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BAUHAUS<br />

HESSEN +<br />

TYPOGRAPHY<br />

LINKS<br />

QUOTES<br />

REFERENCES<br />

DATA<br />

TEXTS<br />

AND MORE<br />

Tobias<br />

Becker<br />

Sandra<br />

Hoffmann<br />

Robbiani<br />

jovis


Inhaltsverzeichnis Table of Contents<br />

21 Vorwort Foreword Tine Melzer<br />

24 Index Index<br />

25 Fragmente Fragments<br />

182 <strong>Bauhaus</strong>paare Kai Buchholz<br />

185 Die digitale Bildersuche als kreativer Prozess Michael Mischler, Christoph Stähli Weisbrod<br />

187 Faces of Internationalism: G and the New Typography Sabrina Rahman<br />

190 Hessen Typefaces and <strong>Bauhaus</strong> Lettering: Typo graphic Equals or Worlds Apart? Dan Reynolds<br />

196 <strong>Bauhaus</strong>, please return the call. Eine Polemik Florian Walzel<br />

201 Literaturverzeichnis Bibliography<br />

207 Bildnachweise Picture Credits<br />

209 Biografien Biographies<br />

211 Danksagung Acknowledgements


Index Index<br />

A<br />

25 Georg Adams-Teltscher<br />

26 Bruno Adler<br />

27 August Agatz<br />

28 Josef Albers<br />

29 Mordecai Ardon<br />

29 Alfred Arndt<br />

31 Gertrud [Grete/Trudel] Arndt<br />

33 Johannes Ilmari Auerbach<br />

B<br />

34 Rudolf Baschant<br />

35 Eugen Batz<br />

36 Willi Baumeister<br />

39 Herbert Bayer<br />

41 Peter Behrens<br />

43 Ella Bergmann-Michel<br />

45 Max Bill<br />

47 Theodor Bogler<br />

50 Katt Both<br />

51 Marianne Brandt<br />

54 Erich Brendel<br />

55 Max Burchartz<br />

C<br />

56 Roman Clemens<br />

57 Edmund Collein<br />

D<br />

58 Margarete Dambeck-Keller<br />

58 Christian Dell<br />

58 Friedl Dicker<br />

60 Theo van Doesburg<br />

61 Otto Dorfner<br />

61 Werner Drewes<br />

62 Lydia Driesch-Foucar<br />

62 Hedwig Dülberg-Arnheim<br />

E<br />

62 Alfred Ehrhardt<br />

63 Franz Ehrlich<br />

F<br />

66 Werner David Feist<br />

67 Beate Feith<br />

67 Carl Fieger<br />

70 Albert Flocon<br />

G<br />

72 Max [Gebs] Gebhard(t)<br />

74 Jacques Germain<br />

74 Werner Graeff<br />

81 Ise Gropius<br />

81 Walter Gropius<br />

84 Carl Grossberg<br />

H<br />

85 Hans Haffenrichter<br />

86 Josef Hartwig<br />

88 Dörte Helm<br />

89 Florence Henri<br />

90 Walter Herzger<br />

90 Ludwig Hirschfeld-Mack<br />

92 Hanns Hoffmann-Lederer<br />

94 Mila Hoffmann-Lederer<br />

95 Fritz Christoph Hüffner<br />

J<br />

96 Martin Jahn<br />

K<br />

97 Grit Kallin-Fischer<br />

97 Benita Koch-Otte<br />

98 Ferdinand Kramer<br />

103 Lore Kramer<br />

103 Kurt Kranz<br />

L<br />

109 Margaret [Mark] Leiteritz<br />

111 Otto Lindig<br />

109 El Lissitzky<br />

111 Heinz Loew<br />

M<br />

112 Thilo Maatsch<br />

112 Lotte Mentzel-Flocon<br />

113 Adolf Meyer<br />

114 Hannes Meyer<br />

115 Lena Meyer-Bergner<br />

117 Robert Michel<br />

120 Ludwig Mies van der Rohe<br />

121 Immeke Mitscherlich<br />

121 László Moholy-Nagy<br />

123 Farkas Molnár<br />

124 Johannes Molzahn<br />

126 Georg Muche<br />

N<br />

127 Hannes Neuner<br />

129 Hein [Henny] Neuner<br />

129 Helene [Lene] Nonné-Schmidt<br />

P<br />

132 Max Peiffer-Watenphul<br />

133 Walter Peterhans<br />

134 Erich Pfeiffer-Belli<br />

134 Söre Popitz<br />

R<br />

137 Lilly Reich<br />

137 Margaretha [Grete] Reichardt<br />

138 Hans Richter<br />

141 Otto Rittweger<br />

142 Reinhold Roether<br />

142 Agnes Roghé<br />

142 Elsa [Ella] Rogler<br />

143 Karl Peter Röhl<br />

147 Naftaly [Naf] Rubinstein<br />

S<br />

148 Hinnerk Scheper<br />

149 Lou Scheper-Berkenkamp<br />

149 Fritz Schleifer<br />

150 Oskar Schlemmer<br />

152 Valentin Schmetzer<br />

152 Arthur Schmidt<br />

152 Joost [Schmittchen] Schmidt<br />

154 Kurt Schmidt<br />

155 Lothar Schreyer<br />

155 Herbert Schürmann<br />

156 Heinz Schwerin<br />

157 Ricarda Schwerin<br />

158 Alma Siedhoff-Buscher<br />

159 Franz Singer<br />

160 Ré Soupault<br />

162 Mart Stam<br />

163 Lotte Stam-Beese<br />

165 Kate/Käte Steinitz<br />

165 Grete [Ringl] Stern<br />

167 Gunta Stölzl<br />

T<br />

168 Margit Téry-Adler<br />

U<br />

169 Otto [Umbo] Umbehr<br />

W<br />

169 Wilhelm Wagenfeld<br />

172 Dora Wibiral<br />

174 Fritz Winter<br />

Y<br />

175 Iwao Yamawaki<br />

<strong>Bauhaus</strong> +<br />

176 Hessen Hessia Hesse<br />

177 Archiv Archive Darmstadt<br />

178 DIN-Norm-Papierformate<br />

DIN Paper sizes<br />

178 Ring »neue werbegestalter«<br />

Circle of Modern Advertising<br />

Designers<br />

178 Studio Dorland<br />

179 Neue Typografie<br />

New Typography<br />

179 Schriften Typefaces<br />

180 Venus-Grotesk<br />

180 Alfarn<br />

181 Dessau-Schriftzug Signage<br />

24 INDEX


G NO ID www.pressreader.com/germany/maerkische-oderzeitung-<br />

fuerstenwalde/20190615/283077005763625 (Abgerufen 17.07.2019).<br />

Georg Adams-Teltscher<br />

Schüler Student<br />

Adams-Teltscher, Georg Anthony / Adams, George<br />

* 01.07.1904, Purkersdorf (at) † 03.1983, London (gb)<br />

»Artist (Printmaker)«<br />

Text: [n/a], Design & Art Australia Online, 10.05.2019<br />

»Teltscher attended the School of Arts and Crafts, Vienna, later studying<br />

at the <strong>Bauhaus</strong> 1921–23.«<br />

G ID 196-1 www.daao.org.au/bio/georg-teltscher (Retrieved 16.06.2019).<br />

»De Stijl-Kurs«<br />

Text: Gerda Breuer, Werner Graeff 1901–1978, 2010<br />

»Namen-Liste für den ersten Stijl-Kursus in Weimar durch Theo van<br />

Doesburg, Kursuszeit März – Juli. Mittwochabends von 7 bis 9 Uhr.«<br />

[Georg Teltscher ist u. a. aufgelistet]<br />

G In: Werner Graeff 1901–1978. Der Künstleringenieur (Breuer 2010, 39).<br />

»Die ›<strong>Bauhaus</strong>‹ Down Under«<br />

Text: Sonja Neef, An Bord der <strong>Bauhaus</strong>, 2009<br />

»Am 27. August 1940 erreichte der zum Truppentransporter umgebaute<br />

und als ›Hell-Ship‹ berühmt-berüchtigte Frachter ›Dunera‹ aus Großbritannien<br />

die Stadt Freemantle in Westaustralien. An Bord befand sich<br />

ein nicht unwesentlicher Teil kontinentaleuropäischer Intelligenz: Wissen<br />

schaftler, Künstler, Geistliche, Wirtschaftstreibende, Rechtsgelehrte,<br />

Ärzte, alle vorwiegend jüdische Flüchtlinge, die ab Mitte der 30er Jahre<br />

in England Asyl gesucht hatten, dort jedoch im Zuge der Kriegsereignisse<br />

als feindliche Ausländer interniert worden waren. […] Am 7. September<br />

schließlich endete eine – ungeachtet des Kriegs – für England peinliche,<br />

von Konfiskation, Schikanen und Misshandlung begleitete Deportation in<br />

Sydneys Darling Harbour, wo der große Rest von insgesamt 2732 Kriegsgefangenen<br />

von Bord gebracht und, auf Züge verladen, in das Internierungslager<br />

Hay im Bundesstaat New South Wales überstellt wurde. Unter<br />

ihnen befanden sich auch die Bauhäusler Georg Adams-Teltscher und<br />

Ludwig Hirschfeld-Mack.«<br />

G ID 700-402 www.transcript-verlag.de/media/pdf/87/31/af/oa9783<br />

839411049.pdf (Abgerufen 18.09.2019). In: An Bord der <strong>Bauhaus</strong>. Zur<br />

Heimatlosigkeit der Moderne (Neef 2009, 131).<br />

»Australische Legende. Zwei Bauhäusler verschlug es ans andere Ende<br />

der Welt – unfreiwillig. Mit ihren Schicksalen verbindet sich ein Ereig nis,<br />

das in der Erinnerungskultur des Landes eine große Rolle spielt«<br />

Text: Beate Hagen, Oranienburger Generalanzeiger, 15.06.2019<br />

Ȇber George Teltscher ist nur wenig bekannt. Er wurde 1904 in Wien<br />

geboren und hatte in den Jahren 1921 bis 1923 am <strong>Bauhaus</strong> studiert. Dort<br />

entwarf er zusammen mit seinem Kommilitonen Kurt Schmidt das ›Mechanische<br />

Ballett‹, in dem flächige, stark grundfarbige und geometrisch<br />

geschnittene Figurinen in tänzerische Interaktionen gebracht werden.<br />

1938 emigrierte er nach England, von wo aus er ebenfalls auf der ›Dunera‹<br />

nach Australien deportiert wurde.«<br />

»Als die ›Dunera‹ nach vielen Wochen die australische Küste erreichte,<br />

schien für die Deportierten das Schlimmste überstanden zu sein. Doch als<br />

sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, standen schon Eisenbahnzüge<br />

bereit, die sie in das ›Out-back‹, in das weite, unbesiedelte,<br />

heiße und trockene australische Inland, brachten. Dort wurden sie in<br />

ehemaligen Strafgefangenen-Lagern interniert, Hirschfeld-Mack und<br />

George Teltscher in Hay und Orange, New South Wales, und in Tatura,<br />

Victoria.«<br />

»Ende 1941 waren die meisten aus der Haft entlassen. Von den ehemals<br />

Deportierten gingen viele nach Großbritannien zurück, so auch der<br />

Bauhäusler George Teltscher, der sich später als Grafikdesigner und<br />

lang jähriger Lehrer am London College of Printing, heute die London<br />

College of Communication, einen Namen machte. Er starb 1983 in London.<br />

Etwa 900 frühere Internierte blieben nach ihrer Freilassung in Australien.«<br />

»Hay Money«. Georg Adams-Teltscher, 1941. Photos: courtesy of the Australian War<br />

Memorial, 2019.<br />

»Toy Currency, Australia«<br />

G NO ID www.awm.gov.au/advanced-search?query=teltscher&<br />

collection=true&facet_type=Technology + NO ID www.designweek.co.uk/<br />

issues/25-february-3-march-2019/george-adams-exhibition-shines-<br />

light-on-prolific-but-undocumented-bauhaus-designer/ + NO ID https://<br />

unsorted.co/george-adams-exhibition-shines-light-on-prolific-but-un<br />

documented-bauhaus-designer/ (Retrieved 17.07.2019).<br />

»Hay Money«<br />

Text: [n/a], Sydney Jewish Museum, [n.d.]<br />

»As the internees were not allowed to possess money, they resorted to<br />

bartering for commodities. Eventually, the artist and engraver Georg A<br />

Teltscher designed camp money that was used by the internees at Camp<br />

number seven. The serial numbers of the notes corresponded to the registration<br />

numbers of the internees. The notes contain some hidden messages,<br />

such as the text written in the barbed wire at the border of the<br />

notes: ›We are here because we are here because we are here…‹ The wording<br />

hidden in the barbed wire entanglement at the foot of the fencing in<br />

the centre of the front contains ›HMT Dunera Liverpool to Hay.‹<br />

The camp notes were recognised as official money by the Commonwealth<br />

Bank. The short-lived circulation began in March 1941. Today,<br />

there are only few notes left. They were withdrawn from circulation by<br />

the Department of the Treasury in May 1941.«<br />

G NO ID https://sydneyjewishmuseum.com.au/collection/hay-money<br />

(Retrieved 17.07.2019).<br />

»Australia under attack«<br />

Text: [n/a], The Australian War Memorial, 20.03.2017<br />

»Designed by German internee and artist George Teltscher, these notes<br />

were made and used at No. 7 Internment Camp at Hay in central New<br />

South Wales. The 25 sheep represent the camp’s 25 huts. Camp leader W.<br />

Eppenstein’s name is written within the fleece of the sheep on the shield,<br />

and the names of the hut leaders on the other sheep. The barbed wire<br />

design around the edge reads, ›we are here because we are here because<br />

we are here‹.«<br />

G NO ID www.awm.gov.au/visit/exhibitions/underattack/exhibitions<br />

(Retrieved 16.06.2019).<br />

GEORG ADAMS-TELTSCHER A 25


historischen Mission der Arbeiterklasse in Deutschland führten, den<br />

Kampf für die Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den<br />

Menschen und für eine sozialistische Zukunft. Folgerichtig wurden sie<br />

auch zu aktiven Kämpfern gegen die faschistische Diktatur in Deutschland<br />

und deren Kriegspolitik. Willi Jungmittag und August Agatz haben<br />

die Befreiung vom Faschismus nicht mehr erlebt. In ihrem Sinne zu handeln<br />

bedeutet für uns, aktiv an der Gestaltung der ent wickel ten sozialistischen<br />

Gesellschaft mitzuarbeiten.«<br />

G NO ID https://studylibde.com/doc/10585579/zwei-bauh%C3%B6uslerim-kampl-gegen-faschismus-und-krieg<br />

(Abgerufen 19.06.2019).<br />

In: Zwei Bauhäusler im Kampf gegen Faschismus und Krieg (Franke<br />

1979, 315f).<br />

»Futura Black. ›(1926, a great stencil face---Paul Renner and the Bauer<br />

design office made it into a typeface in 1929, and included it in the Futura<br />

series, even though Futura is quite different in concept), Kombinationsschrift<br />

auf Glas (1928–1931; combine a few elements). This was revived<br />

as P22 Albers by Richard Kegler from 1995 until 2004. […] Kombinationsschrift<br />

is inherently modular, the principle at the basis of FontStruct<br />

and other font creation tools. On my pages, I sometimes call the blatantly<br />

modular typefaces in the style of Kombinationsschrift piano key fonts‹.«<br />

G NO ID http://luc.devroye.org/fonts-32493.html (Retrieved 12.09.2019).<br />

Josef Albers<br />

Schüler Student, Jungmeister Young Master<br />

* 19.03.1888, Bottrop (de) † 25.03.1976, New Haven/Connecticut (us)<br />

»Font Designer – Josef Albers«<br />

Text: [n/a], Linotype, [n.d.]<br />

»The artist, theorist and designer Josef Albers was born on March 19,<br />

1888 in Bottrop, Germany and died on March 25, 1976 in New Haven in<br />

the United States. He first worked as a teacher and subsequently studied<br />

at the Royal Art School, Berlin, as well as the School of Applied Arts in<br />

Essen and the Academy of Art in Munich. From 1923 he worked at the<br />

<strong>Bauhaus</strong>, where he was appointed Deputy Director in 1930. Three years<br />

later, he emigrated with his wife Anni to the USA. There he worked at Black<br />

Mountain College, North Carolina, and at Yale University School of Art.«<br />

G NO ID www.linotype.com/8211/josef-albers.html (Retrieved 19.06.<br />

2019).<br />

»Josef Albers —›documenta IV‹ Kassel«<br />

Text: [n/a], Wikipedia, [n.d.]<br />

»He [ Josef Albers] participated in documenta I (1955) and documenta IV<br />

(1968) in Kassel.«<br />

G NO ID https://en.wikipedia.org/wiki/Josef_Albers#cite_note-guggen<br />

heim.org-25 (Retrieved 12.09.2019).<br />

»Josef-Albers-Straße in Fulda (Hessen)«<br />

Text: [o. A.], Straßen in DE, [o. J.]<br />

»Straßenname: Josef-Albers-Straße<br />

Straßenart: Straße<br />

Ort: Fulda<br />

Bundesland: Hessen<br />

Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h<br />

Breitengrad (Latitude): 50.5406828<br />

Längengrad (Longitude): 9.6521978«.<br />

G NO ID www.strassen-in-deutschland.de/23799347-josef-albersstrasse-in-fulda.html<br />

(Abgerufen 13.11.2019).<br />

»lokal: goldener pfau, vilbelerstr. 26«<br />

Text: Gerd Fleischmann, <strong>Bauhaus</strong>, 1995<br />

»Einladung zu einem Vortrag von Josef Albers vor der Ortsgruppe<br />

Frankfurt am Main des Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker<br />

am 15. März 1929, zusammen mit der Einladung zum darauffolgenden<br />

Vortrag von Wilhelm Lesemann, Fachlehrer an der Kunstgewerbeschule<br />

Bielefeld und unermüdlicher Propagandist der Neuen Typografie […].«<br />

[Der Vortrag fand in dem Lokal »Goldener Pfau« in der Vilbelerstr. 26,<br />

Frankfurt am Main, statt.]<br />

G In: <strong>Bauhaus</strong>. Drucksachen, Typografie, Reklame (Fleischmann 1995,<br />

238).<br />

»His typefaces«<br />

Text: [n/a], luc.devroye.org, [n.d.]<br />

»Schablonenschrift (1923–1926). ›This is one of a series of stencil typefaces<br />

Albers designed while teaching at the Dessau <strong>Bauhaus</strong>‹.«<br />

Typeface »Kombinationsschrift ›3‹«. Josef Albers, um 1928. Photo: monoskop.org,<br />

bauhaus. zeitschrift für gestaltung, 1931.<br />

»Kombinationsschrift«<br />

Text: (NO 2018), bauhaus100.de, [o. J.]<br />

»Um 1928 entwirft Josef Albers am <strong>Bauhaus</strong> Dessau eine neue Schrift,<br />

die aus nur drei kombinierbaren Typen abgeleitet ist und damit ›bei der<br />

reichlich komplizierten herstellung von typografischen schriften eine<br />

außerordentliche arbeits- und materialersparnis verspricht‹.<br />

Bereits ab 1923 arbeitet Josef Albers an einer Schablonenschrift, deren<br />

Lettern sich aus den geometrischen Grundformen Quadrat, Dreieck und<br />

Viertelkreis ableiten. 1928 entwickelt er diese Versuche weiter zu seiner<br />

Kombinationsschrift. Auch diese basiert auf der Kombination von Grundformen<br />

– nun sind es Kreis, Viertelkreis und Quadrat. Aus ihnen entwickelt<br />

Albers eine Serie von zehn Standard-Elementen (hier in der obers­<br />

28 A AUGUST AGATZ


ten Zeile abgebildet), aus denen Buchstaben, Ziffern, Umlaute, Akzente<br />

und Interpunktionen variabel zusammensetzbar sind. Die Kombinationsschrift<br />

wurde später durch die Metallglas-Aktiengesellschaft Offenburg<br />

Baden ausgeführt und sollte hauptsächlich für Schriftfelder außergewöhnlicher<br />

Höhe und Breite Anwendung finden. Werbewirksam preist ein Prospekt<br />

der Firma um 1931 die Schrift als ›Entworfen von J. Albers, <strong>Bauhaus</strong><br />

Dessau‹ an – lieferbar in allen Größen und Farben.«<br />

G NO ID www.bauhaus100.de/das-bauhaus/werke/druck-undreklame/kombinationsschrift<br />

(Abgerufen 19.06.2019).<br />

Wandmalereiabteilung bei Wassily Kandinsky. Am 17.4.1924 legte er die<br />

Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer Weimar ab. Von 1925 bis<br />

1926 war er am <strong>Bauhaus</strong> Dessau in der Wandmalereiabteilung bei Hinnerk<br />

Scheper, von 1926–1927 bis 1927–1928 in der Tischlereiwerkstatt<br />

bei Marcel Breuer. 1927 heiratete Arndt die <strong>Bauhaus</strong>-Studentin Gertrud<br />

Hantschk. Er legte 1928 die Meisterprüfung ab und verließ das <strong>Bauhaus</strong><br />

am 31.5.1928.«<br />

G NO ID www.grandtourdermoderne.de/facetten-des-bauhauses/<br />

personen-am-bauhaus/meister-und-lehrende/alfred-arndt (Abge rufen<br />

17.07.2019).<br />

Mordecai Ardon<br />

Schüler Student<br />

geb. né Bronstein, Max / Bronstein, Mordechai Eliezer /<br />

Ardon, Mordechai<br />

* 13.07.1896, Tuchów (pl) † 18.06.1992, Jerusalem (il)<br />

»II. documenta — Retrospective«<br />

Text: [n/a], documenta und Museum Fridericianum, [n.d.]<br />

»II. documenta / 11 July – 11 October 1959 / Art after 1945. International<br />

Exhibition«.<br />

»Participating Artists: [i. a.] Ardon, Mordechai (Ardon, Mordecai &<br />

Bron stein, Marek)«.<br />

G NO ID www.documenta.de/en/retrospective/ii_documenta<br />

(Retrieved 12.09.2019).<br />

»Bezalel und <strong>Bauhaus</strong>1«<br />

Text: Ita Heinze-Greenberg, DAVID – Jüdische Kulturzeitschrift, 04.2017<br />

»1935 konnte unter neuer Leitung und mit neuem Lehrerkollegium die<br />

›New Bezalel School of Arts and Crafts‹ eröffnet werden. Der aus Polen<br />

stammende Maler Mordechai Ardon (1896–1992) war von Anbeginn dabei<br />

und übernahm 1940 bis 1952 die Direktion. Er war stark vom frühen<br />

<strong>Bauhaus</strong> in Weimar geprägt, wo er zwischen 1920 und 1925 als Max Bronstein<br />

immatrikuliert war. Er brachte die <strong>Bauhaus</strong>pädagogik ans Bezalel,<br />

insbesondere den berühmten Vorkurs des Schweizers Johannes Itten<br />

(1888–1967), an dessen 1926 eröffneten eigenen Schule in Berlin Ardon<br />

bereits Erfahrungen als Lehrer sammeln konnte. 15«<br />

15 »Vgl. hierzu Gideon Ofrat, Ein zionistisches <strong>Bauhaus</strong>, in: Zeitschrift<br />

<strong>Bauhaus</strong> 2, November 2011, S. 48–55.«<br />

»1935 Neujahrsgruss Mordechai Ardon an Georg Muche, 27.12.1976.«<br />

G NO ID http://davidkultur.at/artikel/bezalel-und-bauhaus1 (Abgerufen<br />

19.06.2019).<br />

»BONNE ANNÉE«<br />

Text: Ita Heinze-Greenberg, DAVID – Jüdische Kulturzeitschrift, 04.2017<br />

»Neujahrsgruss Mordechai Ardon an Georg Muche, 27.12.1976. Quelle:<br />

<strong>Bauhaus</strong>-Archiv, Berlin.«<br />

G NO ID http://davidkultur.at/artikel/bezalel-und-bauhaus1 (Abgerufen<br />

17.07.2019).<br />

Alfred Arndt<br />

Schüler Student, Meister Master, Leiter Head, Lehrkraft Teacher<br />

* 26.11.1898, Elbląg (pl) [Elbing/Westpreußen (de)] † 07.07.1976,<br />

Darmstadt (de)<br />

»Facetten des <strong>Bauhaus</strong>es / Personen am <strong>Bauhaus</strong> / Meister und Lehrende«<br />

Text: [o. A.], Grand Tour der Moderne, [o. J.]<br />

»Am Staatlichen <strong>Bauhaus</strong> in Weimar und am <strong>Bauhaus</strong> in Dessau studierte<br />

er von 1921 bis 1927. 1921 belegte er in Weimar den Vorkurs bei<br />

Johannes Itten und den Unterricht bei Paul Klee, Dora Wibiral [Schriftkurs]<br />

und Dorothea Seeligmüller. Von 1922 bis 1924–1925 war er in der<br />

»Dem <strong>Bauhaus</strong> und seinen Ideen stets treu geblieben. Erinnerung an<br />

den Elbinger Maler und Architekten Alfred Arndt – Ein begeisterter<br />

Wandervogel«<br />

Text: Bernhard Heister, Das Ostpreußenblatt, 05.10.1991<br />

»Im Jahre 1921 machte Alfred Arndt eine große Wanderung – zu Fuß<br />

ver steht sich für einen Wandervogel jener Zeit – von Hamburg durch die<br />

Lüneburger Heide und den Thüringer Wald. Er kam nach Weimar, wo sich<br />

damals das berühmte <strong>Bauhaus</strong> befand.<br />

Bei einem Essen in der <strong>Bauhaus</strong>-Kantine kam ihm der Gedanke, sich<br />

bei dem Direktor des Hauses – es war Gropius – melden zu lassen. Er wurde<br />

auch eingelassen und schrieb später einmal selbst darüber in der bei<br />

ihm üblichen Kleinschrift: ›mit einer verbeugung nannte ich meinen namen<br />

und erklärte, daß ich in der kantine gegessen und mich ein bekannter<br />

aufgefordert hätte, hier zu bleiben. ›Na ja‹, meinte er und drückte mich<br />

in einen mordspolstersessel, eckig und gelb, ›so ohne weiteres können sie<br />

nicht hierbleiben, da müssen sie erst mal zeigen, was sie bis jetzt gelernt<br />

haben, also zeichnungen einschicken oder fotos mit lebenslauf. Das wird<br />

der meisterrat prüfen, und dann wird er entscheiden, ob ihr talent ausreicht.‹<br />

was ist ›meisterrat‹, dachte ich im stillen, erzählte dann, daß ich<br />

auf wanderfahrt wäre und keine arbeiten – außer den skizzen, die ich<br />

unterwegs machte – bei mir hätte, ich würde aber meiner mutter schreiben<br />

und sie bitten, eine mappe mit köpf- und aktzeichnungen, linol schnitten<br />

und urkunden usw. an das bauhaus zu schicken, ich selber gedächte<br />

nach dem bayrischen wald bzw. dem böhmerwald zu wandern (angeregt<br />

durch schriften von adalbert stifter) und würde in etwa zwei monaten,<br />

post lagernd passau, den entscheid des meisterrats erwarten, ob ich kommen<br />

dürfte oder nicht, gropius war einverstanden, drückte mir die hand<br />

und wünschte mir gute fahrt.‹«<br />

»In der NS-Zeit entwickelte er für die AEG die erste Normküche. 1948<br />

übersiedelte er nach Darmstadt.«<br />

»Woher er kam, hat Alfred Arndt niemals vergessen. Er schrieb mir einmal,<br />

was er aus seiner Heimat hatte: ›In Skizzenbüchern 170 lose Zeichnungen,<br />

157 Aquarelle, 31 Pastelle, 26 Lithos, 4 Linolschnitte, 14 Porträts<br />

von Wandervögeln, 14 Tagebücher von 1914–1921, 1 Buch Heimatsprüche<br />

und Kinderreime usw. selbst gesammelt, Geschichten aus der Heimat in<br />

der Elbinger Stadtbücherei aus alten Schwarten abgeschrieben.‹«<br />

G NO ID http://archiv.preussische-allgemeine.de/1991/1991_10_05_<br />

40.pdf (Abgerufen 17.07.2019).<br />

»alfred arndt. wie ich an das bauhaus in weimar kam …«<br />

Text: Alfred Arndt, <strong>Bauhaus</strong>. Idee – Form – Zweck – Zeit, 1964<br />

»bei itten mußten wir auch nach reproduktionen alter meister kopieren,<br />

d. h. genau in schwarz-weiß nachzeichnen, entsprechend der vorlage.<br />

itten brachte einen stoß bilder (fotos) und sagte: ›heute wollen wir<br />

mal nachempfinden‹. ein jeder soll einen teil der tafel, die er erhält, genau<br />

kopieren. er schaute erst den studierenden an, blätterte dann in dem<br />

stoß seiner tafeln und reichte dann dem betreffenden ein blatt. ich bekam<br />

johannes auf pathmos, das ich sehr gerne hatte. mein freund gebhardt<br />

ein blatt, was er auch mochte. das nenne ich ›erkennen der in dividuellen<br />

anlagen‹. und ein jeder hat mit liebe und ausdauer kopiert, weil er<br />

ein blatt bekam, zu dem er beziehung hatte. das war ittens stärke.«<br />

G In: <strong>Bauhaus</strong>. Idee – Form – Zweck – Zeit. Dokumente und Äußerungen<br />

(Neumann 1964, 40).<br />

»Das <strong>Bauhaus</strong> kommt aus Weimar«<br />

Text: Karin Willen, Frankfurt-Live, 05.12.2018<br />

»Alfred Arndt hatte sich mit der Wandgestaltung im ›Haus am Horn‹ in<br />

Weimar und im ›Haus Auerbach‹ in Jena schon einen Namen als Bauhäusler<br />

gemacht, als er 1927 als Architekt in Probstzella anheuerte.«<br />

ALFRED ARNDT A 29


Grundlagenstudium zeigt, daß solche Techniken nach dem Motto ›Tun,<br />

um zu verstehen‹ wiederaufgenommen werden, nachdem Ende der sechziger<br />

Jahre alle Grundlagenlehren über Bord geworfen worden waren.«<br />

G ID 672-13 www.genios.de/presse-archiv/inhalt/RMO/20020521/1/<br />

rhein-main-zeitung.html (Abgerufen 27.06.2019).<br />

»Hoffmann(-Lederer), Hanns, Prof.«<br />

Text: Guido Heinrich, Otto-v.-Guericke-Universität Magdeburg, 30.03.2004<br />

»Als Jungmeister für künstlerische Form und Technisches (1923) studierte<br />

er 1924–25 an der privaten Kunstschule von Johannes Itten in Zürich-Herrliberg<br />

(Weberei, Teppichknüpferei) und arbeitete anschließend<br />

als Graphiker in Zürich. 1926–29 war H. auf Empfehlung Schlemmers als<br />

leitender künstlerischer Mitarbeiter am Hochbauamt der Stadt Magdeburg<br />

unter Johannes Göderitz verantwortlich für die Gestaltung und Überwachung<br />

der plastischen, malerischen, graphischen und werbegraphischen<br />

Aufgaben sowie der städtischen Ausstellungen in dieser Zeit. H.<br />

lieferte u. a. Ausmalungsentwürfe für die Magdeburger Stadthalle, Farbangaben<br />

für städtische Innenräume und Hausfassaden und gestaltete<br />

das Magdeburger Stadtwappen neu. Neben der künstlerischen Überwachung<br />

der Magistratsdruckerei entwarf er sämtliche Magistratsdrucksachen<br />

zu Repräsentationszwecken (Deutscher Städtetag usw.) sowie<br />

Sonderprospekte (Orgel der Stadthalle Magdeburg, Die Stadthalle Magdeburg,<br />

Stadttheater, Neubauprospekte), Bronzeplaketten und Festplakate.«<br />

G ID 672-441 www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1478.htm<br />

(Abgerufen 17.09.2019).<br />

Mila Hoffmann-Lederer<br />

Schülerin Student<br />

geb. née Lederer / Bouvet, Mila (Pseudonym)<br />

* 23.07.1902, Trier (de) † 19.03.1993, Murrhardt (de)<br />

hatte, kann ab Herbst 1945 in Weimar verschiedene Räume und Festdekorationen,<br />

u. a. für das Kultusministerium gestalten. Außerdem arbeitet<br />

sie als Pressereferentin des thüringischen Landeskulturamtes für Kunst<br />

und Architektur. Nach einem Umzug nach Darmstadt 1950 wird sie als<br />

Gestaltungsberaterin großer Firmen tätig und widmet sich zunehmend<br />

der Lyrik.«<br />

S. 368 »Werkbiografien – Mila Lederer […] Mila Lederer, spätere Hoff mann-<br />

Lederer (ab 1926), Künstlerinnenname ab Mitte der 1950er Jahre Mila<br />

Bouvet«.<br />

»1929 siedeln sie nach Berlin über, wo Hanns Hoffmann künstlerischer<br />

Mitarbeiter des Messe- und Ausstellungsamtes der Stadt Berlin<br />

wird. Sie [Hanns und Mila] gründen ein gemeinsames Atelier und übernehmen<br />

verschiedene Werbegestaltungsaufträge.«<br />

G NO ID https://d-nb.info/1007785551/34 (Retrieved 20.07.2019). In:<br />

<strong>Bauhaus</strong>- und Tessenow-Schülerinnen. Genderaspekte im Spannungsverhältnis<br />

von Tradition und Moderne (Bauer 2003).<br />

»Fotografie in der Werbung«<br />

Text: Patrick Rössler, novum, 2014<br />

»Für die Stadt Magdeburg hatten Hanns Hoffmann und seine Frau Mila<br />

Lederer unter anderem die Gestaltung der städtischen Drucksachen entwickelt,<br />

bevor sie sich in Berlin mit einem Atelier selbständig machten,<br />

das auch für das Messe- und Ausstellungsamt der Stadt tätig wurde. Das<br />

Gebrauchsgraphik-Portfolio aus dem September 1930 zeigt geradezu<br />

prototypisch sowohl Fotografien als auch Inserate; nach Ansicht des Herausgebers<br />

Frenzel zeugen diese ›werbegraphischen Arbeiten unter Einbeziehung<br />

der selbstgefertigten Photographie von bestem graphischen<br />

und werbetechnischem Verständnis‹. Bezeichnend scheint freilich, daß<br />

beider [sic] lange Zeit am <strong>Bauhaus</strong> und die Mitwirkung am Dessauer Neubau<br />

damals Frenzel genauso wenig erwähnenswert schienen wie ihre<br />

nach wie vor engen Kontakte zu Johannes Itten und Oskar Schlemmer.«<br />

G ID 712-852 www.arthistoricum.net/themen/textquellen/gebrauchsund-reklamegrafik/zeitschrift-gebrauchsgraphik/literatur/fotografiein-der-werbung/<br />

(Abgerufen 27.05.2019). In: novum. World of Graphic<br />

Design, Heft 7 (2014, 74–79).<br />

»<strong>Bauhaus</strong>- und Tessenow-Schülerinnen«<br />

Text: Corinna Isabel Bauer, <strong>Bauhaus</strong>- und Tessenow-Schülerinnen, 2003<br />

S. 184 »Berufseinstiege von Architekturstudentinnen der Weimarer Republik<br />

[…] Mila Hoffmann-Lederer, die seit 1924 ihren Lebensunterhalt mit<br />

Weberei und Werbegrafik bestreitet, nutzt die sich bietende Chance, ab<br />

1926 mehrere Jahre als künstlerische Mitarbeiterin des Messeamtes<br />

Magdeburg Farbgestaltungen für städtische Neubauten zu entwerfen.«<br />

S. 211 »In Magdeburg entwirft Mila [Hoffmann-]Lederer, die seit Ende<br />

1926 künstlerische Mitarbeiterin des dortigen Messe- und Hochbauam tes<br />

ist, Farbgestaltungen für neu entstehende Wohnsiedlungen sowie die<br />

Stadthalle. Ab 1929 wird sie in Berlin freiberuflich auch für Ausstellun gen<br />

tätig. 1930 präsentiert sie ›Mitteldeutschland‹ als raumgreifende Fotocollage,<br />

im folgenden Jahr zeichnet sie als Grafikerin für die Ausstel lung<br />

›Licht, Luft und Sonne für alle‹ verantwortlich.«<br />

S. 232 »›Mit fast keinen anderen Mitteln als der Farbe‹ macht Mila Hoffmann-Lederer<br />

1946 aus der Thüringischen Buchhandlung am Goetheplatz<br />

in Weimar, ›einem denkbar schlecht proportionierten, schlauchartigen,<br />

mit häßlichen Eisenregalen und Eisentheken vollgestopften Laden<br />

einen ganz neuen lichterfüllten Raum von hohem ästhetischem Reiz … 70<br />

[…] dadurch, daß sie die einzelnen Wände in verschiedene kalte und<br />

warme Farbtöne vertikal aufgeteilt und in eine neue Beziehung zueinander<br />

gebracht hat, erzielte sie eine Erweiterung und Erhöhung des Raumes<br />

(…), die überraschend und überzeugend ist.‹ 71 Einen ve[r]gleichbaren Ansatz<br />

verfolgt sie im Frühjahr 1951 in Darmstadt, wo sie ›den Saal der<br />

Christengemeinschaft im Herdweg‹ mit ›farbigem Feingefühl und tektonischem<br />

Sinn‹ umbaut. 72«<br />

70 »BHD, Hoffmann-Lederer, Zeitungsausschnitt einer ungenannten Zeitung<br />

o. A. , ›Weimar, 21.2.1946‹«.<br />

71 »Ibid.«<br />

72 »FN 70 ›prd.‹: ›Farbdynamische Raumgestaltung‹ in: Darmstädter<br />

Echo, 20.3.1951«.<br />

S. 266 »Architektinnen nach dem zweiten Weltkrieg: Berufswege nach<br />

1945 […] Mila Hoffmannlederer [sic], die ab 1942 an der Kunstgewerbeschule<br />

Posen als Dozentin Gobelin- und Teppichweberei unterrichtet<br />

»Short biographies – Milla [sic] Hoffmann-Lederer «<br />

Text: Gerda Breuer, Julia Meer, Women in Graphic Design, 2012<br />

»In an article by Hermann Karl Frenzel, editor of the trade journal Gebrauchsgraphik,<br />

the printed material designed by Hanns and Milla [sic]<br />

Hoffmann-Lederer for the city of Magdeburg in 1930 was described as<br />

follows: ›These promotional materials belong to the best advertising<br />

graphics of any German city, due to the appropriateness of their commercial<br />

aspects.‹ * [*Gebrauchsgraphik, Jg. 7, H. 9, S. 61–67, hier S. 61]«<br />

G In: Women in Graphic Design 1890–2012 (Breuer, Meer 2012, 477).<br />

»Universalkommunikation – Global gedacht, regional gemacht: zur<br />

Diffusion der neuen, funktionalen Typografie«<br />

Text: Patrick Rössler, Große Pläne!, 2016<br />

»Allerdings sind die dort beispielhaft gezeigten Arbeiten aller Leipziger<br />

Werbegrafiker traditionell-dekorativ angelegt; die einzigen modernen<br />

Gestalter in Mitteldeutschland waren demnach laut Verbandsverzeichnis<br />

Mila Hoffmann-Lederer in Magdeburg und, mit Abstrichen, Otto<br />

Pfaff aus Halle von der Burg Giebichenstein. 49«<br />

49 »Ich danke Roland Jaeger, Hamburg, für den Hinweis auf diese<br />

Fundstelle.«<br />

»Der Inhalt von Das Stichwort war zunächst an der bunten Mischung<br />

in den Magazinen jener Epoche orientiert, deren Themen mit Regionalbezug<br />

aufgearbeitet wurden: Architektur, Medien, Literatur, medizinischer<br />

Fortschritt und natürlich immer wieder Theater und Tanz. Die Umschläge<br />

waren eher simpel um eine monochrome Farbfläche organisiert,<br />

auf der eine ausgewählte Illustration zentriert platziert wurde, ergänzt<br />

um die Nummer der Ausgabe in großen Ziffern und dem jeweiligen Themenschwerpunkt,<br />

darüber der Titel in der Kopfzeile. Im Vergleich zu anderen<br />

Umschlaglayouts muten die Covers dieser 17 erschienenen Hefte<br />

eher altbacken und wenig inspiriert an. Den modernsten Eindruck innerhalb<br />

der Ausgaben [Das Stichwort Magazin], an denen auch die früheren<br />

Bauhäusler Hanns und Mila Hoffmann-Lederer als Mitarbeiter beteiligt<br />

waren, 73 die schon einen Faltprospekt für die Stadtreklame Magedburgs<br />

gestaltet hatten, hinterlassen deswegen die von Schawinsky entworfenen<br />

94 H HANNS HOFFMANN-LEDERER


Anzeigen für das Kaufhaus Barasch, das Speiselokal ›Reichshalle‹ oder<br />

die Buchdruckerei W. Pfannkuch, die das Heft als Referenzobjekt anführte<br />

[…].«<br />

73 »Vgl. hierzu Brüning 1995 (wie Anm. 28), S. 272.«<br />

G »Universalkommunikation. Global gedacht, regional gemacht: zur<br />

Diffusion der neuen, funktionalen Typografie« (Rössler 2016, 160ff).<br />

In: Große Pläne! Moderne Typen, Fantasten und Erfinder. Zur Angewandten<br />

Moderne in Sachsen-Anhalt 1919–1933 (Perren, Blume, et al.<br />

2016).<br />

»Theoretical subjects such as political aesthetics and the sociology of<br />

art supplemented the lecture programme. Thus the school had shed its<br />

old artistic past and now presented itself as a modern design school — albeit<br />

without a clear status. As a result of his autocratic leadership and lack<br />

of willingness to adopt reforms, Hüffner lost the confidence of his lecturers<br />

and students in 1969.«<br />

G ID 659-1 www.fbg.h-da.de/en/faculty (Retrieved 17.09.2019).<br />

In: Designlehren. Wege deutscher Gestaltungsausbildung (Buchholz,<br />

Theinert 2007, 94–111).<br />

»<strong>Bauhaus</strong> und neue Kunsthochschule«<br />

Text: Klaus-Jürgen Winkler, Bemerkungen zur <strong>Bauhaus</strong>rezeption an der<br />

Weimarer Hochschule unmittelbar nach dem Kriege, 1992<br />

»Im Vorfeld der Eröffnung erschien ein beachtenswerter Zeitungsartikel<br />

von Mila Hoffmann-Lederer mit dem Titel ›<strong>Bauhaus</strong> und neue Kunsthochschule‹,<br />

der eine großartige Vision von ›der Kunstschule im neuen<br />

Geiste, dem <strong>Bauhaus</strong> unserer Zeit‹ entwickelt. 17 Offenbar versuchten die<br />

ehemaligen <strong>Bauhaus</strong>angehörigen, die inzwischen an die Hochschule gekommen<br />

waren, mit diesen Mitteln auf die Formulierung des neuen Instituts<br />

Einfluß zu nehmen.«<br />

17 »Hoffmann-Lederer, Mila: <strong>Bauhaus</strong> und neue Kunsthochschule. In:<br />

Thüringer Volk, Jena 1.6.1946«.<br />

[Wissenschaftliches Kolloquium vom 18. bis 21. Juni 1992 in Weimar an<br />

der Hochschule für Architektur und Bauwesen zum Thema: »Architektur<br />

und Macht«]<br />

G ID 712-181 https://e-pub.uni-weimar.de/opus4/frontdoor/deliver/<br />

index/docId/1113/file/Klaus_Juergen_Winkler_pdfa.pdf (Abgerufen<br />

20.07.2019). In: Bemerkungen zur <strong>Bauhaus</strong>rezeption an der Weimarer<br />

Hochschule unmittelbar nach dem Kriege (Winkler 1992, 279).<br />

»Vier Bücher von Mila Bouvet (Mila Hoffmann-Lederer)«<br />

Text: [o. A.], Marelibri Book Search, [o. J.]<br />

1) »mila bouvet: Die Neue Erde. Fünf Gedichte«. Rütte, 1953.<br />

2) »Der Entstellte. Ein lyrisches Spiel in 14 Bildern und einem Vor spiel«.<br />

Zürich: Origo Verlag, ohne Jahr (ca. 1960).<br />

3) »Die Harmonie des Alls und das Labyrinth der Welt. Tag und Nachtbuch<br />

meiner seltsamen Reise«. Freiburg: Wege, 1996.<br />

4) »Der Entstellte. Ein lyrisches Spiel in 14 Bildern und einem Vorspiel«.<br />

Zürich: Origo Verlag, 1957.<br />

G NO ID www.marelibri.com/search/current.seam?maximumPrice<br />

=0.0&keywords=&firstResult=0&faceted=true&ISBN=&century=ALL&<br />

selectedDatasources=1005&quicksearch=mila+bouvet&l=en&match<br />

TypeList=ALL&author=&title=&description=&minimumPrice=0.0&<br />

minimumYear=0&sorting=RELEVANCE&booksellerName=&ageFilter=<br />

ALL&keycodes=&pod=false&maximumYear=0&cid=6028864 (Abgerufen<br />

17.09.2019).<br />

Fritz Christoph Hüffner<br />

Schüler Student<br />

Hüffner, Friedrich G.<br />

* 16.01.1909, Erfurt (de) † 16.04.1992, Neukirchen (de)<br />

»History and profile / New beginning for design education«<br />

Text: Kai Buchholz, Justus Theinert, h-da University of Applied Sciences<br />

Darmstadt, Faculty of Design, 2007<br />

»After the war various initiators associated with the painter Paul<br />

Thesing attempted to restart art and design education at Mathildenhöhe.<br />

In February 1946 they installed the ›Lehrwerkstätten der bildenden Kunst‹<br />

(›teaching workshops for the visual arts‹), the first basic operation with a<br />

practical programme. In 1949 the school joined the Arbeitsgemeinschaft<br />

deutscher Werkkunstschulen (›federation of German art colleges‹) and<br />

was renamed Werkkunstschule (›art college‹) Darmstadt.«<br />

»In 1960 the art college acquired a new director: Friedrich G Hüffner.<br />

He systematically expanded the school with new posts for photography,<br />

commercial art and typography and developed plans for a new film class.«<br />

Poster for exhibition »Elemente des neuen Bauens«. Fritz Christoph Hüffner, 1929.<br />

»Friedrich Christoph Hüffner«<br />

Text: Kai Buchholz, Justus Theinert, Designlehren, 2007<br />

»Von 1929 bis 1931 ist Hüffner am Hochbauamt in Frankfurt a. M. tätig,<br />

die Jahre zwischen 1931 und 1938 verbringt er als Grafiker für Städtebau<br />

und Landesplanung in Asien und im europäischen Ausland. […] Von 1945<br />

bis 1956 setzt Hüffner seine freiberufliche Tätigkeit in Münster/Westfalen<br />

fort, zwischen 1956 und 1960 übernimmt er die Leitung der Gestaltungslehre<br />

an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel. 1960 Direktor der<br />

Werkkunstschule Darmstadt, 1970 wird Hüffner an die Pädagogische<br />

Hoch schule Gießen versetzt.«<br />

G In: Designlehren. Wege deutscher Gestaltungsausbildung (Buchholz,<br />

Theinert 2007, 381).<br />

»Streiks der Darmstädter Werkkunstschule begleiten Umstrukturierungen<br />

im Lehrbetrieb, 23. Mai 1969«<br />

Text: [o. A.], Zeitgeschichte in Hessen, 23.05.2018<br />

»Der über mehrere Wochen andauernde Streik der Werkkunstschüler<br />

der Werkkunstschule Darmstadt beginnt am 23. Mai 1969. Aufgerufen<br />

hatte der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) zu einem Vorlesungsstreik,<br />

mit dem sich auch die Dozenten solidarisch erklären. Friedrich G.<br />

Hüffner, der 1960 den Posten des Direktors übernommen hatte, blockiert<br />

die Reformbestrebungen, deren Ziel erste Vorbereitungen, um die Werkkunstschule<br />

zu einer Hochschule für Design zu entwickeln bzw. diese als<br />

eigenständigen Fachbereich an die Technische Hochschule Darmstadt an­<br />

FRITZ CHRISTOPH HÜFFNER H 95


flower photograms from a community member, Bertha Günther. Like<br />

Günther, Moholy’s earliest Berlin photograms are made with daylight<br />

printing-out paper, a process by which a treated piece of paper is exposed<br />

to the sun and fixed using a water bath. However, he quickly<br />

switched to darkroom photogram production, using the light from the<br />

enlarger to expose the flower and then fix the resulting image in chemi c­<br />

als, allowing him greater control over the process. Günther’s photograms<br />

are artfully arranged, but static, decorative compositions featuring<br />

previously dried and pressed blooms in which the beauty and structure<br />

of the flower is the main subject matter.«<br />

G NO ID www.artesinhorto.org/?portfolio=portfolio-title-9/moholygarden<br />

(Retrieved 14.09.2019).<br />

»Eine neue Generation Weib in den Fotografien der Lichtbildwerkstatt<br />

Loheland«<br />

Text: Eckhardt Köhn, Lichtbildwerkstatt Loheland 1919–1939, 2006<br />

»Diese zwischen 1920 und 1922 entstandenen Fotogramme, von denen<br />

13 erhalten sind, stammen, wie Herbert Molderings 2003 gezeigt hat, von<br />

Bertha Günther, einer jungen Frau aus Bremerhaven, die zwischen 1914<br />

und 1926 in Loheland gelebt und gearbeitet hat. Moholy-Nagy, der zu Beginn<br />

der zwanziger Jahre seine Ferien mehrfach in der Rhön verbrachte,<br />

hatte die Fotogramme der Bertha Günther vermutlich während eines Besuchs<br />

in Loheland gesehen, da seine durch die Jugendbewegung geprägte<br />

Frau Lucia Moholy Kontakte zu den Frauensiedlungen in der Rhön hatte.«<br />

G NO ID www.loheland.de/fileadmin/downloads/siedlung/archiv/<br />

Heft_zur_Ausstellung.pdf (Abgerufen 18.09.2019). In: Dokumentation<br />

zur Ausstellung »Lichtbildwerkstatt Loheland 1919–1939« (Köhn,<br />

Mollenhauer-Klüber 2006).<br />

»Sensing the Future. Moholy-Nagy, die Medien und die Künste«<br />

Text: Oliver I. A. Botar, MuseumsJournal, 2014<br />

»Nach seiner Ankunft in Berlin lernte er über Mitglieder der ›Freideutschen<br />

Jugend‹ seine erste Frau Lucia Schulz kennen, die später unter<br />

dem Namen Lucia Moholy als Fotografin berühmt wurde. Durch sie kam<br />

Moholy-Nagy erstmals mit der Lebensreformbewegung in Kontakt, de ren<br />

Ideen und Praktiken sich bei Intellektuellen vieler Anhänger erfreu ten.<br />

Das Paar verbrachte einige Ferienaufenthalte bei Loheland und Schwarzerden,<br />

zwei Frauenkommunen in der Rhön, in deren Mittel punkt Bewegung,<br />

Naturheilkunde, ökologische Landwirtschaft und an de re Reformpraktiken<br />

standen. Obwohl Moholy-Nagy im Gegensatz zu Lucia nicht an<br />

den ›Ferienkursen‹ teilnehmen konnte, da diese Frauen vor behalten<br />

waren, war er tief beeindruckt von den reformpädago gischen und gesundheitsbezogenen<br />

Ideen der Lebensreformbewegung.«<br />

»Was aber lässt sich nun über das eingangs betrachtete Foto sagen?<br />

Aufgenommen hat es vermutlich Lucia Moholy in Schwarzerden. Die unbekannte<br />

Frau führt eine Art von Körpertherapie mit Moholy-Nagy durch.<br />

In Schwarzerden hatte er die Körperlehre kennengelernt, die auf der<br />

Selbsterkenntnis des Menschen als bewusstem Teil eines Ganzen basiert.<br />

Dieser Kontakt hinterließ einen tiefen Eindruck bei ihm. Das Foto lässt<br />

vermuten, dass Moholy-Nagy sich mit gesenktem Blick auf sein Inneres,<br />

den Mikrokosmos seines Körpers, konzentrierte, im Bewusstsein der<br />

über ihm und in ihm herrschenden Universalgesetze.«<br />

G NO ID www.museumsjournal.de/leseprobe.html?NID=20149292<br />

(Abgerufen 18.09.2019). In: Sensing the Future. Moholy-Nagy, die Medien<br />

und die Künste (Botar 2014).<br />

»Amazonen mit Mistgabel«<br />

Text: Anne Haeming, taz: die tageszeitung, 05.05.2007<br />

»Fotografie war für die Loheländerinnen zweierlei: Dokument von<br />

Tanz gebärden einerseits, andererseits ein strategisches Werbemittel für<br />

die Poster, mit denen sie ihre Fortbildungen für Gymnastiklehrerinnen<br />

bewarben. In der Dunkelkammer entstanden die Sprungbilder mit den<br />

Mitteln der Montage: Dieselbe Aufnahme wurde wieder und wieder in<br />

das eine Landschaftsbild gebaut.<br />

Doch es blieben auch Vorbehalte gegenüber dem Medium: Fotos seien<br />

›spröde‹ und ein ›wenig schätzbares Surrogat‹ der Realität, befanden die<br />

Gründerinnen Louise Langgaard und Hedwig von Rohden. Dennoch entstanden<br />

an ihrer Schule auch die ersten Fotogramme, die analogste<br />

Form der Fotografie, für eine direkte Abbildung der Natur genutzt. Blüten,<br />

Blätter, Objekte werden hier direkt auf Fotopapier gelegt, je nach Lichtdurchlässigkeit<br />

schreiben sie ihre Spuren direkt ins Papier ein. 14 Arbeiten<br />

von Bertha Günther zeigen zarte Hortensienblättchen, amöben hafte<br />

Lichtfährten. Der Bauhäusler László Moholy-Nagy rühmte die Loheländerin<br />

als Mit-Erfinderin dieser Technik, mit der auch er selbst in die Fotografie-Geschichte<br />

einzog.«<br />

G NO ID https://taz.de/!285699 (Abgerufen 18.09.2019).<br />

»Hinter den Masken des <strong>Bauhaus</strong>«<br />

Text: Antje Stahl, Deutschlandfunk, 14.05.2019<br />

»Sandra Neugärtner dokumentiert in der vorliegenden Anthologie<br />

[Bau haus Bodies. Gender, Sexuality, and Body Culture in Modernism’s<br />

Legendary Art School] deshalb, dass der Künstler László Moholy-Nagy<br />

zusammen mit seiner ersten Frau Lucia Moholy, geborene Schulz, die<br />

Frauenkommunen Schwarzerden und Loheland besuchte, die nach dem<br />

Ersten Weltkrieg gegründet wurden.<br />

›Von Mitte Juli bis Mitte September 1922 hielten sich die Moholys in<br />

ei nem Bauernhaus in Weyhers auf. Loheland war nur vier Kilometer entfernt<br />

und es steht im Grunde genommen fest, dass sie das Photogramm<br />

und seine mediumspezifischen Qualitäten während ihres Besuchs in Loheland<br />

entdeckten.‹<br />

Dort ergründete Bertha Günther zwischen 1920 und 1922 Photogramme<br />

mit Blumen, Blättern und Gräsern. Und László Moholy-Nagy notierte<br />

sogar, dass sie seine Arbeit beeinflussten. Er hielt aber die fotografischen<br />

Experimente und selbst seine Ehefrau später nicht mehr für erwähnenswert,<br />

sobald es um die Genese seines eigenen Werkes ging. Wie soll man<br />

das nennen: Intelligente Selbstvermarktung? Blasierte Selbstvermessenheit?<br />

Ignoranz oder Misogynie?«<br />

[Buchrezension: Elizabeth Otto und Patrick Rössler (Hg.): <strong>Bauhaus</strong> Bodies.<br />

Gender, Sexuality, and Body Culture in Modernism’s Legendary Art School]<br />

G NO ID www.deutschlandfunk.de/elizabeth-otto-patrick-roessler-<br />

bauhaus-bodies-hinter-den.700.de.html?dram:article_id=448683<br />

(Abgerufen 18.09.2019).<br />

»Einige brauchbare typographische Zeichen« (Some useful typographic characters).<br />

Illustration for the essay Zeitgemäße Typografie. Ziele, Praxis, Kritik (Contemporary<br />

Typography. Goals, Practice, Criticism). László Moholy-Nagy in Offset 7/1926.<br />

»<strong>Bauhaus</strong>: Drucksachen, Typografie, Reklame«<br />

Text: [o. A.], SPREAD bookshelf for typography and graphic, 05.28.2019<br />

»Einige brauchbare typographische Zeichen, Illustration zu dem Aufsatz<br />

zeitgemäße Typografie. Ziele, Praxis, Kritik von L. Moholy-Nagy in<br />

Offset 7/1926«.<br />

G NO ID http://page-spread.com/bauhaus-drucksachen-typografie-<br />

reklame-2 (Abgerufen 05.10.2019) In: <strong>Bauhaus</strong>. Drucksachen, Typografie,<br />

Reklame (Fleischmann 1995, Abbildung 5).»Das <strong>Bauhaus</strong> in<br />

Frankfurt – eine Spurensuche«<br />

Text: Stefan Beuttler, Alles Neu!, 2016<br />

»Auch Moholy-Nagy wurde nach Frankfurt eingeladen, um seine ›neuen<br />

Film-Experimente‹ im Gloria-Palast Ecke Kaiserstraße/Neue Main zer­<br />

122 M LÁSZLÓ MOHOLY-NAGY


straße zu zeigen. Die Einladungskarte stammt aus der Sammlung Philipp<br />

Albinus und wurde vermutlich von Albinus selbst gestaltet.«<br />

G »Das <strong>Bauhaus</strong> in Frankfurt – eine Spurensuche« (Beuttler 2016,<br />

154). In: Alles neu! 100 Jahre Typografie und Neue Grafik in Frankfurt<br />

am Main (Klemp, Wagner K 2016).<br />

»László Moholy-Nagy«<br />

Text: Gerd Fleischmann, <strong>Bauhaus</strong>, 1995<br />

»Gestaltung für einen Katalog der Ausstellung ›walter gropius, zeichnungen,<br />

fotos, modelle‹ im Kunstverein Frankfurt a. M., 16-seitiges Heft,<br />

schwarz, rot auf Kunstdruckpapier, Ergänzungsblatt gelb/hell, fette und<br />

halbfette Futura, Textschrift Gill, Druckvermerk auf der Rückseite din a<br />

5/typo: moholy-nagy, 1930«.<br />

G In: <strong>Bauhaus</strong>. Drucksachen, Typografie, Reklame (Fleischmann 1995,<br />

302).<br />

»<strong>Bauhaus</strong> Resources. <strong>Bauhaus</strong> typography collection, 1919–1937«<br />

Text: [n/a], Online Archive of California, [n.d.]<br />

»Accession # 850513«<br />

»Box 1, Folder 8: Correspondence and printed matter. […] Letter from<br />

Gropius to Michel Epstein with letterpress designed by László Moholy-<br />

Nagy [?]. Postcard designed by László Moholy-Nagy [?] inscribed by Moholy-Nagy<br />

to Walter Dexel. […] Membership card and an advertisement<br />

(two copies, one incomplete) of Kreis der Freunde des <strong>Bauhaus</strong>es, designed<br />

by László Moholy-Nagy.«<br />

»Box 2, Folder 22: Book cover designs and letterheads, 1927–1937. […]<br />

Advertising brochure for the magazine Metallwirtschaft; catalog of exhibition<br />

Ausstellung Walter Gropius Zeichnungen, Fotos, Modelle in der<br />

ständigen Bauwelt Musterschau, held at Kunstverein Frankfurt 6–18<br />

June 1930; and brochure The new <strong>Bauhaus</strong> American School of Design,<br />

published in Chicago in 1937. Also present is a letterhead of Verband so zialer<br />

Baubetriebe GmbH (letter to C. van Eesteren from 21 January 1929).«<br />

G NO ID https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/kt5t1nf2n2/entire_<br />

text (Retrieved 18.09.2019).<br />

Farkas Molnár<br />

Schüler Student<br />

Molnár, Farkas Ferenc<br />

* 21.06.1897, Pécs (hu) † 12.01.1945, Budapest (hu)<br />

»About Farkas Molnár«<br />

Text: [n/a], Architectuul, [n.d.]<br />

»He studied at the Technical University and the Art School in Budapest,<br />

then at <strong>Bauhaus</strong> in Weimar as a student of Walter Gropius.<br />

At the <strong>Bauhaus</strong> he designed his Red Cube House (1922) which was to<br />

be published, and is associated with Hungarian Activism. In 1929, at the<br />

invitation of Gropius, he contributed to the CIAM conference [in Frankfurt<br />

am Main, Germany] on ›The Small Apartment‹, after which he and<br />

others formed the Hungarian branch of CIAM. He built mostly villas.«<br />

G NO ID www.architectuul.com/architect/farkas-molnar (Retrieved<br />

14.09.2019).<br />

»New <strong>Bauhaus</strong> school catalog«<br />

Text: [n/a], <strong>Bauhaus</strong> Chicago Foundation, 2016<br />

»Moholy was invited to Chicago for an interview, was offered the job,<br />

and accepted it. A public announcement was made on August 22; Moholy<br />

would be director of ›the New <strong>Bauhaus</strong>, an American School of Design,‹<br />

and it was he who decided the school should be called the New <strong>Bauhaus</strong>.<br />

Thus the stage was set for the beginning of Moholy’s educational undertaking<br />

in Chicago at the New <strong>Bauhaus</strong>, which operated in 1937 and<br />

1938; this was followed by an independent school begun by Moholy in<br />

1939, the School of Design in Chicago; and this, in turn, was re-organized<br />

in 1944 and renamed the Institute of Design. The I. D. later [December,<br />

1949] became a unit of the Illinois Institute of Technology.«<br />

[…excepts from Chapter Two: Moholy-Nagy in Chicago, from the unpu b­<br />

lished Chicago’s <strong>Bauhaus</strong> Legacy, Volume 1 (2013) by Lloyd C. Engelbrecht]<br />

G NO ID www.bauhauschicago.org/the-schools.html (Retrieved 12.09.<br />

2019).<br />

»Moholy-Nagy and the New Typography«<br />

Text: [n/a], Kunsthalle Darmstadt, 2019<br />

»While researching in the Berlin Art Library, the two professors Petra<br />

Eisele and Isabel Naegele from Mainz stumbled upon 78 original exhibition<br />

panels by the <strong>Bauhaus</strong> master László Moholy-Nagy, who had been<br />

sleeping in the depot for about 90 years. This rediscovery culminated in<br />

the <strong>Bauhaus</strong> year 2019 in an exhibition and a publication on ›Moholy-<br />

Nagy und die Neue Typografie‹.<br />

On the occasion of the exhibition ›<strong>Bauhaus</strong> und die Fotografie. Zum<br />

Neuen Sehen in der Gegenwartskunst‹, which also revives two historical<br />

exhibition spaces of the painter, photographer and designer László Moholy-Nagy,<br />

the editors Prof. Dr. med. Petra Eisele and Prof. Dr. Isabel Naegele<br />

discuss the project in the Kunsthalle Darmstadt in a dialogue conversation.«<br />

[Discussion: Th / 24.10.19 / 19:30]<br />

G NO ID www.kunsthalle-darmstadt.de/Programm_3_0_gid_4_pid_<br />

440.html (Retrieved 23.10.2019).<br />

Cover design of <strong>Bauhaus</strong>bücher 1, »Internationale Architektur«. Farkas Molnár, 1925.<br />

»24. Oktober 1929 – Eröffnung des zweiten Congrès Internationaux<br />

d’Architecture Moderne, C IAM, in Frankfurt«<br />

Text: [o. A.], smow Blog, [o. J.]<br />

»›Das Problem der Errichtung von Wohnungen zu tragbaren Mieten<br />

für die mindestbemittelte Schicht der Bevölkerung steht heute im Vordergrund<br />

des Interesses in fast allen zivilisierten Ländern‹. Mit diesen<br />

Worten lud der ›Congrès Internationaux d’Architecture Moderne‹, kurz<br />

CIAM, zu seinem zweiten Kongress, einem dreitägigen Event ein, das am<br />

Donnerstag, den 24. Oktober 1929, im Palmengarten Frankfurt am Main<br />

begann, und bei dem einige der führenden Vertreter der Architektur aus<br />

der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen nach potenziellen Lösungen<br />

für dieses so drängende Problem suchten. Der Erfolg des Frankfurter<br />

Kongresses wird besonders deutlich, wenn man sieht, welche Bedeutung<br />

eine Einladung heutzutage hat.«<br />

»Auch wenn das Vorhaben, einen zweiten Kongress in Frankfurt abzuhalten,<br />

bereits in La Sarraz beschlossen wurde, wurde der Ort erst durch<br />

FARKAS MOLNÁR M 123


Design of the <strong>Bauhaus</strong> signet »Sternenmännchen«. Karl Peter Röhl, 1919.<br />

»Sternenmännchen 1919«<br />

Text: Kerstin Eckstein, <strong>Bauhaus</strong>-Ideen 1919–1994, 1994<br />

»Das erste offizielle, von Peter Röhl entworfene Signet des <strong>Bauhaus</strong>es<br />

veranschaulicht die Ideale Ittens treffend. Es ist der Ausdruck für den nach<br />

innerer Harmonie mit sich und seiner Umwelt strebenden Menschen. Alle<br />

in diesem Signet verwendeten Symbole drücken gleichermaßen Vollkommenheit,<br />

Einheit und Absolutheit aus: Der immer wieder in sich selbst zurückkehrende<br />

Kreis als Grundform; die zur Harmonie zusammengeführten<br />

Hälften des Kopfes als Zeichen der polaren Kräfte Yin und Yang, die<br />

das weibliche und männliche Prinzip darstellen; die durch Kopf und Arme<br />

gestützte Pyramide als Zeugnis einer neuen Architektur, die durch die<br />

Form eines gleichschenkligen Dreiecks Ausgewogenheit verkörpert; und<br />

schließlich die Swastika als Symbol des Sonnenrades, die im buddhistischen<br />

Glauben als Schlüssel zum Paradies gilt.«<br />

G »Inszenierung einer Utopie. Zur Selbstdarstellung des <strong>Bauhaus</strong>es in<br />

den zwanziger Jahren« (Eckstein 1994, 18). In: <strong>Bauhaus</strong>-Ideen 1919–<br />

1994. Bibliografie und Beiträge zur Rezep tion des <strong>Bauhaus</strong>gedankens<br />

(Biundo, et al. 1994).<br />

Holzschnitte. Er selber war ein grosses Mass alles dessen, was er machte.<br />

Er wurde mit der Erde fett und mager. Sein Kopf nahm mit dem Monde<br />

zu. Kosmisch war der Peter. Kein Künstler. Das Licht quoll in ihm über. Es<br />

kreisten wirklich über ihn die Drachen. Er sang. In ihm lebten Vögel. Er<br />

war selbst gefiedert. Süss für alle Kinder. Zucker für die Mädchen. Künstler<br />

waren Molzahn, Herrmann, Bildhauer, Maler. Sie gingen immer<br />

schwanger. Sie gebaren. Bei jeder Geburt ging Her[r]mann beinah drauf.<br />

Er war still, verschlossen. Ihn zu sehen, war erschütternd. Ich sah die<br />

Menschen vor ihm beiseitetreten. Sie machten Platz. Unwillkürlich. Verschlossen<br />

war sein Leben und ein Wunder. Er litt. Der Christus, den er<br />

aus dem Holze schnitzte, das war sein Leiden, seine Liebe. […] Molzahn<br />

aber war der Mensch, in dem sich Röhl und Her[r]mann fanden, offenbarten.<br />

Wir schwankten lange, das zuzugeben. Aber es war nicht äusserlich,<br />

daß sich alle jeden Abend im Atelier von Molzahn in Weimar trafen, dort<br />

wo ich sie sah.‹ 60«<br />

60 »Hugo Hertwig, unpublizierte Tagebuchaufzeichnung aus dem Nachlaß.«<br />

G NO ID https://books.google.de/books?id=lX5dDwAAQBAJ&pg=PA133<br />

&lpg=PA133&dq=auriga+verlag+molzahn&source=bl&ots=5OJCULVLo2&<br />

sig=ACfU3U0fURSF0ufc8uS1FHLhfbMfBOJ58g&hl=de&sa=X&ved=2ahU<br />

KEwietYzi0fPgAhXPy6YKHS28AmkQ6AEwAHoECAMQAQ#v=snippet&q<br />

=rosenh%C3%B6he&f=false In: Der Folkwang Verlag – Auf dem Weg zu<br />

einem imaginären Museum (Stamm 1999, 53).<br />

»The <strong>Bauhaus</strong> Idea and <strong>Bauhaus</strong> Politics«<br />

Text: Éva Forgács, <strong>Bauhaus</strong>, 1991<br />

»The young people who had recently entered the <strong>Bauhaus</strong> — Karl Peter<br />

Röhl, Werner Graeff, Walter Dexel, Kurt Schmidt, Helmuth von Erffa and<br />

others — were in search of a philosophy of life just like their slightly older<br />

fellow students, but had not yet come to accept Itten’s teachings, or else<br />

were immune to them. So they, as well as others not enrolled at the <strong>Bauhaus</strong>,<br />

found a treasure trove in van Doesburg’s lectures, with their consistent,<br />

simple and incontrovertible insistence on order and harmony, heralding<br />

the coming of a new style based on modern mechanization, composed<br />

of horizontal-vertical coordinates. The masters at the <strong>Bauhaus</strong><br />

looked on at Doesburg’s activities in Weimar with growing disapproval.«<br />

[Translated by John Bátki, 1995]<br />

G ID 1757-112 https://epdf.tips/the-bauhaus-idea-and-bauhaus-poli<br />

tics.html (Retrieved 21.09.2019).<br />

»De Stijl-Kurs«<br />

Text: Gerda Breuer, Werner Graeff 1901–1978, 2010<br />

»Namen-Liste für den ersten Stijl-Kursus in Weimar durch Theo van<br />

Doesburg, Kursuszeit März – Juli. Mittwochabends von 7 bis 9 Uhr.«<br />

»Peter Röhl. Buchfahrtstr.«<br />

G In: Werner Graeff 1901–1978. Der Künstleringenieur (Breuer 2010, 39).<br />

»The <strong>Bauhaus</strong> Wall Painting Workshop: Mural Painting to Wallpapering,<br />

Art to Product«<br />

Text: Morgan Ridler, City University of New York, 2016<br />

p. 53 »Röhl is a not well known Bauhäusler; his stay at the school was brief,<br />

having left in 1922, but he continued to exuberantly support the school<br />

throughout his lifetime.«<br />

G NO ID https://academicworks.cuny.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=<br />

1675&context=gc_etds (Retrieved 22.09.2019).<br />

»Buchkünstlerische Arbeiten: Johannes Karl Herrmann«<br />

Text: Rainer Stamm, Der Folkwang Verlag, 1999<br />

S. 53 »Zitat von Hugo Hertwig über Karl Peter Röhl: ›Durch Johannes<br />

Auerbach lernte ich in Weimar Peter Röhl, Karl Herrmann, Johannes Molzahn<br />

kennen. Das waren in Deutschland die jüngsten und besten Künstler.<br />

Toll war der Peter immer. Der Ziegenbock war sein Symbol. Der Himmel<br />

lachte, wenn er sprach, er machte wirklich gutes Wetter. Es war der<br />

ganze Kerl ein rotes Wunder. Es liebten ihn die Kinder, weil er fliegen<br />

konnte mit den Drachen. Mit den dynamischen Kräften der Erde stand er<br />

im Kontakt. Wo ich ihn sah, auf der Strasse, im Atelier, da wirbelte der<br />

Staub. Da wuchs die Welt, der Körper. Immer war er besoffen, überfressen.<br />

Immer selig. In ihm rauschten seine Farben, seine Bilder, seine<br />

»Freitreppe« (Staircase) at the Neues Museum Weimar, 2019.<br />

»Der Internationale Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten«<br />

Text: Gerda Wendermann, Europa in Weimar, 2008<br />

Abb. 1 »Die Teilnehmer des Kongresses auf der Freitreppe des Landesmuseums<br />

in Weimar, 25./26. September 1922. V. l. n. r.: obere Reihe: Max und<br />

Lotte Burchartz, Karl Peter Röhl, Hans Vogel, Lucia und László Moholy­<br />

Nagy, Alfréd Kemény; mittlere Reihe: Alexa Röhl, El Lissitzky, Nelly und<br />

Theo van Doesburg, Bernhard Sturtzkopf; untere Reihe: Werner Graeff,<br />

Nini Smith, Harry Scheibe, Cornelis van Eesteren, Hans Richter, Tristan<br />

Tzara, Hans Arp. KPRS, Weimar«.<br />

144 R KARL PETER RÖHL


G NO ID www.klassik-stiftung.de/uploads/tx_lombkswdigitaldocs/<br />

Jahrbuch_2008_Wendermann.pdf (Abgerufen 07.03.2019). »Der Internationale<br />

Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten in Weimar im<br />

September 1922. Versuch einer Chronologie der Ereignisse« (Wendermann<br />

2008, 375–398). In: Europa in Weimar. Visionen eines Kontinents.<br />

Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar (Seemann 2008).<br />

»Karl Peter Röhl, Reklame, 1923«<br />

Text: [o. A.], Kunstmarkt Media, [o. J.]<br />

»In der strengen Formalität des Weimarer De Stijl angelegter Reklameentwurf<br />

mit frei gemalten und sich zueinander in exemplarischer Farbspannung<br />

befindenden Flächen sowie einer per Schablone aquarellierten<br />

Typographie. – Auf leicht getöntem, glattem Papier. […] Ehemals: Sammlung<br />

Max Burchartz, Essen.«<br />

»Schätzpreis: 5.000,– Euro«.<br />

G NO ID www.kunstmarkt.com/pagesprz/kunst/_d287363-/show_<br />

praesenz.html?_q=%20 (Abgerufen 21.09.2019).<br />

»Das <strong>Bauhaus</strong> in Frankfurt – eine Spurensuche«<br />

Text: Stefan Beuttler, Alles neu!, 2016<br />

»Einzelne Meister des <strong>Bauhaus</strong>es konnte [Fritz] Wichert für Frankfurt<br />

gewinnen. 1925 übernahm Christian Dell, 1922 bis 1925 Werkmeister der<br />

Metallwerkstatt des <strong>Bauhaus</strong>es, die Leitung der Frankfurter Metall-<br />

Werkstatt und Josef Hartwig wurde Fachlehrer der Bildhauerei-Klasse<br />

von Richard Scheibe […]. Ab 1926 leitete Adolf Meyer die Hochbauklasse<br />

an der Kunstschule. Karl Peter Röhl bekam einen Lehrauftrag für die<br />

Grundlehre, wurde Leiter einer der beiden Vorklassen und unterrichtete<br />

Naturstudien und farbige Gestaltung in der Hochbauklasse. Somit lehrten<br />

an der Kunstschule vier ehemalige Bauhäusler, drei davon, Meyer,<br />

Hartwig, Röhl, waren stark in die grafische Erscheinung des ›Neuen<br />

Frankfurt‹ involviert.«<br />

»Unabhängig entwarf er ein Zeichensystem zur Signalisierung aller<br />

medizinischen Einrichtungen in Frankfurt, das 1926 in der Zeitschrift<br />

›das neue frankfurt‹ veröffentlicht wurde.« 13<br />

13 »Ebenda [Vgl. Eckhard Neumann, <strong>Bauhaus</strong> und Bauhäusler, Köln<br />

1985, S. 96].«<br />

G »Das <strong>Bauhaus</strong> in Frankfurt – eine Spurensuche« (Beuttler 2016, 146,<br />

148f). In: Alles neu! 100 Jahre Typografie und Neue Grafik in Frankfurt<br />

am Main (Klemp, Wagner K 2016).<br />

»Lehren und lernen«<br />

Text: [o. A.], Rhein-Main.Eurokunst.com, 17.01.2019<br />

»Adolf Meyer, Josef Hartwig, Karl Peter Röhl und Christian Dell wechselten<br />

vom Weimarer <strong>Bauhaus</strong> nach Frankfurt und arbeiteten am Main<br />

für das moderne Lehrkonzept.«<br />

[Ausstellung: Moderne am Main 1919–1933, MAK Museum Angewandte<br />

Kunst, Frankfurt am Main, 2019]<br />

G ID 1757-1162 http://rhein-main.eurokunst.com/category/bauhaus<br />

(Abgerufen 11.07.2019).<br />

Advertisement for »<strong>Bauhaus</strong>-Abende« (<strong>Bauhaus</strong> evening events), Weimar.<br />

Karl Peter Röhl, 1920s.<br />

»Werbeblatt <strong>Bauhaus</strong>-Abende – von Röhl oder Meyer?«<br />

Text: Michael Siebenbrodt, bauhaus imaginista, [o. J.]<br />

»Karl Peter Röhl, <strong>Bauhaus</strong>-Abende, Linolschnitt, 1929, <strong>Bauhaus</strong>-Archiv<br />

Berlin.«<br />

G NO ID www.bauhaus-imaginista.org/articles/2241/bauhaus-weimar-<br />

international (Abgerufen 22.09.2019). In: <strong>Bauhaus</strong> Weimar International<br />

Visionen und Projekte 1919–1925 (Siebenbrodt o. J.).<br />

»Werbeblatt <strong>Bauhaus</strong>-Abende – von Röhl oder Meyer?«<br />

Text: Karl Peter Röhl, Karl Peter Röhl. <strong>Bauhaus</strong> Weimar, 1975<br />

»Werbeblatt für die <strong>Bauhaus</strong>-Abende, 1920 – von Peter Röhl«<br />

G NO ID www.zvab.com/buch-suchen/titel/karl-peter-r%F6hl/buch<br />

(Abgerufen 04.11.2019). In: Karl Peter Röhl. <strong>Bauhaus</strong> Weimar. (Gmurzynska<br />

1975, 10).<br />

»Werbeblatt <strong>Bauhaus</strong>-Abende – von Röhl oder Meyer?«<br />

Text: [o. A.], Ketterer Kunst, 27.05.2019<br />

»<strong>Bauhaus</strong>abende. Einladung zur fortlaufenden Folge von Vortragsaben<br />

den. [Weimar 1921] [eckige Klammern im Originaltext]. Orig.-Heft<br />

(auf Karton montiert) mit typographischem Holzschnitt-Umschlag von<br />

Peter Röhl. 23 : 15 cm. Bayer/Herzogenrath 295. Sehr selten.«<br />

G NO ID www.kettererkunst.com/details-e.php?obnr=418001237&a<br />

nummer=482&detail=1 (Abgerufen 22.09.2019).<br />

»Weiterwirken der <strong>Bauhaus</strong>-Pädagogik. Aspekte und Fragmente«<br />

Text: Ekkehard Mai, <strong>Bauhaus</strong>-Moderne im Nationalsozialismus, 1993<br />

»Und dann gab es den ›Fall des Fachlehrers Karl-Peter Röhl, der, mit<br />

rotem Schal vom <strong>Bauhaus</strong> kommend, sich und andere für Avantgardismus<br />

und antifaschistische Aktion begeistert, nachher mit gleichem Enthusiasmus<br />

fürs »Völkische« ist. Er engagiert sich im NS-Studentenbund‹ – so<br />

Günter Bock über die Städel-Schule im Dritten Reich. 24 Dennoch sorgte<br />

das Selbstverständnis Frankfurts als Freie Reichsstadt für Berufungen<br />

und Besetzungen bis 1943, ›die ein Maximum an Freiheit mit einem Minimum<br />

an Konflikt verband‹. Der Bürgermeister, Dr. Krebs, ließ sogar den<br />

Namen Städels wieder aufleben – ›Städtel‹ aus dem Jiddischen vielleicht<br />

und damit Herkunftsbezeugung des alten Stifters? Tatsache ist, daß in<br />

Frankfurt jedenfalls auch der Antinazi Delavilla und der Bauhäusler Josef<br />

Hardtwig an der Städelschule überlebten.«<br />

24 »Städelschule Frankfurt am Main, S. 103« [Anm. 5: Städelschule Frankfurt<br />

am Main. Aus der Geschichte einer deutschen Kunsthochschule, hrsg.<br />

vom Verein der Freunde der Städelschule e. V., Frankfurt a. M. 1982].<br />

G ID 1757-730 https://epdf.tips/bauhaus-moderne-im-nationalsozial<br />

ismus-zwischen-anbiederung-und-verfolgung.html (Abgerufen 18.05.<br />

2019) »Weiterwirken der <strong>Bauhaus</strong>-Pädagogik Aspek te und Fragmente«<br />

(Mai 1993, 199). In: <strong>Bauhaus</strong>-Moderne im National sozialismus:<br />

Zwischen Anbiederung und Verfolgung (Nerdinger 1993b).<br />

»Frankfurt a. M. 1926–1928: Letzte Konstruktivistische Arbeiten«<br />

Text: Constanze Hofstaetter, Karl Peter Röhl und die Moderne, 2007<br />

»Innerhalb des Lehrerkollegiums [an der Frankfurter Kunstschule]<br />

verband Röhl – neben der engen Freundschaft mit Meyer – ein freund­<br />

KARL PETER RÖHL R 145


»Fritz Schleifer – Architekt im Abseits«<br />

Text: Ulrich Höhns, Bauwelt, 1988<br />

»Schleifer hatte seine Ausbildung auf Anregung des Feininger-Schülers<br />

Karl Großberg 1922 am <strong>Bauhaus</strong> in Weimar begonnen und besuchte dort<br />

zwei Jahre die Vorklasse für Bildhauerei und Wandmalerei bei Kandinsky,<br />

hatte Kontakt zu Gropius, Feininger, Klee, Schlemmer, Itten, Schreyer<br />

und Moholy-Nagy.«<br />

»Sein wichtigster Erfolg dieser Jahre [1929] ist der 1. Ankauf für den Beitrag<br />

zum Wettbewerb der Telefonfabrik Fuld in Frankfurt, an dem sich<br />

über 900 Architekten beteiligen. Obwohl nicht gebaut, wird diese Arbeit<br />

prägend für Schleifers architektonisches Verständnis, ihre Ablehnung<br />

und Anerkennung beschäftigen ihn bis in die Nachkriegszeit. Dem Preisgericht<br />

unter dem Vorsitz von Ernst May gehört auch Walter Gropius an.<br />

Der ›Baumeister‹ vermutet eine einseitige Bevorzugung modernistischer<br />

Entwürfe. Für ihn fällt Schleifer vollkommen aus dem Rahmen. Trotz der<br />

›guten architektonischen Haltung‹ – so das Preisgericht – führt er diesen<br />

Entwurf in diffamierender Absicht als ein abschreckendes Beispiel falscher<br />

Baugesinnung vor. ›<strong>Bauhaus</strong>-Moskau-Graphik‹ und ›Sowjetgraphik‹<br />

habe das offenbar voreingenommene Preisgericht so geblendet, ›daß die<br />

sachlichen Fehler durch dieses Wohlgefallen wettgemacht sind‹ 3«.<br />

3 »Der Baumeister 1930, Heft 4, S. 133.«<br />

[Schleifer, Fritz / Nachrufe (Nekrologe) Bauwelt_25_1988_S_1088_1090.pdf]<br />

G NO ID www.hamburgerpersoenlichkeiten.de/hamburgerpersoenlich<br />

keiten/login/person.asp + NO ID www.hamburgerpersoenlichkeiten.de/<br />

hamburgerpersoenlichkeiten/member_file_uploads/helper.asp?id=3594<br />

(Abgerufen 23.09.2019). In: Bauwelt 1988, Heft 25, S. 1088–1090.<br />

»<strong>Bauhaus</strong>-Architekten im ›Dritten Reich‹«<br />

Text: Winfried Nerdinger, <strong>Bauhaus</strong>-Moderne im Nationalsozialismus, 1993<br />

»Mit Kriegsbeginn wurden einige Bauhäusler wie Egon Hüttmann, Fritz<br />

Schleifer oder das Parteimitglied Hans Georg Knoblauch Bauleiter und Architekten<br />

für ›Industriebauten‹, d. h. Rüstungseinrichtungen bei Luftwaffe<br />

und Wehrmacht. Ihre Tätigkeit ist heute kaum mehr zu rekonstruieren,<br />

da sie – wenn überhaupt – später nur vage Angaben dazu machten.«<br />

G ID 1230-800 https://epdf.tips/bauhaus-moderne-im-nationalsozialis<br />

mus-zwischen-anbiederung-und-verfolgung.html (Abgerufen 23.09.<br />

2019). »<strong>Bauhaus</strong>-Architekten im ›Dritten Reich‹« (Nerdinger 1993a,<br />

170ff). In: <strong>Bauhaus</strong>-Moderne im Nationalsozialismus. Zwischen Anbiederung<br />

und Verfolgung (Nerdinger 1993b).<br />

»Blue Pencil no. 8 — <strong>Bauhaus</strong> 1919–1933: Workshops for Modernity«<br />

Text: Paul Shaw, Blue Pencil Blog, 13.02.2010<br />

»The recent <strong>Bauhaus</strong> 1919–1933: Workshops for Modernity exhibition at<br />

the Museum of Modern Art included the two iconic posters by Joost<br />

Schmidt and Fritz Schleifer done for the seminal 1923 <strong>Bauhaus</strong> exhibition.<br />

It was good to see them in the flesh rather than as reproductions. They<br />

make a terrific pairing: Schmidt’s showing the influence of El Lissitsky and<br />

Schleifer’s showing the influence of Theo van Doesburg. Russian Constructivism<br />

on one hand and Dutch De Stijl on the other.«<br />

G ID 1230-209 http://paulshawletterdesign.blogspot.com/2010/02<br />

(Retrieved 23.09.2019).<br />

»Lajos Kassák, der Buch- und Werbegestalter«<br />

Text: Ferenc Csaplár, Lajos Kassák, 1999<br />

»Der Buchstabentyp mit durchweg gleicher Linienstärke, mit seiner<br />

Fundiertheit im Quadrat und im Rechteck und gerade deswegen seiner<br />

Geltung als letztendliche Variante der geometrischen Abstraktion gelangte<br />

durch Doesburgs Übersiedlung nach Weimar in den Umkreis des<br />

<strong>Bauhaus</strong>es. Der Buchstabenkreation begegnen wir auf Egon Engelins<br />

Plakatentwurf für die Kölner Messe (1922) 22 sowie in mehreren Druckerzeugnissen<br />

der von August bis September 1923 veranstalteten <strong>Bauhaus</strong>­<br />

Ausstellung: auf Fritz Schleifers Plakat, Joost Schmidts Reklameblatt<br />

und Paul Häberers Postkarte. 23«<br />

22 »Egon Engelin: Plakatentwurf, 1922. In: <strong>Bauhaus</strong> Utopien. Herausgegeben<br />

von Wulf Herzogenrath. Köln 1988, S. 61. Der Plakatentwurf erschien<br />

auch in der Ma, 9. Jg. Nr. 2 (15. Nov. 1923) S. 112«<br />

23 »Fritz Schleifer: Plakat der <strong>Bauhaus</strong>-Ausstellung Weimar 1923. In:<br />

<strong>Bauhaus</strong>-Utopien, S. 105.: Joost Schmidt: <strong>Bauhaus</strong>-Ausstellung. Weimar<br />

1923. In: Typographie wann wer wie. Herausgegeben von Friedrich<br />

Friedl, Nicolaus Ott, Bernhard Stein. Köln, 1998, S. 48; Paul Häberer: <strong>Bauhaus</strong>-Ausstellung<br />

Weimar 1923. [Ansichtskarte] Kassák Museum, Inv. Nr.<br />

KM-86.H«.<br />

G ID 1230-887 https://docplayer.org/50994741-Lajos-kassak-reklame-<br />

und-moderne-typografie.html (Abgerufen 23.09.2019). In: Lajos Kassák.<br />

Reklame und Moderne Typografie (Csaplár 1999b, 68).<br />

Oskar Schlemmer<br />

Meister Master<br />

Schoppe, Walter (Pseudonym)<br />

* 04.09.1888, Stuttgart (de) † 13.04.1943, Baden-Baden (de)<br />

»Themenschwerpunkte der <strong>Bauhaus</strong>rezeption von 1919 bis 1991«<br />

Text: [o. A.], bauhaus medial, 1992<br />

»Darstellungen dieser Art können aufgrund ihrer Kürze zwangsläufig<br />

immer nur lückenhaft bleiben. Dennoch: Die Institution <strong>Bauhaus</strong> erfuhr<br />

im Verlauf ihres Bestehens bekanntlich mehrfach richtungsweisende Paradigmenwechsel.<br />

An der Selbstdarstellung des <strong>Bauhaus</strong>es, die sich beispielsweise<br />

und besonders nach 1923 in Reklame, Typografie, Fotografie<br />

und Film manifestierte und entwickelte, lassen sich posthum jene Veränderungen<br />

beschreiben. Kerstin Eckstein analysiert in ihrem Aufsatz<br />

›Zwei Signets: Imagepflege und Stilverständnis am <strong>Bauhaus</strong>‹ das Signet<br />

von Peter Röhl, das von 1919 bis 1923 noch inoffizielles ›Markenzeichen‹<br />

war, während das Signet von Oskar Schlemmer nach 1923 das offizielle<br />

Diktum des <strong>Bauhaus</strong>es repräsentierte. Schlemmers stark reduziertes<br />

menschliches Profil wird in der Rezeption im Nachhinein als funktionalistisch<br />

bezeichnet, wobei natürlich der Begriff des Funktionalismus kein<br />

<strong>Bauhaus</strong>genuiner Ausdruck ist. Dieses Image, das sich an den Personen<br />

Gropius und Moholy-Nagy festmachen ließ, prägt fortan die <strong>Bauhaus</strong>-<br />

Rezeption bis zum heutigen Tag. Generell sind alle schwerpunktbildenden<br />

Tendenzen, die sich in der <strong>Bauhaus</strong>-Rezeption der Nachkriegsjahre<br />

aufspüren ließen, bereits in den 20er Jahren am <strong>Bauhaus</strong> als Idee, Konzept<br />

oder Problem formuliert worden.«<br />

[Wissenschaftliches Kolloquium vom 18. bis 21. Juni 1992 in Weimar an<br />

der Hochschule für Architektur und Bauwesen zum Thema: »Architektur<br />

und Macht«]<br />

G NO ID https://e-pub.uni-weimar.de/opus4/frontdoor/deliver/index/<br />

docId/1115/file/<strong>Bauhaus</strong>_Medial_pdfa.pdf (Abgerufen 23.07.2019). »Zur<br />

Rezeption des <strong>Bauhaus</strong>es zwischen 1919–1991« (bauhaus-medial 1992).<br />

In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule für Architektur und<br />

Bauwesen Weimar (1992).<br />

Design of the »<strong>Bauhaus</strong> Signet«. Oskar Schlemmer, 1922.<br />

»Zweite <strong>Bauhaus</strong>-Signet (Schlemmerkopf )«<br />

Text: Kerstin Eckstein, Inszenierung einer Utopie, 1994<br />

»In Schlemmers Signet sind die eingesetzten Mittel von äußerster Sparsamkeit;<br />

rein geometrische Formen bestimmen sein Aussehen. Zwar bildet<br />

auch hier der Mensch, genauer ein menschliches Profil, den Mittelpunkt,<br />

dies allerdings in einer sehr stilisierten Form. Der einfassende<br />

Schriftzug ›Staatliches <strong>Bauhaus</strong> Weimar‹ weist, anders als bei Röhl, keinerlei<br />

Berührung zum Dargestellten innerhalb des Kreises auf […].«<br />

G In: Inszenierung einer Utopie – Zur Selbstdastellung des <strong>Bauhaus</strong>es<br />

in den zwanziger Jahren (Eckstein 1994, 20f).<br />

150 S FRITZ SCHLEIFER


»Die Brückenweihe 1926«<br />

Text: [n/a], MAK Museum Applied Art, 2019<br />

»The Dedication of the New Bridge, 1926. After many years of construction,<br />

in the middle of August 1926 the moment had finally came: the new<br />

Alte Brücke and the redesigned riverfront were opened to the public in a<br />

three-day celebration. The previous bridge had to give way because the<br />

bridge arches had become too narrow for the developed shipping on the<br />

river Main and the lanes had become insufficient for the increasing motor<br />

traffic.<br />

After a solemn opening ceremony, a public festival was held for the city’s<br />

residents, featuring a large ship parade on the Main and a bridge revue<br />

staged at the fair’s festival hall. The bridge revue was an adaptation of<br />

Oskar Schlemmer’s Triadisches Ballett (Triadic Ballet) — the most avantgarde<br />

part of this major event.«<br />

[MAK Exhibition Text]<br />

G In Exhibiton: Moderne am Main 1919–1933, MAK Museum Applied<br />

Art, Frankfurt am Main, 2019.<br />

G »Moderne veröffentlichen« (Weber, Sellmann 2019, 236). In: Moderne<br />

am Main 1919–1933 (Klemp, Sellmann, et al. 2019b).<br />

»Theater-Figurinen im Stil eines Comic-Strips«<br />

Text: Patrick Rössler, Vielfalt in der Gleichschaltung, 2007<br />

»Vom Ex-<strong>Bauhaus</strong>meister Oskar Schlemmer selbst sind in der ›neuen<br />

linie‹ vier beschwingte Theater-Figurinen im Stil eines Comic-Strips abgedruckt,<br />

allerdings unter seinem Pseudonym ›Walter Schoppe‹ (einer<br />

Figur aus ›Titan‹ von Jean Paul). Es handelt sich dabei um Entwurfsskizzen<br />

für sein ›Komisches Ballett‹, für das er – als ironischer Ausdruck seiner<br />

absurden Lage im Hitler-Deutschland – als Einmann-Clown ›Mister<br />

Ey‹ mit einem Koffer durch die Lande ziehen wollte. 206«<br />

206 »Vgl. Karin von Maur: Oskar Schlemmer. Stuttgart: Württembergischer<br />

Kunstverein 1977, S. 204 und Kat.-Nr. 606–608; dort fehlt der Hinweis<br />

auf das 2. Blatt (›Herr Ey betreibt Schönheitspflege‹). Die Zeichnungen<br />

sind abgebildet in: Die neue Linie (9) Nr. 2, Oktober 1937, S. 9 / Nr. 3,<br />

November 1937, S. 8 / Nr. 4, Dezember 1937, S. 6 / Nr. 7, März 1938, S. 53.<br />

Ich danke Frau Karin von Maur herzlich für diesen wichtigen Hinweis.«<br />

G NO ID www.steiner-verlag.de/uploads/media/JBKG_2007_9_150-15_<br />

Roessler.pdf (Abgerufen 23.07.2019). »Vielfalt in der Gleichschaltung –<br />

die ›domestizierte Moderne‹ am Kiosk: Eine Lifestyle-Illustrierte<br />

zwischen <strong>Bauhaus</strong>-Avantgarde und NS-Propaganda: ›die neue linie‹<br />

1929–1943« (Rössler 2007a, 174). In: Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte<br />

9 (Rössler 2007b, 150–195).<br />

»Theater der Klänge – Das Lackballett. Eine faszinierende intermediale<br />

Tanz-Produktion und Kunst-Performance nach Oskar Schlemmers<br />

Bühnenwerk«<br />

Text: [o. A.], Kulturverein Darmstädter Residenzfestspiele, 2019<br />

»Grundlage dieser Produktion ist das 1941 vom <strong>Bauhaus</strong>-Meister Oskar<br />

Schlemmer entwickelte Bühnenwerk, das anlässlich 100 Jahre <strong>Bauhaus</strong><br />

wieder aufgegriffen wird und die von Oskar Schlemmer entworfenen und<br />

realisierten Figurinen neu interpretiert. Dabei wird das Thema Lack in<br />

seiner Material- und Farbinterpretation 77 Jahre nach der Erstaufführung<br />

unter Mitwirkung von sechs Tänzerinnen und Tänzern choreographiert<br />

und mit den heutigen technischen Möglichkeiten umgesetzt.<br />

Die Umsetzung der Themen Farben, Klänge und Tanz in Verbindung<br />

mit dem Motto des Festivals ›Klangfarben‹ und dem Jugendstilensemble<br />

auf der Mathildenhöhe macht diese Kunst- und Tanz-Performance zu<br />

einem besonderen Erlebnis der Residenzfestspiele.«<br />

[Theater: Mathildenhöhe (Open Air), 04.08.2019]<br />

G NO ID https://residenzfestspiele.de/index.php/de/programm/<br />

programm-2019 (Abgerufen 23.09.2019).<br />

Cover design of <strong>Bauhaus</strong>bücher 4, »die Bühne im <strong>Bauhaus</strong>«. Oskar Schlemmer, 1925.<br />

»Das <strong>Bauhaus</strong> in Frankfurt«<br />

Text: Klaus Klemp, Grit Weber, Moderne am Main 1919–1933, 2019<br />

»Zur Einweihung des Neubaus der Alten Mainbrücke erhielt Oskar<br />

Schlemmer die Einladung, eine ›große Brückenrevue‹ mit Kostümen aus<br />

dem Triadischen Ballett zu inszenieren, die dann auch vom 15. bis zum<br />

18. August 1926 in der Festhalle stattfand. Auch das aufwendige Plakat<br />

zur ›Brückenrevue‹ stammt von Schlemmer.«<br />

»Schlemmer hielt sich vom 18. bis 22. April 1929 anlässlich eines Vortrags<br />

und der Aufführung der <strong>Bauhaus</strong>-Bühne in Frankfurt auf. Einen<br />

zweiten Besuch stattete er Willi Baumeister im März 1933 ab.«<br />

G »Netzwerke und Gesellschaften gründen« (Klemp, Weber 2019, 74).<br />

In: Moderne am Main 1919–1933 (Klemp, Sellmann, et al. 2019).<br />

»Brückenweihe 1926«<br />

Text: Grit Weber, Annika Sellmann, Moderne am Main 1919–1933, 2019<br />

»Betrachtet man die typografischen und gestalterischen Umsetzungen<br />

diverser Einladungen, Eintrittskarten und Programmankündigungen, ergibt<br />

sich ein sehr disparates Bild, was nicht wundert, wurde doch eine<br />

durchgängige und gerade für Akzidenzien konzeptuell fundierte Corporate<br />

Identity erst in den 1950er Jahren entwickelt.«<br />

»Oskar-Schlemmer-Straße«. Fulda, 2018.<br />

OSKAR SCHLEMMER S 151


Dan Reynolds<br />

Hessen Typefaces and <strong>Bauhaus</strong> Lettering:<br />

Typo graphic Equals or Worlds Apart?<br />

Introduction<br />

2019 marks the centenary of the founding of the <strong>Bauhaus</strong>,<br />

generally acknowledged as being the most signific ant<br />

centre of art and design education in Germany during the<br />

1920s and 1930s. Present-day articles, both in scholarly<br />

journals and the popular press, as well as museum exhi b­<br />

itions celebrating this milestone, reinforce its cultural importance.<br />

For graphic designers and design students, the<br />

<strong>Bauhaus</strong>’ style is often synonymous with the new geometric<br />

sans serif typefaces developed in the 1920s, even<br />

though the <strong>Bauhaus</strong> did not use a unified style for all printed<br />

materials produced over the school’s fourteen-year<br />

history. Despite the Bauhäusler having not typically designed<br />

typefaces while at the school, a number of lettering<br />

experiments made there that employed sans serif<br />

styles are well known today and have planted the use of<br />

sans serifs firmly in the imagination of graphic designers.<br />

Figure 1: This design of Herbert Bayer later became known as his Universal<br />

Alphabet. Reproduced from Offset — Buch und Werbekunst (7,<br />

1926), p. 399, courtesy of Mathieu Lommen, University of Amsterdam<br />

Library. © 2019 VG Bild-Kunst, Bonn 2019.<br />

While the <strong>Bauhaus</strong>’ significance in many areas cannot be<br />

denied, the emphasis placed on typography is arguably<br />

lesser than may be presumed.1 The sans serif type faces<br />

commonly associated with <strong>Bauhaus</strong> design were not, in<br />

fact, products of the school in Weimar or Dessau but<br />

rather of type foundries in present-day Hessen. Be tween<br />

about 1919 and 1939, the manufacture of printing types<br />

in Germany was at its industrial peak.2 Its type foundries<br />

sold to printers all over the world, and several typefaces<br />

from this time are still used today. In particu lar, Bauer<br />

Bodoni, Futura, Kabel, Neuland, Stempel Gara mond, and<br />

Weiß-Antiqua all remain common choices among graphic<br />

designers. The most successful of the geo metric sans<br />

serif typefaces published during the time the <strong>Bauhaus</strong><br />

was open was the Bauer Type Foundry’s Futura, designed<br />

by Paul Renner. When trying to reconstruct the development<br />

processes behind Futura and other geo met ric sans<br />

serif »Hessen-Typefaces« like it, we are likely to stumble<br />

upon more questions than answers. This article examines<br />

the origins of Futura, in parallel with develop ments<br />

happening at the <strong>Bauhaus</strong> around the same time — from<br />

a letter-making perspective — to see what influence, if<br />

any, the school may have had on the typeface, and whether<br />

its reputation for innovation in letterform design is<br />

indeed merited.<br />

Futura and two <strong>Bauhaus</strong> lettering projects from 1926<br />

The <strong>Bauhaus</strong> serves as a starting point for many invest igations<br />

into the history of geometric sans serifs because of<br />

the experiments in style that were undertaken there. Typemaking<br />

was still an industrial activity in the 1920s/30s.<br />

Fonts were produced, sold, and distributed by large companies<br />

with hundreds of employees working in factory<br />

settings. The <strong>Bauhaus</strong>, however, did not have the facili ties<br />

Figure 2: Josef Albers’s Schablonenschrift (Stencil Alphabet). Reproduced<br />

from Offset – Buch und Werbekunst (7, 1926), n.p., courtesy of Mathieu<br />

Lommen, University of Amsterdam Library. © 2019 The Josef and Anni<br />

Albers Foundation.<br />

to accommodate this sort of activity, and it did not develop<br />

partnerships with any type foundries. Aside from<br />

the vertical »BAUHAUS« lettering on the façade of its<br />

building in Dessau, the most famous letterforms designed<br />

at the school are likely alphabets presented in the German<br />

printing magazine Offset, designed by Josef Albers<br />

and Herbert Bayer in a special <strong>Bauhaus</strong> edition.3 This<br />

1926 issue, designed by Bauhäusler, in cluded a school<br />

overview from Walter Gropius, László Moholy-Nagy’s arti<br />

cle on contemporary typography, a piece by Gunta Stölzl<br />

about the <strong>Bauhaus</strong> weaving studio, another by Oskar<br />

Schlemmer about work for the school’s stage, and articles<br />

on letterform design by Albers and Bayer.<br />

In the same issue, Bayer presented the first published ver ­<br />

sion of a design usually referred to as the Univer sal Alpha<br />

bet (Fig. 1): something with which conceiv ably everyth<br />

ing in the future could be printed. This was drawn in a<br />

mod ernist style, without any differentiation between majus<br />

cules and minuscules.4 Even though the Universal Alpha<br />

bet appeared in Offset before Futura was published,<br />

190 DAN REYNOLDS


I do not believe that Bayer’s design had any influence on<br />

Renner’s typeface, despite similarities between some of<br />

the letter forms present in each design. As discussed in<br />

more de ta il below, Renner had begun to work on Futura<br />

before 1926, likely making it an older design than Bayer’s<br />

to be gin with.<br />

Between 1926 and 1933, Bayer refined his Universal Alphabet<br />

design several times — but in principle, its letterforms<br />

always remained geometrically constructed. Their strokes<br />

featured none of the contrast or optical refinements commonplace<br />

in printing typefaces (then or now), even those<br />

found in seemingly geometrically-perfect typefaces like<br />

Futura. While Bayer’s Universal Alphabet would go on to<br />

inspire actual typefaces decades later in the photo-typesetting<br />

and digital eras, it did not directly influence the<br />

designs of any specific typefaces during the 1920s/30s.<br />

Its letters were too experimental for them to have worked<br />

in print at text sizes. Futura, in retrospect, is much more<br />

of a conservative design than Bayer’s Universal Alphabet.<br />

Its capital letters use classical Roman proportions, and<br />

the strokes of its letters are nicely modulated, creating an<br />

even grey colour in text blocks, and so on.<br />

In a 2016 article on the Bauer Type Foundry’s Venus typeface<br />

and Bayer’s Universal Alphabet, Ute Brüning present<br />

ed several stages of the latter’s development.5 In addition<br />

to the 1926 Offset drawing, she discussed a 1928<br />

revision with condensed letterforms (the letters’ sides<br />

had straight lines, and were not round).6 Bayer used another<br />

revision for a signage system and catalogue cover<br />

prepared for the 1930 Werkbund exhibition in Paris.7 In<br />

this revised state, the design — renamed alphabet simplifié<br />

(simpli fied alphabet) — was wider than in 1928, but<br />

still retained straight sides. Finally, Brüning presented<br />

two more vari ations Bayer made in 1933.8 One was wide<br />

and round. The other was narrow; sides of the o were<br />

straight. Some of the 1933 letterforms had completely new<br />

construc tions such as the a, which suddenly had two<br />

large coun terforms inside of it, instead of one. Throughout<br />

all of the versions, Bayer’s design remained unicameral.<br />

The second <strong>Bauhaus</strong> lettering piece published in their<br />

1926 issue of Offset was Albers’s Schablonenschrift (Stencil<br />

Alphabet) (Fig. 2).9 This was different from Bayer’s Universal<br />

Alpha bet in two ways. First, because it was a stencilletterform<br />

design, and second, because it had both uppercase<br />

and lowercase letters. Like Bayer, the 1926 Offset<br />

issue was not the only time that Albers engaged with his<br />

design. A few years later, in 1931, he revised it for a reallife<br />

use, when the Metallglas-AG in Offenburg-Baden published<br />

a glass pattern stencil series based on precise geometric<br />

shape combinations that Albers specified.10 This<br />

was simply named the Kombinationsschrift (Combination<br />

Alphabet).11<br />

Figure 3: Paul Renner’s Futura Black, published by the Bauer Type<br />

Foundry. Reproduced from an undated Bauer Type Foundry specimen<br />

brochure (circa 1950s) in the author’s collection.<br />

While it is difficult to argue that Renner was directly inspired<br />

by the <strong>Bauhaus</strong> lettering projects when it came to<br />

Futura’s design, the situation is quite different for Futura<br />

Black — a heavy stencilled extension to the Futura family,<br />

whose design was truly something of a parallel development<br />

between Dessau and Frankfurt (Fig. 3). Futura Black<br />

was al most certainly inspired by the Schablonenschrift<br />

Albers presented in his 1926 Offset piece. In a 2016 article<br />

on geo metric sans serif typefaces designed around the<br />

same time as Futura, Erik Spiekermann and Ferdinand<br />

Ulrich argue that Futura Black — whose design was registered<br />

with the Verein deutscher Schriftgießereien<br />

(Organisa tion of German Type Foundries) in September<br />

1929 — was too similar to Albers’s Schablonenschrift to<br />

be consid ered an independent design.12<br />

Two actual printing typefaces designed by Bau häusler,<br />

as opposed to lettering experiments<br />

The Universal Alphabet, alphabet simplifié, Schablonenschrift,<br />

and Kombinationsschrift were all lettering pieces —<br />

existing either as drawings on paper or as three-dimensional<br />

pieces of signage. They were not »typefaces« made<br />

for the printing industry’s general use. Neverthe less, two<br />

Bauhäusler did design proper printing typefaces during<br />

the 1930s. The first was Joost Schmidt, whose Uher-Type<br />

was a display typeface featuring geo metrically-inspired<br />

letter forms, some of which had features so exag gerated<br />

H ESSEN TYPEFACES 191


Florian Walzel<br />

<strong>Bauhaus</strong>, please return the call. Eine Polemik.<br />

»… selbst Avantgarden kommen post festum.«<br />

Odo Marquard 1<br />

Beginnen wir also mit der Frage, was zu sagen übrig<br />

bleibt. Im Fall <strong>Bauhaus</strong> ist das nicht besonders viel. Während<br />

die Festivitäten zum 100-jährigen Jubiläum jener<br />

großartigen historischen Anstalt planmäßig Fahrt auf genom<br />

men haben, ist zumindest so etwas wie eine mittelschwere<br />

Tragik zu bemerken. Sie äußert sich darin, dass<br />

über das <strong>Bauhaus</strong> nun wirklich alles gesagt zu sein<br />

scheint, zum eigenar tig en Preis, dass sein Verständnis<br />

damit zugleich ein un säg liches geworden ist. Da wäre zunächst<br />

der schiere Um fang. Eine Katalog anfrage bei der<br />

Deutschen Nationalbib liothek zum Stichwort Bau haus liefert<br />

zum Jahresanfang 5.502 Medien aus, davon 2.622<br />

Buchtitel. Bei einem ange legten Schätzwert von zwei<br />

Zentimetern durchschnittlicher Buchrückenbreite2 gehe<br />

man vor seinem geistigen Auge an einem Regalboden<br />

von zweiundfünfzigeinhalb Metern ent lang. <strong>Bauhaus</strong>! Bekanntlich<br />

sind Vergleiche eindrücklich, daher zum Vergleich:<br />

Der gesamte Jugendstil, als deutlich größere<br />

Bewe gung, bringt es gerade mal auf 1.815 Werke.<br />

»Avantgarde« als Überkategorie der klassischen Moderne<br />

schlechthin reklamiert mit 3.338 Büchern nur rund ein<br />

Drittel mehr Titel für sich. Lässt man einmal die missgüns<br />

tige Unter stellung beiseite, hier sei ein geschichtsschreibe<br />

risches Kartell am Werk, das den Markt wert anderer,<br />

nicht bau häuslerischer Zeitakteure drücke, die doch<br />

ebensolche Aufmerksamkeit verdient hätten, so ist daran<br />

erst einmal nichts Schlechtes zu finden. Fülle des Materials<br />

ist begrü ßenswert. Gemäß der alten Maxime: mehr<br />

ist mehr. Be acht lich an den exzessiven Ausmaßen des<br />

medialen An gebots ist aber seine Wirkung oder vielmehr<br />

Wirkungs losigkeit. In einem geradezu Musil’schen Sinne<br />

nämlich geht bemer kenswerter Weise nichts daraus<br />

hervor – weder im Allge meinen noch im Akademisch-<br />

Besonderen.<br />

Im Allgemeinen, also überall dort, wo sich nicht gerade<br />

aus gemachte <strong>Bauhaus</strong>-Forscher*innen auf Symposien<br />

treffen, trägt das Thema längst Züge sozialistischer Propagan<br />

da im Endstadium. Noch einmal werden die großen<br />

Heldengeschichtlein vergewissert, von der reinen, funktionalen<br />

Form, von der Versöhnung von Kunst und Technik,<br />

vom Aufbruch in ein ornamentloses (das heißt gereinigtes)<br />

Zeitalter, von der Heilung der Moderne aus dem<br />

Herzen der deutschen Provinz. Da wird von Tim Sommer<br />

eilfertig schon mal das »Wunder von Weimar« verkündet.3<br />

Von einem Ort ist die Rede, an dem noch der letzte<br />

»Türknauf eine Offenbarung der Moderne« sei. In allem<br />

fin det sich dort der Geist der Klarheit und Praktikabilität<br />

für den modernen Menschen. Gut, am Rande wird zugegeben,<br />

die eigentlichen Adressat*innen hat es nicht vom<br />

Stahlrohrsessel gehauen. Die Möbel fanden »keinen Absatz<br />

beim störrischen Proletariat«.4 Macht ja auch nichts,<br />

die zu Beglückenden waren einfach geis tig noch nicht<br />

reif für die Offenbarung. Doch die Zeit hat dem <strong>Bauhaus</strong><br />

recht gegeben: »Der Look von Dessau prägt die Welt.«5<br />

Him mel bewahre.<br />

Und noch einmal peitscht man die starken Bilder durch<br />

die Kanäle. Junge Frau mit triadischer Maske auf Breuer-Freischwinger.<br />

Walter Gropius vor der Entwurfszeich<br />

nung für die Chicago Tribune; grobes Wolljackett,<br />

ge punktete Fliege, visionärer Blick in die Ferne. Winkende<br />

Jugend mit fliegendem Haar auf den Balkonen der<br />

Süd fassade des Dessauer <strong>Bauhaus</strong>gebäudes. Damit auch<br />

Nichtleser*innen und Zuhausgebliebene mit der Heilsge<br />

schichte in Berührung kommen, sekundiert die ARD<br />

mit Fernsehbild. Das Historiendrama Lotte am <strong>Bauhaus</strong>6<br />

verschneidet vor historischer Kulisse eine generische<br />

Love story mit geradezu parodischen Szenen künstlerischer<br />

Selbstbefreiung: <strong>Bauhaus</strong>-Schülerinnen tanzen die<br />

Farbe Rot.7 In den Nebenhandlungen werden in höchstmöglicher<br />

Frequenz die Worte »Funktion«, »Gestaltung«<br />

und »Neuer Mensch« geschwurbelt. Am Ende verprügeln<br />

Nazi-Schergen die Bauhäusler. Aber Lotte entkommt und<br />

emigriert nach Jerusalem. Aus dem Off erklingt ein letztes<br />

Mal ihre Stimme, sie habe dort mitgeholfen, die Weiße<br />

Stadt zu erbauen. (Liebe Zuschauer, haben sie es auch<br />

verstanden? O-F-F-E-N-B-A-R-U-N-G).<br />

Vergleichbar dem sozialistischen Endstadium kann niemand<br />

ernstlich daran glauben, dass dies alles die Vergan<br />

genheit gewesen sein soll, noch dass die Gegen wart<br />

direkte Erbin ihres Pathos sei. Das zerfaserte Jetzt trägt<br />

schlicht zu wenig formale Ähnlichkeit mit der an geb lich<br />

so revolutionären und bis heute ausstrahlenden Potenz,<br />

als dass es irgendwie glaubwürdig wäre. Allein, anrührend<br />

ist es doch. Zugegeben, etwas hinkt der Niedergangs<br />

vergleich mit dem Sozialismus, es geht in Sachen<br />

Bau haus wohl nicht einmal mehr darum, einem zunehmend<br />

ungläubigen Volk einzuimpfen, sich weiterhin einer<br />

histo rischen Idee zu verschreiben, die das politi sche Regime<br />

selbst längst preisgegeben hat. Vielmehr geht es<br />

um … Ja, worum eigentlich? Was will man mit dem <strong>Bauhaus</strong>?<br />

Möchte man der Welt unmissverständlich klar<br />

mach en, dass die Wiege guten Designs nun mal in<br />

Deutsch land liegt, gewissermaßen den Gral heimholen?<br />

Oder geht es nur noch um historisch bonifiziertes Merchandise?<br />

Industriepolitik also? Will man vielleicht noch<br />

Größeres, etwa das Institut hochschreiben zur Korrektur<br />

funktion des deutschen 20. Jahrhunderts? Die Nation<br />

hat der Welt in kurzer Folge nicht nur zwei verheerende<br />

Kriege eingebracht – nein! –, es gab ja auch das <strong>Bauhaus</strong>.<br />

Solche möglichen Erklärungen erscheinen doch unzu reichend.<br />

Vor allem darum, weil der fortgesetzten Über stilisierung<br />

des <strong>Bauhaus</strong>es ein zentrales Element echter Propaganda<br />

fehlt: ein ideologischer Proponent. Niemand hat<br />

196 FLORIAN WALZEL


esonders viel von dieser eigenartigen Mythenbil dung. So<br />

mächtig kann die Replikenindustrie für Lam pen, Stühle<br />

und Kunstdrucke gar nicht sein, dass sie hin ter all dem<br />

steckte.<br />

Möglicherweise ist eine Erklärung schlichter. Vom <strong>Bauhaus</strong><br />

geht ja nun doch eine gewisse schätzenswerte Gemütlichkeit<br />

aus. Es ist die Gemütlichkeit alles Idealen,<br />

das, selbst wenn es unerfüllt geblieben ist, daran erinnert,<br />

dass die bessere Welt irgendwann einmal schon<br />

fast da war, oder wenigstens versucht wurde.8 Früher gab<br />

es etwas Ähnliches, das Bild vom röhrenden Hir schen. Obwohl<br />

so ein Hirsch nun wirklich nicht sonder lich ideo logieverdächtig<br />

ist, so hat man ihn doch den er klärten Spießern,<br />

die ihn als Ölschinken über dem Wohn zimmersofa<br />

hängen hatten, arg angekreidet. Kitsch! Da will sich jemand<br />

in ein Heimat- und Naturbild flüchten, das so nirgends<br />

zu finden ist, ja, das es so nie gegeben hat. Pfui,<br />

wie reaktionär, wie wirklichkeitsfremd! Auch damals sind<br />

der Hirsch und sein Bild nicht direkt von ei ner ideologischen<br />

Macht unterstützt worden. Der Hirsch hat vielmehr<br />

dazugehört, hat mitgeröhrt in der diffu sen Sehnsucht<br />

nach Utopia kleinbürgerlich-frommen Zu schnitts.<br />

Es braucht nicht viel, um einzusehen, dass das Bau haus<br />

zunehmend Hirschfunktion übernimmt. Das heißt, es<br />

stellt ein Material an abgetragenen Bildern der Ver gangen<br />

heit zur Verfügung, aus dem eine Selbstverge wisserung<br />

durch aus im Sinne von »Heimat« montiert werden<br />

kann. Eine Heimat, die ein bisschen mehr kön nen darf<br />

als die gegenwärtige Investorenmoderne.<br />

Freilich, Volkskunst mit röhrendem Zwölfender ist noch<br />

ein mal etwas anderes, so etwas ist naiver Kitsch. Aber<br />

auch Kitsch vermag sich weiterzuentwickeln. Im Fall der<br />

<strong>Bauhaus</strong>-Stilisierung erleben wir einen Geschmack von<br />

dem, was Kitsch in zweiter Potenz, gewisser maßen Kitsch<br />

mit reflexiven Einsprengseln, zu leisten vermag. Kitsch<br />

zweiter Potenz weiß die Wendung ins Negative zu vollzie<br />

hen, kommt aber am Ende immer bei etwas Heilem<br />

und Gutem heraus. Er kann sich darum einverleiben,<br />

was ein mal dem Kitsch nicht nahestand. Anders als der<br />

Hirsch, der von vorn bis hinten schön und edel anmutet<br />

und dar um selbst den Kleinbürgern mit der Zeit langweilig<br />

wur de, eignet <strong>Bauhaus</strong>-Requisiten das gewisse Etwas<br />

der teils dramatischen, teils melancho lischen Gebro chenheit<br />

des unvollendeten Projektes. In weiten Kreisen unver<br />

stan den, politisch angefeindet, von wechselnden Geschicken<br />

geplagt, der Auflösung oft nahe und im ständigen<br />

Umfirmierungs- und Umzugsstress vermochten die<br />

Bau häus ler*innen doch eine ungemein produktive Enklave<br />

aufrecht zuerhalten. Erspart blieb dieser Schule, sich<br />

zu Tode zu siegen, ideologisch zu verkrusten oder einfach<br />

morsch in sich zusammenzufallen. Stattdessen wurde sie<br />

von schändlicher Hand zu Fall gebracht wie ein zu jung<br />

gefallener Held. Und wie ein früh gestorbener Held wirkte<br />

seine Kraft, sein Geist weiter, wird alle zukünftigen Jugenden<br />

beflügeln. Über seine Hin terlassenschaft, in diesem<br />

Fall Lampen, Flachdachbauten und Klein schreibtypo<br />

grafie, legt sich ein mildes, goldenes Licht.<br />

In der Psychologie nennt man die latente Fehlleistung,<br />

auch so und so nicht wirklich zusammengehörige Fakten<br />

oder So-nicht-Gewesenes als Teil einer kohärenten Geschichte<br />

auszulegen, narrative bias. Und wenn dieses so<br />

groß ist, dass die Sehnsucht nach Geschichte die be merkten<br />

Phänomene vollkommen in Richtung des eige nen Bedürfnisses<br />

nach ein bisschen Offenbarung über zeichnet,<br />

nun ja, da ist Kitschverdacht wohl angebracht. So steht<br />

hinter der auf den ersten Blick propagandaför migen <strong>Bauhaus</strong>-Penetration<br />

wahrscheinlich keine gehei me Macht.<br />

Eher ist es ein unerfülltes Bedürfnis nach et was mehr<br />

wohltuender Beheimatung in der Moderne, die sich so gewandelt<br />

hat und jüngst so krisenhaft erscheint, ein Bedürf<br />

nis, das sein Angebot prompt bekommt.9<br />

Neutralisierung durch Überhöhung, davor hatte Tomás<br />

Maldonado noch zum 50. <strong>Bauhaus</strong>-Jubiläum gewarnt,10<br />

hatte gewarnt, dass die Mehrheit am Phänomen Bau haus<br />

nur sehen wolle, was keine Mühe im Denken be reite und<br />

der Selbstzufriedenheit nicht wider den Strich laufe. Gegen<br />

diesen Prozess muss keine Mahnung mehr ergehen.<br />

Er ist längst abgeschlossen.<br />

Ganz anders geht es derzeit im Akademisch-Besonderen<br />

zu, also dort, wo ausgemachte <strong>Bauhaus</strong>-Forscher*innen<br />

sich gegenseitig Symposien veranstalten. Da führt man<br />

das Gegenspiel auf. Und hier gibt es natürlich seit langem<br />

das differenzierte Bild, an dem es der breiten Öffent<br />

lichkeit so sehr gebricht. Das Problem ist derweil ein<br />

anderes: Das Material, das noch zu differenzieren wert<br />

wäre, es schwindet rasant. Da wird analytisch verästelt,<br />

was zu verästeln bleibt. Hier eine unbeachtete Servietten-<br />

Notiz von Josef Albers (Sensation!), dort noch vier im Provinzarchiv<br />

gefundene Grafiken eines verwehten Bau haus-<br />

Schülers (beachtlich!).11 Keine Spur bleibt unver folgt, alles<br />

muss ans Licht. Wohlgemerkt, Ausweitung der Datengrundlage,<br />

Methodenverfeinerung, Re-Itera tion, all das<br />

ist keineswegs verwerflich, sondern notwen diger und respektabler<br />

Teil der Wissenschaft – aber eben nur ein Teil<br />

davon. Thomas S. Kuhn hat in seinem viel bemerkten Buch<br />

Die Struktur wissenschaftlicher Revolu tionen aufgezeigt,<br />

dass die Erkenntnisse der Forschung sich weniger als gedacht<br />

entlang der kontinuierlichen Verästelung und Subli<br />

mierung existierender Wissens be stände nachverfolgen<br />

lassen als an den großen Tradi tionsbrüchen, den Para digmenwechseln.12<br />

Denn dort, wo zur braven Untermaue rung<br />

gesicherter Erklärungs modelle immer mehr Forschungsergebnisse<br />

angehäuft werden, kommt es am Rande auch<br />

zu inkongruenten, das heißt widersprüchlichen Daten.<br />

Wis senschaftliche Revolutionen entstehen bevorzugt dann,<br />

wenn signifi kante Abweichungen nicht länger im Lichte<br />

der her kömmlichen Theorie angesehen, sondern vollkom<br />

men neu gruppiert werden. Im Fall <strong>Bauhaus</strong> haben<br />

BAUHAUS, PLEASE RETURN THE CALL 197


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Production: Becker Rapp Studio (Tobias Becker, Leonie Rapp<br />

mit Alexander Irschfeld)<br />

Student assistant: Aliena Koep<br />

Translation (Foreword): Ian Pepper<br />

Copyediting/Proofreading: Kim Bridgett, Janina Lücke,<br />

Bianca Murphy, Sven Rosig, Ute Rummel<br />

Software development: Andreas Marc Klingler<br />

Photography (Focus): Peter Wolff<br />

Lithography: Felix Scheu<br />

Typefaces: Dinamit, Mondial (Revolver Type Foundry)<br />

Paper: neobond®, Munken Lynx, Speedgloss, Vivus 60<br />

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ISBN 978-3-86859-601-4

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