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Ethno News_ FIRST Issue

ENGLISH (GERMAN Version: Please, scroll down / siehe unten) The publishing house JOPA has issued since 2010 i.a. intercultural, bilingual magazines. ETHNO News is our newborn “baby”, so I ask for your indulgence, as it is still in the crawling phase. As publisher and editor-in-chief, I am exclusively responsible for the entire content. Short about me: I can write, read, calculate and swim – mostly against the current. I am a peaceful person who likes to be happy, with a healthy sense of humor, smiles and laughs a lot. That can, nevertheless, change dramatically if I am confronted with injustice, inequalities and lies. If you feel the same, then you have found the right person! In this sense, I warmly welcome you, wish you a stimulating reading and remain with best regards for a nice get together! Victoria Mali alias Johanna Panagiotou Der Verlag JOPA bringt seit 2010 u.a. interkulturelle, zweisprachige Magazine heraus. ETHNO News ist unser frisch geborenes „Baby“, daher bitte ich Sie um Nachsicht, denn es befindet sich noch in der Krabbel-Phase. Als Herausgeberin und Chefredakteurin trage ich ausschließlich die Verantwortung für den gesamten Inhalt. Kurz über mich: Ich kann schreiben, lesen, rechnen und schwimmen − und zwar gegen den Strom. Ich bin ein friedlicher Mensch, der gerne fröhlich ist, einen gesunden Humor besitzt, viel lächelt und lacht. Das kann sich aber schwunghaft ändern, wenn ich mit Ungerechtigkeiten, Ungleichheiten und Lügen konfrontiert werde. Wenn es Ihnen genau so geht, dann sind Sie bei mir richtig! In diesem Sinne heiße ich Sie herzlich willkommen zur ERSTEN Ausgabe von ETHNO News, wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und verbleibe mit den besten Grüßen für ein schönes Beisammensein! Victoria Mali alias Johanna Panagiotou

ENGLISH (GERMAN Version: Please, scroll down / siehe unten)

The publishing house JOPA has issued since 2010 i.a. intercultural, bilingual magazines. ETHNO News is our newborn “baby”, so I ask for your indulgence, as it is still in the crawling phase.

As publisher and editor-in-chief, I am exclusively responsible for the entire content.

Short about me:
I can write, read, calculate and swim – mostly against the current.
I am a peaceful person who likes to be happy, with a healthy sense of humor, smiles and laughs a lot. That can, nevertheless, change dramatically if I am confronted with injustice, inequalities and lies.

If you feel the same, then you have found the right person!

In this sense, I warmly welcome you, wish you a stimulating reading and remain with best regards for a nice get together!

Victoria Mali alias Johanna Panagiotou

Der Verlag JOPA bringt seit 2010 u.a. interkulturelle, zweisprachige Magazine heraus. ETHNO News ist unser frisch geborenes „Baby“, daher bitte ich Sie um Nachsicht, denn es befindet sich noch in der Krabbel-Phase.

Als Herausgeberin und Chefredakteurin trage ich ausschließlich die Verantwortung für den gesamten Inhalt.

Kurz über mich:
Ich kann schreiben, lesen, rechnen und schwimmen − und zwar gegen den Strom.
Ich bin ein friedlicher Mensch, der gerne fröhlich ist, einen gesunden Humor besitzt, viel lächelt und lacht. Das kann sich aber schwunghaft ändern, wenn ich mit Ungerechtigkeiten, Ungleichheiten und Lügen konfrontiert werde. Wenn es Ihnen genau so geht, dann sind Sie bei mir richtig!

In diesem Sinne heiße ich Sie herzlich willkommen zur ERSTEN Ausgabe von ETHNO News, wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und verbleibe

mit den besten Grüßen für ein schönes Beisammensein!

Victoria Mali alias Johanna Panagiotou

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Durch aggressive Kampagnen in Ländern mit unterentwickelten Gesundheitssystemen − dazu gehören auch die<br />

USA − über den Nutzen der Screening-Mammopraphie zur Früherkennung des Brustkrebses und zwar häufig<br />

ohne Rücksicht auf potentielle Risiken und nötige Qualitätskontrolle schaffen Für aufgeschlossene sie es, die & Inzidenz kritisch denkende des Menschen Brustkrebses<br />

in die Höhe zu treiben. Ähnliches passiert mit dem Prostatakrebs und den<br />

For<br />

Schilddrüsenkrebs,<br />

open-minded & critical thinking<br />

die<br />

people<br />

meistens<br />

harmlos sind, aber immer noch sehr aggressiv behandelt werden. Zur gleichen Zeit wurden aus den chemischen<br />

Waffen des 1. Weltkrieges und der Atombombe des 2. Weltkrieges zwei primitive Waffen gegen den Krebs entwickelt:<br />

die Chemotherapie und die Kobaltkanone. Die obigen Waffen wurden der Pharma- bzw. Technologieindustrie<br />

zur Kommerzialisierung überlassen.<br />

Munich’s International Magazine<br />

February/March 2019, #01, price: 3 Euro<br />

BETWEEN EDUCATION AND CATASTROPHE<br />

ZWISCHEN BILDUNG UND KATASTROPHE<br />

Health<br />

istory<br />

uman Rights<br />

www.ethnonews.com<br />

www.facebook.com/<strong>Ethno</strong>Jopa


Editorial<br />

Herausgeberin & Chefredakteurin<br />

Seit ich mich kenne, schreibe ich. Übertrieben<br />

ausgedrückt: Mehr als ich atme. Doch wenn ich zu<br />

einem Thema schreibe, ist es jedes Mal eine Herausforderung<br />

und eine Qual zugleich. Vor allem, wenn es sich<br />

um mich bzw. um etwas geht, das ich selbst mit Kopf, Herz<br />

und Hand zustande gebracht habe. Im Editorial dieser ersten<br />

<strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> Ausgabe geht es um beides.<br />

Ich bin 1981 im Schwabinger Krankenhaus geboren und ein<br />

paar Tage später in die Schleißheimerstraße eingewandert.<br />

Das Verb „einwandern“ verwende ich ganz bewusst, um<br />

der herrschenden Meinung Paroli zu bieten, dass mein Tun<br />

und Handeln unbedingt mit der Einwanderungsgeschichte<br />

meiner Familie in Verbindung gebracht werden muss.<br />

Früh genug lernte ich lesen, rechnen und schwimmen<br />

− und zwar gegen den Strom. So wurde<br />

aus mir eines Tages eine Herausgeberin, die<br />

Zeitschriften für kritisch Denkende ins Leben<br />

ruft. Aber bis dahin war es ein langer und<br />

harter Weg …<br />

Bereits im vorigen Jahrhundert (1999) absolvierte<br />

ich das Gymnasium und begann<br />

noch im selben Jahr zu studieren, was ich<br />

fast ununterbrochen bis heute mache. Journalistik,<br />

Kommunikation und Psychologie habe<br />

ich bereits erfolgreich abgeschlossen; in den<br />

Fachschaften Geschichte, Germanistik, Neogräzistik,<br />

<strong>Ethno</strong>logie und Amerikanistik gelte ich als teilnehmende<br />

Beobachterin.<br />

Während dieser Jahre habe ich auch den Verlag Jopa gegründet,<br />

der seit 2010 u.a. interkulturelle, zweisprachige<br />

Magazine herausbringt. <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> ist unser frischgeborenes<br />

„Baby“, daher bitte ich Sie um Nachsicht, denn es<br />

befindet sich noch in der Krabbel-Phase.<br />

Nicht zuletzt können Sie auf meinem Foto erkennen, dass ich<br />

ein friedlicher Mensch bin, der gerne fröhlich ist, einen gesunden<br />

Humor besitzt, viel lächelt und lacht. Das kann sich<br />

aber schwunghaft ändern, wenn ich mit Ungerechtigkeiten,<br />

Ungleichheiten und Lügen konfrontiert werde. Wenn es Ihnen<br />

genau so geht, dann sind Sie bei mir richtig!<br />

In diesem Sinne heiße ich Sie herzlich willkommen, wünsche<br />

Ihnen eine anregende Lektüre und verbleibe<br />

mit den besten Grüßen für ein schönes Beisammensein!<br />

I<br />

have been writing ever since I can remember; greatly exaggerated:<br />

even more than I breathe. Nevertheless, every<br />

time I write about a topic, it is always a challenge and<br />

yet a heartache. Especially when it is about me or anything<br />

I have accomplished with my mind, my heart and my own<br />

hands. The editorial of the first <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> issue regards<br />

both.<br />

I was born 1981 in the Schwabing Hospital; a few days later,<br />

I immigrated to Schleißheimer Street. I consciously use the<br />

verb “immigrate” in order to defy the prevailing opinion that<br />

everything I do must necessarily be linked to the immigration<br />

history of my family.<br />

Very soon I learned to read, calculate and swim –<br />

against the current. And one day, I became a<br />

publisher who initiates magazines for critically<br />

thinking citizens. But up to that, it<br />

was a long and hard way...<br />

Yet in the last century (1999) I graduated<br />

from high school and began to<br />

study in the same year; something I<br />

have almost continuously been doing<br />

until present. I have already successfully<br />

completed Studies in Journalism, Communication<br />

and Psychology. In the departments<br />

of History, German, Modern Greek,<br />

Culture Anthropology and America Studies I am<br />

considered as a participating observer<br />

In the course of the years, I also founded the publishing<br />

house Jopa that since 2010 has issued i.a. intercultural, bilingual<br />

magazines. <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> is our newborn “baby”, so<br />

I ask for your indulgence, as it is still in the crawling phase.<br />

Last but not least and judging from my photo, you can recognize<br />

that I am a peaceful person who likes to be happy,<br />

with a healthy sense of humor, smiles and laughs a lot. That<br />

can, nevertheless, change dramatically if I am confronted<br />

with injustice, inequalities and lies.<br />

If you feel the same, then you have found the right person.<br />

In this sense, I warmly welcome you, wish you a stimulating<br />

reading and remain with best regards for a nice get<br />

together!


4<br />

Impressum<br />

Zuständig für den gesamten Inhalt<br />

Jopa Communications, Publications & Arts<br />

Aindorferstr. 22, 80686 München<br />

T: +49 89 54 78 79 -62 & -66, M: +49 176 81743003<br />

W: www.ethnonews.com; E: info@jopa-arts.com<br />

Johanna Panagiotou<br />

Victoria Mali (Autorenname)<br />

Herausgeberin & Chefredakteurin<br />

MITARBEITER<br />

Dr. med. Thanasis Bagatzounis<br />

Wissenschaftlicher Berater<br />

Publizistische Beratung<br />

Nannette Remmel<br />

Edit Engelmann<br />

Cyclist of the World<br />

Art Director & Fotoreporter<br />

Sakina Dipama<br />

Assistentin<br />

Lektorat<br />

Elena Panagiotou<br />

Nina Diamant<br />

Organisation & Distribution<br />

Domenico Loseto<br />

Lavinia Cozzi<br />

Vassilis Mamalis<br />

IT Specialist<br />

Ralf Haase<br />

Maler (Globus im Editorial)<br />

MITWIRKENDE dieser Ausgabe<br />

Sabine Böhlau<br />

Giolanta Tzoroni<br />

Chris Becker<br />

Dr. Hawre Zangana<br />

Julia Killet<br />

Mario Koulaouzidis<br />

COVER<br />

Headline: Inspired from the known quote “Human history<br />

is more and more a race between education and<br />

catastrophe”, written by H. G. Wells, 1920.<br />

Photo: The Nuclear Bunker Exposition in Prague.<br />

“A unique collection of Cold War items placed inside a<br />

marvelous relict of the nuclear weapons age”.<br />

Credits: Victoria Mali<br />

AUFLAGE<br />

3.000 Exemplare<br />

ISSN (Print) 2627-566X<br />

ISSN (Online) 2627-5694


5<br />

Inhalt<br />

Titelthema<br />

Zwischen Bildung und Katastrophe<br />

Cover Story<br />

Between education and catastrophe<br />

Politics<br />

Venezuela: A new Vietnam?<br />

6<br />

12<br />

14<br />

<strong>Ethno</strong> Arts<br />

Film: Modern slavery<br />

16<br />

Theater: A huge director passed away<br />

Painting: Magic realism from Athens to Munich<br />

<strong>Ethno</strong> History<br />

Frauen in der Revolution<br />

The Greco-Italian War in Albania<br />

Munich and the November Revolution<br />

Interreligious Dialogue<br />

Christmas For All<br />

24<br />

32<br />

Wall of Fame<br />

34


von Dr. med. Thanasis Bagatzounis<br />

Zwischen Bildung<br />

Wo von Gewalt oder Gefahr die<br />

Rede war, war seit jeher der Vergleich<br />

mit lebensbedrohlichen<br />

Krankheiten nicht weit.<br />

So dienten Infektionskrankheiten seit der sowjetischen<br />

Revolution und bis zum zweiten Weltkrieg<br />

als dominante politische Metapher für die<br />

Ausbreitungsgefahr des Kommunismus.<br />

„Der Bolschewismus verbreitet sich in Europa:<br />

Alle neutralen Länder spüren jetzt die Infektion“,<br />

schrieb 1919 die New York Times. Und Winston<br />

Churchill sagte: „Lenin nach Russland zu schicken,<br />

ist, als würde man ein Röhrchen mit Typhus oder<br />

Cholera-Bakterien in die Wasserversorgung einer<br />

Großstadt schütten“.<br />

In diesem Sinne sprach der ehemalige Staatsmann<br />

eine seit Jahrhunderten bekannte Form der<br />

Kriegsführung an: die biologische.


und Katastrophe<br />

Von den Antibiotika bis zur Kobaltbombe<br />

Nach dem Sieg des Penicillins über die wichtigsten<br />

Infektionskrankheiten wurde der Krebs<br />

zur dominanten Metapher in der antikommunistischen<br />

Propaganda, da er durch seine<br />

unheimliche Kraft die Massen terrorisieren<br />

konnte. „Der Kommunismus ist wie ein bösartiger<br />

Parasit, der sich nur von Krankheitsgewebe<br />

ernährt“, schrieb 1946 George Kennan,<br />

amerikanischer Diplomat in Moskau, in einem<br />

wirkmächtigen langen Telegramm und setzte<br />

damit die Basis für die aggressive Eindämmungspolitik<br />

der USA gegen die Sowjetunion und die<br />

Bildung der NATO (1947).<br />

Zehn Jahre später beschrieb die republikanische<br />

Partei die Fortschritte, die gegen den „Krebs des<br />

Kommunismus“ gemacht wurden und betonte,


8<br />

Titelthema<br />

dass sich die politische Philosophie der UdSSR<br />

nicht einfach von einem Staat zum anderen ausbreitet,<br />

sondern „metastasiert“.<br />

Zur gleichen Zeit wurden aus den chemischen<br />

Waffen des 1. Weltkrieges und der Atombombe<br />

des 2. Weltkrieges zwei primitive ‚Waffen’ gegen<br />

den Krebs entwickelt: die Chemotherapie<br />

und die Kobaltkanone. Die obigen ‚Waffen’<br />

wurden der Pharma- bzw. Technologieindustrie<br />

zur Kommerzialisierung überlassen.<br />

Die terrorisierende Wirkung der Krankheit auf<br />

die Psyche der Menschen hat währenddessen ermöglicht,<br />

dass sie die damals sehr aggressiven<br />

Krebstherapien − manchmal waren sie schlimmer<br />

als die Krankheit selbst − akzeptierten. Zugleich<br />

wurde die Krebsforschung immer mehr in die<br />

Entwicklung von neuen Technologien und Medikamenten<br />

getrieben, die patentiert und vermarktet<br />

werden konnten.<br />

Währenddessen wurde für die Vorbeugung herzlich<br />

wenig investiert, schließlich war sie nicht patentierbar.<br />

auslösen. Tatsache ist jedoch, dass diese Rhetorik<br />

von der sogenannten Cancer-Advocacy Bewegung,<br />

die sich langsam seit den 1980ern<br />

entwickelt, toleriert wird.<br />

Diese Bewegung nutzte die persönlichen Geschichten<br />

prominenter Frauen wie etwa der First Ladies<br />

Betty Ford und Nancy Reagan, um den Kampf<br />

gegen den Krebs anzusagen. In ihren Kampagnen<br />

benutzen sie Begriffe wie ‚Kämpferin‘, ‚Siegerin‘<br />

oder ‚Überlebende‘, um den Betroffenen Mut<br />

zu machen und zu demonstrieren, dass der Feind<br />

nicht unbesiegbar ist; vorausgesetzt er wird früh<br />

entdeckt und mit allen zur Verfügung stehenden<br />

Waffen bekämpft: Stahl, Strahl und Chemie.<br />

Die Welt nach den Terroranschlägen am<br />

11. September<br />

Die ‚Medien-Kriegsführung‘ überdauerte den<br />

Die Verantwortung für die Entstehung von Krebs<br />

und die Steigerung seiner Inzidenz wurde den<br />

Menschen und ihren schlechten Lebensgewohnheiten<br />

zugeschoben, wie z.B. das Rauchen für<br />

den Lungenkrebs und die Promiskuität für den<br />

Gebärmutterhalskrebs. Über die Verantwortung<br />

des Staates (siehe Atombombenversuche in Nevada<br />

1950-1952) sowie der Industrie, die z.B. verschiedene<br />

krebserzeugende Chemikalien für die<br />

Herstellung von Pestiziden und Kosmetikprodukten<br />

verwendete, wurde weitaus seltener gesprochen.<br />

Die 1970er und 1980er Jahre<br />

Mit der von Richard Nixon 1971 verabschiedeten<br />

Kriegserklärung gegen den Krebs beginnt der<br />

systematische Feldzug gegen die Krankheit. Und<br />

die Medien intensivieren ihre „psychologische<br />

Kriegsführung“ zur Terrorisierung der Massen.<br />

Begriffe wie „maligner Tumor“ und „Metastasen“<br />

werden seitdem als Metapher in Zusammenhang<br />

mit großen geopolitischen Konflikten eingesetzt.<br />

Man kann tatsächlich die Gefühle erahnen, die die<br />

Krebsrhetorik der Medien bei Krebspatient_ innen


Titelthema<br />

9<br />

Krieg und wird seit dem 11.09.2001 zur wichtigsten<br />

Metapher für den neuen großen Feind der<br />

westlichen Welt: den islamischen Terrorismus.<br />

„Der islamische Radikalismus hat sich nicht zurückgezogen,<br />

sondern ist metastasiert und hat sich<br />

auf der ganzen Welt ausgebreitet“, kommentiert<br />

2006 NYT Reporter Mark Mazzetti den Bericht<br />

Trends im globalen Terrorismus: Auswirkungen<br />

auf die Vereinigten Staaten der US-Geheimdienste<br />

über die erhöhte Terrorismusgefahr im Irak.<br />

Anlässlich des Süd-Libanon Konflikts ermuntert<br />

im selben Jahr der libanesisch-amerikanische<br />

Aktienhändler Ziad Abdelnour die US-Regierung<br />

„diesen Krebs“ (Hisbollah) „loszuwerden“.<br />

Umgekehrt charakterisiert 2014 Hisbollah-Führer<br />

Hassan Nasrallah den Staat Israel als „einen<br />

Krebs, der unbedingt beseitigt werden muss“. 1<br />

Krebs, Terror und Feindbilder<br />

Zwar ist der Kalte Krieg offiziell längst zu Ende,<br />

der Krieg gegen den islamischen Terrorismus und<br />

den Krebs gehen aber weiter, und zwar intensiver<br />

denn je.<br />

Bereits 2013 hatte die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) den Kampf gegen die sogenannten<br />

Nichtübertragbaren Krankheiten (NCDs)<br />

hauptsächlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische<br />

Atemwegserkrankungen, Diabetes und,<br />

selbstverständlich, Krebs − angesagt.<br />

Unter den NCDs ist der Krebs diejenige Krankheit,<br />

die die Menschen am meisten terrorisieren kann,<br />

dafür hat nicht zuletzt die jahrzehntelange Propaganda<br />

des Kalten Krieges gesorgt.<br />

Durch aggressive Kampagnen in Ländern mit<br />

unterentwickelten Gesundheitssystemen − dazu<br />

gehören auch die USA − über den Nutzen der<br />

Screening-Mammographie zur Früherkennung<br />

des Brustkrebses schafft es die Cancer-Advocacy<br />

Bewegung, die Häufigkeit des Brustkrebses<br />

in die Höhe zu treiben. Und zwar häufig ohne<br />

Rücksicht auf potentielle Risiken und die nötigen<br />

Qualitätskontrolle. Ähnliches passiert mit dem<br />

Prostatakrebs und dem Schilddrüsenkrebs, die oft<br />

auch harmlos sein können, aber immer noch sehr<br />

aggressiv behandelt werden.<br />

Die Krebszahlen steigen dadurch weiter und tragen<br />

zur Aufrechterhaltung des circulus vitiosus bei.<br />

Und dadurch erreicht der angesagte Krieg gegen<br />

den Krebs etwas anderes: Er lenkt die Massen von<br />

viel wichtigeren globalen Problemen ab: Kriege,<br />

Klimawandel, Umwelt, Armut, Hunger usw.<br />

Die Cancer Advocacy-Bewegung hat sich mittlerweile<br />

zu einer mächtigen Lobbybewegung<br />

entwickelt, die eher die Interessen der Pharmaindustrie<br />

und nicht die der Krebspatienten vertritt.<br />

Proteststimmen von Außenseitern, die zum Verbot<br />

von krebserzeugenden Chemikalien und anderen<br />

schädlichen Umwelteinflüssen aufrufen, werden<br />

mundtot gemacht; spektakuläre Nachrichten<br />

der Pharmaindustrie und ihrer Handlanger, der


10<br />

Titelthema<br />

akademischen Institutionen, wissenschaftlichen<br />

Gesellschaften und Mainstream-Medien dominieren.<br />

Die Erschließung neuer Märkte<br />

Beispielsweise soll eine neue, extrem teure<br />

Immuntherapie das Leben von Frauen mit einer<br />

lebensbedrohlichen Diagnose einer bestimmten<br />

Brustkrebsform verlängen. Allerdings<br />

lediglich um einige Monate. Grund genug,<br />

um dies als einen ‚Durchbruch’ in der Krebstherapie<br />

zu feiern und den Weg zu immer teureren<br />

Therapien zu öffnen. Das erklärte Ziel der<br />

Pharmaindustrie? Den Krebs zu einer chronischen<br />

Krankheit zu machen und damit auch<br />

höhere „Investitionsrenditen“ zu erzielen.<br />

Denn ihre Umsätze sind zwar gut; „reichen im<br />

Schnitt aber nicht aus, um das Wachstum zu<br />

beschleunigen und ordentliche Renditen auf die<br />

Forschungsinvestitionen zu verdienen“ schrieb die<br />

Zeitung Handelsblatt im August 2018. Und fügt<br />

hinzu, dass eine Analyse von McKinsey gezeigt<br />

hat, dass in den 1990ern die Umsätze von neu<br />

entwickelten Medikamenten in den ersten sieben<br />

Jahren nach Markteinführung dreimal so hoch<br />

waren wie die Kosten für ihre Neuentwicklung.<br />

Aktuell liegt der Faktor bei 1,1. Das heißt, dass<br />

die Umsätze nur noch geringfügig höher als die<br />

Kosten sind. Der sogenannte „Return on Investment“<br />

der Pharmaforschung ist also rückläufig.<br />

Die Erschließung neuer Absatzmärkte für die<br />

teuren Krebsmedikamente in Ländern mit niedrigem<br />

und mittleren Einkommen ist für die Pharmaindustrie<br />

von vitaler Bedeutung, denn der Gesundheitsmarkt<br />

der Länder mit höherem Einkommen ist<br />

gesättigt und, viel wichtiger, viele ‚Konsumenten’<br />

lassen sich nicht mehr von den Versprechen der<br />

Industrie überreden, kehren ihr den Rücken und<br />

entscheiden sich für alternative Therapien.<br />

In den Ländern mit niedrigen- bis mittleren Einkommen<br />

soll die Krebsinzidenz in den nächsten<br />

Jahren mittels emotionalen Sensibilisierungskampagnen<br />

und der Einführung von Screening-Programmen<br />

zunächst gesteigert werden, genauso<br />

wie es in den letzten drei Jahrzehnten in den reicheren<br />

Ländern geschah. 2<br />

Währenddessen verteilt das US-amerikanische<br />

Unternehmen Amgen, um nur eine der vielen<br />

Aktionen der Pharmaindustrie zu erwähnen,<br />

teure Krebsmedikamente im Wert von $93 Millionen<br />

an sogenannte „Partnerkrankenhäuser“<br />

und „Partnerkliniken“ in Armenien, Kambodscha,<br />

die Dominikanische Republik, Äthiopien, Ghana,<br />

Haiti, Honduras, Indien, Jamaika, Malawi, Myanmar,<br />

Nepal, Nicaragua, Pakistan, Paraguay, Senegal,<br />

Tansania und Uganda.<br />

Das mag eine legitime Marketing-Strategie sein,<br />

angesichts der erhofften Erschließung von neuen<br />

Absatzmärkten für ihre Produkte, doch es gibt einen<br />

weiteren Grund für das erwachende Interesse<br />

an diesen Ländern: Die Durchführung klinischer<br />

Studien…<br />

--- Die Fortsetzung des Artikels folgt in der nächsten<br />

Ausgabe ---<br />

Wortschatz<br />

Eindämmungspolitik = Containment-Politik oder<br />

Eindämmungspolitik wurde seit 1947 von den<br />

USA gegenüber der UdSSR durchgeführt und<br />

charakterisiert das Auseinanderbrechen der Anti-Hitler-Koalition.<br />

Ziel war es, die Ausbreitung des<br />

Kommunismus und Stalinismus einzudämmen. Q:<br />

Wikipedia.<br />

Kobaltkanone = Kobaltkanone oder Kobaltbombe<br />

waren populäre Bezeichnungen für Strahlentherapiegeräte,<br />

die als Quelle ihrer Gammastrahlung<br />

das Radionuklid Cobalt-60 enthielten.<br />

Q: Wikipedia<br />

Inzidenz = Die Häufigkeit von diagnostizierten<br />

Neuerkrankungen innerhalb einer definierten<br />

Population in einem bestimmten Zeitraum.<br />

Q: Doc Check<br />

Stahl, Strahl und Chemie = Die drei Säulen der<br />

Krebstherapien. Stahl: Operation (das chirurgische<br />

Messer)<br />

Circulus Vitiosus = Teufelskreis


Titelthema<br />

11<br />

Fußnoten<br />

1 Die Redaktion verurteilt selbstverständlich jede<br />

zitierte rassistische Aussage, die ausschließlich<br />

zur Darstellung der herrschenden Situation erwähnt<br />

wird.<br />

2 siehe A. Bleyer, et.al., “Effect of Three Decades<br />

of Screening Mammography on Breast-Cancer<br />

Incidence”, in: The New England Journal of Medicine,<br />

22.11.2012<br />

Empfohlene Literatur<br />

Für die Prävention wurde<br />

herzlich wenig investiert,<br />

schließlich war sie nicht<br />

patentierbar.<br />

Ellen Leopold, Under the Randar: Cancer and<br />

the Cold War, N.B., N.J, London: Rutgers University<br />

Press 2009<br />

Who is who<br />

Dr. Thanasis Bagatzounis verließ Anfang<br />

der 1980er Jahre seinen Geburtsort Kozani,<br />

um eine internationale Fußballkarriere im Ausland<br />

aufzubauen; schließlich wurde aus ihm<br />

ein promovierter Arzt für strahlentherapeutische<br />

Onkologie (Uni Erlangen / Uni Würzburg). Er<br />

befasst sich seit 30 Jahren intensiv mit gesundheitspolitischen−<br />

und medizinethischen Themen.<br />

Momentan schreibt er ein Buch über seine Erlebnisse<br />

als Krebsarzt in Deutschland und Zypern.<br />

Um das Gleichgewicht zu bewahren, spielt er<br />

Gitarre und beschäftigt sich mit Kunst und Kultur.<br />

Seine ehemalige Galerie für politische Kunst in<br />

Hamburg erlangte ein durchweg positives Presseecho.<br />

Er lebt und arbeitet in München.<br />

Herzlichen Dank an<br />

Nannette Remmel.<br />

Ihre anregenden Kommentare<br />

bringen immer<br />

neuen Schwung in den<br />

Schreibprozess.


12<br />

Cover Story<br />

Between education and catastrophe<br />

Cancer, terror and commerce<br />

by Dr. Thanasis Bagatzounis, Ph.D.<br />

Disease as political metaphor<br />

Threat and violence have always been associated<br />

with life-threatening diseases. In this context, the<br />

word ‘infection’ has been used since the Soviet<br />

Revolution up to World War II as the dominant<br />

political metaphor for the spread of communism.<br />

From Nixon to Bin Laden<br />

With the Declaration of War on Cancer by Richard<br />

Nixon in 1971, a systematic campaign against<br />

the disease began. The media started intensifying<br />

their “psychological warfare”, continuing to instill<br />

fear into the masses.<br />

“Sending Lenin into Russia is like sending a phial<br />

containing a culture of typhoid or cholera to be<br />

poured into the water supply of a great city’’ said<br />

Winston Churchill. In this sense, he addressed a<br />

centuries-long form of warfare: the biological.<br />

After the victory of penicillin over the most important<br />

infectious diseases, cancer with its sinister<br />

connotation, became the dominant metaphor in<br />

the anti-communist propaganda during the Cold<br />

War. The terrorization of the masses had<br />

just begun…<br />

“Communism is like a malignant parasite that only<br />

feeds on diseased tissue” wrote 1946 George<br />

Kennan, American Diplomat in Moscow, in his<br />

influential telegram, setting the basis for the US’s<br />

aggressive containment policy against the Soviet<br />

Union.<br />

The first primitive ‘weapons’ against cancer, chemotherapy<br />

and radiation, both derived from the<br />

chemical and nuclear weapons, have been handed<br />

over to the industry for commercialization.<br />

Since then, cancer research has been driven more<br />

and more into the development of new technologies<br />

and drugs that could be patented and marketed.<br />

In the meantime, precious little has been<br />

invested in prevention − after all, it is not<br />

patentable.<br />

The “media-warfare” outlasted the Cold War and<br />

its cancer rhetoric has become since September<br />

11, 2001 the most important tool for the new<br />

great enemy of the Western world: the Islamic<br />

terrorism. “Islamic radicalism, rather than being<br />

in retreat, has metastasized and spread across the<br />

globe”, commented NYT reporter Mark Mazzetti<br />

in 2006.<br />

The Cold War has officially ended long time ago,<br />

but the war against terrorism and cancer continues<br />

more intensely than ever.<br />

The infiltration of the industry<br />

The Cancer Advocacy Movement and its emotional<br />

awareness campaigns – sponsored by the pharmaceutical<br />

and cosmetic industry – has caused a<br />

kind of mass hysteria in recent years.


Cover Story<br />

13<br />

So, the war against cancer has achieved to<br />

distract the masses from much more important<br />

global issues: wars, climate change,<br />

environment, poverty, hunger, and so on.<br />

In the meantime, the Cancer Advocacy Movement<br />

has evolved into a powerful lobby, representing<br />

the interests of the pharmaceutical industry rather<br />

than those of cancer patients.<br />

The voices of outsiders calling for a ban<br />

on carcinogenic chemicals and other<br />

Although their revenues are good, “they are on<br />

average not good enough to accelerate growth<br />

and appropriate returns on investment for research,”<br />

the newspaper Handelsblatt wrote in August<br />

2018.<br />

From the USA to Myanmar<br />

Opening new markets for expensive anti-cancer<br />

medication in low− and middle-income countries<br />

is vital to the pharmaceutical industry, as the health<br />

care market of high-income countries is saturated<br />

and, more importantly, many ‘consumers’ are no<br />

longer satisfied with its promises, turn their back<br />

to the industry and seek alternative therapies.<br />

In the above-mentioned countries, cancer incidence<br />

is expected to increase over the next few<br />

years, through the awareness-raising campaigns<br />

and the introduction of screening programs, just<br />

as it had happened in the richer countries over the<br />

past three decades.<br />

environmentally harmful products have been muted;<br />

spectacular news from the pharmaceutical<br />

industry and their henchmen, such as academic<br />

institutions and scientific societies dominate the<br />

mainstream media.<br />

A new and extremely expensive immunotherapy,<br />

for example, extends women’s lives with the<br />

life-threatening diagnosis of triple negative metastatic<br />

breast cancer for a few months. Reason<br />

enough to celebrate this as a ‘breakthrough’ in<br />

cancer therapy and open the way to more expensive<br />

therapies.<br />

The declared goal of the pharmaceutical<br />

industry? Turning cancer into a chronic<br />

disease, thus achieving higher “return on<br />

investments”.<br />

Meanwhile, the US Company Amgen – just<br />

to mention one of the many promotions of<br />

the pharmaceutical industry – is distributing<br />

expensive $ 93 million cancer medication<br />

to so-called “partner hospitals” and<br />

“partner clinics” in Armenia, Cambodia,<br />

the Dominican Republic, Ethiopia, Ghana,<br />

Haiti, Honduras, India, Jamaica, Malawi,<br />

Myanmar, Nepal, Nicaragua, Pakistan,<br />

Paraguay, Senegal, Tanzania and Uganda.<br />

This may be a legitimate marketing strategy, but<br />

there is a deeper reason for the growing interest<br />

in these countries: namely, conducting clinical trials…<br />

Photo: © MarksMan Healthcare<br />

An attempt to summarize the German article<br />

& to translate the most important text passages<br />

by Edit Engelmann


Venezuela: The new Vietnam?<br />

In order to answer this question, ETHNO <strong>News</strong> spoke with Venezuelans in Munich, Guaidó supporters, Latin<br />

American experts, professors, activists and members of international left-wing groups. Our interviews and our, as<br />

much as possible, objective researches will be soon ready to be published*. By then, let us start with the recent<br />

speech (30.01.2019) of Maduro as an introduction as well as a basis for a constructive dialogue.<br />

“Let us not allow another Vietnam war in<br />

my homeland”<br />

I am Nicolas Maduro,<br />

Constitutional President of the Bolivarian Republic of<br />

Venezuela. I want to send a message to the people of<br />

the United States to warn you about the communicational<br />

and psychological war that was developed by the<br />

international media and especially by the United States<br />

against Venezuela.<br />

A campaign of false images and mounted videos has<br />

been prepared to justify a coup d’ etat in Venezuela<br />

that has been set, financed and actively supported by<br />

the Donald Trump administration − as the whole public<br />

already knows.<br />

Do not believe everything you see in the US media and<br />

the press! I am telling this from my heart.<br />

As they cannot make up that Venezuela and Maduro<br />

have massive weapons of destruction so they could intervene<br />

[ the American people ], they now invent lies<br />

every day, false news to justify an aggression against<br />

our country.<br />

I call upon your conscience, I call upon your solidarity,<br />

I call you to an awakening of the truth.<br />

Let us not allow another war like Vietnam in Latin America.<br />

If the government of the United States intends to intervene,<br />

they will have a much worse Vietnam than you<br />

could imagine.<br />

We do not want violence. Do not allow it.<br />

We are people of peace, proud of our history, proud of<br />

Simón Bolivar and Hugo Chávez.<br />

Venezuela has a solid democracy.<br />

We have our own problems, as any other country, and<br />

we will solve them by ourselves.<br />

Our people deserve respect.<br />

In our country there is the largest certified oil reserve in<br />

the world.<br />

And the eyes of those who lead the empire of the United<br />

States want to put their hands on it, as they did in<br />

Iraq and Libya.<br />

That wealth belongs to us.<br />

We are now certifying the world’s first gold reserve.<br />

We have the fourth largest gas reserve in the world.<br />

We are a country of great resources, both natural and<br />

energetic.<br />

This is the truth and this explains the constant attack<br />

against Venezuela.<br />

That’s why I call upon your conscience, I call upon<br />

solidarity.<br />

Do not let Donald Trump and the group of extremists<br />

around him like John Bolton, Mike Pompeo, The CIA<br />

and Mike Pence...<br />

... do not [let them] impose their lies and their coup<br />

against Venezuela.<br />

Support the people of Venezuela in their struggle for<br />

democracy.<br />

I expect a lot from you, American citizens.<br />

Here in Venezuela you have a brother.<br />

I am an admirer of US history.<br />

I also know [you] very well, I have had the opportunity<br />

to ride a car through Boston, Philadelphia, Baltimore,<br />

New York, and Washington.<br />

I know your country in depth.<br />

And I want to have relations of respect, closeness<br />

and cooperation with the entire country.<br />

You are a great country; you are much more [bigger]<br />

than Donald Trump.<br />

I want to have good relationships and solve our<br />

problems through peaceful diplomacy.<br />

I only ask for respect; respect for Venezuela.<br />

And I want your support to avoid a war like Vietnam<br />

− particularly here in America.<br />

I ask for peace and respect for my people.<br />

I am sure that we are going to follow the historical<br />

path, because we are in the right place in history.<br />

We are on the right side of history.<br />

Thank you very much!


Venezuela: The new Vietnam?<br />

Politics<br />

15<br />

Beyond The River...<br />

Venezuelans in Munich* think nothing<br />

of the above speech. They do not seem<br />

to be persuaded by Maduro. On January,<br />

23 they joined the demonstrations<br />

that have been simultaneously held all<br />

over the world (in Venezuela and in other ca.<br />

250 countries). According to participants’ statements,<br />

they share the same opinion with 80% of<br />

the Venezuelan population. They accuse Maduro<br />

inter alias of Venezuela’s corruption and illiberal<br />

governance. They stubbornly insist on the fact<br />

that he exclusively bears the blame for isolation<br />

and poverty. They demand the – as they characterized<br />

it – ‘abdication’ of Maduro and set their<br />

entire hope on Juan Guaido who is supported by<br />

USA and Europe.<br />

*It refers to members and supporters of the based<br />

in Munich Organization<br />

Venezuela en Baviera e. V.<br />

Teresita Oramas-Singer (V.i.S.d.P)<br />

A message from the editorial board<br />

As skilled ethno-journalists, we are servants of<br />

the truth, which is − except for extreme situations<br />

– never black or white. Truths and lies meet each<br />

other at a grey intersection. To find this point in<br />

the Venezuela issue is a big challenge. We will<br />

stay tuned! Please, contact us in this regard.<br />

* To be always up to date, visit www.ethnonews.com<br />

Live <strong>News</strong> Coverage<br />

& Photos<br />

Cyclist of the World<br />

Sakina Dipama


16<br />

„Ich bin stark! Ich brauche nur<br />

jemanden an meiner Seite“<br />

München, 09.10.2018<br />

„Einer der wichtigsten Filme des Jahres: A WOMAN CAPTURED“, lasen wir auf Facebook.<br />

Die Nachricht schrieb nicht irgendjemand. Der Tipp kam aus Münchens Turan,<br />

Ludwig Sporrer; dem Mann, der mindestens 2.500 Filme gesehen hat. Ein Grund, die<br />

geplante Redaktionssitzung platzen zu lassen und uns sofort auf den Weg ins Monopol<br />

Kino zu machen.<br />

Marish und Regisseurin Bernadett Tuza-Ritter, A woman captured, © <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong><br />

Der freischaffenden Regisseurin Bernadett ist es gelungen, aus Marish etwas Besonderes<br />

zu machen. Aus dem Opfer wird eine gegenwärtige Heldin; eine moderne, weibliche<br />

Frederick Douglass. Letzteres macht dennoch alles finsterer, als es bereits ist. Es war<br />

nämlich das Jahr 1838, als es dem Abolitionisten gelang, sich aus der Sklaverei zu befreien.<br />

Für die Frau aus dem benachbarten Ungarn kam die Freiheit im Jahr 2017.<br />

Das Podium © Cyclist of the World, <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong>


17<br />

Eine gefangene Frau<br />

Drei Frauen, ein Geheimnis, ein Traum, eine Kamera und<br />

eine Wahrheit. Eine bittere Wahrheit. Hier, bei Bernadett<br />

Tuza-Ritters Doku ist alles schockierend echt. Nur Marish,<br />

der Name der Protagonistin, nicht. Den hat ihre Hausherrin<br />

erfunden. Eine Sadistin, die die Ausweispapiere von<br />

Marish konfisziert, sie in ihrem Haus einsperrt und den<br />

ganzen Tag schuften lässt. Ohne Geld und Essen. Wenn<br />

die 52-jährige müde von der täglichen Ausbeutung, Erniedrigung,<br />

Entwürdigung und der Schlägerei ist, darf<br />

sie rauchen und auf einem Sofa schlafen. Dort träumt die<br />

Frau mit den tiefen Falten im Gesicht von ihrer fast verlorenen<br />

Tochter und vor dem Tag, an dem sie wieder ein<br />

freier Mensch, zumindest ein Mensch ist.<br />

Europa, Deine Schattenseite!<br />

Das Drama von Marish geschieht jeden Tag vor unseren<br />

Augen und wird unter der Nase ihrer Folterin, die keinerlei<br />

Reue zeigt, gefilmt. Doch Marish ist kein Einzelfall.<br />

Weltweit können 45,8 Millionen Menschen nicht frei über<br />

ihr Leben entscheiden. Jeden Tag werden Menschen zur<br />

Arbeit gezwungen, ausgebeutet, vermietet und verkauft.<br />

Im ‘Tatort’ Ungarn werden derzeit 22.500 Menschen versklavt.<br />

Europaweit gibt es momentan 1,2 Millionen moderne<br />

Sklaven und laut The Global Slavery Index 15.500<br />

in Deutschland, dem reichen Land mit 48 Milliarden Euro<br />

Überschuss in der Staatskasse.<br />

Marish schafft es am Ende, die Flucht zu ergreifen<br />

und in die Freiheit zu fliehen. Und Bernadett<br />

erschafft ein großartiges Meisterwerk.<br />

Was sie damit erreichen wollte? Sie selbst erzählt:<br />

„Ich glaube [diese Geschichte] wird den Zuschauern<br />

helfen, das Konzept häuslicher Sklaverei zu verstehen,<br />

und mein Film soll ihnen für die Existenz dieses<br />

gravierenden sozialen Missstands die Augen öffnen.<br />

(…) Marishs Geschichte zeichnet das verstörende Bild<br />

einer Gesellschaft, die sich ihrer Werte unsicher ist, in<br />

der Menschenwürde leicht zu einer Ware verkommt.<br />

Sie gibt uns aber auch Hoffnung, weil sie zeigt, dass<br />

wenn Menschen einander Aufmerksamkeit schenken,<br />

dies Leben retten kann. Vor allem aber ist A<br />

WOMAN CAPTURED – EINE GEFANGENE FRAU<br />

die Geschichte einer Ermächtigung, es ist die Geschichte<br />

einer Frau, die ein großes Risiko eingeht, flieht<br />

und die schrecklichen Dinge, die ihr widerfahren<br />

sind, hinter sich lässt“. (Partisan Filmverleih, Berlin).<br />

Fotos: © Official Trailer, A Woman Captured, 2018<br />

Bernadett Tuza-Ritter, Éclipse Film, awomancaptured.com<br />

Dies wurde mit schockierenden Fakten auch von den<br />

Podiumsteilnehmerinnen im Anschluss an das Screening<br />

bestätigt. Zu Gast v.l.n.r. (siehe Foto) Juliane Krause (Terre<br />

des Femmes), Landtagsabgeordnete Gülseren Demirel<br />

(DIE GRÜNEN), Christiane Kern (Vorsitzende der DGB<br />

Frauen München), Regisseurin Bernadett Tuza-Ritter. Moderiert<br />

hat Ludwig Sporrer (DOK.fest München).<br />

Marish schafft es, die Flucht zu ergreifen,<br />

Bernadett erschafft ein Meisterwerk<br />

Normalerweise wirkt die Kamera auf Menschen abschreckend.<br />

Vor ihr zögern sich die meisten, etwas Privates<br />

preiszugeben. Doch zwischen Marish und der Regisseurin<br />

läuft es anders. Die Frau, die 10 Jahre um ihre Freiheit und<br />

Würde kämpft, fasst während der zweijährigen Filmarbeiten<br />

Vertrauen. Jetzt ist sie nicht mehr alleine. Die Kamera ist<br />

stets bei ihr. Hinter ihr steht die kreative Dokumentar-Filmemacherin<br />

Bernadett Tuza-Ritter. Sie spricht mit Marish, sie<br />

leidet mit ihr. Sie vergisst, dass sie die Regisseurin ist.<br />

Wenn sie mit ihr redet, ist sie ein sensibler Mensch, der<br />

ihr sogar während des Filmens beim Nähen hilft. „Ich bin<br />

stark! Glaub mir. Ich brauche nur jemanden an meiner<br />

Seite“ sagt die vom Schicksal getroffene Ungarin ihrer Vertrauensperson<br />

Bernadett. Ihr Geheimnis enthüllt sie nur ihr.


18<br />

BEKIM LUMI<br />

Faleminderit and Falje!<br />

Munich calls Pristina...<br />

Emotions, goosebumps, deep sadness<br />

and a teary-eyed audience in the overcrowded<br />

theater Heppel & Hettlich.<br />

This is how we could describe in a<br />

few words the incredible moments<br />

we experienced yesterday, being invited<br />

to a unique event in honor of<br />

Bekim Lumi. Për nder të Bekim Lumi…<br />

You don´t know Bekim Lumi? No reason<br />

to have a bad feeling. Though he was “the<br />

most original, unique, intelligent and sophisticated<br />

voice of the theater scene in Kosovo<br />

and beyond”*, he belongs to the men who<br />

was – unfortunately – recognized posthumously.<br />

Especially, here in Munich, even though he<br />

desperately wanted to play in a Bavarian<br />

theatre, something that he tried for more<br />

than a decade…<br />

Even if he was, undoubtedly, a genius!<br />

Nevertheless, Bekim Lumi is alive, when active theatre<br />

people all over the world come together. Bekim<br />

Lumi is alive, when the Western world becomes<br />

aware of a place, risen from the ashes of a recent<br />

war – Kosovo. Because Bekim Lumi was and is still<br />

a remarkable chapter of the modern history of arts.<br />

A proof of the fame Bekim Lumi gained instantly after his<br />

death, is the above picture of a scene that is worldwide<br />

unique, as Event Initiator Dr. Hawre Zangana (PhD in Performing<br />

Arts) confirmed. Mr. Zagana analyzed the idea of<br />

the stage ensemple to perform Lumis play as if their dead<br />

director was alive by bringing his casket on stage. After<br />

the performance, the actors and the audience accompanied<br />

him to his last trip to the pantheon of the immortal<br />

artists. According to Zangana, this is something that outruns<br />

even the Heterotopia Theory of Michael Foucault.<br />

His niece remembers the last moment she shared with<br />

her uncle. It was a trip to the mountains. Suddenly,<br />

he saw an abandoned bathtub that impressed him.<br />

After a while, she saw the same bathtub on the<br />

stage! It was the inspiration for his next work. So,<br />

she realized that Bekim Lumis whole life was theatre.<br />

koha.net<br />

He was totally devoted to the theatre, that was his fane<br />

and his house. His niece and his ensemple and many<br />

people who knew, admired and loved him were also<br />

present at the event. Present was also his mother, a<br />

figure similar to the female protagonist of an ancient<br />

Greek tragedy.<br />

Even if it was a sad event, like a requiem. It was also<br />

an occasion to come together and to pay tribute to a<br />

special man who was discovered and introduced to the<br />

German audience by Sabine Böhlau. Arts and Kosovo<br />

are very dear to her big heart. Even today, she cannot<br />

understand why Bekim Lumi had to suffer so badly from<br />

the pain of his disease. On the picture, you see Sabine<br />

embracing the important Columbian Director Otto<br />

Novoa, Publisher of <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> Victoria Mali and the<br />

Kurdish Doctor of Performing Arts Hawre Zangana.<br />

* cit. by Jeton Neziraj, one of the most important Kosovan<br />

playwright (Former Artistic Director of the National<br />

Theatre of Kosovo)


19<br />

Sie kennen Bekim Lumi nicht? Kein Grund,<br />

ein schlechtes Gefühl zu haben. Obwohl er “die<br />

originellste, einzigartigste, intelligenteste und<br />

raffiniertste Stimme der Theaterszene im Kosovo<br />

und darüber hinaus war” *, gehört er zu den<br />

Menschen, die leider posthum erkannt wurden.<br />

Vor allem hier in München, obwohl er unbedingt<br />

in einem bayerischen Theater spielen wollte; was<br />

er mehr als ein gutes Jahrzehnt lang versuchte...<br />

Auch wenn er, zweifellos, ein Künstlergenie war!<br />

Bekim Lumi ist jedoch lebendig, immer wenn aktive<br />

Theaterleute auf der ganzen Welt zusammenkommen.<br />

Bekim Lumi ist präsent, wenn die westliche<br />

Welt dazu kommt, mehr über einen Ort zu<br />

erfahren, der aus der Asche eines jüngsten Krieges<br />

auferstanden ist − Kosovo. Denn Bekim Lumi<br />

war und ist immer noch ein bemerkenswertes<br />

Kapitel in der modernen Kunstgeschichte.<br />

Ein Beweis für den Nachruhm, den Bekim Lumi<br />

nach seinem Tod erlangt hat, ist das obige Bild einer<br />

weltweit einzigartigen Szene, wie der Veranstaltungsinitiator<br />

Dr. Hawre Zangana (promovierter<br />

Theaterwissenschaftler) bestätigte. Herr Zagana<br />

analysierte die Idee des Ensembles, Lumis Werk<br />

vorzuführen, als ob der verstorbener Regisseur<br />

am Leben wäre mit einer unglaublichen Geste:<br />

Die Künstler brachten seinen Sarg auf die Bühne.<br />

Nach der Aufführung begleiteten Schauspieler<br />

und das Publikum Bekim Lumi zu seiner letzten<br />

Reise in das Pantheon der unsterblichen Künstler.<br />

Laut Zangana geht dieser Vorgang sogar über<br />

Michael Foucaults Heterotopie-Theorie hinaus.<br />

* Zitat von Jeton Neziraj, einem der wichtigsten<br />

Theaterschaffenden in Kosovo.<br />

Text<br />

Victoria Mali<br />

Photo<br />

Grigoris Veriotis


20<br />

Neueröffnung des<br />

Iannis Nikou Painting Centers<br />

in München<br />

Iannis Nikou: Der bedeutende griechische Maler wird am 14.3.19 in München sein „Painting Center“<br />

eröffnen. Fortan können Besucher die magische Welt des Malers auch in Deutschland erleben.<br />

Α<br />

m 14. März 2019 findet<br />

die Neueröffnung des<br />

„Iannis Nikou Painting<br />

Centers“ in München statt.<br />

Iannis Nikou, einer der bedeutendsten<br />

griechischen Maler der<br />

Gegenwart, wird bei dieser Gelegenheit<br />

anwesend sein und dem<br />

Münchner Publikum seine Malerei,<br />

seine magische Welten und die Besonderheiten<br />

seines Werkes vorstellen.<br />

An diesem Abend wird auch<br />

die Bronze Skulptur EVOLUTION<br />

des Künstlers zu sehen sein, die<br />

bislang noch nie außerhalb Griechenlands<br />

gezeigt wurde.<br />

Das „Iannis Nikou Painting Center“,<br />

das 2016 in Griechenland gegründet<br />

wurde, ist eine gemeinnützige<br />

Organisation, die der Erhaltung<br />

und Präsentation der Arbeit von Iannis<br />

Nikou dient. Seit 2018 gibt es in<br />

der Schleißheimer Straße 119<br />

nun eine Münchner Dependance,<br />

die von Mario Koulaouzidis geleitet wird<br />

und die mit der Präsentation der ersten<br />

Ausstellung am 14. März feierlich eröffnet<br />

wird.<br />

In diesem Showroom werden wechselnde<br />

Präsentationen zu sehen sein, die<br />

das vielfältige Oeuvre von Iannis Nikou<br />

(bestehend aus über 3.000 Ölgemälden<br />

und Zeichnungen), einem Hauptvertreter<br />

des magischen Realismus<br />

in Griechenland, in allen Facetten<br />

zeigen.<br />

Seine Gemälde, die teilweise überdimensionale<br />

Formate (bis zu 5 x 2 m)<br />

aufweisen, lassen sich thematisch<br />

zusammenfassen, so gibt es<br />

einen Romantischen Zyklus, den<br />

Allegorischen Zyklus, die Welt<br />

der Engel, den Biblischen Zyklus,<br />

den Mittelalterlichen Zyklus, den<br />

Mythologischen Zyklus, den Historischen<br />

Zyklus, die Meerlandschaften<br />

und Seeschlachten, den<br />

Modernen Zyklus, die Abstrakten<br />

sowie Porträts.<br />

Daneben spielt in Iannis Nikou<br />

Arbeit das Medium der Zeichnung<br />

eine wichtige Rolle. Es gilt<br />

als „lebendig, empfindsam, bewegend“<br />

und bildet „eine solide<br />

Basis für seine Ölgemälde,<br />

während sie ihn gleichzeitig als<br />

Großmeister der Gestaltung ausweisen“<br />

(Dr. Dora Rogan, Kunsthistorikerin,<br />

“Art and Living”,<br />

Magazin, Athen 1996).<br />

Text: Iannis Nikou Painting Center


Iannis Nikou studierte von 1965<br />

bis 1970 Malerei an der Schule<br />

für Malerei in Athen, unter G.<br />

Mavroides, N. Nikolaou, Y.<br />

Moralis (Malerei) und E. Voila<br />

(Mosaikkunst). Zeitgleich<br />

absolvierte er die Schule für<br />

Theater und Film in Athen, wo<br />

er Schauspielerei und Bühnenbildgestaltung<br />

erlernte. Er arbeitete<br />

an Fresken und gestaltete<br />

Bühnenbilder und Kostüme für<br />

Theateraufführungen.<br />

1982 wurde er ausgewählt, um<br />

Griechenland in der Ausstellung<br />

„150 Junge Maler der Gemeinschaft”<br />

der EU zu vertreten.<br />

1984 präsentierte der Filmregisseur Dimitris Arvanitis,<br />

Iannis Nikous Arbeit in dem Kurzfilm “Surrealismus in der<br />

griechischen Malerei”. Der Film gewann den ersten Preis in<br />

der Genrekategorie beim Filmfestival in Thessaloniki.<br />

Während Iannis Nikou in Italien lebte und arbeitete wurde<br />

er 1985 mit dem Preis der Region Umbrien und des Tourismusministeriums<br />

ausgezeichnet. 1987 verlieh ihm das Internationale<br />

Kunstkomitee von Lugano den Titel eines „Magis<br />

2016 wurden drei Werke vom<br />

Biblischen Zyklus auf offiziellen<br />

5$ Silber Gedenkmünzen von<br />

Cook Island verewigt.<br />

Iannis Nikou Arbeiten wurden<br />

bislang in zahlreichen Ausstellungen,<br />

Kunstmuseen und<br />

Privatsammlungen gezeigt:<br />

u.a. in Griechenland (Athen,<br />

Thessaloniki), Italien (Mailand,<br />

Brescia, Genua, Rom, Spoletto,<br />

Todi, Rom, Turin, Savona),<br />

Kanada (Toronto), Schweiz (Basel),<br />

Frankreich (Paris), Malta,<br />

Vereinigte Staaten (New York),<br />

Belgien (Antwerpen, Brüssel)<br />

und Zypern (Nicosia). Sein<br />

Werk findet zudem Erwähnung<br />

in Lexika und Kunstbüchern.<br />

sters” mit der besonderen Beigabe eines „Protagonisten<br />

für Italienische Kunst”. 1988 nahm er in Rom an<br />

der 7. Europäischen Biennale teil, wo er einen Preis für<br />

seine Zeichnungen gewann. Im gleichen Jahr wurde<br />

ihm auch ein besonderer Preis der UNICEF verliehen.<br />

Nachdem der Künstler Italien verlassen hatte, ging er<br />

nach Griechenland zurück, um sich seinen Traum zu<br />

erfüllen: So naturnah wie möglich zu leben.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.iannisnikou.com<br />

Kontakt: Marios Koulaouzidis<br />

E-Mail:<br />

painting-center@iannisnikou.de<br />

That was a difficult decision!<br />

More than 90 Munich<br />

museums, collections,<br />

galleries and churches<br />

invited on October 20,<br />

2018 within the 20th Long<br />

Night of Munich’s Museums<br />

visitors to discover<br />

rarer treasures. No matter<br />

if they were interested in<br />

art, cultural and political<br />

history, natural sciences,<br />

technology or geography,<br />

the vast variety on offer<br />

provided something magnificent.<br />

Nevertheless, the unique<br />

exhibits of the Museum<br />

Five Continents (Museum<br />

Fünf Kontinente) fascinated<br />

<strong>Ethno</strong> <strong>News</strong>. Thus, we<br />

stayed almost all night<br />

long there and prepared<br />

a wonderful video for you.<br />

Watch it!<br />

Die 20e Lange Nacht der Münchner Museen<br />

© Museum Fünf Kontinente<br />

Open this link: www.ethnonews.com/news/ethno-munich-by-night<br />

Or scan this QR Code:


22<br />

History<br />

Frauen in der Revolution<br />

In seinem Artikel 1 „Frei zu sein“ fragt sich Joachim Käppner, warum Deutschland im Vergleich zu anderen<br />

westlichen Staaten sich immer mit den Freiheitsbewegungen seiner Geschichte so schwertat.<br />

Die Frage kann ich nicht beantworten. Was ich aber weiß, ist das es sehr lange dauert, bis man<br />

Kämpferinnen und Kämpfer − die in ihrer Zeit als verräterische Staatsfeinde galten − eines Tages<br />

zu Heldinnen und Helden macht. Erinnerungskultur ist eben ein langer und harter Prozess. Sie ist<br />

wie ein Garten, der stets und dringend Pflege braucht. Und früher oder später „blühen die Maien<br />

bei kalter Winterszeit“. Doch wer sich mit historischen Ereignissen auseinandersetzt, stellt fest, dass<br />

die Anerkennung von Heldentaten nicht nur zeit-, sondern auch geschlechtsabhängig ist. Dabei<br />

hatten die Frauen, wie Sie im folgenden Artikel lesen, immer was zu sagen. Hart und herzlich…<br />

1 SZ, Nr. 253, Samstag/Sonntag, 3./4. November 2018 Text: Johanna Panagiotou, Fotos: <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong><br />

Die Gleichstellung der Frau hängt einzig und allein von ihrer ökonomischen<br />

Selbständigkeit ab. Wir sind die gleichberechtigten Kampfgenossinnen der<br />

Männer – und nicht eure Lohndrückerinnen<br />

Sabine Bollenbach als Clara Zetkin<br />

Revolution… Da muss ich nochmal einhalten: Wir Ligafrauen waren und<br />

sind Gegnerinnen von Gewalt und Kriegen. Für uns Pazifistinnen ist Revolution<br />

nur dann akzeptabel, wenn sie unblutig abgeht.<br />

Heidi Meinzolt als Anita Augspurg<br />

Wir wollten keine Attentate! Aber die zaristischen Horden waren bewaffnet.<br />

Und der rassistische Mob trieb sich auf den Straßen immer mörderischer.<br />

Wir mussten uns verteidigen. Der Blutsonntag im Januar 1905 war das Zeichen.<br />

Cornelia Naumann als Sarah Sonja Lerch


1918 / 1919<br />

History<br />

23<br />

Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg. An seinem Ende stand eine Revolution; im Rahmen dieser<br />

verkündete Kurt Eisner den Freistaat Bayern. Eingeführt wurden das Frauenwahlrecht und der Acht-Stunden-Tag.<br />

Doch die Frauen dachten an mehr. Mehr Rechte, mehr Freiheit, paritätische Mitbestimmung.<br />

Im Sinne eines Gedenkens an das Ende des Ersten Weltkriegs luden die Internationale Frauenliga<br />

für Frieden und Freiheit/IFFF und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern dazu ein, sich mit bedeutenden<br />

Frauen- und Friedensaktivistinnen zu beschäftigen und einen Bogen in unsere Zeit zu schlagen.<br />

Im Mittelpunkt standen mutige Frauen, die Kriege entschlossen abgelehnt haben, egal wo und von wem<br />

sie geführt wurden. Dabei sind ihre Forderungen nach Ächtung militärischer Einsätze und dem Verbot von<br />

Waffen- und Waffenexporten erschreckend aktuell. Zur Handlung: In einem Wartesaal treffen sich am<br />

Ende des ersten Weltkrieges sechs* Frauen, die − im Umsturz der Verhältnisse − eine besondere politische<br />

Rolle spielen. Sie erzählen von ihrem Leben, ihrer Arbeit und ihrem Kampf um Gleichberechtigung.<br />

* Christiane Hauck als Gabriele Kätzler war an dem Abend leider nicht da.<br />

Dann sieh, dass Du Mensch bleibst! Mensch sein, ist vor allem die Hauptsache.<br />

Und das heißt, fest und klar und heiter sein. Ja, heiter! Trotz all’ dem.<br />

Denn das Heulen ist Geschäft der Schwäche.<br />

Julia Killet als Rosa Luxemburg<br />

Als Hilfslehrerin an verschiedenen Orten in Oberbayern und München begriff<br />

ich die Chancenlosigkeit der Kinder aus armen Arbeiter- und Bauernfamilien.<br />

Das erlebte Kinderelend hat mich politisiert.<br />

Irmgard Hofer als Toni Pfülf<br />

Die konservative Presse nennt mich “die jüdische Salon-Bolschewistin aus<br />

dem Ghetto von Bogenhausen”. Na ja, diese “Salon-Bolschewistin” kann immerhin<br />

einige der “Salon-Damen” für die Friedensbewegung gewinnen.<br />

Sibylle Dippel als Constanze Hallgarten


24<br />

History<br />

REST IN PEACE<br />

Story: Grigoris Veriotis<br />

Historical & political background:<br />

Johanna Panagiotou, née Mamali<br />

Thalia feels ultimately relieved. We met her in the 1980s<br />

living with her sister in a small Zagori village in Epirus.<br />

Loneliness never scared her. She learned to cope with<br />

it since the early 1940s.<br />

Back then, she was a young woman, fallen in love with Orestis.<br />

The Greek soldier was one of the 7.948 who died during the Greco-Italian<br />

War, taken place from 28 October 1940 to 23 April<br />

1941 on the Albanian front. Unidentified, uncried, unburied.<br />

After the undignified death of her first love, Thalia decided<br />

to remain single. Her sister Aspasia stood by her and<br />

stayed single too. For them, and for many other people who<br />

suffered the same fate, justice came finally, after 78 years!<br />

The Diplomacy<br />

Nikos Kotzias seems to take seriously his function. And he goes<br />

even further, as he has the courage to bring himself face to face<br />

with open wounds of his nation. One of them was the exhumation,<br />

search for the remains, identification and burial of the soldiers<br />

that past in the Albanian mountains during the 1940-1941<br />

Greek-Italian war. This was a long-standing Greek demand that<br />

has been successfully enforced by the Minister for Foreign Affairs.<br />

“It was the result of two long rounds of grueling negotiations<br />

with the Albanian side, as part of an effort to resolve outstanding<br />

issues between the two countries, one held in November<br />

2017 on Crete and the second in January 2018 in<br />

Korçë.” (Tasos Kokkinidis, Greek Reporters, Oct 12, 2018).<br />

On October 12, 2018, at a decent funeral ceremony in the<br />

newly built cemetery of the Albanian village Dragoti in Këlcyrë,<br />

the fallen soldiers at that time received finally a proper burial*.<br />

Notes<br />

* 578 soldiers who had been killed during the WW II in Albania<br />

were buried haphazardly, which is − based on the<br />

Greek tradition since ancient times − completely unacceptable.<br />

** Meanwhile, Foreign Minister Nikos Kotzias resigned after a<br />

clash with Defense Minister Panos Kammenos over the agreement<br />

made with FYROM. The later resigned as well.


AFTER 78 YEARS<br />

History 25<br />

1<br />

2<br />

3<br />

At the age of 93, Thalia can now put a flower<br />

on a place of war and lost love. She deserves it.<br />

Photos<br />

1. Greece, 1940. Mother says goodbye to her son, a soldier on<br />

the Albanian front. Copyrights: Ministry of Foreign Affairs, Diplomatic<br />

and Historical Archive Department<br />

2. Thalia in the early 1980s. Copyrights: Personal TV archive of<br />

Grigoris Veriotis<br />

3. Supremely emotional scenes during the ceremony.<br />

Copyrights: EpirusTV


26<br />

History<br />

No guns, no blood.<br />

Revolution succeeded!<br />

Copyrights: 1918: © Franz Xaver Hartl, Stadtarchiv München - Fotosammlung, PK-Erg-09-0274<br />

Die handschriftlich vermerkte Datierung ist falsch (muenchen.de) / 2018: © Grigoris Veriotis, <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> by Jopa<br />

Theresienwiese in Munich. Most people associate this place with world’s biggest beer<br />

festival, the Oktoberfest. But even after 100 years it remains hardly unknown that this<br />

was the historical starting point of an unbloody revolution that took place in November<br />

7, 1918. It is known as the peace rally (Friedenskundgebung) on Theresienwiese which<br />

contributed to the establishment of Democracy, the benefits of which we enjoy up to now.<br />

In order to understand the tremendous success of the November Revolution, we primarily<br />

have to put ourselves in the circumstances at that time and seriously deal with what<br />

people actually demanded in 1918.<br />

The majority of the Germans desperately wanted following three things:<br />

1. To stop the War<br />

2. To end the Monarchy<br />

3. To democratize the Constitution<br />

An attempt to pick and impart the most important historical events with original photo material for a wide audience by<br />

Johanna Panagiotou, née Mamali, PhD Candidate at LMU, American Studies (postwar history)


History 27<br />

In this article we are concerned<br />

with the first point<br />

How did Germans experience<br />

the World War I?<br />

The Occasion..<br />

The occasion: The assassination of Franz<br />

Ferdinand of Austria and his wife Sophie,<br />

Duchess of Hohenberg in June 28, 1914 in<br />

Sarajevo by © Gavrilo Princip<br />

Felix Schwormstädt & Franz Ferdinand’s<br />

blood-stained uniform, Author unknown, LIFE<br />

Magazine, from an earlier, unnamed source<br />

The Declaration<br />

Of The<br />

War On Serbia


28<br />

History<br />

1. The official declaration in the extra <strong>Issue</strong> of<br />

Wiener Zeitung on July 28, 1914. Five day before<br />

(23.7.14), the Austrians issued Serbia an<br />

ultimatum after having insured the “Nibelungentreue”<br />

(an absolute, unquestioning, excessive<br />

and potentially disastrous loyalty) by the<br />

Germans. 2. “Serbien muss sterb[i]en! (“Serbia<br />

must die!”; last word altered to rhyme). The propaganda<br />

caricature depicts Austria crushing the<br />

ape-like Serb” (Wikipedia). 3. Unter den Linden<br />

(a historical boulevard in Berlin) 31.7.18: An officer,<br />

accompanied by soldiers and drums, makes<br />

the declaration public (Chronik der Deutschen<br />

by Christian Zentner, p. 282)<br />

Hitlers Enthusiasm<br />

Adolf Hitler under the gathered crowd in front of the Feldherrnhalle (Odeonsplatz, old town of Munich)<br />

one day before the Declaration. The media at that time made worldwide multiple copies of this photo,<br />

shot by Heinrich Hoffmann (Hitlers personal Photograph). In the context of the November Revolution,<br />

this photo also plays a crucial role, if we take into consideration that the achievement of the Revolution<br />

was the Establishment of the Weimar Republic (1918–1933). During this era, the land experienced a<br />

relative stability (see “Golden Twenties”), a growing economy and a consequent civil unrest. Regrettably,<br />

the conservative monarchist Paul von Hindenburg was the Reichspräsident of the Weimar Republic who<br />

appointed Hitler as chancellor in 1933. This was beyond all doubt the shady side that sometimes completely<br />

eclipsed all previous historical efforts of the Germans to find their way to Democracy.


History 29<br />

The Nation Was Soaked<br />

And Financed The War<br />

The Role Of The SPD<br />

“Times are hard, but the victory is for sure” is depicted<br />

on this propaganda poster with Hindenburg<br />

(left), who was very popular, in order to convince its<br />

civils to sign for the credits (right). “The army and the<br />

fleet expects this from you!”. The state cashed in this<br />

way quasi 100 Million D-Mark from the war credits.<br />

Additionally, it introduced taxes in 1916 and promoted<br />

for further loans. Copyrights: OB C. Wolf &<br />

Sohn München & Die Deutschen by Lingen, p. 337<br />

The Outsiders...<br />

Even the Social Democratic Party voted the<br />

war credits. Here is the explanation as it was<br />

puplished in the extra issue of the »Vorwärts«,<br />

4. 8.1914.<br />

Brutality and Propaganda<br />

The only one who did not vote from the Socialists<br />

the war credits was Karl Liebknecht. He resigned in<br />

1916 from the party and, together with Rosa Luxemburg,<br />

founded the Spartakusbund.<br />

Germans had a very bad reputation during the<br />

WWI. Rumors had been spread among that<br />

soldiers even chopped children’s hands. Die<br />

Deutschen by Christian Zentner, p. 286


30<br />

Interreligious Dialogue<br />

Christmas For All<br />

Against hate, superiority complex, privileges, ignorance and apathy, it is now − more necessary<br />

than ever − to keep the Christian-humanitarian tradition alive in order to (re)activate<br />

those moral and human reflexes and stand in solidarity with our sisters and brothers all over<br />

the place. It is a tough job, but in the same time the price of owning everything life has to offer.


Interreligiöser Dialog<br />

31<br />

Weihnachten für alle<br />

Gegen Hass, Überlegenheitskomplex, Privilegien, Ignoranz und Apathie ist es<br />

jetzt, notwendiger denn je, die christlich-humanitäre Tradition einzusetzen, um<br />

jene moralischen und menschlichen Reflexe zu (re)aktivieren und solidarisch an<br />

der Seite unserer Geschwister und Brüder aller Kulturen zu stehen. Es ist ein harter<br />

Job; aber es ist der Preis dafür, dass uns alles gehört, was das Leben schenkt.”


32<br />

Interreligious Dialogue<br />

Being full of Christmas Spirit is when you celebrate<br />

together with people of all religions, all cultures<br />

and share unlimited love” thought the initiators of a<br />

special event: the lighting and decorating of a fishing<br />

boat an-chored in Beacharena.<br />

Behind the idea are people who are completely different,<br />

but have one thing in common: they are unconventional<br />

and always want to be on the ball. In this<br />

sense, <strong>Ethno</strong> <strong>News</strong> publisher Victoria Mali, Archpriest<br />

Apostolos Malamoussis and tennis instructor Christos<br />

Theodosiadis, wanted to revive an old Greek Christmas<br />

tradition in Bavaria.<br />

The ritual goes back to a time, where children − in<br />

memory of their supposedly lost fathers who were<br />

sailors − manufactured a wooden ship, decorated it,<br />

shone a light on it and then sang Christmas carols for<br />

their dads.<br />

Further, the practice shows the emotional attachment<br />

of people from the South to the sea. Moreover, Jesus<br />

is the port of their life, which they always try to<br />

reach by the ship of hope as long<br />

as they live. But even after death, the journey to eternity<br />

continues − according to Greek and Roman mythology<br />

− by boat.<br />

Last but not least, the element of water has nowadays<br />

another dimension as it reminds on the growing<br />

tensions in the Aegean Sea as well as on people<br />

who died in the Mediterranean, which turned into Europe’s<br />

graveyard.<br />

However, Christmas is not only a time of reflection,<br />

but also the feast of love. The Christian charity and<br />

especially the love for dissenters was shared together<br />

with Muslims, Yazidis, animists, agnostics and atheists<br />

all over the world under the motto “Christmas For All”.


Interreligiöser Dialog<br />

33<br />

Wozu sind eigentlich Weihnachten da, wenn nicht,<br />

um Menschen aller Religionen und Kulturen<br />

zusammen zubringen?”, dachten sich die Initiator_<br />

innen einer besonderen Aktion: der Beleuchtung und<br />

des Schmückens eines Fischerbootes, das in Beacharena<br />

vor Anker liegt. Ganz im Sinne des Weihnachts<br />

geistes…<br />

Hinter der Idee stehen Menschen, die völlig unterschiedlich<br />

sind, doch eines gemeinsam haben:<br />

Sie können mit Konventionalität nichts anfangen und<br />

wollen stets am Ball bleiben. In diesem Sinne wollten<br />

Verlegerin Victoria Mali, Erzpriester Apostolos Malamoussis<br />

und Tennislehrer Christos eine alte bayerische<br />

Tradition auf bayerischem Boden wiederbeleben.<br />

Das Ritual geht zurück in eine Zeit, wo Kinder als<br />

Andenken an ihre Väter − die Seeleute waren und<br />

vielleicht nie wieder sehen würden – ein Schiff aus<br />

Holz anfertigten, es verzier ten, beleuchteten und anschließend<br />

für sie Weihnachtslieder [Kalanta] sangen.<br />

Des Weiteren ist Jesus der Hafen ihres Lebens, den<br />

sie stets mit dem Schiff der Hoffnung und der Liebe<br />

versuchen, zu erreichen, solange sie leben. Aber<br />

auch nach dem Tod geht die Reise in die Ewigkeit laut<br />

griechischer und römischer Mythologie mit eine Boot<br />

weiter.<br />

Angenommen, dass das Element Meer jedoch eine<br />

andere Dimension heute hat, wurde damit auch<br />

an Menschen erinnert, die in den letzten Jahren im<br />

Mittelmeer – Europas Friedhof − ums Leben kamen.<br />

Weihnachten ist aber nicht nur eine Zeit des Nachdenkens,<br />

sondern auch das Hochfest der Liebe.<br />

ie Nächstenliebe und insbesondere die Liebe für<br />

D den Andersdenkenden wurde unter dem Motto<br />

„Christmas For All“ zusammen mit Muslimen, Jesuiten,<br />

Animisten, Agnostikern und Atheisten gefeiert.


34<br />

Wall<br />

of<br />

© Sokratis Georgiadis<br />

Herzlich willkommen zu unserer Rubrik „Wall of Fame“,<br />

die wir für alle Fotografie-Begeisterten initiiert haben.<br />

Eigentlich geht es ganz einfach. Sie schicken uns Ihr<br />

Lieblingsfoto, das Sie in irgendeinem Ort dieser Welt<br />

geschossen haben und wir hängen es hier, an unsere<br />

Ruhmeswand. Ende des Jahres werden wir die Gewinner_<br />

innen und ihre Preise bekannt machen. Das Kriterium?<br />

Es soll ein außergewöhnliches Bild sein, das<br />

großes Aufsehen erregen kann. Schauen Sie sich hierzu<br />

die Bilder von Sokratis Georgiadis an. Sind die<br />

Weihnachtsbäume in Malediven, oder der Affe, der in<br />

Sigiriya (Sri Lanka) sich selbst im Spiegel sieht, nicht<br />

beindrückend? Da unser Hauptthema „Spieglein,<br />

Spieglein an der Wand“ war, legen wir Ihnen<br />

auch zwei Fotos aus unserem Archiv ans Herz. Das<br />

eine wurde in Burkina Faso (Westafrika) gemacht und<br />

zeigt ein Taxi, das uns eigentlich in voller Sicherheit an<br />

das Fahrziel gebracht hat. Auch wenn das in Europa<br />

obligatorische Spieglein auf beiden Seiten fehlte. Das<br />

andere zeigt ein Mädchen, das sich mit einer traditionell<br />

bekleidenden Puppe in einem ethnologischen Museum<br />

in Kyustendil identifiziert. Ferner muss das Bild<br />

technisch und künstlerisch anspruchsvoll sein. Dazu<br />

passt das Foto aus New York von Chris Becker hervorragend.<br />

© ETHNO <strong>News</strong>


Fame<br />

35<br />

© Chris Becker<br />

© Sokratis Georgiadis<br />

© ETHNO <strong>News</strong>

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