Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" August 2019
Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke
Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke
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<strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />
Männerhaut<br />
Markant gepflegt<br />
Besser schlafen<br />
Nur ein Traum?<br />
Cremes<br />
und Lotionen<br />
Schüßler-Salze<br />
äußerlich anwenden<br />
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„natürlich Frau“
Naturheilverfahren<br />
Phytopharmaka unterliegen<br />
dem Arzneimittelgesetz.<br />
Ganzheitlichkeit<br />
ist das Ziel<br />
Kräutermedizin,<br />
Homöopathie, Wassertherapie.<br />
Was gehört wozu?<br />
Wir führen Sie durch den<br />
Dschungel der<br />
Naturheilverfahren.<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
Naturheilverfahren gibt es wie Sand am<br />
Meer. Jede Methode hat ihren eigenen<br />
Schwerpunkt, und doch gibt es Gemeinsamkeiten,<br />
die sie von der Schulmedizin<br />
unterscheiden.<br />
Die Schulmedizin orientiert sich an Erkrankungen<br />
des Menschen und verfolgt<br />
in ihrem Denkansatz das Prinzip von Ursache<br />
und Wirkung. Die <strong>Naturheilkunde</strong><br />
betrachtet den Menschen in seiner<br />
Ganzheit mit Körper, Seele und Geist.<br />
Naturheilverfahren haben das Ziel,<br />
die Selbstheilungskräfte anzuregen. Das<br />
innere Gleichgewicht soll wiederhergestellt<br />
werden. Vorbeugende Maßnahmen<br />
dienen der Gesunderhaltung.<br />
Die klassische <strong>Naturheilkunde</strong> umfasst<br />
mehr als die jahrtausendealte Heilpflanzenkunde.<br />
Ernährungs-, Bewegungsund<br />
Ordnungstherapie gehören dazu.<br />
Auch die Nutzung von Wasser, Kälte<br />
und Wärme ist wissenschaftlich belegt.<br />
Die klassische <strong>Naturheilkunde</strong> ist heute<br />
weitgehend anerkannt, nachdem sie jahrelang<br />
von der Schulmedizin verdrängt<br />
wurde. Technische und pharmazeutische<br />
Fortschritte standen im Vordergrund.<br />
Inzwischen hat ein Umdenken<br />
stattgefunden. Phytotherapie und alle<br />
anderen Verfahren, die zur klassischen<br />
<strong>Naturheilkunde</strong> gehören, werden immer<br />
beliebter. Sie ergänzen die Schulmedizin<br />
und können – nach Absprache mit dem<br />
Arzt – auch bei akuten und chronischen<br />
Erkrankungen begleitend eingesetzt werden.<br />
Welche klassischen Naturheilverfahren<br />
eignen sich besonders?<br />
4 <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit · <strong>August</strong> <strong>2019</strong> <strong>August</strong> <strong>2019</strong> · <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit 5<br />
Fotos – Aufmacher: Marina Lohrbach, Frau: rh2010, Laborantin: Stevica Mrdja/stock.adobe.com<br />
Phytotherapie<br />
Die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)<br />
ist so alt wie die Menschheit. In nahezu<br />
allen Kulturen gab es die Kräuterkundigen,<br />
die Pflanzen und Pflanzenteile zu<br />
Heilzwecken eingesetzt haben. Mit der<br />
Kräutermedizin sind berühmte Namen<br />
verbunden: Hippokrates, ein Arzt aus<br />
der Antike, Hildegard von Bingen, Äbtissin<br />
und Kräuterkundige des Mittelalters,<br />
Paracelsus, einer der wichtigsten<br />
Vorreiter in der Medizin und Patron der<br />
Apotheken.<br />
Pflanzliche Arzneimittel heißen in der<br />
Fachsprache Phytopharmaka. Sie unterliegen<br />
den Bestimmungen des Arzneimittelrechts.<br />
Hochwertige pflanzliche<br />
Mittel zum Einnehmen gibt es in der<br />
Apotheke in Form von Tees, Tinkturen,<br />
Tabletten oder Säften. Für die äußere<br />
Anwendung gibt es Cremes, Salben, Badezusätze<br />
und Umschläge auf pflanzlicher<br />
Basis.<br />
Mit phytotherapeutischen Arzneien lassen<br />
sich Alltagsbeschwerden gut behandeln:<br />
Erkältungskrankheiten, Infektionen<br />
von Blase und Nieren, Probleme mit<br />
dem Verdauungssystem, Schlafstörungen<br />
und seelische Anspannungen. Die<br />
Wirksamkeit von Phytopharmaka ist in<br />
wissenschaftlichen Studien belegt: Eukalyptus<br />
befreit die Nase, Wermut entspannt<br />
Magen und Darm, Lavendel beruhigt<br />
die Nerven. Bekanntestes Beispiel<br />
ist die Weidenrinde mit einem pflanzlichen<br />
Inhaltsstoff, der dem Arzneistoff<br />
Acetylsalicylsäure (ASS) ähnlich ist und<br />
als Wirksubstanz gegen Kopfschmerzen<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Wie es weitergeht lesen Sie in der<br />
aktuellen Ausgabe von<br />
"<strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit".<br />
Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach<br />
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Früher oder später begreift es<br />
jeder Mann: Wasser und Seife<br />
sind nicht genug.<br />
Die Haut eines Mannes ist etwas Besonderes.<br />
Sie hat spezielle Ansprüche und braucht Extra-Pflege. Welche?<br />
VON STEFANIE DECKERS<br />
Die gute Nachricht vorweg: Männer sind<br />
– wenn es um die Haut geht – klar im<br />
Vorteil. Jedenfalls für eine ganze Weile.<br />
Während sich bei Frauen schon ab 20 die<br />
ersten Knitterfalten um die Augen zeigen,<br />
bleibt Männerhaut sehr viel länger glatt.<br />
Woran liegt das?<br />
Dickes Fell<br />
Männer haben ein „dickes Fell“. Ihre Haut<br />
ist um satte 20 Prozent fester als Frauenhaut.<br />
Männerhaut hat mehr Zellschichten<br />
und einen so hohen Anteil an Kollagen,<br />
von dem Frauen nur träumen können.<br />
Kollagenfasern straffen die Haut und helfen<br />
ihr, Feuchtigkeit zu speichern. Beste<br />
Voraussetzungen für eine glatte Gesichtshaut.<br />
Markant<br />
Ab 35 ist dann der Zauber vorbei. Dann<br />
setzt auch bei Männern der Alterungsprozess<br />
ein. Die Produktion neuer Hautzellen<br />
verläuft langsamer als in all den Jahren<br />
zuvor. Das Bindegewebe verliert an<br />
Elastizität. Die Haut kann nicht mehr so<br />
gut die Feuchtigkeit binden. Falten im Gesicht<br />
bekommen Männer zwar erst viel<br />
später als Frauen, dafür umso tiefer.<br />
Mit den Jahren wird die Gesichtszeichnung<br />
immer<br />
markanter.<br />
Fotos: alfa27/stock.adobe.com<br />
Lederhaut<br />
In der Regel ist Männerhaut vor Umweltbelastungen<br />
wie Sonneneinstrahlung<br />
oder trockene Luft durch Klimaanlage<br />
oder Heizung besser geschützt als Frauenhaut.<br />
Mehr vom Pigment Melanin in<br />
der Haut sorgt dafür, dass Männer von<br />
Natur aus einen dunkleren Teint haben<br />
und schneller bräunen als jede Strandnixe.<br />
Kleiner Wermutstropfen: Männerhaut<br />
ist nicht nur robust,<br />
sie fühlt sich<br />
auch so an. Nicht so<br />
samtig und weich<br />
wie bei Frauen, sondern<br />
eher ledrig und<br />
fest.<br />
Typisch Mann<br />
Männerhaut unterscheidet<br />
sich grundlegend<br />
von Frauenhaut.<br />
Sie ist dicker,<br />
aber auch fettiger.<br />
Große Poren und<br />
mehr Talgdrüsen<br />
machen das Hautbild aus. Männliche<br />
Hormone steuern die recht starke Talgproduktion.<br />
Testosteron kann bewirken,<br />
dass die Poren verstopfen und es zu Unreinheiten,<br />
Mitessern und Pickeln<br />
kommt. Häufig haben junge Männer<br />
mehr mit Akne zu kämpfen als Mädchen.<br />
Schuld daran ist vor allem ein typisch<br />
männliches Merkmal: der Bartwuchs.<br />
Wie es weitergeht lesen Sie in der<br />
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"<strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit".<br />
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Anwendungsgebiet: Unruhezustände und nervös<br />
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Heranwachsenden ab 12 Jahren.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.<br />
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12 <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit · <strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />
<strong>August</strong> <strong>2019</strong> · <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit 13
<strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit: Pflanzenrätsel<br />
Themenspecial: Hier kommt die Frische!<br />
Welche Pflanze suchen wir?<br />
<strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />
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16 <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit · <strong>August</strong> <strong>2019</strong>
Kraut-Kühle<br />
Die ätherischen Öle der Minze sprechen die Kälterezeptoren in der Haut an und haben<br />
einen kühlenden Effekt. Der Duft erfrischt und vertreibt die Trägheit an heißen Sommertagen.<br />
Geben Sie einen Tropfen Minzöl auf die Stirn, die Schläfen, in den Nacken oder<br />
auf die Pulsadern der inneren Handgelenke und massieren Sie es leicht ein. In der<br />
Apotheke gibt es praktische Roll-on-Stifte für unterwegs. Minzöl wirkt auch gut gegen<br />
Kopfschmerzen. Vorsicht: Nicht in der Schwangerschaft und bei Kleinkindern anwenden!<br />
Wannenerfrischung<br />
Das sogenannte absteigende Bad kühlt den ganzen Körper langsam ab. Legen Sie sich<br />
in eine Badewanne mit lauwarmem Wasser und lassen Sie allmählich kaltes Wasser<br />
zulaufen. Sobald es beginnt, unangenehm kühl zu werden, sofort aus der Wanne<br />
steigen.<br />
Fußkühlung<br />
Thermo-Einlegesohlen sollen die Füße im Winter wärmen, funktionieren aber auch umgekehrt.<br />
Legen Sie ein Paar über Nacht in den Kühlschrank und morgens in Ihre Schuhe.<br />
Vor allem Sohlen aus Naturfasern, mit einer Isolierschicht oder einem Gel-Kern speichern<br />
die Temperatur gut und erfrischen bei jedem Schritt, zumindest für eine Weile.<br />
Fotos: ipopba, Romolo Tavani: alle stock.adobe.com<br />
Armbad<br />
Anders als bei einer kalten Dusche oder dem Sprung ins kalte Wasser, kühlen Teilbäder<br />
nicht den ganzen Organismus ab. Das kalte Armbad stammt aus dem Kneipp-Repertoire<br />
und erfrischt, ohne neuerliches Schwitzen hervorzurufen. Füllen Sie dazu das Waschbecken<br />
oder eine Babybadewanne mit 12 bis 18 Grad kaltem Wasser und tauchen Sie<br />
Ihre Arme bis zur Mitte der Oberarme hinein. Nach etwa 30 Sekunden herausnehmen,<br />
Wasser abstreifen und die Arme bewegen. Alternativ können Sie Ihre Füße und Beine<br />
bis zur Mitte der Wade nach dem gleichen Prinzip in kaltes Wasser stellen. >><br />
Ihnen ist heiß?<br />
Hier<br />
kommen Tipps<br />
zum Abkühlen.<br />
VON SASKIA FECHTE<br />
Wie es weitergeht lesen Sie in der aktuellen<br />
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4<br />
natürlich FRAU · <strong>August</strong> <strong>2019</strong>
Aloe vera und Gurke, Algen<br />
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Feuchtigkeits-Booster aus der<br />
Natur halten unsere Haut bei<br />
Sommerhitze geschmeidig<br />
und glatt. Diese Beauty-Stars<br />
sollten Sie kennen.<br />
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12<br />
Tropische Temperaturen – und noch lange kein Ende in<br />
Sicht. Der Körper braucht bei Hitze sehr viel Flüssigkeit. Und<br />
unsere Haut? Auch sie ist durstig und zudem oft im Sommerstress:<br />
Reichlich UV-Strahlung, trockene Luft aus der<br />
Klimaanlage und sogar der erfrischende Sprung in den<br />
gechlorten Pool setzen ihr zu. Die Haut laugt aus, wird<br />
schuppig und welkt regelrecht dahin. Steuern Sie gegen:<br />
mit intensiver Feuchtigkeitspflege von Kopf bis Fuß.<br />
Weniger Fett<br />
Im Sommer braucht Ihre Haut ein Mehr an feuchtigkeitsspendenden<br />
Substanzen, aber weniger Fett als in der kalten<br />
Jahreszeit. Denn bei hohen Temperaturen arbeiten Schweißund<br />
Talgdrüsen auf Hochtouren. Dadurch zeigt sich unsere<br />
Körperhülle meist fettiger. Mischt sich das Hautfett mit<br />
Schweiß und kleinen Schmutzpartikeln, kann es leicht zu<br />
Hautirritationen kommen. Viele kennen es aus Erfahrung:<br />
Sogar von Natur aus eher unkomplizierte Gesichtshaut neigt<br />
im Hochsommer oft zu Pickelchen und Unreinheiten. Keine<br />
gute Idee wäre es, sie jetzt mit einer sehr reichhaltigen<br />
Fettcreme zu malträtieren.<br />
natürlich FRAU · <strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />
Leichte Beauty-Elixiere<br />
Ideal für die Sommerpflege sind hingegen ultra-leichte<br />
Beauty-Elixiere mit hohem Wassergehalt und wertvollen<br />
natürlichen Feuchthaltefaktoren. Einer der bekanntesten<br />
Durstlöscher in Kosmetika ist die Aloe vera. Schon die alten<br />
Ägypter verehrten die exotische Lilie als »Pflanze der<br />
Unsterblichkeit« und bei den Mayas galt die Aloe vera als<br />
»Quelle der Jugend«. Aus gutem Grund, denn schließlich<br />
steckt in den dickfleischigen Blättern der ausdauernden<br />
Wüstenpflanze ein erfrischender, intensiv-pflegender Wirkstoff-Cocktail:<br />
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />
Enzyme, Aminosäuren, Zuckerverbindungen und Co. sorgen<br />
für samtig-weiche, geschmeidige Sommerhaut. In Kombination<br />
mit Pflegespezialisten wie Jojoba-, Sanddorn-, Weizenkeimöl<br />
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24 <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit · <strong>August</strong> <strong>2019</strong><br />
Namen haben sie viele: Medizinalpilze,<br />
Vitalpilze oder Heilpilze. Ihren Ursprung<br />
hat die Mykotherapie, die therapeutische<br />
Anwendung von Pilzen, in der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin (TCM).<br />
Dort ist sie seit über 4.000 Jahren fester<br />
Bestandteil in der Gesundheitsprävention<br />
und Behandlung von Krankheiten.<br />
Mehr und mehr gewinnen die besonderen<br />
Pilze auch in unserer Medizinwelt an<br />
Bedeutung. Erfahrungswerte und wissenschaftliche<br />
Studien bescheinigen Shiitake,<br />
Reishi und Co. nützliche Effekte bei akuten<br />
und chronischen Beschwerden. Heilpilze<br />
werden vorwiegend als begleitende<br />
Therapie bei verschiedensten Erkrankungen<br />
eingesetzt und haben so gut wie keine<br />
Nebenwirkungen.<br />
Recycling mit Mehrwert<br />
Wer das Wesen der Pilze genauer betrachtet,<br />
erkennt ihr Kraftpotenzial: Sie<br />
schaffen neue Energie aus totem Material.<br />
Pilze gewinnen aus organischem Abfall<br />
Mineralstoffe, Kohlenhydrate, Aminosäuren<br />
und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Diese Substanzen können zusammen mit<br />
ihren hochaktiven Enzymen, Vitaminen<br />
und pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffen<br />
Gifte einsammeln und deren Ausscheidung<br />
beschleunigen. Darüber hinaus<br />
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<strong>August</strong> <strong>2019</strong> · <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit 25<br />
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So heilen Wunden schneller!<br />
Pflaster schützen frische Wunden, doch welches Pflaster leistet die besten Dienste?<br />
Eine Wunde heilt rascher, wenn sie richtig versorgt und unterstützt<br />
wird. Dabei läuft die Wundheilung in drei Phasen ab und<br />
sollte nicht gestört werden. In der Reinigungsphase wird zerstörtes<br />
Material abtransportiert, in der Granulationsphase<br />
füllt sich die Wunde mit Gewebe auf. Dieses Gewebe<br />
reift aus und verschließt die Wunde mit einer<br />
Narbe (Epithelisierungsphase). Zusammen dauern<br />
die drei Phasen, die sich überschneiden,<br />
etwa eine Woche. Damit beim Verbands- oder<br />
Pflasterwechsel die<br />
Foto: S & D Verlag<br />
22 | <strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit | 04 – 2014<br />
Weiterlesen?<br />
Wunde nicht aufreißt und die Wundheilung verzögert wird,<br />
sollte auf eine größere nässende Wunde eine Salbenkompresse<br />
gelegt werden. Fixiert wird die Wundauflage mit<br />
einem hautfreundlichen Rollenpflaster, das gut haftet, sich<br />
aber trotzdem ohne Schmerzen ablösen lässt. Für eine<br />
flächige Abdeckung empfiehlt sich ein vollflächig klebendes<br />
Fixierpflaster.<br />
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Wundpflaster schützen!<br />
Während die Behandlung tiefer, größerer<br />
und stark blutende Wunden in die Hände eines<br />
Arztes gehört, können kleinere Schnittund<br />
Schürfwunden meist selbst behandelt<br />
werden. Ist Dreck in die Wunde gelangt, wird<br />
diese sofort unter klarem Leitungswasser<br />
ausgespült, danach mit Desinfektionsspray<br />
besprüht und mit einem Pflaster, abgeschnittene<br />
Meterware oder Einzelpflaster<br />
(Strips), abgedeckt. Normalerweise heilen<br />
die kleinen Hautwunden rasch ab.<br />
<strong>Naturheilkunde</strong> & Gesundheit!<br />
Jeden Monat neu!<br />
Pflaster haben die Aufgabe, die frische Wunde<br />
vor Schmutz zu schützen. Sie sollen<br />
schnell und gut kleben und dabei darf der<br />
zentrale Vliesteil nicht mit der Wundoberfläche<br />
verkleben.<br />
Pflaster haben grundsätzlich zwei Arten von<br />
Kleber. Eine Mischung aus Kautschuk und<br />
Zinkoxid wurde schon vor 100 Jahren entwickelt<br />
und klebt sehr gut. Dieser Kleber eignet<br />
sich aber nicht für Menschen mit Latexallergie.<br />
Die greifen besser auf Pflaster mit<br />
Polyacrylat-Kleber zurück, die sich rückstandsfrei<br />
abziehen lassen, aber nicht so<br />
fest kleben! Damit das Pflaster gut klebt,<br />
sollte die Haut herum sauber, trocken und<br />
fettfrei sein. Die Wundauflage des Pflasters<br />
darf nicht mit den Fingern berührt werden,<br />
dass die Hände vorher gewaschen wurden,<br />
versteht sich von selbst. Die Wundauflage<br />
des Pflasters sollte größer als die Wunde<br />
sein und das verschmutzte Pflaster muss<br />
täglich gewechselt werden. Nach etwa drei