STERN CONTEMPORARY Online Booklet
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Ein ganz besonderer Dank gilt:<br />
Very special thanks go to:<br />
Stadt Annweiler am Trifels<br />
Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber, Annweiler<br />
Das Team vom Hohenstaufensaal, Annweiler<br />
Zukunft Annweiler e.V.<br />
Familie Shavit, Tel Aviv<br />
Familie Friedman, Mannheim<br />
Jörg Ueltzhöffer, Mannheim<br />
Julia Walter, Karlsruhe<br />
David Bensaude, Paris-Mannheim<br />
Dr. Michaela Hauptmann, Köln<br />
Dr. Anna Kuchmiy, Moskau<br />
Elmar Spitz, Mannheim<br />
Dr. Anja Meyerrose, Zürich<br />
Dr. Stephan Truninger, Zürich-Berlin<br />
Alex Becker, Frankfurt<br />
Für die freundliche Unterstützung vielen Dank an:<br />
For the generous support, additionally thanks to:<br />
Adrienne und Otmar Hornbach-Stiftung
Die Bar (Detail) / The bar (Detail) - 2015<br />
Acryl auf Leinwand 130 x 180 cm, (Acrylic on canvas 70,8 x 51,2 in)
EINLEITUNG<br />
SCHÖNE NEUE<br />
WELT<br />
Schöne neue Welt. Dieser Titel fasst<br />
nicht bloß die hier gezeigten Malereien<br />
und Fotografien von Dikla Stern<br />
prä gnant zusammen, er ist auch programmatisch<br />
für das gesamte Werk der<br />
Berliner Künstlerin. Ob sie mit entschlossenem<br />
Pinselstrich Menschen<br />
charakterisiert oder Küchenutensilien<br />
fotografisch in Szene setzt – stets zielt<br />
sie hinter den schönen Schein, hinter<br />
das nur vermeintlich harmlos Alltägliche.<br />
Die Bilder selbst verbleiben dabei in<br />
Andeutungen. Es sind nicht so sehr die<br />
gezeigten Motive, als vielmehr die transportierten<br />
Stimmungen und Gefühle,<br />
die den Betrachter zu Geschichten inspirieren<br />
und die Bilder sprechen lassen.<br />
Diese Kunst fordert zur individuellen<br />
Auseinandersetzung auf.<br />
Nicht zufällig begann die 1972 in Israel<br />
geborene und als Kind nach Deutschland<br />
eingewanderte Dikla Stern ihre<br />
künstlerische Laufbahn auf Oper- und<br />
Theaterbühnen. Zwar rückte schon<br />
bald die bildende Kunst ins Zentrum<br />
ihres Interesses und sie wandte sich<br />
von der Bühne ab, um in Tel Aviv am<br />
Avni Institute of Art and Design Grafikdesign<br />
und Kunst zu studieren. Aber<br />
die Erfahrungen, die sie zuvor mit der<br />
Darstellung von Geschichten, mit klassischen<br />
und modernen Theaterformen,<br />
machte, fließen bis heute in ihre Arbeit<br />
ein. Ihre Bilder verschaffen dem Betrachter<br />
eine Bühne für seine eigenen<br />
Geschichten – ohne ihm dabei eine bestimmte<br />
Erzählung vorzuschreiben.<br />
Trotz dieser Offenheit vermitteln die<br />
hier präsentierten Bilder – mögen sie<br />
eine Gruppe Anzugträger, Skalpelle<br />
und Spritzen oder etwas so banales und<br />
scheinbar harmloses wie einen Pfannenwender<br />
darstellen – allesamt eine ähnliche<br />
Atmosphäre: Stets schwingt in ihnen<br />
etwas Bedrohliches mit. Angst, ist ein<br />
Thema, mit dem sich Dikla Stern schon<br />
lange beschäftigt; nicht nur künstlerisch.<br />
Für ihr Werk und ihr Selbstverständnis<br />
als Künstlerin war immer auch die intellektuelle<br />
Auseinandersetzung mit ihrer<br />
Umwelt wichtig. Deshalb wählte sie den<br />
Schwerpunkt Medientheorie und Philosophie,<br />
als sie, zurück in Mannheim ihr<br />
Studium fortsetzte und verarbeitete ihre<br />
Erfahrungen in Israel und Deutschland<br />
in einer Masterarbeit zur gesellschaftlichen<br />
Produktion und Vermarktung des<br />
Rohstoffs Angst. Spuren dieser intellektuellen<br />
Beschäftigung finden sich auch<br />
in den hier unter dem Titel „Schöne
neue Welt“ gezeigten Arbeiten.<br />
Seit 2011 lebt und arbeitet Dikla Stern<br />
als freischaffende Künstlerin in Berlin.<br />
Ihre Werke konnten schon in vielen nationalen<br />
und internationalen Ausstellungen<br />
bewundert werden: In Mannheim,<br />
Leipzig, Karlsruhe, Berlin, Stockholm,<br />
Brüssel, Florenz oder New York. Und<br />
jetzt auch hier in Annweiler, im Hohenstaufensaal.<br />
Dr. Stephan Truninger<br />
INTRODUCTION<br />
BRAVE NEW<br />
WORLD<br />
Brave New World: This title not only<br />
succinctly encapsulates the paintings<br />
and photographs shown here by Dikla<br />
Stern, it also stands programmatically<br />
for the Berlin artist’s entire body of<br />
work. Whether characterizing people<br />
with decisive strokes of the brush<br />
or theatrically staging kitchen utensils<br />
in photographs — her aim always lies<br />
behind the beautiful facade, behind<br />
the only seemingly harmless everyday<br />
world.<br />
At the same time, the images themselves<br />
remain at the level of allusion. It is less<br />
the motifs presented than the moods<br />
and feelings conveyed that inspire viewers<br />
to construct narratives and cause the<br />
images to speak. This art challenges us<br />
to engage in an individual dialogue.<br />
Dikla Stern was born in Israel in 1972<br />
and immigrated to Germany as a child.<br />
It is no coincidence that her artistic<br />
career began on the opera and the ater<br />
stage. It is true that visual art soon became<br />
the focus of her interest and she<br />
turned away from the stage in order<br />
to study graphic design and art at Tel<br />
Aviv’s Avni Institute of Art and Design.<br />
Nonetheless, the experiences that she<br />
had previously gathered with the representation<br />
of narratives and with traditional<br />
and modern forms of theater still<br />
continue to contribute to her work today.<br />
Her images provide viewers with a<br />
stage for their own narratives — without<br />
simultaneously dictating a specific<br />
story to them.<br />
In spite of this openness, every one<br />
of the images presented here — be it<br />
a group of men in suits, scalpels and<br />
needles or something as mundane and<br />
seemingly harmless as a kitchen spatula<br />
— conveys a similar atmosphere: They<br />
always resonate with a sense of men ace.<br />
Fear is a theme that has already occupied<br />
Dikla Stern for a long time, and<br />
not just as an artist. Her intellectual occupation<br />
with the world around her has
always been important for her work and<br />
for her self-concept as an artist. That is<br />
why she chose to focus on media theory<br />
and philosophy when, after returning<br />
to Mannheim, she continued her studies<br />
and dealt with her experiences in Israel<br />
and Germany in a master’s thesis on the<br />
societal production and marketing of<br />
the raw material of fear. Traces of this<br />
intellectual occupation are also to be<br />
found in the works shown here under<br />
the title “Brave New World.”<br />
Since 2011, Dikla Stern has lived and<br />
worked as an artist in Berlin. Her works<br />
have already been presented in numerous<br />
German and international exhibitions,<br />
in cities including Mannheim,<br />
Leipzig, Berlin, Stockholm, Brussels,<br />
Florence and New York. And now here<br />
in Annweiler, as well, in the Hohenstaufensaal.<br />
Dr. Stephan Truninger<br />
MALEREI | FOTOGRAFIEN<br />
PAINTINGS | PHOTOGRAPHY<br />
Auswahl | Selection<br />
2008-17<br />
Selfie - 2015<br />
Acryl auf Leinwand, 140 x 110 cm (Acrylic on canvas, 55 x 43 in)<br />
Photography Nr. 16 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Einschnitte / Cuttings - 2015<br />
Acryl auf Leinwand, 80 x 90 cm (Acrylic on canvas, 31 x 35 in)
Photography Nr. 20 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Weltenkinder - 2014<br />
Acryl auf Leinwand, 90 x 90 cm<br />
(Acrylic on canvas, 35,4 x 35,4 in)
Todesspritzen / Lethal Injection - 2015<br />
Acryl auf Leinwand, 80 x 90 cm (Acrylic on canvas, 31 x 35 in)<br />
Privatbesitz (In private hands)
Photography Nr. 5 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Photography Nr. 1 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
No Name - 2016<br />
Acryl auf Leinwand, 110 x 110 cm (Acrylic on canvas, 43 x 43 in)
Die Nazibraut / The Nazi-Bride - 2008<br />
Acryl auf Leinwand, 200 x 150 cm (Acrylic on canvas, 78,7 x 59,1 in)<br />
Photography Nr. 4 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Hotel Stories I - 2008<br />
Acryl auf Leinwand, 170 x 170 cm (Acrylic on canvas, 66,9 x 66,9 in)<br />
Privatbesitz (In private hands)
Photography Nr. 12 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Was immer war und niemals ist und niemals war und immer ist /<br />
What ever was and never is and never was and ever ist - Dyptichon 2009<br />
Acryl auf Leinwand, 190 x 140 cm (Acrylic on canvas, 74,8 x 55,1 in)
Ménage à trois- 2009<br />
Acryl auf Leinwand, 210 x 150 cm (Acrylic on canvas, 82,6 x 59,1 in)
Photography Nr. 18 - 2017 (left)<br />
Photography Nr. 11 - 2017 (right top)<br />
Photography Nr. 13 - 2017 (right bottom)<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
FOTOGRAFIE - 2017<br />
Dikla Sterns Fotografien wirken<br />
von weitem, als wären darauf abstrakte<br />
Formen abgebildet, inhaltsleer<br />
und intransparentt zugleich.<br />
Teilweise sind Schatten deutlicher<br />
zu sehen als die fotografierten Objekte<br />
selbst. Dem ersten Blick des<br />
Betrachters eröffnet sich nicht sofort,<br />
wodurch diese Schatten entstehen<br />
und wie sie entstanden sind,<br />
ja, warum sie da sind.<br />
Bei vielen Menschen erzeugen Dunkelheit<br />
und Schatten Ängste, reale,<br />
aber auch psychische, die uns in eine<br />
unheimliche Stimmung versetzen.<br />
Verstärkt wird diese Stimmung dadurch,<br />
dass die fotografierten Objekte<br />
überdimensional ausgestellt<br />
werden. Je näher wir an die Fotografien<br />
herantreten, desto detailreicher<br />
sind sie; Kleinigkeiten, die mit<br />
bloßem Auge gar nicht zu erkennen<br />
wären, werden wahrnehmbar.<br />
Durch dieses Mehr an Erkennbaren<br />
wirken die Objekte zunächst noch<br />
stärker verfremdet.<br />
Gerade weil diese Fotografien starke<br />
Erlebnisse auslösen, sind sie zunächst<br />
einmal hässlich – hässlich,<br />
so wie der Philosoph Vilém Flusser<br />
es verstanden hat – denn sie brechen<br />
mit den Konventionen, lassen<br />
in uns zuerst und unmittelbar<br />
verstörende oder ängstigende, auf<br />
jeden Fall aber beunruhigende Gefühle<br />
aufkommen. Uns Betrachtern<br />
passen die Fotografien nicht in unsere<br />
innere Ordnung hinein, unser<br />
Gedächtnis kann diesen neuen Eindrücken<br />
noch keinen gebührenden<br />
Platz einräumen. Erst wenn wir die<br />
Fotografien in Ruhe betrachten,<br />
dem Neuen Zeit lassen, können<br />
wir das Gesehene und das Gefühlte<br />
einordnen und ihm einen Sinn geben.<br />
Erst dann genießen wir die Fotografien<br />
als schöne. So wird durch<br />
die Gewöhnung aus dem Hässlichen<br />
etwas Schönes.<br />
Wenn wir uns also etwas Zeit nehmen,<br />
nähertreten, hinschauen, dann<br />
sehen wir, dass Dikla Stern in ihrer<br />
aktuellen Arbeit in einer ganz<br />
eigenen Ästhetik einige alltägliche<br />
Gebrauchsgegenstände fotografiert<br />
hat. Ein Küchenmesser, einen Pfannenwender,<br />
einen Aufbewahrungsbehälter,<br />
Esswaren, einen Karton,<br />
eine Blechdose. Sie wurden in verschiedenen<br />
Aufsichten aufgenommen<br />
und dadurch entsteht für uns<br />
Betrachter der Eindruck von skurril<br />
verformten, eindrucksvollen Ob
jekten, die häufig nur anhand ihrer<br />
Schatten erkennbar werden, identifizierbar<br />
sind.<br />
Diese fotografierten Gegenstände<br />
bekommen wir heute alle als neue<br />
Waren in unserer universellen Lebenswirklichkeit,<br />
global auf dem<br />
Markt angeboten; das gilt für Nudeln<br />
und Quinoa aber auch für das<br />
Messer oder den Pfannenwender.<br />
Diese Waren sind aus Karton, Plastik,<br />
Glas, Metall, aus Werkstoffen,<br />
wie sie heute weltweit verwendet<br />
werden. Und selbst noch der Müll,<br />
zu dem diese Waren alle irgendwann<br />
werden, weil sie aufgebraucht oder<br />
unbrauchbar geworden sind, ist<br />
universell vorhanden. Indem Dikla<br />
Stern diese Gegenstände abbildet,<br />
schafft sie in ihren Fotografien eine<br />
Abstraktion der Warenwelt und<br />
kann ihren ganz subjektiven Dialog<br />
mit der Kamera in einer Weltsprache<br />
führen, die ja auch nur als abstrakte<br />
universell verstanden werden<br />
kann.<br />
Allerdings bleibt Dikla Stern nicht<br />
bei der Darstellung abstrakter universeller<br />
Abfallwaren stehen. Sie<br />
fotografiert nicht einfach Abfall.<br />
Die geleerten und benutzten Warenhüllen<br />
oder mit Farbe bemalten<br />
und damit unbrauchbar gemachten<br />
Alltagsgegenstände und Lebensmittel,<br />
die normalerweise unbeachtet<br />
im Abfall landen, werden bearbeitet,<br />
verformt, verfremdet und neu<br />
verpackt. Manchmal sind diese Eingriffe<br />
sofort erkennbar, manchmal<br />
dauert es etwas länger, sie aufzuspüren.<br />
Hier wird noch einmal das<br />
Hässliche schön, aber erst durch<br />
die Bearbeitung der Objekte. Dadurch<br />
wird auch die abstrakte, universelle<br />
Sprache der Konsumgesellschaft<br />
in etwas Neues verwandelt.<br />
Denn wir sehen keine Readymades<br />
– die in dieser Ausstellung abgebildeten<br />
Waren aus dem Müll können<br />
für jeden einzelnen Betrachter<br />
schön werden, weil die Künstlerin<br />
den kreativen Akt der Auswahl vorgenommen<br />
und die vormals hässlichen<br />
Waren individuell bearbeitet<br />
und abgebildet hat. Das ist es auch,<br />
warum die Fotografien keine Harmonie<br />
vortäuschen, sondern etwas<br />
Utopisches haben, das zugleich kritisch<br />
ist. Sie zeigen uns die ‚Schöne<br />
Neue Welt’.<br />
Dr. Anja Meyerrose
PHOTOGRAPHY - 2017<br />
From a distance Dikla Stern’s photographs<br />
seem to depict abstract<br />
forms, which are simultaneously<br />
opaque and devoid of content.<br />
At times, the shadows can be seen<br />
more clearly than the photographed<br />
objects themselves. A first glance<br />
does not immediately inform view <br />
ers what is creating these shadows<br />
and how they were created, or indeed,<br />
why they are there.<br />
For many people darkness and<br />
shadows generate real, but also psychological,<br />
fears that place us in an<br />
uncanny state. This mood is intensified<br />
by the fact that the photographed<br />
objects are exhibited in oversized<br />
dimensions. The closer we<br />
move to the photographs, the richer<br />
they are in detail; little features<br />
that could not be identified at all<br />
with the naked eye become perceptible.<br />
This increase in recognizable<br />
elements initially seems to render<br />
the objects even more alien.<br />
Precisely because these photographs<br />
stimulate strong experiences,<br />
they are initially ugly — in<br />
the sense of the philosopher Vilém<br />
Flusser — because they break with<br />
conventions, initially and directly<br />
stirring thoughts that are disturbing<br />
or frightening and, in any case,<br />
unsettling. For us viewers, the photographs<br />
do not fit into our inner<br />
order: Our memory is not yet able<br />
to assign these new impressions<br />
an appropriate place. Only when<br />
we pause and calmly consider the<br />
photographs, giving time to what<br />
is new, are we able to make sense<br />
of and give meaning to what we<br />
see and feel. Only then do we enjoy<br />
the photographs as beautiful. Thus,<br />
some thing ugly becomes beautiful<br />
through our getting used to it.<br />
This means that if we take some<br />
time, if we move closer and look<br />
closely, then we will see that, in her<br />
recent work, Dikla Stern has photographed<br />
several everyday utensils<br />
in a highly distinctive aesthetic: a<br />
kitchen knife, a cooking spatula, a<br />
food container, foods, a box and a<br />
tin can. They have been recorded in<br />
various high-angled photographs:<br />
For us, as viewers, this creates the<br />
impression of bizarrely misshapen,<br />
remarkable objects that often become<br />
recognizable and identifiable<br />
only through their shadows.
Today, the photographed objects<br />
are offered to all of us as new products<br />
on the global market in our<br />
universal reality of life: This is true<br />
of noodles and quinoa, but also<br />
knives or spatulas. These products<br />
are made of cardboard, plastic,<br />
glass and metal in the manner these<br />
are used around the world today.<br />
And even the garbage — which all<br />
of these products will become at<br />
some point, because they will have<br />
been used up or become useless —<br />
is universally present. By reproducing<br />
these objects, Dikla Stern generates<br />
an abstraction of the world<br />
of consumer products in her photographs<br />
and is able to transfer her<br />
entirely subjective dialogue with<br />
the camera into a world language,<br />
which can ultimately also be understood<br />
only in terms of an abstract<br />
universal.<br />
However, Dikla Stern does not stop<br />
at the depiction of abstract-universal<br />
garbage products. She does not<br />
simply photograph garbage. She has<br />
reworked, reshaped, defamiliarized<br />
and repacked what would normally<br />
be tossed in the garbage without a<br />
second thought: emptied and usedup<br />
product containers and everyday<br />
objects and food that have been<br />
painted on and thus rendered useless.<br />
Sometimes these interventions<br />
are immediately recognizable, and<br />
sometimes it takes somewhat longer<br />
to track them down. Here the<br />
ugly once again becomes beautiful,<br />
but only through the objects’ reworking.<br />
In this way the abstract, universal<br />
language of consumer society<br />
is also transformed into something<br />
new. What we see are not ready-mades:<br />
The products from the garbage<br />
reproduced in this exhibition are<br />
able to become beautiful for each<br />
individual viewer because the artist<br />
has carried out the creative act of<br />
selection and individually reworked<br />
and photographed the formerly<br />
ugly products. This is also why the<br />
images do not pretend to any harmony,<br />
but instead have a utopian<br />
quality that is simultaneously critical.<br />
They show us the “Brave New<br />
World.”<br />
Dr. Anja Meyerrose
Photography Nr. 10 - 2017 (left)<br />
Photography Nr. 02 - 2017 (right top)<br />
Photography Nr. 14 - 2017 (right bottom)<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Photography Nr. 09 - 2017 (left)<br />
Photography Nr. 19 - 2017 (right top)<br />
Photography Nr. 03 - 2017 (right bottom)<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)
Werk 324/ Sieben- 2014<br />
Acryl auf Leinwand, 180 x 130 cm (Acrylic on canvas, 70,8 x 51,2 in)
Endstadium / Final End- 2015<br />
Acryl auf Leinwand, 110 x 80 cm (Acrylic on canvas, 43 x 31 in)<br />
Photography Nr. 07 - 2017<br />
Lambda - Print 60 x 50 cm (23,6 x 19,7 in)