu integrieren.<br />

Traditionelle Werte dürfen nicht<br />

einfach disruptiv-radikal wegwischt<br />

werden.<br />

7<br />

Menschen<br />

sind mehr wert als Computer.<br />

Menschliche Intelligenz ist<br />

künstlicher Intelligenz vorzuziehen.<br />

Dies gilt besonders für alle sozialen,<br />

pädagogischen und erzieherischen Aufgaben.<br />

Soziales Verhalten in Familien,<br />

Unternehmen und Aus- und Weiterbildungen<br />

bedarf der Empathie und sozialen<br />

Kommunikation. Das werden digitale<br />

Geräte auch in Zukunft nicht leisten<br />

können.<br />

8<br />

Menschliche Kommunikation ist<br />

unersetzbar. Reale Kommunikation<br />

steht als konstitutiver Wert<br />

über dem Digitalen. Sie sollte nicht<br />

durch digitale Kommunikation ersetzt<br />

werden. Qualität vor Quantität: Die Tiefe<br />

eines Gespräches ist sinnstiftender und<br />

zielführender als monatlich bis zu 3000<br />

WhatsApp-Nachrichten und Gruppenchats.<br />

9<br />

Digitale Transformation braucht<br />

Nachhaltigkeit. Politik sollte die<br />

Risiken und Nebenwirkungen<br />

einer digitalen Zukunft kritisch reflektieren<br />

und den gesellschaftlichen Diskurs<br />

einfordern und aktiv fördern. Aktionismus<br />

ist ein schlechter Ratgeber für<br />

Nachhaltigkeit. Gleichwohl kann eine<br />

digitale Transformation nur mit einer<br />

längerfristigen Strategie gelingen.<br />

10<br />

Unternehmen benötigen digitale<br />

Führung. Die Gesundheit<br />

der Mitarbeiter wird zum wichtigsten<br />

strategischen Erfolgsfaktor. Dies<br />

betrifft die Vermeidung von digitalem<br />

Stress. Eine digitale Führungskultur<br />

braucht Führungskräfte als Vorbilder. ó<br />

Über den Autor<br />

Gerald Lembke ist Studiengangsleiter,<br />

Buchautor und Berater für den Einsatz und<br />

den Umgang mit digitalen Medien in Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Sein neues Buch<br />

trägt den Titel „Im digitalen Hamsterrad<br />

– Ein Plädoyer für den gesunden Umgang<br />

mit Smartphone & Co“ und erscheint im<br />

September <strong>2016</strong>.<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

47<br />

STARK IM GESCHÄFT<br />

MIUNSKE FOKUSSIERT SICH WEITERHIN AUF KERNKOMPETENZEN<br />

Während andernorts immer wieder Versuche unternommen<br />

werden, neue Geschäftsfelder zu erschließen, bleibt Miunske<br />

konsequent auf seinem Erfolgsweg. Wer meint, dass sich das<br />

Großpostwitzer Unternehmen damit der Weiterentwicklung<br />

verschließt, irrt. Im Gegenteil: Miunske definiert klar und deutlich,<br />

wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen soll. Das zeigt<br />

sich auch im dezent angepassten Unternehmensauftritt, zu dem<br />

auch ein neuer Claim zählt. Unter dem Motto „Miunske. Auf den<br />

Punkt.“ rückt der Systemlieferant künftig seine Kernkompetenzen<br />

noch stärker in den Fokus.<br />

Dabei geben die drei Säulen „Entwickeln & Fertigen“, „Handeln &<br />

Beraten“ sowie „Kommissionieren & Vorrätig halten“ die Richtung<br />

vor. Ziel ist es, die Kunden mittels Kanban noch intensiver zu<br />

unterstützen und Produktionsabläufe bis ins Detail effizienter<br />

zu gestalten. Ein zentrales Versprechen ist es, das richtige Teil<br />

zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu liefern. Um diesem Anspruch<br />

auch gerecht werden zu können, ist eine klare Ausrichtung<br />

Pflicht. Dass die regelmäßige Feinjustierung der Unternehmensziele<br />

richtig und wichtig ist, zeigt sich in der Historie von Miunske.<br />

Der Systemlieferant für Nutzfahrzeugelektronik feiert in diesem<br />

Jahr sein 20-Jähriges Bestehen.<br />

www.miunske.com


Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

48<br />

© K.-U. Hler / Fotolia<br />

Das zweite Mal in Folge beurteilen<br />

Unternehmen ihre Finanzierungsund<br />

Bankensituation schlechter<br />

als im Vorjahr. Und dies gilt insbesondere<br />

für kleinere Unternehmen. So fasst der<br />

Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband<br />

freier Berater e. V.“ die Ergebnisse<br />

seines „KMU-Banken-Barometer <strong>2016</strong>“<br />

zusammen. Was bedeutet das für die<br />

Sicherung einer dauerhaft ausreichenden<br />

Finanzierung für die Unternehmen?<br />

Das Banken-Umfeld für den<br />

Mittelstand: Kreditzurückhaltung<br />

wird zunehmen<br />

Die Ergebnisse des KMU-Banken-Barometers<br />

<strong>2016</strong> als Selbst-Check für Unternehmen<br />

fallen in eine Zeit, in der das<br />

Umfeld für die Mittelstandsfinanzierung<br />

aus Bankensicht deutlich schwieriger<br />

wird. Auch wenn das viele Unternehmen<br />

und ihre Verbände und Kammern offenbar<br />

noch nicht so richtig wahrnehmen.<br />

Ein wesentlicher Hintergrund ist<br />

die anhaltende Tiefzinspolitik der EZB.<br />

Diese führt dazu, dass die Kreditinstitute<br />

immer weniger Zinseinnahmen erzielen.<br />

Gleichzeitig sind die Möglichkeiten,<br />

den Zinsaufwand für die Einlagen der<br />

Kunden weiter zu reduzieren, praktisch<br />

ausgeschöpft. Konsequenz: Der Zinsüberschuss<br />

der Institute sinkt weiter.<br />

Und der Zinsüberschuss macht nach<br />

Untersuchungen der Bundesbank ca. 75<br />

Prozent aller Einnahmen aus.<br />

Jetzt<br />

Finanzierung<br />

sichern<br />

Hinzu kommt die weiter zunehmende<br />

Regulatorik in Folge der<br />

Finanzkrise. Diese macht gerade<br />

den kleineren Instituten das Leben<br />

schwer, weil die Personal- und EDV-<br />

Kosten dafür kaum noch zu stemmen<br />

sind. Die Folge werden weitere<br />

Fusionen sein, sodass die Zahl der<br />

potenziellen Kreditgeber auf Bankenseite<br />

weiter abnehmen wird.<br />

Die in die Wege geleiteten<br />

Kostensenkungen der Institute vor<br />

allem im Filialbereich und beim<br />

Personal werden die geschilderten<br />

Negativentwicklungen nur zum Teil<br />

kompensieren können. Auch die versuchte<br />

weitere Intensivierung des<br />

Provisionsgeschäfts wird nicht ausreichen.<br />

Was das im eigenen Unternehmen<br />

bedeuten würde, kann jeder<br />

Unternehmer an seinen fünf Fingern<br />

abzählen: Das Betriebsergebnis<br />

geht kontinuierlich zurück! Für<br />

die Kreditinstitute bedeutet das: Sie<br />

werden sich weniger Kreditrisiken<br />

leisten können – also noch wählerischer<br />

werden müssen.<br />

Banken werden wählerischer:<br />

Was das für Unternehmen<br />

bedeutet<br />

Die Anforderungen der Kreditinstitute<br />

an ihre Firmenkunden werden<br />

steigen:<br />

• Aktuellere Informationen: Ein<br />

Jahresabschluss im Herbst des<br />

Folgejahres entspricht weder den<br />

gesetzlichen Anforderungen des<br />

HGB noch den künftigen Erwartungen<br />

der Banken und Sparkas-


© DiMmEr / Fotolia<br />

sen. Und die vereinbarte<br />

Übersendung<br />

der vierteljährlichen<br />

BWA sollte<br />

auch nicht erst<br />

vier Wochen<br />

später erfolgen.<br />

• Umfassendere<br />

und aussagefähigere<br />

Informationen:<br />

Die Institute werden<br />

vermehrt nachvollziehbare<br />

Planzahlen<br />

erwarten. Auch die Anforderungen<br />

an realistische „vorläufige Ergebnisse“<br />

in den BWAs werden steigen.<br />

• Mehr Sicherheiten: Die Institute werden<br />

versuchen, ihre „Blankoanteile“<br />

(Kreditvolumen abzüglich der Sicherheiten<br />

in der Bewertung der Bank)<br />

klein zu halten oder bestehende zu<br />

reduzieren. Also werden sie mehr und<br />

vor allem werthaltige Sicherheiten<br />

verlangen.<br />

• Die Zinssätze für Kredite werden<br />

möglichst hoch vereinbart und hoch<br />

gehalten.<br />

• Der Verkaufsdruck auf die Bankbetreuer<br />

im Provisionsgeschäft (z. B.<br />

Versicherungen) wird anhalten.<br />

Finanzierungs-Mix: Weitere und neue<br />

Möglichkeiten nutzen<br />

Neben den Kreditinstituten nutzen viele<br />

Unternehmen noch nicht in vollem<br />

Umfang die weiteren Finanzierungsmöglichkeiten<br />

im Markt. Klassiker sind<br />

dabei Leasing und mittlerweile auch<br />

Factoring. Aber auch die öffentlichen<br />

Förderkredite bis hin zu den Bürgschaftsbanken<br />

der Länder stehen vielfach nicht<br />

bewusst im Fokus.<br />

Hinzu kommen<br />

Eigenkapitalinstrumente<br />

vielfältiger Art<br />

und die weiter zunehmenden<br />

neuen Angebote im<br />

Internet. Von Crowd-Financing<br />

wie zum Beispiel fundingcircle.de<br />

bis zu Vermittlungsportalen<br />

wie<br />

zum Beispiel compeon.de.<br />

Auch<br />

wenn die Internetangebote<br />

noch keine<br />

Hausbank<br />

ersetzen<br />

können, als<br />

Ergänzungen<br />

im Finanzierungs-Mix<br />

sollten Unternehmen<br />

sie mit<br />

einbeziehen.<br />

KMU-Banken-Barometer <strong>2016</strong>: Für die<br />

Unternehmen gibt es viel zu tun<br />

Die Bewertungen der Unternehmen zu<br />

den zwölf Aussagen des KMU-Banken-<br />

Barometers <strong>2016</strong> wurden in vier Bewertungsgruppen<br />

eingeteilt. Das Ergebnis<br />

ist ernüchternd: Ein Drittel der Unternehmen<br />

hat hohen Handlungsbedarf<br />

zur Verbesserung ihrer Finanzierungsund<br />

Banken-Situation. Weitere 40 Prozent<br />

haben deutlichen Handlungsbedarf!<br />

Was zu tun ist, beschreiben die<br />

KMU-Berater in der Darstellung zu den<br />

zwölf Aussagen. Alle Details finden Sie<br />

im Internet unter www.banken-barometer-<strong>2016</strong>.kmu-berater.de.<br />

Finanzierung sichern: Finanzierungsstrategie<br />

erarbeiten und umsetzen<br />

Die Situationsbeschreibung zeigt: Unternehmen<br />

sollten bei der Sicherung der<br />

Finanzierung jetzt und für die kommenden<br />

Jahre systematisch vorgehen. Da<br />

viele Unternehmen erfolgreiche Jahre<br />

hinter sich haben, sind die bilanziellen<br />

Voraussetzungen in Eigenkapital und<br />

Ertragskraft derzeit oftmals günstig.<br />

Das wirkt sich bei den Kreditgebern in<br />

guten Ratingnoten aus. Eine wichtige<br />

Voraussetzung, um mit Verhandlungsmacht<br />

in Kreditgespräche zu gehen.<br />

Daher sollten Unternehmen jetzt …<br />

• ihren Finanzierungsbedarf für die<br />

kommenden zwei bis drei Jahre<br />

abschätzen – sowohl bei Investitionen<br />

wie in der Finanzierung von Forderungen<br />

und Beständen (Kontokorrentkredit),<br />

• ihre derzeitige Finanzierungssituation<br />

nüchtern analysieren und in<br />

einem „Banken- und Sicherheiten-<br />

Spiegel“ übersichtlich darstellen,<br />

• dabei eventuell im Laufe der Jahre<br />

entstandene Abhängigkeiten von<br />

einzelnen Finanzierungspartnern kritisch<br />

prüfen,<br />

• ein „Wunsch-Konzept“ für die Finanzierungsstruktur<br />

in drei Jahren erarbeiten<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

— das Stärken der eigenen Verhandlungsmachtposition<br />

— das Vorhandensein von mindestens<br />

zwei kreditgebenden Hausbankverbindungen<br />

— das Nutzen weiterer Finanzierungsanbieter<br />

— die eigene Sicherheiten-Strategie<br />

• und auf dieser Basis einen kurz- wie<br />

mittelfristigen Aktivitäten-Plan<br />

erstellen und diesen konsequent<br />

schrittweise umsetzen. ó<br />

Über den Autor<br />

Carl-Dietrich Sander besitzt 20 Jahre Bankerfahrung<br />

im Firmenkundengeschäft und<br />

war zuletzt neun Jahre Vorstandsmitglied<br />

der Volksbank. Er ist seit 1998 freiberuflicher<br />

Unternehmer-Berater, Trainer und<br />

Fachautor. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: www.cd-sander.de<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

49


Der unbekannte<br />

© alphaspirit / Fotolia<br />

Helfer<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

50<br />

– das Zahlungsverzugsgesetz<br />

87 Prozent der befragten deutschen<br />

Unternehmen nutzen die neuen Gesetze<br />

zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im<br />

Geschäftsverkehr nicht. Und das zwei<br />

Jahre nach Umsetzung der EU-Richtlinie<br />

in nationales Gesetz. Dennoch geben<br />

sieben von zehn der befragten kleinen<br />

bis mittleren Unternehmen (KMU) in<br />

Deutschland – hochgerechnet rund 2,5<br />

Mio. Firmen – an, dass sie Zahlungsverzug<br />

als Existenzbedrohung sehen. Dabei<br />

geht es auch um Arbeitsplätze und ein<br />

schlechtes Geschäftsklima.<br />

müssen das Bewusstsein<br />

der Firmen für die Risiken<br />

„Wir<br />

einer schlechten Zahlungsmoral<br />

im Geschäftsverkehr stärken und<br />

über die rechtlichen Spielräume und<br />

Handlungsmöglichkeiten auf Basis des<br />

neuen Gesetzes informieren“, sagt Jürgen<br />

Sonder, Geschäftsführer von Intrum<br />

Justitia Deutschland. Die Zahlen stammen<br />

aus dem aktuellen European Payment<br />

Report <strong>2016</strong> (EPR) von Intrum Justitia,<br />

Europas führendem Anbieter von<br />

Kreditmanagement-Services.<br />

Über zwei Drittel (68 Prozent) der<br />

befragten deutschen Unternehmen sind<br />

der Meinung, dass Zahlungsverzug einen<br />

mittleren bis hohen Einfluss auf ihr wirtschaftliches<br />

Überleben hat. 63 Prozent<br />

der befragten Unternehmen sehen eine<br />

Beeinträchtigung ihres Wachstums<br />

durch die schlechte Zahlungsmoral, 71<br />

Prozent befürchten Einstellungsstopps.<br />

Dabei hat der Gesetzgeber bereits vor<br />

zwei Jahren Unternehmen gestärkt<br />

gegen säumige Zahler: Die EU-Richtlinie<br />

2011/7/EU ist seit dem 22. Juli 2014 in<br />

deutsches Recht umgesetzt. Die gesetzlichen<br />

Verzugszinsen sind nun erhöht,<br />

für Beitreibungskosten werden die<br />

betroffenen Unternehmen entschädigt<br />

und die Fristen für Abnahme- und Überprüfungsverfahren<br />

sind begrenzt.<br />

Dennoch kennt kaum ein Unternehmen<br />

das Gesetz zur Bekämpfung des<br />

Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr.<br />

Europaweit gaben nur 28 Prozent der<br />

befragten Unternehmen an, dass sie die<br />

Richtlinie kennen. Dies zeigt deutlich,<br />

dass mehr Bewusstsein für diese Richtlinie<br />

geschaffen werden muss. Deutsche<br />

Unternehmen liegen hier sogar noch<br />

unter dem europäischen Durchschnitt.<br />

Nur 12 Prozent gaben an, über das neue<br />

Gesetz informiert zu sein. Das ist etwas<br />

mehr als jedes zehnte Unternehmen.<br />

Nur sehr wenige Anwender<br />

Daher ist es einleuchtend, dass 87 Prozent<br />

der befragten deutschen Unternehmen<br />

die Zusatzgebühr von mindestens<br />

40 Euro bei Forderungen gegen andere<br />

Firmen oder der öffentlichen Hand nicht<br />

nutzen. Die Zahlen zwischen kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU) und Nicht-KMU unterscheiden<br />

sich allerdings: Während 17 Prozent der<br />

größeren Unternehmen „manchmal“<br />

die Zahlungsverzugsgebühr verlangen<br />

– 3 Prozent nutzen diese Möglichkeit<br />

sogar „immer“ –, sind es lediglich 4 Prozent<br />

bei den KMU. 90 Prozent der kleinen<br />

und mittelständischen verlangen<br />

die Gebühr „gar nicht“. ó<br />

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Technischer<br />

HAUSSERVICE<br />

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Vertrauensvolle Hände<br />

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Die Private Office GmbH unterstützt<br />

Firmen mit einem „Rundum-sorglos-<br />

Paket“. Von der Optimierung sämtlicher<br />

Verträge und Versicherungen bis hin zur<br />

privaten Assistenz kümmert sich Private<br />

Office um jede Form der administrativen<br />

Alltagslast.<br />

Sonntags in Papierbergen versinken,<br />

Verträge abheften, Versicherungen<br />

auf den aktuellsten Stand bringen<br />

und die Überweisungen der Mieter<br />

kontrollieren – wertvolle Zeit, die<br />

man besser mit der Familie und den<br />

Freunden verbringen oder für den Job<br />

nutzen kann. „Am besten gibt der familienbewusste<br />

Workaholic seine gesamte<br />

private Verwaltung in vertrauensvolle<br />

Hände: Im Dienstleistungsbüro der Private<br />

Office GmbH werden sämtliche<br />

private Verträge, Versicherungen und<br />

Immobilienangelegenheiten gebündelt<br />

für den Kunden optimiert und administriert.<br />

Zusätzlich wird der komplette<br />

Schrift- und Zahlungsverkehr – sowohl<br />

online als auch offline – übernommen.<br />

Unsere Kunden erfahren dadurch eine<br />

ganz neue Freiheit, da sämtliche administrative<br />

Alltagslast entfällt“, erklärt<br />

Norbert Kettner, Geschäftsführer der<br />

Private Office GmbH.<br />

Vertrags- und Versicherungsservice<br />

Kern der Dienstleistungen der Private<br />

Office GmbH ist die Verwaltung und<br />

Optimierung sämtlicher privaten Verträge<br />

und Versicherungen – von der<br />

privaten Krankenversicherung über<br />

Kfz-Versicherungen bis hin zu allen Verträgen<br />

rund ums eigene Wohnen wie<br />

Telefon, Strom, Gas oder Internet. Den<br />

kompletten dazugehörigen Schriftverkehr<br />

wickelt das Dienstleistungsbüro<br />

komplett selbst ab.<br />

Immobilienservice<br />

Das Dienstleistungsbüro verwaltet für<br />

seine Kunden alle Immobilien, ob eigengenutzt<br />

oder fremdvermietet. Es überwacht<br />

die Zahlungseingänge, erledigt<br />

fällige Zahlungen, kümmert sich um<br />

anfallende Reparaturen und die Suche<br />

nach geeignetem Personal und erstellt<br />

die jährlichen Nebenkostenabrechnungen.<br />

Dokumentenservice<br />

Um jederzeit den Zugriff auf alle relevanten<br />

Unterlagen zu gewährleisten, stellt<br />

die Private Office GmbH ihren Kunden<br />

einen elektronischen Dokumentenservice<br />

zur Verfügung. So hat der Kunde die<br />

Möglichkeit, alle wichtigen Papiere, wie<br />

Ausweisdokumente, Führerschein oder<br />

Versicherungskarten, immer in elektronischer<br />

Form dabeizuhaben. Das Abrufen<br />

dieser Dokumente erfolgt online am<br />

Laptop oder unterwegs mit dem Handy<br />

mithilfe der Private-Office-App.<br />

Sicherheit<br />

Für die Private Office GmbH ist das<br />

Thema Sicherheit essentiell – alle anvertrauten<br />

Unterlagen werden, entkoppelt<br />

vom Lebensmittelpunkt des Kunden, in<br />

Stahltresoren aufbewahrt. So sind alle<br />

wichtigen Verträge zuverlässig vor dem<br />

Zugriff anderer und vor äußeren Einflüssen,<br />

wie beispielsweise Feuer, geschützt.<br />

Private Assistenz<br />

Als zusätzlichen Service stellt die Private<br />

Office GmbH auf Wunsch auch eine private<br />

Assistenz bereit, die, ähnlich einer<br />

privaten Sekretärin, alle darüber hinaus<br />

anfallenden Aufgaben erledigt. Darunter<br />

fallen beispielsweise Behördengänge,<br />

privater Schriftverkehr, Restaurantbuchungen<br />

und vieles mehr. ó<br />

Weitere Informationen über Private<br />

Office GmbH unter<br />

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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

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© AUROCO<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

52<br />

Das Münchner Startup AUROCO hat die<br />

weltweit erste elektronische Seilsicherung<br />

für Kletterer entwickelt. Nachdem<br />

sich das vollautomatische Sicherungsgerät<br />

«EPIC» bereits im Industrieklettern<br />

bewährt hat, will AUROCO das System<br />

in diesem Jahr auch für Kletterhallen<br />

anbieten.<br />

Klettern erfreut sich in Deutschland<br />

einer stetig wachsenden Beliebtheit.<br />

Bereits eine halbe Million<br />

Sportler zieht es hierzulande regelmäßig<br />

in die Berge und in die heimischen<br />

Kletterhallen. Dank Hochseilgärten und<br />

Erlebniswelten entdecken auch immer<br />

mehr Familien Spaß an der Höhe. Klettern<br />

bietet dabei Nervenkitzel und einen<br />

perfekten Ausgleich zum Büroalltag. Parallel<br />

zu diesem boomenden Markt steigt<br />

auch das Sicherheitsempfinden.<br />

AUROCO hat mit EPIC (Electronic<br />

Partner for Individual Climbing) ein Produkt<br />

entwickelt, das mit einem einzigartigen<br />

vollautomatischen Sicherungssystem<br />

risikofreies Soloklettern ermöglicht.<br />

„Unser Ziel war es, ein Gerät zu entwickeln,<br />

das Kletterer vor tödlichen Unfällen<br />

durch Abstürze bewahrt“, erklärt Jan<br />

Lohse, einer der beiden Geschäftsführer<br />

von AUROCO. Zusammen mit seinem<br />

Partner Florian Widmesser hat er EPIC in<br />

Eigenregie zur Marktreife gebracht.<br />

Und so funktioniert das System<br />

Das Sicherungsgerät ist leicht tragbar<br />

und läuft akkubetrieben. Im stationären<br />

Betrieb wird die backsteingroße Box<br />

entweder mit Schrauben oder Klickverschlüssen<br />

fixiert. Für den mobilen Einsatz<br />

im Gelände kann das System per<br />

Gurt quasi überall montiert werden. Im<br />

Inneren von EPIC befindet sich eine seilführende<br />

Rolle und ein Motor, der das<br />

Seil nachzieht.<br />

Auf die spannende Frage, wie das<br />

Gerät einen Absturz erkennt, antwortet<br />

Lohse: „Über eine Elektronik wird<br />

die Drehung der Rolle überwacht. Das<br />

System erkennt einen Sturz an einer<br />

zu hohen Drehzahl.“ Der Bremsvorgang<br />

selbst erfolgt elektromechanisch. Ein<br />

zusätzlicher Sensor am Handgelenk<br />

erhöht die Sicherheit. „Wird ein Sturz<br />

registriert erhält die Basis vom Sensor<br />

ein Signal und die Seilbremse greift<br />

nach spätestens einem Meter“, so Lohse<br />

weiter. Sollte die Technik versagen, ist<br />

bei EPIC ein Backup integriert. Dabei<br />

wird bei einem Sturz die Bremse durch<br />

eine Fliehkraftkupplung aktiviert. Dieses<br />

doppelt redundante Bremssystem von<br />

AUROCO ist weltweit einmalig.<br />

EPIC<br />

Vom Strommast in die Kletterhalle<br />

„Am Anfang hatten wir nur die Idee und<br />

waren überzeugt, dass es funktioniert“,<br />

so Lohse. Es folgte monatelange Entwicklungsarbeit<br />

und endlose Testläufe.<br />

Die Belohnung der aufwändigen Prüfungen<br />

war die DEKRA-Zertifizierung.<br />

Das patentierte Bremssystem ist eine<br />

zusätzliche Hürde für Nachahmer. Der<br />

wirtschaftliche Erfolg kam mit der<br />

ersten Serie von 100 Exemplaren. Mit<br />

diesen wurde im industriellen Umfeld<br />

einen Umsatz von 271.000 Euro erzielt.<br />

Die mehr als 300.000 Strommasten in<br />

Deutschland bedeuten ein Absatzpotenzial<br />

von mehreren 10.000 Stück. Einen<br />

ähnlich großen Markt gibt es im Sportbereich.<br />

Um diese Nachfrage bedienen<br />

zu können, wird langfristig die Produktion<br />

ausgebaut. ó<br />

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EU-Marken, also Marken, die bei erfolgreicher<br />

Eintragung in der gesamten<br />

Europäischen Union wirken, sind überaus<br />

populär. Mit einer verhältnismäßig<br />

kostengünstigen Anmeldung kann<br />

hierdurch auf einfache Weise Schutz in<br />

allen (derzeit) 28 Mitgliedstaaten erzielt<br />

werden.<br />

Änderungen der Markenverordnung<br />

Die Ende März in Kraft getretene Markenverordnung<br />

(EU) 2015/2424 brachte<br />

u. a. verschiedenste Namensänderungen<br />

mit sich. Beispielsweise wurde die<br />

Bezeichnung „Gemeinschaftsmarke“ in<br />

„Unionsmarke“ geändert und das ehemalige<br />

„Harmonisierungsamt für den<br />

Binnenmarkt (HABM)“ in „Amt der Europäischen<br />

Union für geistiges Eigentum<br />

(EUIPO)“ (Engl. „European Union Intellectual<br />

Property Office“) umbenannt.<br />

Unmittelbar spürbar ist auch die<br />

Änderung, dass standardmäßig nun nur<br />

noch eine (anstatt früher drei) Warenoder<br />

Dienstleistungsklassen bei einer<br />

Anmeldung erfasst sind. Die Grundgebühr<br />

wurde zwar leicht herabgesetzt,<br />

jedoch findet durch die Anpassung ab<br />

einer Anmeldung von mehr als zwei<br />

Klassen eine gewisse Gebührenerhöhung<br />

statt. Im Gegenzug wurden Amtsgebühren<br />

für einzelne Verfahren (z. B.<br />

Löschungs- und Widerspruchsverfahren)<br />

sowie für die Verlängerung bestehender<br />

Marken reduziert.<br />

EU-Marken: Alle wichtigen<br />

Änderungen<br />

auf einen Blick<br />

Möglicher Handlungsbedarf<br />

Falls nicht bereits geschehen, sollten<br />

Inhaber von EU-Marken, die eine komplette<br />

Überschrift einer Waren- oder<br />

Dienstleistungsklasse benutzen und vor<br />

dem 22.06.2012 angemeldet wurden,<br />

diese näher überprüfen. Noch bis zum<br />

24.09.<strong>2016</strong> kann hier eine Präzisierung<br />

dahingehend stattfinden, dass weitere<br />

Unterbegriffe aus der jeweiligen Klasse<br />

benannt werden. Wird hierauf verzichtet,<br />

so erfasst die Marke nur die explizit<br />

benannten Waren oder Dienstleistungen.<br />

Patentanwälte oder spezialisierte<br />

Rechtsanwälte können Ihnen hier bei<br />

der Prüfung bestehender Verzeichnisse<br />

behilflich sein.<br />

Aufgrund des sog. Benutzungszwangs<br />

kann sich bei Marken, die älter<br />

als fünf Jahre sind, stets eine Überprüfung<br />

lohnen, ob diese für sämtliche<br />

beanspruchten Waren und/oder Dienstleistungen<br />

auch ernsthaft benutzt<br />

werden. Rechtsanwalt Dr. Florian Lichtnecker<br />

(Fachanwalt für gewerblichen<br />

Rechtsschutz) von der Patent- und<br />

Rechtsanwaltskanzlei Lichtnecker macht<br />

in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam,<br />

dass anderenfalls kostenpflichtige<br />

Löschungsverfahren drohen,<br />

denen jedoch durch eine rechtzeitige<br />

Anpassung des Verzeichnisses begegnet<br />

werden kann.<br />

Alle Änderungen auf einen Blick<br />

1) „Unionsmarke“ (statt bisher: „Gemeinschaftsmarke“)<br />

2) „Amt der Europäischen Union für geistiges<br />

Eigentum (EUIPO)“ (statt bisher:<br />

„Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt<br />

(HABM)“)<br />

3) „Unionsmarkengericht“ (statt bisher:<br />

„Gemeinschaftsmarkengericht“)<br />

4) Grundgebühr für Anmeldung umfasst<br />

nur noch eine Waren- oder Dienstleistungsklasse<br />

(anstatt früher drei Klassen)<br />

5) Gebührensteigerung bei Anmeldung<br />

in mehr als zwei Klassen<br />

6) Reduzierte Gebühren u. a. für Markenverlängerung<br />

7) Größere Flexibilität bei den Markenformen<br />

8) Übergangsfrist bis 24.09.<strong>2016</strong> um<br />

bei „EU-Marken“ mit Anmeldedatum<br />

vor dem 22.06.2012 ggf. eine Präzisierung<br />

des Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses<br />

vorzunehmen<br />

9) Einführung sog. Gewährleistungsmarken<br />

ó<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

53


© fotogestoeber / Fotolia<br />

Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

54<br />

Die Change-Fitness-Studie <strong>2016</strong> von<br />

Mutaree zeigt deutlich: 95 Prozent der<br />

Unternehmen, die an der Studie teilgenommen<br />

haben, erzielten einen nur<br />

mäßigen Erfolg in Veränderungsprozessen<br />

– Tendenz fallend. Dem rasanten<br />

technologischen Fortschritt mit disruptiven<br />

Geschäftsmodellen und steigendem<br />

Wettbewerbsdruck bei gleichzeitiger<br />

demografischer Veränderung sind<br />

sie also momentan nicht gewachsen.<br />

Während noch 2014 25 Prozent<br />

der Unternehmen als erfolgreiche<br />

„Veränderer“ gewertet<br />

werden konnten und nur 8 Prozent nach<br />

eigenen Angaben Low Changer waren,<br />

sind <strong>2016</strong> nur noch 20 Prozent der Unternehmen<br />

High Changer und rund 11 Prozent<br />

Low Changer.<br />

Dies ist ein Ergebnis der aktuellen<br />

Change-Fitness-Studie <strong>2016</strong>, bei der<br />

408 Teilnehmer aus Top- und Mittel-<br />

Unternehmen sind Wandel<br />

nicht gewachsen<br />

Management sowie Mitarbeiter aus<br />

Unternehmen unterschiedlicher Branchen<br />

und Größen zu dem Status quo<br />

ihrer Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft<br />

befragt wurden. Die Studie wurde<br />

in Kooperation zwischen der Mutaree<br />

GmbH und Frau Prof. Sackmann vom<br />

Institut für Entwicklung zukunftsfähiger<br />

Organisationen der Universität der Bundeswehr<br />

München erstellt.<br />

Klassische Hebel des Change Management<br />

verlieren an Wirksamkeit<br />

Der Erfolg von Veränderungen – und<br />

damit die Change-Fitness von Unternehmen<br />

– bemisst sich anhand von sieben<br />

Parametern: Wahrnehmungs- und Reaktionsgeschwindigkeit,<br />

Unternehmenskultur,<br />

Führung, Steuerung, Kommunikation,<br />

Beteiligung und Qualifizierung. Für<br />

die Studie bewerten drei Hierarchiestufen<br />

eines Unternehmens den Status quo<br />

aus ihrem Erleben heraus. Einiges spricht<br />

momentan für eine gewisse Change-<br />

Müdigkeit in Verbindung mit einer<br />

zunehmend vernachlässigten Nutzung<br />

beziehungsweise geringeren Effektivität<br />

dieser bewährten Change Management-<br />

Hebel. Es stellt sich die Frage, ob andere<br />

Hebel notwendig werden oder ob die<br />

bekannten Hebel anders und vielleicht<br />

professioneller angewendet werden<br />

müssen:<br />

• Seniorenpflegeheime<br />

• Hotel- & Ferienanlagen<br />

• Vermietung & Verpachtung<br />

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• 2010 sagten 66 Prozent der Befragten,<br />

dass offen über Risiken (einer Veränderung)<br />

kommuniziert wurde. 2014<br />

waren es noch 56 Prozent und in der<br />

aktuellen Befragung sank die Zustimmungsrate<br />

auf unter 45 Prozent.<br />

• Einher mit dieser Einschätzung geht<br />

die Kritik an zu spät erkannten Veränderungsnotwendigkeiten<br />

von Seiten<br />

der Mitarbeiter. Während knapp 70<br />

Prozent in der Unternehmensleitung<br />

davon ausgehen, dass die Notwendigkeit<br />

für Veränderungen frühzeitig<br />

erkannt wird, sehen dies lediglich 54<br />

Prozent der Führungskräfte und 46<br />

Prozent der Mitarbeiter so.<br />

• Geht es um die tatsächliche Reaktion<br />

auf notwendige Veränderungen, zeigt<br />

sich ein ähnliches Bild: 65 Prozent der<br />

Top-Manager meinen, sie reagieren<br />

schnell auf notwendige Veränderungen.<br />

Dies sehen immerhin auch 64<br />

Prozent der Führungskräfte so, aber<br />

nur 56 Prozent der Mitarbeiter.<br />

• Deutlich rückläufig zeigen sich die<br />

Ergebnisse im Gesamtjahresvergleich<br />

für die Frage nach der Umsetzung<br />

veränderungsrelevanter Vorgaben<br />

durch die Mitarbeiter. Stimmten in<br />

der Studie aus 2010 noch rund 88<br />

Prozent zu, dass die veränderungsrelevanten<br />

Vorgaben durch die Mitarbeiter<br />

umgesetzt werden, so sind es<br />

aktuell noch knapp 71 Prozent.<br />

• Interessant ist zudem, dass in der<br />

Wahrnehmung der Unternehmen die<br />

Unternehmenskultur als wichtige<br />

Basis für erfolgreiche Veränderung<br />

an Bedeutung massiv abnimmt. Während<br />

2010 mehr als 80 Prozent sagten,<br />

dass die eigene Unternehmenskultur<br />

Veränderungen unterstützt, waren es<br />

2014 nur rund 65 Prozent. In diesem<br />

Jahr stimmten dem etwas weniger<br />

als die Hälfte der Befragten zu.<br />

Change-Fitness setzt für jedes Unternehmen<br />

voraus, dass die eigene Veränderungsbereitschaft<br />

als Erfolgskriterium<br />

fürs Business wahrgenommen wird.<br />

„Strategien, Ansätze und Instrumente,<br />

die noch vor wenigen Jahren bei<br />

Veränderungen gut funktioniert haben,<br />

scheinen im Angesicht disruptiver, komplexer<br />

und viele Mitarbeiter überfordernder<br />

Veränderungsdynamiken zu versagen.<br />

Dies ist für uns ein sicheres Indiz<br />

dafür, dringend erforderliche Weiterentwicklungen<br />

des klassischen Change<br />

Managements auch in die Tat umsetzen<br />

zu müssen. Auch wenn das Handwerk<br />

weiterhin entscheidend ist, nimmt die<br />

Bedeutung der Haltung zum Change<br />

auf allen Ebenen zu. Hier müssen Veränderungsprojekte<br />

noch stärker gesteuert<br />

werden, damit alle Beteiligten abgeholt<br />

werden und die richtige – positive – Haltung<br />

entwickeln können“, sagt Claudia<br />

Schmidt, Geschäftsführerin der Mutaree<br />

GmbH, und führt weiter aus „auffällig<br />

ist für uns – neben der zunehmend<br />

negativen Einschätzung des Erfolgs von<br />

Veränderungsprozessen – die Diskrepanz<br />

in der Wahrnehmung von Change-<br />

Projekten zwischen Top-Management,<br />

Führungskräften und Mitarbeitern. Dies<br />

ist Folge einer asymmetrischen Kommunikation.<br />

Insbesondere das Top-Management<br />

ist oft zu ungeduldig, wenn es<br />

um die Umsetzung von Veränderungsprozessen<br />

geht. Dies ist umso fataler,<br />

da der rasante Wandel des Umfeldes<br />

immer mehr Change-Projekte in immer<br />

kürzerer Abfolge verlangt. Top-Manager<br />

und Führungskräfte müssen authentische<br />

und glaubwürdige Botschafter sein<br />

und die Sprache ihrer Zielgruppen sprechen.<br />

Voraussetzungen für erfolgreichen<br />

Wandel sind deshalb vor allem Haltung<br />

und Handwerk auf Seiten des Managements.“<br />

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56<br />

Corporate-Banking<br />

im KMU-Segment<br />

Auch weltweit ist dieses Geschäftsfeld<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

Doch die Finanzkrise hat die Banken<br />

erschüttert. Sie mussten hohe Kreditausfälle<br />

verkraften und sehen sich einer<br />

verschärften Regulierung ausgesetzt. In<br />

der Folge haben sich viele Banken im<br />

KMU-Segment zurückgehalten. Die daraus<br />

resultierenden Gefahren dokumentiert<br />

die internationale Managementberatung<br />

Bain & Company in ihrer Studie<br />

„Divide and Conquer: A Guide to Winning<br />

SME Banking Strategies“ und zeigt auf,<br />

wie sich dieses Kerngeschäftsfeld vieler<br />

Banken zukunftssicher und profitabel<br />

aufstellen lässt.<br />

„Auch hierzulande haben die Banken<br />

das Segment unterhalb des klassischen<br />

Mittelstands zu sehr vernachlässigt“,<br />

stellt Bain-Partner und Corporate-Banking-Experte<br />

Jan-Alexander Huber fest.<br />

„Es ist höchste Zeit, dass sie sich wieder<br />

stärker um ihr Geschäft mit kleinen und<br />

mittleren Unternehmen kümmern. Denn<br />

Fintechs mit ihren Angeboten rund um<br />

den Zahlungsverkehr und die Kreditfinanzierung<br />

stehen schon bereit.“ Und<br />

auch Versicherungen, Pensionsfonds<br />

und andere Finanzdienstleister nehmen<br />

die KMU als Zielgruppe ins Visier.<br />

Um in diesem Wettbewerb zu bestehen,<br />

gibt es für Banken vier Hebel:<br />

• Fokussierung: Für das KMU-Geschäft<br />

muss eine eigenständige Strategie<br />

entwickelt werden.<br />

• Trennscharfe Segmentierung: Hinsichtlich<br />

der Kundenbedürfnisse<br />

sind bewusst Schwerpunkte bei der<br />

Marktbearbeitung zu setzen.<br />

• Maßgeschneiderte Lösungen: Für<br />

jedes Segment müssen passende Produkte,<br />

Servicemodelle, Vertriebskanäle<br />

und Prozesse geschaffen werden.<br />

• Mobilisierung: Die Organisation ist<br />

auf das zukunftsträchtige Geschäft<br />

mit KMU einzuschwören.<br />

Verändertes Umfeld<br />

verlangt Neuanfang<br />

Bankenexperte Huber warnt indes vor<br />

der Hoffnung, das KMU-Geschäft allein<br />

durch weitere Kostensenkungen stabilisieren<br />

zu können: „Die Rahmenbedingungen<br />

haben sich mit Blick auf das<br />

Noch erwirtschaften<br />

die Banken in Europa<br />

50 bis 60 Prozent ihrer<br />

Umsätze im Corporate-<br />

Banking mit kleinen<br />

und mittleren Unternehmen<br />

(KMU).<br />

Niedrigzinsumfeld grundlegend verändert.<br />

Das gilt auch für die Regulierungslandschaft<br />

und den Einsatz digitaler<br />

Technologien.“ Und er fügt hinzu: „Es<br />

braucht einen Neuanfang. Jede Bank<br />

muss sich fragen, wo sie in fünf Jahren<br />

mit ihrem Geschäftsfeld KMU stehen<br />

will, und ihre Strategie entsprechend<br />

anpassen.“<br />

Eine zentrale Stellgröße für nachhaltige<br />

Profitabilität im Firmenkundengeschäft<br />

ist die intelligente Segmentierung.<br />

Erste Banken konzentrieren sich<br />

bereits mit Erfolg auf ausgewählte Kundengruppen<br />

wie Ärzte oder Landwirte.<br />

Einige britische Großbanken fokussieren<br />

sich auf ein wesentliches Thema, etwa<br />

die internationale Handelsfinanzierung.<br />

„Solche Modelle können profitabel sein“,<br />

so Huber. „Profitabilitätseinbußen drohen<br />

vor allem den Banken, die versuchen,<br />

jedem Kunden in jeder Situation gerecht<br />

zu werden.“


Wir fördern das Gute in NRW:<br />

Die Stärke mittelständischer<br />

Unternehmen.<br />

Intelligente Segmentierung ist die Basis, um mit maßgeschneiderten<br />

Produkten im Wettbewerb zu punkten.<br />

Vielen kleinen Firmen genügen Standardpakete für ihren<br />

täglichen Zahlungsverkehr. Einzelhändler achten zudem<br />

auf eine reibungslose Bargeldversorgung. Für größere<br />

Unternehmen können zusätzliche Dienstleistungen interessant<br />

sein.<br />

Doch auch hier gilt: Weniger ist mehr. Eine europäische<br />

Großbank reduzierte beispielsweise die Zahl ihrer Produkte<br />

für den Mittelstand von 200 auf rund 20 Kernprodukte und<br />

5 Produktpakete. So beschleunigte sie ihre Prozesse bis<br />

zum Abschluss und verbesserte das Cross-Selling.<br />

Höhere Profitabilität dank Digitalisierung<br />

Über alle Kundengruppen hinweg hat die Digitalisierung<br />

entscheidende Bedeutung. Durch den zügigen Ausbau<br />

digitaler Angebote versuchen Vorreiter weltweit, Onlineund<br />

Mobile-Banking für kleinere Firmenkunden attraktiver<br />

zu machen. Auch in den Prozessen stecken durch Digitalisierung<br />

und Automatisierung erhebliche Einsparpotenziale.<br />

Vor diesem Hintergrund kooperieren erste Banken<br />

wie JP Morgan Chase sogar mit Fintechs und können so<br />

schneller über Kreditanfragen entscheiden.<br />

„Viele Banken stehen bei der Nutzung digitaler Technologien<br />

noch am Anfang“, stellt Bain-Partner Huber fest.<br />

„Doch für die sich wandelnden Kundenbedürfnisse sind<br />

überzeugende und effiziente Lösungen gefragt. Eine intelligente<br />

Digitalisierung trägt entscheidend dazu bei, die<br />

Profitabilität der Banken zu erhöhen.“ Für sich allein drohen<br />

solche Maßnahmen allerdings zu verpuffen. „Jede<br />

Bank benötigt für ihre KMU eine eigenständige Strategie“,<br />

betont Huber. ó<br />

Bain & Company<br />

ist eine der weltweit führenden Managementberatungen.<br />

Sie unterstützt Unternehmen bei wichtigen<br />

Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie,<br />

Organisation, Private Equity und M&A – und<br />

das industrie- und länderübergreifend. Gemeinsam<br />

mit seinen Kunden arbeitet Bain daraufhin, klare<br />

Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den<br />

Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im<br />

Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen<br />

das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus<br />

einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder<br />

zu erschließen. Seit der Gründung im Jahr 1973 lässt<br />

sich Bain an den Ergebnissen seiner Beratungsarbeit<br />

messen. Bain unterhält 53 Büros in 34 Ländern und<br />

beschäftigt weltweit 6.400 Mitarbeiter, 750 davon<br />

im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain<br />

unter: www.bain.de.<br />

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Rheinland-Pfalz · Saarland<br />

Hessen · Baden-Württemberg


Karlsruhe – Pionierregion<br />

für autonomes Fahren<br />

Südwestdeutschland <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

60<br />

Das Verkehrsministerium hat entschieden:<br />

Das Testfeld zum vernetzten<br />

und automatisierten<br />

Fahren wird in Karlsruhe unter Beteiligung<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT) aufgebaut – mit Anbindung<br />

nach Bruchsal und Heilbronn. Auf<br />

diesem Testfeld können Firmen und<br />

Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte<br />

Technologien und Dienstleistungen<br />

rund um das vernetzte und<br />

automatisierte Fahren im alltäglichen<br />

Straßenverkehr erproben.<br />

„Die Verknüpfung von Mobilität<br />

und Digitalisierung gibt uns die Chance,<br />

sicherer und schneller von einem Ort<br />

zum anderen zu kommen und wird zu<br />

völlig neuen Mobilitätskonzepten führen“,<br />

sagt der Präsident des KIT Professor<br />

Holger Hanselka. „Daher freuen wir<br />

uns sehr, dass Karlsruhe den Zuschlag<br />

als Pionierregion für autonomes Fahren<br />

erhalten hat. Im Testfeld verzahnen wir<br />

Forschung und Anwendung ebenso wie<br />

Autobranche und IKT-Industrie. Beides<br />

– Mobilität und IT – sind strategische<br />

Themen des KIT. Auch deshalb passt das<br />

Testfeld für autonomes Fahren so gut zu<br />

Karlsruhe.“<br />

In zwölf Monaten geht es los!<br />

„Das ist eine tolle Nachricht für die<br />

Region Karlsruhe und für alle Beteiligten.<br />

Wir werden nun zeitnah mit allen Partnern<br />

aus Forschung, Wissenschaft und<br />

Wirtschaft die Ausgestaltung angehen,<br />

damit wir in zwölf Monaten mit dem<br />

ersten Probelauf starten können“, freut<br />

sich Professor J. Marius Zöllner, Vorstand<br />

des federführenden FZI Forschungszentrum<br />

Informatik am Karlsruher Institut<br />

für Technologie.<br />

Karlsruhe als Reallabor<br />

„Mit dem Testfeld startet nun ein Reallabor<br />

für Konzepte, Methoden und<br />

Geschäftsmodelle des autonomen und<br />

vernetzten Fahrens“, erläutert Professor<br />

Frank Gauterin, Leiter des Instituts<br />

für Fahrzeugsystemtechnik am KIT und<br />

Koordinator der Beiträge des KIT zum<br />

Testfeld. „Wir können die Forschung zu<br />

den gesellschaftlichen und technischen<br />

Herausforderungen in der Mobilität<br />

noch näher an die Anwendung führen.“<br />

Bruchsal und Heilbronn<br />

ebenfalls dabei<br />

Bruchsal und Heilbronn freuen sich<br />

ebenfalls über die Entscheidung der<br />

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Landesregierung. Die beiden Kommunen<br />

sind durch den Forschungscampus<br />

Bruchsal sowie die Testfelder für automatisierte<br />

Logistik und Nutzfahrzeuge<br />

in Bruchsal und Heilbronn in das Karlsruher<br />

Vorhaben eingebunden.<br />

Heilbronn wird einen Streckenabschnitt<br />

von rund 7,5 Kilometern für autonomes<br />

Fahren bereitstellen und entsprechend<br />

ausrüsten. Stadt und Hochschule<br />

Heilbronn versprechen sich zudem Synergien<br />

mit dem Pilotprojekt „Automatisierte<br />

Logistik im urbanen Raum“, das<br />

auch Ausstellungsteil der Bundesgartenschau<br />

im Jahr 2019 in Heilbronn sein<br />

wird.<br />

Viele starke Partner<br />

Unter der Leitung des FZI Forschungszentrum<br />

Informatik am Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT) hatte sich<br />

ein Konsortium aus der Stadt Karlsruhe,<br />

dem Karlsruher Institut für Technologie,<br />

der Hochschule Karlsruhe – Technik und<br />

Wirtschaft, dem Fraunhofer-Institut für<br />

Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung<br />

IOSB und der Stadt Bruchsal<br />

sowie aus weiteren assoziierten Partnern<br />

um die Fördergelder des Landes<br />

Baden-Württemberg für den „Aufbau<br />

eines Testfelds zum vernetzten und<br />

automatisierten Fahren“ beworben.<br />

Die Landesregierung folgte der Empfehlung<br />

einer Experten-Jury und stellt<br />

somit durch das Verkehrsministerium<br />

für Konzeption, Planung und Ausbau des<br />

Testfelds dem Karlsruher Konsortium 2,5<br />

Millionen Euro zur Verfügung. Das Konsortium<br />

selbst sowie die assoziierten<br />

Partner und Industriepartner bringen<br />

zusätzlich Eigenmittel von rund 4,2 Millionen<br />

Euro in das Vorhaben ein.<br />

Das Testfeld und seine Möglichkeiten<br />

Auf dem Karlsruher Testfeld können<br />

künftig Firmen und Forschungseinrichtungen<br />

zukunftsorientierte Technologien<br />

und Dienstleistungen rund um das<br />

vernetzte und automatisierte Fahren<br />

im alltäglichen Straßenverkehr erproben,<br />

etwa automatisiertes Fahren von<br />

Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie<br />

Straßenreinigung oder Zustelldienste.<br />

Zudem lassen sich die regulatorischen<br />

und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

fortschreiben. Das Konsortium will die<br />

gewonnenen Erkenntnisse aus dem Testfeld<br />

auch in weitere Regionen in Baden-<br />

Württemberg übertragen.<br />

Die Strecken des Testfelds umfassen<br />

von urbanen Bereichen mit gemischtem<br />

Fahrzeug-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr<br />

über Parkhäuser, Wohngebiete,<br />

Landes- und Bundesstraßen bis hin zu<br />

Autobahnabschnitten nach Stuttgart<br />

und Heilbronn alle relevanten Straßentypen<br />

und Verkehrsbedingungen.<br />

Mit diesem einzigartigen Vorhaben<br />

kann die gemeinsame technologische<br />

Entwicklung von regionalen und überregionalen<br />

Partnern aus Informationstechnik<br />

und Mobilität verstetigt und<br />

nachhaltig verstärkt werden. So stärkt<br />

das Testfeld auch die wissenschaftliche<br />

Arbeit im Rahmen der Profilregion Mobilitätssysteme<br />

Karlsruhe, in der Partner<br />

aus Industrie und Forschung gemeinsam<br />

effiziente, intelligente und integrierte<br />

Lösungen für die Mobilität von Morgen<br />

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Südwestdeutschland <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

61<br />

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Südwestdeutschland <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

62<br />

Pirmasens<br />

Euroclassic<br />

Als ein echtes künstlerisches Highlight<br />

in der Region Saar-Pfalz und Bitscher<br />

Land hat sich das Festival Euroclassic seit<br />

seiner Premiere im Jahr 1990 etabliert.<br />

Vom 2. September bis 30. Oktober <strong>2016</strong><br />

können sich die Besucher der grenzüberschreitenden<br />

Musikreihe unter dem<br />

Motto „Ein Festival des Vergnügens“<br />

erneut auf eine Vielzahl von Events<br />

unterschiedlichster Genres und mit<br />

hochkarätigen Künstlern unter anderem<br />

in Zweibrücken, Blieskastel oder Saint-<br />

Louis-lès-Bitche freuen.<br />

Den diesjährigen Auftakt für das<br />

zweitgrößte Musikfestival im<br />

Südwesten bildet ein Konzert der<br />

international erfolgreichen Geschwister<br />

Anna Theresa, Julian und Valentin Steckel<br />

in der Klosterkirche Hornbach mit<br />

Werken von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

und Felix Mendelssohn Bartholdy.<br />

Sieben der insgesamt 26 hörens- wie<br />

sehenswerten Veranstaltungen finden<br />

in Pirmasens statt, darunter ein Liederabend<br />

mit Bariton Benjamin Appl (BBC<br />

New Generation Artist von 2014 bis<br />

<strong>2016</strong>) und Pavel Kolesnikov am Klavier<br />

<strong>2016</strong><br />

als Abschluss des Festivals am 30.Oktober<br />

in der Festhalle.<br />

Weitere musikalisch breitgefächerte<br />

Genüsse versprechen eine Shakespeare-<br />

Revue, ein Sinfoniekonzert der Deutschen<br />

Staatsphilharmonie Rheinland-<br />

Pfalz sowie das Familien-Musical „Max<br />

und die Käsebande“. Das Kulturzentrum<br />

Forum ALTE POST ist Gastgeber für<br />

„Follow Light!“: BODECKER & NEANDER<br />

entführen am 11. Oktober das Publikum<br />

mit einer begeisternden Mischung von<br />

Pantomime und Musik in eine Welt der<br />

Träume.<br />

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Die Vorstellungen in Pirmasens im Überblick<br />

• Sonntag, 11. September <strong>2016</strong>, 18 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />

Sommernachtstraum! – Eine Shakespeare-Revue<br />

Dominique Horwitz, Marielou Jacquard, Sopran, Suse Wächter<br />

(Puppenspiel), lautten compagney Berlin<br />

• Donnerstag, 15. September <strong>2016</strong>, 20 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />

Der 21. Sohn Bachs „P.D.Q. Bach – ein Leben gegen die Musik“<br />

Musikalisches Kabarett mit dem Philharmonischen Orchester Hagen<br />

und Jochen Malmsheimer<br />

• Samstag, 24. September <strong>2016</strong>, 19 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />

Sinfoniekonzert Poème de l’amour<br />

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz<br />

Leitung: Karlheinz Steffens; Solisten: Richard Galliano/Akkordeon,<br />

Alexandra Petersamer, Mezzosopran<br />

• Sonntag, 25. September <strong>2016</strong>, 15 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />

Familienmusical: Max und die Käsebande<br />

Rhythmusgruppe ad lib, Kinderkantorei Pirmasens (Leitung: Maurice<br />

Croissant), Singklassen des Kant-Gymnasiums (Leitung: Volker Christ),<br />

Musicalorchester<br />

• Montag, 3. Oktober <strong>2016</strong>, 18 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />

Festivalorchester Euroclassic<br />

Solistin und Leitung: Antje Weithaas, Violine<br />

• Dienstag, 11. Oktober <strong>2016</strong>, 20 Uhr, Forum ALTE POST:<br />

BODECKER & NEANDER: „Follow Light!“ – Träume zum Mitnehmen<br />

Pantomime und Musik<br />

• Sonntag, 30. Oktober <strong>2016</strong>, 18 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />

Liederabend mit Vertonungen von Eichendorff-Gedichten<br />

Benjamin Appl, Bariton, und Pavel Kolesnikov/Klavier<br />

Das Programmheft liegt als Download<br />

zweisprachig unter www.euroklassik.<br />

zweibruecken.de/Euroclassic_Flyer-<strong>2016</strong>.<br />

pdf bereit.<br />

Reservierungen und Kartenverkauf sind<br />

telefonisch unter 06331/842352 oder per<br />

Mail an kartenverkauf@pirmasens.de<br />

möglich.<br />

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© Garth


In 20 Sekunden Kopffreiheit<br />

Das Spaß-Mobil Beetle Dune in der offenen Version ist ein<br />

Vollblutcabrio von VW. Mit einer 1,4 Zentimeter breiteren<br />

Spur und einer um einen Zentimeter höher gelegten<br />

Karosserie wird er zum crossen Käfer. Dieses fesche<br />

Fahrzeug kommt serienmäßig mit 18-Zoll-Felgen,<br />

LED-Rückleuchten und Heckspoiler daher.<br />

Optisch ist der Beetle Dune ein Statement,<br />

fahrtechnisch auch.<br />

© Garth<br />

Der Lifestyle-Test trifft auf den 150-PSstarken<br />

Vierzylinder-Diesel der Wolfsburger<br />

Marke. Ich steige ein und die<br />

Anmutung ist edel: Klavierlack am Armaturenbrett<br />

und Türbrüstung. Die Sportledersitze<br />

sind beheizbar und bequem.<br />

Das Lenkrad ist unten abgeflacht, liegt<br />

gut in der Hand. Neben analoger Tank-,<br />

Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige<br />

bietet die Ausstattungsliste Zusatzinstrumente,<br />

die Ladedruck, Öltemperatur<br />

und eine Stoppuhr enthalten. Drücken<br />

wir also den Startknopf und legen den<br />

ersten Gang des manuellen Sechsganggetriebes<br />

ein. Für 1.900 Euro Aufpreis<br />

gibt es den Käfer mit 6- oder 7-Gang-<br />

Doppelkupplungsgetriebe. Ach so, die<br />

Sonne scheint. In 20 Sekunden habe ich<br />

den Himmel über mir, per Knopfdruck.<br />

Das Fahren ist Dank feinster Golf-Technik<br />

in gewohnter Aura: Laufruhig, kultiviert<br />

und zuverlässig. Der Beetle Dune<br />

fährt lässig, lenkt sich leicht, bremst<br />

sicher. Seine Federung nimmt die verkommenen<br />

Straßen in Berlin einfach so<br />

hin. Wie sein Name sagt: Dune. Vielleicht<br />

klettert der Beetle Dune genauso<br />

enthusiastisch über Sanddünenhügel in<br />

St. Peter Ording oder Danzig?<br />

Ich entdecke den Fender-Schriftzug<br />

und will Musik. Das entsprechende Paket<br />

„Composition Media“, verspricht Konnektivität<br />

entweder via Bluetooth oder mittels<br />

USB-Kabel (Android Auto, MirrorLink<br />

oder Apple Car Play). Der MP3-Player ist<br />

schnell erkannt. Das Fender-Soundsystem<br />

(580 Euro) zaubert die Musikwelt<br />

mit feinstem Klang in dieses Automobil.<br />

Ein 10-Kanal-Fender-Verstärker mit einer<br />

Leistung von 400 Watt, 8 Fender-Lautsprechern<br />

und einem Subwoofer schaffen<br />

ein Klangerlebnis zum Abheben. Aha,<br />

deshalb hat der Käfer einen Heckspoiler.<br />

Ab 30.950 Euro geht es los mit der<br />

Beetle-Dune-Cabrioletserie. Die Klimaanlage,<br />

der Park- und Berganfahrassistent,<br />

beheizbare Vordersitze, 18-Zoll-Felgen,<br />

sowie Regensensor und Tempomat<br />

sind Serie. Ehrlich gesagt, gebe ich den<br />

Testwagen ungern her. Er hat mir täglich<br />

Freude bereitet. Das Stoffdach<br />

ist vorbildlich gedämmt. Selbst bei<br />

hohen Geschwindigkeiten beginnt die<br />

Geräuschkulisse bei verschlossenem<br />

Verdeck erst ab 170 km/h an ein Cabrio<br />

zu erinnern. Die grundsolide Technik<br />

macht den Wagen im Alltag zum Freund.<br />

Volkswagen ist ein Wurf gelungen, der<br />

das Hippiefeeling mit der technischen<br />

Machbarkeit und der Präzision der<br />

Gegenwart kreuzt. Ich glaube, dass wir<br />

von Kult sprechen dürfen.<br />

Prof. Arnd Joachim Garth


Leserbriefe | Impressum <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />

66<br />

Zur Ausgabe: 4/<strong>2016</strong><br />

Wir sind Made in Germany!<br />

Leserbriefe<br />

Zu <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Das neue <strong>Magazin</strong> ist wieder mal Extra-<br />

Klasse. Schöne, klare freundliche Optik.<br />

Gewohnt heterogener Mix interessanter,<br />

kurzweiliger aber auch tief gehender<br />

Beiträge. Das punktgenaue Milchquoten-Vorwort<br />

und die kraftspendende<br />

Innehalten-Kolumne sind die berühmten<br />

i-Tüpfelchen. Dass Sie auch Raum<br />

für kritische, unbequeme Leserbriefe<br />

bereitstellen, zeugt einmal mehr von<br />

Augenmaß und Souveränität. - Eigenschaften,<br />

ohne die Sie den Großen Preis<br />

und das <strong>Magazin</strong> nicht so weit nach<br />

vorne gebracht hätten, wie sie es heute<br />

sind. Ach ja und die persönliche Ansprache<br />

auf der Titelseite ist natürlich der<br />

Clou! Genug gesäuselt: Kompliment &<br />

weiter so.<br />

Christian und Brigitte Kalkbrenner,<br />

Lindau (Bodensee)<br />

… Allerdings empfinde ich Ihre überall<br />

eingestrickten politischen Botschaften<br />

nicht nur als „ärgerlich“, sondern<br />

als geradezu unerträglich. Den Vogel<br />

abgeschossen haben Sie in Ihrem Editorial<br />

in der Ausgabe 3/<strong>2016</strong> mit Ihren<br />

Ausführungen zum Thema Gehaltsunterschiede<br />

bei Frauen und Männern in<br />

unserem Land. Unter dem Titel „Zahlen,<br />

Fakten (Vor-)Urteile“ unternehmen<br />

Sie den Versuch nachzuweisen, dass es<br />

keine Unterschiede in Bezug auf das<br />

Einkommen gibt. … in Ihrer schwülstigen<br />

pseudowissenschaftlichen Argumentation<br />

…<br />

Andrea G.,<br />

Grünberg<br />

Antwort des Editors H. Schmidt:<br />

… Ich habe die vielfach ausgezeichneten<br />

Professoren Gigerenzer, Kramer<br />

und Bauer am Anfang meines Editorials<br />

zitiert. Drei außer jeder Kritik stehende<br />

Koryphäen der deutschen Wissenschaftslandschaft,<br />

deren genialer<br />

populärwissenschaftlicher Stil für mich<br />

wegweisend ist. Schade, dass ich mit<br />

meinem pseudowissenschaftlichen Stil<br />

offenbar an die Meister nicht heranrage.<br />

Leser-Telefon: 0341 240 61-00 | Leser-Fax: 0341 240 61-66<br />

Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

Aber wie kommen Sie eigentlich darauf,<br />

dass „überall“ „politische“ Botschaften<br />

„eingestrickt“ seien? Ich finde es schön,<br />

dass wir uns in Deutschland frei äußern<br />

können. Ich finde es auch wichtig, sich<br />

gegenseitig vorhalten zu können, die<br />

Meinung des Anderen sei unerträglich.<br />

Hauptsache, man bleibt im Gespräch<br />

und tauscht Argumente aus. Dann können<br />

beide profitieren. Denn wer anderen<br />

nicht zuhört, erfährt nichts, was er nicht<br />

schon weiß.<br />

Zu „Paradigmen-Wechsel“<br />

Seit Jahren beschäftige ich mich mit<br />

dem Unsinn der Energiewende und dem<br />

daraus resultierenden Ausbau der Windkraftanlagen.<br />

Leider ist es den meisten<br />

Bürgern nicht bekannt, dass hinter<br />

jedem Windrad ein konventionelles<br />

Kraftwerk stehen muss, wenn der Wind<br />

nicht weht.<br />

Die Windkraft- und erneuerbare<br />

Energie-Protagonisten werben immer<br />

damit, wie erfolgreich deren Ausbau sei.<br />

Auch Sie schreiben am Ende Ihres Artikels,<br />

dass der Anteil der erneuerbaren<br />

Energien derzeit 33 % beträgt. Sie erwähnen<br />

aber nicht, dass es die installierte<br />

Leistung betrifft und nicht den tatsächlichen<br />

Ertrag. Dieser Anteil liegt nur bei ca.<br />

4,5 % oder sogar noch darunter.<br />

Täglich kann man im Videotext der<br />

ARD auf Tafel 187 und 189 nachlesen, wie<br />

hoch der effektive Beitrag der erneuerbaren<br />

Energien ist. Er ist verschwindend<br />

gering!!! Und dafür geben wir so viel<br />

Geld aus für EEG, schaffen eine eigene<br />

Energiebörse und als energieintensiver<br />

Betrieb müssen wir uns mit den bürokratischen<br />

CO2-Zertifikaten beschäftigen.<br />

Sie haben den Paradigmen-Wechsel sehr<br />

gut beschrieben – er war bitter nötig!<br />

Aber, dass die Energiewende trotzdem<br />

Unsinn bleibt, sollten Sie mehr betonen.<br />

Ernst K. Jungk,<br />

Wöllstein<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 12. Jahrgang<br />

Ausgabe 5/<strong>2016</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 240 61 - 00, Fax 0341 240 61 - 66<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist das offizielle <strong>Magazin</strong><br />

des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister<br />

des Re gie rungs be zir kes Leipzig unter<br />

Nr. 2/1998.<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.)<br />

Sebastian Beintker<br />

Autoren/Interviewpartner:<br />

Karl J. Eggers, Marianne Eglin, Nikolaus<br />

Förster, Volker Gallandi, Arnd Joachim<br />

Garth, Hanspeter Georgi, Christian<br />

Kalkbrenner, Gerald Lembke, Regina<br />

Mahlmann, Lothar Müller, Carl-Dietrich<br />

Sander, Helfried Schmidt, Wolf-Dieter<br />

Schwidop, Petra Tröger, Jens Waldmann,<br />

Christian Wewezow<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin)<br />

D-Rolf Becker (Halle<br />

Satz/Layout:<br />

Remo Eichner-Ernst<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P.)<br />

Clemens Vogel<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise: 6 mal jährlich, Einzelpreis<br />

3 € inkl. 7% MwSt.; Abonnement<br />

16 € inkl. 7% MwSt. sowie inkl. Versand<br />

und Porto für 6 Ausgaben. Unser <strong>Magazin</strong><br />

erhalten Sie in unserem Verlag sowie<br />

im Abo und in ausgewählten öffentlichen<br />

Einrichtungen.<br />

Leser-Fax: 0341 240 61 - 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage. Konditionen<br />

unter www.pt-magazin.de. Es<br />

gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2016</strong>,<br />

gültig seit 15.10.2015.<br />

© <strong>2016</strong> OPS Netzwerk GmbH. Nachdruck<br />

nur mit schrift licher Genehmigung des<br />

Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen<br />

nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor,<br />

Leserzuschriften bearbeitet zu veröffentlichen.<br />

Für unver langt eingesandte<br />

Manuskripte und für Anzeigeninhalte<br />

übernehmen der Verlag oder seine Mitarbeiter<br />

keine Haftung.<br />

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