Zur Gesundheit 02_2019 Frankfurt
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PSYCHISCHE GESUNDHEIT<br />
ZUR GESUNDHEIT | REDAKTION<br />
Angststörungen –<br />
Ein Leben wie im Würgegriff<br />
Nach unzähligen Jahren des Wegschauens und Verschweigens<br />
entwickelt sich in letzter Zeit glücklicherweise<br />
eine Art gesellschaftliches Problembewusstsein<br />
für depressive Erkrankungen und das<br />
sogenannte Burnout-Syndrom. Dagegen ist der Bereich<br />
der Angststörungen, die ebenfalls zu den am<br />
häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen<br />
zählen, leider immer noch mit großen Berührungsängsten<br />
und weitgehender Unwissenheit behaftet.<br />
Unter dem Sammelbegriff der Angststörungen werden<br />
verschiedene seelische Erkrankungen zusammengefasst,<br />
deren gemeinsamer Kernpunkt eine<br />
übertriebene Angstreaktion ist, die trotz Abwesenheit<br />
einer tatsächlichen Bedrohungsquelle stattfindet.<br />
Die Angst an sich ist eine evolutionär notwendige<br />
Gemütsregung, die uns seit jeher vor riskanten<br />
Verhaltensweisen im Angesicht gefährlicher Umstände<br />
schützt. Es besteht also kein Krankheitswert im<br />
gelegentlichen Aufflammen der Angst als solchen,<br />
sondern vielmehr in der Unangemessenheit ihrer<br />
Ausprägung im Verhältnis zum realen Bedrohungspotential.<br />
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