30.01.2019 Aufrufe

Johann Nestroy Ring der Stadt Bad Ischl für Erni Mangold 2015

DER JOHANN NESTROY RING DER STADT BAD ISCHL für ERNI MANGOLD Mit Erni Mangold erhält 2015 eine ausgesprochen vielseitige und beliebte Künstlerpersönlichkeit den Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl: Sie hat als Theater- und Filmschauspielerin unbestritten jene „außerordentlichen und herausragenden Leistungen im Geiste von Johann Nestroy“ erbracht, die laut Verleihungsstatuten Voraussetzung für die Zuerkennung des Nestroy-Rings sind. Und zu meiner besonderen Freude: Die Auszeichnung geht erstmals, seit sie Bad Ischl verleiht, an eine Frau! Seit dem Jahr 2005 führt die Stadtgemeinde Bad Ischl in Zusammenarbeit mit der Internationalen Johann Nestroy-Gesellschaft die Tradition der Verleihung des Nestroy-Rings fort. Als damals der erste Ring aus Bad Ischl an Erwin Steinhauer verliehen wurde, wussten viele Bad Ischlerinnen und Bad Ischler noch nicht, welche besondere und vielfältige Beziehung die Stadt zum großen österreichischen Schriftsteller und Schauspieler hat. Durch die Verleihung dieser besonderen Auszeichnung durch die Stadt Bad Ischl, die nunmehr zum siebten Mal hier in Bad Ischl erfolgt, ist es gelungen die Kaiser- und Kulturstadt auch zu einer Nestroystadt zu machen. Vor dem „Lehár-Theater“, in dem Nestroy auf der Bühne gestanden oder als Zuschauer bei Theateraufführungen in einer der Logen Platz genommen hat, steht heute eine Büste, die an ihn und sein Leben in Bad Ischl erinnert. Genauso übrigens, wie jene Villa am Nestroyweg, die Johann Nestroy, dessen Aufenthalte in Ischl bereits seit 1845 belegt sind, 1859 kaufte und rund um die er einen großzügigen Garten anlegte. Die ehemalige „Kaiser Franz Josef Knabenbürgerschule“ ist heute eine Neue Mittelschule und trägt den Namen „Johann Nestroy Schule“. Vielleicht auch, um mit Augenzwinkern an dessen Werk „Die schlimmen Buben in der Schule“ zu erinnern. Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Peter Turrini, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek und Michael Niavarani konnten bereits ihren Nestroy-Ring im historischen Ambiente des „Lehár-Theaters“ entgegennehmen.

DER JOHANN NESTROY RING DER STADT BAD ISCHL für ERNI MANGOLD

Mit Erni Mangold erhält 2015 eine ausgesprochen vielseitige und beliebte Künstlerpersönlichkeit den Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl: Sie hat als Theater- und Filmschauspielerin unbestritten jene „außerordentlichen und herausragenden Leistungen im Geiste von Johann Nestroy“ erbracht, die laut Verleihungsstatuten Voraussetzung für die Zuerkennung des Nestroy-Rings sind. Und zu meiner besonderen Freude: Die Auszeichnung geht erstmals, seit sie Bad Ischl verleiht, an eine Frau!

Seit dem Jahr 2005 führt die Stadtgemeinde Bad Ischl in Zusammenarbeit mit der Internationalen Johann Nestroy-Gesellschaft die Tradition der Verleihung des Nestroy-Rings fort. Als damals der erste Ring aus Bad Ischl an Erwin Steinhauer verliehen wurde, wussten viele Bad Ischlerinnen und Bad Ischler noch nicht, welche besondere und vielfältige Beziehung die Stadt zum großen österreichischen Schriftsteller und Schauspieler hat. Durch die Verleihung dieser besonderen Auszeichnung durch die Stadt Bad Ischl, die nunmehr zum siebten Mal hier in Bad Ischl erfolgt, ist es gelungen die Kaiser- und Kulturstadt auch zu einer Nestroystadt zu machen.

Vor dem „Lehár-Theater“, in dem Nestroy auf der Bühne gestanden oder als Zuschauer bei Theateraufführungen in einer der Logen Platz genommen hat, steht heute eine Büste, die an ihn und sein Leben in Bad Ischl erinnert. Genauso übrigens, wie jene Villa am Nestroyweg, die Johann Nestroy, dessen Aufenthalte in Ischl bereits seit 1845 belegt sind, 1859 kaufte und rund um die er einen großzügigen Garten anlegte.

Die ehemalige „Kaiser Franz Josef Knabenbürgerschule“ ist heute eine Neue Mittelschule und trägt den Namen „Johann Nestroy Schule“. Vielleicht auch, um mit Augenzwinkern an dessen Werk „Die schlimmen Buben in der Schule“ zu erinnern.

Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Peter Turrini, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek und Michael Niavarani konnten bereits ihren Nestroy-Ring im historischen Ambiente des „Lehár-Theaters“ entgegennehmen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

... ICH SPIEL HALT GERN THEATER!<br />

Ich bin halt ein Profi, ich spiel halt gern Theater!<br />

„Ehrlich gesagt war ich sehr erstaunt, dass ich den <strong>Nestroy</strong>ring<br />

bekommen soll, denn ich hab ja nur drei- o<strong>der</strong> viermal <strong>Nestroy</strong><br />

gespielt“, meint <strong>Erni</strong> <strong>Mangold</strong> am Beginn unseres Gesprächs,<br />

nachdem sie meine Frau und mich in ihrem Haus in St. Leonhard<br />

herzlich und trotz <strong>der</strong> kalten Jahreszeit barfuß empfangen und<br />

uns in ihrem Wohnzimmer Platz angeboten hat.<br />

Nach einem Schluck Quellwasser, das sie sich in einem großen<br />

Fass bringen lässt und von dem immer genug vorrätig sein<br />

muss, fährt sie fort: „Politisch war <strong>Nestroy</strong> ein interessanter Mann,<br />

was ich sehr schätze. Seine Rollen, die er <strong>für</strong> sich geschrieben<br />

hat, waren sehr gut. Er war sehr zeitnah, hatte wun<strong>der</strong>bare<br />

Philosophien in seiner Sprache, war hochintelligent und ein sehr<br />

guter Schauspieler, Schriftsteller und Literat. Schade, dass er<br />

nicht heute lebt! Was mich mit ihm verbindet, ist die Satire und<br />

<strong>der</strong> Witz. Etwas satirisch hinüberzubringen hab ich sehr gerne. Es<br />

ist sehr direkt und dahinter schlummert ein Witz, <strong>der</strong> bösartig sein<br />

kann und in gewisser Weise humoristisch. Zynisch war <strong>Nestroy</strong><br />

nie, das hat er nicht notwendig gehabt.“<br />

Auf meine Frage, was <strong>für</strong> sie größere Bedeutung hat, das Theater<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Film, meint <strong>Erni</strong> <strong>Mangold</strong> sehr bestimmt: „Es hat alles<br />

einen Wert, das Theater, <strong>der</strong> Film, das Unterrichten und es hat<br />

das Fernsehen einen Wert. Beim Theater muss man halt zwei<br />

Stunden durchstehen, man kann nicht sagen, jetzt ist mir nicht<br />

gut, man braucht viel Kraft und viel Konzentration. Auch beim<br />

Film muss man sehr konzentriert sein, und zwar den ganzen Tag.<br />

Man muss vor <strong>der</strong> Kamera sofort da sein, das finde ich auch eine<br />

schöne Sache. Und wenn alles im Kasten ist, dann ist’s vorbei,<br />

was beim Theater nicht <strong>der</strong> Fall ist, denn da muss man dann<br />

noch vierzigmal spielen. Im Theater kann man sich langsam<br />

entwickeln und sich steigern, da sehen sie mich in echt. Und<br />

wenn einmal ein Scheinwerfer ausfällt, dann fällt er eben aus.<br />

Also, es ist alles sehr lebendig, das haben sie im Film nicht, da<br />

muss alles ganz exakt sein.“<br />

Nach einem weiteren Schluck Wasser und einem Seitenblick zum<br />

Fernseher, denn da wird gerade <strong>der</strong> Abfahrtslauf von Wengen<br />

übertragen, fällt ihr Blick auf einige Manuskripte, die am Boden<br />

neben dem Tisch liegen. Ein ganzer Stoß von am oberen linken<br />

Eck zusammengehefteten Seiten, die nach oftmaligem Studium<br />

aussehen, sticht mir nun ins Auge und Frau <strong>Mangold</strong> meint: „Da<br />

liegt meine Arbeit <strong>für</strong> die nächsten Geschichten herum!“ Der<br />

Text, so erzählt sie, ist <strong>für</strong> sie wichtig, weil sie ihn braucht und<br />

weil sie eine „Langsam-Lernerin“ ist. „Der Text wird gegessen und<br />

Fotos: Volkstheater – Lalo Jodlbauer „Geschichten aus dem Wiener Wald“ / Christoph Sebastian „Haben“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!