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Louisen Arkaden

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KULTUR<br />

20 JAHRE ARTLANTIS<br />

Weiterentwicklung des Einzelnen. Artlantis<br />

ist für viele Leute aus verschiedenen<br />

Künsten und das Publikum auch ein wenig<br />

Heimat geworden.<br />

LouMag: Die Galerie steht also (nur) den<br />

Vereinsmitgliedern zur Verfügung?<br />

HHR: Nein, eben nicht nur. Vereinsmitglieder,<br />

die sich in die Galeriearbeit ehrenamtlich<br />

einbringen, erhalten in Abständen<br />

und in unterschiedlichen Formaten Ausstellungsmöglichkeiten<br />

angeboten, zu denen<br />

sie auch gerne Gastkünstler einladen.<br />

Darüber hinaus haben in den vergangenen<br />

Jahrzehnten rund 300 nationale und<br />

internationale Künstler hier ausgestellt.<br />

Etwa im Rahmen von Austauschprojekten<br />

mit den Partnerstädten Bad Homburgs in<br />

der Schweiz, Italien, Großbritannien und<br />

Russland. Artlantis zeigte auch Pariser<br />

Künstler, solche aus der französischen<br />

Karibik und Künstler aus Korea. Und<br />

natürlich auch solche, die wir aus unserem<br />

Fundus von international angefragten<br />

Ausstellungsbewerbungen auswählen.<br />

Zurzeit stehen dazu noch mehr als 60 auf<br />

der Warteliste.<br />

LouMag: „Kunst aus Schulen“ ist ein<br />

Artlantisprojekt, das jetzt seit zwanzig<br />

Jahren Bestand hat.<br />

HHR: Es war mir ein Bedürfnis, die sehenswerte,<br />

kreative Arbeit dort aus dem<br />

Pausenflur heraus in unserer Galerie der<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Seit 1996, also von Anfang an, setzen<br />

Schüler weiterführender Schulen ein zuvor<br />

gewähltes Thema künstlerisch um.<br />

Diese Ausstellungen sind stets die bestbesuchten<br />

eines Jahres. Seit 2011 sind<br />

die Ausstellungen mit Kunstpreisen der<br />

Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung des<br />

Hochtaunuskreises verbunden.<br />

LouMag: In einem weiteren Fall arbeiten<br />

Sie mit dieser Stiftung zusammen.<br />

GF: Seit 2005 besteht das biennale<br />

Ausstellungsprojekt „Bad Homburger<br />

Herbstsalon“. Zu diesem laden Artlantis-<br />

Künstler andere Künstler ein, deren Arbeit<br />

ihnen jeweils nahe ist, sich zu beteiligen.<br />

Verknüpft sind die Ausstellungen mit<br />

der Vergabe des Artlantis-Kunstpreises.<br />

Dieser war anfänglich dotiert mit € 1000,<br />

finanziert durch den Frankfurter Mäzen<br />

Wolfgang Steubing. 2009 übernahm die<br />

Johann-Isaak-Gerning-Stiftung des Hochtaunuskreises<br />

die Trägerschaft und stockte<br />

das Preisgeld auf inzwischen € 2000 auf.<br />

LouMag: Artlantis ist also ein Ort der<br />

bildenden Kunst.<br />

HHR: Ja sicher. Und darüber hinaus ist<br />

es ein Ort für vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Mir fällt etwa das Konzert von<br />

Stan Webb´s Chicken Shack ein. Diese<br />

legendäre britische Bluesrock Formation<br />

hat im November 2014 zu ihrer Deutschlandtournee<br />

mit einem ausverkauften<br />

Konzert in Artlantis Station gemacht.<br />

Oder denken wir an die zahlreichen Musiker<br />

aller Stilrichtungen, die anlässlich<br />

der Vernissagen auftreten. Mir fallen auch<br />

die zahlreichen Lesungen in Artlantis<br />

ein, etwa von Rosemarie Fendel, Ljudmila<br />

Ulizkaja, Hadayatullah Hübsch und<br />

Prinz Asfa-Wossen Asserate, oder auch<br />

die Kleinkunstabende, z.B. mit der Schauspielerin<br />

Ursula Illert, die immer für ein<br />

volles Haus sorgen.<br />

LouMag: Artlantis ist also erfolgreicher<br />

Kulturvermittler? Wie ich gelesen habe,<br />

ist die Mitgliederanzahl von 18 im Jahr<br />

1996 auf jetzt 36 und die Anzahl der Fördermitglieder<br />

von 26 auf jetzt 133 angestiegen.<br />

GF: Natürlich lässt sich Erfolg auch durch<br />

Zahlen ausdrücken: Wir haben in zwanzig<br />

Jahren unzählige Kunstwerke in mehr als<br />

180 Ausstellungen öffentlich zugänglich<br />

gemacht und ebenso viele Konzerte angeboten,<br />

wir können jährlich mehr als 4000<br />

Besucher zählen und so weiter. Für ein<br />

Presseinterview sind dies unterhaltende<br />

Angaben. Für die Artlantismitglieder und<br />

Freunde jedoch sind es die Begegnungen,<br />

die hier möglich wurden und werden.<br />

LouMag: Zum Geburtstag darf man sich<br />

ja durchaus etwas wünschen. Was würde<br />

sich Artlantis denn wünschen?<br />

HHR: Um zur angesprochenen Insel<br />

zurückzukehren: Eine erdbebensichere<br />

Zukunft und eine funktionierende Fährverbindung<br />

zum Festland. Artlantis finanziert<br />

sich neben den Mitgliedsbeiträgen<br />

durch Spenden und Zuschüsse von Stadt<br />

und Kreis. Wir sind mit viel Herzblut<br />

bemüht, durch ein ansprechendes Galerieprogramm<br />

die Erwartungshaltung, die<br />

sich mit diesen Hilfen verknüpft, zu erfüllen.<br />

Diese Leistungszusagen mögen bitte<br />

stabil bleiben, denn das Niveau des Einen<br />

hängt nun mal am Niveau des Anderen<br />

und niveauvoll möchten wir auch zukünftig<br />

arbeiten können.<br />

GF: Ich wünsche mir, dass es uns gelingt,<br />

weiter an- und aufregende Werke zu schaffen<br />

oder zu finden und ein wachsendes<br />

Publikum mit der Kunst, die wir zeigen,<br />

zu erreichen und zu beeindrucken.<br />

HHR: Und bei vielen den Entschluss<br />

reifen zu lassen, durch eine Fördermit-<br />

gliedschaft ab 25 Euro Jahresbeitrag dafür<br />

einen Beitrag leisten zu wollen. Diese<br />

Werbung muss jetzt natürlich noch sein.<br />

LouMag: Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Die <strong>Louisen</strong> <strong>Arkaden</strong> wünschen Artlantis<br />

ein erfolgreiches Jubiläumsjahr. Wir sind<br />

besonders auf Ihre Kooperations mit den<br />

Zhou Brothers gespannt.<br />

AUSSTELLUNG IM MÄRZ:<br />

‚UNBUNT‘<br />

Fotografie-Abstraktionen in schwarzweiß<br />

von Kunstschaffenden des Kunstvereins<br />

Bad Homburg und des BBK<br />

Frankfurt<br />

5. März – 3. April 2016<br />

freitags 15-18 Uhr, sa/so 11-18 Uhr<br />

JUBILÄUMS-AUSSTELLUNG<br />

ZUM 20-JÄHRIGEN<br />

BESTEHEN DER GALERIE<br />

‘the water lily pond of life’<br />

Zhou Brothers · www.zhoubrothers.com<br />

Eröffnungsfest Sa. 18. Juni ´16, 20 Uhr<br />

Die Künstler aus Chicago sind anwesend. Zur<br />

Kunst spricht Stefanie Blumenbecker MA, musikalisch<br />

unterhält das NYC-Jazz Quartett.<br />

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