KUNST ALS KAPITALANLAGE
KUNSTINVESTOR AUSGABE FEBRUAR 2020 Chefredakteur: Michael Minassian
KUNSTINVESTOR
AUSGABE FEBRUAR 2020
Chefredakteur: Michael Minassian
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special
‚kunstinvestor goes print‘
KUNST.INVESTOR Editorial
„KUNST.INVESTOR
GOES PRINT“
Liebe Leserinnen
und Leser!
In Kooperation mit Vertretern aus der Kunstszene und
der Wirtschaft bringen wir neben unserer Internetausgabe
nun die Printausgabe als KUNSTINVESTOR
special mit dem Sonderteil Geld & Anlage
INVESTOR heraus - [Zeitungs-ormat (A3), holzfrei matt 100
g/m², eingefalzt].
Damit wollen wir unsere Abonnenten und Leser*innen
über die Aktivitäten auf dem heimischen und den
internationalen Kunst- und Finanzmärkten auf dem
Laufenden halten. Die inhaltliche Bandbreite der
Beiträge erstreckt sich von aktuellen Storys aus der
Welt des Kunstinvestments, über Analysen bis hin zu
Manager-Porträts. Die Berichterstattung
des KUNSTINVESTOR sowie des Geld & Anlage
INVESTOR zeigt die pulsierende und befruchtende
Entwicklung von Wirtschaft und Kunst, blickt hinter die
Kulissen der internationalen Kunstmessen, erklärt die
abwechslungsreichen und vielschichtigen globalisierten
Märkte der Kunst- und Kapitalanlagen, welche Beträge
dort „bewegt“ werden oder wie ein interessiertes
Publikum bei Auktionen günstigen Zuschlagpreis
erzielen kann.
Der KUNSTINVESTOR (Gründungsjahr 2003) ist ein in
Österreich einzigartiges und hochwertiges „Corporate
Publishing-Medienprodukt“. Inhaltlich bietet er ein
facettenreiches Portfolio aus Berichten vom Kunst- und
Geldmarkt sowie vertiefendem Lesestoff mit
spannenden Interviews, Reportagen und Kurzgeschichten.
Unser Redaktions-Team besteht aus Top-
Journalisten der besten österreichischen Magazine und
Tageszeitungen (Ressorts Wirtschaft, Politik, Kultur &
Lifestyle). Sie haben großen Know-how und setzen mit
ihrer Professionalität und Kreativität auch Ihr Thema ins
richtige Licht. Weitere Kompetenzen sind: Mit
maßgeschneidertem Storytelling und umfangreichen
Know-how sorgen für exzellente Veröffentlichungen. Mit
den inhaltlichen Neuerungen und Ergänzungen wollen
wir Ihnen einen noch besseren Überblick bieten – als
Ihr persönlicher Wegweiser durch die Kunst- und
Finanzwelt.
Viel Lese-Spaß wünscht Ihnen
Michael Ruben Minassian
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,
Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,
1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW, Fax: +43 1/2981298,
Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © ‚Ressler Kunst Auktionen‘,Otto Zitko, Öl auf Aluminium, Kunststoff beschichtet, 218 x 149,5 cm, 2002, verkauft
um € 22.500
Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“
Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk
Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,
Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies
zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien
verziert sind.
Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich
gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die
Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum
glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große
Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten
Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der
imposanten Innenräume nach außen.
Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige
Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die
naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den
prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis
heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine
Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und
eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe
200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell
nummerierten Messingplakette versehen.
Features
Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik
Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel
Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale
Spielart & Kontrollierbarkeit
Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien
Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz
Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten
Einzelsaitenaufhängung
Handgefertigt in Österreich
UNST.INVESTOR
Art Vienna International Art Fair - DIE DRITTE
Der März 2020 hat seinen Fixpunkt im Kunstkalender:
Die ART VIENNA, International Art Fair, präsentiert sich
zum dritten Mal als das spannendste Kunstmesse-
Ereignis für moderne und zeitgenössische Kunst im
Wiener Frühjahr. Von 27. bis 29. März zeigen über 30
ausgesuchte Aussteller aus Österreich, Deutschland,
der Schweiz und Spanien im Parterre der Wiener
Hofburg, zentral in der City gelegen, was ihre Kunst
alles kann!
Die Street Art wird hoffähig, wenn Banksys ikonische
„Love Rat“ ihr rotes Herz im Parterre der Hofburg an die
Wand pinselt, während sich eine Aktstudie von Gustav
Klimt von vorne und hinten auf demselben Blatt
präsentiert. Ai Weiweis „Stinkefinger“ aus Glas,
Gottfried Helnweins unheimliche, großformatige
Mädchenporträts und Erwin Wurms hintergründiger
Humor sind etwa in der Kategorie zeitgenössische
Superstars in den eleganten Fluchten des Hofburg-
Parterres zu finden. Auch Andy Warhol schaut aus
einem der raffinierten dreidimensionalen Porträts von
Ilse Haider, ein frecher Alien aus Glas, witzig entworfen
von Massimo Lunardon, lächelt dazu entspannt im
Yoga-Sitz, während von Hans Bischoffshausen die
Arbeit „Meditation über den Schmerz“ von 1969
ausgestellt ist. Die Cabins konzentrieren wieder junge
Kunst und Einzelpositionen im Untergeschoss, dort, wo
wie im Vorjahr eine kuratierte Sonderausstellung ein
hochaktuelles Thema aufgreift: Die Gruppenausstellung
„F“ macht auf feministische Tendenzen in der
gegenwärtigen Kunst aufmerksam. Auf der dritten ART
VIENNA treffen bekannte Namen der Gegenwart auf
die Großen der Moderne, junge Positionen stellen sich
vor, Neuentdeckungen lassen sich machen und sorgen
für ein vielfältiges und spannendes Wechselspiel der
Kontraste. Wiens junge Kunstmesse im Frühjahr bietet
somit für jeden etwas, Meisterwerke für etablierte
Sammlerinnen und Sammler genauso wie tolle Objekte
für jene, die zu sammeln beginnen wollen. Bei Art Talks
und Sonderführungen kann man sich zusätzlich in das
Programm der ART VIENNA vertiefen.
Foto © Art Vienna
KUNST.INVESTOR
Banksy, „Love Rat“, 2004, Siebdruck auf Wove Papier, 49,5 x 34,5 cm, Ed. 50, mit Bleistift signiert,
datiert und nummeriert, Publisher's blindstamp, Pictures on Walls, London, COA von Pest Control
Foto: © Galerie Gerald Hartinger
KUNST.INVESTOR
JAKOB LENA KNEBL
„Frau 49 Jahre alt“
Jakob Lena Knebl inszeniert im LENTOS ein
Environment im Stil der 1970er- Jahre, das Werke aus
der Kollektion des Kunstmuseums in einem neuen Licht
erscheinen lässt. In sinnlicher Art und Weise präsentiert
die Künstlerin beide Räume im Untergeschoss konträr
und bipolar, wobei eine dunkle Seite einer Bunten
entgegengesetzt wird.
„Jakob Lena Knebl zählt zu den derzeit
einflussreichsten Künstlerinnen und Kuratorinnen in
Österreich. LENTOS Direktorin Hemma Schmutz
beweist mit dieser Präsentation erneut ein besonderes
Gespür für einzigartige zeitgenössische österreichische
Positionen,“ ist Doris Lang-Mayerhofer, Stadträtin für
Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft, überzeugt.
„Jakob Lena Knebl gelingt es, unser kollektives
visuelles Gedächtnis zu triggern und bestimmte
Gefühle, Stimmungen aber auch Werthaltungen zu
evozieren, die mit einer spezifischen Zeit zu tun haben.
Da Mode und Design in ihren Arrangements eine große
Rolle spielen, fühlen sich viele Menschen von ihrer
Kunst angesprochen, ein Zugang, der Knebls nichtelitäres
Verständnis von Kunst widerspiegelt,“ so
LENTOS Direktorin Hemma Schmutz.
Durch Kombination mit eigenen Arbeiten und ihrem, als
Künstlerin, stark subjektiv gefärbten kuratorischen
Ansatz unterzieht Jakob Lena Knebl die Sammlung des
LENTOS einer politischen Neubewertung. Sie bricht
den klassischen Kanon der Sammlungspräsentation auf
und erprobt eine „demokratische Art“ des Ausstellens.
Dieses Spiel mit unterschiedlichen Taktiken ermöglicht
einen ungewöhnlichen, niederschwelligen Zugang und
vermag Ernsthaftigkeit mit einem Augenzwinkern zu
vermitteln. Knebl fokussiert sich nicht auf einzelne
künstlerische Positionen, stellt Art Brut neben Gemälde
der Wiener Moderne, Alltagsgegenstände und
Werbeplakate neben Bronzeskulpturen aus der
Nachkriegszeit. In einem virtuosen Spiel von
Gegensätzen dividiert Knebel die Räumlichkeiten in
zwei Seiten, die eine bunt und schrill, die andere düster
und gediegen. Knebl richtet ihr Interesse auf die 1970er
Jahre, eine Epoche der Utopien, gesellschaftlichen
Visionen, Bürgerrechtsbewegungen und sexuellen
Experimente. Im 70er-Jahre-Interieur von Küchen,
Wohnzimmerschränken oder Tapetenmustern
verschmelzen Arbeiten von Albin Egger-Lienz, Helene
Funke, Gottfried Helnwein oder Egon Schiele mit dem
Ambiente des Alltäglichen. Knebls Raumcollagen sind
Orte für Identitätskonstruktionen, Begehren, aber auch
sinnliche Erfahrungen. Rund 40 Werke aus der
LENTOS- Kollektion sind der Teil der raumgreifenden
Installation in der die Künstlerin Design und
Kunstgeschichte gekonnt zu verschränken weiß. Mit
dem Titel Frau 49 Jahre alt verweist Knebl einerseits
auf sich selbst, anderseits aber auch auf das
Identitätskonstrukt, das in unserer Vorstellung durch
diese Personenbeschreibung entsteht. Als Inspiration
für den Titel diente die Zeichnung des Gugginger
Künstlers Philipp Schöpke. [Lentos, Dauer bis 17. Mai
2020 – Foto © ]
KUNST.INVESTOR
Jakob Lena Knebl, Twins, 2020; Foto: Christian
Benesch – Foto© Lentos
KUNST.INVESTOR
Steve Reinke Ohne Titel (Stickerei) / Untitled (needlepoint), 2017 Garn auf Kunststoffträger / floss on plastic backing,
18,1 x 9,3 cm Courtesy der Künstler und Galerie / courtesy of the artist and gallery Isabella Bortolozzi, Berlin, © mumok
Steve Reinke. Butter
"My work wants me dead, I know. It is all it ever talks
about", schreibt Steve Reinke in einem Briefwechsel
anlässlich seiner Ausstellung im mumok. Tod und
Leben, Empathie und Grausamkeit, Sex und Intimität –
es sind die „großen“ Fragen, die den Künstler in seiner
Arbeit beschäftigen. In bester nietzscheanischer Manier
betrachtet Reinke den Menschen allerdings nicht als
politisches oder moralisches Wesen, sondern als
Spielball mikrobiotischer Agenden: Anstelle eines
freudianischen Ichs oder Es bestimmen in seinen
Videos Bakterien, Plazenta und Plankton den Lauf der
Welt. „Kultur“ beschreibt nicht humanistische Exzellenz,
sondern Leben aus der Petrischale. In seiner ersten
musealen Einzelpräsentation zeigt Reinke eine neue
Videoarbeit (An Arrow Pointing to a Hole) sowie eine
Auswahl von Textbildern und Stickereien, die auf
paradox präzise Weise von Kontrollverlust,
Formlosigkeit und Selbstvergessenheit erzählen-
Kuratiert von Manuela Ammer. (Foto © . MUMOK )
KUNST.INVESTOR
Steve Reinke Strong Corpse Weak Ghost, 2019 Siebdruck (Unikat) / Unique silkscreen print, 76,2 × 55,9 cm Courtesy der Künstler
und Galerie / courtesy of the artist and gallery Isabella Bortolozzi, Berlin und / and Western Exhibitions, Chicago, © James Prinz
KUNST.INVESTOR
Kunst sammeln – ein Leitfaden
RESSLER KUNST AUKTIONEN
• Kunst zu sammeln, ist keine Frage der Brieftasche
Kunst gibt es in jeder Preisklasse. Kunst verlangt aber andererseits viel mehr von Ihnen als nur Geld: Sie verlangt, dass
Sie sich mit ihr auseinandersetzen. Denn wer nichts kennt, erkennt auch nichts. Und wer nichts „sieht“, hat nichts von
der Kunst. „Sehen“ lernt man, indem man schaut. Und das heißt, auf Ausstellungen zu gehen, in Museen, zu
Vernissagen, zu Auktionen. „Sehen“ lernt man, indem man die Kunst in sein Leben holt!
• Die Kunst ist ein unendliches Feld
Allein in Österreich leben derzeit ca. zehntausend Künstlerinnen und Künstler, Sie malen auf Leinwänden oder Papier,
stellen Druckgrafiken her oder Fotografien, schlagen Skulpturen aus Holz oder Stein, schaffen Objekte und
Installationen. Sie malen abstrakt oder gegenständlich, nehmen Anleihen bei klassischen Kunststilen oder probieren
etwas völlig Neues aus. Sie als Kunstsammler haben die Wahl aus einer schier unendlichen Fülle!
• Es geht bei der Kunst um Qualität
Die Crux ist aber: Es gibt keine allgemein gültigen Regeln, was man darunter zu verstehen hat. Qualität ist jedenfalls
keine Frage der Ästhetik oder des Geschmacks allein. Qualität hat ein Kunstwerk, wenn es etwas in Ihnen auslöst;
wenn es Sie schockiert oder betört, zum Lachen bringt oder zum Nachdenken anregt. Das Kunstwerk muss sie
ansprechen, es muss Sie herausfordern. Qualität ist bei Kunst etwas sehr Subjektives!
• Finden Sie heraus, was Qualität für Sie bedeutet
Kunst zu schaffen und zu verstehen, ist eine der ganz wenigen menschlichen Fähigkeiten, die kein anderes Lebewesen
auf Erden besitzt. Kunst zu verstehen, ist uns in die Wiege gelegt. Die Art, wie wir schauen, ist künstlerisch. Vertrauen
Sie auf Ihre Fähigkeit, Kunst zu beurteilen! Kaufen Sie, was Sie anspricht – aber erst, nachdem Sie viel gesehen und
viel verglichen haben. Nicht zuletzt natürlich auch die Preise!
• Schulen Sie ihr Gespür für das Besondere der Kunst
Besuchen Sie Ausstellungen! Gehen Sie auf Vernissagen! Werden Sie ein Freund von Künstlern und Galeristinnen.
Besuchen Sie vor allem Auktions-Ausstellungen. In der Galerie wird meist nur ein einziger Künstler ausgestellt. Bei
Auktionen finden Sie nebeneinander zig Künstler mit ihren Werken. Hier trennt sich für Sie die Spreu vom Weizen, hier
schärft sich Ihr Gespür für Qualität am schnellsten.
• Sprechen Sie mit Insidern
Scheuen Sie sich nicht vor Gesprächen mit Künstlerinnen, Galeristen, Kuratorinnen, Kunstkritikern. Lernen Sie von
ihrem Wissen und ihrem geschulten Auge. Lassen Sie sich über Biografien, Stile und Besonderheiten aufklären. Lassen
Sie sich die Intentionen eines Künstlers erklären, und worin sein besonderer Rang besteht. Profitieren Sie, mit einem
Wort, von den Erfahrungen anderer!
KUNST.INVESTOR
Markus Prachensky, Senatus Consultum, Acryl auf Bütten, 70 x 62 cm, 2005, verkauft um € 10.600
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Hans Staudacher, Sakrale Meditation, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 1958/59, verkauft um € 25.000
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Wolfgang Hollegha, Öl und Graphite auf Papier, auf Karton aufkaschiert, 124 x 103,5 cm, 1964, verkauft um € 17.500
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Rudolf Polanszky, Öl auf Jute und Plexiglas, Collage, 181 x 141 cm, 1990, verkauft um € 56.200
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Oswald Oberhuber, Mischtechnik auf Hartfaserplatte, 82,5 x 59 cm, 1951/52, verkauft um € 9.400
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Christian Ludwig Attersee, Urpunsch, Acryl und Lack auf Leinwand, 105 x 80 cm, 1978, verkauft um € 23.100
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Hermann Nitsch, Bodentuch beschüttet und mit Ölkreide bemalt sowie mit 2 Kelchveli,
Taschentüchern und Pflastern appliziert, 174,5 x 110,5 cm, 1978, verkauft um € 22.500
Foto © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR
Dorotheum weiter auf Erfolgkurs
Das Dorotheum, führendes Auktionshaus im
deutschsprachigen Raum, verzeichnet auch 2019 ein
höchst erfolgreiches Jahr. Zu den Zuschlägen jenseits
der Millionengrenze zählte jener für ein Gemälde des
wohl bedeutendsten Künstlers des osmanischen
Reiches, Osman Hamdi Bey. Seine „Dame turque de
Constantinople“, datiert mit 1881, erreichte
hervorragende 1.770.300 Euro. Bei den Alten Meistern
konnte ein dem nahen Umkreis Raffaels
zugeschriebenes Ölbild einer Madonna mit Kind seinen
Schätzwert vervielfachen. Die Gebote kletterten auf
1,66 Millionen Euro. Einen weiteren Millionenpreis,
1.067.000 Euro, fuhr der 1955 Mercedes Benz 300 SL,
der „Flügeltürer“, bei den Klassischen Fahrzeugen ein.
Große Nachfrage herrschte nach Gemälden des 19.
Jahrhunderts, der Klassischen Moderne und der
Zeitgenössischen Kunst. Unter den Top-Preisen waren
etwa Werke von Jean Dubuffet und Piero Manzoni
(jeweils € 735.300), Kazuo Shiraga (€ 511.259), Otto
Piene, Giacomo Balla, Fernando Botero oder von Ivan
K. Aivazovsky, Alfred von Wierusz-Kowalski und Jean
Francois Portaels. Österreichische Kunst stand auch
2019 hoch im Kurs. Alfons Walde erzielte zahlreiche
Spitzenpreise, darunter 412.000 Euro für „Hof am
Wilden Kaiser“. Bei den Zeitgenossen waren besonders
Werke von Arnulf Rainer und Friedensreich
Hundertwasser erfolgreich. 176.949 Euro bedeuteten
bei der Frühjahrsauktion Linz Weltrekord für ein
Gemälde von Oskar Laske
Bei den Juwelen sorgten heuer zwei
aufsehenerregende Stücke aus ehemaligem Haus
Habsburg-Besitz für große Aufmerksamkeit. Für
insgesamt rund 600.000 Euro wechselte ein Diadem
und eine Corsage (Brosche) mit Orientperlen und
Diamanten den Besitzer. Die Stücke stammen von
Nachkommen der Erzherzogin Marie Valerie, der
Lieblingstochter Kaiser Franz Josephs und Elisabeths
von Österreich. Die Vintage-Auktionen des Dorotheum
lieferten heuer das beste Ergebnis seit Einführung der
Sparte. Der Top-Preis von 37.800 Euro galt einer
Hermès Kelly-Bag 35, vor 1950. Bei der Münzauktion
im Mai wurde die Seltenheit zweier russischer
Goldmedaillen von 1883 und 1881 mit mehr als
300.000 Euro honoriert. Für zwei kaiserliche Orden
wurden bei der Kaiserhausauktion 161.900 (für den
Sternkreuzorden Kaiserin Charlottes von Mexikos) bzw.
137.500 Euro für den Orden vom Goldenen Vlies aus
dem Besitz von Maximilian v. Mexiko geboten.
KUNST.INVESTOR
Osman Hamdi Bey (Istanbul 1842 - 1910) Dame turque de Constantinople, signiert,
datiert Hamdy Bey 1881, Öl auf Leinwand, 120 x 60 cm, erzielter Preis € 1.770.300,
Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts, 23.Oktober 2019
KUNST.INVESTOR
Raffaello Sanzio, gen. Raffael (1483–1520) Umkreis, Madonna mit Kind, Öl auf Holz, 56,5 x 41,5 cm,
erzielter Preis € 1.657.190, Auktion Alte Meister 22. Oktober 2019
KUNST.INVESTOR
Jean Dubuffet (1901 - 1985) Bon Espoir (Paysage avec personnages), 1955
Öl auf Leinwand, 89 x 116 cm, erzielter Preis € 735.300, Auktion 5. Juni 2019
1955 Mercedes-Benz 300 SL, erzielter Preis € 1.067.000, Auktion 19. Oktober 2019
KUNST.INVESTOR
FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, 127 Almhütten auf grünem Platz, 1951 © Die Hundertwasser Gemeinnützige
Privatstiftung, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz
Foto © Leopold Museum
Hundertwasser - Schiele
Friedensreich Hundertwasser (1928–2000) prägte als
Maler, Gestalter von Lebensräumen und Vorkämpfer
der Ökologiebewegung die Kunst des 20. Jahrhunderts
über die Grenzen Österreichs hinaus. Wenig bekannt
ist seine lebenslange, intensive Beschäftigung mit der
Person und dem Werk Egon Schieles (1890–1918).
Als 20-jähriger entdeckte der damalige
Akademiestudent in Ausstellungen und Büchern die
Kunst der Wiener Moderne für sich: Vor allem Schiele
sollte in den folgenden Jahren eine zentrale
Bezugsfigur für den international agierenden Künstler
werden. Sein zeichnerisches Können erwarb er im
Selbststudium von dessen Zeichnungen, in Paris
propagierte er gegenüber seinen Künstlerkollegen
effektiv Schieles Kunst und 1965 betitelte er ein Werk
mit 622 Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon
Schieles. Bis zu seinem Lebensende umgab sich
Hundertwasser in seinen Wohn- und Arbeitsräumen in
Venedig und Neuseeland mit Reproduktionen von
Gemälden und Zeichnungen des von ihm so sehr
geschätzten Künstlerkollegen. Hundertwassers
poetischer Text Ich liebe Schiele von 1951 macht die
Intensität seiner Bezugnahme anschaulich: „Ich träume
oft wie Schiele, mein Vater, von Blumen, die rot sind,
und Vögeln und fliegenden Fischen und Gärten in Samt
und Smaragdgrün und Menschen, die weinend in
Rotgelb und Meerblau gehen.“ 20 Jahre nach
Hundertwassers Tod am 19.02.2000 widmet das
Leopold Museum diesen beiden ikonischen Künstlern
eine rund 170 Exponate umfassende, dialogisch
angelegte Schau. Entlang zentraler Motiv-und
Themenkomplexe im Werk beider Künstler wie jener
der beseelten Natur oder dem Verhältnis von
Individuum und Gesellschaft werden Analogien jenseits
von formalen Ähnlichkeiten ersichtlich. Anhand
hochkarätiger Leihgaben aus österreichischen und
internationalen Sammlungen und bisher nicht
veröffentlichtem Archivmaterial zeichnet die Ausstellung
die künstlerische und geistige Verwandtschaft zweier
herausragender österreichischer Künstler des 20.
Jahrhunderts nach, die einander nie persönlich
kennenlernen konnten und doch so viel verbindet.
[Leopold Museum Dauer bis 31. August 2020. Foto © ]
KUNST.INVESTOR
Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, St. Mandé/Seine, 1955 © Belvedere, Wien © 2019 Namida AG, Glarus, Schweiz
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
Friedensreich Hundertwasser, 107 Selbstbildnis, Marrakesch, 1951 © Die Hundertwasser gemeinnützige Privatstiftung, Wien
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
EGON SCHIELE, Selbstbildnis mit hochgezogener nackter Schulter, 1912 © Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, 170 Le jardin des morts heureux © Privatsammlung © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
Egon Schiele, Der Häuserbogen ll ("Inselstadt"), 1915 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, 622 Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon Schieles, Lugano, 1965 © Die Hundertwasser
Gemeinnützige Privatstiftung, Wien Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, 435 Casa che protegge, 1960 © Peggy Guggenheim Collection, Venice Solomon R. Guggenheim
Foundation, New York Foto: Peggy Guggenheim Collection, Venice © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz
Foto © Leopold Museum
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Das Nachtcafé in Arles, 1888, Gouache
Hahnloser/Jaeggli Stiftung, Villa Flora, Winterthur
Foto: Reto Pedrini, Zürich
Die Sammlung Hahnloser
Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler
Die Albertina widmet ihre Frühjahrsausstellung 2020
einer der bedeutendsten Privatsammlungen der
französischen Moderne. Die Sammlung Hahnloser
entstand zwischen 1905 und 1936 im engen
freundschaftlichen Austausch zwischen dem
Sammlerpaar Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler und
ihren Künstlerfreunden, darunter Pierre Bonnard,
Ferdinand Hodler, Henri Matisse und Félix Vallotton.
Später wurden auch deren Vorläufer Cézanne, Renoir,
Toulouse-Lautrec, Van Gogh u.a. Teil der Sammlung.
Heute umfasst die immense Sammlung einzigartige
Werkgruppen – Gemälde, Plastiken und Arbeiten auf
Papier – der schweizerischen und französischen
Moderne, darunter so prominente Werke wie Bonnards
Spiegeleffekt (Die Wanne) (1909), Cézannes Porträt
eines Künstlers (1877/78), Van Goghs Sämann (1888),
Vallottons Die Weiße und die Schwarze (1913) oder
Maillols Skulptur Pomona. Ein Großteil der Sammlung
befindet sich heute im Besitz der Nachkommen und
der Hahnloser Jaeggli Stiftung sowie dank großzügiger
Schenkungen in den Kunstmuseen von Winterthur und
Bern. Sammeln war für Arthur und Hedy Hahnloser eine
sinnstiftende Lebensaufgabe, an der sie ihr Umfeld
aktiv beteiligten. Ihre Sammlung, die sie in der Villa
Flora in Winterthur als Gesamtkunstwerk inszenierten,
verstanden sie als „Lehrmuseum“. Sie
motivierten Verwandte und Freunde, Werke ihrer
favorisierten Künstler zu erwerben oder verhalfen
diesen durch Schenkungen an Privatsammler und
Schweizer Kunstmuseen zu Bekanntheit. Dieses
„Prinzip Hahnloser“ hat die Schweizer
Museumssammlungen und ihre Ankaufspolitik enorm
bereichert; oft stehen die Schenkungen am Beginn
umfangreicher Sammlungen der Modernen Kunst. Mit
rund 120 Werken präsentiert die Ausstellung in der
ALBERTINA einen Überblick dieser international
einzigartigen Sammlung der Moderne, und beleuchtet
durch Leihgaben aus dem Kunstmuseum Bern oder
dem Kunstmuseum Winterthur auch ihren kulturpolitisch
vorbildhaften Aspekt. [Albertina, 22. Februar – 24. Mai
2020 Foto ©]
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Félix Vallotton, Der violette Hut, 1907
Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe an Hahnloser/Jaeggli Stiftung,
Winterthur, © Foto: Reto Pedrini, Zürich
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Henri Manguin, Hans und Lisa Hahnloser, 1910
Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe an Hahnloser/Jaeggli Stiftung,
Villa Flora, Winterthur, © Foto: Reto Pedrini, Zürich
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Henri Matisse, Die beige Odaliske, 1919
Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe an Hahnloser/Jaeggli Stiftung,
Villa Flora, Winterthur, © Foto: Reto Pedrini, Zürich
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Henri Matisse
Frau in Grün, 1917
Öl auf Leinwand, Privatsammlung
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Paul Cézanne, Die Dächer, 1876/77
Öl auf Leinwand, Dauerleihgabe an Hahnloser/Jaeggli Stiftung,
Villa Flora, Winterthur, © Foto: Reto Pedrini, Zürich
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Vincent van Gogh, Verblühte Sonnenblumen, 1887
Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Bern, Schenkung Prof. Dr. Hans R. Hahnloser,
Bern, 1971 © Kunstmuseum Bern
KUNST.INVESTOR
Albertina © - Félix Vallotton, Entführung der Europa, 1908
Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Bern, Geschenk Prof. Hans R. Hahnloser,
Bern © Kunstmuseum Bern
KUNST.INVESTOR
LENNART NILSSON - THE BEGINNING
Am 30. April 1965 machte das Life Magazine mit einem
Cover auf, das in die Geschichte eingehen sollte:
Fötus, 18 Wochen hieß das Titelbild des schwedischen
Fotojournalisten Lennart Nilsson (1922–2017) lapidar
und bedeutete eine Sensation. Was bis dato höchstens
eine Handvoll Wissenschaftler und Mediziner erblickt
hatte, wurde nun in Farbe und brillanter Schärfe bis ins
Detail für die breite Öffentlichkeit sichtbar: das Leben
vor der Geburt. In Kooperation mit dem Nachlass des
Fotografen zeigt WestLicht rund 100 von Nilssons
Arbei- ten erstmals in einer umfangreichen Ausstellung.
Die Gesamtauflage des Life Magazine von 8 Millionen
war binnen weniger Tage vergriffen, der Titel blieb die
am schnellsten verkaufte Ausgabe in der Geschichte
der Zeitschrift, vor der Mondlandung und dem
Kennedy- Attentat. Der Stern publizierte die Bilder
ebenso wie Paris Match. Noch im selben Jahr
veröffentlichte Nilsson mit A Child is Born eine
erweiterte Version des Life Bildessays als Buch für
werdende Eltern – ein Bestseller bis heute, der in 20
Sprachen übersetzt und in bislang sechs Auflagen über
50 Millionen Mal verkauft wurde.
Auch 55 Jahre später in heutigen Zeiten von 3D-
Ultraschall faszinieren die Bilder, entstanden weit vor
dem allgemeinen Einsatz der Sonografie in der
Geburtsvorbereitung in den 1970er-Jahren, durch ihre
frappierende Detailfülle und Qualität. Nilsson hatte seit
den 1950er-Jahren an den Aufnahmen gearbeitet,
ausgerüstet mit Spezialkameras, Linsen und
Endoskopen, die Firmen wie Zeiss oder Jungers
Optiska für ihn und mit ihm ent- wickelten. Über die
technische Pionierleistung hinaus ist es aber vor allem
der kaum zu überschätzende kulturelle Ein- fluss, der
die Bilder zu Meilensteinen der Fotografie im 20.
Jahrhundert macht. im Alleingang haben sie die
populäre Vorstellung vom Wachstum eines Kindes im
Mutterleib geprägt – unabhängig von der Tatsache,
dass nur ein Teil der Fotografien tatsächlich in utero
entstand und es sich bei der Mehrzahl der Aufnahmen
um vorzeitig beendete Schwangerschaften handelt. Die
Bilder und ihre eigene Ästhetik – der zerbrechliche, fast
transparent erscheinende Fötus, der ruhig vor einem
dunklen Hintergrund zu schweben scheint – trafen
gera- de in einem von Umbrüchen zerrissenen
Jahrzehnt wie den 1960ern einen Nerv: als Ikonen
eines universellen Humanismus und als Dokumente
eines noch weitgehend intakten Fortschrittsoptimismus.
Schließlich wurden mit ihrer Publikation
Schwangerschaft und pränatale Entwicklung mit einem
Mal zum öffentlichen Diskussi- onsgegenständen und
es dauerte nicht lang, bis die Bilder von der Pro-Life-
Bewegung gekapert wurden, eine Verwendung, gegen
die sich Nilsson freilich stets gewehrt hat. Foto: ©
WestLicht
KUNST.INVESTOR
Lennart Nilsson, Fötus 18 Wochen, Life Magazine Cover, 1965 © Life Magazine / Lennart Nilsson
'WestLicht. Schauplatz für Fotografie'
KUNST.INVESTOR
Lennart Nilsson, Fötus 20 Wochen, 1965 © Lennart Nilsson / TT News Agency
'WestLicht. Schauplatz für Fotografie'
KUNST.INVESTOR
Lennart Nilsson, Fötus 20 Wochen, 1974 © Lennart Nilsson / TT News Agency
'WestLicht. Schauplatz für Fotografie'
KUNST.INVESTOR
Alec Soth - Photography ls A Language
Der Amerikaner Alec Soth zählt seit einigen Jahren zu
den wichtigsten Fotografen weltweit. Mit der Serie
5/eeping by the Mississipi wurde er 2004 schlagartig
berühmt:ln die Fußstapfen von Robert Frank
tretend,dokumentierte der Künstler auf seinem
Roadtrip entlang des Mississippi das amerikanische
Leben - subjektiv, mit viel Poesie und Melancholie.
Soths fotografisches Werk - er ist Mitglied der
renommierten Agentur Magnum Photos- findet sich
seither in allen namhaften Ausstellungshäusern und
Fotografie-Institutionen. Seine Personale im KUNST
HAUS WIEN kann als Österreichpremiere bezeichnet
werden: Soths bekannteste Serien Sleeping by the
Mississippi(2004), Niagara (2006), Broken Manual
(2010) und Songbook (2014) sind erstmals in Wien zu
sehen,ebenso seine jüngste Arbeit IKnow How
Furious/y Your Heart /s Beating (2019). Mit dieser
verdichteten Porträtserie hat der Künstler nach einer
einjährigen Schaffenspause erneut Furore gemacht.
Alec Soths fotografisches Werk besticht durch seine
poetische Bildsprache. Soth gelingt es virtuos,
vorstädtische und ländliche Gegenden in den USA,
Menschen und Situationen ins Bild zu setzen. Seine
groß angelegten Serien können als Fallstudien der USamerikanischen
Gesellschaft gelesen werden. Soths
Fotografien geben Einblick in das Leben gewöhnlicher
wie auch manch ungewöhnlicher Menschen; sein
Interesse gilt der breiten Mittelschicht abseits der
Metropolen sowie Menschen am Rande der
Gesellschaft. Der thematische Zugang von Soth ist von
einem philanthropischen Interesse geprägt. Er bedient
sich einer dokumentarischen Herangehensweise,wobei
er sich von seinem poetischen Blick leiten lässt.
Fiktion und entwickeln eine außergewöhnliche
narrative Kraft. Manche Aufnahmen sind schon allein
aufgrund ihres Sujets poetisch, wirken malerisch, sind
bisweilen romantisch aufgeladen, etwa wenn Soth die
Niagarafälle in allihrer Pracht ablichtet. Aber auch den
konkreten Darstellungen von Menschen und Orten
wohnt stets etwas Träumerisches,Entrücktes inne. Der
Blick der Dargestellten spielt dabei wohl eine ebenso
gewichtige Rolle wie das Licht, in das die Schauplätze
getaucht sind. ln Soths Aufnahmen spiegeln sich
Vorstellungen von Lebenssituationen oder (Liebes-
)Beziehungen wider, wie sie im amerikanischen Film,in
Literatur und Musik geprägt wurden. ln seinen vielfach
ausgezeichneten Fotobüchern werden die
fotografischen Arbeiten von Essays, Kurzgeschichten
oder Auszügen aus Songtexten von verschiedenen
Autorinnen (etwa dem Pulitzer-Preisträger Richard
Ford) begleitet. Sie tragen zur Gesamterzählung bei
und unterstreichen die sehnsuchtsvolle, mitunter
melancholische Tendenz, die den eigenwilligen Reiz
der Aufnahmen ausmacht. Soth schafft
außergewöhnlich eindringliche Porträts von Menschen
und Orten. ln seiner einzigartigen fotografischen
Sprache erzählt er von großen Gefühlen wie Liebe und
Einsamkeit und reflektiert weitreichende
gesellschaftspolitische Themen, etwa wenn er
Aussteigerinnen oder Außenseiterinnen der USamerikanischen
Gesellschaft porträtiert. ln seinen
Bildern widerhallen zutiefst menschliche Sehnsüchte
und Bedürfnisse, sie erzählen von trivialen wie von
komplexen Lebensrealitäten, von physischen und
psychischen Landschaften gleichermaßen. [KUNST
HAUS WIEN. Dauer bis 16. August 2020 – Foto © ]
Seine in großen Serien zusammengefassten
Fotografien bewegen sich zwischen Realität und
KUNST.INVESTOR
Alec Scoth, Misty 2005, aus der Serie Niagara, 2006
Foto: Kunsthaus Wien - [© Alec Scoth/Magnum Photos]
KUNST.INVESTOR
Alec Scoth, Charles, Vasa, Minnesota 2002, aus der Serie Sleeping by the Mississippi
Foto: Kunsthaus Wien - [© Alec Scoth/Magnum Photos]
KUNST.INVESTOR
Alec Scoth, Melissa 2005, aus der Serie Niagara
Foto: Kunsthaus Wien - [© Alec Scoth/Magnum Photos]
KUNST.INVESTOR
CURT STENVERT
ein Fall nicht nur für
(intellektuelle) Goldgräber!
Der mittlere Traber, Öl auf Holz, gerahmt, 64x148x4,5cm
Curt Stenvert (geboren am 7. September 1920 in Wien
als Kurt Steinwendner; verstorben am 3. März 1992 in
Köln) war ein multitalentierter Ausnahmekünstler. Kaum
ein Künstler hat ein so großes Spektrum von Techniken
und Themen in seiner Kunst realisiert. Sein
Schaffensweg führt von hochsensilblen Zeichnungen,
beinharter Gesellschaftskritik über formpoetische
Objekte bis hin zu Ölbildern, die die Goldfaszination
des österreichischen Jugendstils aufnehmen,
Aquarellen von minutiöser Genauigkeit, Drucken und
Collagen von betörendem Humor. Einige Jahre war
Stenvert als Filmschaffender tätig und wurde als einer
der wichtigsten österreichischen Experimentalfilmer
bezeichnet. Sein Film „Flucht ins Schilf“ wurde in der
New York Times besprochen. Es folgte die
Anerkennung für sein künstlerisches Schaffen durch die
Fachwelt . Ausstellungen von Schweden bis Italien
(Palazzo dei Diamanti in Ferrrara) machten seinen
Namen in ganz Europa bekannt. Seinem genialen Fleiß
ist es zu verdanken, dass seine Arbeiten heute nicht
nur in wichtigen Museen und Privatsammlungen
vertreten sind, sondern darüber hinaus noch
herausragende Kunstwerke aktuell verfügbar sind. L’art
pour l’homme - eine Kunst für den Menschen zu
schaffen, war sein Hauptanliegen. Im Gegensatz zum
herkömmlichen l’art pour l’art, also Kunst die nur der
Kunst verpflichtet ist, sollte Kunst für den Menschen
wirksam sein.
Ein sehr hohes Ziel, dem er sein ganzes Leben treu
geblieben ist. Eine ganze Reihe „Menschlicher
Situationen“ entstand. Auffallend hier der starke
Gegenwartsbezug aber auch das geradezu Seherische,
die Zukunft vorwegnehmendes künstlerisches Denken:
„Wozu Geburtenkontrolle…bereitet den dritten
Weltkrieg vor!“ - eine eiskalte Provokation, um den
Menschen in seinem verheerenden zerstörerischen Tun
wachzurütteln. „Mahlzeit 2000“ …Teller voller
Kieselsteine und die Frage nach dem Wert unserer
Nahrung und den Inhaltsstoffen. In seiner reifsten und
letzten Schaffensphase sucht er den absoluten Wert in
der Form von Goldhintergründen aus 24 karätigem
Dukaten Doppelgold. Er schafft „Ikonen der Gegenwart“
und wendet sich auch spirituellen Themen zu. Das
Ölbild „Raumflug durch den Götterhimmel“ macht uns
zum Zeugen wie das Spaceshuttle im All den Göttern
der Vergangenheit begegnet. Das Bild stellt die Frage
nach dem Glauben des Menschen. Sind
Religionskriege wirklich nötig? Sein geradezu
rucksichtloses Parteiergreifen für den Menschen bringt
Ihm den Kommentar ein: „dieser Mann ist gefährlich - er
denkt“! Bei der Betrachtung des Gesamtwerkes (was
bei dieser Fülle nicht leicht ist) wird klar, dass Stenverts
Gedanken selten nur gegenwartsbezogen waren,
sondern das allgemein Menschliche berühren und
deswegen von bleibender, meist sogar von steigender
Aktualität sind. (Foto: © Alexander Foggensteiner)
.
KUNST.INVESTOR
Raumflug durch den Götterhimmel, Öl auf Holz, gerahmt, 177,5x203x4.5 cm
KUNST.INVESTOR
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien
Le Restaurant, Le Club, Le Design
Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer
und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale
Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.
Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in
den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten
kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",
erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch
marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer
Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf
2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &
Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten
den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen
Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-
Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können
diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im
Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt
regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und
Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder
gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
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Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary
Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-
Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia
schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks
aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von
Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-
Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen
Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.
After Work-Shower
Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden
Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.
Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht
machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).
Verwöhnprogramm für Body & Soul
Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de
Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß
verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,
Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,
Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at