PT-Magazin_5_2016
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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12. Jahrgang | Ausgabe 5 | <strong>2016</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
Sigmar Gabriel<br />
Politik grüßt<br />
Mittelstandspreis<br />
Pilotprojekt<br />
Ernährungsumstellung<br />
für Mitarbeitergesundheit<br />
Nicht ohne Strategie<br />
Finanzierung sichern<br />
Ich und<br />
mein Rathaus<br />
Nicht meckern, machen!<br />
Klasse, dass Sie das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> in der Hand haben! Sie gehören offenbar zu denen,<br />
die ihr Glück in die Hand nehmen. Die unternehmerisch denken. Die unternehmerisch<br />
handeln. Die selbst anpacken statt von anderen Aktivität zu erwarten. Die VERÄNDERER.<br />
Wir brauchen Ihre Erfahrung und Meinung! Schreiben Sie uns an redaktion@op-pt.de!<br />
Heute noch! Herzliche Grüße, Ihr <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>!
Partner-Power<br />
2012 zog sich Gruner+Jahr aus allen<br />
Wirtschaftsmedien-Aktivitäten zurück.<br />
Die Financial Times Deutschland wurde<br />
eingestellt. Das 1980 gegründete Unternehmermagazin<br />
Impulse wurde seinem<br />
Chefredakteur Dr. Nikolaus Förster verkauft.<br />
Als Unternehmer, mit Schulden<br />
und mit Risiko, auf Augenhöhe mit seinen<br />
Lesern, richtete er alle Impulse-Aktivitäten<br />
neu aus: Direkt am Kundennutzen.<br />
Heute ist die Impulse Medien GmbH<br />
nicht mehr nur ein <strong>Magazin</strong>, sondern ein<br />
Dienstleister für Unternehmen. Es geht<br />
um konkrete Effekte und unmittelbaren<br />
individuellen Nutzen.<br />
Nikolaus Försters Thema ist nicht<br />
abstrakte Wirtschaft, sondern konkretes<br />
Unternehmertum. Das ist Teil der<br />
gemeinsamen Wertebasis der Impulse<br />
Medien GmbH und der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung. Also starten wir eine partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit vielen<br />
gemeinsamen Aktivitäten. Unter anderem<br />
findet im November erstmals ein<br />
EXKLUSIVES VISIONING-SEMINAR für<br />
Mitglieder des Netzwerks der Besten<br />
statt.<br />
Auch mit dem Medienpreis Mittelstand,<br />
dessen Jury der renommierte<br />
Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung,<br />
Roland Tichy, leitet, arbeitet die Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung bereits zusammen. Das<br />
ist Teil einer Partnerschaft mit den Wirtschaftsjunioren<br />
Deutschland (WJD) und<br />
deren 10.000 Mitgliedern. Erstmals zum<br />
Bundesball am 22. Oktober wird ein Sonderpreis<br />
„Junge Wirtschaft“ verliehen<br />
werden.<br />
„Der Große Preis des Mittelstandes<br />
ist die wichtigste Wirtschaftsauszeichnung<br />
für den deutschen Mittelstand. Die<br />
junge Wirtschaft von heute ist der starke<br />
Mittelstand von morgen. Diese Auszeichnung<br />
inspiriert und fördert Unternehmertum,<br />
was eines der Hauptziele<br />
der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />
ist.“, so Horst Wenske, WJD-Bundesvorsitzender.<br />
Im Bereich der Hoch- und Fachschulen<br />
kooperiert die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
bereits zum Beispiel mit dem Deutschen<br />
Institut für kleine und mittlere Unternehmen,<br />
Prof. Dr. Jörn-Axel Meyer, und<br />
mit STeP, den Stralsunder Tagungen für<br />
erfolgreiche Partnerschaften, einer Initiative<br />
der Fachhochschule Stralsund<br />
und Prof. Dr. Norbert Zdrowomyslaw.<br />
Ebenfalls bewährt hat sich die bereits<br />
mehrjährige Zusammenarbeit mit den<br />
KMU-Beratern, dem Bundesverband<br />
freier Berater e. V., unter anderem mit<br />
dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden<br />
Carl-Dietrich Sander.<br />
Auf Seite 22 geben wir einen kleinen<br />
Überblick über einen Teil dieser Partnerschaften.<br />
Für die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
und ihre Partner ist die menschliche, die<br />
erzählbare Seite von „Wirtschaft“ wichtig.<br />
Denn ein Unternehmen ist mehr<br />
als die Summe seiner Kennzahlen oder<br />
Computerprogramme. Ein Unternehmen<br />
ist auch mehr als die Summe der<br />
Menschen darin.<br />
Es gibt Unternehmen, da spürt der<br />
Besucher so etwas wie eine „Seele“.<br />
Etwas, was hinter den Aktivitäten der<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter steht.<br />
Hier haben Geschichte und Vision<br />
eine Ausstrahlung, selbst wenn die<br />
Geschäftsräume geschlossen sind. Und<br />
wenn Unternehmen dieses Bewusstsein<br />
in jedem einzelnen Mitarbeiter, in jedem<br />
Partner, in jedem Stakeholder bewahren<br />
und pflegen, dann bleiben behalten sie<br />
Bodenständigkeit und Zukunftsfähigkeit.<br />
Und das gilt für die allermeisten der<br />
rund 15.000 seit 1995 zum Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“ nominierten<br />
Unternehmen. Einige wenige<br />
konnte Christian Wewezow im Juni auf<br />
der „Zukunftsreise Mittelstand“ besuchen.<br />
Den Bericht dazu finden Sie auf S. 20. ó<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
Qualität ist:<br />
Wenn<br />
alles passt.<br />
Bester Service, schönste<br />
Architektur, höchste Effizienz<br />
Für das perfekte Zuhause muss alles<br />
passen und Qualität ohne<br />
Kompromisse ist unser täglicher<br />
Antrieb. Profitieren auch Sie von der<br />
Service- und Beratungs qualität des<br />
Testsiegers, der Architektur des<br />
Traumhauspreis-Gewinners und der<br />
Sparsamkeit eines Effizienzhauses<br />
gebaut von FingerHaus.<br />
www.fingerhaus.de/<br />
qualitaetleben
Seite 6<br />
© Fotomek<br />
12 Es ist Zeit, aus den Fehlern zu lernen!<br />
Dr. Volker Gallandi skizziert die<br />
großen Fehler der Regierung Merkel<br />
16 Warum Sozialismus nicht<br />
funktionieren kann<br />
In der sozialistischen DDR gab es<br />
weder Bananen noch Westreisen.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
© K.-U. Hler - Fotolia<br />
Unternehmer & Kommune<br />
In diesem Heft<br />
18 Großer Preis <strong>2016</strong><br />
Grußworte<br />
20 Zukunftsreise Mittelstand <strong>2016</strong><br />
Eine einwöchige Tour durch acht<br />
Bundesländer<br />
Seite 48<br />
Jetzt Finanzierung sichern<br />
Gesellschaft<br />
3 Partner-Power<br />
6 Unternehmer & Kommune<br />
Unternehmer klagen über<br />
„ihr“ Rathaus<br />
22 Partner des Wettbewerbs<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
23 Nichts motiviert so sehr wie Erfolg!<br />
24 Der Fluch des Alters<br />
Warum sich viele Unternehmer<br />
schwer tun, rechtzeitig loszulassen.<br />
26 Start in ein neues<br />
Technologie-Zeitalter<br />
Die Günzburger Steigtechnik macht<br />
sich fit für die Zukunft.<br />
© kieferpix - Fotolia<br />
© WavebreakmediaMicro - Fotolia<br />
29 Kolumne<br />
Mein bester Tag<br />
Wirtschaft<br />
30 Regional<br />
32 „Deep Work“ – was ist das?<br />
konzentriertes, vertieftes Arbeiten<br />
Seite 32 Seite 44<br />
„Deep Work“ – was ist das?<br />
Begeistern statt Belehren<br />
34 Regional<br />
36 „Das geht doch nicht!“<br />
EEG-Reform macht Schluss mit<br />
Überrenditen bei der Windkraft<br />
© Kurhan - Fotolia<br />
40 Pilotprojekt Gesundheit<br />
Wie sich die Ernährungsumstellung<br />
für Mitarbeiter und Betriebe lohnt.<br />
44 Begeistern statt Belehren<br />
Die Lightcycle Rohstoffwochen<br />
touren <strong>2016</strong> im dritten Jahr durch<br />
Deutschlands Klassenzimmer.<br />
Seite 40 Pilotprojetkt Gesundheit<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
Titelbild: © Fotomek Covermontage: Remo Eichner-Ernst, OPS Netzwerk GmbH
© 3d illustration<br />
Seite 60<br />
Karlsruhe – Pionierregion für autonomes Fahren<br />
Stndr o<br />
l c ...<br />
46 Das „Digital-Manifest“<br />
48 Jetzt Finanzierung sichern<br />
Finanzierungsstrategie erarbeiten<br />
und umsetzen<br />
50 Der unbekannte Helfer<br />
Das Zahlungsverzugsgesetz<br />
51 Vertrauensvolle Hände<br />
Die Private Office GmbH<br />
unterstützt Firmen<br />
52 Innovative Gipfelstürmer<br />
Das Münchner Startup AUROCO<br />
53 EU-Marken:<br />
Alle wichtigen Änderungen auf<br />
einen Blick<br />
54 Unternehmen sind Wandel nicht<br />
gewachsen<br />
Die Change-Fitness-Studie <strong>2016</strong><br />
56 Corporate-Banking<br />
im KMU-Segment<br />
Südwestdeutschland<br />
58 Zauberhafter Südwesten<br />
60 Karlsruhe – Pionierregion für<br />
autonomes Fahren<br />
Das Verkehrsministerium hat entschieden.<br />
62 Pirmasens Euroclassic <strong>2016</strong><br />
Die Vorstellungen im Überblick<br />
Lifestyle | Auto<br />
64 In 20 Sekunden Kopffreiheit<br />
Das Spaß-Mobil Beetle Dune<br />
Leserbriefe | Impressum<br />
66 Leserbriefe<br />
zur Ausgabe 4/<strong>2016</strong><br />
Wir sind Made in Germany!<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
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Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
6<br />
Unternehmer<br />
&Kommune<br />
Die weitaus meisten mittelständischen<br />
Unternehmer klagen zwar über „ihr“ Rathaus,<br />
aber sehen die Chancen nicht, selbst die Energie<br />
aufzubringen und Einfluss zu nehmen.<br />
10 Empfehlungen aus der Praxis.<br />
© Fotomek<br />
Der Titel „<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> für Wirtschaft<br />
und Gesellschaft“ weist<br />
schon auf die enge Verbindung<br />
der Aktivität von Unternehmen und<br />
ihrer Einbindung in das gesamtgesellschaftliche<br />
Bedingungsgefüge hin. Jedes<br />
Unternehmen ist Teil eines kommunalen<br />
Gemeinwesens, aber der Beitrag der<br />
Wirtschaft und gerade des Mittelstandes<br />
zur Vitalität dieses Gemeinwesens<br />
wird von Kommunalpolitik und Öffentlichkeit<br />
in der Regel nicht angemessen<br />
gewürdigt. In welcher Position sind die<br />
Kommune und die Unternehmen, wie<br />
könnten sie besser zusammenarbeiten,<br />
um die erfolgsrelevanten Rahmenbedingungen<br />
für die Unternehmer zu verbessern<br />
und den Standort zu stärken?<br />
Was können Unternehmer mit Blick fürs<br />
Ganze tun, um die Sache in Gang zu<br />
bringen?<br />
Die Kommune<br />
Jedes Unternehmen ist mit seinem Firmensitz<br />
und seinen Niederlassungen<br />
Teil des jeweiligen Wirtschaftsstandorts<br />
und damit des Gemeinwesens Kommune.<br />
In Deutschland gibt es rund 11.100<br />
Städte und Gemeinden. Wie jedes Unternehmen<br />
sind auch alle diese Kommunen<br />
dem Wettbewerb unterworfen. Im interkommunalen<br />
Standort-Wettbewerb<br />
„am Markt“ geht es:<br />
• um Einwohner, insbesondere vor dem<br />
Hintergrund des demografischen<br />
Wandels<br />
• um Kaufkraft der Bürger der Kommune<br />
und des Umlands, inbesondere<br />
vor dem Hintergrund des wachsenden<br />
Internet-Handels<br />
• um Tagesgäste und Touristen<br />
• um investierende und gewerbesteuerzahlende<br />
Unternehmen<br />
Es gibt IMMER einen Weg zum Neuen.<br />
• um standortverlagernde oder neugegründete<br />
Institutionen<br />
• um Arbeitsplätze und um Fachkräfte<br />
zu deren Besetzung<br />
• um die Einstufung der Kommune<br />
nach Zentralfunktionen im Landesentwicklungsplan<br />
• um imagefördernde Auszeichnungen<br />
(z.B. den Großen Preis des Mittelstandes“)<br />
• um die Aufmerksamkeit der Medien<br />
und positive Berichterstattung<br />
• um staatliche Zuschüsse
© Fotomek<br />
„Die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
zählt zu den wenigen<br />
Lobby-Organisationen,<br />
die die Leistung des<br />
deutschen Mittelstandes<br />
intensiv und nachhaltig<br />
würdigen.<br />
“<br />
Um sich in diesem interkommunalen<br />
Standort-Wettbewerb besser<br />
behaupten zu können, wenden wettbewerbsaktive<br />
Kommunen über die<br />
klassische Wirtschaftsförderung hinaus<br />
zunehmend die Marketing-Instrumente<br />
an, die sich seit Jahrzehnten im Wettbewerb<br />
der Unternehmen auf Märkten<br />
bewährt haben. Bedauerlicherweise ist<br />
festzustellen, dass viele Ratsmitglieder,<br />
oft aber auch die Bürgermeister und<br />
die Mitarbeiter der Kommunalverwaltung<br />
kaum Zugang zu wirtschaftlichem<br />
Fachwissen haben und ihnen der Beitrag<br />
gerade der kleineren örtlichen Unternehmen<br />
zur Kommunalentwicklung<br />
kaum bewusst ist.<br />
Das Zusammentreffen von demografischem<br />
Wandel, den Auswirkungen<br />
der Globalisierung, der Ausbreitung des<br />
Internets, den Folgen des Wirtschaftsstrukturwandels<br />
mit Konzentration in<br />
Industrie und Handel, der Schließung<br />
von Kasernen und dem verändertem<br />
Kaufverhalten der Bürger stellt für die<br />
Kommunen eine gewaltige Herausforderung<br />
dar. Die veränderten Rahmenbedingungen<br />
zwingen sie, ihre kommunale<br />
Wirtschaftsförderung neu auszurichten<br />
und die Bandbreite ihrer Ziele und Aufgaben<br />
auszuweiten, und das vor dem<br />
Hintergrund meist knapper Kassen.<br />
Wie kann die Kommune vor diesem<br />
Hintergrund ihre Gestaltungsräume<br />
nutzen, um den eigenen Standort wirtschaftlich<br />
zu stärken? Sie kann und sollte<br />
die beiden wichtigsten Kategorien ihrer<br />
Mitbürger anhören und einbeziehen: die<br />
örtlichen Unternehmer und auch die<br />
Immobilieneigentümer, denn von der<br />
Investitionsbereitschaft dieser beiden<br />
Gruppen von Akteuren hängt das Wohl<br />
und Wehe jeder Kommune maßgeblich<br />
ab.<br />
Die Unternehmer<br />
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes<br />
gibt es zurzeit in Deutschland<br />
insgesamt rund 3,6 Millionen Unternehmen,<br />
darunter rund 2,3 Millionen<br />
Einzelunternehmen, 450.000 Personengesellschaften,<br />
666.000 Kapitalgesellschaften<br />
und 216.000 Unternehmen<br />
sonstiger Rechtsformen. Die Einzelunternehmen<br />
machen also fast zwei Drittel<br />
der Gesamtheit aus und sie prägen noch<br />
immer stark das wirtschaftliche Leben<br />
der Innenstädte.<br />
Als „Mittelstand“ wird oft die<br />
Gesamtheit der KMU, also der kleinen<br />
und mittleren Unternehmen, verstanden.<br />
Die KMU stellten nach Berechnungen<br />
des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung<br />
(IfM) 99,6 Prozent<br />
aller Unternehmen mit Umsatz aus Lieferungen<br />
und Leistungen und/oder sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten.<br />
Sie erwirtschafteten 2013 mit rund 2,16<br />
Billionen Euro 35,5 Prozent des gesamten<br />
Umsatzes deutscher Unternehmen;<br />
beschäftigten mit rund 16,14 Millionen<br />
Sozialversicherungspflichtiger 59,2 Prozent<br />
aller sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten, boten 82,2 Prozent aller<br />
Auszubildenden einen Ausbildungsplatz<br />
und steuerten rund 55,5 Prozent<br />
zur gesamten Nettowertschöpfung der<br />
deutschen Unternehmen bei.<br />
Die Oskar-Patzelt-Stiftung zählt zu<br />
den wenigen Lobby-Organisationen, die<br />
die Leistung des deutschen Mittelstandes<br />
intensiv und nachhaltig würdigen,<br />
sie lobt jährlich den „Großen Preis des<br />
Mittelstandes“ aus und trägt mit ihren<br />
vielfältigen Aktivitäten dazu bei, das<br />
Bild des Unternehmers in der deutschen<br />
Öffentlichkeit zu verbessern und ihre<br />
Leistung in den Blick der Öffentlichkeit<br />
zu rücken.<br />
Eine solche Unterstützung steht den<br />
Unternehmern in den meisten Kommunen<br />
leider nicht zur Verfügung. Es gibt<br />
IHK und HWK, Innungen und Verbände<br />
wie den Einzelhandelsverband, der<br />
DEHOGA etc. Aber alle diese Fachorganisationen<br />
leisten kaum einen Beitrag<br />
zur Stärkung der Kommune als Wirtschaftsstandort<br />
im Wettbewerb – das ist<br />
auch nicht ihre Aufgabe. Die früher oft<br />
sehr aktiven örtlichen Gewerbevereine<br />
sind verschwunden oder dümpeln vor<br />
sich hin, eine leistungsfähige Interessenvertretung<br />
der lokalen Wirtschaft in<br />
ihrer Gesamtheit gegenüber dem Rathaus<br />
existiert in der Regel nicht. Es wäre<br />
aber sehr sinnvoll für Unternehmer und<br />
Immobilieneigentümer, sich der Realität<br />
entsprechend als Teil einer Standortgemeinschaft<br />
wahrzunehmen und sich um<br />
mehr Einfluss auf die Rahmenbedingungen<br />
zu kümmern, unter denen sie am<br />
Ort wirtschaften. Es geht um ihr künftiges<br />
Geschäft.<br />
Wertschöpfung: Neuer Ansatz der<br />
kommunalen Wirtschaftsförderung<br />
Die durchweg finanziell klammen Kommunen<br />
richten ihre Wirtschaftsförderung<br />
oft vor allem an der gewünschten<br />
Steigerung des Gewerbesteuer-Aufkommens<br />
aus und fokussieren ihren Blick auf<br />
die Großbetriebe auf der „Grünen Wiese“.<br />
Das mag unter kurzfristigem fiskalischen<br />
Aspekt verständlich sein, aber die<br />
Ausrichtung der Wirtschaftsförderung<br />
unter dieser Priorität vernachlässigt die<br />
Wirtschaftsleistung der Gesamtheit der<br />
(inner)städtischen Unternehmen. Das<br />
sind neben den Handelsfilialisten die<br />
meist inhabergeführten Unternehmen<br />
des Facheinzelhandels, der Gastronomie,<br />
der Dienstleister wie Arztpraxen und<br />
Anwaltskanzleien. Sie sind mit ihrer Leistung<br />
vor Ort präsent, personalintensiv,<br />
sie bilden aus und sie beleben die Innenstadt.<br />
Alle diese Beiträge zur wirtschaftlichen<br />
Stärke des Standorts bleiben bei<br />
der Fokussierung auf die Gewerbesteuer<br />
außer Acht und führen tendenziell zur<br />
chronischen Überschätzung der Fiskaleffekte.<br />
Richtiger wäre es, die erzielte Wertschöpfung<br />
zum Maßstab der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung zu machen.<br />
Die Wertschöpfung eines Standortes<br />
hängt davon ab, wo die mobilen Einwohner<br />
der Stadt und ihres Umlands<br />
und die Gäste und Touristen ihr Geld<br />
ausgeben und welche Entscheidungen<br />
die örtlichen Unternehmer und ˘<br />
Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
7
Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
8<br />
Ist Ihre Kommune kinderfreundlich?<br />
Immobilieneigentümer in Bezug auf<br />
Investitionen oder Desinvestitionen bzw.<br />
Personalaufbau oder -abbau an diesem<br />
Standort treffen. Investoren entscheiden<br />
sich für einen Unternehmensstandort,<br />
Bürger für einen Wohnort und Touristen<br />
für ein Reiseziel, wenn dort die für sie<br />
wichtigen Rahmenbedingungen erfüllt<br />
sind und die Leistung stimmt. Für diese<br />
unterschiedlichen Zielgruppen muss<br />
die Stadt attraktiv sein, wenn sie den<br />
Wettbewerb der Standorte gegen ihre<br />
ebenfalls marktaktiven Nachbarstädte<br />
für sich entscheiden will.<br />
Die Gesamtwertschöpfung, die der<br />
Standort leistet, umfasst die wirtschaftliche,<br />
die soziale und die kulturelle Wertschöpfung.<br />
Was ist damit gemeint? Die<br />
wirtschaftliche Wertschöpfung ist die<br />
wertsteigernde Leistung, die von den<br />
Unternehmen am Standort, darunter<br />
auch den kommunalen Betrieben, am<br />
Markt erzielt wird, und z. B. in Umsatzgrößen,<br />
Kaufkraftkennziffern und mit<br />
Gewinn- und Verlustrechnungen gemessen<br />
werden kann. Ausdruck der wirtschaftlichen<br />
Stärke ist auch generell die<br />
Steuerkraft einer Gemeinde und speziell<br />
das jährliche Aufkommen an Einkommen-<br />
und an Gewerbesteuern.<br />
Die soziale Wertschöpfung umfasst<br />
alle die Aktivitäten, die die Daseinsvorsorge<br />
betreffen und das soziale<br />
Klima prägen – z. B. die Ausstattung<br />
der Gemeinde mit Krankenhaus, Ärzten<br />
und Notarzt, die Leistungen haupt- und<br />
nebenamtlicher Kräfte bei Kirchengemeinden,<br />
Rotem Kreuz, Arbeiterwohlfahrt,<br />
Jugendarbeit, Ferienprogramme<br />
für Kinder etc. Viele mittelständische<br />
Unternehmer sind in diesen Bereichen<br />
ehrenamtlich aktiv und spenden oft<br />
hohe Beträge zu deren Unterstützung,<br />
oft auch ohne damit verbundene PR-<br />
Maßnahmen.<br />
Die kulturelle Wertschöpfung erfasst<br />
die Gesamtleistung aller Kulturschaffenden<br />
im weitesten Sinne, darunter die<br />
© Robert Kneschke / Fotolia<br />
Schulen, Hochschulen<br />
und Weiterbildungseinrichtungen,<br />
die Kirchengemeinden,<br />
die Aktivität<br />
der Musik- und Kunstvereine,<br />
die Hilfen für<br />
benachteiligte Schulkinder<br />
etc. Nicht jede Stadt<br />
wird mit ihrem Kulturprofil so klar identifiziert<br />
wie z. B. die Festspielstadt Bayreuth;<br />
aber jede Stadt hat ein kulturelles<br />
Profil und das verdankt sie in der Regel<br />
zum großen Teil ihren in Vereinen ehrenamtlich<br />
aktiven Bürgern, darunter vielen<br />
kulturinteressierten Mittelständlern.<br />
Nicht immer sind die Teilwertschöpfungen<br />
voneinander zu trennen: Zum<br />
Beispiel ist ein Krankenhaus als Erbringer<br />
von Marktleistungen im Wettbewerb<br />
sowohl Produzent von wirtschaftlicher<br />
Wertschöpfung als auch in seiner<br />
Funktion als Arbeitgeber und Garant<br />
qualifizierter medizinischer Versorgung<br />
an der Erzeugung sozialer Wertschöpfung<br />
beteiligt.<br />
© Fotomek<br />
Diese drei Bereiche bedingen sich<br />
gegenseitig: Wo Geld in der Gemeindekasse<br />
ist, lassen sich auch leichter<br />
kulturelle und soziale Projekte realisieren.<br />
Wo das soziale Klima stimmt und<br />
die Menschen stolz auf „ihre“ Stadt sind,<br />
gibt es weniger Vandalismus und eine<br />
größere Bereitschaft von Privaten, in<br />
dieser Stadt in Immobilien zu investieren.<br />
Wo das kulturelle Leben blüht, fällt<br />
es Unternehmen leichter, qualifizierte<br />
Mitarbeiter zu halten oder von auswärts<br />
anzuziehen. Und wo die Leistung der<br />
Unternehmer wertgeschätzt wird, zeigen<br />
viele von ihnen große Bereitschaft,<br />
sich für Belange des Gemeinwesens<br />
aktiv einzusetzen.<br />
Von Oskar Patzelt ist bekannt, dass er<br />
sich den Leitspruch zu Eigen gemacht<br />
hatte: „Vor die Therapie stellten die Götter<br />
die Diagnose“. Diese Devise sollten<br />
auch Bürgermeister beherzigen, die ihre<br />
Gemeinde „nach vorn“ bringen wollen.<br />
Die angemessene Diagnose zur objektiven<br />
Beurteilung der Situation eines<br />
Unternehmens wie auch einer Kommune<br />
ist die SWOT-Analyse, also die<br />
systematische Erfassung der Stärken<br />
(Strengths) und Schwächen (Weaknesses)<br />
sowie der Chancen (Opportunities)<br />
und Risiken (Threats). Kaum eine Kommune<br />
verfügt aber bisher über dieses<br />
Diagnose-Instrument; oft ist es selbst<br />
Wirtschaftsförderern nicht bekannt. Wer<br />
zeitgemäße kommunale Wirtschaftsförderung<br />
betreiben will, braucht unternehmerischen<br />
Gestaltungswillen, eine<br />
präzise Lagebeurteilung (= „Diagnose“)<br />
und klare Arbeitsziele für die Verbesserung<br />
der Situation (= „Therapie“).<br />
Örtliches Unternehmer-Netzwerk<br />
Alle Unternehmen an einem Standort<br />
hängen in der einen oder anderen<br />
Weise voneinander ab. Ein Bewohner<br />
des Umlands, der in die Stadt fährt, dort<br />
zum Arzt geht, im Rathaus seinen Pass<br />
verlängern lässt, seinen Rechtsanwalt<br />
oder Steuerberater aufsucht, in mehreren<br />
Geschäften einkauft, eine Gaststätte<br />
besucht, sich bei der Bank mit<br />
Geld versorgt und zurückfährt, nimmt<br />
immer einen Gesamteindruck von der<br />
Qualität des Standorts gemessen an seinen<br />
Bedürfnissen und deren Erfüllung<br />
mit und richtet sein künftiges Verhalten<br />
danach aus.<br />
Erklärtes Ziel der Wirtschaftsförderung<br />
ist es in der Regel, den eigenen<br />
Standort für alle Beteiligten attraktiv zu<br />
halten und die Kundenfrequenz zu erhöhen.<br />
Da liegt es auf der Hand, dass es von<br />
Vorteil ist, ein Unternehmer-Netzwerk<br />
zur Verfügung zu haben, mit dessen<br />
Hilfe z. B. frequenzsteigernde Gemeinschaftsaktionen<br />
ins Werk gesetzt werden<br />
können.
© Fotomek<br />
„Gemeinsames Oberziel<br />
der Kommunalverwaltung<br />
und der örtlichen<br />
Unternehmen sollte sein,<br />
die Attraktivität der eigenen<br />
Gemeinde zu stärken.<br />
“<br />
Ein solches Unternehmer-Netzwerk<br />
haben in früheren Jahren meist die örtlichen<br />
Gewerbe- oder Verkehrsvereine<br />
geboten, die oft auf eigene Initiative<br />
und auf eigene Kosten Funktionen übernommen<br />
haben, die heute der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung obliegen,<br />
wenn der Standort nicht im Wettbewerb<br />
zurückfallen soll. Der gewachsene<br />
Wettbewerbsdruck unter den Unternehmen,<br />
die geminderten personellen<br />
und finanziellen Spielräume gerade<br />
der inhabergeführten Fachgeschäfte<br />
und der hohe Anteil der Filialisten – in<br />
der Regel sind dies Trittbrettfahrer bei<br />
Gemeinschaftsaktionen – haben die<br />
Bereitschaft der örtlichen Unternehmer<br />
zum ehrenamtlichen Einsatz sehr<br />
gedämpft. Es ist deshalb zur Aufgabe der<br />
Wirtschaftsförderung geworden, solche<br />
Netzwerke etablieren zu helfen – allein<br />
schon wegen des mit ihrer Hilfe verbesserten<br />
Zugangs der Verwaltung zu den<br />
örtlichen Unternehmen.<br />
Gemeinsames Oberziel der Kommunalverwaltung<br />
und der örtlichen Unternehmer<br />
sollte sein, die Attraktivität der<br />
eigenen Gemeinde zu stärken:<br />
• als Standort für die Unternehmen<br />
aller Branchen<br />
• als Wohnort für die Bürger der Stadt<br />
• als Einkaufsort für Kunden aus der<br />
Stadt und ihrem Umland<br />
• als Reiseziel für Gäste aus nah und<br />
fern.<br />
Standortmarketing erhält dadurch eine<br />
Aufgabe als Instrument der Stadtentwicklungs-Politik<br />
und jeder Unternehmer<br />
sollte im eigenen geschäftlichen<br />
Interesse daran mitwirken wollen. Kostet<br />
das Zeit? Ja. Kostet das Geld? Ja.<br />
Bringt es angemessenen Nutzen? Ja,<br />
wenn man es richtig angeht, wie bei<br />
allen Unternehmungen. Welche Faktoren<br />
sind dabei zu beachten? ˘<br />
Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
9<br />
• Konzept-Entwicklung-<br />
Konstruktion<br />
• Qualitätsplanung-<br />
Erprobung-Bemusterung<br />
•Projektmanagement<br />
•Serienfertigung<br />
Kunststofftechnik Backhaus GmbH<br />
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58566 Kierspe<br />
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2014<br />
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Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
10<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Ganzheitliches Standortmarketing mit<br />
aktiver Unternehmerbeteiligung ist<br />
natürlich kein Selbstläufer sondern eine<br />
sehr anspruchsvolle Gemeinschaftsaufgabe.<br />
Und da die Menschen sind, wie<br />
sie sind, gibt es sicher zu Beginn eine<br />
Fülle von Bedenken und Hemmnissen.<br />
Unsere Erfahrungen aus der Kommunalberatung<br />
und der Analyse Dutzender<br />
von Fallstudien zu unterschiedlichen<br />
Kommunen zeigen aber: Es funktioniert,<br />
wenn diese kritischen Erfolgsfaktoren<br />
bei der Konzeption des Standortmarketings<br />
und seiner Durchführung konsequent<br />
beachtet werden:<br />
• Erklärung des politischen Willens,<br />
Einbindung der politischen Gremien<br />
und Initiative von Promotoren, also<br />
aktiven Förderern des Projekts (des<br />
Bürgermeisters als des wichtigsten<br />
„Machtpromotors“ und aktiver<br />
Unternehmer als wirtschaftlich<br />
fachkundiger „Sachpromotoren“) zur<br />
Überwindung der üblichen Anfangswiderstände<br />
• Einbezug aller Akteure (insbesondere<br />
der mittelständischen Unternehmer)<br />
in die Kommunikation und sorgfältige<br />
prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Bereitstellung angemessener finanzieller<br />
Mittel zu Sicherung der Nachhaltigkeit<br />
• Effiziente Gestaltung des Stadtmarketing-Prozesses<br />
und konsequentes<br />
Projektmanagement<br />
Warum sollte die Kommunalpolitik sich<br />
auf einen solchen Prozess einlassen und<br />
die interessierten Unternehmer daran so<br />
aktiv beteiligen? Aus eigenem Interesse:<br />
Shoppingspaß muss sein!<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Was kann man weitblickenden Unternehmern<br />
raten, die in ihrer Gemeinde<br />
einen wirksamen Standortmarketing-<br />
Prozess in Gang setzen wollen? Wie<br />
können sie vorgehen? Aufgrund unserer<br />
praktischen Erfahrungen ist dies ein<br />
geeigneter Weg:<br />
1<br />
Identifizieren Sie die Unternehmer an<br />
Ihrem Standort, bei denen Sie Interesse<br />
an Ihrem Vorhaben erkennen<br />
können und die als kooperationsfähig<br />
bekannt sind. Holen Sie sie an einen<br />
runden Tisch und stellen Sie in offener<br />
Diskussion fest, wie die anderen ihren<br />
Standort bewerten und wo sie Ansatzpunkte<br />
für Verbesserungsmaßnahmen<br />
sehen. Fassen Sie das Ergebnis der Diskussion<br />
zusammen und leiten Sie das<br />
Protokoll allen Teilnehmern zu, je schneller<br />
desto besser.<br />
• Bündelung der Unternehmerinteressen<br />
in einer gut organisierten örtlichen<br />
Unternehmervereinigung mit<br />
Mitgliedern aus allen Branchen und<br />
Ortsteilen und mit Öffnung gegenüber<br />
Immobilieneigentümern auch<br />
ohne Geschäftsbetrieb aber mit Interesse<br />
an der Standortentwicklung<br />
• Klärung der Begriffe und der Erwartungen<br />
der Beteiligten an das Stadtmarketing<br />
und klare Zielsetzung für<br />
das Gemeinschaftswerk<br />
• Schaffung einer soliden Datengrundlage<br />
zur Standortqualität, am besten<br />
mit einer SWOT-Analyse<br />
• Organisatorische Verankerung mit<br />
klarer Zuordnung der Kompetenzen,<br />
administrative Unterstützung des<br />
Unternehmer-Netzwerks durch die<br />
Verwaltung, am besten durch die<br />
Wirtschaftsförderung<br />
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Denn wenn wie in den meisten Kommunen<br />
das eigene (Gewerbe-)Steueraufkommen<br />
nicht reicht und staatliche<br />
Zuschüsse kaum noch für Stadtentwicklung<br />
zur Verfügung stehen, gibt es nur<br />
eine Quelle, aus der die gewünschten<br />
Investitionsmittel in die Stadt fließen:<br />
die Gelder, die die Immobilieneigentümer<br />
und die Unternehmer an diesem<br />
Standort investieren, weil er ihnen<br />
günstige Bedingungen, Mitsprache und<br />
Planungssicherheit bietet und ihnen<br />
deshalb attraktiver erscheint als andere<br />
Kommunen, die weniger unternehmerfreundlich<br />
sind.<br />
2<br />
Tragen Sie in einem ersten Gespräch<br />
Ihrem Bürgermeister Ihre Gedanken<br />
vor und übergeben Sie ihm das<br />
Ergebnisprotokoll mit der Bitte, sich<br />
dazu zu äußern.<br />
3<br />
Nehmen Sie seine Fragen und<br />
– gegebenenfalls – Bedenken auf.<br />
Erstellen Sie a) eine schriftliche Nutzenargumentation<br />
aus Sicht der Unternehmer,<br />
der Immobilieneigentümer und<br />
der Kommune und b) eine schriftliche<br />
Einwandbehandlung, in der Sie auf alle<br />
wesentlichen Bedenken kurz und bündig<br />
eingehen. Diskutieren Sie das Papier in<br />
Ihrem Unternehmerkreis und aktualisieren<br />
sie es unter Berücksichtigung der<br />
Diskussionsergebnisse.<br />
4<br />
Gewinnen Sie den Bürgermeister<br />
und seinen Wirtschaftsförderer<br />
dafür, unter Mitwirkung der interessierten<br />
Unternehmer aus Ihrem Kreis<br />
eine SWOT-Analyse für Ihren Standort
zu erstellen und animieren Sie die in<br />
Frage kommenden Unternehmer – auch<br />
die Filialleiter großer Unternehmen auf<br />
der Grünen Wiese – Daten aus deren<br />
Erhebungen beizusteuern. Solche Daten<br />
liegen für jede größere Kommune vor.<br />
5<br />
Stellen Sie das Ergebnis der SWOT-<br />
Analyse auf Einladung des Bürgermeisters<br />
Ihrem Gemeinderat vor<br />
und werben Sie für den Ratsbeschluss<br />
zum Beginn eines Standortmarketing-<br />
Prozesses.<br />
6<br />
Fangen Sie mit „reifen“ Co-Marketing-Projekten<br />
an und überzeugen<br />
Sie die restlichen Zweifler<br />
und Bedenkenträger mit den sichtbaren<br />
Erfolgen. Stellen Sie dabei die Unterstützung<br />
durch den Bürgermeister und seine<br />
Verwaltung anerkennend heraus.<br />
7<br />
Formen Sie aus Ihrem – inzwischen<br />
hoffentlich gewachsenen – Unternehmerkreis<br />
eine neue örtliche<br />
Unternehmervereinigung in der Rechtsform<br />
des e. V. bzw. reaktivieren Sie den<br />
bestehenden alten Gewerbeverein, verankern<br />
Sie die Ziele des Gemeinschaftswerks<br />
in der Vereinssatzung und werben<br />
Sie auf dieser Basis um neue Mitglieder.<br />
8<br />
Wenn die oben skizzierten Erfolgsbedingungen<br />
geschaffen sind,<br />
können Sie gemeinsam mit der<br />
Kommunalverwaltung das Gemeinschaftswerk<br />
„Ganzheitliches Standortmarketing“<br />
in Angriff nehmen. Konzentrieren<br />
Sie sich auf die konstruktiven<br />
Köpfe und die erreichbaren Ziele und<br />
halten Sie durch. Einigkeit macht stark,<br />
aber sie stellt sich nicht von selbst ein.<br />
9<br />
Sorgen Sie von Beginn an für sorgfältige,<br />
konsequente Kommunikation<br />
nach innen (Unternehmer-<br />
Netzwerk) und nach außen (Rathaus und<br />
Öffentlichkeit), pflegen Sie guten Kontakt<br />
zur Lokalpresse und stellen Sie das<br />
Vorhaben und die erzielten Fortschritte<br />
auf der Homepage der Kommune und<br />
auf der des Unternehmer-Netzwerks gut<br />
verständlich und mit Bildern dar.<br />
10<br />
Wenn das Standortmarketing<br />
mit starker Unternehmerbeteiligung<br />
fest etabliert und<br />
funktionstüchtig ist: Prüfen Sie, ob die<br />
Voraussetzungen erfüllt sind, sich für<br />
den Wettbewerb um den „Großen Preis<br />
des Mittelstand“ vorschlagen zu lassen.<br />
Wenn Sie nun Blut geleckt haben:<br />
Viel Erfolg! ó<br />
Über den Autor<br />
Dr. Karl J. Eggers leitete von 1980 bis 1989<br />
in Bonn ein Institut für internationale Wirtschaftsanalysen<br />
und arbeitet seitdem in der<br />
Marketingberatung.<br />
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11<br />
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12<br />
Es ist Zeit,<br />
aus den Fehlern zu lernen!<br />
Dr. Volker Gallandi skizziert die großen Fehler<br />
der Regierung Merkel und gibt Anregungen<br />
für eine sinnvolle Bundestagswahl.<br />
Die Bundestagswahl wirft ihre<br />
Schatten voraus. Aus Angst vor<br />
Verhältnissen wie in Österreich<br />
fürchtet auch die hiesige große Koalition<br />
zu Recht, ihre Bundestagsmehrheit<br />
zu verlieren. Unterstützt von den mit<br />
Zwangsgebühren finanzierten Staatsmedien<br />
versucht man zur Zeit, die von<br />
der Flüchtlingskrise „gerupfte“ Kanzlerin<br />
zu rekonstruieren, um vermutlich<br />
mit der alten Strategie „auf den Kanzler<br />
kommt es an“ am Ruder zu bleiben. Es<br />
ist bei keinem politischen Lager eine an<br />
Inhalten orientierte positive Agenda zu<br />
erkennen. Man ist „gegen“ – gegen die<br />
AfD, gegen Ausländer, gegen Ausländerfeinde,<br />
gegen Vermögende usw.<br />
Dieser Artikel soll versuchen, die teuersten<br />
inhaltlichen Fehler der Merkel-<br />
Regierungen zu skizzieren, mit denen die<br />
Kanzlerin und ihre Follower ihre Opposition<br />
selbst heranzüchteten:
1. Energiewende<br />
Angesichts der Langzeitkosten der<br />
Atommüllentsorgung und der oft<br />
verschleierten Gefahren radioaktiver<br />
Strahlung (bekannte Unglücke:<br />
Fukushima, Harrisburg, Tschernobyl<br />
– Dunkelziffer unklar) war die<br />
Absichtserklärung, ohne Atomstrom<br />
auskommen zu wollen, sicher vertretbar.<br />
Nicht vertretbar war es, ostblockmäßig<br />
Gesetzmäßigkeiten der<br />
Physik dem politischen Willen unterordnen<br />
zu wollen: Der Plan – das<br />
zentrale Energieversorgungssystem<br />
der Altkonzerne zu erhalten und die<br />
dezentrale Energieerzeugung der<br />
Privathaushalte etc. mit Solarzellen,<br />
Windenergiekraftwerken usw. dem<br />
System einzuverleiben – missachtete,<br />
dass die Dezentralen auf der<br />
untersten Netzebene einspeisen, das<br />
zentrale System aber auf der Hochund<br />
Höchstspannungsebene. Beide<br />
„Dieser Artikel soll versuchen,<br />
die teuersten<br />
inhaltlichen Fehler der<br />
Merkel-Regierung zu<br />
skizzieren.<br />
“<br />
Systeme sind nicht miteinander<br />
kompatibel, erzeugen Überkapazitäten,<br />
machen saubere Gaskraftwerke<br />
unwirtschaftlich und machen<br />
schmutzige Kohlekraftwerke nötig.<br />
Eine Umweltgefahr wird durch eine<br />
neue ersetzt, Milliarden verbrennen.<br />
2. Banken- und Staatsschuldenkrise<br />
Japan war einmal die zweitstärkste<br />
Wirtschaftsnation, der Index Nikkei<br />
lag bei 40.000 Punkten. Seine Banken<br />
hatten zu viel Geld, die Blase platzte.<br />
Seit 1990 stagniert das Land und ist<br />
nun ein Rekordhalter der Staatsverschuldung.<br />
Alle effektiven Maßnahmen<br />
wurden nicht ergriffen. Nach der<br />
Finanzkrise 2008 – erneut geboren<br />
aus zu viel Geld – ging Europa den<br />
japanischen Weg: Die beschlossenen<br />
Regulierungen sind Augenwischerei,<br />
die nötigen Maßnahmen wurden<br />
unterlassen. Wie in der Energiepolitik<br />
ging es um den Erhalt des auch hier<br />
offensichtlich versagenden Zentralsystems.<br />
Man behielt ein Finanzsystem<br />
bei, das heute exakt dieselben<br />
Schwächen hat wie das der Krisenjahre<br />
1907, 1929, 2001, 2007/8 usw.<br />
Zusätzlich werden Systeme bekämpft,<br />
die früher bei Zusammenbruch des<br />
zentralen Systems das Überleben vieler<br />
Wirtschaftssubjekte und Bürger<br />
garantierten: Bargeld und Schattenwirtschaft.<br />
So hat der zwangsweise in<br />
das System einspeisende Solarstromproduzent<br />
bei einem Systemausfall<br />
keinen Strom und der Wohlhabende<br />
in der Finanzkrise kein Geld. Die dem<br />
Staat nahen Konzerne zocken auf<br />
Kosten der Steuerzahler, nicht auf<br />
eigene Gefahr.<br />
Im sehenswerten Film „Die Glücksritter“<br />
von 1983 ist das alte System<br />
beschrieben: Die Gebrüder Duke<br />
gehören zu den ältesten Händlern an<br />
der Börse. Als sie sich zum Schluss verzocken,<br />
nimmt ihnen der Geschäftsführer<br />
der Börse die Zulassung weg<br />
und beschlagnahmt ihr ganzes Privatvermögen.<br />
Auch heute basieren<br />
die Handelssysteme auf dem Vertrauen,<br />
dass die Inhaber der Trading-<br />
Lizenz solvent sind und wissen, was<br />
sie tun, also z. B. eine aus dem Ruder<br />
gelaufene Option liquidieren, wenn<br />
die verlangten Nachschüsse ausbleiben.<br />
Werden die Trader überrascht,<br />
wie bei der Freigabe des Schweizer<br />
Franken, zahlen die hinter den<br />
Trading-Häusern stehenden Teilnehmer,<br />
z. B. Banken, auch etwa bei der<br />
Börsenkrise 1907. Verursacht jedoch<br />
das billige Geld eine so große Blase,<br />
dass die Teilnehmer finanziell überfordert<br />
sind – wie bei Bear Stearns<br />
oder den Lehmann Brothers – kommt<br />
der Crash, d. h. in Japan wie in Europa<br />
zahlt immer der Staat. Die heutigen<br />
Handelssysteme werden durch die<br />
Brandbeschleuniger Zentralbankgeld<br />
immer riskanter, sodass das Wunschdenken,<br />
das den Politikern schmerzhafte<br />
Reformen und Abwahlrisiken<br />
erspart, bizarre Formen annimmt: Als<br />
Allheilmittel postulieren vom Staat<br />
bezahlte Zentralbanker und Professoren<br />
mal das bedingungslose Grundeinkommen<br />
oder das Helikoptergeld<br />
oder die Abschaffung des Bargeldes.<br />
Die Eurozone ist seit sechs Jahren<br />
nicht einmal in der Lage, die Probleme<br />
Griechenlands zu lösen. Das<br />
„Die Zentrale muss alle Macht haben“-<br />
Dogma führt dazu, dass die aneinander<br />
geketteten Kähne der EU und der<br />
Eurozone nur bei schönem Wetter<br />
nicht untergehen. Das schöne Wetter<br />
ist vorbei, mit Sätzen wie „Ihr Geld<br />
ist sicher!“ rettet sich kein Staatschef<br />
mehr. ˘<br />
Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
13
Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
14<br />
3. Die Flüchtlingskrise<br />
1980 wurde der Film „Der Grenzwolf“<br />
mit Charles Bronson gedreht. Es ging<br />
um die Flüchtlingsströme aus Mexico<br />
in die USA und die Ermordung eines<br />
US-Grenzbeamten. Im Abspann heißt<br />
es, dass die Bemühungen der USA,<br />
Flüchtlinge aus dem Süden abzuhalten,<br />
dazu führten, dass jährlich<br />
eine Million Flüchtlinge erwischt und<br />
zurückgeschickt werden, zwei Millionen<br />
aber durchkommen. Inzwischen<br />
sind ein Drittel der US-Amerikaner<br />
Hispanos. Wären Europas Zentralinstitutionen<br />
weniger unfähig, hätte<br />
man also die drohenden Flüchtlingswellen<br />
angesichts der Probleme in<br />
Afrika und Asien ebenso erkennen<br />
können wie den Umstand, dass die<br />
europäische Grenze länger ist als die<br />
der USA zu Mexiko. Weiterhin ignorant<br />
und zentralstaatlich hofft man<br />
nun auf einen Pakt mit Erdogan und<br />
Co. Dass die Diktatur das effizienteste<br />
System sei, das gleichsam alle<br />
Probleme lösen könne, schwingt bei<br />
diesem Denken mit. Das fördert nicht<br />
nur autoritär-antidemokratische Parteien,<br />
sondern das „Gebt mir noch<br />
mehr Macht“-Ansinnen demokratisch<br />
gewählter oder nicht gewählter (EZB-<br />
Rat) Institutionen. Empirisch ist die<br />
Effizienz der Diktaturen nicht belegt,<br />
der Untergang der DDR und des Ostblocks<br />
oder des Regimes des Schah<br />
von Persien zeigen, dass deren Propaganda<br />
eigener Macht und Schönheit<br />
den Blick auf die Realität verdunkelte,<br />
mehr nicht.<br />
4. Altersvorsorge<br />
Der redefreudige Norbert Blüm würde<br />
seinen Satz „Die Rente ist sicher!“ vermutlich<br />
mit dem Satz „Über die Höhe<br />
hat keiner was gesagt!“ ergänzen. In<br />
nahezu allen Debatten fehlt der Hinweis,<br />
dass man nicht mehr auszahlen<br />
kann als man erwirtschaftet, egal<br />
welches System man bevorzugt. Beim<br />
Thema „erwirtschaften“ fallen den<br />
meisten Politikern wieder nur staatliche<br />
Maßnahmen ein, obwohl das<br />
2015<br />
2015<br />
Rennsteig Werkzeuge GmbH<br />
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Tel.: +49 3 68 47 / 4 41-0<br />
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© By Tobias Koch (OTRS) [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/<br />
by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons from Wikimedia Commons<br />
Bundesregierung<br />
Schicksal des Ostblocks erwiesen hat,<br />
dass der Befehl „Wirtschaft wachse!“<br />
nicht funktioniert. Privatinitiative<br />
wird ideologisch in der herrschenden<br />
Meinung der Presse präventiv<br />
weggebombt. Man behandelt „Reiche“<br />
wie Parasiten, Unternehmer sind<br />
gleich Steuerhinterzieher, Vermieter<br />
Ausbeuter etc. – d. h. man mobilisiert<br />
Neid. Frankreich hat sich so zu einem<br />
Land entwickelt, das „keine einzige<br />
strukturelle Reform durchgeführt“<br />
und nicht, wie Deutschland 1.300<br />
Mittelständler des Typus „Hidden<br />
Champion“ hat, sondern nur noch<br />
100 (Euro 06/<strong>2016</strong> Seiten 21/23). Wer<br />
kann, flieht und auch der begabte Teil<br />
der deutschen Jugend hat keine Lust,<br />
im Inland zu bleiben und dem alten<br />
Establishment die – pünktlich vor<br />
der Wahl überdimensional erhöhte –<br />
Rente zu bezahlen.<br />
können, hat die Krisen nicht beseitigt,<br />
sondern verschlimmert. Wer auf<br />
Seiten der Mächtigen die Kreativität,<br />
die Intelligenz, die Meinung und die<br />
Energie, schlicht die Kräfte der Gesellschaft<br />
fürchtet und fesselt und Macht<br />
nicht wirksam dezentralisiert, wird<br />
scheitern, ebenso wie diejenigen der<br />
Machtlosen, die sich nicht nachhaltig<br />
engagieren wollen und nur den<br />
„besseren König“ suchen. Ein Wahlkampf<br />
über Inhalte und die konkrete<br />
Umsetzung von Zielen wäre ein erster<br />
Schritt. ó<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
5. Fazit<br />
Die auf Deutschland und Europa<br />
lastenden und noch zukommenden<br />
Krisen sind weder Überraschungen<br />
noch unbesiegbare Ungeheuer. Der<br />
autoritäre Anspruch des Zentralstaates,<br />
mit noch mehr Bevormundung<br />
und Macht die Probleme lösen zu<br />
Über den Autor<br />
Dr. Volker Gallandi ist Rechtsanwalt und<br />
Buchautor. Er beschäftigt sich unter anderem<br />
mit Staatsschutzdelikten und Pressefreiheit.<br />
Seine Kanzlei sitzt im Hessischen<br />
Gorxheimertal.
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16<br />
In der sozialistischen DDR gab es weder<br />
Bananen noch Westreisen. Das toppte<br />
die Zuckerinsel Kuba: Als dort Che Guevara<br />
Wirtschaftsminister war, wurde sogar<br />
der Zucker knapp.<br />
1<br />
“Noch vor fünfzig Jahren hatte praktisch<br />
kaum jemand den Mut, für die<br />
freie Marktwirtschaft einzutreten“,<br />
formulierte vor über fünfzig Jahren<br />
Ludwig von Mises vor argentinischen<br />
Studenten nach der Ära Peron. Heute<br />
nach Wirtschaftswunderzeiten und der<br />
Implosion realer sozialistischer Systeme<br />
bedarf es wieder dieses Mutes. Denn<br />
es ist wieder en vogue in der öffentlichen<br />
Debatte, marktwirtschaftliche<br />
Systeme zu diskreditieren. Mehr noch:<br />
In der Wirtschaftspolitik nehmen Interventionismus<br />
und Regulierung bereits<br />
sozialistische Züge an. Mietpreisbremse<br />
und andere Preiseingriffe nehmen überhand.<br />
Lehrbeispiel für das Versagen von<br />
politischer Intervention in wirtschaftliche<br />
Prozesse ist doch die Energiepolitik.<br />
2<br />
Angesichts des zunehmenden<br />
Drucks auf das marktwirtschaftliche<br />
System, auch bedingt durch<br />
den ständigen Interventionismus, ist es<br />
geboten, von neuem die grundsätzlichen<br />
Unterschiede zwischen Marktwirtschaft<br />
und Sozialismus herauszustellen.<br />
Wesentliche Merkmale für ein Wirtschaftssystem<br />
sind die Antworten auf<br />
die beiden Fragen: 1) Wer verfügt über<br />
das Eigentum an den Produktionsmitteln?<br />
2) Wer koordiniert Angebot und<br />
Nachfrage. Marktwirtschaft ist gekennzeichnet<br />
durch Privateigentum an den<br />
Produktionsmitteln und Koordination<br />
von Angebot und Nachfrage durch<br />
Markt und Wettbewerb. Im Sozialismus<br />
Warum Sozialismus<br />
nicht funktionieren kann<br />
dagegen liegt das Eigentum in Kollektiven<br />
(verstaatlicht oder vergesellschaftet)<br />
und die Koordination von Angebot und<br />
Nachfrage erfolgt über einen zentralen<br />
Plan bzw. eine Zentrale.<br />
3<br />
Die empirischen Erfahrungen mit<br />
sozialistischen Systemen haben<br />
stets die theoretischen Argumente<br />
derjenigen Wissenschaftler bestätigt,<br />
die wie Mises, Popper oder Hayek die<br />
Funktionsuntüchtigkeit solcher Modelle<br />
behauptet haben. Zu solchen Erfahrungen<br />
gehören beispielsweise:<br />
a) Sozialismus ist stets mit Totalitarismus<br />
politisch wie wirtschaftlich verbunden.<br />
Beides ist interdependent.<br />
Beides hebt die Freiheit politisch wie<br />
wirtschaftlich auf. Die Zentrale ist<br />
davon überzeugt, zu wissen, was gut<br />
für das Volk ist („Volksdemokratie“).<br />
b) Sozialistische Systeme führen zu<br />
Armut der Massen und zu Wohlstand<br />
nur der politischen Elite. Gegenwärtig<br />
bietet der Kubatourismus hierfür den<br />
besten Anschauungsunterricht. Noch<br />
drastischer freilich ist Nordkorea.<br />
c) Sozialismus heißt: Anmaßung von<br />
Wissen (Hayek). Es ist aber – trotz<br />
aller Fortschritte in der Datenverarbeitung<br />
– unmöglich, dass die Zentrale<br />
oder das Kollektiv über mehr<br />
Wissen verfügt als die Millionen von<br />
Bürgern, Verbrauchern und Produzenten.<br />
d) Auch sozialistische Systeme brauchen<br />
Kalkulationsgrundlagen. Eine Anekdote<br />
aus dem wissenschaftlichen<br />
Ideenstreit möge das Versagen solcher<br />
Systeme belegen: Oskar Lange,<br />
Ideengeber des sog. Dritten Wegs<br />
zwischen Kapitalismus und Sozialismus<br />
(sein Konzept nannte er Konkurrenzsozialismus<br />
und diente später<br />
als Blaupause für Ota Sik) wurde<br />
nach den Kalkulationsgrundlagen in<br />
seinem Konzept gefragt. Seine Antwort:<br />
„Ganz einfach, man nehme den<br />
Warenhauskatalog eines amerikanischen<br />
Unternehmens, dann kenne<br />
man das Preisgefüge!“<br />
4<br />
Marktwirtschaftliche Systeme sind<br />
offene Systeme, sind lernfähig,<br />
sind sensibel für Fehlerkorrekturen,<br />
sind anpassungsfähig und innovativ.<br />
Diese Eigenschaften gehören nicht<br />
zum Charakter sozialistischer Muster.<br />
Anschauungsunterricht hierfür bietet<br />
allein schon der Vergleich öffentlicher<br />
Verwaltungen und der Wirtschaft in<br />
unserem Land. Öffentliche Verwaltungen<br />
sind Bürokratien. Sie beruhen auf<br />
dem Prinzip von Befehl und Gehorsam.<br />
Kultur der Innovation, der Reformbereitschaft<br />
und Reformfähigkeit sowie des<br />
Verbesserungsmanagements: Fehlanzeige.<br />
Zwei Erlebnisse hierzu: Am Rande<br />
eines Treffens mit dem damaligen NRW-<br />
Ministerpräsidenten Clement sagte dieser<br />
im Kontext dieser Thematik: „Der<br />
öffentliche Sektor ist viel zu groß, das<br />
müsste alles kleiner werden!“ Warum ist<br />
ihm das als Chef der Verwaltung nicht<br />
gelungen? Zweites Erlebnis: Ein für das<br />
Kultusministerium eines Bundeslands<br />
zuständige Ressortchef sagte anlässlich<br />
eines Strategietreffens: „In meinem<br />
Hause könne man ein Drittel der Planstellen<br />
einsparen, ohne dass die Arbeit<br />
darunter leiden würde.“ Geschehen ist<br />
aber nichts.<br />
5<br />
Der Unterschied zwischen privatem<br />
und öffentlichem Sektor lässt sich<br />
auch und besonders an der Nutzungsintensität<br />
technischen Fortschritts<br />
verdeutlichen. Mitte der 90er-Jahre gab<br />
es eine Veranstaltung bei einem saarländischen<br />
Softwareunternehmen. Gast<br />
war auch der damalige Ministerpräsident.<br />
Der Festredner, Mitglied des Vor-
stands eines Global Players im IT-Bereich,<br />
bedauerte in seiner Rede, dass man in<br />
Deutschland mit niemandem aus der<br />
Politik und Verwaltung auf Augenhöhe<br />
über die Anliegen von IT und TK sprechen<br />
könne. Als ich selbst Ende 1999 Mitglied<br />
der Regierung wurde, konnte man<br />
den Entwicklungsrückstand zwischen<br />
Wirtschaft und Verwaltung erleben. Im<br />
Büro des Ministerpräsidenten fehlten zu<br />
der Zeit die für den Anschluss eines PCs<br />
erforderlichen Kabel.<br />
6<br />
Armut in der Welt lässt sich nur<br />
durch Nutzung marktwirtschaftlicher<br />
Methoden überwinden. Beispiel<br />
China: Wenn es in diesem großen<br />
Land nicht zur Hinwendung zu Privateigentum<br />
und marktwirtschaftlichen<br />
Strukturen gekommen wäre, würden<br />
dort immer noch Hungersnot und<br />
Armut herrschen. Auch in Europa wurde<br />
Armut erst besiegt, als der Kapitalismus<br />
seine sogar von Karl Marx bewunderten,<br />
kreativen Kräfte entfalten konnte. Systemüberwindung<br />
hin zu sozialistischen<br />
Methoden würde unsere Welt nicht verbessern,<br />
sondern verschlechtern – auch<br />
im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.<br />
7<br />
Popper mahnte in „Die Zukunft ist<br />
offen“: „Die Erhaltung der offenen<br />
Gesellschaft (Demokratie und Marktwirtschaft)<br />
ist eine ständige Aufgabe. Ob<br />
diese Lebensform, die eine einzige Ausnahme<br />
in der Geschichte der Menschheit<br />
darstellt und die nur ein kleiner Teil<br />
der Menschheit das Glück hat zu erleben,<br />
erhalten werden kann, das wird von<br />
der jungen Generation abhängen, also<br />
davon, ob diese Generation gewillt sein<br />
wird, diese Lebensform nach außen und<br />
nach innen zu verteidigen.“ Skepsis ist<br />
zwar angesichts der Diskussion um TTIP<br />
in Deutschland oder angesichts der Diskussion<br />
um die Arbeitsmarktreformen<br />
in Frankreich geboten. Aber man kann<br />
nur hoffen, dass diese jungen Menschen,<br />
die diesbezüglich auf die Straße gehen,<br />
nicht die Mehrheit darstellen. ó<br />
Über den Autor<br />
Hanspeter Georgi ist Politiker und Diplom-<br />
Volkswirt. Zuletzt war er saarländischer<br />
Minister für Wirtschaft und Arbeit. Er ist<br />
Mitglied des Präsidiums der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung.<br />
Gesellschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
17
Großer Preis<br />
Thomas Geisel,<br />
Oberbürgermeister<br />
Düsseldorf<br />
© Stadt Düsseldorf<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
18<br />
Uneingeschränkte<br />
Wertschätzung<br />
Grußwort von<br />
Sigmar Gabriel, MdB,<br />
Bundesminister für<br />
Wirtschaft und Energie<br />
Mittelständische Unternehmen verkörpern<br />
mit ihrer einzigartigen Mischung<br />
aus Leistungsbereitschaft, Erfolg und<br />
sozialer Verantwortung ein besonderes<br />
wirtschaftliches Erfolgsmodell in<br />
Deutschland. Sie sind unverzichtbar für<br />
Wachstum, Beschäftigung und Innovation.<br />
Damit der deutsche Mittelstand<br />
angesichts vielfältiger Herausforderungen<br />
im Zeitalter der Globalisierung, der<br />
Digitalisierung und des demografischen<br />
Wandels vital, stark und innovativ bleibt,<br />
hat das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie (BMWi) gemeinsam<br />
mit den Spitzenverbänden der deutschen<br />
Wirtschaft im Juli 2015 den Dialogprozess<br />
„Zukunft Mittelstand“ ins Leben<br />
gerufen. Im aktuellen Aktionsprogramm<br />
„Zukunft Mittelstand“ stellt das BMWi<br />
zahlreiche Maßnahmen moderner Mittelstandspolitik<br />
vor.<br />
So wollen wir die Rahmenbedingungen<br />
für Mittelständler in Deutschland<br />
durch einen beherzten Abbau von Bürokratie<br />
verbessern. Nachdem wir 2015<br />
durch das erste Bürokratieentlastungsgesetz<br />
und die Vergaberechtsreform<br />
einen kräftigen Entlastungsimpuls in<br />
Höhe von 1,4 Milliarden Euro für die mittelständische<br />
Wirtschaft gegeben haben,<br />
streben wir noch in dieser Legislaturperiode<br />
ein zweites Bürokratieentlastungsgesetz<br />
an.<br />
Um die Digitalisierung voranzutreiben,<br />
haben wir mit der Plattform<br />
Industrie 4.0 eines der größten internationalen<br />
und nationalen Netzwerke zur<br />
Förderung der Digitalisierung etabliert.<br />
Es unterstützt insbesondere den Mittelstand<br />
bei der Transformation in Richtung<br />
Industrie 4.0. In den vom BMWi geförderten<br />
„Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“<br />
können Unternehmen eigene<br />
technische Entwicklungen und Schnittstellen<br />
zu Produkten und Kunden testen,<br />
bevor sie in passgerechte Systeme investieren.<br />
Damit künftig alle Mittelständler<br />
an die digitale Welt angeschlossen<br />
sind, investieren wir in den Ausbau einer<br />
flächendeckenden und leistungsstarken<br />
Netzinfrastruktur.<br />
Mit der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“,<br />
die wir gemeinsam mit der<br />
Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaft,<br />
den Gewerkschaften und den Ländern<br />
ins Leben gerufen haben, stärken wir die<br />
duale Berufsausbildung, die besonders<br />
von mittelständischen Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern getragen wird.<br />
Wir wollen wieder mehr Jugendliche für<br />
die Berufsausbildung gewinnen, um die<br />
Fachkräftebasis unseres Mittelstands zu<br />
erweitern.<br />
Der Mittelstand in Deutschland<br />
genießt meine uneingeschränkte Wertschätzung.<br />
Ich freue mich deshalb sehr,<br />
dass Ihre Unternehmen auch durch die<br />
Teilnahme am „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Anerkennung durch eine größere Öffentlichkeit<br />
erhalten. Sie alle halten unsere<br />
Soziale Marktwirtschaft in Deutschland<br />
lebendig und sind daher auch alle preiswürdig.<br />
Ich wünsche Ihnen für die Preisverleihung<br />
viel Erfolg! ó<br />
© BMWi/Maurice Weiss<br />
Dr. Reiner Haseloff,<br />
Ministerpräsident des<br />
Landes Sachsen-Anhalt<br />
© Staatskanzlei des Landes<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bodo Ramelow,<br />
Ministerpräsident des<br />
Freistaats Thüringen<br />
© THÜRINGER STAATSKANZLEI<br />
Tarek Al-Wazir,<br />
Hessischer Minister für<br />
Wirtschaft, Energie,<br />
Verkehr und<br />
Landesentwicklung<br />
© HMWEVL<br />
Malu Dreyer,<br />
Ministerpräsidentin<br />
von Rheinland-Pfalz<br />
© STAATSKANZLEI RHEINLAND-PFALZ<br />
Richard Kühnel,<br />
Leitung der Vertretung<br />
der Europäischen<br />
Kommission in<br />
Deutschland<br />
© Europäische Kommission<br />
Vertretung in Deutschland<br />
André Schröder,<br />
Minister der Finanzen<br />
des Landes<br />
Sachsen-Anhalt<br />
© Ministerium der Finanzen,<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Dr. Markus Söder MdL,<br />
Staatsminister der<br />
Finanzen, für<br />
Landesentwicklung<br />
und Heimat<br />
© www.stmflh.bayern.de<br />
Dr. Nicole Hoffmeister-<br />
Kraut MdL, Ministerin für<br />
Wirtschaft, Arbeit und<br />
Wohnungsbau des Landes<br />
Baden-Württemberg<br />
© wm.baden-wuerttemberg.de<br />
Ilse Aigner, MdL, Stellv.<br />
Ministerpräsidentin Bayern,<br />
Staatsministerin für<br />
Wirtschaft und Medien,<br />
Energie und Technologie<br />
© www.stmwi.bayern.de<br />
Dr. Hans-Gert Pöttering,<br />
Präsident des Europ.<br />
Parlaments a.D. und<br />
Vorsitzender der Konrad-<br />
Adenauer-Stiftung<br />
© Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
Harry Glawe, Minister<br />
für Wirtschaft, Bau<br />
und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern<br />
© Pressestelle<br />
Wirtschaftsministerium M-V
Erwin Sellering,<br />
Ministerpräsident des<br />
Landes Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
<strong>2016</strong><br />
© Pressestelle Staatskanzlei M-V<br />
Jörg Felgner, Minister für<br />
Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Digitalisierung des<br />
Landes Sachsen-Anhalt<br />
© http://www.mw.sachsen-anhalt.de<br />
Stanislaw Tillich,<br />
Ministerpräsident des<br />
Freistaates Sachsen<br />
Torsten Albig,<br />
Ministerpräsident<br />
des Landes<br />
Schleswig-Holstein<br />
© Staatskanzlei Schleswig-Holstein<br />
Gebührende<br />
Anerkennung<br />
Grußwort von<br />
Dr. Wolfgang Schäuble,<br />
MdB, Bundesminister<br />
der Finanzen<br />
© Bundesministerium der Finanzen, Foto: Ilja C. Hendel<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
19<br />
Albrecht Gerber,<br />
Wirtschafts- und<br />
Energieminister<br />
Brandenburg<br />
© MWE Brandenburg<br />
Dr. Dietmar Woidke,<br />
Ministerpräsident<br />
des Landes<br />
Brandenburg<br />
Dr. Carsten Linnemann<br />
MdB,<br />
MIT-Bundesvorsitzender<br />
© Thorsten Schneider; Nutzungsrecht:<br />
Carsten Linnemann<br />
Christian Lindner MdL,<br />
Bundesvorsitzender der<br />
Freien Demokraten und<br />
Vorsitzender der FDP-<br />
Landtagsfraktion NRW<br />
© FDP-Landtags-Fraktion NRW<br />
Dr. Volker Wissing,<br />
Minister für Wirtschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft<br />
und Weinbau<br />
Rheinland-Pfalz<br />
© FDP Rheinland-Pfalz<br />
Mit dem Wettbewerb „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ erweist die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
den nominierten und den<br />
ausgezeichneten Unternehmen seit Jahren<br />
die Anerkennung und Würdigung,<br />
die ihnen gebührt.<br />
Ein großer Teil unseres Wohlstands<br />
gründet sich auf dem Erfolg mittelständischer<br />
Unternehmen. Dank ihnen ist<br />
unsere wirtschaftliche Lage gut – trotz<br />
aller Risiken im weltwirtschaftlichen<br />
Umfeld: Wir haben eine robuste Konjunktur.<br />
Die Reallöhne und Renten<br />
steigen stärker als in den Jahren zuvor.<br />
Auch die Beschäftigungslage ist gut. In<br />
Deutschland ist die Zahl der Erwerbstätigen<br />
auf einem Rekordhoch, wobei der<br />
Mittelstand überdurchschnittlich zum<br />
Anstieg der Beschäftigung beiträgt.<br />
Die Bundesregierung ist sich der<br />
Bedeutung mittelständischer Unternehmen<br />
für den Wohlstand unseres Landes<br />
bewusst. Mit unserer verlässlichen und<br />
stabilitätsorientierten Finanz- und Wirtschaftspolitik<br />
festigen wir das Vertrauen<br />
der Investoren und Konsumenten, der<br />
Unternehmer und Arbeitnehmer in eine<br />
erfolgreiche Zukunft. Dieses Vertrauen<br />
ist Voraussetzung dafür, dass auch die<br />
mittelständischen Unternehmen unseres<br />
Landes in ihre eigene Zukunft investieren.<br />
So sichern wir wirtschaftliche<br />
Dynamik und Arbeitsplätze und sorgen<br />
dafür, dass Deutschland in Europa und<br />
in der ganzen Welt für Stabilität steht.<br />
Die Soziale Marktwirtschaft ist auch<br />
deswegen eine Erfolgsgeschichte, weil<br />
das sozial verantwortliche Unternehmertum<br />
zum Markenzeichen unseres<br />
Landes und unserer Wirtschaftsordnung<br />
geworden ist. Diese soziale Verantwortung<br />
zeigt sich gegenwärtig auch darin,<br />
dass es vor allem die mittelständischen<br />
Unternehmen sind, bei denen die Bereitschaft<br />
enorm ist, Flüchtlinge einzustellen.<br />
Mit diesem Engagement leisten sie<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Integration<br />
der zu uns Gekommenen und zum<br />
sozialen Frieden in unserem Land.<br />
Die Preisträger des Wettbewerbs<br />
stehen für Leistungen und Einstellungen,<br />
die wir uns von allen Unternehmen in<br />
unserer Sozialen Marktwirtschaft wünschen:<br />
erfolgreiches Unternehmertum<br />
mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell,<br />
gepaart mit Verantwortungsbewusstsein<br />
und sozialem Engagement.<br />
Ich gratuliere den Nominierten wie den<br />
Preisträgern des diesjährigen Wettbewerbs<br />
herzlich und wünsche ihnen weiterhin<br />
viel Erfolg. Sie sind für den Standort<br />
Deutschland unverzichtbar. ó<br />
Weitere Grußworte gingen nach Redaktionsschluss ein.<br />
Alle Grußworte online unter www.pt-magazin.de/mittelstandspreis.<br />
Weitere Infos unter www.mittelstandspreis.com.<br />
Michael Müller,<br />
Regierender<br />
Bürgermeister<br />
von Berlin<br />
© www.berlin.de/senatskanzlei<br />
Anke Rehlinger,<br />
Ministerin für Wirtschaft,<br />
Arbeit, Energie und<br />
Verkehr des Saarlandes<br />
© www.wirtschaft.saarland.de<br />
John B. Emerson,<br />
Botschafter der<br />
Vereinigten Staaten<br />
in Deutschland<br />
© www.botschafter-berlin.de
Zukunftsreise Mittelstand <strong>2016</strong><br />
Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
20<br />
Unter diesem Titel startete Christian<br />
Wewezow, der Vorsitzende<br />
des Kuratoriums der Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung und Vorsitzender des<br />
Netzwerks der Besten im Juni <strong>2016</strong><br />
erstmalig eine einwöchige Tour durch<br />
acht Bundesländer. Er wurde begleitet<br />
von Mirko Beine und Dirk Janthur. Auf<br />
der Mittelstandstour vom Netzwerk der<br />
Besten wurden mehr als 2.000 Kilometer<br />
zurückgelegt und 25 Unternehmen<br />
besucht. Und das waren die Stationen<br />
der Reise:<br />
Am ersten Tag standen sechs herausragende<br />
Unternehmen zwischen<br />
Hessen und Baden-Württemberg auf<br />
dem Tagesplan. Es begann mit einem<br />
herzlichen Empfang bei Herold Pfeifer,<br />
dem Bürgermeister von Neckarsteinbach,<br />
gefolgt von einer Besichtigung der<br />
Neckar-Bootsbau Ebert GmbH und des<br />
1946 gegründeten Handelsunternehmens<br />
Blumen Wewezow.<br />
In der gemütlichen, baden-württembergischen<br />
Gemeinde Ubstadt-Weiher<br />
zeigte Michael Koch begeistert sein<br />
„Fabrikle“. Was zeichnet dieses Unternehmen<br />
aus?<br />
„Besucher nennen häufig die gute Stimmung<br />
im Fabrikle. Meiner Frau und mir<br />
ist es sehr wichtig, dass sich die Menschen<br />
im Fabrikle einbringen und zwar<br />
nicht nur mit ihren Händen sondern<br />
vor allem mit ihren Köpfen. Dass sie<br />
alle ihrer Verantwortung bewusst sind<br />
und die Freiheiten und Möglichkeiten<br />
dazu haben und sie auch nutzen, diese<br />
Verantwortung wahrzunehmen. Dass<br />
wir miteinander Chancen nutzen und<br />
Probleme lösen zum Vorteil von unseren<br />
Kunden und somit von uns allen.<br />
Das macht Spaß. Und den mögen wir<br />
alle.“ (Michael Koch)<br />
In der KTC-Karlsruhe Technology Consulting<br />
GmbH besiegelten Christian<br />
Wewezow und Horst Wenske, Bundesvorsitzender<br />
der Wirtschaftsjunioren<br />
Deutschland (WJD) die neue Partnerschaft<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung mit<br />
den Wirtschaftsjunioren. Ebenfalls in<br />
Karlsruhe kam es dann zu einem angeregten<br />
Impulsgespräch zu den „Trends<br />
und Herausforderungen im ÖPNV“ mit<br />
Dr. Pischon, dem Vorstand der VBK (Verkehrsbetriebe<br />
Karlsruhe).<br />
© OPS<br />
Tag 1: Christian Wewezow (v.l.), Horst<br />
Wenske (h.l.), Dirk Janthur (v.m.), Alexander<br />
Pischon (h.r.) und Mirko Bein (v.r.) vor<br />
einem klassischen Straßenbahnwagen<br />
der Verkehrsbetriebe Karlsruhe.<br />
Am Abend zeigte die Hans Fleig<br />
GmbH in Lahr ihre Kernkompetenz in<br />
Formbau und Miniaturspritzguss.<br />
„Als Unternehmer muss man täglich<br />
Entscheidungen treffen und diese letztlich<br />
auch verantworten.“ so Wolfgang<br />
Isenmann von der Hans Fleig GmbH.<br />
„Keine klaren Entscheidungen zu treffen<br />
oder diese vor sich her zu schieben,<br />
wirkt sich meist negativ auf die betriebliche<br />
Entwicklung aus. Zurückblickend<br />
möchte ich gerne allen Unternehmern/<br />
innen mit auf den Weg geben, sich<br />
nicht vor Entscheidungen zu drücken,<br />
eine transparente Unternehmensstrategie<br />
zu fahren und, mit Blick auf die<br />
Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />
Deutschland, die eigenen Prozesse täglich<br />
zu hinterfragen, optimieren und<br />
aktiv an technischen Neuerungen mit<br />
zu wirken. … Um weiter erfolgreich<br />
zu sein, bedarf es stetiger Weiterentwicklung.<br />
DENN STILLSTAND BEDEUTET<br />
RÜCKSCHRITT!!! Mein Fazit. Der größte<br />
Fehler besteht darin, Entscheidungen<br />
nicht zu treffen!“<br />
Am zweiten Tag ging es weiter in<br />
Süddeutschland: In Schwäbisch Gmünd<br />
zur DELTALOGIC Automatisierungstechnik<br />
GmbH, in Günzburg zur Günzburger<br />
Steigtechnik GmbH und am Abend<br />
fand im unterfränkischen Würzburg<br />
on air eine spannende Diskussion im<br />
würzburgRADIO unter anderem mit<br />
Carsten Lexa (Rechtsanwalt & G20<br />
Young Entrepreneurs´ Alliance Präsident<br />
Deutschland) und Moderator Michael<br />
Lightbeer statt zu den Themenbereichen<br />
Tag 2: Ein Unternehmen mit stabilem<br />
Stand. Ferdinand Munk (l.) zeigt Mirko<br />
Beine (m.) und Christian Wewezow die<br />
technischen Schmuckstücke seiner Produktion.<br />
© OPS<br />
Internationale Wirtschaft, regionale Mittelstandsökosysteme,<br />
Netzwerke und<br />
Förderung von Unternehmertum.<br />
Ferdinand Munk von der Günzburger<br />
Steigtechnik GmbH erklärt:<br />
„Produkte mit Mehrwert zu schaffen,<br />
innovative Lösungen und bedarfsgerechte<br />
Produkte zu entwickeln und zur<br />
Marktreife zu tragen: dies ist unser<br />
aller Ansporn und Antrieb. Wir machen<br />
„Steigtechnik mit Grips“, clevere Lösungen<br />
mit Mehrwert – immer mit dem<br />
„gewissen Etwas“ mehr als man erwartet.<br />
Auch in punkto Service.“<br />
Und was gibt Familie Hönle von der<br />
DELTA LOGIC als Familienunternehmen<br />
anderen Familienunternehmen als Rat<br />
mit auf den Weg?<br />
„Redet miteinander!“ Um Erfolge zu<br />
erzielen, sind eine gute innerbetriebliche<br />
Kommunikation und eine gelebte<br />
Fehlerkultur notwendig. Wenn man<br />
offen und wertschätzend miteinander<br />
umgeht, bietet jeder Fehler eine<br />
Chance zur Verbesserung. „Schuster,<br />
bleib bei deinen Leisten!“ Außergewöhnliche<br />
Leistungen sind nur durch<br />
Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen<br />
möglich. Bereiche, die<br />
außerhalb der Kernkompetenzen liegen,<br />
werden idealerweise mit Kooperationspartnern<br />
umgesetzt oder unter Inanspruchnahme<br />
von externen Beratern<br />
und Dienstleistern realisiert. „Vernetzt<br />
euch!“ Speziell für kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) finden wir den<br />
Erfahrungsaustausch mit anderen<br />
Unternehmen wichtig und inspirierend.“
© OPS<br />
Tag 3: Davon träumt man schon als kleiner<br />
Junge: Sven Lindig (rechts), Geschäftsführer<br />
der LINDIG Fördertechnik GmbH,<br />
zeigt Christian Wewezow, wie sich<br />
moderne Fördertechnik hautnah anfühlt.<br />
© OPS<br />
oniersysteme GmbH. Nach etwa fünf<br />
Stunden Fahrt hieß der nächste Halt<br />
Düsseldorf, IST-Hochschule für Management,<br />
und schließlich Besuch der ONI<br />
Wärmetrafo GmbH in Lindlar. Mehr als<br />
4.800 zufriedene Kunden in über 65 Ländern<br />
der Welt schätzen heute die ONI-<br />
Systemtechnik. Der Kundenkreis reicht<br />
dabei vom kleinen, mittelständischen<br />
Unternehmen bis zum Weltkonzern.<br />
Am sechsten Tag, dem Finale der<br />
„Zukunftsreise Mittelstand <strong>2016</strong>“ wurde<br />
der Besuch der Stephan Schmidt KG in<br />
der hessischen Gemeinde Dornburg von<br />
einer Exkursion in eine echte Bergbau-<br />
Grube gefolgt. Dann ging es auf direktem<br />
Wege nach Koblenz zur Canyon<br />
Bicycles GmbH, wo die Leidenschaft zum<br />
Thema Fahrrad hautnah spürbar ist.<br />
Die nächste Tour ist in Planung. Sie<br />
haben Fragen, Anregungen oder interessieren<br />
sich für eine Teilnahme? Dann<br />
schreiben Sie einfach an:<br />
wewezow@clockwise-consulting.de. ó<br />
Am dritten Tag ging es nach Aschaffenburg<br />
zur Weber GmbH & Co. KG,<br />
nach Fulda zur UTH GmbH und ins<br />
thüringische Krauthausen zur LINDIG<br />
Fördertechnik GmbH. Der Abend war<br />
drei Unternehmen aus Erfurt gewidmet:<br />
Goldhelm Schokoladenmanufaktur, Vintage<br />
VDB und der Werbeagentur Kallinich<br />
Media GmbH & Co. KG.<br />
Der vierte Tag galt der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
im sonnigen Leipzig, der<br />
CONTALL Container- & Behälterbau<br />
Kretschmer GmbH im sachsen-anhal-<br />
21<br />
Tag 6: Selfie mit Tiefgang: Die „Reisegruppe<br />
Mittelstand“ bei ihrer Exkursion an<br />
die Grube Meudt mit einem Umfang von<br />
300 Metern. Der kleine Bagger ganz weit<br />
hinten ist in Wirklichkeit ziemlich groß.<br />
tischen Zörbig und der Unternehmensgruppe<br />
Burchard Führer in Dessau.<br />
„Der größte Antrieb für mich als Unternehmer<br />
ist die Freude am Gestalten.“<br />
(Burchard Führer)<br />
Auch der fünfte Tag startete in<br />
Sachsen-Anhalt bei der in Halle (Saale)<br />
ansässigen Firma Gollmann Kommissi-<br />
ISC rund-um-sorglos Paket für SAP ® und Microsoft ®<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
· SAP ® Implementierung (S/4HANA,<br />
SAP R/3)<br />
· Rechenzentrum mit Hosting oder<br />
Outsourcing<br />
· Application Management<br />
Sie haben Fragen? Sprechen Sie uns an:<br />
ISC AG<br />
E-Mail: info@isc-consulting.de,<br />
Tel.: 08031 / 220 15 00.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.isc-consulting.de
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
und seine Partner (Auswahl)<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung <strong>PT</strong>-MAGAZIN 6/<strong>2016</strong><br />
22<br />
Düsseldorf:<br />
Auf Augenhöhe zum Mittelstand<br />
Hannover:<br />
Die Zukunftsallianz<br />
Maschinenbau<br />
macht kleine und<br />
mittlere Unternehmen<br />
fit für den globalen<br />
Wettbewerb.<br />
© Fit for future markets<br />
Stralsund:<br />
Fachhochschule Stralsund<br />
© step<br />
Hamburg:<br />
Impulse Medien GmbH<br />
(siehe Kolumne von Dr. Nikolaus<br />
Förster, rechte Seite)<br />
Berlin:<br />
„Der Große Preis des Mittelstandes<br />
ist die wichtigste Wirtschaftsauszeichnung<br />
für den deutschen Mittelstand.<br />
Die junge Wirtschaft von<br />
heute ist der starke Mittelstand<br />
von morgen. Diese Auszeichnung<br />
inspiriert und fördert Unternehmertum,<br />
was eines der Hauptziele<br />
der Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />
ist.“<br />
Horst Wenske, Bundesvorsitzender<br />
© WIRTSCHAFTSJUNIOREN<br />
© KMU-Berater<br />
Vorstand der KMU-Berater –<br />
Bundesverband freier Berater e. V.<br />
© Impulse Medien GmbH<br />
© Medienpreis Mittelstand<br />
Potsdam:<br />
MM Medienpreis Mittelstand<br />
Köln: DEUTSCHES-BUSINESS.TV<br />
Roland Tichy, Vorsitzender<br />
der Ludwig-Erhard-Stiftung,<br />
ist Vorsitzender der Jury<br />
Wiesbaden:<br />
© Champions<br />
Dresden:<br />
Jugendliche zu Champions!<br />
© DeutschesBusiness.TV<br />
Sindelfingen:<br />
DeutschTürkischer<br />
Wirtschaftsdialog<br />
© DeutschTürkischer Wirtschaftsdialog<br />
Tarkan Söhret, Vorsitzender des DeutschTürkischer<br />
Wirtschaftsdialogs<br />
© Wikimedia / David Liuzzo, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Deutschland
„Was nützt es gut zu sein,<br />
wenn keiner es weiß!“<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 6/<strong>2016</strong><br />
Nichts motiviert so sehr<br />
wie der Erfolg!<br />
Mit Blick auf die Leistungen des deutschen<br />
Mittelstands, auch in Zeiten der<br />
Krise, müsste man eigentlich davon<br />
ausgehen, dass Unternehmergeist hierzulande<br />
öffentlich honoriert und großzügig<br />
gefördert wird. Weit gefehlt. Die<br />
Politik schaut immer noch vorwiegend<br />
auf Konzerne, und auch der Großteil<br />
der Bevölkerung scheut das Risiko, sich<br />
selbstständig zu machen. Deutschland<br />
ist, kurz gesagt, ein Angestelltenland.<br />
In den Ranglisten zum Berufsprestige<br />
beispielsweise schneiden Ärzte, Krankenschwestern<br />
und Lehrer stets am besten<br />
ab. „Unternehmer“ kommen nicht<br />
einmal einem Viertel der Bevölkerung in<br />
den Sinn, wenn die Allensbacher Demoskopen<br />
alljährlich nach fünf Berufen fragen,<br />
„die Sie am meisten schätzen, vor<br />
denen Sie am meisten Achtung haben“.<br />
Es ist also gar nicht hoch genug<br />
einzuschätzen, was Helfried Schmidt vor<br />
über zwanzig Jahren in Leipzig startete,<br />
über die Region hinaus bekannt machte<br />
und schließlich in ganz Deutschland<br />
etablierte: Heute ist der „Große Preis<br />
des Mittelstands“ nach einer beeindruckenden<br />
Wachstumsgeschichte eine der<br />
bedeutendsten Wirtschaftsauszeichnungen<br />
hierzulande – zu verdanken<br />
dem Engagement, der Kreativität und<br />
der Hartnäckigkeit von Helfried Schmidt<br />
und seinen Mitstreitern, insbesondere<br />
Petra Tröger. Dass sie dabei hunderte<br />
Ehrenamtliche eingebunden haben, ist<br />
bemerkenswert: Nur wenigen gelingt es,<br />
aus einer Idee heraus solch ein Netzwerk<br />
zu formen, das von immer mehr Menschen<br />
getragen wird.<br />
Das Ziel, herausragendes Unternehmertum<br />
zu fördern und den Unternehmergeist<br />
in der Öffentlichkeit zu<br />
stärken – ob über einen inspirierenden<br />
Wettbewerb oder über praxisnahe<br />
Recherchen und Weiterbildung – verbindet<br />
die Oskar-Patzelt-Stiftung mit dem<br />
impulse-Netzwerk. Deshalb freue ich<br />
mich sehr, dass beide künftig als Partner<br />
eng zusammenarbeiten werden.<br />
Einst 1980 als Unternehmermagazin<br />
gestartet, ist impulse heute weit<br />
mehr als ein <strong>Magazin</strong>. Insbesondere seit<br />
dem Neustart 2013, als ich den Titel aus<br />
dem Konzern Gruner + Jahr herauslöste,<br />
zunächst einen eigenen Verlag und dann<br />
die impulse-Akademie gründete, vermitteln<br />
wir unternehmerische Impulse<br />
nicht nur über Recherchen, sondern<br />
auch über den persönlichen Austausch,<br />
etwa bei Firmenbesuchen oder Konferenzen.<br />
Unser Ziel ist immer das gleiche:<br />
Unternehmern über Wissen, Austausch<br />
und Training die Chance zu geben, voneinander<br />
zu lernen und sich erfolgreich<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Dies verbindet uns mit der Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung, die über den „Großen<br />
Preis des Mittelstands“ nicht nur herausragendes<br />
Unternehmertum öffentlich<br />
anerkennt und würdigt, sondern<br />
auf diese Weise auch andere dazu motiviert,<br />
unternehmerische Verantwortung<br />
zu übernehmen. Ich freue mich, wenn<br />
sich über das impulse-Netzwerk künftig<br />
noch mehr Unternehmer am „Großen<br />
Preis des Mittelstands“ beteiligen. Und<br />
die Teilnehmer künftig über die impulse-<br />
Akademie gezielt weitere unternehmerische<br />
Impulse erhalten können. Denn:<br />
Nichts motiviert so sehr wie der Erfolg!<br />
ó<br />
Über den Autor<br />
Dr. Nikolaus Förster ist impulse-Chefredakteur<br />
und geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Impulse Medien GmbH.<br />
Kontakt: foerster.nikolaus@impulse.de<br />
Caleg – 70 Jahre Erfahrung in Metall<br />
Mehr als 350 Mitarbeiter in 3 europäischen Produktionsstandorten<br />
freuen sich darauf, Ihre Wünsche<br />
in Produkte und Leistungen umzuwandeln.<br />
Was Sie von uns erwarten können:<br />
Engineering:<br />
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über den Entwurf, die Projektierung, den<br />
Prototypen bis hin zur industriellen Serienreife<br />
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Kostensenkungsthemen<br />
Blechbearbeitung:<br />
• Laser-, Stanz-, Biege- und Schweißtechnik in<br />
Stahl, Edelstahl und Aluminium auf hohem Niveau<br />
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aus Edelstahl und Aluminum<br />
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zur Außenaufstellung<br />
• Oberflächenfinish durch Eloxal bzw. Nanobeschichtung<br />
• Siebdruck<br />
Montage:<br />
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den Schienenfahrzeugbau, den<br />
Bereich der regenerativen Energien, der<br />
Tele kommunikation und der Aufzugsbranche<br />
sowie von Kühlgeräten für den industriellen<br />
Einsatz<br />
Steuerungsbau:<br />
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incl. Prüfung nach Ihren Vorgaben<br />
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Phone: (0049) 3541 840 | Fax: (0049) 3541 84167<br />
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Der Fluch des Alters<br />
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24<br />
© beeboys<br />
Erfahrung und Gelassenheit nehmen<br />
mit dem Alter zu. Die Lust<br />
auf Risiken und Neues hingegen<br />
nimmt – hormonell bedingt – ab. Wann<br />
ist nun der optimale Zeitpunkt für die<br />
Übergabe? Es gibt fünf untrügliche Zeichen,<br />
die aufzeigen, ob Sie schon einen<br />
Nachfolger suchen sollten.<br />
Für eine perfekte Unternehmensnachfolge<br />
gibt es eine ganze Reihe von<br />
Fallstricken. Einer der gravierendsten ist<br />
der lange Aufschub. Wer einmal die 50<br />
überschritten hat, kennt es aus eigener<br />
Erfahrung: Der unschlagbare Vorteil des<br />
zunehmenden Alters besteht in dem<br />
Wissen, wie der Hase läuft. Zur Erfahrung<br />
gesellen sich Routine und Gelassenheit<br />
und plötzlich geht vieles wie<br />
von selbst. Wo man als Jungspund noch<br />
ständig mit dem Kopf durch die Wand<br />
ging, sieht man jetzt an der gleichen<br />
Stelle, nur 5 Zentimeter daneben, die Tür.<br />
Fehlervermeidung führt zu Stagnation<br />
Man erlebt sich in den „Fifties“, „Sixties“<br />
und „Seventies“ weiterhin auf dem<br />
Zenit und fühlt durchaus eine gewisse<br />
Erhabenheit in seiner Erfahrung und<br />
der Richtigkeit seines Tuns. Doch mit<br />
zunehmendem Alter nimmt – speziell<br />
bei Männern – das Hormon „Cortisol“<br />
zu. Cortisol führt dazu, dass Menschen<br />
Gefahren anders bewerten, Angst vor<br />
Unsicherheit und Stress aufbauen und<br />
eine stark zunehmende Aversion gegen<br />
Fehler entwickeln.<br />
Ihr Blick richtet sich auf die Fehlervermeidung<br />
bei anderen. Sich selbst haben<br />
Sie aufgrund der geringen Fehler der<br />
letzten 20 Jahre nicht auf dem Schirm.<br />
Beim Gedanken an einen Nachfolger<br />
sehen Sie Ihr Lebenswerk davonschwimmen.<br />
Und so schieben Sie im Glauben<br />
auf ein ewiges Leben die unausweichliche<br />
Entscheidung vor sich her. Meist mit<br />
der innerlichen Rechtfertigung, dass der<br />
Richtige schon noch kommen wird.<br />
Warum sich viele Unternehmer schwer tun,<br />
rechtzeitig loszulassen<br />
Demotivation statt Innovation<br />
Das Wohl des Unternehmens leidet darunter,<br />
wenn der alte Unternehmer zwar<br />
jede Menge Erfahrung mitbringt, aber<br />
keine Innovationen mehr durchführt.<br />
Im Gegenteil: Aufgrund seines angstbesetzten<br />
Hormonhaushalts verhindert er<br />
diese häufig und demotiviert damit die<br />
Mitarbeiter, die Innovationen vorschlagen.<br />
Die jungen Wilden, die das Unternehmen<br />
voranbringen könnten, lassen<br />
sich das meist nicht lange bieten und<br />
wechseln zu anderen Unternehmen, wo<br />
ein frischerer Wind weht.<br />
Wer spricht den Unternehmer an?<br />
Das ganz große Dilemma: Wer spricht<br />
mit dem Senior darüber? Die Familie?<br />
Schwierig. Das fordert familiäre Konflikte<br />
geradezu heraus. Die angestellten<br />
Führungskräfte? Das wäre ideal,<br />
ist aber unrealistisch. Der befreundete<br />
Hausjurist oder Steuerberater? Der kann<br />
und darf es. Ob er sich durchsetzt, darf<br />
bezweifelt werden. Vielleicht wäre eine<br />
regelmäßige, anonyme Befragung bei<br />
den Führungskräften und Mitarbeitern<br />
doch das nützlichste und ehrlichste Instrument.<br />
Doch wie man es dreht und<br />
wendet: dieser Punkt bleibt heikel.<br />
Ein interessantes Instrument, um das<br />
Thema frühzeitig in Griff zu bekommen,<br />
ist die Familienverfassung. Sie regelt, wie<br />
sich das Unternehmen und der Unternehmer<br />
in all diesen Fällen zu verhalten<br />
haben. Es ist so eine Art Patientenverfügung<br />
für Unternehmer, allerdings ohne<br />
verbindliche Wirkung. Die Unternehmer,<br />
die dieses Instrument nutzen, sind in der<br />
Regel diejenigen, die auch die Unternehmensnachfolge<br />
souverän und professionell<br />
in die Wege leiten.<br />
Wann ist die Zeit reif für die<br />
Staffelübergabe?<br />
Woran erkennen Sie nun, ob Sie schon<br />
einen Nachfolger suchen sollten? Es gibt<br />
fünf untrügliche Zeichen:<br />
• Sie sind über 70 Jahre<br />
• Sie haben keinen Nachfolger<br />
• Sie entscheiden im Wesentlichen<br />
alles selbst<br />
• Ihr innerbetrieblicher Widerspruch ist<br />
gering<br />
• Ihre letzte große Innovation ist älter<br />
als 12 Monate<br />
Wenn mehrere dieser Punkte auf Sie<br />
zutreffen, sollten Sie das Thema „Unternehmensnachfolge“<br />
mit Dritten besprechen<br />
und sich einen Zeitraum von drei<br />
Jahren setzen, innerhalb dessen Sie die<br />
Staffel übergeben. Wobei dieser Zeitraum<br />
ruhig allgemein bekannt sein darf,<br />
um die Verbindlichkeit zu steigern. Wir<br />
helfen Ihnen gerne dabei. ó<br />
Über den Autor<br />
Christian Kalkbrenner ist Strategieberater<br />
und Autor und erhielt für seinen Bambus-<br />
Code von der Oskar-Patzelt-Stiftung die<br />
Auszeichnung „Mittelstandsbuch 2010“.<br />
Gemeinsam mit seinen Partnern organisiert<br />
er Unternehmensnachfolgen. Weitere<br />
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26<br />
Die Günzburger Steigtechnik macht sich<br />
fit für die Technologien der Zukunft. Der<br />
bayerische Qualitätshersteller ist der<br />
erste inhabergeführte Mittelständler,<br />
der sich am neuen Technologiezentrum<br />
Augsburg (TZA) beteiligt, das jetzt von<br />
Ilse Aigner, der bayerischen Staatsministerin<br />
für Wirtschaft und Medien, Energie<br />
und Technologie, offiziell eröffnet<br />
wurde.<br />
Dass sich neben großen Industrieunternehmen<br />
wie Fujitsu<br />
Technology Solutions und Forschungsinstituten<br />
wie dem Deutschen<br />
Luft- und Raumfahrtzentrum für Leichtbauproduktionstechnologie<br />
ausgerechnet<br />
auch das 250 Frau und Mann starke<br />
Familienunternehmen aus Günzburg<br />
am Technologiezentrum Augsburg engagiert,<br />
mag einige überraschen.<br />
Für Ferdinand Munk, den Geschäftsführer<br />
der Günzburger Steigtechnik, ist<br />
die Eröffnung von Büro und Werkstatt<br />
im TZA ein strategisch sehr wichtiger<br />
Schritt, der auch zur Sicherheit der<br />
Arbeitsplätze und zur Stärkung des<br />
Standortes Günzburg beiträgt: „Das<br />
TZA ist das Zentrum für Innovation<br />
und Entwicklung, das Innovationsklima<br />
strahlt weit über den Wirtschaftsraum<br />
Wirtschafts- und Technologieministerin<br />
Ilse Aigner und Geschäftsführer<br />
Ferdinand Munk drücken auf Start für<br />
den Erfolg der Günzburger Steigtechnik<br />
im Technologiezentrum Augsburg.<br />
Bayerisch-Schwaben hinaus. Hier im TZA<br />
sind die Global Player vernetzt, absolute<br />
Hochkaräter in Bezug auf Forschung<br />
und Entwicklung. Und genau mit diesen<br />
stets vorwärts denkenden Köpfen müssen<br />
wir uns orientieren. Das hilft uns<br />
dabei, neue Lösungen – die Steigtechnik<br />
der Zukunft – zu entwickeln.“<br />
© Günzburger Steigtechnik<br />
Mit ihren innovativen Steigtechniklösungen<br />
ist die Günzburger Steigtechnik sehr<br />
erfolgreich.<br />
Steigerung der Innovationskraft<br />
Das erfolgreiche mittelständische Unternehmen<br />
aus Günzburg, das für seine<br />
Innovationsfreude sowie seine nachhaltige<br />
und familienfreundliche Geschäftspolitik<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet<br />
wurde, erwartet sich durch die Nähe zu<br />
Industriekunden und vor allem durch<br />
das Klima des Forschens und Entwickelns<br />
im neuen TZA eine Steigerung<br />
der eigenen Innovationskraft. „Wir sind<br />
ständig auf der Suche nach neuen Technologien,<br />
damit unsere Steigtechnikpro-<br />
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Hier wird entwickelt: Die Laborwerkstatt<br />
der Günzburger Steigtechnik im Technologiezentrum<br />
Augsburg.<br />
dukte noch leichter, noch ergonomischer<br />
und immer noch besser werden. Daher<br />
müssen wir offen sein für neue Werkstoffe,<br />
neue Antriebs- und neue Verbindungstechniken.<br />
Dieses Streben nach<br />
innovativen Ideen für die Zukunft vereint<br />
alle Mieter im TZA. Und genau das<br />
macht dieses Netzwerk so spannend“,<br />
freut sich Munk auf eine prickelnde Partnerschaft.<br />
© Günzburger Steigtechnik<br />
Neues Technologie-Zeitalter<br />
Vom Engagement der Günzburger Steigtechnik<br />
war auch Wirtschafts- und Technologieministerin<br />
Ilse Aigner sichtlich<br />
angetan. Vor wenigen Monaten hatte<br />
sie Ferdinand Munk in München noch<br />
als Top-Unternehmer mit dem Titel „Bayerns<br />
Best 50“ ausgezeichnet, jetzt gab<br />
Aigner gemeinsam mit dem Firmenchef<br />
in Augsburg bei der Inbetriebnahme<br />
einer dort ausgestellten Arbeitsbühne<br />
der Günzburger Steigtechnik symbolisch<br />
den Startschuss in ein neues Technologie-Zeitalter.<br />
Für die Günzburger Steigtechnik<br />
ist die Beteiligung am Technologiezentrum<br />
Augsburg ein wichtiger Schritt in<br />
Bezug auf das Zukunftsprojekt 2020.<br />
„Wir sehen uns als Innovationsführer im<br />
Bereich der Steigtechnik der Zukunft<br />
und wollen diese starke Marktposition<br />
ganz gezielt ausbauen. So können wir<br />
nachhaltig die Arbeitsplätze am Firmensitz<br />
in Günzburg sichern. Dass wir der<br />
erste Steigtechnikhersteller in Deutschland<br />
überhaupt sind, der sich an einem<br />
Technologiezentrum beteiligt, beweist,<br />
dass wir diesen Anspruch sehr ernst<br />
nehmen und nachhaltig in die Innovationen<br />
von morgen investieren“, erklärt<br />
Ferdinand Munk. ó<br />
Über die Günzburger Steigtechnik<br />
Die Günzburger Steigtechnik GmbH zählt<br />
zu den bedeutendsten Anbietern von Steigtechnik<br />
aller Art. Produkte der Günzburger<br />
Steigtechnik sind zum einen Leitern für<br />
den gewerblichen und privaten Gebrauch,<br />
aber auch alle Arten von Roll- oder Klappgerüsten<br />
sowie Rettungstechnik, Podeste<br />
und Sonderkonstruktionen für industrielle<br />
Anwendungen. Das Unternehmen macht<br />
immer wieder mit innovativen Ideen auf<br />
sich aufmerksam, die unter dem Motto<br />
„Steigtechnik mit Grips“ entwickelt werden<br />
und den Kunden einen Mehrwert in der<br />
Praxis bieten.<br />
Die Günzburger Steigtechnik fertigt ausnahmslos<br />
am Standort Günzburg. Auf alle<br />
Serienprodukte gewährt das Unternehmen<br />
eine Qualitätsgarantie von 15 Jahren.<br />
Als erster Hersteller überhaupt wurde die<br />
Günzburger Steigtechnik im Jahr 2010 vom<br />
TÜV Nord mit dem zertifizierten Herkunftsnachweis<br />
„Made in Germany“ auditiert. Das<br />
Unternehmen wurde bereits in der Vergangenheit<br />
mehrfach für seine Innovationen<br />
und seine Familienfreundlichkeit ausgezeichnet,<br />
zuletzt in der Premier-Kategorie<br />
beim Großen Preis des Mittelstands, als<br />
„Top 100“-Innovator des Deutschen Mittelstandes<br />
und mit dem Eisen CSR Award<br />
<strong>2016</strong>. Die Günzburger Steigtechnik zählt<br />
zu „Bayerns Best 50“ und darf das Siegel<br />
„Beruf & Familie“ tragen. Das Unternehmen<br />
schloss das Geschäftsjahr erneut mit einem<br />
Umsatzplus ab und ist im 117. Jahr seines<br />
Bestehens weiter auf Wachstumskurs. Die<br />
Günzburger Steigtechnik beschäftigt am<br />
Firmensitz in Günzburg rund 250 Mitarbeiter.<br />
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spätestens vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)
Mein bester Tag<br />
KOLUMNE<br />
Wir alle haben bessere und schlechtere<br />
Tage. Nicht immer gelingt es, die<br />
Probleme der Arbeit im Büro zu lassen.<br />
Selbständig sein beinhaltet eben „selbst“<br />
und „ständig“. Auch Unternehmer sind<br />
nur Menschen. Auch Unternehmer sind<br />
ab und zu versucht, sich herauszureden,<br />
wenn Dinge nicht klappen wie geplant.<br />
Aber Unternehmer finden nach einer<br />
inneren Pause häufiger wieder zurück<br />
zur Lösung. Unternehmer lassen sich<br />
nicht bestimmen. Unternehmer bestimmen.<br />
Sie übernehmen Verantwortung.<br />
Sie handeln. Und sie tragen das Risiko.<br />
Im Netzwerk der Besten finden<br />
handlungs- und entscheidungsstarke<br />
Persönlichkeiten zusammen. Johann<br />
Wolfgang von Goethe hätte seine Freude<br />
an den Nominierten und Ausgezeichneten<br />
im Wettbewerb „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ gehabt. In seinen »Zahmen<br />
Xenien« heißt es: »Wer mit dem<br />
Leben spielt, kommt nie zurecht; wer<br />
sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer<br />
Knecht«.<br />
Genau das ist der Kern: Nur wer<br />
sich selbst befiehlt, kann seine Zukunft<br />
gestalten. Wem das zu anstrengend oder<br />
zu riskant ist, dessen Zukunft gestalten<br />
andere Menschen.<br />
Auch ich gehöre zu denen, die<br />
von klein auf nach Aufgaben gesucht<br />
haben, nach Wegen, nach Zielen. Was<br />
die Zukunft bringen wird, war immer<br />
offen. Aber was ich dafür tun konnte,<br />
das wollte ich auf keinen Fall unversucht<br />
lassen.<br />
Für mich war daher jeder Tag mein<br />
bester Tag. Das ist noch heute so. Egal<br />
was gestern war, egal welche Sorgen<br />
mich nachts geplagt haben: Wenn ich<br />
morgens aufstehe, beginnt ein neuer<br />
Tag! Ein neuer Tag mit vielen neuen<br />
Möglichkeiten, die es gestern noch nicht<br />
gab. Ob dieser Tag erfolgreich sein wird,<br />
das hängt in einem hohen Maße davon<br />
ab, welche Entscheidungen ich treffe,<br />
welchen Aufgaben ich mich stelle, welche<br />
Aufgaben ich heute in den Mittelpunkt<br />
rücke.<br />
So manch einer hat auch mich<br />
schon verzweifelt gehört, aber nach dem<br />
Gespräch war es wieder mein bester Tag,<br />
dafür danke ich Ihnen.<br />
Es ist leicht, sich aus der Verantwortung<br />
herauszureden, dass „andere“<br />
schuld sind, wenn etwas nicht geklappt<br />
hat wie geplant. Das ist auch nie ganz<br />
falsch. Natürlich sind immer andere<br />
beteiligt. Aber wenn ich anderen die<br />
Verantwortung zuschiebe, wenn ich die<br />
Verantwortung für mein Handeln nicht<br />
übernehme, dann bleibe ich auch heute<br />
wieder ausgeliefert. Und morgen. Und<br />
übermorgen.<br />
Aus dieser Falle gibt es einen Ausweg:<br />
Betrachten Sie jeden Tag als Ihren<br />
besten Tag. Das ändert alles. ó<br />
Ihre Petra Tröger<br />
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29<br />
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© Rameder<br />
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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
30<br />
Jens Waldmann, Marketingleiter bei<br />
Rameder, erklärt im Interview mit dem<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>, warum auch in einer zunehmend<br />
digitalisierten Welt eine gut<br />
gemachte klassische Außenwerbung<br />
funktionieren kann.<br />
<strong>PT</strong>: Seit wann machen Sie Werbung an<br />
Tankstellen?<br />
Waldmann: Bereits seit 2003 setzen wir<br />
auf das Umfeld Tankstelle und speziell<br />
auf Werbung an Zapfpistolen. Dort<br />
befindet sich unsere Zielgruppe und<br />
ist offen für Autozubehör und Services.<br />
Zudem lässt sich das Medium sehr gut<br />
aussteuern. Wir platzieren die Werbung<br />
gezielt im Umfeld von Montagepartnern<br />
und Werkstätten, die Wert auf Markenqualität<br />
zu einem guten Preis legen.<br />
<strong>PT</strong>: Wie wichtig ist die regionale Aussteuerbarkeit?<br />
Waldmann: Sehr wichtig. Tankstellenwerbung<br />
hat für uns wenige Streuverluste,<br />
da wir nicht nur die Region, ja<br />
sogar jede einzelne Tankstelle auswählen<br />
können. Wir vertreiben unsere Ware,<br />
wie etwa Anhängerkupplungen oder<br />
Dachgepäckträger, zwar deutschlandweit<br />
im Netz, machen unsere Angebote<br />
aber lokal bekannt. Denn die Montagepartner<br />
erreiche ich vor allem unterwegs,<br />
offline. Erst durch klassische Werbung<br />
hole ich neue Kunden ins Netz.<br />
<strong>PT</strong>: Ist Ihr Unternehmen das Sixt der Zapfpistolen?<br />
Warum plädieren Sie für eine<br />
Monokampagne?<br />
Waldmann: Der Vergleich ist nicht<br />
schlecht. Tatsächlich setzen wir schon<br />
sehr lange und konsequent auf Zapfpistolen.<br />
Das Umfeld ist für unser Angebot<br />
die optimale Präsentationsfläche. Hier<br />
sprechen wir die Kundengruppen an, die<br />
sich nicht zu allererst im Netz informieren.<br />
Und das sind immer noch sehr viele.<br />
Die Monokampagne macht für uns deshalb<br />
Sinn, weil wir zum einen das Budget<br />
am optimalen Standort bündeln und<br />
zum anderen so besser gelernt werden.<br />
Ähnlich wie Sixt-Werbung am Flughafen.<br />
<strong>PT</strong>: Sie sind gerade mit Ihrem Online-<br />
Handel in die Schweiz expandiert. Auch<br />
hier setzen Sie auf FillBoard-Marketing.<br />
Wie ist ihre Prognose?<br />
Waldmann: Der Gesamtbestand an<br />
motorisierten Fahrzeugen nimmt in<br />
der Schweiz weiter zu. Wir liegen mit<br />
unserem Webangebot www.kupplung.<br />
ch also voll im Trend. Auch im Alpenland<br />
werden wir deshalb auf eine regional<br />
ausgesteuerte Kampagne auf Zapfpistolen<br />
setzen. Kfz-Zubehör und Tankstellen<br />
ergänzen sich einfach ideal. Hier holen<br />
wir die Leute ab, direkt ins Netz zu gehen<br />
und online zu bestellen.<br />
<strong>PT</strong>: Was sind weitere Pläne?<br />
Waldmann: Wir werden weiter expandieren<br />
und unsere Services im Netz ausbauen.<br />
Auf jeden Fall werden wir auch<br />
unsere regionale Marketingstrategie<br />
fortsetzen.<br />
<strong>PT</strong>: Zum Schluss interessiert uns: Was<br />
raten Sie anderen Mittelständlern? Worauf<br />
müssen diese bei der Werbeauswahl<br />
achten?<br />
Waldmann: Zu allererst muss ich meine<br />
Kunden genau kennen. Wo halten sie<br />
sich auf, wo kann ich sie optimal mit<br />
Werbung ansprechen. Dann erst sollte<br />
ich die Werbeträger wählen. Unser Beispiel<br />
zeigt: Klassische Werbung an der<br />
Tankstelle kann nach wie vor eine große<br />
Wirkung haben. Vor allem dann, wenn<br />
ich klare Botschaften habe und das<br />
Medium immer wieder einsetze. Lassen<br />
Sie sich nicht beirren. Auch im digitalen<br />
Zeitalter ist die Zielgruppe nicht nur<br />
online. ó<br />
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Jens Waldmann,<br />
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Aus Deutschland auswandern?<br />
Diesem Unternehmenszweck hat sich<br />
die Change Your Country Ltd. aus Bristol<br />
verschrieben. Sie bietet ihre Leistungen<br />
auch Deutschen an. Hier wirken die<br />
Unternehmensgründer Sven Teichmann<br />
(28) und Dr. Wolf-Dieter Schwidop (61).<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> fragte nach.<br />
<strong>PT</strong>: Warum betreiben sie gerade jetzt<br />
Auswanderungs-Consulting, wenn doch<br />
alle nach Deutschland herein wollen?<br />
Schwidop: Das stimmt so nicht. 2015 war<br />
auch ein Rekordjahr der Auswanderung.<br />
Fast eine Million Leute verließen das<br />
Land, darunter circa 150.000 Deutsche.<br />
Es gibt also einen wachsenden Markt.<br />
Man kann aber die sehr komplexe<br />
Dienstleistung nur mittels verlässlicher<br />
internationaler Netzwerke erfolgreich<br />
gestalten.<br />
<strong>PT</strong>: Tatsächlich? In den Auswanderer-TV-<br />
Soaps kommen die Protagonisten doch<br />
meist arm und gescheitert zurück?<br />
Schwidop: Gerade deshalb analysieren<br />
wir zuerst die finanzielle und berufliche<br />
Situation, bevor wir ein geeignetes Zielland<br />
empfehlen. Das gilt übrigens auch<br />
für komplette Unternehmen. Und natürlich<br />
braucht eine erfolgreiche Auswanderung<br />
eine exzellente Vorbereitung<br />
in einem funktionierenden Netzwerk.<br />
Gesellschaftlich isoliert ist jede Auswanderung<br />
zum Scheitern verurteilt.<br />
<strong>PT</strong>: Das kann man also wie jeden normalen<br />
Prozess durchplanen?<br />
Schwidop: Genau. Wir haben dazu das<br />
vierstufige Konzept cycSAVE&EASY<br />
entwickelt. Erst im letzten Schritt cyc-<br />
TARGET erfolgt die eigentliche Auswanderung.<br />
Davor steht online und persönlich<br />
das Kennenlernen in sozialen<br />
Netzwerkgruppen und Communities. Es<br />
gibt solide Infos von Fachreferenten, die<br />
im jeweiligen Land lange Zeit gelebt<br />
haben und durch ihre gewachsenen<br />
Beziehungen die Brücken ins Zielland<br />
qualifiziert schlagen können. Interessierte<br />
erhalten detaillierte Checklisten<br />
für ihre Auswanderung.<br />
<strong>PT</strong>: Mir würde eine Checkliste nicht reichen,<br />
um hier alle Zelte abzubrechen.<br />
Schwidop: Jeder sollte eine solche Entscheidung<br />
auf eigenes Erleben stützen.<br />
Wir bieten daher als dritten Schritt<br />
Arbeitsreisen an, damit unsere Kunden<br />
mit Vertretern aus Verwaltung und Business<br />
Gespräche führen können, die unser<br />
Team vor Ort organisiert. Dazu gehört<br />
auch rechtliche Beratung, Immobilienoder<br />
Arbeitskräftevermittlung, um nach<br />
Vollzug der Auswanderung reibungslos<br />
in den Alltag eintreten zu können.<br />
<strong>PT</strong>: Und wohin kann die Reise gehen?<br />
Schwidop: Gegenwärtig bieten wir das<br />
für Chile, Paraguay und Namibia an.<br />
Weitere Länder werden je nach Nachfrage<br />
dazu kommen. Details des Ablaufs<br />
erfährt man auf unserer Webseite.<br />
<strong>PT</strong>: An welche Gruppen wenden Sie sich<br />
direkt?<br />
Schwidop: Unsere Zielgruppe sind Hochqualifizierte,<br />
Unternehmer, auch angestellte<br />
Führungskräfte, keine Abenteurer.<br />
Wir kennen die wirtschaftlichen Wettbewerbssituationen<br />
in den Zielländern<br />
und können somit das Angebot unserer<br />
Kunden und die Nachfrage im Zielland<br />
abgleichen, um den dauerhaften Erfolg<br />
der Auswanderung zu sichern.<br />
Die nächste Veranstaltung cycE-<br />
VENT ist am 09.10.16 in Beelitz bei Berlin.<br />
Tickets erhält man über den entsprechenden<br />
Link auf unserer Website:<br />
http://changeyourcountry.net<br />
Ich bin unter Tel. +49-163-9650799 oder<br />
E-Mail info@changeyourcountry.net<br />
erreichbar. ó<br />
Info<br />
Wolf-Dieter Schwidop ist ostdeutscher<br />
Unternehmer der ersten Stunde, als promovierter<br />
Biochemiker und Marketingkaufmann<br />
kümmert er sich heute um Vertriebsaufgaben<br />
für innovative Produkte und<br />
Dienstleistungen.<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
31<br />
ASTRO Motoren GmbH & Co. KG<br />
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© Rameder<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
30<br />
Offline-Werbung<br />
im Online-Zeitalter<br />
Jens Waldmann, Marketingleiter bei<br />
Rameder, erklärt im Interview mit dem<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong>, warum auch in einer zunehmend<br />
digitalisierten Welt eine gut<br />
gemachte klassische Außenwerbung<br />
funktionieren kann.<br />
<strong>PT</strong>: Seit wann machen Sie Werbung an<br />
Tankstellen?<br />
Waldmann: Bereits seit 2003 setzen wir<br />
auf das Umfeld Tankstelle und speziell<br />
auf Werbung an Zapfpistolen. Dort<br />
befindet sich unsere Zielgruppe und<br />
ist offen für Autozubehör und Services.<br />
Zudem lässt sich das Medium sehr gut<br />
aussteuern. Wir platzieren die Werbung<br />
gezielt im Umfeld von Montagepartnern<br />
und Werkstätten, die Wert auf Markenqualität<br />
zu einem guten Preis legen.<br />
<strong>PT</strong>: Wie wichtig ist die regionale Aussteuerbarkeit?<br />
Waldmann: Sehr wichtig. Tankstellenwerbung<br />
hat für uns wenige Streuverluste,<br />
da wir nicht nur die Region, ja<br />
sogar jede einzelne Tankstelle auswählen<br />
können. Wir vertreiben unsere Ware,<br />
wie etwa Anhängerkupplungen oder<br />
Dachgepäckträger, zwar deutschlandweit<br />
im Netz, machen unsere Angebote<br />
aber lokal bekannt. Denn die Montagepartner<br />
erreiche ich vor allem unterwegs,<br />
offline. Erst durch klassische Werbung<br />
hole ich neue Kunden ins Netz.<br />
<strong>PT</strong>: Ist Ihr Unternehmen das Sixt der Zapfpistolen?<br />
Warum plädieren Sie für eine<br />
Monokampagne?<br />
Waldmann: Der Vergleich ist nicht<br />
schlecht. Tatsächlich setzen wir schon<br />
sehr lange und konsequent auf Zapfpistolen.<br />
Das Umfeld ist für unser Angebot<br />
die optimale Präsentationsfläche. Hier<br />
sprechen wir die Kundengruppen an, die<br />
sich nicht zu allererst im Netz informieren.<br />
Und das sind immer noch sehr viele.<br />
Die Monokampagne macht für uns deshalb<br />
Sinn, weil wir zum einen das Budget<br />
am optimalen Standort bündeln und<br />
zum anderen so besser gelernt werden.<br />
Ähnlich wie Sixt-Werbung am Flughafen.<br />
<strong>PT</strong>: Sie sind gerade mit Ihrem Online-<br />
Handel in die Schweiz expandiert. Auch<br />
hier setzen Sie auf FillBoard-Marketing.<br />
Wie ist ihre Prognose?<br />
Waldmann: Der Gesamtbestand an<br />
motorisierten Fahrzeugen nimmt in<br />
der Schweiz weiter zu. Wir liegen mit<br />
unserem Webangebot www.kupplung.<br />
ch also voll im Trend. Auch im Alpenland<br />
werden wir deshalb auf eine regional<br />
ausgesteuerte Kampagne auf Zapfpistolen<br />
setzen. Kfz-Zubehör und Tankstellen<br />
ergänzen sich einfach ideal. Hier holen<br />
wir die Leute ab, direkt ins Netz zu gehen<br />
und online zu bestellen.<br />
<strong>PT</strong>: Was sind weitere Pläne?<br />
Waldmann: Wir werden weiter expandieren<br />
und unsere Services im Netz ausbauen.<br />
Auf jeden Fall werden wir auch<br />
unsere regionale Marketingstrategie<br />
fortsetzen.<br />
<strong>PT</strong>: Zum Schluss interessiert uns: Was<br />
raten Sie anderen Mittelständlern? Worauf<br />
müssen diese bei der Werbeauswahl<br />
achten?<br />
Waldmann: Zu allererst muss ich meine<br />
Kunden genau kennen. Wo halten sie<br />
sich auf, wo kann ich sie optimal mit<br />
Werbung ansprechen. Dann erst sollte<br />
ich die Werbeträger wählen. Unser Beispiel<br />
zeigt: Klassische Werbung an der<br />
Tankstelle kann nach wie vor eine große<br />
Wirkung haben. Vor allem dann, wenn<br />
ich klare Botschaften habe und das<br />
Medium immer wieder einsetze. Lassen<br />
Sie sich nicht beirren. Auch im digitalen<br />
Zeitalter ist die Zielgruppe nicht nur<br />
online. ó<br />
Info<br />
Jens Waldmann,<br />
Marketingleiter bei Rameder<br />
Gemeinsam<br />
grenzenlos erfolgreich<br />
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© changeyourcountry.net<br />
Aus Deutschland auswandern?<br />
Diesem Unternehmenszweck hat sich<br />
die Change Your Country Ltd. aus Bristol<br />
verschrieben. Sie bietet ihre Leistungen<br />
auch Deutschen an. Hier wirken die<br />
Unternehmensgründer Sven Teichmann<br />
(28) und Dr. Wolf-Dieter Schwidop (61).<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> fragte nach.<br />
<strong>PT</strong>: Warum betreiben sie gerade jetzt<br />
Auswanderungs-Consulting, wenn doch<br />
alle nach Deutschland herein wollen?<br />
Schwidop: Das stimmt so nicht. 2015 war<br />
auch ein Rekordjahr der Auswanderung.<br />
Fast eine Million Leute verließen das<br />
Land, darunter circa 150.000 Deutsche.<br />
Es gibt also einen wachsenden Markt.<br />
Man kann aber die sehr komplexe<br />
Dienstleistung nur mittels verlässlicher<br />
internationaler Netzwerke erfolgreich<br />
gestalten.<br />
<strong>PT</strong>: Tatsächlich? In den Auswanderer-TV-<br />
Soaps kommen die Protagonisten doch<br />
meist arm und gescheitert zurück?<br />
Schwidop: Gerade deshalb analysieren<br />
wir zuerst die finanzielle und berufliche<br />
Situation, bevor wir ein geeignetes Zielland<br />
empfehlen. Das gilt übrigens auch<br />
für komplette Unternehmen. Und natürlich<br />
braucht eine erfolgreiche Auswanderung<br />
eine exzellente Vorbereitung<br />
in einem funktionierenden Netzwerk.<br />
Gesellschaftlich isoliert ist jede Auswanderung<br />
zum Scheitern verurteilt.<br />
<strong>PT</strong>: Das kann man also wie jeden normalen<br />
Prozess durchplanen?<br />
Schwidop: Genau. Wir haben dazu das<br />
vierstufige Konzept cycSAVE&EASY<br />
entwickelt. Erst im letzten Schritt cyc-<br />
TARGET erfolgt die eigentliche Auswanderung.<br />
Davor steht online und persönlich<br />
das Kennenlernen in sozialen<br />
Netzwerkgruppen und Communities. Es<br />
gibt solide Infos von Fachreferenten, die<br />
im jeweiligen Land lange Zeit gelebt<br />
haben und durch ihre gewachsenen<br />
Beziehungen die Brücken ins Zielland<br />
qualifiziert schlagen können. Interessierte<br />
erhalten detaillierte Checklisten<br />
für ihre Auswanderung.<br />
<strong>PT</strong>: Mir würde eine Checkliste nicht reichen,<br />
um hier alle Zelte abzubrechen.<br />
Schwidop: Jeder sollte eine solche Entscheidung<br />
auf eigenes Erleben stützen.<br />
Wir bieten daher als dritten Schritt<br />
Arbeitsreisen an, damit unsere Kunden<br />
mit Vertretern aus Verwaltung und Business<br />
Gespräche führen können, die unser<br />
Team vor Ort organisiert. Dazu gehört<br />
auch rechtliche Beratung, Immobilienoder<br />
Arbeitskräftevermittlung, um nach<br />
Vollzug der Auswanderung reibungslos<br />
in den Alltag eintreten zu können.<br />
<strong>PT</strong>: Und wohin kann die Reise gehen?<br />
Schwidop: Gegenwärtig bieten wir das<br />
für Chile, Paraguay und Namibia an.<br />
Weitere Länder werden je nach Nachfrage<br />
dazu kommen. Details des Ablaufs<br />
erfährt man auf unserer Webseite.<br />
<strong>PT</strong>: An welche Gruppen wenden Sie sich<br />
direkt?<br />
Schwidop: Unsere Zielgruppe sind Hochqualifizierte,<br />
Unternehmer, auch angestellte<br />
Führungskräfte, keine Abenteurer.<br />
Wir kennen die wirtschaftlichen Wettbewerbssituationen<br />
in den Zielländern<br />
und können somit das Angebot unserer<br />
Kunden und die Nachfrage im Zielland<br />
abgleichen, um den dauerhaften Erfolg<br />
der Auswanderung zu sichern.<br />
Die nächste Veranstaltung cycE-<br />
VENT ist am 09.10.16 in Beelitz bei Berlin.<br />
Tickets erhält man über den entsprechenden<br />
Link auf unserer Website:<br />
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Wolf-Dieter Schwidop ist ostdeutscher<br />
Unternehmer der ersten Stunde, als promovierter<br />
Biochemiker und Marketingkaufmann<br />
kümmert er sich heute um Vertriebsaufgaben<br />
für innovative Produkte und<br />
Dienstleistungen.<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
31<br />
… seit 20 Jahren in Saalfeld<br />
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2015<br />
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07318 Saalfeld<br />
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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
32<br />
„Deep Work“<br />
– was ist das?<br />
© kieferpix / Fotolia<br />
Nach Jahren der Begeisterung für Großraumbüros,<br />
Teamarbeit, Kollaboration,<br />
ständigen kommunikativen Austausch<br />
naht mit wedelnden Armen eine Warnung<br />
aus Wissenschaft und Praxis: „Aufpassen!<br />
Das ständige Miteinander und<br />
Kommunizieren zeitigt unerwünschte<br />
Effekte, und die gehen zu Lasten von Qualität<br />
und Innovation!“<br />
Das Etikett „Deep Work“ suggeriert<br />
zunächst eine Novität. „Deep<br />
Work“ meint schlicht konzentriertes,<br />
in diesem Sinn tiefes Arbeiten<br />
– also nichts Neues unter der Sonne der<br />
Arbeitswelt.<br />
Der unruhige Arbeitsalltag<br />
Seit Jahrzehnten organisations- und<br />
arbeitspsychologischer Forschung und<br />
dank der Untersuchungen von Henry<br />
Mintzberg (Managementforscher) ist<br />
klar: Menschen, die in Gegenwart anderer<br />
Menschen sowie in einer Stand-by-<br />
Kommunikationskultur konzentriert<br />
arbeiten wollen, schneiden in eben dieser<br />
Hinsicht schlecht ab. Dauergeplapper<br />
lässt sich inhaltlich und akustisch kaum<br />
bis nicht ignorieren – und die persönliche<br />
Neugier mag ein Übriges tun, um<br />
Unterbrechungen in einer Verrichtung<br />
zur Regel werden zu lassen.<br />
Der Arbeitsalltag zerfasert immer<br />
mehr in kommunikative und kooperative<br />
Schnipsel, die gründliches Ab- oder<br />
Erarbeiten verhindern. Neueren Datums<br />
ist lediglich eine Zutat, die das Switchen<br />
forciert, nämlich die Erwartung, analog<br />
zu Maschinen in Echtzeit zu reagieren<br />
sowie Sofort-Feedback zu geben.<br />
Der Begriff „Deep Work“<br />
Die Wortkombination „Deep Work“ ist<br />
aus Sicht von Marketing und Beratern<br />
klug gewählt: Sie vermittelt unterschwellig,<br />
eine neue Antwort auf ein<br />
neues Problem zu sein, das ihre Geburt<br />
dem Kontext der multimedialen und<br />
digital vermittelten Arbeitswelt, der<br />
„New Work“, verdankt.<br />
Die Wortkombination profitiert auf<br />
der konnotativen Ebene zudem von<br />
zukunftsträchtigen Perspektiven. Der<br />
Ausdruck lehnt an das Modell des „Deep<br />
Learning“ an, das für die Entwicklung<br />
vernetzter selbstlernender Software,<br />
neuronaler Netzwerke und smarter<br />
Technologien ebenso relevant ist wie<br />
im Bereich Lernpsychologie (seit ihren<br />
Anfängen).<br />
Der Fluch der Zusammenarbeit<br />
Da das Arbeiten in der Gruppe heutzutage<br />
den Alltag bestimmt, richtet sich<br />
der Schwerpunkt der aktuellen Klage auf<br />
den „Fluch der Zusammenarbeit“, so die<br />
Überschrift eines Artikels in manager-
„Ohne konzentriertes,<br />
vertiefendes Arbeiten sei<br />
es unmöglich, ein hohes<br />
intellektuelles Level zu<br />
halten, das erforderlich<br />
sei, um geschäftsnötige<br />
Kreativität zu entfalten<br />
und diese in erfolgreiche<br />
umsatzstarke Produkte<br />
und Dienstleistungen zu<br />
übersetzen.<br />
“<br />
Seminare (Heft 218, Mai <strong>2016</strong>, 54ff). Der<br />
Ausdruck verdient nähere Betrachtung.<br />
Denn das Problem mangelnder, konzentrierter<br />
Arbeit wird durch den Begriff<br />
„Fluch“ mit einem Schicksalskonzept<br />
eingeführt. Entsprechend suggeriert er,<br />
dass eine höhere Macht dafür verantwortlich<br />
ist. Unkonzentriertes Arbeiten<br />
erscheint als unbeeinflussbar und als<br />
etwas, das auf die Betroffenen unabhängig<br />
von deren Einstellung und Handeln<br />
herabfällt, sie vereinnahmt und steuert<br />
– und exkulpiert: Wer diesem Einfluss<br />
ausgesetzt ist, ist ihm gegenüber<br />
machtlos. Die Flut an Mails und anderen<br />
Kommunikationsangeboten, die Anzahl<br />
von Meetings, Chats, virtuellen Konversationen<br />
und Konferenzen etc. – kurz:<br />
die Frequenz, in der die Aufmerksamkeit<br />
wechselt und Ablenkungschancen<br />
ergriffen werden – all dies scheint quasi<br />
naturgesetzlich zu verlaufen und unabwendbar<br />
zu sein.<br />
Ganz anders die Thesen und Hinweise<br />
der Kronzeugen, die „Deep Work“<br />
im Dienst des individuellen und unternehmerischen<br />
Wollens und Erfolges einfordern.<br />
Rob Cross, Assistenzprofessor<br />
für Computerwissenschaft an der University<br />
of Virginia, Guido Hertel, Psychologieprofessor<br />
an der Universität<br />
Münster und Cal Newport, Assistenzprofessor<br />
für Computerwissenschaft an der<br />
Georgetown University (<strong>2016</strong>) heben die<br />
Dominanz von E-Mails, Meetings, Telefonaten,<br />
Sofortnachrichtensystemen und<br />
Kurzbotschaften hervor und weisen auf<br />
den einen Anstieg an Interaktionsdichte<br />
hin, der durch virtuelle Kollaboration<br />
extrem zugenommen habe.<br />
Guido Hertel betont entgegen der<br />
oben genannten Schicksalsrhetorik, dass<br />
die Betroffenen dazu ihren Teil beitragen:<br />
Die Virtualität von Meetings und<br />
Teamarbeit verführe dazu, die eigene<br />
Teilnahme eher zuzusagen als zu physischen<br />
Meetings und Teamarbeit, weil<br />
die Virtualität einen minderen Aufwand<br />
vermuten lasse – schlicht durch den<br />
Umstand, dass die Betroffenen nirgendwohin<br />
reisen müssen.<br />
Unternehmerische Notwendigkeit<br />
Dezidiert individualistisch argumentiert<br />
Cal Newport. „Deep Work“ ist für ihn<br />
eine unternehmerische Notwendigkeit,<br />
weil nur „Deep Work“ wirksame, tragfähige,<br />
nachhaltige Qualität und Innovativität<br />
ermögliche. Ohne konzentriertes,<br />
vertiefendes Arbeiten sei es unmöglich,<br />
ein hohes intellektuelles Level zu halten,<br />
das erforderlich sei, um geschäftsnötige<br />
Kreativität zu entfalten und diese in<br />
erfolgreiche umsatzstarke Produkte und<br />
Dienstleistungen zu übersetzen. „Deep<br />
Work“ bezeichnet hier eine individuelle<br />
Fähigkeit und Leistung, die im Dienst<br />
des persönlichen Ehrgeizes und Erfolgs<br />
ebenso steht wie im Dienst des langfristigen<br />
Erfolgs des Unternehmens. Insofern<br />
ist „Deep Work“ auch ergebnisrelevantes<br />
Tun.<br />
Fazit<br />
Für Unternehmen heißt das: Zurück zu<br />
den Wurzeln bzw. diese wieder freilegen,<br />
um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen,<br />
dass „Deep Work“ im Sinn konzentrierten<br />
Arbeitens wieder (!) vermehrt<br />
praktiziert wird. Dazu genügt es erfahrungsgemäß,<br />
bekannte Aspekte und vorhandene<br />
Optionen in den Kegel besonderer<br />
Aufmerksamkeit zu schieben. Im<br />
Wesentlichen geht es darum:<br />
1<br />
Das Unternehmen bietet infrastrukturelle,<br />
regulatorische und kulturelle<br />
Optionen, örtliche und zeitliche Rückzugsräume<br />
bzw. -gelegenheiten, um<br />
konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.<br />
2<br />
Auf der kulturellen Ebene flankieren<br />
Manager in Wort und Tat den Wert<br />
von Einzelarbeit und verdeutlichen,<br />
in welchen Kontexten Kollaboration/<br />
Kooperation bzw. „Deep Work“ zielführender<br />
ist.<br />
3<br />
Die Forderung nach kollektiver<br />
Selbstorganisation nimmt die<br />
Anforderung nach „Deep Work“ auf.<br />
Unternehmensmitglieder werden aufgefordert,<br />
in eigener Verantwortung<br />
Rückzüge in konzentriertes Arbeiten zu<br />
organisieren, abzustimmen und ergebnisbezogen<br />
anzuwenden.<br />
4<br />
Selbstorganisation schließt Selbstregulation<br />
expressis verbis ein:<br />
Personen müssen ihren Bedarf<br />
an „Deep Work“ bezogen auf Aufgaben,<br />
Ziele und Verantwortlichkeit selbstständig<br />
herausfinden, anmelden und realisieren.<br />
Erfreulich also: Auf Unternehmen rollt<br />
keine neue Welle zu. Der Ruf nach „Deep<br />
Work“ weist lediglich auf etwas hin, dem<br />
wieder mehr Geltung verschafft werden<br />
sollte. ó<br />
Über die Autorin<br />
Dr. Regina Mahlmann unterstützt Führungskräfte<br />
und Mitareitende professionell<br />
mit Beratung, Coaching, Schulung und<br />
Vorträgen. Ihr Ziel ist es, Unternehmen zu<br />
einem nachhaltigen und verantwortungsvollen<br />
Erfolg zu verhelfen.<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
33
Zukunft Personal<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
34<br />
Europas größte Messe für<br />
Personalmanagement<br />
präsentiert vom 18. bis<br />
20. Oktober <strong>2016</strong> in Köln<br />
ein internationales<br />
Top-Line-up.<br />
Das Programm der Messe Zukunft<br />
Personal beeindruckt nicht nur<br />
mit seinem Umfang, sondern<br />
vor allem durch eine hohe Qualität und<br />
Internationalität: Auf zehn Bühnen sprechen<br />
an drei Messetagen Experten für<br />
die Arbeitswelt aus dem In- und Ausland.<br />
Zu den Keynote-Speakern gehören der<br />
Mathematiker und Zukunftsdenker Gunter<br />
Dueck, Schlafforscherin Prof. Vicki<br />
Culpin von der britischen Privatuniversität<br />
Ashridge Executive Education sowie<br />
Gravity-Payments-Gründer Dan Price<br />
(USA), der zugunsten der Mitarbeiter auf<br />
sein Millionengehalt verzichtete.<br />
Maschinen übernehmen immer mehr<br />
Arbeitsprozesse<br />
Menschen sind für die Aufsicht verantwortlich,<br />
das Verkaufen, Verhandeln, Verändern<br />
und Kreieren – für alles Neue und<br />
Individuelle. „Traditionelle Hierarchien<br />
und Matrixorganisationen taugen dafür<br />
aber nicht. Wir müssen uns also Gedanken<br />
über die Gestaltung der Arbeit an<br />
sich machen – das heißt: ‚Metawork‘<br />
betreiben“, meint der Mathematiker<br />
und ehemalige IBM-Manager Gunter<br />
Dueck. Der Autor und Philosoph ist einer<br />
der Keynote-Speaker auf Europas größter<br />
Messe für Personalmanagement.<br />
Dan Price kürzte sein Millionengehalt<br />
zugunsten der Mitarbeiter<br />
Für die Gestaltung der Arbeitswelt<br />
von morgen brauchen Unternehmen<br />
gesunde Mitarbeiter. Die Flexibilisierung<br />
von Arbeitszeit und Arbeitsort führt<br />
jedoch häufig zu langen Arbeits- und<br />
wenig Ruhezeiten. Wie wir die optimale<br />
© Zukunft Personal 2015/Fotostudio Franz Pfluegl<br />
Menge an Schlaf erhalten, weiß eine<br />
weitere Hauptrednerin: Prof. Vicki Culpin<br />
von der britischen Privatuniversität<br />
Ashridge Executive Education. Ein Top-<br />
Act im Programm der Zukunft Personal<br />
rüttelt gleich an den Grundfesten der<br />
Business-Welt: Dan Price, Gründer und<br />
CEO von Gravity Payments, entfacht<br />
weltweit eine kontroverse Diskussion<br />
rund um die innovative (manche sagen<br />
verrückte) Idee, sein eigenes Millionengehalt<br />
aufzugeben, um jedem Mitarbeiter<br />
mindestens 70.000 Dollar Gehalt zu<br />
zahlen.<br />
Digitaleuphorie versus fundierte<br />
Personalkonzepte?<br />
Nicht nur in der Keynote-Arena, sondern<br />
auch auf den sogenannten Trendforen,<br />
den Kongressbühnen, kommen interna-<br />
RECHTSBERATUNG 4.0<br />
Die Implementierung der Industrie 4.0 wirft eine Vielzahl von Fragen auf: Welche vertraglichen Auswirkungen sind zu beachten, wenn künftig<br />
Maschinen Waren und Leistungen selbständig im Wege der M2M-Kommunikation bestellen? Wer haftet für die Entscheidung einer Maschine<br />
sowie dadurch entstandene Schäden? Unser interdisziplinäres Team berät Sie kompetent von der ersten Idee bis zum funktionierenden Geschäftsmodell<br />
- mit juristischem Know-how und konkreten Handlungsempfehlungen. Informieren Sie sich unter www.menoldbezler.de
tionale Koryphäen zu Wort. Dabei geht<br />
es unter anderem um die Frage, wie sich<br />
die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
mit der Digitalisierung verändert. Prof.<br />
Dr. Fritz Breithaupt, Professor und Chair<br />
des Department of Germanic Studies<br />
an der Indiana University Bloomington<br />
(USA), veröffentlichte dazu kürzlich die<br />
provokante These: Maßgeschneiderte<br />
Computerprogramme können persönliche<br />
Lehrer ersetzen – und zwar in naher<br />
Zukunft. Lernexperten wie Prof. Ralf Lankau<br />
von der Hochschule Offenburg warnen<br />
jedoch vor manipulativen Systemen<br />
und dem Heranziehen von Sozial-Autisten.<br />
Beide treffen im Trendforum E-Learning<br />
in Köln aufeinander. Dort sprechen<br />
zudem Frank Kohl-Boas, Head of HR<br />
Northwest, Central & Eastern Europe<br />
von Google, und Sirka Laudon, Leiterin<br />
Personalentwicklung von Axel Springer<br />
SE, über die Digitalisierungsinitiativen<br />
ihrer Unternehmen.<br />
Stimmen aus der Praxis<br />
Die Zukunft Personal ist somit auch ein<br />
Spiegel dessen, wie die Digitalisierung<br />
bei Arbeitgebern in der Praxis ankommt.<br />
In der Keynote-Arena berichtet dazu<br />
Eddie Wilson, Chief People Officer von<br />
Ryanair, über das Programm „Always<br />
Getting Better“, das sich zum Ziel<br />
gesetzt hat, kontinuierlich die Kundenfreundlichkeit<br />
– insbesondere der digitalen<br />
Angebote – zu verbessern und<br />
die Unternehmenskultur entsprechend<br />
weiter zu entwickeln. Norbert Janzen,<br />
Geschäftsführer und Arbeitsdirektor<br />
von IBM Deutschland, erläutert, wie der<br />
Konzern das Messe-Thema „Employee<br />
Experience“ angesichts der digitalen<br />
Transformation lebt.<br />
Ein Highlight zum Messeauftakt ist<br />
die Verleihung des HR Innovation Award<br />
mit einem Impulsvortrag von Frank Riemensperger,<br />
Bitkom Hauptvorstand und<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />
Accenture, zum Thema: „Employee Experience:<br />
Welche Kompetenzen brauchen<br />
Mitarbeiter für eine digitale Arbeitswelt?“.<br />
Erstmals werden die englischsprachigen<br />
Vorträge in der Keynote-Arena<br />
live auf Deutsch und die deutschen Beiträge<br />
live auf Englisch übersetzt. ó<br />
Weitere Informationen zum Programm<br />
enthält die Messezeitung der Zukunft<br />
Personal unter:<br />
www.zukunft-personal.de<br />
Über die Messe<br />
Zukunft Personal<br />
Die Zukunft Personal in Köln<br />
ist Europas größte Messe<br />
für Personalmanagement.<br />
Das Themenspektrum reicht<br />
von Recruiting und Personaldienstleistungen<br />
über<br />
betriebliche Weiterbildung,<br />
Leadership und Arbeitsrecht<br />
bis hin zu Personal-Software<br />
und der Zukunft der Arbeitswelt.<br />
Die Leitmesse für das<br />
Human Resource Management<br />
bietet ein einzigartiges<br />
Begleitprogramm auf Kongressniveau<br />
– mit Vorträgen,<br />
Diskussionen und verschiedenen<br />
interaktiven Formaten.<br />
Drei Tage lang stehen<br />
innovative Lösungen und<br />
Networking in der Personal-<br />
Community im Mittelpunkt:<br />
Geschäftsführer, Personalverantwortliche,<br />
Mitarbeiter<br />
von Personalabteilungen<br />
und Organisationsentwickler<br />
verschaffen sich auf der<br />
Zukunft Personal einen<br />
Überblick über den Markt an<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
und tauschen sich<br />
mit Gleichgesinnten über die<br />
Trends in der Personalarbeit<br />
aus.<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
35<br />
Alsfeld<br />
Entdecken.<br />
Das Beste aus Land und Metropole.<br />
Sofort verfügbare Gewerbe- und Industriegrundstücke direkt an der Autobahn.
Zukunft Personal<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
34<br />
Europas größte Messe für<br />
Personalmanagement<br />
präsentiert vom 18. bis<br />
20. Oktober <strong>2016</strong> in Köln<br />
ein internationales<br />
Top-Line-up.<br />
Das Programm der Messe Zukunft<br />
Personal beeindruckt nicht nur<br />
mit seinem Umfang, sondern<br />
vor allem durch eine hohe Qualität und<br />
Internationalität: Auf zehn Bühnen sprechen<br />
an drei Messetagen Experten für<br />
die Arbeitswelt aus dem In- und Ausland.<br />
Zu den Keynote-Speakern gehören der<br />
Mathematiker und Zukunftsdenker Gunter<br />
Dueck, Schlafforscherin Prof. Vicki<br />
Culpin von der britischen Privatuniversität<br />
Ashridge Executive Education sowie<br />
Gravity-Payments-Gründer Dan Price<br />
(USA), der zugunsten der Mitarbeiter auf<br />
sein Millionengehalt verzichtete.<br />
Maschinen übernehmen immer mehr<br />
Arbeitsprozesse<br />
Menschen sind für die Aufsicht verantwortlich,<br />
das Verkaufen, Verhandeln, Verändern<br />
und Kreieren – für alles Neue und<br />
Individuelle. „Traditionelle Hierarchien<br />
und Matrixorganisationen taugen dafür<br />
aber nicht. Wir müssen uns also Gedanken<br />
über die Gestaltung der Arbeit an<br />
sich machen – das heißt: ‚Metawork‘<br />
betreiben“, meint der Mathematiker<br />
und ehemalige IBM-Manager Gunter<br />
Dueck. Der Autor und Philosoph ist einer<br />
der Keynote-Speaker auf Europas größter<br />
Messe für Personalmanagement.<br />
Dan Price kürzte sein Millionengehalt<br />
zugunsten der Mitarbeiter<br />
Für die Gestaltung der Arbeitswelt<br />
von morgen brauchen Unternehmen<br />
gesunde Mitarbeiter. Die Flexibilisierung<br />
von Arbeitszeit und Arbeitsort führt<br />
jedoch häufig zu langen Arbeits- und<br />
wenig Ruhezeiten. Wie wir die optimale<br />
© Zukunft Personal 2015/Fotostudio Franz Pfluegl<br />
Menge an Schlaf erhalten, weiß eine<br />
weitere Hauptrednerin: Prof. Vicki Culpin<br />
von der britischen Privatuniversität<br />
Ashridge Executive Education. Ein Top-<br />
Act im Programm der Zukunft Personal<br />
rüttelt gleich an den Grundfesten der<br />
Business-Welt: Dan Price, Gründer und<br />
CEO von Gravity Payments, entfacht<br />
weltweit eine kontroverse Diskussion<br />
rund um die innovative (manche sagen<br />
verrückte) Idee, sein eigenes Millionengehalt<br />
aufzugeben, um jedem Mitarbeiter<br />
mindestens 70.000 Dollar Gehalt zu<br />
zahlen.<br />
Digitaleuphorie versus fundierte<br />
Personalkonzepte?<br />
Nicht nur in der Keynote-Arena, sondern<br />
auch auf den sogenannten Trendforen,<br />
den Kongressbühnen, kommen interna-<br />
Versicherung, Fondgesellschaft, Vermögensverwalter,<br />
Kreditgeber, Mittelstandsfinanzierer,<br />
Existenzgründungshelfer,<br />
Bausparkasse, Bank: Unsere genossenschaftliche<br />
Beratung hat viele Namen.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Nutzen Sie unsere genossenschaftliche Beratung und unsere starken Partner<br />
der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken für<br />
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„Bank des Jahres 2014“
tionale Koryphäen zu Wort. Dabei geht<br />
es unter anderem um die Frage, wie sich<br />
die berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
mit der Digitalisierung verändert. Prof.<br />
Dr. Fritz Breithaupt, Professor und Chair<br />
des Department of Germanic Studies<br />
an der Indiana University Bloomington<br />
(USA), veröffentlichte dazu kürzlich die<br />
provokante These: Maßgeschneiderte<br />
Computerprogramme können persönliche<br />
Lehrer ersetzen – und zwar in naher<br />
Zukunft. Lernexperten wie Prof. Ralf Lankau<br />
von der Hochschule Offenburg warnen<br />
jedoch vor manipulativen Systemen<br />
und dem Heranziehen von Sozial-Autisten.<br />
Beide treffen im Trendforum E-Learning<br />
in Köln aufeinander. Dort sprechen<br />
zudem Frank Kohl-Boas, Head of HR<br />
Northwest, Central & Eastern Europe<br />
von Google, und Sirka Laudon, Leiterin<br />
Personalentwicklung von Axel Springer<br />
SE, über die Digitalisierungsinitiativen<br />
ihrer Unternehmen.<br />
Stimmen aus der Praxis<br />
Die Zukunft Personal ist somit auch ein<br />
Spiegel dessen, wie die Digitalisierung<br />
bei Arbeitgebern in der Praxis ankommt.<br />
In der Keynote-Arena berichtet dazu<br />
Eddie Wilson, Chief People Officer von<br />
Ryanair, über das Programm „Always<br />
Getting Better“, das sich zum Ziel<br />
gesetzt hat, kontinuierlich die Kundenfreundlichkeit<br />
– insbesondere der digitalen<br />
Angebote – zu verbessern und<br />
die Unternehmenskultur entsprechend<br />
weiter zu entwickeln. Norbert Janzen,<br />
Geschäftsführer und Arbeitsdirektor<br />
von IBM Deutschland, erläutert, wie der<br />
Konzern das Messe-Thema „Employee<br />
Experience“ angesichts der digitalen<br />
Transformation lebt.<br />
Ein Highlight zum Messeauftakt ist<br />
die Verleihung des HR Innovation Award<br />
mit einem Impulsvortrag von Frank Riemensperger,<br />
Bitkom Hauptvorstand und<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />
Accenture, zum Thema: „Employee Experience:<br />
Welche Kompetenzen brauchen<br />
Mitarbeiter für eine digitale Arbeitswelt?“.<br />
Erstmals werden die englischsprachigen<br />
Vorträge in der Keynote-Arena<br />
live auf Deutsch und die deutschen Beiträge<br />
live auf Englisch übersetzt. ó<br />
Weitere Informationen zum Programm<br />
enthält die Messezeitung der Zukunft<br />
Personal unter:<br />
www.zukunft-personal.de<br />
Über die Messe<br />
Zukunft Personal<br />
Die Zukunft Personal in Köln<br />
ist Europas größte Messe<br />
für Personalmanagement.<br />
Das Themenspektrum reicht<br />
von Recruiting und Personaldienstleistungen<br />
über<br />
betriebliche Weiterbildung,<br />
Leadership und Arbeitsrecht<br />
bis hin zu Personal-Software<br />
und der Zukunft der Arbeitswelt.<br />
Die Leitmesse für das<br />
Human Resource Management<br />
bietet ein einzigartiges<br />
Begleitprogramm auf Kongressniveau<br />
– mit Vorträgen,<br />
Diskussionen und verschiedenen<br />
interaktiven Formaten.<br />
Drei Tage lang stehen<br />
innovative Lösungen und<br />
Networking in der Personal-<br />
Community im Mittelpunkt:<br />
Geschäftsführer, Personalverantwortliche,<br />
Mitarbeiter<br />
von Personalabteilungen<br />
und Organisationsentwickler<br />
verschaffen sich auf der<br />
Zukunft Personal einen<br />
Überblick über den Markt an<br />
Produkten und Dienstleistungen<br />
und tauschen sich<br />
mit Gleichgesinnten über die<br />
Trends in der Personalarbeit<br />
aus.<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
35<br />
Mit Teamdynamik ins Wochenende<br />
Freitag bis Sonntag von November bis März<br />
Teamdynamik direkt am Arbeitsplatz<br />
zu fördern, gestaltet sich<br />
oft schwierig. Ein Wochenende<br />
mit den Mitarbeitern im KiEZ<br />
Querxenland eignet sich hervorragend,<br />
um unbeschwert und<br />
unbemerkt für eine nachhaltige<br />
Teambildung zu sorgen.<br />
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Teamspielen und<br />
Stressbewältigung<br />
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2014
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
© ThomBal / Fotolia<br />
36<br />
Prenzlau mit Windpark<br />
„Das geht doch nicht!“<br />
EEG-Reform macht Schluss mit<br />
Überrenditen bei der Windkraft<br />
Bundestag und Bundesrat haben<br />
das EEG 2017, das Strommarktgesetz<br />
und die Digitalisierung der<br />
Energiewende beschlossen. „Mit einem<br />
umfangreichen Gesetzespaket schlägt<br />
Deutschland ein neues Kapitel der Energiewende<br />
auf“, so Bundeswirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel in seiner Begründung<br />
vor dem Deutschen Bundestag.<br />
Wirklich ein neues Kapitel der Energiewende?<br />
„Die drei Gesetze machen den<br />
Umbau unserer Energieversorgung<br />
planbar, kosteneffizient und nachhaltig<br />
erfolgreich. Die Politik hat damit die<br />
verschiedenen Elemente der Energiewende<br />
stimmig zusammengeführt und<br />
für die Zukunft gerüstet. Aus den vielen<br />
Puzzleteilen erneuerbare Energien,<br />
Strommarkt, Energieeffizienz, Netze<br />
und Digitalisierung ist ein konsistenter<br />
Gesamtrahmen für die Energiewende<br />
geworden. Wir haben alle wesentlichen<br />
Rahmenbedingungen geschaffen, damit<br />
die nächste Phase der Energiewende<br />
beginnen kann“. Der Bundeswirtschaftsminister<br />
muss sich künftig an diesen<br />
Aussagen messen lassen.<br />
Erneuerbaren-Ausbau auf wettbewerbliche<br />
Ausschreibungen umstellen<br />
Die gute Botschaft vorangestellt, da so<br />
vom zuständigen Bundeswirtschaftsminister<br />
verkündet: Das neue EEG läutet<br />
die nächste Phase der Energiewende ein<br />
– und die ist ein Paradigmenwechsel:<br />
Die Vergütungshöhe des erneuerbaren<br />
Stroms wird ab 2017 nicht wie bisher<br />
staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen<br />
am Markt ermittelt.<br />
Und für Gabriel ist die EEG-Novelle<br />
2017 von zentraler Bedeutung, damit<br />
Energie für alle sicher und bezahlbar<br />
bleibt. „Das EEG war ein Technologiefördergesetz,<br />
das eine Nischentechnologie<br />
fördern wollte“, erklärte Gabriel vor der<br />
Abstimmung im Bundestag. Wenn Gabriel<br />
allerdings fortführt: „Jetzt sind die<br />
Erneuerbaren die bestimmende Säule<br />
des Strommarktes“, dann verkennt er<br />
wohl, dass zwar der Anteil an der Erzeugung<br />
in der Kurve nach oben tendiert,<br />
aber die Versorgungssicherheit allein<br />
damit in Deutschland nicht gesichert
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
„Laut Gebriel müsse der<br />
Strommarkt nun fit<br />
gemacht werden für die<br />
Erneuerbaren und die<br />
Erneuerbaren fit für den<br />
Markt. Deshalb sollen<br />
sich die erneuerbaren<br />
Energien nun dem Wettbewerb<br />
stellen, über Ausschreibungen.<br />
“<br />
werden kann. Noch über Jahrzehnte<br />
wird unsere Stromversorgung den Mix<br />
aus konventionellen und erneuerbaren<br />
Energieträgern benötigen.<br />
Laut Gabriel müsse der Strommarkt<br />
nun fit gemacht werden für die Erneuerbaren<br />
und die Erneuerbaren fit für den<br />
Markt. Deshalb sollen sich die erneuerbaren<br />
Energien nun dem Wettbewerb<br />
stellen, über Ausschreibungen. Damit<br />
will man einen kosteneffizienten, kontinuierlichen<br />
und kontrollierten Ausbau<br />
gewährleisten. Und zudem sicherstellen,<br />
dass die Akteursvielfalt – für den Minister<br />
ein Markenzeichen der Energiewende<br />
– erhalten bleibt: Bürgerenergiegesellschaften<br />
werden erstmals im Gesetz<br />
definiert und können unter erleichterten<br />
Bedingungen an den Ausschreibungen<br />
teilnehmen. Ausgeschrieben wird<br />
die Vergütungshöhe für Windenergie an<br />
Land und auf See, Photovoltaik und Biomasse.<br />
Kleine Anlagen sind von den Ausschreibungen<br />
ausgenommen – ihre<br />
Betreiber erhalten auch weiterhin feste<br />
Fördersätze. So werden Investitionen<br />
staatlich gestützt, mittelständische<br />
Unternehmer aus anderen Wirtschaftszweigen<br />
können davon nur träumen.<br />
Gegenstimmen<br />
Gegenstimmen zum gerade beschlossenen<br />
EEG 2017 lassen nicht lange auf<br />
sich warten. Nachvollziehbar, wenn eine<br />
über Jahre einträgliche staatliche Subventionierung<br />
nun zurückgefahren wird.<br />
So äußert sich Hermann Falk, Geschäftsführer<br />
des Bundesverbands Erneuerbare<br />
Energie (BEE): „Der mit dem EEG 2017<br />
vorgenommene Systemwechsel hin zu<br />
Ausschreibungen ist ein deutlicher Rückschlag<br />
für die dezentrale Energiewende.<br />
Bislang war das EEG der Motor für den<br />
Ausbau sauberer Energien, mit der heutigen<br />
Reform dient es dagegen in erster<br />
Linie der Bewahrung fossiler Energieträger<br />
und der deutlichen Drosselung beim<br />
Tempo der Energiewende.“<br />
In die gleiche Kerbe schlägt die<br />
Erklärung des Solarenergie-Fördervereins<br />
Deutschland: „Der Deutsche Bundestag<br />
hat mit der Verabschiedung des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG<br />
2017) die Kapitulationsurkunde vor der<br />
alten Energiewirtschaft unterzeichnet.<br />
Die Arbeitsplätze der Wind- und Solarbranche<br />
sollen geopfert werden, damit<br />
die fossilen und atomaren Kraftwerke<br />
noch einige Jahrzehnte länger laufen<br />
können. Der Bundestag hat die Proteste<br />
von Umweltschutzorganisationen ignoriert,<br />
die auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen<br />
gepocht hatten.“<br />
Solche Aussagen sollte man als Unternehmer<br />
wohl besser nicht kommentieren.<br />
Wechsel zu Ausschreibungen belohnt<br />
kostengünstige Projekte<br />
Die Antwort auf solche Verlautbarungen<br />
kann nur lauten: Es ist eine gute<br />
Nachricht, dass die Förderung der<br />
erneuerbaren Energien endlich auf Ausschreibungen<br />
umgestellt wird. Diesen<br />
Schritt hätte man sich schon viel früher<br />
gewünscht. ˘<br />
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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
38<br />
Das hätte uns als Steuerzahler die<br />
Traumrenditen erspart, die momentan<br />
in der Windbranche erzielt werden,<br />
weil die rot-grünen Bundesländer bei<br />
der letzten EEG-Reform im Jahr 2014<br />
viel zu hohe Fördersätze durchgedrückt<br />
haben. Umso mehr ist es bei der jetzigen<br />
Reform gerechtfertigt, vor dem Start des<br />
Ausschreibungssystems die Vergütungsansprüche<br />
im Übergangsregime noch<br />
einmal zusätzlich abzusenken.<br />
Wichtig ist auch, dass es gelungen<br />
ist, den Ausbau der Windenergie auf See<br />
besser mit dem Ausbau der innerdeutschen<br />
Stromnetze zu verzahnen. Gegenüber<br />
dem Gesetzentwurf wurden jetzt<br />
die Ausbauziele für die erste Hälfte des<br />
nächsten Jahrzehnts reduziert und werden<br />
außerdem den Zubau im Jahr 2021<br />
komplett in die Ostsee lenken.<br />
Protestrufe aus Niedersachsen sind<br />
deshalb für Joachim Pfeiffer, wirtschaftsund<br />
energiepolitischer Sprecher der CDU/<br />
CSU-Bundestagsfraktion unverständlich:<br />
„Wer beim Netzausbau bundesweit das<br />
Schlusslicht bildet, kann nicht erwarten,<br />
seine ehrgeizigen Offshore-Pläne durchzubekommen.<br />
Wir können den Bürgerinnen<br />
und Bürgern nicht zumuten, für<br />
Strom zu bezahlen, der wegen fehlender<br />
Leitungen in Emden oder Conneforde<br />
steckenbleibt.“ Durchaus eine vernünftige<br />
Ansicht.<br />
Windkraftanlage auf einem Hügel<br />
Strom aus Erneuerbaren und<br />
Netzausbau stärker verzahnen<br />
Denn die Schere zwischen dem Ausbau<br />
der Erneuerbaren und dem Ausbau der<br />
Netze ist in den letzten Jahren weiter<br />
auseinandergegangen. Das Problem:<br />
Michael Arpe<br />
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
„Wir können den Bürgerinnen<br />
und Bürgern nicht<br />
zumuten, für Strom zu<br />
bezahlen der wegen<br />
fehlender Leitungen in<br />
Emden oder Conneforde<br />
steckenbleibt.<br />
“<br />
Kann zum Beispiel Windstrom aus dem<br />
Norden nicht zu den Verbraucherzentren<br />
im Süden transportiert werden, weil<br />
die Leitungen überlastet sind, muss der<br />
Stromverbraucher doppelt dafür zahlen:<br />
Der Windparkbetreiber erhält eine Entschädigung<br />
dafür, dass er seine Anlage<br />
abregeln muss, und ein Kraftwerk im<br />
Süden wird dafür bezahlt, dass es zum<br />
Ausgleich vor Ort mehr Strom produziert.<br />
Hier hilft es kurzfristig nur, den<br />
Ausbau der Windkraft zu begrenzen,<br />
damit Zeit bleibt, die Netze weiter auszubauen.<br />
Das stellte Minister Gabriel<br />
vor der Abstimmung im Bundestag<br />
auch unmissverständlich klar: „Man<br />
kann doch nicht ausbauen, ohne dass<br />
man zeitgleich die Netze ausgebaut hat.<br />
Das geht doch nicht!“ Deshalb wird ab<br />
2017 eine Rechtsverordnung Gebiete<br />
in Deutschland festlegen, in denen der<br />
Ausbau der Windenergie auf 58 Prozent<br />
des durchschnittlichen Ausbaus in den<br />
letzten drei Jahren begrenzt wird.<br />
Fakt ist, mit der EEG-Reform wird<br />
der weitere Anstieg der EEG-Umlage<br />
nur gedämpft, nicht aber verhindert.<br />
Deshalb ist es weiter notwendig, das<br />
gigantische Subventionsprogramm, zu<br />
dem sich das EEG mit einem Umverteilungsvolumen<br />
von aktuell 25 Milliarden<br />
Euro entwickelt hat, schrittweise wieder<br />
abzubauen und die erneuerbaren Energien<br />
als Player im Wettbewerb endlich in<br />
den Markt zu integrieren.<br />
Die Behauptungen einschlägiger<br />
Lobbygruppen, mit der EEG-Reform<br />
würde der Erneuerbaren-Ausbau ausgebremst,<br />
sind völlig abwegig. Mit den<br />
Ausschreibungsmengen, die jetzt vereinbart<br />
wurden, wird das für das Jahr<br />
2025 angestrebte Ausbauziel von 40<br />
bis 45 Prozent Erneuerbaren-Anteil aller<br />
Voraussicht nach schon im Jahr 2020<br />
erreicht, das heißt fünf Jahre vor der<br />
Zeit. Gleichzeitig fehlen aber die Netze<br />
für den Transport des produzierten und<br />
vom Verbraucher bezahlten Stroms. Verstärkte<br />
Anstrengungen, die Synchronisation<br />
von Erneuerbaren-Ausbau und Ausbau<br />
der Netze zu verbessern, sind weiter<br />
unabdingbar. ó<br />
Über den Autor<br />
Verleger und Publizist Dr.-Ing. Lothar Müller<br />
(www.themen-magazin.de) ist der Oskar-<br />
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Erfahrungen als Unternehmer und<br />
in der Energiewirtschaft ein. Der Beitrag<br />
wird fortgesetzt: Umlagen treiben Strompreis<br />
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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
© Kurhan / Fotolia<br />
40<br />
Pilotprojekt<br />
Welcher Unternehmer kennt das Problem<br />
nicht: Kranke Mitarbeiter belasten<br />
das Firmenbudget enorm. Abgesehen<br />
vom menschlichen Leid kosten Krankheitsabwesende<br />
nicht nur, weil deren<br />
Gehalt ohne Gegenleistung fortgezahlt<br />
werden muss. Es fallen auch beträchtliche<br />
indirekte Kosten an, z.B. für Ersatzkräfte,<br />
organisatorische Umtriebe, Produktionsausfälle,<br />
Verzögerungen von<br />
Projekten, Umschulungen etc. Ein oft<br />
unterschätztes Problem stellen zudem<br />
Mitarbeitende dar, welche zwar zur<br />
Arbeit erscheinen, gesundheitlich aber<br />
beeinträchtigt sind, so dass sie nicht ihre<br />
volle Produktivität ausschöpfen können.<br />
Je nach Leiden geht man dabei von einer<br />
Produktivitätseinbuße zwischen 25 und<br />
45 Prozent aus.<br />
Wie sich die Ernährungsumstellung<br />
der Beschäftigten einer Schweizer Baufirma<br />
richtig für Mitarbeiter und Betrieb lohnte.<br />
Pilotprojekt der Schweizer<br />
Bauunternehmung ERNE AG<br />
Die Bauunternehmung ERNE AG, welche<br />
rund 1100 Mitarbeitende beschäftigt,<br />
beauftragte im Jahre 2014 das Schaub<br />
Institut in Bad Ragaz (CH), ein Gesundheitsförderungsprogramm<br />
zu entwickeln.<br />
Das Ziel bestand darin, die krankheitsbedingten<br />
Abwesenheiten und die<br />
damit verbundenen Gesundheitskosten<br />
zu senken, gleichzeitig aber die Produktivität<br />
und die Lebensqualität der Mitarbeitenden<br />
zu steigern. Nun liegt die<br />
erste Auswertung des Pilotprojektes vor;<br />
die Resultate können sich sehen lassen.<br />
Die Methodik<br />
Die Mitarbeitenden der Firma ERNE<br />
AG durften die Dienstleistungen des<br />
Schaub Instituts kostenlos in Anspruch<br />
nehmen. Jeder Mitarbeitende wurde<br />
durch einen Ernährungs- und Gesundheitscoach<br />
in die Prinzipien der Schaub-<br />
Kost* eingeführt und zu individuellen<br />
weiteren Maßnahmen wie beispielsweise<br />
Einnahme von Nahrungsergänzung<br />
und Verhaltensänderung animiert.<br />
43 Mitarbeiter nahmen dieses Angebot<br />
in Anspruch. Zur Überprüfung der Effektivität<br />
des Programms erkundigte sich<br />
das Schaub Institut ein Jahr nach Beginn<br />
des Pilotprojektes bei den Teilnehmenden<br />
mittels Fragebogen nach dem aktuellen<br />
Befinden. Zur Sicherstellung des<br />
Datenschutzes wurden die Befragung<br />
sowie die Auswertung ausschließlich<br />
vom Schaub Institut vorgenommen. Der<br />
Auftraggeber erfuhr somit nicht, wer<br />
sich an der Umfrage beteiligte. Nur so<br />
konnte gewährleistet werden, dass alle<br />
Teilnehmer offen und ehrlich antworten.
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
41<br />
Gesundheit<br />
*Die Schaub-Kost wurde vor<br />
über 50 Jahren im Schaub Institut<br />
(CH) entwickelt, ist u.a.<br />
kohlenhydrat- sowie säurearm<br />
und ist bei weit über 40<br />
Leiden indiziert (siehe auch<br />
<strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> Nr. 01/<strong>2016</strong> und<br />
03/<strong>2016</strong>).<br />
Die Resultate I: Reduktion der<br />
krankheitsbedingten Ausfalltage<br />
Von den 43 befragten Personen antworteten<br />
22, was einer Compliance von 51%<br />
entspricht. 21 Fragebogen konnten für<br />
„Viele Beschwerdebilder,<br />
mit denen sich zahlreiche<br />
Mitarbeiter tagtäglich<br />
herumplagen, führen<br />
zwar nicht zwingend<br />
zu einer krankheitsbedingten<br />
Abwesenheit,<br />
beeinflussen jedoch<br />
die Produktivität am<br />
Arbeitsplatz.<br />
“<br />
die Auswertung verwertet werden. 19<br />
Personen fehlten im befragten Zeitraum<br />
nie, was verglichen mit den Fehltagen<br />
des Unternehmens von durchschnittlich<br />
12 Tagen pro Jahr und Mitarbeiter<br />
überaus positiv ausfällt. Die Teilnehmer<br />
des Health-Care-Programms blieben der<br />
Arbeit nicht nur weniger häufig fern,<br />
sondern sie fühlten sich nach der Ernährungsumstellung<br />
auch körperlich und<br />
psychisch deutlich besser als vorher.<br />
Die Resultate II: Reduktion von<br />
Beschwerden, welche die Produktivität<br />
mindern<br />
Viele Beschwerdebilder, mit denen sich<br />
zahlreiche Mitarbeitende tagtäglich herumplagen,<br />
führen zwar nicht zwingend<br />
zu einer krankheitsbedingten Abwesenheit,<br />
beeinflussen jedoch die Produktivität<br />
am Arbeitsplatz. So wirken sich<br />
beispielsweise Lust- und Energielosigkeit,<br />
chronische Müdigkeit, depressive<br />
Verstimmungen, Kopfschmerzen oder<br />
chronischer Durchfall äußerst negativ<br />
auf die Arbeitseffizienz aus. Bei den Teilnehmern<br />
des Health-Care-Programms<br />
haben sich 80 Prozent der Symptome<br />
verbessert (41 Prozent) oder sind gar<br />
vollständig verschwunden (39 Prozent).<br />
Nur gerade bei 20 Prozent der gesundheitlichen<br />
Beeinträchtigungen konnte<br />
keine Verbesserung erzielt werden.<br />
Eine Übersicht liefert die nachfolgende<br />
Grafik. ˘
Produktivitätsmindernde Leiden: Beschwerden vor und nach der Umstellung auf die Schaub-Kost<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
42<br />
Anzahl der Personen<br />
10 9<br />
9<br />
8 8<br />
8<br />
7<br />
7<br />
6<br />
6 6<br />
6<br />
6<br />
5 5 5<br />
5<br />
4<br />
4 4<br />
4<br />
4<br />
4<br />
3 3 3 3 3<br />
3<br />
2 2 2<br />
2<br />
2 2<br />
2<br />
1 1 1 1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
Lust- und Energielosigkeit<br />
Chronische Müdigkeit<br />
Schlafstörungen<br />
Depressive Verstimmungen<br />
Stimmungsschwankungen<br />
Aggressivität<br />
Kopfschmerzen<br />
Migräne<br />
Chronischer Durchfall<br />
Bauchschmerzen<br />
Infektanfälligkeit<br />
2<br />
© Schaub-Kost<br />
vor der Ernährungsumstellung besser mit Schaub-Kost verschwunden mit Schaub-Kost<br />
Die Resultate III:<br />
Reduktion von Beschwerden, welche zu Arbeitsausfall führen<br />
Bestimmte Krankheitsbilder, wie z. B. Beschwerden am Bewegungsapparat, Allergien oder Bluthochdruck,<br />
haben einen schleichend schlechter werdenden Verlauf und führen mittel- bis langfristig zu<br />
längeren Arbeitsausfällen. Auch bei solch chronisch-progredienten Leiden konnten die Teilnehmer des<br />
Health-Care-Programms enorm profitieren. So berichten rund 80 Prozent über eine deutliche Verbesserung<br />
der Rücken- oder Gelenkschmerzen, was der nachfolgenden Grafik entnommen werden kann.<br />
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10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Chronisch-progrediente Leiden: Beschwerden vor und nach der Umstellung<br />
auf die Schaub-Kost<br />
9<br />
4 4<br />
3<br />
7<br />
2 2 2<br />
1 1 1 1<br />
Allergien<br />
Rückenschmerzen<br />
Gelenkschmerzen<br />
Bluthochdruck<br />
© Schaub-Kost<br />
Mobilität<br />
von Morgen<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
Fazit der Erhebung:<br />
positiv für die Firmenbilanz und<br />
für die Mitarbeitenden<br />
Die Teilnehmer des Health-Care-Programms<br />
verzeichneten eine deutliche<br />
Verbesserung ihrer Leiden, so gingen<br />
80% der Beschwerden zurück oder verschwanden<br />
gar vollständig. Die Auswertung<br />
der Befragung zeigt also eindeutig<br />
das Bild einer klassischen Win-Win-Situation:<br />
Die Mitarbeitenden verfügen über<br />
eine höhere Lebensqualität und die<br />
Firma über eine verbesserte Firmenbilanz,<br />
mit tieferen Fehlquoten, sinkenden<br />
Gesundheitskosten und gesteigerter<br />
vor der Ernährungsumstellung<br />
besser mit Schaub-Kost<br />
verschwunden mit Schaub-Kost<br />
Über die Autorin<br />
Frau Marianne Eglin ist schulmedizinisch<br />
ausgebildete Ernährungsberaterin mit<br />
Zusatzausbildung in Ayurveda. Sie arbeitet<br />
eng mit dem Naturheilpraktiker Stefan<br />
Schaub, der das gleichnamige Institut in<br />
Bad Ragaz (CH) leitet, zusammen.<br />
Produktivität. Das vom Schaub Institut<br />
entwickelte Gesundheitskonzept<br />
wurde den Anforderungen der Firma<br />
ERNE AG vollumfänglich gerecht, so dass<br />
das Programm der Belegschaft weiterhin<br />
zur Verfügung steht. Mehr über die<br />
im Health-Care-Konzept angewendete<br />
Ernährungsform („Die Schaub-Kost“)<br />
erfahren Sie im Buch „Die Befreiung aus<br />
den Krankheitsfallen“ von Marianne<br />
Eglin und Stefan Schaub. ó<br />
Mit dem Drive-by-wire-System<br />
Space Drive II bieten wir die<br />
Kerntechnologie für das teilund<br />
vollautonome Fahren der<br />
Zukunft bereits heute.<br />
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72539 Pfronstetten-Aichelau<br />
Telefon: 0 73 88 / 999 5-91<br />
Foto: Rinspeed AG<br />
www.paravan.de
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
© Konstantin Yuganov /Fotolia<br />
44<br />
Begeistern statt Belehren<br />
Wir leben in konsumorientierten<br />
Zeiten. Wir kaufen viel, verbrauchen<br />
viel und werfen eine<br />
Menge weg. Der folgenschwere Effekt:<br />
Rohstoffe werden knapp. Dabei wäre es<br />
einfach, aus den vermeintlich nutzlosen<br />
Abfällen wieder wertvolle Sekundärrohstoffe<br />
zu gewinnen. Ziel der mobilen<br />
Bildungsinitiative Lightcycle Rohstoffwochen<br />
ist es, die Schätze, die zum Beispiel<br />
in alten Handys, Laptops oder Elektrokleingeräten<br />
verborgen sind und in<br />
Schubladen, Kellern oder im Hausmüll<br />
schlummern, zu bewahren und zu verwerten.<br />
Die bundesweite Bildungsinitiative<br />
Lightcycle Rohstoffwochen wendet sich<br />
vor allem an Schülerinnen und Schüler<br />
weiterführender Schulen. Sie besteht<br />
aus mehreren aufeinander abgestimmten<br />
Lernbausteinen, die komplexe, globale<br />
und lokale Zusammenhänge rund<br />
um Ressourcenschutz, Recycling und<br />
Kreislaufwirtschaft anschaulich und<br />
spannend begreifbar machen. Mit jedem<br />
Baustein wird das Wissen über alle Sinne<br />
vertieft und nachhaltig verankert.<br />
Die Lightcycle Rohstoffwochen touren <strong>2016</strong> im<br />
dritten Jahr durch Deutschlands Klassenzimmer<br />
und zeigen vor allem jungen Menschen sehr<br />
anschaulich, wie entscheidend ihr eigenes<br />
Konsumverhalten die Zukunft der Erde prägt.<br />
Eigene Handlungsoptionen<br />
werden erkennbar<br />
Ziel ist es, die wertvollen Schätze, die in<br />
jeder Kommune, in Gebäuden, im Boden,<br />
in Schubladen und Kellern oder im<br />
Hausmüll verborgen sind, zu bewahren<br />
und zu verwerten und ein Umdenken im<br />
Konsumverhalten anzustoßen. Förderer<br />
und Initiator ist die Lightcycle Retourlogistik<br />
und Service GmbH in München.<br />
Schirmherrin ist die Bayerische Umweltministerin<br />
Ulrike Scharf. Unterstützt<br />
wird die Initiative vom Umweltbundesamt.<br />
„Ressourcenschutz, Recycling und<br />
Kreislaufwirtschaft, was hat das mit<br />
mir zu tun und wie wirkt sich mein<br />
Konsumverhalten global aus?“<br />
Erfahrene Umweltpädagogen gehen<br />
direkt im Klassenzimmer mit den<br />
Jugendlichen auf eine spannende weltweite<br />
Spurensuche nach Rohstoffen. Faszinierende<br />
Live-Satellitenbilder machen<br />
im Vergleich mit Archivaufnahmen und<br />
Grafiken die globalen ökologischen<br />
und sozialen Folgen von Rohstoffabbau,<br />
-transport, -verarbeitung, -nutzung und<br />
-entsorgung sichtbar. Im Dialog mit den
© WavebreakmediaMicro /Fotolia<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
45<br />
„Vielfach sind die kommunalen<br />
Entsorger vor<br />
Ort Partner der Rohstoffwochen<br />
und bieten eine<br />
Führung mit Fachpersonal<br />
beim örtlichen Wertstoffhof<br />
an.<br />
“<br />
Naturwissenschaftlern von Geoscopia<br />
Umweltbildung erleben und erarbeiten<br />
sich die Schülerinnen und Schüler<br />
den Zusammenhang zwischen unserem<br />
Lebensstil und den Folgen des wachsenden<br />
Hungers nach Rohstoffen. Gemeinsam<br />
erarbeiten sie Handlungsoptionen,<br />
wie sie aktiv im privaten und schulischen<br />
Umfeld ihren sozialen und ökologischen<br />
Fußabdruck verringern können.<br />
Re-think, Re-fuse, Re-duce, Re-use,<br />
Re-form, Re-act, Re-pair, Re-cycle<br />
lautet die Botschaft<br />
Das Angebot ist fächerübergreifend<br />
und lässt sich hervorragend mit vielen,<br />
in den Bildungsplänen vorgesehenen<br />
naturwissenschaftlichen, politischen<br />
oder wirtschaftlichen Bildungsthemen<br />
verknüpfen. Teilnehmen können die<br />
Jahrgangsstufen 5 bis 12 aller Schularten.<br />
Zur optimalen Vorbereitung erhalten<br />
Lehrkräfte eine Vorbereitungsmappe<br />
mit Arbeitsblättern, Filmen und Literaturtipps.<br />
So kann das Thema Rohstoffe<br />
auch nachhaltig im schulischen Alltag<br />
verankert werden. Vielfach sind die kommunalen<br />
Entsorger vor Ort Partner der<br />
Rohstoffwochen und bieten zur Vertiefung<br />
des Unterrichts abschließend eine<br />
Führung mit Fachpersonal beim örtlichen<br />
Wertstoffhof an.<br />
Ein Blick zurück<br />
2015 waren die Lightcycle Rohstoffwochen<br />
in 28 Städten an über 150 Schulen<br />
unterwegs und begeisterten weit mehr<br />
als 4.000 Jugendliche und Pädagogen.<br />
Die Resonanz der Lehrkräfte auf das Konzept<br />
ist sehr positiv. Gelobt werden vor<br />
allem die eindrucksvollen Bilder, die hervorragende<br />
Verknüpfung der Thematik<br />
mit der Lebenswelt der Jugendlichen<br />
und den daraus resultierenden spannenden<br />
Diskussionen mit den Umweltpädagogen.<br />
So entstanden aus einzelnen<br />
Lightcycle Rohstoffwochen sogar Praxis-<br />
Seminare und weiterführende Projekte<br />
wie Handysammelaktionen.<br />
Initiator<br />
Initiiert und gefördert wird die bundesweite<br />
Bildungsinitiative von der nicht<br />
gewinnorientierten Lightcycle Retourlogistik<br />
& Service GmbH, dem bundesweiten<br />
Rücknahmesystem für Altlampen<br />
und Leuchten. „Vor allem jungen Menschen<br />
möchten wir begreifbar machen,<br />
welche Schätze in ausgedienten Elektrogeräten<br />
schlummern und wie entscheidend<br />
ihr eigenes Konsumverhalten die<br />
Zukunft unserer Erde prägt.“, so Stephan<br />
Riemann, Geschäftsführer von Lightcycle.<br />
Durchgeführt wird die Bildungsinitiative<br />
vom i!bk Institut für innovative<br />
Bildungskonzepte aus München. Das<br />
i!bk initiiert, konzeptioniert und organisiert<br />
erlebnis- und handlungsorientierte<br />
Unterrichtsmodule und Bildungsveranstaltungen<br />
nach dem Prinzip „Begeistern<br />
statt Belehren“. Als Schnittstelle für<br />
Akteure aus Bildung, Politik und Wirtschaft<br />
vernetzt das i!bk die passenden<br />
Partner und setzt die Konzepte gemeinsam<br />
erfolgreich in die Tat um. ó<br />
Mehr Informationen und aktuelle Termine<br />
unter www.lightcycle.de/aktionen/rohstoffwochen
• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />
• Energieanlagen<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
46<br />
Wir stehen am Anfang eines<br />
großen Experiments. Digitale<br />
Technologien werden an uns,<br />
am lebendigen Objekt, ausprobiert, wie<br />
an menschlichen Laborratten. Denn tatsächlich<br />
weiß niemand, welche Konsequenzen<br />
sich aus der ausufernden Digitalität<br />
für das private und berufliche<br />
Leben ergeben werden. Keine Generation<br />
ist bisher mit digitalen Anwendungen<br />
solchen Ausmaßes alt geworden, deshalb<br />
gibt es kaum Lernerfahrungen über<br />
„Was ist gut?“ und „Was war schlecht?“.<br />
Professor Dr. Gerald Lembke entwickelt<br />
folgende Gedanken zum Thema:<br />
Das „Digital-Manifest“ in 10 Punkten<br />
1<br />
Digitale Grenzen fürs Lebensglück.<br />
Im Digitalen ist viel Positives vorhanden.<br />
Es kann das Leben bereichern.<br />
Doch es gibt einen Grenznutzen digitalen<br />
Glücks. Dieser ist abhängig vom<br />
eigenen Nutzungsverhalten. Glück kehrt<br />
sich um, wenn die Nutzung zulasten der<br />
Gestaltung realer Lebenswelten geht.<br />
Das „Digital-Manifest“<br />
2<br />
Prinzip Selbstverantwortung.<br />
Erwachsene wie Kinder benötigen<br />
eine digitale Resilienz für mehr<br />
Selbstbestimmung im Leben. Selbstverantwortung<br />
und Selbstreflexion sind<br />
auszubildende Fähigkeiten für eine<br />
bewusste und glückliche Lebensführung.<br />
Selbstbestimmung sollte nicht digitalen<br />
Diktaten weichen, sondern gezielt ausgebaut<br />
werden.<br />
3<br />
Digital<br />
braucht Streit. Es ist für eine<br />
Gesellschaft in einem digitalisierten<br />
Umfeld zwingend notwendig,<br />
eine Digitalkultur zu entwickeln. Digitale<br />
Kulturgüter wie das Smartphone<br />
sind aktiv und reflektiert zu bewerten im<br />
Hinblick auf soziale Werte. Dies bedarf<br />
eines Diskurses über die Digitalkultur<br />
in allen Gesellschaftsbereichen (Arbeit,<br />
Bildung, Familie).<br />
4<br />
Mehr Autonomie und Freiheit. Sie<br />
sind hoch entwickelte Werte in<br />
unserer Gesellschaft. Große Digitalanbieter<br />
höhlen diese aus. Datenschutz<br />
muss eine politische und wirtschaftliche<br />
Leitaufgabe werden und<br />
intensiviert werden. Doch Datenschutz<br />
beginnt bereits bei jedem Nutzer. Autonomie<br />
und Freiheit bröckeln, wenn persönliche<br />
Daten fahrlässig preisgegeben<br />
werden.<br />
5<br />
Je<br />
weniger desto zielführender.<br />
Digitalerziehung bedeutet aktive<br />
Auseinandersetzung mit den<br />
Lebensumwelten der Kinder. Diese ist<br />
durch steigendes Missbrauchsverhalten<br />
gekennzeichnet. Statt Kinder weiter mit<br />
Tablets und Smartphones zugunsten<br />
des Umsatzwachstums von Digitalkonzernen<br />
anzufixen, sind „digitale Curricula“<br />
gefordert, in denen Enthaltsamkeit,<br />
Achtsamkeit und soziale Fähigkeiten<br />
fokussiert werden.<br />
Am Puls der Energie<br />
• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />
• Energieanlagen<br />
•• Elektroinstallation<br />
Elektroinstallation<br />
Zufriedene Kunden und repräsentative Objekte sind eine gute Empfehlung für Elektromontagen Leipzig.<br />
Wir sind leistungsfähig und kompetent für Ihre Vorhaben in Leipzig und Umgebung. Als Unternehmen der<br />
Elektrobranche blicken wir auf über 40 Jahre Erfahrung zurück. Durch Zuverlässigkeit, Qualität und Service<br />
haben wir uns einen Namen gemacht.<br />
2008 Premier-Finalist, 2007 Ehrenplakette,<br />
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6<br />
Wo ist der „digitale Knigge“? Es<br />
finden sich nirgends Umgangsformen<br />
für den Umgang mit Digitalität<br />
im Alltag. Respekt und Wertschätzung<br />
sind unentbehrliche Werte für ein<br />
soziales und gestaltendes Miteinander.<br />
Ich wünsche mir eine gesellschaftliche<br />
Vereinbarung über traditionelle und<br />
neue Werte. Beide Stränge sind zu integrieren.<br />
Traditionelle Werte dürfen nicht<br />
einfach disruptiv-radikal wegwischt<br />
werden.<br />
7<br />
Menschen<br />
sind mehr wert als Computer.<br />
Menschliche Intelligenz ist<br />
künstlicher Intelligenz vorzuziehen.<br />
Dies gilt besonders für alle sozialen,<br />
pädagogischen und erzieherischen Aufgaben.<br />
Soziales Verhalten in Familien,<br />
Unternehmen und Aus- und Weiterbildungen<br />
bedarf der Empathie und sozialen<br />
Kommunikation. Das werden digitale<br />
Geräte auch in Zukunft nicht leisten<br />
können.<br />
8<br />
Menschliche Kommunikation ist<br />
unersetzbar. Reale Kommunikation<br />
steht als konstitutiver Wert<br />
über dem Digitalen. Sie sollte nicht<br />
durch digitale Kommunikation ersetzt<br />
werden. Qualität vor Quantität: Die Tiefe<br />
eines Gespräches ist sinnstiftender und<br />
zielführender als monatlich bis zu 3000<br />
WhatsApp-Nachrichten und Gruppenchats.<br />
9<br />
Digitale Transformation braucht<br />
Nachhaltigkeit. Politik sollte die<br />
Risiken und Nebenwirkungen<br />
einer digitalen Zukunft kritisch reflektieren<br />
und den gesellschaftlichen Diskurs<br />
einfordern und aktiv fördern. Aktionismus<br />
ist ein schlechter Ratgeber für<br />
Nachhaltigkeit. Gleichwohl kann eine<br />
digitale Transformation nur mit einer<br />
längerfristigen Strategie gelingen.<br />
10<br />
Unternehmen benötigen digitale<br />
Führung. Die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter wird zum wichtigsten<br />
strategischen Erfolgsfaktor. Dies<br />
betrifft die Vermeidung von digitalem<br />
Stress. Eine digitale Führungskultur<br />
braucht Führungskräfte als Vorbilder. ó<br />
Über den Autor<br />
Gerald Lembke ist Studiengangsleiter,<br />
Buchautor und Berater für den Einsatz und<br />
den Umgang mit digitalen Medien in Wirtschaft<br />
und Gesellschaft. Sein neues Buch<br />
trägt den Titel „Im digitalen Hamsterrad<br />
– Ein Plädoyer für den gesunden Umgang<br />
mit Smartphone & Co“ und erscheint im<br />
September <strong>2016</strong>.<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
47<br />
STARK IM GESCHÄFT<br />
MIUNSKE FOKUSSIERT SICH WEITERHIN AUF KERNKOMPETENZEN<br />
Während andernorts immer wieder Versuche unternommen<br />
werden, neue Geschäftsfelder zu erschließen, bleibt Miunske<br />
konsequent auf seinem Erfolgsweg. Wer meint, dass sich das<br />
Großpostwitzer Unternehmen damit der Weiterentwicklung<br />
verschließt, irrt. Im Gegenteil: Miunske definiert klar und deutlich,<br />
wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen soll. Das zeigt<br />
sich auch im dezent angepassten Unternehmensauftritt, zu dem<br />
auch ein neuer Claim zählt. Unter dem Motto „Miunske. Auf den<br />
Punkt.“ rückt der Systemlieferant künftig seine Kernkompetenzen<br />
noch stärker in den Fokus.<br />
Dabei geben die drei Säulen „Entwickeln & Fertigen“, „Handeln &<br />
Beraten“ sowie „Kommissionieren & Vorrätig halten“ die Richtung<br />
vor. Ziel ist es, die Kunden mittels Kanban noch intensiver zu<br />
unterstützen und Produktionsabläufe bis ins Detail effizienter<br />
zu gestalten. Ein zentrales Versprechen ist es, das richtige Teil<br />
zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu liefern. Um diesem Anspruch<br />
auch gerecht werden zu können, ist eine klare Ausrichtung<br />
Pflicht. Dass die regelmäßige Feinjustierung der Unternehmensziele<br />
richtig und wichtig ist, zeigt sich in der Historie von Miunske.<br />
Der Systemlieferant für Nutzfahrzeugelektronik feiert in diesem<br />
Jahr sein 20-Jähriges Bestehen.<br />
www.miunske.com
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
48<br />
© K.-U. Hler / Fotolia<br />
Das zweite Mal in Folge beurteilen<br />
Unternehmen ihre Finanzierungsund<br />
Bankensituation schlechter<br />
als im Vorjahr. Und dies gilt insbesondere<br />
für kleinere Unternehmen. So fasst der<br />
Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband<br />
freier Berater e. V.“ die Ergebnisse<br />
seines „KMU-Banken-Barometer <strong>2016</strong>“<br />
zusammen. Was bedeutet das für die<br />
Sicherung einer dauerhaft ausreichenden<br />
Finanzierung für die Unternehmen?<br />
Das Banken-Umfeld für den<br />
Mittelstand: Kreditzurückhaltung<br />
wird zunehmen<br />
Die Ergebnisse des KMU-Banken-Barometers<br />
<strong>2016</strong> als Selbst-Check für Unternehmen<br />
fallen in eine Zeit, in der das<br />
Umfeld für die Mittelstandsfinanzierung<br />
aus Bankensicht deutlich schwieriger<br />
wird. Auch wenn das viele Unternehmen<br />
und ihre Verbände und Kammern offenbar<br />
noch nicht so richtig wahrnehmen.<br />
Ein wesentlicher Hintergrund ist<br />
die anhaltende Tiefzinspolitik der EZB.<br />
Diese führt dazu, dass die Kreditinstitute<br />
immer weniger Zinseinnahmen erzielen.<br />
Gleichzeitig sind die Möglichkeiten,<br />
den Zinsaufwand für die Einlagen der<br />
Kunden weiter zu reduzieren, praktisch<br />
ausgeschöpft. Konsequenz: Der Zinsüberschuss<br />
der Institute sinkt weiter.<br />
Und der Zinsüberschuss macht nach<br />
Untersuchungen der Bundesbank ca. 75<br />
Prozent aller Einnahmen aus.<br />
Jetzt<br />
Finanzierung<br />
sichern<br />
Hinzu kommt die weiter zunehmende<br />
Regulatorik in Folge der<br />
Finanzkrise. Diese macht gerade<br />
den kleineren Instituten das Leben<br />
schwer, weil die Personal- und EDV-<br />
Kosten dafür kaum noch zu stemmen<br />
sind. Die Folge werden weitere<br />
Fusionen sein, sodass die Zahl der<br />
potenziellen Kreditgeber auf Bankenseite<br />
weiter abnehmen wird.<br />
Die in die Wege geleiteten<br />
Kostensenkungen der Institute vor<br />
allem im Filialbereich und beim<br />
Personal werden die geschilderten<br />
Negativentwicklungen nur zum Teil<br />
kompensieren können. Auch die versuchte<br />
weitere Intensivierung des<br />
Provisionsgeschäfts wird nicht ausreichen.<br />
Was das im eigenen Unternehmen<br />
bedeuten würde, kann jeder<br />
Unternehmer an seinen fünf Fingern<br />
abzählen: Das Betriebsergebnis<br />
geht kontinuierlich zurück! Für<br />
die Kreditinstitute bedeutet das: Sie<br />
werden sich weniger Kreditrisiken<br />
leisten können – also noch wählerischer<br />
werden müssen.<br />
Banken werden wählerischer:<br />
Was das für Unternehmen<br />
bedeutet<br />
Die Anforderungen der Kreditinstitute<br />
an ihre Firmenkunden werden<br />
steigen:<br />
• Aktuellere Informationen: Ein<br />
Jahresabschluss im Herbst des<br />
Folgejahres entspricht weder den<br />
gesetzlichen Anforderungen des<br />
HGB noch den künftigen Erwartungen<br />
der Banken und Sparkas-
© DiMmEr / Fotolia<br />
sen. Und die vereinbarte<br />
Übersendung<br />
der vierteljährlichen<br />
BWA sollte<br />
auch nicht erst<br />
vier Wochen<br />
später erfolgen.<br />
• Umfassendere<br />
und aussagefähigere<br />
Informationen:<br />
Die Institute werden<br />
vermehrt nachvollziehbare<br />
Planzahlen<br />
erwarten. Auch die Anforderungen<br />
an realistische „vorläufige Ergebnisse“<br />
in den BWAs werden steigen.<br />
• Mehr Sicherheiten: Die Institute werden<br />
versuchen, ihre „Blankoanteile“<br />
(Kreditvolumen abzüglich der Sicherheiten<br />
in der Bewertung der Bank)<br />
klein zu halten oder bestehende zu<br />
reduzieren. Also werden sie mehr und<br />
vor allem werthaltige Sicherheiten<br />
verlangen.<br />
• Die Zinssätze für Kredite werden<br />
möglichst hoch vereinbart und hoch<br />
gehalten.<br />
• Der Verkaufsdruck auf die Bankbetreuer<br />
im Provisionsgeschäft (z. B.<br />
Versicherungen) wird anhalten.<br />
Finanzierungs-Mix: Weitere und neue<br />
Möglichkeiten nutzen<br />
Neben den Kreditinstituten nutzen viele<br />
Unternehmen noch nicht in vollem<br />
Umfang die weiteren Finanzierungsmöglichkeiten<br />
im Markt. Klassiker sind<br />
dabei Leasing und mittlerweile auch<br />
Factoring. Aber auch die öffentlichen<br />
Förderkredite bis hin zu den Bürgschaftsbanken<br />
der Länder stehen vielfach nicht<br />
bewusst im Fokus.<br />
Hinzu kommen<br />
Eigenkapitalinstrumente<br />
vielfältiger Art<br />
und die weiter zunehmenden<br />
neuen Angebote im<br />
Internet. Von Crowd-Financing<br />
wie zum Beispiel fundingcircle.de<br />
bis zu Vermittlungsportalen<br />
wie<br />
zum Beispiel compeon.de.<br />
Auch<br />
wenn die Internetangebote<br />
noch keine<br />
Hausbank<br />
ersetzen<br />
können, als<br />
Ergänzungen<br />
im Finanzierungs-Mix<br />
sollten Unternehmen<br />
sie mit<br />
einbeziehen.<br />
KMU-Banken-Barometer <strong>2016</strong>: Für die<br />
Unternehmen gibt es viel zu tun<br />
Die Bewertungen der Unternehmen zu<br />
den zwölf Aussagen des KMU-Banken-<br />
Barometers <strong>2016</strong> wurden in vier Bewertungsgruppen<br />
eingeteilt. Das Ergebnis<br />
ist ernüchternd: Ein Drittel der Unternehmen<br />
hat hohen Handlungsbedarf<br />
zur Verbesserung ihrer Finanzierungsund<br />
Banken-Situation. Weitere 40 Prozent<br />
haben deutlichen Handlungsbedarf!<br />
Was zu tun ist, beschreiben die<br />
KMU-Berater in der Darstellung zu den<br />
zwölf Aussagen. Alle Details finden Sie<br />
im Internet unter www.banken-barometer-<strong>2016</strong>.kmu-berater.de.<br />
Finanzierung sichern: Finanzierungsstrategie<br />
erarbeiten und umsetzen<br />
Die Situationsbeschreibung zeigt: Unternehmen<br />
sollten bei der Sicherung der<br />
Finanzierung jetzt und für die kommenden<br />
Jahre systematisch vorgehen. Da<br />
viele Unternehmen erfolgreiche Jahre<br />
hinter sich haben, sind die bilanziellen<br />
Voraussetzungen in Eigenkapital und<br />
Ertragskraft derzeit oftmals günstig.<br />
Das wirkt sich bei den Kreditgebern in<br />
guten Ratingnoten aus. Eine wichtige<br />
Voraussetzung, um mit Verhandlungsmacht<br />
in Kreditgespräche zu gehen.<br />
Daher sollten Unternehmen jetzt …<br />
• ihren Finanzierungsbedarf für die<br />
kommenden zwei bis drei Jahre<br />
abschätzen – sowohl bei Investitionen<br />
wie in der Finanzierung von Forderungen<br />
und Beständen (Kontokorrentkredit),<br />
• ihre derzeitige Finanzierungssituation<br />
nüchtern analysieren und in<br />
einem „Banken- und Sicherheiten-<br />
Spiegel“ übersichtlich darstellen,<br />
• dabei eventuell im Laufe der Jahre<br />
entstandene Abhängigkeiten von<br />
einzelnen Finanzierungspartnern kritisch<br />
prüfen,<br />
• ein „Wunsch-Konzept“ für die Finanzierungsstruktur<br />
in drei Jahren erarbeiten<br />
mit Schwerpunkt auf<br />
— das Stärken der eigenen Verhandlungsmachtposition<br />
— das Vorhandensein von mindestens<br />
zwei kreditgebenden Hausbankverbindungen<br />
— das Nutzen weiterer Finanzierungsanbieter<br />
— die eigene Sicherheiten-Strategie<br />
• und auf dieser Basis einen kurz- wie<br />
mittelfristigen Aktivitäten-Plan<br />
erstellen und diesen konsequent<br />
schrittweise umsetzen. ó<br />
Über den Autor<br />
Carl-Dietrich Sander besitzt 20 Jahre Bankerfahrung<br />
im Firmenkundengeschäft und<br />
war zuletzt neun Jahre Vorstandsmitglied<br />
der Volksbank. Er ist seit 1998 freiberuflicher<br />
Unternehmer-Berater, Trainer und<br />
Fachautor. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.cd-sander.de<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
49
Der unbekannte<br />
© alphaspirit / Fotolia<br />
Helfer<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
50<br />
– das Zahlungsverzugsgesetz<br />
87 Prozent der befragten deutschen<br />
Unternehmen nutzen die neuen Gesetze<br />
zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im<br />
Geschäftsverkehr nicht. Und das zwei<br />
Jahre nach Umsetzung der EU-Richtlinie<br />
in nationales Gesetz. Dennoch geben<br />
sieben von zehn der befragten kleinen<br />
bis mittleren Unternehmen (KMU) in<br />
Deutschland – hochgerechnet rund 2,5<br />
Mio. Firmen – an, dass sie Zahlungsverzug<br />
als Existenzbedrohung sehen. Dabei<br />
geht es auch um Arbeitsplätze und ein<br />
schlechtes Geschäftsklima.<br />
müssen das Bewusstsein<br />
der Firmen für die Risiken<br />
„Wir<br />
einer schlechten Zahlungsmoral<br />
im Geschäftsverkehr stärken und<br />
über die rechtlichen Spielräume und<br />
Handlungsmöglichkeiten auf Basis des<br />
neuen Gesetzes informieren“, sagt Jürgen<br />
Sonder, Geschäftsführer von Intrum<br />
Justitia Deutschland. Die Zahlen stammen<br />
aus dem aktuellen European Payment<br />
Report <strong>2016</strong> (EPR) von Intrum Justitia,<br />
Europas führendem Anbieter von<br />
Kreditmanagement-Services.<br />
Über zwei Drittel (68 Prozent) der<br />
befragten deutschen Unternehmen sind<br />
der Meinung, dass Zahlungsverzug einen<br />
mittleren bis hohen Einfluss auf ihr wirtschaftliches<br />
Überleben hat. 63 Prozent<br />
der befragten Unternehmen sehen eine<br />
Beeinträchtigung ihres Wachstums<br />
durch die schlechte Zahlungsmoral, 71<br />
Prozent befürchten Einstellungsstopps.<br />
Dabei hat der Gesetzgeber bereits vor<br />
zwei Jahren Unternehmen gestärkt<br />
gegen säumige Zahler: Die EU-Richtlinie<br />
2011/7/EU ist seit dem 22. Juli 2014 in<br />
deutsches Recht umgesetzt. Die gesetzlichen<br />
Verzugszinsen sind nun erhöht,<br />
für Beitreibungskosten werden die<br />
betroffenen Unternehmen entschädigt<br />
und die Fristen für Abnahme- und Überprüfungsverfahren<br />
sind begrenzt.<br />
Dennoch kennt kaum ein Unternehmen<br />
das Gesetz zur Bekämpfung des<br />
Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr.<br />
Europaweit gaben nur 28 Prozent der<br />
befragten Unternehmen an, dass sie die<br />
Richtlinie kennen. Dies zeigt deutlich,<br />
dass mehr Bewusstsein für diese Richtlinie<br />
geschaffen werden muss. Deutsche<br />
Unternehmen liegen hier sogar noch<br />
unter dem europäischen Durchschnitt.<br />
Nur 12 Prozent gaben an, über das neue<br />
Gesetz informiert zu sein. Das ist etwas<br />
mehr als jedes zehnte Unternehmen.<br />
Nur sehr wenige Anwender<br />
Daher ist es einleuchtend, dass 87 Prozent<br />
der befragten deutschen Unternehmen<br />
die Zusatzgebühr von mindestens<br />
40 Euro bei Forderungen gegen andere<br />
Firmen oder der öffentlichen Hand nicht<br />
nutzen. Die Zahlen zwischen kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
(KMU) und Nicht-KMU unterscheiden<br />
sich allerdings: Während 17 Prozent der<br />
größeren Unternehmen „manchmal“<br />
die Zahlungsverzugsgebühr verlangen<br />
– 3 Prozent nutzen diese Möglichkeit<br />
sogar „immer“ –, sind es lediglich 4 Prozent<br />
bei den KMU. 90 Prozent der kleinen<br />
und mittelständischen verlangen<br />
die Gebühr „gar nicht“. ó<br />
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Firmen mit einem „Rundum-sorglos-<br />
Paket“. Von der Optimierung sämtlicher<br />
Verträge und Versicherungen bis hin zur<br />
privaten Assistenz kümmert sich Private<br />
Office um jede Form der administrativen<br />
Alltagslast.<br />
Sonntags in Papierbergen versinken,<br />
Verträge abheften, Versicherungen<br />
auf den aktuellsten Stand bringen<br />
und die Überweisungen der Mieter<br />
kontrollieren – wertvolle Zeit, die<br />
man besser mit der Familie und den<br />
Freunden verbringen oder für den Job<br />
nutzen kann. „Am besten gibt der familienbewusste<br />
Workaholic seine gesamte<br />
private Verwaltung in vertrauensvolle<br />
Hände: Im Dienstleistungsbüro der Private<br />
Office GmbH werden sämtliche<br />
private Verträge, Versicherungen und<br />
Immobilienangelegenheiten gebündelt<br />
für den Kunden optimiert und administriert.<br />
Zusätzlich wird der komplette<br />
Schrift- und Zahlungsverkehr – sowohl<br />
online als auch offline – übernommen.<br />
Unsere Kunden erfahren dadurch eine<br />
ganz neue Freiheit, da sämtliche administrative<br />
Alltagslast entfällt“, erklärt<br />
Norbert Kettner, Geschäftsführer der<br />
Private Office GmbH.<br />
Vertrags- und Versicherungsservice<br />
Kern der Dienstleistungen der Private<br />
Office GmbH ist die Verwaltung und<br />
Optimierung sämtlicher privaten Verträge<br />
und Versicherungen – von der<br />
privaten Krankenversicherung über<br />
Kfz-Versicherungen bis hin zu allen Verträgen<br />
rund ums eigene Wohnen wie<br />
Telefon, Strom, Gas oder Internet. Den<br />
kompletten dazugehörigen Schriftverkehr<br />
wickelt das Dienstleistungsbüro<br />
komplett selbst ab.<br />
Immobilienservice<br />
Das Dienstleistungsbüro verwaltet für<br />
seine Kunden alle Immobilien, ob eigengenutzt<br />
oder fremdvermietet. Es überwacht<br />
die Zahlungseingänge, erledigt<br />
fällige Zahlungen, kümmert sich um<br />
anfallende Reparaturen und die Suche<br />
nach geeignetem Personal und erstellt<br />
die jährlichen Nebenkostenabrechnungen.<br />
Dokumentenservice<br />
Um jederzeit den Zugriff auf alle relevanten<br />
Unterlagen zu gewährleisten, stellt<br />
die Private Office GmbH ihren Kunden<br />
einen elektronischen Dokumentenservice<br />
zur Verfügung. So hat der Kunde die<br />
Möglichkeit, alle wichtigen Papiere, wie<br />
Ausweisdokumente, Führerschein oder<br />
Versicherungskarten, immer in elektronischer<br />
Form dabeizuhaben. Das Abrufen<br />
dieser Dokumente erfolgt online am<br />
Laptop oder unterwegs mit dem Handy<br />
mithilfe der Private-Office-App.<br />
Sicherheit<br />
Für die Private Office GmbH ist das<br />
Thema Sicherheit essentiell – alle anvertrauten<br />
Unterlagen werden, entkoppelt<br />
vom Lebensmittelpunkt des Kunden, in<br />
Stahltresoren aufbewahrt. So sind alle<br />
wichtigen Verträge zuverlässig vor dem<br />
Zugriff anderer und vor äußeren Einflüssen,<br />
wie beispielsweise Feuer, geschützt.<br />
Private Assistenz<br />
Als zusätzlichen Service stellt die Private<br />
Office GmbH auf Wunsch auch eine private<br />
Assistenz bereit, die, ähnlich einer<br />
privaten Sekretärin, alle darüber hinaus<br />
anfallenden Aufgaben erledigt. Darunter<br />
fallen beispielsweise Behördengänge,<br />
privater Schriftverkehr, Restaurantbuchungen<br />
und vieles mehr. ó<br />
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Das Münchner Startup AUROCO hat die<br />
weltweit erste elektronische Seilsicherung<br />
für Kletterer entwickelt. Nachdem<br />
sich das vollautomatische Sicherungsgerät<br />
«EPIC» bereits im Industrieklettern<br />
bewährt hat, will AUROCO das System<br />
in diesem Jahr auch für Kletterhallen<br />
anbieten.<br />
Klettern erfreut sich in Deutschland<br />
einer stetig wachsenden Beliebtheit.<br />
Bereits eine halbe Million<br />
Sportler zieht es hierzulande regelmäßig<br />
in die Berge und in die heimischen<br />
Kletterhallen. Dank Hochseilgärten und<br />
Erlebniswelten entdecken auch immer<br />
mehr Familien Spaß an der Höhe. Klettern<br />
bietet dabei Nervenkitzel und einen<br />
perfekten Ausgleich zum Büroalltag. Parallel<br />
zu diesem boomenden Markt steigt<br />
auch das Sicherheitsempfinden.<br />
AUROCO hat mit EPIC (Electronic<br />
Partner for Individual Climbing) ein Produkt<br />
entwickelt, das mit einem einzigartigen<br />
vollautomatischen Sicherungssystem<br />
risikofreies Soloklettern ermöglicht.<br />
„Unser Ziel war es, ein Gerät zu entwickeln,<br />
das Kletterer vor tödlichen Unfällen<br />
durch Abstürze bewahrt“, erklärt Jan<br />
Lohse, einer der beiden Geschäftsführer<br />
von AUROCO. Zusammen mit seinem<br />
Partner Florian Widmesser hat er EPIC in<br />
Eigenregie zur Marktreife gebracht.<br />
Und so funktioniert das System<br />
Das Sicherungsgerät ist leicht tragbar<br />
und läuft akkubetrieben. Im stationären<br />
Betrieb wird die backsteingroße Box<br />
entweder mit Schrauben oder Klickverschlüssen<br />
fixiert. Für den mobilen Einsatz<br />
im Gelände kann das System per<br />
Gurt quasi überall montiert werden. Im<br />
Inneren von EPIC befindet sich eine seilführende<br />
Rolle und ein Motor, der das<br />
Seil nachzieht.<br />
Auf die spannende Frage, wie das<br />
Gerät einen Absturz erkennt, antwortet<br />
Lohse: „Über eine Elektronik wird<br />
die Drehung der Rolle überwacht. Das<br />
System erkennt einen Sturz an einer<br />
zu hohen Drehzahl.“ Der Bremsvorgang<br />
selbst erfolgt elektromechanisch. Ein<br />
zusätzlicher Sensor am Handgelenk<br />
erhöht die Sicherheit. „Wird ein Sturz<br />
registriert erhält die Basis vom Sensor<br />
ein Signal und die Seilbremse greift<br />
nach spätestens einem Meter“, so Lohse<br />
weiter. Sollte die Technik versagen, ist<br />
bei EPIC ein Backup integriert. Dabei<br />
wird bei einem Sturz die Bremse durch<br />
eine Fliehkraftkupplung aktiviert. Dieses<br />
doppelt redundante Bremssystem von<br />
AUROCO ist weltweit einmalig.<br />
EPIC<br />
Vom Strommast in die Kletterhalle<br />
„Am Anfang hatten wir nur die Idee und<br />
waren überzeugt, dass es funktioniert“,<br />
so Lohse. Es folgte monatelange Entwicklungsarbeit<br />
und endlose Testläufe.<br />
Die Belohnung der aufwändigen Prüfungen<br />
war die DEKRA-Zertifizierung.<br />
Das patentierte Bremssystem ist eine<br />
zusätzliche Hürde für Nachahmer. Der<br />
wirtschaftliche Erfolg kam mit der<br />
ersten Serie von 100 Exemplaren. Mit<br />
diesen wurde im industriellen Umfeld<br />
einen Umsatz von 271.000 Euro erzielt.<br />
Die mehr als 300.000 Strommasten in<br />
Deutschland bedeuten ein Absatzpotenzial<br />
von mehreren 10.000 Stück. Einen<br />
ähnlich großen Markt gibt es im Sportbereich.<br />
Um diese Nachfrage bedienen<br />
zu können, wird langfristig die Produktion<br />
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Eintragung in der gesamten<br />
Europäischen Union wirken, sind überaus<br />
populär. Mit einer verhältnismäßig<br />
kostengünstigen Anmeldung kann<br />
hierdurch auf einfache Weise Schutz in<br />
allen (derzeit) 28 Mitgliedstaaten erzielt<br />
werden.<br />
Änderungen der Markenverordnung<br />
Die Ende März in Kraft getretene Markenverordnung<br />
(EU) 2015/2424 brachte<br />
u. a. verschiedenste Namensänderungen<br />
mit sich. Beispielsweise wurde die<br />
Bezeichnung „Gemeinschaftsmarke“ in<br />
„Unionsmarke“ geändert und das ehemalige<br />
„Harmonisierungsamt für den<br />
Binnenmarkt (HABM)“ in „Amt der Europäischen<br />
Union für geistiges Eigentum<br />
(EUIPO)“ (Engl. „European Union Intellectual<br />
Property Office“) umbenannt.<br />
Unmittelbar spürbar ist auch die<br />
Änderung, dass standardmäßig nun nur<br />
noch eine (anstatt früher drei) Warenoder<br />
Dienstleistungsklassen bei einer<br />
Anmeldung erfasst sind. Die Grundgebühr<br />
wurde zwar leicht herabgesetzt,<br />
jedoch findet durch die Anpassung ab<br />
einer Anmeldung von mehr als zwei<br />
Klassen eine gewisse Gebührenerhöhung<br />
statt. Im Gegenzug wurden Amtsgebühren<br />
für einzelne Verfahren (z. B.<br />
Löschungs- und Widerspruchsverfahren)<br />
sowie für die Verlängerung bestehender<br />
Marken reduziert.<br />
EU-Marken: Alle wichtigen<br />
Änderungen<br />
auf einen Blick<br />
Möglicher Handlungsbedarf<br />
Falls nicht bereits geschehen, sollten<br />
Inhaber von EU-Marken, die eine komplette<br />
Überschrift einer Waren- oder<br />
Dienstleistungsklasse benutzen und vor<br />
dem 22.06.2012 angemeldet wurden,<br />
diese näher überprüfen. Noch bis zum<br />
24.09.<strong>2016</strong> kann hier eine Präzisierung<br />
dahingehend stattfinden, dass weitere<br />
Unterbegriffe aus der jeweiligen Klasse<br />
benannt werden. Wird hierauf verzichtet,<br />
so erfasst die Marke nur die explizit<br />
benannten Waren oder Dienstleistungen.<br />
Patentanwälte oder spezialisierte<br />
Rechtsanwälte können Ihnen hier bei<br />
der Prüfung bestehender Verzeichnisse<br />
behilflich sein.<br />
Aufgrund des sog. Benutzungszwangs<br />
kann sich bei Marken, die älter<br />
als fünf Jahre sind, stets eine Überprüfung<br />
lohnen, ob diese für sämtliche<br />
beanspruchten Waren und/oder Dienstleistungen<br />
auch ernsthaft benutzt<br />
werden. Rechtsanwalt Dr. Florian Lichtnecker<br />
(Fachanwalt für gewerblichen<br />
Rechtsschutz) von der Patent- und<br />
Rechtsanwaltskanzlei Lichtnecker macht<br />
in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam,<br />
dass anderenfalls kostenpflichtige<br />
Löschungsverfahren drohen,<br />
denen jedoch durch eine rechtzeitige<br />
Anpassung des Verzeichnisses begegnet<br />
werden kann.<br />
Alle Änderungen auf einen Blick<br />
1) „Unionsmarke“ (statt bisher: „Gemeinschaftsmarke“)<br />
2) „Amt der Europäischen Union für geistiges<br />
Eigentum (EUIPO)“ (statt bisher:<br />
„Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt<br />
(HABM)“)<br />
3) „Unionsmarkengericht“ (statt bisher:<br />
„Gemeinschaftsmarkengericht“)<br />
4) Grundgebühr für Anmeldung umfasst<br />
nur noch eine Waren- oder Dienstleistungsklasse<br />
(anstatt früher drei Klassen)<br />
5) Gebührensteigerung bei Anmeldung<br />
in mehr als zwei Klassen<br />
6) Reduzierte Gebühren u. a. für Markenverlängerung<br />
7) Größere Flexibilität bei den Markenformen<br />
8) Übergangsfrist bis 24.09.<strong>2016</strong> um<br />
bei „EU-Marken“ mit Anmeldedatum<br />
vor dem 22.06.2012 ggf. eine Präzisierung<br />
des Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses<br />
vorzunehmen<br />
9) Einführung sog. Gewährleistungsmarken<br />
ó<br />
Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
53
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Wirtschaft <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
54<br />
Die Change-Fitness-Studie <strong>2016</strong> von<br />
Mutaree zeigt deutlich: 95 Prozent der<br />
Unternehmen, die an der Studie teilgenommen<br />
haben, erzielten einen nur<br />
mäßigen Erfolg in Veränderungsprozessen<br />
– Tendenz fallend. Dem rasanten<br />
technologischen Fortschritt mit disruptiven<br />
Geschäftsmodellen und steigendem<br />
Wettbewerbsdruck bei gleichzeitiger<br />
demografischer Veränderung sind<br />
sie also momentan nicht gewachsen.<br />
Während noch 2014 25 Prozent<br />
der Unternehmen als erfolgreiche<br />
„Veränderer“ gewertet<br />
werden konnten und nur 8 Prozent nach<br />
eigenen Angaben Low Changer waren,<br />
sind <strong>2016</strong> nur noch 20 Prozent der Unternehmen<br />
High Changer und rund 11 Prozent<br />
Low Changer.<br />
Dies ist ein Ergebnis der aktuellen<br />
Change-Fitness-Studie <strong>2016</strong>, bei der<br />
408 Teilnehmer aus Top- und Mittel-<br />
Unternehmen sind Wandel<br />
nicht gewachsen<br />
Management sowie Mitarbeiter aus<br />
Unternehmen unterschiedlicher Branchen<br />
und Größen zu dem Status quo<br />
ihrer Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft<br />
befragt wurden. Die Studie wurde<br />
in Kooperation zwischen der Mutaree<br />
GmbH und Frau Prof. Sackmann vom<br />
Institut für Entwicklung zukunftsfähiger<br />
Organisationen der Universität der Bundeswehr<br />
München erstellt.<br />
Klassische Hebel des Change Management<br />
verlieren an Wirksamkeit<br />
Der Erfolg von Veränderungen – und<br />
damit die Change-Fitness von Unternehmen<br />
– bemisst sich anhand von sieben<br />
Parametern: Wahrnehmungs- und Reaktionsgeschwindigkeit,<br />
Unternehmenskultur,<br />
Führung, Steuerung, Kommunikation,<br />
Beteiligung und Qualifizierung. Für<br />
die Studie bewerten drei Hierarchiestufen<br />
eines Unternehmens den Status quo<br />
aus ihrem Erleben heraus. Einiges spricht<br />
momentan für eine gewisse Change-<br />
Müdigkeit in Verbindung mit einer<br />
zunehmend vernachlässigten Nutzung<br />
beziehungsweise geringeren Effektivität<br />
dieser bewährten Change Management-<br />
Hebel. Es stellt sich die Frage, ob andere<br />
Hebel notwendig werden oder ob die<br />
bekannten Hebel anders und vielleicht<br />
professioneller angewendet werden<br />
müssen:<br />
• Seniorenpflegeheime<br />
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Für die Auszeichnung<br />
• 2010 sagten 66 Prozent der Befragten,<br />
dass offen über Risiken (einer Veränderung)<br />
kommuniziert wurde. 2014<br />
waren es noch 56 Prozent und in der<br />
aktuellen Befragung sank die Zustimmungsrate<br />
auf unter 45 Prozent.<br />
• Einher mit dieser Einschätzung geht<br />
die Kritik an zu spät erkannten Veränderungsnotwendigkeiten<br />
von Seiten<br />
der Mitarbeiter. Während knapp 70<br />
Prozent in der Unternehmensleitung<br />
davon ausgehen, dass die Notwendigkeit<br />
für Veränderungen frühzeitig<br />
erkannt wird, sehen dies lediglich 54<br />
Prozent der Führungskräfte und 46<br />
Prozent der Mitarbeiter so.<br />
• Geht es um die tatsächliche Reaktion<br />
auf notwendige Veränderungen, zeigt<br />
sich ein ähnliches Bild: 65 Prozent der<br />
Top-Manager meinen, sie reagieren<br />
schnell auf notwendige Veränderungen.<br />
Dies sehen immerhin auch 64<br />
Prozent der Führungskräfte so, aber<br />
nur 56 Prozent der Mitarbeiter.<br />
• Deutlich rückläufig zeigen sich die<br />
Ergebnisse im Gesamtjahresvergleich<br />
für die Frage nach der Umsetzung<br />
veränderungsrelevanter Vorgaben<br />
durch die Mitarbeiter. Stimmten in<br />
der Studie aus 2010 noch rund 88<br />
Prozent zu, dass die veränderungsrelevanten<br />
Vorgaben durch die Mitarbeiter<br />
umgesetzt werden, so sind es<br />
aktuell noch knapp 71 Prozent.<br />
• Interessant ist zudem, dass in der<br />
Wahrnehmung der Unternehmen die<br />
Unternehmenskultur als wichtige<br />
Basis für erfolgreiche Veränderung<br />
an Bedeutung massiv abnimmt. Während<br />
2010 mehr als 80 Prozent sagten,<br />
dass die eigene Unternehmenskultur<br />
Veränderungen unterstützt, waren es<br />
2014 nur rund 65 Prozent. In diesem<br />
Jahr stimmten dem etwas weniger<br />
als die Hälfte der Befragten zu.<br />
Change-Fitness setzt für jedes Unternehmen<br />
voraus, dass die eigene Veränderungsbereitschaft<br />
als Erfolgskriterium<br />
fürs Business wahrgenommen wird.<br />
„Strategien, Ansätze und Instrumente,<br />
die noch vor wenigen Jahren bei<br />
Veränderungen gut funktioniert haben,<br />
scheinen im Angesicht disruptiver, komplexer<br />
und viele Mitarbeiter überfordernder<br />
Veränderungsdynamiken zu versagen.<br />
Dies ist für uns ein sicheres Indiz<br />
dafür, dringend erforderliche Weiterentwicklungen<br />
des klassischen Change<br />
Managements auch in die Tat umsetzen<br />
zu müssen. Auch wenn das Handwerk<br />
weiterhin entscheidend ist, nimmt die<br />
Bedeutung der Haltung zum Change<br />
auf allen Ebenen zu. Hier müssen Veränderungsprojekte<br />
noch stärker gesteuert<br />
werden, damit alle Beteiligten abgeholt<br />
werden und die richtige – positive – Haltung<br />
entwickeln können“, sagt Claudia<br />
Schmidt, Geschäftsführerin der Mutaree<br />
GmbH, und führt weiter aus „auffällig<br />
ist für uns – neben der zunehmend<br />
negativen Einschätzung des Erfolgs von<br />
Veränderungsprozessen – die Diskrepanz<br />
in der Wahrnehmung von Change-<br />
Projekten zwischen Top-Management,<br />
Führungskräften und Mitarbeitern. Dies<br />
ist Folge einer asymmetrischen Kommunikation.<br />
Insbesondere das Top-Management<br />
ist oft zu ungeduldig, wenn es<br />
um die Umsetzung von Veränderungsprozessen<br />
geht. Dies ist umso fataler,<br />
da der rasante Wandel des Umfeldes<br />
immer mehr Change-Projekte in immer<br />
kürzerer Abfolge verlangt. Top-Manager<br />
und Führungskräfte müssen authentische<br />
und glaubwürdige Botschafter sein<br />
und die Sprache ihrer Zielgruppen sprechen.<br />
Voraussetzungen für erfolgreichen<br />
Wandel sind deshalb vor allem Haltung<br />
und Handwerk auf Seiten des Managements.“<br />
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56<br />
Corporate-Banking<br />
im KMU-Segment<br />
Auch weltweit ist dieses Geschäftsfeld<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Doch die Finanzkrise hat die Banken<br />
erschüttert. Sie mussten hohe Kreditausfälle<br />
verkraften und sehen sich einer<br />
verschärften Regulierung ausgesetzt. In<br />
der Folge haben sich viele Banken im<br />
KMU-Segment zurückgehalten. Die daraus<br />
resultierenden Gefahren dokumentiert<br />
die internationale Managementberatung<br />
Bain & Company in ihrer Studie<br />
„Divide and Conquer: A Guide to Winning<br />
SME Banking Strategies“ und zeigt auf,<br />
wie sich dieses Kerngeschäftsfeld vieler<br />
Banken zukunftssicher und profitabel<br />
aufstellen lässt.<br />
„Auch hierzulande haben die Banken<br />
das Segment unterhalb des klassischen<br />
Mittelstands zu sehr vernachlässigt“,<br />
stellt Bain-Partner und Corporate-Banking-Experte<br />
Jan-Alexander Huber fest.<br />
„Es ist höchste Zeit, dass sie sich wieder<br />
stärker um ihr Geschäft mit kleinen und<br />
mittleren Unternehmen kümmern. Denn<br />
Fintechs mit ihren Angeboten rund um<br />
den Zahlungsverkehr und die Kreditfinanzierung<br />
stehen schon bereit.“ Und<br />
auch Versicherungen, Pensionsfonds<br />
und andere Finanzdienstleister nehmen<br />
die KMU als Zielgruppe ins Visier.<br />
Um in diesem Wettbewerb zu bestehen,<br />
gibt es für Banken vier Hebel:<br />
• Fokussierung: Für das KMU-Geschäft<br />
muss eine eigenständige Strategie<br />
entwickelt werden.<br />
• Trennscharfe Segmentierung: Hinsichtlich<br />
der Kundenbedürfnisse<br />
sind bewusst Schwerpunkte bei der<br />
Marktbearbeitung zu setzen.<br />
• Maßgeschneiderte Lösungen: Für<br />
jedes Segment müssen passende Produkte,<br />
Servicemodelle, Vertriebskanäle<br />
und Prozesse geschaffen werden.<br />
• Mobilisierung: Die Organisation ist<br />
auf das zukunftsträchtige Geschäft<br />
mit KMU einzuschwören.<br />
Verändertes Umfeld<br />
verlangt Neuanfang<br />
Bankenexperte Huber warnt indes vor<br />
der Hoffnung, das KMU-Geschäft allein<br />
durch weitere Kostensenkungen stabilisieren<br />
zu können: „Die Rahmenbedingungen<br />
haben sich mit Blick auf das<br />
Noch erwirtschaften<br />
die Banken in Europa<br />
50 bis 60 Prozent ihrer<br />
Umsätze im Corporate-<br />
Banking mit kleinen<br />
und mittleren Unternehmen<br />
(KMU).<br />
Niedrigzinsumfeld grundlegend verändert.<br />
Das gilt auch für die Regulierungslandschaft<br />
und den Einsatz digitaler<br />
Technologien.“ Und er fügt hinzu: „Es<br />
braucht einen Neuanfang. Jede Bank<br />
muss sich fragen, wo sie in fünf Jahren<br />
mit ihrem Geschäftsfeld KMU stehen<br />
will, und ihre Strategie entsprechend<br />
anpassen.“<br />
Eine zentrale Stellgröße für nachhaltige<br />
Profitabilität im Firmenkundengeschäft<br />
ist die intelligente Segmentierung.<br />
Erste Banken konzentrieren sich<br />
bereits mit Erfolg auf ausgewählte Kundengruppen<br />
wie Ärzte oder Landwirte.<br />
Einige britische Großbanken fokussieren<br />
sich auf ein wesentliches Thema, etwa<br />
die internationale Handelsfinanzierung.<br />
„Solche Modelle können profitabel sein“,<br />
so Huber. „Profitabilitätseinbußen drohen<br />
vor allem den Banken, die versuchen,<br />
jedem Kunden in jeder Situation gerecht<br />
zu werden.“
Wir fördern das Gute in NRW:<br />
Die Stärke mittelständischer<br />
Unternehmen.<br />
Intelligente Segmentierung ist die Basis, um mit maßgeschneiderten<br />
Produkten im Wettbewerb zu punkten.<br />
Vielen kleinen Firmen genügen Standardpakete für ihren<br />
täglichen Zahlungsverkehr. Einzelhändler achten zudem<br />
auf eine reibungslose Bargeldversorgung. Für größere<br />
Unternehmen können zusätzliche Dienstleistungen interessant<br />
sein.<br />
Doch auch hier gilt: Weniger ist mehr. Eine europäische<br />
Großbank reduzierte beispielsweise die Zahl ihrer Produkte<br />
für den Mittelstand von 200 auf rund 20 Kernprodukte und<br />
5 Produktpakete. So beschleunigte sie ihre Prozesse bis<br />
zum Abschluss und verbesserte das Cross-Selling.<br />
Höhere Profitabilität dank Digitalisierung<br />
Über alle Kundengruppen hinweg hat die Digitalisierung<br />
entscheidende Bedeutung. Durch den zügigen Ausbau<br />
digitaler Angebote versuchen Vorreiter weltweit, Onlineund<br />
Mobile-Banking für kleinere Firmenkunden attraktiver<br />
zu machen. Auch in den Prozessen stecken durch Digitalisierung<br />
und Automatisierung erhebliche Einsparpotenziale.<br />
Vor diesem Hintergrund kooperieren erste Banken<br />
wie JP Morgan Chase sogar mit Fintechs und können so<br />
schneller über Kreditanfragen entscheiden.<br />
„Viele Banken stehen bei der Nutzung digitaler Technologien<br />
noch am Anfang“, stellt Bain-Partner Huber fest.<br />
„Doch für die sich wandelnden Kundenbedürfnisse sind<br />
überzeugende und effiziente Lösungen gefragt. Eine intelligente<br />
Digitalisierung trägt entscheidend dazu bei, die<br />
Profitabilität der Banken zu erhöhen.“ Für sich allein drohen<br />
solche Maßnahmen allerdings zu verpuffen. „Jede<br />
Bank benötigt für ihre KMU eine eigenständige Strategie“,<br />
betont Huber. ó<br />
Bain & Company<br />
ist eine der weltweit führenden Managementberatungen.<br />
Sie unterstützt Unternehmen bei wichtigen<br />
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie,<br />
Organisation, Private Equity und M&A – und<br />
das industrie- und länderübergreifend. Gemeinsam<br />
mit seinen Kunden arbeitet Bain daraufhin, klare<br />
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den<br />
Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im<br />
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen<br />
das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus<br />
einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder<br />
zu erschließen. Seit der Gründung im Jahr 1973 lässt<br />
sich Bain an den Ergebnissen seiner Beratungsarbeit<br />
messen. Bain unterhält 53 Büros in 34 Ländern und<br />
beschäftigt weltweit 6.400 Mitarbeiter, 750 davon<br />
im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain<br />
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für autonomes Fahren<br />
Südwestdeutschland <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
60<br />
Das Verkehrsministerium hat entschieden:<br />
Das Testfeld zum vernetzten<br />
und automatisierten<br />
Fahren wird in Karlsruhe unter Beteiligung<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT) aufgebaut – mit Anbindung<br />
nach Bruchsal und Heilbronn. Auf<br />
diesem Testfeld können Firmen und<br />
Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte<br />
Technologien und Dienstleistungen<br />
rund um das vernetzte und<br />
automatisierte Fahren im alltäglichen<br />
Straßenverkehr erproben.<br />
„Die Verknüpfung von Mobilität<br />
und Digitalisierung gibt uns die Chance,<br />
sicherer und schneller von einem Ort<br />
zum anderen zu kommen und wird zu<br />
völlig neuen Mobilitätskonzepten führen“,<br />
sagt der Präsident des KIT Professor<br />
Holger Hanselka. „Daher freuen wir<br />
uns sehr, dass Karlsruhe den Zuschlag<br />
als Pionierregion für autonomes Fahren<br />
erhalten hat. Im Testfeld verzahnen wir<br />
Forschung und Anwendung ebenso wie<br />
Autobranche und IKT-Industrie. Beides<br />
– Mobilität und IT – sind strategische<br />
Themen des KIT. Auch deshalb passt das<br />
Testfeld für autonomes Fahren so gut zu<br />
Karlsruhe.“<br />
In zwölf Monaten geht es los!<br />
„Das ist eine tolle Nachricht für die<br />
Region Karlsruhe und für alle Beteiligten.<br />
Wir werden nun zeitnah mit allen Partnern<br />
aus Forschung, Wissenschaft und<br />
Wirtschaft die Ausgestaltung angehen,<br />
damit wir in zwölf Monaten mit dem<br />
ersten Probelauf starten können“, freut<br />
sich Professor J. Marius Zöllner, Vorstand<br />
des federführenden FZI Forschungszentrum<br />
Informatik am Karlsruher Institut<br />
für Technologie.<br />
Karlsruhe als Reallabor<br />
„Mit dem Testfeld startet nun ein Reallabor<br />
für Konzepte, Methoden und<br />
Geschäftsmodelle des autonomen und<br />
vernetzten Fahrens“, erläutert Professor<br />
Frank Gauterin, Leiter des Instituts<br />
für Fahrzeugsystemtechnik am KIT und<br />
Koordinator der Beiträge des KIT zum<br />
Testfeld. „Wir können die Forschung zu<br />
den gesellschaftlichen und technischen<br />
Herausforderungen in der Mobilität<br />
noch näher an die Anwendung führen.“<br />
Bruchsal und Heilbronn<br />
ebenfalls dabei<br />
Bruchsal und Heilbronn freuen sich<br />
ebenfalls über die Entscheidung der<br />
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Landesregierung. Die beiden Kommunen<br />
sind durch den Forschungscampus<br />
Bruchsal sowie die Testfelder für automatisierte<br />
Logistik und Nutzfahrzeuge<br />
in Bruchsal und Heilbronn in das Karlsruher<br />
Vorhaben eingebunden.<br />
Heilbronn wird einen Streckenabschnitt<br />
von rund 7,5 Kilometern für autonomes<br />
Fahren bereitstellen und entsprechend<br />
ausrüsten. Stadt und Hochschule<br />
Heilbronn versprechen sich zudem Synergien<br />
mit dem Pilotprojekt „Automatisierte<br />
Logistik im urbanen Raum“, das<br />
auch Ausstellungsteil der Bundesgartenschau<br />
im Jahr 2019 in Heilbronn sein<br />
wird.<br />
Viele starke Partner<br />
Unter der Leitung des FZI Forschungszentrum<br />
Informatik am Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT) hatte sich<br />
ein Konsortium aus der Stadt Karlsruhe,<br />
dem Karlsruher Institut für Technologie,<br />
der Hochschule Karlsruhe – Technik und<br />
Wirtschaft, dem Fraunhofer-Institut für<br />
Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung<br />
IOSB und der Stadt Bruchsal<br />
sowie aus weiteren assoziierten Partnern<br />
um die Fördergelder des Landes<br />
Baden-Württemberg für den „Aufbau<br />
eines Testfelds zum vernetzten und<br />
automatisierten Fahren“ beworben.<br />
Die Landesregierung folgte der Empfehlung<br />
einer Experten-Jury und stellt<br />
somit durch das Verkehrsministerium<br />
für Konzeption, Planung und Ausbau des<br />
Testfelds dem Karlsruher Konsortium 2,5<br />
Millionen Euro zur Verfügung. Das Konsortium<br />
selbst sowie die assoziierten<br />
Partner und Industriepartner bringen<br />
zusätzlich Eigenmittel von rund 4,2 Millionen<br />
Euro in das Vorhaben ein.<br />
Das Testfeld und seine Möglichkeiten<br />
Auf dem Karlsruher Testfeld können<br />
künftig Firmen und Forschungseinrichtungen<br />
zukunftsorientierte Technologien<br />
und Dienstleistungen rund um das<br />
vernetzte und automatisierte Fahren<br />
im alltäglichen Straßenverkehr erproben,<br />
etwa automatisiertes Fahren von<br />
Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie<br />
Straßenreinigung oder Zustelldienste.<br />
Zudem lassen sich die regulatorischen<br />
und rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
fortschreiben. Das Konsortium will die<br />
gewonnenen Erkenntnisse aus dem Testfeld<br />
auch in weitere Regionen in Baden-<br />
Württemberg übertragen.<br />
Die Strecken des Testfelds umfassen<br />
von urbanen Bereichen mit gemischtem<br />
Fahrzeug-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr<br />
über Parkhäuser, Wohngebiete,<br />
Landes- und Bundesstraßen bis hin zu<br />
Autobahnabschnitten nach Stuttgart<br />
und Heilbronn alle relevanten Straßentypen<br />
und Verkehrsbedingungen.<br />
Mit diesem einzigartigen Vorhaben<br />
kann die gemeinsame technologische<br />
Entwicklung von regionalen und überregionalen<br />
Partnern aus Informationstechnik<br />
und Mobilität verstetigt und<br />
nachhaltig verstärkt werden. So stärkt<br />
das Testfeld auch die wissenschaftliche<br />
Arbeit im Rahmen der Profilregion Mobilitätssysteme<br />
Karlsruhe, in der Partner<br />
aus Industrie und Forschung gemeinsam<br />
effiziente, intelligente und integrierte<br />
Lösungen für die Mobilität von Morgen<br />
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Südwestdeutschland <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
61<br />
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Südwestdeutschland <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
62<br />
Pirmasens<br />
Euroclassic<br />
Als ein echtes künstlerisches Highlight<br />
in der Region Saar-Pfalz und Bitscher<br />
Land hat sich das Festival Euroclassic seit<br />
seiner Premiere im Jahr 1990 etabliert.<br />
Vom 2. September bis 30. Oktober <strong>2016</strong><br />
können sich die Besucher der grenzüberschreitenden<br />
Musikreihe unter dem<br />
Motto „Ein Festival des Vergnügens“<br />
erneut auf eine Vielzahl von Events<br />
unterschiedlichster Genres und mit<br />
hochkarätigen Künstlern unter anderem<br />
in Zweibrücken, Blieskastel oder Saint-<br />
Louis-lès-Bitche freuen.<br />
Den diesjährigen Auftakt für das<br />
zweitgrößte Musikfestival im<br />
Südwesten bildet ein Konzert der<br />
international erfolgreichen Geschwister<br />
Anna Theresa, Julian und Valentin Steckel<br />
in der Klosterkirche Hornbach mit<br />
Werken von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
und Felix Mendelssohn Bartholdy.<br />
Sieben der insgesamt 26 hörens- wie<br />
sehenswerten Veranstaltungen finden<br />
in Pirmasens statt, darunter ein Liederabend<br />
mit Bariton Benjamin Appl (BBC<br />
New Generation Artist von 2014 bis<br />
<strong>2016</strong>) und Pavel Kolesnikov am Klavier<br />
<strong>2016</strong><br />
als Abschluss des Festivals am 30.Oktober<br />
in der Festhalle.<br />
Weitere musikalisch breitgefächerte<br />
Genüsse versprechen eine Shakespeare-<br />
Revue, ein Sinfoniekonzert der Deutschen<br />
Staatsphilharmonie Rheinland-<br />
Pfalz sowie das Familien-Musical „Max<br />
und die Käsebande“. Das Kulturzentrum<br />
Forum ALTE POST ist Gastgeber für<br />
„Follow Light!“: BODECKER & NEANDER<br />
entführen am 11. Oktober das Publikum<br />
mit einer begeisternden Mischung von<br />
Pantomime und Musik in eine Welt der<br />
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Die Vorstellungen in Pirmasens im Überblick<br />
• Sonntag, 11. September <strong>2016</strong>, 18 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />
Sommernachtstraum! – Eine Shakespeare-Revue<br />
Dominique Horwitz, Marielou Jacquard, Sopran, Suse Wächter<br />
(Puppenspiel), lautten compagney Berlin<br />
• Donnerstag, 15. September <strong>2016</strong>, 20 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />
Der 21. Sohn Bachs „P.D.Q. Bach – ein Leben gegen die Musik“<br />
Musikalisches Kabarett mit dem Philharmonischen Orchester Hagen<br />
und Jochen Malmsheimer<br />
• Samstag, 24. September <strong>2016</strong>, 19 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />
Sinfoniekonzert Poème de l’amour<br />
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz<br />
Leitung: Karlheinz Steffens; Solisten: Richard Galliano/Akkordeon,<br />
Alexandra Petersamer, Mezzosopran<br />
• Sonntag, 25. September <strong>2016</strong>, 15 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />
Familienmusical: Max und die Käsebande<br />
Rhythmusgruppe ad lib, Kinderkantorei Pirmasens (Leitung: Maurice<br />
Croissant), Singklassen des Kant-Gymnasiums (Leitung: Volker Christ),<br />
Musicalorchester<br />
• Montag, 3. Oktober <strong>2016</strong>, 18 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />
Festivalorchester Euroclassic<br />
Solistin und Leitung: Antje Weithaas, Violine<br />
• Dienstag, 11. Oktober <strong>2016</strong>, 20 Uhr, Forum ALTE POST:<br />
BODECKER & NEANDER: „Follow Light!“ – Träume zum Mitnehmen<br />
Pantomime und Musik<br />
• Sonntag, 30. Oktober <strong>2016</strong>, 18 Uhr, Festhalle Pirmasens:<br />
Liederabend mit Vertonungen von Eichendorff-Gedichten<br />
Benjamin Appl, Bariton, und Pavel Kolesnikov/Klavier<br />
Das Programmheft liegt als Download<br />
zweisprachig unter www.euroklassik.<br />
zweibruecken.de/Euroclassic_Flyer-<strong>2016</strong>.<br />
pdf bereit.<br />
Reservierungen und Kartenverkauf sind<br />
telefonisch unter 06331/842352 oder per<br />
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© Brian Jackson<br />
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© Garth
In 20 Sekunden Kopffreiheit<br />
Das Spaß-Mobil Beetle Dune in der offenen Version ist ein<br />
Vollblutcabrio von VW. Mit einer 1,4 Zentimeter breiteren<br />
Spur und einer um einen Zentimeter höher gelegten<br />
Karosserie wird er zum crossen Käfer. Dieses fesche<br />
Fahrzeug kommt serienmäßig mit 18-Zoll-Felgen,<br />
LED-Rückleuchten und Heckspoiler daher.<br />
Optisch ist der Beetle Dune ein Statement,<br />
fahrtechnisch auch.<br />
© Garth<br />
Der Lifestyle-Test trifft auf den 150-PSstarken<br />
Vierzylinder-Diesel der Wolfsburger<br />
Marke. Ich steige ein und die<br />
Anmutung ist edel: Klavierlack am Armaturenbrett<br />
und Türbrüstung. Die Sportledersitze<br />
sind beheizbar und bequem.<br />
Das Lenkrad ist unten abgeflacht, liegt<br />
gut in der Hand. Neben analoger Tank-,<br />
Geschwindigkeits- und Drehzahlanzeige<br />
bietet die Ausstattungsliste Zusatzinstrumente,<br />
die Ladedruck, Öltemperatur<br />
und eine Stoppuhr enthalten. Drücken<br />
wir also den Startknopf und legen den<br />
ersten Gang des manuellen Sechsganggetriebes<br />
ein. Für 1.900 Euro Aufpreis<br />
gibt es den Käfer mit 6- oder 7-Gang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe. Ach so, die<br />
Sonne scheint. In 20 Sekunden habe ich<br />
den Himmel über mir, per Knopfdruck.<br />
Das Fahren ist Dank feinster Golf-Technik<br />
in gewohnter Aura: Laufruhig, kultiviert<br />
und zuverlässig. Der Beetle Dune<br />
fährt lässig, lenkt sich leicht, bremst<br />
sicher. Seine Federung nimmt die verkommenen<br />
Straßen in Berlin einfach so<br />
hin. Wie sein Name sagt: Dune. Vielleicht<br />
klettert der Beetle Dune genauso<br />
enthusiastisch über Sanddünenhügel in<br />
St. Peter Ording oder Danzig?<br />
Ich entdecke den Fender-Schriftzug<br />
und will Musik. Das entsprechende Paket<br />
„Composition Media“, verspricht Konnektivität<br />
entweder via Bluetooth oder mittels<br />
USB-Kabel (Android Auto, MirrorLink<br />
oder Apple Car Play). Der MP3-Player ist<br />
schnell erkannt. Das Fender-Soundsystem<br />
(580 Euro) zaubert die Musikwelt<br />
mit feinstem Klang in dieses Automobil.<br />
Ein 10-Kanal-Fender-Verstärker mit einer<br />
Leistung von 400 Watt, 8 Fender-Lautsprechern<br />
und einem Subwoofer schaffen<br />
ein Klangerlebnis zum Abheben. Aha,<br />
deshalb hat der Käfer einen Heckspoiler.<br />
Ab 30.950 Euro geht es los mit der<br />
Beetle-Dune-Cabrioletserie. Die Klimaanlage,<br />
der Park- und Berganfahrassistent,<br />
beheizbare Vordersitze, 18-Zoll-Felgen,<br />
sowie Regensensor und Tempomat<br />
sind Serie. Ehrlich gesagt, gebe ich den<br />
Testwagen ungern her. Er hat mir täglich<br />
Freude bereitet. Das Stoffdach<br />
ist vorbildlich gedämmt. Selbst bei<br />
hohen Geschwindigkeiten beginnt die<br />
Geräuschkulisse bei verschlossenem<br />
Verdeck erst ab 170 km/h an ein Cabrio<br />
zu erinnern. Die grundsolide Technik<br />
macht den Wagen im Alltag zum Freund.<br />
Volkswagen ist ein Wurf gelungen, der<br />
das Hippiefeeling mit der technischen<br />
Machbarkeit und der Präzision der<br />
Gegenwart kreuzt. Ich glaube, dass wir<br />
von Kult sprechen dürfen.<br />
Prof. Arnd Joachim Garth
Leserbriefe | Impressum <strong>PT</strong>-MAGAZIN 5/<strong>2016</strong><br />
66<br />
Zur Ausgabe: 4/<strong>2016</strong><br />
Wir sind Made in Germany!<br />
Leserbriefe<br />
Zu <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
Das neue <strong>Magazin</strong> ist wieder mal Extra-<br />
Klasse. Schöne, klare freundliche Optik.<br />
Gewohnt heterogener Mix interessanter,<br />
kurzweiliger aber auch tief gehender<br />
Beiträge. Das punktgenaue Milchquoten-Vorwort<br />
und die kraftspendende<br />
Innehalten-Kolumne sind die berühmten<br />
i-Tüpfelchen. Dass Sie auch Raum<br />
für kritische, unbequeme Leserbriefe<br />
bereitstellen, zeugt einmal mehr von<br />
Augenmaß und Souveränität. - Eigenschaften,<br />
ohne die Sie den Großen Preis<br />
und das <strong>Magazin</strong> nicht so weit nach<br />
vorne gebracht hätten, wie sie es heute<br />
sind. Ach ja und die persönliche Ansprache<br />
auf der Titelseite ist natürlich der<br />
Clou! Genug gesäuselt: Kompliment &<br />
weiter so.<br />
Christian und Brigitte Kalkbrenner,<br />
Lindau (Bodensee)<br />
… Allerdings empfinde ich Ihre überall<br />
eingestrickten politischen Botschaften<br />
nicht nur als „ärgerlich“, sondern<br />
als geradezu unerträglich. Den Vogel<br />
abgeschossen haben Sie in Ihrem Editorial<br />
in der Ausgabe 3/<strong>2016</strong> mit Ihren<br />
Ausführungen zum Thema Gehaltsunterschiede<br />
bei Frauen und Männern in<br />
unserem Land. Unter dem Titel „Zahlen,<br />
Fakten (Vor-)Urteile“ unternehmen<br />
Sie den Versuch nachzuweisen, dass es<br />
keine Unterschiede in Bezug auf das<br />
Einkommen gibt. … in Ihrer schwülstigen<br />
pseudowissenschaftlichen Argumentation<br />
…<br />
Andrea G.,<br />
Grünberg<br />
Antwort des Editors H. Schmidt:<br />
… Ich habe die vielfach ausgezeichneten<br />
Professoren Gigerenzer, Kramer<br />
und Bauer am Anfang meines Editorials<br />
zitiert. Drei außer jeder Kritik stehende<br />
Koryphäen der deutschen Wissenschaftslandschaft,<br />
deren genialer<br />
populärwissenschaftlicher Stil für mich<br />
wegweisend ist. Schade, dass ich mit<br />
meinem pseudowissenschaftlichen Stil<br />
offenbar an die Meister nicht heranrage.<br />
Leser-Telefon: 0341 240 61-00 | Leser-Fax: 0341 240 61-66<br />
Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />
Aber wie kommen Sie eigentlich darauf,<br />
dass „überall“ „politische“ Botschaften<br />
„eingestrickt“ seien? Ich finde es schön,<br />
dass wir uns in Deutschland frei äußern<br />
können. Ich finde es auch wichtig, sich<br />
gegenseitig vorhalten zu können, die<br />
Meinung des Anderen sei unerträglich.<br />
Hauptsache, man bleibt im Gespräch<br />
und tauscht Argumente aus. Dann können<br />
beide profitieren. Denn wer anderen<br />
nicht zuhört, erfährt nichts, was er nicht<br />
schon weiß.<br />
Zu „Paradigmen-Wechsel“<br />
Seit Jahren beschäftige ich mich mit<br />
dem Unsinn der Energiewende und dem<br />
daraus resultierenden Ausbau der Windkraftanlagen.<br />
Leider ist es den meisten<br />
Bürgern nicht bekannt, dass hinter<br />
jedem Windrad ein konventionelles<br />
Kraftwerk stehen muss, wenn der Wind<br />
nicht weht.<br />
Die Windkraft- und erneuerbare<br />
Energie-Protagonisten werben immer<br />
damit, wie erfolgreich deren Ausbau sei.<br />
Auch Sie schreiben am Ende Ihres Artikels,<br />
dass der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien derzeit 33 % beträgt. Sie erwähnen<br />
aber nicht, dass es die installierte<br />
Leistung betrifft und nicht den tatsächlichen<br />
Ertrag. Dieser Anteil liegt nur bei ca.<br />
4,5 % oder sogar noch darunter.<br />
Täglich kann man im Videotext der<br />
ARD auf Tafel 187 und 189 nachlesen, wie<br />
hoch der effektive Beitrag der erneuerbaren<br />
Energien ist. Er ist verschwindend<br />
gering!!! Und dafür geben wir so viel<br />
Geld aus für EEG, schaffen eine eigene<br />
Energiebörse und als energieintensiver<br />
Betrieb müssen wir uns mit den bürokratischen<br />
CO2-Zertifikaten beschäftigen.<br />
Sie haben den Paradigmen-Wechsel sehr<br />
gut beschrieben – er war bitter nötig!<br />
Aber, dass die Energiewende trotzdem<br />
Unsinn bleibt, sollten Sie mehr betonen.<br />
Ernst K. Jungk,<br />
Wöllstein<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Impressum<br />
ISSN 1860-501x | 12. Jahrgang<br />
Ausgabe 5/<strong>2016</strong><br />
Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />
Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />
Tel. 0341 240 61 - 00, Fax 0341 240 61 - 66<br />
info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />
Das <strong>PT</strong>-<strong>Magazin</strong> ist das offizielle <strong>Magazin</strong><br />
des Wettbewerbes „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
eingetragen im Stiftungsregister<br />
des Re gie rungs be zir kes Leipzig unter<br />
Nr. 2/1998.<br />
Geschäftsführer:<br />
Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />
Redaktion:<br />
Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.)<br />
Sebastian Beintker<br />
Autoren/Interviewpartner:<br />
Karl J. Eggers, Marianne Eglin, Nikolaus<br />
Förster, Volker Gallandi, Arnd Joachim<br />
Garth, Hanspeter Georgi, Christian<br />
Kalkbrenner, Gerald Lembke, Regina<br />
Mahlmann, Lothar Müller, Carl-Dietrich<br />
Sander, Helfried Schmidt, Wolf-Dieter<br />
Schwidop, Petra Tröger, Jens Waldmann,<br />
Christian Wewezow<br />
Korrespondenten:<br />
Bernd Schenke (Berlin)<br />
D-Rolf Becker (Halle<br />
Satz/Layout:<br />
Remo Eichner-Ernst<br />
Anzeigen:<br />
Petra Tröger (V.i.S.d.P.)<br />
Clemens Vogel<br />
Druck:<br />
Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />
Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />
Erscheinungsweise: 6 mal jährlich, Einzelpreis<br />
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und Porto für 6 Ausgaben. Unser <strong>Magazin</strong><br />
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Leser-Fax: 0341 240 61 - 66<br />
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gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2016</strong>,<br />
gültig seit 15.10.2015.<br />
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nur mit schrift licher Genehmigung des<br />
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