DVG_FORUM_2_2019_ONLINE
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16. Jahrgang 2/<strong>2019</strong><br />
Mitgliederzeitschrift der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.<br />
Fachgruppe im Fokus<br />
Tierernährung<br />
Seite 42<br />
Fachgruppe<br />
Tierernährung
1Ahlener<br />
Thementage<br />
Jungererkrankungen<br />
24. bis 25. April 2020 (Fr-Sa)<br />
Wiss. Leitung: Dr. Gereon Vieues Vieues<br />
2 Augsburger<br />
Thementage<br />
Kleinsäuger – Respiraonstrakt Respiraonstrakt Respiraonstrakt Respiraonstrakt & Os Os Os Os<br />
1. bis 3. Mai 2020 (Fr-So)<br />
Wiss. Leitung: Dr. Jua Jua Jua Hein<br />
Kölner<br />
Thementage3<br />
Paent Katze – Noallmedizin<br />
12. bis 13. September 2020 (Sa-So)<br />
Wiss. Leitung: Dr. Angelika Drensler<br />
AG Kleinsäuger<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
AG Katzenmedizin<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Kontakt:<br />
info@dvg.de<br />
www.dvg.de<br />
0641-24466
EDITORIAL<br />
Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ich freue mich sehr, Ihnen heute unser<br />
zweites <strong>DVG</strong>-Forum für <strong>2019</strong> präsentieren<br />
zu dürfen, welches wieder kompakte Informationen<br />
über unsere Wissenschaftsgesellschaft<br />
bietet.<br />
Vielen von Ihnen geht dieses Forum<br />
nun zum ersten Mal digital zu – damit will<br />
die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft<br />
auch dazu beitragen, die Papierflut<br />
ein wenig einzudämmen. Diejenigen<br />
von Ihnen, die bedrucktes Papier lieber haben,<br />
bekommen natürlich das Forum in<br />
altbewährter Form weiterhin zugeschickt.<br />
In der vorliegenden Ausgabe finden Sie<br />
die Berichte der Fachgruppentagungen,<br />
die in der zweiten Hälfte <strong>2019</strong> stattfanden,<br />
darunter die Tagungen der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
und ihrer Arbeitsgruppen sowie der Fachgruppen<br />
Wild-, Zoo- und Gehegetiere, Epidemiologie,<br />
Parasitologie, AVID, Tierseuchen<br />
und Umwelt- & Tierhygiene.<br />
Im September fand dann der erfolgreiche<br />
60. Jahreskongress des gesamten<br />
Arbeitsgebietes Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz schon traditionell<br />
in Garmisch-Partenkirchen statt.<br />
Der gerade zu Ende gegangene <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress war mit rund 2.500 Teilnehmer/innen<br />
und einer ausverkauften Industriemesse<br />
(mit deutlich über 100 Ständen)<br />
einer der erfolgreichsten Kongresse<br />
der <strong>DVG</strong> überhaupt. Dazu trugen sehr<br />
viele Fachgruppen mit Seminaren, Workshops<br />
und Tagungen bei. Es fanden zahlreiche<br />
Veranstaltungen zu Kleintieren, Rindern,<br />
Pferden und Bienen statt, sowie zu<br />
den Themenbereichen Diagnostik von Infektionserregern,<br />
Tropenveterinärmedizin<br />
und internationale Tiergesundheit, Tierernährung,<br />
Verhaltensmedizin und Bissprävention,<br />
Geschichte der Veterinärmedizin<br />
sowie Naturheilverfahren und Regulationsmedizin.<br />
Daneben gab es noch sehr<br />
interessante Veranstaltungen des Bundesverbandes<br />
der Veterinärmedizinstudierenden<br />
in Deutschland (bvvd), der Tierärztekammer<br />
Berlin und des Bundesverbandes<br />
praktizierender Tierärzte und zudem Seminare<br />
und eine Fortbildung für TFA. Genaueres<br />
finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Nachdem sich unsere Fachgruppenfamilie<br />
auf 40 vergrößert hat (die Delegiertenversammlung<br />
stimmte einstimmig dafür,<br />
den Arbeitskreis Didaktik und Kommunikationskompetenz<br />
als Fachgruppe für<br />
Didaktik und Kommunikation anzuerkennen),<br />
können wir als Wissenschaftsgesellschaft<br />
noch intensiver alle veterinärmedizinischen<br />
Fachgebiete beackern und den<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs begleiten<br />
und fördern.<br />
Wie Sie sehen können, wachsen die<br />
<strong>DVG</strong> und damit die Aufgaben der Verantwortlichen<br />
stetig und rasant an. Dies alles<br />
kostet natürlich Ressourcen und Geld,<br />
welches wir alleine durch die Kongresse<br />
nicht verdienen können. Durch diese vielfältigen<br />
und aus unserer Sicht absolut<br />
notwen digen Tätigkeiten müssen wir ab<br />
2020 die Beiträge für die Mitgliedschaft in<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft so anpassen, dass wir uns in<br />
den nächsten Jahren weiterentwickeln<br />
können wie bisher. Die Delegiertenversammlung<br />
stimmte dem einstimmig zu<br />
und ich hoffe, dass Sie alle Verständnis dafür<br />
aufbringen können und der <strong>DVG</strong> weiterhin<br />
treu bleiben!<br />
In manchen Fachgruppen wurden<br />
neue Leiter bzw. Stellvertreter gewählt. Zunächst<br />
gilt mein Dank all jenen, die sich<br />
bisher in den verschiedenen Positionen für<br />
die Belange der <strong>DVG</strong> und für ihr Fachgebiet<br />
so wunderbar eingesetzt haben, die nun<br />
in die zweite Reihe zurückgetreten sind.<br />
Den neuen Leiter/innen und Stellvertreter/innen<br />
möchte ich herzlichst gratulieren<br />
und bin mir ganz sicher, dass wir<br />
eine tolle Zusammenarbeit zwischen Vor-<br />
stand und Fachgruppenleitungen haben<br />
werden.<br />
Zum Ende dieses wirklich sehr arbeitsreichen<br />
und überaus erfolgreichen Jahres<br />
<strong>2019</strong> möchte ich mich bei allen Menschen<br />
auf das Herzlichste bedanken, die es durch<br />
ihr Engagement und ihren Enthusiasmus<br />
geschafft haben, die <strong>DVG</strong> mit ihren jetzt<br />
40 Fachgruppen so gut nach außen darzustellen!<br />
Ich möchte noch einer Gruppe von<br />
Menschen einen besonderen Dank aussprechen,<br />
an die nur selten gedacht wird.<br />
Dieser persönliche Dank geht an unsere<br />
Ehefrauen/männer, Lebensgefährten/innen<br />
sowie Freunde/innen. Ohne Euer Verständnis<br />
könnten wir all die Zeit für die Belange<br />
der <strong>DVG</strong> in den unterschiedlichsten<br />
Positionen nicht aufbringen!<br />
Ich wünsche Ihnen allen eine wunderschöne<br />
Vorweihnachtszeit, ein geruhsames<br />
und friedliches Weihnachtsfest, einen<br />
tollen Rutsch in das neue Jahr und ein<br />
überaus erfolgreiches Jahr 2020.<br />
Ihr/Euer<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer<br />
Präsident der <strong>DVG</strong><br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 1
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer . . . . . . . . . . 1<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Neuer Mitgliedsbeitrag ab 2020 . . . . . . . . . . 3<br />
Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong> . . . . . . . . . 4<br />
Neuerungen in der <strong>DVG</strong> . . . . . . . . . . . . .4<br />
Veterinary Public Health . . . . . . . . . . . . .4<br />
Round Table wiss. Nachwuchs . . . . . . . . . . 5<br />
Ausschreibung von Konsiliarlaboren . . . . . . . . 7<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2019</strong> . . . . . . . . . . . . .8<br />
ARBEITSGEBIETE<br />
• KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) . 16<br />
Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>) . . . . 22<br />
Fachgruppe „Pferdekrankheiten“ . . . . . . . . . 22<br />
Fachgruppe „Wild-, Zoo- und Gehegetiere (WZG)“ . . . 24<br />
Fachgruppe „Krankheiten kleiner Wiederkäuer“ . . . . 26<br />
Fachgruppe „Bienen“ . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“ . . . . . . . . . . 28<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>) 28<br />
• GRUNDLAGENFÄCHER<br />
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“ . . . 30<br />
Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“ . . . . . 32<br />
• INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Fachgruppen „Bakteriologie & Mykologie“<br />
und „Virologie & Viruskrankheiten“ . . . . . . . 32<br />
Fachgruppe „Parasitologie und parasitäre Krankheiten“ 33<br />
Fachgruppe „Umwelt- und Tierhygiene“ . . . . . . 35<br />
Fachgruppe „Tropenveterinärmedizin und internationale<br />
Tiergesundheit“ . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Fachgruppe „Tierseuchen“ . . . . . . . . . . . 36<br />
Fachgruppe AVID . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong><br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ . . . . . . . . . . 42<br />
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Martin-Lerche-Wissenschaftspreis 2020 . . . . . . 58<br />
Förderpreis der DGK-<strong>DVG</strong> . . . . . . . . . . . .58<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress – Preise und Auszeichnungen . . . 59<br />
Bruns-Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Verstärkung in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle . . . . . . 62<br />
Werde Schnuppermitglied! . . . . . . . . . . . 62<br />
Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft . . . . . . . . 63<br />
Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse . . . . . . 63<br />
PERSONEN<br />
In memoriam Dr. Dr. Peter Fahrenkrug . . . . . . . 64<br />
Nieberle-Plakete für Prof. Kramer . . . . . . . . . 66<br />
Ehrenstatue für Prof. Schäffer . . . . . . . . . . 66<br />
Goldener Hammer für Prof. Tipold . . . . . . . . 67<br />
Neue Fachgruppenleiter . . . . . . . . . . . . 67<br />
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
BTK bestätigt Führungsriege . . . . . . . . . . .71<br />
Referenzzentrum für Antimikrobielle Resistenz . . . . 71<br />
Studie Digitalisierte Veterinärmedizin . . . . . . . 72<br />
Stellungnahmen und Leitlinien von <strong>DVG</strong>-Fachgruppen . 72<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Neuerscheinungen <strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2019</strong> . . . . . 57<br />
Neuerscheinungen . . . . . . . . . . . . . . 73<br />
TAGUNGSKALENDER 2020 . . . . . . . . . . 74<br />
IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
• LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />
UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
Arbeitsgebiet „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“ . . . . . . . . . . . 38<br />
Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“ . . . . . 40<br />
• TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Tierärztliche Plattform Tierschutz (TPT) . . . . . . . 41<br />
Fachgruppe „Verhaltensmedizin und Bissprävention“ . . 41<br />
2 <strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Neuer Mitgliedsbeitrag ab 2020<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte <strong>DVG</strong>-Mitglieder,<br />
die Delegiertenversammlung hat am 14.<br />
November in Berlin einstimmig beschlossen,<br />
die regulären <strong>DVG</strong>-Mitgliedsbeiträge<br />
ab Januar 2020 auf € 120 zu erhöhen. Die<br />
ermäßigten Tarife für Studierende sowie<br />
Kollegen/innen in Rente, Erwerbslosigkeit<br />
oder Elternzeit bleiben davon unberührt.<br />
Wie kam es zu diesem eindeutigen Votum?<br />
Die <strong>DVG</strong> ist ein stark wachsender Verband,<br />
der zunehmend von Politik, Öffentlichkeit<br />
und anderen Interessensverbänden<br />
als die Gesellschaft mit wissenschaftlicher<br />
Expertise wahrgenommen wird.<br />
Die Wissenschaftlichkeit im Zeitalter<br />
der fake news in die öffentliche Diskussion<br />
und die Medien zurückzubringen sowie<br />
verlässlicher Ansprechpartner der Politik<br />
zu sein, und damit unseren Berufsstand<br />
besser zu positionieren, war und ist unser<br />
Ziel.<br />
Wir haben dafür in den letzten Jahren<br />
sehr viel investiert: Neue Initiativen, z. B.<br />
zu „Veterinary Public Health“, die „Tierärztliche<br />
Plattform Tierschutz“ oder das Positionspapier<br />
der <strong>DVG</strong> zum Nachwuchsmangel,<br />
wurden initiiert und dazugehörige Veranstaltungen<br />
durchgeführt.<br />
Die Wahrnehmung der <strong>DVG</strong> in der Öffentlichkeit<br />
wurde durch Pressemitteilungen,<br />
Stellungnahmen, Flyer, Webseiten,<br />
Messeauftritte, Apps, Facebook u. v. m. erhöht.<br />
Auch ist die <strong>DVG</strong> im Vergleich zu 2017<br />
in diesem Jahr doppelt so häufig mit dem<br />
Messestand auf großen veterinärmedizinischen<br />
Kongressen vertreten gewesen.<br />
Der <strong>DVG</strong>-Vorstand nimmt zahlreiche<br />
repräsentative Aufgaben wahr und ist damit<br />
um ein Vielfaches präsenter als noch<br />
vor vier Jahren.<br />
Die Delegierten beschlossen eine Erhöhung des regulären <strong>DVG</strong>-Mitgliedsbeitrages. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Auch sind wir stolz darauf, dass die Anzahl<br />
der Kooperationen mit Tierärztetagen<br />
verschiedener Landestierärztekammern<br />
gestiegen ist und wir als wertvoller wissenschaftlicher<br />
Berater und zuverlässiger<br />
Partner gelten.<br />
Ebenfalls in der Geschäftsstelle macht<br />
sich dieser überaus positive Trend bemerkbar:<br />
Lag die Anzahl der von der <strong>DVG</strong> betreuten<br />
Tagungen 2017 noch bei 18, so stieg deren<br />
Zahl in diesem Jahr auf 27. Ins gesamt<br />
40 Fachgruppen und deren Arbeitsgruppen<br />
(u. a. Katzenmedizin und Kleinsäuger)<br />
müssen koordiniert und weiterentwickelt<br />
werden. Auch die Verwaltungsaufgaben<br />
für neue Gruppierungen steigen. Dass sich<br />
der Aufwand lohnt, beweist die Reaktivierung<br />
einiger Fach gruppen mit hohem<br />
Potential (beispielsweise Wild-, Zoo- und<br />
Gehegetiere, Klinische Pharmakologie &<br />
Toxikologie, Versuchstierkunde, Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin). Die<br />
Verwaltungsaufgaben der von der <strong>DVG</strong> betreuten<br />
zahlreichen Stiftungen nehmen<br />
ebenfalls zu.<br />
Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung<br />
schlug sich in gestiegenen<br />
Rechtsberatungskosten nieder und<br />
natürlich darf in Bezug auf die Mitarbeiter/innen<br />
der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle die allgemeine<br />
Lohnentwicklung nicht außer<br />
Acht gelassen werden.<br />
Des Weiteren nimmt die <strong>DVG</strong> als gemeinnütziger<br />
Verein laut Satzung § 2 (1) die<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
sehr ernst. In <strong>2019</strong> wurden zwei<br />
zusätzliche Preise für beste Beiträge bei<br />
Fachtagungen kreiert, Reisekosten übernommen,<br />
Einladungen zu Kongressen<br />
ausgesprochen und Stipendien gewährt.<br />
Dieses Engagement für uns Tierärztinnen<br />
und Tierärzte hat seinen Preis und wir<br />
würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere<br />
Beweggründe, warum wir die Mitgliedbeiträge<br />
erhöhen mussten, nachvollziehen<br />
können.<br />
Helfen Sie weiterhin mit, die tierärztliche<br />
Zukunft zu gestalten!<br />
Mit den besten Wünschen für eine geruhsame<br />
Weihnachtszeit und ein gesundes<br />
und glückliches Jahr 2020<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
Präsident der <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 3
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Delegiertenversammlung der <strong>DVG</strong><br />
Auf der Delegiertenversammlung am 14.<br />
November in Berlin stellten der Präsident<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer und die Geschäftsführerin<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
die vielfältigen Aktivitäten der <strong>DVG</strong> seit der<br />
letzten Versammlung im September 2018<br />
in Garmisch-Partenkirchen dar. So wurden<br />
zahlreiche Tagungen von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
aus organisiert. Die <strong>DVG</strong> präsentierte<br />
sich auf mehreren Tierärztetagen<br />
und Kongressen sowie bei vielen Veran-<br />
staltungen und Tagungen anderer Verbände.<br />
Die in Garmisch-Partenkirchen 2018 gestartete<br />
Initiative zu Veterinary Public<br />
Health wurde weiterentwickelt (siehe gesonderten<br />
Bericht auf dieser Seite).<br />
Außer der Beitragserhöhung (siehe Seite 3)<br />
wurden folgende Beschlüsse gefasst:<br />
• Der seit 2008 bestehende Arbeitskreis<br />
„Didaktik und Kommunikationskompetenz“<br />
wurde umbenannt in „Didaktik<br />
und Kommunikation“ und als 40.<br />
Fachgruppe der <strong>DVG</strong> anerkannt. Die<br />
neue Fachgruppe wurde dem Arbeitsgebiet<br />
„Grundlagenwissenschaften“<br />
zugeordnet (siehe Seite 32).<br />
• Der Antrag der Fachgruppe „Pferdemedizin“<br />
auf Gründung einer Arbeitsgruppe<br />
„Pferdeophthalmologie“ wurde begrüßt<br />
und angenommen. Die Gründung<br />
fand am 16. November auf dem <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress statt (siehe Seite 22).<br />
Neuerungen in der <strong>DVG</strong>: <strong>DVG</strong>-Forum und Mitgliedsausweise<br />
• Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint ab dieser<br />
Ausgabe als Online-Version. In einer<br />
Umfrage per E-Mail bzw. per Post haben<br />
wir alle <strong>DVG</strong>-Mitglieder gefragt,<br />
welche Version des <strong>DVG</strong>-Forums sie<br />
bevorzugen. Ihrer Mitteilung entsprechend<br />
erhalten Sie die Online-Aus -<br />
gabe per Link oder die Print-Ausgabe<br />
per Post zugeschickt. Überlegungen<br />
hin zu mehr Nachhaltigkeit und veränderte<br />
Lesegewohnheiten haben uns zu<br />
dieser Entscheidung veranlasst. Wir<br />
würden uns sehr freuen, wenn Sie von<br />
der neuen Möglichkeit, das Forum auf<br />
diese Weise z. B. auch vom mobilen<br />
Endgerät aus zu nutzen, Gebrauch machen<br />
würden.<br />
Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie künftig<br />
statt der gedruckten die Online-Ausgabe<br />
(oder umgekehrt) erhalten möchten<br />
(forum@dvg.de).<br />
• Ab dem Jahr 2020 verzichtet die <strong>DVG</strong><br />
auf die Ausstellung von Mitgliedsausweisen.<br />
Bislang erhielt jedes Mitglied<br />
einen Ausweis aus Plastik, der drei Jahre<br />
gültig war. Mitglieder erhalten auf<br />
<strong>DVG</strong>-Veranstaltungen sowie auf Tagungen<br />
etlicher anderer Veranstalter (z. B.<br />
ATF) vergünstigte Teilnehmergebühren.<br />
Wer <strong>DVG</strong>-Mitglied ist, können wir bei<br />
<strong>DVG</strong>-Veranstaltungen per Datenabgleich<br />
mit der Mitgliederdatenbank<br />
leicht feststellen. Andere Veranstalter<br />
fragen die Teilnehmer entweder nach<br />
der Mitgliedsnummer (die dem Mitglied<br />
beim Eintritt in die <strong>DVG</strong> mitgeteilt<br />
wird und ggf. in der Geschäftsstelle<br />
nachgefragt werden kann) oder fragen<br />
direkt bei der <strong>DVG</strong> nach (wir geben<br />
Daten natürlich nur gemäß den Vorgaben<br />
der Datenschutz-Grundverordnung<br />
heraus). Daher kann auf die Ausweise<br />
verzichtet werden.<br />
Veterinary Public Health (VPH)<br />
Nachdem das 1. Meeting des Fachforums VPH im<br />
Rahmen der <strong>DVG</strong>-Tagung „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“ am 26.09.2018 in Garmisch-<br />
Partenkirchen stattfand (siehe auch Bericht im <strong>DVG</strong>-<br />
Forum 02/2018), wurden weitere Schritte unternommen.<br />
Das vorläufige VPH-Organisationsteam,<br />
bestehend aus PD Dr. Amely Campe (Hannover) und<br />
Prof. Dr. Norbert Mencke (Leverkusen) sowie vonseiten<br />
der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle PD Dr. Susanne Alldinger<br />
und Dr. Marion Selig, entwickelte Vorgaben für ein<br />
VPH-Logo, das inzwischen vorliegt (siehe Grafik). Eine<br />
Webseite ist im Aufbau. Die inhaltliche Arbeit, um<br />
die Bedeutung von VPH innerhalb von One Health und<br />
die Rolle der Veterinärmedizin bei der Verbesserung<br />
des menschlichen Wohlbefindens durch Optimierung<br />
der Tiergesundheit herauszustellen sowie die Verbindung<br />
zwischen Tier – Mensch – Umwelt aufzuzeigen,<br />
soll mit weiteren auf dem Gebiet der VPH engagierten<br />
Kolleginnen und Kollegen fortgeführt werden.<br />
4<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
Round Table zur Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses hatten<br />
<strong>DVG</strong> und Akademie für Tiergesundheit<br />
(AfT) Vertreter der tierärztlichen Ausbildungsstätten<br />
und der Bundestierärztekammer<br />
(BTK) zu einem „Round Table“ zur<br />
Zukunft des tierärztlichen wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses an veterinärmedizinischen<br />
Bildungsstätten eingeladen. Auch<br />
eine Vertreterin des Bundesverbandes Veterinärmedizinstudierender<br />
Deutschlands<br />
(bvvd) nahm teil.<br />
Mit dem „Round Table“ soll eine Plattform<br />
zu dem Problem, dass es zunehmend<br />
schwierig wird, Absolventen der Tiermedizin<br />
für die akademische Laufbahn zu gewinnen,<br />
geboten werden.<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Der „Round Table“ (v.l.n.r.): Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer (<strong>DVG</strong>, Justus-Liebig-Universität Gießen), Dr. Uwe Tiedemann (BTK), Dr. Sabine Schüller (AfT),<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann (AfT, Tierärztliche Hochschule Hannover), Kim Usko (bvvd), Prof. Dr. Arwid Daugschies (<strong>DVG</strong>, Universität Leipzig), Dr. Gerhard<br />
Greif (Tierärztliche Hochschule Hannover), PD Dr. Susanne Alldinger (<strong>DVG</strong>), Prof. Dr. Thomas Vahlenkamp (Universität Leipzig), Dr. Gerfried Zeller (AfT),<br />
Prof. Dr. Reinhard Straubinger (Ludwig-Maximilians-Universität München), PD Dr. Amely Campe (Tierärztliche Hochschule Hannover). Auf dem Foto fehlt<br />
Prof. Dr. Jörg Aschenbach (Freie Universität Berlin). Foto: <strong>DVG</strong><br />
frohe f<br />
Weihnachten ...<br />
Wir bedanken uns bei allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei den Förderern, Sponsoren<br />
und insbesondere den Mitgliedern der <strong>DVG</strong> für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr <strong>2019</strong>!<br />
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes, friedvolles und erfolgreiches Jahr 2020!<br />
Für den Vorstand der <strong>DVG</strong> e.V.<br />
Für die <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
<strong>DVG</strong> e.V.<br />
Friedrichstr. 17 • 35392 Gießen<br />
0641-24466 • 0641-25375<br />
info@dvg.de • www.dvg.de<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 5
Anästhesie-Fortbildungen 2020<br />
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Anästhesie bei Hund und Katze für Tierärzte<br />
Narkose und Narkosemonitoring<br />
Anästhesie bei Heimtieren für Tierärzte<br />
Praktischer Workshop zur Narkose<br />
Intensivwoche Anästhesie für TFA<br />
Narkose von A - wie Anamnese - bis Z - wie Zwischenfall<br />
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Anästhesie Kleintier - Modul 1<br />
Grundlagen der Narkose<br />
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Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter<br />
www.berliner-fortbildungen.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft e.V.<br />
Präsident:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer<br />
Vizepräsident, Schatzmeister:<br />
Prof. Dr. Arwid Daugschies<br />
ISSN 1861-907X<br />
Redaktion: <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
PD Dr. Susanne Alldinger und<br />
Dr. Marion Selig<br />
Friedrichstr. 17, 35392 Gießen<br />
Tel.: 0641-24466, Fax: 0641 25375<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Registergericht Gießen<br />
Handelsregister Nr. HRB 3877<br />
Abbildungen Titelseite:<br />
PerseoStudio, stock.adobe.com<br />
Grafik: <strong>DVG</strong><br />
Verlag:<br />
Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH<br />
Friedrichstr. 17, 35392 Gießen<br />
Tel.: 0641 24466, Fax: 0641 25375<br />
Druck und Bindung:<br />
Druckerei Bender GmbH<br />
Hauptstr. 27, 35435 Wettenberg<br />
Tel.: 0641 9849960, Fax: 0641 98499620<br />
E-Mail: info@druckerei-bender.de<br />
Internet: www.druckerei-bender.de<br />
Layout / Bildbearbeitung:<br />
FORM UND PRODUKTION<br />
Bernd Burkart<br />
www.form-und-produktion.de<br />
Anzeigen:<br />
<strong>DVG</strong> Service GmbH, Telefon 0641 24466<br />
forum@dvg.de<br />
Das <strong>DVG</strong>-Forum erscheint in einer Onlinesowie<br />
in einer Print-Ausgabe.<br />
Auflage der Print-Ausgabe: 2.000<br />
Erscheinungsweise: zweimal jährlich<br />
Mediadaten:<br />
www.dvg.de t Über uns t <strong>DVG</strong>-Forum<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01. 10. <strong>2019</strong><br />
Die Verantwortlichkeit für den Inhalt der<br />
Beiträge liegt bei den Verfassern. Der auszugsweise<br />
Abdruck ist unter Angabe der<br />
Quelle gestattet. Die Übersendung eines<br />
Belegexemplars wird erbeten.<br />
Berufs-, Status- und Funktionsbezeichnungen<br />
im <strong>DVG</strong>-Forum gelten jeweils in<br />
männlicher und weiblicher Form.<br />
6<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
KONS<br />
LIAR<br />
Labor<br />
Ausschreibung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren<br />
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Die laborgestützte Diagnostik von Infektionskrankheiten<br />
ist ein wesentlicher<br />
Schritt im Rahmen ihrer Bekämpfung. Von<br />
besonderer Bedeutung ist dabei eine hohe<br />
Qualität der Diagnostik, für die Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
notwendig sind.<br />
Im Falle von nach dem Tiergesundheitsgesetz<br />
anzeigepflichtigen Tierseuchen<br />
oder meldepflichtigen Tierkrankheiten<br />
sind dafür am Friedrich-Loeffler-Institut<br />
Nationale Referenzlabore eingerichtet.<br />
Nationale Referenzlabore nach Lebensmittelrecht<br />
(EU-Kontrollverordnung 2017/625)<br />
sind am Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
angesiedelt.<br />
Mit dem Inkrafttreten des Tiergesundheitsgesetzes<br />
ist eine unabhängige Qualitätskontrolle<br />
der Diagnostik von nicht anzeige-,<br />
melde- oder mitteilungspflichtigen<br />
tierpathogenen Erregern nicht mehr vorgeschrieben.<br />
Diese Lücke soll durch Konsiliarlabore<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) geschlossen<br />
werden. Zu <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren können<br />
Labore ernannt werden, wenn sie über Expertise<br />
und Reputation in der Diagnostik<br />
des Erregers verfügen. Die Ernennung erfolgt<br />
Erreger-spezifisch und ist an die Person<br />
des Laborleiters gebunden. Eine formale<br />
Akkreditierung des Labors ist gewünscht,<br />
aber keine Voraussetzung.<br />
Die Aufgaben des <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabors<br />
umfassen unter anderem die Qualitätssicherung<br />
der Diagnostik des Erregers und<br />
der von ihm verursachten Infektion z.B.<br />
durch die Bereitstellung von Referenzmaterial<br />
oder die Durchführung von Ringversuchen,<br />
die Weiter- und Neuentwicklung<br />
diagnostischer Verfahren, eine Mitwirkung<br />
bei der epidemiologischen Bewertung des<br />
Erregers, die Durchführung von wissenschaftlichen<br />
Studien zum Erreger und die<br />
fachliche Beratung von Tierärztinnen und<br />
Tierärzten, Tiergesundheitsdiensten, tiermedizinischen<br />
Fachgesellschaften, der Veterinärbehörden<br />
der Länder, des Bundesministeriums<br />
für Ernährung und Landwirtschaft,<br />
der Bundesforschungsinstitute<br />
und -ämter sowie ähnlicher Einrichtungen.<br />
Die Ernennung erfolgt durch den Vorstand<br />
der <strong>DVG</strong> nach Ausschreibung und<br />
Bestenauswahl unter den Bewerber/innen.<br />
Die Ernennung ist auf vier Jahre befristet.<br />
Die fachliche Bewertung der Anträge erfolgt<br />
durch die dafür zuständige <strong>DVG</strong>-Kommission.<br />
Einzelheiten der Ausschreibung, Bewerbung<br />
und Ernennung sind in der Geschäftsordnung<br />
der Kommission für die<br />
Einrichtung von <strong>DVG</strong>-Konsiliarlaboren<br />
ausgeführt. Die Ordnung ist auf der Homepage<br />
der <strong>DVG</strong> (www.dvg.de, Konsiliarlabore)<br />
einzusehen.<br />
Die <strong>DVG</strong> schreibt aktuell folgende Konsiliarlabore<br />
aus:<br />
• Konsiliarlabor für Yersinia spp. in Lebensmitteln<br />
• Konsiliarlabor für Vibrio spp. in Lebensmitteln<br />
• Konsiliarlabor für intestinale Nematoden<br />
bei Tieren<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den<br />
erforderlichen Unterlagen (siehe Anhang 1<br />
der o. g. Geschäftsordnung) vorzugsweise<br />
als pdf per E-Mail an:<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Friedrichstr. 17<br />
35392 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Bewerbungsende ist der 29.02.2020.<br />
Webseite der <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabore unter www.dvg.de, Konsiliarlabore.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 7
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress – groß, aber fein<br />
Mit einem Besucherrekord ist der <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress <strong>2019</strong> zu Ende gegangen. Vom<br />
14. bis 17. November nahmen rund 2.500<br />
registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
an den Veranstaltungen des Kongresses<br />
im Estrel Convention Center in Berlin<br />
teil. In Seminaren, Vorträgen und Workshops<br />
informierten sie sich über aktuelle<br />
Themen und Methoden in der Tiermedizin,<br />
tauschten sich aus und trafen renommierte<br />
Referenten. Insgesamt 15 der inzwischen<br />
40 Fachgruppen der <strong>DVG</strong> sowie<br />
mehrere Arbeitsgruppen waren mit Veranstaltungen<br />
am Kongress beteiligt und vermittelten<br />
ein Bild von der Vielfältigkeit des<br />
tiermedizinischen Berufes und den zahlreichen<br />
Aufgaben, die Tierärztinnen und<br />
Tierärzte zum Wohl von Tier und Mensch<br />
erfüllen. Eine beschwingte, konstruktive<br />
und angenehme Atmosphäre durchzog<br />
das Estrel Convention Center und ließ den<br />
Bewährter Tagungsort: Estrel Convention Center.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer eröffnete den Kongress. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Kongress zu einem besonderen Ereignis<br />
werden – eben groß, aber fein.<br />
Insbesondere auf diesem Kongress<br />
war zu spüren, dass die Vision der beiden<br />
Gießener Professoren und Gründerväter<br />
der <strong>DVG</strong>, Herbert Haupt und Elmar Roots,<br />
Wirklichkeit geworden ist: Beide hatten<br />
1949, also vor 70 Jahren, dazu aufgerufen,<br />
eine wissenschaftliche Gesellschaft zu<br />
gründen und in einem regelmäßig wiederkehrenden<br />
Kongress darzulegen, „welche<br />
Ergebnisse wir hatten, welche Ziele wir<br />
verfolgen“ 1 . Zwei Jahre später, 1951, wurde<br />
die <strong>DVG</strong> gegründet – und hat sich bis heute<br />
zu einer der größten veterinärmedizinischen<br />
Dachorganisationen entwickelt, die<br />
sich mit allen Gebieten der Tiermedizin befasst.<br />
1 Haupt, H., Roots, E. (1949): Zur Gründung der<br />
Wissenschaftlichen Vereinigung Deutscher<br />
Tierärzte und zur Notwendigkeit eines<br />
Deutschen Tierärztlichen Kongresses. In:<br />
Deutsche Tierärztliche Wochenschrift 56,<br />
213–214.<br />
Eröffnung und Festvortrag „life<br />
challenge“<br />
Der Präsident der <strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
Martin Kramer (Gießen), eröffnete den<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2019</strong>. Auch die Kongresspräsidentin<br />
des 65. Jahreskongresses<br />
der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
(DGK-<strong>DVG</strong>), Prof. Dr. Michaele Alef<br />
(Leipzig), begrüßte die Teilnehmer und<br />
stellte das Leitmotiv des DGK-<strong>DVG</strong>-Kongresses<br />
vor: „Es gibt keine Probleme, nur<br />
Herausforderungen! Von Katastrophen,<br />
Beinahe-Katastrophen und deren Management“,<br />
das auch der Festredner Univ.-Prof.<br />
Prof. h. c. Dr. Dr. Dr. h. c. Reinhard Schnettler<br />
(Gießen) in seinem Vortrag „Herausforderungen<br />
meistern – Probleme bewältigen<br />
– Ziele erreichen – life challenge“<br />
aufgriff. Ebenso beeindruckend wie berührend<br />
schilderte er seinen Lebensweg als<br />
Veterinär- und Humanmediziner sowie<br />
Unfallchirurg und beschrieb, wie er selbst<br />
in eine existentielle Katastrophe geriet. Als<br />
am 25. April 2015 die Erde in Nepal bebte,<br />
stieg Reinhard Schnettler gerade vom über<br />
6.000 Meter hohen Island Peak im Hima-<br />
8<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Auch die Kongresspräsidentin des 65. DGK-<strong>DVG</strong>-Jahreskongresses,<br />
Prof. Dr. Michaele Alef, begrüßte die Teilnehmer. Foto: Milena Schlösser/<strong>DVG</strong><br />
Der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress war sehr gut besucht. Foto: <strong>DVG</strong><br />
laya ab. Bei diesem Erdbeben und mehreren<br />
Nachbeben starben über 8.800 Menschen,<br />
mehr als 22.000 wurden verletzt,<br />
800.000 Häuser wurden zerstört. Auf seinem<br />
einwöchigen, sehr beschwerlichen<br />
Weg nach Kathmandu erlebte Reinhard<br />
Schnettler die Zerstörungen und das Leid<br />
hautnah mit. In Kathmandu war er als Unfallchirurg<br />
im Einsatz und organisierte die<br />
Beschaffung dringend benötigter Materialien,<br />
denn es mangelte an einfachsten Dingen.<br />
Der Festredner schilderte eindrücklich<br />
die bis dahin nie erlebte Dimension einer<br />
Katastrophe, für die er als Unfallchirurg<br />
zwar ausgebildet war, die sich in der Realität<br />
jedoch völlig anders darstellte und anfühlte<br />
als in Übe-Szenarien. Bezeichnend<br />
für sein Engagement ist, dass er sich direkt<br />
nach der Beendigung seines Vortrags auf<br />
den Weg zum Flughafen machte, um in<br />
Südamerika Kinder mit schwerwiegenden<br />
postoperativen Komplikationen zu behandeln.<br />
65. DGK-<strong>DVG</strong>-Jahreskongress<br />
Das Hauptthema des DGK-<strong>DVG</strong>-Jahreskongresses<br />
„Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen!<br />
Von Katastrophen, Beinahe-Katastrophen<br />
und deren Management“<br />
zog sich als roter Faden durch das Programm.<br />
Aus diesem Blickwinkel wurden<br />
die verschiedenen Fachgebiete der Kleintiermedizin,<br />
wie z. B. Kardiologie, Neurologie,<br />
Intensivmedizin, Innere Medizin,<br />
Onkologie sowie Heimtiere und Exoten betrachtet.<br />
Praxisnahe Seminare rundeten<br />
das Programm ab. Erstmals wurde das Seminar<br />
„Recover CPR Rescue and Instructor<br />
Certification Course” angeboten, in dem<br />
es um die kardiopulmonale Reanimation<br />
von Hunden und Katzen ging. An lebensnahen<br />
Tier-Simulatoren übten die Teilnehmer<br />
in realistischen Szenarien u. a. die<br />
Herz-Lungen-Wiederbelebung.<br />
Rinder, Pferde und Bienen<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses fand<br />
der 13. Berlin-Brandenburgische Rindertag<br />
(BBR) zum Thema „Digitalisierung in der<br />
Rindermedizin“ statt.<br />
Eine eigene Tagung widmete sich der<br />
Pferdeophthalmologie. Im Anschluss an<br />
die Tagung wurde die Arbeitsgruppe Pferdeophthalmologie<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Pferdekrankheiten“ gegründet (siehe<br />
auch Seite 22).<br />
Festredner Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. Dr. Dr. h.c.<br />
Reinhard Schnettler. Foto: Milena Schlösser/<strong>DVG</strong><br />
Tagungsleiter und Organisatoren (v.l.n.r.): PD Dr. Nadine Paßlack, Brigitta Smit-Fornahl, Prof. Dr. Michaele<br />
Alef, Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer, Antje Blättner, Dr. Lorenz Schmid, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard,<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer, Prof. Dr. Melanie Hamann. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 9
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Die Industrieausstellung bot bewährte und innovative Produkte.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Mit einer Veranstaltung zu Bienen wurde<br />
zudem auch den „kleinsten Nutztieren“<br />
Rechnung getragen (siehe auch Seite 27).<br />
Während des Kongresses tagte auch der <strong>DVG</strong>-Vorstand (v.l.n.r.):<br />
Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer, Prof. Dr. Arwid<br />
Daugschies, PD Dr. Susanne Alldinger, Prof. Dr. Michael Pees, Prof. Dr.<br />
Nicole Kemper, Prof. Dr. Karl-Heinz Waldmann, Prof. Dr. Dr. Michael Erhard,<br />
Prof. Dr. Thomas Alter. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Weitere Tagungen<br />
Auch die Tagungen folgender Fachgruppen<br />
fanden unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
statt:<br />
• Die Fachgruppe „Veterinärmedizinische<br />
Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin<br />
und Schmerztherapie (VAINS)“<br />
führte ihre 5. Jahrestagung durch.<br />
• Die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) bot wieder die<br />
Sessions „Basics: Praktisch und konkret“<br />
sowie „Advanced: Dental Updates“<br />
an.<br />
• Die Fachgruppe „Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention“ befasste sich u. a.<br />
mit dem Management von Herdenschutzhunden.<br />
• Eine eigene Tagung führte auch die<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ durch; die<br />
Abstracts finden Sie in der Rubrik „Fachgruppe<br />
im Fokus“ auf den Seiten 42–57.<br />
• Erstmals nach mehreren Jahren tagte<br />
die Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“ und ging<br />
u. a. auf Behandlungsmöglichkeiten bei<br />
chronischen Infektionen und bei Wundheilungsstörungen<br />
ein (Seite 28).<br />
• Die Fachgruppen „Virologie und Viruskrankheiten“<br />
sowie „Bakteriologie und<br />
Mykologie“ stellten im Workshop „Diagnostik<br />
von Infektionserregern“ die<br />
<strong>DVG</strong>-Konsiliarlabore vor (Seite 32).<br />
• Die Fachgruppe „Tropenveterinärmedizin<br />
und internationale Tiergesundheit“<br />
führte die spannende Tagung „Diversität<br />
ist unsere Spezialität“ durch, in der<br />
u. a. eine Podiumsdiskussion zur Tiergesundheit<br />
und Entwicklungszusammenarbeit<br />
stattfand (Seite 35).<br />
• Unter dem Motto „Zukunft braucht<br />
Vergangenheit“ war die „Bedeutung der<br />
Geschichtsforschung für die Tiermedizin“<br />
das Thema bei der Fachgruppe „Geschichte<br />
der Veterinärmedizin“.<br />
• Eine Tagung der Tierärztekammer Berlin<br />
für Tierärztinnen und Tierärzte im<br />
öffentlichen Dienst, ein gemeinsamer<br />
Workshop des Bundesverbandes praktizierender<br />
Tierärzte und der <strong>DVG</strong> sowie<br />
Veranstaltungen speziell für Studierende<br />
und für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte ergänzten das Programm.<br />
Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses<br />
Der <strong>DVG</strong>-Vet-Congress bietet in mehreren<br />
Veranstaltungen insbesondere Nachwuchswissenschaftlern<br />
die Möglichkeit,<br />
die Ergebnisse ihrer Forschung vorzustellen.<br />
So finden auf jedem Kleintierkongress<br />
die Vortragssession „Freie Vorträge“ sowie<br />
eine Posterausstellung statt. Das Future<br />
Board der DGK-<strong>DVG</strong>, ein fünfköpfiges Gremium,<br />
das aus je einem Nachwuchswissenschaftler<br />
der fünf veterinärmedizini-<br />
Gut gelaunt und nicht aus der Ruhe zu bringen: das Technik-Team im Referentenraum (v.l.n.r.):<br />
Dr. Norbert Langen, Dr. Ellen Reimann, Dr. Gabriel Wurtinger, Dr. Thorsten Förnges.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
10<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
Der kopfstehende Berliner Bär im Innenhof des Estrel. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Auf dem Kongress stand wieder eine Kongress-<br />
App zur Verfügung. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
schen Ausbildungsstätten in Deutschland<br />
besteht, moderierte diese Veranstaltungen,<br />
wählte die besten freien Vorträge und<br />
Poster aus und nahm die Preisverleihungen<br />
vor.<br />
Die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Chirurgie“ bot<br />
mit ihrer Tagung ein Forum für Nachwuchswissenschaftler<br />
auf allen Gebieten<br />
der Kleintierchirurgie und angrenzenden<br />
Gebieten an. Auch hier gab es Preise für die<br />
besten Vorträge (siehe Seite 59).<br />
Preise und Auszeichnungen<br />
Auf der Eröffnungsveranstaltung wurde<br />
Prof. Dr. Reinhold Rudolf Hofmann (Baruth/<br />
Mark) mit dem Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />
der <strong>DVG</strong> für sein wissenschaftliches<br />
Lebenswerk gewürdigt. Den<br />
Bruns-Preis erhielten Prof. Dr. Marion<br />
Das Team von CSM, dem Veranstaltungspartner<br />
der <strong>DVG</strong>, sorgte für einen reibungslosen Ablauf<br />
des Kongresses. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Schmicke (Halle-Wittenberg) und PD Dr.<br />
Matthias Eddicks (München). Im Rahmen<br />
des Gesellschaftsabends erhielt PD Dr. Nadine<br />
Paßlack (Berlin) den Förderpreis der<br />
DGK-<strong>DVG</strong> für ihre herausragende klinischwissenschaftliche<br />
Arbeit auf dem Gebiet<br />
der Tierernährung. Berichte zu den Preisverleihungen<br />
mit Nennung aller Preisträger<br />
finden Sie auf den Seiten 58–61.<br />
65. VET-Messe<br />
Die 65. VET-Messe war steter Anziehungspunkt<br />
und Kristallisationskern für neue<br />
Kontakte. Über 100 Aussteller präsentierten<br />
bewährte und innovative Produkte sowie<br />
Praxisequipment, Fachbücher und<br />
Dienstleistungen.<br />
Kongress-App<br />
Auch in diesem Jahr konnten die Teilnehmer<br />
eine Kongress-App nutzen, die u. a. Informationen<br />
zum Programm und zu den<br />
Referenten sowie die Abstracts der Vorträge<br />
enthielt. Interaktive Raumpläne halfen<br />
dabei, die Räume der Veranstaltungen zu<br />
finden sowie auch die Aussteller auf der<br />
VET-Messe.<br />
Gesellschaftsabend<br />
Im bewährten Estrel Festival Center traten<br />
diesmal bei einem exzellenten Dinner<br />
die „Stars in Concert“ Robbie Williams,<br />
Jennifer Lopez und Tina Turner auf. Im Anschluss<br />
sorgte die Berliner Live-Band<br />
„Nightshift“ für beste Stimmung.<br />
Großes Dankeschön<br />
Ein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmer,<br />
Referenten, Helfer und an unseren<br />
Veran staltungspartner CSM in Gröbenzell!<br />
Wir danken außerdem ganz besonders den<br />
Premiumsponsoren Bayer, Boehringer Ingelheim,<br />
Hill’s Pet Nutrition, MSD Tiergesund<br />
heit und Selectavet sowie den<br />
Hauptsponsoren AniCura, Ceva, Mars und<br />
Vet-Concept. Ohne Ihre großzügige Unterstützung<br />
wäre die Durchführung eines<br />
Kongresses in dieser Größenordnung<br />
kaum möglich!<br />
Im kommenden Jahr findet der <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress vom 15. bis 17. Oktober statt –<br />
das <strong>DVG</strong>-Team freut sich schon!<br />
PD Dr. Susanne Alldinger<br />
Dr. Marion Selig<br />
Fotos Seiten 12-15: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
(außer: S. 12, 3. Reihe und 4. Reihe links, S. 13,<br />
2. Reihe rechts und 3. Reihe links, S. 15: 4.<br />
Reihe rechts: <strong>DVG</strong>)<br />
Bildergalerien finden Sie unter:<br />
http://www.dvg-vet-congress.de/<br />
Die Tagungsbände können in der <strong>DVG</strong>-<br />
Geschäftsstelle bestellt werden (siehe Seite<br />
57).<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 11
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
12<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 13
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
14<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
<strong>DVG</strong> ALLGEMEIN<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 15
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
„Katzen sind anders!"<br />
AG Katzenmedizin<br />
der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Die 3. Kölner Thementage „Patient Katze“<br />
der AG Katzenmedizin der DGK-<strong>DVG</strong> fanden<br />
am 5. und 6. Oktober im Maternushaus<br />
statt und waren auf riesiges Interesse<br />
gestoßen: Über 230 Tierärztinnen und<br />
Tierärzte sowie fast 80 Tiermedizinische<br />
Fachangestellte hatten sich angemeldet.<br />
Die Workshops für Tierärzte und TFA waren<br />
innerhalb kürzester Zeit ausgebucht<br />
und spontane Interessenten hatten keine<br />
Chance mehr „reinzurutschen“. Dr. Angelika<br />
Drensler, Elmshorn, Vorsitzende der<br />
AG Katzenmedizin, freute sich über den<br />
regen Zulauf.<br />
Erstmals gab es in diesem Jahr bei den<br />
Kölner Thementagen auch eine Posterausstellung<br />
mit Prämierung der besten Poster.<br />
„Wir machen uns als Fachgruppe viele<br />
Gedanken, wie wir die Kollegen in der Praxis<br />
unterstützen können – und das ist mit<br />
dieser Tagung wieder gut gelungen", lobte<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Andreas<br />
Moritz, Gießen, in seiner Begrüßung das<br />
Programm. Insbesondere das Workshop-<br />
Konzept für die Tiermedizinischen Fachangestellten<br />
und die Zusammenstellung<br />
der wissenschaftlichen Vorträge durch<br />
Dr. Angelika Drensler fanden seine Anerkennung.<br />
Von großen Katzen und kranken<br />
Stubentigern<br />
Das wissenschaftliche Programm beschäftigte<br />
sich – so jedenfalls fasste das Angelika<br />
Drensler zusammen – mit den „Rätseln,<br />
die die internistischen Erkrankungen<br />
der Katze uns häufig aufgeben“. Das Motto<br />
„Katzen sind anders", zog sich dabei wie<br />
ein roter Faden durch die Vorträge.<br />
Und die begannen mit ganz großen<br />
Katzen: In seinem Festvortrag „Löwen:<br />
Große Katzen – kleine Überlebenschancen“<br />
gab Dr. Ludwig Siefert Einblicke in das<br />
„Uganda Carnivore Program“, das sich um<br />
den Schutz der großen Raubtiere in dem<br />
ostafrikanischen Land bemüht. Siefert, gebürtiger<br />
Hesse, lebt und arbeitet seit 1972<br />
in Uganda. Der Tierarzt kümmert sich im<br />
Queen Elizabeth Nationalpark neben Leoparden<br />
oder Hyänen vor allem um die Löwen,<br />
und deren Zahl nimmt rapide ab: Waren<br />
es vor 50 Jahren noch 20.000 Tiere,<br />
konnten in den letzten Jahren nur noch<br />
15.000 Tiere in 46 Populationen gezählt<br />
werden. Hauptursache ist neben dem Verlust<br />
der Lebensräume das Vergiften der<br />
Raubkatzen durch Rinderzüchter, die ihre<br />
Herden gefährdet sehen. „Wir Tierärzte<br />
helfen auf vielerlei Weise: Wir überwachen<br />
die Tiere mittels Peilsendern und warnen<br />
dann die Viehhalter im Vorfeld, wir klären<br />
auf und wecken ein Bewusstsein für die<br />
Notlage der Löwen und natürlich kümmern<br />
wir uns um kranke oder verletzte Tiere“,<br />
führte Ludwig Siefert aus.<br />
Vortragsprogramm und Seminare<br />
Weitere Vorträge befassten sich beispielsweise<br />
mit Pankreatitis, Fieber und der Labordiagnostik<br />
der Niere – die Referenten<br />
stellten dabei jeweils die Besonderheiten<br />
vom „Patient Katze“ im Vergleich zum<br />
Hund heraus und zeigten auf, wie sehr sich<br />
die Tierarten bezüglich klinischer und physiologischer<br />
Parameter unterscheiden.<br />
Eine besondere Herausforderung für Tierärzte<br />
stellten dabei die felinen Myokarderkrankungen<br />
dar. So gab Dr. Imke März,<br />
Hofheim, in ihrem Vortrag zu bedenken,<br />
dass die kardialen Veränderungen sehr heterogen<br />
seien und bis zu 77 Prozent der<br />
herzkranken Katzen von ihren Besitzern als<br />
klinisch unauffällig eingeschätzt würden.<br />
Am zweiten Tagungstag konnten die<br />
Tierärzte dann zwei vierstündige Intensivseminare<br />
besuchen. In der Masterclass<br />
„Chronischer Durchfall und Ikterus bei der<br />
Katze“ wurde zunächst das Problem<br />
Großes Interesse an den Kölner Thementagen.<br />
Dr. Sarah Rösch (links) erläutert Yvonne Lambach und Prof. Dr. Andreas<br />
Moritz ihr Poster.<br />
16<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
„Chronischer Durchfall“ anhand realer Fälle<br />
besprochen. Der „Ikterus bei der Katze“<br />
wurde dann in einem interaktiven Fall aufgearbeitet.<br />
Die Diagnostik und Therapie<br />
von Cholangiohepatitis wurden mit neuesten<br />
Daten der Literatur ergänzt. Das Seminar<br />
„Cats: Fälle, Fälle, Fälle“ befasste<br />
sich mit verschiedenen klinischen Fällen<br />
aus der Katzenpraxis, die systematisch<br />
und Schritt für Schritt problemorientiert<br />
besprochen wurden.<br />
Tiermedizinische Fachangestellte<br />
konnten an einem Vortragsprogramm sowie<br />
an einem Intensivseminar unter dem<br />
Motto „Schwierige Fälle – gute Lösungen –<br />
gemeinsam erarbeitet" teilnehmen.<br />
Nele Thiesfeld (rechts) erhielt den Preis der<br />
Fachjury von Dr. Angelika Drensler.<br />
Posterausstellung<br />
In den Pausen dicht umlagert waren die<br />
neun ausgestellten Poster. Vielleicht auch,<br />
weil es eine Premiere im doppelten Sinne<br />
war: Erstmals gab es auf den Kölner Thementagen<br />
auf Initiative von Yvonne Lambach,<br />
stellvertretende Vorsitzende der AG<br />
Katzenmedizin, eine Posterausstellung,<br />
und diese wurde dann auch noch durch<br />
eine Jury und das Tagungspublikum bewertet.<br />
Der Preis der Fachjury ging an Nele<br />
Thiesfeld, Hannover (Vergleich von Methadon<br />
und Levomethadon in als äquipotent<br />
angenommenen Dosierungen bezüglich<br />
ihrer Effekte auf die Minimale Alveoläre<br />
Konzentration von Sevofluran bei Katzen).<br />
Den Publikumspreis teilten sich bei<br />
Punktegleichstand Dr. Sarah Rösch, Leipzig<br />
(Endoskopische und computertomographische<br />
Untersuchungen der oberen<br />
Atemwege bei Katzen mit Pathologien der<br />
oberen Atemwege), und Dr. Katja Beyer,<br />
Düsseldorf, die mit dem Thema „Zubildung<br />
an der Membrana nictitans infolge<br />
einer Leishmaniose bei einem Europäisch-Kurzhaar-Kater“<br />
überzeugte. Die Siegerinnen<br />
konnten sich jeweils über ein<br />
Jahresabonnement der „Kleintierpraxis“<br />
sowie einen Büchergutschein, beides gestiftet<br />
von der Schlüterschen Verlagsgesellschaft,<br />
freuen.<br />
Industrieausstellung/Get together<br />
Nach dem Vortragsprogramm konnten<br />
sich die Tagungsteilnehmer beim Get together<br />
in der Industrieausstellung über<br />
Equipment, Produkte und Fachbücher speziell<br />
für die Katzenmedizin informieren.<br />
Sabine Poppe (Schlütersche Verlagsgesellschaft,<br />
links) und Yvonne Lambach (AG Katzenmedizin,<br />
rechts) mit den Gewinnerinnen des Publikumspreises<br />
Dr. Sarah Rösch (2.v.l.) und Dr. Katja Beyer (3.v.l.).<br />
Mit Getränken und kleinen Snacks ließen<br />
sie den interessanten Tag ausklingen.<br />
Die <strong>DVG</strong> und ihr Veranstaltungspartner<br />
CSM danken den Ausstellern und<br />
Sponsoren sowie dem Hauptsponsor Hill’s<br />
Pet Nutrition für die großzügige Unterstützung<br />
der Tagung!<br />
Die 4. Kölner Thementage finden am<br />
12. und 13. September 2020 statt. Thematisch<br />
wird es um die „Katze in der Notfallmedizin"<br />
gehen.<br />
Der Tagungsband mit den Abstracts<br />
der Vorträge kann für 10,00 Euro zzgl. 3,00<br />
Euro für Verpackung und Versand in der<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt werden<br />
(info@dvg.de, Fax 0641 25375).<br />
Claudia Pfister, <strong>DVG</strong><br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
9. CT-User-Meeting der AG Computertomographie der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Am 12. und 13. Oktober fand in München<br />
das 9. CT-User-Meeting der Arbeitsgruppe<br />
Computertomographie (AG-CT) der DGK-<br />
<strong>DVG</strong> statt. Tagungsort war der Hörsaal der<br />
Chirurgischen Tierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität.<br />
Nachdem im letzten Jahr Protokollempfehlungen<br />
zu Untersuchungen von Extremitäten,<br />
Kopf und Hals sowie Thorax und<br />
Trachea vorgestellt wurden, erwartete die<br />
rund 100 Teilnehmer in diesem Jahr der<br />
zweite Teil der Protokollempfehlungen zur<br />
optimalen CT-Darstellung und Auswertung<br />
von der Wirbelsäule, dem peripheren<br />
Nervensystem, den Lymphknoten, dem<br />
Abdomen und der Angiographie.<br />
Laut Dr. Andreas Brühschwein und Dr.<br />
Martin Zöllner vom Organisationskomitee<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 17
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
vor Ort ist ein Standard die nach derzeitigem<br />
Wissen sinnvollste Art und Weise eine<br />
Tätigkeit durchzuführen. Bei der Vielzahl<br />
variabler Untersuchungsparameter helfen<br />
standardisierte CT-Protokolle, die Qualität<br />
der Arbeit zu verbessern und individuelle<br />
Fehlentscheidungen zu minimieren. Ziel<br />
des diesjährigen Treffens war, jedem CT-<br />
User Empfehlungen an die Hand zu geben,<br />
mit der er seine CT-Protokolle optimieren<br />
und standardisieren kann. „CT-Untersuchungen<br />
sollen künftig einfacher, schneller<br />
und besser ablaufen!“<br />
Die AG-CT vergibt einen Forschungssowie<br />
einen Posterpreis. In diesem Jahr<br />
wurden ausgezeichnet:<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Andreas Moritz<br />
begrüßte die Teilnehmer. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Forschungspreis<br />
1. Preis: Katharina Haverkampf (Hannover):<br />
Validation of canine prostate volumetric<br />
measurements in computed tomography<br />
determined by slice addition technique<br />
using the Amira program<br />
2. Preis: Tobias Beck (München): Differences<br />
between µCT-imaging and conventional<br />
CT for the diagnosis of the middle and<br />
inner cat ear<br />
Posterpreis<br />
1. Preis: Dr. Yasamin Vali (Wien): Computed<br />
tomographic morphometry of the foramen<br />
magnum and the caudal cranial fossa<br />
in four breeds of dogs<br />
2. Preis: Helena Deroo (München): Morphologie<br />
der Arterien caniner Schultergliedmaßen<br />
in der CT-Angiographie<br />
Der Schlangenbrunnen – das Wahrzeichen vor<br />
dem Hörsaal in der Königinstraße in München.<br />
Foto: A. Moritz.<br />
3. Preis: Tanja Siegel (Leipzig): Craniomandibuläre<br />
Osteopathie in der CT-Diagnostik<br />
– Untypische Form<br />
Der Tagungsband kann für 14,80 Euro<br />
zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und Versand<br />
in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt<br />
werden (info@dvg.de, Fax: 0641 25375).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Unsere AG Lasermedizin veranstaltet jedes<br />
Jahr eine Fortbildungsveranstaltung für<br />
ihre Mitglieder und alle anderen, an der Lasermedizin<br />
Interessierten.<br />
2018 hatten wir einen erfolgreichen<br />
Kongress in Augsburg ausrichten können.<br />
Es wurde dort die Möglichkeit geboten,<br />
den Laserschein zu erwerben. Des Weiteren<br />
hatten nationale und drei amerikanische<br />
Referenten den Teilnehmern am Tag<br />
der Präsentationen die Einsatzgebiete und<br />
Anwendung des Dioden-Lasers im Vergleich<br />
zu dem CO2-Laser und die entsprechenden<br />
theoretischen Grundlagen vermittelt.<br />
Am letzten Kongresstag bestand<br />
für alle Teilnehmer die Möglichkeit, auch<br />
die praktische Anwendung der beiden Lasertechniken<br />
intensiv zu üben.<br />
In diesem Jahr fand unsere Veranstaltung<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
in Berlin statt. Als diesjähriges Thema hatten<br />
wir die photodynamische Therapie in<br />
der Medizin mit dem Dioden-Laser und<br />
anderen hochenergetischen Lichtquellen<br />
gewählt. Wir konnten wieder nationale Referenten<br />
und eine Referentin aus Italien zu<br />
diesem interessanten Themenkomplex<br />
engagieren. Besonders spannend waren<br />
die Vorträge von zwei humanmedizinischen<br />
Kollegen, die sich erfreulicherweise<br />
bereit erklärt hatten, ihr Wissen uns Veterinärmedizinern<br />
zu vermitteln. Dieser<br />
interfakultative Wissenstransfer aus der<br />
Humanmedizin ist für das Fachgebiet Lasermedizin<br />
in der Tiermedizin ausgesprochen<br />
wichtig, da es für uns auf diesem Gebiet<br />
der relativ jungen Technik in der Veterinärmedizin<br />
noch viel zu lernen gibt.<br />
Bereits jetzt haben wir unser Treffen<br />
für 2020 in Planung. Der Kongress wird erneut<br />
in Augsburg über drei Tage stattfinden<br />
und als Leitthema die dermatologische<br />
Anwendung des Lasers haben. Auch<br />
der Erwerb des Laserscheins wird erneut<br />
angeboten werden.<br />
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen<br />
gerne zur Verfügung und bedanke mich<br />
auch im Namen aller Beteiligten bei Ihnen<br />
für Ihre intensive Unterstützung unserer<br />
Arbeit in der AG Lasermedizin.<br />
Dr. Jochen Krüger, Krefeld<br />
1. Vorsitzender der AG Lasermedizin •<br />
18<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong> – Kleinsäugerspezialist gesucht?<br />
Tierärzte für Hunde und Katzen („Kleintierärzte“)<br />
gibt es viele. Aber wir alle wissen<br />
von den Schwierigkeiten, die Halter von Kaninchen,<br />
Nagern und Co. („Kleinsäuger“,<br />
„Heimtiere“) haben, Tierärzte zu finden, die<br />
auf die Behandlung und die besonderen<br />
Ansprüche dieser Tiere spezialisiert sind.<br />
Aus diesem Grund hat die AG Kleinsäuger<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> eine Spezialisten-Liste<br />
(„Tierärzte-Liste“) ins Leben gerufen, die<br />
monatlich aktualisiert, online für alle<br />
Nutzer abrufbar ist (www.dvg-kleinsaeuger.de).<br />
Auf der Liste sind Tierärzte nach<br />
Postleitzahlen geordnet aufgeführt (aktuell<br />
41), die sich nachweislich intensiv mit<br />
Foto: aleksandr - Fotolia.com<br />
dem Thema Kleinsäuger beschäftigen,<br />
sich weiterbilden und Mitglieder der AG<br />
Kleinsäuger sind.<br />
Da die AG Kleinsäuger mit der Liste<br />
eine Empfehlung für Tierärzte ausspricht,<br />
müssen spezielles Fachwissen, Qualitätsstandards<br />
sowie ständige Fort- und Weiterbildung<br />
sichergestellt und alle drei<br />
Jahre nachgewiesen werden. Eine Aufnahme<br />
durch „Kundenempfehlung“ ist nicht<br />
möglich und die Mitgliedschaft in der AG<br />
allein ist nicht ausreichend. Die Deutschen<br />
Tierärztekammern wurden bereits informiert<br />
und gebeten, die Informationen an<br />
die Fachtierärzte Heimtiere und die Träger<br />
der Zusatzbezeichnung Heimtiere/Kleinsäuger<br />
weiterzugegeben. Aktuell werden<br />
deutsche Kaninchen-, Nager- und andere<br />
Kleinsäuger-Foren angeschrieben, um die<br />
Liste publik zu machen und Kleinsäugerbesitzer<br />
darauf aufmerksam zu machen.<br />
Weitere Informationen für Tierärzte,<br />
die sich ebenfalls listen lassen möchten,<br />
sind unter dem genannten Link abrufbar.<br />
Im Mitgliederbereich der AG sind auch<br />
andere Informationen, wie Fortbildungstermine,<br />
Links, Literaturempfehlungen<br />
u. a. zu finden. Fragen zum Thema Diagnostik<br />
und Therapie beim Kleinsäuger (aktuell:<br />
705 Themen mit 2.694 Beiträgen)<br />
werden im verlinkten Unterforum Heimtiere<br />
des Fachforums Kleintier diskutiert<br />
(https://www.fachforum-kleintiere.de). Interessiert?<br />
Melden Sie sich gern in der<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle.<br />
q www.dvg-kleinsaeuger.de<br />
Dr. Jutta Hein, Augsburg<br />
Leiterin der AG Kleinsäuger<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
3. Augsburger Thementage „Kleinsäuger“ mit neuem<br />
Konzept und neuem Förderpreis<br />
Datum<br />
01.05.2020<br />
(13:00– 17:00 Uhr)<br />
02.05.2020<br />
(08:45 – 18:15 Uhr)<br />
03.05.2020<br />
(09:00 – 14:00 Uhr)<br />
3. Augsburger Thementage „Kleinsäuger“<br />
• Seminare TA: Fütterungsberatung und Rationskalkulation beim Kleinsäuger;<br />
Internistische Fallbesprechung; Zahnerkrankungen; Röntgen Thorax –<br />
Abdomen<br />
• Seminare TFA: Labordiagnostik; Praxismanagement<br />
• Vortragsprogramm „Rund um den Respirationstrakt“ für Tierärzte<br />
• Vortragsprogramm für Tiermedizinische Fachangestellte<br />
• Posterausstellung (Gabrisch-Zwart-Posterpreis)<br />
• Industrieausstellung<br />
• Get together (ab 18:15 Uhr)<br />
• freie Vorträge (Förderpreis Dechra) (neu)<br />
• Advanced Vortragsprogramm „Otitis“ mit anschließendem Round Table für<br />
Tierärzte (neu)<br />
• Mitgliederversammlung<br />
Vom 1. bis 3. Mai 2020 veranstaltet die AG<br />
Kleinsäuger mittlerweile zum dritten Mal<br />
im Haus St. Ulrich im Herzen von Augsburg<br />
die Thementage „Kleinsäuger“. Ein<br />
Grund für AG-Mitglieder und andere kleinsäugerinteressierte<br />
Tierärzte und Tiermedizinische<br />
Fachangestellte zusammenzukommen,<br />
um in entspannter Atmosphäre<br />
Gleichgesinnte zu treffen, von 21 hochkarätigen<br />
Referenten das Neueste aus der<br />
Kleinsäugermedizin zu erfahren und über<br />
den Tellerrand zu schauen (Pharmakologie,<br />
Homöopathie, Diagnostik, Otitis im<br />
Vergleich mit Hund und Katze etc.).<br />
Wie bereits in den Vorjahren gibt es<br />
wieder ein eintägiges Vortragsprogramm<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 19
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
für Tierärzte (Thema: „Rund um den Respirationstrakt“)<br />
sowie Seminare und parallel<br />
für Tiermedizinische Fachangestellte<br />
einen halben Tag mit Seminaren, eine Industrieausstellung<br />
und eine Posterausstellung<br />
mit Gabrisch-Zwart-Posterpreis<br />
der Schlüterschen Verlagsgesellschaft.<br />
Neu im kommenden Jahr sind am dritten<br />
Tag ein halbtägiges Advanced-Programm<br />
mit anschließendem Round Table für Tierärzte<br />
zum Thema „Otitis beim Kleinsäuger“,<br />
ein Block mit freien Vorträgen mit<br />
dem neu geschaffenen Preis der Dechra<br />
Veterinary Products Deutschland GmbH<br />
für den besten Kleinsäuger-Nachwuchsvortrag<br />
und die Mitgliederversammlung<br />
der AG Kleinsäuger.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Dr. Jutta Hein, Augsburg<br />
Tagungsleiterin<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
AG Kleinsäuger der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Aufruf zur Einreichung von Abstracts für Freie Vorträge und Poster<br />
3. Augsburger Thementage Kleinsäuger,<br />
1.–3. Mai 2020 im Tagungshotel Haus St.<br />
Ulrich, Augsburg<br />
Gabrisch-Zwart-Posterpreis<br />
Preis der Schlüterschen Verlagsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Dechra-Vortragspreis Kleinsäuger<br />
Preis der Dechra Veterinary Products<br />
Deutschland GmbH für den besten Kleinsäuger-Nachwuchsvortrag<br />
Schwerpunktthema: „Kleinsäuger“. Die<br />
DGK-<strong>DVG</strong> lädt Sie herzlich ein, Abstracts<br />
für freie Vorträge und Poster anlässlich der<br />
Augsburger Thementage einzureichen.<br />
Präsentiert werden sollen interessante<br />
Fallberichte und/oder neue Studienergebnisse<br />
aus der tierärztlichen Kleinsäugerpraxis.<br />
Die Posterpräsentation (Postergröße<br />
A0, ca. 90 x 120 cm) findet am 2. Mai<br />
in der Industrieausstellung statt, die<br />
freien Vorträge (Auswahl von 4 Vorträgen<br />
à 15 Min. inkl. Diskussion) am 3. Mai vor<br />
dem Advanced Programm.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat wird über<br />
die Annahme der Poster und die Auswahl<br />
der Vortragsthemen entscheiden. Angenommene<br />
Abstracts (Bekanntgabe bis<br />
Mitte März) werden im Tagungsband und<br />
in der Kleintierpraxis (peer reviewed) veröffentlicht<br />
und können somit auch als Veröffentlichung<br />
im Rahmen von Anträgen<br />
auf Zusatzbezeichnung/Fachtierarzt mit<br />
anerkannt werden. Die Bewertung der angenommenen<br />
Poster und Vorträge erfolgt<br />
auf der Tagung durch ein Gremium. In jeder<br />
Kategorie (Studien und Fallberichte)<br />
werden die besten drei Poster ausgewählt<br />
und nach der Mittagspause (je 3 Min.) von<br />
den Autoren vorgestellt. Die Prämierung<br />
der Poster findet am 2. Mai nach der Nachmittagskaffeepause<br />
statt, die Prämierung<br />
des besten Vortrags am 3. Mai vor dem Advanced<br />
Programm. Die besten Poster und<br />
der beste Vortrag können zudem als Originalarbeit<br />
publiziert werden.<br />
Bitte geben Sie Ihre Präferenz an: „Poster<br />
oder Vortrag“, „nur Poster“<br />
In Ergänzung zum Abstract senden Sie<br />
bitte Ihren Namen, vollständige Adresse,<br />
E-Mail, Telefon- und Faxnummer des/der<br />
präsentierenden Autors/Autorin, sowie<br />
einen kurzen Lebenslauf (max. 1 Seite).<br />
Deadline: 31. Januar 2020<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Online-Einreichung:<br />
www.csm-congress.de/<br />
abstracts/dgk-augsburg/<br />
(Hier finden Sie auch Hinweise zum Aufbau<br />
des Abstracts.)<br />
Informationen: www.dvg.de<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
Dr. Jutta Hein<br />
E-Mail: info@heimtieraerztin.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
CSM, Congress- & Seminarmanagement,<br />
Industriestr. 35, D-82194 Gröbenzell<br />
E-Mail: info@csm-congress.de •<br />
20<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Aufruf zur Einreichung von Abstracts für Freie Vorträge und Poster<br />
66. Jahreskongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kleintiermedizin<br />
15.–17. Oktober 2020<br />
Estrel Convention Center Berlin,<br />
Deutschland<br />
Schwerpunktthema:<br />
„Präventivmedizin – Gesundheit<br />
schützen, Heilung unterstützen!“<br />
Die DGK-<strong>DVG</strong> (GSAVA) lädt Sie herzlich ein,<br />
Abstracts für Freie Vorträge anlässlich des<br />
66. Jahreskongresses in Berlin einzureichen.<br />
Die Vortragspräsentationen sind<br />
auf 13 Minuten mit 2 Minuten Diskussion<br />
limitiert (bitte beachten: Die Freien Vorträge<br />
finden am Donnerstag, 15.10.2020,<br />
statt!). Weiterhin findet eine Posterpräsentation<br />
(Postergröße A0, ca. 90 x 120 cm)<br />
statt. Die Autoren der Poster werden zu<br />
bestimmten Zeiten gebeten, ihr Poster<br />
zu präsentieren und für die Beantwortung<br />
von Fragen zur Verfügung zu stehen.<br />
Ein wissenschaftlicher Beirat wird über die<br />
Annahme der Präsentationen entscheiden.<br />
Angenommene Abstracts werden<br />
dann sowohl im Tagungsband als auch in<br />
der „Kleintierpraxis“ (Print-Ausgabe) veröffentlicht.<br />
Zusätzlich werden die Abstracts<br />
auf die Webseite der Schlüterschen<br />
Verlagsgesellschaft im Bereich, der nur für<br />
Abonnenten der „Kleintierpraxis“ zugänglich<br />
ist, gestellt. Mit dem Einreichen Ihres<br />
Abstracts stimmen Sie diesen Veröffentlichungen<br />
zu.<br />
Geben Sie bitte Ihre 1. und 2. Präferenz<br />
an: Freier Vortrag, Posterpräsentation,<br />
KEIN Poster.<br />
Die Gliederung des Abstracts ist frei,<br />
muss jedoch Informationen zum Ziel der<br />
Studie, Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
enthalten. Formulierungen<br />
wie „die Resultate werden im Vortrag präsentiert/diskutiert“<br />
sind nicht akzeptabel.<br />
Einfache Tabellen sind innerhalb des vorgegebenen<br />
Raums möglich. Relevante Fallberichte<br />
werden im Einzelfall auch berücksichtigt.<br />
Die Länge des Abstracts ist auf<br />
250 Wörter begrenzt (ohne Titel und Autoren).<br />
In Ergänzung zum Abstract senden Sie<br />
bitte Ihren Namen, vollständige Adresse,<br />
E-Mail, Telefon- und Faxnummer des/der<br />
präsentierenden Autors/Autorin.<br />
q Deadline: 22. März 2020<br />
Abstracts, die nach diesem Datum eingereicht<br />
werden, finden keine Berücksichtigung.<br />
Ab Januar 2020 besteht die Möglichkeit<br />
einer Online-Einreichung auf folgender<br />
Webpage:<br />
https://www.csm-congress.de/abstracts/<br />
dvg-vet-congress-freie/<br />
Bitte nutzen Sie für die Erstellung der Abstracts<br />
die dort hinterlegte Formatvorlage.<br />
Bei inhaltlichen Fragen kontaktieren Sie<br />
bitte:<br />
• Prof. Dr. Barbara Kohn, Dipl. ECVIM-CA,<br />
Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere,<br />
FU Berlin, FB Veterinärmedizin,<br />
Oertzenweg 19b, 14163 Berlin<br />
kohn@vetmed.fu-berlin.de<br />
oder<br />
• Prof. Dr. Andreas Moritz, Dipl. ECVIM-CA,<br />
Klinik für Kleintiere, Innere Medizin,<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />
Frankfurter Str. 126, 35392 Gießen<br />
andreas.Moritz@vetmed.uni-giessen.de<br />
Bei technischen Fragen wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
• CSM, Congress & Seminar Management,<br />
Industriestr. 35, D-82194 Gröbenzell<br />
info@csm-congress.de<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR KLEINTIERMEDIZIN (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
FECAVA: Neues Board gewählt<br />
Im Rahmen des 25. Eurocongresses der FE-<br />
CAVA (Federation of European Companion<br />
Animal Veterinary Associations), der vom<br />
4. bis 7. September in St. Petersburg stattfand,<br />
wurde ein neuer FECAVA-Vorstand<br />
gewählt. Prof. Dr. Stephan Neumann (Göttingen),<br />
internationaler Repräsentant der<br />
DGK-<strong>DVG</strong>, wurde zum Schatzmeister gewählt!<br />
Die weiteren Board-Mitglieder: Dr. Denis<br />
Novak, Präsident (Serbien), Dr. Danny Holmes,<br />
Vizepräsident (Irland), Dr. Wolfgang<br />
Dohne, Senior Vizepräsident (UK), und Dr.<br />
Ann Criel, Honorary Secretary (Belgien).<br />
Prof. Dr. Stephan Neumann. Foto: privat<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 21
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
DEUTSCHE BUIATRISCHE GESELLSCHAFT (DBG-<strong>DVG</strong>)<br />
13. Berlin-Brandenburgischer Rindertag<br />
Dr. Dirk von Soosten bei seinem Vortrag<br />
„Sensoren zur kontinuierlichen Überwachung<br />
von Vitaldaten“. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Unter dem Dach des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
fand vom 15. bis 16. November der 13. Berlin-<br />
Brandenburgische Rindertag statt. Diese<br />
Veranstaltung wurde während 25 Jahren in<br />
zweijährigem Abstand von der Klinik für<br />
Klauentiere am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin erfolgreich<br />
durchgeführt. Seit diesem Jahr ist<br />
die Organisation auf die <strong>DVG</strong> übergegangen.<br />
Die Tagung in Berlin wurde von den<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppen „Deutsche buiatrische<br />
Gesellschaft“, „Reproduktionsmedizin“<br />
und „Tierernährung“ unter dem Schwerpunktthema<br />
„Digitalisierung in der Rindermedizin“<br />
organisiert. Neben Kurzvorträgen<br />
und einer Posterausstellung fanden<br />
Hauptvorträge zu den Themen „Was kann<br />
moderne Sensortechnik im Stall (nicht)?“,<br />
„Digitales Monitoring der Eutergesund-<br />
heit“, „Sensoren zur kontinuierlichen<br />
Überwachung von Vitaldaten“ und „Automatische<br />
Lahmheitserkennung bei Milchkühen“<br />
statt. Weiterhin konnten die Teilnehmer<br />
bereits am 14. November das<br />
Seminar „Immunologie für den Rinderpraktiker“<br />
besuchen.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
FACHGRUPPE „PFERDEKRANKHEITEN“<br />
AG Pferdeophthalmologie gegründet<br />
Die Gründungsmitglieder der AG Pferdeophthalmologie mit dem neu gewählten Leiter<br />
Prof. Dr. József Tóth (7. von rechts in der 1. Reihe) und seinem Stellvertreter Dr. Stefan Gesell-May<br />
(4. von rechts in der 2. Reihe). Foto: <strong>DVG</strong><br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
fand am 16. November eine Tagung der<br />
Fachgruppe „Pferdekrankheiten“ zum Themengebiet<br />
„Pferdeophthalmologie“ statt.<br />
Augenerkrankungen können starke Auswirkungen<br />
auf die Leistungsbereitschaft,<br />
Einsatzmöglichkeiten und auch auf das<br />
Wohlbefinden eines Pferdes haben. Unter<br />
der wissenschaftlichen Tagungsleitung<br />
von Prof. Dr. Michael Röcken (Gießen)<br />
und Prof. Dr. Dr. József Tóth (Dülmen) ging<br />
es u. a. um die Gestaltung einer Augen-<br />
Sprechstunde in der Pferdepraxis, um<br />
Möglichkeiten und Grenzen in der mobilen<br />
Pferdeophthalmologie, um Arzneimittelrecht,<br />
diagnostische Tipps und vieles<br />
mehr. Über 100 Tierärztinnen und Tierärzte<br />
nahmen teil und verdeutlichten damit<br />
den Bedarf an Fortbildungsmöglichkeiten<br />
in der Pferdeophthalmologie.<br />
Im Anschluss an die Tagung wurde die<br />
Arbeitsgruppe (AG) Pferdeophthalmologie<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Pferdekrankheiten“<br />
gegründet. Denn trotz der steigenden Bedeutung<br />
dieses Themengebietes gibt es<br />
kein Forum, in dem sich die an der Pferde-<br />
22<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ophthalmologie interessierten Kolleginnen<br />
und Kollegen austauschen und sich<br />
weiterbilden können.<br />
Zum Leiter der AG wurde Prof. Tóth gewählt,<br />
zu seinem Stellvertreter Dr. Stefan<br />
Gesell-May (München).<br />
Künftig wird die AG im zweijährigen<br />
Rhythmus eine Tagung auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
FACHGRUPPE „PFERDEKRANKHEITEN“<br />
Reitsportmesse Rhein-Main meets <strong>DVG</strong><br />
Auf der Reitsportmesse Rhein-Main, die<br />
vom 30. August bis 1. September in den<br />
Hessenhallen in Gießen stattfand, bot die<br />
Fachgruppe „Pferdekrankheiten“ der <strong>DVG</strong><br />
in Kooperation mit der Klinik für Pferde der<br />
Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen Vorträge<br />
für Tierärztinnen und Tierärzte an.<br />
Themenschwerpunkt des Vortragsprogramms,<br />
das am Samstag, den 31. August<br />
durchgeführt wurde, war die Kolik, eine der<br />
häufigsten Todesursachen bei Pferden. Die<br />
Vorträge auf der Reitsportmesse wurden<br />
von renommierten Experten der Pferdeklinik<br />
gehalten und befassten sich mit Diagnostik<br />
(z. B. Ultraschall und Blutuntersuchung)<br />
und Therapie (chirurgische und<br />
nichtchirurgische Maßnahmen) der Kolik<br />
sowie mit der Besprechung konkreter Fälle.<br />
Weiterhin standen die Pferdeklinik und<br />
die <strong>DVG</strong> an einem Messestand gemeinsam<br />
Congress abhalten. Die Tagung wird jeweils<br />
in den ungeraden Jahren durchgeführt.<br />
In den geraden Jahren findet der<br />
Internationale Kongress zur Pferdemedizin<br />
parallel zum <strong>DVG</strong>-Vet-Congress statt.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
mit der Internationalen Gesellschaft zur<br />
Funktionsverbesserung der Pferdezähne<br />
(IGFP) für Fragen der Messebesucher rund<br />
um die Pferdegesundheit zur Verfügung.<br />
Die Reitsportmesse Rhein-Main wurde<br />
2018 erstmals in den Gießener Hessenhallen<br />
durchgeführt. Bereits an dieser Veranstaltung<br />
waren Pferdeklinik und <strong>DVG</strong> mit<br />
einem gemeinsamen Messestand vertreten.<br />
Auch im kommenden Jahr wird die Fachgruppe<br />
mit Info-Ständen und Vortragsveranstaltungen<br />
auf Reitsportmessen vertreten<br />
sein:<br />
• 18.04.2020 auf der Reitsportmesse in<br />
Stuttgart<br />
• voraussichtlich am 12.09.2020 auf der<br />
Reitsportmesse in Gießen<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
•<br />
FACHGRUPPE „PFERDEKRANKHEITEN“<br />
4. Int. Kongress zur<br />
Pferdemedizin<br />
Am 16. und 17.10.2020 wird der 4. Internationale<br />
Kongress zur Pferdemedizin im Rahmen<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin<br />
stattfinden. Das Schwerpunktthema wird<br />
die Sportpferdemedizin sein. Wissenschaftliche<br />
Tagungsleiter sind Prof. Dr. Michael<br />
Röcken (Gießen), Prof. Dr. Heidrun Gehlen<br />
(Berlin) und Prof. Dr. Janina Burk (Gießen).<br />
Merken Sie sich diesen Termin schon vor!<br />
•<br />
Weitere Informationen:<br />
www.geva-gvms.org<br />
Der Leiter der Fachgruppe „Pferdekrankheiten“ Prof. Dr. Michael Röcken mit Referentin Prof. Dr. Kerstin<br />
Fey (2.v.r.) und den Helferinnen am Info-Stand. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 23
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „WILD-, ZOO- UND GEHEGETIERE“<br />
Gesundheitsbewertungen von marinen Säugern in der freien Wildbahn<br />
So lautete das Thema der 2. Tagung der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Wild-, Zoo- und Gehegetiere“,<br />
die vom 29. bis 30. August in Büsum<br />
stattfand. Tagungsort war das Institut für<br />
Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung<br />
(ITAW) der Tierärztlichen Hochschule<br />
Hannover, Standort Büsum. Die<br />
Leiterin des ITAW, Prof. Prof. h. c. Dr. Ursula<br />
Siebert, zugleich wissenschaftliche Tagungsleiterin,<br />
freute sich über das rege Interesse<br />
der Teilnehmer, die die Vorträge<br />
mit großer Aufmerksamkeit verfolgten,<br />
viele Fragen stellten und mitdiskutierten.<br />
Vortragsprogramm<br />
Nach Grußworten von Prof. Siebert und<br />
dem <strong>DVG</strong>-Präsidenten, Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
Martin Kramer (Gießen), startete das Vortragsprogramm<br />
mit der Präsentation „Veterinary<br />
Pathology as a Cetacean Conservation<br />
Tool“ von Prof. Antonio Fernández<br />
(Universität Las Palmas, Gran Canaria, ES),<br />
Veterinärpathologe und Wissenschaftler<br />
auf dem Gebiet der Meeressäuger. Prof.<br />
Fernández stellte dar, dass die Pathologie<br />
als diagnostisches Instrument zum Schutz<br />
und zum Erhalt von Walen eingesetzt<br />
werden kann. So hat er über etliche Jahre<br />
Hunderte an den Küsten der Kanarischen<br />
Inseln gestrandete Wale untersucht, um<br />
die Todesursachen herauszufinden. Häufige<br />
Gründe waren bakterielle oder virale<br />
Infektionen, der Befall mit Parasiten sowie<br />
auch Verletzungen durch die Auseinandersetzung<br />
mit anderen Arten. Doch kommen<br />
viele Tiere auch durch menschlichen<br />
Einfluss ums Leben; hierzu zählen Wale,<br />
die sich in Fischernetzen verfangen und ertrinken,<br />
mit Schiffen kollidieren oder<br />
Fremdkörper, z. B. Plastikmüll, aufnehmen.<br />
Eine weitere Bedrohung stellen Sonarsignale<br />
von Schiffen, z. B. bei militärischen<br />
Manövern, dar, wodurch die Wale in<br />
Panik geraten und ihr Tauchverhalten<br />
empfindlich gestört wird. So konnte Prof.<br />
Fernández belegen, dass das massive<br />
Stranden von Walen an den Küsten der<br />
kanarischen Inseln 2002 durch Manöver<br />
Organisatoren und Referenten der Tagung (v.l.n.r.): Prof. Dr. Andrea Gröne, Prof. Prof. h.c. Dr. Ursula<br />
Siebert, Prof. Antonio Fernández, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer.<br />
mit Schiffen der Marine bedingt war. Die<br />
Untersuchung der toten Wale bewies die<br />
fatalen Auswirkungen der Sonarsignale<br />
der Schiffe. Das gestörte Tauchverhalten<br />
hatte tödliche Schäden zur Folge, vergleichbar<br />
etwa mit einem Dekompressionsunfall<br />
bei Tauchern. Seitdem daraufhin<br />
Spanien 2004 ein Verbot von Marinemanövern<br />
mit dem Einsatz von Sonargeräten<br />
für das Meeresgebiet um die Inselgruppe<br />
im Atlantik vor der Westküste Nordafrikas<br />
verhängt hat, ist es zu keinen Massenstrandungen<br />
in diesem Gebiet mehr gekommen.<br />
Abschließend rief der Experte<br />
dazu auf, die Ergebnisse von Studien zu<br />
veröffentlichen und mit anderen Wissenschaftlern<br />
zusammenzuarbeiten („release<br />
and collaborate“), denn Ergebnisse, die in<br />
Schubladen herumlägen, würden nicht<br />
weiterführen.<br />
Über „Walstrandungen in den Niederlanden:<br />
Protokoll und Pathologie“ berichtete<br />
Prof. Dr. Andrea Gröne (Universität Utrecht,<br />
NL) sehr anschaulich und anhand<br />
vieler Fotos. Nachdem 2012 ein Buckelwal<br />
vor Texel gestrandet und gestorben war,<br />
wurde 2013 ein Protokoll mit zu ergreifenden<br />
Maßnahmen bei Strandungen lebender<br />
großer Wale eingeführt. Dazu gehört<br />
zunächst, die Situation einzuschätzen und<br />
das Gebiet abzugrenzen. Die Öffentlichkeit<br />
soll daran gehindert werden, direkt zu<br />
dem Wal zu gelangen, um das Tier nicht<br />
zu stören. Wenn ein Zurücksetzen ins<br />
Meer nicht gelingt, sollen palliative Maßnahmen<br />
ergriffen und das Tier euthanasiert<br />
werden. Abschließende Bewertungen<br />
haben jedoch ergeben, dass menschliches<br />
Eingreifen mit großem Stress für den Wal,<br />
ein wild lebendes Tier, verbunden ist.<br />
Wenn ein Zurücksetzen nicht gelingt, ist<br />
es allen Einschätzungen zufolge am schonendsten,<br />
das Tier in Ruhe sterben zu lassen.<br />
Auch wenn der Wal gestorben ist, wird<br />
24<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Gespannt verfolgten die Teilnehmer die Vorträge.<br />
Sektion eines Schweinswals und einer Kegelrobbe.<br />
er weiter bewacht. Denn es sollen Gefährdungen<br />
des Menschen, z. B. durch Explosionen<br />
des toten Tierkörpers, vermieden<br />
und Elfenbeinräuber daran gehindert werden,<br />
einem Zahnwal die Zähne herauszubrechen.<br />
2017 wurde das Protokoll in<br />
einen Leitfaden umgewandelt, der um<br />
eine Risikoanalyse ergänzt wurde. Rettungsversuche<br />
sind zudem nur innerhalb<br />
von 12 Stunden nach dem Fund zulässig,<br />
eine postmortale Untersuchung wird vorgenommen.<br />
Die Umsetzung der Maßnahmen<br />
sowie auch die Sektion eines gestrandeten<br />
Wals stellen immer eine logistische<br />
Herausforderung dar, die nur mit<br />
dem engagierten Einsatz aller Beteiligten<br />
gelingen kann.<br />
Den dritten Vortrag „Untersuchungen<br />
zum Gesundheitszustand von Meeressäugern<br />
in der Nord- und Ostsee“ hielt Tagungsleiterin<br />
Prof. Siebert. Sie stellte das<br />
Institut für Terrestrische und Aquatische<br />
Wildtierforschung (ITAW) der Tierärztlichen<br />
Hochschule Hannover vor. Am Standort<br />
Büsum forschen sie und ihre Arbeitsgruppe<br />
zu marinen Säugern, darunter insbesondere<br />
Seehunde, Kegelrobben und<br />
Schweinswale. Die Nord- und Ostsee, aber<br />
auch andere europäische Regionen und<br />
die Polargebiete, werden intensiv untersucht.<br />
Dabei werden auch Buckel-, Finn-,<br />
Grind- und Pottwale einbezogen, die mitunter<br />
in diesen Gebieten vorkommen und<br />
stranden können. Mit ihrer Forschung ist<br />
die Arbeitsgruppe auf dem Gebiet mariner<br />
Säugetiere in Deutschland und in einigen<br />
Bereichen auch europa- und weltweit einzigartig.<br />
Die Untersuchungen konzentrieren<br />
sich auf die Habitatnutzung (Telemetrie,<br />
Bestandserhebung, Bioakustik) an<br />
Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen<br />
sowie auf die Untersuchung der<br />
Wirkung anthropogener Aktivitäten auf<br />
die Gesundheit der Tiere. Aktuelle Studien<br />
befassen sich u. a. mit den Auswirkungen<br />
der Fischerei, von Offshore-Windparks,<br />
Müll und chemischer Belastung auf marine<br />
Säuger sowie mit den Effekten von<br />
Unterwasserschall auf Verhalten und<br />
Gesundheit von Robben und Schweinswalen.<br />
Sektion<br />
Nach dem Vortragsprogramm folgte am<br />
zweiten Tag der praktische Teil. Ein Schweinswal,<br />
eine Kegelrobbe, ein Seehund sowie<br />
ein Fischotter, die tot aufgefunden und an<br />
das ITAW geliefert worden waren, standen<br />
zur Sektion an. Nach einer Sicherheitseinweisung<br />
verfolgten die Teilnehmer in der<br />
Sektionshalle des Instituts die Obduktionen,<br />
stellten den ITAW-Mitarbeitern viele<br />
Fragen, die mit großer Kompetenz und viel<br />
Geduld beantwortet wurden, und konnten<br />
unter Anleitung auch selbst Teile der Sektionen<br />
durchführen. Die Kombination aus<br />
Theorie am ersten und praktischer Tätigkeit<br />
am zweiten Tag kam bei den Teilnehmern<br />
besonders gut an.<br />
Gesellschaftsabend<br />
Der Gesellschaftsabend fand in „Kolles<br />
altem Muschelsaal“ statt. Der alte Muschelsaal<br />
ist ein Traditions-Restaurant in<br />
Büsum, dessen Wände mit zahllosen Muscheln<br />
geschmückt sind, die Seeleute aus<br />
aller Welt in früheren Zeiten mitgebracht<br />
haben. In diesem thematisch passenden<br />
Ambiente und bei einem leckeren Essen<br />
ließen die Tagungsteilnehmer einen spannenden<br />
Tag ausklingen.<br />
Die nächste Tagung der Fachgruppe ist<br />
für das kommende Jahr geplant. Weitere<br />
Informationen werden wir rechtzeitig mitteilen.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 25
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
FACHGRUPPE „KRANKHEITEN KLEINER WIEDERKÄUER“<br />
Krankheiten kleiner Wiederkäuer – Tagung auf der Insel Riems<br />
Die diesjährige Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Krankheiten kleiner Wiederkäuer“<br />
fand vom 4. bis 6. September im Friedrich-Loeffler-Institut<br />
(FLI) auf der Ostseeinsel<br />
Riems statt. Gut 100 Tierärztinnen<br />
und Tierärzte nicht nur aus allen Teilen<br />
Deutschlands, sondern auch aus Österreich<br />
und der Schweiz waren gekommen<br />
und hatten teilweise eine lange Anreise<br />
auf sich genommen.<br />
In seiner Begrüßungsrede lobte <strong>DVG</strong>-<br />
Vizepräsident Prof. Dr. Arwid Daugschies<br />
(Leipzig) das Engagement der Fachgruppe<br />
unter der Leitung von Dr. Katja Voigt<br />
(München), die in Zusammenarbeit mit<br />
Dr. Charlotte Schröder (Greifswald-Insel<br />
Riems) die Tagung organisiert hatte, und<br />
unterstrich: „Wir sind froh über jede Fachgruppe,<br />
die aktiv ist. Davon leben wir!“<br />
Für den FLI-Präsidenten und „Hausherrn“,<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter,<br />
sind es insbesondere die virologischen<br />
Fragestellungen, die die Insel<br />
Riems – erstmals übrigens Ort einer<br />
<strong>DVG</strong>- Fachgruppentagung – besonders prädestinieren.<br />
So hob er in seinem Begrüßungsvortrag<br />
hervor, dass es ja quasi die<br />
Maul- und Klauenseuche sei, der die „Seucheninsel“<br />
ihre Existenz und das Bundesinstitut<br />
für Tiergesundheit seinen offiziellen<br />
Namen verdanke. Friedrich Loeffler,<br />
Mediziner und Mikrobiologe, gilt als einer<br />
der Begründer der Virologie. Er forschte im<br />
Auftrag des preußischen Kultusministeriums<br />
an der Maul- und Klauenseuche und<br />
beschrieb 1898 gemeinsam mit Paul Frosch<br />
deren Erreger als ein partikuläres Agens,<br />
kleiner als ein Bakterium. Da seine Versuche<br />
an Rindern in Greifswald irgendwann<br />
für Seuchenausbrüche in der Umgebung<br />
sorgten, musste er umziehen: Auf der Insel<br />
Riems, die damals noch eine richtige Insel<br />
war, gründete er 1910 die weltweit erste virologische<br />
Forschungsstätte.<br />
Vortragsprogramm<br />
In sechs Sitzungsblöcken wurden 30 Fachvorträge<br />
abgehandelt; außerdem wurden<br />
fünf Poster ausgestellt. Das Themenspektrum<br />
reichte dabei von virologischen<br />
Forschungsergebnissen über seuchenhygienische<br />
Betrachtungen bis zu züchterischen<br />
Fragestellungen. Das Schaf als<br />
zahlenmäßig relevantester Vertreter der<br />
kleinen Wiederkäuer stand in den Vorträgen<br />
im Vordergrund. Doch auch Ziegen<br />
und Neuweltkameliden kamen thematisch<br />
nicht zu kurz. Um nur einige Themen<br />
anzureißen: Die Maul- und Klauenseuche<br />
(MKS) ist mit Sicherheit eine der gefährlichsten<br />
und wirtschaftlich bedeutsamsten<br />
Tierseuchen. So ist Deutschland zwar<br />
seit 1988 MKS-frei, doch mehr als 80 Prozent<br />
aller kleinen Wiederkäuer leben in Gebieten,<br />
in denen sie auch heute noch endemisch<br />
vorkommt. In seinem Vortrag<br />
ging Dr. Michael Eschbauer (Riems) daher<br />
auf klinische Besonderheiten und die Rolle<br />
der Maul- und Klauenseuche in der Epidemiologie<br />
ein. So würden die meist unspezifischen<br />
klinischen Erscheinungen bei<br />
kleinen Wiederkäuern oft erst zu spät diagnostiziert.<br />
Dies begünstige die unerkannte<br />
Ausbreitung des Virus, insbesondere<br />
durch den Handel mit infizierten Tieren.<br />
Eschenbauer appellierte darum, Tierhalter,<br />
praktische Tierärzte und Veterinärbehörden<br />
für die Möglichkeit und die Notwendigkeit<br />
einer frühzeitigen MKS-Ausschlussdiagnostik<br />
bei klinisch unklarem<br />
Krankheitsbild zu sensibilisieren.<br />
Das künstlerisch gestaltete Virenmodell auf der Insel Riems mit den Teilnehmern der Fachgruppentagung.<br />
Von Ziegenpocken und<br />
giftigen Pflanzen<br />
Ebenfalls um einen „Klassiker“ der anzeigepflichtigen<br />
Tierseuchen, die Capripocken,<br />
zu denen das Schafpockenvirus<br />
(SPPV), das Ziegenpockenvirus (GTPV) sowie<br />
das Lumpy Skin Disease Virus (LSDV)<br />
gehören, drehte sich ein weiterer Vortrag<br />
aus dem Friedrich-Loeffler-Institut. Janika<br />
Möller stellte darin die klinischen Symptome<br />
dar und die Gefahr, die durch die Verbreitung<br />
der Capripockenviren aus Afrika<br />
und Asien bestehe. Europäische Schafund<br />
Ziegenrassen seien dabei deutlich<br />
26<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
empfänglicher für SPPV und GTPV als asiatische<br />
oder afrikanische Rassen.<br />
In ihrem interessanten Beitrag berichtete<br />
die Tierärztin Susanne Petersen (Qualitz)<br />
über den steinigen Weg beim Aufbau<br />
und Betrieb einer ökologisch wirtschaftenden<br />
Schäferei mit Herdbuchzucht in<br />
Mecklenburg. An vielen Beispielen beleuchtete<br />
sie tierärztliche Fragestellungen<br />
aus Schäfersicht und unter Berücksichtigung<br />
ökonomischer Aspekte und Zwänge.<br />
Prof. Dr. Petra Wolf (Rostock) zeigte anhand<br />
von Praxis-Beispielen auf, welche<br />
Pflanzen zu Vergiftungen bei Schafen und<br />
Ziegen führen können. Ob die Ausbreitung<br />
bestimmter Giftpflanzen, wie des Sumpfschachtelhalmes,<br />
Neophyten, wie die ursprünglich<br />
auf den süddeutschen Raum<br />
beschränkte Herbstzeitlose, oder der Kontakt<br />
zu Zierpflanzen mit toxischen Inhaltsstoffen<br />
wie Rhododendron, die nicht selten<br />
unsachgemäß entsorgt würden: Bei<br />
unspezifischer Symptomatik müsse immer<br />
an eine Vergiftung gedacht werden.<br />
Sorgen machen der Referentin aber v. a. die<br />
mangelhaften botanischen Kenntnisse<br />
vieler Hobbyhalter, die im Gegensatz zu<br />
den Berufsschäfern oft nicht über grundlegendes<br />
Artenwissen verfügten.<br />
Neuweltkamele<br />
Ein Thema, das mit Sicherheit von großer<br />
Relevanz ist und an Bedeutung gewinnt,<br />
sind die Neuweltkamele aus seuchenhygienischer<br />
Sicht. „Im Vergleich zur großen<br />
Anzahl an Lamas und Alpakas – es<br />
kann von mehreren Tausend Tieren ausgegangen<br />
werden – und dem ausgeprägten<br />
Handel mit ihnen ist es erschreckend, wie<br />
wenig dies im Tierseuchenrecht berücksichtigt<br />
wird“, gibt Referentin Dr. Annett<br />
Rudovsky (Frankfurt/Oder) zu bedenken.<br />
Es gäbe keine Pflicht zur Kennzeichnung<br />
und Registrierung der Einzeltiere, dabei<br />
kämen Neuweltkamele durchaus als Überträger<br />
von melde- und anzeigenpflichtigen<br />
Tierkrankheiten und -seuchen wie<br />
Bovines Herpesvirus 1, Blauzungenvirus<br />
oder Bornavirus in Betracht. Eine Berücksichtigung<br />
im Tierseuchenrecht und eine<br />
Kennzeichnungspflicht der Tiere seien<br />
daher wünschens- und empfehlenswert.<br />
Zum geselligen Beisammensein ging<br />
es dann am zweiten Tagungstag ins nahe<br />
Stralsund. In der Hansestadt wartete in der<br />
Traditionsbrauerei „Störtebeker“ ein Buffet<br />
auf die Teilnehmer, das ein wahrer Augen-<br />
und Gaumenschmaus war.<br />
Dr. Charlotte Schröder (FLI) und <strong>DVG</strong>-Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Arwid Daugschies.<br />
Die Fachgruppe dankt an dieser Stelle<br />
noch einmal allen, die zum Erfolg der Tagung<br />
beigetragen haben. Der Tagungsband<br />
kann gegen eine Gebühr von 14,80<br />
Euro zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und<br />
Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle (info@<br />
dvg.de, Fax: 0641 25375) bestellt werden.<br />
Die nächste Tagung der Fachgruppe<br />
findet voraussichtlich vom 16.–18. 09.2020<br />
im Bildungszentrum Triesdorf in Weidenbach,<br />
Landkreis Ansbach, statt.<br />
Claudia Pfister <strong>DVG</strong><br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „BIENEN“<br />
Aktuelles aus der Fachgruppe „Bienen“<br />
Am 28. und 29. Oktober fand in Fulda der<br />
Workshop „Aktuelles zur Amerikanischen<br />
Faulbrut“ statt. Die TierärztInnen<br />
der Fachgruppe „Bienen“ sowie einige<br />
weitere KollegInnen waren zu Gast bei<br />
der sehr spannenden interdisziplinären<br />
Veranstaltung, an der Bieneninstitute,<br />
Imkervertreter und TierärztInnen teilnahmen.<br />
Insbesondere die Wichtigkeit<br />
der AG der „Amtsveterinäre für Bienen“<br />
wurde noch einmal deutlich. Grundlage<br />
für den anderthalbtägigen Workshop war<br />
das noch bis Ende <strong>2019</strong> laufende Verbundprojekt<br />
naStrAF zur „Entwicklung und<br />
Etablierung fortschrittlicher Sanierungsverfahren<br />
in der Imkerei als nachhaltige<br />
Strategie zur Vorbeugung und Bekämpfung<br />
der Amerikanischen Faulbrut“, das<br />
die Bundesanstalt für Landwirtschaft und<br />
Ernährung (BLE) als Projektträger betreut.<br />
Auf Basis des aktuellen Wissensstandes<br />
und erster Projektergebnisse diskutierten<br />
die Teilnehmer den Status quo im Umgang<br />
mit der Bienenseuche und erarbeiteten gemeinsam<br />
Verbesserungsvorschläge. Verbliebene<br />
offene Fragen und weiterer Handlungs-<br />
sowie Forschungsbedarf wurden<br />
identifiziert. Veranstalter war das Kuratorium<br />
für Technik und Bauwesen in der<br />
Landwirtschaft e. V. (KTBL).<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 27
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Weiterhin hat die Fachgruppe „Bienen“<br />
in diesem Jahr auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress<br />
eine Tagung durchgeführt. Am 15. November<br />
wurden in 14 Fachvorträgen aktuelle<br />
Themen aufgegriffen, darunter die Auswirkungen<br />
von Pestiziden auf das Verhalten<br />
der Honigbiene, Infektionen mit P. larvae,<br />
die Diagnose des Wintertotenfalls, die<br />
Bekämpfung des kleinen Beutenkäfers,<br />
Tierschutzrecht und Tierwohl sowie der<br />
Aufbau einer Skills Lab Station zur Vermittlung<br />
praktischer Fertigkeiten am Bienenstand.<br />
Teilnehmer des Workshops in Fulda, darunter<br />
auch der Vorstand der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Bienen“: PD Dr. Heike Aupperle-Lellbach<br />
(ganz links), Dr. Ilka Emmerich (2.v.r. vorne)<br />
und Björn Wilcken (letzte Reihe Mitte).<br />
Foto: Aupperle<br />
FACHGRUPPE „NATURHEILVERFAHREN UND REGULATIONSMEDIZIN“<br />
Neue Leitung der Fachgruppe „Naturheilverfahren und Regulationsmedizin“<br />
Nachdem die Aktivitäten der Fachgruppe<br />
„Naturheilverfahren und Regulationsmedizin“<br />
mehrere Jahre geruht haben und die<br />
Stelle des Fachgruppenleiters vakant war,<br />
fand am 16. November im Rahmen des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin eine Tagung<br />
mit anschließender Wahl des Fachgruppenvorstandes<br />
statt. Einige engagierte<br />
Kolleginnen und Kollegen hatten diese Tagung<br />
organisiert und freuten sich über die<br />
gelungene erste Veranstaltung und die damit<br />
vollzogene Reaktivierung.<br />
Zur Leiterin der Fachgruppe wurde Brigitta<br />
Smit-Fornahl (Schalksmühle), zu<br />
ihrer Stellvertreterin Katrin Noack (Cottbus)<br />
gewählt.<br />
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat,<br />
kann sich gern in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
melden (info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR TIERZAHNHEILKUNDE (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
7. Intensivseminar der DGT-<strong>DVG</strong><br />
Das siebte Intensivseminar der Deutschen<br />
Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT-<br />
<strong>DVG</strong>) fand unter der Leitung von Dr. Michael<br />
Balke und Dr. Kipp Wingo, AZ Veterinary<br />
Dental Specialists, Arizona, USA, am<br />
31. August und 1. September im Weiterbildungszentrum<br />
Veterinarium Progressum<br />
der Freien Universität Berlin statt.<br />
Dr. Balke ist Diplomate des American<br />
Veterinary Dental College (AVDC), Fellow<br />
der Academy of Veterinary Dentistry und<br />
gemeinsam mit Dr. Curt Coffman geschäftsführender<br />
Gesellschafter der AZ Veterinary<br />
Dental Specialists, der größten<br />
tierzahnärztlichen Überweisungsklinik in<br />
Arizona. Unterstützt wurde er von seinem<br />
Kollegen Dr. Wingo, ebenfalls Diplomate<br />
des AVDC. Dr. Balke und Dr. Wingo hatten<br />
sich sofort bereit erklärt, die Reise nach<br />
Berlin anzutreten, insbesondere da nun<br />
auch engere berufliche Verbindungen<br />
nach Deutschland bestehen: DGT-Mitglied<br />
Dr. Jan Klasen ist bei den AZ Veterinary<br />
Dental Specialists Resident des AVDC.<br />
28<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
KLINISCHE VETERINÄRMEDIZIN<br />
Als Seminarorganisatorin für die DGT<br />
war in bewährter Manier Dr. Martina van<br />
Suntum aktiv, die sich um Management,<br />
Räumlichkeiten, Skripten, Übersetzungen,<br />
Präparate etc. gekümmert hat. Sie und Dr.<br />
Jan Klasen unterstützten die beiden Referenten<br />
Dr. Balke und Dr. Wingo bei den<br />
praktischen Übungen auch als Tutoren.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
erhielten zunächst eine umfassende Einführung<br />
in die Prinzipien der endodontischen<br />
Therapie und die maschinelle Aufbereitung<br />
von Wurzelkanälen mittels rotierender<br />
Instrumente. Die kurzweilige<br />
Theorie konnte dann direkt in die Tat umgesetzt<br />
werden. Die beiden auf dem veterinärmedizinischen<br />
Markt verfügbaren<br />
Systeme für die maschinelle Aufbereitung<br />
von Wurzelkanälen, Kerr Light Speed und<br />
Dentsply Sirona X-Smart IQ, wurden vorgestellt<br />
und die verschiedenen Techniken<br />
erklärt. In Zweiergruppen konnten die verschiedenen<br />
Systeme ausgiebig erprobt<br />
und die Instrumentationstechniken geübt<br />
werden. Für die ersten Schritte und eine<br />
ideale Eigenkontrolle standen durchsichtige<br />
3-D-gedruckte Caninusmodelle zur<br />
Verfügung, bevor dann zu Präparaten<br />
übergegangen wurde. Das Betreuungsverhältnis<br />
war durch die begrenzte Teilnehmerzahl<br />
ideal und die Teilnehmer nutzten<br />
rege die Gelegenheit, Fragen mit den Tutoren<br />
individuell oder gemeinsam zu besprechen.<br />
Den zweiten Teil des Intensivseminars<br />
bildeten die Prinzipien und Techniken von<br />
Obturation und Restauration, wobei auch<br />
Lösungsmöglichkeiten bei Komplikationen<br />
und Misserfolgen in der endodontischen<br />
Therapie eingehend behandelt wurden.<br />
Die praktischen Übungen bildeten<br />
wieder den Schwerpunkt und erfolgten an<br />
Caninusmodellen und Präparaten. Röntgenuntersuchungen<br />
gewährleisteten die<br />
Kontrolle der eigenen Arbeit und die Möglichkeit<br />
zur Verbesserung der Ergebnisse.<br />
Die Gelegenheit zur Diskussion möglicher<br />
Fehlerquellen mit den Tutoren wurde von<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
gern und intensiv in Anspruch genommen.<br />
Ganz besonderer Dank gilt den Hauptsponsoren<br />
dieses Seminars, den Firmen<br />
Accesia und Eickemeyer, von denen die<br />
Dentaleinheiten für die praktischen Übungen<br />
stammten. Hauptsponsor Accesia<br />
hatte außerdem Handinstrumente, Verbrauchsmaterial<br />
und die neueste Entwicklung<br />
auf dem Markt der veterinärmedizinischen<br />
Endodontie, das Dentsply Sirona<br />
X-Smart IQ System, zur Verfügung gestellt.<br />
In dem praktisch orientierten Seminar erhielten<br />
die Teilnehmer viele Tipps und Hinweise.<br />
Für die Kontrolle der endodontischen<br />
Übungen unterstützte die Firma Eickemeyer<br />
zudem fachkundig mit ihrer Dentalröntgentechnik.<br />
Die Firmen Schlievet<br />
und Biesel komplettierten das Angebot<br />
durch ihre Ausstellung von Instrumenten,<br />
Ausrüstung und Dentaltischen. Ohne die<br />
großzügige Unterstützung und tatkräftige<br />
Hilfe der Sponsoren wäre das DGT-Intensivseminar<br />
nicht in dieser Form möglich<br />
gewesen.<br />
Die teilnehmenden Kolleginnen und<br />
Kollegen erlebten ein anspruchsvolles,<br />
sehr praktisch orientiertes Seminar mit<br />
konkreten Tipps und Hinweisen für die<br />
eigene kurative Tätigkeit in angenehmer,<br />
aber hochkonzentrierter Arbeitsatmosphäre.<br />
Der familiäre und freundliche Umgangston<br />
prägte auch in diesem Seminar<br />
das kollegiale Miteinander, sodass neben<br />
dem anspruchsvollen fachlichen Niveau<br />
auch das angenehme Ambiente in Erinnerung<br />
bleiben wird. Die Ergebnisse der Evaluierung<br />
durch die Teilnehmer liegen vor<br />
und sind erneut sehr positiv ausgefallen.<br />
Die erfolgreiche Reihe der DGT-Intensivseminare<br />
wird fortgesetzt werden!<br />
Die Teilnehmer des DGT-Intensivseminars.<br />
Dr. Katja Riedel<br />
DGT-<strong>DVG</strong><br />
Fotos: Martina van Suntum<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 29
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „EPIDEMIOLOGIE UND DOKUMENTATION“<br />
Epidemiologie in der ökologischen Landwirtschaft<br />
So lautete das Schwerpunktthema der Jahrestagung<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Epidemiologie<br />
und Dokumentation“, die vom 4.<br />
bis 6. September in der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
in Freising stattfand.<br />
Die Tagung wurde als DACh-Tagung,<br />
also als gemeinsame Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe,<br />
der Sektion Epidemiologie der Österreichischen<br />
Gesellschaft der Tierärzte<br />
und des Forums für Epidemiologie und<br />
Tiergesundheit Schweiz sowie in Verbindung<br />
mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
durchgeführt.<br />
Workshops und Begrüßung<br />
Bevor das Vortragsprogramm startete,<br />
konnten die Teilnehmer an den Workshops<br />
„Nutzung von produktionstechnischen<br />
Kennzahlen für das Tiergesundheitsmonitoring.<br />
Status quo und Strategien für die<br />
Zukunft“ sowie „BVD-Bekämpfung: Aktueller<br />
Stand und Perspektiven für die Zukunft“<br />
teilnehmen. Im Anschluss an die<br />
Workshops begrüßten Fachgruppenleiterin<br />
PD Dr. Amely Campe (Hannover) und<br />
Tagungsleiterin Prof. Dr. Dr. Eva Zeiler begrüßte<br />
die Teilnehmer.<br />
Tagungsleiterin Prof. Dr. Dr. Eva Zeiler (Freising)<br />
die Teilnehmer und eröffneten das<br />
Vortragsprogramm. Auch der Präsident der<br />
<strong>DVG</strong>, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer (Gießen),<br />
sprach Grußworte.<br />
Keynote Lectures<br />
Zum Einstieg in das Schwerpunktthema<br />
präsentierte Josef Braun, Biolandwirt aus<br />
Freising, die Keynote Lecture „Ökologische<br />
Landwirtschaft im Wandel der Zeit“.<br />
Herr Braun hält 22 Milchkühe mit Nachzucht<br />
und bewirtschaftet 37 Hektar Ackerland,<br />
17 Hektar Grünland sowie 6 Hektar<br />
Wald. Er verdeutlichte den Zusammenhang<br />
zwischen Ackerbau und Klimaschutz<br />
und stellte die „drei Säulen der Bodenfruchtbarkeit“<br />
dar: die Bodenphysik, -chemie<br />
und -biologie, die es zu erhalten gelte.<br />
Dafür seien Maschinen notwendig, die<br />
den Boden nicht verdichten, aber auch<br />
Pflanzen, welche den Boden durchwurzeln<br />
und ihn stabilisieren. Einseitige Düngung<br />
führe zu geringeren Mineralgehalten (u. a.<br />
Kupfer, Calcium, Eisen, Magnesium) im<br />
Boden und damit z. B. im Gemüse. Der Referent<br />
ging insbesondere auf die Bedeutung<br />
der Regenwürmer für die Fruchtbarkeit<br />
der Böden ein, die durch ihre Bewegung<br />
im Boden für die Belüftung und damit für<br />
ein besseres Wurzelwachstum sorgen. Zudem<br />
wirken die Regenwurmröhren als<br />
Wasserspeicher und beugen damit Überflutungen<br />
vor. Die Ausscheidungen der Regenwürmer<br />
erhöhen die Bodenfruchtbarkeit<br />
und bauen Humus auf. Herr Braun<br />
stellte dar, dass intakte Böden, bei denen<br />
die Organismen, wie z. B. Bakterien, Sporen,<br />
Bodenpilze etc., im Gleichgewicht<br />
sind, der Vermehrung von Schädlingen die<br />
Grundlage entziehen, gesunde Pflanzen<br />
zur Folge haben und damit auch die Tiergesundheit<br />
und die menschliche Gesundheit<br />
erheblichen beeinflussen. Auf den<br />
Punkt gebracht erklärte der Referent:<br />
„Wenn man den Boden erhält, können alle<br />
Probleme gelöst werden!“ Im Weiteren<br />
ging er auch auf die Tierhaltung ein und<br />
stellte die Schwierigkeiten dar, die durch<br />
die aktuelle Seuchensituation entstehen<br />
können. So seien Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
der Afrikanischen Schweinepest<br />
auf konventionelle Großbetriebe zugeschnitten.<br />
Öko-Betriebe mit Schweinen<br />
in Weidehaltung könnten oft keine längerfristige<br />
tierschutzgerechte Aufstallung gewährleisten.<br />
Eine ebenso interessante Keynote Lecture<br />
mit dem spannenden Titel „Zecken<br />
ohne Schrecken – Kühe helfen“ hielt Dr.<br />
Dania Richter (Braunschweig), die insbesondere<br />
zur landschaftsassoziierten Verbreitung<br />
zeckenübertragener Erreger<br />
forscht. Sie stellte dar, dass die Interaktionen<br />
zwischen Erreger und Wirt dynamisch<br />
sind und dass es wichtig ist, die Biologie<br />
der Wirte, der Vektoren und der Umwelt zu<br />
kennen, um intervenieren zu können. Sie<br />
berichtete von der Beobachtung der „Des-<br />
Dr. Dania Richter bei ihrer spannenden Keynote<br />
Lecture.<br />
30<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
infektion von Zecken durch Wiederkäuer“:<br />
Mit Borrelien infizierte Zecken können die<br />
Erreger auf Menschen übertragen. Wenn<br />
die infizierte Zecke jedoch zuerst einen<br />
Wiederkäuer befällt und Blut saugt, bevor<br />
sie einen Menschen beißt, sind die Borrelien<br />
nicht mehr da, „wie ausgelöscht“, so<br />
Dr. Richter. Der diesem Phänomen zugrunde<br />
liegende Mechanismus ist noch nicht<br />
geklärt. Die Beobachtung ist allerdings<br />
mehrfach bestätigt worden. Von mehreren<br />
Hundert Zecken, die die Referentin Rindern<br />
in Norddeutschland abgenommen<br />
hatte, hätte ein Drittel Borrelien enthalten<br />
müssen, denn ein Drittel der sonstigen Zecken<br />
auf der Weide war infiziert. Jedoch<br />
hatte keine einzige Zecke die Erreger im<br />
Darm, wenn sie vorher am Rind gesaugt<br />
hatte. Kühe extensiv auf der Weide zu halten,<br />
sei daher nicht nur für die ökologische<br />
und biologische Vielfalt in der Natur wichtig,<br />
sondern schütze offenbar auch die Gesundheit<br />
der Spaziergänger.<br />
Vortragsprogramm und Poster<br />
Insgesamt 29 Fachvorträge gliederten sich<br />
in die Gebiete „Ökologische Tierhaltung<br />
und Gesundheit“, „Methoden in der veterinärmedizinischen<br />
Epidemiologie“, „Modelle<br />
und ihr Einsatz in der veterinärmedizinischen<br />
Epidemiologie“, „Surveillance<br />
von Tierkrankheiten“, Antibiotika-Einsatz<br />
und Tiergesundheit“ sowie „Afrikanische<br />
Schweinepest“ und „Freie Themen“.<br />
Unter den 12 Bewerbern für den Nachwuchspreis<br />
wurden folgende Vorträge ausgezeichnet:<br />
1. Preis: Jonas Brock, Leipzig<br />
Modellierung des regionalen BVD-Überwachungsprogramms<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
2. Preis: Paula Heine, Freising<br />
Handlungsempfehlungen zur Kälberhaltung<br />
in ökologisch wirtschaftenden Milchviehbetrieben<br />
3. Preis: Valerie Pucken, Bern (CH)<br />
Comparing three different methods of antimicrobial<br />
data collection<br />
Die Preisträger mit den Organisatoren, v. l. n. r.: Janna Vogelgesang, Brian Friker, PD Dr. Amely Campe,<br />
Nico Bastian Urner, Valerie Allendorf , Prof. Dr. Dr. Eva Zeiler, Dr. Valerie-Beau Pucken, Dr. Astrid<br />
Tschentscher (IVD), Jonas Brock, Paule Heine.<br />
24 Poster ergänzten das Vortragsprogramm.<br />
Gleich drei Poster wurden mit dem<br />
von der Firma IVD GmbH (Hannover) gestifteten<br />
Posterpreis ausgezeichnet. Über<br />
ihre Preise freuten sich (in alphabetischer<br />
Reihenfolge):<br />
• Valerie Allendorf, Greifswald-Insel<br />
Riems<br />
Querschnittsstudie zur Schätzung der<br />
Prävalenz des zoonotischen Bunthörnchen-Bornavirus<br />
1 (VSBV-1) in deutschen<br />
Hörnchenhaltungen<br />
• Brian Friker, Bern (CH)<br />
Digitalisierung und Vernetzung von<br />
Gesundheitsdaten in der Schweinebranche<br />
– eine Bedarfserhebung bei<br />
Schweinehaltenden und Tierärzten<br />
• Nico Bastian Urner, Greifswald-Insel<br />
Riems<br />
Afrikanische Schweinepest – Einschätzungen<br />
zu Wissen, Risiko & Kommunikation<br />
von Schweinehaltern<br />
Der Poster-Publikumspreis ging an Janna<br />
Vogelgesang (Wien, A) für ihr Poster „Erhebung<br />
der saisonalen Aktivität von Schildzecken<br />
in Wiener Erholungsgebieten“.<br />
Die Preise wurden im Rahmen des Konferenzdinners<br />
verliehen, das in Maier’s<br />
Hofstubn stattfand, einem zwischen Freising<br />
und Moosburg gelegenen Naturland-<br />
Bauenhof.<br />
Fachgruppenversammlung<br />
Auf der Tagung fand auch die Jahresversammlung<br />
der Fachgruppe statt, bei der<br />
PD Dr. Amely Campe (Hannover) als Fachgruppenleiterin<br />
bestätigt wurde. Zu ihrer<br />
Stellvertreterin wurde PD Dr. Roswitha<br />
Merle (Berlin) gewählt. Dr. Carola Sauter-Louis<br />
(Greifswald-Insel Riems), die von<br />
2011 bis 2015 Leiterin der Fachgruppe und<br />
seitdem Stellvertreterin war, kandidierte<br />
nicht mehr. Dr. Campe dankte ihr herzlich<br />
für ihren Einsatz und ihr Engagement während<br />
dieser Jahre.<br />
Die nächste Tagung der Fachgruppe wird<br />
voraussichtlich vom 26. bis 28.08.2020 in<br />
Bern (Schweiz) stattfinden.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 31
ARBEITSGEBIET:<br />
GRUNDLAGENWISSENSCHAFTEN<br />
FACHGRUPPE „DIDAKTIK UND KOMMUNIKATION“<br />
Didaktik und Kommunikation – 40. Fachgruppe der <strong>DVG</strong><br />
Im Jahr 2008 wurde der Arbeitskreis „Didaktik<br />
und Kommunikationskompetenz“<br />
gegründet, denn Tierärztinnen und Tierärzte<br />
müssen neben ihrer fachlichen Tätigkeit<br />
auch Wissen in allen Arbeitsbereichen<br />
gut kommunizieren können. Zudem muss<br />
Wissen bei der Ausbildung von Studierenden<br />
sowie auch von Praktikanten oder<br />
Fachangestellten, bei Fortbildungsveranstaltungen<br />
oder Mitarbeiterweiterbildung<br />
vermittelt werden.<br />
Der Arbeitskreis hat seit seiner Gründung<br />
Tagungen und Workshops gestaltet.<br />
Derzeitiger Leiter ist Dr. Marc Dilly, PhD<br />
(Viernheim), stellvertretende Leiterin ist<br />
Dr. Dora Bernigau (Leipzig).<br />
Um die Themen Lehren und Lernen sowie<br />
Kommunikation in der Veterinärmedizin<br />
weiter sichtbar zu machen und um<br />
die Möglichkeiten einer aktiven Beteiligung<br />
in der <strong>DVG</strong> zu erhöhen, hat der<br />
Arbeitskreis den Antrag auf Anerkennung<br />
als <strong>DVG</strong>-Fachgruppe gestellt. Dieser Antrag<br />
wurde auf der Delegiertenversammlung<br />
am 14.11.<strong>2019</strong> einstimmig angenommen.<br />
Zudem wurde die Bezeichnung in<br />
„Didaktik und Kommunikation“ geändert.<br />
Die neue Fachgruppe „Didaktik und Kommunikation“<br />
wurde in das Arbeitsgebiet<br />
„Grundlagenwissenschaften“ eingegliedert.<br />
Damit hat die <strong>DVG</strong> 40 Fachgruppen!<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
FACHGRUPPEN „BAKTERIOLOGIE & MYKOLOGIE“ UND „VIROLOGIE & VIRUSKRANKHEITEN“<br />
Aufgaben und Aktivitäten der <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabore<br />
KONS<br />
LIAR<br />
Labor<br />
Auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress in Berlin führten<br />
die beiden Fachgruppen „Bakteriologie<br />
und Mykologie“ sowie „Virologie und<br />
Viruskrankheiten“ am 15. November den<br />
Workshop „Diagnostik von Infektionserregern:<br />
Aufgaben und Aktivitäten der <strong>DVG</strong>-<br />
Konsiliarlabore“ durch.<br />
Nach einer Einführung zur Entstehung<br />
der <strong>DVG</strong>-Konsiliarlabore stellten die bislang<br />
12 benannten Konsiliarlabore ihre Einrichtungen<br />
und Tätigkeiten vor.<br />
Mit dem Inkrafttreten des Tiergesundheitsgesetzes<br />
ist eine unabhängige<br />
Qualitätskontrolle der Diagnostik von<br />
nicht anzeige-, melde- oder untersuchungspflichtigen<br />
tierpathogenen Erregern, Zoonoseerregern<br />
oder lebensmittelübertragenen<br />
Pathogenen nicht mehr vorgeschrieben;<br />
daher besteht hier ein Bedarf an<br />
externer Qualitätssicherung. Diese Lücke<br />
wird durch Konsiliarlaboratorien der <strong>DVG</strong><br />
geschlossen.<br />
Die aktuelle Ausschreibung weiterer<br />
Konisiliarlabore finden Sie auf Seite 7.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dvg.de, Konsiliarlabore<br />
Dr. Antina Lübke-Becker stellte die Konsiliarlabore für Methicillin-resistente Staphylokokken sowie<br />
für ESBL-bildende Enterobacteriaceae vor. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
32<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
FACHGRUPPE „BAKTERIOLOGIE UND MYKOLOGIE“<br />
Save the Date! – Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Bakteriologie und Mykologie“<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
die nächste Tagung der Fachgruppe „Bakteriologie<br />
und Mykologie“ der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft (<strong>DVG</strong>)<br />
e. V. wird vom 15. bis 17. Juni 2020 in der<br />
Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
stattfinden.<br />
Unsere Fachgruppe tagt seit mehr als<br />
30 Jahren im zweijährigen Rhythmus und<br />
hat sich zum bedeutendsten Forum der<br />
Veterinärbakteriologen und -mykologen<br />
im deutschsprachigen Raum entwickelt.<br />
Regelmäßig besuchen über 160 Gäste die<br />
Veranstaltung. Im nächsten Jahr richten<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
Instituts für Hygiene und Infektionskrankheiten<br />
der Tiere die Tagung aus und werden<br />
dabei in bewährter Weise von der <strong>DVG</strong><br />
Service GmbH unterstützt.<br />
Ich möchte Sie bereits heute herzlich<br />
dazu einladen, an der Tagung teilzunehmen!<br />
Besonders schön wäre es, wenn Sie<br />
die Tagung mit einem wissenschaftlichen<br />
Beitrag (Vortrag oder Poster) mitgestalten<br />
würden! Zur Registrierung und<br />
zur Anmeldung der Beiträge wird in Kürze<br />
ein Online-Portal auf der <strong>DVG</strong>-Webseite<br />
freigeschaltet werden. Wir werden Sie<br />
umgehend per E-Mail darüber informieren.<br />
Deadline zur Anmeldung von Beiträgen<br />
und zum Einreichen der Abstracts:<br />
31.01.2020<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dvg.de, Tagungen, Termine<br />
Bitte reichen Sie diese Mitteilung auch an<br />
interessierte Kolleginnen und Kollegen<br />
weiter, gerne auch an Interessierte, die<br />
noch keine <strong>DVG</strong>-Mitglieder sind. Die <strong>DVG</strong>-<br />
Mitgliedschaft ist weder für die Tagungsteilnahme<br />
noch für die Präsentation eigener<br />
Forschungsergebnisse erforderlich.<br />
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich<br />
Sie nächstes Jahr in Gießen begrüßen dürfte!<br />
Mit kollegialen Grüßen,<br />
Prof. Dr. Rolf Bauerfeind<br />
Tagungsleiter <br />
•<br />
FACHGRUPPE „PARASITOLOGIE UND PARASITÄRE KRANKHEITEN“<br />
Parasitosen als Herausforderung für Wissenschaft und Praxis<br />
Unter dem Titel „Parasitosen heute: Eine<br />
Herausforderung an Wissenschaft und<br />
Praxis“ trafen sich vom 17. bis zum 19. Juni<br />
insgesamt 165 tierärztliche Spezialisten für<br />
Parasiten und parasitäre Krankheiten in<br />
Leipzig. An drei Tagen ging es in prominenter<br />
Lage – am Campus Augustusplatz direkt<br />
in der Leipziger City – um Themen wie<br />
Parasit-Wirt-Interaktion, vektorübertragene<br />
Krankheiten, Diagnostik oder Antiparasitika-Resistenzen.<br />
Die Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Parasitologie<br />
und parasitäre Krankheiten“ wurde<br />
bereits zum vierten Mal in der Messestadt<br />
durchgeführt. Wie Tagungsleiter und<br />
<strong>DVG</strong>-Vizepräsident Prof. Dr. Arwid Daugschies,<br />
Leipzig, betonte, sei das Paulinum<br />
im Herzen der Alma mater bewusst als<br />
Tagungsort gewählt worden, um an die<br />
universitäre Affinität der Fachgruppe zu<br />
erinnern. In seiner Begrüßung hob er die<br />
Bedeutung der Stadt als Keimzelle der<br />
friedlichen Revolution im Jahr des 30.<br />
Wendejubiläums hervor und gab einen<br />
Einblick in die Ereignisse um die Sprengung<br />
der Universitätskirche 1968 als „Akt<br />
der kulturellen Barbarei“.<br />
Auch der Dekan der veterinärmedizinischen<br />
Fakultät, Prof. Dr. Walter Brehm, begrüßte<br />
die Teilnehmer mit einem humorigen<br />
Grußwort und lobte die internationale<br />
Fachkompetenz, die sich zur Tagung in<br />
Leipzig versammelt habe.<br />
Einstimmung durch Keynote<br />
Lectures<br />
Als Keynote Speakers traten in diesem Jahr<br />
Prof. Dr. Markus Meissner, München, und<br />
Prof. Dr. Martin Pfeffer, Leipzig, an.<br />
Meissner stellte in seinem Vortrag „Actin<br />
dynamics, regulation and function in<br />
Toxoplasma gondii“ die überaus komplexen<br />
Mechanismen der Zellinvasion durch<br />
den Erreger der Toxoplasmose vor. Mit Hilfe<br />
von Superresolutions-Mikroskopie und<br />
„live imaging“ gelang es ihm und seiner<br />
Arbeitsgruppe, Dynamik, Regulation und<br />
Funktion des Strukturproteins Aktin bei<br />
diesem Prozess zu erforschen. „Wir wissen<br />
jetzt, was Aktin macht. Um entsprechende<br />
Medikamente zu entwickeln, müssen<br />
wir jetzt noch die Regulationsmechanismen<br />
aufklären“, erläuterte der Wissenschaftler.<br />
Um „Nagetiere und Ektoparasitenübertragene<br />
Zoonoseerreger“ ging es im<br />
Vortrag von Markus Pfeffer. Er machte<br />
deutlich, wie ernstzunehmend die Reservoirfunktion<br />
von Nagern nicht nur für Ek-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 33
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Ort der diesjährigen Fachtagung: Der Leipziger<br />
Unicampus mit Paulinum – Aula und Universitätskirche<br />
St. Pauli – am Augustusplatz.<br />
toparasiten selbst, sondern auch direkt für<br />
die Erreger von Zoonosen sei. Als ihre artenreichste<br />
Familie stellten die Nagetiere<br />
80 Prozent der Lebendmasse der Säugetiere<br />
und damit eine bedeutende Quelle der<br />
Infektion von Zecken oder Flöhen dar. So<br />
sei die Mäusepopulation in höherem Maß<br />
mit pathogenen Erregern infiziert als die<br />
Zecken selbst. Bei einer Studie im Umfeld<br />
von Leipzig konnte bei 122 von 165 getesteten<br />
Mäusen eine Doppel-, Dreifach- oder<br />
sogar Fünffach-Infektion nachgewiesen<br />
werden. „Diese Tiere fungieren als Reservoir-Wirt<br />
für gleich mehrere Zecken-übertragene<br />
Pathogene. Das erklärt auch das<br />
Phänomen, dass wir zunehmend wirtssuchende<br />
Zecken finden, die mit mehr als<br />
einem Pathogen infiziert sind“, weiß der<br />
Epidemiologe.<br />
Spannendes Vortragsprogramm<br />
und vielfältige Poster<br />
Thematisch rankte sich das Vortragsprogramm<br />
um die Sessions „Parasit-Wirt-Interaktion<br />
und molekulare Parasitologie“, „Vektorübertragene<br />
Krankheiten“, „Diagnostik<br />
und Antiparasitika-Resistenz“ sowie „Parasiten<br />
der Zoo- und Wildtiere“. Die einzelnen<br />
Vorträge boten spannende Einblicke in die<br />
aktuellste Forschung und neue Erkenntnisse;<br />
so einerseits zu Fragestellungen wie<br />
Untersuchungen zur Ektoparasitenfauna<br />
von Mausmakis im Zusammenhang mit<br />
der Habitatfragmentierung in Nordwest-<br />
Madagaskar oder zu gastrointestinalen<br />
Parasiten von Manatis (Rundschwanz seekühen)<br />
an der kolumbianischen Karibikküste.<br />
Andererseits kamen auch die „Themenklassiker“<br />
nicht zur kurz: Übertragungswege<br />
und -mechanismen, Vektoren-<br />
Monitoring oder Antiparasitika-Resistenzen,<br />
so z. B. von Antihelminthika in Alpakaherden<br />
oder Pyrethroidresistenz beim<br />
Wadenstecher Stomoxys calcitrans in landwirtschaftlichen<br />
Nutztierbetrieben.<br />
Mit interessanten Themen lockte auch<br />
die umfangreiche Posterausstellung ins<br />
Foyer. 31 Poster boten einen Überblick über<br />
das breite Forschungsspektrum im Bereich<br />
der Parasitologie und parasitären Erkrankungen<br />
– von Taenia crassiceps-assoziierter<br />
pleuraler Zystizerkose bei einem Afrikanischen<br />
Seebär bis zum „Dauerbrenner“,<br />
dem Vorkommen von Echinococcus multilocularis<br />
in Fuchspopulationen.<br />
Preis für junge Parasitologen<br />
Erstmals in diesem Jahr wurde auf der Tagung<br />
der Thomas-Schnieder-Nachwuchspreis<br />
verliehen. Der Preis erinnert an Prof.<br />
Dr. Thomas Schnieder (Hannover), der die<br />
Fachgruppe „Parasitologie und parasitäre<br />
Krankheiten“ von 1997 bis zu seinem plötzlichen<br />
Tod nach kurzer, schwerer Krankheit<br />
im Mai 2012 geleitet hatte. Mit dem Preis<br />
sollen die beiden besten Erstlingsvorträge<br />
(insgesamt gab es zehn Kolleginnen und<br />
Kollegen, die zum ersten Mal auf einer<br />
Fachtagung vortrugen) sowie die beiden<br />
besten Poster ausgezeichnet werden.<br />
Über ihre Preise freuten sich:<br />
Anna Sophia Feix, Wien (1. Preis Erstlingsvortrag,<br />
250 Euro): Untersuchungen zu sexuellen<br />
Entwicklungsstadien von Cystoisospora<br />
suis<br />
David Ebmer, Gießen (2. Preis Erstlingsvortrag,<br />
150 Euro): Endoparasite monitoring<br />
on rural and urban South America sea lion<br />
(Otaria flavescens) populations and first<br />
analyses on the ultrastructure of Ogmogaster<br />
heptalineatus eggs<br />
Maxi Berberich, Leipzig (1. Posterpreis, 250<br />
Euro): Improved protocol for in vitro culture<br />
of Cryptosporidium parvum in HCT-8<br />
cells<br />
Christina Helm, Berlin (2. Posterpreis, 150<br />
Euro): Prävalenz von Hepatozoon canis bei<br />
Hunden und Füchsen in Brandenburg<br />
Voller Hörsaal: Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und<br />
sogar Namibia verfolgten das abwechslungsreiche Programm.<br />
Dank an den Tagungsleiter Prof. Daugschies und den Fachgruppenleiter<br />
Prof. von Samson-Himmelstjerna (r.), überreicht von <strong>DVG</strong>-Mitarbeiterin<br />
Alicia Schmidt.<br />
34<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Leipzig aufs Dach gestiegen<br />
Ein besonderes Erlebnis war für die Tagungsteilnehmer<br />
der erste Gesellschaftsabend<br />
im Hotel Innside im Herzen der<br />
Messestadt. Vom Dachgarten aus bot sich<br />
ein zauberhafter Blick auf Leipzig, und im<br />
Licht der untergehenden Sonne konnte bei<br />
hervorragendem Essen, frisch gezapftem<br />
Bier und ausgesuchtem Wein gefachsimpelt<br />
und es konnten Kontakte gepflegt<br />
werden. Der zweite Abend fand im „TV-<br />
Club Leipzig“ statt. Auch hier, im Studentenclub<br />
der Tierproduzenten und Veterinärmediziner,<br />
fanden die Gäste ein<br />
stimmungsvolles Ambiente vor.<br />
Die <strong>DVG</strong> dankt allen Sponsoren und<br />
Ausstellern der Tagung, insbesondere der<br />
Firma Bayer Animal Health GmbH, die den<br />
schönen Abend im Hotel Innside ausgerichtet<br />
hatte.<br />
Die nächste Fachgruppentagung wird<br />
voraussichtlich vom 22. bis 24. Juni 2020<br />
in Herrsching am Ammersee stattfinden.<br />
Der Tagungsband ist für 19,80 Euro<br />
zzgl. 3,00 Euro für Verpackung und Versand<br />
in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle erhältlich<br />
(info@dvg.de, Fax: 0641 25375).<br />
Claudia Pfister <strong>DVG</strong><br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE „UMWELT- UND TIERHYGIENE“<br />
4. Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Umwelt- und Tierhygiene“<br />
Hygiene und Biosicherheit in Zeiten erhöhter<br />
Tierseuchengefahr – mehr als Routine?<br />
So lautete das Schwerpunktthema<br />
der 4. Tagung der Fachgruppe „Umweltund<br />
Tierhygiene, die vom 16. bis 17. September<br />
in Stuttgart-Hohenheim stattfand.<br />
16 Vorträge sowie 5 Poster befassten sich<br />
mit dem Thema. Im Rahmen der Tagung<br />
fand auch eine Fachgruppenversammlung<br />
statt. Die Teilnehmer sprachen sich dafür<br />
aus, die nächste Tagung 2021 in Berlin<br />
durchzuführen. Weiterhin soll überlegt<br />
werden, ob eine Veranstaltung auch gemeinsam<br />
mit einer fachlich nahestehenden<br />
anderen Fachgruppe durchgeführt<br />
werden kann, beispielsweise der Fachgruppe<br />
„Bakteriologie und Mykologie“.<br />
Mit dieser Tagung wurde die Tradition<br />
der sogenannten Hohenheimer Seminare<br />
fortgeführt – so fanden dort zwischen<br />
1982 und 2009 insgesamt zehn Seminare<br />
statt.<br />
•<br />
Tagungs- und Fachgruppenleiterin Prof. Dr.<br />
Nicole Kemper eröffnete die Tagung. Foto: <strong>DVG</strong><br />
FACHGRUPPE „TROPENVETERINÄRMEDIZIN UND INTERNATIONALE TIERGESUNDHEIT“<br />
Im Fokus: Gesundheit von Tier und Mensch<br />
Am 15. und 16. November fand im Rahmen<br />
des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin eine Tagung<br />
der Fachgruppe „Tropenveterinärmedizin<br />
und internationale Tiergesundheit“<br />
statt. Themen waren One Health sowie der<br />
internationale Handel mit Tieren. One<br />
Health beschreibt die Wechselbeziehung<br />
zwischen Mensch, Tier und Umwelt und<br />
hat die Verbesserung der Gesundheit von<br />
Tier und Mensch zum Ziel. Eine große Anzahl<br />
an Krankheitserregern ist an beide<br />
Spezies angepasst oder kann zwischen<br />
diesen übertragen werden. Auch vom Tier<br />
stammende Lebensmittel, wie z. B. Fleisch,<br />
Milch oder Eier, können mit Erregern kontaminiert<br />
sein und Krankheiten auf den<br />
Menschen übertragen.<br />
Zum Bereich Handel stellte der internationale<br />
Experte Professor Gavin Thomson<br />
aus Südafrika Prinzipien und Anwendung<br />
des Commodity-based trade (CBT)<br />
vor. Weiterhin wurde in einer Podiumsdiskussion<br />
erörtert, wie sich die Tiermedizin<br />
in zukünftige Projekte der Entwicklungszusammenarbeit<br />
sinnvoll einbringen<br />
kann. Dabei wurden Strategien des<br />
Fachgruppen- und Tagungsleiterin Dr. Claudia<br />
Schoene eröffnete die Tagung.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 35
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Commodity-based trade war das Thema von<br />
Prof. Gavin Thomson.<br />
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v. l. n. r.): Prof. Clausen, Prof. Thomson, Dr. Baumann,<br />
Dr. Schoene, Willi Dühnen, Heiko Warnken, Dr. Höreth-Böntgen.<br />
Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />
wie z. B. Marshallplan für Afrika, und auch<br />
der One Health-Gedanke berücksichtigt.<br />
An der Podiumsdiskussion nahmen teil<br />
(Reihenfolge alphabetisch):<br />
• Dr. Maximilian Baumann<br />
(International Veterinary Livestock<br />
Consultancy e. V., InVelCo)<br />
• Prof. Dr. Peter-Henning Clausen (Freie<br />
Universität Berlin)<br />
• Willi Dühnen (InVelCo e. V.)<br />
• Dr. Detlef Höreth-Böntgen (vormals<br />
Friedrich-Loeffler-Institut)<br />
• Prof. Gavin Thomson (TAD Scientific,<br />
Pretoria, Südafrika)<br />
• Heiko Warnken (BMZ)<br />
• Moderation: Dr. Claudia Schoene<br />
(<strong>DVG</strong>)<br />
Im Anschluss an die auf Englisch geführte<br />
Podiumsdiskussion konnten die Teilnehmer<br />
Fragen an die Podiumsteilnehmer<br />
stellen.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-FACHGRUPPE „TIERSEUCHEN“<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierseuchen“<br />
Tagungs- und Fachgruppenleiter Prof. Dr.<br />
Hans-Joachim Bätza begrüßte die Teilnehmer.<br />
Vom 28. bis 29. Mai war das Bundesinstitut<br />
für Risikobewertung in Berlin Schauplatz<br />
der Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierseuchen“, die mit etwa 350 Teilnehmern<br />
außerordentlich gut besucht war. Tagungs-<br />
und Fachgruppenleiter Prof. Dr.<br />
Hans-Joachim Bätza (ehemals Bundesministerium<br />
für Ernährung und Landwirtschaft,<br />
Bonn) und <strong>DVG</strong>-Vizepräsident Prof.<br />
Dr. Arwid Daugschies (Leipzig) sprachen<br />
Grußworte.<br />
Die Tagung gliederte sich in die Blöcke<br />
„EU-Tiergesundheitsrecht“, „Aktuelles zur<br />
Tierseuchenbekämpfung – Fische, Schwein,<br />
Wiederkäuer, Geflügel“, „Desinfektion“<br />
und „ Zoonosen“. Aktuelle Entwicklungen<br />
und Maßnahmen sowie auch anstehende<br />
Änderungen im Tiergesundheitsrecht wurden<br />
thematisiert.<br />
PD Dr. Uwe Fischer (Greifswald-Insel<br />
Riems) berichtete in seinem Vortrag „Überwachung<br />
und Diagnostik gelisteter Fischseuchen<br />
in Deutschland und der EU“, dass<br />
in Deutschland die Fangfischerei stagniere,<br />
während die Zahl der Aquakulturbetriebe<br />
zunehme. Derzeit gibt es in<br />
Deutschland mehr als 13.000 Fischhaltungsbetriebe.<br />
Er hob die Fischgesundheit<br />
als ökonomischen Faktor der Nahrungsmittelproduktion<br />
hervor und stellte dar,<br />
dass anzeigepflichtige Fischseuchen aufgrund<br />
von gesetzlich festgelegten Bekämpfungsmaßnahmen<br />
zu großen ökonomischen<br />
Schäden führen. Die Diag-<br />
36<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Einen spannenden Vortrag zur erfolgreichen Bekämpfung der ASP hielt<br />
Dr. Marek Soph.<br />
Der voll besetzte Hörsaal im Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin.<br />
nostik sei ein wichtiger Baustein bei der<br />
Fischseuchenbekämpfung und eine kontinuierliche<br />
Forschung sei erforderlich, um<br />
„alten Bekannten“ und neu auftretenden<br />
Krankheiten wirkungsvoll entgegentreten<br />
zu können.<br />
In mehreren Vorträgen wurden die aktuelle<br />
Situation, die rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
die Bekämpfung sowie Reinigung<br />
und Desinfektion hinsichtlich der<br />
Afrikanischen Schweinepest (ASP) sowie<br />
deren Management aufgegriffen. Einen<br />
spannenden Erfahrungsbericht brachte Dr.<br />
Marek Soph (Tschechische Veterinärverwaltung,<br />
Prag) zur erfolgreichen ASP-Bekämpfung<br />
in Tschechien dar. Generelle<br />
Maßnahmen waren u. a. eine strikte Überwachung<br />
des Seuchengebietes, das Fernhalten<br />
der Bevölkerung, das systematische<br />
Aufsuchen, Testen und Beseitigen von Kadavern,<br />
das Zusammenhalten der Tiere (Installation<br />
eines ein-/ausbruchssicheren<br />
Zauns um das Hochrisikogebiet) sowie ein<br />
vorübergehendes Aussetzen der Jagd. Die<br />
Jagd sei keine Methode zur Ausrottung der<br />
ASP. Die Hauptinfektionsquelle seien Kadaver,<br />
die für eine lange Zeit infektiös blieben.<br />
Ausschließlich professionelle Jäger<br />
hätten im betroffenen Gebiet die Erlaubnis<br />
zur Jagd erhalten. Dr. Soph betonte, die Bekämpfung<br />
in Tschechien sei durch mehrere<br />
Faktoren begünstigt worden. So habe es<br />
sich um ein kleinflächiges Seuchengeschehen<br />
ohne Kontakte zu betroffenen Nachbarländern<br />
gehandelt. Alle Beteiligten hätten<br />
konstruktiv zusammengear beitet.<br />
Weitere Themen waren die Pest der kleinen<br />
Wiederkäuer (PPR), die Bekämpfung<br />
von Boviner Virusdiarrhoe und Blauzungenkrankheit,<br />
die Tuberkulose von Rot- und<br />
Rehwild, die Brucellose beim Rind sowie<br />
Infektionen mit Mykoplasma bovis, außerdem<br />
Lehren aus dem Geflügelpestgeschehen<br />
2016/2017, Bornaviren als Zoonoseerreger<br />
und zeckenübertragene Zoonosen<br />
in Deutschland. Vorträge zum aktuellen<br />
Stand der Überarbeitung der Desinfektionsrichtlinie<br />
und zur Desinfektion eines<br />
Flugzeugs rundeten die Tagung ab.<br />
Wer nicht an der Tagung teilnehmen<br />
konnte, aber Interesse an den Präsentationen<br />
hat, kann eine CD mit pdf-Dateien der<br />
Präsentationen für 7,50 Euro zzgl. 3,00 Euro<br />
für Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-<br />
Geschäftsstelle bestellen (Fax: 0641 25375,<br />
E-Mail: info@dvg.de).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
FACHGRUPPE AVID<br />
38. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe AVID<br />
Die 38. Jahrestagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
AVID mit Schwerpunkt „Bakteriologie“<br />
vom 11. bis 13. September in Bad Staffelstein/Kloster<br />
Banz erfreute sich wiederum<br />
großer Resonanz. Den mehr als 200 Teilnehmern<br />
wurden 35 Fachvorträge präsentiert,<br />
darunter Übersichtsreferate zu<br />
Leptospiren (Frau Dr. Katrin Strutzberg-<br />
Minder, IVD GmbH, Seelze) sowie Corynebacterium<br />
pseudotuberculosis (Herr Dr.<br />
Reinhard Sting, CVUA Stuttgart, Fellbach).<br />
Abermals im Programm war ein Blick über<br />
den diagnostischen Tellerrand, diesmal<br />
zum Thema "Wildlebende Menschenaffen<br />
als Sentinels für neuartige Krankheitserreger"<br />
(Herr Dr. Fabian Leendertz, RKI, Berlin).<br />
Mit den erstmalig durchgeführten Poster-<br />
Flashs feierte ein für die AVID-Tagung<br />
neues Format Premiere. Die Autoren der<br />
insgesamt 15 Poster erhielten somit Gelegenheit,<br />
Kernaussagen ihrer Studien in<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 37
ARBEITSGEBIET:<br />
INFEKTIONSMEDIZIN UND HYGIENE<br />
Ernst-Forschner-Preisträgerin Dr. Eva Sodoma<br />
(AGES, Linz).<br />
einem Kurzreferat darzustellen. Ebenfalls<br />
neu war der Versuch, ein aktuelles Thema<br />
im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />
voran zu bringen. Zu Fragen der „Empfindlichkeitsbestimmung<br />
im Routinelabor“<br />
entwickelte sich hierbei ein lebhafter Gedankenaustausch,<br />
in dessen Ergebnis<br />
konkrete Maßnahmen zur Lösung bestehender<br />
Probleme standen. Mit dem<br />
diesjährigen Ernst-Forschner-Gedächtnispreis<br />
für den besten praxisbezogenen Vortrag<br />
wurde Frau Dr. Eva Sodoma (AGES,<br />
Linz) für ihren Beitrag „MAP Umgebungsuntersuchungen<br />
in Tiroler Milchviehbetrieben<br />
– Ergebnisse und Erfahrungen aus<br />
dem Untersuchungslabor“ ausgezeichnet.<br />
Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang<br />
der Firma IDEXX für die Stiftung<br />
des mit 1000 € dotierten Preises.<br />
Neben dem wissenschaftlichen Programm<br />
war die Industrieausstellung mit 16 Ständen<br />
ein weiterer Anziehungspunkt der<br />
Tagung und bot, ebenso wie das traditionelle<br />
Rahmenprogramm, reichlich Gelegenheit<br />
für gegenseitiges Kennenlernen<br />
und intensive Gespräche. Zu danken ist an<br />
dieser Stelle allen Sponsoren, ohne deren<br />
großzügige Unterstützung die attraktive<br />
und erfolgreiche Tagung in ihrer bestehenden<br />
Form nicht zu realisieren wäre.<br />
Eingebettet in die 38. Jahrestagung<br />
fand am 12. September <strong>2019</strong> die diesjährige<br />
AVID-Fachgruppenversammlung statt.<br />
Tagesordnungspunkte waren der Bericht<br />
des Fachgruppenleiters Dr. Peter Kutzer sowie<br />
die Wahl der Vorstandsmitglieder<br />
Bakteriologie. In seinem Bericht zog Dr.<br />
Kutzer eine positive Bilanz der Aktivitäten<br />
des vergangenen Jahres. So wurde zwei<br />
Methodenkandidaten der Status von<br />
AVID-Methoden zuerkannt und die Vorbereitungen<br />
für eine Laborvergleichsuntersuchung<br />
„Genomnachweis von Pasteurella<br />
multocida-Kapseltypen“ stehen unmittelbar<br />
vor dem Abschluss. Besonderes<br />
Augenmerk legt der Vorstand auf die<br />
Initiative zur Fortbildung technischer<br />
Mitarbeiter. Nach ersten Umfragen liegen<br />
Übersichtsreferat durch Dr. Reinhard Sting<br />
(CVUA Stuttgart, Fellbach).<br />
hierzu bereits mehr als 20 positive Rückmeldungen<br />
aus Untersuchungseinrichtungen<br />
der Länder, des Bundes, der Hochschulen<br />
und der Privatwirtschaft vor. Ziel<br />
ist es, im Frühjahr 2020 mit der Veröffentlichung<br />
entsprechender Fortbildungsangebote<br />
zu beginnen. Zur Wahl für den<br />
AVID-Vorstand Bakteriologie stellten sich<br />
Frau Dr. Christiane Werckenthin (LAVES, LVI<br />
Oldenburg) und Herr Dr. Peter Kutzer (LLBB<br />
Frankfurt (Oder)). Beide Kandidaten wurden<br />
mit jeweils 32 von 32 abgegebenen<br />
Stimmen in den Vorstand gewählt.<br />
Dr. Peter Kutzer<br />
Leiter der Fachgruppe AVID<br />
Fotos: AVID<br />
•<br />
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
ARBEITSGEBIET LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
60. Arbeitstagung Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz<br />
Vom 24. bis 27. September fand im Kongresshaus<br />
in Garmisch-Partenkirchen die<br />
60. Arbeitstagung des <strong>DVG</strong>-Arbeitsgebietes<br />
„Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz“<br />
statt, die mit etwa 600 Teilnehmern<br />
sehr gut besucht war. Die<br />
Arbeitstagung wurde zusammen mit der<br />
Sektion Lebensmittel tierischer Herkunft in<br />
der Österreichischen Gesellschaft für Tierärzte<br />
und der Schweizerischen Tierärztlichen<br />
Vereinigung für Lebensmittelsicherheit<br />
und Tiergesundheit (TVL) durchgeführt.<br />
Eröffnung und Begrüßung<br />
Prof. Dr. Thomas Alter (Berlin), seit 2018 Leiter<br />
des Arbeitsgebietes, eröffnete die Tagung<br />
und begrüßte die Teilnehmer. Die<br />
Tatsache, dass die Tagung zum 60. Mal<br />
stattfände, sei ein Zeichen, wie wichtig<br />
und zeitlos das Thema Lebensmittelsicherheit<br />
sei. Er dankte seinem Vorgänger<br />
und langjährigen Organisator der Garmischer<br />
Tagung, Prof. Dr. Michael Bülte. Weiterhin<br />
hob Prof. Alter hervor, dass alle vier<br />
38<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
Arbeitsgebietsleiter Prof. Dr. Thomas Alter<br />
begrüßte die Teilnehmer.<br />
Die Fachgruppenleiter und Organisatoren der Tagung mit dem Helferteam.<br />
Fachgruppen des Arbeitsgebietes, nämlich<br />
Lebensmittelhygiene, Fleischhygiene,<br />
Milchhygiene sowie Lebensmittelrecht,<br />
vertreten seien und in insgesamt fast 200<br />
Beiträgen aktuelle Entwicklungen auf dem<br />
Gebiet der Lebensmittelhygiene und des<br />
Lebensmittelrechts auf nationaler sowie<br />
internationaler Ebene vorstellten. Weiterhin<br />
wies er auf die am 26. September stattfindenden<br />
Workshops hin und dankte deren<br />
Leitern. Als Ehrengäste begrüßte er den<br />
Festredner Dr. Marcus Girnau (Berlin) sowie<br />
Dr. Michel Laszlo (TVL Basel), Dr. Peter<br />
Kranner (Bundesgesundheitsministerium<br />
Wien), Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer,<br />
den Präsidenten der Bundestierärztekammer<br />
Dr. Uwe Tiedemann (Berlin)<br />
und den <strong>DVG</strong>-Präsidenten Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
Martin Kramer (Gießen). Auch den Sponsoren<br />
dankte Prof. Alter für die großzügige<br />
Unterstützung der Arbeitstagung. Nach<br />
Grußworten von Prof. Kramer, Dr. Tiedemann,<br />
Dr. Laszlo, Dr. Kranner und Frau Dr.<br />
Meierhofer hielt Dr. Girnau seinen Festvortrag.<br />
Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier<br />
durch die Grainauer Alphornbläser<br />
ist seit vielen Jahren Tradition.<br />
Verhältnisses zwischen amtlicher Lebensmittelüberwachung<br />
und Lebensmittelunternehmern“<br />
dar, dass sich in den letzten<br />
Jahren viel in diesem Bereich geändert<br />
habe. So gebe es jetzt einen neuen Umgang<br />
zwischen der Lebensmittelüberwachung<br />
und den Unternehmern. Ein Paradigmenwechsel<br />
hin zu Eigenkontrollen<br />
habe stattgefunden und Kontakt und Austausch<br />
mit der amtlichen Lebensmittelüberwachung<br />
seien verbessert worden.<br />
Das Ziel seien Lösungen, die beiden Seiten<br />
weiterhelfen. Wichtige Themen seien<br />
u. a. die Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen<br />
in Europa, wissenschaftlich<br />
basierte Erkenntnisse als Voraussetzung<br />
für die Rechtsetzung sowie<br />
Transparenzregelungen (wann und unter<br />
welchen Bedingungen dürfen Unternehmensnamen<br />
veröffentlicht werden). Auch<br />
das Tierwohl, die Reduzierung von Lebensmittelverlusten<br />
und von Plastikmüll seien<br />
Themen zwischen Wirtschaft und Politik,<br />
bei denen die Zielkonflikte offen zu benennen<br />
seien.<br />
Vortragsprogramm, Workshops<br />
und Poster<br />
Der Schwerpunkt der Vorträge zur Lebensmittelhygiene<br />
befasste sich mit Listeria<br />
monocytogenes. Die Bedeutung dieses<br />
Themas spiegelt sich in aktuellen Krankheits-<br />
und Todesfällen. Weitere Schwerpunkte<br />
waren „Die Rolle von Lebensmitteln<br />
bei der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen“<br />
sowie Bakteriophagen (Milchhygiene).<br />
Über 100 Poster ergänzten das<br />
Vortragsprogramm. Es wurden insgesamt<br />
Festvortrag<br />
Dr. Marcus Girnau, Jurist und stellvertretender<br />
Geschäftsführer des Lebensmittelverbandes<br />
Deutschland e. V., stellte in seiner<br />
Präsentation „Zum Spannungsfeld des<br />
Erfreuen sich jedes Jahr großer Beliebtheit: die Grainauer Alphornbläser.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 39
ARBEITSGEBIET:<br />
LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ<br />
vier Workshops zu folgenden Themen angeboten:<br />
• Tierschutz/Tierwohl im Bereich der<br />
Schlachtung<br />
• Grundlagen infrastruktureller Bewertung<br />
von Verpflegungseinrichtungen<br />
• Einsatz tierischer und pflanzlicher Eiweißstoffe<br />
– verantwortlicher Umgang<br />
mit Ressourcen oder ein Thema für den<br />
Täuschungsschutz?<br />
• Next Generation Sequencing<br />
Heinrich-Stockmeyer-Wissenschaftspreis<br />
Der Wissenschaftspreis <strong>2019</strong> in Höhe von<br />
10.000 Euro wurde im Rahmen der Arbeitstagung<br />
durch den Vorsitzenden des<br />
Stiftungskuratoriums, Prof. Dr. Manfred<br />
Gareis (Oberschleißheim), verliehen. Ausgezeichnet<br />
wurden der Molekularbiologe<br />
Dr. Maik Hilgarth für seine umfangreichen<br />
molekularbiologischen Untersuchungen<br />
zur Verbreitung und Bedeutung<br />
von Bakterien, die in Schutzgas verpacktes<br />
Rindfleisch verderben können, und die<br />
Lebensmittelchemikerin Prof. Dr. Katharina<br />
Scherf, die sich mit Überempfindlichkeiten<br />
gegenüber Getreideproteinen<br />
befasste und einen neuen, deutlich genaueren<br />
Test zur Bestimmung von Gluten<br />
in Getreideprodukten entwickelte.<br />
Die 61. Arbeitstagung „Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz“ findet<br />
vom 29.09. bis 02.10.2020 erneut in Garmisch-Partenkirchen<br />
statt.<br />
Der Tagungsband der 60. Arbeitstagung<br />
mit den Abstracts der Präsentationen<br />
im Vortragsprogramm, in den Workshops<br />
sowie mit den Abstracts der Poster<br />
kann für 29,80 Euro zzgl. 3,00 Euro für<br />
Verpackung und Versand in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
bestellt werden (info@dvg.<br />
de, Fax: 0641 25375).<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Fotos: <strong>DVG</strong><br />
•<br />
ARBEITSKREIS „LEHRE IN DEN LEBENSMITTELHYGIENISCHEN FÄCHERN“<br />
Aktuelles aus dem <strong>DVG</strong>-Arbeitskreis „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen Länder“<br />
Zur 28. Mal trafen sich die Vertreter des<br />
Arbeitskreises „Lehre in den lebensmittelhygienischen<br />
Fächern der deutschsprachigen<br />
Länder“ am 10. Mai <strong>2019</strong> am Institut<br />
für Lebensmittelhygiene an der Veterinärmedizinischen<br />
Fakultät der Universität<br />
Leipzig.<br />
Ein Thema war beispielsweise die<br />
Überarbeitung der harmonisierten Praktikumsbögen,<br />
um die extramural durchgeführten<br />
250 Stunden weiterhin bzw. besser<br />
einschätzen zu können, was auch eine<br />
Forderung der EAEVE darstellt. Zusätzlich<br />
wurden die Vernetzung mit den Nutztierkliniken<br />
und weiteren fakultätsinternen<br />
Instituten besprochen, um eine stärkere<br />
interaktive/interdisziplinäre Ausbildung<br />
zu erreichen. Ein weiterer intensiv diskutierter<br />
Punkt sind die zahlenmäßig stark<br />
zunehmenden Kenntnisprüfungen, um<br />
auch hier eine Angleichung der momentan<br />
sehr unterschiedlichen Prüfungsmodalitäten<br />
an den einzelnen Standorten zu<br />
erreichen.<br />
Die Ausbildung in Fach Fleischhygiene<br />
mit zugehörigem Praktikum stellt derzeit<br />
eine besondere Herausforderung dar – daher<br />
wird ein gesondertes Treffen der Kollegen<br />
der Fleischhygiene stattfinden. Der<br />
Arbeitskreis wird zudem zukünftig durch<br />
Kollegin Meemken bei der Erstellung des<br />
von der BTK initiierten Qualifikationsleitfadens<br />
zum amtlichen Tierarzt in der<br />
Schlachttier- und Fleischuntersuchung<br />
vertreten sein.<br />
Das Treffen auf europäischer Ebene<br />
fand dieses Jahr in Estland (Tallin) im Juni<br />
statt (siehe Foto), wo vorrangig verschiedene<br />
Lehrformate vorgestellt wurden.<br />
Vertreter aus EVFST (European Veterinarian Food Safety Teachers), Tallin <strong>2019</strong>. Foto: Estonian<br />
University of Life Sciences, Institut für Lebensmittelhygiene und Veterinary Public Health<br />
Prof. Dr. Peggy G. Braun, Leipzig<br />
Sprecherin des Arbeitskreises<br />
•<br />
40<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
ARBEITSGEBIET:<br />
TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
ARBEITSGEBIET TIERSCHUTZ, ETHOLOGIE UND TIERHALTUNG<br />
Tierärztliche Plattform Tierschutz<br />
Nach der ersten Tagung der Tierärztlichen<br />
Plattform Tierschutz (TPT) 2018 in Oesede<br />
fand am 7. und 8. Juni dieses Jahres im<br />
Kloster Irsee im Allgäu die zweite Tagung<br />
zum Thema „Haus- und Heimtiere zwischen<br />
Tierliebe und Tierleid“ statt. Denn<br />
auch bei der Haus- und Heimtierhaltung<br />
bestehen erhebliche, in der Öffentlichkeit<br />
nur wenig bekannte und kaum thematisierte,<br />
tierschutzrelevante Mängel. Einen<br />
wesentlichen Teil der Erörterungen nahmen<br />
die Ergebnisse der im letzten Jahr abgeschlossenen<br />
EXOPET-Studie ein. Die Tagung<br />
versuchte im Dialog mit Tierhaltern,<br />
dem Fachhandel, einschlägigen Verbänden<br />
und Politikern Positionen und Lösungskonzepte<br />
zu erarbeiten, die insbesondere<br />
auf die Steigerung des Wohls aller<br />
in privater Obhut befindlichen Tiere abzielen.<br />
Ein ausführlicher Bericht zu dieser Tagung<br />
erschien im Deutschen Tierärzteblatt<br />
09/<strong>2019</strong>.<br />
Die Teilnehmer der 2. TPT-Tagung. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Im kommenden Jahr wird vom 5. bis 6.<br />
Juni die dritte Tagung der TPT durchgeführt.<br />
Tagungsort wird erneut Oesede<br />
(Landkreis Osnabrück) sein. Das Thema<br />
lautet diesmal: Die Nutztierhaltung im<br />
Spannungsfeld von Ziel- und Interessenskonflikten.<br />
Weitere Informationen werden<br />
in Kürze dazu erhältlich sein.<br />
Die TPT wurde Anfang 2018 von den<br />
fünf tierärztlichen Verbänden BbT, bpt,<br />
BTK, <strong>DVG</strong> und TVT gegründet, um die tierärztlichen<br />
Positionierungen zum Tierschutz<br />
zu bündeln und noch aktiver als<br />
bisher in die gesellschaftlichen Gestaltungsprozesse<br />
zur Verbesserung der Lebensqualität<br />
aller in menschlicher Obhut<br />
befindlichen Tieren einzubringen. •<br />
FACHGRUPPE „VERHALTENSMEDIZIN UND BISSPRÄVENTION“<br />
Jetzt auch für Smartphones – der Blaue Hund als App<br />
Die App „Der Blaue Hund“ ist jetzt auch für<br />
Smartphones (iOS und Android) verfügbar.<br />
Das internationale Bisspräventionsprogramm,<br />
mit dem Kinder zwischen drei und<br />
sechs Jahren den gefahrlosen Umgang mit<br />
dem eigenen Hund lernen können, wurde<br />
ursprünglich zur Anwendung auf Desktop-<br />
oder Laptop-PCs erstellt. Da diese Technik<br />
nicht mehr zeitgemäß war, hat die <strong>DVG</strong><br />
den Blauen Hund als App entwickeln lassen,<br />
zunächst für Tablet Computer.<br />
Jetzt können die Geschichten mit<br />
„Blue“ auch auf dem Smartphone durchgespielt<br />
werden. Zudem ist das Elternbe-<br />
gleitbuch über die App abrufbar und kann<br />
auch ausgedruckt werden. Da es sich um<br />
ein internationales Projekt handelt, steht<br />
das Elternbegleitbuch außer auf Deutsch<br />
auch auf Englisch, Spanisch, Portugiesisch<br />
und Tschechisch zur Verfügung.<br />
Die App ist in den App Stores erhältlich<br />
und kostet 3,49 Euro. Das gedruckte Eltern-Begleitbuch<br />
kann auch noch in der<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle bestellt werden<br />
(www.dvg.de, Verlag/Shop, Bestellung).<br />
Das Bisspräventionsprogramm „Der Blaue Hund“<br />
ist jetzt für Smartphones (iOS und Android)<br />
erhältlich.<br />
Das Elternbegleitbuch steht in fünf Sprachen zur<br />
Verfügung.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.der-blaue-hund.de<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 41
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Fachgruppe „Tierernährung“<br />
Fachgruppe<br />
Tierernährung<br />
Leiten seit 2018 die Fachgruppe „Tierernährung“:<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek und PD Dr. Nadine Paßlack.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Die Rubrik „Fachgruppe<br />
im Fokus“<br />
stellt in jeder Ausgabe<br />
des <strong>DVG</strong>-Forums eine Fachgruppe,<br />
ein Arbeitsgebiet oder<br />
eine andere Gruppierung innerhalb der<br />
<strong>DVG</strong> vor. Damit haben auch <strong>DVG</strong>-Mitglieder,<br />
die der Fachgruppe (noch) nicht angehören,<br />
die Möglichkeit, sich über deren<br />
Hintergründe, Tagungen und Aktivitäten<br />
zu informieren. In dieser Ausgabe wird die<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ vorgestellt.<br />
Fachgruppe Tierernährung<br />
Jahr Leiter Stellvertreter<br />
1954 Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Johannes Brüggemann, Prof. Dr. Dr. h. c. Valentin Horn, Gießen<br />
München<br />
1956 Prof. Dr. Dr. Walter Lenkeit, Göttingen Prof. Dr. Dr. h. c. Valentin Horn, Gießen<br />
1961 Prof. Dr. Dr. Walter Lenkeit, Göttingen Prof. Dr. Dr. h. c. Valentin Horn, Gießen<br />
1969 Prof. Dr. Dr. Jürgen Tiews, München Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Meyer, Hannover<br />
1973 Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Meyer, Hannover Prof. Dr. Kurt Bronsch, Berlin<br />
1987 Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Winfried Drochner, Hannover Prof. Dr. Jürgen Gropp, München<br />
1993 Prof. Dr. Jürgen Gropp, Leipzig Prof. Dr. Dipl. Ing. agr. Josef Kamphues,<br />
Hannover<br />
2018 PD Dr. Nadine Paßlack, Berlin Prof. Dr. Jürgen Zentek, Berlin<br />
Veranstaltungen der Fachgruppe *<br />
Datum Veranstaltung Ort<br />
01. – 05.06.1971 Seminar Tierernährung München<br />
08. – 12.10.1973 Seminar Tierernährung<br />
29.11.1975 Tagung der FG Tierernährung Hannover<br />
22.05.1986 Fortbildungsveranstaltung Schweineernährung Hannover<br />
19.06.1987 Tagung der FG Tierernährung Hannover<br />
29.04.1988 Tagung der FG Tierernährung Hannover<br />
19.05.1989 Fortbildungsveranstaltung Rinderfütterung Hannover<br />
03. – 04.10.1997 Tagung der FG Tierernährung Hannover<br />
27.02.2004 Tagung der FG Rinderkrankheiten und FG Tierernährung Hannover<br />
09.11.2017 Seminar der FG Tierernährung: „Wie barfe ich richtig <strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin<br />
oder ist Barfen grundsätzlich falsch?“<br />
06.10.2018 Tagung der FG Tierernährung <strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin<br />
15. – 16.11.<strong>2019</strong> 13. Berlin-Brandenburgischer Rindertag der FG<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin<br />
„Deutsche buiatrische Gesellschaft (DbG-<strong>DVG</strong>)“,<br />
„Reproduktionsmedizin“ und „Tierernährung“<br />
16.11.<strong>2019</strong> Tagung der FG Tierernährung <strong>DVG</strong>-Vet-Congress Berlin<br />
* <br />
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Möglicherweise liegen nicht mehr alle<br />
Unterlagen durchgeführter Tagungen in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle vor.<br />
Die Geschichte der<br />
Fachgruppe „Tierernährung“<br />
ist wechselvoll. So gehörte<br />
sie nach der Gründung der<br />
<strong>DVG</strong> im Jahr 1951 zu den ersten 26 <strong>DVG</strong>-Untergruppen,<br />
die 1953 benannt wurden. Die<br />
Bezeichnung war zunächst „Physiologie<br />
und Pathologie der Ernährung“, bevor 1956<br />
die Umbenennung in „Tierernährung“ erfolgte.<br />
Nur zwei Jahre später wurde die bis<br />
dahin eigenständige Fachgruppe an die<br />
Fachgruppe „Physiologie“ angeschlossen.<br />
Doch 1961 fand die Neugründung der Fachgruppe<br />
statt, die wiederum „Tierernährung“<br />
genannt wurde.<br />
Die Fachgruppe führte insbesondere<br />
in den 1970er- und 1980er-Jahren und<br />
auch danach Fortbildungsveranstaltungen<br />
durch. 2008 teilte der noch im Amt befindliche<br />
Leiter Prof. Dr. Jürgen Gropp (Leipzig)<br />
dem <strong>DVG</strong>-Vorstand mit, dass er vor einigen<br />
Jahren aus dem Dienst an der Universität<br />
Leipzig ausgeschieden sei und darum<br />
bitte, von seiner Funktion entbunden<br />
zu werden. In den Jahren danach war keine<br />
Aktivität der Fachgruppe zu verzeichnen;<br />
die Entbindung fand offiziell nicht<br />
statt.<br />
2017 organisierten PD Dr. Nadine Paßlack<br />
und Prof. Dr. Jürgen Zentek, beide Mitglieder<br />
der Fachgruppe und beide vom Institut<br />
für Tierernährung des Fachbereichs<br />
Veterinärmedizin an der Freien Universität<br />
in Berlin, ein Seminar zum Thema Barfen<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in<br />
Berlin. Damit begann die Fachgruppe, sich<br />
neu zu formieren. Ein Jahr später fand eine<br />
Tagung der Fachgruppe statt, ebenfalls im<br />
Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses in Berlin,<br />
auf der in einer anschließenden Mitgliederversammlung<br />
Nadine Paßlack zur<br />
Leiterin und Jürgen Zentek zum stellvertretenden<br />
Leiter gewählt wurden. Mit der<br />
erneuten Tagung der Fachgruppe „Tierernährung“<br />
auf dem diesjährigen <strong>DVG</strong>-<br />
Vet-Congress sowie mit ihrer Beteiligung<br />
42<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
am 13. Berlin-Brandenburgischen Rindertag,<br />
der ebenfalls unter dem Dach des<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congresses durchgeführt wurde,<br />
ist es dank der engagierten Fachgruppenleitung<br />
gelungen, die Fachgruppe neu auf-<br />
Am 9. November 2017 hat die <strong>DVG</strong>-<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ ein Seminar<br />
zur Rohfütterung von Hunden und<br />
Katzen im Rahmen des jährlichen <strong>DVG</strong>-<br />
Vet- Congresses angeboten.<br />
Der Trend der Rohfütterung (BARF =<br />
Bones And Raw Feed) besteht seit einigen<br />
Jahren. Spezialisierte Geschäfte und<br />
der Versandhandel bieten hier unterschiedlichste<br />
Zutaten zur Herstellung<br />
von BARF-Mischungen an. Problematisch<br />
für den Tierarzt ist oft die Einschätzung<br />
der Futterqualität und -zusammensetzung.<br />
Untersuchungen zeigen,<br />
dass ein erheblicher Teil der von den<br />
Tierbesitzern zubereiteten BARF-Ratiozustellen<br />
und zu diesem wichtigen Fachgebiet<br />
der Veterinärmedizin wieder regelmäßig<br />
Fortbildungen anzubieten. Kurze<br />
Berichte über die Tagungen sowie die Abstracts<br />
der diesjährigen Fachgruppentagung<br />
sind auf den folgenden Seiten zu finden.<br />
Dr. Marion Selig<br />
<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
•<br />
„Wie barfe ich richtig oder ist Barfen grundsätzlich falsch?“<br />
nen mehr oder weniger große Nährstoffimbalanzen<br />
aufweist. Dieses kann sowohl<br />
in einer Unter- als auch in einer erheblichen<br />
Überversorgung der Hunde und Katzen<br />
resultieren.<br />
Ziel des Seminars war es, die Grundlagen<br />
sowie praktische Fragen im Zusammenhang<br />
mit der Barf-Fütterung darzustellen<br />
und mit den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern zu diskutieren. Anhand zahlreicher<br />
Fallbeispiele wurden Probleme<br />
praxisnah demonstriert und besprochen.<br />
Der kollegiale Austausch war hierbei sehr<br />
produktiv und soll auch in Zukunft durch<br />
weitere Seminarangebote der Fachgruppe<br />
fortgesetzt werden.<br />
BARF-Rationen weisen oft Nährstoffimbalanzen<br />
auf. Foto: Lilli, stock.adobe.com<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />
PD Dr. Nadine Paßlack<br />
beide Institut für Tierernährung der Freien Universität<br />
Berlin und Referenten des Seminars •<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“ 2018<br />
Im Rahmen des jährlichen <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses fand sich die <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierernährung“ am 6. Oktober<br />
2018 in Berlin zusammen, um aktuelle<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem<br />
Fachgebiet zu präsentieren. Dank der<br />
Unterstützung der Deutschen Veteri närmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) hatten<br />
wir so die Möglichkeit, eine Tagung zusammenzustellen,<br />
die ein breites Spektrum<br />
ernährungsphysiologischer Themen<br />
abdeckte. So fanden sowohl Beiträge<br />
aus dem Bereich der Ernährung landwirtschaftlicher<br />
Nutz tiere als auch von<br />
Pferden und Heim tieren ihren Platz im<br />
Tagungsprogramm. Interessierte Kolleginnen<br />
und Kollegen konnten sich hierbei<br />
mit den Referentinnen und Referenten<br />
aus verschiedenen Forschungsein-<br />
richtungen austauschen. Den Abschluss<br />
eines abwechslungsreichen Tages bildete<br />
die Mitgliederversammlung, in der insbesondere<br />
die zukünftigen Tätigkeiten der<br />
Fachgruppe im Mittelpunkt standen.<br />
PD Dr. Nadine Paßlack<br />
Leiterin der Fachgruppe und<br />
wiss. Tagungsleiterin<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />
stellvertretender Leiter<br />
Fachgruppentagung auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2018. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 43
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“ am 16. 11. <strong>2019</strong> in Berlin<br />
Auch im November <strong>2019</strong> ermöglichte die<br />
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft<br />
(<strong>DVG</strong>) der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
wieder eine Teilnahme und Tagung<br />
im Rahmen ihres Jahreskongresses.<br />
Wie schon im Vorjahr bestand das Programm<br />
aus einer abwechslungsreichen<br />
Mischung von Themen, die sowohl die Ernährung<br />
von Klein- als auch von Großtieren<br />
betrafen. Ein besonderer Fokus wurde<br />
in diesem Jahr auf einen hohen Praxisbezug<br />
gelegt, wobei gleichzeitig neueste<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt<br />
und diskutiert wurden (Tabelle 1,<br />
Abstracts siehe nachfolgende Seiten).<br />
Hervorzuheben ist das große Engagement<br />
der Referenten, die aus einer Vielzahl<br />
von Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />
vertreten waren. Wir hoffen, auch im<br />
nächsten Jahr wieder ein abwechslungsreiches<br />
Programm anbieten zu können,<br />
das interessierte Zuhörer aus unterschiedlichsten<br />
Bereichen anspricht.<br />
Tab. 1: Programm der Tagung<br />
E. Kienzle, München Tipps und Tricks bei Magengeschwüren des Pferdes<br />
F. F. Schuchmann, Hannover Der Verdauungstrakt von Straußen – Er hat’s in sich!<br />
S. Dänicke, Braunschweig Mutterkornalkaloide im Futter – Wirkungen und Risikomanagement<br />
F. Bockisch, Leipzig Spurenelementversorgung bei Pferden auf der Weide und im Stall<br />
P. Wolf, Rostock Fütterung von Ziervögeln – Ein Update<br />
N. Paßlack, Berlin Aktuelles EU-Projekt „Food for Feed“ – Stellen Speisereste zukünftig<br />
eine mögliche Komponente von Hunde- und Katzenfutter dar?<br />
F. Lohkamp, Hannover Vergleichende Untersuchungen mit Jungkaninchen zu kokzidiostatischen<br />
Effekten von Oreganoöl im Vergleich zu einem klassischen<br />
Kokzidiostatikum<br />
B. Dobenecker, München Rohfütterung – Was man beachten sollte, um Gefahren zu<br />
vermeiden<br />
J. Zentek, Berlin Protein und Faserstoffe: Effekte auf das Mikrobiom beim Hund<br />
PD Dr. Nadine Paßlack<br />
Leiterin der Fachgruppe und<br />
wiss. Tagungsleiterin<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />
stellvertretender Leiter<br />
• Prof. Dr. Ellen Kienzle bei ihrem Vortrag auf der Tagung der Fachgruppe am 16.11.<strong>2019</strong>. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Tipps und Tricks bei Magengeschwüren<br />
Magengeschwüre können beim Pferd an<br />
der kutanen Schleimhaut auftreten (Equine<br />
Squamous Gastric Disease). Die Erkrankung<br />
ist vergleichbar mit einer Refluxösophagitis<br />
beim Menschen („Sodbrennen“).<br />
Ulcera können auch die Drüsenschleimhaut<br />
betreffen, dann spricht man von<br />
Equine Glandular Gastric Disease (entspricht<br />
dem peptischen Ulcus beim Menschen).<br />
Neben nicht-nutritiven Faktoren<br />
wie Anwendung von NSAIDS, Transport,<br />
Stallwechsel usw. gibt es eine Reihe bekannter<br />
und verdächtiger nutritiver Faktoren<br />
(nicht alle für beide Erkrankungen),<br />
so z. B., lange Pausen (> 6 h zwischen Raufuttermahlzeiten),<br />
wenig Raufutter und<br />
korrespondierend hohe Stärkeaufnahme<br />
(> 2 kg getreidereiches Kraftfutter pro Tag<br />
für Großpferd), Strohfütterung, insbesondere<br />
Stroh als einziges Raufutter, Luzerne-Häcksel,<br />
längere Durstperioden (z. B.<br />
kein Wasser im Auslauf), oxidativer Stress<br />
(ranziges Fett), Verabreichung von Elektrolytlösungen<br />
per os sowie Prebiotika. Im<br />
Verdacht stehen weiterhin insbesondere<br />
im Kontext mit Intervallfütterung beim<br />
Heu Futterneidsituationen. Auch hohe<br />
Anteile an Mais im Kraftfutter, starke Zerkleinerung,<br />
Pelletieren und Hitzebearbeitung<br />
des Kraftfutters könnten beteiligt<br />
sein (Analogieschlüsse vom Schwein)<br />
ebenso wie verschiedenste Zugaben, z. B.<br />
ätherische Öle und Gewürze wie Ingwer,<br />
44<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
und natürlich verdorbene oder gefrorene<br />
Futtermittel inclusive bereiftes oder gefrorenes<br />
Gras. Raufutterbetonte Fütterung,<br />
am besten gutes Heu zur freien<br />
Aufnahme, gilt als wichtigste Präventionsmaßnahme.<br />
Bereits erkrankte Pferde<br />
sollten sich aber nicht extrem vollfressen,<br />
denn durch die Füllung des Darmkonvoluts<br />
kann Druck auf den kranken Magen<br />
entstehen. Außerdem wird die Effektivität<br />
von oral verabreichtem Omeprazol reduziert.<br />
Unter der Therapie muss daher eventuell<br />
anders gefüttert werden als danach.<br />
Sofern Kraftfutter erforderlich ist, eignen<br />
sich (eingeweichte) Luzernecobs wegen<br />
ihrer mild puffernden Wirkung sehr gut<br />
(1,2 kg lufttrockene Luzerne ersetzt 1 kg<br />
Hafer). Durch Pflanzenöle kann man in Rationen<br />
für Leistungspferde den Stärkegehalt<br />
reduzieren bei gleichzeitig hohem<br />
Energiegehalt, was für die Magengesundheit<br />
wünschenswert ist. Fette können<br />
aber ranzig werden (oxidativer Stress!)<br />
und möglicherweise die Magenentleerung<br />
verlangsamen (Analogieschluss zu<br />
anderen Spezies). Deshalb sollten sie<br />
nicht in großen Mengen bei Pferden eingesetzt<br />
werden, die ihren Energiebedarf<br />
durch Raufutter decken können (i. e. nicht<br />
oder leicht arbeitende Pferde), bei Hochleistungspferden<br />
sollte die Reaktion der<br />
Pferde auf die Fettzulage genau beobachtet<br />
werden. Vorsicht ist bei Spezialölen geboten,<br />
so kann sogar Leinöl in großen<br />
Mengen toxisch sein, während andererseits<br />
die n3-Fettsäuren entzündungshemmend<br />
wirken. Weidegang wirkt sich<br />
günstig auf Magengeschwüre aus. Bei betroffenen<br />
Pferden muss sorgfältig eingeweidet<br />
werden, ebenso wie die Beendigung<br />
der Weidesaison allmählich erfolgen<br />
sollte. Schlechtwetterweidepausen stellen<br />
bei magenkranken Pferden ein besonderes<br />
Risiko dar. Die Fütterungstechnik im<br />
Kontext mit Training verdient besondere<br />
Beachtung. Es sollte nicht auf ganz leeren<br />
Magen trainiert werden, kurz vorher ca.<br />
300 g Heu neu vorlegen. Selbstverständlich<br />
darf unmittelbar nach Kraftfuttermahlzeiten<br />
nicht trainiert werden. Nach<br />
intensivem Training darf auch nicht sofort<br />
Kraftfutter gegeben werden, sondern erst<br />
nach einer Erholungsphase. Heu soll vor<br />
dem Kraftfutter gegeben bzw. neu vorgelegt<br />
werden. Heu soll vor dem täglichen<br />
Weidegang gegeben werden, Kraftfutter<br />
nur danach. Heunetze und Fressbremsen<br />
können sich nach praktischen Erfahrungen<br />
ungünstig auf den Magen auswirken.<br />
Nach neueren Untersuchungen wirkt sich<br />
die Wasseraufnahme erheblich auf das<br />
Magenmikrobiom des Pferdes aus, weniger<br />
Wasser hat dabei einen ungünstigen<br />
Effekt. Daher verdient die Tränketechnik<br />
auch bei Selbsttränken besondere Aufmerksamkeit.<br />
Es sollte geprüft werden, ob<br />
der Wasserdurchfluss bei etwa 8l/min<br />
liegt. Sowohl erheblich geringere als auch<br />
höhere Durchflussraten können zu verringerter<br />
Wasseraufnahme führen. Schwergängige<br />
Tränken haben denselben Effekt.<br />
Zu wenig Tränken oder durch andere Tiere<br />
blockierte Tränken können bei Gruppenhaltung<br />
ein Problem sein. Weite Wege<br />
zur Tränke als Bewegungsanreiz im Laufstall<br />
können in Einzelfällen kritisch sein.<br />
Sehr kaltes oder sehr warmes Wasser wird<br />
nicht gut angenommen, die optimale<br />
Temperatur liegt zwischen 9 und 12 Grad<br />
Celsius. Die Aufnahme sehr kalten Wassers<br />
könnte für Tiere mit empfindlichem<br />
Magen unangenehm sein und daher im<br />
Winter reduziert werden. Eine einfache<br />
Methode, um Abhilfe zu schaffen und das<br />
Pferd zu ausreichender Wasseraufnahme<br />
zu bewegen, sind lauwarme Tränken. So<br />
kann man ca. 200 ml (ca. zwei Handvoll)<br />
Kleie in einem 10 l Eimer mit etwas heißem<br />
Wasser übergießen und den Eimer<br />
anschließend mit lauwarmem bis kaltem<br />
Wasser auffüllen. Dabei kommt es nicht<br />
auf die Kleie an, sondern auf das Wasser.<br />
Die Kleie macht das lauwarme Wasser lediglich<br />
attraktiv, denn ohne Zusatz wird<br />
lauwarmes Wasser meist verweigert. Die<br />
Verabreichung sollte nicht unmittelbar<br />
nach der Kraftfuttergabe und nicht unmittelbar<br />
vor dem Training erfolgen. Antazida<br />
wie z. B. Carbonate bewirken nach<br />
Erfahrungen bei anderen Spezies nur<br />
eine kurzzeitige Säurebindung. Verschiedene<br />
Schleimstoffe (Lein samenschleim,<br />
Schleimpilze, Süßholz wurzel, Flohsamen)<br />
und pektinhaltige Futtermittel können<br />
durchaus positive Wirkungen entfalten,<br />
sie können aber auch im Magen gären<br />
und quellen. Sie sollten eingeweicht werden,<br />
um Obstipationen im Schlund vorzu<br />
beugen und zu verhindern, dass sie<br />
aufgrund hygrosko pischer Effekte die<br />
Magenschleimhaut austrocknen. Auch<br />
Kollagenpeptide können positive Effekte<br />
haben, ebenso wie Zinkverbindungen. Es<br />
ist allerdings auch möglich, dass solche<br />
Präparate die Schleimhaut reizen, von allzu<br />
viel Herumprobieren wird daher abgeraten.<br />
Literaturauswahl<br />
• CEHAK, A., et al. (<strong>2019</strong>): Research in<br />
veterinary science, 124, 303-309.<br />
• DONG, Hee-Jin, et al. J. Microbiol.<br />
Biotechnol 26.4 (2016): 763-774.<br />
• ESVCN congress, Cirencester (UK),<br />
2017, Equine Day.<br />
• SYKES, B. W. (<strong>2019</strong>): Equine Veterinary<br />
Education, 31(8), 441-446.<br />
• LUTHERSSON, N., et al. Equine<br />
veterinary journal 41.7 (2009): 625-630.<br />
• LUTHERSSON, N., et al. (<strong>2019</strong>): Journal<br />
of Equine Veterinary Science (<strong>2019</strong>).<br />
Prof. Dr. Ellen Kienzle<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 45
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Der Verdauungstrakt von Straußen – Er hat’s in sich!<br />
Unter Aspekten der vergleichenden Tierernährung<br />
bzw. Ernährungsphysiologie<br />
ist es bemerkenswert, dass Strauße –<br />
nicht zuletzt dank ihrer großen Fermentationsräume<br />
im Dickdarm – fähig sind,<br />
Pflanzen, einschließlich Rauhfutter (z. B.<br />
Maissilage, Heulage) ohne Zähne und ein<br />
Wiederkauen verdauen zu können. Seit<br />
Jahrzehnten ist bekannt, dass sich Strauße<br />
hierzu einer besonderen Strategie bedienen,<br />
nämlich einer kontinuierlichen<br />
Aufnahme von Steinchen / Steinen, die für<br />
eine ungestörte Verdauung essentiell<br />
sind. Ziel vorliegender Studie war es, nähere<br />
quantitative Vorstellungen zu Mengen,<br />
Größen und zur „Qualität“ von Gastro-<br />
und Enterolithen bei „Farmstraußen“<br />
zu generieren. Die Tiere erhielten neben<br />
dem Weidegang eine hier übliche Ration<br />
auf der Basis von Ganzpflanzenmaissilage,<br />
Luzerneheulage und pelletiertem<br />
Kraftfutter. Zusätzlich wurde kontinuierlich<br />
auch „Steinmaterial“ angeboten, wie<br />
es der gängigen Praxis entspricht.<br />
Aufgenommene Steine, die sich im<br />
Verdauungstrakt (also nicht nur im Magen)<br />
befinden, werden als „Gastrolithen“<br />
bezeichnet. Nach Ansicht der meisten Wirbeltier-Paläontologen<br />
sind Gastrolithen<br />
aber nur Steine, die gemäß einem natürlichen<br />
Verhalten (= Lithophagie) aufgenommen<br />
werden. Um Missverständnisse<br />
und Irritationen zu vermeiden, sollte dieser<br />
Begriff auf geologisches Material in<br />
Sandkorngröße und größer beschränkt<br />
bleiben. Gastrolithen können dabei aber<br />
im gesamten Verdauungstrakt vorkommen,<br />
andere sprechen dann aber auch von<br />
Enterolithen.<br />
Die Gastrolithen im Verdauungstrakt<br />
von Straußen haben zwei ganz wichtige<br />
Funktionen – die Zerkleinerung des Futters<br />
und sein Vermischen mit Verdauungssekreten.<br />
Jeder Vogel, auch der Strauß, hat<br />
ein aus zwei Abteilen bestehendes Magensystem,<br />
nämlich einen Drüsenmagen<br />
und den nachgeschalteten Muskelmagen.<br />
Der Drüsenmagen ist für die „Durchsaftung“<br />
des aufgenommenen Futters mit<br />
Salzsäure und anderen Verdauungssekreten<br />
zuständig. Der Muskelmagen hingegen<br />
dient primär der mechanischen<br />
Zerkleinerung und einem Vermischen<br />
der Futterbestandteile mit Verdauungssekreten.<br />
Der Muskelmagen von Straußen<br />
(Körpermasse: 100 bis 130 kg) hat in etwa<br />
eine Masse (gefüllt) von 5.000 Gramm,<br />
davon entfallen bis zu 2.400 Gramm auf<br />
diese Steine. Durch die Synergie von Muskelkraft<br />
und Steinmassen werden grobes<br />
Pflanzenmaterial und andere gröbere Bestandteile<br />
des Futters zwischen den Steinen<br />
zerrieben. Dieser Prozess ist am<br />
ehesten vielleicht mit der Funktionsweise<br />
einer „Kugelmühle“ vergleichbar. Stünden<br />
den Straußen keine solcher Steine<br />
zur Verfügung, würden die Tiere mit vollem<br />
Magen verenden. Die Kontraktionen<br />
des Muskelmagens würden das aufgenommene<br />
langfaserige Material evtl. auch<br />
zu einem Ballen (Phytobezoar) formen, der<br />
dann den Magenausgang (Pylorus) verlegen<br />
könnte.<br />
Für die eigenen Untersuchungen stand<br />
von 61 geschlachteten Straußen der gesamte<br />
Verdauungstrakt vom Kopf bis zur Kloake<br />
zur Verfügung. Die Tiere hatten im<br />
Durchschnitt ein Alter von 16 Monaten und<br />
eine Körpermasse von 115 kg (ausgeblutet).<br />
Bis zu einer Stunde vor der Schlachtung<br />
hatten die Tiere freien Zugang zu Futter<br />
(Mischung aus Heulage, Maissilage und<br />
pelletiertem Kraftfutter) und Wasser. Bis<br />
zur jeweiligen Sektion wurden die Verdauungstrakte<br />
bei – 18 °C gelagert und einzeln<br />
48 Stunden vor jeder Sektion bei Zimmertemperatur<br />
(ca. + 18 °C) wieder aufgetaut.<br />
Dieser wurde mäanderförmig auf dem Sektionstisch<br />
ausgelegt und in folgende Kompartimente<br />
unterteilt: Drüsen- und Muskelmagen,<br />
Dünndarm, Blinddärme (2), vorderer<br />
und hinterer Dickdarm. In einem ersten<br />
Schritt wurden die einzelnen Abschnitte sowohl<br />
mit als auch ohne Inhalt gewogen.<br />
Aufgrund der Hypothese, dass sich<br />
die Steine im Muskelmagen zermahlen/<br />
zerreiben, bzw. verkleinern, wurde ein Teil<br />
der Inhalte der beiden Mägen (Drüsen-/<br />
Muskelmagen), der Blinddärme und der<br />
Dickdarmabschnitte abgenommen, gefriergetrocknet<br />
und mittels üblicher Methoden<br />
– Weender Analyse – die Trocken-<br />
Tab. 1: Der Verdauungstrakt (Massen von Organen und Inhalt, Angaben in g)<br />
Organ + Inhalt Organ Inhalt „Normale“<br />
Digesta<br />
Steine + Sand Steingrößen (%)<br />
Absolut (g) Relativ (%) > 3mm < 3mm<br />
Drüsenmagen 2718 ± 1111 1303 ± 252 1415 ± 1040 1301 ± 1089 229 ± 213 16,2 97,8 2,2<br />
Muskelmagen 5155 ± 1016 3301 ± 564 1854 ± 673 1157 ± 905 1213 ± 408 65,4 98,0 2,0<br />
Dünndarm 2632 ± 244 1424 ± 102 1208 ± 201 1207 ± 201 1,01 ± 1,30 0,08 12,1 7,6<br />
Caecum kurz 543 ± 190 102 ± 19,8 442 ± 183 373 ± 202 121 ± 133 27,4 86,1 13,9<br />
Caecum lang 590 ± 206 117 ± 24,2 473 ± 195 384 ± 213 147 ± 125 31,1 83,8 16,2<br />
Colon kranial 4487 ± 1505 789 ± 145 3698 ± 1460 3689 ± 1464 20,9 ± 34,5 0,57 61,6 38,4<br />
Colon kaudal 3314 ± 1278 910 ± 153 2404 ± 1173 2402 ± 1174 18,9 ± 65,4 0,79 49,4 506<br />
46<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
substanz- und Aschegehalte bestimmt.<br />
Mit feinen Pinzetten wurden die Mageninhalte<br />
in ihre Futterbestandteile („normale“<br />
Digesta) und makroskopisch erkennbare<br />
Steinchen-/Sandgemische separiert. Die<br />
separate Gewinnung der Gastro-/ bzw. Enterolithen<br />
aus den Magen-/Darminhalten<br />
erfolgte mittels Dekantieren. Der gesamte<br />
Inhalt wurde hierfür durch Sedimentation<br />
in zwei Phasen (Futterbestandteile; Sand-/<br />
Steingemisch am Boden) getrennt. Das<br />
Sand-/Steingemisch wurde danach für 24<br />
Stunden bei konstanten 103 °C getrocknet<br />
und im folgenden Schritt über eine „trockene<br />
Siebanalyse“ in 12 Fraktionen unterschiedlicher<br />
Korngröße unterteilt. Die<br />
wichtigsten Ergebnisse sind in der Tabelle<br />
auf Seite 46 zusammengefasst.<br />
Bei der Charakterisierung der Füllung<br />
des Verdauungstrakts ist hier besonders<br />
zu unterstreichen, dass im vorderen Teil<br />
(Drüsen-/Muskelmagen) etwa 41 % der<br />
Magenfüllung (gesamter Inhalt) auf diese<br />
Stein(e)chen entfielen (und hier überwiegend/fast<br />
ausschließlich eine Größe<br />
von > 3 mm haben). Entlang des Magen-<br />
Darm-Trakts geht dieser Anteil mehr und<br />
mehr zurück (im Enddarm: > 90% der<br />
Steinmasse < 3mm!). Erstaunlich ist dabei<br />
das „Schicksal der Steine“: Durch Abrasionsprozesse<br />
verlieren die Steine (grober<br />
Kies, Grauwacke) ihre ursprüngliche Größe<br />
sowie Masse und werden dann überwiegend<br />
als „Sand“ ausgeschieden.<br />
Literaturverzeichnis<br />
• SCHUCHMANN, F. F. (<strong>2019</strong>): Der Gastrointestinaltrakt<br />
von Farmstraußen<br />
(Struthio camelus var. domesticus):<br />
Anatomie und Histologie sowie<br />
Chymus-Untersuchungen, Hannover,<br />
Stiftung Tierärztliche Hochschule,<br />
Diss.<br />
• John Churchill, MILTON, S., u. R. DEAN<br />
(1995): Gizzard stones and food<br />
selection by free-range ostrich:<br />
implications for management. East<br />
Coast Producers Association 4–7<br />
Dr. Frederick Fimmo Schuchmann<br />
Schiffdorf<br />
•<br />
Mutterkornalkaloide im Futter: Wirkungen und Risikomanagement<br />
Einleitung<br />
Die toxischen Effekte von Mutterkorn (Ergot),<br />
dem verfestigten Mycel des Mutterkornpilzes<br />
Claviceps purpurea, gehen hauptsächlich<br />
von den enthaltenen Alkaloiden<br />
(EA) aus, wenngleich auch weitere Bestandteile<br />
zur Toxizität beitragen können<br />
(Mainka et al., 2003). Unter dem Primat des<br />
Beitrags der routinemäßig analysierbaren<br />
Einzelalkaloide zum Gesamt-EA-Gehalt und<br />
dessen Anteil an der Gesamt-Toxizität des<br />
Mutterkorns stellt ein Risikomanagement<br />
auf der Basis des EA-Gehaltes der täglichen<br />
Ration einen Fortschritt gegenüber dem<br />
auf der Basis des Mutterkorngehaltes im<br />
Hinblick auf die Tiergesundheit dar.<br />
Ableitung von Orientierungswerten<br />
(OW) für kritische EA-Konzentrationen<br />
im Futter<br />
(Alle, in diesem Abschnitt diskutierten<br />
EA- Konzentrationen beziehen sich auf einen<br />
Basis-Trockensubstanzgehalt von 88%.)<br />
Der OW für Schweine von 0.6 mg<br />
EA/kg Futter (Tab. 1) entspricht dem für<br />
Schweine verschiedener Kategorien er-<br />
mittelten niedrigsten no-observed adverse<br />
effect level (NOAEL), der sich aus den<br />
Untersuchungen von Mainka et al. (2005a)<br />
an Mastschweinen für verschiedene Endpunkte<br />
ableiten lässt. Dieser Wert ist<br />
deutlich niedriger, als die NOAEL von 3.57<br />
mg EA/kg Futter bzw. 5.6 mg EA/kg Futter<br />
für Aufzuchtferkel (Mainka et al., 2007,<br />
Mainka et al., 2005b). Aus den signifikanten<br />
Verringerungen der Prolaktinkonzentrationen<br />
im systemischen Blut leiteten<br />
Kopinski et al. (2007) kritische Konzentrationen<br />
von 0.33 bzw. 1 mg EA/kg Futter für<br />
primi- bzw. pluripare Sauen ab. Einschränkend<br />
muss für diese Werte hinzugefügt<br />
werden, dass diese nach Exposition<br />
gegenüber Claviceps africana, dessen Gehalt<br />
an EA überwiegend durch Dihydroergosin<br />
bestimmt wird, ermittelt wurden.<br />
Dihydroergosin kommt in C. purpurea<br />
kaum vor. In Anbetracht dieses erheblich<br />
abweichenden Alkaloidmusters erscheint<br />
eine Anwendung der auf der Basis von C.<br />
africana abgeleiteten kritischen Konzentrationen<br />
auf C. purpurea, der überwiegend<br />
auf Nicht-Sorghum-Getreidearten<br />
vorkommt, nicht ohne Berücksichtigung<br />
eines Sicherheitsfaktors gerechtfertigt.<br />
Die Notwendigkeit der Anwendung eines<br />
Sicherheitsfaktors ergibt sich auch aus<br />
der Tatsache, dass Dihydroergosin deutlich<br />
weniger toxisch ist, als die C. purpurea<br />
bestimmenden Alkaloide (Kopinski et<br />
al., 2007). Unter konservativer Herangehensweise<br />
ergibt sich ein OW von 0.03 mg<br />
EA/kg für Sauen, wenn ein Sicherheitsfaktor<br />
(LOAEL[lowest-observed adverse effect<br />
level]-to-NOAEL Uncertainty Factor, UF)<br />
(Opresko et al., 1998) von 10 und die kritische<br />
Konzentration von 0.33 mg EA/kg<br />
der empfindlicheren primiparen Sauen<br />
zugrunde gelegt wird.<br />
Die für wachsende Rinder der Rasse<br />
Deutsche Holstein publizierten Dosis-Wirkungsstudien<br />
lassen weder eine Ableitung<br />
eines LOAEL noch eines NOAEL zu, da die<br />
maximal getesteten Konzentrationen am<br />
Kalb (~ 0.85 mg EA/kg) und am Bullen<br />
(0.37 mgEA/kg) zu niedrig waren, um negative<br />
Effekte auszulösen (Schumann et<br />
al., 2007a, Schumann et al., 2007b). Bei<br />
Milchkühen der gleichen Rasse war die<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 47
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Die im Mutterkorn enthaltenen Alkaloide weisen eine hohe Toxizität auf.<br />
Foto: Martina Berg, stock.adobe.com<br />
Rektaltemperatur ab einer Konzentration<br />
von 0.44 mg EA/kg signifikant erhöht<br />
(Schumann et al., 2008), was als LOAEL<br />
interpretiert werden kann. Diese Abweichung<br />
hatte jedoch keinerlei negative<br />
Auswirkungen auf eine Reihe von anderen<br />
Endpunkten (Schumann et al., 2009, Schumann<br />
et al., 2008). Die Rektaltemperatur<br />
stellt sich als Ausdruck der vasoaktiven<br />
Wirkung einiger EA bei der Milchkuh als<br />
sensibler Endpunkt dar. Da sich jedoch<br />
andere Merkmale unbeeinflusst darstellten,<br />
wird nur ein LOAEL-to-NOAEL UF<br />
von 5 unterstellt. Daher ergibt sich aus<br />
einem LOAEL von 0.44 mg EA/kg ein OW<br />
von 0.1 mg EA/kg, der konservativ auch auf<br />
wachsende Rinder angewendet wird.<br />
Bei Schafen führte eine Erhöhung der<br />
EA-Dosen von Getreide auf 2,447 mg/kg<br />
zu einer linearen dosisabhängigen Abnahme<br />
der Serum-Prolaktinkonzentration<br />
(Coufal-Majewski et al., 2017). Selbst die<br />
niedrigste Konzentration von 0,93 mg EA/<br />
kg führte zu einer signifikanten Abnahme<br />
der Prolaktinspiegel und würde folglich<br />
eine Schätzung für einen LOAEL darstellen.<br />
Die Anwendung eines UF von 10 würde<br />
zu einem OW von 0,09 mg EA/kg oder<br />
ge rundet auf 0,1 mg EA / kg führen, was<br />
dem Wert für Rinder ähnlich ist. Konservativ<br />
sollte dieser Wert für alle Schafkategorien<br />
gelten.<br />
Tab. 1: Vorläufige Orientierungswerte 1 für<br />
kritische Konzentrationen von Gesamt-<br />
Ergotalkaloiden (Summe aller analysierten<br />
Einzelalkaloide) im Futter landwirtschaftlicher<br />
Nutztiere (mg/kg Futter, 88% Trockensubstanz).<br />
Tierart/Kategorie Orientierungswert<br />
(mg/kg)<br />
Schweine<br />
Aufzuchtferkel,<br />
0.6<br />
Mastschweine<br />
Sauen 0.03<br />
Rinder und Schafe<br />
0.1<br />
(alle Kategorien)<br />
Geflügel<br />
Masthühner<br />
1.9<br />
(Broiler)<br />
Legehennen 3.7<br />
Mast-Pekingenten 0.06<br />
1<br />
Die <br />
Werte berücksichtigen ein durchschnittliches<br />
Alkaloidmuster. Variationen in den<br />
Alkaloidmustern sowie den restlichen toxisch<br />
wirkenden Bestandteilen konnten für die<br />
Ableitung aufgrund fehlender experimenteller<br />
Daten nicht herangezogen werden.<br />
Eine Berücksichtigung erfolgte daher<br />
zunächst über Unsicherheitsfaktoren.<br />
Beim Geflügel liegen Dosis-Wirkungsversuche<br />
an Masthühnern und Legehybriden<br />
vor, welche die Ableitung sowohl eines<br />
LOAEL als auch eines NOAEL ermöglichten.<br />
Daher werden das NOAEL von 1.9 mg EA/<br />
kg für Masthühner (Dänicke, 2017) sowie<br />
von 3.7 mg EA/kg für Legehennen (Dänicke,<br />
2016) als jeweiliger OW angenommen.<br />
Bei Mast-Pekingenten war im Rahmen der<br />
Dosis-Wirkungs-Untersuchungen schon<br />
die niedrigste Dosis von 0.6 mg EA/kg im<br />
Hinblick auf Leistung und Tiergesundheit<br />
wirksam, was somit dem LOAEL entspricht<br />
(Dänicke, 2015). Unter Annahme eines<br />
LOAEL-to-NOAEL UF von 10 ergibt sich ein<br />
OW von 0.06 mg EA/kg.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die gegenwärtige Höchstmengenregelung<br />
von 1000 mg Mutterkorn/kg unzerkleinertem<br />
Getreide stellt keinen ausreichenden<br />
Schutz der Tiergesundheit dar. Bei Annahme<br />
einer medianen EA-Kontamination von<br />
0.086 mg/kg Getreide, ermittelt im deutschen<br />
Monitoring Programm, ergeben sich<br />
akzeptablen Getreideanteile bei Sauen<br />
und Mast-Pekingenten von 30 bzw. 64 %,<br />
während für Rinder sowie Aufzuchtferkel<br />
und Mastschweine keine Limitierungen<br />
bestehen würden.<br />
Literaturverzeichnis: auf Nachfrage beim<br />
Verfasser oder der <strong>DVG</strong> erhältlich.<br />
Prof. Dr. Dr. Sven Dänicke<br />
Friedrich-Loeffler-Institut,<br />
Braunschweig<br />
•<br />
48<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
Für die Beurteilung der Versorgung mit<br />
Spurenelementen in der täglichen Praxis<br />
ist die Rationsüberprüfung das Mittel der<br />
Wahl. Aktuell existieren für folgende Elemente<br />
Versorgungsempfehlungen für<br />
Pferde (1):<br />
Eisen (Fe), Mangan (Mn) –<br />
im Stall und auf der Weide<br />
ausreichend<br />
Für Fe und Mn kann bei einer equidengerechten<br />
Raufutterversorgung, d. h. >1,5 kg<br />
Trockensubstanz (TS)/100 kg KM Heu, Heulage,<br />
Gras o. ä. oder 12 h Raufutter, von<br />
einer bedarfsdeckenden Zufuhr ausgegangen<br />
werden [mittlere Gehalte im Heu pro<br />
kg TS in 2018: 152 mg für Mn (Zielwert: Mn<br />
>50 mg) und 232 mg für Fe (Zielwert: Fe<br />
>80 mg] (2). Bereits 3–4 kg Heu bzw. 20 kg<br />
Gras decken den täglichen Bedarf eines<br />
Pferdes (600 kg) an Fe und Mn. In einem<br />
Fallbericht aus den Niederlanden (3) entwickelten<br />
22 Equiden eine Hämosiderose<br />
(9 Tiere euthanasiert), nachdem sie über 9<br />
Jahre hohe Fe-Mengen über Weideaufwuchs<br />
und Oberflächengewässer aufgenommen<br />
hatten. In Deutschland werden<br />
vergleichbar hohe Fe-Werte in Raufutter<br />
und Oberflächengewässern aus Bergbaufolgelandschaften<br />
gemessen. Von unreflektierten<br />
Fe-Gaben wird daher abgeraten,<br />
Mn-Zulagen sind idR. unnötig.<br />
Kupfer (Cu), Zink (Zn) – ergänzen<br />
Die Zn- und Cu-Gehalte können im Grundfutter,<br />
besonders in Abhängigkeit von<br />
Düngung und Vegetation, stark schwanken.<br />
Die Cu-Gehalte auf der Weide betragen<br />
rd. 2–15 mg/kg TS (Zielwert 7-12 mg/<br />
kg TS). Auch bei rationierter Heufütterung<br />
kann Cu knapp sein, wenn nicht >8 mg/<br />
kg TS im Raufutter enthalten sind. Die<br />
mittleren Cu-Gehalte im Heu (2) lagen<br />
2018 bei 4,9 mg/kg TS. Die Zn-Gehalte auf<br />
der Weide schwanken zwischen 15–50<br />
mg/kg TS (Zielwert >35 mg/kg TS). Die<br />
mittleren Zn-Gehalte im Heu lagen 2018<br />
bei 25 mg/kg TS (Zielwert 40 mg/kg TS)<br />
(2). Eine Supplementierung mit Cu und Zn<br />
ist daher auf der Weide und im Stall sinnvoll.<br />
Da Zn und Cu im Dünndarm um die<br />
Bindungsstellen konkurrieren, kann eine<br />
unreflektiert hohe Gabe eines der Elemente<br />
die Absorption des anderen negativ beeinflussen.<br />
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Spurenelementversorgung bei Pferden auf der Weide und im Stall<br />
Auch bei Weidehaltung muss auf die Spurenelementversorgung geachtet werden.<br />
Foto: ramboldheiner, pixabay.com<br />
Tab. 1: Empfehlungen zur täglichen Versorgung mit Spurenelementen, mg/kg0,75 Körpermasse (KM)<br />
Selen Kupfer Zink Mangan Eisen Jod<br />
Erhaltung 0,010 1,0 4,0 4,0 4,0 0,015<br />
Erhaltung + Leistung (Wachstum,<br />
0,015 1,0 2 4,5 4,5 5,0 1 0,015<br />
Arbeit, Reproduktion)<br />
Bedarf Pferd 600 kg pro Tag (mg) 1,2–1,8 121 485–546 480–540 480–600 1,8<br />
1<br />
Während Wachstum bis Ende der Aufzucht von 8 auf 5 mg/kg0,75 KM reduziert<br />
2<br />
Wachstum 1,1 mg/kg0,75 KM<br />
Jod (I), Selen (Se) – ergänzen<br />
Da die I-Gehalte auf der Weide in Abhängigkeit<br />
von der geographischen Lage<br />
schwanken, ist besonders für tragende<br />
Stuten eine Jodergänzung auch auf der<br />
Weide sinnvoll. Im Stall ist die I-Zufuhr bei<br />
rationierter Raufuttergabe mit I-Gehalten<br />
von teilw.
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
weniger geeignet. Für die Ergänzung von<br />
Zn und Cu sind Sulfate und organ. Verbindungen<br />
gleichermaßen geeignet (4). Bei<br />
den Se-Verbindungen werden die anorganischen<br />
(z. B. Natriumselenit) besser in die<br />
funktionellen Se-haltigen Enzyme (z. B.<br />
Glutathionperoxidase) eingebaut als organische<br />
Se-Quellen. An eine Aminosäure<br />
gekoppeltes Se wird eher unspezifisch in<br />
Proteine eingebaut.<br />
Abb. 1: Spurenelementversorgung<br />
in der Futterberatungspraxis<br />
(N = 50 Rationsüberprüfungen)<br />
Häufige Fehler in der<br />
Rationsgestaltung<br />
Von 50 ausgewerteten Rationsanfragen<br />
aus den Jahren 2018–<strong>2019</strong> stellten einige<br />
Rationen mit bis zu 12 teils mineralisierten<br />
Komponenten einen regelrechten „Futtercocktail“<br />
dar. Die Versorgung mit den Spurenelementen<br />
Zn, Se und Cu stellte sich<br />
wie folgt dar:<br />
Sofern ein Zn-, Se-, Cu-haltiges Mineral-<br />
oder Ergänzungsfuttermittel (Fütterungsmenge<br />
nach Herstellerangabe) verwendet<br />
wurde, waren die Pferde bei equidengerechter<br />
Raufuttermenge im Mittel<br />
ausreichend versorgt. Die Überversorgungen<br />
mit Cu und Zn lagen im unkritischen<br />
Bereich. Unsicherheiten bestanden in der<br />
Versorgung mit Se. Zu Überversorgungen<br />
mit Se kam es vor allem durch unreflektierte<br />
Gaben mehrerer Se-haltiger Präparate.<br />
Fazit<br />
Für Pferde auf der Weide eignet sich ein<br />
marktübliches „Weidemineral“ mit I, Cu,<br />
Zn und Se. Im Stall sollten raufutterbasierte<br />
oder Raufutter+Getreide-Rationen<br />
durch ein Mineralfutter (empfohlene<br />
Zusammensetzung in mg/kg: Zn 4000–<br />
6000; Se 9–16; Cu 600–800; I 17) ergänzt<br />
werden (Zuteilung rd. 15 g/100 kg KM/Tag).<br />
Alternativ kann Raufutter durch die Gabe<br />
eines Ergänzungsfutters, sog. „Müslis“,<br />
aufgewertet werden (empfohlene Zusammensetzung<br />
in mg/kg: Zn >100; Se 0,6–1,1;<br />
Cu 20–50; I >0,8 bei 300–500 g/100 kg KM/<br />
Tag Fütterungsmenge). Für Zuchtpferde<br />
(Fohlen, hochtragende/laktierende Stuten)<br />
können höhere Mineralisierungen<br />
notwendig sein. Auf dem Markt sind dafür<br />
spezielle „Zuchtminerale“ verfügbar.<br />
Literaturverzeichnis<br />
• GFE (2014): Empfehlungen zur Energieund<br />
Nährstoffversorgung von Pferden.<br />
DLG-Verlag, Frankfurt (Main).<br />
• LUFA Nordwest (2018): Heuauswertung<br />
2018, https://www.lufa-nord-west.de/<br />
index.cfm/action/downloadcenter?file=0DEFCFDA<br />
• THEELEN, M. J. P. et al. (<strong>2019</strong>): Chronic<br />
iron overload causing haemochromatosis<br />
and hepatopathy in 21 horses<br />
and one donkey, Equine Vet J 51 (3):<br />
304–309.<br />
• GORDON, M.E et al. (2013): Effects of<br />
added chelated trace minerals,<br />
organic selenium, yeast culture,<br />
direct-fed microbials, and Yucca<br />
schidigera extract in horses. Part I:<br />
Blood nutrient concentration and<br />
digestibility. J Anim Sci 91, 3899–3908.<br />
Franziska Bockisch<br />
Veterinärmedizinische Fakultät,<br />
Universität Leipzig<br />
•<br />
Fütterung von Ziervögeln – Ein Update<br />
Wissenschaftliche Daten zur Fütterung<br />
von Ziervögeln sind im Gegensatz zu landwirtschaftlichen<br />
Nutztieren sowie Hunden<br />
und Katzen noch recht lückenhaft. Dies<br />
mag zum einen an dem kaum überschaubaren<br />
Angebot an Futtermitteln, zum anderen<br />
an der Vielfalt der verschiedenen<br />
Arten und deren jeweiligen Nahrungsspektren<br />
liegen. Neben den klassischen granivoren<br />
Spezies wie Finkenvögel, Wellenund<br />
Nymphensittich, Graupapagei, Kakadu<br />
und Ara erfreuen sich neuerdings auch<br />
Loris und insektenfressende Arten zunehmender<br />
Beliebtheit.<br />
Ziel des Beitrags ist es, einen Überblick<br />
über den aktuellen Wissensstand bei der<br />
Fütterung von granivoren und nektarivoren<br />
Ziervögeln zu geben einschließlich der<br />
Zusammensetzung typischer Futtermittel<br />
(Saaten, Sämereienmischungen, Keimfutter,<br />
Ergänzungsfuttermittel), der Verdauungsphysiologie<br />
der Vögel (Futteraufnahme,<br />
Anatomie des Verdauungstraktes, enzymatische<br />
Aktivitäten im GIT), ihres<br />
Energie- und Nährstoffbedarfs (bezogen<br />
auf Art und Alter) sowie der Tränkwasseraufnahme.<br />
Mit Ausnahme der relativ kurzen<br />
Wachstumsphase und der wenigen Zuchttiere<br />
befinden sich die meisten Ziervögel<br />
Zeit ihres Lebens im Erhaltungsstoffwechsel,<br />
d. h. Futter- und Wasserangebot müssen<br />
in erster Linie darauf abzielen, alle lebenserhaltenden<br />
Körperfunktionen (vor<br />
allem Konstanz der Körpertemperatur und<br />
Körpermasse) bei moderater, ungerichte-<br />
50<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
ter Bewegungsaktivität aufrecht zu erhalten.<br />
Bei Angebot üblicher Sämereienmischungen<br />
ergibt sich durch das selektive<br />
Futteraufnahmeverhalten der Vögel das<br />
erste Problem bei Einschätzung der Ration.<br />
So wird von den Tieren eben nicht alles<br />
gefressen, was vom Besitzer angeboten<br />
wird. Hinzu kommt, dass die Tiere die<br />
Sämereien und Saaten vor der Aufnahme<br />
entspelzen bzw. schälen, so dass aufgrund<br />
dieses Futteraufnahmeverhaltens zwischen<br />
der angestrebten und der tatsächlichen<br />
Futteraufnahme häufig deutliche<br />
Differenzen bestehen.<br />
Zur Vermeidung nutritiv bedingter<br />
Störungen bei Einsatz von Sämereienmischungen<br />
(selektive Aufnahme, Verweigerung<br />
von mit Mineralien oder Vitaminen<br />
angereicherten Nahrungsergänzungsmitteln)<br />
gibt es einen Trend zu pelletierten/<br />
extrudierten Alleinfuttermitteln bzw. Sämereienmischungen,<br />
die mit extrudierten<br />
Komponenten entsprechend supplementiert<br />
sind, die sich durch eine hohe<br />
Schmackhaftigkeit auszeichnen und den<br />
Energie- und Nährstoffbedarf genauer<br />
decken als dies mit herkömmlichen Sämereienmischungen<br />
möglich ist. Weitere<br />
Vorteile von extrudierten/pelletierten Alleinfuttern<br />
ist deren oftmals besserer<br />
Hygienestatus (Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne<br />
werden häufig durch Schimmelpilze<br />
wie Aspergillus oder deren<br />
Toxine verunreinigt), eine reduzierte Energiedichte<br />
(geringerer Fettgehalt) und die<br />
Vermeidung einer Selektion bestimmter<br />
Komponenten im Futterangebot.<br />
Neben der Fütterung von Ziervögeln<br />
im Erhaltungsstoffwechsel hat auch die<br />
Aufzucht von Jungvögeln zum Erhalt bedrohter<br />
Arten in den vergangenen Jahren<br />
an Bedeutung gewonnen. Die künstliche<br />
Aufzucht wird unumgänglich, wenn die<br />
Naturbrut durch die Elternvögel nicht gewährleistet<br />
ist (Aggressivität der Elternvögel,<br />
Versterben der Henne usw.). Die sich<br />
anschließende Handaufzucht gehört mittlerweile<br />
zu einem praxisüblichen Verfahren,<br />
für das ein umfangreiches Equipment<br />
(z. B. Brutschränke) zur Verfügung steht.<br />
Die Fütterung der Nestlinge erfolgt hierbei<br />
über sogenannte „Eigenmischungen“ oder<br />
spezielle mehlförmige Alleinfutter (sogenannte<br />
„Handaufzuchtfutter“). Diese werden,<br />
je nach Alter der Jungvögel – in unterschiedlichem<br />
Verhältnis mit warmem<br />
Wasser angerührt und per Spritze oder<br />
Löffel in die Schnabelhöhle eingegeben.<br />
Schließlich gilt es auch artenbezogene<br />
Besonderheiten (z. B. im Eisenstoffwech-<br />
Loris erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Foto: wasi1370, pixabay.com<br />
sel einzelner Arten wie Beos, Unzertrennlichen<br />
oder Amazonen) zu berücksichtigen.<br />
Besondere Erwähnung verdient in<br />
diesem Zusammenhang auch der höhere<br />
Vitamin A-Bedarf rezessiv weißer Kanarienvögel.<br />
Neuerdings gibt es einen Trend zur Verwendung<br />
von Futtermittelzusatzstoffen<br />
wie organische Säuren, Pro-/Präbiotika<br />
oder Enzyme mit nur wenigen detaillierten<br />
Informationen über ihre besondere<br />
Wirkung und ihren Wert bei Heimvögeln.<br />
Prof. Dr. Petra Wolf<br />
Universität Rostock<br />
•<br />
Aktuelles EU-Projekt „Food for Feed“ – Stellen Speisereste zukünftig<br />
eine mögliche Komponente von Hunde- und Katzenfutter dar?<br />
Zusammenfassung<br />
Aktuelle Studien konnten zeigen, dass in<br />
der Europäischen Union jährlich etwa 88<br />
Millionen Tonnen Speisereste anfallen<br />
(FUSIONS, 2016), allein in Deutschland wurde<br />
ein Umfang von rund 11 Millionen Tonnen<br />
ermittelt (Kranert et al., 2012). Vor dem<br />
Hintergrund des Umweltschutzes und<br />
einer damit verbundenen verantwortungsvollen<br />
und nachhaltigen Ressourcennutzung<br />
werden zunehmend Strategien<br />
evaluiert, um den Anfall an ungenutzten<br />
Lebensmitteln zu reduzieren.<br />
Aus seuchenhygienischen Gründen<br />
ist die Verfütterung von Speiseabfällen<br />
an lebensmittelliefernde Tiere verboten.<br />
Ausgenommen von dem Verfütterungsverbot<br />
sind Pelztiere sowie Tiere, die nicht<br />
der Lebensmittelerzeugung dienen. Die<br />
gesetzliche Grundlage stellt hierbei die<br />
Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 dar.<br />
Folglich könnten Speisereste beispielsweise<br />
bei Hunden und Katzen als Rationskomponente<br />
eingesetzt werden. Im Rahmen<br />
des EU-Projekts „Food for Feed“ (https://<br />
life-f4f.gr/en/food-for-feed/) werden aktuell<br />
Untersuchungen durchgeführt, um die<br />
Sicherheit und grundsätzliche Einsatzmöglichkeit<br />
von Speiseresten bei diesen<br />
Tierarten zu überprüfen. Hierbei sollen<br />
neben der Zusammensetzung und hygienischen<br />
Beschaffenheit der Speisereste<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 51
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
auch die Akzeptanz, Verträglichkeit und<br />
Verdaulichkeit sowie mikrobiologische<br />
und immunologische Parameter evaluiert<br />
werden.<br />
Hinweis<br />
Das Projekt wird von der Europäischen<br />
Union gefördert (LIFE15 ENV/GR/000257).<br />
An der Durchführung sind die folgenden<br />
Einrichtungen beteiligt: The United Association<br />
of Solid Waste Management in<br />
Crete (ESDAK), Technological Educational<br />
Institute of Crete – TEIC (Department of<br />
Agronomy Technologists), Harokopio University<br />
(Department of Geography), Agricultural<br />
University of Athens (Department<br />
of Animal Science and the Production of<br />
Aquaculture), Freie Universität Berlin (Department<br />
of Veterinary Medicine).<br />
Zitierte Literatur<br />
• FUSIONS (2016): Estimates of<br />
European food waste levels. http://<br />
www.eu-fusions.org/phocadownload/<br />
Publications/Estimates%20of%20<br />
European%20food%20waste%20<br />
levels.pdf<br />
• KRANERT et al. (2012): Ermittlung<br />
der weggeworfenen Lebensmittelmengen<br />
und Vorschläge zur<br />
Verminderung der Wegwerfrate<br />
bei Lebensmitteln in Deutschland.<br />
https://www.zugutfuerdietonne.de/<br />
fileadmin/_migrated/content_<br />
uploads/Studie_Lebensmittelabfaelle_<br />
Kurzfassung_04.pdf<br />
• VERORDNUNG (EG) Nr. 1069/2009 DES<br />
EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND<br />
DES RATES vom 21. Oktober 2009 mit<br />
Hygienevorschriften für nicht für den<br />
menschlichen Verzehr bestimmte<br />
tierische Nebenprodukte und zur<br />
Aufhebung der Verordnung (EG) Nr.<br />
1774/2002 (Verordnung über tierische<br />
Nebenprodukte)<br />
PD Dr. Nadine Paßlack<br />
Freie Universität Berlin<br />
•<br />
Untersuchungen mit Jungkaninchen zu möglichen kokzidiostatischen Effekten<br />
von Oreganoöl im Vergleich zu einem klassischen Kokzidiostatikum<br />
Einleitung<br />
Die Kaninchenkokzidiose tritt praktisch in<br />
jeder Haltungs- und Nutzungsform auf<br />
und geht vor allem bei Jungtieren mit hohen<br />
Verlusten einher. Kaninchenzüchter<br />
und -mäster können sich nicht nur auf ein<br />
effektives Hygienemanagement verlassen,<br />
die Prävention durch entsprechende Futterzusatzstoffe<br />
ist aktuell der einzige Weg<br />
in der Praxis (1). Nach geltendem Futtermittelrecht<br />
sind für Kaninchen nur noch zwei<br />
Kokzidiostatika als Futtermittelzusatzstoffe<br />
zugelassen. Wirkstoff-Rotationsprogramme<br />
zur Verringerung von Resistenzbildungen,<br />
wie beim Wirtschaftsgeflügel<br />
angewandt, sind dadurch längerfristig<br />
kaum noch möglich. Oreganoöl zeigt nach<br />
in-vivo-Studien eine antikokzidiäre Wirkung<br />
gegen bestimmte Eimerienarten des<br />
Nutzgeflügels (2; 3; 4).<br />
Tiere, Material und Methoden<br />
Unter Praxisbedingungen wurde ein Mischfutter<br />
mit verschiedenen Zusätzen vergleichend<br />
beurteilt. In Gruppe K (Kontrolle)<br />
erhielten die Kaninchen keinen der<br />
nachfolgend genannten Futtermittel-Zusatzstoffe,<br />
Gruppe O hatte einen Oreganoöl-<br />
und Gruppe D einen Kokzidiostatikum-<br />
Zusatz (Diclazuril) im Mischfutter. Das<br />
Oreganoöl wurde mit 75 mg und Diclazuril<br />
– den rechtlichen Vorgaben entsprechend<br />
– mit 1 mg je kg Mischfutter eingesetzt.<br />
Die Feldstudie erfolgte in einem<br />
Mastkaninchenbetrieb in drei aufeinander<br />
folgenden Durchgängen mit jeweils 150<br />
abgesetzten, fünf Wochen alten Masthybriden<br />
über eine Mastdauer von sechs<br />
Wochen.<br />
In jedem Durchgang waren drei Gruppen<br />
von je 50 Tieren eingestallt und jeweils<br />
einer Mischfuttervariante zugeteilt.<br />
Die Kaninchen wurden in Bodenhaltung<br />
mit vollperforierten Kunststoffböden und<br />
erhöhten Ebenen gehalten. Das Mischfutter<br />
wurde ad libitum angeboten und<br />
drei Tage vor dem Versuchsende auf ein<br />
Mastkaninchenfutter ohne ein Kokzidiostatikum<br />
umgestellt (Wartezeit von Diclazuril).<br />
Aus den wöchentlich gewonnenen<br />
Sammelkotproben erfolgten mittels des<br />
McMaster-Verfahrens die Ermittlung der<br />
Oozystenzahl je Gramm Kot (OpG) sowie<br />
die Bestimmung der Eimerienspezies. Im<br />
Mastverlauf verendete Kaninchen wurden<br />
pathologisch untersucht. Von diesen und<br />
einem Teil der geschlachteten Kaninchen<br />
wurde Darminhalt verschiedener Lokalisationen<br />
für parasitologische Untersuchungen<br />
sowie Mikrobiom-Analysen entnommen.<br />
Am Anfang, in der Mitte und am<br />
Ende des Mastdurchgangs wurden die Tiere<br />
gewogen und der Futterverbrauch dokumentiert.<br />
Ergebnisse<br />
Im ersten Durchgang gab es mit 216.000<br />
OpG den höchsten OpG-Wert in Gruppe K.<br />
Die Werte von Gruppe O blieben im gesamten<br />
Mastverlauf unter 100.000 OpG.<br />
Dies war bei Gruppe D in den ersten fünf<br />
52<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Mastwochen auch festzustellen, aber am<br />
Mastende wurde das höchste Oozystenvorkommen<br />
in dieser Gruppe ermittelt (D:<br />
188.000, K: 27.000, O: 19.000 OpG).<br />
Im zweiten Durchgang wurden die<br />
höchsten Werte in Gruppe O und K (174.000<br />
bzw. 152.000 OpG) festgestellt. Bei diesen<br />
kam es zu erneut steigenden Oozystenzahlen<br />
am Mastende (114.000 bzw. 145.000<br />
OpG), während die Ausscheidung in Gruppe<br />
D rückläufig war (23.000 OpG). Die geringste<br />
Eimerien-Ausscheidung im Mastverlauf<br />
zeigte Gruppe D mit 89.000 OpG<br />
als höchsten Wert.<br />
Im dritten Durchgang hatten alle<br />
Mastgruppen ihre höchste Ausscheidung<br />
in der zweiten Mastwoche (K: 386.000, D:<br />
209.000, O: 83.000 OpG). Mit weniger als<br />
50.000 OpG an 6 von 7 Untersuchungstagen<br />
wies Gruppe O die geringste Eimerienausscheidung<br />
im dritten Durchgang auf.<br />
Bei der Differenzierung der Eimerien<br />
wurden nur gering- bis mittelgradig pathogene<br />
Spezies festgestellt (E. magna, E.<br />
media, E. perforans, E. exigua). Die Verluste<br />
waren in der Oreganoöl-Gruppe am höchsten<br />
(16,0 %), gefolgt von den mit Diclazuril-Zusatz<br />
gefütterten Mastgruppen (12,7<br />
%) und den Kontrolltieren (12,0 %), jedoch<br />
waren diese Unterschiede nicht signifikant.<br />
In den pathologischen Untersuchungen<br />
zeigten sich keine makroskopischen<br />
Veränderungen im Verdauungstrakt. Auch<br />
bezüglich der Mastleistung ergaben sich<br />
keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />
den drei Gruppen (Zunahmen: 35,8<br />
bis 37,4 g / Tier / Tag; Futterverwertung:<br />
3,60 – 3,73 kg Mischfutter / kg Zuwachs).<br />
Die Mikrobiom-Analysen sind derzeit noch<br />
in Bearbeitung.<br />
Diskussion<br />
Der erwartete Anstieg von Eimerienzahlen<br />
im Kot in den ersten zwei bis vier Wochen<br />
nach dem Absetzen der Jungkaninchen<br />
mit anschließend sinkenden Ausscheidungen<br />
bei beginnender Immunität war<br />
auch in der vorliegenden Feldstudie zu beobachten.<br />
Ein Diclazuril-Zusatz im Mischfutter<br />
konnte diesen Anstieg im Vergleich<br />
zur Kontrollgruppe in allen drei Durchgängen<br />
abschwächen. Bei den mit Oreganoöl-Zusatz<br />
gefütterten Mastkaninchen<br />
war dies in zwei der drei Durchgänge auch<br />
festzustellen, wobei im dritten Beobachtungszeitraum<br />
die Ausscheidungswerte<br />
in der Pflanzenöl-Gruppe auch noch deutlich<br />
unter denen der Kokzidiostatikum-<br />
Gruppe lagen. Die Variation in der Höhe<br />
der OpG-Werte und erneut ansteigende<br />
Ausscheidungsraten im weiteren Versuchsablauf<br />
zeigen, dass neben den Futtermittel-Zusatzstoffen<br />
weitere Faktoren<br />
(Stressoren) die Oozystenausscheidung<br />
beeinflussen. Das Mischfutter ohne die<br />
genannten Zusätze führte zwar zu den<br />
höchsten Eimerienausscheidungen, aber<br />
nicht zu nachteiligen Effekten auf die Gesundheit<br />
des Magen-Darmtraktes.<br />
Schlussfolgerung<br />
Diese Studie bestätigt, dass die Höhe der<br />
Oozystenausscheidung eben nicht mit<br />
der Verlustrate korreliert, insbesondere,<br />
wenn nur gering- und mittelgradig pathogene<br />
Eimerienspezies im Bestand /<br />
im Tier vorkommen. In diesem Fall bringt<br />
der Einsatz eines Kokzidiostatikums<br />
auch kaum Vorteile. Bei Symptomen einer<br />
Darmerkrankung in einem Kaninchenbestand<br />
ist der alleinige Nachweis hoher<br />
Oozystenzahlen im Kot deshalb auch<br />
kein geeignetes Diagnose-Kriterium. Eine<br />
Spezies-Differenzierung ist diesbezüglich<br />
von Nutzen. Differentialdiagnostisch<br />
sollten auch weitere Pathogene, wie z. B.<br />
Clostridien und E. coli bedacht werden.<br />
Zur Prophylaxe von Darmerkrankungen<br />
sind Futter und Fütterung der Entwicklung<br />
der Verdauungskapazität von Jungkaninchen<br />
anzupassen, um Dysbiosen<br />
(Beteiligung von Clostridien und / oder E.<br />
coli) vorzubeugen. Weitere in-vivo-Studien<br />
sind nötig, um die Frage nach der<br />
Wirksamkeit von Oreganoöl als Ersatz<br />
bzw. Ergänzung zu den herkömmlichen<br />
Kokzidiostatika im Mischfutter von Kaninchen<br />
abschließend zu klären.<br />
Literaturverzeichnis:<br />
• PAKANDL, M. (2009): Coccidia of<br />
rabbit: a review. Folia Parasitologica,<br />
56(3), 153 – 166.<br />
• GIANNENAS, I., et al. (2003): Effect of<br />
dietary supplementation with<br />
oregano essential oil on performance<br />
of broilers after experimental<br />
infection with Eimeria tenella.<br />
Archives of Animal Nutrition, 2003, 57.<br />
Jg., Nr. 2, S. 99 – 106.<br />
• SILVA, M. A. da, et al. (2009): Intestinal<br />
mucosa structure of broiler chickens<br />
infected experimentally with Eimeria<br />
tenella and treated with essential oil<br />
of oregano. Ciência Rural, 2009, 39.<br />
Jg., Nr. 5, S. 1471 – 1477.<br />
• TSINAS, A., et al. (2011): Effects of an<br />
oregano based dietary supplement on<br />
performance of broiler chickens<br />
experimentally infected with Eimeria<br />
acervulina and Eimeria maxima. The<br />
Journal of Poultry Science, 2011, 48. Jg.,<br />
Nr. 3, S. 194 – 200.<br />
Florian Lohkamp<br />
Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 53
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Rohfütterung – Was man beachten sollte, um Gefahren zu vermeiden<br />
Das Interesse an der Fütterung von Hunden<br />
und Katzen mit rohen Komponenten,<br />
in der Regel BARF (Bone And Raw Feeding)<br />
genannt, ist noch immer ungebrochen.<br />
Mittlerweile gibt es einige Spielarten dieser<br />
Fütterungsart wie beispielsweise das<br />
vegetarische BARFen oder das sogenannte<br />
prey feeding oder Frankenstein-BARF, bei<br />
dem durch Kombination verschiedener<br />
Komponenten das Verfüttern eines ganzen<br />
Beutetieres nachempfunden werden<br />
soll. Verfechter des BARFens sind der Meinung,<br />
dass ihre Tiere von dieser Fütterung<br />
insbesondere hinsichtlich der Gesundheit<br />
von Haut, Fell und Zähnen profitieren sowie<br />
temperamentvoller sind. Meist handelt<br />
es sich dabei um Einzelberichte, wissenschaftliche<br />
Nachweise sind rar. Ein<br />
Vorteil beim selbst hergestellten Futter –<br />
ob roh oder erhitzt – ist sicherlich, dass alle<br />
Rationskomponenten bekannt sind. So<br />
kann auf einen besonderen individuellen<br />
Anspruch des jeweiligen Tieres eingegangen<br />
werden, z. B. bei Allergien oder Unverträglichkeiten.<br />
Rohes Muskelfleisch kann<br />
zudem die Aufnahme an Creatin deutlich<br />
erhöhen, was zu höheren Konzentrationen<br />
im Muskel und somit potentiell zu einer<br />
besseren Energiebereitstellung für Bewegung<br />
führen kann. Auf der anderen Seite<br />
gibt es einige potentielle Nachteile bzw.<br />
Gefahren, die beachtet werden müssen. Allem<br />
voran sind die besonderen Ansprüche<br />
an die Hygiene bei Verarbeitung, Lagerung<br />
und Fütterung zu beachten. Rohe Produkte<br />
können mit Parasiten, Bakterien oder Vi-<br />
ren belastet sein, die durch fehlende Erhitzung<br />
nicht inaktiviert werden. So können<br />
Tiere und durch die Verarbeitung des Futters<br />
und den Kontakt zum Tier auch Menschen<br />
gefährdet werden. Nicht nur falsche<br />
Lagerung und mehrmaliges Auftauen<br />
einzelner Rationsbestandteile können zu<br />
einem Gesundheitsrisiko führen. Auch<br />
Fertigprodukte sind oftmals bereits beim<br />
Kauf massiv belastet. Beispielsweise fanden<br />
Vecchiato und Dobenecker bei der<br />
mikrobiologischen Untersuchung von 37<br />
tief gefrorenen Fertigprodukten aus dem<br />
Internethandel durchwegs sehr hohe Keimgehalte<br />
von z. T. deutlich über 5 × 10 5 kbE<br />
(Grenzwert für Lebensmittelqualität) mit<br />
einem Gehalt an Enterobakterien von<br />
1.1 × 10 5 – 4.4 × 10 7 kbE und z. T. auch Salmonellen.<br />
Aber auch die Nährstoffversorgung<br />
durch BARF-Rationen ist sehr oft<br />
nicht optimal. So fanden Dillitzer et al. in<br />
etwa Dreiviertel der überprüften BARF-<br />
Rationen bei Hunden im Erhaltungsstoffwechsel<br />
deutlichen Mangel oder Exzess an<br />
relevanten Nährstoffen. Der Kauf von Fertigprodukten,<br />
die als Alleinfuttermittel<br />
deklariert sind, schützt leider ebenfalls<br />
nicht vor Nährstofffehlversorgungen. In<br />
der bereits genannten Untersuchung kommerzieller<br />
BARF-Futter wurde so nur bei 8<br />
von 36 untersuchten Produkten eine Zusammensetzung<br />
analysiert, die eine bedarfsdeckende<br />
und ausgewogene Nährstoffversorgung,<br />
wie durch die Deklaration<br />
versprochen, leisten konnte. Bei Produkten<br />
für wachsende Tiere fiel das Ergebnis ebenfalls<br />
ernüchternd aus. Bei der Verwendung<br />
einiger Schlachtnebenprodukte in hausgemachten<br />
oder kommerziellen BARF-<br />
Mischungen wie Leber (Vitamin A) oder<br />
Schlund mit anhaftendem Schilddrüsengewebe<br />
kann es zudem zu massiven Gesundheitsproblemen<br />
kommen. Weiterhin<br />
ist zu bedenken, dass sich die Verwertung<br />
einiger Mengenelemente durch die Gabe<br />
von bindegewebs- und/oder faserreichen<br />
Komponenten reduziert, d. h. die Versorgung<br />
muss in Fällen angepasst werden, in<br />
denen es zu einer erhöhten fäkalen Trockenmassenausscheidung<br />
kommt.<br />
Insgesamt sollte man Tierhaltern daher<br />
nicht unbedingt rigoros von der Rohfütterung<br />
abraten, sondern sie lieber eingehend<br />
beraten. Eine gut durchdachte,<br />
vorsichtige Handhabung der Rationsherstellung<br />
nach einem passenden Rezept<br />
unter Einhaltung sämtlicher erforderlicher<br />
Hygienemaßnahmen kann erfolgreich<br />
sein und das Tier optimal versorgen. Ob<br />
das Risiko allerdings in jedem Fall gerechtfertigt<br />
ist, sollte eine individuelle Kosten-Nutzen-Analyse<br />
ergeben und mit in<br />
Betracht gezogen werden, ob eine selbst<br />
zubereitete, aber gekochte Ration bei ähnlichen<br />
Vorteilen nicht vorzuziehen ist.<br />
Literaturverzeichnis: auf Nachfrage bei der<br />
Verfasserin oder der <strong>DVG</strong> erhältlich.<br />
Dr. Britta Dobenecker<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
•<br />
Protein und Faserstoffe: Effekte auf das Mikrobiom beim Hund<br />
Das intestinale Mikrobiom von Hunden ist<br />
schon seit Beginn des letzten Jahrhunderts<br />
Gegenstand intensiver Untersuchungen<br />
(Torrey 1919). Mithilfe kultureller und molekularbiologischer<br />
Methoden ist es heute<br />
möglich, einen sehr detaillierten Überblick<br />
über seine Zusammensetzung zu erhalten<br />
(Suchodolski 2011, Hooda et al. 2012) und<br />
damit mögliche Zusammenhänge zu verschiedenen<br />
Faktoren und Erkrankungen<br />
aufzudecken. Neben der taxonomischen<br />
Forschung zur Zusammensetzung, die<br />
sich beim Hund wegen der leichten Zugänglichkeit<br />
überwiegend auf die Ebene<br />
der fäkalen Mikrobiota bezieht, spielt auch<br />
die Stoffwechselaktivität der intestinalen<br />
Mikrobiota eine wichtige Rolle. Die intestinale<br />
Mikrobiota bildet ein breites Spek-<br />
54<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
Auch Fertigfuttermittel können zu Verschiebungen<br />
in der intestinalen Mikrobiota führen.<br />
Foto: Lightfield Studios, stock.adobe.com<br />
trum an Metaboliten, die für den Organismus<br />
unterstützend sind, insbesondere<br />
kurzkettige Fettsäuren (Sunvold et al. 1995,<br />
Weber et al. 2004). Diese haben positive<br />
Effekte auf die Mikrobiota selber, können<br />
aber auch vom Hund energetisch genutzt<br />
werden bzw. haben im Fall der Buttersäure<br />
eine trophische Wirkung auf das gastrointestinale<br />
Epithel. Neben diesen nützlichen<br />
Metaboliten kann die intestinale<br />
Mikrobiota auch potenziell schädliche Metaboliten<br />
bzw. Toxine bilden. Beispiele<br />
hierfür sind Ammoniak, Histamin oder<br />
auch Enterotoxine, die bei der proteinreicher<br />
Ernährung in vermehrtem Umfang bei<br />
Hunden nachzuweisen sind (Zentek et al.<br />
2002, Hang et al. 2013).<br />
Obwohl das intestinale Mikrobiom<br />
beim Hund sehr individuell zu sein scheint,<br />
konnten verschiedene Faktoren identifiziert<br />
werden, die seine Zusammensetzung<br />
bestimmen. So gibt es altersabhängige<br />
Verschiebungen (Buddington 2003, Gomes<br />
et al. 2011), weiterhin hat die Fütterung<br />
deutliche Effekte. Als wesentliche<br />
Einflussfaktoren konnten in verschiedenen<br />
Studien die Menge sowie die Qualität<br />
des Nahrungsproteins identifiziert werden.<br />
Eine eiweißreiche Fütterung begünstigt,<br />
insbesondere wenn im Dünndarm<br />
(präzäkal) schlecht verdauliche Eiweißquellen<br />
eingesetzt werden, das Wachstum<br />
von bestimmten Bakterienarten, insbesondere<br />
von Clostridien, während auf der<br />
anderen Seite die Zahl der Bifidobakterien<br />
abnimmt (Zentek et al. 2003, Zentek et al.<br />
2004, Hang et al. 2013). Diätetische Faserstoffe<br />
werden derzeit intensiv untersucht,<br />
da sie in Abhängigkeit von ihrer Löslichkeit<br />
neben ihrer bekannten Funktion als<br />
„Ballaststoff“ im Darm eine Fermentierbarkeit<br />
durch Mikroorganismen aufweisen.<br />
Allerdings ist diese je nach Faserqualität<br />
sehr unterschiedlich (Sunvold et al.<br />
1995, Swanson et al. 2001, Biagi et al. 2008).<br />
Die intestinale Mikrobiota wird durch die<br />
Faserstoffe im Futter eindeutig beeinflusst.<br />
Fermentierbare Faserstoffe wie Rübenschnitzel<br />
und nicht fermentierbare<br />
Faserstoffe wie Lignozellulose zeigten<br />
deutliche Effekte auf verdauungsphysiologische<br />
Parameter, die Zusammensetzung<br />
der Mikrobiota sowie das Spektrum<br />
der mikrobiell gebildeten Metaboliten in<br />
den Faeces von Hunden (Kröger et al. 2017).<br />
Bei Fütterung von Diäten mit höheren<br />
Anteilen an Rübenschnitzeln waren im<br />
Vergleich zu Diäten mit Lignozellulose<br />
mehr kurzkettige Fettsäuren sowie eine<br />
Zu nahme von Bifidobakterien und Laktobazillen<br />
in den Fäzes von Hunden festzustellen.<br />
Auch andere Untersuchungen<br />
konnten bestätigen, dass die Verwendung<br />
verschiedener Fa serstoffe die mikrobielle<br />
Fermentation und die Zusammensetzung<br />
der Mikro biota beeinflusst (Brambillasca<br />
et al. 2013). Im Gegensatz zu den teils<br />
deutlichen Effekten, die bei in vitro Studien<br />
festzustellen waren, konnten bei Fütterungsstudien<br />
eher moderate Wirkungen<br />
ermittelt werden (Panasevich et al. 2015).<br />
Eine wichtige Frage ist, inwiefern die<br />
durch eiweißreiche Diäten ausgelösten<br />
Veränderungen im intestinalen Mikrobiom<br />
von Hunden durch die gleichzeitige<br />
Gabe von diätetischen Faserstoffen beeinflusst<br />
werden. Als Beispiel wurden in einer<br />
jüngst abgeschlossenen Studie auch die<br />
Interaktionen zwischen Proteingehalt im<br />
Futter und nicht fermentierbaren (Biertreber)<br />
bzw. fermentierbaren Faserstoffen<br />
(Karottentrester) untersucht (Eisenhauer<br />
<strong>2019</strong>). Es zeigte sich, dass die Proteinmenge<br />
im Futter einen deutlich stärkeren Effekt<br />
auf die Mikrobiota hatte als die Art der<br />
Faserstoffe.<br />
Für die Fütterungspraxis ergibt sich<br />
aus den vorliegenden Daten, dass eine<br />
hohe Proteinversorgung insbesondere mit<br />
präzäkal schlechtverdaulichen Proteinen,<br />
wie sie beispielsweise bei manchen selbst<br />
hergestellten Futtermischungen, insbesondere<br />
bei Barf-Rationen, oder auch bei<br />
manchen Fertigfuttermitteln auftritt, zu<br />
Verschiebungen in der intestinalen Mikrobiota<br />
und zu vermehrter Bildung unerwünschter<br />
Metaboliten führt. Dieses<br />
kann nach vorliegenden Daten offenbar<br />
nicht durch die Verwendung von fermentierbaren<br />
oder nicht fermentierbaren Faserstoffen<br />
ausgeglichen werden. Daher erscheint<br />
es sinnvoll, Hunde mit einer ausgewogenen<br />
Diät zu versorgen, deren<br />
Proteingehalt im Rahmen der Empfehlungen<br />
liegt.<br />
Literaturverzeichnis: auf Nachfrage beim<br />
Verfasser oder der <strong>DVG</strong> erhältlich.<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />
Freie Universität Berlin<br />
•<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 55
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
13. Berlin-Brandenburgischer Rindertag der FG „Deutsche buiatrische<br />
Gesellschaft (DbG), „Reproduktionsmedizin“ und „Tierernährung“<br />
Der 13. Berlin-Brandenburgische Rindertag<br />
(<strong>DVG</strong>-Rindertagung) fand am 15. Und 16.<br />
November <strong>2019</strong> im Rahmen des <strong>DVG</strong>- Vet-<br />
Congresses in Zusammenarbeit der <strong>DVG</strong>-<br />
Fachgruppen „Deutsche buiatrische Gesellschaft<br />
(DbG), „Reproduktionsmedizin“<br />
und „Tierernährung“ statt. Eine eigens vorgesehene<br />
Session „Fütterung und Physiologie“<br />
konnte hierbei mit insgesamt einem<br />
Hauptvortrag und sechs Kurzvorträgen die<br />
Bedeutung von Fragen der Tierernährung<br />
und Ernährungsphysiologie für die Tiergesundheit<br />
und -produktion mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm unterstreichen<br />
(Tabelle 1).<br />
Unsere Fachgruppe möchte sich an<br />
dieser Stelle herzlich bei den Organisatoren<br />
der Tagung, Herrn Professor Jürgen Rehage<br />
(wissenschaftlicher Leiter der Tagung)<br />
und Frau PD Dr. Maike Heppelmann<br />
(beide Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover), bedanken, die diese Zusammenarbeit<br />
der Fachgruppen ermöglich haben.<br />
Wir freuen uns sehr auf weitere gemeinsame<br />
Projekte.<br />
Tab. 1: Programm Kurzvorträge Session Fütterung und Physiologie<br />
D. von Soosten,<br />
Braunschweig<br />
G. Breves,<br />
Hannover<br />
S. Dänicke,<br />
Braunschweig<br />
E. Gusterer,<br />
Wien (A)<br />
H. Rieger,<br />
Hannover<br />
E. Leitgeb,<br />
Bad Leonfelden (A)<br />
C. Klein,<br />
Oberschleißheim<br />
Sensoren zur kontinuierlichen Überwachung von Vitaldaten zur Interpretation<br />
des Gesundheitszustandes von Milchkühen im Kontext der Digitalisierung<br />
Können der mikrobielle Vormagenstoffwechsel und das ruminale Metaproteom<br />
durch Glyphosat beeinflusst werden?<br />
Subklinische Ketose von Milchkühen: Prävention durch optimierte Fütterung<br />
oder durch Tierarzneimittel?<br />
Sensorbasierte Erfassung von Wiederkau- und Liegezeiten bei gesundheitsauffälligen<br />
Kühen in der Frühlaktation<br />
Auswirkungen hoher Umgebungstemperaturen auf Milchkühe (Rektaltemperatur<br />
und Atemfrequenz) sowie deren Futteraufnahme und Milchleistung<br />
Vorschlag für Algorithmen zur Berechnung von Gesundheitsparametern für<br />
Milchviehherden<br />
Ernährungsberatung in Problemfällen – Fallberichte aus der Beratungspraxis<br />
PD Dr. Nadine Paßlack<br />
Leiterin der Fachgruppe „Tierernährung“<br />
Prof. Dr. Jürgen Zentek<br />
stellv. Leiter der Fachgruppe<br />
„Tierernährung“<br />
Fütterung, Gesundheit und Wohlbefinden hängen eng zusammen.<br />
• Foto: Franco Nadalin, stock.adobe.com<br />
Ausblick und geplante Aktivitäten der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es ist uns eine große Freude, dass unsere<br />
Fachgruppe „Tierernährung“ seit nunmehr<br />
drei Jahren wieder auf dem Jahreskongress<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft (<strong>DVG</strong>) vertreten ist. Das große<br />
Engagement der Kolleginnen und Kollegen<br />
veterinärmedizinischer und agrarwissenschaftlicher<br />
Bildungseinrichtungen<br />
sowie von Forschungseinrichtungen hat<br />
es ermöglicht, abwechslungsreiche, wissenschaftlich<br />
basierte, und gleichzeitig<br />
praxisnahe Themen zu präsentieren und<br />
im kollegialen Austausch zu diskutieren.<br />
Auch für das nächste Jahr planen wir<br />
wieder eine Fachgruppentagung und würden<br />
uns freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen.<br />
Als Neuerung planen wir u. a., neben<br />
Kurzvorträgen auch Posterbeiträge in<br />
unser Programm einzubauen, um die Präsentation<br />
relevanter Fachthemen zu erweitern.<br />
Wie in den vergangenen Jahren<br />
sollen wieder die unterschiedlichsten Tierarten<br />
abgebildet werden, von (kleinen)<br />
Heimtieren, Ziervögeln, bis hin zu Nutztieren.<br />
Die Fragen und Themen in der Tier-<br />
56<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
FACHGRUPPE IM FOKUS<br />
ernährung sind sehr vielseitig, dies soll<br />
auch unser Programm widerspiegeln.<br />
Ein besonderes Anliegen ist es, den<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs in unsere<br />
zukünftigen Tätigkeiten verstärkt<br />
einzubinden. Unsere Fachgruppe wird<br />
unterschied liche Konzepte entwickeln,<br />
um Nachwuchswissenschaftlerinnen und<br />
Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit<br />
zu geben, eigene Forschungsergebnisse<br />
zu präsentieren und sich mit Kolleginnen<br />
und Kollegen zu vernetzen.<br />
Wir werden auch in den kommenden<br />
Jahren aktuelle Themen und Trends der<br />
Tierernährung aufgreifen und freuen uns<br />
hierbei auch auf eine Zusammenarbeit mit<br />
weiteren Fachgruppen der <strong>DVG</strong>. Die Tierernährung<br />
weist viele Schnittmengen<br />
zwischen unterschiedlichen veterinärmedizinischen<br />
Bereichen auf, so dass eine<br />
wichtige Basis für einen interdisziplinären<br />
Austausch gelegt ist. Neben der jährlichen<br />
Fachgruppentagung sollen zukünftig auch<br />
weitere Formate, wie Seminare und Workshops,<br />
von unserer Fachgruppe initiiert<br />
werden. Im Rahmen unserer Mitgliederversammlungen<br />
werden wir diese Konzepte<br />
diskutieren und auf den Weg bringen.<br />
Abschließend möchten wir unseren<br />
ausdrücklichen Dank an die <strong>DVG</strong> richten,<br />
die es uns ermöglicht, unsere Fachgruppe<br />
zu entwickeln und in den weiteren Austausch<br />
mit Kolleginnen und Kollegen zu<br />
gehen. Wir danken dem Präsidenten, Herrn<br />
Professor Martin Kramer, ebenso wie der<br />
Geschäftsführerin der <strong>DVG</strong>, Frau PD Dr. Susanne<br />
Alldinger, und allen weiteren Beteiligten<br />
der <strong>DVG</strong>, die uns die Möglichkeit geben,<br />
unser Fachgebiet einem großen Fachpublikum<br />
zu präsentieren.<br />
Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen<br />
in Berlin 2020!<br />
Im Namen der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe Tierernährung<br />
Nadine Paßlack<br />
Leiterin der Fachgruppe<br />
Jürgen Zentek<br />
stellvertretender Leiter der Fachgruppe<br />
Weitere Informationen zu unserer Fachgruppe<br />
finden Sie unter:<br />
q www.dvg.de, Fachgruppen, Fachgruppe<br />
„Tierernährung“<br />
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen!<br />
•<br />
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
Die folgenden aktuellen Tagungsbände zum <strong>DVG</strong>-Vet-Congress sind in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle erhältlich:<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Freitag, 15.11.<strong>2019</strong>,<br />
15 Euro<br />
• 65. Jahreskongress<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> inkl.<br />
Freier Vorträge<br />
und Poster<br />
• 11. Tagung der<br />
<strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
Chirurgie<br />
• Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe VAINS<br />
• Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
Verhaltensmedizin & Bissprävention<br />
und der GTVMT<br />
• Tagung „Aufgaben und Aktivitäten der<br />
<strong>DVG</strong>-Konsiliarlabore“<br />
Samstag, 16.11.<strong>2019</strong>,<br />
15 Euro<br />
• 65. Jahreskongress<br />
der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
DGK-<strong>DVG</strong><br />
• 6. Tagung der AG<br />
Lasermedizin der<br />
DGK-<strong>DVG</strong><br />
• Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Tierernährung“<br />
• Tagung der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe<br />
„Naturheilverfahren & Regulationsmedizin“<br />
Rindertagung /<br />
Konsiliarlabore,<br />
15.– 16.11.<strong>2019</strong>,<br />
15 Euro<br />
• 13. Berlin-Brandenburgischer<br />
Rindertag /<br />
<strong>DVG</strong>-Rindertagung<br />
• Tagung „Aufgaben und Aktivitäten der<br />
<strong>DVG</strong>-Konsiliarlabore“<br />
Beide Bücher (Freitag/Samstag) im Set, 25 Euro<br />
Weitere aktuelle Publikationen finden Sie auf Seite 73.<br />
Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand<br />
(bei Versand innerhalb Deutschlands:1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 57
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Martin-Lerche-Wissenschaftspreis <strong>2019</strong><br />
Prof. Dr. Reinhold Rudolf Hofmann (links) wurde<br />
mit dem Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />
ausgezeichnet. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Auf der Eröffnungsfeier des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
am 15. November in Berlin verlieh<br />
<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer<br />
(Gießen) den Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />
an Prof. Dr. Reinhold Rudolf<br />
Hofmann (Baruth/Mark). Er würdigte damit<br />
das wissenschaftliche Lebenswerk Prof.<br />
Hofmanns und sein herausragendes Engagement<br />
auf dem Gebiet der Topographie<br />
und Morphologie des Magens von Hausund<br />
Wildwiederkäuerarten, mit dem er die<br />
Grundlagen schuf für das bessere Verständnis<br />
der evolutionären Anpassungsvorgänge<br />
des Verdauungstraktes der Wiederkäuer<br />
unter Beachtung der ökophysiologischen<br />
Verhältnisse.<br />
Prof. Hofmann wurde 1932 in Ilmenau/<br />
Thüringen geboren. Nach dem Studium<br />
der Veterinärmedizin in Gießen wurde er<br />
1958 wissenschaftlicher Assistent am<br />
dortigen Institut für Veterinär-Anatomie.<br />
Nach der Promotion 1960 erfolgte 1966 die<br />
Habilitation zu dem Thema: „Zur Topographie<br />
und Morphologie des Wiederkäuermagens<br />
im Hinblick auf seine Funktion bei<br />
ostafrikanische Tierarten“. 1967 wurde er<br />
Professor und Head of Department an der<br />
University of Nairobi/Kenia. Nach seiner<br />
Rückkehr nach Deutschland war er von<br />
1972 bis 1992 Professor für Vergleichende<br />
Anatomie der Haus- und Wildtiere am Institut<br />
für Veterinär-Anatomie an der Justus-Liebig-Universität<br />
(JLU) Gießen. 1974<br />
gründete er mit weiteren Kollegen den interdisziplinären<br />
Arbeitskreis „Wildtierbiologie“<br />
an der JLU. Die Anerkennung als<br />
Fachtierarzt für Wildtiere (Wildbiologie) erfolgte<br />
1980. Von 1990 bis 1992 war er Prodekan<br />
und Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin<br />
der JLU Gießen. Im Anschluss<br />
war er bis zum Jahr 2000 der erste Direktor<br />
des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung<br />
(IZW) in Berlin und hatte<br />
gleichzeitig eine Stiftungsprofessur für<br />
„Interdisziplinäre Zoo- und Wildtierkunde“<br />
an der Freien Universität in Berlin inne.<br />
Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000<br />
übernahm Prof. Hofmann noch Gastprofessuren<br />
in China und Thailand.<br />
Seinem wissenschaftlichen Hauptarbeitsgebiet<br />
über die „Topographie und<br />
Morphologie des Magens von 25 Hausund<br />
Wildwiederkäuerarten“ blieb er immer<br />
treu. Seine grundlegenden Arbeiten resultierten<br />
in einer fundamentalen Typisierung<br />
der untersuchten Wiederkäuerarten<br />
in Konzentrat-Selektierer, Gras- und Raufutter-Verzehrer<br />
sowie Intermediärtypen.<br />
Mit diesen überaus präzisen Untersuchungen<br />
schuf er die Grundlagen dafür,<br />
die evolutionären Anpassungsvorgänge<br />
des Verdauungstraktes der Wiederkäuer<br />
unter Beachtung der ökophysiologischen<br />
Verhältnisse besser zu verstehen. Sein Verdienst<br />
war es außerdem, dass sich das IZW<br />
zu einem spezialisierten, globalen Forschungsinstitut<br />
mit Felduntersuchungsstationen<br />
weiterentwickeln konnte.<br />
Seine von 1960 bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />
erschienenen über 170 wissenschaftlichen<br />
Publikationen sowie 59 Promotionen<br />
(Nairobi/Gießen/Berlin) beweisen sein<br />
veterinärmedizinisches wissenschaftliches<br />
Interesse, welches ihn seit fast 60<br />
Jahren auszeichnet und nicht losgelassen<br />
hat.<br />
Der Martin-Lerche-Wissenschaftspreis<br />
geht auf Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Lerche<br />
(1892–1980) zurück, Mitbegründer und<br />
erster gewählter Vorsitzender der <strong>DVG</strong>, der<br />
sich insbesondere mit der Problematik der<br />
Zoonosen und ihren lebensmittelhygienischen<br />
Aspekten beschäftigt hat und als<br />
Begründer der Lebensmittelhygiene als<br />
einer eigenständigen Wissenschaft gilt.<br />
Förderpreis der DGK-<strong>DVG</strong> <strong>2019</strong><br />
Der Förderpreis der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und an<br />
qualitativ herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Nachwuchswissenschaftler<br />
vergeben. Anlässlich des 65.<br />
Jahreskongresses der DGK-<strong>DVG</strong> verlieh<br />
DGK-<strong>DVG</strong>-Präsident Prof. Dr. Andreas Moritz<br />
den mit 5.000 Euro dotierten Preis am 15.<br />
November an PD Dr. Nadine Paßlack.<br />
Frau Dr. Paßlack ist am Institut für Tierernährung<br />
der Freien Universität Berlin tätig<br />
und hat sich im Bereich der Kleintiermedizin<br />
intensiv mit ernährungsphysiologischen<br />
und diätetischen Fragestellungen<br />
befasst. Nach dem Studium der Veterinärmedizin<br />
an der Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover, dem erfolgreichen<br />
Abschluss ihrer Promotion 2010 und der<br />
Fachtierarztanerkennung für Tierernährung<br />
und Diätetik im Jahr 2016 erhielt sie<br />
58<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Prof. Dr. Andreas Moritz zeichnete PD Dr. Nadine<br />
Paßlack mit dem DGK-<strong>DVG</strong>-Förderpreis aus.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
2017 die Venia Legendi am Fachbereich Veterinärmedizin.<br />
In der Forschung hat Frau Dr. Paßlack<br />
ihren besonderen Schwerpunkt auf ernährungsphysiologische<br />
Untersuchungen bei<br />
Katzen und Hunden gelegt. Sie konnte dadurch<br />
auch in enger Kooperation mit klinischen<br />
Einrichtungen, u. a. der Kleintierklinik<br />
der Freien Universität Berlin, diätetische,<br />
metabolische und immunologische<br />
Fragestellungen mit hochwertigen wissenschaftlichen<br />
Methoden bearbeiten<br />
und ihre Arbeiten in hochwertigen Zeitschriften<br />
veröffentlichen.<br />
Neben einer umfassenden Forschungsaktivität<br />
ist Frau Dr. Paßlack auch intensiv<br />
in die veterinärmedizinische Lehre eingebunden<br />
und bietet seit vielen Jahren eigene<br />
Wahlpflichtveranstaltungen an, die von<br />
den Studierenden sehr geschätzt und hervorragend<br />
bewertet werden.<br />
Im Rahmen der Fort- und Weiterbildung<br />
ist Frau Dr. Paßlack regelmäßig als<br />
Referentin u. a. auf den Veranstaltungen<br />
der <strong>DVG</strong> und der European Society of Veterinary<br />
and Comparative Nutrition präsent.<br />
Neben diesen Aktivitäten war Frau<br />
Dr. Paßlack von 2014 bis 2016 Mitglied im<br />
ersten Future Board der DGK-<strong>DVG</strong> und hat<br />
sich dort aktiv beteiligt. Seit 2018 ist sie<br />
Leiterin der <strong>DVG</strong>-Fachgruppe „Tierernährung“.<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2019</strong> – Preise und Auszeichnungen<br />
Im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses wurden<br />
erneut Nachwuchswissenschaftler<br />
mit Preisen für ihre Vorträge und Poster<br />
ausgezeichnet.<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>)<br />
Die Jury zur Auswahl der besten Freien Vorträge<br />
und Poster wird vom Future Board<br />
der DGK-<strong>DVG</strong> gebildet. Folgende Nachwuchswissenschaftler<br />
erhielten Preise:<br />
Freie Vorträge<br />
1. Preis (500,- Euro):<br />
Dr. Karsten Kempker (Gießen)<br />
„Coilembolisation des intrahepatischen<br />
portosystemischen Shunts beim Hund mit<br />
einem singulären Coil“<br />
2. Preis (Buchpreis):<br />
Lena Maria Holbein (Gießen)<br />
„Vergleichende Untersuchung des Processus<br />
coronoideus medialis ulnae des caninen<br />
Ellbogengelenks: histologische und<br />
computertomographische Befunde“<br />
3. Preis (Buchpreis):<br />
Andreas Hortmann (Gießen)<br />
„Ballon-Sizing des persistierenden Ductus<br />
arteriosus beim Hund“<br />
Poster:<br />
1. Preis (500,- Euro):<br />
Julia Grassinger (Bad Kissingen)<br />
„Die Korrelation der BRAF-Mutation, der<br />
histologischen Befunde und der Cyclooxygenase-2<br />
Expression im Harnblasenkarzinom<br />
des Hundes“<br />
2. Preis (Buchpreis):<br />
Sarah Hauser (München)<br />
„Vergleich verschiedener Lagerungen des<br />
Beckens und der Femora und deren Einfluss<br />
auf den Norbergwinkel“<br />
3. Preis (Buchpreis):<br />
Yu-Han Chung (Berlin)<br />
„Zusammenhang zwischen parodontalen<br />
Erkrankungen, Höhe des Serum-Vitamin<br />
D3-Spiegels und Art der Fütterung beim<br />
Hund?“<br />
Die Preisträger der Freien Vorträge mit Future Board und Sponsoren(v.l.n.r.): Dr. Britta Kiefer-Hecker,<br />
Dr. Elisabeth Müller, Eva-Maria Packeiser, Dr.Claudia Köhler, Dr. Arne Güssow, Prof. Dr. Andreas<br />
Moritz, Miriam Keiner, Dr. Karsten Kempker, Andreas Hortmann, Lena-Maria Holbein, Ingo Schäfer,<br />
Prof. Dr. Barbara Kohn, Jennifer Strangalies. Foto: <strong>DVG</strong><br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 59
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Laboklin-Preis<br />
• Bester freier Vortrag im Bereich der Labordiagnostik<br />
(700,- Euro):<br />
Miriam Keiner (Gießen)<br />
„RETIC-HGB (Reticulocyte haemoglobin<br />
content) – A new diagnostic parameter<br />
for the detection of iron-limited erythropoiesis<br />
in cats“<br />
• Bestes Poster im Bereich der Labordiagnostik<br />
(700,- Euro):<br />
Dr. Tanawan Soimala (Songkhla, THA)<br />
„Prevalence of methicillin-susceptible<br />
and methicillin-resistant Staphylococcus<br />
pseudointermedius on ocular surfaces<br />
of dogs and cats suffering from<br />
ophthalmologic diseases“<br />
Die Posterpreisträger mit Future Board und Sponsoren (v.l.n.r.): Sabine Poppe, Dr. Claudia Köhler,<br />
Prof. Dr. Barbara Kohn, Ingo Schäfer, Dr. Arne Güssow, Julia Grassinger, Eva-Maria Packeiser,<br />
Sarah Hauser, Prof. Dr. Andreas Moritz, Yu-Han Chung, Dr. Tanawan Soimala. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die Preise für die Freien Vorträge und die<br />
Buchpreise für die Poster wurden von der<br />
Schlüterschen Verlagsgesellschaft gestiftet.<br />
Den Geldpreis für das beste Poster stiftete<br />
die DGK-<strong>DVG</strong> und den Laboklin-Preis<br />
die Firma Laboklin.<br />
Fachgruppe „Chirurgie“<br />
Auf der Tagung der Fachgruppe „Chirurgie“<br />
erhielten Preise für die besten Vorträge:<br />
1. Preis (500,- Euro):<br />
Pia Rebentrost (Leipzig)<br />
„Fluoroskopisch-kinematografische Beurteilung<br />
der kranio-kaudalen Kniegelenksstabilität<br />
nach Tibial Plateau Leveling<br />
Osteotomy (TPLO)”<br />
2. Preis (Buchpreis):<br />
Dr. Fenella Schmidli-Davies (Bern, CH)<br />
„Fractures of the Second Cervical Vertebra<br />
in Dogs and Cats“<br />
3. Preis (Buchpreis):<br />
Sophie Buchheim (Leipzig)<br />
„Untersuchungen zur Präservation von kaninem<br />
Amnion für die Anwendung bei Korneadefekten”<br />
Die Preisträger der besten Chirurgie-Vorträge mit Jury und Sponsoren (v.l.n.r.): Dr. Christine Peppler,<br />
Jennifer Strangalies, Pia Rebentrost, Dr. Fenella Schmidli-Davies, Sophie Buchheim,<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer, Dr. Kay Schmerbach, Dr. Mirja Nolff, Dr. Mathias Brunnberg. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Die Preise wurden von der Schlüterschen<br />
Verlagsgesellschaft gestiftet.<br />
60<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
STIFTUNGEN UND PREISE<br />
Bruns-Preis <strong>2019</strong><br />
Anlässlich des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses wurden<br />
in diesem Jahr zwei Wissenschaftler<br />
mit dem Bruns-Preis ausgezeichnet, wobei<br />
beide die vollständige Preissumme von<br />
3.000 Euro erhielten. Der Vorsitzende des<br />
Stiftungsrates der Dres. Jutta und Georg<br />
Bruns-Stiftung, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Prof.<br />
Hartwig Bostedt (Gießen) verlieh den Preis<br />
der Stiftung an PD Dr. Matthias Eddicks<br />
(München) und Prof. Dr. Marion Schmicke<br />
(Hannover).<br />
PD Dr. Matthias Eddicks erhielt den<br />
Preis in Würdigung seiner herausragenden<br />
klinisch-veterinärmedizinischen Forschung<br />
im Bereich der porzinen Circoviren<br />
(PCV). Dabei hat seine mehrjährige Erfahrung<br />
in der tierärztlichen Praxis seine<br />
wissenschaftliche Tätigkeit maßgeblich<br />
geprägt, was sich in der Umsetzbarkeit<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartwig Bostedt, Dr. Georg Bruns, Prof. Dr. Marion Schmicke, PD Dr.<br />
Matthias Eddicks, Dr. Jutta Bruns. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
seiner Forschungsergebnisse in die tierärztliche<br />
Praxis widerspiegelt.<br />
Prof. Dr. Marion Schmicke wurde für<br />
ihre hervorragenden wissenschaftlichen<br />
Leistungen bezüglich der Bedeutung und<br />
Funktion der somatotropen Achse bei<br />
Milchkühen geehrt. Diese Erkenntnisse<br />
leisten ihren Beitrag in der direkten Verbesserung<br />
des Managementes bei Hochleistungskühen.<br />
Eine ausführliche Würdigung der Leistungen<br />
beider Preisträger ist im <strong>DVG</strong>-Forum<br />
01/<strong>2019</strong> zu finden.<br />
Stipendium der Dres. Jutta & Georg Bruns Stiftung<br />
für innovative Veterinärmedizin 2020<br />
Die Dres. Jutta & Georg Bruns Stiftung für<br />
innovative Veterinärmedizin, betreut von<br />
der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft, hat sich zur Aufgabe gestellt,<br />
Arbeiten von Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftlern, die das 40. Lebensjahr<br />
noch nicht überschritten haben, zu unterstützen.<br />
Ziel der Stiftung ist es, eine stärkere<br />
Verbindung zwischen klinischer Forschung<br />
und Grundlagenwissenschaften<br />
zu erreichen.<br />
Die Stiftung vergibt jährlich ein Stipendium<br />
mit der monatlichen Förderhöhe<br />
von<br />
€ 1.500,00<br />
für einen zweijährigen Förderungszeitraum.<br />
Das Forschungsprogramm soll innovative,<br />
klinisch orientierte Fragestellungen<br />
aus dem Bereich Nutztier-, Pferde- oder<br />
Heimtierheilkunde sowie Regulationsmedizin<br />
beinhalten, die in Kooperation mit<br />
Grundlagenfächern bearbeitet werden<br />
sollen.<br />
Der Antrag soll die Seitenzahl von 8<br />
(inkl. Publikations- und Literaturverzeichnis)<br />
nicht wesentlich überschreiten und ist<br />
mit einer detaillierten Beschreibung des<br />
Forschungsvorhabens nach DFG-Vorgaben<br />
bis zum<br />
01.03.2020<br />
einzusenden an (bitte bevorzugt als pdf-<br />
Datei per E-Mail):<br />
Deutsche Veterinärmedizinische<br />
Gesellschaft <strong>DVG</strong> e.V.<br />
Friedrichstraße 17<br />
D-35392 Gießen<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Sie erhalten zeitnah eine Bestätigung Ihrer<br />
Bewerbung. Sollten Sie nichts von uns<br />
hören, melden Sie sich bitte in der <strong>DVG</strong>-<br />
Geschäftsstelle (Tel.: 0641 24466, E-Mail:<br />
info@dvg.de).<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hartwig Bostedt<br />
Vorsitzender des Stiftungsrates<br />
Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und<br />
Andrologie der Groß- und Kleintiere mit<br />
Tierärztlicher Ambulanz<br />
Frankfurter Str. 106, D-35392 Gießen<br />
E-Mail: hartwig.bostedt@vetmed.<br />
uni-giessen.de<br />
Hinweise zum Datenschutz finden Sie<br />
unter www.dvg.de, Über uns, Stiftungen,<br />
Bruns-Stiftung<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 61
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Verstärkung in der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Katharina Kleber<br />
thrin Hund wird sie zukünftig für die<br />
Erstellung der Tagungsbände und Flyer zuständig<br />
sein und Ihnen für Fragen rund um<br />
das Thema Buchbestellung zur Verfügung<br />
stehen. Überdies wird sie das Team bei der<br />
Durchführung von Kongressen und der Betreuung<br />
des Messestandes unterstützen.<br />
Frau Kleber hat von 2011 bis 2017 an der<br />
Justus-Liebig-Universität in Gießen Tiermedizin<br />
studiert und nach dem Studium<br />
im Zentrallabor sowie der Klinik für Kleintiere<br />
– Innere Medizin gearbeitet. Neben<br />
ihrer Teilzeittätigkeit bei <strong>DVG</strong> fertigt Frau<br />
Kleber aktuell ihre Dissertation an. Privat<br />
findet man sie auf ausgedehnten Spaziergängen<br />
mit ihren Hunden oder gemütlich<br />
mit einem guten Buch auf der Couch.<br />
Ab Februar 2020 wird zudem Dr. Maren<br />
Bludau das <strong>DVG</strong>-Team in der Geschäftsstelle<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Webseiten<br />
Dr. Maren Bludau<br />
Die <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle ist um eine weitere<br />
Mitarbeiterin reicher geworden. Seit<br />
dem 1. Oktober unterstützt Tierärztin Katharina<br />
Kleber das Team der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle.<br />
In Zusammenarbeit mit Kaverstärken.<br />
Frau Dr. Bludau ist Tierärztin<br />
und Grafik-Designerin. Auf dem <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congress <strong>2019</strong> war sie bereits am Messestand<br />
der <strong>DVG</strong> tätig.<br />
Werde Schnuppermitglied!<br />
Studierende und Doktoranden/innen können<br />
für 25,00 € im Jahr Schnuppermitglied<br />
in der <strong>DVG</strong> werden. Das hat viele Vorteile,<br />
und einen Veti-Kalender gibt’s kostenlos<br />
dazu!<br />
Weitere Infos: www.dvg.de<br />
Oder fragt uns:<br />
Tel.: 0641 24466, info@dvg.de<br />
Foto: Eugen Thome, stock.adobe.com<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten u. a.:<br />
• Ermäßigungen bei Tagungen, Fortbildungen<br />
und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Preisnachlass bei Publikationen des <strong>DVG</strong>-<br />
Verlags sowie bei weiteren Publikationen<br />
• günstige Abos für die Zeitschriften „Kleintierpraxis“<br />
und „Tierärztliche Praxis“<br />
62<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
Was die <strong>DVG</strong> ihren Mitgliedern bietet – Vorteile einer <strong>DVG</strong>-Mitgliedschaft<br />
• Ermäßigung bei Tagungen, Fortbildungen<br />
und Kongressen der <strong>DVG</strong> und ATF<br />
• Ermäßigung bei internationalen Kongressen<br />
von Veranstaltern, bei denen<br />
die <strong>DVG</strong> Mitglied ist<br />
• NEU: Betriebshaftpflichtversicherung<br />
über https://main-finanz.de/dvg/<br />
• 20 Prozent Preisnachlass bei allen im<br />
<strong>DVG</strong>-Verlag erschienenen Publikationen<br />
(excl. Blauer Hund)<br />
• Ein Jahr kostenfreier Bezug der „Kleintierpraxis“<br />
für Neu-Mitglieder<br />
• 30 Prozent Rabatt auf die „Tierärztliche<br />
Praxis“ (offizielles Organ der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
InnLab, Pathologie, Anästhesie,<br />
kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel,<br />
Bienen sowie Zier-, Zoo- und<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und<br />
Fische, erscheint sechsmal jährlich)<br />
• Preisnachlass für Publikationen des<br />
Bundesverbandes für fachgerechten<br />
Natur- und Artenschutz e.V. (BNA)<br />
• Veti-Kalender für Neu-Schnuppermitglieder<br />
• Zusendung der <strong>DVG</strong>-Mitgliederzeitschrift<br />
„Forum“ zweimal jährlich<br />
• Kostenlose Zusendung von Programmheften<br />
Jährliche Mitgliedsbeiträge<br />
• Regulärer Beitrag ab Januar 2020:<br />
120 Euro (siehe auch Seite 3)<br />
• Schnuppermitgliedschaft für Studierende<br />
und Doktoranden: 25,00 Euro<br />
• Ermäßigter Beitrag für Tierärzte/innen<br />
in Elternzeit, Arbeitslose: 30,00 Euro<br />
• Kollegen/innen in Rente oder Pension:<br />
auf Antrag Ermäßigung auf 30,00 Euro<br />
Haben Sie Interesse an einer Mitgliedschaft?<br />
Alle Informationen sowie ein Online-Aufnahmeformular<br />
finden Sie unter.<br />
www.dvg.de q Mitgliedschaft<br />
In eigener Sache – Bitte um Zusendung Ihrer E-Mail-Adresse<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
damit wir Ihnen per E-Mail schnell und<br />
kostengünstig Infos, wie z. B. anstehende<br />
Tagungen, günstige Frühbucherrabatte,<br />
Deadlines für Abstract-Einreichungen oder<br />
Bewerbungen für Preise, schicken können,<br />
benötigen wir Ihre aktuelle E-Mail- Adresse.<br />
Bitte teilen Sie uns Ihre E-Mail mit, falls<br />
Sie noch keine <strong>DVG</strong>-Mails erhalten.<br />
Wir schicken unsere Nachrichten fachgruppenspezifisch,<br />
das heißt, Sie erhalten<br />
nur Meldungen, welche die von Ihnen gewählten<br />
Fachgruppen betreffen und die<br />
daher für Sie auch relevant sind.<br />
Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen<br />
Datenschutzbestimmungen ein<br />
und geben die Adressen nicht an Dritte<br />
weiter.<br />
Bitte teilen Sie uns auch mit, wenn sich<br />
Ihre postalische Adresse ändert. Denn nur<br />
dann können wir Ihnen komplikationslos<br />
aktuelle Kongressprogramme und wichtige<br />
Informationen schicken.<br />
Wir freuen uns über Mitteilungen an:<br />
E-Mail: info@dvg.de<br />
Telefon: 0641 24466<br />
Telefax: 0641 25375<br />
Vielen Dank!<br />
Ihr Team von der <strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle<br />
Foto: adiruch na chiangmai, stock.adobe.com<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 63
PERSONEN<br />
In memoriam Dr. med. vet. Dr. med. dent. Peter Fahrenkrug<br />
Foto: privat<br />
Plötzlich und unerwartet früh wurde Dr.<br />
med. vet. Dr. med. dent. Peter Fahrenkrug<br />
nach kurzer schwerer Krankheit am 30. August<br />
dieses Jahres aus dem Leben gerissen.<br />
Als Sohn eines praktischen Tierarztes<br />
und einer Säuglingsschwester kam Peter<br />
Fahrenkrug am 13.06.1952 im niedersächsischen<br />
Buxtehude zur Welt. Im Kindesund<br />
Jugendalter begleitete er seinen Vater<br />
oft auf dessen Praxistouren in und um<br />
Quickborn herum, wo der Vater, Dr. med.<br />
vet. Peter Paul Fahrenkrug 1954, eine Großtierpraxis<br />
übernommen hatte.<br />
Nach Bestehen des Abiturs im Jahre<br />
1971 immatrikulierte er sich zunächst an<br />
der juristischen Fakultät in Hamburg, um<br />
dann ab 1972 Veterinärmedizin an der Tierärztlichen<br />
Hochschule in Hannover zu<br />
studieren, wo er 1977 sein Examen ablegte<br />
und die Approbation erhielt. 1978 folgte<br />
die Promotion zum Dr. med. vet. im<br />
Fach Tierseuchenlehre mit dem Thema:<br />
„Die Tierseuchensituation des schleswig-holsteinischen<br />
Landkreises Pinneberg<br />
in den Jahren 1954 bis 1977“. Er entschied<br />
sich, auch noch das Studium der<br />
Zahnmedizin anzuschließen, erst in Marburg<br />
und dann in Hamburg, welches er<br />
1982 ebenfalls erfolgreich mit Examen und<br />
Approbation abschloss.<br />
Nach tierärztlicher und zahnärztlicher<br />
Assistententätigkeit ließ sich Fahrenkrug<br />
im Jahre 1985 zunächst als Zahnarzt in<br />
Hasloh bei Pinneberg nieder. Obwohl die<br />
Zahnarztpraxis prosperierte und ein gesichertes<br />
Einkommen ermöglichte, galt<br />
allerdings, schon seit 1978, seine große<br />
berufliche Leidenschaft der Tierzahnheilkunde.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass<br />
er 1982 im Fach Zahnmedizin über ein tierzahnheilkundliches<br />
Thema („Stand und<br />
Möglichkeiten der Zahnheilkunde bei<br />
Haustieren“) zum Dr. med. dent. promoviert<br />
wurde.<br />
In den folgenden zwei Jahrzehnten<br />
qualifizierte er sich in der Tierzahnheilkunde<br />
immer weiter, in den USA wurde<br />
er nach erfolgreicher Prüfung 1988 Fellow<br />
of the American Academy of Veterinary<br />
Dentistry, in Europa 1998 Diplomate des<br />
European Veterinary Dental College. In<br />
Deutschland erwarb er 1991 zunächst die<br />
Zusatzbezeichnung „Tierzahnheilkunde“,<br />
2002 die Zusatzbezeichnung „Zahnheilkunde<br />
– Pferd“ und schließlich im Jahr<br />
2008 die Fachtierarztbezeichnung „Zahnheilkunde<br />
– Kleintiere“.<br />
Das Vakuum und den notwendigen<br />
Fort- und Weiterbildungsbedarf auf dem<br />
Gebiet der Tierzahnheilkunde erkennend<br />
begann Fahrenkrug die Tierärzteschaft<br />
nicht nur in Deutschland, sondern international<br />
für dieses Spezialgebiet unermüdlich<br />
und zielstrebig zu begeistern.<br />
Seine Vorbilder waren vor allem die Wiener<br />
Schule mit Professor Erich Eisenmenger<br />
und dem zum guten Freund gewordenen<br />
Professor Karl Zetner sowie die Berliner<br />
Schule mit Professor Erwin Becker. Diese<br />
Leidenschaft war so groß, dass er sich 1994<br />
sogar entschloss, seine gutgehende Zahnarztpraxis<br />
zu verkaufen, um sich beruflich<br />
nur noch und systematisch der Tierzahnheilkunde<br />
in Lehre, Forschung und Praxis<br />
zu widmen. Dafür brachte er exzellente<br />
Voraussetzungen mit, nämlich akademische,<br />
handwerkliche, pädagogische, didaktische,<br />
rhetorische und schriftstellerische<br />
Fähigkeiten und Begabungen.<br />
Der Enthusiasmus für sein Spezialgebiet<br />
spiegelt sich in einer ungeheuren, breit<br />
gefächerten Schaffenskraft wider: Zahlreiche<br />
Publikationen in deutschen wie internationalen<br />
Fachzeitschriften, 11 Lehrbuchbeiträge<br />
und 2 eigene Lehrbücher, 11 wissenschaftliche<br />
Videos, und über 900 Vorträge<br />
und Seminare in mehr als 25 Ländern auf<br />
dieser Erde geben Zeugnis darüber ab.<br />
Ein besonders wichtiges Anliegen von<br />
Fahrenkrug war es, Studierenden, Tierärzten<br />
und Tierärztinnen nicht nur theoretisches<br />
Wissen zu vermitteln. Aus einem<br />
Praktikerhaushalt stammend und selbst<br />
ein begnadeter, nicht nur zahnmedizinischer<br />
Handwerker, war es ihm ein ganz<br />
besonderes Anliegen, auch praktische Fähigkeiten<br />
zu vermitteln. Hierfür hatte er<br />
zusammen mit der zahnmedizinischen<br />
Prophylaxeassistentin Elke Greiner, mit der<br />
er seit 27 Jahren zusammenarbeitete, ein<br />
geradezu einmaliges, exzellent konzipiertes<br />
tierzahnheilkundliches Seminarsystem<br />
aus Theorie und praktischen Übungen<br />
aufgebaut. Mehr als 11.000 (!) teilnehmende<br />
Tierärzte und Tierärztinnen zeugen von<br />
der Beliebtheit dieser seit 1984 regelmäßig<br />
im In- und Ausland angebotenen Seminare,<br />
wobei oft genug erhebliche logistische<br />
Schwierigkeiten überwunden werden<br />
mussten.<br />
Fahrenkrug schuf darüber hinaus die<br />
Voraussetzungen für den Erwerb materieller<br />
Praxisausstattungen für die angemessene<br />
zahnmedizinische Versorgung vom<br />
Meerschweinchen bis zum Pferd. So entwickelte<br />
und importierte er Dentalinstrumente<br />
und -geräte. Er baute zudem eine<br />
eigenständige Sortimentsparte auf und<br />
erstellte einen umfassenden Einkaufskatalog<br />
zur Tierzahnheilkunde für das<br />
64<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
Dienstleistungsunternehmen Henry Schein<br />
Vet GmbH , früher HEILAND.<br />
Mit Vorlesungstätigkeiten an den tiermedizinischen<br />
Bildungsstätten in Berlin,<br />
Gießen und Hannover begeisterte Fahrenkrug<br />
seit 1990 eine Vielzahl von Studierenden<br />
für sein Lieblingsfach. Er war Lehrbeauftragter<br />
von 1990 bis 1996 in Berlin<br />
und seit dem Sommersemester <strong>2019</strong> in<br />
Hannover. Sein wissenschaftlich-beruflicher<br />
Traum, eine Honorarprofessur für<br />
sein Spezialgebiet an der Tierärztlichen<br />
Hochschule Hannover, konnte nicht mehr<br />
in Erfüllung gehen.<br />
Fahrenkrug verschrieb sich auch der<br />
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.<br />
So war er Ideengeber und fachlicher<br />
Betreuer einer Vielzahl von Dissertationsvorhaben,<br />
von denen in Kooperation<br />
mit Universitätsprofessoren zehn erfolgreich<br />
abgeschlossen werden konnten.<br />
Manche Doktoranden/innen kann er leider<br />
nicht mehr selbst mit seiner Expertise<br />
bis zur Fertigstellung der Arbeiten begleiten.<br />
Für die Würdigung herausragender<br />
wissenschaftlicher Publikationen auf dem<br />
Gebiet der Tierzahnheilkunde war er Ideengeber<br />
und Initiator verschiedener Wissenschaftspreise:<br />
• auf europäischer Ebene dem erstmals<br />
1993 ausgelobten European Award of<br />
Veterinary Dentistry (zunächst: UP-<br />
JOHN-Award), verliehen von der EVDS /<br />
EVDC;<br />
• in Deutschland dem 1998 geschaffenen<br />
und später im Rahmen von DGK-<strong>DVG</strong>-<br />
Kongressen verliehenen Becker-Preis<br />
für die beste deutschsprachige Dissertation<br />
zu den Arbeitsgebieten von Prof.<br />
Dr. med. vet. habil. Erwin Becker (1898 –<br />
1978) (Tierzahnheilkunde, Röntgenologie,<br />
wissenschaftliche Aufbereitung von<br />
Lehrstoff mittels audiovisueller Medien).<br />
Tiermedizinischen Fachangestellten sollten<br />
nach Auffassung von Fahrenkrug<br />
ebenfalls ein Grundstock an zahnmedizinischem<br />
Wissen und Fähigkeiten für eine<br />
fachgerechte Versorgung von Tieren in der<br />
tierärztlichen Praxis vermittelt werden. So<br />
unterrichtete er sie drei Dekaden lang in<br />
Berufsschulen Hamburgs und Schleswig-Holsteins<br />
sowie auf Tagungen und in<br />
Seminaren über ihre spezifischen Aufgaben.<br />
Peter Fahrenkrug war auch berufspolitisch<br />
sowohl auf nationaler wie auf internationaler<br />
Bühne sehr aktiv. So setzte er<br />
sich in Deutschland vehement für die Einführung<br />
zunächst der Zusatzbezeichnung<br />
Tierzahnheilkunde, später auch der Zusatzbezeichnungen<br />
und Fachtierarztbezeichnungen<br />
Tierzahnheilkunde Kleintiere<br />
bzw. Pferde in die Weiterbildungsordnungen<br />
der Bundes- und schließlich auch<br />
der Landestierärztekammern in Deutschland<br />
ein. Hierfür beriet er seit 1990 mit<br />
seiner Kompetenz Fachausschüsse für<br />
tierärztliche Weiterbildung zahlreicher<br />
Landestierärztekammern und der Bundestierärztekammer<br />
(BTK). Seit 2004 bereicherte<br />
er als Mitglied den beratenden Ausschuss<br />
für Fortbildung der Tierärztekammer<br />
Schleswig-Holstein.<br />
In der BTK beteiligte er sich als Mitglied<br />
und stellvertretender Vorsitzender des<br />
Ausschusses für Gebührenwesen (2000 bis<br />
2003) an der Novellierung der Gebührenordnung<br />
für Tierärzte und formulierte<br />
maßgeblich die Abrechnungspositionen<br />
im Abschnitt „Zähne, Mund- und Rachenhöhle“.<br />
Von 2008 bis 2011 leitete er den BTK-<br />
Ausschuss für Fort- und Weiterbildung.<br />
Im Bundesverband praktizierender<br />
Tierärzte (bpt) übernahm Fahrenkrug von<br />
1999 bis 2011 den Vorsitz des Landesverbandes<br />
Hamburg und war in dieser Zeit<br />
auch Mitglied im Bundesvorstand.<br />
Für die Deutsche Gesellschaft für<br />
Kleintiermedizin (DGK-<strong>DVG</strong>) trug er u.a.<br />
zum Erfolg des WSAVA-Kongresses in Berlin<br />
1993 und des FECAVA-Kongresses 2001<br />
in Berlin durch Gestaltung von Seminaren<br />
bzw. Tagungssektionen bei. Im erweiterten<br />
Vorstand der DGK-<strong>DVG</strong> vertrat er von<br />
PERSONEN<br />
2001 bis 2013 das Spezialgebiet Tierzahnheilkunde<br />
und agierte als Verbindungsmann<br />
zum European Veterinary Dental<br />
College (EVDC). Von 2002 bis 2014 nahm er<br />
die Aufgaben des Internationalen Repräsentanten<br />
der DGK wahr.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
(DGT-<strong>DVG</strong>) verdankt ihre<br />
Gründung als Fachgruppe im Arbeitsgebiet<br />
„Klinische Veterinärmedizin“ in der<br />
<strong>DVG</strong> im Jahre 2004 in Baden-Baden und<br />
ihre nachfolgende positive Entwicklung<br />
hauptsächlich der leidenschaftlichen und<br />
visionären Initiative von Fahrenkrug, zu<br />
deren Gründungspräsident (2004 bis 2007)<br />
er gewählt worden war.<br />
Auf internationaler Ebene beteiligte<br />
sich Fahrenkrug maßgeblich an der Gründung<br />
der European Veterinary Dental<br />
Society (EVDS) im Jahr 1991 und wurde in<br />
Nachfolge des Gründungspräsidenten<br />
Prof. Dr. Karl Zetner aus Wien deren zweiter<br />
Präsident (1993 bis 1995). Als Mitglied<br />
im Gründungskomitee des European<br />
Veterinary Dental College (EVDC) setzte er<br />
entscheidende Impulse zu seiner Realisierung.<br />
Auch als Mitbegründer musste er die<br />
anspruchsvolle Prüfung zum Diplomate<br />
des EVDC absolvieren. Im College nahm er<br />
Aufgaben im Zulassungsausschuss zur<br />
Collegeprüfung wahr (1998 bis 2014). Sein<br />
selbstbewusstes und gleichzeitig sympathisches<br />
Auftreten und seine außergewöhnlich<br />
guten Fremdsprachenkenntnisse<br />
waren Wegbereiter der großen internationalen<br />
Wertschätzung, die ihm und auch<br />
der deutschen Gruppe zuteil wurde.<br />
Peter Fahrenkrug hat sich durch seinen<br />
unermüdlichen persönlichen Einsatz in<br />
vorbildlicher Weise für die Kleintiermedizin<br />
und den tiermedizinischen Berufsstand<br />
große Verdienste erworben. Deshalb<br />
verlieh die DGK-<strong>DVG</strong> ihm im Jahre 2004 die<br />
renommierte Richard-Völker-Medaille.<br />
2010 wurde er vom Bundesverband praktizierender<br />
Tierärzte (bpt) mit der Felix-<br />
Train- Medaille geehrt. Leider ist es ihm<br />
nicht mehr vergönnt, persönlich die Ver-<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 65
PERSONEN<br />
leihung der Ehrenpräsidentschaft der<br />
Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde<br />
anlässlich ihrer 15. Jahrestagung<br />
in Berlin in diesem November und die<br />
Verdienstmedaille der Tierärztekammer<br />
Schleswig-Holstein anlässlich der 6. Tagung<br />
in Schleswig im Februar 2020 entgegenzunehmen.<br />
Mit Peter Fahrenkrug ist ein unschätzbar<br />
wertvoller, herzensguter Freund, eine<br />
außergewöhnliche Persönlichkeit, ein herausragender<br />
Zahn- und Tierarzt, ein fürsorglicher<br />
Unternehmer und Arbeitgeber,<br />
ein genialer, visionärer und leidenschaftlicher<br />
Kämpfer für sein Lieblingsfach, die<br />
Tierzahnheilkunde, ein brillanter Rhetoriker<br />
und mitreißender Lehrender aus diesem<br />
Leben geschieden. Er hat die Entwicklung<br />
der Tierzahnmedizin wegweisend gestaltet,<br />
vorangetrieben und geprägt. Er hat<br />
uns sehr viel gegeben! Die Tierärzteschaft<br />
hat ihm unendlich viel zu verdanken.<br />
Er ist nun fern. Aber seine Visionen,<br />
seine Fähigkeit zum vernetzten Denken,<br />
seine launigen und von unglaublich großem<br />
Fach- und Allgemeinwissen geprägten<br />
Einlassungen bleiben in unserem Bewusstsein<br />
und unseren Herzen. Wir werden<br />
ihn sehr vermissen.<br />
Ihm und seinem Lebenswerk bewahren<br />
wir ein ehrendes Andenken.<br />
Dr. Friedrich Röcken,<br />
Ehrenpräsident der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Andreas Moritz,<br />
Präsident der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Dr. Martina van Suntum,<br />
Präsidentin der DGT<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer,<br />
Präsident der <strong>DVG</strong><br />
Nieberle-Plakette für Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer<br />
Dr. Thomas Steidl (links) verliest die Laudatio auf<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer. Foto: LTK<br />
Baden-Württemberg<br />
Auf dem Baden-Württembergischen Tierärztetag<br />
in Leinfelden-Echterdingen bei<br />
Stuttgart wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Martin<br />
Kramer, Präsident der <strong>DVG</strong> und Dekan<br />
des Fachbereichs Veterinärmedizin der<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen, am<br />
28.06.<strong>2019</strong> mit der Nieberle-Plakette der<br />
Landestierärztekammer (LTK) Baden-Württemberg<br />
geehrt.<br />
LTK-Präsident Dr. Thomas Steidl verlieh<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Kramer diese hohe Auszeichnung<br />
in Anwesenheit von Friedlinde<br />
Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium<br />
für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />
des Landes Baden-Württemberg.<br />
Damit würdigte die Landestierärztekammer<br />
die besonderen wissenschaftlichen<br />
und berufspolitischen Verdienste<br />
von Prof. Dr. Dr. h.c. Kramer, der die Bildgebung<br />
und Kleintierchirurgie in den letzten<br />
beiden Jahrzehnten in Deutschland signifikant<br />
nach vorne gebracht und sich<br />
mit großem Engagement für den Berufsstand<br />
verdient gemacht hat.<br />
Ehrenstatue für Prof. Dr. Dr. habil. Johann Schäffer<br />
Prof. Dr. Dr. habil. Johann Schäffer, Leiter<br />
der Fachgruppe „Geschichte der Veterinärmedizin“<br />
und Mitglied im Vorstand<br />
der <strong>DVG</strong>, wurde am 26. Juni in Hannover<br />
vom Präsidenten der Tierärztekammer<br />
Niedersachsen, Dr. Uwe Tiedemann, mit<br />
der Ehrenstatue der Tierärztekammer<br />
ausgezeichnet. Dr. Tiedemann würdigte<br />
damit das Engagement von Prof. Schäffer<br />
bei der Einführung einer Vorlesung zur<br />
Berufsorientierung für Studierende und<br />
Prof. Dr. Dr. Johann Schäffer. Foto: privat<br />
der aktiven Begleitung dieser Veranstaltung<br />
über 19 Jahre. Darüber hinaus verwies<br />
Dr. Tiedemann auf die umfangreichen<br />
beruflichen und ehrenamtlichen<br />
Tätigkeiten von Prof. Schäffer für die Tiermedizin<br />
in den vergangenen 28 Jahren<br />
seiner Tätigkeit in Hannover. So war er<br />
u. a. Leiter des Veterinär medizin historischen<br />
Museums und des Archivs der<br />
TiHo sowie langjähriges Mitglied des<br />
Ausschusses „Berufs-und Standesrecht,<br />
Geschichte und Ethik“ der BTK.<br />
66<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
PERSONEN<br />
Goldener Hammer für Andrea Tipold<br />
Dr. Thomas Flegel, der Präsident des ECVN,<br />
übergibt den Malleus Aureus Award an<br />
Professorin Dr. Andrea Tipold. Foto: Holger Volk<br />
Professorin Dr. Andrea Tipold aus der Klinik<br />
für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover (TiHo) erhielt im<br />
September auf der Jahrestagung des European<br />
College of Veterinary Neurology<br />
(ECVN) und der European Society of Veterinary<br />
Neurology (ESVN) den Malleus Aureus<br />
Award. Das ECVN würdigt mit der<br />
auch als „Goldener Hammer“ bezeichneten<br />
Ehrung jährlich eine herausragende<br />
Persönlichkeit, die außergewöhnliche Beiträge<br />
auf dem Gebiet der Veterinärneurologie<br />
geleistet hat.<br />
In ihren Grußworten hoben Professorin<br />
Dr. Andrea Fischer, Tierärztliche Fakultät<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München, und Dr. Konrad Jurina, Tierklinik<br />
Haar, Tipolds wissenschaftliche Leistung<br />
und ihr großes Engagement für die tierärztliche<br />
Ausbildung hervor: „Neben einer<br />
außerordentlichen Anzahl wissenschaftlicher<br />
Veröffentlichungen sowie nationalen<br />
und internationalen Präsentationen befasste<br />
sich die Preisträgerin intensiv mit<br />
der Ausbildung junger Neurologinnen und<br />
Neurologen. Sie betreute an der TiHo über<br />
15 Diplomate-Anwärterinnen und Anwärter<br />
des ECVN und sieben an externen Institutionen.<br />
Andrea Tipold bietet regelmäßig<br />
postgraduale Lehrveranstaltung an<br />
und betreute zahlreiche Promotionsstudierende.<br />
Zudem unterrichtete sie tausende<br />
deutsche Tiermedizinstudierende.“ Alle<br />
Preisträgerinnen und Preisträger des Goldenen<br />
Hammers eint, dass sie die veterinärmedizinische<br />
Neurologie vorantreiben,<br />
um die veterinärmedizinische Versorgung<br />
zu verbessern.<br />
Neue Fachgruppenleiter<br />
Zahlreiche Fachgruppen haben auf ihren Tagungen in den vergangenen Wochen neue Leiter und Stellvertreter gewählt. Die <strong>DVG</strong> bedankt<br />
sich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die dieses Amt ausgeübt haben – häufig über viele Jahre – bzw. sich dafür zur Verfügung<br />
stellen. Ohne Sie wäre die Durchführung der Tagungen und Kongresse nicht möglich!<br />
Fachgruppe „Klinische Pharmakologie<br />
und Toxikologie“<br />
Auf der Fachgruppenversammlung am 15.<br />
November im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses<br />
in Berlin wurde Prof. Dr. Melanie Hamann<br />
(Gießen) zur Leiterin gewählt. Die<br />
Wahl eines Stellvertreters steht noch aus.<br />
Fachgruppe „Epidemiologie und Dokumentation“<br />
Auf der Tagung der Fachgruppe im Freising fand am 5. September auch die Jahresversammlung<br />
der Fachgruppe statt, bei der PD Dr. Amely Campe (Hannover) als Fachgruppenleiterin<br />
bestätigt wurde. Zu ihrer Stellvertreterin wurde PD Dr. Roswitha Merle (Berlin)<br />
gewählt.<br />
Prof. Dr. Melanie Hamann.<br />
Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
PD Dr. Amely Campe. Foto: privat<br />
PD Dr. Roswitha Merle. Foto: privat<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 67
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Virologie und<br />
Viruskrankheiten“<br />
Am 15. November wählten die Mitglieder<br />
der Fachgruppe „Virologie und Viruskrankheiten“<br />
in Berlin Prof. Dr. Paul Becher (Hannover)<br />
zum Leiter der Fachgruppe. Zu seinem<br />
Stellvertreter wurde Prof. Dr. Martin<br />
Groschup (Greifswald-Insel Riems) gewählt.<br />
Fachgruppe „Chirurgie“<br />
Im Rahmen der Tagung der Fachgruppe am 15. November in Berlin wurde Dr. Christine<br />
Peppler (Gießen) zur Leiterin der Fachgruppe gewählt. In ihren Ämtern wurden Dr. Kay<br />
Schmerbach (Berlin) als Stellvertreter und Dr. Cetina Thiel (Gießen) als 1. Beisitzerin bestätigt.<br />
Dr. Mathias Brunnberg (Berlin) wurde zum neuen 2. Beisitzer gewählt.<br />
V.l.n.r.: Dr. Mathias Brunnberg, Dr. Christine Peppler, Dr. Kay Schmerbach. Es fehlt Dr. Cetina Thiel.<br />
Foto: <strong>DVG</strong><br />
Prof. Dr. Paul Becher (links) und Prof. Dr. Martin<br />
Groschup. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Fachgruppe „Geflügelkrankheiten“<br />
Auf dem 97. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten stand Prof. Dr. Hafez Mohamed Hafez<br />
(Berlin), der die Fachgruppe seit 1998 geleitet hat, für die Wahl nicht mehr zur Verfügung.<br />
Prof. Dr. Silke Rautenschlein (Hannover) wurde als neue Leiterin gewählt; Dr.<br />
Manfred Pöppel (Delbrück) wurde als Stellvertreter bestätigt.<br />
Fachgruppe AVID<br />
Im Vorstand der Fachgruppe AVID gibt es<br />
keine Veränderungen. Auf der Versammlung<br />
der Fachgruppe am 12. September im<br />
Kloster Banz wurden PD Dr. Christiane<br />
Werckenthin (Oldenburg) und Dr. Peter<br />
Kutzer (Frankfurt/Oder) im Amt bestätigt.<br />
Prof. Dr. Hafez Mohamed Hafez war mehr als 20<br />
Jahre Leiter der Fachgruppe. Foto: privat.<br />
Prof. Dr. Silke Rautenschlein. Foto: privat<br />
68<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Wild-, Zoo- und Gehegetiere“<br />
Auch die Fachgruppe „Wild-, Zoo- und Gehegetiere“ führte in Berlin eine Fachgruppenversammlung durch. Am 14. November<br />
wurde Prof. Prof. h.c. Dr. Ursula Siebert (Hannover/Büsum) zur Leiterin gewählt. Stellvertreter sind Prof. Dr. Dr. Kai Frölich (Warder),<br />
Dr. Dr. Sabine Merz (Erfurt) und DVM Jens Thielebein (Halle/Saale).<br />
Prof. Prof. h.c. Dr. Ursula Siebert.<br />
Foto: Pilar<br />
Prof. Dr. Dr. Kai Frölich.<br />
Foto: B. Stüven<br />
Dr. Dr. Sabine Merz. Foto: <strong>DVG</strong><br />
DVM Jens Thielebein. Foto: privat<br />
Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT-<strong>DVG</strong>)<br />
Nach der Wahl auf der 15. Tagung der DGT-<strong>DVG</strong> am 14. November in Berlin setzt sich der Vorstand zusammen wie folgt: Dr. Lorenz<br />
Schmid, Präsident (Oberhaching), Dr. Florian Buck, Vizepräsident (Rottenburg), Dr. Martina van Suntum, Past President (Germersheim),<br />
Dr. Michael Hartmann, Budgetverwalter (Rottenburg-Kiebingen), Dr. Katja Riedel, Sekretär (Augsburg).<br />
Dr. Lorenz Schmid. Foto: privat<br />
Dr. Florian Buck. Foto: privat<br />
Dr. Martina van Suntum. Foto: privat Dr. Michael Hartmann. Foto: privat Dr. Katja Riedel. Foto: privat<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 69
PERSONEN<br />
Fachgruppe „Naturheilverfahren<br />
und Regulationsmedizin“<br />
Erstmals seit einigen Jahren führte die<br />
Fachgruppe am 16.11.<strong>2019</strong> eine Tagung im<br />
Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses mit anschließender<br />
Fachgruppenversammlung<br />
durch. Zur Leiterin wurde Tierärztin Brigitta<br />
Smit-Fornahl (Schalksmühle), zu ihrer<br />
Stellvertreterin DVM Katrin Noack (Cottbus)<br />
gewählt.<br />
Fachgruppe „Verhaltensmedizin<br />
und Bissprävention“<br />
Auf der Mitgliederversammlung der Fachgruppe<br />
am 15. November in Berlin wurden<br />
die Leiterin Dr. Hildegard Jung und ihre<br />
Stellvertreterin PD Dr. Dorothea Döring<br />
(beide München) in ihren Ämtern bestätigt.<br />
AG Lasermedizin der DGK-<strong>DVG</strong><br />
Auch bei der die AG Lasermedizin stand die<br />
Wahl der AG-Leitung an. Am 16. November<br />
wurde Dr. Jochen Krüger (Krefeld) zum Leiter<br />
und Dr. Ursula Mayer (Augsburg) zur<br />
Stellvertreterin gewählt. Dr. Gerhard Staudacher<br />
(Aachen) gehört dem Vorstand als<br />
ehemaliger Vorsitzender ebenfalls an.<br />
AG Pferdeophthalmologie der<br />
Fachgruppe „Pferdekrankheiten“<br />
Zum Leiter der im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-<br />
Congresses in Berlin am 16. November neu<br />
gegründeten AG Pferdeophthalmologie<br />
wurde Prof. Dr. Dr. József Tóth (Dülmen)<br />
und zu seinem Stellvertreter Dr. Stefan Gesell-May<br />
(München) gewählt.<br />
Brigitta Smit-Fornahl. Foto: privat<br />
Prof. Dr. Dr. József Tóth. Foto: privat<br />
DVM Katrin Noack. Foto: privat<br />
V.l.n.r.: Dr. Jochen Krüger, Dr. Ursula Mayer,<br />
Dr. Gerhard Staudacher. Foto: <strong>DVG</strong><br />
Dr. Stefan Gesell-May. Foto: privat<br />
Die <strong>DVG</strong> ist auf Facebook!<br />
Auf der Facebook-Seite der <strong>DVG</strong> posten wir<br />
z. B. Termine anstehender Fortbildungen<br />
und Kongresse, Deadlines für Calls for<br />
Papers, günstige Frühbuchertarife und<br />
Ausschreibungen von Preisen.<br />
Schauen Sie doch mal rein, wir freuen uns<br />
über Ihr Feedback und natürlich auch,<br />
wenn Sie „Fan“ werden, „liken“, teilen und<br />
kommentieren. Ansehen kann man die<br />
Seite übrigens auch ohne eigenen Facebook-Auftritt:<br />
www.facebook.com/<strong>DVG</strong>.Deutsche.<br />
Veterinaermedizinische.Gesellschaft<br />
70<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Bundestierärztekammer bestätigt Führungsriege<br />
Mit einer großen Mehrheit wurde Dr. Uwe<br />
Tiedemann als Präsident der Bundestierärztekammer<br />
(BTK) auf der Herbst-<br />
Delegiertenversammlung im September<br />
wiedergewählt. Tiedemann ist seit 2016<br />
Präsident der BTK und schon seit 2006 Präsident<br />
der Tierärztekammer Niedersachsen.<br />
Dem BTK-Präsidenten weiterhin zur<br />
Seite stehen werden Dr. Iris Fuchs als 1. Vizepräsidentin<br />
und Dr. Martin Hartmann<br />
als 2. Vizepräsident. Weitere Mitglieder<br />
im Präsidium der BTK sind Dr. Siegfried<br />
Moder (Ressort „Praktische Berufsausübung“),<br />
Dr. Holger Vogel („Öffentliches<br />
Veterinärwesen und gesundheitlicher Verbraucherschutz“)<br />
sowie der <strong>DVG</strong>-Präsident<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer („Weiterbildung,<br />
Forschung und Industrie“). Das<br />
Ressort „Internationale Angelegenheiten“<br />
wird weiterhin von Dr. Cornelia Rossi-Broy<br />
verantwortet.<br />
Vordere Reihe v.l.n.r.: Dr. Cornelia Rossi-Broy, Dr. Iris Fuchs. Hintere Reihe v.l.n.r.: Dr. Martin Hartmann,<br />
Dr. Uwe Tiedemann, Dr. Holger Vogel, Dr. Siegfried Moder, Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer. Foto: BTK<br />
FAO Referenzzentrum für Antimikrobielle Resistenz<br />
Am 11. November erhielt der Fachbereich<br />
Veterinärmedizin der Freien Universität<br />
Berlin seitens der FAO (Food and Agriculture<br />
Organization of the United Nations)<br />
die Anerkennung als Referenzzentrum für<br />
Antimikrobielle Resistenz (FAO RC-AMR).<br />
Die Zielsetzungen des FAO RC-AMR sind,<br />
das Bewusstsein für die Problematik antimikrobieller<br />
Resistenzen zu wecken, diesbezüglich<br />
tragfähige Konzepte für den<br />
Nachweis von Resistenzen und resistenten<br />
Bakterien im Rahmen von Laboruntersuchungen<br />
und Überwachungssystemen zu<br />
entwickeln, sowie die Umsetzung dieser<br />
Konzepte zu unterstützen und aktiv zu fördern.<br />
Mitglieder dieses FAO RC-AMR sind:<br />
• Univ.-Prof. Dr. Stefan Schwarz<br />
(Sprecher des FAO RC-AMR); Institut<br />
für Mikrobiologie und Tierseuchen<br />
• Univ.-Prof. Dr. Uwe Rösler<br />
(Stellvertretender Sprecher des FAO<br />
RC-AMR); Institut für Tier- und<br />
Umwelthygiene<br />
• Univ.-Prof. Dr. Thomas Alter; Institut für<br />
Lebensmittelsicherheit und -hygiene<br />
• Univ.-Prof. Dr. Marcus Doherr; Institut<br />
für Veterinär-Epidemiologie und<br />
Biometrie<br />
• Dr. Antina Lübke-Becker; Institut für<br />
Mikrobiologie und Tierseuchen<br />
• Dr. Anika Friese; Institut für Tier- und<br />
Umwelthygiene<br />
• PD Dr. Roswitha Merle; Institut für<br />
Veterinär-Epidemiologie und Biometrie<br />
Die Hauptbetätigungsfelder des FAO RC-<br />
AMR an der Freien Universität Berlin umfassen<br />
(1) die Entwicklung von Methoden<br />
zur Empfindlichkeitsprüfung und entsprechenden<br />
Bewertungskriterien, (2) phylogenetische<br />
und epidemiologische AMR-Studien,<br />
(3) Untersuchungen zu molekularen<br />
Mechanismen der antimikrobiellen Resistenz<br />
und resistenzvermittelnden mobilen<br />
genetischen Elementen, (4) Co-Lokalisation<br />
und Co-Selektion von Genen, die Resistenz<br />
gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen,<br />
Schwermetallen und Bioziden<br />
vermitteln, und Virulenzgenen, sowie (5)<br />
verantwortungsvoller Einsatz antimikrobieller<br />
Wirkstoffe bei Tieren und „Antibiotic<br />
Stewardship“.<br />
Das FAO RC-AMR am Fachbereich Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin<br />
ist das erste Referenzzentrum dieser Art in<br />
Deutschland. Zurzeit ist es im Robert-von-<br />
Ostertag-Haus mit dem Zentrum für Infektionsmedizin<br />
des Fachbereichs Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin<br />
untergebracht, wird aber mit der Eröffnung<br />
des Tiermedizinischen Zentrums für<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 71
AKTUELLES AUS UNTERSCHIEDLICHEN BEREICHEN<br />
Resistenzforschung (TZR) im kommenden<br />
Jahr in das TZR umziehen.<br />
Weitere Informationen zum neu etablierten<br />
FAO RC-AMR finden sich auf der<br />
Homepage des Fachbereichs Veterinärmedizin<br />
der Freien Universität Berlin oder<br />
sind bei den Mitgliedern gerne zu erfragen.<br />
Univ.-Prof. Dr. Stefan Schwarz, Berlin<br />
Univ.-Prof. Dr. Uwe Rösler, Berlin<br />
Univ.-Prof. Dr. Stefan Schwarz, Sprecher des<br />
FAO RC-AMR. Foto: Milena Schlösser / <strong>DVG</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. Uwe Rösler, stellv. Sprecher des<br />
FAO RC-AMR. Foto: privat<br />
Studie Digitalisierte Veterinärmedizin<br />
Die digitale Transformation macht auch<br />
vor der Veterinärmedizin nicht Halt und<br />
wird auch die zukünftige Rolle des Tierarztes<br />
verändern. Aus diesem Grund hat sich<br />
der Dessauer Zukunftskreis das Ziel gesetzt,<br />
einen Diskurs rund um das Thema<br />
Digitalisierung anzustoßen und ein einheitliches<br />
Verständnis für Digitalisierung<br />
in der Veterinärmedizin zu entwickeln. Zusätzlich<br />
wird in einer Studie der Status quo<br />
der Digitalisierung unter Tierärztinnen<br />
und TFAs abgefragt und welchen Einfluss<br />
diese auf den tierärztlichen Beruf im Jahr<br />
2030 haben könnte.<br />
Daher: Im Januar oder Februar 2020 an der<br />
Studie Digitalisierte Veterinärmedizin teilnehmen<br />
und die Zukunft mitgestalten!<br />
www.dessauer-zukunftskreis.de/vet2030<br />
Stellungnahmen und Leitlinien von <strong>DVG</strong>-Fachgruppen<br />
Die folgenden Stellungnahmen und Leitlinien<br />
können auf der <strong>DVG</strong>-Webseite abgerufen<br />
werden (www.dvg.de, Fachgruppen):<br />
• Stellungnahme zu Angriffen auf Schafe<br />
und Ziegen durch Einzelwölfe und Wolfsrudel<br />
der <strong>DVG</strong>- Fachgruppe „Krankheiten<br />
kleiner Wiederkäuer“ vom 12.06.<strong>2019</strong><br />
• Stellungnahme der <strong>DVG</strong>-Arbeitsgruppe<br />
„Eutergesundheit“ zur Zweiten Verordnung<br />
zur Änderung der Verordnung<br />
über tierärztliche Hausapotheken vom<br />
03.09.<strong>2019</strong><br />
• Leitlinien zur Probengewinnung für die<br />
bakteriologische Diagnostik bei Hund<br />
und Katze des <strong>DVG</strong>-Arbeitskreises „Antibiotikaresistenz<br />
vom Oktober <strong>2019</strong><br />
• Leitlinien zur Probengewinnung für<br />
die bakteriologische Diagnostik beim<br />
Schwein, Rind, Geflügel und Fisch des<br />
<strong>DVG</strong>-Arbeitskreises „Antibiotikaresistenz<br />
vom Dezember 2018<br />
72<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong>
Aktuelle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Die folgenden aktuellen Tagungsbände und Publikationen sind beim Verlag der <strong>DVG</strong> Service GmbH (<strong>DVG</strong>-Geschäftsstelle) erhältlich:<br />
Tagung der Fachgruppe „Parasitologie<br />
und parasitäre Krankheiten“<br />
Leipzig, 17. – 19.06.<strong>2019</strong>, 19,80 Euro<br />
DGK-<strong>DVG</strong>: Erfurter Thementage –<br />
Gynäkologie bei Hund und Katze<br />
Erfurt, 17. – 19.05.<strong>2019</strong>, 14,80 Euro<br />
Tagung der Fachgruppe „Krankheiten<br />
kleiner Wiederkäuer“<br />
Greifswald-Insel Riems, 04. – 06.09.<strong>2019</strong>,<br />
14,80 Euro<br />
97. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten<br />
Hannover, 24. – 25.10.<strong>2019</strong>, 10,00 Euro<br />
38. Tagung der Fachgruppe AVID –<br />
Bakteriologie<br />
Kloster Banz, 11. – 13.09.<strong>2019</strong>, 10,00 Euro<br />
16. Gießener Wintersymposium –<br />
Orthopädische Erkrankungen der Schulter<br />
und des Ellbogens<br />
Gießen, 07.12.<strong>2019</strong>, 10,00 Euro<br />
60. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes<br />
„Lebensmittelsicherheit und<br />
Verbraucherschutz“<br />
Garmisch-Partenkirchen, 24. – 27.09.<strong>2019</strong>,<br />
29,80 Euro<br />
Tod und Teufel – Vermenschlichung, Trauer<br />
um Tiere und Bedeutung für die tierärztliche<br />
Praxis<br />
Marion Christine Schmitt, Hannover <strong>2019</strong>,<br />
Tierärztliche Hochschule, Diss., 19,80 Euro<br />
Die Preise verstehen sich jeweils zzgl. Verpackung und Versand<br />
(bei Versand innerhalb Deutschlands: 1 bis 3 Artikel: 3,00 Euro, ab 4 Artikel 5,50 Euro).<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt auf alle Publikationen im <strong>DVG</strong>-Verlag (excl. Blauer Hund)!<br />
Die Publikationen zum <strong>DVG</strong>-Vet-Congress <strong>2019</strong> finden Sie auf Seite 57.<br />
Die Liste mit den Publikationen der <strong>DVG</strong> finden Sie aus Platzgründen online unter:<br />
www.dvg.de q Verlag/Shop q Bücher-Bestell-Liste<br />
<strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong> 73
TAGUNGSKALENDER 2020<br />
Tagungen 2020 (siehe auch: www.dvg.de q Termine)<br />
Titel der Tagung Fachgruppe/Arbeitskreis Datum Ort<br />
28. Jahrestagung der FG InnLab FG InnLab 31.01. – 01.02.2020 Gießen<br />
6. Tierärztetag der Tierärztekammer Schleswig-Holstein u. a. DGK-<strong>DVG</strong> 08.02.2020 Schleswig<br />
53. Jahrestagung Physiologie und Pathologie<br />
der Fort pflanzung, gleichzeitig 45. Vet.-Hum.med.<br />
Gemeinschaftstagung<br />
FG Reproduktionsmedizin 26. – 28.02.2020<br />
Rostock-Warnemünde<br />
63. Jahrestagung und 25. Schnittseminar<br />
der FG Pathologie<br />
FG Pathologie 06. – 08.03.2020 Fulda<br />
Tagung der FG Physiologie und Biochemie<br />
23. Workshop des Arbeitskreises<br />
Respiratorisches System<br />
Tierschutztagung 2020: 24/7 – zur Verantwortung<br />
im Umgang mit Tieren<br />
FG Physiologie und<br />
Biochemie<br />
AK Respiratorisches<br />
System<br />
18. – 20.03.2020 Leipzig<br />
25.03.2020 Leipzig<br />
FG Tierschutz 26. – 28.03.2020 München<br />
Reitsportmesse Stuttgart mit Fortbildung FG Pferdekrankheiten 18.04.2020 Stuttgart<br />
Ahlener Thementage „Jungtiererkrankungen“ DGK-<strong>DVG</strong> 24. – 25.04.2020 Ahlen<br />
Augsburger Thementage „Kleinsäuger“:<br />
Respirationstrakt und Otitis<br />
AG Kleinsäuger der<br />
DGK-<strong>DVG</strong><br />
01. – 03.05.2020 Augsburg<br />
98. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 07. – 08.05.2020 Hannover<br />
3. Tagung der Tierärztlichen Plattform Tierschutz (TPT) BTK, BbT, bpt, <strong>DVG</strong>, TVT 05. – 06.06.2020 Oesede (Lkr. Osnabrück)<br />
Tagung der FG Bakteriologie und Mykologie<br />
Tagung der FG Parasitologie und<br />
parasitäre Krankheiten<br />
FG Bakteriologie und<br />
Mykologie<br />
FG Parasitologie und<br />
parasitäre Krankheiten<br />
27. DACh-Epidemiologietagung 2020 FG Epidemiologie und<br />
Dokumentation<br />
Kölner Thementage „Patient Katze“: Notfallmedizin<br />
AG Katzenmedizin der<br />
DGK-<strong>DVG</strong><br />
15. – 17.06.2020 Gießen<br />
22. – 24.06.2020 Herrsching a.<br />
Ammersee<br />
26. – 28.08.2020 Bern (CH)<br />
12. – 13.09.2020 Köln<br />
39. Jahrestagung der FG AVID: Virologie FG AVID 23. – 25.09.2020 Kloster Banz<br />
61. Arbeitstagung des AG Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz<br />
Tagung der FG Zier-, Zoo- und Wildvögel, Reptilien,<br />
Amphibien & Fische (ZZWRAF)<br />
AG Lebensmittelsicherheit<br />
und Verbraucherschutz<br />
29.09. – 02.10.2020 Garmisch-Partenkirchen<br />
FG ZZWRAF 08. – 10.10.2020 Oberschleißheim<br />
<strong>DVG</strong>-Vet-Congress 2020 <strong>DVG</strong> und Fachgruppen 15. – 17.10.2020 Berlin<br />
4. Int. Kongress zur Pferdemedizin FG Pferdekrankheiten 15. – 17.10.2020 Berlin<br />
99. Fachgespräch über Geflügelkrankheiten FG Geflügelkrankheiten 29. – 30.10.2020 Hannover<br />
52. Internationale Tagung Angewandte Ethologie FG Ethologie und<br />
Tierhaltung<br />
26. – 28.11.2020 Freiburg i. Br.<br />
74 <strong>DVG</strong>-Forum 02/<strong>2019</strong><br />
Änderungen vorbehalten
Anmeldung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft e.V. Mit der Speicherung und Verarbeitung meiner unten genannten<br />
Daten bin ich einverstanden.<br />
Titel & Name …………..……………………..………………………………………………<br />
Vorname ………………………………………………………………………………………<br />
geb. am ……………………………………………………………………………………….<br />
Straße …………………………………………………………………………………………<br />
PLZ ……………………………Ort …………………………………………………….…….<br />
Tel. priv. …..…………………………………………………………………………………..<br />
Anschrift:<br />
Friedrichstraße 17<br />
D-35392 Gießen<br />
Kontakt:<br />
Telefon: +49 (0) 6 41 / 2 44 66<br />
Telefax: +49 (0) 6 41 / 2 53 75<br />
E-Mail:info@dvg.de<br />
Internet: www.dvg.de<br />
Bankverbindung:<br />
Volksbank Mittelhessen eG<br />
IBAN:<br />
DE 08 5139 0000 0006 9549 28<br />
BIC:<br />
VBMHDE5F<br />
Tel. dienstl. ……………………………………………………………………………………<br />
E-Mail ………………………………………………………………………………………….<br />
Für die Überweisung des Jahresbeitrags von:<br />
€ 120,- (Vollmitglieder) € 25,- (Studierende, DoktorandInnen) oder<br />
€ 30,- (TierärztInnen in Elternzeit, arbeitslose TierärztInnen)<br />
erteile ich der <strong>DVG</strong> e.V. ein SEPA-Lastschriftmandat von meinem Konto<br />
(siehe Seite 2). Bei ermäßigten Beiträgen bitte Nachweis beifügen!<br />
Ich überweise den Mitgliedsbeitrag auf das Konto der Volksbank Mittelhessen<br />
eG, IBAN DE 08 5139 0000 0006 9549 28, BIC: VBMHDE5F.<br />
Kleintierpraxis – das Journal der DGK-<strong>DVG</strong> – möchte ich abonnieren.<br />
Als Neumitglied erhalte ich die Zeitschrift im 1. Bezugsjahr kostenfrei, sofern<br />
bislang noch kein Abonnement bestanden hat. Danach wird der zu diesem<br />
Zeitpunkt geltende Abopreis jährlich durch die Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />
(Hannover) erhoben. Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck<br />
an die Schlütersche Verlagsgesellschaft weitergegeben werden. Bei Austritt aus<br />
der <strong>DVG</strong> endet das Abo nicht automatisch, sondern muss separat bei der<br />
Schlüterschen Verlagsgesellschaft gekündigt werden.<br />
Tierärztliche Praxis – das Journal der <strong>DVG</strong>-Fachgruppen InnLab, Pathologie,<br />
Anästhesie, kleine Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Bienen sowie Zier-, Zoound<br />
Wildvögel, Reptilien, Amphibien und Fische, möchte ich abonnieren. Als<br />
<strong>DVG</strong>-Mitglied erhalte ich die Tierärztliche Praxis mit 30 % Rabatt.<br />
Ausgabe K Ausgabe G Ausgabe K + G<br />
Ich bin einverstanden, dass meine Daten zu diesem Zweck an den Georg Thieme<br />
Verlag KG (Stuttgart) weitergegeben werden. Bei Austritt aus der <strong>DVG</strong> endet das<br />
Abo nicht automatisch, sondern muss separat beim Georg Thieme Verlag KG<br />
gekündigt werden.<br />
<strong>DVG</strong>-Forum<br />
Ich erhalte das <strong>DVG</strong>-Forum, die Mitgliederzeitschrift der <strong>DVG</strong>, 2x pro Jahr als digitale<br />
Ausgabe per Download-Link an meine oben genannte E-Mail-Adresse.<br />
Statt der digitalen Ausgabe möchte ich das <strong>DVG</strong>-Forum per Post erhalten.<br />
Ort und Datum: ……………………………………………………………………………….<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: ………………………………………………………….…….<br />
Bitte senden/faxen: <strong>DVG</strong> e.V., Friedrichstr. 17, 35392 Gießen, Fax: 0641 25375 Seite 1
Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.<br />
SEPA-Lastschriftmandat<br />
Hiermit ermächtige/n ich/wir die Geschäftsstelle der <strong>DVG</strong> widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden<br />
Zahlung(en) des Mitgliedsbeitrages für die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. bei Fälligkeit<br />
zu Lasten meines/unseres Bankkontos einzuziehen:<br />
Name & Vorname des <strong>DVG</strong>-Mitglieds: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
<br />
Anschrift:<br />
<strong>DVG</strong> e.V.<br />
Friedrichstr. 17<br />
35392 Gießen<br />
Kontakt:<br />
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Telefax: +49 (0)641/2 53 75<br />
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PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Telefon privat: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon dienstlich: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
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E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Name & Vorname des Kontoinhabers: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
PLZ: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
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IBAN:<br />
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Ort & Datum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Rechtsverbindl. Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />
belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Bitte senden/faxen an: <strong>DVG</strong> e.V. · Friedrichstr. 17 · 35392 Gießen · +49 (0)641/2 53 75
4 th International<br />
Equine Congress<br />
im Rahmen des <strong>DVG</strong>-Vet-Congresses / ECC, Berlin<br />
in the context of the <strong>DVG</strong>-Vet-Congress / ECC, Berlin<br />
Freitag & Samstag, 16.-17. Oktober 2020<br />
Friday & Saturday, October 16-17, 2020<br />
THEMA TOPIC<br />
Sportpferdemedizin Medicine of sports horses<br />
Training & Muskulatur<br />
Training & Musculature<br />
Regenerative Therapie<br />
Regenerative Therapy<br />
Atemwegserkrankungen<br />
Airway diseases<br />
Orthopädie<br />
Orthopedics<br />
Herzerkrankungen<br />
Cardiac diseases<br />
Reproduktion & Sport<br />
Reproduction & sports<br />
In Kooperation mit In cooperation with<br />
German Veterinary Medical<br />
Society (GVMS-<strong>DVG</strong>)<br />
German Equine Veterinary<br />
Association (GEVA-GPM)<br />
F A C H G R U P P E<br />
PFERDEKRANKHEITEN
15.-17.10.2020<br />
Vet-Congress<br />
ECC, Berlin<br />
www.dvg-vet-congress.de<br />
SAVE<br />
THE<br />
DATE<br />
mit VET-Messe