recycling aktiv 05/18
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Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 5/20<strong>18</strong>
STANDORTKARTEN<br />
PRINT …<br />
Standortkarten<br />
Transportbeton<br />
Ausgabe<br />
2016/2017<br />
Bayern<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
2017/20<strong>18</strong><br />
Sachsen-Anhalt<br />
Ausgabe<br />
2015/2016<br />
Baden-Württemberg<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Standortkarten<br />
Natursteinbetriebe<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Bayern<br />
Ausgabe<br />
2017/20<strong>18</strong><br />
Niedersachsen/Bremen<br />
Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
... aus fünf Branchen mit über<br />
7.600 Baustoff-Werken und<br />
-Verwaltungen in Deutschland<br />
Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen<br />
Standorten der Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge<br />
enthalten Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefon- und<br />
Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben vorliegen,<br />
sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />
Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />
Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer<br />
Reihenfolge der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk,<br />
Kreis- und Kartennummer.<br />
Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
… oder ONLINE<br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem –<br />
über 7.600 Standorte und Adressen deutscher Baustoff-Werke<br />
und -Verwaltungen, Map + Routenplaner,<br />
umfangreiche Suchfunktionen.<br />
Für PC, Tablet & Smartphone<br />
➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />
ergänzen das System. So kann<br />
nach Firmen und Orten gesucht<br />
werden. Nach Anklicken eines<br />
Werkes ist eine Umkreissuche<br />
problemlos möglich.<br />
➜ Integrierte Routing-Funktionen in<br />
Kombination mit Google Maps<br />
erlauben Strecken erechnungen<br />
zwischen Werken oder zwischen<br />
Werken und Baustellen mit Angabe<br />
des Streckenverlaufs.<br />
➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />
können ein- oder ausgeblendet<br />
werden.<br />
➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />
erstellen. Über eine Exportfunktion<br />
sind die Daten Ihres frei<br />
gewählten Kartenausschnitts als<br />
Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />
Online-Druckerei … und Sie können<br />
Ihre Karte als Posterdruck<br />
verwenden.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Weitere Infos/Bestellung<br />
unter www.stein-verlagGmbH.de
Leitartikel<br />
Helmut Strauß, Chefredaktion<br />
Ist sie schon da, die<br />
„schöne neue Welt“?<br />
Nein, natürlich nicht, Gott sie Dank –<br />
werden Sie sagen, und ich gebe Ihnen<br />
auch völlig recht. Was Aldous Huxley als<br />
Zukunftsvision beschrieben hat, ist die<br />
Welt einer Wohlstandsgesellschaft, in der<br />
zwar Elend und Krankheit überwunden<br />
sind, es aber auch keine Freiheit, Religion,<br />
Kunst oder gar Humanität mehr gibt.<br />
Seit der Wahl von Donald Trump zum<br />
amerikanischen Präsidenten erlebt das<br />
Buch, so im Deutschlandfunk-Kultur<br />
Anfang 2017 nachzulesen, „eine Renaissance<br />
in den USA – mit reißenden<br />
Absatzzahlen.“<br />
Ja, es ist vieles im Umbruch, viel Unruhe<br />
ist auch in Deutschland zu spüren,<br />
wenn man nur an unsere Regierung<br />
denkt, die sich wohl lieber mit sich selbst<br />
als mit den wichtigen Themen der Zeit<br />
beschäftigt: bvse-Präsident Bernhard Reiling<br />
hat es auf der Mitgliederversammlung<br />
des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung in Baden-Baden<br />
deutlich formuliert. Mit Blick auf die<br />
Übernahme der DSD GmbH durch Remondis<br />
oder die Übernahme von Tönsmeier<br />
durch die Schwarz-Lidl-Gruppe<br />
fordert er eine Politik für den Mittelstand<br />
ein, „endlich Taten statt nur guter<br />
Worte“. Recht hat er: Gerade im Entsorgungsbereich<br />
ist eine mittelständisch<br />
geprägte Marktstruktur wichtiger denn<br />
je, wenn es um Flexibilität oder Innovationskraft<br />
geht.<br />
Flexibilität und Innovationskraft, das<br />
erleben wir immer wieder, wenn wir uns<br />
mit den Inhalten unserer Fachzeitschrift<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> beschäftigen – das können<br />
Sie auch in dieser Ausgabe deutlich<br />
sehen: Ob es sich um neue Umschlagbagger<br />
von Zeppelin-Cat, die Weiterentwicklung<br />
der Doppstadt-Gruppe, die<br />
Fotovoltaik-Recyclinganlage von Suez<br />
oder um die Brandschutzexperten von<br />
T&B electronic handelt – die Unternehmen<br />
stellen sich den Herausforderungen<br />
und meistern sie, jede auf ihre Art. Und<br />
das mal ganz unabhängig von der Größe<br />
des Unternehmens, ganz am Rande bemerkt<br />
…<br />
Das sollte uns doch positiv stimmen,<br />
es ist so eine Art „Gegenbewegung“ zu<br />
all dem, wo sich wirklich nichts bewegt<br />
oder in die wirklich falsche Richtung<br />
geht.<br />
In die richtige Richtung weist sicherlich<br />
auch die Jahrestagung der BDSV: Digitalisierung<br />
lautet hier das Stichwort, oder<br />
wie es in der Einladung zu lesen ist: „Digitalisierung<br />
betrachten wir als permanenten<br />
Auftrag an uns, die Verbandsarbeit<br />
weiter zu modernisieren und zu<br />
professionalisieren. Aber auch als Thema,<br />
wie sich unsere gesamte Stahl<strong>recycling</strong>branche<br />
im Zeitalter der Digitalisierung<br />
fortentwickeln kann und muss.“<br />
Es gibt sie also noch, diejenigen, die<br />
selbst agieren, weiter denken und ihre<br />
Gedanken frei äußern und versuchen,<br />
diese auch umzusetzen. Wie schon gesagt:<br />
Taten statt gute Worte, das müsste<br />
die Losung sein, für jeden, der mit der<br />
jetzigen Situation unzufrieden ist und mit<br />
großer Sorge in die Zukunft schaut.<br />
Die schöne neue Welt könnte wirklich<br />
schöner aussehen als das, was Huxley so<br />
düster beschrieben hat. Es müssten sich<br />
nur noch ein paar Mitstreiter mehr in<br />
dieser Richtung finden, dann wäre uns<br />
weniger bange!<br />
Schöne Grüße<br />
Helmut Strauß<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 1
INHALT Ausgabe 5/20<strong>18</strong><br />
1 Leitartikel<br />
4 BRANCHEN-INFOS<br />
Messen, Märkte, Menschen<br />
14 AUF EIN WORT<br />
Smart <strong>recycling</strong>: Wie Doppstadt<br />
die internationale Marktführerschaft<br />
erobert<br />
16 Materialumschlag & Transport<br />
TITELSTORY<br />
Zeppelin-Cat: Schlagkräftiges<br />
Arbeitsgerät im Metall<strong>recycling</strong><br />
24 Schrott & Metall<br />
BDSV-SPEZIAL<br />
34 Kunststoffe<br />
40 Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
46 Zerkleinern<br />
50 Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
50 ON TOUR<br />
T & B electronic:<br />
Wenn’s brennt – dann ist’s zu spät<br />
60 RECHT & POLITIK<br />
Aus den Verbänden<br />
64 Inserentenverzeichnis<br />
65 ZU GUTER LETZT<br />
Veranstaltungen, Impressum<br />
2 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BSO 2.0 – optimiert und aktualisiert<br />
Für PC, Tablet &<br />
Smartphone!<br />
Online-Portal mit zugehörigem<br />
Kartensystem – über 7.000 Standorte<br />
und Adressen deutscher Baustoff-Werke<br />
und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und<br />
umfangreicher Suchfunktionen.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt,<br />
Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe,<br />
Sand und Kies,<br />
Transportbeton.<br />
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:<br />
Immer<br />
aktuell!<br />
• Genaue Standorte durch geokodierte Daten<br />
• Neue Positionsmarker<br />
• Bessere Kennzeichnung der Haupt- und Zweigwerke<br />
• Vollständige Adressansicht<br />
• Bessere Übersicht der Bundesländer und Landkreise<br />
• Verbesserte Exportfunktion<br />
Navigation und Umkreissuche:<br />
• Einfachere und schnellere Routenplanung<br />
• direkt aus dem System<br />
• Detaillierte Routenbeschreibung<br />
• Umkreissuche in Entfernung oder Fahrzeit<br />
• Suche nach PLZ, Ort oder Werk möglich<br />
Testversion unter: www.stein-verlaggmbh.de/bso<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, 76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de
BRANCHEN-INFOS<br />
Die Messe Karlsruhe bietet eine ideale<br />
Infrastruktur – auf dem Messeareal,<br />
aber auch bei der Anreise. Davon<br />
profitieren die Besucher und Aussteller<br />
der Demo-Messen RecyclingAKTIV und<br />
TiefbauLIVE. Foto: KMK-Onuk<br />
Ein Jahr bis zum Messe-Doppel<br />
Noch ein Jahr bis zur nächsten Ausgabe<br />
des Fachmessen-Duos Recycling-<br />
AKTIV – Demonstrationsmesse für Entsorgung<br />
und Recycling und TiefbauLIVE<br />
– Demonstrationsmesse für Straßen- und<br />
Tiefbau. Nach der erfolgreichen Premiere<br />
am neuen Standort kommen Bau- und<br />
Recyclingexperten vom 5. bis 7. September<br />
2019 bereits zum zweiten Mal nach<br />
Karlsruhe. Mehr als 200 Aussteller präsentieren<br />
auf dem über 75.000 Quadratmeter<br />
großen Freigelände sowie in den<br />
Messehallen neueste Anlagen aus der<br />
Wiederaufbereitung werthaltiger Stoffe<br />
sowie das gesamte Spektrum an Maschinen<br />
des Tiefbaus.<br />
Auf der zweijählich stattfindenden<br />
Messe stellen erstmals die Unternehmen<br />
Lindner, Shredder-Spezialist aus Österreich,<br />
und Pfreundt, deutscher Weltmarktführer<br />
für mobile und stationäre<br />
Wiegesysteme, aus. Außerdem haben<br />
Kölsch, Doppstadt und Hammel im Recycling<br />
sowie Wacker Neuson, JCB und<br />
Lehnhoff im Tiefbau ihre Teilnahme zugesagt.<br />
„Die Recycling- und Tiefbaubranche<br />
sind dynamische Märkte. Wir sind<br />
froh, dass sich unsere beiden Messen<br />
über die Jahre fest etabliert haben, sodass<br />
wir im vollgepackten Messejahr 2019 auf<br />
unsere feste Aussteller- und Besucherschaft<br />
bauen können. Über dieses<br />
Vertrauen freuen wir uns sehr“, zeigt sich<br />
Projektleiterin Claudia Nötzelmann<br />
zufrieden.<br />
Fachbesucher beider Branchen nutzten<br />
die Messen 2017 als Informations-<br />
Karlsruhe bietet<br />
ideale Infrastruktur<br />
bei der Anreise<br />
und Investitionsplattform,<br />
darunter Entscheider aus<br />
Verwertungs- und Entsorgungsbetrieben<br />
und der<br />
Bau- und Abbruchwirtschaft<br />
sowie Führungskräfte aus Tiefbauunternehmen<br />
und dem Garten- und<br />
Landschaftsbau. Rund 85 Prozent der<br />
letztjährigen Besucher beabsichtigen,<br />
auch die kommende Veranstaltung zu<br />
besuchen. Auch für überregionale Besucher<br />
hat die Messe durch den Umzug<br />
nach Karlsruhe an Attr<strong>aktiv</strong>ität gewonnen.<br />
Die TechnologieRegion Karlsruhe ist<br />
eine wirtschaftlich starke Region mit<br />
hoher Investitionsrate und von einem<br />
dichten Verkehrsnetz umgeben. Jürgen<br />
Blattmann, Vertriebsdirektor Baden-<br />
Württemberg der Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH, betont, wie wichtig die gute<br />
infrastrukturelle Anbindung für eine positive<br />
Messeerfahrung ist: „Ich war überrascht,<br />
wie viel überregionales Fachpublikum<br />
die TiefbauLIVE 2017 besucht hat.<br />
Karlsruhe erreicht man mit<br />
dem Auto, der Bahn und<br />
selbst dem Flugzeug gut,<br />
wir hatten sogar Kunden,<br />
die das Direktflugangebot<br />
zum Baden-Airpark für einen Tagesbesuch<br />
der Messe genutzt haben. Auch<br />
wenn für mich der Vertrieb in Baden-<br />
Württemberg im Fokus steht, so ist die<br />
Messe für Zeppelin dennoch von bundesweiter<br />
Bedeutung.“<br />
4 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BRANCHEN-INFOS<br />
RecyclingAKTIV und TiefbauLIVE:<br />
Demomessen im besten Sinne des Wortes<br />
Karlsruhe punktet nicht nur bei der<br />
Anreise, sondern verfügt auch vor Ort<br />
über eine ideale Infrastruktur. Trotzdem<br />
will der Veranstalter das Gelände mit wenigen<br />
Änderungen noch optimaler anbieten:<br />
„Zum einen werden wir künftig<br />
den Haupteingang im Westen des Messeareals<br />
nutzen. Dort finden unsere Besucher<br />
ideale infrastrukturelle Rahmenbedingungen<br />
vor, denn Taxistand, S-<br />
Bahn-Haltestelle und Parkplätze sind<br />
zentral zugänglich sowie der Besuchereinlass<br />
fest eingerichtet“, erklärt Claudia<br />
Nötzelmann. „Zum anderen platzieren<br />
wir die Hallenaussteller diesmal alle entlang<br />
des Hauptwegs ins Freigelände.<br />
Durch diese geänderte Besucherführung<br />
rechnen wir mit noch mehr Besucher-<br />
Aussteller-Kontakten.“<br />
www.<strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>.com<br />
www.tiefbaulive.com<br />
www.facebook.com/<strong>recycling</strong>.<strong>aktiv</strong>/<br />
Vom 5. bis 7. September 2019 trifft sich die Recycling- und Tiefbauwirtschaft<br />
in der Messe Karlsruhe, die zum zweiten Mal Schauplatz des Fachmesse-Duos<br />
RecyclingAKTIV und TiefbauLIVE ist. Die Aussteller kommen aus mehr als<br />
einem Dutzend Ländern und geben den beiden Fachmessen damit internationalen<br />
Charakter. Das Messe-Doppel behält seinen zweijährlichen Turnus<br />
am neuen Standort in Karlsruhe – einer wirtschaftlich starken Region mit<br />
hoher Investitionsrate – bei.<br />
Im Freigelände demonstrieren Aussteller ihre Maschinen praxisnah in Aktion<br />
– entweder am eigenen Stand oder auf einer der vier Aktionsflächen: Schrott<br />
& Metall, Holz & Biomasse sowie den Musterbaustellen Straßenbau und<br />
Kanalbau. Die klimatisierten Hallen, die direkt an das Freigelände anschließen,<br />
sind für Aussteller eine weitere Möglichkeit, sich ihrem Publikum auf<br />
hohem Niveau zu präsentieren.<br />
Zeitraum: 5. bis 7. September 2019<br />
Ort: Messe Karlsruhe (Freigelände und Hallenflächen)<br />
Aktionsflächen: Schrott & Metall, Holz & Biomasse, Musterbaustellen<br />
Kanalbau und Straßenbau<br />
Veranstalter: Karlsruher Messe- und Kongress GmbH<br />
Kooperationspartner: Geoplan GmbH<br />
Unterstützender Verband aus dem Tiefbau: VDBUM<br />
Unterstützende Verbände aus dem Recycling: bvse, BDSV, BRB, DA,<br />
QRB, VDMA, VDM<br />
Caya<br />
Deutschland ist Exportweltmeister bei Papierprodukten<br />
Der Onlinehandel boomt und damit steigt auch die weltweite<br />
Nachfrage nach Verpackungsmaterialien, die überwiegend<br />
aus Papier bestehen. Ihre Herstellung gilt als besonders<br />
„ressourcenintensiv“. Als Exportweltmeister für Papierprodukte<br />
steht Deutschland in diesem Zusammenhang mit an erster Stelle.<br />
2017 wurden hierzulande allein für die Herstellung von Papierwaren<br />
für den Export mehr als 154 Mrd. Liter Wasser eingesetzt.<br />
So viel verbraucht eine Stadt der Größe Mannheims in<br />
einem Jahr. Das geht aus einer Analyse von Caya, des Digitalisierers<br />
von Briefpost, hervor, der die globalen Handelsdaten von<br />
Papierprodukten verglichen und die Verbrauchswerte für<br />
Deutschland exemplarisch berechnet hat. Ein Vergleich zum<br />
Handel mit Altpapier gibt zudem Einblicke in das unterschiedliche<br />
Umweltbewusstsein verschiedener Nationen.<br />
Deutschland hat 2017 rund 17,1 Mio. Tonnen Papier mit<br />
einem Umsatz von 17,2 Mrd. Euro exportiert. Die Papierindustrie<br />
ist einer der größten Energieverbraucher der deutschen Industrie.<br />
Gemessen an den Kennzahlen des Verbandes Deutscher<br />
Papierfabriken fallen für die Herstellung im Jahr ca. 47,7 Mio.<br />
kWh an. Das entspricht dem jährlichen Verbrauch von mehr als<br />
21.666 Haushalten. Auch Schadstoffemissionen sind erheblich:<br />
Bei der Produktion werden rund 10,9 Mio. Tonnen CO 2<br />
ausgestoßen.<br />
Das entspricht in etwa dem CO 2<br />
-Austausch von 3.949<br />
Flügen mit einem Airbus A320 um den Äquator. Deutsche Papier-Exporte<br />
werden überwiegend in den europäischen Raum<br />
verkauft. Die größten Abnehmer sind Frankreich und Polen miteinem<br />
Umsatz von 1,9 Mrd. Euro bzw. 1,6 Mrd. Euro.<br />
Deutschland exportiert allerdings nicht nur, sondern ist im<br />
internationalen Handel auch großer Abnehmer von Papierprodukten.<br />
So wurden 2017 für 13,2 Mrd. Euro rund 16,9 Mio.<br />
Tonnen Papier aus dem Ausland importiert. Das ist ein Zuwachs<br />
von mehr als 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben<br />
Verpackungsmaterialien stellen Papier zum Bedrucken, beispielsweise<br />
für Zeitungen oder Briefumschläge, die zweitgrößte<br />
Produktgruppe dar.<br />
Beim Kauf von Papierprodukten setzten die Staaten zwar überwiegend<br />
auf Neupapier, dennoch wird auch viel Altpapier importiert,<br />
um es anschließend zu recyceln. Recyceltes Papier hat<br />
den Vorteil, dass es deutlich ressourcensparender und umweltfreundlicher<br />
ist als neues Papier. Deutschland weist dabei eine<br />
recht gute Ökobilanz auf: Auf eine Tonne Altpapier kommen hier<br />
nur rund 2,7 Tonnen Neupapier. Damit landet Deutschland im<br />
internationalen Vergleich auf dem sechsten Platz hinter Spanien<br />
und der Ukraine.<br />
Doch auch hierzulande wird zunehmend auf ressourcensparendes<br />
Altpapier gesetzt. Im Jahr 2017 verzeichnete der Import<br />
einen Zuwachs von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die<br />
beste Öko-Bilanz beim Import von Papierprodukten weisen jedoch<br />
die Niederlande und Österreich vor. Hier werden für jede<br />
Tonne Altpapier lediglich 1,5 Tonnen Neupapier importiert.<br />
Dahinter folgt Schweden mit 1,8 Tonnen.<br />
www.getcaya.com<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 5
BRANCHEN-INFOS<br />
Doppstadt<br />
Neue Führungsmannschaft stellt sich globalen Herausforderungen<br />
Die Werner Doppstadt Umwelttechnik<br />
GmbH & Co. KG (WDU) hat eine<br />
neue Leitungsstruktur erhalten. Damit ist<br />
ein umfassender Strukturwechsel der Unternehmensgruppe<br />
abgeschlossen. Mit<br />
Wirkung zum 13. August 20<strong>18</strong> übernahm<br />
Gerd Schreier die Geschäftsführung<br />
des Bereichs Vertrieb der WDU.<br />
Gemeinsam mit Dr. Gerhard Weichert,<br />
der dort bereits seit Anfang 20<strong>18</strong> die Geschäfte<br />
des Bereichs Technik führt, verantwortet<br />
er jetzt das operative Geschäft<br />
des Unternehmens. An der Spitze der<br />
Produktionsstätte für die Serienfertigung<br />
der Doppstadt Calbe GmbH in Sachsen-<br />
Anhalt stehen inzwischen die Geschäftsführer<br />
Brar Friedrichsen und Erik Muhme.<br />
Die Doppstadt Systemtechnik GmbH,<br />
verantwortlich für stationäre Systemlösungen,<br />
wird von den Geschäftsführern<br />
Henning Strunz und Sebastian Kemper<br />
geführt.<br />
Um der weltweiten Marktpräsenz der<br />
Gruppe Rechnung zu tragen, konzentriert<br />
sich Ferdinand Doppstadt künftig<br />
ganz auf seine Tätigkeit in der Doppstadt<br />
Familienholding. Von hier aus wird er<br />
sich gemeinsam mit Dr. Konrad Kerres,<br />
der diesen Schritt bereits zu Jahresbeginn<br />
vollzog, ausschließlich dem international-strategischen<br />
Wachstum des Unternehmens<br />
widmen.<br />
www.doppstadt.com<br />
Lesen Sie dazu auch den großen<br />
Doppstadt-Beitrag in unserer<br />
Rubrik „Auf ein Wort“, Seite 14!<br />
Ferdinand<br />
Doppstadt<br />
wird sich<br />
zukünftig<br />
ganz auf seine<br />
Tätigkeit<br />
in der<br />
Doppstadt-<br />
Familienholding<br />
konzentrieren.<br />
Foto: Werner<br />
Doppstadt Umwelttechnik<br />
GmbH<br />
& Co. KG<br />
Suez Deutschland<br />
Neue Geschäftsführung setzt neue Impulse<br />
Carsten Dülfer ist seit<br />
Mitte September 20<strong>18</strong><br />
Geschäftsführer der Suez<br />
Deutschland GmbH.<br />
Foto: Suez Deutschland GmbH<br />
Seit Mitte September 20<strong>18</strong> ist Carsten<br />
Dülfer (48) Geschäftsführer der<br />
Suez Deutschland GmbH. Damit tritt er<br />
die Nachfolge von Herman Snellink<br />
(57) an, der die Funktion seit Mai dieses<br />
Jahres interimsweise übernommen<br />
hatte.<br />
Carsten Dülfer ist seit 2011 für die<br />
Suez Deutschland GmbH tätig, zuletzt<br />
als Geschäftsführer der Suez Süd GmbH<br />
und Director Sales & Marketing. Darüber<br />
hinaus war er als Mitglied des deutschen<br />
Management Boards als Teil der<br />
Geschäftsführung in alle wichtigen<br />
strategischen Entscheidungsprozesse<br />
involviert. „Ich freue mich auf meine<br />
neue Aufgabe als Geschäftsführer und<br />
über das mir entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Herman Snellink hat die Geschäfte<br />
in Deutschland seit Mai als Interimsgeschäftsführer<br />
hervorragend geführt.<br />
Nun ist es meine Aufgabe, die<br />
bestehenden Geschäfte langfristig fortzuführen<br />
und gleichzeitig neue Impulse<br />
zu setzen“, so Carsten Dülfer.<br />
www.suez.de<br />
Hansa-Flex<br />
Neuer Vertriebsleiter<br />
im Südwesten<br />
Hartmut Chrzan ist neuer Vertriebsleiter<br />
der Region Südwest bei der Hansa-Flex<br />
AG. Gemeinsam mit Regionalmanager<br />
Jens Naumann übernimmt der erfahrene<br />
Manager und Diplom-Ingenieur<br />
der Verfahrenstechnik damit die personelle,<br />
organisatorische und wirtschaftliche<br />
Verantwortung für 22 Niederlassungen,<br />
120 Mitarbeiter und 26 Servicefahrzeuge<br />
in der Region.<br />
Hartmut Chrzan ist von ThyssenKrupp<br />
zu Hansa-Flex gewechselt. Sein wichtigstes<br />
Ziel besteht darin, „die Marktposition<br />
von Hansa-Flex als Hydraulik-Systemanbieter<br />
in meiner Region und den Industrieservice<br />
weiter auszubauen“. Darüber<br />
hinaus spielen die prozessorientierte Optimierung<br />
und die Vernetzung von Kunden<br />
und Lieferanten seiner Meinung nach<br />
eine immer größere Rolle: „Die Digitalisierung<br />
nimmt in allen Bereichen zu. Hier<br />
sehe ich für uns als Systemanbieter Handlungsfelder<br />
und große Potenziale.“<br />
www.hansa-flex.com<br />
Hartmut Chrzan<br />
ist neuer Vertriebsleiter<br />
der Hansa-<br />
Flex im Südwesten.<br />
Foto: Hansa-Flex AG<br />
6 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Den Fortschritt erleben.<br />
Die Materialumschlagmaschinen von Liebherr<br />
Höchste Wirtschaftlichkeit durch zukunftsorientierte Technologien<br />
Durchdachtes Maschinenkonzept für maximale Produktivität<br />
Qualitätskomponenten aus eigener Fertigung<br />
Ergonomischer und übersichtlicher Arbeitsplatz für konstant hohe Leistungsfähigkeit<br />
Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />
88457 Kirchdorf<br />
Tel.: +49 7354 80 0<br />
E-Mail: info.lhb@liebherr.com<br />
www.facebook.com/LiebherrConstruction<br />
www.liebherr.com
BRANCHEN-INFOS<br />
Mit dem neuen Imagefilm<br />
zeigt sich die Alba Group,<br />
so das Unternehmen,<br />
„als internationaler Technologieführer,<br />
der mit<br />
wegweisenden Recyclinglösungen<br />
Rohstoff-<br />
Kreisläufe schließt und<br />
den Weg zu einer Welt<br />
ohne Abfall <strong>aktiv</strong> mitgestaltet“.<br />
Der Film kann<br />
abgerufen werden unter:<br />
http://bit.ly/Imagefilm20<strong>18</strong>.<br />
Foto: Alba Group<br />
Alba Group<br />
Jubiläumsmotto „Tradition trifft Innovation” als Erfolgsrezept<br />
Die Alba Group wird in diesem Jahr 50<br />
Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum<br />
gibt es dazu einen neuen Imagefilm, der<br />
das Unternehmen als einen „modernen,<br />
internationalen Player der Zukunft widerspiegeln“<br />
soll.<br />
Mit nur sechs Mitarbeitern und zwei<br />
Lkws startete das Unternehmen am 3.<br />
September 1968 in Berlin. Damals erschien<br />
der Gedanke, dass Abfall nicht<br />
Müll, sondern Wertstoff ist, geradezu als<br />
„revolutionär“. Aus dem kleinen Entsorgungsbetrieb<br />
ist eine internationale Unternehmensgruppe<br />
für Recycling, Umweltdienstleistungen<br />
und Rohstoffversorgung<br />
entstanden, deren Kerngeschäft<br />
auch heute noch die Rückgewinnung<br />
von Rohstoffen aus Abfällen ist. Ebenso<br />
ist die Alba Group noch immer ein Familienunternehmen,<br />
das von Dr. Axel<br />
Schweitzer und Dr. Eric Schweitzer, den<br />
Söhnen des Firmengründers Franz Josef<br />
Schweitzer, geführt wird. In der chinesischen<br />
Megacity Shanghai ist die Alba<br />
Group mit einem Unternehmen für Automobil<strong>recycling</strong><br />
präsent, in Hongkong<br />
mit einer E-Schrott-Recyclinganlage – der<br />
derzeit größten und modernsten weltweit.<br />
Auch in Europa will sie ihre Position<br />
in Zukunft weiter ausbauen. Vor allem<br />
will sie die Digitalisierung der Entsorgungs-<br />
und Recyclingbranche vorantreiben<br />
und arbeitet hierzu im Innovation-<br />
LAB in der Berliner Unternehmenszentrale<br />
intensiv an neuen, digitalen Strategien<br />
und Geschäftsprozessen. Der<br />
Schwerpunkt liegt dabei auf Smart City-<br />
Lösungen.<br />
„Die besondere Stärke der Alba Group<br />
ist unser Bestreben, unser führendes<br />
Recycling-Know-how ständig weiter zu<br />
entwickeln. Eine zukünftige Welt ohne<br />
Abfall darf nicht nur eine Vision bleiben“,<br />
erklärt Dr. Axel Schweitzer, Miteigentümer<br />
und Vorstandsvorsitzender. „Unser<br />
Jubiläumsmotto ‚Tradition trifft Innovation‘<br />
ist daher nicht nur ein Leitsatz für<br />
die Zukunft, sondern auch unser Erfolgsrezept.“<br />
Dr. Eric Schweitzer ergänzt: „Wir<br />
sind ein Global Player der Recyclingwirtschaft<br />
geworden und Familienunternehmen<br />
geblieben. Diese enorme Entwicklung<br />
ist ohne unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die in den vergangenen<br />
spannenden Jahren und Jahrzehnten an<br />
unserer Seite waren, undenkbar. Ihnen<br />
gebührt unser besonderer Dank.“<br />
www.albagroup.de<br />
®<br />
06. - 09. November 20<strong>18</strong> 27. - 30. November 20<strong>18</strong><br />
Halle A3, Stand <strong>05</strong>2 Stand 3-E<strong>18</strong>2<br />
VB 950DK<br />
RED GIANT<br />
HAMMEL Recyclingtechnik GmbH<br />
Leimbacher Str. 130 · 36433 Bad Salzungen<br />
+49 (0) 3695 8 <strong>recycling</strong> 6991-0 <strong>aktiv</strong> · info@hammel.de<br />
5/20<strong>18</strong>
BRANCHEN-INFOS<br />
Case<br />
Neuer Case-Händler für Österreich<br />
Mit Wirkung vom 1. August 20<strong>18</strong><br />
ist die CNH Industrial BM Baumaschinen<br />
GmbH in die Gbm Maschinenvertrieb<br />
GmbH übergegangen. Die<br />
CNH Industrial BM GmbH eröffnete<br />
2014 als direkte Konzerntochter am<br />
Standort Wöllersdorf mit dem klaren<br />
Ziel, die Marke Case in Österreich weiter<br />
zu stärken.<br />
Der Erfolg kann sich sehen lassen:<br />
Heute besteht die Vertriebsgesellschaft<br />
aus zwei Hauptstandorten und 8 Servicestützpunkten.<br />
Mehrere Hundert Maschinen<br />
konnten im Markt platziert werden.<br />
Das bestehende Team soll, so Wolfgang<br />
Horatschek, vor allem in den Bereichen<br />
Service, Ersatzteile und Verkauf verstärkt<br />
werden.<br />
Die Gbm Maschinenvertrieb GmbH<br />
tritt in Österreich als eigenständige Vertriebsgesellschaft<br />
auf. Sie ist Teil der<br />
Globex-Gruppe, einem Handelshaus, das<br />
seit über 30 Jahren am Markt ist und Case<br />
in mehreren europäischen Ländern repräsentiert.<br />
Seine Vision beschreibt Horatschek<br />
wie folgt: „Case-Baumaschinen<br />
sind modern, robust und extrem produktiv<br />
und daher in allen Teilen der Welt<br />
erfolgreich. Ich bin überzeugt, gemeinsam<br />
mit meinem Team Case Baumaschinen<br />
in Österreich wieder unter die Top-<br />
Anbieter zu bringen.<br />
www.casece.com<br />
Wolfgang Horatschek<br />
will mit seinem Team<br />
„Case Baumaschinen<br />
wieder unter die Top-<br />
Anbieter bringen“.<br />
Foto: Case<br />
City University of London<br />
Auch die Luftfahrt kann nachhaltig agieren<br />
In einem kürzlich veröffentlichten Gastbeitrag<br />
kommentierte Kapitän Tilmann Gabriel, Direktor<br />
des MSc Aviation Management Programms an der<br />
City University of London, die Bedeutung der Nachhaltigkeit<br />
in der Luftfahrtbranche. Daraus einige<br />
Auszüge.<br />
Laut dem Weltklimarat, einem führenden internationalen<br />
Gremium des Umweltprogramms der Vereinten Nationen<br />
und der Weltorganisation für Meteorologie, trägt der<br />
Luftverkehr zu 4,9 Prozent zum vom Menschen verursachten<br />
Klimawandel bei, einschließlich der Emissionen von<br />
Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen. Im Laufe eines<br />
Jahres werden weltweit neun Milliarden Passagiere befördert,<br />
und die Zahl wird voraussichtlich nur noch steigen.<br />
Im Nahen Osten hat die Forschung von Airbus ergeben,<br />
dass sich der Luftverkehr in den nächsten zehn Jahren verdoppeln<br />
und die Passagierflotte der Fluggesellschaften in<br />
dieser Region bis 2034 um 2365 neue Passagierflugzeuge<br />
wachsen wird. Da die Nachfrage nach Flugreisen zunimmt,<br />
müssen nun verstärkt Möglichkeiten geprüft werden, wie<br />
die potenziell schädlichen Auswirkungen auf unseren Planeten<br />
verringert werden können.<br />
Ein wichtiger Beitrag zur globalen Erwärmung ist Kerosin,<br />
ein Treibstoff für Flugzeugtriebwerke, der nicht nur eine<br />
knappe Ressource ist, sondern auch Kohlendioxid emittiert.<br />
Schon vor vielen Jahren haben sich Behörden und mehrere<br />
Fluggesellschaften wie KLM und Lufthansa als eine der ersten<br />
in der Branche auf dem Gebiet des Umweltschutzes in<br />
der Luftfahrt engagiert. Ihre Bemühungen umfassen u. a.<br />
den Einsatz neuer Motoren, die weniger als die Hälfte des<br />
Kraftstoffs pro Passagier und Kilometer verbrauchen, den<br />
Einsatz von Flugzeugen mit Elektromotoren oder batteriebetriebenen<br />
Flugzeugen sowie die Förderung des flächendeckenden<br />
Einsatzes von Biokraftstoffen in der Luftfahrt, die<br />
50 bis 80 Prozent weniger Kohlenstoff ausstoßen. Aus gesetzgeberischer<br />
Sicht gab es bedeutende Entwicklungen –<br />
so unterzeichneten 191 Staaten im Oktober 2016 ein richtungsweisendes<br />
UN-Abkommen, das eine Reduktion der<br />
luftverkehrsbedingten Kohlendioxidemissionen um 50 Prozent<br />
bis 2<strong>05</strong>0 vorsieht.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Reduzierung der Abfälle<br />
aus der Verpflegung an Bord von Flugzeugen – der Einsatz<br />
von wiederverwendbaren Tellern und Besteck wird mit jährlichen<br />
Auszeichnungen gefördert. Die Wiederverwendung<br />
von Gegenständen ist auch eine effektive Methode, um<br />
unnötigen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Bei The<br />
Emirates Group zum Beispiel werden ausgediente Flugzeugausstattungen<br />
bei der Modernisierung von Flugzeuginnenräumen<br />
wiederverwendet.<br />
www.city.ac.uk<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 9
BRANCHEN-INFOS<br />
DBU<br />
Fördermöglichkeiten für energieeffiziente Lösungen und Ideen<br />
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert innovative<br />
und modellhafte Projekte, die zur Umweltentlastung<br />
beitragen. Das Förderangebot richtet sich dabei<br />
insbesondere auch an mittelständische Unternehmen.<br />
Um Energie in Industrie und Gewerbe einzusparen, gibt<br />
es vielfältige Möglichkeiten: Ob in Herstellungsprozessen,<br />
bei der zugehörigen Betriebstechnik oder der Optimierung<br />
des Materialeinsatzes. Die econsteel GmbH, Rottweil, hat<br />
in einem DBU-Förderprojekt beispielsweise einen neuen<br />
Werkstoff entwickelt, der ohne das Legierungselement Blei<br />
auskommt und ohne zusätzliche energieintensive Wärmebehandlung<br />
direkt verarbeitbar ist. Gegenüber dem üblichen<br />
Verarbeitungsverfahren für Einsatzstähle können so 6<br />
von 14 Prozessstufen entfallen, was rund 50 Prozent Energie<br />
einspart. Auch digitale Lösungen, die den Energieverbrauch<br />
an die fluktuierende erneuerbare Energie anpassen, können<br />
einen Beitrag zur Energieeffizienz liefern. So analysiert das<br />
ebök Institut, Tübingen, in einem DBU-Förderprojekt, wie<br />
sich Erzeuger und Verbraucher in mittelständische Unternehmen<br />
zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließen<br />
lassen. Durch den flexiblen Betrieb kann das virtuelle Kraftwerk<br />
dabei helfen, Stromschwankungen auszugleichen und<br />
so die Netzstabilität zu verbessern. Auch durch die Abwärmenutzung<br />
in Produktionsprozessen lässt sich Energie effizienter<br />
nutzen. Die Universität Bremen prüft in einem DBU-<br />
Förderprojekt, wie sich Wärme ohne separaten Wärmetauscher<br />
direkt von einem feuchtebeladenen Abluftstrom an<br />
Wasser übertragen lässt. Das Verfahren spart Wartungskosten<br />
und erleichtert es produzierenden Betrieben, so ihre<br />
Abwärme zu nutzen. Neben den technischen Aspekten<br />
spielen innovative Schulungs- und Weiterbildungsangebote<br />
sowie neue Ansätze für die Motivation von Betriebsangehörigen<br />
eine wichtige Rolle für die DBU. Hier ist, insbesondere<br />
für mittelständische Unternehmen, auch verlässliche<br />
Expertise von außen wichtig. Die DENEFF (Deutsche<br />
Unternehmensinitiative Energieeffizienz), Berlin, hat daher<br />
in einem DBU-Förderprojekt eine Orientierungshilfe für Unternehmen<br />
im Bereich der Energieberatung entwickelt, die<br />
es erleichtert, Qualität, Preis und Eignung der angebotenen<br />
Dienstleistungen besser beurteilen zu können.<br />
Die dargestellten Projekte illustrieren die Fördermöglichkeiten<br />
beispielhaft. Die DBU fördert energieeffiziente Ideen<br />
und Lösungen mit Praxisbezug in allen mittelständischen<br />
Wirtschaftszweigen. Neben einer finanziellen Förderung<br />
unterstützt die DBU ihre Partner bei Antragstellung, Projektdurchführung<br />
und Verbreitung der Ergebnisse.<br />
www.dbu.de/VerminderungEmissionen<br />
Hansa-Flex AG<br />
Wachstum nach außen und innen<br />
Die Hansa-Flex-Unternehmensgruppe<br />
ist auch in diesem Sommer weiter<br />
gewachsen. Insgesamt wurden im letzten<br />
Quartal fünf neue Niederlassungen<br />
und 16 neue Hydraulik-Sofortservice-<br />
Fahrzeuge an mehreren Standorten in<br />
Europa, Amerika und Asien in Betrieb<br />
genommen. Der Ausbau der Serviceflotte<br />
erfolgte mit je einem Fahrzeug in Singapur,<br />
Leiria (Portugal), Almaty (Kasachstan)<br />
und Alvin (USA). In Southampton<br />
(Großbritannien) und in Bozen (Südtirol,<br />
Italien) wurden gleich drei beziehungsweise<br />
fünf neue Sofortservice-Fahrzeuge<br />
angeschafft.<br />
Darüber hinaus hat die Unternehmensgruppe<br />
den größten Hydraulik-Sofortservice-Anbieter<br />
Nordirlands übernommen.<br />
Die Plant Hoses Ltd. am Standort Newtonabbey<br />
hat ein erfahrenes Team, einen<br />
attr<strong>aktiv</strong>en Kundenstamm und vier<br />
weitere Sofortservice-Fahrzeuge in die<br />
Hansa-Flex-Gruppe eingebracht. Die<br />
Landesgesellschaft verfügt über zwei<br />
Niederlassungen mit insgesamt neun<br />
Mitarbeitern und vier Servicefahrzeugen<br />
auf der „Grünen Insel“.<br />
Das ist aber noch nicht alles: Das Firmengelände<br />
am Stammsitz in Bremen<br />
wurde um zusätzliche Büro- und Lagerflächen<br />
erweitert. Um dem wachsenden<br />
Auftragseingang gerecht zu werden und<br />
Platz für die wachsenden Abteilungen zu<br />
schaffen, hat das Familienunternehmen<br />
ein <strong>18</strong>.000 m² großes Grundstück inkl.<br />
Lager und Bürogebäude gekauft.<br />
www.hansa-flex.com<br />
Die Hansa-Flex-<br />
Unternehmensgruppe<br />
hat fünf neue<br />
Niederlassungen und<br />
16 neue Hydraulik-<br />
Sofortservice-Fahrzeuge<br />
an mehreren<br />
Standorten in<br />
Europa, Amerika und<br />
Asien in Betrieb<br />
genommen. Zudem<br />
wurde die Zentrale in<br />
Bremen erweitert.<br />
Foto: Hansa-Flex AG<br />
10 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BRANCHEN-INFOS<br />
Herbold Meckesheim<br />
Trotz Brandschaden kein Produktionsstopp- Übergangslösung funktioniert<br />
Nach dem Brand wieder<br />
voll im Betrieb: Die neue<br />
Produktionsstätte in<br />
Reichartshausen.<br />
Foto: Herbold Meckesheim GmbH<br />
Anfang September wurden durch einen Brand das Zentrallager<br />
und der Versandbereich der Herbold Meckesheim<br />
GmbH komplett zerstört.<br />
Mit Beginn der zweiten Oktoberhälfte wird das Unternehmen<br />
wieder auf dem Niveau der Zeit vor dem Brand produzieren.<br />
Neben den Baumaßnahmen zur kompletten Wiederherstellung<br />
des Firmengeländes arbeitet der Betrieb jetzt auf drei Standorte<br />
verteilt. Alle vom Brand unbeschädigten Gebäudeteile werden<br />
weiter genutzt, in der direkten Nachbarschaft wurden ein<br />
Wareneingang und ein Lager errichtet, und in geringer Entfernung<br />
wird eine 2500 m² große ehemalige Maschinenhalle zur<br />
Fertigung genutzt. Die schon vor dem Brand als Ausweichstandort<br />
genutzte Halle bietet beste Voraussetzungen für die<br />
Fertigung, Montage und Lagerung gerade von großen<br />
Anlagenkomponenten.<br />
Die neu aufgebaute Übergangslösung ist so ausgelegt, dass<br />
sie über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann. Was<br />
die Brandursache angeht, wartet Herbold auf die abschließende<br />
Stellungnahme der Kripo, es besteht kein Hinweis auf Brandstiftung.<br />
www.herbold.com<br />
HS-Schoch<br />
Versöhnliches Ende<br />
der Truck-Trial-Saison<br />
Am 8. und 9. September fand in Châtel,<br />
im Skigebiet Les Portes du Soleil<br />
in Frankreich, der Finallauf der Truck Trial<br />
Saison 20<strong>18</strong> statt.<br />
Leider lief der erste Tag für das HS-<br />
Schoch-Hardox-Truck-Trial-Team nicht<br />
so gut wie erhofft. Viele Tore waren streckenbedingt<br />
unbefahrbar. Einige Sektionen<br />
konnten sogar von überhaupt keinem<br />
Team passiert werden. Am Ende lag<br />
der Rückstand vom HS-Schoch-Hardox-<br />
Team zum Erstplatzierten bei 1<strong>18</strong>0 Punkten.<br />
Am nächsten Tag begann die Aufholjagd.<br />
Fahrer Marcel Schoch und Beifahrer<br />
Johnny Stumpp zeigten noch<br />
einmal, was in ihnen steckt, und lieferten<br />
einen sehr guten Lauf ab. Allen war klar,<br />
dass man das punktemäßig aufholen<br />
würde. Dass es am Ende vom Tag jedoch<br />
noch für den ersten Platz reichte, überraschte<br />
dann doch. Umso größer war die<br />
Freude über den Sieg beim letzten Lauf<br />
der Saison. Ein versöhnlicher Abschluss,<br />
trotz zweitem Platz in der Gesamtwertung.<br />
Herzlichen Glückwunsch an Team<br />
Reicher zum Titel 20<strong>18</strong>!<br />
www.hs-schoch.de<br />
Der diesjährige zweite<br />
Platz motiviert das HS-<br />
Schoch-Hardox-Team<br />
nun umso mehr, nächstes<br />
Jahr wieder Vollgas zu<br />
geben. Foto: HS-Schoch<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 11
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 4/20<strong>18</strong><br />
Sennebogen 825E_RecyclingAktiv.indd 1 02.08.20<strong>18</strong> 08:21:41<br />
BRANCHEN-INFOS<br />
Top 5<br />
hier kommen<br />
Sie zu den<br />
meistgelesen<br />
Artikeln der<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong><br />
04/20<strong>18</strong><br />
1. Seite 23<br />
2. Seite 48<br />
3. Seite 56<br />
4. Seite 14<br />
5. Seite 50<br />
Wacker Neuson:<br />
Maschinentechnik<br />
mit Zukunft<br />
Lindner:<br />
Zerkleinerung<br />
und Separierung<br />
BMD:<br />
Neue Backenbrecheranlage<br />
HS-Schoch:<br />
Interview:<br />
„Wir haben was<br />
gegen Verschleiß”<br />
Untha:<br />
Mobile Altholzaufbereitung<br />
Hüffermann<br />
Velsycon-Übernahme sichert Zukunft<br />
Die Hüffermann Krandienst GmbH hat<br />
die Velsycon GmbH übernommen.<br />
Beide Unternehmen operieren bereits<br />
unter der gleichen Anschrift in Wildeshausen.<br />
Hüffermann blickt auf über 100<br />
Jahre Fahrzeugbau zurück, ist heute ein<br />
Krandienstleister und unter anderem<br />
auch Hersteller eines Spezialkranmobils,<br />
welches ausschließlich elektrisch betrieben<br />
wird.<br />
Zum Herstellprogramm gehören eine<br />
Combilift-Baureihe sowie ein 2-Taschen-<br />
Silosteller, erhältlich als Aufbauversion<br />
für Motorwagen, Tandemanhänger und<br />
als Sattelauflieger-Version. Er bietet viel<br />
Nutzlast und kann alle am Markt gängigen<br />
Silos mit 2-Taschen-Aufnahme mit<br />
bis zu 22 m³ Volumen aufnehmen, transportieren<br />
und aufstellen. Für ein sicheres<br />
Der Velsycon-<br />
2-Taschen-<br />
Silosteller, hier auf<br />
einem Lkw-Chassis<br />
aufgebaut, gehört<br />
zukünftig zum<br />
Angebot von<br />
Hüffermann.<br />
Foto: Velsycon GmbH<br />
Aufnehmen und Abstellen des Silos sorgt<br />
die vom Combilift her bekannte Heckabstützung.<br />
Mit dem Combilift-Hakenaufbau<br />
lassen sich Behälter in drei verschiedene<br />
Richtungsachsen bewegen. Das<br />
Combilift-System kann Wechselbehälter<br />
und Wechselsilos unterschiedlicher Normen<br />
aufnehmen, absetzen, hinstellen<br />
und kippen. Nebenbei kann er auch, wie<br />
ein klassischer Abrollkipper, Wechselcontainer<br />
nach DIN 30722 in einem flachen<br />
Winkel aufnehmen und transportieren.<br />
www.velsycon.de<br />
Wacker Neuson<br />
OEM-Kooperation mit John Deere für Mini- und Kompaktbagger<br />
Wacker Neuson schließt mit John Deere Construction<br />
& Forestry, Tochtergesellschaft der Deere & Company,<br />
USA, eine Kooperation für den Vertrieb von Mini- und<br />
Kompaktbaggern unter der Marke „Deere“, zunächst in<br />
China, Australien sowie ausgewählten südostasiatischen<br />
Ländern. Ziel der Vereinbarung ist eine langfristige Zusammenarbeit<br />
in wichtigen Wachstumsmärkten.<br />
Die Kooperation umfasst Mini- und Kompaktbagger in<br />
der Größenklasse von 1,7 bis 7,5 Tonnen, die von Wacker<br />
Neuson speziell für die Anforderungen der asiatischen Märkte<br />
entwickelt wurden. Wacker Neuson wird die Maschinen<br />
vorwiegend im chinesischen Werk Pinghu, in dem der Konzern<br />
seit Januar 20<strong>18</strong> Minibagger produziert, herstellen.<br />
Vertrieben werden die Maschinen unter der Marke „Deere“<br />
über das bestehende und im Aufbau befindliche Händlernetz<br />
von John Deere.<br />
Sowohl John Deere als auch Wacker Neuson verfügen<br />
bereits über Händlernetze in der Region, die in den nächsten<br />
Jahren noch deutlich ausgebaut werden. Dabei wird<br />
Wacker Neuson auch weiterhin Kompaktmaschinen und<br />
Baugeräte unter der Marke „Wacker Neuson“ über das eigene<br />
Händlernetz vertreiben.<br />
Seit August 2017 werden im Rahmen einer Kooperation<br />
allradgelenkte Radlader, Teleradlader und Teleskoplader der<br />
Marke „Kramer“ über das unabhängige Händlernetzwerk<br />
von John Deere vertrieben. Die Partnerschaft für landwirtschaftliche<br />
Maschinen umfasst Europa, die GUS-Staaten,<br />
Nordafrika und den Mittleren Osten.<br />
Die Übergabe der ersten Maschinen an John Deere ist für<br />
das erste Halbjahr des Jahres 2019 geplant.<br />
www.wackerneusongroup.com<br />
12 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BRANCHEN-INFOS<br />
Kramer<br />
Pfullendorf feiert<br />
10-jähriges Bestehen<br />
Anfang September feierten die Kramer-Werke GmbH das<br />
10-jährige Bestehen des Produktionsstandortes Pfullendorf<br />
in Baden-Württemberg. Im ehemaligen Kramer-Werk am Überlinger<br />
Bodenseeufer sah die Unternehmensführung vor 10 Jahren<br />
keine Möglichkeit, ihre Expansionspläne zu realisieren.<br />
Bereits 2006 waren dort mehr als 2.500 Baumaschinen vom<br />
Band gelaufen. Die Produktionskapazität stieß klar an ihre Grenzen.<br />
Mit einer Investitionssumme von rund 35 Mio. Euro wurde<br />
dann das 16 Hektar große Grundstück im Industriegebiet Pfullendorf<br />
erworben. Es sollten eine der modernsten Produktionshallen<br />
Europas mit einer Größe von 30.000 m² und ein zeitgemäßes<br />
Verwaltungsgebäude mit 5.000 m² entstehen. Der<br />
Spatenstich für das neue Werk erfolgte am 5. April 2007 und<br />
bereits ein knappes Jahr später am 27.03.2008 wurde die Produktionsstätte<br />
Zug um Zug bezogen. Zwischen 2008 und 20<strong>18</strong><br />
wurden in Pfullendorf über 40.000 Radlader, Tele-Radlader und<br />
Zwischen 2008 und 20<strong>18</strong> wurden in Pfullendorf über<br />
40.000 Radlader, Tele-Radlader und Teleskopen produziert.<br />
Foto: Kramer-Werke GmbH<br />
Teleskopen produziert. Aktuell arbeiten am Standort mehr als<br />
500 Mitarbeiter an der Erfolgsgeschichte des traditionsreichen<br />
Unternehmens, dessen Wurzeln bis 1926 zurückreichen.<br />
Unmittelbar neben dem Schauraum befindet sich nun auch<br />
das neue Schulungsgebäude. Ausgestattet mit vier weiteren<br />
Werkstätten und drei Schulungsräumen mit modernster Technik,<br />
bieten die Räumlichkeiten den perfekten Rahmen für die<br />
Weiterbildung der After-Sales-Mannschaft. Auch das Schulungsangebot<br />
wurde neu konzipiert. So gibt es beispielsweise spezielle<br />
Trainings für den eRadlader, einen rein elektrisch betriebenen<br />
Radlader. Jährlich können bis zu 1.200 Teilnehmer aus allen<br />
Vertriebsregionen geschult werden.<br />
www.kramer.de<br />
Kiesel<br />
So viel Auszubildende wie nie zuvor<br />
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist die Gesamtzahl<br />
der Auszubildenden beim Baumaschinenhändler und Systempartner<br />
Kiesel erneut gestiegen: Zusammen mit den 42<br />
jungen Menschen, die sich nun im ersten Ausbildungsjahr bei<br />
Kiesel befinden, lernen derzeit bundesweit 120 junge Menschen<br />
bei Kiesel ihren Beruf. Diese Anzahl an jungen Menschen,<br />
die ihre Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker<br />
oder im kaufmännischen Bereich zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
durchlaufen, spiegelt einen bedeutenden<br />
Aspekt der Philosophie des Unternehmens Kiesel wider: In Zeiten<br />
des drohenden oder bereits realen Fachkräftemangels investiert<br />
Kiesel stark in die Ausbildung junger Menschen, um<br />
Die 42 neuen Auszubildenden, die im August bei Kiesel angefangen<br />
haben. Foto: Kiesel<br />
diese frühzeitig für die Branche, die Technik und das Unternehmen<br />
zu begeistern und arbeitet hier mit einer Ausbildungsquote<br />
von überdurchschnittlichen 11 Prozent.<br />
www.kiesel.net<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 13
BRANCHEN-INFOS<br />
AUF EIN WORT …<br />
Ferdinand Doppstadt, Vorstand<br />
der Doppstadt-Familienholding<br />
Smart <strong>recycling</strong>:<br />
Wie Doppstadt die internationale<br />
Marktführerschaft erobert<br />
Ferdinand Doppstadt verantwortet gemeinsam mit Dr. Konrad Kerres die<br />
strategisch-internationale Ausrichtung der Unternehmens-Gruppe, die<br />
weltweit zu den führenden Anbietern in Umwelttechnologie und Wertstoffgewinnung<br />
gehört. Die Unternehmensgruppe besteht aus Kompetenz-Centren<br />
an den Standorten Velbert für die Prototypenentwicklung,<br />
Fertigung und Vertrieb, Wülfrath für Service, Calbe für die Serienfertigung<br />
und Wilsdruff für die Nass-Separation. Sie beschäftigt rund 700<br />
Mitarbeiter und verfügt über ein internationales Händlernetzwerk mit<br />
Partnern in über 40 Ländern.<br />
Mit dem Wechsel in die Doppstadt-<br />
Familienholding ging eine umfassende<br />
Umstrukturierung der Unternehmensgruppe<br />
einher: Organisation und Leistungspektrum<br />
wurden den globalen<br />
Anforderungen in der Umwelttechnik<br />
angepasst. Künftig werden alle unternehmerischen<br />
Aufgaben nach Inhalt und<br />
Zielsetzung gebündelt in Kompetenzcentern<br />
erbracht. Dazu gehören Produktionsstandorte,<br />
spezialisiert auf Nassseparationsverfahren,<br />
mobile und stationäre<br />
Systemlösungen, ein Servicestandort<br />
für die Kundenbetreuung und das Headquarter<br />
in Velbert für Management, Forschung,<br />
Planung und Vertrieb.<br />
Ferdinand Doppstadt ist Stratege und<br />
Visionär zugleich. Sein Ziel: Die Spitzenposition<br />
des Unternehmens als<br />
Markt- und Technologieführer in der sortenreinen<br />
Wiederaufbereitung wertvoller<br />
Ressourcen weiter ausbauen. Das Familienunternehmen,<br />
1965 als landtechnischer<br />
Lohnbetrieb im Bergischen Land<br />
gegründet, hat sich innerhalb kürzester<br />
Zeit zu einem international renommierten<br />
Umwelttechnikunternehmen entwickelt,<br />
das weit über Deutschlands und<br />
Europas Grenzen hinausgewachsen ist.<br />
Um dieser weltweiten Marktpräsenz<br />
Rechnung zu tragen, verließ Ferdinand<br />
Doppstadt im August 20<strong>18</strong> den operativen<br />
Bereich und setzt sich künftig ausschließlich<br />
für das international strategische<br />
Wachstum des Unternehmens ein.<br />
Kompetenzcenter als Denkund<br />
Produktionsschmieden<br />
Lösungen, die global und<br />
vor Ort funktionieren<br />
Doppstadt soll weiter wachsen. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass alle Verfahren<br />
weltweit einsetzbar sind und zugleich die<br />
länder-, branchen- und kundenspezifischen<br />
Anforderungen erfüllen. Die<br />
Schlüsselstrategie dazu lautet: Von Kunden<br />
für Kunden lernen. Diese Nähe zum<br />
Kunden ist die Basis für den Innovationsreichtum<br />
des Unternehmens. Dadurch<br />
kennt man die aktuellen Fragen der Branche,<br />
denn was den einen Dienstleister<br />
bewegt, bewegt auch andere und aus<br />
der Lösung eines individuellen Kunden-<br />
Effektiver Rückbau von Siedlungsdeponien unter Einsatz<br />
patentierter Spiralwellentechnik.<br />
Sauberen Kompost erzeugen: Windsichter von Doppstadt<br />
entfernen leichte Störstoffe aus der Zielfraktion.<br />
14 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BRANCHEN-INFOS<br />
Grünschnitt und naturbelassenes Holz<br />
sind nach der Aufbereitung erstklassige<br />
Energieträger: Die Realisierung durchgängiger<br />
Anlagenkonzepte ist ein<br />
Paradebeispiel für prozessorientierte<br />
Umwelt- und Recyclingtechnik aus einer<br />
Hand.<br />
problems können standardisierte Verfahren<br />
entstehen. Ferdinand Doppstadt<br />
setzt dabei auf Kooperation statt Konkurrenz,<br />
Komplett- statt Einzellösungen,<br />
persönliche statt anonyme Geschäftsbeziehungen.<br />
Kooperation: Spitzenprodukte<br />
durch Partnerschaften<br />
Doppstadt sucht gezielt die Partnerschaft<br />
zu anderen Premium-Herstellern. Der<br />
interdisziplinäre und interkulturelle Austausch<br />
von Wissen, Erfahrung und Kreativität<br />
führt zu High-Performance-Lösungen,<br />
die den immer höheren Qualitätsund<br />
Wirtschaftlichkeitsansprüchen der<br />
Kunden gerecht werden können. Zugleich<br />
erweitert Doppstadt sein Portfolio,<br />
profitiert von dem Potenzial und der Innovationskraft<br />
des eigenen und des<br />
Partner-Unternehmens. Erst kürzlich<br />
stieg Doppstadt bei der Zemmler Siebanlagen<br />
GmbH ein, einem innovativen<br />
Hersteller leistungsfähiger Siebanlagen in<br />
der Niederlausitz.<br />
Vernetzung: Ganzheitliche<br />
Lösungen durch ineinandergreifende<br />
Verfahren<br />
Die Doppstadt-Gruppe hat jede Menge<br />
im Portfolio: Mehr als 80 mobile und stationäre<br />
Entsorgungsmaschinen zum<br />
Schreddern, Hacken, Sieben, Sichten,<br />
Umsetzen oder Waschen. Um den Kunden<br />
einen schnellen und einfachen Überblick<br />
zu bieten, sind die Maschinen nach<br />
Einsatz, Arbeits- und Funktionsweise in<br />
Produktlinien zusammengefasst und anwendungsbezogenen<br />
Produktgruppen<br />
zugeteilt. Mit den Namen „Smart Shredding“,<br />
„Smart Chipping“ oder „Smart<br />
Kompostsiebüberlauf muss teuer thermisch entsorgt werden: Die Doppstadt-Lösung<br />
ermöglicht nach dessen Aufbereitung ein Recycling der abgetrennten Kompoststruktur,<br />
den Verkauf von sauberem Biomassebrennstoff sowie geringere Entsorgungskosten.<br />
Screening“ sprechen sie für sich und helfen<br />
Aufbereitungslösungen schnell und<br />
flexibel nach den jeweils individuellen<br />
Anforderungen zu kombinieren.<br />
Die Vision: eine Welt<br />
ohne Deponien<br />
Wo andere in der Veredelung von Stoffströmen<br />
aufhören, fängt Doppstadt erst<br />
an: „Wir entwickeln Verfahren, die bisher<br />
nicht trennbare Stoffgemische in wiederverwendbare<br />
Fraktionen teilen“, sagt<br />
Ferdinand Doppstadt. „Das ist unsere<br />
Kernkompetenz: die Wirtschaftlichkeit<br />
bestehender Separationsverfahren verbessern<br />
und Lösungen für bisher nicht<br />
realisierbare Anwendungen finden – wie<br />
z. B. für den Rückbau von Siedlungsde-<br />
ponien. Wir wollen erreichen, dass<br />
Deponien überflüssig werden.“<br />
In seiner neuen Position kann sich der<br />
49-Jährige zu 100 Prozent dafür einsetzen:<br />
„Wir sind Teil eines hochdynamischen<br />
Zukunftsmarktes, der in den kommenden<br />
Jahren weiter an Bedeutung<br />
gewinnen wird. Der Konflikt zwischen<br />
der weltweit zunehmenden Nachfrage<br />
nach Rohstoffen und der absehbaren<br />
Endlichkeit unserer Ressourcen kann nur<br />
über nachhaltige Aufbereitungs- und Recyclingtechnologien<br />
gelöst werden. An<br />
dieser Zukunft mitzuwirken und Konzepte<br />
wie Urban Mining zu unterstützen, ist<br />
Sinn und Ziel meines Tuns.“<br />
www.doppstadt.com<br />
Inventhor Type 9: Das neue Flaggschiff von Doppstadt aus der<br />
„Slow Speed Shredder Line“ bündelt die<br />
Erfahrung und Innovationskompetenz<br />
des Unternehmens. Fotos: Doppstadt<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 15
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 5/20<strong>18</strong><br />
Materialumschlag & Transport<br />
TITELSTORY<br />
Zeppelin-Cat:<br />
Schlagkräftiges Arbeitsgerät<br />
im Metall<strong>recycling</strong><br />
Der Cat-Umschlagbagger MH3026 lässt sich sehr vielseitig<br />
einsetzen. Das beweist auch das Beispiel der RMM in<br />
Mainburg, wo ein solcher Bagger in dem sehr breiten<br />
Aufgabenfeld des Metall<strong>recycling</strong>s mehr als überzeugt.<br />
Wie mit dem Umschlagbagger<br />
die größtmögliche Wertschöpfung<br />
zu erzielen ist, war eine Kernfrage,<br />
die Firmenchef Robert Müller<br />
(rechts) Josef Gruber von der<br />
Zeppelin-Niederlassung München<br />
stellte.<br />
Alles, aber nichts richtig: Dazu wollten<br />
es Andreas und Robert Müller nicht<br />
kommen lassen, als sie einen neuen Umschlagbagger<br />
für ihren 14 Mitarbeiter<br />
großen Betrieb RMM in Mainburg zum<br />
Handling von Metall und Schrott konfigurierten.<br />
Welche Ausstattung sinnvoll<br />
ist und wie damit die größtmögliche<br />
Wertschöpfung zu erzielen ist, waren ihre<br />
Kernfragen, die sie ihrem Baumaschinenlieferanten<br />
Zeppelin in München stellten.<br />
Gemeinsam galt es, die passende Ausrüstung<br />
für die Anforderungen des Familienbetriebs<br />
zu finden, der von den beiden<br />
Brüdern geführt wird. RMM steht für<br />
Rudolf Müller Mainburg – der Schwiegersohn<br />
des Firmengründers hatte mit seiner<br />
Frau Marianne bis 2004 den Betrieb<br />
geführt und dann die Geschäftsleitung<br />
seinen Söhnen übertragen. „Bevor die<br />
Entscheidung für oder gegen eine Investition<br />
getroffen wird, wollten wir genau<br />
abklären, was wir mit einem Umschlagbagger<br />
im Recycling alles erreichen können.<br />
Die Gefahr einer Eier legenden<br />
Wollmilchsau ist immer, dass sie vieles,<br />
aber eben auch nichts wirklich gut kann.<br />
16 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Uns ging es darum, ein schlagkräftiges<br />
Arbeitsgerät zu finden, mit dem wir möglichst<br />
viele Aufgaben abdecken, und das<br />
auch noch so effizient wie möglich, um<br />
wettbewerbsfähig zu sein“, so Robert<br />
Müller. Dass ein Cat-Umschlagbagger<br />
MH3026 dort Einzug hielt, hat seinen<br />
guten Grund. Er muss mit einer Verachtert-Schrottschere<br />
VTS40 genauso souverän<br />
umgehen können wie mit einem<br />
Pendelgreifer, Sortiergreifer und einem<br />
Magneten. Daher wurde bei einer Vorführung<br />
darauf geachtet, wie standfest<br />
das Arbeitsgerät ist, wenn mit der<br />
2,6 Tonnen schweren Schere gearbeitet<br />
wird, um den Stahl so weit in Chargen<br />
zu zerlegen, dass er abholbereit für<br />
Stahlwerke ist.<br />
Auch der gerade Sortierstiel<br />
hat sich bewährt<br />
„Der Bagger steht mit seiner Pratzenabstützung<br />
gut da, wenn der Ausleger komplett<br />
ausgefahren ist“, so Robert Müller.<br />
Ein sicherer Stand wird durch den Unterwagen<br />
mit drei anstelle von 2,75 Meter<br />
Spurbreite gewährleistet. Dank Smart-<br />
Boom-Technik federt der Ausleger des<br />
Umschlagbaggers nach und schaukelt<br />
sich nicht auf – so die Erfahrung des Unternehmers.<br />
Die neue Baumaschine ersetzt<br />
einen Umschlagbagger M322DMH,<br />
den das Unternehmen als Ersatzgerät<br />
weiter beibehält, um Spitzen abzudecken.<br />
Diesmal wurde ein Industrieausleger<br />
mit geradem Sortierstiel gewählt. Zur<br />
Basisausstattung gehört eine Hammer-<br />
Scheren-Hydraulik. „Anfangs war ich<br />
skeptisch, ob ein gerader Stiel im Schrotteinsatz<br />
überhaupt sinnvoll ist. Denn es<br />
wird dort für gewöhnlich eher mit Pendelgreifer<br />
gearbeitet. Doch so wie sich<br />
die Schere beim Bearbeiten von Schrott<br />
verhält, kommen wir schnell voran und<br />
erzielen eine große Reichweite“, meint<br />
Robert Müller. Die maximale Durchflussmenge<br />
zum Greifer beträgt bis zu 170<br />
Liter pro Minute und ist über die Maschinen-Software<br />
einstellbar. Dadurch ver-<br />
Wichtig beim Umschlag ist auch<br />
eine große Reichweite.<br />
Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH<br />
Graf-Zeppelin-Platz 1<br />
85748 Garching bei München<br />
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eppelin-cat@zeppelin.com<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 17
Materialumschlag & Transport<br />
Das feine Aussortieren erfolgt per<br />
Magneten. Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />
kürzen sich die Taktzeiten, der Greifer<br />
öffnet und schließt deutlich schneller,<br />
hilfreich insbesondere bei Sortierarbeiten.<br />
Wichtig ist das exakte Sortieren der<br />
verschiedenen Wertstoffe. „Das genaue<br />
Trennen ist unsere Stärke und da trennt<br />
sich die Spreu vom Weizen. Ich weiß<br />
genau, welche Metalle noch herauszuholen<br />
sind. Im Recycling kommt es auf<br />
Qualität an“, so Robert Müller. Verarbeitet<br />
wird Stahl einer gewissen Qualität<br />
und bis zu einer bestimmten Größe mit<br />
der Schere.<br />
Werkzeuge werden 20 bis 30 Mal<br />
pro Tag getauscht<br />
Die grobe Vorarbeit leistet der Sortiergreifer<br />
– das feine Aussortieren erfolgt<br />
per Magneten. „Wir erzielen auf diese<br />
Weise ein besseres Ergebnis, weil wir<br />
eine hohe Wertschöpfung schaffen“,<br />
führt Müller aus. Seit 38 Jahren fährt er<br />
Bagger. Sein Bruder hat früher für Caterpillar<br />
in Wackersdorf Prototypen getestet,<br />
die als Grundlage für die Entwicklung<br />
neuer Mobilbagger dienten. „Ich<br />
denke, mein Bruder und ich können<br />
beurteilen, ob eine Maschine feinfühlig<br />
ist. Wir sind kritische Fahrer“, ist der Geschäftsführer<br />
überzeugt, der selbst die<br />
Steuerung des Umschlagbaggers übernimmt,<br />
während Andreas Müller einen<br />
Cat-Kettenbagger 320EL bedient. Der<br />
Familienbetrieb steht heute auf den<br />
Standbeinen Entsorgung und Containerdienst,<br />
dem Schrott- und Metallhandel,<br />
dem Erdbau und Abbruch sowie<br />
dem Handel mit Kies, Schotter und<br />
Splitt. Nicht nur zwischen den Geschwistern<br />
herrscht Arbeitsteilung – das gilt<br />
auch für die Baumaschinen. Denn die<br />
Werkzeuge wie Hammer, Schere und<br />
Greifer sollen nicht nur am Cat MH3026<br />
eingesetzt werden, sondern damit soll<br />
auch der Cat 320EL Abbruch- und Baggerarbeiten<br />
ausführen. Für einen reibungslosen<br />
Wechsel sorgt der Schnellwechsler<br />
Oilquick OQ70/55. „Wir tauschen<br />
am Tag im Schnitt unsere Werkzeuge<br />
am Umschlagbagger bestimmt 20<br />
bis 30 Mal durch. Das würde ganz schön<br />
Zeit kosten, wenn wir da jedes Mal die<br />
Kabine herunterfahren und dann aussteigen<br />
müssten, um die Anschlüsse und<br />
Kupplungen zu lösen und wieder festzumachen“,<br />
so Müller. Auf dem 13.000<br />
Quadratmeter großen Firmengelände<br />
im südlichen Gewerbegebiet von Mainburg<br />
geht es oft eng zur Sache, was zum<br />
einen am Lieferverkehr liegt und zum<br />
anderen auftritt, wenn die verschiedenen<br />
Störstoffe aus den Bergen der angelieferten<br />
Ware gezogen werden. Die<br />
kompakte Konstruktion des Cat MH3026<br />
reduziert dabei den Platzbedarf und erlaubt<br />
hohe Wendigkeit. Selbst unter den<br />
drei Hallen lässt sich dank der Abmessung<br />
noch arbeiten und damit Altpapier<br />
oder Altholz sowie Gewerbemüll umschlagen.<br />
„Grundsätzlich will ich den<br />
neuen Bagger mehr auf dem Schrottplatz<br />
sehen, weil ich mir hier eine bessere<br />
Ausbeute verspreche“, so das Ziel von<br />
Robert Müller.<br />
<strong>18</strong> <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
RSS-series<br />
Enorme Schneidleistung und<br />
schnelle Zykluszeiten garantieren<br />
eine unglaubliche Produktivität<br />
• Produktivste Schere mit dem geringsten<br />
Kraftstoffverbrauch auf dem Markt<br />
• Verbesserter hydraulischer Aufbau, kein Leistungsverlust<br />
• Produziert aus Hochleistungsstahl<br />
• Einzigartige Hauptbolzenlagerung und Kieferausrichtung,<br />
längere Haltbarkeit<br />
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Hand.<br />
ziehungen.<br />
Materialumschlag & Transport<br />
Mit dem neuen Bobcat-Teleskop TL43.80HF<br />
lassen sich auch schwere Lasten günstig<br />
transportieren. Foto: Bobcat<br />
Bobcat<br />
Neuer kompakter Teleskoplader nicht nur für schwere Lasten<br />
Mit dem neuen Bobcat-Teleskop<br />
TL43.80HF lassen sich auch schwere<br />
Lasten günstig transportieren.<br />
Die neue Maschine passt sehr gut in das<br />
bestehende Teleskoplader-Programm<br />
aus 15 verschiedenen Maschinen mit<br />
starrem Rahmen für Hubkräfte zwischen<br />
2,6 und 4,3 Tonnen und Hubhöhen von<br />
6 bis <strong>18</strong> m.<br />
Dank einer hohen Hubkraft von<br />
4,3 Tonnen und einer maximalen Hubhöhe<br />
von fast 8 m verfügt der TL43.80HF<br />
trotz seiner kompakten Abmessungen<br />
über sehr gute Leistungsparameter. Die<br />
sehr hohe Standfestigkeit beruht auf dem<br />
geschweißten Kastenrahmen, dem niedrigen<br />
Lastschwerpunkt, dem langen Radstand<br />
und dem neuen massiven hinteren<br />
Gegengewicht. Dabei ist der Neue nur<br />
2,30 m breit, und das bei einer Länge<br />
von unter 5 m von der Rückseite bis zur<br />
Gabelfläche. Auch der kleine Wenderadius<br />
von nur 3,71 m trägt dazu bei, dass<br />
dieser neue Teleskop enorm wendig ist;<br />
eine besonders nützliche Eigenschaft,<br />
wenn auf beengtem Raum gearbeitet<br />
werden muss.<br />
Dank seiner hohen Geländegängigkeit<br />
eignet sich der TL43.80HF auch für den<br />
Einsatz in rauem Gelände. Dazu wurden<br />
neue Dana-Spicer-Schwerlastachsen mit<br />
Sperrdifferenzial sowie einer hervorragenden<br />
Zugkraft von bis zu 90 Prozent<br />
des Maschinengewichts eingebaut.<br />
Darüber hinaus werden schon in der Serienausrüstung<br />
verschiedene Funktionen<br />
angeboten, mit denen sich der Bediener<br />
ganz auf die Arbeit konzentrieren kann,<br />
wie z. B. Auslegerdämpfung, Feststellbremse<br />
und ein Lüfter mit Laufrichtungsumkehr,<br />
der das Kühlsystem in staubigen<br />
Umgebungen sauber hält.<br />
Serienmäßig gibt es auch unter anderem<br />
ein Geschwindigkeitsbegrenzungssystem,<br />
das die Geschwindigkeit unabhängig<br />
von der Motordrehzahl steuert,<br />
Geschwindigkeitsanpassungen des Auslegers<br />
sowie einen Eco-Modus, der eine<br />
Kraftstoffeinsparung von bis zu 15 Prozent<br />
bewirken kann. Bobcat gewährt auf<br />
seine Teleskopen standardmäßig eine<br />
Garantie von 3 Jahren bzw. 3000 Betriebsstunden.<br />
Optional gibt es auch eine<br />
Garantieverlängerung auf 5 Jahre oder<br />
5000 Betriebsstunden. Alle Bobcat-Teleskopen<br />
werden in Europa für europäische<br />
Kunden konstruiert und im Werk Pontchâteau<br />
(Frankreich) gefertigt.<br />
www.bobcat.com<br />
BRANCHEN-INFOS BRANCHEN-INFOS<br />
F<br />
AUF EIN WORT …<br />
Ferdinand Doppstadt, Vorstand<br />
der Doppstadt Familienholding:<br />
Smart <strong>recycling</strong>:<br />
Wie Doppstadt die internationale<br />
Marktführerschaft erobert<br />
Effektiver Rückbau von Siedlungsdeponien unter Einsatz<br />
patentierter Spiralwe lentechnik.<br />
Sauberen Kompost erzeugen: Windsichter von Doppstadt<br />
entfernen leichte Störsto fe aus der Zielfraktion.<br />
Grünschni t und naturbela senes Holz<br />
sind nach der Aufbereitung erstkla sige<br />
Energieträger. Die Realisierung durchgängiger<br />
Anlagenkonzepte sind ein<br />
Paradebeispiel für proze sorientierte<br />
Umwelt- und Recyclingtechnik aus einer<br />
Ferdinand Doppstadt verantwortet gemeinsam mit Dr. Konrad Kerres die Aufgaben nach Inhalt und Zielsetzung<br />
strategisch-internationale Ausrichtung der Unternehmens-Gruppe, die gebündelt in Kompetenzcentern erbracht.<br />
Dazu gehören Produktion stand-<br />
weltweit zu den führenden Anbietern in Umwelttechnologie und Wertstoffgewinnung<br />
gehört. Die Unternehmensgruppe besteht aus Kompetenz-Centren<br />
an den Standorten Velbert für die Prototypenentwicklung, fahren, mobile und stationäre Systemlöorte,<br />
spezialisiert auf Na separationsver-<br />
Fertigung und Vertrieb, Wülfrath für Service, Calbe für die Serienfertigung<br />
und Wilsdruff für die Nass-Separation. Sie beschäftigt rund 700 denbetreuung und das Headquarter in<br />
sungen, ein Servicestandort für die Kun-<br />
Mitarbeiter und verfügt über ein internationales Händlernetzwerk mit Velbert für Management, Forschung,<br />
Partnern in über 40 Ländern.<br />
Planung und Vertrieb.<br />
Lösungen, die global und<br />
erdinand Doppstadt ist Stratege und Doppstadt im August 20<strong>18</strong> den operativen<br />
Bereich und setzt sich künftig aus-<br />
vor Ort funktionieren<br />
Visionär zugleich. Sein Ziel: Die Spitzenposition<br />
des Unternehmens als schließlich für das international-strategische<br />
Wachstum des Unternehmens ein. setzung dafür ist, dass a le Verfahren<br />
Doppstadt so l weiter wachsen. Voraus-<br />
Markt- und Technologieführer in der sortenreinen<br />
Wiederaufbereitung wertvo ler<br />
weltweit einsetzbar sind und zugleich die<br />
Re sourcen weiter ausbauen. Das Familienunternehmen,<br />
1965 als landtechni-<br />
Produktionsschmieden<br />
schen Anforderungen erfü len. Die<br />
Kompetenzcenter als Denk- und länder-, branchen- und kundenspezifischer<br />
Lohnbetrieb im Bergischen Land<br />
Schlü selstrategie dazu lautet: von Kunden<br />
für Kunden lernen. Diese Nähe zum<br />
gegründet, hat sich innerhalb kürzester Mit dem Wechsel in die Doppstadt Familienholding<br />
ging eine umfa sende Um-<br />
Kunden ist die Basis für den Innovations-<br />
Zeit zu einem international renommierten<br />
Umwel technikunternehmen entwickelt,<br />
das weit über Deutschlands und einher: Organisation und Leistungspekt-<br />
kennt man die aktue len Fragen der Branstrukturierung<br />
der Unternehmensgruppe reichtum des Unternehmens. Dadurch<br />
Europas Grenzen hinausgewachsen ist. rum wurden den globalen Anforderungen<br />
in der Umwel technik angepasst. bewegt, bewegt auch andere und aus<br />
che, denn was den einen Dienstleister<br />
Um dieser weltweiten Marktpräsenz<br />
Rechnung zu tragen, verließ Ferdinand Künftig werden a le unternehmerischen der Lösung eines individue len Kundenproblems<br />
können standardisierte Verfahren<br />
entstehen. Ferdinand Doppstadt<br />
setzt dabei auf Kooperation sta t Konkurrenz,<br />
Komple t- sta t Einze lösungen,<br />
persönliche, sta t anonyme Geschäftsbe-<br />
Kooperation: Spitzenprodukte<br />
durch Partnerschaften<br />
Sreening“ sprechen sie für sich und helfen<br />
Aufbereitungslösungen schne l und Deponien überflü sig werden.“<br />
ponien. Wir wo len e reichen, dass<br />
Doppstadt sucht gezielt die Partnerschaft<br />
zu anderen Premium-Herste lern. Der flexibel nach den jeweils individue len In seiner neuen Position kann sich der<br />
interdisziplinäre und interkulture le Austausch<br />
von Wi sen, Erfahrung und Kreazen:<br />
„Wir sind Teil eines hochdynami-<br />
Anforderungen zu kombinieren.<br />
49-Jährige zu 100 Prozent dafür einsettivität<br />
führt zu High-Performance-Lösungen,<br />
die den immer höheren Qualitäts- ohne Deponien<br />
menden Jahren weiter an Bedeutung<br />
Die Vision: eine Welt<br />
schen Zukunftsmarktes, der in den kom-<br />
und Wirtschaftlichkeitsansprüchen der<br />
gewinnen wird. Der Konflikt zwischen<br />
Kunden gerecht werden können. Zugleich<br />
erweitert Doppstadt sein Portfolio, strömen aufhören, fängt Doppstadt erst nach Rohsto fen und der absehbaren<br />
Wo andere in der Veredelung von Sto f- der weltweit zunehmenden Nachfrage<br />
profitiert von dem Potenzial und der Innovationskraft<br />
des eigenen und des nicht trennbare Sto fgemische in wieder-<br />
über nachhaltige Aufbereitungs- und Re-<br />
an: „Wir entwickeln Verfahren, die bisher Endlichkeit unserer Re sourcen kann nur<br />
Partner-Unternehmens. Erst kürzlich verwendbare Fraktionen teilen“, sagt cyclingtechnologien gelöst werden. An<br />
stieg Doppstadt bei der Zemmler Siebanlagen<br />
GmbH ein, einem innovativen Kernkompetenz: die Wirtschaftlichkeit te wie Urban Mining zu unterstützen, ist<br />
Ferdinand Doppstadt. „Das ist unsere dieser Zukunft mitzuwirken und Konzep-<br />
Herste ler leistungsfähiger Siebanlagen in bestehender Separationsverfahren verbe<br />
sern und Lösungen für bisher nicht<br />
Sinn und Ziel meines Tuns.“<br />
der Niederlausitz.<br />
realisierbare Anwendungen finden – wie www.doppstadt.com<br />
Vernetzung: Ganzheitliche<br />
z. B. für den Rückbau von Siedlungsde-<br />
Lösungen durch ineinandergreifende<br />
Verfahren<br />
Die Doppstadt-Gruppe hat jede Menge<br />
im Portfolio: Mehr als 80 mobile und stationäre<br />
Entsorgungsmaschinen zum<br />
Schreddern, Hacken, Sieben, Sichten,<br />
Umsetzen oder Waschen. Um den Kunden<br />
einen schne len und einfachen Überblick<br />
zu bieten, sind die Maschinen nach<br />
Einsatz, Arbeits- und Funktionsweise in<br />
Produktlinien zusammengefa st und anwendungsbezogenen<br />
Produktgruppen<br />
zugeteilt. Mit den Namen „Smart Shredding“,<br />
„Smart Chipping“ oder „Smart<br />
Kompostsiebüberlauf mu s teuer thermisch entsorgt werden. Die Doppstadt-Lösung<br />
ermöglicht nach de sen Aufbereitung ein Recycling der abgetrennten Kompoststruktur,<br />
den Verkauf von sauberem Bioma sebrennsto f sowie geringere Entsorgungskosten.<br />
Inventhor Type 9: Das neue Flaggschi f von Doppstadt aus der<br />
„Slow Speed Shredder Line“ bündelt die<br />
Erfahrung und Innovationskompetenz<br />
des Unternehmens. Fotos: Doppstadt<br />
14 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 15<br />
Sie wollen einen Sonderdruck Ihres Berichtes<br />
aus einer Ausgabe „<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“?<br />
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20 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Atlas<br />
Spezieller Ladekran für Recycling und andere Aufgaben<br />
Nicht nur im Recycling, auch in anderen<br />
Bereichen lässt sich der neue<br />
2200 kg schwere Atlas-Ladekran vom Typ<br />
165.2 VE A 12KS1 sehr leicht und präzise<br />
einsetzen. Es handelt sich dabei um eine<br />
Sonderkonstruktion, die für die Suden<br />
GmbH aus Dorsten aufgebaut wurde. Die<br />
Leistungsfähigkeit des Krans ist exakt auf<br />
die Bedürfnisse im Recyclingeinsatz zugeschnitten.<br />
Der in diesem Fall eingesetzte<br />
MAN-Lastzug kann ca. 20 Tonnen Recyclinggut<br />
laden. Dieses stammt aus den<br />
Glascontainern, wie sie an vielen Sammelstellen<br />
bei Supermärkten, gut erreichbaren<br />
Abladepunkten etc. zu finden sind.<br />
Seit zwei Monaten steht der neue Sattelauflieger<br />
mit dem Atlas-Ladekran zur Verfügung.<br />
Mit der Fernbedienung lässt sich<br />
sehr genau arbeiten, gleichzeitig ist es<br />
auch möglich, mehrere Bewegungen<br />
bzw. Aufgaben gleichzeitig auszuführen.<br />
Der Ladekran hat einen Ausleger, der bis<br />
zu 11,45 m weit reicht und bei dieser<br />
Auslage noch 1,25 Tonnen heben und<br />
senken kann. Bei einer Auslage von 7,65<br />
m sind es 2,<strong>05</strong> Tonnen. Das Lastmoment<br />
beträgt maximal 167 kNm.<br />
Die Suden GmbH hat von diesem Atlas-<br />
Ladekran mittlerweile sechs Geräte auf<br />
entsprechenden Sattelaufliegern im Einsatz.<br />
Die Montage der Ladekrane sowie<br />
die technische Beratung hat die Firma<br />
Tecklenborg aus Werne übernommen.<br />
Das Unternehmen hat seit über 55 Jahren<br />
ausgiebige Erfahrung im Baumaschinenund<br />
Fahrzeugbaubereich. Die Ladekrane<br />
sind mit einem System verschiedener Sicherheitseinrichtungen<br />
ausgerüstet.<br />
Dazu gehört das ACM – Atlas Crane Management.<br />
Es ist das zentrale Element für<br />
die Steuerung der Ladekrane. Damit kann<br />
der Fahrer sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren‚<br />
während das ACM die Sicherheit<br />
des Einsatzes überwacht. Die komplette<br />
Kontrolle des Systems erfolgt in<br />
Echtzeit für einen störungsfreien Betrieb.<br />
Dazu gehören u. a. eine Überlastsicherung,<br />
Not-Abschaltung und weitere sicherheitsrelevante<br />
Einrichtungen.<br />
Der Atlas-Ladekran kann mit der<br />
Fernsteuerung präzise geführt werden.<br />
Dabei sind mehrere Bewegungen<br />
gleichzeitig möglich.<br />
Foto: Atlas Spare Parts GmbH<br />
Ein weiterer Aspekt betrifft die Konstruktion<br />
des Ladekrans: Sie ist so beschaffen,<br />
dass Beschädigungen so weit als<br />
möglich vermieden werden. Alle<br />
Schlauchleitungen sind im Kranarm verlegt.<br />
Wenn dieser eingefahren wird, rollen<br />
sich die Schlauchleitungen automatisch<br />
auf der Schlauchtrommel auf.<br />
Darüber hinaus ist der Ausleger mit seinen<br />
zwei Ausschüben mit hoher Biegesteifigkeit<br />
gebaut. Auch dies beugt Verschleiß<br />
oder Beschädigungen vor.<br />
www.atlasgmbh.com<br />
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Wertstoff − mit HSM!<br />
HSM Ballenpressen sind immer Spezialisten,<br />
wenn es darum geht, Abfallmaterialien<br />
zu verdichten. Egal welches Material Sie<br />
verarbeiten müssen, welche Volumina und<br />
örtlichen Gegebenheiten Sie haben – bei<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 21
Materialumschlag & Transport<br />
Der neue Hyundai-Kettenbagger<br />
HX130LCR-9A lässt sich auch bei<br />
der Zerkleinerung von Abbruchmaterialien<br />
einsetzen. Foto: Wienäber<br />
GmbH & Co. Baumaschinen KG<br />
Hyundai-Wienäber<br />
Neuer Kettenbagger<br />
löst viele Aufgaben<br />
Der neue Hyundai-Kettenbagger HX<br />
130LCR-9A wurde von der Wienäber<br />
GmbH & Co. Baumaschinen KG aus Wesenberg/Reinfeld<br />
erstmalig auf der Nord-<br />
Bau vorgestellt. Der 13-Tonnen-Kettenbagger<br />
ist in diesem Jahr auf den Markt gekommen.<br />
Der HX 130LCR-9A ist mit einem wassergekühlten Perkins<br />
854F mit Tier-4-final-/Stufe-III-B-Motor ausgestattet. Die Motorleistung<br />
beträgt 55 kW bei 2200 U/min. Neben vielen interessanten<br />
Standardausstattungen wie automatische Klima-<br />
Sehr geehrte Leserschaft,<br />
unsere Fachzeitschrift „<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“<br />
ist für Sie als Leser kostenfrei.<br />
Nutzen Sie<br />
daher die<br />
Möglichkeit,<br />
„<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“<br />
auch Ihren<br />
Mitarbeitern und<br />
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zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Eine kurze E-Mail an<br />
<strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />
genügt. Bitte teilen Sie uns nur kurz die<br />
Bezugsadresse und die Stückzahl mit.<br />
„<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“ wird Ihnen dann ab der<br />
kommenden Ausgabe kostenfrei zugesandt.<br />
Ihre Redaktion<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 4/20<strong>18</strong><br />
Sennebogen 825E_RecyclingAktiv.in d 1 02.08.20<strong>18</strong> 08:21:41<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 5/20<strong>18</strong><br />
regelung, zentrale Überwachung, dem IPC-Hydrauliksystem<br />
oder dem mechanisch gefederten und beheizten Sitz bietet<br />
Hyundai auch optionale Leistungsmerkmale an. Zu diesen<br />
Wahlmöglichkeiten zählen beispielsweise die automatische<br />
Motorabschaltung, Kabinenscheinwerfer, einstellbarer Fahrersitz<br />
mit Luftfederung und Heizung, Kabinen-Schutzaufbau<br />
gegen herabfallende Gegenstände, Überrollschutz sowie Arbeitsscheinwerfer<br />
hinten und Rundumleuchten. Zur Standardausrüstung<br />
gehört eine 3-Steg-Bodenplatte mit 600 mm. Die<br />
maximale Breite beträgt 2700 mm bei einer Gesamtlänge von<br />
6800 mm. Einsetzbar sind Löffelstiellängen von 1,96, 2,26<br />
oder 2,81 m. Der Ausleger hat 4,3 m. Somit beträgt zum<br />
Beispiel die Ladehöhe 6170 mm. Neu am HX 130LCR-9A sind<br />
die variable Leistungssteuerung sowie das neue Kühlsystem<br />
mit höherem Luftdurchsatz. Eingangs- und Ausgangssignale<br />
der Arbeitseinrichtung sind bei der HX-Serie auf einem Minimum<br />
gehalten – zugunsten niedriger Verbrauchswerte. Drei<br />
Leistungsmodi stehen für unterschiedliche Einsätze zur Verfügung.<br />
Das neue, vergrößerte Luftloch in der lufteinlassseitigen<br />
Abdeckung verfügt über ein feinmaschiges Gitter, das Fremdstoffe<br />
aus dem System hält. Der große Lufteinlass mit Gitterabdeckung<br />
verlängert so die Lebensdauer. Die Öko-Anzeige<br />
unterstützt den wirtschaftlichen Maschinenbetrieb. Die farbigen<br />
Anzeigen weisen Motordrehmoment und Energieeffizienz<br />
aus. Genauso sieht der Bediener den durchschnittlichen und<br />
den gesamten Kraftstoffverbrauch. Der Kraftstoffverbrauch<br />
pro Stunde oder Tag ist über ein Detailmenü aufrufbar.<br />
Die Power-Steuerung IPC steuert die Pumpe bedarfsabhängig.<br />
Der Modus kann über das Display <strong>aktiv</strong>iert oder<br />
de<strong>aktiv</strong>iert werden. Zur Optimierung des Pumpenförderstroms<br />
werden zwei Pumpen unabhängig gesteuert. Diese<br />
Funktion ermöglicht es, die effektive Förderleistung für zehn<br />
verschiedene Hydraulikhämmer und zehn Abbruchscheren<br />
exakt auf das jeweilige Anbaugerät und die Arbeitsbedingungen<br />
abzustimmen.<br />
www.wienaeber-hyundai.de<br />
22 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Der neue Stereolader<br />
L 509 verlädt Schnee<br />
zum Abtransport auf<br />
einen Lkw. Foto: Liebherr<br />
Liebherr<br />
Nicht nur für den Winterdienst geeignet<br />
Die beiden neuen Stereolader L 507<br />
und L 509 feierten auf der Intermat<br />
ihre Weltpremiere. Mit ihrer bewährten<br />
Stereolenkung, einer Kombination aus<br />
Knicklenkung und gelenkter Hinterachse,<br />
können die Liebherr-Stereolader auch im<br />
Winterdienst eingesetzt werden. Sie beschleunigen<br />
stufenlos, ohne Zugkraftunterbrechung<br />
und ohne spürbare Schaltvorgänge.<br />
Effiziente Dieselmotoren mit<br />
50 kW/68 PS bzw. 54 kW/73 PS treiben<br />
die neuen Radlader an. Ihr gedämpftes<br />
Knick-Pendelgelenk trägt zu hohen Komfort-<br />
und Sicherheitsstandards bei. Auf<br />
Kundenwunsch bietet Liebherr die<br />
neuen, Abgasstufe-IIIB- / Tier-4f-konformen<br />
Stereolader L 507 und L 509 als<br />
„Speeder“ an. In dieser Ausführung erreichen<br />
sie eine Höchstgeschwindigkeit von<br />
38 km/h. Für einen schnellen und zuverlässigen<br />
Winterdienst lassen sich damit<br />
auch längere Strecken effizient und zeitsparend<br />
bewältigen.<br />
Die robusten Achsen verfügen über<br />
automatische Selbstsperrdifferenziale,<br />
die bei Glätte eine hohe Traktion bieten.<br />
In der Version „Speeder“ kann der Maschinenführer<br />
eine Differenzialsperre mit<br />
100 Prozent Sperrwirkung in der Vorderachse<br />
manuell zuschalten. Zudem sorgen<br />
Schneeketten für ein sicheres Fahren in<br />
Schnee und Eis. Auch die Stereolenkung<br />
bietet Sicherheit. Die mitlenkende Hinterachse<br />
erlaubt es, den Knickwinkel der<br />
Stereolader von den branchenüblichen<br />
40 auf 30 Grad zu reduzieren. Eine verbesserte<br />
Stand- und Kippsicherheit sowie<br />
höhere Kipplasten sind die Folge.<br />
Im Winter hängt die Wahl des richtigen<br />
Anbauwerkzeugs von der Wetterlage<br />
und den lokalen Gegebenheiten ab. Am<br />
häufigsten werden die Liebherr-Stereolader<br />
im Winterdienst mit Leichtgutschaufel,<br />
Schneeketten und Streugerät am<br />
Heck eingesetzt. Eine Leichtgutschaufel<br />
eignet sich für einfache Räumarbeiten<br />
und um Schnee zum Abtransport auf<br />
einen Lkw zu verladen. Dazu steigert der<br />
neu konstruierte hydraulische Schnellwechsler<br />
die Effizienz bei einem möglichen<br />
Ausrüstungswechsel. Mit einem<br />
hydraulisch schwenkbaren Schneeschild<br />
befreien Stereolader Straßen und Wege<br />
von verdichtetem Schnee. Mit einer<br />
Kehrmaschine entfernen sie kleinere<br />
Mengen an lockerem Pulverschnee. Großen<br />
Mengen entgegnen sie mit einer<br />
Schneefrässchleuder, für deren Betrieb<br />
Liebherr auf Kundenwunsch für die Modelle<br />
L 507 und L 509 die High-Flow-<br />
Hydraulik anbietet. Diese Option erhöht<br />
die Ölfördermenge und damit die Hydraulikleistung.<br />
www.liebherr.com<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 23
Schrott & Metall<br />
BDSV-SPECIAL<br />
BDSV-Special zur Jahrestagung 20<strong>18</strong><br />
Schwerpunktthema: Digitalisierung<br />
Die diesjährige Jahrestagung der BDSV findet am 21.<br />
und 22. November im Kultur- und Kongresszentrum<br />
Liederhalle Stuttgart statt. Das alles beherrschende<br />
Verbandsthema ist die Digitalisierung. Auf der Jahrestagung<br />
2017 in Dortmund wurde das Thema zum ersten<br />
Mal intensiver diskutiert, auf der diesjährigen Jahrestagung<br />
möchte der Vorstand darüber informieren, welche<br />
Fortschritte bisher dazu erreicht worden sind.<br />
Digitalisierung, so in der Einladung zur Veranstaltung,<br />
wird vom Vorstand als „permanenter Auftrag“ verstanden,<br />
„die Verbandsarbeit weiter zu modernisieren und<br />
zu professionalisieren. Aber auch das Thema, wie sich<br />
unsere gesamte Stahl<strong>recycling</strong>branche im Zeitalter der<br />
Digitalisierung fortentwickeln kann und muss, gehört<br />
zum Programm der Jahrestagung 20<strong>18</strong>.“<br />
Dazu wurden verschiedene Referenten eingeladen,<br />
die beim Digitalisierungsthema schon besondere Erfahrungen<br />
gemacht haben. Durch deren Erläuterungen, so<br />
die Erwartung, „werden wir neuen Schwung auch in die<br />
BDSV bringen können“.<br />
Daneben gibt es in diesem Jahr auch Elemente der<br />
„klassischen Verbandsarbeit“: Nach drei Jahren stehen<br />
wieder Wahlen zum Präsidium an.<br />
Begleitet wird die Veranstaltung wie immer von einem<br />
attr<strong>aktiv</strong>en Rahmenprogramm, wozu auch eine sehr<br />
umfangreiche Ausstellung gehört.<br />
www.bdsv.org<br />
Kiesel<br />
Joint Venture mit Hitachi für batteriebetriebene Bagger<br />
Hideshi Fukumoto (rechts) und Toni Kiesel<br />
(in der Mitte) besiegeln das Joint Venture<br />
im Coreum in Stockstadt. Links im Bild: Maximilian<br />
Schmidt, Assistent von Toni Kiesel. Foto: Kiesel GmbH<br />
Die Kiesel Technologie und Entwicklung<br />
Gesellschaft KTEG, Mitglied der<br />
Kiesel-Gruppe, hat ein Joint Venture mit<br />
der Hitachi Construction Machinery gegründet,<br />
das den Namen EAC European<br />
Application Center GmbH trägt.<br />
Ende September unterschrieben Hideshi<br />
Fukumoto, Vice President und Executive<br />
Officer von Hitachi Construction<br />
Machinery, und der geschäftsführende<br />
Gesellschafter der Kiesel-Gruppe, Toni<br />
Kiesel, den Vertrag über das Joint Venture.<br />
Die Vertragsunterzeichnung erfolgte<br />
im nahezu fertiggestellten Gebäude<br />
des Coreums in Stockstadt – die Baumaschinenwelt,<br />
die Ende Oktober ihre Pforten<br />
öffnen wird.<br />
Die gemeinsame Gesellschaft ist zur<br />
Entwicklung batteriebetriebener Bagger<br />
sowie zur Entwicklung von Sondermaschinen<br />
für Abbruch, Tiefbau und Spezialtiefbau<br />
ins Leben gerufen worden.<br />
Dabei kann Hitachi seine Erfahrungen in<br />
der Fertigung von Baumaschinen einbringen.<br />
Zudem hat der renommierte<br />
japanische Hersteller auch bereits elektrisch<br />
betriebene Bagger entwickelt und<br />
in Japan vermarktet.<br />
Die KTEG wiederum kennt den europäischen<br />
Markt mit seinen Regularien<br />
besonders gut. Das Unternehmen hat für<br />
viele Branchen zahlreiche Sondermaschinen<br />
entwickelt, um besonderen Kundenanforderungen<br />
gerecht zu werden,<br />
die mit Standardmaschinen nicht erfüllt<br />
werden können. Einige dieser kundenspezifizierten<br />
Maschinen werden in<br />
Kleinserien produziert.<br />
www.kiesel.net<br />
24 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BDSV-SPECIAL<br />
Schrott & Metall<br />
Aluminium-Profile 30 bis 80 mm lassen sich mit Steinert<br />
XSS T problemlos sortieren.<br />
Mit der Steinert LSS wird eine LIBS-Technologie zur<br />
Trennung von Aluminiumlegierungen erstmals im<br />
industriellen Maßstab angeboten. Fotos: Steinert<br />
Steinert<br />
LIBS-Anlage zur Trennung von Aluminiumlegierungen<br />
Nur mit reinen Fraktionen lässt sich<br />
Aluminium gezielt und mit Erfolg in<br />
Recyclingkreisläufe zurückführen. Dies<br />
funktioniert bei den Aufbereitern nur in<br />
einzelnen Schritten. Im Recycling-Prozess<br />
geht es zunächst dabei um die Separation<br />
der Eisenmetalle und Nichteisenmetalle<br />
– beides ist mit Steinerts<br />
Magnetseparationstechnik problemlos<br />
möglich. Im nächsten Prozessschritt<br />
kommt die Röntgentransmission zum<br />
Einsatz, die Schwer- von Leichtmetallen<br />
trennt. Sie stellt definierte und saubere<br />
Aluminiumgemische her. Die XSS T hat<br />
sich seit Jahren darin bewährt. Mittlerweile<br />
ist die Kombination mehrerer Sensoren<br />
mit der Röntgentransmissionstechnik<br />
in Form der Steinert KSS nachgefragt,<br />
um noch mehr Sortiertiefe zu<br />
erlangen. Sie ist eine Plattform, auf der<br />
verschiedene Sensoren zum Einsatz<br />
kommen: 3-D-, Farb- und Induktionserkennung.<br />
Darüber hinaus kann das System<br />
um einen vierten Sensor ergänzt<br />
werden, einen Nahinfrarot-, Röntgentransmissions-<br />
oder Röntgenfluoreszenzsensor.<br />
Zur Aufbereitung der ZOR-<br />
BA-Fraktion – der Mischung aus Leichtund<br />
Schwermetallen – werden Materialien<br />
zum Beispiel mittels Röntgentechnik<br />
in Al und die Sammelfraktion Kupfer,<br />
Messing, Zink usw. separiert.<br />
Das fehlende Bindeglied für Aluminium-Recycler,<br />
das vorsortierte Aluminiumschrotte<br />
nach seinen Legierungen<br />
trennt, hat nun endlich seine Feuertaufe<br />
in der Praxis bestanden: mit dem speziell<br />
konstruierten Liniensortiersystem<br />
Steinert LSS ist es dem Kunden jetzt<br />
möglich, mehrere Legierungen mit nur<br />
einer Detektion durch den LIBS-Sensor<br />
zu trennen. LIBS – kurz für Laser-Induced<br />
Breakdown Spectroscopy – ist eine<br />
Technologie zur Element-Analyse. Die<br />
im Messgerät hinterlegten Kalibriermethoden<br />
analysieren standardmäßig die<br />
Konzentrationen für die Legierungselemente<br />
Cu, Fe, Mg, Mn, Si, Zn und Cr.<br />
Die Sortieraufgabe bei Legierungen besteht<br />
darin, das zerkleinerte Materialgemisch<br />
zunächst zu vereinzeln, um das<br />
Material stets so am Laser vorbeizuführen,<br />
dass die Laserpulse auf der Oberfläche<br />
des Materials auftreffen. Dabei verdampfen<br />
winzige Materialpartikel. Das<br />
emittierte Energiespektrum wird simultan<br />
aufgenommen und analysiert, sodass<br />
die Legierung sowie die einzelnen<br />
Legierungsbestandteile jedes einzelnen<br />
Objektes erkannt werden. Im ersten Teil<br />
der Maschine detektiert, schießen<br />
Druckluftdüsen die bis zu sieben unterschiedlichen<br />
Materialien im zweiten Teil<br />
der Maschine je nach Elemente-Zusammensetzung<br />
in verschiedene Bunker.<br />
„Die Nachfrage nach dieser bis zu 99,9<br />
Prozent exakten Sortiermethode steigt<br />
stark an. Die Vereinzelung des Materials<br />
und der Mehrfachaustrag sind für<br />
unsere Kunden von hoher Bedeutung“,<br />
so der technische Geschäftsführer<br />
Uwe Habich.<br />
www.steinert.de<br />
Butti<br />
der mit den Stahlborsten,<br />
der oder keiner!<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 25
Schrott & Metall<br />
BDSV-SPECIAL<br />
SW.RENT<br />
Spaß gehört dazu – auch beim Mietgeschäft!<br />
Seit fast 20 Jahren bietet die SW.RENT<br />
GmbH einen ganzheitlichen Mietservice<br />
für Materialumschlagmaschinen an<br />
und hat in dieser Zeit eine stattliche<br />
Flotte aus Umschlagbaggern, Radladern<br />
und Abrollkippern aufgebaut. Auch Sattelzugmaschinen,<br />
zum Beispiel mit<br />
Schubbodenauflieger, und Teleskoplader<br />
runden das breite Portfolio an neuwertigen<br />
Maschinen verschiedener Hersteller<br />
ab. Zahlreiche Unternehmen in Deutschland,<br />
Österreich und Polen vertrauen<br />
bereits auf die SW.RENT-Verfügbarkeitsgarantie.<br />
Denn der Dienstleister vermietet<br />
nicht einfach nur die bedarfsoptimierte<br />
Maschine, sondern kümmert sich auch<br />
um das gesamte Flottenmanagement.<br />
Neben der Verwaltung von Wartungs-<br />
und Prüfungsterminen und der Koordination<br />
von Schadensfällen mit Werkstatt,<br />
Versicherung und Hersteller wird bei<br />
längerem Reparaturausfall auch eine adäquate<br />
Ersatzmaschine bereitgestellt.<br />
Dass man mit Maschinen aber nicht<br />
nur effektiv arbeiten, sondern auch Spaß<br />
haben kann, das beweisen die Bagger-<br />
Fans gerne im Rahmen der „BCC“ –<br />
„Beer Crates Challenge“. Mit dem Greifer<br />
eines 26-Tonners stapeln die Teilnehmer<br />
in einer definierten Zeit so viele<br />
Bierkisten wie möglich. Der Sieger der<br />
letzten BCC erkämpfte sich mit <strong>18</strong> Kisten<br />
eine Reise nach Portugal. Für die Besucher<br />
der Demomesse „Recycling Aktiv<br />
2019“ in Karlsruhe wird es ebenfalls die<br />
Chance geben, sich am Joystick zu beweisen,<br />
denn dann ist das Unternehmen<br />
mit Messe-Stand, Bagger und Bierkisten<br />
vor Ort.<br />
www.sw.rent<br />
Mit Maschinen kann man nicht nur<br />
effektiv arbeiten, sondern auch<br />
Spaß haben – so das Motto von<br />
SW.RENT: links beim BCC, oben beim<br />
Foto-Shooting zur Kampagne<br />
„Wir sind die Lösung“.<br />
Fotos: B. Kobler, SW.RENT<br />
26 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
BDSV-SPECIAL<br />
Schrott & Metall<br />
Stahlwerke Bochum<br />
Das Original mit neuer Formel und bewährtem Biss<br />
Ein Airbrush-Hammermodell mit Haifischzähnen freut sich darauf, mit den Besuchern<br />
der BDSV-Jahrestagung am SWB-Stand für das ein oder andere Selfie oder<br />
Gruppenfoto zu posieren. Foto: Stahlwerke Bochum GmbH<br />
Beim diesjährigen Branchentreff der<br />
Schrott- und Metall<strong>recycling</strong>wirtschaft<br />
berät das Team der Stahlwerke<br />
Bochum GmbH (SWB) zum optimalen<br />
Verschleißteileinsatz in Shreddern, Hammermühlen<br />
und Schrottscheren. Ein besonderer<br />
Fokus liegt dabei auf den optimierten<br />
CSNG-Hämmern mit wesentlich<br />
verbesserter Stressresistenz, dem Original<br />
von SWB mit neuer Formel.<br />
Original sind die millionenfach bewährten<br />
Werkstoffe der CSNG-Hämmer.<br />
Diese bieten den Shredderbetreibern die<br />
gewohnte Sicherheit in der Anwendung<br />
und eine hohe Verfügbarkeit ihrer Anlagen.<br />
Neue Formel steht für optimierte<br />
Produktionsparameter und umfasst Anpassungen<br />
bei der Legierung, eine modifizierte<br />
Temperaturführung mit adjustierten<br />
Haltezeiten in der Warmbehandlung<br />
sowie die weitestgehende Homogenisierung<br />
des Primärgefüges durch<br />
den Einsatz von Computersimulation.<br />
Die so optimierten CSNG-Hämmer bieten<br />
deutlich höhere Standzeiten, eine<br />
wesentlich verbesserte Stressresistenz<br />
und ein merklich reduziertes Chipping-<br />
Riskio. Sie sind oben zäh und zahm –<br />
unten hart und bissig.<br />
Ein Airbrush-Hammermodell mit Haifischzähnen<br />
wird die zäh-harten Eigenschaften<br />
des Orginals von SWB mit neuer<br />
Formel auf der Ausstellung verdeutlichen.<br />
Ebenso wichtig wie die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung ihrer in Bochum<br />
hergestellten Gussteile ist für SWB die<br />
partnerschaftliche, erfolgreiche und dauerhafte<br />
Zusammenarbeit mit ihren Kunden.<br />
Im Vordergrund steht hierbei die<br />
Anwendungsberatung. Aufbauend auf<br />
vom Kunden gelieferten Informationen<br />
über die jeweilige Anlage und die Art der<br />
zu verarbeitenden Stoffe erarbeiten SWB-<br />
Fachleute individuelle Anwendungsempfehlungen<br />
für einen optimalen Einsatz<br />
von Maschinen und Anlagen in der<br />
Schrottaufbereitung.<br />
www.stahlwerke-bochum.com<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 27
Schrott & Metall<br />
BDSV-SPECIAL<br />
SBL zählt nach 30 Jahren zu<br />
den anerkannten Herstellern<br />
im Bereich der Baggeranbaugeräte.<br />
Foto: SBL Maschinenbau<br />
SBL Maschinenbau<br />
Eigene Produkte<br />
überzeugen<br />
Die SBL Maschinenbau GmbH feiert<br />
in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen.<br />
1988 wurde das Unternehmen gegründet<br />
und zählt heute, insbesondere<br />
mit Blick auf das Thema Greifertechnik,<br />
zu den anerkannten Herstellern im Bereich<br />
der Baggeranbaugeräte. Was in<br />
einer Schlosserei in einem Wohngebiet<br />
begann, ist dank der Mitarbeiter und<br />
den SBL-Qualitätsprodukten zu einer Erfolgsstory<br />
geworden, so die beiden Geschäftsführer<br />
Simone Groß und Benjamin<br />
Hartl: „30 Jahre am Markt zeigen<br />
nicht nur Stabilität, sondern auch die<br />
Anpassungsfähigkeit an die Markterfordernisse,<br />
wie auch eine technologische<br />
und wirtschaftliche Überzeugungskraft.”<br />
„Wichtig für unseren Erfolg ist, dass<br />
wir stets ein qualitativ hochwertiges<br />
Produkt abliefern“, so Simone Groß<br />
abschließend, „schließlich ist die Branche<br />
eng verknüpft und wir leben zu<br />
großen Teilen von der Mund-zu Mund-<br />
Propaganda.“<br />
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28 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Schrott & Metall<br />
ABZ-Werbe- und Presseplaner<br />
MÜNCHEN<br />
8. –14. APRIL MÜNCHEN 2019 MÜNCHEN<br />
8. –14. APRIL 2019 MÜNCHEN<br />
1.<br />
bauma-Vorschau I<br />
ABZ 11/19<br />
Ausgabe<br />
Auflagenerhöhung:<br />
40 000 Expl.<br />
Redaktionsschluss: 06.03.19<br />
Anzeigenschluss: 12.03.19<br />
Erscheinungstermin: 15.03.19<br />
Die bauma und ihre Aussteller – Berichte sowie Aktuelles aus der Welt<br />
der Baumaschinen, Geräte und Fahrzeuge.<br />
bauma-Spezial Rohr- und Leitungsbau – Verbausysteme, Verdichtung, Grabenfräsen,<br />
Grabenwalzen, Rohrvortriebsmaschinen, Ramm- und Ziehgeräte.<br />
bauma-Spezial Schalung und Gerüste – Systeme und Zubehör sowie Fahrgerüste.<br />
2.<br />
Ausgabe<br />
Auflagenerhöhung:<br />
40 000 Expl.<br />
3.<br />
Ausgabe<br />
Auflagenerhöhung:<br />
40 000 Expl.<br />
4.<br />
Ausgabe<br />
Auflagenerhöhung:<br />
60 000 Expl.<br />
5.<br />
Ausgabe<br />
bauma-Vorschau II<br />
ABZ 12/19<br />
Redaktionsschluss: 13.03.19<br />
Anzeigenschluss: 19.03.19<br />
Erscheinungstermin: 22.03.19<br />
bauma-Vorschau III<br />
ABZ 13/19<br />
Redaktionsschluss: 20.03.19<br />
Anzeigenschluss: 26.03.19<br />
Erscheinungstermin: 29.03.19<br />
bauma-Hauptausgabe<br />
ABZ 14/19<br />
Redaktionsschluss: 27.03.19<br />
Anzeigenschluss: 02.04.19<br />
Erscheinungstermin: <strong>05</strong>.04.19<br />
bauma-aktuell<br />
ABZ 15/19<br />
Redaktionsschluss: 03.04.19<br />
Anzeigenschluss: 09.04.19<br />
Erscheinungstermin: 12.04.19<br />
Die bauma und ihre Aussteller – Berichte sowie Aktuelles aus der Welt<br />
der Baumaschinen, Geräte und Fahrzeuge.<br />
bauma-Spezial Straßen-, Wege- und Erdbau – Bagger und Lader, Verdichtungsmaschinen<br />
und -geräte, Brech- und Siebanlagen, Deckenfertiger, Fräsmaschinen, Recyclinganlagen,<br />
Geräte und Maschinen für den Pflaster- und Wegebau, Vermessungsgeräte.<br />
bauma-Spezial Baustelleneinrichtungen – Container, Stromaggregate, Beleuchtungsund<br />
Signalanlagen, Sicherheitssysteme und Absperrungen, Heiz- und Trocknungsgeräte.<br />
Die bauma und ihre Aussteller – Berichte sowie Aktuelles aus der Welt<br />
der Baumaschinen, Geräte und Fahrzeuge.<br />
bauma-Spezial Hochbau/Brückenbau – Hochbaukrane, Mobilkrane, Bühnen und<br />
Aufzüge, Mauermaschinen, stationäre Mischanlagen, Betonpumpen und Fahrmischer.<br />
bauma-Spezial Gewinnung und Recycling – Brechen, Fördern, Sieben sowie Dosierund<br />
Wägetechnik, Schürfgeräte und Hämmer.<br />
DER GROSSE ABZ-MESSERUNDGANG – Wir berichten aus allen<br />
Bereichen über Neues und Bewährtes.<br />
bauma-Spezial Baumaschinen- und Fahrzeugtechnik – Motoren, Getriebe, Hydraulik,<br />
Ketten und Bereifung, Kabinen, Anbaugeräte, Betriebsstoffe, Mess- und Prüftechnik, Flurförderzeuge.<br />
bauma-Spezial Nutzfahrzeuge am Bau – Lkw, Muldenkipper, SKW, Transporter,<br />
Anhänger, Ladekrane, Fahrmischer.<br />
bauma-Spezial Bauwerkzeuge und -geräte – Schneiden, Bohren, Sägen, Fräsen,<br />
Trennen, Schleifen, Vermessungsgeräte, Abbruchzangen und -hämmer, Kleinwerkzeuge.<br />
Berichte vom laufenden Messegeschehen.<br />
Offizielles und Stimmungen aus Wirtschaft und Politik,<br />
Exponate und Highlights im redaktionellen Überblick.<br />
FACHBEILAGE Hallenbau<br />
FACHBEILAGE Mauerwerksbau<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 29
Schrott & Metall<br />
Ecobat Technologies<br />
Batterie<strong>recycling</strong> liefert eine Million Tonnen Blei<br />
Es ist schon ein besonderes Jubiläum:<br />
700 Jahre gibt es den Standort Muldenhütten<br />
in Freiberg (Sachsen) und 25<br />
Jahre die Muldenhütten Recycling und<br />
Umwelttechnik GmbH (MRU). Das zur<br />
Ecobat Technologies gehörende Unternehmen<br />
hat in seinem Jubiläumsjahr den<br />
Produktionsrekord von 1 Million Tonnen<br />
Werkblei erreicht. Dort, wo früher Blei<br />
aus heimischen Erzen produziert wurde,<br />
ist seit 1994 ein hochmodernes Recyclingverfahren<br />
im Einsatz. Verbrauchte<br />
Batterien aus Fahrzeugen, Notstromaggregaten<br />
und sogar aus U-Booten sind<br />
heute der Rohstoff für das Qualitätsblei<br />
mit dem Markenzeichen F wie Freiberg.<br />
Rund 55 tausend Tonnen verbrauchte<br />
Batterien werden jährlich am sächsischen<br />
Standort angeliefert. Die Akkus<br />
werden in einem Zerkleinerungs- und<br />
Trennungsprozess in ihre einzelnen Fraktionen<br />
zerlegt. Der Bleianteil wird verhüttet,<br />
anschließend gemäß Kundenanforderung<br />
raffiniert und schließlich in<br />
Barrenform vergossen. Über die Jahre<br />
summiert sich das auf die stolze Menge<br />
von 1 Million Tonnen Werkblei, die MRU<br />
produziert und an die Industrie zurückliefert.<br />
„In unserem Industriebetrieb leisten<br />
wir mit dem Batterie<strong>recycling</strong> einen<br />
wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung.<br />
Darüber hinaus ist ein weiteres<br />
Standbein für das Unternehmen entstanden“,<br />
so Dr. Martin Fischer, Geschäftsführer<br />
der MRU.<br />
Gemeint ist damit die Kunststoffcompoundierung,<br />
denn auch das Gehäuse<br />
der Batterien sowie die weiteren Bestandteile<br />
werden am Standort separiert<br />
und dem Recycling zugeführt. Inzwischen<br />
gilt MRU im Verbund mit der Braubacher<br />
Schwester BSB-Recycling als<br />
Kompetenzzentrum für Polypropylen.<br />
58.000 Tonnen PP stellen die Unternehmen<br />
jährlich her. Fischer ergänzt: „Unser<br />
Seculene-PP finden Sie in vielen Autos<br />
wieder. OEMs setzen darauf zur Herstellung<br />
ihrer Spritzgussteile.“ Gemeint sind<br />
beispielsweise Radhausschalen oder Unterbodenschutz.<br />
So liefert MRU gleich<br />
zwei Recyclingprodukte für neue Kraftfahrzeuge,<br />
denn mehr als 90 Prozent<br />
des Bleis werden für die Herstellung<br />
neuer Starterbatterien genutzt.<br />
Auch um die Sammlung des Altmaterials<br />
kümmert sich Ecobat. Hierzu wurden<br />
die internationalen Entsorgungs<strong>aktiv</strong>itäten<br />
unter dem Namen OneCallCollection<br />
gebündelt. Das gleichnamige<br />
Webportal steht den Kunden für eine<br />
unkomplizierte und schnelle Auftragsabwicklung<br />
zur Verfügung; die grün-weiße<br />
Lkw-Flotte transportiert die verbrauchten<br />
Akkus zu den Sekundärhütten, die rund<br />
95 Prozent des Materials verwerten.<br />
www.ecobatgroup.com/mru<br />
Im 25-jährigen Jubiläumsjahr des Ecobat-<br />
Unternehmens „Muldenhütten Recycling und<br />
Umwelttechnik GmbH“ in Freiberg wurde<br />
dort die millionste Tonne Blei gegossen.<br />
Foto: Ecobat Technologies<br />
30 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Schrott & Metall<br />
Der neue Zwei-Wellenzerkleinerer<br />
M400/2-<br />
400 auf Basis der Einwellenanlage<br />
M400/1<br />
erreicht nicht nur eine<br />
höhere Durchsatzleistung,<br />
sondern auch<br />
das Einzugsverhalten<br />
im Hinblick auf lange<br />
Metallspäne wurde<br />
verbessert.<br />
Grafik: Erdwich Zerkleinerungs-Systeme<br />
GmbH<br />
iMAPLA<br />
iMAPLA<br />
Intelligentes<br />
Intelligentes<br />
MAgnetPLAttensystem MAgnetPLAttensystem ttensystem ttensystem für:<br />
für:<br />
einfache<br />
einfache<br />
Bedienung<br />
schnelles<br />
Umschlagen<br />
Erdwich<br />
Späne-Zerkleinerer weiter optimiert<br />
Vielfach lassen sich Metallspäne gewinnbringend<br />
vor Ort recyceln. Mit<br />
Blick auf die oft beengten Flächenverhältnissen<br />
hat sich die Erdwich GmbH für<br />
eine Ergänzung ihres bisher eingesetzten<br />
Ein-Wellen-Zerkleinerungssystem-Portfolios<br />
entschieden. Die neue M400/2-400<br />
Zwei-Wellen-Zerkleinerungsanlage basiert<br />
auf der altbewährten Basis der Ein-<br />
Wellen-Zerkleinerer M400/1. Mit seiner<br />
abgeänderten Gehäusegröße fügt er sich<br />
perfekt in das bereits bestehende Ein-<br />
Wellen-Produkt-Portfolio bestehend aus<br />
M400/1, M600/1, M700/1 und M800/1<br />
von Erdwich ein. Wesentliche Verbesserungskennzeichen<br />
der M400/2-400 bei<br />
der Verarbeitung von langen Spänen und<br />
voluminöseren Späne-Gewöllen sind<br />
eine optimierte Messerform für eine flexiblere<br />
Steckfolge, eine Vergrößerung<br />
des Zuführ-Volumens in die Maschine<br />
und eine Erhöhung der Durchsatzleistung<br />
um bis zu 100 Prozent.<br />
Der neue Zwei-Wellen-Zerkleinerer<br />
kann mit unterschiedlichen Antriebsvarianten<br />
ausgestattet und somit auf ganz<br />
unterschiedliche Einsatzgebiete abgestimmt<br />
werden. Neben den Verbesserungen<br />
im Bereich Durchsatzleistung und<br />
Einzugsverhalten wurde auch eine<br />
grundlegende Optimierung im Bereich<br />
der Messerformen durchgeführt. Um flexiblere<br />
Steckfolgen der Messer umsetzen<br />
zu können, wurde die Messerform angepasst.<br />
Dadurch kann besser auf die Eigenschaften<br />
der zu verarbeitenden Materialien,<br />
wie zum Beispiel extrem lange Metallspäne<br />
und große Späne-Gewölle, reagiert<br />
werden. Außerdem wurde auch<br />
die Anordnung des Siebs modifiziert. Bei<br />
der Umsetzung der diversen Veränderungen<br />
und Innovationen wurde großer<br />
Wert auf eine hohe Wartungsfreundlichkeit<br />
sowie eine kundenseitig gute Zugänglichkeit<br />
im eingebauten Zustand<br />
gelegt.<br />
Die Messer, Distanzringe und Gegenmesser<br />
sind einzeln gesteckt und dadurch<br />
leicht austauschbar, wodurch der<br />
Zeitaufwand für Wartungsarbeiten stark<br />
reduziert wird. Um eine lange Lebensdauer<br />
des Schneidwerks zu gewährleisten,<br />
bestehen die Messer aus komplett<br />
durchgehärtetem, nachschleifbarem<br />
Spezialstahl, sodass die Anlagenbeständigkeit<br />
erhöht wird. Des Weiteren wurde<br />
eine neu angepasste SPS-Steuerung mit<br />
einer Reversier- und Abschaltautomatik<br />
integriert, wodurch Schäden an der Maschine<br />
durch nicht ausschließbare Störstoffe<br />
vermieden werden können und die<br />
Lebensdauer des Zerkleinerers erhöht<br />
wird. Der elektro-mechanische Antrieb<br />
kann dabei abhängig von den Vorort-<br />
Verhältnissen in verschiedenen Positionen<br />
verbaut werden, sodass die Maschine<br />
auch auf engstem Raum effizient genutzt<br />
werden kann.<br />
www.erdwich.com<br />
robuste<br />
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Stromerzeugung<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 31
Schrott & Metall<br />
Pyral<br />
Innovative Sortierung von Aluminiumlegierungen<br />
Nicht nur der Einsatz von Aluminium<br />
steigt weltweit, sondern die Legierungen<br />
werden auch immer spezieller.<br />
Damit wird das Recycling des begehrten<br />
Metalls immer schwieriger. Die Pyral AG,<br />
ein Aluminium<strong>recycling</strong>-Unternehmen in<br />
Freiberg, hat sich dieser technisch höchst<br />
kniffligen Aufgabe gestellt und mit<br />
S.A.A.L.T. – „Sorting of Aluminium Alloys<br />
using LIBS Technology“ – eine innovative<br />
Trocken-Sortiertechnologie entwickelt,<br />
die auf einer laserbasierten Plasmaspektroskopie<br />
(LIBS) beruht. Die innovative<br />
Technologie ermöglicht die sortenreine<br />
Identifizierung und Sortierung von in<br />
Aluminiumschrott enthaltenen Aluminiumlegierungen.<br />
Jetzt konnte das sächsische<br />
Hightech-Unternehmen eine erste<br />
Anlage in den USA installieren, zwei weitere<br />
sind bestellt.<br />
„Bisherige Recyclingverfahren konnten<br />
nur begrenzte Sortierergebnisse erzielen.<br />
Außerdem waren und sind sie sehr kostenintensiv,<br />
sowohl bei den Investitionen<br />
als auch beim Betriebsunterhalt“, so<br />
Patrick Reissner, Vorstandsmitglied<br />
bei der Pyral AG. „Unsere S.A.A.L.T.-<br />
Technologie dagegen sortiert wesentlich<br />
sortenreiner, schneller und preisgünstiger.<br />
Bis zu 10 Tonnen Aluminiumschrott<br />
mit verschiedenen Legierungen kann das<br />
System pro Stunde bewältigen.“ Die bei<br />
S.A.A.L.T. eingesetzte LIBS-Technologie<br />
kann die elementaren Bestandteile jeder<br />
Materie ermitteln, in diesem Fall von Aluminiumschrott.<br />
Zunächst wird der zerkleinerte<br />
Schrott vereinzelt und erreicht<br />
Derzeit steht und arbeitet die S.A.A.L.T.-Anlage der Pyral AG in Freiberg. Doch nicht<br />
mehr lange, denn noch vor Weihnachten wird sie in ihre Einzelteile zerlegt und in<br />
Seecontainern ihre Reise in die USA antreten. Foto: Pyral AG<br />
so per Förderband die S.A.A.L.T.-Anlage.<br />
Dort taxiert ein Laser die Aluminiumteile.<br />
Dabei verdampfen winzige Materialpartikel<br />
und emittieren ein Energiespektrum.<br />
Ein hochauflösendes Spektrometer kann<br />
anhand dieser Strahlungen die jeweilige<br />
atomare Zusammensetzung des Aluminiummaterials<br />
feststellen, sodass die Legierung<br />
sowie die einzelnen Legierungsbestandteile<br />
jedes einzelnen Objektes<br />
erkannt werden. Im Anschluss werden<br />
die Aluminiumteile mithilfe eines selbstentwickelte<br />
Trennsystems je nach Legierung<br />
sortenrein in verschiedene Sammelbehälter<br />
geschleudert.<br />
Das Besondere des Pyral-Systems im<br />
Vergleich zu anderen LIBS-Systemen ist<br />
der Einsatz eines eigenentwickelten<br />
Computeralgorithmus und der damit<br />
kombinierte Einsatz eines künstlichen<br />
neuronalen Netzes. Damit sind noch höhere<br />
Laufbandgeschwindigkeiten von bis<br />
zu drei Metern pro Sekunde möglich.<br />
Pyral bietet das Anlagensystem Industriekunden<br />
als „In-the-box-Modell“ an: Pyral<br />
errichtet die Anlage beim Kunden und<br />
betreibt sie im Anschluss dort auch selbst.<br />
„Dieses Modell ist für viele Aluminiumunternehmen<br />
attr<strong>aktiv</strong>, denn sie bezahlen<br />
nicht die komplette Anlage, sondern nur<br />
die konkrete Recycling-Dienstleistung“,<br />
so Reissner abschließend.<br />
www.pyral.de<br />
ADRESSEN GESUCHT<br />
Auch in diesem Jahr haben wir wieder in den<br />
Branchen der Steine- und Erden-Industrie<br />
intensive Adress-Recherche betrieben, sodass<br />
wir Ihnen nun über 8.500 Adressen in elektronischer<br />
Form als Daten anbieten können (Excel-Datei).<br />
Wir<br />
haben<br />
sie!<br />
Gleich, ob Sie Ihre Datenbestände aktualisieren<br />
möchten oder Ihre potenziellen Kunden per<br />
Direct-Mail anschreiben, die auf 15 einzelne Branchen spezialisierten<br />
Adressdateien bieten Ihnen hierfür die ideale Grundlage.<br />
Fordern Sie einfach unseren Bestellvordruck an.<br />
Adressmaterial mit aktuellen Kontaktdaten von<br />
Baustoff-Betrieben der Steine- und Erden-Industrie<br />
für folgende Branchen erhältlich:<br />
• Asphalt (887 St.)<br />
• Baustoff-Recycling (1.303 St.)<br />
• Gips (35 St.)<br />
• Kalksandstein (116 St.)<br />
• Keramische Fliesen (31 St.)<br />
• Sand und Kies (2.<strong>18</strong>8 St.)<br />
• Leichtbauplatten (27 St.)<br />
• Naturstein, Kalkund<br />
Dolomitstein (1.140 St.)<br />
• Naturwerkstein (337 St.)<br />
• Schiefer (10 St.)<br />
• Steinzeug (10 St.)<br />
• Tone/Feuerfeste<br />
Produkte (119 St.)<br />
• Transportbeton/<br />
Mörtel (2.<strong>18</strong>7 St.)<br />
• Zement (65 St.)<br />
• Ziegel (116 St.)<br />
Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de oder infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
32 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Schrott & Metall<br />
Streber!<br />
Hitachi Hightech<br />
Neues Einstiegsmodell zur<br />
Analyse von Metalllegierungen<br />
Die Hitachi Hightech Analytical Science Corporation, eine<br />
auf die Herstellung und den Vertrieb von Analyse- und<br />
Messgeräten spezialisierte einhundert-prozentige Tochter der<br />
Hitachi Hightechnologies Corporation, hat mit dem Modell<br />
X-MET8000 Smart ein neues Einstiegsmodell für Röntgenfluoreszenz-Handgeräte<br />
auf den Markt gebracht. Das neue Gerät<br />
kann dank des großflächigen Siliziumdriftdetektors (SDD) bis<br />
zu drei Kalibrierungen mittels Fundamentalparametermethode<br />
erfassen: Metalllegierungen, Aluminium und Edelmetalle.<br />
Standardmäßig ist das Gerät mit einem Schutzgitter gegen<br />
Beschädigung durch scharfe Gegenstände, einer Batterie die<br />
einen ganztägigen Betrieb bis zu 12 Stunden ermöglicht, und<br />
einem Stromanschluss ausgestattet. Weiteres Zubehör kann<br />
bei Bedarf zusätzlich erworben werden.<br />
Über 1600 Werkstoffsorten sind in der integrierten Datenbank<br />
hinterlegt. Zusätzlich kann auch eine umfassende Werkstoffdatenbank<br />
erworben werden. Wie alle anderen Analysegeräte<br />
der X-MET8000-Serie ist auch das neue Modell sehr<br />
robust. Es erfüllt die Anforderungen der Schutzklasse IP54 und<br />
des Militärstandards MIL-STD-810G. Über ExTOPE Connect<br />
stehen den Anwendern moderne Datenmanagementfunktionen<br />
wie eine Smartphone-App und ein Cloud-Service für den<br />
direkten Datenaustausch und eine sichere Datenspeicherung<br />
zur Verfügung. Nach Angaben des Herstellers ist das Modell<br />
„Smart” ein preislich sehr attr<strong>aktiv</strong>es Einstiegsgerät, das speziell<br />
für die Schrottsortierung und für Edelmetallanwendungen<br />
ausgelegt ist.<br />
www.hitachi-hightech.com/hha<br />
Das neue Modell<br />
„Smart”ist ein preislich<br />
sehr attr<strong>aktiv</strong>es<br />
Einstiegsgerät und eignet<br />
sich speziell für die<br />
Schrottsortierung.<br />
Foto: Hitachi Hightech<br />
Analytical Science<br />
Baumschere Schnittbiber<br />
• Klasse <strong>05</strong>: für 7 - 11 to,<br />
Stammdurchmesser bis zu<br />
200mm<br />
• Klasse 1: für 11 - 20 to,<br />
Stammdurchmesser bis zu<br />
300mm<br />
• Klasse 2: für 21 - 30 to,<br />
Stammdurchmesser bis zu<br />
450mm<br />
• Drehmotor möglich<br />
• SW-Platte oder Direktanbau<br />
möglich<br />
Die HS-Schoch Gruppe:<br />
HS-Schoch<br />
GmbH & Co.KG<br />
73466 Lauchheim<br />
Fon: 07363 9609-6<br />
06869 Coswig<br />
Fon: 034923 700-0<br />
ZFE<br />
GmbH<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Fon: 07841 2<strong>05</strong>7-0<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 33<br />
bsg<br />
Handels GmbH<br />
85411 Eglhausen<br />
Fon: 08166 9969-0<br />
www.hs-schoch.de
Kunststoffe<br />
Die jetzt für die Eco-Baureihe<br />
verfügbare, noch weiter<br />
gesteigerte Filterfeinheit von<br />
60 µm bietet ideale Voraussetzungen<br />
für den Einsatz<br />
von 100-Prozent-PET-Bottle-<br />
Flakes in Tiefziehfolien,<br />
Verpackungsband- und<br />
Spinnfaseranlagen.<br />
Foto: Ettlinger<br />
Ettlinger<br />
Noch höhere Filterfeinheit im PET-Recycling<br />
Ettlinger ist bekannt für leistungsstarke Lösungen im Bereich<br />
der Schmelzefiltration mit unterschiedlichen Verschmutzungsgraden.<br />
Im Mittelpunkt stehen dabei die Filtersysteme<br />
des Typs Eco, die unter anderem für das Compoundieren und<br />
die Filtration von Gelen und Agglomeraten entwickelt wurden,<br />
insbesondere aber in PET-Anwendungen für die Filtration von<br />
Aluminium, Papier, Silikon oder PVC-Anteilen aus Flaschenregeneraten<br />
Anwendung finden. PET-Bottle-Flakes ersetzen<br />
immer häufiger Neuware zu 100 Prozent. Eine Tatsache,<br />
die bei transparenten Endprodukten eine sehr feine Filtration<br />
erfordert.<br />
Daher ist der Eco-Schmelzefilter ab sofort auch mit einer<br />
Filterfeinheit von 60 µm erhältlich, ein neuer Branchen-Benchmark<br />
bei Lasersieben. Damit gibt es jetzt noch bessere<br />
Voraussetzungen für das Bottle-to-Bottle-Recycling mit seinen<br />
extrem hohen Qualitätsansprüchen. Wirtschaftlich attr<strong>aktiv</strong> ist<br />
der Einsatz darüber hinaus für die Filtration der kleinformati-<br />
Prozesswasser- und<br />
Abwasseraufbereitung<br />
Leiblein<br />
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Aufbereitung von<br />
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gen Fines, die beim Recycling von PET-Flaschen in erheblicher<br />
Menge als zweite Fraktion neben den Flakes resultieren. Dank<br />
ihrer Effizienz lassen sich die Eco-Schmelzefilter direkt in PET-<br />
Thermoformlinien integrieren, wo sie zu einer hohen Maschinenverfügbarkeit<br />
und Kosteneffizienz beitragen. Die Grundlage<br />
für die Kombination aus der extrem hohen Reinheit des<br />
Filtrats und der zugleich hohen Effizienz ist das spezielle Arbeitsprinzip<br />
der Filter von Ettlinger. Ihr zentrales Element ist<br />
ein servomotorisch angetriebenes, langsam rotierendes, zylindrisches<br />
Filtersieb mit Millionen konischer Bohrungen. Diese<br />
werden von außen nach innen von der Schmelze durchströmt,<br />
während ein Abstreifer die Sieboberfläche kontinuierlich von<br />
den darauf zurückbleibenden Störstoffen reinigt. Dabei werden<br />
Gele oder Agglomerate ebenso zuverlässig aus Neuware<br />
abgetrennt wie schwarze Stippen (Black Specks), die sich während<br />
der Extrusion bilden können. Zugleich schließt der kontinuierliche<br />
Betrieb der Eco-Filtersysteme das Entstehen solcher<br />
Stippen im Filter selbst aus, weil über lange Zeiträume kein<br />
Siebwechsel erforderlich und dadurch auch keine Oxidation<br />
der Schmelze aufgrund von Sauerstoffzutritt möglich ist. Zusätzlich<br />
sorgt ihr spezielles Störstoff-Austragsprinzip für sehr<br />
niedrige Schmelzeverluste, die ebenfalls geringe Betriebskosten<br />
und dadurch kurze Amortisationszeiten unterstützen.<br />
www.ettlinger.com<br />
Butti<br />
der mit den Stahlborsten,<br />
der oder keiner!<br />
34 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Kunststoffe<br />
Herbold Meckesheim<br />
Effektive Aufbereitung stark verschmutzter Hartkunststoffe<br />
Stark verschmutzte Kunststofferzeugnisse<br />
wie zum Beispiel Polyolefine<br />
müssen zur Wiederverwendung effizient<br />
aufbereitet werden. Mit der Konzeption<br />
einer neuen Anlage für die Schoeller Allibert<br />
GmbH – einem europaweit führenden<br />
Unternehmen im Bereich Mehrwegtransportverpackungen<br />
– entwickelte die<br />
Herbold Meckesheim GmbH eine besonders<br />
leistungsfähige Anlage für eine umweltschonende<br />
Wiederverwertung.<br />
Dabei erhält der zerkleinerte Kunststoff<br />
ein „neues Leben“ und bildet die Basis<br />
für neue Produkte. In den Prozess eingebunden<br />
wurden vier bestehende Mahlanlagen<br />
sowie die Siloanlage zur Beschickung<br />
der Spritzgussmaschinen. Im Ergebnis<br />
entstehen aus dem Mahlgut<br />
hochwertige Transportbehälter, die in<br />
unterschiedlichsten Bereichen Anwendung<br />
finden. „Mit der Konzeption der<br />
neuen Anlage haben wir die Möglichkeit,<br />
verschmutzte Kunststoffe vollautomatisch<br />
bei höchster Energieeffizienz aufzubereiten.<br />
Bei einer Leistung von bis zu<br />
12.000 Jahrestonnen haben wir das Kapazitätsspektrum<br />
für die Polyolefin-Aufbereitung<br />
weiter nach oben ausgebaut“,<br />
so Carsten Malschofsky, Operations Director<br />
bei der Schoeller Allibert GmbH.<br />
Die Anlage umfasst eine Andockstation<br />
für Mahlgut direkt aus den Mühlen, eine<br />
Big-Bag-Entleerstation für zugekauftes<br />
Mahlgut, eine Dichtetrennung mit<br />
Schwimm-Sink-Becken, eine Trocknung<br />
bzw. Entstaubung sowie Prozesswasseraufbereitung.<br />
„Die neue Anlage wurde<br />
speziell auf Kundenwunsch konzipiert.<br />
Besonderes Augenmerk wurde auf eine<br />
individuelle Anpassung der Schnittstellen<br />
an die Gegebenheiten vor Ort gelegt.<br />
Weiterhin stand die Optimierung der<br />
Anlage auf minimalen Wasser- und Energieverbrauch<br />
im Vordergrund“, so<br />
Karlheinz Herbold, Geschäftsführer der<br />
Herbold Meckesheim GmbH.<br />
www.herbold.com<br />
Bei der neuen Anlage zur Aufbereitung<br />
stark verschmutzter Hartkunststoffe<br />
wurde besonders auf die individuelle<br />
Anpassung der Schnittstellen an die<br />
Gegebenheiten vor Ort geachtet.<br />
Foto: Herbold Meckesheim GmbH<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 35
Kunststoffe<br />
Schnell angefreundet mit<br />
den neuen Kollegen!<br />
HSM<br />
Geld sparen mit<br />
Ballenpressen<br />
Einsparungen von mehr als 100.000<br />
Euro pro Jahr, einen Return on Invest<br />
von neun Monaten und dazu<br />
auch noch geringere Personalkosten:<br />
Der Zusatz- und Gewürzehersteller<br />
Van Hees GmbH ist mit seinen<br />
fünf HSM-Ballenpressen glücklich.<br />
Die Pressen helfen dem Unternehmen,<br />
Transportkosten zu vermeiden<br />
und interne Prozesse zu<br />
optimieren.<br />
Wir hatten einen Schatz, den wir<br />
nicht entdeckt hatten.“ Marc<br />
Wohlbold, Projektleiter Produktion bei<br />
Van Hees, half, den Schatz zu heben.<br />
Lange suchen musste er bei dem Zulieferer<br />
für die Fleischproduktion dabei<br />
nicht. Das Gold lag quasi in den Mülltonnen,<br />
genauer in 20-Kubikmeter-<br />
Containerpressen, in denen alle Verpackungsabfälle<br />
aus der Produktion unsortiert<br />
und ungepresst entsorgt wurden.<br />
Der Recycling-Dienstleister hat<br />
dieses Material nicht einmal vergütet.<br />
Hinzu kam ein Prozess, der sich am<br />
Stammsitz in Walluf/Hessen eingeschliffen<br />
hatte: Die Verpackungsabfälle<br />
aus Produktion und Versand wurden<br />
lose in 1,1-Kubikmeter-Behältern aus<br />
der Werkhalle befördert. Das Material<br />
blieb unverdichtet, da wurde dann<br />
schon mal ein Container mit 15 Kilo<br />
Abfall nach draußen geschoben – und<br />
dieser Weg war auch noch weit, denn<br />
Abfüllerei und Mischerei befinden sich<br />
im 1. Obergeschoss, die 30 Container<br />
fuhren also Aufzug. 12.480 Aufzugsfahrten<br />
kamen jährlich zusammen. 15<br />
Minuten Arbeitszeit pro Leerung, inklusive<br />
warten auf den Aufzug, macht 175<br />
Stunden im Monat, „grob überschlagen<br />
ein Mannjahr nur für das Hin- und<br />
Herschieben von Müll“, rechnete<br />
Wohlbold aus. Daher richtete er das<br />
Augenmerk der Firma auf das Thema<br />
Müll, „ein Thema mit viel Einsparpotenzial“.<br />
Die 4000 Produkte der Firma<br />
werden in Walluf aus 1400 Rezepturen<br />
hergestellt, alle davon entweder in Big<br />
Bags oder in Säcken verpackt. Aufgrund<br />
der Rohstoffe sind die jährlichen<br />
Abfallmengen stattlich: 113 Tonnen<br />
Big Bags, 90 Tonnen Folien, 90 Tonnen<br />
Karton und 60 Tonnen Papier. Im Rahmen<br />
eines neuen Abfallmanagements<br />
wurden die Fraktionen getrennt, dass<br />
der Entsorger gewechselt und die<br />
Wertstoffe wurden vergütet. Die dritte<br />
Stufe der Abfall-Evolution war die Op-<br />
36 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Kunststoffe<br />
timierung des betriebsinternen Ablaufes<br />
und die Überlegung, Ballenpressen<br />
in der Produktion aufzustellen, sodass<br />
künftig nur noch gepresste 400-Kilo-<br />
Ballen durch das Unternehmen transportiert<br />
werden. 2012 entschied sich<br />
das Unternehmen für eine HSM V-Press<br />
860 S. Ein „angenehmer und überzeugender“<br />
Kauf-Dialog mit HSM, eine<br />
„sehr gute Verarbeitung“ und eine „offensichtlich<br />
gute Qualität“ und nicht<br />
zuletzt das Prädikat<br />
„Made in Germany“ Ein Mannjahr nur für<br />
waren laut Wohlbold das Hin- und<br />
die Gründe für die Wahl. Herschieben von Müll<br />
HSM passte die vertikale<br />
Ballenpresse an die Bedürfnisse des<br />
neuen Kunden an und versah die Maschine<br />
mit einem Hydrauliköl, das für<br />
die Lebensmittelbranche zugelassen<br />
ist. Außerdem wurde eine Maschine<br />
mit vertikaler Schiebetür zum Befüllen<br />
geordert, weil sie einfach schneller zu<br />
schließen sei wie eine seitliche Tür.<br />
Schließlich bestellte Van Hees eine S-<br />
Version der HSM V-Press 860 mit einem<br />
verstärkten Presskasten, weil in Walluf<br />
große Mengen Kunststoffe anfallen.<br />
Fünf Jahre nach dem Ersteinsatz der<br />
HSM V-Press 860 S bei Van Hees „läuft<br />
diese Maschine immer noch einwand-<br />
frei“, berichtet Wohlbold. Und das im<br />
schweren Dauereinsatz, denn das Pressen<br />
von Big Bags ist kein Kinderspiel.<br />
Das Material ist ohnehin expansiv,<br />
hinzu kommt die hohe Aggressivität<br />
der Reste: Salze, Acetate, Gewürze etc.<br />
Wohlbold: „Regelmäßiges Warten und<br />
einmal im Jahr eine intensive Grundreinigung<br />
und es kann weitergehen.“<br />
Mit einer Ballenpresse begann es,<br />
heute verrichten fünf HSM V-Press 860<br />
ihren Dienst. Drei in der<br />
Mischerei, eine in der<br />
Abfüllung und eine bei<br />
der Warenannahme<br />
und -ausgabe für Kartonagen.<br />
Hinzu kommen noch zwei<br />
handbetriebene mobile Ballenpressen<br />
HSM V-Press 60, die im Versand für<br />
Ordnung und Sauberkeit sorgen. Auch<br />
die Belegschaft hat sich schnell mit<br />
ihren neuen kraftvollen Helfern angefreundet.<br />
Dass die vertikalen Ballenpressen<br />
von HSM auch noch wenig<br />
Platz in der engen Produktion benötigten,<br />
steigere ihr Renommee zusätzlich.<br />
Gut vermarktbare Ballen von 320 bis<br />
420 Kilogramm Gewicht werfen die<br />
Pressen aus. Die Erlöse liegen – je nach<br />
Marktlage – bei aktuell durchschnittlich<br />
90 Euro/Tonne für den Big-Bag-<br />
Ballen. Van Hees verkauft den Wertstoff<br />
entweder selbst oder nutzt eine Trading-Firma,<br />
je nach Angebot. Beim<br />
Wertstoff Big Bag hat man darum für<br />
die Presse einen ROI von neun Monaten<br />
errechnet, bei weniger teuren<br />
Wertstoffen sind es 12 Monate – diese<br />
Ergebnisse, sagt Wohlbold, beziehen<br />
sich rein auf die Vermarktung, die eingesparten<br />
Aufzugsfahrten und die Personalkosten<br />
sind noch nicht einmal<br />
berücksichtigt.<br />
(Ein Beitrag von Harry Weiland, Journalist; HSM)<br />
www.hsm.eu<br />
„Wir hatten einen Schatz,<br />
den wir nicht entdeckt<br />
hatten.“ Marc Wohlbold,<br />
Projektleiter Produktion bei<br />
Van Hees, ist mit der<br />
gefundenen Lösung mehr<br />
als zufrieden.<br />
Fotos: HSM GmbH + Co. KG<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 37
Kunststoffe<br />
Gemischte LDPE-Folien als<br />
Inputmaterial (links außen) und<br />
sortenreine, auf A4-Größe zerkleinerte<br />
LDPE-Folien nach Zerkleinerung und<br />
Sortierung (links, kleines Bild) durch<br />
den Micromat 2000 BW (oben).<br />
Fotos: Lindner-Recyclingtech GmbH<br />
Lindner<br />
Zerkleinerer wird zum Dosierer und steigert Folienqualität<br />
Am Standort Morschheim in Deutschland<br />
betreibt die Veolia Umweltservice<br />
West GmbH eine hocheffiziente<br />
Sortieranlage für Post-consumer-Kunststofffolien.<br />
Hier fallen jährlich über 6000<br />
Tonnen LDPE-Folien aus gewerblicher<br />
Nutzung zur Sortierung an. Als sehr<br />
wichtige Anlagen-Komponente erweist<br />
sich der Micromat 2000 BW von Lindner-<br />
Recyclingtech. Mit der Zerkleinerungsleistung<br />
der praxisbewährten Modellreihe<br />
können im nachgeschalteten automatischen<br />
Sortierprozess mit NIR-Geräten<br />
von Pellenc Sorting Technology sehr<br />
hohe Sortierqualitäten erzielt werden.<br />
Das heißt im Ergebnis: reine Polyethylen-<br />
Folien niedriger Dichte (LDPE), trocken,<br />
frei von Fremd- und Störstoffen, ohne<br />
Kontaminationen und sonstigen Anhaftungen<br />
wie Chemikalien, Öle, organische<br />
Bestandteile, Füllgutreste, Sand, Steine<br />
etc. Aus den LDPE-Folien stellen verschiedene<br />
Abnehmer in der kunststoffverarbeitenden<br />
Industrie wieder neue Produkte<br />
her, zum Beispiel Einkaufstragetaschen<br />
oder Sammelbeutel für Abfälle. Für ein<br />
optimales Sortierergebnis muss das<br />
Shredder-Austragsmaterial, das direkt auf<br />
die Sortierstrecke aufgegeben wird, ungefähr<br />
auf die Größe eines DIN-A4-Blattes<br />
zerkleinert werden. „Eine davon abweichende<br />
Austrags-Korngröße würde<br />
sich negativ auf die Sortierqualität auswirken“,<br />
sagt Timm Just, bei Veolia Umweltservice<br />
West GmbH verantwortlich<br />
für den Geschäftsbereich Einkauf Kunststoffe.<br />
„Der Micromat BW ist unser neuestes<br />
Modell und wurde speziell als Ballenauflöser<br />
zur Dosierung von Kunststoffen<br />
wie Folien für automatische Sortieranlagen<br />
entwickelt“, erklärt dazu Stefan<br />
Scheiflinger-Ehrenwerth, Produktmanager<br />
bei Lindner. Er betont, dass speziell<br />
beim Kunststoff<strong>recycling</strong> der Shredder<br />
eigentlich nicht „nur“ zerkleinern soll,<br />
sondern auch das zerkleinerte Material<br />
perfekt dosieren muss, um die nachfolgende<br />
automatische NIR-Sortierung optimal<br />
zu beschicken. Der Micromat BW<br />
wirkt also auch als Anlagen-Dosierer.<br />
Bis zu vier Tonnen setzt der kompakte<br />
und standfeste Einweller pro Stunde<br />
durch. Je nach Bedarf und Aufgabegut<br />
sind aber auch höhere Durchsatzleistungen<br />
möglich. Der Micromat-2000-BW-<br />
Zerkleinerer mit 132-kW-Motor und 1<strong>05</strong><br />
Rotor-Umdrehungen pro Minute ist ideal<br />
zugeschnitten auf Recyclingbetriebe und<br />
Abfallverwerter mit mittlerem Materialaufkommen.<br />
Nach den Anforderungen<br />
im Anlagenbetrieb wurde das Schneidwerk<br />
des robusten Zerkleinerers mit eigens<br />
für die Modellreihe entwickelten,<br />
116 x 116 Millimeter großen Spitzmessern<br />
bestückt. Der Micromat BW produziert<br />
ein stets optimales Austragskorn,<br />
was essenziell für eine effiziente Auslastung<br />
der optischen Sortierung ist. In diesem<br />
Fall wird das Aufgabegut exakt und<br />
gleichbleibend auf circa DIN-A4-Korngröße<br />
zerkleinert. Wie bei allen Lindner-<br />
Modellreihen können auch beim Micromat<br />
die Messer einfach und schnell gewechselt<br />
werden. Dabei sind die Messer<br />
und Gegenmesser äußerst verschleißfest,<br />
wie überhaupt der Wartungsaufwand<br />
der Maschine sehr gering ausfällt und<br />
sich im Rahmen üblicher Routine mit kurzen<br />
Stillstandzeiten hält. Die meisten<br />
Wartungsarbeiten können den Erfahrungen<br />
nach selbest vom Betrieb durchgeführt<br />
werden. Timm Just und das Einsatzteam<br />
sind mit dem Micromat 2000 BW<br />
seit Inbetriebnahme rundum zufrieden:<br />
„Die Maschine läuft sehr zuverlässig. Die<br />
Output-Folienqualität konnte deutlich<br />
gesteigert werden und damit der erzielte<br />
Wiederverkaufswert der LDPE-Folien.“<br />
www.l-rt.com<br />
38 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Kunststoffe<br />
RIGK<br />
Zunehmende Verwertung gebrauchter Agrar-Kunststofffolien<br />
Die Zahl der an der Initiative ERDE Recycling<br />
beteiligten Hersteller und<br />
Importeure steigt weiter, und auch<br />
immer mehr Landwirte und Lohnunternehmer<br />
nutzen die kontinuierlich wachsende<br />
Zahl der Sammelstellen und<br />
Direkt abholungen, um gebrauchte<br />
Agrarfolien einer umweltgerechten Rücknahme<br />
und Verwertung zuzuführen.<br />
ERDE Recycling, die von umweltbewusst<br />
handelnden Folienherstellern und<br />
-importeuren, der IK Industrievereinigung<br />
Kunststoffverpackungen e. V. und<br />
RIGK gemeinsam getragene Lösung für<br />
die umweltgerechte Rücknahme und Verwertung<br />
gebrauchter Agrarfolien, bietet<br />
Landwirten und Lohnunternehmern auch<br />
20<strong>18</strong> eine flächendeckende Abgabemöglichkeit<br />
ihrer gebrauchten Agrarkunststoffe.<br />
Trotz der angespannten Lage auf dem<br />
Entsorgungsmarkt und mangelnder Recyclingkapazitäten<br />
in Europa bietet der<br />
ERDE-Service Foliennutzern weiterhin<br />
eine zuverlässig funktionierende und kostengünstige<br />
Anliefermöglichkeit, die<br />
diese verstärkt wahrnehmen.<br />
Mit der wachsenden Sammelmenge ist<br />
auch die Zahl der Sammelstellen gestiegen,<br />
und bis zum Jahresende 20<strong>18</strong> wird<br />
ERDE deutlich über 400 Sammeltermine<br />
angeboten haben. Dazu kommt eine<br />
Vielzahl an mobilen Sammlungen direkt<br />
beim Landwirt. Zu dieser erfreulichen,<br />
die Umwelt entlastenden Entwicklung<br />
trägt auch die Beteiligung zweier weiterer<br />
Folienhersteller bei – Aspla – Plásticos<br />
Españoles S.A. und Sotrafa S.A. –, die sich<br />
in diesem Jahr dem ERDE-Service angeschlossen<br />
haben.<br />
Dazu Christian Schröder, Vorstandsmitglied<br />
der freiwilligen Initiative ERDE:<br />
„Die Beteiligung an ERDE ist ein sicherer,<br />
effizienter und kosteneffektiver Weg zu<br />
einem flächendeckend nachhaltigen<br />
Umgang mit landwirtschaftlich genutzten<br />
Kunststofffolien. Wir arbeiten intensiv<br />
daran, auch die letzten fehlenden Hersteller,<br />
Vertreiber und Importeure in dieses<br />
Boot aufzunehmen. Natürlich wünschen<br />
wir uns, dass in Kürze alle betreffenden<br />
Unternehmen mitmachen und<br />
sich dazu bekennen, für ihre Produkte<br />
auch nach deren Gebrauch Sorge zu tragen.<br />
Je näher wir diesem Ziel kommen,<br />
desto eher können wir mit unserer geordneten,<br />
verantwortungsvollen Entsorgung<br />
erreichen, dass die Folien wieder<br />
zu Rohstoffen werden. Daher freuen wir<br />
uns sehr über unsere neuen Mitglieder,<br />
denn sie zeigen, dass unser Weg des<br />
nachhaltigen Kreislaufs Zustimmung erfährt.<br />
Ich ermuntere ausdrücklich alle<br />
Unternehmen, die sich unserer Initiative<br />
bisher nicht angeschlossen haben,<br />
ihr Umweltengagement und ihre Produktverantwortung<br />
auf den Prüfstand<br />
zu stellen.“<br />
Christer Vidjeskog, Sales Manager bei<br />
Ab Rani Plast Oy, stimmt der Fortsetzung<br />
des erfolgreichen Wegs zu: „Wir erwarten,<br />
dass unsere Arbeit und die positiven<br />
Rückmeldungen der Landwirte gerade in<br />
der aktuellen Verwertungslage auch<br />
2019 weitere Unternehmen von der Beteiligung<br />
überzeugen werden. Auf dieser<br />
Basis haben wir uns für das kommende<br />
Jahr erneut anspruchsvolle Ziele gesetzt.<br />
Dazu gehört, dem Landwirt noch mehr<br />
Möglichkeiten zur Abgabe anzubieten<br />
und somit die Rücklaufmengen der Initiative<br />
weiter zu erhöhen.“<br />
ERDE wird die am 5. und 6. Dezember<br />
20<strong>18</strong> in Bremen stattfindende DeLuTa<br />
nutzen, um sein Konzept auf dem Messestand<br />
von RIGK in Halle 6 dem Fachpublikum<br />
vorzustellen. Landwirten und<br />
Lohnunternehmen wird ERDE dort zeigen,<br />
wie einfach, kostengünstig und<br />
komfortabel die Entsorgung von Landwirtschaftsfolien<br />
über diese herstellergetragene<br />
Initiative zum umweltschonenden<br />
Umgang mit gebrauchten Kunststoffen<br />
aus der Landwirtschaft ist. Diesem<br />
Zweck dient auch ein gerade fertiggestellter<br />
Film, der zeigt, wie der durch den<br />
ERDE-Service ermöglichte Stoffkreislauf<br />
die natürlichen Kreisläufe der Natur ergänzt.<br />
Authentische Aussagen von nachhaltig<br />
denkenden und handelnden Landwirten<br />
unterstreichen nicht nur die Überzeugung,<br />
mit der diese ERDE nutzen,<br />
sondern auch die Zufriedenheit mit der<br />
Art und Weise, wie die Abläufe organisiert<br />
sind.<br />
www.rigk.de<br />
www.erde-<strong>recycling</strong>.de<br />
Vom Agrarfolienabfall zur neuen Folie –<br />
die Initiative ERDE Recycling ebnet den<br />
Weg, indem sie für die umweltgerechte<br />
Rücknahme und Verwertung<br />
gebrauchter Agrarfolien sorgt.<br />
Foto: RIGK<br />
Butti<br />
der mit den Stahlborsten,<br />
der oder keiner!<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 39
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Bei der Maschinenübergabe auf<br />
einem der Aufbereitungsplätze<br />
der Humbert GmbH: Johannes<br />
Humbert (links) und Florian<br />
Schmellenkamp von der BHS Innovationen<br />
GmbH sind mit der<br />
neuen Aufbereitungsmöglichkeit<br />
sehr zufrieden. Foto: BHS Innovationen<br />
GmbH & Humbert GmbH<br />
BHS Innovationen<br />
Einfache, robuste und effektive Aufbereitung<br />
Seit Juni dieses Jahres nutzt die in Dorsten<br />
ansässige Humbert GmbH das<br />
BHS-Baustoff-Recyclingsieb SBR 2 zur<br />
Absiebung von Aushub und Baustoffgemischen.<br />
Die Humbert-Gruppe beschäftigt<br />
rund 60 Mitarbeiter in den Geschäftsbereichen<br />
Baustoff-Recycling,<br />
Transport und Baulogistik. Für Johannes<br />
Humbert, Geschäftsführer der gleichnamigen<br />
Unternehmensgruppe, standen<br />
bei der Kaufentscheidung die einfache<br />
Handhabung, robuste Bauweise und geringe<br />
Betriebskosten im Vordergrund.<br />
„Für uns ist es wichtig, dass die Kollegen<br />
vor Ort jederzeit Material für weitere Verwertungsmaßnahmen<br />
aufbereiten können<br />
und die Kosten dabei gering gehalten<br />
werden. Durch den mit einem Sensor<br />
gesteuerten elektrischen Betrieb ist das<br />
jetzt auf jeden Fall gegeben. Gleiches gilt<br />
für die Kombination aus Stangensizer<br />
und Siebdeck. Das macht die Maschine<br />
robust und wir bekommen dennoch<br />
einen definierten Trennschnitt, ohne die<br />
üblichen Wartungskosten.“ Hinzu<br />
kommt, so die Erfahrung von BHS, dass<br />
die SBR 2 auch von unerfahrenen Mitarbeitern<br />
problemlos aufgestellt und beschickt<br />
werden kann. Die auf dem Schaltschrank<br />
aufgeführten Einstellmöglichkeiten<br />
erleichtern dabei nicht nur die Bedienung,<br />
sondern die Kunden können die<br />
Maschine auch selbstständig in Betrieb<br />
nehmen.<br />
Bisher musste bei der Humbert GmbH<br />
eine raupenmobile Grobstücksiebanlage<br />
aufwendig zum Einsatzort transportiert<br />
werden. Das lohnte sich nur ab einer<br />
bestimmten Menge an Siebgut. Mit ihrer<br />
50-mm-Quadratmasche kann sich nun<br />
die SBR 2 um die flexible Aufbereitung<br />
des Boden-Gemisches kümmern. Dabei<br />
werden große Natursteine, Beton, Ziegel,<br />
aber auch Grasnarben und andere<br />
Störstoffe wirkungsvoll abgetrennt.<br />
www.bhs-innovationen.de<br />
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www.bmd-recycler.de<br />
40 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Caterpillar<br />
Neue Universalscheren mit austauschbaren Backensätzen<br />
Mit den Typen MP332, MP345 und<br />
MP365 stellt Caterpillar neu entwickelte<br />
Universalscheren vor, die für<br />
den Einsatz an Trägergeräten von 32 bis<br />
90 Tonnen Einsatzgewicht geeignet<br />
sind. Sie ergänzen die überarbeiteten<br />
Modelle MP3<strong>18</strong> und MP324 – somit ist<br />
die Cat-Baureihe MP300 nun wieder<br />
komplett auf einem einheitlichen Stand<br />
der Technik.<br />
Das Besondere dieser Universalscheren-Baureihe<br />
besteht darin, dass ein einziges<br />
Grundgerät mit bis zu sechs verschiedenen,<br />
leicht austauschbaren Backensätzen<br />
bestückt und daher optimal<br />
an die momentan durchzuführenden<br />
Abbrucharbeiten angepasst werden<br />
kann. Zum Patent angemeldete neue<br />
Entwicklungen wie das Verriegelungssystem<br />
der Backensätze und der Speed-<br />
Booster verbessern Handling und Arbeitstempo<br />
und senken zugleich die<br />
Vorhalte- und Betriebskosten. Zu den<br />
Grundgeräten gehören Endlos-Drehvorrichtungen<br />
in HD-Bauweise, mit denen<br />
man die Scheren bei allen Abbruchsituationen<br />
im optimalen Winkel positionieren<br />
kann. Die Backen werden bei den<br />
neuen Typen generell im Schnellgang<br />
geschlossen, bis der erste Schneidwiderstand<br />
den SpeedBooster-Modus <strong>aktiv</strong>iert<br />
– eine neue Technik, die den Einbau von<br />
Hydraulikzylindern mit verringertem<br />
Durchmesser erlaubt. Die Kombination<br />
aus SpeedBooster und kleinerem Zylinder<br />
reduziert die Öffnungs- und Schließzeiten<br />
gegenüber der früheren Serie auf<br />
fast die Hälfte, sodass sie nun nur noch<br />
im Bereich zwischen einer und zwei Sekunden<br />
liegen. Gleichzeitig hat sich die<br />
Schließkraft je nach Backensatz um bis<br />
zu 19 Prozent erhöht. Das neu konzipierte<br />
Verriegelungssystem verkürzt das Installieren<br />
bzw. Austauschen der Backen<br />
auf weniger als 10 Minuten. Bei den<br />
größeren Modellen der MP300-Reihe<br />
verbleibt der Zylinderbolzen während<br />
des Wechsels im Backensatz, sodass sich<br />
der Austausch noch leichter und sicherer<br />
vornehmen lässt.<br />
Die Konstruktion der neuen Universalscheren<br />
bietet den Hydraulikkomponenten<br />
einschließlich Schläuchen bestmöglichen<br />
Schutz. So wurde der Hydromotor<br />
vollständig innerhalb des Grundgerätes<br />
untergebracht. Die Kolbenstange des<br />
direkt zugänglichen Hydraulikzylinders<br />
ist optimal vor äußeren Einwirkungen<br />
geschützt. Im Vergleich zu den früheren<br />
Scheren hat sich die Anzahl der Schmierstellen<br />
deutlich vermindert. Die tägliche<br />
Wartung reduziert sich auf Abschmieren,<br />
Verschleißkontrolle und Verschleißteilersatz.<br />
Für die Grundgeräte gibt es bis zu<br />
sechs verschiedene Backensätze. Dabei<br />
handelt es sich um Kombi-, Abbruch-,<br />
Pulverisier-, Schrott-, Universal- und<br />
Stahlblechbacken.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
Flexibler Werk zeugeinsatz:<br />
Bei den Cat-<br />
Universal scheren<br />
wird ein einziges<br />
Grundgerät mit<br />
bis zu sechs<br />
verschiedenen, leicht<br />
austauschbaren<br />
Backensätzen<br />
bestückt.<br />
Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 41
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
PERSONENSCHUTZ<br />
MIT SYSTEM<br />
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Berührungsloses Personenschutzsystem<br />
nach EN ISO 13849-1, Kat. 2<br />
Performancelevel „D“<br />
Borema Umwelttechnik AG<br />
CH-9536 Schwarzenbach SG<br />
Tel. +41 (0)71 929 57 77<br />
www.borema.ch/lifeguard<br />
MB<br />
Wirtschaftliche Zerkleinerung von<br />
Eisenbahnschwellen<br />
Die Stahlbewehrung in Betonmasten erwies sich im 19.<br />
Jahrhundert als maßgebende Innovation, um mithilfe der<br />
Stahlstäbe bisher ungeahnte Festigkeiten im Stahlbeton zu<br />
erzielen. Heute besteht das Problem darin, diese Betonmasten<br />
und die darin enthaltenen Stahlstäbe zu entsorgen, da die<br />
Entsorgung oft langwierig und teuer wird.<br />
In den französischen Pyrenäen hat sich der kombinierte<br />
Einsatz eines BF80.3-Backenbrecherlöffels mit einem Magnetabscheider<br />
und einem New-Holland-Bagger als mögliche Lösung<br />
für das Problem der Entsorgung zahlreicher Eisenbahnschwellen<br />
erwiesen. Der MB-Backenbrecherlöffel lässt sich<br />
mithilfe der Hydraulik mit allen Baggerfabrikaten kombinieren.<br />
Damit wird der Beton problemlos gebrochen. Die Backenbrecherlöffel<br />
sind, so der Hersteller, die denkbare Alternative für<br />
die wirtschaftliche Trennung von Beton und Eisen. Um das<br />
Beladen zu erleichtern, kann die Schaufel mit einem MB-Greifer<br />
befüllt werden – die Brech-Backen und die Schwerkraft<br />
erledigen den Rest. Alternativ kann ein erfahrener Bediener<br />
den Backenbrecherlöffel durch einfaches Bedienen des Baggers<br />
beladen. Mit dem am Brecher installierten Magnetabscheider<br />
können die Metallteile getrennt und zurückgewonnen<br />
werden.<br />
Ähnlich konnten auch in Brasilien alte Lichtmasten einer<br />
neuen Nutzung zugeführt werden:<br />
Mithilfe eines auf einem CX130B-Bagger montierten<br />
Backenbrecherlöffels BF60.1 wurden zwischengelagerte alte<br />
Masten schnell zerkleinert und das gewonnene Eisen wurde<br />
anschließend wieder verkauft.<br />
www.mbcrusher.com<br />
In den französischen Pyrenäen<br />
wurden mit einem MB-Backenbrecherlöffel<br />
BF80.3 alte Eisenbahnschwellen<br />
zerkleinert. Foto: MB Crusher<br />
Hydraulik-Sofortservice<br />
24h sofort vor Ort<br />
Unsere 280 Einsatzfahrzeuge des Hydraulik-Sofortservice sind<br />
rund um die Uhr für Sie im Einsatz. Bei einem Maschinenausfall<br />
werden alle Arbeiten direkt ausgeführt – persönlich, schnell<br />
und zuverlässig. Mit unserer f lächendeckenden Fahrzeugf lotte<br />
sind wir sofort vor Ort – ein Anruf genügt: 0800 77 12345.<br />
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42 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Ihr Partner für Komplettlösungen<br />
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
im Verschleißschutz<br />
Auf der NordBau präsentierte Christophel<br />
erstmalig in Deutschland die Grobstücksiebanlage<br />
Portafill MR6. Foto: C. Christophel GmbH<br />
Christophel<br />
Innovationen bei Grobstück-<br />
Siebanlagen und Windsichtern<br />
Auf der NordBau präsentierte Christophel erstmalig in<br />
Deutschland die Grobstücksiebanlage Portafill MR6. Die<br />
Flügelbleche des 7,0 m³ großen Aufgabetrichters können hydraulisch<br />
so geklappt werden, dass sich die Ladehöhe beim<br />
Einsatz hinter dem Brecher deutlich reduzieren lässt. Bei kleineren<br />
Radladern oder beengten Baustellen nutzen Betreiber<br />
diese Funktion und lassen nur eine Trichterseite hydraulisch<br />
herab. Das Sammelband unter dem Sieb fördert, anders als<br />
bei anderen am Markt erhältlichen Modellen, zum Siebende<br />
hin und übergibt von hier auf das Haldenband. Diese Bauweise<br />
ermöglicht die Trichterbeschickung von allen drei Seiten.<br />
Bei Bedarf können sogar zwei Radlader zeitgleich aufgeben.<br />
Entspricht die Maschinenbauweise nicht den örtlichen Anforderungen,<br />
können Fein- und Mittelkornband mit wenigen<br />
Handgriffen getauscht werden und einen „seitenverkehrten“<br />
Austrag ermöglichen.<br />
Ähnlich viele Neu-Entwicklungen weist der AirMaster NEO<br />
auf. Bessere, saubere Trennschnitte, auch bei geringem<br />
Wichte unterschied oder breitem Kornband, sind hier das Ergebnis<br />
wissenschaftlicher Grundlagenforschung. Ziel der Forschung<br />
war die Optimierung der Luftzufuhr, Luftverteilung<br />
und Düseneffizienz. Im Ergebnis wurde die marktübliche Luftstromabweichung<br />
von 40 auf unter 5 Prozent reduziert. So<br />
lassen sich auch schwierige Sichtungsaufgaben sicher erledigen.<br />
Neben der Technik spielt der „Faktor Mensch“ beim<br />
Betrieb eines Windsichters eine entscheidende Rolle. Zu viele<br />
Variablen, Luftmenge und Druck, wie auch die Positionierung<br />
des Aufgabebandes zu den Düsen und zur Sichtertrommel<br />
erschweren die Inbetriebnahmen und Einstellungen. Häufig<br />
werden Maschinen mit suboptimalem Sichtungsergebnis eingesetzt.<br />
„Unser Lieferant verfügt über ein Versuchslabor. Hier<br />
werden Materialproben gefördert, getrennt, bewertet gemischt<br />
und erneut so lange im Kreislauf gefördert, bis die beste<br />
Einstellung für den Baustellenbetrieb gefunden ist. Die Werte<br />
und Koordinaten werden dann 1:1 auf die Baustellen übertragen.<br />
Das spart Zeit, Kosten und sichert die Qualität“, so<br />
Rüdiger Christophel.<br />
... auch Ihre Vorstellungen.<br />
In unseren Hallen realisieren wir ...<br />
www.christophel.com<br />
CRACO GmbH<br />
Naubergstraße 6<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 43
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
SBM Mineral Processing<br />
Bodenaushub und Mischabbruch<br />
ersetzen Primärrohstoffe<br />
Die Wilhelm Büchel AG aus Liechtenstein wollte die für ihre Konstruktionsbetonproduktion<br />
bislang zugekauften 120.000 Tonnen Rohkies pro<br />
Jahr möglichst vollständig ersetzen. Stattdessen sollten Bodenaushub<br />
und Mischabbruch, die bei den Baumaßnahmen des Unternehmens reichlich<br />
anfallen, durch eine umfassende Aufbereitung in den Produktionsprozess<br />
neuen Betons zurückgeführt werden.<br />
Aufgrund der langen Erfahrung beim<br />
Bau stationärer Aufbereitungsanlagen<br />
konnte sich SBM Mineral Processing<br />
dieser Aufgabe stellen. Im Prinzip gleicht<br />
der Gesamtablauf einer klassischen Kiesaufbereitung.<br />
Vorgebrochenes Material<br />
wird in mehreren Schritten gewaschen<br />
und klassiert. Wie in modernen effizienten<br />
Kieswerken heute üblich,<br />
vollzieht sich der rein<br />
physikalische Prozess der<br />
Schwerkraft folgend von<br />
oben nach unten, um die<br />
erforderliche zugeführte Energie möglichst<br />
gering halten zu können. Die technische<br />
Herausforderung liegt daher in<br />
der Umsetzung der Erfordernisse der<br />
ökologischen Nachhaltigkeit in Verbindung<br />
mit höchster Reinheitsqualität der<br />
mineralischen Endprodukte. Die Waschund<br />
Abscheidungsdurchgänge sowie<br />
ihre Positionierung im Gesamtablauf<br />
müssen bis ins Detail ineinandergreifen.<br />
Zur Realisierung der wirtschaftlichen Ansprüche<br />
des Auftraggebers war zudem<br />
ein weitgehend automatisierter Prozess<br />
gewünscht. Das betrifft etwa die Abscheidung<br />
jeglicher Eisen- und Nichteisenteile.<br />
Ebenso gehört eine Leichtstoffabscheidung<br />
im pulsierenden Aufwärtsstrom<br />
zum integrierten Ablauf, mit der<br />
Verunreinigungen wie Kunststoffe oder<br />
Holz zuverlässig entfernt werden. An bestimmten<br />
Schlüsselstellen ermöglicht<br />
Qualität der Endprodukte<br />
beeindruckt<br />
alle Beteiligten<br />
eine flexible Anpassung an verschiedenste<br />
Einsatzszenarien vielfältige Optionen.<br />
So lassen sich einzelne Stationen der Aufbereitung<br />
bedarfsweise zuschalten oder<br />
im Waschprozess umgehen, was zusätzlichen<br />
Effizienzgewinn bringt. Da es sich<br />
beim Ausgangsmaterial um Recyclingstoffe<br />
unterschiedlicher Qualität handelt,<br />
verfügt die Anlage über<br />
zwei voneinander getrennte<br />
geschlossene<br />
Wasserkreisläufe. Die Aufbereitung<br />
umfasst alle<br />
Schritte bis zum fertigen Produkt und<br />
endet mit der abschließenden entwässerten<br />
Siebfraktionierung, die nahtlos<br />
übergeht in den rezeptbasierten Abruf<br />
der für die Betonfertigung erforderlichen<br />
Körnungsgemische.<br />
Die Präzision und Effizienz der Durchführung<br />
machen hier den Unterschied in<br />
Verbindung mit einer perfekten Harmonisierung<br />
der Abläufe. Von SBM wurde<br />
die komplette Anlagentechnik zusammengefügt.<br />
Deshalb hat die Aufbereitung<br />
beim Kunden eine eigene Bezeichnung<br />
bekommen: BUREMA als Abkürzung<br />
für: BUechel-REcycling-MAschine.<br />
Der Name ist Programm, denn die gesamte<br />
komplexe Anlage funktioniert in<br />
Gestalt einer aufeinander abgestimmten<br />
homogenen Maschine. Das Ergebnis<br />
konnte aus dem Stand heraus das Stadium<br />
einer Pilotanlage hinter sich lassen,<br />
sondern arbeitet in der Betriebspraxis der<br />
Wilhelm Büchel AG seit Beginn an höchst<br />
wirtschaftlich. „Wir haben unsere Zielvorgabe<br />
vollständig erfüllt, die Wiedereinbeziehung<br />
in den Produktkreislauf<br />
Beton beträgt tatsächlich an die 100<br />
Prozent“, bestätigen die Verantwortlichen<br />
der Wilhelm Büchel AG. Die Qualität<br />
der Endprodukte beeindruckt alle<br />
Beteiligten: „Wir dürfen heute bei den<br />
Körnungen aus der BUREMA mit Recht<br />
von Sekundärrohstoffen sprechen, die<br />
bisherigen Begriffsgrenzen des RC-Materials<br />
sind definitiv gesprengt“, so das<br />
Unternehmen. In allen relevanten bauphysikalischen<br />
und chemischen Merkmalen<br />
entspricht der Rohkies aus der BURE-<br />
MA entsprechenden Produkten aus Primärrohstoffen.<br />
Die hohe und verlässlich<br />
gleichbleibende Qualität hat auch die<br />
Genehmigungsbehörden überzeugt.<br />
www.sbm-mp.at<br />
Die Herausforderung bestand auch<br />
darin, auf minimalem Raum eine komplexe<br />
stationäre Anlage mit zahlreichen<br />
Prozessschritten unterzubringen.<br />
Foto: SBM Mineral Processing<br />
44 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Kormann Rockster Recycler<br />
Neuer Windsichter lässt sich auch nachrüsten<br />
Die österreichische Rockster Recycler<br />
GmbH hat einen Windsichter-<br />
Nachrüstsatz für ihre mobilen Brecher<br />
entwickelt. Mit relativ geringem Aufwand<br />
können die zu produzierenden<br />
Endprodukte deutlich im Wert gesteigert<br />
werden. Die zum Teil unvermeidlichen<br />
Verunreinigungen des Brechgutes<br />
werden einfach „weggeblasen“.<br />
Durch den Windsichter RVB1700 lassen<br />
sich leichte Bestandteile wie zum Beispiel<br />
Papier, Holz oder Kunststoffanteile<br />
vom Brechgut trennen. So wird ein reineres<br />
und qualitativ hochwertigeres<br />
Endprodukt erzeugt. Herzstück des<br />
Rockster RVB1700 ist ein variabel regulierbares<br />
Gebläse, das über flexible Verbindungsschläuche<br />
die in der Neigung<br />
verstellbare Luftdüse versorgt. Durch<br />
einen schmalen Schlitz tritt der Luftstrom<br />
aus und bläst schräg von unten<br />
durch das gebrochene Material, sodass<br />
die unerwünschten Leichtstoffe wie<br />
Styropor, Textilien, Gips, Folien, Holz,<br />
etc. entfernt werden.<br />
Der Windsichter wird technisch vollständig<br />
in die jeweilige Maschinenserie<br />
integriert und hydraulisch betrieben. Das<br />
Windsichter-Paket wird von Rockster bei<br />
Neumaschinen als Option mitangeboten.<br />
Für bestehende Anlagen bietet<br />
Rockster Recycler einen Nachrüstsatz an.<br />
Dieser kann durch das Rockster-Serviceteam<br />
in der Zentrale in Ennsdorf oder vor<br />
Ort beim Kunden montiert werden. Sollte<br />
der Kunde die technischen Montage-<br />
Möglichkeiten selbst im Haus haben,<br />
kann dieses Nachrüstpaket auch in<br />
Eigenregie montiert werden.<br />
www.rockster.at<br />
Der neue<br />
Rockster-<br />
Windsichter<br />
RVB1700 hier<br />
noch beim<br />
Testlauf.<br />
Foto: Kormann<br />
Rockster Recycler<br />
GmbH<br />
DER PRODUKT MANAGER<br />
ÜBER DEN VORZERKLEINERER ATLAS:<br />
BRUTAL PRODUKTIV,<br />
EXTREM SPARSAM.<br />
Stefan Scheiflinger-Ehrenwerth<br />
Produkt Mananger<br />
Einfach intelligent: Als erster Zweiwellen-Vorzerkleinerer mit rein elektrischem Lindner-Riemenantrieb ist<br />
der Atlas in Sachen Effizienz auf der Überholspur. Das intelligente Energiemanagement nutzt dabei nicht<br />
nur den hohen Wirkungsgrad der starken Elektromotoren, sondern sorgt durch blitzschnelles Reversieren<br />
für kontinuierlich hohen Austrag bei geringem Energiebedarf. Mehr erfahren: l-rt.com/atlas<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 45
Zerkleinern<br />
Lindner<br />
Neuer Atlas-Zerkleinerer mit<br />
intelligentem Energiemanagement<br />
Mit dem Atlas 5500 bietet Lindner Recyclingtech einen Shredder an, der<br />
die steigenden gesetzlichen und wirtschaftlichen Anforderungen an die<br />
Separier- und Sortierleistung von Abfallwertstoffen in EBS-Produktionsstätten<br />
erfüllt. Der neue Atlas ergänzt die stationäre Vorzerkleinerung<br />
von Lindner um ein asynchrones Zwei-Wellen-Zerkleinerungssystem und<br />
wurde auf der IFAT 20<strong>18</strong> in München in den Markt eingeführt.<br />
Ausgelegt auf sehr hohe Verfügbarkeit<br />
(24 Stunden, sieben Tage die<br />
Woche), liegt die Durchsatzleistung des<br />
„reißenden Zweiwellers“ für gröbere<br />
Korngrößen und gleichmäßigen Materialaustrag<br />
je nach Aufgabematerial bei 40<br />
bis 50 Tonnen pro Stunde, bei Hausmüll<br />
sogar bei bis zu 70 Tonnen pro Stunde.<br />
Folglich können mehr Wertstoffe, vor<br />
allem Kunststoffe wie Folien, aus Abfallgemischen<br />
aus der haushaltsnahen<br />
Sammlung sowie aus Gewerbe und Industrie<br />
für das Recycling erfasst werden.<br />
Darüber hinaus ist es möglich, entspre-<br />
chend ambitionierte Quotenvorgaben<br />
und Richtlinien – im Sinne des EU-Kreislaufwirtschaftspakets<br />
– zu erfüllen. Die<br />
dem Vorzerkleinerungsprozess nachgeschaltete<br />
Sortiertechnik<br />
in der EBS-Aufbereitungslinie<br />
erhält ein perfekt<br />
dosiertes und<br />
gleichmäßiges Austragskorn<br />
und damit die bestmögliche<br />
Voraussetzung für einen maximalen Wirkungsgrad<br />
der Sortieranlage, wie zum<br />
Beispiel bei NIR-Sortierautomaten.<br />
Den gleichmäßigen Materialaustrag<br />
Sehr hohe Verfügbarkeit<br />
– 24 Stunden, sieben<br />
Tage die Woche<br />
gewährleistet das neue asynchron drehende<br />
Wellensystem des langsam laufenden<br />
Shredders mit hohem Drehmoment.<br />
So können beim Atlas beide Wellen der<br />
robusten Schnitteinheit mit massivem<br />
Gegenschneidrahmen und aggressivem<br />
Selbsteinzug, unabhängig voneinander<br />
gedreht werden. Kommt aufgrund von<br />
Störstoffen oder durch zähes und nassschweres<br />
Aufgabematerial eine der beiden<br />
Wellen zum Stillstand, zerkleinert der<br />
Atlas im Asynchronbetrieb<br />
mit der zweiten<br />
Welle ganz normal weiter.<br />
Die Zerkleinerung<br />
erfolgt demnach in<br />
beide Richtungen, was die hohe Durchsatzleistung<br />
erklärt. In der Realität befreit<br />
die zweite Welle bei einer Blockade sogar<br />
die erste Welle, wodurch so gut wie keine<br />
manuellen Eingriffe nötig sind.<br />
Der neue Zwei-Wellen-<br />
Vorzerkleinerer Atlas<br />
5500 ist schon im<br />
Einsatz.<br />
46 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Zerkleinern<br />
Der Atlas 5500 in Aktion: Vergleich von In- (links) und Outputmaterial aus Haus- und Gewerbemischabfällen. Fotos: Lindner<br />
Möglich wird diese Leistung durch ein<br />
besonderes Antriebskonzept: Der Atlas-<br />
5500-Zwei-Wellen-Zerkleinerer ist mit<br />
einem E-Antrieb ausgestattet. Bei einer<br />
typischen elektrischen Antriebsleistung<br />
von 2 x 110 kW wird<br />
mithilfe eines intelligenten<br />
Energiemanagementsystems<br />
namens<br />
DEX (Dynamic Energy Exchange) stets der<br />
optimale Betriebspunkt geschaffen. Beim<br />
Reversieren ändert die Welle dreimal<br />
schneller die Drehrichtung, als es bei<br />
einem Shredder ohne DEX der Fall ist.<br />
Mit dem neuen DEX wurde dem<br />
bewährten Lindner-Asynchronmotor-<br />
Riemenantrieb eine spezielle lastabhängige<br />
Energieregelung verpasst. Bremst eine<br />
der beiden Zerkleinerungswellen ab und<br />
Möglich wird diese Leistung<br />
durch ein besonderes<br />
Antriebskonzept<br />
kommt zum Stillstand, geht die vorhandene<br />
Energie nicht einfach in Form von<br />
Wärme verloren, sondern wird <strong>aktiv</strong> in der<br />
Zerkleinerung genutzt. Der Atlas verbraucht<br />
dadurch bis zu 40 Prozent weniger<br />
Energie als vergleichbare<br />
Zwei-Wellen-Zerkleinerer<br />
mit<br />
konventionellem Hydraulikantrieb<br />
und identer Antriebsleistung.<br />
Stationäre Elektro-Hydraulikantriebe<br />
sind seit rund 30 Jahren technischer Standard<br />
bei Shreddern und haben den Vorteil,<br />
dass Druck und Drehrichtung schnell<br />
geändert werden können. Generell erzeugt<br />
der Betrieb derartiger Maschinen<br />
jedoch viel Lärm und Wärme, was einen<br />
enormen Energieverlust bedeutet. Außerdem<br />
bilden sich an den Hydraulik-<br />
Hochdruckschläuchen oft Leckagen, sodass<br />
leicht Hydraulik-Flüssigkeiten austreten<br />
können. Beim neuen Atlas mit<br />
leisem E-Antrieb gibt es hingegen keine<br />
häufigen Ölwechsel und Ölnachfüllungen.<br />
Die bewährte drehmomentschaltende<br />
Sicherheitskupplung von Lindner<br />
schützt zuverlässig vor Beschädigungen<br />
der Antriebseinheit der Maschine bei<br />
Blockaden durch Störstoffe. Das kontrollierte<br />
Herunterfahren der Maschine via<br />
bewährt robuster Sensorik schont zusätzlich<br />
sämtliche Komponenten. Gesteuert<br />
wird der Zerkleinerer komfortabel per<br />
Fernbedienung vom Beschickungsfahrzeug<br />
(Radlader, Bagger) oder von der<br />
Leitwarte aus.<br />
www.l-rt.com/atlas<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 47
Zerkleinern<br />
Suez<br />
Fotovoltaik-Recycling-Anlage erfolgreich gestartet<br />
Seit September 20<strong>18</strong> betreibt Suez am<br />
Standort in Knittlingen eine Anlage,<br />
die auf das Recycling von siliziumbasierten<br />
Solarmodulen spezialisiert ist. Die<br />
Module selbst bestehen neben Silizium<br />
aus Glas, Aluminium, Kupfer, Edelmetallen<br />
und einer Reihe von Polymeren. Im<br />
bisherigen Recyclingprozess werden lediglich<br />
das Glas, das Aluminium aus den<br />
Rahmen und das in den Kabeln enthaltene<br />
Kupfer der Altmodule verwertet. Die<br />
neue, weltweit einzigartige Anlage ist so<br />
konzipiert, dass mehr als 90 Prozent aller<br />
enthaltenen Materialien zurückgewonnen<br />
werden. In dem neuen Recyclingprozess<br />
werden mechanische, thermische<br />
und elektrochemische Verfahren so<br />
kombiniert, dass pro Jahr bis zu 50.000<br />
Altmodule hocheffizient recycelt und<br />
wertvolle Rohstoffe in den Materialkreislauf<br />
zurückgeführt werden.<br />
Deutschland zählt zu den führenden<br />
Ländern im Fotovoltaikmarkt. In den letzten<br />
25 Jahren ist hierzulande die Zahl der<br />
installierten Fotovoltaikanlagen rasant<br />
gestiegen. Nach heutigen Erkenntnissen<br />
erreichen Fotovoltaikmodule nach 25 bis<br />
30 Jahren das Ende ihrer Lebenszeit.<br />
Die innovative Recyclinganlage für siliziumbasierte Fotovoltaikmodule erreicht eine<br />
Verwertungsquote von über 90 Prozent. Grafik: Suez Deutschland<br />
Somit ist davon auszugehen, dass spätestens<br />
ab 2020 große Mengen an Altmodulen<br />
entsorgt werden müssen. Suez<br />
schätzt, dass allein in Deutschland die<br />
Zahl der zu verwertenden Altmodule bis<br />
2026 auf 50.000 Tonnen pro Jahr steigen<br />
wird, bis 2040 soll sie sich noch einmal<br />
auf 200.000 Tonnen vervierfachen. Aufgrund<br />
dieser Prognose ist 2016 das europäische<br />
Projekt ELSi entstanden, das im<br />
Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms<br />
„Horizon 2020“ der Europäischen<br />
Union gefördert wurde. Geleitet<br />
wird das Projekt von Suez, Geltz<br />
Umwelt-Technologie, einem erfahrenen<br />
Anlagenbauer, sowie dem Fraunhofer-<br />
Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik.<br />
Ziel ist die Rückgewinnung<br />
und Wiederverwertung aller in siliziumbasierten<br />
Fotovoltaikmodulen enthaltenen<br />
Materialien. Darüber hinaus wird ein<br />
vollständiges Recyclingsystem der Module<br />
angestrebt, und zwar von der notwendigen<br />
Logistikkette für die Sammlung<br />
der Module über die Trennung der<br />
Materialbestandteile in der neu entwickelten<br />
Anlage bis hin zur Verwertung<br />
der gewonnenen Sekundärrohstoffe.<br />
www.suez.de/solarmodule<br />
THM<br />
Neue Maschinen für schwierige Zerkleinerungsaufgaben<br />
Für anspruchsvolle und schwierige Zerkleinerungsaufgaben<br />
kann die THM<br />
<strong>recycling</strong> solutions GmbH zwei neue Granulatoren<br />
vorstellen.<br />
Bei den neuen Granulatoren vom Typ<br />
ZMK1607 und ZMK2007 handelt es sich<br />
um eine neu eingeführte Granulator-<br />
Baureihe. In ihrer extrem verstärkten Ausführung<br />
eignet sich diese neue Baureihe<br />
insbesondere für anspruchsvolle, fordernde<br />
und schwierige Aufgabenstellungen,<br />
wie zum Beispiel die Zerkleinerung von<br />
Elektronikschrott, Reifengummi, Aluminium,<br />
Kupfer und anderen Metallen. Dieser<br />
Maschinentyp ist in einer Arbeitsbreite<br />
von 1600 mm und einem Antriebsmotor<br />
von 250 kW (ZMK1607) wie auch in einer<br />
Arbeitsbreite von 2000 mm mit einem<br />
Antriebsmotor von 315 kW (ZMK2007)<br />
verfügbar. Je nach Aufgabenstellung<br />
steht für diesen Maschinetyp ein hydraulisch<br />
betätigter Pendel-Nachdrücker<br />
optional zur Verfügung.<br />
Als zweite neue Maschine präsentiert<br />
THM den Universal-Granulator vom Typ<br />
XG2400. Damit lässt sich großes und<br />
sperriges Aufgabegut einstufig auf die<br />
gewünschte Endgröße zerkleinern. Das<br />
ideale Einsatzgebiet ist die einstufige Erzeugung<br />
von Ersatzbrennstoff, die Zerkleinerung<br />
von Kabelschrott sowie von<br />
Pkw-Reifen. Der Universal-Granulator hat<br />
eine Arbeitsbreite von 2400 mm und<br />
kann wahlweise, je nach Aufgabenstellung,<br />
mit 1 x 200 kW oder 2 x 200 kW<br />
angetrieben werden. Die Maschinengrundlage<br />
des neuen Granulators besteht<br />
aus einer Kombination des bewährten<br />
AG-Granulators mit einem XL-Vorzerkleinerer.<br />
Die Schneidgeometrie der<br />
Rotor- und Statormesser ist an die THM-<br />
Granulatoren der Baureihen ZM und AG<br />
angelehnt und das Mahlgehäuse stammt<br />
aus dem XL-Vorzerkleinerer.<br />
www.thm-rs.de<br />
Der neue THM-Granulator vom Typ<br />
ZMK2007 mit Pendelnachdrückeinrichtung.<br />
Foto: THM<br />
48 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> ON TOUR<br />
T & B electronic: Wenn’s brennt –<br />
dann ist’s zu spät<br />
Auch in der Recyclingindustrie wird der vorbeugende<br />
Brandschutz immer wichtiger. Die im südniedersächsischen<br />
Alfeld ansässige T & B electronic GmbH kann im<br />
anlagentechnischen Brandschutz auf eine über 30-jährige<br />
Erfahrung zurückblicken, die gerade im Recycling von<br />
großem Vorteil sein dürfte.<br />
N<br />
icht ganz einfach, das Thema Brandschutz,<br />
und das nicht nur in der Recyclingindustrie.<br />
Was fast wie ein Vorurteil<br />
klingen könnte, wird bei unseren Besuchen<br />
vor Ort leider immer wieder bestätigt,<br />
etwa nach dem Motto: „Es hat noch<br />
nie gebrannt, und wir sind auch gut versichert<br />
…“ Dass im Ernstfall Gerichte das<br />
nicht unbedingt so sehen müssen, macht<br />
eine Urteilsbegründung des OVG Lüneburg<br />
vom 23. September 1976 deutlich,<br />
in der es heißt: „Der Umstand, dass in<br />
einem Industriebetrieb jahrzehntelang<br />
kein Brand ausgebrochen ist, beweist<br />
nicht, dass insofern keine Gefahr besteht,<br />
sondern stellt für die Betroffenen einen<br />
Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit<br />
50 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Überall dort, wo pneumatische Transporteinrichtungen<br />
und mechanische<br />
Förderanlagen im Einsatz sind, kann es<br />
durch Funkenflug zu Bränden oder auch<br />
Filterexplosionen kommen. Dort helfen<br />
Funkenlöschanlagen.<br />
Links (Seite 50) die Detektoren und<br />
rechts die eigentliche Löscheinrichtung.<br />
Im hauseigenen Technikum können<br />
Brandversuche realistisch demonstriert<br />
werden. Hier zeigt Sven Korth eine<br />
Brandfrüherkennung.<br />
gerechnet werden muss.“ Deutlicher<br />
kann man es wohl kaum formulieren.<br />
Brände richten in Deutschland jährlich<br />
Schäden in Milliardenhöhe an, wie viele<br />
es in Industrieunternehmen sind, lässt<br />
sich nicht einmal annähernd schätzen,<br />
und dennoch nimmt die Gefahr ständig<br />
zu. Gerade hochkalorische Stoffe in Produktions-<br />
und Lagerbereichen stellen ein<br />
enormes Risiko dar, wenn sie bewegt<br />
oder in welcher Art auch immer „behandelt“,<br />
das heißt zum Beispiel auch zerkleinert<br />
werden. Holzige Materialien,<br />
Kunststoffe, Papier, aber auch Mischund<br />
Restmüllfraktionen sind nur ein Teil<br />
davon, hinzu kommen inzwischen in den<br />
verschiedenen Recyclingbranchen die<br />
immer aufwendigeren Aufbereitungsverfahren,<br />
um qualitativ hochwertige Endprodukte<br />
zu gewinnen.<br />
Vorbeugender Brandschutz ist also ein<br />
Thema, das man im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „nicht unter den Teppich kehren“<br />
darf und kann.<br />
Von den Funkenlöschanlagen zu<br />
den Sprühwasserlöschanlagen<br />
1984 wurde von Manfred Tolle und Dieter<br />
Buro in Alfeld an der Leine südlich von<br />
Hildesheim die T & B electronic gegründet,<br />
das sich als kleines und schlagkräftiges<br />
Unternehmen schon von Anfang an<br />
intensiv mit dem Thema Brandschutz<br />
beschäftigte. In dem modernen und sehr<br />
freundlich gestalteten Betriebsgebäude<br />
in der Industriestraße treffen wir uns mit<br />
Vertriebsleiter René Schwertfeger und<br />
Dipl.-Physiker Thomas Warnecke, der seit<br />
2008 als geschäftsführender Gesellschafter<br />
im Unternehmen tätig ist.<br />
Seit der Gründung dürften mehr als<br />
30.000 T & B-Anlagen weltweit verkauft<br />
worden sein, heute ist das Unternehmen<br />
in vier Erdteilen vertreten. Thomas<br />
Warnecke erzählt: „Zurzeit sind wir hier<br />
mit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
tätig – Tendenz steigend. 2013<br />
haben wir hier im Gewerbegebiet einen<br />
neuen Standort bezogen, da wir einfach<br />
mehr Platz brauchten. Aus verschiedenen<br />
Komponenten bauen wir nach Kundenwunsch<br />
schlüsselfertige Anlagen zusammen,<br />
wobei aus unserer Sicht das Engineering<br />
und unsere langjährige Erfahrung<br />
die wesentlichen Grundlagen unseres<br />
Erfolgs sind. Am Anfang steht daher<br />
immer die Beratung des Kunden, um<br />
gemeinsam mit ihm die optimale Lösung<br />
für sein Anliegen zu finden. Dann wird<br />
T & B electronic<br />
GmbH<br />
Industriestraße 3<br />
31061 Alfeld<br />
Tel.: +49 5<strong>18</strong>1 85 525-0<br />
Fax: +49 5<strong>18</strong>1 85 525-29<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 51
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Seit Anfang 20<strong>18</strong> wird die Infrarot-<br />
Brandfrüherkennung mithilfe<br />
einer Wärmebildkamera angeboten.<br />
Im linken Bild die Fläche, um die es geht<br />
– rechts die Infrarot-Aufnahme und<br />
Einteilung in die unterschiedlichen<br />
Löschzonen.<br />
die Anlage geplant und im Zusammenbau<br />
so modifiziert, dass es passt. Was das<br />
Thema Brandschutz generell anbelangt,<br />
muss allerdings immer noch viel Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden!“<br />
Begonnen hat die Unternehmensgeschichte<br />
mit den Funkenlöschanlagen,<br />
die auch heute noch ein wesentliches<br />
Standbein sind. Überall dort, wo pneumatische<br />
Transporteinrichtungen und<br />
mechanische Förderanlagen im Einsatz<br />
sind, kann es durch Funkenflug zu Bränden<br />
oder auch Filterexplosionen kommen.<br />
Der Funkenflug entsteht durch<br />
Verarbeitungsmaschinen oder durch<br />
Materialverunreinigungen. Typische Beispiele<br />
sind holzverarbeitende Betriebe,<br />
aber auch Anlagen, wo es durch die Verarbeitung<br />
des Materials sehr staubig zugeht.<br />
Zu den Funkenlöschanlagen gehören<br />
ein Funkenmelder, die Löscheinrichtungen<br />
mit jeweils mindestens zwei<br />
Düsen und natürlich eine Funkenmeldezentrale,<br />
die vom Funkenmelder die<br />
Signale eines Funkenfluges empfängt.<br />
Schon innerhalb von weniger als 5 Sekunden<br />
wird ein Sprühnebel aus Wasser<br />
punktgenau auf das betroffene Förderband<br />
aufgebracht. In der Regel muss die<br />
Anlage daher nicht abgeschaltet werden.<br />
Ganz schön clever, und es funktioniert.<br />
Mindestens genauso effektiv sind die<br />
Sprühwasserlöschanlagen, die sich zum<br />
Beispiel bei Müllbunkern, jedoch auch im<br />
Recyclingbereich bewährt haben. Hier<br />
geht es darum, auf Lagerflächen eine<br />
mögliche Brandausbreitung auch mithilfe<br />
eines entsprechend engmaschigen<br />
Düsennetzes zu verhindern. Ein solches<br />
Düsennetz lässt sich durchaus mit einer<br />
Sprinkleranlage vergleichen, wobei T & B<br />
Löschgruppe 1 Löschgruppe 2 Löschgruppe 3 Löschgruppe 4<br />
sehr großen Wert auf ein zielgerichtetes<br />
und wassersparendes Düsensystem legt.<br />
Auch in diesem Fall ist die Branddetektion<br />
von großer Bedeutung. Sie erfolgt in<br />
der Regel mit Flammen-, Rauch- oder<br />
auch Wärmemeldern, die natürlich sehr<br />
genau auf die örtlichen Gegebenheiten<br />
eingestellt werden. „Hier kommt unsere<br />
langjährige Erfahrung auch mit unterschiedlichsten<br />
Materialien zum Tragen.<br />
So können wir den Kunden genau das<br />
auf ihre Anwendung passende System<br />
anbieten“, wie René Schwertfeger ergänzend<br />
anmerkt.<br />
Infrarot-Brandfrüherkennung<br />
hat keine Probleme mit Rauch<br />
und Staub<br />
Mehr als „passend“ dürfte auch die seit<br />
Anfang 20<strong>18</strong> angebotene Infrarot-Brandfrüherkennung<br />
mithilfe einer Wärmebildkamera<br />
sein. Diese kommt auf eher größeren<br />
Flächen zum Tragen: In Kombination<br />
mit einer Sprühwasser-Löschanlage<br />
ist dieses hochmoderne und weitgehend<br />
unempfindliche System in der Lage,<br />
Brände vollautomatisch zu löschen. Dazu<br />
wird der Überwachungsbereich in einzelne<br />
Sektionen unterteilt, die jeweils einer<br />
Sprühwasser-Alarmventilstation zugeordnet<br />
sind. Da die sehr mobilen und<br />
flexibel einstellbaren Kameras die Position<br />
des Brandherdes genau ermitteln,<br />
kann zielgerichtet die Sprühwasser-<br />
Löschsektion angesteuert werden, die<br />
sich über dem Brandherd befindet.<br />
Damit wird natürlich auch der Einsatz<br />
von Löschwasser minimiert. Parallel zur<br />
Löschung wird das Personal der Anlage<br />
alarmiert und die betroffene Maschine<br />
zeitgleich abgeschaltet. Gerade dieses<br />
neue System dürfte für Recyclinganlagen<br />
von großem Interesse sein, denn die Infrarottechnik<br />
hat keine Probleme mit<br />
Rauch oder Staub.<br />
52 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Freuen sich über<br />
den Erfolg ihres<br />
Unternehmens<br />
(von links nach<br />
rechts):<br />
René Schwertfeger,<br />
Thomas Warnecke<br />
und Sven Korth.<br />
Fotos: T & B electronic<br />
GmbH; Fotolia: Ivan Tsyrkunovich<br />
(Foto Seite 52 oben);<br />
hst<br />
Bei einem Rundgang im Firmengebäude<br />
wird schnell deutlich, dass in Alfeld<br />
wirklich der aktuelle Stand der Technik<br />
gepflegt und umgesetzt wird. Dies sieht<br />
man nicht nur in den Büros der Entwickler,<br />
die mit viel Messtechnik und ebenso<br />
viel Wissen die Anlagen auf die Kundenwünsche<br />
zuschneiden, sondern auch im<br />
unternehmenseigenen Technikum, das<br />
den Kunden anhand verschiedener Anlagen<br />
sehr realistische Brandversuche<br />
demonstriert. Sehr anschaulich das<br />
Ganze, und sauber zudem.<br />
Thomas Warnecke hat noch eine weitere<br />
Information, die man nicht unterschätzen<br />
sollte: „Werden Funkenlöschanlagen<br />
installiert, die den Richtlinien des<br />
Verbandes der Sachversicherer entsprechen,<br />
gewähren die Sachversicherer<br />
einen Rabatt von immerhin bis zu 15<br />
Prozent!“<br />
Kurze Wege und passende<br />
Anlagenkombination<br />
Brandschutz, das ist ein Thema, das vielfach<br />
unterschätzt wird. Mit T & B electronic<br />
gibt es einen Partner, der großen<br />
Wert „auf kurze Wege, die richtigen Ansprechpartner<br />
und die passende Anlagenkonfiguration<br />
und -Kombination im<br />
Sinne des Kunden“ legt – so René<br />
Schwertfeger und Thomas Warnecke.<br />
„Vielleicht unterscheiden uns diese Kombination<br />
und die Schnelligkeit unseres<br />
Teams von größeren Unternehmen in<br />
diesem Arbeitsfeld, aber im Falle eines<br />
Falles kann es gerade im Brandschutz<br />
eigentlich nie schnell genug gehen!“ hst<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 53
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Borema<br />
Personenschutz an erster Stelle<br />
Arbeitssicherheit hat höchste Priorität.<br />
Täglich begeben sich Bediener<br />
von Ballenpressen, Zerkleinerungs-<br />
und Recyclinganlagen unbewusst<br />
in Gefahr. Die gesetzlich<br />
geforderten Maßnahmen wie Not-<br />
Halt-Tasten und Reißleinen schützen<br />
Personen bei Weitem nicht in<br />
allen Situationen. Ist beispielsweise<br />
eine Person handlungsunfähig,<br />
kann sie im Notfall eine Anlage<br />
nicht selbst stoppen.<br />
Die EU-Maschinenrichtline fordert mit<br />
der Norm DIN EN 16252:2013-03<br />
bei Unterflurbeschickungen ohne<br />
Schutzabschrankungen den Einsatz von<br />
baumuster-geprüften „berührungslosen<br />
Personenschutzsystemen“ nach dem sogenannten<br />
„Performancelevel c“. Das<br />
europaweit baumustergeprüfte „Life<br />
Guard PSS i-BOR 17“ der Borema Umwelttechnik<br />
AG geht sogar einen Schritt<br />
weiter und erfüllt den höheren Performancelevel<br />
„d“.<br />
Im Vergleich zu anderen angebotenen<br />
Personenschutzsystemen gibt es wesentliche<br />
Unterschiede, die das Borema-<br />
System besonders<br />
kennzeichnen.<br />
Jede Person trägt<br />
einen RFID-Transponder:<br />
Geht dieser verloren oder wird er<br />
beschädigt, ist die Person nicht mehr<br />
durch das System geschützt. Das Life<br />
Guard PSS i-BOR 17 kontrolliert die<br />
Transponder automatisch, sobald sich<br />
die Person im Gefahrenbereich befindet.<br />
Alle sicherheitsrelevanten<br />
Vorkommnisse werden<br />
dokumentiert<br />
Bei Fehlfunktionen, Erreichen eines<br />
Prüfzyklus oder Verlust eines P-TAG-<br />
Transponders warnt das Life Guard die<br />
Person akustisch und optisch. Eine Eigenkontrolle<br />
durch die Benutzer ist<br />
nicht erforderlich.<br />
Herkömmliche Personenschutzsysteme<br />
protokollieren darüber hinaus keine<br />
Vorkommnisse im Zusammenhang mit<br />
dem System. Das Borema-System protokolliert<br />
alle sicherheitsrelevanten Vorkommnisse.<br />
Über das 7-sprachige Touchdisplay<br />
des ALM-Logikmoduls sind alle<br />
Vorkommnisse jederzeit einsehbar.<br />
Personenschutzsysteme, die in tiefen<br />
Frequenzbereichen arbeiten,<br />
können durch Einflüsse<br />
wie zum Beispiel<br />
Funkantennen oder Fernbedienungen<br />
Fehlschaltungen verursachen.<br />
Das Life Guard PSS i-BOR 17 arbeitet<br />
im Bereich von 868 MHz und kann<br />
auch im Umfeld von Antennen oder<br />
Frequenzumformern zuverlässig eingesetzt<br />
werden.<br />
Eine bekannte Notsituation: Eine<br />
handlungsunfähige Person auf dem<br />
Zufuhrband. Wer bemerkt es?<br />
Das ALM-Logikmodul kann zum Beispiel<br />
am Steuerschrank einer Ballenpresse<br />
montiert werden.<br />
54 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Konventionelle Personenschutzsysteme setzen vor der<br />
Gefahrenstelle eine Antenne mit Schutzfeldfunktion auf.<br />
Diese können aber oft mit Material verschüttete Personen<br />
nicht erkennen, es besteht eine Scheinsicherheit. Das Life<br />
Guard PSS i-BOR 17 setzt auf das Konzept einer umlaufenden<br />
Spule, den ATM-Rahmen. Da das Frequenzfeld von allen vier<br />
Seiten her aufgebaut wird, können auch verschüttete Personen<br />
erkannt und die Anlage sicher abgeschaltet werden.<br />
Bei Bedarf können, um Fehlschaltungen zu vermeiden, bei<br />
seitlichen Begehungen Abschirmelemente eingesetzt<br />
werden. Das AUM-Autorisierungsmodul macht es möglich,<br />
dass nur die Personen, die einen Transponder mit Berechtigung<br />
tragen, die Anlage starten können. Eine akustische bzw.<br />
optische Anlaufwarnung sowie eine kontrollierte Abschaltfunktion<br />
bei Nichtgebrauch der Anlage sind standardmäßig<br />
integriert.<br />
Das Life Guard PSS i-BOR 17 zeichnet sich durch den Standard<br />
Industrie 4.0 aus. Mit dem COM-Kommunikationsmodul<br />
können alle relevanten Vorkommnisse des PSS-Systems<br />
entweder in einem Prozessleitsystem oder auf einer Webcloud<br />
visualisiert und ausgewertet werden. Gelangt eine<br />
Person in das Schutzfeld des Systems, wird der Anlagenverantwortliche<br />
umgehend über eine SMS-Mitteilung informiert,<br />
die verunfallte Person wird umgehend erkannt und<br />
kann schnell geborgen werden.<br />
Das Life Guard PSS i-BOR 17 der Borema Umweltechnik<br />
AG ist ein innovatives Sicherheitssystem, das nach höchsten<br />
technischen Standards entwickelt und baumusterzertifiziert<br />
wurde.<br />
PORTALMONITORE FÜR<br />
RADIOAKTIVITÄTSKONTROLLE<br />
SAPHYGATE<br />
3.000 ANLAGEN<br />
WELTWEIT<br />
WARTUNGSARM<br />
VOLLAUTOMATISCH<br />
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SALES-RAD@BERTIN-INSTRUMENTS.COM<br />
www.borema.ch/lifeguard<br />
Das ATM-Aktivierungsmodul mit ATM-<br />
Frame ist hier am Band angebracht.<br />
Fotos: Borema Umwelttechnik AG<br />
ABRASION RESISTANT SOLUTIONS<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />
Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
von Halbzeugen bis hin zu fertigen<br />
Baugruppen. Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch<br />
handelsübliche und kundenspezifische Blechformate<br />
und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />
CREUSABRO ®<br />
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Neu im Programm: CREUSABRO ®<br />
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Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 55
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Flexco<br />
Lösungen für wirtschaftliche Förderprozesse<br />
Flexco bietet eine Reihe von Möglichkeiten<br />
an, wie sich bei Förderprozessen<br />
von Schüttgütern Materialrücktrag,<br />
Bandschieflauf, Materialverlust und<br />
Bandschlupf vermeiden lassen.<br />
Die Bandzentrierstation PTEZ eignet<br />
sich für leichte bis mittlere Anwendungen<br />
und für reversierbare Bänder mit bis<br />
zu 1200 Millimetern Breite. Betreiber von<br />
Förderanlagen können sie auch bei Bändern<br />
mit verschlissenen oder beschädigten<br />
Kanten einsetzen. Durch die einfache<br />
Bauweise von Halterungen und Bauteilen<br />
lässt sich die Station sehr einfach und<br />
schnell montieren. Hervorzuheben ist,<br />
dass die Rolle für die Bandführung schon<br />
ab dem Standardmodell mit Polyurethan<br />
beschichtet ist. Neu im Programm ist<br />
nun auch eine wirtschaftliche Version,<br />
bei der statt Polyurethan Gummi eingesetzt<br />
wird.<br />
Um in Stahlwerken oder in der Holzverarbeitung<br />
Materialverluste im Übergabebereich<br />
von Förderanlagen zu vermeiden,<br />
werden verschiedene Seitenabdichtungssysteme<br />
angeboten. Befestigungselemente<br />
kombiniert mit einer<br />
solchen Abdichtung isolieren das Schüttgut<br />
effektiv, ohne dabei die Banddecke<br />
des Gurts zu beschädigen. Damit können<br />
Betreiber auf einfache Weise die<br />
Staubent wicklung reduzieren und gleichzeitig<br />
den Materialdurchsatz erhöhen.<br />
Flexco liefert die Seitenabdichtungsklemmen<br />
für unterschiedlich starke Beanspruchungen.<br />
Sie lassen sich sehr leicht montieren<br />
wie beispielsweise die Baureihe<br />
Flex-Lok, die der Spezialist individuell<br />
auslegt. Damit eignen sie sich für verschiedene<br />
Förderbandanlagen – selbst<br />
für große und schwere Übergabe-<br />
Anwendungen.<br />
Steht das Förderband für Wartungsmaßnahmen<br />
still, kann es wegen seines<br />
Eigengewichts ungleichmäßig gespannt<br />
sein. Damit der Service-Techniker das<br />
Band sicher schneiden und stabil verbinden<br />
kann, sollte an der zu behandelnden<br />
Stelle die Kraft gleichmäßig über die<br />
gesamte Breite verteilt sein. Flexco präsentiert<br />
hierfür die Bandklemme TUG<br />
HD. Sie eignet sich für verschiedene<br />
Bandmaterialien und -arten – und erfüllt<br />
die hohen Sicherheitsstandards der<br />
Das Besondere am PTEZ:<br />
Die Rolle für die Bandführung<br />
ist schon im Standard mit Polyurethan<br />
beschichtet. Das erhöht die<br />
Lebensdauer und macht sie bei<br />
Feuchtigkeit griffiger.<br />
Foto: Flexco Europe GmbH<br />
Industrie. Mit der Klemme lässt sich der<br />
Gurt entweder spannen oder ziehen und<br />
damit fest fixieren.<br />
Der weiterentwickelte Kopfabstreifer<br />
EZP1T ist ebenfalls zu beachten. Das „T“<br />
steht für Torsionsfeder. Im Vergleich zur<br />
Spannfeder, die in der Standardversion<br />
verbaut ist, benötigt die komplette Komponente<br />
damit weniger Platz. Der EZP1T<br />
lässt sich einfach montieren, schnell warten<br />
und verbindet die Vorteile einer<br />
gründlichen Reinigung mit korrosionsbeständigem<br />
Stahl. Der Betreiber kann auf<br />
vier verschiedene PU-Blattvarianten zugreifen.<br />
www.flexco.com<br />
Tsurumi<br />
App fürs Pumpen-Programm hilft schnell weiter<br />
Allein 800 Pumpenmodelle für<br />
Schmutz-, Klar- und Abwasser bietet<br />
Tsurumi hierzulande an. Mithilfe einer<br />
kostenlosen App lässt sich die passende<br />
Pumpe schnell finden. Der kleine Helfer<br />
spricht sieben Sprachen und läuft auf<br />
Smartphones unter IOS und Android.<br />
Der Menü-Punkt „Hydraulische Auswahl“<br />
hilft weiter: Nach Anwählen des<br />
Einsatzgebietes und weiterer Merkmale<br />
Butti<br />
der mit den Stahlborsten,<br />
der oder keiner!<br />
fragt die App die Kernparameter zur Bestimmung<br />
des Betriebspunktes ab. Sind<br />
mindestens der Förderstrom und die<br />
Förderhöhe eingegeben, werden die<br />
passenden Pumpenmodelle ausgespuckt.<br />
Ein weiterer Klick, und sämtliche<br />
Technikdaten, Diagramme und<br />
Bauzeichnungen werden angezeigt.<br />
Mit der Projektfunktion können Pumpensammlungen<br />
für eine komplexe<br />
Anlage erstellt werden. Alle Inhalte<br />
lassen sich als PDF exportieren.<br />
Wer komplexer und mit noch mehr<br />
Details planen möchte, findet unter<br />
TsurumiSQL.eu im Internet ein umfangreiches<br />
Tool, das komplett im<br />
Browser-Fenster läuft.<br />
Tsurumis App für IOS und<br />
Android hilft beim Finden<br />
der richtigen Pumpe für<br />
Schmutz-, Klar- oder<br />
Abwasser.<br />
Foto: Tsurumi<br />
www.tsurumi.eu<br />
56 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Perma-tec<br />
Permanente und gezielte<br />
Schmierung von Pumpen<br />
Der direkte Kontakt zwischen Partikeln oder Schlamm und<br />
bewegten Teilen in einer Pumpe kann schnell zu deren<br />
Verschleiß führen. Um die Lebensdauer von Lagern zu maximieren,<br />
muss das Eindringen von festen Verunreinigungen<br />
und Wasser verhindert werden. Eine Abdichtung der Welle<br />
durch die Stopfbuchse kann nur durch permanente Schmierung<br />
der Packung – wie beispielsweise mit dem Perma-System<br />
Star Vario – sichergestellt werden.<br />
Um eine reibungslose und störungsfreie Prozesssicherheit<br />
zu garantieren, ist eine zweckmäßige und auf die Schmierstelle<br />
individuell abgestimmte Menge an gefordertem Schmierstoff<br />
unabdingbar. Die Schmiersysteme können einfach von<br />
Hand installiert und gewechselt werden. Je nach Anforderung<br />
wird die Schmierstelle in der gewünschten Spendezeit fortwährend<br />
mit frischem Schmierstoff versorgt. Damit wird der<br />
Wartungsaufwand erheblich reduziert. Durch Auslagerung<br />
von schwer zugänglichen Schmierstellen, beispielsweise durch<br />
Schlauchzuleitungen an rotierenden Teilen, reduziert sich der<br />
Aufenthalt in Gefahrenbereichen, was die Arbeitssicherheit<br />
erhöht. Durch Einsatz des Star Vario wird die Schmierstelle<br />
gegen Verschmutzungen oder Wassereintritt hermetisch abgedichtet.<br />
Außerdem verhindert der Schmierstoff einen vorzeitigen<br />
Verschleiß oder Undichtigkeiten an Achsabdichtungen<br />
zur Pumpe. Die Schmierung durch das elektromechanische<br />
Schmiersystem erfolgt in einer exakt auf die Schmierstelle<br />
abgestimmten Dosierung über einen einstellbaren Zeitraum.<br />
So werden beispielsweise Stopfbuchsen, Labyrinthe, Elektromotoren<br />
oder Achslager zuverlässig geschmiert und sind unempfindlich<br />
gegen Umwelteinflüsse.<br />
NEU!<br />
MAXIMALE<br />
FÖRDERBANDPRODUKTIVITÄT<br />
PTEZ Bandführungssystem<br />
Mit dem PTEZ bietet Flexco ein<br />
weiteres Hochleistungs-Bandführungssystem.<br />
Dank unserer einzigartigen „Dreh- und Kipp“-Funktion<br />
reagiert das Gerät sofort auf Bandlauffehler – ohne dass<br />
Sensor- oder Kantenrollen eingesetzt werden!<br />
Das Ergebnis sind zwei Kräfte, die das Band sofort<br />
in die Mitte zurück bewegen.<br />
• Polyurethan-Rollenbeläge für<br />
eine lang anhaltende Betriebsdauer<br />
• Einfache, und trotzdem vielzeitige<br />
Montageoptionen erlauben eine schnelle<br />
und genaue Installation<br />
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Die permanente Schmierung<br />
wie hier mit der<br />
perma Star Vario<br />
verlängert die<br />
Lebensdauer von<br />
Pumpen erheblich.<br />
Foto: Perma-tec GmbH & Co. KG<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 57
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Pfreundt<br />
Neue mobile Wiegetechniken für die Recyclingindustrie<br />
Die Pfreundt-Absetzkipperwaage<br />
WK60 arbeitet mit Funk für einen<br />
einfachen und schnellen Einbau.<br />
Foto: Pfreundt GmbH<br />
Mit ihren Touch-Displays setzen die Waagen der Pfreundt-<br />
WK60-Serie auf die neueste Technik. Die Bedienung<br />
dieser mobilen und robusten Waagen ist sehr einfach, vergleichbar<br />
mit der Bedienoberfläche von einem Smartphone<br />
oder Tablet. Sobald das Gerät eingeschaltet ist, sind die verschiedenen<br />
Funktionen über entsprechende Symbole intuitiv<br />
zu erkennen und zu bedienen.<br />
Gerade in der Recycling- bzw. Entsorgungsbranche arbeiten<br />
viele Unternehmen noch vorwiegend mit stationärer Verwiegung.<br />
Mobile Wiegesysteme können hier schon zu einer<br />
wesentlichen Effizienzsteigerung beitragen. Dies betrifft die<br />
effektive Ermittlung der Kosten wie auch eine Optimierung<br />
der Betriebsabläufe.<br />
Im Gegensatz zu den stationären Waagen wird mit mobilen<br />
Waagen in Lademaschinen, wie z. B. Radladern, Staplern oder<br />
Baggern, direkt beim Beladen das Transportgewicht ermittelt.<br />
Dadurch lassen sich Überladungen vermeiden und überflüssige<br />
Fahrtzeiten zur stationären Waage einsparen. Mit mobilen<br />
Wiegesystemen können also die Transportkapazitäten direkt<br />
bei der Beladung optimal genutzt werden. Arbeitet ein Betrieb<br />
jedoch nur mit stationären Waagen, sind Erst- und Zweitverwiegung<br />
vorgeschrieben. Wurde das genaue Zielgewicht nicht<br />
erreicht, fährt der Lkw im schlechtesten Fall mehrmals auf<br />
die stationäre Waage, was einen beachtlichen Zeitverlust<br />
beinhalten kann.<br />
Das Angebot der mobilen Wiegesysteme beschränkt sich<br />
nicht nur auf den Bereich der Verladung, sondern kommt auch<br />
direkt beim Transport zum Einsatz. Durch die Erfassung der<br />
verschiedenen Zeiten ergeben sich Optimierungspotenziale<br />
im Betriebsablauf, für die eine entsprechende Softwarelösung<br />
entwickelt worden ist. Damit wird der Zugriff auf die Wiegedaten<br />
ermöglicht und die Auswertung erleichtert. Das Web-<br />
Portal ermöglicht den automatischen Datenaustausch mit den<br />
mobilen Waagen. Die Anwender haben praktisch jederzeit<br />
und überall – ob im Büro, auf dem PC oder von unterwegs<br />
über Smartphone und Tablet – Zugriff auf die Daten. Das<br />
Portal stellt außerdem individuelle Auswertefunktionen und<br />
Schnittstellen für die Weiterverarbeitung in den eigenen Systemen<br />
der Kunden zur Verfügung. Ohne Installation zusätzlicher<br />
Software können die Kunden einfach per Web-Browser<br />
auf sämtliche Funktionen des Web-Portals zugreifen.<br />
Das Thema Digitalisierung spielt auch bei Wiegesystemen<br />
Max Wild<br />
Recycling-Lkw in der Horizontalbohrtechnik<br />
Bei der Horizontalbohrspülung kann<br />
die Max Wild GmbH auf eine Innovation<br />
aus dem eigenen Hause zurückgreifen:<br />
den HDD-Recycling-Lkw. Dieser Eigenentwicklung<br />
liegt folgendes Problem<br />
zugrunde: Das Bohrgut, das als Schlamm<br />
bei einer HDD-Bohrung (HDD) ausgetragen<br />
wird, ist oftmals mit unterschiedlichen<br />
Substanzen belastet. Wurde der<br />
Bohrschlamm früher von Landwirten<br />
abgesaugt und auf ihre Ackerflächen verbracht,<br />
muss er heute laut den gesetzlichen<br />
Regelungen entsprechend entsorgt<br />
werden.<br />
Insgesamt reduziert sich der Abfall um<br />
90 Prozent, während Recyclingkosten in<br />
erheblichem Maße eingespart werden<br />
und deutlich weniger Wasser für die<br />
Bohrspülung benötigt wird. Seit nunmehr<br />
drei Jahren leisten die Lkw die gesamte<br />
Aufbereitung des Abwassers beim<br />
HDD-Verfahren. Dabei wird die Bohrspülung<br />
zunächst in einen der Lkw gepumpt,<br />
wo mit der vorhandenen Technik grobes<br />
Material wie Steine und Sand abgesiebt<br />
wird. Die in der Spülung verbleibenden<br />
Feinteile werden anschließend ausgetragen<br />
und vom erbohrten Boden und dem<br />
Wasser getrennt. Beide Teile können am<br />
Ende wieder verwendet und in den Prozess<br />
zurückgeleitet werden. Das gesamte<br />
Verfahren läuft vollautomatisch ab; gesteuert<br />
sowie kontrolliert wird der Recycling-Lkw<br />
über ein Display.<br />
www.maxwild.com<br />
58 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
eine immer größere Rolle, die WK60-XS wie auch alle anderen<br />
Waagen der WK60-Serie können daher problemlos<br />
an das Pfreundt-Web-Portal angeschlossen werden.<br />
Die exakte Verwiegung der Materialströme spielt in der<br />
Entsorgungs- und Recyclingbranche eine immer größere<br />
Rolle, da die eigentliche Wertschöpfung über den Wiederverkauf<br />
der sortenrein aufbereiteten Materialien generiert<br />
wird und nach Gewicht abgerechnet wird. Sobald die<br />
sortenrein aufbereiteten Stoffströme zur Verladung auf Lkw<br />
oder Waggons bereitgestellt werden, kommt es auf die<br />
genaue Gewichtsermittlung mithilfe der mobilen Wiegesysteme<br />
an.<br />
Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen im Warenumschlag<br />
sind die hier eingesetzten Wiegesysteme eichpflichtig.<br />
Die Pfreundt GmbH verfügt über alle erforderlichen<br />
Zulassungen, sowohl national als auch international,<br />
um Wiegesysteme geeicht auf den Markt zu bringen. Dazu<br />
unterhält das Unternehmen eine eigene Metrologie-Abteilung.<br />
Die Metrologie verwaltet Messnormen und sorgt für<br />
die weltweite Akzeptanz und Vergleichbarkeit von Messungen,<br />
sodass die Genauigkeit der Messergebnisse allgemein<br />
anerkannt wird. Bei der Auslieferung montieren die<br />
Service-Techniker nicht nur die Waagen an den Fahrzeugen<br />
– unabhängig vom Fahrzeugtyp, sie kommen auch<br />
mit einem Eich-Lkw, um vor Ort Konformitätsbewertung<br />
und Eichungen durchzuführen.<br />
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Bei der Horizontalbohrspülung kann die Max<br />
Wild GmbH auf eine Innovation aus dem eigenen<br />
Hause zurückgreifen: den HDD-Recycling-Lkw.<br />
Foto: Max Wild GmbH<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 59
RECHT UND POLITIK<br />
BDSV<br />
Altautoverwertung und Recyclerpflichten<br />
§<br />
AUS DEN<br />
VERBÄNDEN<br />
Die BDSV hat sich in zwei Stellungnahmen<br />
mit der Erweiterung der<br />
internetbasierten Fahrzeugzulassung<br />
und den LAGA-Vollzugshinweisen<br />
zur GewAbfV beschäftigt.<br />
Das Bundesverkehrsministerium hat<br />
einen Entwurf für weitere Möglichkeiten<br />
bei der internetbasierten Fahrzeugzulassung<br />
(i-KFZ) einschließlich der<br />
Fahrzeugabmeldung vorgelegt. Die Zulassungsregelungen<br />
haben für die Altautoverwertung<br />
große Bedeutung. Schon<br />
bisher konnten Fahrzeuge, die nach dem<br />
01.01.2015 zugelassen worden waren,<br />
in einem elektronischen Verfahren abgemeldet<br />
werden. In einer 2017 eingeführten<br />
weiteren Stufe wurde auch eine elektronische<br />
Wiederzulassung ermöglicht.<br />
Mit dem jetzt vorgelegten Entwurf sollen<br />
weitere Fallgestaltungen, wie z. B. die<br />
Neuzulassung, einbezogen werden. Dies<br />
soll nicht nur den Bürgern eine Entlastung<br />
bringen. Auch der Datenabgleich<br />
zwischen Zulassungsstelle, Fahrzeugherstellern<br />
und Kraftfahrtbundesamt soll<br />
deutlich vereinfacht werden. Festzustellen<br />
bleibt, dass die BDSV mit ihren früheren<br />
Vorschlägen zur automatischen<br />
Einbeziehung des Verwertungsnachweises<br />
in das Verfahren noch nicht durchgedrungen<br />
ist. Die Prüfung bzw. Weiterleitung<br />
des Verwertungsnachweises hängt<br />
immer noch von der Mitwirkung der<br />
Halter und Zulassungsstellen ab. Allerdings<br />
sind jetzt immerhin viele datentechnische<br />
Voraussetzungen geschaffen<br />
worden, die die zukünftige automatische<br />
Abwicklung des Verwertungsnachweises<br />
zwischen Demontagebetrieben und<br />
Kraftfahrtbundesamt ermöglichen. Die<br />
BDSV wird weiterhin darauf drängen,<br />
dass das umweltrechtliche Kontrollinstrument<br />
für die ordnungsgemäße Altautoverwertung<br />
– der Verwertungsnachweis<br />
– künftig volle Wirkung entfaltet.<br />
Die Gewerbeabfallverordnung gilt<br />
nach expliziter Regelung in Paragraf 1 für<br />
Erzeuger und Besitzer von gewerblichen<br />
Siedlungsabfällen und bestimmten Bauund<br />
Abbruchabfällen sowie für Betreiber<br />
von Vorbehandlungs- und Aufbereitungs-<br />
MAN<br />
TRIFFT<br />
SICH<br />
Bernhard Reiling<br />
mahnte auf der bvse-<br />
Jahresmitgliederversammlung<br />
eine Politik<br />
für den Mittelstand<br />
an. Foto: fr<br />
bvse<br />
Politik für den Mittelstand<br />
notwendiger denn je<br />
Präsident Bernhard Reiling wurde auf<br />
der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung in Baden-Baden<br />
sehr deutlich: „In den letzten Monaten<br />
hat sich die Situation des Mittelstandes<br />
im Wettbewerb gegenüber den Entsorgungskonzernen<br />
und den kommunalen<br />
Unternehmen nicht entspannt. Remondis<br />
ist weiter auf Einkaufskurs. Die Rekommunalisierung<br />
findet immer noch<br />
kein Ende.“ Zuvor machte Reiling deutlich,<br />
dass Deutschland unruhige Zeiten<br />
erlebe. Angesichts großer innen- und<br />
außenpolitischer Probleme wünscht sich<br />
die Wirtschaft eine entschlossene und<br />
handlungsfähige Bundesregierung.<br />
„Trotz gut laufender Wirtschaft werde<br />
die Umwelt- und Wirtschaftspolitik der<br />
Bundesregierung so schlecht beurteilt<br />
wie seit vielen Jahren nicht mehr“, berichtete<br />
der bvse-Präsident. Aber auch<br />
innerhalb der Branche sei „längst nicht<br />
alles rund gelaufen“. Reiling: „Die Pleite<br />
60 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
RECHT UND POLITIK<br />
anlagen. Somit ist es folgerichtig, dass im<br />
Entwurf der „Vollzugshinweise zur Gewerbeabfallverordnung“<br />
diese Adressaten<br />
im Vordergrund stehen. Die LAGA<br />
hatte die „Anhörungsversion“ der Vollzugshinweise<br />
am 29. Juni 20<strong>18</strong> an die<br />
Verbände zur Stellungnahme übersandt.<br />
In die GewAbfV sind nach der Feststellung<br />
der BDSV auch Recycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
in vielfältiger<br />
Viele der in der GewAbfV enthaltenen<br />
Dokumentationspflichten sind nicht originär<br />
auf die Recyclingunternehmen anzuwenden.<br />
Weise einbezogen. Die BDSV hält es<br />
deshalb für erforderlich, dass in den<br />
künftigen LAGA-Vollzugshinweisen<br />
die Pflichten und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Recyclingwirtschaft<br />
stärker in den Fokus genommen werden.<br />
In der von der BDSV erarbeiteten und<br />
fristgemäß am 24. August abgegebenen<br />
Stellungnahme macht der Verband eine<br />
Reihe von Vorschlägen zur Konkretisierung<br />
der Recyclerpflichten. So regt die<br />
BDSV in ihrer Stellungnahme zum Beispiel<br />
an, in den Vollzugshinweisen stärker<br />
herauszustellen, dass viele der in der<br />
GewAbfV enthaltenen Dokumentationspflichten<br />
nicht originär auf die Recyclingunternehmen,<br />
die die gewerblichen Siedlungsabfälle<br />
und die Bau- und Abbruchabfälle<br />
übernommen haben, anzuwenden<br />
sind. „Selbstverständlich ist die<br />
Recyclingwirtschaft berufen, die Anfallstellen<br />
über die Dokumentationspflichten<br />
der GewAbfV, die die sogenannten Primärerzeuger<br />
treffen, zu beraten. Für die<br />
von den Recyclern übernommenen Abfälle<br />
selbst können die Dokumentationspflichten<br />
aber nicht gelten“, stellt BDSV-<br />
Hauptgeschäftsführer Rainer Cosson<br />
unter Bezugnahme auf in den vergangenen<br />
Wochen schon aufgekommene Vollzugsirritationen<br />
fest.<br />
Die BDSV-Stellungnahme wartet des<br />
Weiteren mit Ergänzungsvorschlägen<br />
zum Thema „Entsorgererklärungen“<br />
sowie zu den Gestaltungsmöglichkeiten<br />
von „Kaskadenlösungen“ bei Vorbehandlungsanlagen<br />
auf. Maßgebend ist für die<br />
BDSV, dass für kleine und mittelständische<br />
Recyclingbetriebe die realistische<br />
Chance erhalten bleibt, am Geschäft mit<br />
gewerblichen Siedlungsabfällen sowie<br />
Bau- und Abbruchabfällen auch künftig<br />
teilhaben zu können. Korrekturbedarf<br />
sieht der Verband zudem bei den LAGA-<br />
Interpretationen der Mindestanforderungen<br />
an die Vorbehandlungsanlagen. „Die<br />
LAGA darf die prinzipielle Technikoffenheit<br />
in diesem Bereich nicht konterkarieren“,<br />
fordert Cosson. Die Vorschläge, die<br />
sich speziell auf die Pflichten und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der Recyclingwirtschaft<br />
beziehen, rundet die BDSV durch<br />
eine Reihe weiterer allgemeiner Anregungen<br />
ab. So hält es die BDSV etwa<br />
für erforderlich, dass die LAGA bei<br />
der Frage, was man unter „wirtschaftlicher<br />
Unzumutbarkeit“ für<br />
die Einhaltung der Getrennthaltungs-Verpflichtungen<br />
konkret zu verstehen<br />
hat, nicht kneifen darf. Die Anhörungsversion<br />
der Vollzugshinweise stellt<br />
hierzu lapidar fest, die Benennung einer<br />
Unzumutbarkeitsschwelle „verbiete“<br />
sich. Dazu Cosson: „Natürlich sind die<br />
Schwierigkeiten nachvollziehbar. Doch<br />
würde die LAGA hier auf Konkretisierungen<br />
gänzlich verzichten, wären die Vollzugshinweise<br />
an einer neuralgischen<br />
Stelle erheblich entwertet.“<br />
www.bdsv.org<br />
der ELS und die damit verbundenen<br />
Schäden in Millionenhöhe haben gezeigt,<br />
wie anfällig die dualen Systeme<br />
sind. Wir brauchen als Auftragnehmer<br />
der dualen Systeme Sicherheiten. Das<br />
fordern wir gemeinsam mit anderen Verbänden<br />
ein. Es ist jetzt an der Zeit, dass<br />
ein Sicherheitsnetz eingezogen wird!“<br />
Die Übernahme der DSD GmbH durch<br />
Remondis oder die Übernahme von<br />
Tönsmeier durch die Schwarz/Lidl-Gruppe<br />
zeige, dass die Branche im Umbruch<br />
ist. Die mittelständisch geprägte Marktstruktur<br />
der Branche sei in Gefahr, betonte<br />
der bvse-Präsident. Reiling mahnte<br />
deshalb eine Politik für den Mittelstand<br />
an. Konkret begrüßte er zwar die Sektoruntersuchung<br />
des Bundeskartellamtes,<br />
aber er forderte, dass die Bagatellgrenze<br />
von 15 Millionen Euro auf höchstens 5<br />
Millionen Euro abgesenkt werden müsse.<br />
Zudem müsse die Möglichkeit der kommunalen<br />
Inhouse-Vergabe deutlich eingeschränkt<br />
werden.<br />
Mit der Entwicklung des bvse zeigte<br />
sich Reiling sehr zufrieden. „Der bvse hat<br />
in den letzten 12 Monaten seinen Kurs<br />
in unserer Branche erfolgreich beibehalten.<br />
Das zeigen die erfolgreichen Veranstaltungen<br />
und Tagungen des Verbandes.<br />
Das zeigt auch der nach wie vor<br />
festzustellende Mitgliederzuwachs.<br />
Wenn man die Branchenentwicklung betrachtet,<br />
ist das alles andere als ein Selbstläufer.“<br />
Die anstehenden Wahlen bestätigten<br />
auch die Zufriedenheit der Mitgliedsunternehmen<br />
mit dem Präsidium.<br />
Bernhard Reiling wurde einstimmig wieder<br />
zum Präsidenten gewählt. Ebenso<br />
Björn Becker als erster Vizepräsident.<br />
Hans Willy Fahnenbruck, langjähriger<br />
Schatzmeister des bvse, kandidierte nicht<br />
mehr für das Präsidium. Er wolle sich zukünftig<br />
anderen Herausforderungen widmen.<br />
Bernhard Reiling würdigte die Leistung<br />
und das Engagement von Fahnenbruck<br />
und verwies dabei auf die gesunde<br />
Finanzsituation des Verbandes. Die Teilnehmer<br />
der Mitgliederversammlung bedankten<br />
sich mit lang anhaltendem<br />
Applaus. Zum Nachfolger wurde einstimmig<br />
Henry Forster gewählt. Der Geschäftsführer<br />
der GOA – Gesellschaft im<br />
Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung<br />
mbH – engagiert sich schon seit Jahren<br />
im bvse, unter anderem als Vorsitzender<br />
des Kreislaufwirtschaftsausschusses. Als<br />
Vizepräsidenten wurden Werner Steingaß<br />
(Fachverband Papier<strong>recycling</strong>), Herbert<br />
Snell (Fachverband Kunststoff<strong>recycling</strong>),<br />
Sebastian Will (Fachverband<br />
Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling),<br />
Jürgen Weber (Fachverband Mineralik –<br />
Recycling und Verwertung), Martin Wittmann<br />
(Fachverband Textil<strong>recycling</strong>),<br />
Matthias Einsele (Fachverband Ersatzbrennstoffe,<br />
Altholz und Biogene Abfälle),<br />
Bernd Brockmann (Fachverband Sonderabfallwirtschaft)<br />
und Martin Dinier<br />
(Fachverband Akten- und Datenträgervernichtung)<br />
einstimmig gewählt.<br />
www.bvse.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong> 61
RECHT UND POLITIK<br />
§<br />
AUS DEN<br />
VERBÄNDEN<br />
Die Gewerbeabfallverordnung ist<br />
ein Jahr alt. Grund genug für den<br />
bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung e.V., eine<br />
erste Bilanz zu ziehen.<br />
Bisher wirkt die Gewerbeabfallverordnung<br />
nicht. Das Recycling gewerblicher<br />
Abfälle hat durch die Verordnungsnovelle<br />
noch keinen neuen Impuls erhalten“,<br />
stellt bvse-Hauptgeschäftsführer<br />
Eric Rehbock fest. Ein Hauptgrund für<br />
dieses ernüchternde Fazit liegt an der<br />
falsch angelegten Systematik der Verordnung<br />
und an einem fehlerhaften oder gar<br />
nicht vorhandenen Vollzug in den Bundesländern.<br />
„Wir hoffen, dass zukünftig<br />
ein zielgerichteter Vollzug dafür sorgt,<br />
dass die neue Gewerbeabfallverordnung<br />
nicht zum Papiertiger wird“, betont Rehbock.<br />
Der bvse erinnert daran, dass Ausgangspunkt<br />
der neuen Gewerbeabfallverordnung<br />
eigentlich der Abfallerzeuger<br />
sein sollte. Beim Abfallerzeuger sollen<br />
die Weichen dafür gestellt werden,<br />
dass mehr Abfälle recycelt werden können.<br />
Dies soll durch eine konsequente<br />
Abfalltrennung geschehen. Bei gewerblichen<br />
Anfallstellen, wo dies nicht ohne<br />
Weiteres möglich oder sinnvoll ist und<br />
Abfallgemische entstehen, soll durch<br />
Sortierung auf geeigneten Anlagen<br />
dafür Sorge getragen werden, dass <strong>recycling</strong>fähiges<br />
Material abgetrennt und<br />
dann der stofflichen Verwertung zugeführt<br />
wird. Doch bisher hat ein wirksabvse<br />
Gewerbeabfallverordnung<br />
noch<br />
nicht in der Praxis<br />
angekommen<br />
mer Vollzug bei den Abfallerzeugern<br />
nicht stattgefunden, so die Einschätzung<br />
des bvse. Deshalb deutet sich eine Entwicklung<br />
an, dass auch zukünftig viele<br />
Abfallerzeuger so verfahren werden wie<br />
bisher, das heißt, die Abfälle werden direkt<br />
in den Müllverbrennungsanlagen<br />
verbrannt oder die Abfallgemische werden,<br />
im Einklang mit den Regelungen<br />
der GewAbfV, vorbehandelt. Die Getrennthaltung<br />
der Abfälle durch den<br />
Erzeuger werde dagegen vielfach ausbleiben.<br />
Grund hierfür ist neben den offensichtlichen<br />
Vollzugsdefiziten auch die ab<br />
dem 1. Januar 2019 für Sortieranlagen<br />
geltende Recyclingquote von 30 Prozent.<br />
Nach Meinung des bvse wird dadurch<br />
das Getrennthaltungsgebot und<br />
damit die stoffliche Verwertung geschwächt.<br />
Denn die Vorbehandlungsanlagen<br />
werden geradezu gezwungen,<br />
ihre Kunden zu weniger Getrennthaltung<br />
und mehr Gemischtsammlung aufzufordern,<br />
um die zu hohe Recyclingquote<br />
irgendwie erreichen zu können.<br />
Eine Behandlungsanlage könne<br />
schließlich nur aussortieren,<br />
was auch<br />
im Input vorhanden<br />
ist, heißt es beim bvse. „Es hatte schon<br />
seinen Grund, dass wir im Rahmen der<br />
Beratungen zur Gewerbeabfallverordnung<br />
den Vorschlag gemacht haben,<br />
dass Kontrollen des Vollzugs bei den<br />
Müllverbrennungsanlagen stattfinden.<br />
Es ist deutlich einfacher, in rund 60 Müllverbrennungsanlagen<br />
in Deutschland<br />
Kontrollen durchzuführen als in Hunderttausenden<br />
gewerblichen Anfallstellen.<br />
Die bisher unzureichenden Vollzugsmaßnahmen<br />
bei den Abfallerzeugern<br />
zeigen, dass dieses Problem in der Praxis<br />
voll durchschlägt“, so Rehbock. Stattdessen<br />
finde in manchen Bundesländern<br />
der Vollzug ausschließlich im Rahmen<br />
der Überprüfung von IED-Anlagen statt,<br />
ohne die Erzeuger in Anspruch zu nehmen.<br />
Das, so der bvse, sei sicher nicht<br />
im Sinne der Verordnung. Der bvse bedauert<br />
deshalb auch, dass ein Jahr nach<br />
Inkrafttreten der Gewerbeabfallverordnung<br />
noch keine verbindliche LAGA-<br />
Vollzugshilfe vorliegt. Zwar sei nun ein<br />
Entwurf fertiggestellt worden, der sich<br />
in der Anhörung befinde. Dies sei aber,<br />
mehr als zwölf Monate nach dem Inkrafttreten<br />
der Gewerbeabfallverordnung,<br />
ein „zu kleiner Schritt“ hin zu<br />
Gewerbeabfallverordnung soll<br />
nicht zum Papiertiger werden<br />
einem möglichst einheitlichen Vollzug in<br />
ganz Deutschland, findet der Recyclingverband.<br />
„Wir begrüßen, dass nach dem vorliegenden<br />
Entwurf der Vollzugshilfe, vorrangig<br />
der Erzeuger als in der Entsorgungskette<br />
frühester Verursacher der<br />
Abfallentstehung in Anspruch zu nehmen<br />
ist“, lobt bvse-Justiziarin Miryam<br />
Denz-Hedlund. Allerdings kritisiert der<br />
bvse vehement, dass der Entwurf an<br />
mehreren Stellen offensichtlich von andienungspflichtigen<br />
Abfällen bei bestimmten<br />
Abfallgemischen ausgehe.<br />
Die Behauptung des LAGA-Entwurfs,<br />
dass Gemische, die die Vorgaben nach<br />
§ 4 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 4 Satz 2<br />
GewAbfV nicht erfüllen, nicht in die jeweiligen<br />
Verwertungsverfahren gegeben<br />
werden dürfen, sondern dem zuständigen<br />
öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger<br />
zu überlassen sind, ist nach Auffassung<br />
des bvse zu streichen, da es für<br />
diese keine rechtliche Grundlage gibt.<br />
Grundlage für die Regelungen der Abfallhierarchie<br />
bilden Artikel 4 der Abfallrahmenrichtlinie<br />
sowie die Regelungen<br />
des KrWG. bvse-Justiziarin<br />
Denz-Hedlund:<br />
„Vom Verordnungsgeber<br />
wurde im ersten Arbeitsentwurf<br />
vom 12.02.2015 zur Gewerbeabfallverordnung<br />
in § 9 des Entwurfes noch eine<br />
ähnliche Regelung vorgeschlagen. Hiervon<br />
wurde aber, unter anderem aufgrund<br />
von oben vorgebrachten Hinweisen<br />
auf europarechtliche Regelungen<br />
und die Regelungen im Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />
richtigerweise Abstand<br />
genommen. Diese jetzt ‚durch die Hintertür’<br />
wieder einzuführen, sei schlicht<br />
unzulässig.“ Aus bvse-Sicht sei auch bedauerlich,<br />
dass der Entwurf der Vollzugshilfe<br />
keine Vorlagen hinsichtlich der verschiedenen<br />
Bestätigungen, wie beispielsweise<br />
die Bestätigung zur Zuführung<br />
der getrennt gesammelten Abfälle<br />
zur Wiederverwendung oder zum Recycling<br />
(nach § 3 Absatz 3 Nummer 2 GewAbfV),<br />
enthält. Da einheitliche Vorlagen<br />
aus Sicht des bvse jedoch erst ein<br />
stringentes bundesweites Vorgehen ermöglichen,<br />
hat der bvse der LAGA konkrete<br />
Formulare mit kurzen Anwenderhinweisen<br />
zur Verfügung gestellt, die<br />
nach seiner Ansicht in die Vollzugshilfe<br />
aufgenommen werden sollten.<br />
www.bvse.de<br />
62 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 5/20<strong>18</strong>
RECHT UND POLITIK<br />
MAN<br />
TRIFFT<br />
SICH<br />
bvse<br />
Mehr als 65.000 Euro für die Biodiversity Foundation<br />
Der bvse-Festabend mit 260 Gästen<br />
im Kurhaus Baden-Baden Ende September<br />
20<strong>18</strong> war ein voller Erfolg. Dirk<br />
Steffens, UN-Botschafter für den Artenschutz,<br />
verdeutlichte in seinem Vortrag<br />
mit durchaus drastischen Bildern, dass<br />
die Welt ein Massensterben vieler Tierund<br />
Pflanzenarten erlebt, das auch die<br />
Menschheit in existenzielle Bedrängnis<br />
bringen kann. Der Verlust der Biodiversität<br />
schaffe unkalkulierbare Risiken für die<br />
gesamte Weltbevölkerung, da nur funktionierende<br />
Ökosysteme ausreichend<br />
Nahrung, Wasser, Atemluft und Medizin<br />
zur Verfügung stellen können. Die Bekämpfung<br />
des globalen Artensterbens sei<br />
daher eine der vordringlichsten Aufgaben,<br />
denen sich die Menschheit in diesem<br />
Jahrhundert gegenübersieht. „Die<br />
Entsorgungs- und Recyclingbranche ist<br />
seit jeher Dienstleister für Mensch und<br />
Umwelt. Deshalb lässt uns das Artensterben<br />
nicht kalt. Wir wollen helfen, die<br />
Öffentlichkeit wachzurütteln. Deshalb<br />
unterstützen wir Dirk Steffens und seine<br />
Stiftung“, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer<br />
Eric Rehbock. Allerdings, so betonte<br />
Dirk Steffens, sei der Kipppunkt noch<br />
65.000 Euro für den<br />
Natur- und Artenschutz<br />
(v. l. n. r.): Bernhard<br />
Reiling, Dirk Steffens,<br />
Ingrid Steffens und<br />
Eric Rehbock bei der<br />
Scheckübergabe.<br />
nicht erreicht. Noch ist das System Erde<br />
zu retten. Dazu gehört unter anderem,<br />
den Energieverbrauch zu reduzieren<br />
sowie die Ressourcen der Welt zu schonen.<br />
Hierbei könne beispielsweise eine<br />
funktionierende Kreislaufwirtschaft einen<br />
wichtigen Beitrag leisten.<br />
Auf diese Zusammenhänge hinzuweisen<br />
und zu sensibilisieren, hat sich die<br />
Stiftung Biodiversity Foundation zur Aufgabe<br />
gemacht. Die Stifter sind Ingrid<br />
Steffens und Dirk Steffens. Der bvse –<br />
Bundesverband Sekundärrohstoffe und<br />
Entsorgung e.V. will die Arbeit der Stiftung<br />
unterstützen. Auf dem diesjährigen<br />
Festabend kamen für diesen Zweck beeindruckende<br />
65.109 Euro zusammen.<br />
www.bvse.de<br />
Noch ist das System Erde<br />
zu retten, so Dirk Steffens,<br />
dazu könne auch eine<br />
funktionierende Kreislaufwirtschaft<br />
mit beitragen.<br />
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Erdwich Zerkleinerungssysteme GmbH, 86859 Igling S. 59<br />
Flexco Europe GmbH, 70794 Filderstadt S. 57<br />
GTS Generator. Technik. Systeme GmbH & Co. KG, 73563 Mögglingen S. 31<br />
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