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BAUEN FÜR
MENSCHEN
UND KLIMA
BUILDING IN THE
NAME OF PEOPLE
AND CLIMATE
Holzbau
in der Steiermark
Architectural Timber
Structures in Styria
Herausgeber / Editor: proHolz Steiermark
BAUEN FÜR
MENSCHEN
UND KLIMA
BUILDING IN THE
NAME OF PEOPLE
AND CLIMATE
BAUEN FÜR
MENSCHEN
UND KLIMA
BUILDING IN THE
NAME OF PEOPLE
AND CLIMATE
Holzbau in der Steiermark
Architectural Timber Structures in Styria
Herausgeber Editor
Dem Erbe verbunden, dem Wandel
verpflichtet, der Zukunft entgegen …
Der Zukunft entgegen … Die Steiermark hat als das
waldreichste Bundesland Österreichs in den letzten Jahren
eine überaus positive Entwicklung im Holzbau gezeigt.
Holz ist als Baumaterial nicht nur im Einfamilienwohnbau,
sondern auch im mehrgeschossigen urbanen Wohnbau und
im großflächigen Gewerbe- bzw. Industriebau angekommen.
Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser werden in der
Steiermark verstärkt mit Holz gebaut. Zu diesem Umdenken
tragen steirische Unternehmen in Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität Graz und der holz.bau forschungs
GmbH ganz wesentlich bei. Sie haben den nachhaltigen
Rohstoff zu einem modernen Bau- und Werkstoff weiterentwickelt
– und der Zenit ist noch lange nicht erreicht.
Dem Wandel verpflichtet … Holz hat weit größeres
Potenzial. Es ist unser Auftrag, für das Wunder Holz neue
Einsatzbereiche zu erschließen, um innovative Wege
gehen zu können. Schon jetzt werden Autoteile, Textilien
und Verpackungsmaterialien aus der nachwachsenden
Ressource des Waldes hergestellt. Eine Rohstoffquelle,
die nur durch gelebte nachhaltige Bewirtschaftung für
die nächsten Generationen verfügbar ist. So wächst
beispielsweise allein in der Steiermark alle vier Minuten
ausreichend Holz für ein Einfamilienhaus nach.
Dem Erbe verbunden … Diese einzigartige Ressource
müssen wir in Zukunft verstärkt einsetzen, um einer der
größten Herausforderungen der Zukunft – dem Klimawandel
– zu begegnen. Rund 60 % der klimaschädlichen
C0 2 Emissionen sind der Bautätigkeit und der Erhaltung
von Immobilien geschuldet. Es liegt in der Verantwortung
gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern, das
uns anvertraute Erbe durch umsichtiges und vorausschauendes
Handeln unbeschadet weiterzugeben.
Dieser Bildband zeigt die beeindruckende Vielfalt
der steirischen Holzbauten. Trotz unterschiedlichster
Ausführungen und verschiedenster Nutzungen haben
alle Bauten eine Gemeinsamkeit: Den Grundgedanken
des Wohls für Mensch und Umwelt. So soll das Buch
auch Lust machen und dazu einladen, Holz als Bau- und
Lebensstoff im Rahmen neuer Technologien einzusetzen
und die nahezu uneingeschränkten Möglichkeiten
des wertvollen Rohstoffs Holz zu nutzen.
proHolz Steiermark
Committed to heritage, dedicated
to the change, looking ahead …
Looking ahead … Styria as the most densely wooded federal
state of Austria has seen an extremely positive development
in timber structure. Wood as construction material has not
only got to a place in constructing family homes but also in
multi-story urban housing, as well as in extensive commercial
and industrial construction. In the Steiermark wood is more
and more used for kinder-gardens, schools and hospitals.
This development of rethinking is essentially supported
by Styrian enterprises in cooperation with the TU Graz
and the timber construction research. The sustainable raw
material was further developed as a modern building and
basic material – and the zenith is far from being reached.
Dedicated to change … Wood has a larger potential. It is our
task to open up new fields of application for the miracle
“wood”, in order to find innovative ways to go. Even today
car parts, textiles and packing materials are made of the
renewable resource of the woods, which is a source of
raw material only available for the next generations when
a living near to nature management is put into practice.
The available wood that is growing within 4 minutes in
the Steiermark is enough for building a family home.
Committed to heritage … More and more we will have to
make use of this unique resource in the future, in order
to meet one of the biggest challenges of the future – the
climate change. Approximately 60 % of the climate damaging
C0 2 emissions can be traced back to the construction and
maintaining of buildings. It is our responsibility vis-à-vis our
children and grandchildren to maintain unscathed and pass
on to them – by means of thoughtfulness and forwardlooking
– an undamaged heritage, that was entrusted to us.
This illustrated book shows the impressing variety of the
Styrian woodwork. Despite most different types and usage
all buildings have something in common: The basic idea
of common good for man and environment. And thus the
book is intended to give delight – to invite to use wood
as a construction and living material within the scope of
new technology, and to profit from the nearly unlimited
multi-use options of the precious raw material “wood”.
Foto Jimmy Lunghammer
proHolz Styria
Vorwort — Preface
INHALT CONTENT
9 Einleitung
Introduction
Claudia Gerhäusser
Wohnen im Einfamilien haus
Living in single-familiy homes
Wohnen im Meh rparteien haus
Living in apartment buildings
Pflegen und Betreuen
Caring and supervising
Arbeiten und Erholen
Working and relaxing
Spielen und Lernen
Playing and learning
Gestalten und Inszenieren
Designing and setting the scene
18 Haus D
House D
Frohnleiten
22 Haus RF
House RF
Graz
24 Holzschnitt
Holzschnitt
Edelsbach bei Feldbach
26 Haus R
House R
Graz
28 Haus Moitzi
House Moitzi
Amering
32 Wohnhaus Rosa
Rosa House
Bad Mitterndorf
34 Haus K
House K
Pistorf
36 Haus M
House M
Bad Aussee
38 Lamprechthof
Lamprechthof
Stattegg
46 Wohnbau Hummelkaserne
Apartment Building
Hummelkaserne
Graz
50 Massive Living
Massive Living
Graz
52 Wohnbaugruppe Max-Mell-Allee
Max-Mell-Allee residential building
joint venture
Graz
56 14 Wohneinheiten St. Radegund
Terraced housing St. Radegund
St. Radegund
58 Umbau Wilder Mann
Wilder Mann Conversion
Graz
64 Pflegewohnheim Erika Horn
The Erika Horn care home
for the elderly
Graz
68 Sozialtherapeutikum Steiermark,
Haus Sonnleiten
Home for people with special needs,
Sonnleiten
Mitterdorf a. d. Raab
70 Betreutes Wohnen Bad Aussee
Assisted living Bad Aussee
Bad Aussee
72 Jugendzentrum ECHO
ECHO Youth Centre
Graz
74 Ronald McDonald Haus
Ronald McDonald House
Graz
78 Patientenpavillon LKH Graz Süd West
LKH Graz Süd West patient pavilion
Graz
80 Gesundheits einrichtung Josefhof
Josefhof Convalescent Home
Graz
86 Produktions halle Tischlerei Faustmann
Faustmann Production Centre
St. Johann i. d. Haide
90 Spar Kaindorf/Sulm
Spar Kaindorf/Sulm
Kaindorf a. d. Sulm
92 Hügellandhalle St. Margarethen
St. Margarethen Community Centre
St. Margarethen/Raab
94 Atelier am Kogl
Hillside studio
Semriach
98 Freibad Trofaiach
Trofaiach Outdoor Pool
Trofaiach
100 Unterwassersteg Barfußwanderweg
Barefoot trail
Turnau
102 Gutshof Admontbichl
Admontbichl manor
Obdach
104 Panoramabad Gröbming
Gröbming Panorama Pool
Gröbming
106 Mutterkuhstall Edlerhof
Mother Cowshed at Edlerhof
St. Stefan ob Leoben
114 Volksschule Mariagrün
Mariagrün Primary School
Graz
116 Kindergarten St. Salvator
St. Salvator Kindergarten
Graz
118 Kinderkrippe Schönbrunngasse
Schönbrunngasse Daycare Centre
Graz
120 Volksschule Viktor Kaplan
Viktor Kaplan Primary School
Graz
124 Sporthalle Trieben
Trieben Gymnasium
Trieben
126 Fachschule für Land- und
Ernährungs wirtschaft Gröbming
Gröbming College of agriculture
and nutrition economy
Gröbming
128 Fachschule für Land- und
Ernährungs wirtschaft Schloss
Feistritz – St. Martin
Feistritz College of agriculture and
nutrition economy
St. Peter am Kammersberg
134 Peterskirche St. Lambrecht
Church of St. Peters
St. Lambrecht
138 Skywalk Bahnhof Zeltweg
Skywalk at Zeltweg Mainstation
Zeltweg
Routenplaner, Pläne und
Wissenswertes zu den
Projekten auf
www.holzbaukarte.at
42 ST23 Wohnen am Hang
ST23 Hillside House
Graz
108 Vogelhäuser Deluxe Pogusch
Deluxe Mountain Chalets
Turnau
Einleitung
Claudia Gerhäusser
Introduction
Claudia Gerhäusser
Bauen für
Menschen und Klima
Building in the
name of people
and climate
Holzbau in der Steiermark
Architectural Timber Structures in Styria
Wussten Sie, dass in den österreichischen Wäldern alle 40
Sekunden ein Haus aus Holz nachwächst? Und wussten Sie
auch, dass es aktiver Klimaschutz ist, Holz als flexiblen und
innovativen Baustoff zu verarbeiten?
Der Einsatz von Holz als Baustoff hat eine jahrhundertelange
Tradition in der Steiermark, ohne dabei Weiterentwicklung
und Innovation aus den Augen zu verlieren. Schon
ab 1990 entstanden hier durch Pioniere 1 der Holzmodulbauweise
und durch Forschungsarbeit an der Technischen
Universität Graz 2 Impulse, die den Holzbau völlig veränderten.
Mit dem Brettsperrholz entwickelte man in der
Steiermark ein weltweit nachgefragtes Produkt, das den
architektonisch anspruchsvollen Geschosswohnungsbau aus
Holz im größeren Maßstab letztlich erst möglich gemacht
hat. Ebenso vielversprechend sind aktuelle Prototypenforschungen
zur Erdbebensicherheit von Gebäuden aus
Holz, die Chancen für das Material in extremen Situationen
ausloten. Gerade im Hinblick auf Klimaschutz, Erdbebensicherheit,
Vorfertigung und Serienproduktion gibt es
weltweit steigenden Bedarf an Lösungen. Dafür wird dem
Baustoff Holz alles abverlangt und seine Anwendung wird
kontinuierlich weiterentwickelt.
Darüberhinaus gehört in der Steiermark Holz schon lange
zum Baualltag. Auftraggeberinnen und Auftraggeber, Architektinnen
und Architekten sowie die Politik entscheiden
im Bauprozess über die Baustoffverwendung. Gemeinsam
mit Holzbauunternehmen und holzverarbeitenden
Betrieben konnten bis dato in der Steiermark Projekte
realisiert werden, die beweisen, dass in den wichtigen
Lebensbereichen – Klimaschutz, Wohnen, Wirtschaft und
Gesundheit – Holz als Baustoff hervorragende Ergebnisse
liefert. Politisch zunehmend gefördert, ziehen diese Pilotprojekte
immer mehr Neubauten nach sich. Dafür sind in
der Steiermark aktuell hervorragende Rahmenbedingungen
gegeben. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft, Erhaltung
der Baumvielfalt und regionaler Verwendung sind selbst
Nachteile wie intensive Planungszeiten gut auszugleichen.
Holz erweist sich im Vergleich zu anderen Baustoffen als
besonders attraktiv, da es nachwachsend, flexibel und
effektiv ist.
Did you know that a timber house is regrown every 40
seconds in the Austrian forests? Or that you are actively
protecting the climate when you use wood as a flexible
and innovative building material?
Timber has been used as a building material in Styria for
hundreds of years. However, this is a tradition that has
never lost sight of new developments and innovations.
Back in 1990, pioneers 1 of modular timber building
systems and researchers at Graz University of Technology 2
developed new ideas that changed timber construction
forever. Cross-laminated timber was developed in
Styria and became of global importance, making it
possible to create timber-built multi-storey housing – an
architecturally challenging undertaking – on a larger
scale. Equally promising is the current prototype research
into the seismic resistance of timber buildings, which is
sounding out the potential uses of this material in extreme
situations. All over the world, there is increasing demand
for effective solutions to problems related to climate
change, earthquake resistance, prefabrication and mass
production. Timber will need to reveal its full potential
as a building material and its application will need to be
continually developed.
In Styria, timber has long been a standard building
material. During the construction phase, clients, architects
and politicians make decisions on the use of building
materials. Working together with timber construction
companies and timber processing firms, projects have
been realised in Styria that prove timber delivers
outstanding results in the key areas of climate protection,
housing, business and healthcare. Receiving increasing
political support, these pilot projects are being followed
by more and more new builds. And Styria provides the
perfect conditions for this development. Sustainable
forestry, preservation of the wide variety of trees and
regional usage easily counteract disadvantages such as
intensive planning periods. When compared to other
building materials, timber proves itself to be particularly
attractive because it is renewable, flexible and effective.
Holz – ein effektiver Baustoff für Mensch und Klima
Zwei Drittel der Steiermark bestehen aus Waldflächen.
Flächen, die aktive Klimaschützer sind. Der Wald speichert
Timber – benefitting both people and climate
Two thirds of Styria is covered in forests. Areas that
actively work to protect the environment. Forests
store and bind large amounts of carbon through
9
Jugendzentrum ECHO Graz
ECHO Youth centre
und bindet bei der Photosynthese Kohlenstoff in großen
Mengen. Freigesetzter Kohlenstoff dagegen verbindet sich
in der Luft mit Sauerstoff zu Kohlendioxid und ist damit
als Treibhausgas CO 2 für die Klimaerwärmung mitverantwortlich.
Die Konzentration der Treibhausgase in der
Atmosphäre wurde seit Beginn der Industrialisierung durch
menschliches Dazutun wesentlich erhöht, was der Weltklimarat
(IPCC) bestätigt. Unsere sensible Lebensgrundlage
mit ihrem biologischen Gleichgewicht verändert sich auch
deshalb zunehmend – das betrifft jeden von uns. Damit eine
Erwärmung gestoppt oder zumindest verlangsamt wird,
braucht es gesunde Wälder. Kohlenstoff bleibt so lange
im Holz gespeichert, bis dieses verbrennt oder verrottet.
Entnimmt und verarbeitet man Bäume aus dem Wald vor
deren Verrottung, bleibt der Kohlenstoff langfristig im Holz
gebunden. Allein in steirischen Wäldern sind das rund 200
Millionen Tonnen Kohlenstoff, die keinen Schaden in der
Erdatmosphäre anrichten – das entspricht ca. 750 Millionen
Tonnen CO 2 oder der 9-fachen Menge des jährlichen
CO 2 -Ausstoßes in Österreich.
Der Wald bildet den Lebensraum für eine vielfältige und
vitale Vegetation. Vermehrte Vegetation produziert
zusätzlich Aerosole, die den Treibhauseffekt umkehren und
die Erdatmosphäre kühlen. Jeder unversiegelte Quadratmeter
Wald sichert den Bestand der Natur als menschliche
Lebensgrundlage. Mit einer maßvollen und nachhaltigen
Verwertung des Holzes als Bauholz, für Fassaden, Innenausstattung
und Möbelproduktion kann dieses Gleichgewicht
geschützt werden.
Und es kann weitergedacht werden: Mittlerweile werden
auch in der Baubranche Materialien in großem Maßstab
recycelt und wiederverwendet. Moderne Konstruktionsprinzipien
wie z.B. Modul- und Systembauweise begünstigen die
Wiederverwendung – ein enormes Potenzial des Holzbaus.
Holz als sensibler Baustoff für die Revitalisierung
steiermärkischer Baukultur
Die Steiermark hat ein vielfältiges baukulturelles Erbe,
welches nicht nur bewahrt, sondern auch lebendig erhalten
werden sollte. Die Herausforderungen der Erhaltung bzw.
Revitalisierung kulturell bedeutender Orte und Gebäude
liegen in der Balance zwischen Alt und Neu, zwischen
Bestand und Zubau und in der Anpassung an zeitgenössische
Bedürfnisse. Für die Verarbeitung und die Oberflächengestaltung
von Holz gibt es eine Vielzahl an handwerklichen
Methoden. Jede Zeit hat Entwicklungen und Charakteristiken
in der Holzbearbeitung hervorgebracht. Formen
werden geschaffen, indem man die Eigenschaften des
Materials nutzt. Wissen über den Baustoff wurde und wird
an kommende Generationen weitergegeben und spiegelt
sich in landestypischen Bauweisen wider. Das zeigt sich
besonders bei Revitalisierungsprojekten oder Umbauten
und deren konstruktiven Holzverbindungen. Da gestern wie
heute das Material Holz verwendet wird, entsteht Kontinuität,
was spannende Entwicklungsschritte im Holzbau
sicht- und erlebbar macht.
photosynthesis. But when carbon is released it combines
with oxygen in the air to make carbon dioxide (CO 2 ) – a
greenhouse gas that contributes to global warming. Due
to human activity, the concentration of greenhouse
gases in the atmosphere has increased considerably
since the start of industrialisation, as confirmed by
the Intergovernmental Panel on Climate Change. The
vulnerable basis of our existence with its biological
equilibrium therefore also continues to change – and
this affects every one of us. In order to stop or at least
slow down global warming, we need healthy forests.
Carbon remains stored in wood until it is burned or it
rots down. If trees are removed from the forests and
used before they can rot, the carbon remains stored in
the wood for a long period of time. Styrian forests alone
store around 200 million tons of carbon, which would
otherwise be causing damage in the earth’s atmosphere.
This is the equivalent of ca. 750 million tons of CO 2 or
around nine times the annual CO 2 emissions in Austria.
Furthermore, forests provide space for diverse, vital
vegetation. More vegetation means more particles that
reverse the greenhouse gas effect and cool the earth’s
atmosphere. Every unsealed square metre of forest helps
to protect the environment that humans need to survive.
Making careful and sustainable use of wood as timber,
for façades, interiors and furniture production can help
to maintain this equilibrium. And it is possible to think
one step further: now, the construction industry is also
recycling and reusing materials on a large scale. Modern
construction principles such as modular or system
building make reuse easier – revealing the enormous
potential of timber construction.
Timber – a sensitive building material for revitalising
Styrian building culture
Styria has a diverse built heritage that needs to not
only be protected, but also kept alive. The challenges of
preserving and revitalising places and buildings of cultural
importance lie in the balance between old and new,
between existing building and extension, and in adapting
the building to today’s requirements. There are numerous
skilled methods for processing and finishing wood. Every
era has made its mark on woodworking by contributing its
own developments and characteristics as the material’s
properties are manipulated to create shapes. Knowledge
about timber has been and will be passed on to future
generations as well as being reflected in the country’s
architecture. This is particularly revealed in the timber
joints used in revitalisation projects or in conversions.
Timber is a material that has always been used, creating a
continuality that makes its fascinating development visible
and tangible.
Holz als urbanes Material – ein leichter Baustoff für die
Nachverdichtung
Fortschrittliche Bauherren und innovative Gestalter
verstehen schon länger das 21. Jahrhundert als Holz(bau)
zeitalter und begreifen Holz als Baustoff der Zukunft. In
Österreichs Forsten wächst jede Sekunde ein Kubikmeter
Holz nach. Ein Drittel des jährlichen Holzzuwachses
würde bereits ausreichen, um sämtliche Neubauten in
Holz zu realisieren. Das klingt unrealistisch? Nicht, wenn
es Menschen gibt, die diese Vision in die Tat umsetzen.
Professor Tom Kaden, der 2017 an der Technischen
Universität Graz die Stiftungsprofessur für Architektur und
Holzbau übernommen hat, ist einer derjenigen, die den
Holzbau sowohl im städtebaulichen Kontext als auch bei
einzelnen Gebäuden voranbringen und die neue Generation
der Planerinnen und Planer von den Potenzialen und
Vorteilen des Baustoffs zu überzeugen wissen.
„Zu Beginn stand ein persönliches Projekt, eine Mischnutzung
aus Wohnen und Arbeiten, das größtmögliche
räumliche Flexibilität und verschiedene Nutzungen
zulassen musste. Die bot nur Holz“, erzählt Tom Kaden
in einem Gespräch. 3 Gemischte Nutzung und die damit
verbundenen unterschiedlichen Erwartungen an die
Urban timber construction – a light material for
densification
Progressive clients and innovative designers have long
seen the 21 st century as the century of timber and
understand that wood is the building material of the
future. In Austria’s forests, one cubic metre of timber
regrows every second. A third of the annual growth
would be sufficient to construct all new buildings in
wood. Does that sound unrealistic? Not when there
are people who are making this vision a reality. In
2017, Professor Tom Kaden was granted the endowed
professorship for architecture and timber construction
at Graz University of Technology. He is a major driving
force in encouraging the use of timber construction
both in an urban context and for individual buildings.
In addition, he works to draw the attention of a new
generation of planners to the potential and advantages
of timber.
“It started with a personal project, a mixed-use building
for living and working that needed to provide for as
much spatial flexibility and as many uses as possible.
This could only be done with timber,” said Tom Kaden
in a conversation. 3 Mixed usage, and the different
Gutshof Admontbichl
Admontbichl manor
10 Einleitung — Introduction
Claudia Gerhäusser
11
Wohnbau Hummelkaserne
Apartment building Hummelkaserne
die mit diesem Baustoff nicht möglich wäre“, betont er.
Dennoch gibt es eine Diskussion über die Kosten, die einige
Investoren und Bauherren abschrecken, mit Holz zu bauen.
Aber auch hier gilt es, genauer hinzuschauen: „Holzbau ist
auf den ersten Blick drei bis sechs Prozent teurer als der
klassische Massivbau. Aber es werden Birnen mit Äpfeln
verglichen. Das fängt schon bei der Bauzeit an. Durch den
hohen Vorfertigungsgrad gibt es extrem kurze Bauzeiten
beim Rohbau. Zudem haben wir im Holzbau weitaus
geringere Konstruktionsflächen und damit Gewinne in der
Nutzfläche bei gleichem Gebäudevolumen gegenüber dem
Massivbau. Und auch in Sachen Qualität kann ein höherer
Standard durch werkseitige Vorfertigung erreicht werden
als bei Nieselregen und Minusgraden auf der Baustelle.“
Unterm Strich ist laut Professor Kaden der Holzbau auch
hinsichtlich der Kosten attraktiv. Durch sein, im Vergleich
zu anderen Materialien, geringeres Gewicht können zudem
Transportkosten und aufwendige Tragkonstruktionen eingespart
werden.
Der Holzbau ist außerdem der innovativste Bereich des
Bauwesens: „Da sind wir erst am Anfang mit den Entwicklungen
der letzten 15 Jahre, was jetzt ansteht, ist das
Material in die Gebäudeklassen bis 12 oder 13 Stockwerke
zu bringen. Deshalb gibt es auch den Wunsch an die Politik,
auf den technischen Fortschritt mit einer Veränderung der
Gesetzeslage für städtisches Bauen zu reagieren.“
Holz als Wirtschaftsfaktor – ein effizienter Baustoff für die
serielle Produktion
regulates humidity.” Furthermore, he emphasises that
there is “no urban construction project that would not be
possible with timber”.
But discussion persists around the costs, which
discourage some investors and clients from building with
timber. But here too, it makes sense to take a second
look: “On first glance, timber construction is three to six
per cent more expensive than a classic solid construction.
But this is an inaccurate comparison that misleads as
early as during the construction period. The high level of
prefabrication results in an extremely short construction
time for preliminary building works. Furthermore, less
space is required for construction elements, meaning
that more floor area is available from the same building
volume than when implementing a solid construction. It
is also possible to achieve a higher level of quality when
prefabrication is undertaken in a factory than when
building in drizzle and sub-zero temperatures on site.”
According to Professor Kaden, timber construction
is, when it comes down to it, also attractive in terms
of costs. Timber is much lighter than other materials,
meaning that less money needs to be spent on transport
and complex supporting structures.
Timber construction is also the most innovative area of the
construction industry. “The developments of the last 15
years are just the beginning. The next step is to bring the
material into building classes reaching 12 or 13 storeys. We
therefore want politicians to react to technical advances
by changing the legal situation for urban construction.”
Architektur sind eine klassische urbane Herausforderung.
Das reicht von Wohnraum für Patchworkfamilien, für
mehrere Generationen, Kleinfamilien und Singles bis hin zu
Umnutzungen von Geschäfts- oder Lagerflächen.
Studien prognostizieren, dass im Jahr 2050 die Hälfte
aller Steirer im Großraum Graz leben wird. Graz entwickelt
sich mit Pilotprojekten der urbanen Nachverdichtung zum
Vorbild und nutzt die Vorteile des Holzbaus um in kurzer
Zeit Wohnraum zu schaffen. Beispiele wie die sechsgeschossigen
Wohnbauten an der ehemaligen Hummelkaserne
und der Dachaufbau beim Wilden Mann in der
Jakoministraße in Graz zeigen, dass die Steiermark Verantwortung
als Förderer des urbanen Holzbaus übernimmt
und dessen Weiterentwicklung an der Technischen Universität
in Graz unterstützt. Für Tom Kaden ist es deshalb
auch „kein Zufall, dass eine Holzbau-Professur gerade in
der Steiermark und in Österreich entstanden ist.“ Nur
vier Prozent der städtischen Neubauten in Europa werden
aktuell als Holzbau ausgeführt. Was bleibt, ist ein enormes
Potenzial, etwas daran zu ändern. Tom Kaden sieht im Holz
einen Baustoff „mit vielen Vorteilen, ein wunderbares,
tragwerkstaugliches Element mit großartigen bauphysikalischen
Eigenschaften – dämmend und feuchtigkeitsregulierend.“
Es gäbe außerdem „keine städtische Bauaufgabe,
expectations of architecture this involves, represents a
classic urban challenge. Projects range from residential
space for patchwork families, multiple generations, small
families and single-person households to conversions of
shops or storage areas.
Studies predict that, in 2050, half of all Styrians will live
in the greater Graz area. The pilot projects for urban
densification in Graz are transforming the city into an
architectural role model. The advantages of timber
construction are used to provide quickly built housing.
Examples such as the six-storey residential buildings
on the site of a former military barracks and the Wilder
Mann roof structure on Jakoministraße in Graz show that
Styria has taken on the responsibility of promoting timber
construction in an urban context and is supporting its
development at Graz University of Technology. Tom
Kaden therefore believes that it is “no coincidence that a
professorship for timber construction has been created
in Styria and in Austria”. Currently, only four per cent of
new urban buildings in Europe are being constructed out
of timber. This means that there is enormous potential
for change. Tom Kaden sees timber as a building material
“with many advantages, a wonderful structural element
with fantastic physical properties – it insulates and
Nachhaltige Forstwirtschaft, international führende Unternehmen
und Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen
machen die gesamte Holzbranche zu einem der stärksten
Leistungs- und Wirtschaftsträger für die Steiermark. Die
Holzbranche ist mit 55.000 Arbeitsplätzen 4 der größte
Arbeitgeber in der Steiermark. Mit einem Bruttoproduktionswert
von vier Milliarden Euro ist der Sektor für ein
Sechstel der steirischen Wirtschaftsleistung verantwortlich 5 .
Hinzu kommt, dass 90 Prozent der in der Steiermark
gefällten Bäume im Land selbst verarbeitet werden. Die
Wertschöpfung bleibt also in der Region. Auch das Know-how
bleibt den steirischen Firmen erhalten. Es wird zum Exportschlager
auf dem internationalen Markt. Damit gehen von
der steiermärkischen Holzwirtschaft wichtige Impulse für
den Übergang zur seriellen Produktion im regionalen wie
überregionalen Baugewerbe aus. Die zukunftssicheren
Voraussetzungen für eine Digitalisierung der Produktion und
entsprechende Logistik bieten neue Chancen in den Sektoren
Ausbildung, Facharbeit und Forschung.
Holz als Gesundheitsfaktor – ein atmosphärischer Baustoff
für das Wohlbehagen
Mit Holz kann in vielen Variationen, Farbtönen und Verarbeitungsmethoden
gestaltet werden. Aber in welchem Maß
es auch das Raumklima und die Umgebungsatmosphäre
Wood as an economic factor – an efficient building
material for mass production
Sustainable forestry, leading international companies as
well as research and development institutions have made
the entire timber industry into one of the most important
pillars of business in Styria. Providing 55,000 jobs, 4 this
industry is the largest source of employment in Styria.
With a gross production value of four billion euros, the
sector is responsible for one sixth of Styria’s economic
output. 5 Furthermore, 90 per cent of trees felled in Styria
are also processed there, ensuring that value creation
stays in the region. And that skills and knowledge also
remain in Styrian companies. Timber has become a top
export on the international market and the Styrian
timber industry provides key stimuli for the move to mass
production in the regional and supra-regional construction
industry. Furthermore, sustainable foundations for a
digitalisation of production and the related logistics offer
new opportunities in training, skilled work and research.
Wood as a health factor – building a homely atmosphere
Wood opens up numerous possibilities for design in many
styles, hues and processing methods. But the extent to
12 Einleitung — Introduction
Claudia Gerhäusser
13
eeinflusst, wird erst dann richtig deutlich, wenn man den
Einsatz im Gesundheitsbereich betrachtet. Sie dachten
immer, Krankenhäuser und Patientenräume seien grau-grün
und würden nach Medizin riechen? Das ist nicht der Fall,
wenn Holz zum Einsatz kommt. Holz enthält nämlich
ätherische Öle – einige Holzarten, wie z.B. Bergfichte
oder Zirbenholz, sogar so intensiv, dass sie unsere Herzfrequenz
messbar verlangsamen, uns gelassener machen
und besser schlafen lassen. 6 Da Schlaf und Gelassenheit
Grundvoraussetzungen der Genesung sind, passt Holz
hervorragend in ein modernes Krankenhaus und in moderne
Gesundheitseinrichtungen wie Pflegeheime, Erholungs- und
Therapiezentren, wobei die hohen hygienischen Anforderungen
auch mit dem Material Holz erfüllt werden können.
Der Gesundheitssektor ist ein Markt der Zukunft: Menschen
wollen und werden gesünder leben, und mit wachsenden
Ansprüchen an die Umgebung wird Aspekten wie Wohlbehagen,
Wohnlichkeit und Atmosphäre höheres Gewicht
beigemessen. „Gesundheitsarchitektur“ erhält mit Holz
einen individuellen Charakter und ein neues Gesicht. Holz
ist einfach immer näher am Menschen!
which the interior climate and the atmosphere of the
environment are influenced only becomes clear when
the use of wood in healthcare is considered. Did you
always think that hospitals and patient facilities were
grey-green and smelt of medicine? This isn’t the case
when timber is used. Wood contains essential oils – and
some types of wood, such as mountain spruce and pine,
have such a powerful effect that they can measurably
slow our heart rate as well as help us to feel calmer and
sleep better. Sleep and serenity play an essential role
in recovery, meaning that timber is an excellent choice
for modern hospitals and health facilities such as care
homes, retreats and therapy centres. Particularly as this
material also meets the stringent hygiene requirements.
The health sector is a market of the future: people want
to and will live healthier lives and, as expectations of their
surroundings increase, aspects such as comfort, cosiness
and atmosphere will become of increasing importance.
Wood gives “health architecture” an individual character
and a new lease of life. People simply have a closer
connection to wood!
Holzbau jetzt und in Zukunft
Timber construction now and in the future
The Framed Pavilion TU Graz, 2017
iam, Institut für
Architektur und Medien
Die Situation im Holzbau ist vielversprechender und
interessanter denn je. Der Baustoff hat die Herausforderungen
von Industrialisierung und serieller Fertigung
weitestgehend bewältigt und wird sich auch im Hinblick
auf die Digitalisierung von Produktion, Entwurf und
Bauprozess behaupten.
Holz ist in der Architektur enorm leistungsfähig. Neben
klassischer Anwendung wie im Holzrahmenbau gibt
es den Baustoff mittlerweile als Flächenelemente
mit einer Elementlänge von bis zu 16 Metern, die im
mehrgeschossigen Wohnbau als Wand-, Boden- und
Deckenelemente verarbeitet werden. Spannweiten bis
zu 12 Meter werden damit erreicht. Standardisiert und
in verschiedenen Stärken produziert, hat sich in kurzer
Zeit ein variabel einsetzbarer Holz-Systembau entwickelt.
Hohlkastenelemente können z.B. auf der Baustelle vor Ort
zusammengesetzt werden und haben mit 7 kg pro Meter
ein verhältnismäßig geringes Eigengewicht. Bei Sanierungen
können Decken und Wände per Hand angepasst
und verlegt werden. Zudem lassen sich die Hohlkastenelemente,
innen mit Holzfaser gefüllt, als Wärmedämmung
einsetzen. Vorfertigung und damit kurze Montagezeiten
auf der Baustelle sind bei allen Holzbausystemen, im
Massivholzbau, Rahmenbau, Skelettbau oder als Hybrid in
Kombination mit anderen Baustoffen, präzise und effizient.
Was jetzt zählt ist es, den Werkstoff wieder in den Köpfen
derer zu etablieren, die ihn auf breiter Ebene anwenden
können und die unsere architektonische Umgebung planen
und bauen. Auf den folgenden Seiten zeigt sich die Vielfalt
des Baustoffes Holz, wie sie heute in der Steiermark
erlebbar ist. Da gibt es sowohl 500 Jahre alte Bauernhäuser,
die einen neuen Nachbarn bekommen, als auch
Timber construction is more promising and interesting
than ever before. The building material has largely met
the challenges of industrialisation and mass production,
and will hold its ground throughout the digitalisation of
production, design and construction processes. Timber
results in incredibly high performance architecture. In
addition to traditional use, such as in wooden frame
constructions, this building material is now available
as a panel element reaching up to 16 metres, which is
used in multi-storey residential buildings for wall, floor
and ceiling elements. It is possible to achieve bearing
distances of up to 12 metres. Standardised and produced
in different strengths, timber system building was quickly
developed and is highly versatile. For example, box beam
elements can be put together on the building site and,
coming in at only 7 kg per metre, they are comparatively
light. During renovations, ceilings and walls can be
adapted and moved by hand. Furthermore, box beam
elements can be filled with wood fibre to provide heat
insulation. Precise prefabrication and the resulting
short assembly times on site mean that all wooden
construction systems are incredibly efficient – whether
solid timber, wooden frame, skeleton frame or as a hybrid
in combination with other materials.
The important thing now is to again establish the
significance of this material in the minds of those who can
apply it on a large scale, and who design and construct our
architectural environment. On the following pages, you
can discover the diverse ways in which timber has been
used in Styria. This treasure trove includes 500-year-old
farmhouses that gain a new neighbour, dynamic shingle
facades on modern buildings, and impressive load-bearing
formdynamische Anwendungen von Schindelfassaden bei
modernen Bautypen und bestaunenswerte Tragwerke. Es
lohnt sich also, immer wieder hinzuschauen, aufzublättern,
umzublättern und neue Details in den Projekten und im
Material Holz zu entdecken.
Claudia Gerhäusser hat ihr Architektur- und Design Studium an der
Bauhaus Universität Weimar und am FIT in New York abgeschlossen.
Bis 2017 war sie als Universitätsassistentin an der TU Graz im
Bereich der Materialästhetik tätig und in der Redaktion des
GAM#13 „spatial expeditions“. Sie schreibt über Architektur und
deren Materialien österreichweit in fachbezogenen Medien.
1 Siehe auch die Architekten Hubert Rieß, Johannes Kaufmann und
Gerhard Mitterberger sowie der Bauingenieur Gordian Kley in einem
Gespräch in Zuschnitt #31, proHolz Austria, 2008, 18f.
2 Einer der Pioniere in der Entwicklung des Brettsperrholzes in Österreich
ist das Institut für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz, Prof.
Gerhard Schickhofer.
3 Gespräch zwischen Prof. Tom Kaden und Claudia Gerhäusser am
2.10.2018 in Graz
4 http://www.lebensressort.steiermark.at/cms/beitrag/12228597/4113153/
5 https://www.proholz-stmk.at/multitalentholz/holz-der-wirtschaftsfaktor/
6 Erfahrungswissen laut Studien der Joanneum Research Gruppe
und des HUMAN RESEARCH Instituts für Gesundheitstechnologie
und Präventionsforschung, 2012, „Auswirkungen von Zirbenholz als
Einrichtungsmaterial auf Kreislauf, Schlaf, Befinden und vegetative
Regulation“, http://humanresearch.at/newwebcontent/?page_id=96
und „Naturholzbüro aus Südtiroler Bergfichte – Auswirkungen
auf Konzentrationsleistung, Befinden und Beanspruchung
sowie auf das vegetative Nervensystem“, 2012, http://
humanresearch.at/newwebcontent/wp-content/uploads/2012/11/
pdf_Fichtenholz_Folder_de.pdf
structures. So flick through the pages and take a closer
look to discover new details in the projects – and in timber
itself.
Claudia Gerhäusser completed her architectural and design studies
at the Bauhaus University Weimar and at the FIT in New York.
Until 2017, she worked as an assistant professor at Graz University
of Technology researching in the field of material aesthetics. As
theme-editor of GAM#13 “spatial expeditions” she proofed her
expertise in publishing. She writes about architecture and materials
in subject-specific media throughout Austria.
1 Similar to what the architects Hubert Rieß, Johannes Kaufmann, Gerhard
Mitterberger and the civil engineer Gordian Kley of merz kley partner
proposed in Zuschnitt #31, proHolz Austria, 2008, 18f.
2 One of the pioneering institutions in the development of crosslaminated
timber in Austria is the Institute of Timber Engineering and
Wood Technology at Graz University of Technology, headed by Prof.
Gerhard Schickhofer.
3 Conversation between Prof. Tom Kaden and Claudia Gerhäusser on
02/10/2018 in Graz.
4 http://www.lebensressort.steiermark.at/cms/beitrag/12228597/4113153/
5 https://www.proholz-stmk.at/multitalentholz/holz-der-wirtschaftsfaktor/
6 Experiences according to two studies undertaken by the Joanneum
Research Group and the HUMAN RESEARCH Institute of Health
Technology and Preventative Research, 2012, “Auswirkungen von
Zirbenholz als Einrichtungsmaterial auf Kreislauf, Schlaf, Befinden
und vegetative Regulation” (Effects of pine furnishings on circulation,
sleep, well-being and autonomic regulation) http://humanresearch.
at/newwebcontent/?page_id=96 and “Naturholzbüro aus Südtiroler
Bergfichte - Auswirkungen auf Konzentrationsleistung, Befinden und
Beanspruchung sowie auf das vegetative Nervensystem” (A wooden office
of South Tyrolean mountain spruce – effects on concentration, well-being,
stress and the autonomic nervous system), 2012, http://humanresearch.
at/newwebcontent/wp-content/uploads/2012/11/pdf_Fichtenholz_Folder_
de.pdf (German).
14 Einleitung — Introduction
Claudia Gerhäusser
15
Wohnen im
Ein familien haus
Living in singlefamily
homes
16
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
17
HAUS D
HOUSE D
Architektur Architecture
Yes-architecture Graz
BauherrInnen Commissioner
Familie D Family D
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Zimmerei Josef Konrad
Fertigstellung Year of completion
2009
Ort Location
Frohnleiten
18 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
19
HAUS D –
HOUSE D
HAUS D — HOUSE D
Architektur Architecture
Marion Wicher
BauherrInnen Commissioner
Familie D Family D
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Zimmerei Konrad
Fertigstellung Year of completion
2009
Ort Location
Graz
Schuppenkleid
aus Zedernholz
Ein Schuppenkleid aus Zedernholz gibt der harten
und progressiven Form des Hauses weiche
Kanten. Fast wie ein Fell schimmert die Fassade
und bricht die Übergänge zwischen innen und
außen. Haus D scheint aus allen Poren der Schindelfassade
zu atmen. Raumklimatisch, ökologisch
und bauklimatisch eine äußerst clevere Wahl, da
das Holz auf Luftfeuchtigkeit und Wetter reagiert.
Passend dazu wurden Hanf und Steinwolle als
Dämmmaterial verbaut, Lehmputz auf Schilf in
den Innenräumen eingesetzt und das Flachdach
extensiv begrünt – alles weitere Aspekte der
Nachhaltigkeit.
A sequinned dress
of cedar
A sequinned dress of cedar gives the hard,
progressive form of the house soft corners.
The façade shimmers, almost fur-like, and blurs
the transitions between inside and outside. This
house seems to breath through all the pores of its
shingle façade. A clever choice, in terms of interior
climate, ecology and building climate, because
the wood responds to humidity and weather. In
line with this, hemp and mineral wool were used as
insulating materials, loam rendering on reed was
used in the interior spaces and the flat roof was
given an extensive covering of vegetation – all
further aspects of sustainability.
Die traditionelle
Schindelfassade
ist leistungsfähiger
Wetterschutz
und passt sich
moderner Form und
Atmosphäre an.
20 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
21
HAUS RF
HOUSE RF
Architektur Architecture
Innauer Matt
Architekten ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Sabine Rauscher & Wolfram Feierl
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Graz
Den Blick
schweifen lassen
Let your gaze
wander
Haus RF bietet eine atemberaubende Aussicht.
Die Wohnbereiche sind offen und mit viel Glas
gestaltet, so dass der Blick auf die Landschaft die
Atmosphäre dieser Räume prägt. In allen Räumen
erinnern die warmen Oberflächen der vorgefertigten
Massivholzplatten an Schutzhütte und
Gemütlichkeit. Alle Innenräume gehen schwellenlos
in eine weit auskragende Terrasse über,
die einem Schiffsdeck ähnelt. Das Holz schafft in
diesem Fall die Verbindung zur Umgebung. Die
Vorfertigung der Holzbauelemente verkürzte
die Bauzeit und erspart durch Sichtqualität
aufwendige Oberflächenbehandlungen. Durch
die Aussicht weckt Haus RF ein leichtes Fernweh,
gleichzeitig lädt es mit Fichte und Lärche zum
Daheimbleiben ein.
This house offers a truly breath-taking view.
The living areas are open and designed with a
great deal of glass, their atmosphere shaped by
the landscape. Prefabricated solid wood panels
provide warm surfaces in all rooms, reminding the
viewer of mountain huts and creating a sense of
cosiness. All interior spaces flow out seamlessly
onto a terrace, which projects outwards like the
deck of a ship. Here, wood creates a connection
to the surroundings. Prefabricated timber
elements shortened the build time and eliminate
the need for elaborate finishing due to their high
quality appearance. The view from the house
evokes a touch of wanderlust, while, at the same
time, the cosiness of spruce and larch invites you
to stay at home.
22 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
23
HOLZSCHNITT
HOLZSCHNITT
Architektur Architecture
HbmG GmbH c/o GROSZSTADT
BauherrInnen Commissioner
Ulrich & Daria Arzberger
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Edelsbach bei Feldbach
Schräg, schräger,
Tannenholz
All skew-whiff
Hinterlüftete Fassadenschalung, Brettsperrholz,
Wohnsichtqualität: Das sind die Stichworte, die
dem schlichten Wohnhaus konstruktiv einen
einfachen Charakter geben und ein hohes Maß
an Vorfertigung ermöglichten. Dazu fügt sich das
Haus in ein bestehendes Hof-Ensemble ein und
seine Fassade aus schräg geschnittenen Tannenbrettern
wirkt auch in ergrautem Zustand gar nicht
langweilig. Gleich mitbedacht sind mögliche ökologische
Adaption, Abbau und Weiterverwertung des
Gebäudes. Kaum vorstellbar ist aber, dass man aus
diesem Haus wieder ausziehen möchte.
Rear-ventilated shuttering as cladding, crosslaminated
timber, live-with beauty: all these
elements give this simple residential building
a basic character in terms of construction and
enable a high level of prefabrication. The house
is integrated into an existing courtyard and its
façade of skew-cut fir certainly won’t become
less interesting as it starts to grey. Ecological
adaptation, disassembly and further utilisation
of the building have all been taken into account.
Although, this is a house you can hardly imagine
wanting to move out of.
24 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
25
HAUS R
HOUSE R
Architektur Architecture
Arch. DI Gerhard Mitterberger
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Graz
100 % schwebend 100% suspended
Haus R ist eine Plattform, die über einen dreißig
Jahre lang wild-romantisch gewachsenen Garten
gesetzt ist – fast zu hundert Prozent schwebend.
Als Massivholzbau mit Lärchenfassade errichtet,
geht es eine enge Verbindung mit seiner naturbelassenen
Umgebung ein. Das Niedrigenergiehaus
öffnet sich südwestlich zum Garten mit einer
vollflächigen Verglasung der Wohnbereiche und
einer breiten Terrasse. Ähnlich einem veranker ten
Floß nutzt es ortsgegebene Bedingungen: die
Heizung läuft mit Erdwärme und Solarenergie und
das Dach wird in einen Schwimmteich entwässert.
Kompromisse bei Raumklima und Wohnatmosphäre
werden nicht gemacht.
This house is a platform set above a wild and
romantic garden thirty years in the making – and
it is almost entirely suspended. Built out of solid
wood with a larch façade, it is closely linked with
its natural surroundings. This low-energy building
opens up onto the garden to the southwest, with
fully-glazed living areas and a broad terrace. Like
an anchored raft, it uses what nature provides: the
heating system takes advantage of geothermal
energy and solar power, and water runs from
the roof into a natural swimming pool. No
compromises were made in terms of the interior
climate or the home’s atmosphere.
26 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
27
HAUS MOITZI
HOUSE MOITZI
Architektur Architecture
ALPE Zimmerei und
Tischlerei GmbH
BauherrInnen Commissioner
Familie Moitzi Family Moitzi
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
ALPE Zimmerei und
Tischlerei GmbH
Fertigstellung Year of
completion
2008
Ort Location
Amering
Holz umadum
Zwischen Wohnhaus und Stallscheune eines
hunderte Jahre alten Paarhofes kamen trotz des
enormen Revitalisierungsaufwands traditionelle
Bauweisen zum Einsatz, um eines der selten
gewordenen Umadumhäuser zu bewahren. Noch
sind Original und Neu an den unterschiedlich
verwitterten und dadurch interessant gemusterten
Holzoberflächen zu erkennen. In Zukunft fallen
wohl eher die beispielhaft reproduzierten, hakenblattförmigen
Eckverbindungen und Zierschrote
auf, die dem Haus einen dekorativen aber authentischen
Charakter geben. Zimmerer wussten um
die Eigenheiten des Materials von frischem Holz
und versuchten mit diversen Einkerbungen, Haken
und Nasen dafür zu sorgen, dass die Verbindungen
mit stetig steigenden Ansprüchen an Dichtheit
und Wohnqualität Schritt halten konnten. Im
ursprünglichen Sinne nachhaltig ist es, für eine
Revitalisierung an diese Zimmermanns traditionen
anzuknüpfen, strahlt die Beständigkeit von Material
und Technik doch auch die Zuversicht aus, dass sie
noch lange ihren Dienst tun werden.
Wood is all around
Traditional building techniques were used
between the residential building and stable barn
in a centuries-old two-building farmyard. And
this despite the amount of work involved in
revitalising a now-rare “umadum” courtyard farm.
At the moment, original and new elements can be
clearly told apart by the difference in weathering
that creates interesting patterns on the wooden
surfaces. In the future, gazes will be drawn to
the exemplary reproduction of hooked corner
joints and ornamental joint timbering that give
the house a decorative but authentic character.
Carpenters were aware of the characteristics of
fresh wood and used diverse notches, tongues and
grooves to try and ensure that the connections
could keep up with ever-increasing requirements
in terms of impermeability and living conditions.
Making use of traditional carpentry epitomises
sustainability – the durability of the material and
the techniques radiate confidence that they will
be around for many years to come.
28 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
29
HAUS MOITZI — HOUSE MOITZI
Die Verbindungsdetails des
Tragwerks, Eckverbindungen
und Zierschrote wurden
authentisch gemäß historischen
Vorbildern nachgebaut.
30 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
31
WOHNHAUS ROSA
ROSA HOUSE
Architektur Architecture
DI Caroline Rodlauer / DI Heimo Salzger
BauherrInnen Commissioner
DI Caroline Rodlauer / DI Heimo Salzger
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Holzbau Mehrl GmbH
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Bad Mitterndorf
Lärche im Spalier
Direkt ins Auge fällt die vertikale Lärchenholzfassade.
In unterschiedlichen Abständen montiert,
ergeben die einzelnen Leisten einen eigenständigen
Rhythmus und vermitteln zwischen den
Räumen im Haus und der Umgebung. Zur Straße
hin eher geschlossen, kommt hier die Wirkung des
naturbelassenen Lärchenholzschirms so richtig
zum Tragen, während zum Garten hin die Abstände
weiter werden und Durchblicke ins Tal zulassen.
Der Rest des Hauses ist eine moderne Übersetzung
klassischer Konstruktionsprinzipien. Erdnahe
Bauteile sind aus Stahlbeton, Wände aus vorgefertigten
Massivholzelementen und das regional
typische Satteldach wird mit dem Gründach der
Garagen ergänzt. Im Inneren mischen sich Fichte
und Eiche und ziehen den Rhythmus der Fassade
optisch ins Haus hinein. Bei offener Südverglasung
entsteht ein von innen nach außen durchgehender
Raum, der wie selbstverständlich das Bergpanorama
inszeniert.
Larch on parade
The vertical larch façade is truly eye-catching.
Fitted at irregular intervals, the individual strips
of wood create their own rhythm and connect
the interior spaces with their environment.
Facing the street, the façade is more closed,
the natural larch screen particularly stunning,
while towards the garden the spacing widens
to allow for views into the valley. The rest of
the house is a modern interpretation of classic
construction principles. Components closer to
the ground are made of reinforced concrete and
the walls are constructed out of prefabricated
solid wood elements. The pitched roof is typical
for the region and is complemented with the
green roof of the garages. The interior uses a
combination of spruce and oak, visually bringing
the rhythm of the façade into the house. The
glazing on the south side creates a continuous
space, connecting the interior to the outside and
effortlessly framing the mountain panorama.
Eiche und Fichte
an Decke und
Boden verbinden
die Innenräume
mit der Veranda
zu einem
großzügigen,
fließenden Raum.
32 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
33
HAUS K
HOUSE K
Architektur Architecture
Yes-architecture Graz
BauherrInnen Commissioner
Klaus Kempenaars
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Holzbau Watz
Fertigstellung Year of completion
2007
Ort Location
Pistorf
Denkzelle
Thinking cabin
Die kleine kompakte „Denkzelle“ sitzt wie
ein Möbelstück auf einem alten, renovierten
Weinkeller auf. Mit ca. 40 m 2 Nutzfläche ist das
Kellerstöckl ein vollwertiger, autarker Lebensraum
mit Küchenblock und Nasszelle. Typologisch
wird an die traditionelle Bauweise in Form und
Proportion angeknüpft, auch die Außenhaut
nimmt das Thema ortsüblicher Schalungen alter
Scheunen auf. Gegenüber traditionellen Gebäuden,
bei denen es eine klare Differenzierung zwischen
Baukörper und schützendem Dach gibt, wird
hier die Form des Archetyps „Haus“ abstrahiert.
Dach und Raumhülle werden eine Einheit. Durch
diese Maßnahme und durch die gegen Norden
vollständig verglaste Front sowie die dort sichtbare
Dimension der Außenhaut wird die zeitgenössische
Interpretation deutlich ablesbar. (I. Frank)
The small and compact “thinking cabin” sits on
an old, renovated wine cellar like an item of
furniture. With a floor area of ca. 40 m 2 , the
cellar extension is a complete, autonomous living
space with a kitchen area and bathroom module.
Typologically, there is much to connect the space
to traditional buildings – both in terms of form
and proportion. The exterior skin also makes
use of typical local cladding seen on old barns.
However, in contrast to traditional buildings,
which show a clear differentiation between
structure and protective roof, the typical house
form becomes strongly abstracted as the roof
and the building’s skin become one. Both this
and the fully-glazed north-facing front, where
the exterior skin is put on show, ensure that the
contemporary interpretation clearly stands out.
34 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
35
HAUS M
HOUSE M
Architektur Architecture
Hohensinn Architektur ZT GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kieninger Gesellschaft m.b.H.
Fertigstellung Year of completion
2009
Ort Location
Bad Aussee
Offene Tradition
Ein im gewachsenen Ortskontext durch seine
kompakte räumliche Zonierung gut eingegliedertes
Haus. Traditionelle Elemente werden
aufgenommen, jedoch zu einem den Lebensvorstellungen
der Bewohner entsprechenden offenen
Haus gefügt. Die Angemessenheit der eingesetzten
Mittel ist sowohl im architektonischen als
auch im konstruktiven Sinn bestechend. (I. Frank)
Open tradition
This house is well integrated into its organic local
context due to its compact spatial zoning. There
has been some borrowing of traditional elements,
but these have been made part of an open house
that reflects the needs of its residents. The
suitability of the materials used is impressive in
terms of both architecture and construction.
36 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
37
LAMPRECHTHOF
LAMPRECHTHOF
Architektur Architecture
ARGE Erich Prödl Associates mit
Hammerschmid, Pachl, Seebacher –
Architekten
BauherrInnen Commissioner
Prof. Dr. DI Thomas Lorenz
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Steirerhaus Teubl & Teubl
Baugesellschaft m. b. H.
Fertigstellung Year of completion
2016
Ort Location
Stattegg
38 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
LAMPRECHTHOF — LAMPRECHTHOF
Revitalisierung
mit Gespür
Am Lamprechthof standen sowohl Renovierungsarbeiten
als auch eine bauliche Erweiterung
an. Bereits vor dem Ausbau ein hervorragendes
baukulturelles Ensemble, war es keine einfache
Sache, dem Hof durch einen Zubau neue
Räume und Nutzungsmöglichkeiten zu geben
und dabei die vorhandenen Qualitäten zu
sichern. Die Authentizität der traditionellen
Hofgebäude und der historischen Stube war
ausschlaggebend für die Entscheidung der
Bauherren, Funktionen wie Sauna und Bibliothek
im Zubau unterzubringen. Dennoch werden
alle Räume durch die „gute Stube“ erschlossen,
die so das Herz des Hauses bleibt. Wo es ging,
wurde Bestandsmaterial mit neuem Holz teils in
historischer, teils in zeitgenössischer Bauweise
ergänzt. So entstand ein Mosaik aus Alt und
Neu, in dem der Zubau zwar wie ein kleiner
Turm den Blick auf Hof und Landschaft möglich
macht, aber trotzdem nicht dem Hofensemble
mit dem schönen Blockhaus die Schau stiehlt.
Sensitive revitalisation
Both renovation work and an extension were
planned for the Lamprechthof. The courtyard
was already an outstanding piece of architecture,
making it no easy task to provide an addition that
would create new spaces and opportunities for
use without losing any of the existing qualities.
The authenticity of the traditional courtyard
buildings and the existence of a historical living
area played an important role in the clients’
decision to locate functions such as the sauna
and library in an additional building. However,
all rooms are connected to the traditional living
space, ensuring that it remains the heart of
the house. Where possible, existing building
material was complemented with new wood,
constructed in a style that was sometimes
historical, sometimes contemporary. A mosaic
of old and new emerged, where the new building
makes it possible to look down on the courtyard
and landscape, as if from a small tower. But it in
no way steals the show from the collection of
courtyard buildings with its pretty log house.
40 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
41
ST23 WOHNEN
AM HANG
ST23 HILLSIDE
HOUSE
Architektur Architecture
Arch. DI Roland Höntzsch
BauherrInnen Commissioner
Mag. a Birgit Graggober
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Zimmerei Luttenberger & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2017
Ort Location
Graz
Großzügiges
Raumgefühl
unterm Satteldach
Generous space
under a pitched roof
Das Einfamilienhaus scheint direkt aus dem
Hang zu kommen. In zwei Geschosse unterteilt
wurde das Gefälle kompakt genutzt. Großzügige
Räume entstanden, die durch eine sich verändernde
Raumhöhe unter dem Satteldach immer
interessant bleiben. In der Mitte des Hauses
befinden sich Bad und Küche, Schrankräume
und technische Anlagen – kurz alles Praktische,
was man zum Leben braucht. Von dort aus setzt
das Haus kaum Grenzen, breitet sich in alle
Himmelsrichtungen aus und bietet nach allen
Seiten Übergänge in die Natur. Markant ist, dass
auf dem tragenden Kern aus Stahlbeton ein
Holzbau steht, dessen Bauweise innen wie außen
ablesbar ist und der dennoch eine gänzlich neue
Version des klassischen Hauses am Hang ist.
The detached house seems to grow straight out
of the hillside. Divided into two storeys, good use
has been made of the space available. Generous
rooms have been created that stay interesting
due to the changing ceiling height under the
pitched roof. All the necessary practical elements
can be found at the centre of the house – the
bathroom, kitchen, storage areas and technical
equipment. Moving outwards, there seem to be
no limits – the house extends in all directions,
connecting with the surrounding landscape on
all sides. Strikingly, the structural reinforcedconcrete
core of the house is used as a base for
a timber construction, the building technique
visible both inside and outside. An entirely new
interpretation of the classic house on a hill.
42 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
43
Wohnen im
Meh rparteien haus
Living in apartment
buildings
44
Wohnen im Einfamilienhaus — Housing in Single-family Houses
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
45
WOHNBAU
HUMMELKASERNE
APARTMENT BUILDING
HUMMELKASERNE
Architektur Architecture
sps÷architekten zt gmbh
BauherrInnen Commissioner
ENW Gemeinnützige
Wohnungsgesellschaft m.b.H.
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kaufmann Bausysteme GmbH
Fertigstellung Year of completion
2016
Ort Location
Graz
46 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
47
WOHNBAU HUMMELKASERNE — APARTMENT BUILDING HUMMELKASERNE
Vier 6er in Holz
Four times six in wood
Bis vor kurzem noch eher aus der Kategorie
Luftschloss, beweisen vier sechsgeschossige
Wohnbauten in Graz, dass man auch hierzulande mit
Holz ressourcenschonend und hoch bauen kann – so
hoch wie nie zuvor im österreichischen Wohnbau.
Entwicklungen wie diese verhelfen dem ältesten
Baustoff der Menschheit wieder ins allgemeine
wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Interesse.
Darüber hinaus bietet das Material trotz kompakter
und effizienter Bauweise hohe atmosphärische
und wohnräumliche Qualität. So bilden etwa die
Holzfassaden der Baukörper durch ihre immer
unterschiedlich wirkende Färbung und Maserung
einen starken Kontrast zur ansonsten von kon struktiven
und brandschutztechnischen Parametern
bestimmten Bauweise. Hier wird am Rande eines
der europaweit größten Stadtentwicklungsgebiete
das Holz zum Blickfang und Spannungsgeber.
Until recently it seemed to be a pipe dream – but
now, four six-storey residential buildings in Graz
prove that Austria too can reach for the skies
with wood, while staying environmentally friendly.
These are the tallest timber buildings to be
constructed in this country. Developments such
as this help humankind’s oldest building material
to again attract general economic and social
interest. Despite being compact and efficient
to construct, the material offers high quality in
terms of both atmosphere and living conditions.
The wooden façades provide changing colours
and grains – creating a powerful contrast to other
buildings of this type that are so often shaped
by construction and fire safety parameters.
Here, at the edge of one of the largest areas
of urban development in Europe, timber takes
pride of place – and adds a bit of excitement.
2012 mit einem
Architektur-
Wettbewerb
entschieden,
leistete man mit
dem Bau von
92 geförderten
Wohnungen
Pionierarbeit
für den mehrgeschossigen
urbanen
Holzbau.
48 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
49
MASSIVE LIVING
MASSIVE LIVING
Architektur Architecture
Architekt DI Peter Zinganel
BauherrInnen Commissioner
Die Frohnleitner, Gemeinnütziges
Steirisches Wohnungsunternehmen
GesmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2012
Ort Location
Graz
Holz massiv
Brettsperrholz, Brettsperrholz, Brettsperrholz:
Die Materialliste für den Bau der Wohnanlage
in der Wittenbauerstraße in Graz muss sich
etwas eintönig gelesen haben. Dabei wird der
leistungsfähige Werkstoff als Geschossdecke,
als Wandelement, als Außenwand und als
Dachabschluss verbaut und beweist damit seine
Flexibilität. Und als ob das noch nicht genug wäre,
sind Stützen, Fassadenschalungen, Türen und
Träger ebenfalls aus Massivholz gefertigt. Mehr
Holzeinsatz im Geschosswohnungsbau ist selten.
22 Wohnungen sind in der naturnahen Anlage
untergebracht und vermitteln hundertprozentige
Begeisterung für den Baustoff Holz. Dass noch eine
Solaranlage auf extensiv begrüntem Dach dabei ist,
bestätigt den hohen ökologischen Anspruch des
Wohnbaus, dessen Energiekennzahl von weniger als
38 KWh/m 2 im Jahr und Niedrigenergiehausstatus
weit effizienter ist als die heutigen Standards.
Solid wood
Cross-laminated timber, cross-laminated timber,
cross-laminated timber: the list of materials
needed to construct the housing complex on
Wittenbauerstrasse in Graz must have been a little
monotonous. Here, this high-performance material
is used for ceilings, walls, exterior walls and the
roof edging – proving its flexibility. And as if that
wasn’t enough, supports, façade cladding, doors
and beams are also constructed out of solid wood.
Apartments are hardly ever built using this much
timber. There are 22 apartments in this complex,
where the countryside is only a stone’s throw away.
Here, the passion for wood as a building material
is clearly visible. The highly ecological approach
behind the complex is further highlighted by the
solar energy plant on the green roof – as well as by
its energy rating of less than 38 KWh/m 2 per year
and low-energy house status. Making it far more
efficient than today’s current standards.
Im Innenraum sind
weite Teile der Decken
und Wände gemäß
Brandschutzverordnung
mit Gipskartonwänden
verkleidet.
Soweit möglich
beließ man partiell
die Brettsperrholzelemente
der tragenden
Konstruktion sichtbar
und schuf damit eine
klare, aber einladende
Atmosphäre.
50 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
51
WOHNBAUGRUPPE
MAX-MELL-ALLEE
MAX-MELL-ALLEE
RESIDENTIAL
BUILDING JOINT
VENTURE
Architektur Architecture
Nussmüller Architekten ZT-GmbH
BauherrInnen Commissioner
Gem. Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft
ENNSTAL reg. Gen.m.b.H. Liezen / Stadt Graz
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau-Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2018
Ort Location
Graz
52 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
53
WOHNBAUGRUPPE MAX-MELL-ALLEE
MAX-MELL-ALLEE RESIDENTIAL BUILDING JOINT VENTURE
Lichträume in Holz
An der Max-Mell-Allee musste es schnell gehen.
Nach dem Abriss des Vorgängerbaus und einem
Architekturwettbewerb sollte in kurzer Bauzeit
eine Wohnanlage mit 38 geförderten Wohnungen
entstehen. Holz hatte als Material aber nicht nur
den Vorteil schneller Fertigstellung, sondern
entfaltet an der Max-Mell-Allee besonders seine
Stärken in Zusammenhang mit natürlichem
Licht. Durch einen interessanten Baukörper und
zweiseitig orientierte Grundrisse mit großen,
individuellen Außenräumen entstanden im Gebäudekomplex
eine hohe Belichtungsqualität und vor
allem -vielfalt. Von den Balkonen, Laubengängen
und Loggien bis hin zum Passagenhof finden sich
immer neue Lichtstimmungen in der Wohnanlage.
Das schafft Freundlichkeit und kleinere Nachbarschaften,
in denen sich die Bewohnerinnen
und Bewohner zu Hause fühlen können.
Spaces of light,
made of wood
On Max-Mell-Allee things had to happen quickly.
After the previous building was torn down and
an architecture competition had taken place,
a housing complex with 38 state-subsidised
apartments was to come into being after
a short construction period. As a material,
timber not only had the advantage in terms of
speed of construction – on Max-Mell-Allee it
also reveals its strengths in the interplay with
natural light. An interesting structure and floor
plans oriented towards both sides with large,
individual exterior spaces create a complex
where light falls beautifully and with variety. On
the balconies, loggias and access balconies, in
a passage-like inner courtyard, light shapes the
atmosphere anew in the housing complex. This
creates a sense of friendliness and shapes smaller
neighbourhoods, where residents can feel at home.
54 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
55
14 WOHNEINHEITEN
ST. RADEGUND
TERRACED HOUSING
ST. RADEGUND
Architektur Architecture
Hohensinn Architektur ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Die Frohnleitner, Gemeinnütziges Steirisches
Wohnungsunternehmen GesmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2014
Ort Location
St. Radegund
Aus 14 mach 4:
Maisonetten am Anger
14 make 4: maisonettes
on the green
Die 14 Maisonettewohnungen in Massivholzbauweise
sind eigentlich kleine Häuser, die geschickt
die sanfte Hanglage ausnutzen und eins am
anderen stehen. Unten ist Platz für zwei Autos,
darüber sind ein in der Fassade liegender Balkon
und der Zugang zum eigenen Garten, dann folgen
Küche und Wohnraum und unterm Giebel die
Schlafräume: Eine Aufteilung ebenso effizient wie
praktisch, und doch wirken die vier Wohngebäude
einladend und komfortabel. Eine attraktive Rolle
spielt das silbrig verwitternde Holz der Fassaden,
das in Kontrast zu den Holzoberflächen im Inneren
und an den Balkonen steht.
The 14 maisonette apartments constructed out of
solid wood are in actual fact little houses, which
make clever use of the gentle slope, stacked one
upon the other. Underneath, there is space for
two cars, above, you’ll find a balcony nestled in
the façade and the entrance to a private garden.
After that come the kitchen and living room; the
bedrooms are located in the gable. This division
of rooms is efficient as well as practical – which
doesn’t stop the four blocks from feeling both
inviting and comfortable. The silvery, weathered
wood of the façade provides an attractive contrast
to the wood surfaces inside and on the balconies.
56 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
57
UMBAU
WILDER MANN
WILDER MANN
CONVERSION
Architektur Architecture
LOVE architecture and urbanism
ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Pluto Vermögensverwaltung
GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Graf-Holztechnik GmbH
Fertigstellung Year of completion
2017
Ort Location
Graz
„Triebfeder war immer
auch die Angst davor, dass
baukulturelle Qualität
verloren geht, wenn wir
nichts für den Wilden Mann
unternehmen.“
Mark Jenewein, love architecture
58 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
59
UMBAU WILDER MANN — WILDER MANN CONVERSION
Eins oben drauf setzen
Der Wilde Mann ist heute eine vertikale Schwelle
zwischen urbanem Babylon und dem Ausblick in
den Himmel – ein Hybrid aus drei Teilen, die kaum
unterschiedlicher sein könnten. Im ehemaligen
Gasthaus und den beiden Veranstaltungsräumen
entstanden laut Architekt Mark Jenewein „die
schönsten Büros der Stadt“. Außerdem geförderte
Wohnungen wo früher ein Hotel war und oben
drauf ein paar Penthäuser. Das ist ein Übergang
von laut nach leise, von unten nach oben und von
massig zu luftig, fast auch von Stadt zu Land.
Möglich war so etwas nur mit Menschen, die
einer Vision folgen wollen – und mit Holz. Das
Material hatte einfach zu viele Vorteile: Zum
einen ein mit 235 Tonnen relativ geringes
Gewicht (und 15 Mal leichter als Stahl), was
es erlaubte, ordentlich viel Nutzfläche auf
den Bestandsbau aufzusetzen. Dann der hohe
Vorfertigungsgrad und schließlich der in relativ
kleinen Chargen organisierbare Transport. An
der engen Jakoministraße mit Straßenbahnbetrieb
bis in die Nacht war Holz deshalb die
einzig logische Konsequenz. Und dass man trotz
millimetergenauer Präzision bei der Vorfertigung
Holzbauelemente vor Ort noch justieren kann,
kam dem Umgang mit dem zeitgeschichtlich und
baukulturell wertvollen Bestand zugute. Letztlich
ein „ehrliches, ein tolerantes und ein diverses
Haus“, völlig ohne klassische Holz-Klischees.
To top it all off
Today, the Wilder Mann is a vertical threshold
between urban Babylon and the view up to the
skies – a hybrid of three parts, which could hardly
be more different. Where there used to be a pub
and two event spaces, there are, according to
architect Mark Jenewein, the “most beautiful
offices in the city”. State-subsidised apartments
will go where a hotel used to be and a couple
of penthouses will be placed on top. This is a
transition from loud to quiet, from bottom to top,
from solid to airy, almost from city to country.
Something like this was only possible with people
following a vision – and with timber. The material
simply had so many advantages: first, coming in at
235 tonnes, it is relatively light (and 15 times lighter
than steel), which made it possible to add a great
deal of floor space to the existing building. Second,
wood allows for a high level of prefabrication
and, third, transport can be organised in relatively
small batches. As Jakoministraße is narrow and
has a tram track, with services running into
the night, wood was the only logical choice.
Furthermore, timber construction elements can
be altered on site, despite millimetre-precise
prefabrication, a characteristic that was of great
advantage when working with an existing building
with such historical and architectural value. To
conclude, this is an “honest, tolerant and diverse
building” without any classic wood clichés.
60 Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
Wohnen im Mehrparteienhaus — Living in apartment buildings
61
Pflegen und
Betreuen
Caring and
supervising
62
Wohnen im Einfamilienhaus — Housing in Single-family Houses
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
63
PFLEGEWOHNHEIM
ERIKA HORN
THE ERIKA HORN
CARE HOME FOR
THE ELDERLY
Architektur Architecture
Dietger Wissounig
Architekten ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Gemeinnützige Wohn- und
Siedlungsgenossenschaft ENNSTAL
reg. Gen.m.b.H. Liezen
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2015
Ort Location
Graz
„Wir haben schon beim
Pflegewohnheim Peter
Rosegger die Erfahrung
gemacht, dass sich
die Bewohner in einer
Holzumgebung viel wohler
fühlen!“
Heimleitung
Pflegewohnheim Erika Horn
64 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
65
PFLEGEWOHNHEIM ERIKA HORN
THE ERIKA HORN CARE HOME FOR THE ELDERLY
Lebensraum aus Holz
Das Gebäude ist als Sequenz aus Gärten, Höfen,
kleineren Stegen und Galerien gebaut und vielfältig
mit seiner grünen Umgebung verbunden. Die
unterschiedlich mobilen Bewohnerinnen und
Bewohner des Pflegewohnheims Erika Horn
in Graz können sich fast überall auf kleineren
oder größeren Runden durch und um das Haus
bewegen. Keiner der Räume wirkt kalt oder
rein funktionalistisch, obwohl die komplexen
Abläufe im Wohnheim der Architektur eine
hohe Übersichtlichkeit abverlangen.
Mit dem Baustoff Holz wurden nicht nur
kon struktive und terminliche Probleme gelöst,
sondern nachhaltig Lebens- und Bewegungsräume
geschaffen. Und mit reichlich Tageslicht und
geölter Lärche kommt im alltäglichen Leben die
familiäre Wirkung vor Ort voll zur Geltung.
Feeling at home
The building is constructed as a sequence of
gardens, courtyards, small footbridges and
galleries, connected in diverse ways with its
green environment. Residents at Erika Horn
Care Home in Graz with their different levels of
mobility can stroll through and around almost
the entire building, choosing shorter or longer
walks. None of the rooms feel cold or purely
functional, although the complex procedures at
the residential home mean that the architecture
has to provide a clear arrangement.
Using wood as a building material not only solved
construction and timing issues, but also enabled
the creation of long-lasting spaces for living
and staying active. Plenty of daylight and oiled
larch create an informal feel, an effect that is of
true benefit in the residents’ everyday lives.
66 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
67
SOZIALTHERAPEUTIKUM
STEIERMARK, HAUS
SONNLEITEN
HOME FOR PEOPLE
WITH SPECIAL NEEDS,
SONNLEITEN
Architektur Architecture
Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG
BauherrInnen Commissioner
Sozialtherapeutikum Steiermark, Haus Sonnleiten
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2018
Ort Location
Mitterdorf a. d. Raab
Haltung im Material
Neben konstruktiven und nachhaltigen Vorteilen
stecken im Baumaterial Holz weitere Aspekte,
die grundsätzliche Weltanschauungen und Ideen
transportieren. Im Fall der Erweiterung der
anthroposophisch orientierten Einrichtung in Dörfl
stehen Haltung, Nutzung und Gebäude in enger
Verbindung. Der neu gebaute Begegnungsraum
wird für Diskussionen, Musikveranstaltungen und
kleine Lesekreise ebenso gebraucht wie für große
Feste. Die Architektur reagiert mit einem Wechsel
aus geschlossenen Betonflächen und offeneren
Fensterbereichen mit davorgesetzten Holzstützen
in unregelmäßigem Rhythmus. Individuelle Details
ermöglichten die Verwendung von Holz bis hin zu
Abdrücken von Schnitzereien in Betonwänden.
Mindset in material
In addition to its advantages in terms of
construction and sustainability, wood is a building
material with a great deal to say; one that
communicates fundamental convictions and ideas.
At the anthroposophical institute in Dörfl, there
are close connections between mindset, usage
and building. The newly built community space
is used for discussions, music events and small
reading groups as well as for large celebrations.
The architecture responds by alternating closed
concrete surfaces with more open window areas
screened with lengths of wood placed at irregular
intervals. Individual details made it possible to use
wood right down to the prints of woodcarvings in
the concrete walls.
68 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
69
BETREUTES WOHNEN
BAD AUSSEE
ASSISTED LIVING
BAD AUSSEE
Architektur Architecture
planorama ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Lebenshilfe Ausseerland
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kieninger Gesellschaft m.b.H.
Fertigstellung Year of completion
2015
Ort Location
Bad Aussee
Die perfekte Südseite
The sunny south
Der berühmte Reisebuchverleger und Kupferstecher
Matthäus Merian schrieb 1679 über Bad Aussee:
„Ein schöner Landsfürstlicher Marckt-Fleck, in
Ober-Steyern …“. Heute, 350 Jahre danach, passt
die Beschreibung immer noch zum baukulturell
wertvollen Ort. Die Lebenshilfe gab etwas abseits
vom Zentrum ein Haus für Betreutes Wohnen
in Auftrag, das die gemeinnützige Wohn- und
Siedlungsgenossenschaft Ennstal gemeinsam
mit den Architekten von Planorama umsetzte.
Vom Ortskern aus kommend sticht die vertikal
gegliederte südliche Holzfassade ins Auge. Das
für die Fassade verwendete, vor Ort traditionelle
Baumaterial fügt das Gebäude in den lokalen
Kontext ein. Ebenfalls Teil der Südfassade sind
schräg angeschnittene, gut nutzbare Balkone, die
zum Verweilen einladen. Die Nachbargebäude,
die ebenfalls in den vergangenen Jahren von der
Lebenshilfe in Holzbauweise in Auftrag gegeben
wurden, variieren die Idee der Balkone und Fassaden.
Es entstand ein erkennbares Ensemble. Die sonnige
Lage, die gute Infrastruktur, die hohe Energieeffizienz
und das gesunde Wohnklima zeichnen dieses
Haus aus. Mit dem Projekt, das für und mit Menschen
mit besonderen Bedürfnissen entstanden ist,
investierten die Verantwortlichen der Lebenshilfe,
der Siedlungsgenossenschaft und der regionalen
Politik in Inklusion und in einen Ort der Begegnung.
In 1679, the famous travel guide publisher
and copper engraver Matthäus Merian wrote
about Bad Aussee: “A pretty sovereign-owned
market town in Upper Styria …”. Today, 350
years later, the description still fits this
architecturally valuable spot. On a hillside a
little away from the centre, Lebenshilfe has
realised a building that provides space for
assisted living, implemented together with the
non-profit residential cooperative of Ennstal in
Bad Aussee. Approached from the town centre,
your attention is first drawn to the vertically
arranged timber façade facing south. Using a
traditional building material for the façade made
it possible to integrate the building into the
local context. Diagonal balconies also project
from the south-facing façade, easy to use and
inviting. The balconies and façade represent
variations of the neighbouring buildings, which,
several years ago, were also commissioned by
Lebenshilfe to be constructed out of timber. This
building stands out due to the sunny location,
good infrastructure, high level of energy
efficiency and healthy climate. This project,
created for and with people with special needs by
responsible parties at Lebenshilfe, the residential
cooperative and local politics, represents an
investment in inclusion and in community.
70 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
71
JUGENDZENTRUM
ECHO
ECHO YOUTH
CENTRE
Architektur Architecture
pürstl langmaier architekten
BauherrInnen Commissioner
GBG Gebäude- und Baumanagement
Graz GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2017
Ort Location
Graz
Räume für Respekt und Vertrauen
Spaces for respect and trust
Das Durchschnittsalter der Echo-Nutzerinnen und
-Nutzer beträgt 16 Jahre. Es ist ein Haus, das nach
allem anderen als nach Schule oder Bildungsstätte
aussehen sollte. Das vom Verein Jukus geleitete
offene Jugendzentrum will jungen Menschen vor
allem einen Ort ohne Konsumzwang, Leistungswettbewerb
oder Druck zur Verfügung stellen. Der
Neubau bietet verschiedenste Zonen, die gegenseitiges
Vertrauen und Respekt unterstützen: eine
Werkstatt zum gemeinsamen Arbeiten, Sporträume
und Tischfußball, Lernbereiche und eine große
Küche mit Bar zum Feiern, Abhängen und Freunde
finden. Die hohe soziale Verantwortung der Projektbeteiligten
spiegelt sich wider in der Ausführung
des Bauprojekts, in reduzierten Montage-Kosten
und in der geringen Bauzeit mit Holz. Dazu
entwarfen die Architekten ein Pavillongebäude,
dass mit einer vertikal verlaufenden Holzfassade
verkleidet ist. Das Gebäude mit seinem einladenden
überdachten Eingangsbereich scheint sich
in dem Parkgelände wohlzufühlen. Als „unsere
kleine Oase“ beschreibt es einer der Jugendlichen,
die ihre Freizeit dort verbringen. Innen sind die
Brettsperrholzplatten der Konstruktion deutlich
sichtbar als Industrieoberflächen belassen.
Mehrere Boxen ragen aus dem Gebäudevolumen in
den Garten. Diese schaffen helle Rückzugsorte und
verbinden dennoch visuell innen und außen.
The age of the average Echo user is 16. This is a
building that should look nothing like a school
or educational institution. The association Jukus
runs the open youth centre with the primary aim
of providing young people with a place free from
consumerism, competition and pressure. The new
building provides different zones that support the
development of mutual trust and respect: a shared
workshop, sport rooms and table football, study
areas, and a large kitchen with a bar for partying,
hanging out and making friends. The high level
of social responsibility felt by those involved in
the project is reflected in the implementation of
the construction project, in reduced assembly
costs and in the short construction time with
timber. The architects designed a pavilion building
cladded in vertically arranged wood. It seems
at home in the park grounds and has an inviting
covered entrance area. One of the young people
who spend their free time at the youth centre
describes it as “our little oasis”. Inside, the crosslaminated
timber boards used in construction are
left clearly visible as industrial surfaces. Several
boxes project out of the building into the garden.
They create bright areas where the young people
can have some time to themselves, while still
connecting inside and out.
72 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
73
RONALD MCDONALD
HAUS GRAZ
RONALD MCDONALD
HOUSE GRAZ
Architektur Architecture
Viereck Architekten ZT-GmbH
BauherrInnen Commissioner
Ronald McDonald Kinderhilfe
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2014
Ort Location
Graz
„Eine Oase der Ruhe
und Geborgenheit
ist in Graz entstanden.“
Sonja Klima, Präsidentin der
Ronald McDonald Kinderhilfe
74 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
75
RONALD MCDONALD HAUS GRAZ — RONALD MCDONALD HOUSE GRAZ
Geborgenheit trotz
schwerer Zeiten
Das auf dem Gelände des LKH Graz gelegene
Haus der Ronald McDonald Kinderhilfe unterstützt
Eltern und Familienangehörige schwer kranker
Kinder dabei, die Belastungen zu bewältigen und
mitten im emotionalen Sturm ein wenig Geborgenheit
zu finden. 14 freundliche Apartments
und Gemeinschaftsräume stehen Familien zur
Verfügung, während ihre Kinder in der nahegelegenen
Kinderklinik behandelt werden. Der Ort
und das Gebäude ermöglichen den Eltern jederzeit
erreichbar zu sein und haben trotzdem eine
ruhige Atmosphäre. Ein zentrales Element bildet
das verschachtelte, aber durchgehende Atrium,
welches die Kommunikations- und Sichtverbindungen
zwischen den Geschossen herstellt. Intime
Rückzugsbereiche sind in jedem Geschoss, in den
Aufenthaltsbereichen, sowie in den Zimmern und
auf den großzügigen Loggien zu finden. Breite
Lichtachsen sorgen für lichtdurchflutete Räume
und den ständigen Bezug zu dem beruhigend
wirkenden Naturschauspiel rund um das Gebäude.
Der klimafreundliche Baustoff Holz wurde, außer
im untersten Geschoss, in Form von Brettsperrholzplatten
genutzt. Auf diese Art konnte der
Rohbau innerhalb von 14 Tagen vor Ort montiert
werden, was den Baustellenlärm gering hielt – auf
einem Krankenhausgelände im laufenden Betrieb
wird dies als besonders angenehm empfunden.
A feeling of shelter
despite difficult times
The Ronald McDonald Kinderhilfe building is
located in the grounds of Graz Hospital (LKH
Graz). It provides support for parents and family
members with seriously ill children, helping
them to cope and providing them with a little
security in the midst of emotional upheaval. The
14 welcoming, comfortable family apartments
and colourful social areas can be used by
children and parents during hospital stays.
This place and the building make it possible
for parents to be available for their children
at any time as well as providing a quiet and
peaceful atmosphere. A complex but open-plan
atrium forms the central element, enabling
communication and visual connection between
the floors. Private areas can be found on every
floor, in the social areas, in the rooms and on
the generous loggias. The rooms are flooded
with light and create a constant connection to
the building’s calming natural surroundings.
With the exception of the ground floor, wood, an
environmentally friendly building material, was
used in the form of cross-laminated timber panels.
This meant that preliminary building works could
be assembled on site within 14 days, keeping the
noise caused by building works to a minimum –
particularly important for a hospital open 24/7.
76 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
77
PATIENTENPAVILLON
LKH GRAZ SÜD WEST
LKH GRAZ SÜD WEST
PATIENT PAVILION
Architektur Architecture
sps÷architekten zt gmbh +
Arch. DI Irmfried Windbichler
BauherrInnen Commissioner
Steiermärkische
Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
(KAGes)
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2018
Ort Location
Graz
Holz als Therapeut
Wood as a therapist
Erstmalig setzte
die KAGes im
patientennahen Bereich
auf einen Holzbau –
positive Reaktionen
von Patientinnen und
Patienten bestätigen
den Entschluss.
Der Holzbau des Patientenpavillons am LKH Graz
Süd-West beweist, dass Holz im Gesundheitsbau
den hohen Vorschriften entspricht, Atmosphäre
schafft und selbst für wechselnde Nutzungen
eine gute Antwort ist. Der temporäre Pavillon
ist in Modulen errichtet, die nicht nur in sechs
Monaten gefertigt und montiert wurden, sondern
langfristig an verschiedenen Orten aufgebaut
und genutzt werden können. Entscheidend für
den Einsatz im Gesundheitsbereich sind aber die
positive Wirkung der Holzoberflächen auf das
Raumklima, deren regulierende Eigenschaften in
Zusammenhang mit Raumtemperatur, Luftfeuchte
und Geruchsbildung und natürlich die sichtbare
Wohnlichkeit, die im Krankenhaus oftmals
vernachlässigt wird. Architekt Simon Speigner
sagt treffend: „Holz steht dem Menschen einfach
näher“ – und damit ist es auch im therapeutischen
Sinn interessant. Es weckt positive Assoziationen,
die den Genesungsprozess unterstützen können,
und im Zusammenspiel mit Form und Licht
vermittelt Holz authentische Haptik und Gerüche,
die dabei helfen können, die menschliche Herzfrequenz
in einen normalen, ausgeglicheneren
Bereich zu bringen.
The patient pavilion at Graz Hospital (LKH Graz
Süd-West) is constructed out of timber. Its
implementation proves that timber meets the strict
regulations of healthcare architecture, creates a
pleasant atmosphere and is a great answer even in
the case of changing usage. The temporary pavilion
was assembled in modules, not only making it
possible to manufacture and assemble it within six
months, but also providing the option of moving it
to different locations for new uses. But the most
decisive factors in choosing timber in a healthcare
setting were the positive impact of wooden surfaces
on the interior climate, its regulating characteristics
in connection with room temperature, humidity
and the build-up of odours as well as, of course,
wood’s cosy appearance, something that is often
neglected in hospitals. As architect Simon Speigner
so accurately put it: “People simply have a closer
connection to wood” – making it interesting in
terms of therapy. It has positive associations,
which can help in the recovery process, and, in
combination with form and light, wood provides
authentic tactile experiences and aromas that can
help to bring the human heartbeat back into a
normal, more stable range.
78 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
79
GESUNDHEITS-
EINRICHTUNG
JOSEFHOF
JOSEFHOF
CONVALESCENT
HOME
Architektur Architecture
Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und
Bergbau (VAEB)
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kaufmann Bausysteme GmbH
Fertigstellung Year of completion
2019
Ort Location
Graz
Das aktuell größte
Holz-Bauprojekt im
Gesundheitswesen,
der Josefhof, ist zwar
zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung dieses
Buches noch eine
Baustelle, aber schon
jetzt ist die anziehende
Atmosphäre und die
Genauigkeit im Detail
voll spürbar.
80 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
81
GESUNDHEITS EINRICHTUNG JOSEFHOF — JOSEFHOF CONVALESCENT HOME
Ein Schiff aus Holz
A ship out of wood
Gemeinsam gesünder leben, ist das Motto am
Josefhof, einer Gesundheitseinrichtung für
Eisenbahner und Bergleute. In dem Neubau
in der Nähe von Graz sollen Programme zur
Gesundheitsförderung und Prävention angeboten
und neben der körperlichen Gesundheit auch das
seelische und soziale Wohl gefördert werden.
Insgesamt 130 Gästen in 120 Zimmern wird
Unterkunft in einem Gebäudekomplex geboten,
den die Betreiber selbstbewusst „Schiff“ nennen.
Drei langgestreckte, gegeneinander verschobene
Baukörper mit auffallend dynamischer horizontaler
Holzfassade sind durch innenliegende Höfe und
Loggien gegliedert. Die Fassade verschattet
die großen Glasflächen, die von den Zimmern
aus einen beeindruckenden Blick auf die
Landschaft der Südoststeiermark ermöglichen.
Bautechnisch entschieden sich Architekten und
Bauherren für die Verwendung von möglichst
CO 2 -neutralen Baustoffen wie Holz und setzten
dieses in einer flexiblen und gut vorzufertigenden
Modulbauweise ein. Damit konnte der
Primärenergieeintrag des Gebäudes bedeutend
reduziert werden. Der Bau der modernsten
Gesundheitseinrichtung Österreichs enthält
also schon auf den ersten Blick viel Holz. Das
ist eine Bestätigung für die hervorragende
Leistungsfähigkeit des Baustoffs im Gesundheitsund
Pflegebereich und kann als Pilotprojekt für
weitere Anwendungen verstanden werden.
Living more healthily together is the slogan
at Josefhof, a healthcare facility for railway
employees and miners. The new building near
Graz is to provide healthcare, convalescent care
and respite, taking not only physical health into
account but also emotional and social needs. The
accommodation in the complex has 120 rooms
with space for 130 guests – those who run the
facilities confidently refer to the complex as
a ship. There are three long structures offset
against one another, all with a strikingly dynamic
horizontal timber façade. The buildings are shaped
by interior courtyards and loggias. The façade
directly shades the large glass panels that provide
the rooms with an impressive view onto the
southwest Styrian landscape. The architects and
clients decided to use materials that were as CO 2
neutral as possible for the construction, such as
timber, using a modular building system that is
both flexible and highly suitable for prefabrication.
This meant that the building’s initial energy
requirement could be significantly reduced.
It is immediately clear that the most modern
healthcare facilities in Austria have been
constructed using a great deal of timber.
This confirms that this building material
is highly suitable for the health and care
sector, meaning that the build can be seen
as a pilot project for further applications.
82 Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
Pflegen und Betreuen — Caring and supervising
83
Arbeiten und
Erholen
Working and
relaxing
84 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
85
PRODUKTIONS-
HALLE TISCHLEREI
FAUSTMANN
FAUSTMANN
PRODUCTION
CENTRE
Architektur Architecture
KREINERarchitektur ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Faustmann Möbelmanufaktur GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
Fertigstellung Year of completion
2017
Ort Location
St. Johann i. d. Haide
Die Flächenelemente des Brettsperrholzes
in Verbindung mit Holzleimbindern und
bewusst breiten Stützenquerschnitten
lassen die Glasfassade noch leichter
erscheinen und vermitteln den inneren
Kern aus Holz nach außen.
86 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
87
PRODUKTIONS HALLE TISCHLEREI FAUSTMANN
FAUSTMANN PRODUCTION CENTRE
Bei Industriebauten wie
der Produktionshalle der
Tischlerei Faustmann
prägt die Funktion
die Oberflächen. Die
tragende Konstruktion
aus Holz erlaubt
der Raumfunktion
angepasste Oberflächenverkleidungen,
wie im
Falle des Spritz- und
Lackierraums.
Wenn das mal
kein Holz ist
If that’s not wood
Als die Tischlerei Faustmann 2017 eine neue
Produktionshalle brauchte, war das Baumaterial
schnell klar. Die eigene Kompetenz in der
Verarbeitung des vielseitigen Rohstoffs, die
Liebe zu seinen konstruktiven wie ästhetischen
Eigenschaften und seine hohe visuelle und
haptische Wirkung ließ nur einen Neubau zu,
der das Material Holz zur Schau stellt. Die
Produktionsabläufe in der Tischlerei fordern
kurze Wege, was durch eine extrem kompakte
Bauweise gewährleistet wurde. Darüber hinaus
konnte man durch unbehandelte Holzoberflächen
in Kombination mit großen Glasflächen eine
durchgehend helle und aktive Arbeitsatmosphäre
schaffen. In diesem Sinn wirkt das Material fast
demokratisch: Maschinenhalle und Büros sind in
ihrer hohen Raumqualität kaum zu unterscheiden.
In 2017, when carpentry company Faustmann needed
a new production hall, it quickly became clear what
building material would be used. The company’s
own skills in working with this diverse raw material,
their love of its characteristics in terms of both
construction and aesthetics, its beautiful appearance
and tactility – all this meant that the new build
had to showcase timber as a building material. The
production processes in the carpentry company
make short transportation distances necessary – and
this was made possible by an extremely compact
construction method. Untreated wooden surfaces
combined with generous glazed areas created a
bright and lively working environment throughout.
This makes the material almost democratic:
whether in the machine shop or in the offices, the
indoor environment is of equally high quality.
88 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
89
SPAR KAINDORF/
SULM
SPAR KAINDORF/
SULM
Architektur Architecture
Architekt Friedrich ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Spar Leasing Gesellschaft m.b.H.
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
Fertigstellung Year of completion
2014
Ort Location
Kaindorf a. d. Sulm
Einkaufen mal anders
Normalerweise sehen Supermärkte fast immer
gleich aus. In Kaindorf muss man allerdings nicht
zweimal hinschauen, um zu verstehen, dass es
mit dem Werkstoff Holz auch anders geht. Den
Supermarkt ziert und verschattet eine Manschette
mit Lamellen aus Leimholzplatten. Durch
verschiedene Lamellenneigungen entsteht für
die Autofahrer im Vorbeifahren auf der B74 ein
bewegtes rhythmisches Bild mit Signalwirkung.
Der Supermarkt wurde mit einem umfassenden
Energiekonzept realisiert, das eine Photovoltaikanlage
auf dem Dach, Bauteilaktivierung –
Zirkulation von Wasser in massiven Bauteilen
zur Regulierung der Raumtemperatur – und
den Einsatz einer Wärmerückgewinnungsanlage
beinhaltet. Ein solches Konzept lässt sich in
Zukunft sogar noch nach haltiger umsetzen: Das
flimmernde Lamellenkleid des Marktes könnte
aus Biofaser-Platten gefertigt werden. Das sind
Platten, die ausschließlich Walddurchforstungsholz
aus der Region nutzen. Weitere Supermärkte
könnten diesem Vorbild aus Kaindorf folgen.
Shopping — but different
Normally, supermarkets all look identical. But
in Kaindorf it doesn’t take long to notice that,
when building with wood, things don’t have to
be this way. A collar with a lamella screen of
laminated timber provides the supermarket with
ornamentation and shade. The different angles
of the lamellas create an eye-catching, rhythmic
picture that appears to move as you drive past
the supermarket on the B74. A comprehensive
energy concept was realised for the supermarket,
providing it with a photovoltaic system for the
roof, component activation – whereby water
is circulated through large structural elements
to regulate room temperature – and a heat
recovery facility. In the future, it would be
possible to implement the concept in an even
more sustainable manner: the supermarket’s
flickering lamella skirt could be constructed
out of organic fibre panels. These panels are
made entirely of local timber harvested when
thinning out forests. Let’s hope that more
supermarkets follow Kaindorf’s example.
90 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
91
HÜGELLANDHALLE
ST. MARGARETHEN
ST. MARGARETHEN
COMMUNITY CENTRE
Architektur Architecture
pürstl langmaier architekten
BauherrInnen Commissioner
Gemeinde St. Margarethen an der Raab, Orts- und
Infrastrukturentwicklungs- Kommanditgesellschaft
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
Fertigstellung Year of completion
2010
Ort Location
St. Margarethen/Raab
Neues Leben
in der Ortsmitte
Bringing the
heart back
Die Entleerung der Ortszentren ist zum ambivalenten
Symbol unserer Gesellschaft geworden.
Umso mehr ist der Beschluss der Gemeinde, eine
Kultur- und Veranstaltungshalle als identitätsstiftendes
Objekt mit zentrumsbildendem Charakter
zu etablieren, eine weise Entscheidung, die das
realisierte Projekt mit seiner ordnenden und
differenzierten Raumbildung auch überzeugend
einlöst. Der neue Baukörper integriert den denkmalgeschützten
Altbestand, schafft klar definierte
Außenbereiche und Vorzonen. Sowohl in Dach als
auch Wand findet sich die geschickte und gelungene
Kombination der beiden Produkte Brettschichtholz
und Brettsperrholz. Bereits im Eingangsbereich
ist die tragende, aussteifende und raumbildende
Funktion und damit die Multifunktionalität des
Brettsperrholzes offensichtlich. (I. Frank)
Emptying town centres have become an ambivalent
symbol of today’s society. This made it a particularly
wise decision on the part of the local council to
establish a culture and event centre that would
build a sense of identity and create a focal point.
The realised project met expectations with
well-structured spaces that allow for differentiated
use. The new structure integrates the protected
original building as well as creating clearly defined
exterior spaces and fringe zones. Two products,
glued laminated timber and cross-laminated timber,
were used in a clever and successful combination
for both the roof and walls. As soon as you walk
into the entrance area, you notice the load-bearing,
reinforcing and space-shaping functions of crosslaminated
timber – a truly multifunctional product.
92 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
93
ATELIER AM KOGL
HILLSIDE STUDIO
Architektur Architecture
Johannes Kaufmann GmbH
BauherrInnen Commissioner
Annemarie Dreibholz-Humele
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kaufmann Zimmerei und Tischlerei GmbH
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Semriach
„Zum Baustoff Holz gab
es keine Alternative, es
war das einzige Material,
das dem angestrebten
,Scheunencharakter‘
gerecht werden konnte.“
Johannes Kaufmann, Architekt
94 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
95
ATELIER AM KOGL
HILLSIDE STUDIO
Ein Haus mit
zwei Gesichtern
Das Atelier einer Künstlerin hat zwei eindrucksvolle
Gesichter: Geschlossen ist es vollständig
homogen, ohne Dachüberstände oder erkennbare
Fenster. Es scheint in sich zu ruhen und ähnelt
einer Hütte im Wald oder einer simplen Scheune.
Das andere Gesicht ist offen. Das Haus am
Hang mit geöffneten großen Toren zur Talseite
streckt sich in seine Umgebung. Licht fällt in
die Räume, in denen die Grenzen zwischen
innen und außen unscharf sind. Hier halten sich
Inspiration und Konzentration die Waage und
es kann gewohnt und gearbeitet werden, ohne
das Gespür für die Landschaft zu verlieren.
So konsequent wie Form und Raumkonzept,
so kurz war die Bauzeit. Vorfertigung einzelner
Elemente im Holzbaubetrieb und Fundamentarbeiten
am Hang wurden parallel ausgeführt,
bevor das Gebäude nach drei Wochen montiert
und bezugsfertig war. Fichte, Weißtanne
und Eiche aus der Region wechseln sich
im Haus ab und machen es lebendig.
A house with
two faces
The artist’s studio has two impressive faces: when
closed, it is completely homogenous, without roof
overhangs or recognisable windows. It appears to
sleep and is similar in appearance to a log cabin in
a forest or a simple barn. Its other face is open:
when the house on the hillside opens its large
gates towards the valley, it stretches outwards
into its surroundings. Light floods the spaces,
where the boundaries between inside and outside
are blurred. Here, inspiration and concentration
are in equilibrium; here, you can live and work
without losing your sense of the landscape.
The building is not only consistent in its form
and spatial concept – but was also quick to
build. Individual elements were prefabricated
by a timber construction company and, at the
same time, the groundwork was carried out
on the hillside. After three weeks, the building
was assembled and ready for occupation. Local
spruce, silver fir and oak were used side by
side, bringing the simple building to life.
96 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
97
FREIBAD
TROFAIACH
TROFAIACH
OUTDOOR POOL
Architektur Architecture
Stingl-Enge Architekten ZT Gmbh
BauherrInnen Commissioner
Stadtgemeinde Trofaiach
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Tischler Carpenter
Tischlerei Köck, Mautern
Fertigstellung Year of completion
2015
Ort Location
Trofaiach
Familienort
Ein Imagewechsel stand im Freibad in Trofaiach
an. Dort herrschte noch Stahlbeton vor und ein
altes Kabinengebäude versperrte den Blick auf
einen Bach und den angrenzenden Wald. Mit
neuen Umkleidekabinen in Holz und Eternit und
einladenden Sonnenterrassen änderten sich das
Aussehen und die Abläufe im Bad. Die Bestandsgebäude
und Zubauten verbindet eine farbige
Eternitfassade zu einem Gesamteindruck. Die neuen
Sonnenterrassen, die klassisch an ein Schiffsdeck
oder an einen Steg im See erinnern, ziehen heute
außerdem den Wald näher ans Areal heran. Was
trotz Umbau erhalten blieb, ist die typische
Kleinstadt-Sommer-Freibad-Atmosphäre. Mit
einfachen und kostengünstigen Mitteln konnte das
Bad zu einem lebendigen und heutigen Ansprüchen
entsprechenden Familienort gemacht werden.
A space for family
It was time for a change of image for the
open-air swimming pool in Trofaiach. The pool
was dominated by reinforced concrete and old
changing cubicles blocked the view of the stream
and the nearby wood. New changing cubicles
made of timber and eternit as well as inviting sun
terraces changed both the appearance of the
pool and its usage. The colourful eternit façade
connects existing buildings and additions to make
a uniform whole. The new sun terraces, classically
reminiscent of a ship’s deck or a jetty on a lake,
now also bring the wood closer to the facilities.
But despite these alterations, the typical summery
atmosphere of a small town pool remains. Using
simple and low-cost materials it was possible to
transform the swimming pool into a lively place
that meets the expectations of modern families.
98 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
99
UNTERWASSERSTEG
BARFUSSWANDERWEG
BAREFOOT TRAIL
Architektur Architecture
Baumeister – Zimmermeister Zündel
BauherrInnen Commissioner
Verein Romantischer Bründlweg
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Holz-Bau Zündel
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Turnau
Bis zu den Knien
im Wasser
Up to your knees
in water
Wer Bewegung und Gesundheit, Freude und
Erlebnis miteinander verbinden möchte, ist auf
dem ersten Barfußwanderweg der Steiermark
gerade richtig. Ohne Holz ginge hier allerdings gar
nichts. Der Wanderweg führt über verschiedene
Sinnesstationen, an denen die Nervenzellen
unserer Füße kräftig aktiviert werden. Highlight
ist ein langer Steg aus Holz, der mitten durch
kühles Bergseewasser führt. Aber nicht nur einfach
durchspazieren ist die Devise, sondern man
steigt von Holzstumpf zu Holzstumpf und kann
knietief durch das Wasser waten. Zum Abschluss
dann eine kleine Pause im herzgeschnittenen
Holzunterstand und so richtig die Füße spüren.
The first barefoot trail in Styria is just right for
anyone looking for a fun new experience in the
great outdoors. But without wood, all this would
not be possible. The trail takes you to different
sensory stations, activating the nerve cells in
your feet. The highlight is a long wooden jetty
leading through cool water from the mountain
lake. But you don’t simply walk across – you
step from one tree trunk to the next or wade
through knee-deep water. At the end, you
enter a wooden hut through a heart-shaped
door – the perfect place to put your feet up.
100 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
101
GUTSHOF
ADMONTBICHL
ADMONTBICHL
MANOR
Architektur Architecture
Titus Pernthaler ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Hochreith Liegenschaftsverwaltung GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Brandl Bauges.m.b.H
Fertigstellung Year of completion
2016
Ort Location
Obdach
Spiegel regionaler
Baukultur
Reflecting regional
building culture
Der Neubau für die Pferdezucht in Admontbichl
komplettiert Bestandsgebäude wie Schloss,
Wirtschaftsgebäude, Meierei und einen ehemaligen
Getreidespeicher aus dem 14. Jahrhundert. Der
Ort selbst hatte bereits vor dem Neubau einen
starken Charakter und die Architekten ergänzten
diesen mit einem interessanten Materialmix, so
dass das Erscheinungsbild von Materialien der
Umgebung – Holz und Stein – geprägt ist. Im
neuen Zuchtpferdestall wurden Naturstein- und
Ziegelmauerwerk eingesetzt, die die Basis für
detailgenaue Zimmermannsarbeit bilden. Das
Tragwerk des Dachstuhls aus Lärchenvollholz ist
zur Gänze einsehbar und versteckt weder die
Balkendicke noch seine Holzverbindungen und
Kraftschlüsse. Etwas „country-style“ könnte man
im ersten Augenblick denken und wirklich spiegeln
die Gebäudeproportionen und die Adaption reiner
Holztragwerksverbindungen die traditionelle
ländliche Baukultur dieser Region wider.
The new stable at Admontbichl completes a set
of existing buildings including a manor house,
agricultural buildings, a dairy and a former
14th century granary. The site had a strong
sense of character before the new building was
constructed and the architects complemented
this with an interesting mix of materials, ensuring
that its appearance is shaped by local wood and
stone. The new stable makes use of both natural
stone and bricks, which provide a foundation for
the detailed carpentry. The supporting structure
of the roof trusses is made of solid larch and is
entirely on view. It hides neither the thickness of
the beams, nor their timber joints or frictional
connections. On first glance the building seems
to be following a typically “country” style and,
indeed, the proportions and the adaptation of
the timber structure joints reflect the traditional
building culture of this rural region.
102 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
103
PANORAMABAD
GRÖBMING
GRÖBMING
PANORAMA POOL
Architektur Architecture
KREINERarchitektur ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
Marktgemeinde Gröbming
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2010
Ort Location
Gröbming
Entspannung
vorprogrammiert
Relaxation
guaranteed
Weite Holzplattformen um die Außenbecken im
grünen Gras machen barfuß gehen angenehm.
Alles wirkt ein wenig wie auf einem schicken Kreuzfahrtschiff
mit extra beeindruckendem Bergpanorama.
Im gesamten Panoramabad – bei Kräuter-
Sauna, Whirlpool-Raum, Ruhezonen und selbst am
Sprungturm – dominieren Holzoberflächen. Neben
einem hohen atmosphärischen Wert gibt es klare
Gebrauchsvorteile des Materials. Bei Abnutzung
ist ein Austausch einfach und schnell zu machen.
Zudem ist es klimaaktiv und passt sich der unterschiedlichen
Luftfeuchtigkeit in Wellnessbereich
und Schwimmbad an. Entspannung für Besucherinnen
und Besucher sowie für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter ist in der gelungenen Kombination
aus Holz und modernen Elementen vorprogrammiert.
Holz ist hier ein absoluter Materialvorteil
in allen Bereichen und es fügt sich darüber hinaus
prächtig in die waldreiche Berglandschaft der
Obersteiermark ein.
Spacious timber platforms surround the outside
pools in the green grass, making going barefoot
a pleasure. All together it feels like a luxury
cruise ship with the addition of an impressive
mountain panorama. Wooden surfaces dominate
throughout the facilities – in the herb sauna, in
the whirlpool room, in the relaxation areas and
even on the diving platform. In additional to its
valuable contribution to the feel of the place,
there are clear practical advantages to using this
material. Wood is easy and quick to replace when it
becomes worn. It is breathable and adapts well to
the different levels of humidity in the spa and pool
areas. This successful combination of wood and
modern elements guarantees relaxation for both
visitors and employees. Here, wood is a material
with numerous advantages – and it certainly
looks at home in the densely wooded mountain
landscape of Upper Styria.
104 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
105
MUTTERKUHSTALL
EDLERHOF
MOTHER COWSHED AT
EDLERHOF
Architektur Architecture
LK Steiermark
BauherrInnen Commissioner
Susanne & Martin Schönhart
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Holzbau Stefan Eisl
Fertigstellung Year of completion
2012
Ort Location
St. Stefan ob Leoben
Ausgezeichnete Stallatmosphäre
A prize-winning cowshed
Am Edlerhof sind Kuh und Holz eine gut funktionierende
Kombination. Stallungen gehören
traditionell zum Kerngeschäft des Holzbaus und
es entstehen laufend Neuerungen und Optimierungen
im Funktionalen wie Konstruktiven. Große
Spannweiten sind gefordert und kostengünstige,
schnelle Bauweisen werden bevorzugt. Die
Hofbesitzer sind stolz darauf, darüber hinaus einen
öko logischen Anspruch zu verfolgen: effizienter
Ressourceneinsatz, naturnahe Bewirtschaftung,
Erhaltung der Kulturlandschaft und Artenvielfalt,
Klimaschutz und nicht zuletzt das Tierwohl stehen
im Mittelpunkt des Hoflebens. Nicht verwunderlich
also, dass Kiefern- und Lärchenholz für den
Mutterkuhstall aus dem hofeigenen Waldstück
kommen und naturbelassen als Rundhölzer verarbeitet
wurden. Ergebnis ist ein zum historischen
Hof-Ensemble passendes Wirtschaftsgebäude,
ausgezeichnet mit dem steirischen Tierschutzpreis
und hohem Nutzen für Mensch und Rind.
At Edlerhof, cows and timber work well together.
Stables and cowsheds are traditionally a core
business when it comes to building out of wood,
and there are regular new developments and
improvements in function and construction.
Long bearing distances are required and cheap,
quick methods of construction are preferred.
In St. Stefan, the clients are proud to also
maintain an ecological approach that focuses
on an efficient use of resources, sustainable
management, protection of the cultural landscape
and biodiversity, climate protection, and animal
welfare. It is therefore no wonder that the shed
for female cows is made of pine and larch from the
farm’s own forest, left untreated as round timber.
The resulting agricultural building is a perfect fit
for the historical farmyard, providing a cowshed
with a prize-worthy atmosphere that benefits both
humans and animals.
106 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
107
VOGELHÄUSER
DELUXE POGUSCH
DELUXE MOUNTAIN
CHALETS
Architektur Architecture
Viereck Architekten ZT-GmbH
BauherrInnen Commissioner
Reitbauer Beteiligungs GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Fertigstellung Year of completion
2014
Ort Location
Turnau
108 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
109
VOGELHÄUSER DELUXE POGUSCH — DELUXE MOUNTAIN CHALETS
Zwischen den Wipfeln
In the treetops
Eigentlich ist der Pogusch bekannt für seine
Schmankerln und die Haubenküche. Doch seit
geraumer Zeit kann man hoch oben auf den
umliegenden Hügeln entspannt und geborgen
wie ein Vogel im Nest die Nacht verbringen.
Das gewaltige Abendpanorama zieht natürlich
die Gäste an, aber im Detail der Architektur der
Vogelhäuser am Pogusch steckt viel Sensibilität
im Umgang mit dem Werkstoff Holz, der
hundertprozentige Aufmerksamkeit verdient.
Auf 1100 Metern Seehöhe kann in vier kleinen
Apartments das Wald-Klima direkt zwischen den
Baumwipfeln aufgesogen werden. Konstruktiv als
Holzhäuser auf Stelzen ausgeführt und mit einer
erstaunlichen Auskragung der Gebäudekörper, wird
die prominente und steile Hanglage hervorgehoben.
Wo möglich, sind Oberflächen und Materialien
naturbelassen und nachhaltig verbaut worden. Im
Innenraum wurde das Material Holz mit Möbeln und
Deckengestaltung in vielen Variationen geradezu
inszeniert. Holz rahmt hier immer wieder den
Blick in die freie Natur. Im Netz sind dann auch die
Bewertungen entsprechend euphorisch: „Specht,
Uhu, Kuckuck und Gimpel … Natur und Design für
Romantiker und Verliebte, Ruhe und Erholung.“ –
Ein großes Lob für ein jahrtausendealtes Material.
Pogusch is primarily known for its delicacies and
critically acclaimed cuisine. But, for some time,
guests have also been able to spend the night
like a bird in a nest, relaxed and secure, high
up in the surrounding hills. The architecture of
the birdhouses at Pogusch is highly sensitive
in its use of wood as a building material. 1100
metres above sea level, guests can soak up the
forest climate in the treetops, choosing from
one of four apartment buildings. The wooden
frame constructions are built on steel stilts and
project dramatically outwards, highlighting the
prominent steep hillside. Where possible, surfaces
and materials have been left untreated and have
been constructed in a sustainable fashion. Inside,
the furniture and ceilings reveal the diverse
potential of wood, which is also frequently
used to frame the view onto the landscape.
Online, the reviews are as enthusiastic as one
would expect: “Nature and design for romance
or love, for quiet and regeneration” – high
praise for a material thousands of years old.
110 Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
Arbeiten und Erholen — Working and relaxing
111
Spielen
und Lernen
Playing
and learning
112 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
113
VOLKSSCHULE
MARIAGRÜN
MARIAGRÜN
PRIMARY SCHOOL
Architektur Architecture
Architekturwerk Berktold Kalb ARGE
BauherrInnen Commissioner
GBG Gebäude- und Baumanagement
Graz GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2014
Ort Location
Graz
Wie ein wärmender
Filter wirkt die
Gebäudehülle aus
unbehandeltem
Lärchenholz.
Holz, taktil und haptisch
Wood: tactile and haptic
Die Volksschule Mariagrün schiebt sich mit einem
massigen Körper in einen Park, schwebt in den Bäumen
und erdet sich gleichzeitig mit einer großen Freitreppe.
Ähnlich wie bei ihrem Nachbarn, der Kinderkrippe
Schönbrunngasse, wurde ein offenes pädagogisches
Konzept baulich umgesetzt, das den Bewegungsfreiraum
der Kinder im Blick behält und die Schulkinder
in ihrer individuellen Entwicklung stützen soll. Dazu
gehören architektonische Zwischenräume, die keine
vorgeschriebene Nutzung aufweisen, und Oberflächen,
die haptisch und taktil wirken. In Mariagrün darf und soll
man das Gebäude in den schulischen Lernalltag einbeziehen
- Holz als weiches und sensorisches Material ist
ideal für dieses Konzept. Klassenzimmer gibt es nicht.
Stattdessen mehrere SchülerInnen-Home bases und
einige Lerninseln, die fließend ineinander übergehen.
Letztlich bieten Material und Raumkonzept den Bezug
zum naturbelassenen Außenraum: Der wind- und
wettergeschützte Rundum-Balkon dient einem guten
Ausblick oder einfach nur als großartiger und sicherer
Lern- und Spielraum.
Mariagrün Primary School boasts a bulky structure
that imposes onto the park, hovering in the trees
while at the same time being pulled down to earth
with a large flight of stairs. As was the case with the
building’s neighbour, the Schönbrunngasse Nursery,
an open pedagogical concept was transferred onto the
building, with the aim of giving the children plenty of
freedom to move about and supporting them in their
individual development. Aspects include architectural
spaces with no prescribed usage and surfaces that
are haptic and tactile. In Mariagrün, the building can
and should become part of the timetable – being a
soft, sensory material, wood is ideal for this concept.
There are no classrooms. Instead, there are multiple
home bases for pupils and a few learning islands that
flow into one another. Furthermore, both the material
and the spatial concept create a connection to the
school’s natural surroundings: the balcony surrounding
the school is protected from the wind and weather,
offering a stunning view or simply a generous and safe
place to learn and play.
Die Volksschule ist
passivhauszertifiziert
und wurde für den
Einsatz von ökologischen
Baumaterialien
ausgezeichnet.
114 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
115
KINDERGARTEN
ST. SALVATOR
ST. SALVATOR
KINDERGARTEN
Architektur Architecture
reitmayr architekten
BauherrInnen Commissioner
Röm. Kath. Pfarre Graz-Salvator
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2012
Ort Location
Graz
Ein Holzspielplatz
vom Feinsten
An outstanding
wooden playground
Der Kindergarten der Pfarre Graz-Salvator
ist heute ein großer Spielplatz aus Holz. Der
Neubau formt gemeinsam mit dem Pfarrgebäude
aus den 1960er Jahren einen gut geschützten
Spielhof. Im Anbau bietet sich den Kindern in den
neuen Räumen aus naturbelassenem Material
ein fast unendliches Spiel-Raumkontinuum:
Bewegungsraum, Gruppenraum, das Foyer und
ein Essens bereich sind durchgehend bis ins Freie
bespielbar. Und wenn es doch etwas Ruhe braucht,
lassen sich durch leichte Holzelemente die
Bereiche voneinander trennen und einzeln nutzen.
Als Zugang zum Neubau dient das bestehende
Gemeindehaus, dessen Alltag belebt und dessen
Architektur durch den Anbau des neuen Kindergartens
raumatmosphärisch aufgewertet wird.
The Pfarre Graz-Salvator kindergarten is now a
large wooden playground. In combination with the
1960s parish building, the new building creates a
safe courtyard for children to play in. The extension
provides the children with new spaces made of
natural materials that house a seemingly endless
play world: the children can move unhindered
through the activity room, group room, foyer
and dining area to the outside. And if it is time
for a little more calm, light timber elements can
be used to divide the areas for individual use. The
new building is accessed through the original
community building, which has now been given a
new lease of life by the kindergarten extension.
116 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
117
KINDERKRIPPE
SCHÖNBRUNNGASSE
SCHÖNBRUNNGASSE
DAYCARE CENTRE
Architektur Architecture
Architektur STROBL ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2010
Ort Location
Graz
A green home
from home
Atmosphäre im Grünen
Die Kinder geben hier den Ton an. In der städtischen
Kinderkrippe in der Schönbrunngasse
werden sie bis zum dritten Lebensjahr mit
dem Ziel, motorische, sprachliche und soziale
Fähigkeiten zu entwickeln und zu festigen,
betreut. Die Architektur reagiert auf diesen
Anspruch, indem sich das kompakte Gebäude
zurücknimmt, viele Zugänge nach draußen zulässt
und zwischen verschiedenen Gartenniveaus
vermittelt. Im Inneren sortieren Blickbeziehungen
die funktionalen Bereiche und bieten
unterschiedliche räumliche Situationen an, die
von Kindern, Betreuerinnen und Betreuern
gleichwertig bespielt und genutzt werden. Holz
wird vornehmlich als atmosphärisches Element
entdeckt, regelt aber auch subtil die akustischen
Anforderungen des Hauses. Schließlich spielen
hier täglich bis zu 75 Kinder, deren Neugierde
geweckt, deren Lernen begleitet werden muss
und die vertrauensvoll ihre Lebenswelt mit allen
Sinnen wahrnehmen und erforschen wollen.
Holzoberflächen werden
von den Kindern weniger
beschmutzt als weiße
Wände.
At the heart of this project are the children.
The state-funded nursery on Schönbrunngasse
cares for children up to three years of age, with
the aim of developing and consolidating their
motor, language and social skills. The architecture
responds to these requirements by allowing the
building to take a back seat, providing multiple
exits and connecting different levels of the garden.
The interior lends visual structure to areas with
different functions and creates different spaces
for the nursery workers and children to use – with
plenty of room for play. Wood is primarily used
to shape the atmosphere of the nursery, but also
subtly regulates the acoustics of the building.
After all, this is a place where every day up to 75
children come to play. The aim is to awaken their
curiosity, support their learning, and allow them
to use all their senses to take in and explore their
surroundings with confidence.
118 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
119
VOLKSSCHULE
VIKTOR KAPLAN
VIKTOR KAPLAN
PRIMARY SCHOOL
Architektur Architecture
Hohensinn Architektur ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
GBG Gebäude- und Baumanagement
Graz GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Strobl Bau – Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2016
Ort Location
Graz
120 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
121
VOLKSSCHULE VIKTOR KAPLAN — VIKTOR KAPLAN PRIMARY SCHOOL
„Ich hatte den Vergleich und ich
muss sagen es ist 100 zu eins. Im
Holzbau fühlen wir uns und vor
allem die Kinder viel wohler!“
Ganztagsbetreuerin der VS Viktor Kaplan
Die Wohlfühlschule
Kinder gehen in die Schule, um ihre Freunde zu
treffen, so sagen es zumindest die meisten. Das
ist in der Volksschule Viktor Kaplan sicher nicht
anders. Aber den Architekten kam die Idee, dass
man sich auch einfach wohlfühlen könnte an seiner
Schule. Gezielt wurde deshalb in allen Räumen
möglichst viel Holz verbaut, dessen vielfarbige
Oberflächen Wohnatmosphäre schaffen und
durch Tageslichtreflexe die Räume lebendig
machen. Darüber hinaus ist der Zubau zum bestehenden
Schulgebäude durch neue pädagogische
Lernansätze geprägt. Die einzelnen Klassenräume
können über große Schiebeelemente zu einer
kontinuierlichen Lernlandschaft zusammengeschlossen
werden. Auch diese Flexibilität ist in
Holz viel einfacher zu denken als in irgendeinem
anderen Material. Ein Teil der Schulkinder bleibt
den gesamten Tag an diesem Ort – der Schulbau
musste also wohnlich werden und gleichzeitig
konzentrierte Lernatmosphäre bereitstellen.
The feel-good school
Most people say that children go to school to meet
their friends. That is unlikely to be any different in
Viktor Kaplan Primary School. But the architects
came up with the idea that it might be possible
to create a school in which children simply feel
at home. A conscious decision was therefore
made to use as much wood as possible in all the
rooms – the material’s varicoloured surfaces
create a homely feel and the reflected rays of
sunlight bring the spaces to life. The extension for
the existing school building is also shaped by new
teaching methods. The individual classrooms can
be opened up to create a free-flowing learning
landscape using large sliding elements. It is much
easier to offer this flexibility in wood than when
using any other material. Some of the pupils
remain at the school all day, meaning that it was
important to create a school building that feels
homelike as well as providing a suitable atmosphere
where children can concentrate and learn.
122 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
123
SPORTHALLE
TRIEBEN
TRIEBEN
GYMNASIUM
Architektur Architecture
KMT / n-o-m-a-d
Arch. DDI Gunther Koppelhuber
BauherrInnen Commissioner
Stadtgemeinde Trieben
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
Statik Civil engineering
DI. Josef Koppelhuber
Fertigstellung Year of completion
2015
Ort Location
Trieben
Zickzack
Auffallend ist das Dach der Schulsporthalle
in Trieben, das trotz schwerer Optik über
dem Boden zu schweben scheint. Die große
Spannweite der Halle, inklusive Tribüne,
Umkleiden und Geräteräume, bot sich für ein
Raumtragwerk aus Leimbinderfachwerkträgern
an. Die Konstruktion tritt sowohl innen als
auch nach außen stark in Erscheinung und
soll die technischen Möglichkeiten sowie die
hervorragende handwerkliche Verarbeitung
des heimischen, nachhaltigen Rohstoffs durch
regionale Holzbaubetriebe repräsentieren.
Da die Sporthalle auch lokalen Vereinen offen
steht und für Veranstaltungen genutzt wird,
vermitteln die markanten V-förmigen Stützen
über den schulischen Betrieb hinaus ein Bild
von Innovation im steirischen Holzbau. Kein
Wunder, dass Holzbauunternehmen, Architekten
und auch der österreichische Holzbauverband
oft und gerne auf dieses Beispiel verweisen.
Zigzag
In Trieben, the school sports hall boasts a stunning
roof that, despite its heavy appearance, seems
to float above the ground. The hall’s long bearing
distance, which provides space for a stand, changing
cubicles and storage for sports equipment, prompted
a decision in favour of a load-bearing structure out
of trussed beams made from glued laminated timber.
The construction plays an important visual role
both inside and outside, with the aim of highlighting
technical possibilities as well as the outstanding skill
of the local carpentry firms working with this local,
sustainable raw material. As the sports hall can also
be used by local associations and to hold events, it
makes sense that the prominent, v-shaped supports
hint that this piece of architecture is more than
just a school building, revealing the innovation in
Styrian timber construction. It is no wonder that
timber construction companies, architects and even
the association for timber construction in Austria
frequently like to draw attention to this example.
124 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
125
FACHSCHULE FÜR
LAND- UND ERNÄHRUNGS -
WIRTSCHAFT GRÖBMING
GRÖBMING COLLEGE
OF AGRICULTURE AND
NUTRITION ECONOMY
Architektur Architecture
Architekt DI Friedrich Wiesenhofer
BauherrInnen Commissioner
LIG Landesimmobilien-Gesellschaft mbH Steiermark
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Bauunternehmung Granit Gesellschaft m.b.H.
Fertigstellung Year of completion
2011
Ort Location
Gröbming
Landwirtschafts- und Holzbaukompetenz
Skilled in agriculture and timber construction
In Gröbming wurde vom Architekten der Fachschule
für Land- und Ernährungs wirtschaft ein bewusst
ökologisches Material- und Energiekonzept an
prominenter Stelle umgesetzt. Nicht nur, dass
die Fachschule als Ausbildungsstätte besonderes
Gewicht für die Zukunft und für die junge
Generation hat, durch die Konstruktion in Holzbauweise
dokumentiert sie zugleich die Bedeutung des
Baustoffes Holz als wesentlichen Wirtschaftsfaktor
in der Steiermark. In Decken, Böden und Wänden
wurden Brettsperrholzelemente verbaut und mit
unterschiedlichen Materialien je nach Nutzung der
Räume kaschiert. Durch Linoleum oder Lamellenparkett
folgen auch diese Oberflächen dem
Konzept der Nachhaltigkeit und sind Materialien
aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei konnte
hohe räumliche Qualität geschaffen werden,
indem das Gebäude den Schülern freie Loggien als
Rückzugsorte und Begegnungsräume bietet. Ein
klarer, funktionaler Grundriss hilft bei der Orientierung,
vermeidet ineffiziente Flächen und lässt viel
Raum für die wesentlichen Dinge vor Ort: Fördern
der Konzentration zum Lernen und ein herrlicher
Ausblick auf die Landschaft.
The architect of the college of agriculture and
nutrition economy Gröbming placed particular
importance on a consciously ecological material
and energy concept. As a training centre, the
vocational school is of particular importance for
the future and for the younger generation. But,
not only this, the choice of timber construction
also documents the importance of wood as a
significant economic factor in Styria. Crosslaminated
timber elements were used for the
ceilings, floors and walls, and covered with
different materials depending on the room’s
purpose. Linoleum and lamella parquet flooring
are made of renewable materials and therefore
follow the concept of sustainability. It was also
possible to create high quality spaces by providing
pupils with open loggias where they can have
time to themselves or meet their friends. A clear,
functional floor plan helps pupils to find their way,
avoids difficult-to-use areas and leaves plenty
of space for the important things: helping pupils
concentrate and learn, and offering a stunning
view of the landscape.
126 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
127
FACHSCHULE FÜR LAND-
UND ERNÄHRUNGS-
WIRTSCHAFT SCHLOSS
FEISTRITZ – ST. MARTIN
FEISTRITZ COLLEGE
OF AGRICULTURE AND
NUTRITION ECONOMY
Architektur Architecture
Architekten Domenig & Wallner ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
LIG Landesimmobilien-Gesellschaft mbH
Steiermark
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Weirer Holzbau GmbH
Fertigstellung Year of completion
2012
Ort Location
St. Peter am Kammersberg
128 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
129
FACHSCHULE FÜR LAND- UND ERNÄHRUNGS WIRTSCHAFT SCHLOSS FEISTRITZ – ST. MARTIN
FEISTRITZ COLLEGE OF AGRICULTURE AND NUTRITION ECONOMY
Schlossschule
Nicht einfach ist auf den ersten Blick die Situation,
wenn historisches und herrschaftliches Gemäuer
revitalisiert und ergänzt werden soll, zumal die
Funktionen von Alt und Neu nicht immer so richtig
gut zusammenpassen. Fachschule und Schloss sind
eine seltene Kombination und wenn, dann eher für
Eliten zugänglich. Mit der Fachschule im Schloss
Feistritz verhält es sich entgegengesetzt. Ein ergänzender
Anbau mit Unterrichts- und Praxisräumen
öffnet den Schülern, die hier Land- und Ernährungswirtschaft
lernen, das denkmalgeschützte Schloss.
Mit einer strengen und horizontal ausgerichteten
Kubatur und einer vergrauten Holzfassade
kontrastiert der Neubau die dicken weißen Mauern
des Schlosses und hebt sich ab, ohne den Bezug
zum baulichen Kontext zu verlieren. Und statt
kleiner Schlossfenster bietet der Neubau auch
noch großartige Panoramablicke in die Landschaft.
An diesem Ort ergänzen sich nicht nur Alt und
Neu, sondern sie stärken sich auch gegenseitig.
A manor school
When a historical stately home is to be revitalised
and given an extension, this does not start off
looking like an easy project. Particularly when
the old and new functions often don’t quite fit
together. Vocational school and manor house
make for an unusual combination and, when it does
happen, this is something mainly open to the elite.
But at the vocational school in Schloss Feistritz the
opposite is the case. An extension with classrooms
and practical rooms has opened up the protected
manor house to pupils preparing for careers in
agriculture and the food industry. The new building
with its strict, horizontal cube and greyed wooden
façade contrasts with the thick, white walls of
the manor house, standing out without losing
the connection with its architectural context.
And instead of small, historical windows, the new
building offers amazing panoramic views of the
landscape. This is a place where old and new do
much more than simply complement one another.
130 Spielen und Lernen — Playing and learning
Spielen und Lernen — Playing and learning
131
Gestalten und
Inszenieren
Designing and
setting the scene
132 Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
Wohnen im Einfamilienhaus — Living in single-familiy homes
133
PETERSKIRCHE
ST. LAMBRECHT
CHURCH OF
ST. PETERS IN
ST. LAMBRECHT
Architektur Architecture
reitmayr architekten
BauherrInnen Commissioner
Benediktinerstift St. Lambrecht
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Herbert Hollerer GmbH
Tischler Carpenter
Tischlerei Griessner
Fertigstellung Year of completion
2017
Ort Location
St. Lambrecht
134 Gestalten und Inszenieren — Designing and setting the scene
Gestalten und Inszenieren — Designing and setting the scene
135
PETERSKIRCHE ST. LAMBRECHT — CHURCH OF ST. PETERS IN ST. LAMBRECHT
Wie kleine Boote
Like little boats
Wie kleine Boote lehnen außen der neue Windfang
und im Inneren die neue Empore an der mittelalterlichen
Peterskirche des Klosters St. Lambrecht.
Sie sind Teil einer christlichen und baukulturellen
Symbolsprache, die in den Zubauten architektonisch
interpretiert wurde. Die Wahl von Holz
folgte einem metaphorischen Motiv und stellte
darüber hinaus regionales Zimmermannshandwerk
auf die Probe. Im Prinzip ein Weiterbauen, das
nicht nur auf technischer Ebene funktioniert. Trotz
kurzer Bauzeit wurde mit viel Aufwand die Auswahl
der einzelnen Holzstaffeln vorgenommen. Verarbeitet
wurde Tannenholz, weil dieses im Vergleich
zu anderen Hölzern langsamer verwittert und
unbehandelt bleiben kann. Schließlich stammt die
Peterskirche aus dem Mittelalter, einem Zeitalter
ohne Schnörkel oder glänzende Oberflächen.
So kann das Auge des Betrachters die architektonischen
Ergänzungen auf verschiedene Arten
lesen: als abstrahierte Form einer symbolischen
Geschichte oder als aufmerksame Neuinterpretation
baukultureller Tradition.
The new vestibule outside and the new gallery
inside nestle against the medieval Peterskirche
Church at St. Lambrecht Abbey like small
boats. They are part of a symbolic language
of Christianity and building culture given an
architectonic interpretation in the extensions.
Timber was chosen as a metaphorical motif –
putting local carpenters to the test. In principle,
this is a continuation of the build and one that
not only works on a technical level. Despite the
short construction period, a great deal of effort
was put into selecting the individual planks of
wood. Fir was used as this weathers more slowly
than other woods and can be left untreated. And,
after all, Peterskirche was built in the Middle
Ages, in a time free from embellishments and
shiny surfaces. Viewers can therefore read the
architectonic additions in different ways: as an
abstracted form of a symbolic story or as a careful
re-interpretation of architectural tradition.
136 Gestalten und Inszenieren — Designing and setting the scene
Gestalten und Inszenieren — Designing and setting the scene
137
SKYWALK BAHNHOF
ZELTWEG
SKYWALK AT
ZELTWEG
MAINSTATION
Architektur Architecture
Hohensinn Architektur ZT GmbH mit
Graz Architektur ZT GmbH
BauherrInnen Commissioner
ÖBB Infrastruktur AG
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
Fertigstellung Year of completion
2013
Ort Location
Zeltweg
Alles im Blick
The gateway to Murtal
Der neue Skywalk am Bahnhof Zeltweg wurde
relativ schnell umgesetzt und ist mindestens
genauso repräsentativ für die Region wie die
Boliden am benachbarten Formel 1-Ring. In
Modulbauweise vorgefertigt und schnittig
geformt, ist das Projekt eine Reaktion der ÖBB
auf die Entwicklungen in der Region. Statt durch
eine dunkle Unterführung kommt der Besucher
jetzt per innovativer Brücke auf die Gleise und
behält den Überblick über das Geschehen und
das weite Murtal – eine Art Tribüne letztlich.
In Zukunft wird der Skywalk über das gesamte
Bahnareal hinweg bis zum Rathausplatz zwei Teile
der Stadt miteinander verbinden, was bisher
fußläufig kaum möglich war. So ist er nicht nur
von Nutzen für Bahnreisende, sondern auch aus
städtebaulicher Sicht ein Gewinn für Zeltweg. Als
Holzbau hat er außerdem Signalcharakter, ist er
doch das Tor zur Region Murau.
The new skywalk at Zeltweg station was
implemented relatively quickly and is as
representative for the region as the race cars at
the Formula One track nearby. Prefabricated as a
modular building system to create a sleek shape,
the project is the ÖBB train company’s reaction
to developments in the region. Instead of walking
through a dark underpass, visitors now access the
platforms via an innovative bridge and look down
onto the goings-on and the broad Murtal valley
below – as if from a viewing parapet. In the future,
the skywalk will stretch over the entire station
premises right up to the townhall, connecting
two parts of the town that, up to now, are not
really within walking distance. This means that the
skywalk is not only useful for train travellers – it
will benefit the urban development of Zeltweg as a
whole. As a timber construction, the skywalk also
sends a strong signal – it is, after all, the gateway to
Murau, a region renowned for its timber.
138 Gestalten und Inszenieren — Designing and setting the scene
Gestalten und Inszenieren — Designing and setting the scene
139
Verzeichnis der ArchitektInnen, Holzbauunternehmen und Tischler directory of architects, timber construction companies and carpenters
Wohnen im Einfamilien haus
Living in single-familiy homes
Haus D House D
Architektur architecture:
Yes-architecture Graz
www.yes-wicher.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Zimmerei Josef Konrad
www.konrad-zimmerei.at
Haus RF House RF
Architektur architecture:
Innauer Matt Architekten ZT GmbH
www.innauer-matt.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Holzschnitt Holzschnitt
Architektur architecture:
HbmG GmbH c/o GROSZSTADT
www.groszstadt.eu
Ausführender Holzbaubetrieb Timber
construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Haus R House R
Architektur architecture:
Dipl.Ing. Gerhard Mitterberger
ZT-GmbH
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Haus Moitzi House Moitzi
Architektur architecture:
ALPE Zimmerei und Tischlerei GmbH
www.alpe.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
ALPE Zimmerei und Tischlerei GmbH
www.alpe.at
Wohnhaus Rosa Rosa House
Architektur architecture:
Rodlauer Greimeister ZT GmbH
www.rg-bautechnik.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Holzbau Mehrl GmbH
www.mehrl-holzbau.at/
Haus K House K
Architektur architecture:
Yes-architecture Graz
www.yes-wicher.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Holzbau Watz
www.holzbau-watz.at
Haus M House M
Architektur architecture:
Hohensinn Architektur ZT GmbH
www.hohensinn-architektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kieninger Gesellschaft m.b.H.
www.kieninger.at
Lamprechthof Lamprechthof
Architektur architecture:
ARGE Erich Prödl Associates
mit HPSA ZT GmbH
www.erichproedl.com
www.hpsa.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Steirerhaus Teubl &
Teubl Baugesellschaft m. b. H.
www.steirerhaus.at
ST23 Wohnen am Hang
ST23 Hillside House
Architektur architecture:
Arch. DI Roland Höntzsch
www.con-architekturen.net
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Zimmerei Luttenberger & Co KG
www.zimmerei-luttenberger.at
Wohnen im Mehrparteienhaus
Living in apartment buildings
Wohnbau Hummelkaserne
Apartment building Hummelkaserne
Architektur architecture:
sps÷architekten zt gmbh
www.sps-architekten.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kaufmann Bausysteme GmbH
www.kaufmannbausysteme.at
Massive Living Massive Living
Architektur architecture:
Architekt DI Peter Zinganel
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Wohnbaugruppe Max-Mell-Allee
Max-Mell-Allee residential building joint
venture
Architektur architecture:
Nussmüller Architekten ZT-GmbH
www.nussmueller.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
14 Wohneinheiten St. Radegund
Terraced housing St. Radegund
Architektur architecture:
Hohensinn Architektur ZT GmbH
www.hohensinn-architektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Umbau Wilder Mann
Wilder Mann Conversion
Architektur architecture:
LOVE architecture and
urbanism ZT GmbH
www.love-home.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Graf-Holztechnik GmbH
www.graf-holztechnik.at
Pflegen und Betreuen
Caring and supervising
Pflegewohnheim Erika Horn
The Erika Horn care home for the
elderly
Architektur architecture:
Dietger Wissounig
Architekten ZT GmbH
www.wissounig.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Sozialtherapeutikum Steiermark,
Haus Sonnleiten
Home for people with special needs,
Sonnleiten
Architektur architecture:
Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG
www.herbst.tritthart.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Betreutes Wohnen Bad Aussee
Assisted living Bad Aussee
Architektur architecture:
planorama ZT GmbH
www.planorama.net
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kieninger Gesellschaft m.b.H.
www.kieninger.at
Jugendzentrum ECHO
ECHO Youth Centre
Architektur architecture:
pürstl langmaier architekten
www.plarchitekten.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Ronald McDonald Haus
Ronald McDonald House
Architektur architecture:
Viereck Architekten ZT-GmbH
www.viereck.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Patientenpavillon LKH Graz Süd West
LKH Graz Süd West patient pavilion
Architektur architecture:
sps÷architekten zt gmbh
www.sps-architekten.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Gesundheits einrichtung Josefhof
Josefhof Convalescent Home
Architektur architecture:
Dietger Wissounig
Architekten ZT GmbH
www.wissounig.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kaufmann Bausysteme GmbH
www.kaufmannbausysteme.at
Arbeiten und Erholen
Working and relaxing
Produktions halle Tischlerei Faustmann
Faustmann Production Centre
Architektur architecture:
KREINERarchitektur ZT GmbH
www.kreinerarchitektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
www.kulmerbau.at
Spar Kaindorf/Sulm
Spar Kaindorf/Sulm
Architektur architecture:
Architekt Friedrich ZT GmbH
www.architekt-friedrich.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
www.kulmerbau.at
Hügellandhalle St. Margarethen
St. Margarethen Community Centre
Architektur architecture:
pürstl langmaier architekten
www.plarchitekten.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
www.kulmerbau.at
140 141
Bildnachweis image credits
Impressum imprint
Atelier am Kogl
Hillside studio
Architektur architecture:
Johannes Kaufmann GmbH
www.jkarch.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kaufmann Zimmerei und Tischlerei
GmbH
www.kaufmannzimmerei.at
Freibad Trofaiach
Trofaiach Outdoor Pool
Architektur architecture:
Stingl-Enge Architekten ZT Gmbh
www.architekturbureau.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Tischler carpenter:
Tischlerei Köck
www.tischlereikoeck.com
Unterwassersteg Barfußwanderweg
Barefoot trail
Architektur architecture:
Bmstr.-Zimmermstr. Zündel
www.baumeister-zuendel.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Holz-Bau Zündel
www.baumeister-zuendel.at
Gutshof Admontbichl
Admontbichl Manor
Architektur architecture:
Titus Walter Pernthaler ZT GmbH
www.pernthaler.com
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Brandl Bauges.m.b.H
www.brandl-bau.at
Panoramabad Gröbming
Gröbming Panorama Pool
Architektur architecture:
KREINERarchitektur ZT GmbH
www.kreinerarchitektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Mutterkuhstall Edlerhof
Mother Cowshed at Edlerhof
Architektur architecture:
LK Steiermark
www.stmk.lko.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Holzbau Stefan Eisl
www.holzbau-eisl.at
Vogelhäuser Deluxe Pogusch
Bird-houses Pogusch
Architektur architecture:
Viereck Architekten ZT-GmbH
www.viereck.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Spielen und Lernen
Playing and Learning
Volksschule Mariagrün
Mariagrün Primary School
Architektur architecture:
ARGE Architekturwerk Berktold Kalb
www.berktold-architekten.at
www.architekturwerk.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Kindergarten St. Salvator
St. Salvator Kindergarten
Architektur architecture:
reitmayr architekten
www.reitmayr-architekten.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Kinderkrippe Schönbrunngasse
Schönbrunngasse Daycare Centre
Architektur architecture:
Architektur STROBL ZT GmbH
www.strobl-architektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Volksschule Viktor Kaplan
Viktor Kaplan Primary School
Architektur architecture:
Hohensinn Architektur ZT GmbH
www.hohensinn-architektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Strobl Bau – Holzbau GmbH
www.strobl.at
Sporthalle Trieben
Trieben Gymnasium
Architektur architecture:
kmt / office for architecture,
landscape & urbanism
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG
www.holzbauweiz.at
Statik Civil engineering
DI Josef Koppelhuber
www.koppelhuber.at
Fachschule für Land- und Ernährungs -
wirtschaft Gröbming
Gröbming College of agriculture and
nutrition economy
Architektur architecture:
Architekt DI Friedrich Wiesenhofer
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Bauunternehmung Granit
Gesellschaft m.b.H.
www.granit-bau.at
Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft
Schloss Feistritz
Feistritz College of agriculture and
nutrition economy
Architektur architecture:
Architekten Domenig &
Wallner ZT GmbH
www.domenig-wallner.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Weirer Holzbau GmbH
Gestalten und Inszenieren
Designing and setting the scene
Peterskirche St. Lambrecht
Church of St. Peters in St. Lambrecht
Architektur architecture:
reitmayr architekten
www.reitmayr-architekten.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Herbert Hollerer GmbH
www.hollerer.cc
Tischlerei Carpenter:
Tischlerei Griessner
www.tischlerei-griessner.at
Skywalk Bahnhof Zeltweg
Skywalk at Zeltweg Mainstation
Architektur architecture:
Hohensinn Achitektur ZT GmbH mit
Subplaner Grazt ZT GmbH
www.hohensinn-architektur.at
Ausführender Holzbaubetrieb
Timber construction company:
Kulmer Holz-Leimbau GesmbH
www.kulmerbau.at
pierer.net
8, 44, 45, 52, 53, 54, 55, 64, 65, 72,
73, 112, 113, 120, 121
g.ott
11, 24, 25, 26, 27, 36, 37, 38, 39, 40,
41, 49, 51, 60, 61, 70, 71, 72, 76, 77, 80,
81, 82, 83, 94, 95, 96, 97, 102, 103,
104, 105, 106, 107, 116, 117, 118, 122,
123, 124, 125, 127, 128, 129, 130, 131,
134, 135, 136
proHolz Steiermark
12
Holzcluster Steiermark
15
FOTO: TONI MUHR
16, 17, 18, 19, 20, 21
Michael Stelzhammer
22, 23
Fotoatelier Robert Frankl
28, 29, 30, 31
Sabine Bungert
32, 33
Oliver Wolf
32
FOTO: CROCE
34, 35
paul ott photografiert
42, 43, 46, 47, 48, 49, 62, 63, 67,
78, 79, 92, 93, 119, 126, 127, 132, 133,
136, 137
geopho.com
50, 51, 56, 57, 86, 87, 88, 89
Jasmin Schuller
58, 59, 60
Simon Oberhofer
66
Foto: Roman Bönsch
68, 69
Andreas Tischler
74, 75, 77, 108, 109, 110, 111
David Tanzler
84, 85
Harald Eisenberger Photography
90, 91
Tom Biela
98, 99
Verein romantischer Bründlweg
100, 101
KREINERarchitektur ZT GmbH
104
Markus Kaiser, Graz
114, 115
Kurt Hörbst
115
ÖBB, Roman Bönsch
138, 139
Claudia Gerhäusser
140
herausgegeben von published by
proHolz Steiermark
Verband der steirischen Holz- und
Forstwirtschaft
Reininghausstraße 13a
A-8020 Graz
www.proholz-stmk.at
Projektverantwortliche project lead
Mag. Doris Stiksl, Msc
Redaktion, Textchefin executive editor
DI Claudia Gerhäusser, MA Design
Redaktion editor
MMag. Gudrun Wölfl
DI Robert Pirker (Ass.)
Buchgestaltung, Lithografie
book design, colour processing
Atelier Neubacher
Übersetzung Einleitung/Projekttexte
translation introduction/project
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Lektorat copy editing
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Projekttexte der Seiten
project descriptions pages
34, 35, 36, 37, 92 & 93
Univ-Prof. em. MMag.
Arch. Irmgard Frank
Umschlag cover photo
FOTO: TONI MUHR
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Papier paper
Bilderdruck, matt, 300g/m 2 , weiß
Amber Graphic, 150g/m 2
100 % PEFC Certified
1. Auflage Jänner 2019, 2000 Stk.
1 st edition January 2019, 2.000 pcs.
© proHolz Steiermark
ISBN 978-3-200061-21-7
Hinweise notice
Für die bessere Lesbarkeit wurde in
den Texten auf akademische Grade
und auf eine geschlechtsspezifische
Differenzierung, wie zum Beispiel
TeilnehmerInnen, weitestgehend
verzichtet. Zudem wurde das Buch in
Schweizer Broschur gebunden, um
den Fotografien ausreichend Platz und
Sichtbarkeit einzuräumen.
For better readability, academic degrees
were largely omitted in the texts. In
addition, the book was bound in Swiss
paperback to give the photographs
sufficient space and visibility.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner
Form (durch Fotografie, Kopien, Scans
oder andere Verfahren) ohne schriftliche
Genehmigung des Herausgebers
reproduziert oder unter Verwendung
elektronischer Systeme verarbeitet,
vervielfältigt oder verbreitet werden.
No part of the work may be reproduced
in any form (by photography, copies,
scans or other means) or processed,
duplicated or distributed using electronic
systems without written permission from
the publisher.
Vielen Dank für die Unterstützung bei
der Umsetzung des Buches an das Land
Steiermark, die Holzbauinnung und an die
Mitglieder von proHolz Steiermark.
Many thanks for the support in the
implementation of the book to the State
of Styria, the Holzbauinnung and to the
members of proHolz Styria.
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Holz als Baumaterial hat in der Steiermark eine jahrhundertelange
Tradition. Zugleich kam es in den letzten Jahren zu
weitreichende Innovationen wie z. B. die Entwicklung von
Brettsperrholz. Dieses hat sich, ausgehend von der Steiermark,
durchgesetzt und u. a. den architektonisch anspruchsvollen Geschosswohnungsbau
in Holz im größeren Maßstab erst möglich
gemacht. Doch die Dynamik im Holzbau geht weiter: Gerade
in Hinblick auf Klimaschutz, Erdbebensicherheit, Vorfertigung
und Serienproduktion gibt es einen steigenden Bedarf an
brauchbaren Lösungen – und auch hier spielt Holz eine entscheidende
Rolle.
Dieses Buch zeigt die Vielfalt des Baustoffs Holz, die heute in
der Steiermark vorhanden ist. Von 500 Jahre alten Bauernhäusern
über urbane Nachverdichtung und formdynamische
Ausführungen von Schindelfassaden bis hin zu erstaunlichen
Tragwerken reicht die Bandbreite. Aufschlussreiche Fotografien
und Texte erlauben einen tiefergehenden Blick auf die
Details, die Vielseitigkeit und die architektonischen und atmosphärischen
Möglichkeiten beim Bauen mit Holz.
Timber has been used as a building material in Styria for
hundreds of years. However, this is a tradition that has never
lost sight of new developments and innovations. Crosslaminated
timber for example was developed in Styria and
became of global importance, making it possible to create
timber-built multi-storey housing – an architecturally
challenging undertaking – on a larger scale. All over the
world, there is increasing demand for effective solutions to
problems related to climate change, earthquake resistance,
prefabrication and mass production. Timber will need to reveal
its full potential as a building material and its application will
need to be continually developed.
With this book, you can discover the diverse ways in which
timber has been used in Styria. This treasure trove includes
500-year-old farmhouses, dynamic shingle facades on modern
buildings, and impressive load-bearing structures. So flick
through the pages and take a closer look to discover new
details in architecture – and in timber itself.