27.03.2020 Aufrufe

Bierzeitung 2020

Unter dem Motto "Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen" stellt die Bierzeitung wieder außergewöhnliche kulinarische und kulturelle Angebote aus Ostbayern und Böhmen vor. Die Bierzeitung präsentiert die jahrhundertealte Bier- und Brautradition, die kulinarische Köstlichkeiten, die besten Köche der Region und Prominente, die Ostbayern besuchen auf informative und kurzweilige Art. Mit unterhaltsamen Geschichten, interessanten Artikeln und überraschenden Angeboten werden die "Schmankerl" der Region in traditioneller, kulinarischer und kultureller Form präsentiert.

Unter dem Motto "Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen" stellt die Bierzeitung wieder außergewöhnliche kulinarische und kulturelle Angebote aus Ostbayern und Böhmen vor.

Die Bierzeitung präsentiert die jahrhundertealte Bier- und Brautradition, die kulinarische Köstlichkeiten, die besten Köche der Region und Prominente, die Ostbayern besuchen auf informative und kurzweilige Art. Mit unterhaltsamen Geschichten, interessanten Artikeln und überraschenden Angeboten werden die "Schmankerl" der Region in traditioneller, kulinarischer und kultureller Form präsentiert.

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Bayerisches Golf & Thermenland • Bayerischer Wald • Oberpfälzer Wald • Bayerischer Jura • Städte in Ostbayern <strong>2020</strong><br />

• Kuchlbauers Bierwelten mit Turm und<br />

Hundertwasser-Grafik-Sammlung<br />

ab Seite 6<br />

Ein Prosit!<br />

…auf dieses schöne Fleckchen Erde<br />

• Schnitzmühle: Adventure Camp mit Bay-<br />

Thai-Küche, Kracherl und Bier Seite 3<br />

Herrliches Erlebnis! Eine Plättenfahrt auf der Vils in Amberg<br />

Einfach mal ein paar Tage raus und<br />

spontan in den Urlaub, ohne langen<br />

Stau auf der Autobahn? Dafür sind<br />

Ostbayerns Ferienregionen prädestiniert.<br />

Anfahrt mit dem ICE in eine<br />

der herrlichen historischen Städte,<br />

nach Neumarkt, Regensburg, Straubing,<br />

Plattling oder Passau. Alleine<br />

schon herrliche Reiseziele, die sich<br />

nach kurzem Verweilen aber auch<br />

als Ausgangspunkte anbieten, die Regionen<br />

zu erkunden. Mit Rad, E-Bike<br />

• Gesund und schön, die fünf Heil- und<br />

Thermalbäder in Niederbayern Seite 5 oder Regionalbahn gibt‘s hier unglaublich<br />

vieles zu entdecken.<br />

Beispiel beim Winklerbräu in Len-<br />

„Essen und Trinken hält…“ – zum<br />

genfeld<br />

• Die größte Holzkugel am Steinberger See<br />

Seite 7<br />

Leben und leben lassen in Ostbayerns herrlichen Ferienregionen<br />

Raus aus der Hektik, rein in die<br />

nachhaltige Entspannung<br />

Zum Beispiel: Die einstige Hauptstadt<br />

der Oberpfalz, Amberg - per Zug<br />

über Regensburg oder Nürnberg übrigens<br />

gut erreichbar. Eisen kam im<br />

Mittelalter nicht von der Ruhr, sondern<br />

aus der Oberpfalz. Auf flachen<br />

Kähnen, den umgangssprachlichen<br />

„Plätten“, transportierten Schiffer das<br />

verhüttete Erz auf Vils und Naab nach<br />

Regensburg. Zurück brachten sie das<br />

wertvolle Salz, das donaufwärts aus<br />

Österreich kam, in das „Ruhrgebiet<br />

des Mittelalters“. Ein lukrativer Handel,<br />

der Amberg zu großem Wohlstand<br />

verhalf. Die Altstadt spiegelt das<br />

Flair dieser Zeit wider. Für Gäste<br />

und Einheimische fahren die Plätten<br />

heutzutage wieder auf der Vils. Wenn<br />

die Plätte sanft unter der Brille, dem<br />

einzigartigen Wahrzeichen der Stadt<br />

hindurchgleitet, lebt die Historie auf.<br />

Zu bestimmten Zeiten sogar mit<br />

Weißwurst-Frühstück, Musik oder<br />

Bierverkostung.<br />

Die Schnitzmühle im Bayerischen<br />

Wald ist wohl das einzige Adventure-<br />

Camping-Wellness-Bay-Thai-Küche-<br />

Fusions-Ressort auf der ganzen Welt<br />

mit eigenem „Bahnhof“. Gesund<br />

sind sie alle und schön sowieso, die<br />

fünf Thermalorte in Niederbayern.<br />

Trotzdem hat jedes seinen eigenen<br />

Charakter und eigenen Charme.<br />

Die Südostbayernbahn führt übrigens<br />

direkt ins Bäderdreieck mit<br />

Bad Füssing, Bad Griesbach und<br />

Bad Birnbach. Und der Anschluss<br />

mit dem Bäderbus schließt die letzte<br />

Meile. Bad Abbach liegt vor den<br />

Toren Regensburgs und mit der Regionalbahn<br />

auf halber Strecke nach<br />

Ingolstadt erreicht man bequem Bad<br />

Gögging. Viele Gastgeber bieten ihren<br />

Gästen einen Abholservice an.<br />

Durch das Ursprungsland des Bieres<br />

entführt die neue „Herzstück-<br />

Tour“ per Rad in eine spontane Auszeit.<br />

Mit dem Zug nach Ingolstadt<br />

und rauf auf’s Rad! Die gemütliche<br />

Drei-Tages-Tour führt durch das<br />

Altmühltal in Richtung Kelheim mit<br />

seinem spektakulären Donaudurchbruch<br />

und wieder zurück. Ein abwechslungsreicher<br />

Mix aus Kunst,<br />

Kultur und Kulinarik - wie übrigens<br />

die gesamte <strong>Bierzeitung</strong>: Lesen erlaubt!<br />

Bier, Kultur<br />

und Tradition<br />

Bier verbindet. 160 Brauereien mit<br />

über 1000 verschiedenen Bieren<br />

sorgen in Ostbayerns Ferienregionen<br />

und Städten für eine erfrischende<br />

Biervielfalt. Hunderte von<br />

Kilometern an Qualitätswanderwegen<br />

führen durch die herrlichen<br />

Landschaften des Oberpfälzer Waldes,<br />

des Bayerischen Waldes, des<br />

Bayerischen Golf- und Thermenlandes<br />

und des Bayerischen Jura. Ein<br />

riesiges Netz von Radwanderwegen<br />

erschließt Täler, Hügellandschaften<br />

und Mittelgebirge.<br />

Überall begegnet man geselligen<br />

Menschen in authentischen Gasthäusern,<br />

Biergärten, Festzelten und<br />

kulinarischen Tempeln. Was für ein<br />

herrliches Fleckchen Erde!<br />

www.ostbayern-tourismus.de<br />

Foto: Hanno Meier


Bier & Kultur<br />

Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> 2019 Seite 2<br />

Mythos Maybach in Neumarkt im 11. Jahr<br />

Sterne über<br />

Ostbayern<br />

Spektakuläre Karossen in<br />

faszinierendem Ambiente<br />

Acht mal ein Stern - in Ostbayern<br />

isst man gerne und gut. Der „Guide<br />

Michelin“ adelte erneut die Gastronomie<br />

in Niederbayern und der<br />

Oberpfalz. Den Stern zu bekommen<br />

ist der Ritterschlag, ihn zu behalten<br />

die große Herausforderung.<br />

Erneut mit einem Stern ausgezeichnet<br />

wurde das „Leo´s by Stephan<br />

Brandl“ im Wellness-Ressort „Bayerwaldhof“<br />

bei Bad Kötzting.<br />

Auch das „SoulFood“ in Auerbach<br />

(Lkr. Amberg-Sulzbach) mit Küchenchef<br />

Michael Laus behauptete<br />

sich in der Riege der Sternelokale.<br />

Darüber hinaus erhielt der „Landgasthof<br />

Buchner“ in Niederwinkling<br />

bei Bogen wieder einen Stern. Ebenso<br />

Hubert Obendorfers Eisvogel<br />

in Neunburg vorm Wald, Gregor<br />

Hauers „Gregor‘s Fine Dining“ im<br />

Hotel-Ressort Wutzschleife in Rötz<br />

und „Oswald‘s Gourmetstube“ von<br />

Thomas Gerber in Teisnach. Anton<br />

Schmaus‘ „Storstad“ bleibt in Regensburg<br />

die Nummer eins. Auch<br />

über dem „Johanns“ von Michael<br />

Simon Reis in Waldkirchen leuchtet<br />

wieder ein Stern.<br />

Hinzu kommen Auszeichnungen im<br />

Bib Gourmand für „das asam“ in<br />

Aldersbach, das Gasthaus Anetseder<br />

in Hauzenberg, das Gasthaus zum<br />

Goldenen Krug in Sengkofen bei<br />

Mintraching und die „Turmstube“<br />

neben Hubert Obendorfers Sternelokal<br />

Eisvogel im Landhotel Birkenhof<br />

in Neunburg vorm Wald.<br />

Fazit: Ostbayerns Spitzengastronomie<br />

kann sich sehen und schmecken<br />

lassen!<br />

STERNE<br />

*www.bayerwaldhof.de<br />

* www.storstad.de<br />

* www.landhotel-birkenhof.de<br />

* www.wutzschleife.de<br />

* www.restaurant-soulfood.com<br />

* www.buchner-welchenberg.de<br />

* www.restaurant-johanns.de<br />

* www.hotel-oswald.de<br />

BIB GOURMAND<br />

www.das-asam.de<br />

www.anetseder-wirtshauskultur.de<br />

www.zum-goldenen-krug.de<br />

www.landhotel-birkenhof.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Ostbayern Tourismus Marketing GmbH<br />

Im Gewerbepark D 02<br />

93059 Regensburg<br />

Tel. 0941 / 46392906<br />

Fax 0941/ 46392905<br />

Geschäftsführer: Dr. Michael Braun<br />

Projektleiter: Stephan Moder<br />

info@ostbayern-tourismus.de<br />

www.ostbayern-tourismus.de<br />

Redaktion und Realisierung:<br />

Hanno Meier, Regensburg<br />

bierundbarock@m-press.de<br />

Bildnachweis:<br />

Hanno Meier pp.1 - 20 (außer extra ausgewiesen)<br />

Archive Tourismusverband Ostbayern e.V.,<br />

Bayer. Brauerbund (S.10),<br />

Partner und Inserenten der <strong>Bierzeitung</strong><br />

Druck:<br />

Druck: Druckhaus „Der Neue Tag“ Weiden<br />

Der schneeweiße Maybach DS8 Zeppelin,<br />

Baujahr 1930, zieht sofort alle<br />

Blicke auf sich. Nur noch 28 Exemplare<br />

seiner Art existieren weltweit.<br />

Das noble Gefährt gehörte einst<br />

einem Hamburger Unternehmer, der<br />

nach Venezuela ausgewandert, sich<br />

zwei erlesene Maybach-Fahrzeuge<br />

nach Südamerika liefern ließ. Bei seinen<br />

häufigen Schiffsreisen in die alte<br />

Heimat führte er selbstverständlich<br />

stets auch seine Cabriolets samt<br />

Chauffeur mit sich „im Gepäck“.<br />

Ein Maybach war das Statussymbol<br />

schlechthin.<br />

In den 1920er und 1930er Jahren<br />

stand der Name für die edelsten<br />

und wertvollsten Luxuskarossen der<br />

Welt. In optischer wie in technischer<br />

Hinsicht verkörperten die Fahrzeuge<br />

aus Friedrichshafen am Bodensee<br />

the-state-of-the-art. des Automobilen<br />

Zeitalter. 1921 bis 1941<br />

wurden rund 1.800 Stück gebaut.<br />

Heute existieren davon weltweit<br />

noch etwa 160 Exemplare. 20 von<br />

ihnen stehen in Neumarkt/Opf. Vom<br />

zersägten Scheunenfund bis hin zum<br />

Concours-Klassiker, zeugt ihr Zustand<br />

von ihren bewegten Lebensläufen.<br />

Original Motoren, Getriebe<br />

und Achsen, Modelle, Schautafeln<br />

und Kurzfilme dokumentieren die<br />

Geschichte des Maybach-Motorenbaus.<br />

Alles passend im Umfeld eines<br />

ultramodern sanierten Fabrikgebäu-<br />

Maybach und Mopeds in den alten<br />

Express-Werken in Neumarkt<br />

i.d.Opf.<br />

des, wo von 1884 bis 1959 die legendäre<br />

Express-Fahrradwerke AG ihre<br />

berühmten Zweiräder produzierte.<br />

Alleine die (Neben-)Ausstellung mit<br />

den Produkten der ersten Fahrradfabriken<br />

auf dem Kontinent würde<br />

den Besuch lohnen, in diesem weltweit<br />

einzigartigen Museum.<br />

www.automuseum-maybach.de<br />

www.neumarkt.de<br />

Stadtführungen für Profis und profunde Einsteiger<br />

Vom Mozartl und Schmalzler Franzl<br />

Wirtshäuser, Biergärten und<br />

Stammtische haben in Regensburg<br />

eine lange Tradition, obwohl<br />

Regensburg ursprünglich als klassisches<br />

Weinanbaugebiet galt.<br />

Wo die alten Traditionsgasthäuser<br />

waren, wie die Stammtische und<br />

Biergärten entstanden und wer sie<br />

besuchte - auf diese Fährte begibt<br />

sich die „Regensburger Stadtmaus“.<br />

Geschichten vom „Kropferten Sepperl“<br />

und vom „Schmalzler Franzl“<br />

werden lebendig und ein Treffen mit<br />

dem berühmt-berüchtigten „Mozartl“<br />

und seinen zweifelhaften musikalischen<br />

Fähigkeiten..<br />

Der Mozartl……<br />

Vorm Gravenreuther…<br />

Im Gasthaus Gravenreuther wurden<br />

die Portraits der Regensburger<br />

Originale Mozartl, Krebshaut und<br />

Schmalzler Franzl in Holz geschnitzt<br />

verewigt. Ihre Geschichten werden<br />

an Ort und Stelle, während eines<br />

moderierten Drei-Gang-Menüs<br />

wieder lebendig mit erstaunlichen<br />

Geschichten vom Ursprung der<br />

Stammtische und der Regensburger<br />

Biere.<br />

Zwei Stadtführungen nicht nur für<br />

Bierliebhaber. Denn die Führungen<br />

der „Regensburger Stadtmaus“ sind<br />

immer auch eine Begegnung mit<br />

der guten alten Zeit.<br />

www.stadtmaus.de<br />

Haus der Zukunft für die<br />

Geschichte der Gegenwart<br />

Es gibt in Bayern Museen<br />

zu den vielfältigsten Themen,<br />

aber es gab bislang<br />

keines zur jüngsten Geschichte,<br />

insbesondere<br />

zur Demokratiegeschichte des Freistaates.<br />

Mit dem neuen Haus der<br />

Bayerischen Geschichte in Regensburg<br />

entstand ein Wissensspeicher.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Menschen<br />

in Bayern, alle Stämme und<br />

auch die Zugezogenen von weither,<br />

die ihre Heimat hier<br />

gefunden haben. Der<br />

rote Faden lautet: Wie<br />

Bayern Freistaat wurde<br />

und was ihn so besonders<br />

macht. Seit 2019 lädt der<br />

Löwe, das symbolträchtige Wappentier<br />

aller Bayern, im Herzen der<br />

Stadt Regensburg zum Besuch der<br />

neuen Kulturinstitution ein.<br />

www.regensburg.de<br />

www.museum.bayern<br />

©Foto Birgit Gehrmann


Adventure Camp Schnitzmühle in Viechtach<br />

Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 3<br />

Bay-Thai-Küche mit<br />

Kracherl und eigenem Bier<br />

„1950 kaufte Christians Großvater Anton die Schnitzmühle.<br />

Die Campinginsel war Kuhweide. Irgendwann verirrten sich ein<br />

paar Abenteurer aus Berlin hierher, fragten nach einem Zeltplatz<br />

unten am Fluss. Der Großvater verlegte ein Stück vom<br />

Weidezaun. „S’Jahr drauf kamen bereits zehn Berliner mehr<br />

und hatten Hunger. Also schob die Oma Kuchen ins Rohr und<br />

bekochte die Camper. So begann das alles hier.“<br />

Die Schnitzmühle ist wohl das einzige<br />

Adventure-Camp-Wellness-Hotel-Bay-<br />

Thai-Küche-Fusions-Ressort auf der<br />

ganzen Welt mit eigenem Bahnhof. Nur<br />

nennen darf man ihn nicht so. „Weil ein<br />

Bahnhof per Definition eine Weiche<br />

hat“, klärt Christian auf. „Und unserer<br />

hat keine!“ Hinter dem Haus ein Gleis<br />

und eine kleine Haltestelle kurz vor der<br />

Endstation Viechtach. Die Waldbahn, die<br />

von Degendorf geradewegs in den Bayerischen<br />

Wald nach Viechtach fährt, ist<br />

weiß Gott eine der schönsten Bahnlinien<br />

im Land, aber definitiv nicht die einzige<br />

Einzigartigkeit dieser wunderbaren Location,<br />

die Christians Großvater seinen<br />

Enkeln überließ. Autonom-kreativ gibt<br />

es im familiengeführten Camp<br />

der „Nielsen-Brothers“<br />

ein bunt<br />

gemischtes Publikum mit Hazienda-,<br />

Hotel- und Lodge-Zimmern, einem<br />

Dschungel SPA, Camping am Fluss,<br />

Strand-Badesee und eine exorbitante<br />

Terrasse - alles zusammen eine einladende<br />

Mischung aus Natur und Zeitgeist,<br />

Regionalität und Fusion Culture.<br />

„Brutal! Lokal!“, sind Vokabeln, die<br />

Koch Markus nicht nur einmal über<br />

die Lippen gehen. „Genial!“, möchte<br />

man ergänzen. „Unsere zeitgemäße<br />

Bayerischer-Wald-Küche erfinden<br />

wir immer wieder neu“,<br />

sagt der Viechtacher.<br />

Die<br />

Augen leuchten dabei so ehrlich wie<br />

sein bayerischer Dialekt klingt.<br />

Irgendwann kam eine Thailänderin vorbei,<br />

die führte ihn in die Kunst ihrer Küche<br />

ein. Er ließ sie verschmelzen mit der<br />

Bodenständigkeit seiner bayerischen<br />

Bratpfannen. Das Ergebnis: Ein „gewoktter<br />

Schweinebraten“ oder zur<br />

Schwammerlzeit „Pfifferlinge in Jutsu-<br />

Soße“ im Einklang mit Orient und<br />

Mittelmeer mitten im Bayerischen<br />

Wald. Nur wenige<br />

Gerichte sind eine<br />

Mixtur. Bayerisch und<br />

Thailändisch und Orientalisch<br />

und Medi-<br />

Foto: Hanno Meier<br />

Prosit mit eigenem Kracherl, Zwickelund<br />

Weißbier Christian, Markus und<br />

Vera auf der Schnitzmühler Veranda<br />

Das KRACHERL<br />

Die Idee kam Markus (Koch) und Sebastian<br />

(Geschäftsführer) in einem Szenelokal<br />

in Düsseldorf . Die hatten eigenes<br />

Kracherl, grottenschlecht, aber alle haben<br />

geschwärmt. Das wollte man in der<br />

Schnitzmühle besser machen, nahm nur<br />

beste Zutaten und kreierte eigene Geschmacksrichtungen:<br />

terran stehen parallel auf dem reichlich<br />

gedeckten Tisch: Bärlauchsuppe<br />

und Böfflamott, Zanderfilet und Zwiebelsteak<br />

neben Rotem Thai Curry,<br />

Gebratenen Mie Nudeln, Rote Beete<br />

Humus und Kichererbsen-Joghurt. Salzig,<br />

süßsauer, etwas Knuspriges dabei,<br />

das macht’s aus! Die Fusion findet auf<br />

dem Teller statt. Dazu passen auch mal<br />

trendige Burger.<br />

Wir wollten so wie daheim bei der<br />

Familie das gemeinsame Essen pflegen,<br />

sagt Markus. So tischten sie auf wie<br />

zuhause bis der Tisch voll war. „Und<br />

Der KOCH<br />

Markus Fischer ist „a wuida Hund“,<br />

wie man im Bayerischen Wald einen<br />

nennt, der alles ausprobiert, ohne wenn<br />

und aber. In seiner Küche gilt das ganz<br />

besonders. Mexikanisch, Arabisch, raffinierte<br />

Burger und Thai. „Ich bin nie dort<br />

hängen geblieben“, sagt der gestandene<br />

Waidler zu letzterem. „Das kann jeder!“<br />

Eine thailändische Köchin kam zu ihm<br />

in den Bayerischen Wald und war von<br />

Koch und Küche ihres einheimischen<br />

Kollegen so begeistert, dass sie ihm ihre<br />

eigenen Küchengeheimnisse verriet.<br />

dann iss’ aufganga!“ Vegetarisch und<br />

Vegan neben Hähnchen, Schwein und<br />

Rindfleisch. Für jeden etwas auf dem<br />

Tisch. Da kamen plötzlich Cliquen<br />

zum gemeinsamen Essen und jeder<br />

fand etwas nach seinem Gusto. Die<br />

Küche ist wie das Camp ein riesiges<br />

Labor. Alles schon mal ausprobiert und<br />

das beste davon adaptiert.<br />

Hanno Meier<br />

www.schnitzmuehle.de<br />

www.viechtacher-land.de<br />

Die BIERBRAUERIN<br />

Wenn‘s schon ein eigenes Kracherl<br />

gibt, darf doch ein selbstgebrautes Bier<br />

nicht fehlen, dachte sich Vera. Ihr Handwerk<br />

lernte die junge Bierbrauerin in<br />

der Hofmark Brauerei in Loifling nahe<br />

Cham. Dort wird nicht nur regelmäßig<br />

für Londons Edelkaufhaus Harrods<br />

gebraut. Soeben wurde die Traditionsbrauerei<br />

mit einem der höchsten internationalen<br />

Awards für die Qualität ihrer<br />

Biere ausgezeichnet. Keine Frage also<br />

ob das Schnitzmühler Bier schmeckt.<br />

Das naturtrübe Zwickel etwa oder das<br />

Weißbier, das es seit letzten Sommer<br />

gibt - einfach sensationell!


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 4<br />

Ruhe finden im Bayerischen Wald und im Böhmerwald<br />

Schnapsbrenner im Bayerischen Wald<br />

Tradition, Natur, Zeit und der<br />

Drang nach etwas Besonderem<br />

Brennmeister Gerhard Liebl und<br />

seine erlesenen Spezialitäten<br />

Zum dritten Mal erzielte der anerkannt<br />

gute Sensoriker und Edelbrenner<br />

Gerhard Liebl aus dem Bayerischen<br />

Wald den Gesamtsieg der<br />

internationalen Edelbrandmeisterschaft<br />

DESTILLATA 2018 und blieb in<br />

gleich neun der insgesamt 38 Kategorien<br />

ungeschlagen, so die Feinschmeckerbibel<br />

Gault&Millau 2019. Liebls<br />

runder, voluminöser Williams brachte<br />

„die Fachjury zum Schwärmen“, so<br />

die Essenz der Jury.<br />

Die Schnapsbrenner im Bayerischen<br />

Wald haben eine lange Tradition<br />

und eine unumstößliche Philosophie:<br />

Die Nähe zur Natur und Zeit für<br />

das Besondere. Unter diesen Vorzeichen<br />

entstehen seit Jahren in der<br />

Spezialitäten Brennerei Liebl in Bad<br />

Kötzting flüssige Diamanten der Spitzenklasse.<br />

Grundlagen für den hohen<br />

Qualitätsanspruch bilden neben der<br />

jahrelangen Erfahrung des Brennmeisters<br />

Gerhard Liebl das optimale<br />

Zusammenspiel zwischen traditioneller<br />

Brennkunst und innovativer<br />

Gärungstechnologie. Die Messlatte in<br />

Bezug auf das Qualitätsniveau liefert<br />

die Natur.<br />

Hier liegt auch der Reiz und der Ansporn,<br />

jedes Jahr die Quintessenz vollreifer<br />

Früchte als flüssige Diamanten<br />

der Destillationskunst in jedem Tropfen<br />

Edelbrand einzufangen.<br />

Höchste Auszeichnung bei internationalen<br />

Wettbewerben zeugen von der<br />

hohen Qualität der Edelbrände aus<br />

dem Hause Liebl.<br />

Ein besonderes Augenmerk im Portfolio<br />

der Produkte liegt neben den<br />

Klassikern wie Williamsbirne, Apfel<br />

und Zwetschge auch auf Raritätenund<br />

Wildobstbrände. Ein Meilenstein<br />

in der Firmengeschichte bildet zweifelsohne<br />

die Eröffnung der ersten<br />

Bayerwald Single Malt Whisky Destillerie<br />

im Jahre 2006. Bei einer Führung<br />

durch die Brennerei kann die Herstellung,<br />

Destillation und Lagerung des<br />

Bayerischen Whiskys Coillmòr hautnah<br />

mitverfolgt werden.<br />

www.brennerei-liebl.de<br />

www.bayerischer-wald.de<br />

Wellnesslanndschaft vor der herrlichen Kulisse des Bayerischen Waldes<br />

Wahre Genussmomente im 4-Sterne-Superior Hotel Reischlhof<br />

Genuss exklusiv im Bayerischen Wald<br />

Das Wellnesshotel Reischlhof liegt<br />

im Herzen des Bayerischen Waldes.<br />

Die einzigartige Naturlage verspricht<br />

nicht nur absolute Ruhe für jeden<br />

Erholungssuchenden, sondern vollendet<br />

die romantische Kulisse am<br />

Abend. Die junge, kreative Küche<br />

schickt die Gäste mit raffinierten<br />

Gerichten und spannenden Kompositionen<br />

auf eine Reise des Genusses.<br />

Dabei wird speziell auf die Regionalität<br />

der verarbeiteten Speisen geachtet.<br />

Ein weiteres Highlight erwartet Sie<br />

im Sommer <strong>2020</strong>. Neben der regulären<br />

Verwöhnpension bietet der<br />

Reischlhof allen, die sich kulinarisch<br />

verwöhnen lassen wollen, innerhalb<br />

der Genusswochen Frontcooking,<br />

erweiterte Menüs, Themenabende,<br />

Gourmet-Küche im Reischlhof<br />

Frühstücksbuffet mit raffinierten<br />

Highlights, mittags zusätzliche Entdeckungen<br />

an. Zusätzlich dürfen Sie<br />

sich auf Cocktailschulungen, Kräuterwanderungen,<br />

Bierverkostungen,<br />

Wein- und Käsedegustationen freuen.<br />

Bei den Küchenführungen unter<br />

Küchenchef Alexander Gottinger<br />

www.reischlhof.de<br />

erfahren Sie interessante Tipps und<br />

Tricks rund ums Kochen.<br />

Reischlhof****S<br />

Wellness & Genuss<br />

Sperlbrunn 7 | 94110 Wegscheid<br />

Tel. 08592 93900<br />

info@Reischlhof.de<br />

www.Reischlhof.de<br />

Relais & Chateaux Wellnesshotel Oswald<br />

Luxuriöser SPA und Sterneküche<br />

Genießen: Vom Natur-Badeteich bis zum Dessertbuffet<br />

Das Stemp**** S<br />

Das Ilztal von seiner<br />

„Schokoladen-Seite“<br />

Wo das Ursprüngliche zum Erlebnis<br />

wird! Ein Motto, das im „Stemp“ von<br />

der Wellnessoase bis zum Dessertbuffet<br />

reicht. In diesem Wohlfühlhotel,<br />

im herrlichen Ilztal gelegen, schafft<br />

man es, das angenehme Gefühl des<br />

Daheimseins zu vermitteln - nicht nur<br />

mit der herrlichen Lage, sondern auch<br />

in Sachen Kulinarik!<br />

Zum Frühstück kommt das Wurstsortiment<br />

von der Hausmetzgerei Meier<br />

aus Büchlberg. Käse und Joghurts liefert<br />

der Frischedienst Innstolz. Sämtliche<br />

Aufstriche oder auch die leckeren<br />

Fleischpflanzerl und vieles mehr<br />

kommen natürlich aus der eigenen<br />

Küche. Mittags oder abends erwarten<br />

den Gast knackig frische heimische<br />

Salate. und man wählt zwischen drei<br />

Hauptgerichten auf Fleisch-, Fischoder<br />

vegetarischer Basis.<br />

www.das-stemp.de<br />

Eine Küche voller regionaler Zutaten<br />

und Köstlichkeiten kombiniert<br />

mit wohligen Zimmern und einem<br />

modernen Wellnessbereich. Hier<br />

wird der Bayerische Wald zu einem<br />

authentischen Hide-away für erholsame<br />

Stunden, die eben auch in kulinarischer<br />

Hinsicht nichts vermissen<br />

lassen. Spätestens am leckeren Dessertbuffet<br />

fragt sich der Gast schon<br />

gerne mal: „Wo fange ich hier an und<br />

wo höre ich auf?!“ Gut, wenn dann alle<br />

Leckereien im Miniformat aufgereiht<br />

auf dekorativen Tabletts stehen. So<br />

lässt sich ohne schlechtes Gewissen<br />

auch ein Stückchen mehr probieren<br />

und genießen.<br />

Das Stemp**** S<br />

Wellnessresort<br />

Goldener Steig 24<br />

94124 Büchlberg<br />

Tel.: 08505 9167900<br />

www.das-stemp.de<br />

Einzigartig ist der Begriff, der das Relais<br />

& Château Hotel Oswald am prägnantesten<br />

beschreibt.<br />

Als Großvater Georg Oswald den<br />

Gasthof 1950 an seinen 21-jährigen<br />

Sohn Georg übergab, fügte der als<br />

erstes eine Metzgerei zum Gasthof<br />

hinzu. Die hochwertigen Produkte<br />

aus dem eigenen Betrieb verarbeitete<br />

seine Frau Maria mit viel Liebe zum<br />

Produkt und großem handwerklichen<br />

Können bis in die 1980er Jahre in<br />

der Küche. Eine Tradition die seither<br />

fortlebt und gepflegt wird. „Unsere<br />

Küche“, sagt die Familie, „zählt zum<br />

Besten, was es in der Region gibt:“<br />

Heute darf sich das Oswald sogar<br />

als einziges Hotel in Niederbayern<br />

rühmen, dessen Restaurant einen<br />

Michelin Stern trägt. Seine gute Seele<br />

als Gasthaus hat es sich auch mit dem<br />

Stern bewahrt.<br />

In dem kleinen Dorf Kalkenried, mitten<br />

im Arberland gelegen, ist es der<br />

ideale Ausgangspunkt um die Seele<br />

baumeln zu lassen. Die umliegende<br />

Natur bietet alle Möglichkeiten zum<br />

Wandern, Kanufahren, Mountainbiken,<br />

Angeln oder einfach nur den<br />

Blick auf den Böhmerwald zu genießen.<br />

Die Zimmer sind mit einer angenehmen,<br />

von Holz, Fellen und Satin<br />

Ambiente zum Wohlfühlen: Relais & Chateau Hotel Oswald im Arberland<br />

geprägten Ausstattung auf Komfort<br />

und Erholung getrimmt.<br />

Neuer „SPA Bereich im Salzwelt“,<br />

SPA-Kino, ein luxuriöses Day Spa, ein<br />

Innenpool mit Whirlpool, ein Außenpool<br />

auf dem Dach mit Cabanas sowie<br />

eine Sauna und Räume für Massage-<br />

und Kosmetikanwendungen<br />

www.hotel-oswald.de<br />

sorgen für Wellness in seiner schönsten<br />

Art. Gemütliche und gehobene<br />

Restaurants, ein Biergarten und eine<br />

elegante Bar sind Teil des Wohlfühlkonzepts.<br />

Und die Produkte für die<br />

feine regionale Küche stammen nach<br />

wie vor aus der hoteleigenen Metzgerei.


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 5<br />

Unterwegs im Bayerischen Golf- und Thermenland<br />

Welche Therme darf es sein?<br />

Die gesunden Fünf<br />

Rottal Terme in Bad Birnbach<br />

G<br />

esund sind sie alle und schön<br />

sowieso, die fünf Thermalorte in<br />

Niederbayern. Unterschiede gibt<br />

es trotz allem: In Ausrichtung und<br />

Umgebung, in Charakter und eigenem<br />

Charme:<br />

Bad Birnbach, die „Ländliche“ unter<br />

den Thermen mit dem längsten<br />

Thermenbach. Unaufgeregt<br />

und entspannt. Mondscheinbaden<br />

und romantische Sommernächte.<br />

www.badbirnbach.de<br />

Spargelanbau in Niederbayern<br />

Spargel,<br />

das Gemüse<br />

der Könige<br />

Europatherme in Bad Füssing<br />

Bad Füssing mit den drei Thermen<br />

und der weitläufigen Thermenlandschaft,<br />

die den Kurort<br />

gemeinsam zum beliebtesten<br />

Heilbad Europas werden ließen.<br />

www.badfuessing.de<br />

Spargelstechen braucht Fingerspitzengefühl<br />

Bad Griesbach Hamam<br />

Bad Gögging Naturmoor und Kreide<br />

Kaiser-Therme in Bad Abbach<br />

Bad Griesbach, der Luftkurort.<br />

Gesundes Thermalwasser im<br />

Einklang mit besonders gesunder<br />

Luft und einem weiten Blick über<br />

das Hügelland<br />

www.bad-griesbach.de<br />

Bad Gögging, als einziger Kurort<br />

in Bayern mit gleich drei staatlich<br />

anerkannten Naturheilmitteln<br />

vor Ort: Schwefelwasser, Thermalwasser<br />

und Naturmoor.<br />

www.bad-goegging.de<br />

Bad Abbach, die Kaisertherme.<br />

Kur und Kultur vor den Toren der<br />

Welterbe-Stadt Regensburg mit<br />

ihren mittelalterlichen Patriziertürmen<br />

und italienischem Flair.<br />

www.bad-abbach.de<br />

S<br />

andiger Boden, Sonne und Spargelbauern<br />

die sich mit Herz und Verstand<br />

um das edle Gemüse kümmern. Mehr<br />

braucht es nicht, um den einzigartigen<br />

Geschmack des Abensberger Spargels<br />

zu erhalten.<br />

Fünf Uhr früh. Wenn das erste Licht die<br />

Nacht aus der Abensberger Senke vertreibt<br />

und sich Nebelschleier wie eine<br />

feine Sauce Hollandaise über die glatt<br />

gestrichenen, halbmeterhohen Erdwälle<br />

schmiegen, beginnt die Ernte des „Königs<br />

der Gemüse“. Der Name stammt<br />

aus einer Zeit, als es tatsächlich dem<br />

König vorbehalten war, den Spargel zu<br />

schlemmen und die Felder bewacht<br />

wurden wie die königliche Schatztruhe.<br />

Auf den „Biefling“ genannten Erdwällen,<br />

aufgehäuft aus sandigen, magnesiumhaltigen<br />

Böden, wird der Spargel „gestochen“,<br />

im Hof anschließend von flinken<br />

Händen gewaschen und sortiert um<br />

dann sofort auf die Märkte der Region<br />

ausgeliefert zu werden. In und um<br />

Abensberg, aber auch in der Gegend<br />

um Straubing kann man im Frühjahr<br />

überall frischen Spargel kaufen oder<br />

auf den Speisekarten der Gastronomie<br />

feine Spargelgerichte wählen.<br />

Wie der ideale Spargel aussieht, das<br />

sei zweitrangig, erklärte mir einmal ein<br />

renommierter Sternekoch: „Daumendick,<br />

vielleicht ein wenig mehr“, sollte er<br />

sein. Ob kerzengerade oder ein wenig<br />

krumm - egal. Schließlich sei er ein Naturprodukt.<br />

Wichtig ist, dass der weiße<br />

Spargel gut geschält in Topf oder Pfanne<br />

kommt.<br />

hme<br />

Spargel einmal anders<br />

Kenner kochen ihren Spargel<br />

nur sehr selten. Sie lassen die<br />

frischen, weißen Spargelstangen<br />

lieber zart in der Pfanne dünsten.<br />

In Olivenöl und vielleicht<br />

etwas Zitrone. Probieren!… sei<br />

jedem Zweifler empfohlen.<br />

Auch auf dem Holzkohlengrill<br />

machen die Spargelstangen eine<br />

blendene Figur. Wiederum etwas<br />

in Olivenöl und Zitrone<br />

marinieren und kurz über der<br />

heißen Glut anrösten: Eine Entdeckung<br />

für jeden Grillabend,<br />

egal ob als Vorspeise, als Beilage<br />

oder einfach zwischendurch.<br />

Vom Pflücken übers Waschen bis zum Verpacken: Alles Handarbeit<br />

Gurkerl vom Flieger<br />

Gurkenernte in Niederbayern<br />

Wer zur Brotzeit ein Glas Essiggurken<br />

oder Gurkensticks öffnet, ahnt<br />

selten, dass die saure Köstlichkeit<br />

der Flieger bringt – nein, kein Jet<br />

aus Übersee, sondern der Gurkenflieger<br />

aus dem niederbayerischen<br />

Vilstal. Auf dieser Spezialkonstruktion<br />

liegen die Pflücker bäuchlings<br />

nebeneinander und schweben<br />

gleichsam über die weiten Gurkenfelder.<br />

Wer Herbert Mühlbauer auf<br />

seinem Hof in Badersdorf besucht,<br />

ist hautnah dabei. Gurken sind<br />

komplett Handarbeit. Vom Pflücken<br />

übers Waschen bis zum Verpacken,<br />

keine Technik könnte so schonend<br />

sein wie geübte Hände. Was aber<br />

nicht bedeutet, dass von Juli bis<br />

September nicht Vollgas gegeben<br />

wird: Die schnellsten Hände befüllen<br />

drei Gläser in einer Minute.<br />

Am Ende der Saison haben die 200<br />

Mitarbeiter von Herbert Mühlbauer<br />

dann zirka 4,5 Tonnen Gurken<br />

per Hand verarbeitet – das reicht<br />

für acht Millionen Gläser. Da bleibt<br />

für jeden Besucher ein Glas als Geschenk<br />

übrig.<br />

Kontakt: Herbert Mühlbauer, Badersdorf<br />

10, 94428 Eichendorf, Tel. 09952/2758<br />

Was wäre ein Brotzeitteller ohne Essiggurke?<br />

In sieben Etappen von Passau oder Regensburg aus quer durch das Bayerische Thermenland<br />

Badehose, Bier und Barock<br />

„Beim Radfahren lernt man ein Land<br />

am besten kennen“, sagt ein Sprichwort.<br />

Beinahe scheint es, als sei die<br />

neue Niederbayerntour dafür zum<br />

Beweis angetreten. In sieben Etappen<br />

führt sie von Passau oder Regensburg<br />

quer durch das Bayerische Thermenland,<br />

verbindet malerische Flussauen<br />

mit sprudelndem Thermalwasser und<br />

‚Bier und Kulinarik‘ mit üppigem Barock.<br />

Donau, Inn, Isar, das Hopfenland Hallertau<br />

und prächtige Bauten wie der<br />

Dom St. Stephan in Passau, die Burg<br />

Trausnitz hoch über der Martinskirche<br />

in Landshut, die Klöster Schweiklberg<br />

oder Weltenburg und unzählige<br />

Kleinode des Barock säumen die 244<br />

Kilometern lange Radroute.<br />

Entlang der Strecke lassen sich mühelos<br />

Badehose, Bier, Barockkunst und<br />

Brotzeitgenuss zusammenbringen. In<br />

Klosterwirtschaften und Biergärten<br />

am Wegesrand stammt das frisch gezapfte<br />

Bier oft aus eigenen Brauereien.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist die zweite<br />

Etappe. Von Vilshofen führt sie durch<br />

das beschauliche Tal der Vils zum<br />

Kloster Aldersbach. Eine wunderbare<br />

Verbindung des weltlichen und des<br />

geistlichen Barocks.<br />

www.bayerisches-thermenland.de


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 6<br />

Kunst, Kultur und Tradition im Land des Bieres<br />

Ein Radl-Wochenende zwischen Ingolstadt, Altmühltal & Donaudurchbruch<br />

Auszeit auf der Herzstück-Tour<br />

Willkommene Einkehr: Kloster Weltenburg mit Asamkirche, Biergarten und der ältesten Klosterbrauerei der Welt<br />

© flymovies.de<br />

Radeln im Altmühltal<br />

© Dietmar Denger<br />

Einfach mal ein paar Tage raus<br />

und spontan in den Urlaub, ohne<br />

langen Stau auf der Autobahn?<br />

Dann ist die neue Herzstück-<br />

Tour perfekt für eine spontane<br />

Auszeit über’s Wochenende: mit<br />

dem Zug nach Ingolstadt und rauf<br />

auf’s Rad! Auf 120 Kilometern<br />

geht es mit einer gemütlichen<br />

Drei-Tages-Tour von Ingolstadt<br />

ins Altmühltal, vorbei am Donaudurchbruch<br />

und entlang der Donau<br />

wieder zurück. Unterwegs<br />

sorgt ein Mix aus Kunst, Kultur<br />

und Kulinarik für ein abwechslungsreiches<br />

Raderlebnis im Ursprungsland<br />

des Bieres.<br />

Auf einer ehemaligen Bahntrasse<br />

geht es durch das Schambachtal,<br />

das mit seiner unberührten Natur<br />

verzaubert. Die Drei-Burgen-Stadt<br />

Riedenburg eignet sich ideal als erstes<br />

Etappenziel und lädt ein, sich mit<br />

Schmankerln wie dem Altmühltaler<br />

Lamm oder der hiesigen Braukunst<br />

zu stärken.<br />

Der zweite Tag führt durch das<br />

Altmühltal vorbei an Burg Prunn,<br />

dem malerischen Essing und der<br />

Burgruine Randeck – entweder mit<br />

dem Rad oder sogar mit dem Schiff<br />

auf dem Kanal. Gemütlich schippert<br />

man hier von Riedenburg bis Essing<br />

oder gleich bis Kelheim. Bei einem<br />

Weltenburger „Barock Dunkel“<br />

genießt man die mediterran anmutende<br />

Landschaft. Die Fahrradmitnahme<br />

ist im Altmühltal sogar kostenlos!<br />

Die prächtige Befreiungshalle, die<br />

hoch über Kelheim thront, ist schon<br />

von Weitem sichtbar und lädt zu<br />

einem Besuch ein. Die alte Wittelsbacherstadt<br />

selbst lässt sich am<br />

besten im Rahmen einer Führung<br />

erkunden – zum Beispiel mit der<br />

bierig-kulinarischen Schmankerlfüh-<br />

Weltberühmter Donaudurchbruch I Kloster Weltenburg – älteste Klosterbrauerei<br />

der Welt I Romantisches Altmühltal I Burgen & Schlösser<br />

Eine der faszinierendsten<br />

Flusslandschaften Europas<br />

Infos: www.schifffahrt-kelheim.de I Tel. 09441-5858<br />

Personenschifffahrt im Donau- und Altmühltal I 93305 Kelheim<br />

rung. Die letzte Etappe führt von<br />

Kelheim durch das Naturschutzgebiet<br />

„Weltenburger Enge“ mit dem<br />

spektakulären Donaudurchbruch<br />

und dem malerisch gelegenen Kloster<br />

Weltenburg. Für dieses Teilstück<br />

steigt man am besten auch auf<br />

die Ausflugsschiffe um: Der Blick auf<br />

den Donaudurchbruch von Bord<br />

aus ist einmalig.<br />

Der letzte Tag führt anschließend<br />

nach Abensberg mit Kuchlbauer’s<br />

Bierwelt, wo sich Bier und Kunst<br />

auf außergewöhnliche Weise im<br />

Kuchlbauer Turm vereinigen. Ein<br />

besonderes Highlight in der Stadt,<br />

Kelheimer<br />

Schmankerlführung<br />

Ein bieriges Angebot<br />

Begeben Sie sich in Kelheim auf die Spuren<br />

des Bayerischen Reinheitsgebots und erfahren<br />

Sie Spannendes aus der lokalen Braugeschichte,<br />

über Bierzutaten, -panscher und Braugeheimnisse.<br />

Im Anschluss wartet eine gemütliche<br />

Einkehr mit Bierverkostung. n<br />

Anmeldung / Treffpunkt:<br />

Tourist-Info Stadt Kelheim<br />

Ludwigsplatz 1 · 93309 Kelheim<br />

Tel. 09441 701-234 · tourismus@kelheim.de<br />

Für Gruppen auf Anfrage jederzeit buchbar.<br />

Führungstermine für Einzelgäste:<br />

• Samstag, 02.05.<strong>2020</strong><br />

• Samstag, 06.06.<strong>2020</strong><br />

• Samstag, 25.07.<strong>2020</strong><br />

• Samstag, 19.09.<strong>2020</strong><br />

jeweils um<br />

17.30 Uhr<br />

www.kelheim.de<br />

die auch das „Tor zur Hallertau“ genannt<br />

wird, ist der Gillamoos. Jedes<br />

erste Wochenende im September<br />

versetzt einer der ältesten Jahrmärkte<br />

Bayerns die Region in den<br />

Ausnahmezustand. Das letzte Teilstück<br />

der Herzstück-Tour verläuft<br />

Kuchlbauer Turm – ein Hundertwasser Architekturprojekt, geplant und bearbeitet von Architekt<br />

Peter Pelikan<br />

©Gruener Janura AG, Glarus, Schweiz ©Foto: Anton Mirwald<br />

Beim Weissbierbrauer Kuchlbauer<br />

Bier & Kunst erleben<br />

Bei der Brauerei Kuchlbauer in<br />

Abensberg präsentiert sich die Welt<br />

des Bieres auf außergewöhnliche<br />

Art und Weise. Denn der Weissbierbrauer<br />

beheimatet ein besonderes<br />

Bauwerk: Den 35 m hohen<br />

Kuchlbauer Turm – ein Architekturprojekt<br />

des österreichischen Künstlers<br />

Friedensreich Hundertwasser.<br />

Prosit mit einem Kuchlbauer-Weissbier<br />

durch den Kurort Bad Gögging, wo<br />

die Limes-Therme zu einer kurzen<br />

Pause einlädt, bevor es steigungsarm<br />

entlang der Donau zurück nach Ingolstadt<br />

geht.<br />

www.rauszeit.bayern<br />

www.tourismus-landkreis-kelheim.de<br />

Wie Bier und Kunst hier zueinander<br />

finden, erfährt man bei einer Führung<br />

durch die Brauerei, bis hinauf<br />

in die goldene Turmkuppel. Ein Brauerei-Erlebnis<br />

für die ganze Familie!<br />

Ein weiteres Highlight am Brauereigelände:<br />

Das KunstHausAbensberg.<br />

www.kuchlbauer.de<br />

09443 9101-50<br />

besucherinfo@kuchlbauer.de<br />

Foto: Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 7<br />

Leben in Ostbayern: Schöne Feste, hübsche Mädchen und das beste Bier<br />

Erlebnisholzkugel am Steinberger See<br />

Eine Kugel, die es in sich hat<br />

Ostbayerischer Volksfestkalender <strong>2020</strong><br />

40 Meter hoch und eine Menge Spaß: Erlebnisholzkugel am Steinberger See<br />

Der Blick hinunter ist nichts für<br />

Schwindelanfällige. 40 Meter ist die<br />

neue Erlebnisholzkugel am Steinberger<br />

See hoch. Sie ist die größte ihrer<br />

Art auf der ganzen Welt.<br />

Von oben schweift der Blick über<br />

das einstige Kohletagebau-Revier in<br />

der Oberpfalz und die weite Seenfläche,<br />

die er hinterlassen hat. Seit<br />

dem Ende des Braunkohleabbaus in<br />

Hängebrücke, Riesenrutsche und Aussichtsplattfrom<br />

Lassen Sie sich in unseren gemütlichen<br />

Wirtshäusern von unserer regionalen<br />

Küche mit absolut frischen<br />

Produkten aus der Region verwöhnen.<br />

Auf den Speisekarten finden Sie<br />

immer wieder der Jahreszeit entsprechende,<br />

wechselnde kulinarische<br />

Überraschungen. Deftige Gerichte,<br />

liebevolle Kleinigkeiten zu selbstgebrautem<br />

Bier sowie die klassische<br />

Hausmannskost stehen auf der Speisekarte.<br />

den 1980er Jahren entstand aus dem<br />

damaligen Industrierevier ein Freizeit-Eldorado<br />

mit Yacht-Club, Segelschule,<br />

Wasserskilift und Bootsverleih.<br />

Ein Freizeitpark für Familien<br />

und Kinder sind ebenso dabei wie<br />

ein Surfclub und eine Adventure-<br />

Golf-Anlage. Und eben die rund 40<br />

Meter hohe „Erlebnisholzkugel“ mit<br />

Aussichtsplattformen, Parcours und<br />

Riesenrutsche.<br />

Mit insgesamt 25 Erlebnisstationen<br />

wird schon der Weg nach oben zum<br />

echten Abenteuer!<br />

Der Panoramablick über das Oberpfälzer<br />

Seenland ist nicht das einzige<br />

Highlight der Kugel. Auf dem<br />

Weg zur Aussichtsplattform warten<br />

25 tolle Erlebnisstationen darauf<br />

erobert zu werden. Unterschiedlichste<br />

Hindernisse in verschiedenen<br />

Schwierigkeitsstufen fordern Beweglichkeit,<br />

Koordination und Geschicklichkeit.<br />

Auch der Weg zurück zu Mutter<br />

Erde ist auf Abenteuer programmiert.<br />

Zwölf Stockwerke saust der<br />

Gast die spiralförmige Riesenrutsche<br />

blitzschnell nach unten. Wem‘s zu<br />

heftig ist, der kann natürlich auch zu<br />

Fuß wieder nach unten gehen. Aber<br />

er weiß nicht, was er verpasst.<br />

Unten in der Kugelwirtschaft gibt‘s<br />

dann Schmankerln aus der Region<br />

und einen Abenteuerspielplatz für<br />

den Nachwuchs.<br />

Von Januar bis März: ist von 9:30 bis 16:30 Uhr<br />

geöffnet, ab April bis 18 Uhr und von Mai bis September<br />

bis 20 Uhr<br />

www.oberpfaelzerwald.de<br />

www.dieholzkugel.de<br />

Bayerisch - traditionell: Wirtshäuser und Brauereien<br />

Bierkultur zwischen Rott und Inn<br />

Urig, der Mittelpunkt des Dorfes<br />

und typisch bayerisch.<br />

Eine herzhafte Brotzeit in einem traditionellen Wirtshaus<br />

Spüren Sie beispielsweise<br />

im Sommer unter den Kastanienbäumen<br />

die Rottaler<br />

Leichtigkeit bei einem frisch<br />

gezapften Bier. An kühleren<br />

Abenden können Sie in den<br />

gemütlichen Stuben am Kamin<br />

sitzen und sich von den<br />

Wirtshäuser<br />

im Landkreis köstlichen Kreationen unserer<br />

Gastgeber begeistern<br />

Rottal-Inn<br />

lassen. Freuen Sie sich auf<br />

aufmerksames und freundliches<br />

Serviceperso-<br />

Kulinarisch sind Sie im Landkreis Rottal-Inn Diese führen die Wirtshäuser meist seit<br />

bestens versorgt. Lassen Sie sich hier zum Generationen und sind mit Leib und Seele<br />

Schlemmen und Genießen verführen. Eine Gastgeber. Aufgetischt wird zumeist in<br />

Vielzahl von Wirtshäusern servieren Ihnen traditionsreichen Wirtsstuben und die Wirte<br />

nal, auf ideenreiche<br />

eine schmackhafte regionale Küche. begegnen dem Gast mit einer natürlichen<br />

und ungekünstelten rott- inntaler Gastfreundschaft.<br />

Tauchen sie ein in eine Welt<br />

Kreationen und ein<br />

Die Gasthäuser überzeugen mit ihrer<br />

Geschichte, den regionstypischen Gerichten voller Tradition, Atmosphäre und guter<br />

und den Menschen, die dahinterstehen. Essen, Küche. dass mit viel<br />

Liebe zubereitet und<br />

der Tradition verpflichtet<br />

ist.<br />

Landratsamt Rottal-Inn<br />

Kreisentwicklung / Tourismus<br />

Ringstraße 4 - 7, 84347 Pfarrkirchen<br />

Telefon 08561 20-268<br />

ferienregion@rottal-inn.de<br />

www.rottal-inn.de<br />

Die Broschüre ist kostenfrei<br />

erhältlich im Tourismusbüro<br />

des Landkreises<br />

Rottal-Inn.<br />

Tel. 08561 20-268<br />

ferienregion@rottal-inn.de<br />

Wirtshäuser<br />

und Brauereien<br />

www.rottal-inn.de<br />

ww.rottal-inn.de<br />

Die Feste feiern<br />

wie sie fallen<br />

Die Niederbayern und die<br />

Oberpfälzer verstehen zu<br />

feiern, das ist kein großes<br />

Geheimnis. Kein Dorf ohne<br />

Feuerwehrfest, kein Ort<br />

ohne Kirchweih, keine Stadt<br />

ohne Märkte, Tänze und<br />

Volksfeste. Vieles davon<br />

ist tief verwurzelt in der<br />

Tradition, manches ist jüngeren<br />

Datums, aber alles<br />

ist typisch, herzlich und so<br />

unverfälscht wie die Menschen,<br />

die hier leben.<br />

Das Größte, das Bekannteste,<br />

das Älteste – geht’s<br />

ums Volksfest, ist der Superlativ<br />

gerade gut genug.<br />

Jedes Volksfest hat seine<br />

eigene Geschichte: Das<br />

Karpfhamer Fest im Rottal<br />

nimmt für sich in Anspruch,<br />

das „Älteste Volksfest“ Bayerns<br />

zu sein. Im Jahr 1162<br />

gründen seine Wurzeln. Auf<br />

dem Karpfhamer Fest wurden<br />

früher Dienstboten für<br />

ihre 25- oder 40-jährige Zugehörigkeit<br />

zu einem Haushalt<br />

ausgezeichnet.<br />

Auf keinem anderen<br />

Volksfest der Welt ist die<br />

„Hohe Politik“ so präsent<br />

wie auf dem Abensberger<br />

Gillamoos.<br />

Das mit Abstand größte<br />

Volksfest Ostbayerns aber<br />

ist das Straubinger Gäubodenfest,<br />

das der Münchner<br />

Oktoberfest Wiesn in<br />

keiner Hinsicht nachsteht,<br />

aber viel authentischer ist.<br />

Übrigens: Bereits im Jahr<br />

1812 hatte König Maximilian<br />

I. Joseph per Dekret ein<br />

landwirtschaftliches Fest im<br />

Unterdonaukreis angeordnet.<br />

Nach wie vor folgen die<br />

Straubinger und mit ihnen<br />

Tausende aus ganz Bayern<br />

und Gäste aus der ganzen<br />

Welt dem Wunsch des Königs.<br />

HMe<br />

MÄRZ <strong>2020</strong><br />

Deggendorf Fastenmarkt 29.03.<br />

APRIL - Mai <strong>2020</strong><br />

Pfarrkirchen Rottaler Volksfest 31.03. - 05.04.<br />

Eggenfelden Gerner Dult 17.04 - 27.04.<br />

Landshut Frühjahrsdult 24.04 - 04.05.<br />

Weiden Frühlingsfest 30.04. - 10.05.<br />

Deggendorf Frühlingsfest 30.04. - 11.05.<br />

Passau Maidult 30.04. - 10.05.<br />

Zwiesel bayerisch-böhmische 30.04.<br />

Musik und Schmankerlnacht<br />

Sulzbach-Rosenberg<br />

Frühlingsvolksfest 09.05. - 17.05.<br />

Aldersbach Frühlingsfest 08.05. - 11.05.<br />

Deggendorf Maimarkt 12.05.<br />

Regensburg Maidult 15.05. - 01.06.<br />

Cham Frühlingsfest 20.05. - 25.05.<br />

Neumarkt Frühlingsfest 20.05. - 24.05.<br />

Zwiesel bayerisch-böhmisches<br />

Bierfestival 21.05.<br />

Regen Volksmusikspektakel 28.05. - 01.06.<br />

Amberg Pfingstdult 29.05. - 07.06.<br />

Moos Mooser Pfingstfest 29.05. - 02.06.<br />

Bad Kötzting Pfingstvolksfest 30.05. - 08.06.<br />

Bad Kötzting Kötztinger Pfingstritt 01.06.<br />

JUNI <strong>2020</strong><br />

Neumarkt Altstadtfest 19.06. - 21.06.<br />

Plattling Volksfest 10.06. - 14.06.<br />

Roding Rodinger Volkfest 26.06. - 06.07.<br />

Landau/Isar Volksfest 26.06. - 01.07.<br />

Amberg Mariahilfbergfest 27.06. - 05.07.<br />

Neumarkt Oldtimertreffen 28.06.<br />

JULI <strong>2020</strong><br />

Grafenau Traditionelles Volksfest 03.07. -08.07.<br />

Zwiesel Grenzlandfest 11.07. - 19.07<br />

Sulzb.Rosenberg Annabergfest 18.07. - 26.07.<br />

Plattling Nibelungen Festspiele 24.07. - 26.07.<br />

Tännesberg St.-Jodok-Ritt 26.07.<br />

Cham Volksfest 24.07. - 03.08.<br />

Bad Griesbach Lampionfest 23.07. - 26.07.<br />

Regen Pichelsteinerfest 24.07. - 29.07.<br />

AUGUST <strong>2020</strong><br />

Roding Sommernachtsbürgerfest 01.08.<br />

Furth i.Wald Further Drachenstich 31.07. - 16.08.<br />

Historischer Festzug 09.08.<br />

Cave-Gladium 14.08. - 16.08.<br />

Grafenau Historisches Salzsäumerfest 01.08.<br />

Neumarkt Juravolksfest 07.08. - 17.08.<br />

Straubing Gäubodenfest 07.08. - 17.08.<br />

Straubing Ostbayernschau 08.08. - 16.08.<br />

Aldersbach DiGa Gertenzauber 21.08. - 23.08.<br />

Landshut Bartlmädult 21.08. - 30.08.<br />

Regensburg Herbstdult 28.08. - 13.09.<br />

Parsberg Volksfest 20.08. - 24.08.<br />

Abensberg Gillamoos 03.09. - 07.09.<br />

Karpfham Karpfhammer Fest 27.08. - 01.09.<br />

Karpfham Rottalschau 28.08. - 01.09.<br />

SEPTEMBER <strong>2020</strong><br />

Neumarkt Weinfest 04.05. - 05.09.<br />

Passau Herbstdult 04.09. - 13.09.<br />

Deggendorf Septembermarkt 13.09.<br />

Weiden Volksfest 17.09. - 19.09.<br />

Amberg Michaeli-Dult 25.09. - 04.10.<br />

OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Deggendorf Herbstmarkt 25.10.<br />

DEZEMBER <strong>2020</strong><br />

Deggendorf Nikolausmarkt 04.12.


Brauen, Brotzeit und Biererlebnis im Oberpfälzer Wald<br />

Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 8<br />

Zoigltradition, Familienbrauereien und Felsenkeller<br />

Da braut sich was zusammen<br />

Bayerns (nicht mehr ganz so) heimliches<br />

Biermekka liegt definitiv im<br />

Oberpfälzer Wald: sei es das kultige<br />

Zoigl-Bier oder die große Anzahl<br />

traditionsreicher Familienbrauereien,<br />

der urbayerische Gerstensaft und seine<br />

Herstellung sind hier einfach allgegenwärtig.<br />

Kein Wunder, dass es auch<br />

zahlreiche Möglichkeiten gibt, hinter<br />

die Kulissen des Brauvorgangs zu blicken<br />

oder auf Forschungstour in die<br />

bierige Vergangenheit aufzubrechen:<br />

im Oberpfälzer Wald ist das Bier einfach<br />

ein Gesamterlebnis.<br />

Fast schon Pflichtprogramm für jeden<br />

Besucher ist dabei der Zoigl. Das<br />

untergärige Bier wird im Original<br />

ausschließlich im Oberpfälzer Wald<br />

gebraut – und zwar in den Kommunbrauhäusern<br />

der fünf Zoigl-Orte<br />

Eine zünftige Brotzeit – gibt es etwas Schöneres?!<br />

Eslarn, Falkenberg, Mitterteich, Neuhaus<br />

und Windischeschenbach. Allein<br />

schon der Besuch in einer Zoiglstube<br />

ist dabei ein Erlebnis für sich: in diesen<br />

„Wirtshäusern auf Zeit“ schenken<br />

die Zoiglwirte reihum ihr selbst<br />

gebrautes Bier aus. Wo gerade Zoigl<br />

ist, steht im Zoiglkalender – oder<br />

Sie halten in den Zoiglorten die Augen<br />

offen, wo der der Zoiglstern am<br />

Hausgiebel hängt. Da heißt es dann<br />

einfach dazusetzen und ins Gespräch<br />

kommen – ungemütliche Angewohnheiten<br />

wie Reservierungen oder das<br />

Siezen des Sitznachbars gibt es am<br />

Zoigl nicht. Kleiner Tipp: wenn Sie als<br />

Zoigl-Profi gelten wollen, unbedingt<br />

„der Zoigl“ sagen – mit „das“ outen<br />

Sie sich sofort als Neuling…a<br />

Wenn Sie nun das Zoigl-Fieber gepackt<br />

hat, lohnt sich eine Führung in<br />

www.oberpfaelzerwald.de<br />

einem der Kommunbrauhäuser – für<br />

Gruppen sind diese jederzeit buchbar,<br />

Einzelbesucher kommen beispielsweise<br />

beim Kommunbrautag in Mitterteich<br />

(4. Sonntag im September)<br />

in den Genuss, einen Blick hinter die<br />

Brauhaustore zu werfen. Mit dem<br />

Biererlebnis Kommunbrauhaus hat<br />

der Markt Eslarn dem Zoigl gleich ein<br />

ganzes Museum gewidmet – inklusive<br />

Nachbau einer Zoiglstube, in der sogar<br />

geheiratet werden kann!<br />

Wer nun aber glaubt, mit dem Zoigl<br />

wäre das Thema Bier im Oberpfälzer<br />

Wald dann auch abgehakt, der<br />

irrt sich gewaltig. Wie traditionsreich<br />

und tief verwurzelt die Braukunst<br />

hier ist, zeigt auf ganz besondere<br />

Weise die Führung „Bier - das fünfte<br />

Element: von Bierpanschern, Bierkiesern<br />

und Raufbolden“ in Schwandorf.<br />

In der Altstadt erzählen teils<br />

unterhaltsame, teils tiefgründige<br />

Schauspieleinlagen von den Schwandorfer<br />

Kommun-Brauern, vom Bier<br />

als Grundnahrungsmittel und der<br />

örtlichen Wirtshauskultur. Dazu gehört<br />

selbstverständlich ein Abstecher<br />

in die historischen Felsenkeller,<br />

die bereits vor mehr als 500 Jahren<br />

angelegt wurden. Nicht fehlen darf<br />

zum Abschluss natürlich eine Bierverkostung!<br />

Die Führung „Das fünfte<br />

Element“ sowie weitere Felsenkeller-<br />

Führungen finden zu festen Terminen<br />

(Anmeldung unbedingt erforderlich)<br />

sowie für Gruppen auf Anfrage statt.<br />

Geselligkeit und gutes Bier gehören einfach zusammen<br />

Ob ober- oder untergärig, hell oder<br />

dunkel, Voll- oder Starkbier – die 16<br />

Familien- und Privatbrauereien im<br />

Oberpfälzer Wald sorgen dafür, dass<br />

jeder für seinen Geschmack das richtige<br />

Bier findet. Viele von ihnen geben<br />

bei Führungen die Gelegenheit, dem<br />

Braumeister über die Schulter zu<br />

schauen. So bietet etwa die Schlossbrauerei<br />

Friedenfelser deutsch- und<br />

englischsprachige Brauereitouren für<br />

Gruppen an, inklusive einer Besichtigung<br />

der Bierkeller.<br />

In der Schlossbrauerei Fuchsberg wird<br />

auch Craft Beer sowie die „Kugelhalbe“<br />

gebraut – das exklusive Bier der<br />

größten Erlebnisholzkugel der Welt in<br />

Steinberg am See. Wer den Biergenuss<br />

auf ein paar Tage mehr ausdehnen will,<br />

findet in Brauereigasthöfen gleich die<br />

passende Unterkunft. Traditionelle<br />

Biere, Craft Beer sowie eine Saftkel-<br />

terei erwarten Tages- und Übernachtungsgäste<br />

im Brauereigasthof Jakob<br />

in Nittenau. In Bodenwöhr lockt der<br />

Brauereigasthof Jacob mit dem wahrscheinlich<br />

besten Weißbier der Welt.<br />

Die Liste der Bier-Tipps im Oberpfälzer<br />

Wald könnte man fast ins Unendliche<br />

fortführen: das sympathische<br />

Brauhaus Floss bringt Abwechslung<br />

ins Glas mit seinem Bier des Monats,<br />

beim Bräuwirt in Weiden i.d.OPf. können<br />

Sie ein Bierdiplom ablegen – und<br />

wenn Sie sich einfach mal bloß ein<br />

bisschen informieren wollen, erwartet<br />

Sie der „Bierhimmel“ in Neustadt a.d.<br />

Waldnaab mit einer feinen Auswahl<br />

hochwertiger regionaler Biere zum<br />

Kosten und Kaufen.<br />

Zusammenstellung dieser und aller weiteren<br />

Bier-Infos und -erlebnisse unter:<br />

www.oberpfaelzerwald.de/zoigl-und-bier<br />

Biererlebnisse<br />

im<br />

Oberpfälzer Wald<br />

Vom Zoigl bis zu den Felsenkellern...<br />

www.oberpfaelzerwald.de/zoigl-und-bier<br />

info@oberpfaelzerwald.de · Telefon 0 96 31 / 88 223


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 9<br />

Barock in Ostbayern Kultur und Kunst<br />

Von Passau bis Waldsassen<br />

Barockes Leben in Kirchen,<br />

Klöstern und Biergärten<br />

Abteikirche in Niederalteich.<br />

In der Gegend des Niederbayerischen<br />

Bäderdreiecks tragen z.B.<br />

das ehemalige Benediktinerkloster<br />

Asbach in Rotthalmünster, das ehemalige<br />

Prämonstratenserkloster St.<br />

Salvator in Bad Griesbach, die Wallfahrtskirche<br />

Mariä Heimsuchung in<br />

Bad Birnbach, die Wallfahrtskirche<br />

zur Schmerzhaften Muttergottes in<br />

Pfarrkirchen-Gartlberg die Handschrift<br />

der norditalienischen Meister.<br />

Und immer wieder tauchen die<br />

gleichen Namen der Baumeister,<br />

Stuckatoren und Maler Domenico<br />

Cristoforo Zuccalli, Giovanni Battista<br />

Carlone, Paolo d’Allio,...<br />

Donau aufwärts zieht sich ein breites<br />

Band von prächtigen Zeugnissen<br />

der italienischen Barockkünstler,<br />

begleitet von ursprünglicher Flusslandschaft,<br />

Klöstern und Dörfern<br />

mit gemütlichen Biergärten: Die<br />

Abteikirche in Niederalteich, Kloster<br />

Metten, die Karmelitenkirche<br />

in Straubing. Der Ovalsaal der heutigen<br />

Musikakademie auf Schloß Alteglofsheim<br />

ist prächtiger Rahmen<br />

für klassische Konzerte, ihn statteten<br />

die Brüder Asam aus, der Kaisersaal<br />

mit der Darstellung der vier Erdteile<br />

aber trägt die Handschrift von Enrico<br />

Zuccalli und Giovanni Batista Carlone.<br />

Im dunklen Flusswasser der Naab<br />

ziehen weiße Schwäne ihre Kreise,<br />

werfen Wellen über das Spiegelbild<br />

der ehemaligen Zisterzienserkirche<br />

von Pielenhofen. Schlichte Architektur<br />

und herrlicher Stuck stehen<br />

hier keineswegs im Widerspruch.<br />

Viele andere barocke Kunstwerke<br />

zeugen von italienischen Meistern in<br />

der Oberpfalz: Etwa die Pfarrkirche<br />

Maria Himmelfahrt vor deren Portal<br />

AUSFLUGTIPPS:<br />

PASSAUER LAND<br />

BAYERISCHE BIERWELT<br />

• Erlebnis Bierkeller Vilshofen a.d. Donau<br />

• Aldersbach: Schaubrauerei & Biermuseum<br />

• Bierradlweg zw. Vilshofen & Aldersbach<br />

• Karpfhamer Fest – eines der<br />

größten Volksfeste Bayerns!<br />

• Kultur- und Brauereiführungen<br />

jährlich der berühmte Berchinger<br />

Rossmarkt stattfindet. Die Maria<br />

Hilf Wallfahrtskirchen in Amberg<br />

und Freystadt zählen ebenso dazu.<br />

An beiden haben, womöglich sogar<br />

gleichzeitig, auch die Gebrüder Asam<br />

mitgewirkt. Und die von Wolfgang<br />

Dientzenhofer errichtete Kirche des<br />

Klosters Speinshart verdankt ihren<br />

Ruf als einer der herausragenden<br />

Bauten des süddeutschen Barocks<br />

nicht zuletzt der prachtvollen Ausstattung<br />

von den Brüdern Bartolomeo<br />

und Carlo Domenico Lucchese<br />

(Ende des 17. Jahrhunderts).<br />

Auch in der von Georg Dientzenhofer<br />

erbauten Stiftsbasilika in<br />

Waldsassen und in der mindestens<br />

genauso berühmten Stiftsbibliothek<br />

Klosterbibliothek in Waldsassen<br />

waren italienische Künstler am Werk.<br />

Fresken, Altäre, die Stuckierung der<br />

Bibliothek und des Kloster-Kreuzganges,<br />

vieles davon stammt von Barockkünstlern<br />

aus Norditalien: Pietro<br />

Francesco, Guiseppe und Jacopo<br />

Appiani, Francesco Cristoforo und<br />

Jacob Philipp Muttone. Die üppige<br />

Stuckdekoration stammt unter anderem<br />

von – und hier schließt sich<br />

der Kreis unserer kleinen Rundreise<br />

auf den Spuren italienischer Barockkünstler<br />

in Ostbayern – Giovanni<br />

Battista Carlone und Paolo d’Allio.<br />

Beiden sind wir schon im Passauer<br />

Dom St.Stephan mit Begeisterung<br />

begegnet.<br />

DIE ENTDECKUNG VON<br />

GENUSS UND KULTUR!<br />

Reisen Sie in die Welt des Bieres und der<br />

Kultur, genießen Sie die bayerische Lebensfreude<br />

und entdecken Sie die kulturellen<br />

Besonderheiten der Region.<br />

Führungen/Prospekte: T +49 851 / 397-600<br />

oder tourismus@landkreis-passau.de<br />

www.bierkultour.de · www.passauer-land.de<br />

Dom in Passau mit der größten Domorgel der Welt<br />

Zwischen Entbehrung und Verwüstung entstanden die opulentesten Bauwerke<br />

Italienische Meister prägten<br />

den ostbayerischen Barock<br />

Kaum eine Zeit war für die Menschen<br />

in Ostbayern so hart wie das<br />

17. und angehende 18. Jahrhundert,<br />

als die Barockkunst aus ihrer Wiege<br />

gehoben wurde. Der 30jährige Krieg<br />

hatte das Land schwer verwüstet.<br />

Marodierende Truppen beider Seiten<br />

plünderten und brandschatzten immer<br />

wieder in der Gegend.<br />

Dass ausgerechnet diese Zeit der<br />

Entbehrungen, der Verwüstungen, des<br />

Hungers und des Leids so herrliche<br />

Baudenkmäler hinterließ, zeigt die<br />

unstillbare Sehnsucht des bayerischen<br />

Volkes nach den schönen Dingen des<br />

Lebens.<br />

Geschichte<br />

Als 1628, noch während des<br />

Krieges, die Oberpfalz dem Bayerischen<br />

Kurfürsten Maximilian<br />

I. als Fürstentum zugesprochen<br />

wurde, musste das protestantische<br />

Volk zwangsweise zum<br />

katholischen Glauben konvertieren.<br />

Wenig später (Anfang des<br />

18. Jahrhunderts) versuchten<br />

sich die Ostbayern vergeblich<br />

gegen die Zwangsrekrutierung<br />

der österreichischen Besatzer<br />

im Spanischen Erbfolgekrieg<br />

zu wehren. Und nur ein paar<br />

Jahrzehnte darauf zogen Maria<br />

Theresias Panduren, allen voran<br />

Franz von Trenck, plündernd<br />

durchs Land.<br />

Die Bayern sind bekanntermaßen ein<br />

friedliebendes Volk, das gerne gut ißt,<br />

Bier trinkt und das Leben lieber genießt,<br />

als es sich in Streit und Zwist zu<br />

vermiesen. Dementsprechend ist es<br />

nur konsequent, dass sich die schönste<br />

und üppigste aller Künste ausgerechnet<br />

in einer Zeit entwickelte, als<br />

das Volk darbte.<br />

Barock in Ostbayern ist immer eine Reise wert!<br />

Zwischen den schlechten Zeiten gab<br />

es immer wieder Phasen der Hoffnung<br />

wie in der zweiten Hälfte des<br />

17. Jahrhunderts. Als Kurfürst Ferdinand<br />

Maria den Orden ihre Ostbayerischen<br />

Besitzungen zurückgab und<br />

Zisterzienser, Prämonstratenser und<br />

nicht zuletzt die Benediktiner in ihre<br />

Klöster zurückkehrten, ließen sich<br />

die standesbewussten Äbte prunkvolle<br />

Klosterschlösser bauen und<br />

umsorgten das Volk mit ihrer mindestens<br />

ebenso hoch entwickelten<br />

Braukunst. Die Gemeinden standen<br />

nicht nach, staffierten ihre Gotteshäuser<br />

nach dem Stil der Zeit aus<br />

Weil die heimischen Baumeister nach<br />

dem 30jährigen Krieg anfangs noch<br />

weit hinter ihrer Zeit her waren, kamen<br />

häufig italienische Architekten,<br />

Bildhauer, Stukkatoren und Maler<br />

zum Zug. Sie hinterließen ihre wichtigsten<br />

Spuren in den 70er- und 80er<br />

Jahren des 17.Jahrhunderts, bevor die<br />

Asams, die Dientzenhofers, die Modlers,...<br />

sie beerbten.<br />

Von Passau im Süden bis Waldsassen<br />

im Norden Ostbayerns zieht sich die<br />

Fotos: Hanno Meier<br />

Spur der italienischen Barockbaumeister.<br />

Drei Flüsse teilen die Stadt Passau,<br />

vier barocke Bauwerke prägen<br />

ihre Ansicht und fünf Brauereien<br />

(Löwenbrauerei, Hacklberg, Innstadtbrauerei,<br />

Peschelbräu und die<br />

Weißbierbrauerei Andorfer) sorgen<br />

für bayerische Gastlichkeit. Den<br />

Dom St. Stephan, der in Passaus<br />

barocker Silhouette den Ton angibt,<br />

gestalteten gleich sechs italienische<br />

Baumeister. Im größten hochbarocken<br />

Kirchenraum, Süddeutschlands<br />

erklingt die größte Kirchenorgel der<br />

Welt mit über 17.000 Orgelpfeifen.<br />

Das ehemalige Augustinerchorherrenstift<br />

St. Nikola und die Jesuitenkirche<br />

St. Michael tragen ebenso<br />

die Handschrift norditalienischer<br />

Künstler und Bauherren, wie die<br />

neue Residenz der Passauer Fürstbischöfe,<br />

dessen prachtvolles Treppenhaus<br />

aber mit Johann Baptist Modler<br />

bereits ein Einheimischer stuckierte.<br />

HMe<br />

www.ostbayern-tourismus.de


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 10<br />

Bayerische Braukunst<br />

Durchs bayerische Bierjahr<br />

Ihre einzigartige Schönheit bringt Besucher zum Schwärmen<br />

Bayerische Bier-Highlights entlang der Donau<br />

Bayerische Bierspezialitäten:<br />

TiPP<br />

klingt sie deutlich oder eher zart<br />

Die Donau –kaum ein anderer Fluss ist so außergewöhnlich: urige Gasträume, einen lauschigen<br />

an? Harmoniert sie mit dem Gesamteindruck<br />

des Bieres? Auf<br />

Mit einer Länge von 2.857 Kilometern berührt oder durchfließt<br />

der Strom zehn Länder – dieser Rekord ist weltweit natürlich eine gepflegte Schneider Bierprobe für frische Raumluft! jeden Fall sollte ein angenehmer<br />

Biergarten, regionale Schmankerl und Sorgen Sie vor und während der<br />

einmalig. Auch ist sie ein der einzige Fest größere für Fluss in Europa, alle der Sinne Weisse.<br />

Zigarettenkonsum beeinträchtigt Nachklang der Bittere auf der<br />

von Westen nach Osten fließt. Aber nicht nur aufgrund dieser<br />

Regensburg & Spitalbrauerei<br />

Geruchs- und Geschmackssinn. Zunge liegen.<br />

Besonderheiten – vor allem wegen ihrer einzigartigen Schönheit<br />

bringt die Donau Ein bereits Bierkenner seit Jahrhunderten braucht ihre Kristallweizen Besucher wurden die Hefe sivsten Aromen bildet die ober­<br />

verfälschen die Eindrücke der Ver-<br />

TiPP<br />

Auch Fremdgerüche wie Parfumduft<br />

Folgt man der Donau weiter, kommt<br />

man in die UNESCO Welterbestadt<br />

zum Schwärmen. manchmal länger, eine Bierspezialität<br />

zu beschreiben, rausgefiltert. Kennzeichen des Bukett eines Weißbieres um ein<br />

Bei der Verkostung muss das Bier<br />

und andere Trübungsstoffe hegärige<br />

Hefe. Deswegen ist das kostung.<br />

Regensburg. Die quirlige Studentenstadt<br />

beeindruckt<br />

als ein Durstiger, sie zu trinken.<br />

Ein spritziges, fruchtiges Trübung durch feinste sein Hefe­<br />

gut erhaltenes, eines hellen mittelalterliches<br />

Lagerbieres. Harmonien erforschen<br />

erreichen. Behalten Sie also das Bier<br />

Hefeweißbieres ist dagegen die Vielfaches<br />

vor<br />

üppiger<br />

allem durch<br />

als z. B. das<br />

alle Geschmackszonen der Zunge<br />

Weißbier, feinherbes Pils teilchen. Zentrum. Aber auch viele bemerkenswerte<br />

Kirchen, Märzen, zahlreiche Bockbier, Museen und Dunkles, Die vier bekannten Geschmacks­<br />

über die Zunge strömen – und ver-<br />

eine Weile im Mund, lassen Sie es<br />

oder feinwürziges Helles<br />

zügig zu genießen, ist immer<br />

richtig. Doch es lohnt sich<br />

TiPP denkmalgeschützte Schwarzbier Bauwerke und – sind Maßen einen<br />

Besuch wert. Export prägt eine aromatische<br />

– auch richtungen werden von verschiedenen<br />

Bereichen der Zunge<br />

gessen Sie über der Geschmacksprobe<br />

auch den Geruch des Bieres<br />

auch, die überragende Vielfalt<br />

der bayerischen Biere mit men, sind oft Rückstände rische im Glas Spitalkeller betont. der Bei Spitalbrauerei.<br />

den Weißbieren treten Zungenspitze, Salziges und Saures<br />

Fällt der Schaum zu früh Ein geschütztes zusam-<br />

Malzblume, Denkmal Pils ist der dagegen histo-<br />

hopfen­<br />

wahrgenommen: Süßes auf der nicht!<br />

Passau<br />

allen Sinnen zu verkosten. die Ursache. Biergläser Die und mächtigen -krüge fruchtaromatische Kellergewölbe aus Aromen dem mehr am Rand, Bitteres am Zungenende.<br />

& BierUnterwelten<br />

Malzsüße und Hopfenmenfluss<br />

müssen absolut sauber 18./19. und frei Jahrhundert von oder weniger haben sich stark nahezu hervor. Zum Vilshofen<br />

Neugierig dreier geworden? Flüsse Bei der – die ersten barocke<br />

Jedes Bier ist eine fein ausgewogene<br />

Komposition des Braumeis­<br />

dem Einschenken spült Rahmen man sie mit einer<br />

Fett- und Spülmittelresten unverändert sein. Vor erhalten Charakter und des können dunklen im Weizenbieres<br />

Die „kleine aroma Drei-Flüsse-Stadt“, sind der erste Eindruck wie für Altstadt, virtuellen der Bierverkostung Stephansdom mit auf seiner<br />

Führung<br />

gehört<br />

besichtigt<br />

jedoch<br />

werden.<br />

Der traditionelle Biergarten über eine 1.200-jährige<br />

eine dezente Vilshofen den auch Verkoster, genannt wenn wird, das blickt Bier auf auf berühmten www.bayerisches-bier.de Orgel, verwinkelte führt Gassen<br />

Sie ein und Biersommelier herzliche Gastfreundschaft<br />

Schritt für<br />

ters und somit ein Unikat unter kaltem, klarem Wasser aus. Die Malznote.<br />

die Geschmacksrezeptoren<br />

bewegte Geschichte<br />

zurück, deren Spuren an vielen machen den Besuch zu einem wahren<br />

der<br />

über 4.000 Markenspezialitäten, Gläser werden anschließend nicht<br />

Zungenspitze trifft. Dieser so genannte<br />

Antrunk vermittelt jedoch Bierverkostung. Zapfen Sie uns an!<br />

Schritt durch eine professionelle<br />

dem Keller liegt direkt an der Donau<br />

die im Bierland Bayern gebraut abgetrocknet.<br />

Das klassische, bayerische helle<br />

am Fuße der Steinernen Brücke. Von Orten sichtbar sind. Ein berühmter Vergnügen. Wer die Reise entlang der<br />

werden. Herkunft und Qualität<br />

Lager ist so komponiert, dass sich nur einen Ausschnitt aus der Fülle<br />

ihm aus hat man einen traumhaften Sohn dieser Stadt ist Josef Groll, der schönen Donau genussvoll ausklingen<br />

der vier Braustoffe Wasser, Malz,<br />

keiner der vier Braustoffe vordrängt.<br />

malerische Seine Silhouette Blume: feinwürzig. Erfinder der Biersorte „Pils“. Zum lassen<br />

der Geschmacksnuancen. Pflegen Sie schon Ihr eigenes<br />

Hopfen und Hefe, Jeder das Mischungsverhältnis<br />

und die Art der Verar­<br />

der Stadt Regensburg. Zu den hefeblumigen Bierspeziali­<br />

175-jährigen Die komplexe Pils-Jubiläum, Harmonie das im Jahr eines Wahl. Ihre schönsten Ob im Hacklberger Bier­ und Verkos­<br />

- dem größ-<br />

Schluck Genuss An der „Blume“ pur schnuppern Ausblick auf die Biertagebuch?<br />

will, hat in<br />

Hier<br />

Passau<br />

können<br />

die Qual<br />

Sie<br />

der<br />

beitung beeinflussen Aussehen, Weil Düfte bzw. Aromen<br />

In Ostbayern durchfließt die Donau einen<br />

ihrer reizvollsten Abschnitte. Hier Sehr zu empfehlen ist das „Barock Kurz<br />

kann man sie ganz entspannt genießen. Gäuboden flüchtig täten gehört das untergärige 2017 Keller­<br />

oder Zwickelbier.<br />

gefeiert Bieres werden entfaltet konnte, sich im wurden Haupttrunk<br />

die – wenn BierUnterwelten das die Zunge er-<br />

gelegenen bilder auf Erlebnisgaststätte Ihrem iPhone oder LÖWEN. PC<br />

ten tungserlebnisse Biergarten Passaus oder Biergarten­<br />

-, in der zentral<br />

Geruch und Geschmack eines sind, lässt der Kenner vor<br />

nach<br />

dem<br />

Regensburg beginnt der<br />

Das Aroma in Vilshofen<br />

Bieres. Und nicht nur das Brauen ersten Schluck die „Blume“ des von Rauchbier erinnert an geräucherten<br />

Schinken. eines historischen nen aktiviert. Gär- Nun und gilt Lagerkel-<br />

es, mit der erbund vielen hat Wirtshäuser in Zusammenarbeit der Stadt - mit<br />

öffnet. In umspült der beindruckenden und alle Geschmackszo­<br />

Kulisse BRAUHAUS. festhalten. Der PASSAU Bayerische oder Brau­<br />

in einem<br />

bieten sich dem Reisenden nicht nur Dunkel“, welches nach altüberliefertem<br />

Verfahren gebraut wird und be-<br />

Bayerns genannt. Das Herz dieser<br />

Gäuboden, auch die Kornkammer<br />

edler Biere ist eine Kunst, sondern<br />

auch ihre Verkostung. Geruchskomponenten haben<br />

lers erfahren scharfen Besucher Sinnen alles zu analysieren über den einem mit der frisch Enteractiv gezapften GmbH Bayerischen die<br />

Bieres auf sich wirken. Fast 500<br />

traumhaft schöne, abwechslungsreiche<br />

Landschaften, historische Stätten sondern<br />

auch kulturelle Vielfalt. Auch Lieb-<br />

In der 1367 gegründeten Karmeliten<br />

reits mehrfach ausgezeichnet wurde. fruchtbaren Ebene bildet Straubing.<br />

Wissenschaftler bislang im Aroma<br />

berühmten und zu Bayerischen vergleichen. Braumeister Je nach Art Bier passende kann man App die kreiert, Highlights die der in Tour<br />

Kelheim & Weisses von Bräuhaus Bieren entdeckt. Die inten­<br />

und die und seit Sorte, 700 Menge Jahren und dokumentierte<br />

Brauereigeschichte tung des Braugetreides Vilshofens. – Gerste lassen. kann. www.bayerisches-bier.de<br />

Verarbei­<br />

ganz iTunes besonders heruntergeladen schön Revue werden passieren<br />

haber Bayerischer Biere kommen Der erste in Augen­Blick Klosterbrauerei wird noch heute<br />

Etwas weiter … schlängelt sich die Donau<br />

durch schroffe Felswände, dem<br />

dieser Region voll auf ihre Kosten. Traditionelle<br />

Brauereien, urige Die Gasthöfe Kohlensäure prickelt, der<br />

Brauereitour besichtigt werden kann. Passau Roggen oder Dinkel – schmeckt<br />

Bier gebraut, was im Rahmen einer oder Weizen, gelegentlich auch<br />

Donaudurchbruch, bevor wenige<br />

und lauschige Biergärten warten Schaum hier wölbt sich über dem Bayerisches Auch Bier im fürstlichen ... Arcobräu in Deggendorf<br />

kann man hinter die Kulissen chen wir ramellartig Passau, die oder letzte rauchig. deutsche Abhän­<br />

Gut 20 das Kilometer Bier z. B. flussabwärts würzig, fruchtig, errei-<br />

ka­<br />

Kilometer weiter die Altmühl landschaftlich<br />

auf kulinarisch interessierte Glasrand: Besucher. frisch, kühl und appetitlich.<br />

Das Auge genießt<br />

reizvoll<br />

und beurteilt<br />

mit. & Ist det. der Hier Schaum liegt fein­<br />

die alte Begriff Herzogstadt „Bayerisches warum Bier“ als Bierbrauen „Geschützte nicht geografische nur Hand-<br />

Angabe“ Donau. aber Bekannt auch ist dem Passau Zeitpunkt nicht nur der<br />

in die<br />

...<br />

Donau<br />

ist einzig<br />

mün-<br />

in der Welt. blicken Deshalb und das hat Geheimnis die Europäische entdecken, Union den Stadt auf gig unserer von der Reise Sorte, entlang der Menge, der<br />

Beneditkinerkloster Weltenburg<br />

Klosterbrauerei Weltenburg porig, üppig und Kelheim, haltbar? deren Wie bewegte (g. Geschichte g. A.) eingetragen. werk, Nur sondern Brauer, Kunst die ihr ist. Bier in Bayern und für seine Hopfengabe besondere Lage fügt am der Zusam-<br />

Hopfen<br />

Im Kloster Weltenburg lassen lange die wir Krone bis bestehen zu den Kelten bleibt, zurück getreu geht. dem Mittelalterliche<br />

Reinheitsgebot herstellen, dürfen ihre Bierspeziali­<br />

seine Bittere und seine reichen<br />

der Biersorte Stadttore, ab. wunderschöne<br />

täten als „Bayerisches Bier“ vermarkten. Der typische Charak­<br />

unsere genussreiche Reise hängt beginnen. auch von<br />

Nach einer Überlieferung Der gründeten kompakte, Renaissancefassaden, sahnige Schaum sagenumrankte<br />

ter jeder Sorte – geprägt z. B. durch Stammwürze, Hopfenbittere,<br />

Farbtiefe Bau-<br />

und Malzauswahl – muss unverändert be­<br />

zwei iroschottische Mönche von bereits Starkbieren Kapellen überdauert und mehrere<br />

ein kräftige Klo-<br />

Züge, denkmäler der zarte warten Pils­<br />

darauf, wahrt entdeckt werden. zu Für den Verbraucher eine wertvolle Orientie­<br />

geschichtsträchtige<br />

im Jahre 617 an dieser Stelle<br />

Aromakomponenten in den Gesamteindruck<br />

ein. Auch die Hefe<br />

beeinflusst in Abhängigkeit von<br />

der Wahl des Hefestammes den<br />

ster. Sehenswertes Highlight schaum ist die hält weniger werden. lange stand.<br />

rungshilfe: Das Herkunftszeichen steht Biergeschmack. Mitunter rundet<br />

Klosterkirche, die von den Gebrüdern Welche Farbe hat Ein das weiteres Bier? Ist Denkmal es gilt es in Kelheim<br />

bernsteinfarben, zu besichtigen: Das Weisse traditionsreichen Genuss.<br />

prägt sie deutlich den Charakter Bayerischer Brauerbund e. V.<br />

für regionale Vielfalt und echten, sie ihn dezent ab, dann wiederum<br />

Asam prachtvoll ausgestattet hell, wurde. goldgelb,<br />

Doch Weltenburg ist nicht<br />

kupfern,<br />

nur dafür<br />

rötlich,<br />

Bräuhaus<br />

braun,<br />

ist<br />

dunkel<br />

die älteste Weißbierbrauerei<br />

Bayerns. Die ausgedehnten<br />

eines Bieres.<br />

Oskar-von-Miller-Ring 1<br />

oder tiefdunkel? Ebenso wie die<br />

Wenn Sie echte bayerische Bierspezialitäten<br />

genießen möchten, achten Beim Nachtrunk widmen sich die<br />

Tel. (089) 28 66 04 -0<br />

80333 München<br />

bekannt, das älteste Kloster Bayerns<br />

Farbe sind auch Transparenz oder<br />

zu sein – hier befindet sich auch die Bauten des 1607 errichteten kurfürstlichen<br />

Weissen Bräuhauses sind heute<br />

Trübung eines Bieres keine Qualitätsmerkmale,<br />

sondern Marken­<br />

Fähre „Geschützte bei geografische Angabe“! besonders der Hopfenbittere. brauerbund@bayerisches-bier.de<br />

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älteste Klosterbrauerei der Welt. Die<br />

hauseigenen Biere sind weltberühmt<br />

zeichen. Aus einem<br />

im Besitz<br />

glanzfeinen<br />

der Brauerei G. Schneider &<br />

Weltenburg<br />

Schlägt sie streng durch oder www.bayerisches-bier.de<br />

- im schönen Innenhof des Klosters Sohn GmbH. Hier findet der Besucher<br />

RZ <strong>Bierzeitung</strong> 2010.indd 1<br />

16.12.2009 11:14:57 Uhr


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 11<br />

Geschichten rund ums Bier<br />

Erlebnis für Generationen: Brotzeit im Hacklberg-Biergarten<br />

Die Brauerei in der Drei-Flüsse-Stadt<br />

„Hacklberg“ ist Kult<br />

In Hacklberg spürt man die Freude am Brauen<br />

In einem Ortsteil der Dreiflüssestadt<br />

Passau erblickt man am Hange<br />

des bewaldeten Hacklberges<br />

eine einschneidende Lichtung, deren<br />

Form einem mächtigen Fuchsbau<br />

gleich kommt. Umgeben von<br />

einem grünen Wall aus prächtigen<br />

Baumkronen, erstrahlen inmitten<br />

des Fuchsbaus die Mauern der<br />

Brauerei Hacklberg.<br />

Nachweislich seit 1618 zaubern die<br />

Braumeister in Hacklberg voller<br />

Stolz und nach eigenen Rezepturen<br />

die hauseigenen Bierspezialitäten.<br />

Zaubersprüche benötigt man in<br />

Hacklberg nicht, noch tanzen Brauer<br />

beschwörend um deren Sudkessel<br />

und dennoch versprüht die<br />

Brauerei eine beeindruckende Ma-<br />

gie aus epochalen Ereignissen und<br />

noch nicht erzählten Geschichten.<br />

Stuck und geschichtsträchtige Baukunst<br />

erlebt man im Hacklberger<br />

Fürstenbau, verziert mit Kunstwerken<br />

und Wandmalereien aus<br />

vergangenen Jahrhunderten.<br />

Im Hacklberger Bräustüberl zaubern<br />

die Köche, kredenzen die<br />

Kellner und bewirtet der Service<br />

im bierigsten Wirtshaus Passaus<br />

die besten Spezialitäten aus der Region<br />

und der Brauerei Hacklberg.<br />

Dabei vereint das Bräustüberl<br />

bayerisches Lebensgefühl mit<br />

gemütlich-modernem Ambiente.<br />

Gediegen schmaust man unter den<br />

eleganten Gewölben der fein dekorierten<br />

‚Fürstenstube‘, gesellige<br />

Wirtshausstimmung findet man in<br />

der ‚Zunftstube‘ und ein lässiges<br />

Bierchen wird an der ‚HacklBar‘<br />

gezwitschert.<br />

Direkt nebenan erstrahlt der<br />

Hacklberger Biergarten in seiner<br />

vollen Pracht. Seltene Baumarten,<br />

wie Urweltmammutbäume und<br />

Zypressen strecken Ihre Äste<br />

weit über 30 Meter hinaus in den<br />

weiß-blauen Himmel hinein. Unter<br />

dem schattigen Schutz der sonnendurchfluteten<br />

Blätter macht<br />

sich Gemütlichkeit im Biergarten<br />

breit. Man trifft sich mit Freunden,<br />

Nachbarn oder der Familie, trinkt<br />

und isst, freut sich des Lebens und<br />

natürlich auf ein frisches Hacklberger!<br />

www.hacklberg.de<br />

Tel.: 0851 50150<br />

Traditionsreiche Pilgerwege und Betten hinter Klostermauern<br />

Übernachten in Klöstern<br />

Traditionsreiche Pilgerwege und gastfreundliche<br />

Klöster, historische Städtchen<br />

und Naturschauspiele: Im Naturpark<br />

Altmühltal begegnet man der Zeit<br />

auf ganz entspannte Art. Hoch aufragende<br />

Felsen erzählen vom urzeitlichen<br />

Jurameer und den Kräften der<br />

Urdonau, über sonnige Wacholderheiden<br />

ziehen wie seit Jahrhunderten<br />

die Schafherden, Burgen thronen<br />

über dem Tal und in gastfreundlichen<br />

Orten entdeckt man Barockfassaden<br />

oder traditionelle Jurahäuser mit Legschieferdach:<br />

Überall im Naturpark<br />

Altmühltal ist man von Geschichte<br />

umgeben – und lässt den Alltag schnell<br />

weit hinter sich.<br />

Von der reichen christlichen Tradition<br />

der Gegend zeugen prächtige Kirchen<br />

und bekannte Wallfahrtsstätten<br />

ebenso wie kleine Kapellen. Ruhige<br />

Pilgerwege verbinden diese Stätten<br />

des Glaubens, wie etwa zwei Routen<br />

der Jakobswege. Gastfreundliche Klöster<br />

öffnen ihre Tore: In Plankstetten<br />

bei Berching stehen im Gästehaus<br />

Zimmer in drei verschiedenen Kategorien<br />

zur Verfügung. Alle sind klösterlich<br />

schlicht eingerichtet und wollen<br />

einen Ort der Ruhe bieten. Auch<br />

das Gästehaus St. Georg befindet<br />

sich innerhalb der historischen Mauern<br />

des Klosters Weltenburg, dem<br />

ältesten Kloster in Bayern. Hier übernachtet<br />

man in historischen Mauern<br />

direkt am Donaudurchbruch.<br />

Neben klösterlicher Ruhe warten<br />

zusätzliche Angebote, wie im Franziskanerkloster<br />

Dietfurt, das christliche<br />

Spiritualität mit fernöstlicher Meditation<br />

verbindet. Ob auf den Pilgerwegen<br />

oder weiteren Routen wie dem<br />

beliebten Altmühltal-Panoramaweg,<br />

im Kloster oder bei anderen Gastgebern,<br />

im Naturpark Altmühltal findet<br />

man die Zeit – um zur Ruhe zu<br />

kommen, für Spiritualität oder einfach<br />

zum Genuss der vielfältigen regionalen<br />

Küche.<br />

www.kloster-weltenburg.de<br />

www.kloster-plankstetten.de<br />

www.naturpark-altmuehltal.de<br />

We<br />

Wehrkirche in Berching<br />

Bier und Barock<br />

in Amberg!<br />

Kloster Plankstetten ist kein Museum sondern Wohn- und Wirkungsstätte einer lebendigen benediktinischen Mönchsgemeinschaft.<br />

Durch die konsequente ökologische Ausrichtung seiner Wirtschaftsbetriebe hat sich Plankstetten den Ruf<br />

eines „Öko-Klosters“ erworben. Die Klostergebäude und Wirtschaftsbetriebe werden mit Energie aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen versorgt und die Bio-Produkte des Klosters - ob Brot, Fleisch, Gemüse oder Klosterbier - können vor Ort im<br />

Klosterhofladen erworben werden. Das gastfreundliche Kloster bietet nicht nur Unterkunft und Verpflegung, sondern<br />

auch Programme zur geistlichen Einkehr, Weiterbildung und Erholung<br />

In Amberg gehen Bier &<br />

Barock eine einzigartige<br />

Symbiose ein. Sechs<br />

Brauereien existieren<br />

heute noch in einer<br />

Altstadt, geprägt mit<br />

Barock- und Rokoko<br />

Juwelen. Bergkirche,<br />

St. Georg u. Schulkirche<br />

sind herausragende<br />

Beispiele für den Barock<br />

in Amberg.<br />

Tourist-Information<br />

Hallplatz 2, 92224 Amberg<br />

Tel. 09621/10239<br />

Mail:tourismus@amberg.de<br />

www.tourismus.amberg.de


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 12<br />

Genussvoll<br />

Appschalten!<br />

Ob bei einer zünftigen Brotzeit während der Wandertour, einem feuchtfröhlichen Ausflug zum<br />

Oktoberfest oder einem geselligen Biergartenbesuch mit Freunden und Familie – der Genuss des<br />

flüssigen Goldes gehört in Bayern einfach dazu. Und das Beste: Ganz gleich wohin es Sie zieht, mit<br />

den bayerischen Regional- und S-Bahnen kommen Sie sicher, bequem und günstig zu Ihrem<br />

Ausflugsziel und wieder zurück. Und mit dem Bayern-Fahrplan haben Sie überall auch von unterwegs<br />

die besten Verbindungen stets zur Hand.<br />

Jetzt gleich online gehen unter www.bayern-fahrplan.de<br />

oder als kostenlose App herunterladen:<br />

© BEG / Michael Bader<br />

Der Freistaat macht's möglich.<br />

bahnland-bayern.de


Kunst und Natur<br />

Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 13<br />

Flusslandschaften<br />

und romantische<br />

Orte an Vils und<br />

Naab<br />

Fotos: Hanno Meier<br />

Künstler und Kanuten in Kallmünz<br />

Im Kanu zu Kandinskys<br />

„Perle an der Naab“<br />

„1903 Kandinsky Münter beim Malen“,<br />

steht auf der Rückseite eines<br />

kleinen Bildes in der Städtischen Galerie<br />

im Münchner Lenbachhaus. Das<br />

Bild trägt die Inventarnummer GMS 5.<br />

Es misst gerade mal 24 mal 33 Zentimeter<br />

und stammt aus einer Zeit,<br />

als der kleine Ort am Zusammenfluss<br />

von Naab und Vils wegen seines<br />

landschaftlichen Idylls Berühmtheit<br />

erlangte.<br />

„Hufeisenförmig drängt sich dort<br />

ein pastellfarbenes Gewinkel samt<br />

drei Herrenhäusern, den „Schlössln“.<br />

Schön altmodisches Grün, Efeu, Kletterrosen,<br />

Malven, rankt an alten Mauern,<br />

am Fels empor, es blüht, sprießt,<br />

Obstbäume stehen krumm in Gärten,<br />

fett wuchert das Gras längs der Flüsse.<br />

Das Rathaus mit dem verrutschten<br />

Zwiebelturm, die feine Rokokokirche,<br />

der Schlossberg und eine alte Steinbrücke<br />

samt dem heiligen Nepomuk<br />

als Brückenskulptur spiegeln sich in<br />

der vor dem Wehr harrenden, grünschwarzen<br />

Naab…“, die Zeilen lesen<br />

sich wie aus vergangenen Jahrhunderten.<br />

Dabei stammt die Ortsbeschreibung<br />

von einem begabten Reporter<br />

auf Spurensuche im Kallmünz<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Wassily Kandinsky, Gabriele Münter,<br />

Carl Palme – sie ließen sich in und von<br />

Kallmünz inspirieren. Einen ganzen<br />

Sommer lang verbrachten sie hier in<br />

dem kleinen Städtchen am Fuße der<br />

alten Burgruine. Die berühmte Künstlergruppe<br />

um den gleichnamigen Almanach<br />

„Der blaue Reiter“ soll hier<br />

ihren geistigen Ursprung haben.<br />

Bilder und Skizzen aus Kandinskys<br />

und Münters Werk zeigen Ausschnitte<br />

aus dem Ort, in den seither<br />

Künstler kommen. Manche nur mal<br />

so zum Malen oder Arbeiten, andere<br />

bleiben, und Kallmünz geht als Ölgemälde,<br />

Aquarell, Skizze oder Foto in<br />

die Welt. Kleine unscheinbare Galerien<br />

haben sich hier angesiedelt. Eine<br />

recht authentische, nicht aufdringliche<br />

Gastronomie. Das Idyll ist ungetrübt.<br />

Selbst der alte Gasthof „Zur Roten<br />

Amsel“, in dem Kandinsky mit seinen<br />

sechs Studenten im Sommer 1903 residierte,<br />

steht noch da wie einst. Und<br />

die beiden Flüsse Vils und Naab strömen<br />

ihr Wasser Richtung Donau wie<br />

sie es seit Jahrhunderten taten. Nur<br />

tragen sie heute keine schwere Fracht<br />

mehr, wie damals als das Land nördlich<br />

wegen seiner Eisenvorkommen<br />

geschäftig war, was der Gegend den<br />

Titel „Ruhrgebiet des Mittelalters“<br />

einbrachte. Traideln nannte man das<br />

ufergestützte flußaufwärts ziehen der<br />

Boote. Der Ortsname Traidendorf,<br />

wenige Flusskilometer die Vils aufwärts<br />

mag noch heute daran erinnern.<br />

Neuzeitliche Bootsfahrer kennen den<br />

Ort als Kanurevier.<br />

Als 2016 der legenäre Bootsverleiher<br />

„Kanu-Schorsch“ verstarb, schien es<br />

allerdings schlecht bestellt um das<br />

Bootfahren auf Naab und Vils auf diesem<br />

Abschnitt. Dabei gilt die Ecke als<br />

Eldorado für Kanuten. Vier junge Regensburger<br />

haben vor kurzem das Anwesen<br />

und mit ihm den Bootsverleih<br />

übernommen - und auch den legendären<br />

Namen „Kanu-Schorsch“ erhalten.<br />

Die Vils hinunter nach Kallmünz<br />

zur Mündung in die Naab dauert nur<br />

ein Weilchen, hat es aber in Sachen<br />

Strömung durchaus in sich. Weiter die<br />

Naab hinab wird es deutlich gemächlicher.<br />

Die Wiese nahe der Mündung. dient<br />

übrigens auch als Campingplatz für<br />

Kanuten, die schon in Nabburg, Schwandorf<br />

oder Burglengenfeld mit einer<br />

mehrtägigen Fahrt beginnen.<br />

Die Strecke von Kallmünz nach Penk<br />

ist eine gemütliche Tagestour für die<br />

Familie. Auf der Strecke liegen ein<br />

paar herrliche Einkehrmöglichkeiten<br />

für eine willkommene Rast. Der<br />

Landgasthof „Zum Birnthaler“ in Krachenhausen<br />

mit seinem verlockenden<br />

Biergarten wartet nur 50 Meter vom<br />

Naab-Ufer entfernt auf Gäste. Von der<br />

www.kallmuenz.de<br />

www.landkreis-regensburg.de<br />

hausgemachten Bratensülze bis zum<br />

deftigen Brotzeitteller hält die Speisekarte,<br />

was das bayerische Ambiente<br />

verspricht.<br />

Ruhig schlängelt sich der Fluss mit seinem<br />

dunklen Wasser durchs Tal. Hier<br />

und da deuten angenagte Stämme auf<br />

die Unermüdlichkeit des Bibers hin.<br />

Eine Ente, die beim Landeanflug wie<br />

ein Wasserskiläufer die Naab durchpflügt,<br />

durchbricht jäh die Ruhe. In<br />

Heitzenhofen ist die Schlosswirtschaft<br />

eine Rast wert. Sieben Kilometer weiter<br />

in Pielenhofen künden die mächtigen<br />

Türme der barocken Klosteranlage<br />

schon von weitem stolz den Ort<br />

an. Von hier ist es nicht mehr weit zum<br />

„Krieger-Bräu“ nach Mariaort, wo die<br />

Naab in die Donau mündet. Im Biergarten<br />

oder in der Wirtsstube lässt<br />

es sich gemütlich feiern. Während die<br />

Boote von der Verleihstation wieder<br />

abgeholt werden.<br />

HMe<br />

Im Spiegelbild der „Amberger Brille“<br />

Auf der Plätte zum Weißwurstfrühstück<br />

Fünf Sorten Bier – Amberger Bier natürlich<br />

– , dazu Leberkäs, Kartoffelsalat<br />

und Brezen, so wird schon mal die<br />

Plätten-Saison mit lokaler Prominenz<br />

auf der Vils „angefahren“. Von wo aus<br />

ließe sich eine Stadt schließlich besser<br />

erkunden als vom Wasser aus.<br />

Die Boote mit ihrem flachen Boden<br />

und der hochgezogenen Nase haben<br />

für die Hochschulstadt mit ihrem mittelalterlichen<br />

Kern eine ganz besondere<br />

Bedeutung. Schon vor Jahrhunderten<br />

fand man zahlreiche Erzadern<br />

in der Region, die intensiv ausgebeutet<br />

und in Hammermühlen an den Flüssen<br />

Vils und Naab verhüttet wurden.<br />

„Ruhrgebiet des Mittelalters“ wird<br />

die Region daher heute manchmal genannt.<br />

Mit den flachen Kähnen, eben<br />

Musikalisches Stelldichein vor der Amberger Stadtbrille<br />

Fotos: Hanno Meier<br />

jenen „Plätten“, transportierten Schiffer<br />

das Eisen auf Vils und Naab nach<br />

Regensburg. Zurück brachten sie das<br />

wertvolle Salz aus Österreich. Ein lukrativer<br />

Handel, der Amberg zu großem<br />

Wohlstand verhalf. Die Altstadt<br />

spiegelt das Flair dieser Zeit wider.<br />

Für Gäste und Einheimische, die ihre<br />

Auf historischen Spuren<br />

Stadt vom Wasser aus neu entdecken<br />

wollen, fahren die Plätten heutzutage<br />

wieder auf der Vils. Und wenn die<br />

Plätte sanft unter der Brille, dem einzigartigen<br />

Wahrzeichen der Stadt hindurchgleitet,<br />

lebt die Historie auf.<br />

Leberkäse gibt es auf der schwimmenden<br />

Plätte allerdings nur für die<br />

Prominenz zum Saisonauftakt. Aber<br />

das ganze Jahr über von 1. Mai bis 31.<br />

Oktober legt die Plätte an Wochenenden<br />

und Feiertagen für Besucher ab.<br />

Zu bestimmten Zeiten stehen dann<br />

sogar eine Weißwurst-Frühstücksfahrt<br />

mit Musik oder eine Bierverkostung<br />

auf dem Fahrplan. Dabei lernt<br />

der Gast schnell, dass es definitiv<br />

mehr als nur fünf Sorten Amberger<br />

Bier gibt.<br />

https://tourismus.amberg.de


Bier, Geschichte und Genuss<br />

Bier & Barock <strong>2020</strong> Seite 14<br />

Bier und seine edle Zutat aus der Hallertau: Der Humulus lupulus<br />

Die Diva und die Hopfenbauern<br />

Ostlerhof in Oberulrain<br />

Dem Brauer würde es am billigsten<br />

kommen, wenn er sein Bier allein<br />

mit Alpha-Hopfen braut. „Aber dann<br />

schmeckt das Bier nicht“, lacht Hans<br />

Ostler. Sein Handy klingelt. Plötzlich<br />

wird der Hopfenbauer aus Oberulrain,<br />

unweit von Neustadt an der<br />

Donau, unruhig. Zeit seine Dolden<br />

eine Stufe weiter zu schicken im dreistufigen<br />

Trocknungsprozess. 65 Grad<br />

zeigt das Thermometer hier oben, in<br />

der Darre des properen Hallertauer<br />

Hopfenhofes. Die Luftfeuchtigkeit ist<br />

hoch wie im Dampfbad. Es rumpelt<br />

und poltert. Mit dem hölzernen Rechen<br />

in der Hand wacht der Chef<br />

über 45 Hektar Hopfenernte akribisch,<br />

dass die Dolden auch sauber<br />

über die gesamte Trocknungsfläche<br />

verteilt sind. Sohn Johannes (12)<br />

weicht dabei nicht von seiner Seite.<br />

Eine Stunde dauert jede der drei<br />

Trocknungsstufen - im Durchschnitt.<br />

„Der Hopfen ist ein Naturprodukt“,<br />

sagt Ostler. Da ist jeder Tag anders<br />

und jede Stunde des Tages. Mit dem<br />

Tau am Morgen ist der Hopfen noch<br />

nass. Mittags, wenn es heiß wird, ist<br />

er „eh schon trocken“. Das bimmeln<br />

des Handys ist deshalb nur ein grober<br />

Anhaltspunkt, der Grad der Trocknung<br />

ist andererseits ein wichtiger<br />

Aspekt der Qualität.<br />

„Der Hopfen will jeden Tag seinen<br />

Herrn sehen“, sagt ein uraltes Sprichwort<br />

aus der Hallertau, dem größten<br />

zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet<br />

der Welt. Das gilt die ganze<br />

Vegetationsperiode lang. Zur Ernte<br />

allerdings herrscht Ausnahmezustand.<br />

Der Tag beginnt um sechs Uhr früh<br />

und endet während der wenigen<br />

Hopfenbauer Hans Ostler: 45 Hektar wollen täglich ihren Herren sehen „Herrliche Quailtät!“ Fotos: Hanno Meier<br />

Ernte-Wochen von Ende August bis<br />

Mitte September nicht selten um<br />

Mitternacht. In der Hallertau arbeiten<br />

noch echte Familienbetriebe auf<br />

dem Feld. „Da schaut jeder, dass alles<br />

optimal läuft“, sagt Ostler. Deshalb sei<br />

die Qualität hier auch so einzigartig.<br />

„Saphir“ sagt er, schöpft eine große<br />

Kelle voll blassgrüner Dolden mit beiden<br />

Händen vom Trockenboden und<br />

hält den hochwertigen Aromahopfen<br />

unter die Nase des Gastes. Ein betörender<br />

Duft. Das ist der wertvolle<br />

Hopfen, der dem Bier Geschmack<br />

verleiht.<br />

Mit Leidenschaft und Ausdauer widmen<br />

sich Hopfenbauern in der Hallertau<br />

der Diva unter den Hanfgewächsen,<br />

dem humulus lupulus, wie<br />

er lateinisch heißt. Dass der Hopfen<br />

jeden Tag seinen Herrn sehen will, gilt<br />

für konventionelle Anbauer wie auch<br />

für Bio-Hopfenbauern in der Region.<br />

Bis zur Ernte ab Ende August will das<br />

empfindliche Gewächs, das dem Bier<br />

seine Bittere, seine Haltbarkeit und<br />

viel von seinem Geschmack gibt, aber<br />

auch als Heilmittel immer beliebter<br />

wird, gepflegt sein.<br />

Stangenwälder im schrägen Winkel,<br />

mäandrierende Flüsse, runde Zwiebelturmkirchen<br />

und saftig grüne Auwiesen<br />

formen das Landschaftsbild<br />

der Hallertau. Hier ist auch Josef<br />

Amann zuhause, einer der wenigen<br />

Bio-Hopfenbauern in Deutschland.<br />

Noch nicht einmal zehn sind es. 2007<br />

übernahm der Ingenieur den Hof seiner<br />

Eltern und stellte auf Bio-Anbau<br />

um. Er lässt die edlen Dolden nur mit<br />

den Zutaten der Natur gedeihen und<br />

bekämpft so auch Schädlinge. Mit Erfolg.<br />

Obwohl immer mehr Craftbier-<br />

Brauereien auf Bio-Zutaten setzen,<br />

ist das Geschäft mit dem Bio-Hopfen<br />

nicht einfach. Den Weg in den Bio-<br />

Anbau hat Amann aber nie bereut.<br />

Zu seinen Abnehmern zählen inzwischen<br />

Brauereien aus Frankreich und<br />

England. Und die Gäste der Limes-<br />

Therme in Bad Gögging entspannen<br />

mit Bädern und Massagen aus<br />

Amanns Biohof. Eines ist allerdings<br />

sicher: Egal ob Bio oder konventionell,<br />

der Hopfen aus der Hallertau<br />

gilt als der beste der Welt. HMe<br />

www.hopfenland-hallertau.de<br />

Zu Fuß oder per Rad durch die Heimat des Hopfens<br />

Das „Grüne Gold“<br />

„Grünes Gold“ - der Name kommt<br />

nicht von ungefähr. Propere Bauernhöfe,<br />

gediegene Gasthäuser eine<br />

gepflegte Agrarlandschaft zwischen<br />

sanften Hügeln und naturbelassenen<br />

Flussläufen, das ist die Hallertau wie<br />

sie leibt und lebt. Den<br />

Hopfen, der für das „Grüne<br />

Gold“ steht, kann man<br />

hier mit allen Sinnen erleben:<br />

Im Deutschen Hopfenmuseum<br />

in Wolnzach<br />

oder auf einem Hopfenhof<br />

zum Beispiel. Authentisch<br />

und mit Liebe zum Detail<br />

erzählen die Hopfen-Botschafterinnen<br />

von ihrem<br />

Leben mit dieser Sonderkultur.<br />

Groß und Klein strömen<br />

zu den Hopfenfesten und<br />

verbringen unterhaltsame<br />

und gesellige Stunden in<br />

authentischer Atmosphäre. Natürlich<br />

wird dabei die Kunst des Hopfenzupfens<br />

mit der Hand demonstriert<br />

und jeder ist zum Mitmachen<br />

eingeladen. Findige und kreative<br />

Hallertauer Kunsthandwerker und<br />

Produzenten entwickeln stets neue<br />

Hallertauer Landschaft<br />

Produkte aus und mit Hopfen. Dekorativ,<br />

handwerklich und kunstvoll mit<br />

den wertvollen Dolden gearbeitete<br />

Souvenirs sind beliebte Mitbringsel<br />

aus der Hopfenregion.<br />

Natürlich sollte man in der Heimat<br />

Foto: Anton Mirwald<br />

des „Grünen Goldes“ eine Brauerei<br />

besichtigen, einen historischen Bierkeller<br />

erkunden und bei einem Bierseminar<br />

Neues erfahren.<br />

Nur einmal im Jahr - zur Erntezeit -<br />

kann mit erntefrischem Doldenhopfen<br />

direkt von der Rebe gebraut werden!<br />

Der Hopfen muss dabei sehr<br />

schnell, innerhalb weniger Stunden<br />

nach der Ernte, verwendet werden.<br />

Nach dem Motto „Vom Hopfengarten<br />

direkt ins Bier“ wird in der Hallertau,<br />

der Heimat des Hopfens, wieder<br />

vermehrt die Spezialität<br />

“Grünhopfenbier” gebraut.<br />

Vom Fahrradsitz aus lässt<br />

sich die Hallertau am besten<br />

und schönsten erkunden.<br />

Die unvergleichliche<br />

Kulisse aus grünen Hopfengärten,<br />

eingebettet in die<br />

sanften Hügel bieten viele<br />

Ausgangspunkte für abwechslungsreiche<br />

Rad- und<br />

Wandertouren. Die 170 Kilometer<br />

lange „Hallertauer<br />

Hopfentour“ zum Beispiel,<br />

eine Radrundtour mit fünf<br />

Querverbindungen und gutem<br />

Anschluss an das Bayernnetz<br />

für Radler führt quer durch<br />

die malerische Landschaft mit ihren<br />

Sehenswürdigkeiten und Festen sowie<br />

den kulinarischen Schmankerln.<br />

Kostenlose Radlkarte und Infos zur Hallertauer<br />

Hopfentour und zur Hallertau:<br />

www.hopfenland-hallertau.de<br />

Radeln durch die Hallertau<br />

Heilmittel Hopfen<br />

Moor, Schwefel und Thermalwasser<br />

sind die großen Schätze von<br />

Bad Gögging. Aber auch das „grüne<br />

Gold“ der Hallertau, 2007 als<br />

Heilpflanze geehrt, hat seinen Platz<br />

im Gesundheitsangebot des Ortes<br />

gefunden. Hopfenwellness ist in<br />

den Wellnesshotels und der Limes-<br />

Therme in Bad Gögging sehr beliebt.<br />

Die ätherischen Öle und die<br />

hochwirksamen Inhaltstoffe des<br />

Hopfens sorgen für Entspannung,<br />

stärken Herz und Kreislauf und<br />

regen die Durchblutung an. Hopfenölmassagen<br />

oder Hopfencremepackungen<br />

wirken beruhigend<br />

und straffen die Haut.<br />

www.limes-therme.de<br />

www.hotel-eisvogel.de<br />

www.monarchbadgoegging.com<br />

Foto: HHT/Florian Trykowski<br />

Ernten und feiern<br />

Die Diva der Hanfgewächse fordert<br />

viel Pflege, vom ersten Ausschnitt<br />

der Triebe im März bis zur<br />

Ernte der Dolden Ende August.<br />

Früher wurde das „Hopfazupfa“ in<br />

mühevoller Handarbeit von Helfern<br />

aus der ganzen Region bewältigt.<br />

Heute haben Maschinen die<br />

harte Arbeit übernommen. Dennoch<br />

ist die Hopfenernte der Höhepunkt<br />

des Jahres. Eine Veranstaltung<br />

rund um das „Grüne Gold“<br />

folgt der nächsten. Natürlich wird<br />

dabei kulinarisch aufgetischt. Auf<br />

den Speisekarten der Gaststätten<br />

stehen Biersuppe, Saiblingsfilet in<br />

Hopfen geräuchert, Rinderfilet<br />

unter Hopfenkruste oder Malzbiercreme.


Bier, Geschichten und Genuss<br />

Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 15<br />

Essen und Trinken: Die besten Bier&Barock-TiPPs<br />

Der Winklerbräu in Lengenfeld<br />

„TraditionsReich Kupfer“<br />

für das handgebraute Bier<br />

Produkte aus der eigenen Metzgerei. „So lässt sich Qualität dauerhaft garantieren“<br />

Hans-Jürgen Nägerl und sein „Weißes Ross“ in Illschwang<br />

Vom wilden Promikoch<br />

zum angesagten Hotelier<br />

In seinen Wanderjahren kochte<br />

Hans-Jürgen Nägerl für Gunter<br />

Sachs und Freddy Mercury. Zurück<br />

in seinem Heimatort Illschwang zwischen<br />

Amberg und Nürnberg baute<br />

er das „Weiße Ross“ seiner Eltern<br />

zu einem 4-Sterne-Tagungs- und<br />

Wellnesshotel aus, das Firmen wie<br />

Adidas, Mercedes oder Siemens für<br />

Management-Treffen nutzen. Die<br />

gute Küche, für die er gemeinsam<br />

mit Tochter Katharina und Schwiegersohn<br />

Christian steht, lockt Gäste<br />

aus nah und fern.<br />

Johann Nägerl ist gelernter Koch,<br />

Gastronom, Hotelier, Metzger, zudem<br />

Bezirksvorsitzender des Hotel<br />

und Gaststättenverbandes und Chef<br />

vom Hotel „Weißes Ross“ in Illschwang.<br />

Er ist Unternehmer, Funktionär<br />

und Arbeiter in seinem Betrieb<br />

in Personalunion. Der Netzwerker<br />

kommt noch oben drauf. Wird er<br />

gefragt wie es mit dem „Mal Abschalten“<br />

aussieht, klingt die Antwort des<br />

Oberpfälzer nach ‚raus aus dem Hotel,<br />

rauf auf den Bulldog und hinein in<br />

seinen Wald’. „Das ist für mich Entspannung<br />

pur“, sagt der 55-jährige<br />

Gastwirt und Hotelier aus Illschwang<br />

und fügt nach dem eingängigen Erzählen<br />

über sein Unternehmen, die<br />

Historie und die Branche gleich noch<br />

eins oben drauf: „Ich habe einen Tag<br />

www.weisses-ross.de<br />

„Lange her“, sagt Hans-Jürgen Nägerl , dass er für Freddy Mercury und Gunther Sachs kochte.<br />

Aber er hat es keineswegs verlernt<br />

www.amberg-sulzbacher-land.de<br />

in der Woche frei, an diesem Tag arbeite<br />

ich acht Stunden.“<br />

Ein ganze Menge Holz! Und auch<br />

das macht er übrigens in seinem<br />

Wald manchmal noch selbst. Für<br />

seine Hackschnitzelheizung, mit der<br />

das 90-Betten Hotel samt Wellness-<br />

Bereich schon zu Zeiten nachhaltig<br />

beheizt wurde, als mit Begriffen wie<br />

ökologisch, umweltverträglich oder<br />

gar nachhaltig noch die Wenigsten<br />

etwas anfangen konnten. In einer<br />

Zeit, als kaum vorstellbar war, was<br />

aus dem traditionsreichen Gasthaus,<br />

das seit fünf Generationen der Familie<br />

Nägerl gehört, einmal werden<br />

sollte.<br />

Mit Tochter Katharina (28) und ihrem<br />

Mann Christian ist die sechste<br />

Generation inzwischen voll in das<br />

Familienunternehmen integriert. Katharina<br />

lernte unter anderem in der<br />

Zwei-Sterne-Küche von Burg Wernberg,<br />

im Savoy in London und im<br />

Steirereck in Wien. Christian arbeitete<br />

bereits im Tantris in München und<br />

in Christian Jürgens Sternerestaurant<br />

Seehotel Überfahrt in Rottach-<br />

Egern. Dass in Illschwang irgendwann<br />

ein neuer Michelin-Stern auftauchen<br />

könnte, würde nicht verwundern.<br />

Denn nicht nur das Hotel, sondern<br />

auch die Küche verdient das Prädikat<br />

‚hervorragend‘. Hanno Meier<br />

.<br />

Auszeichnung für den Goldenen Krug<br />

Ein wenig mediterran angehaucht,<br />

aber traditionell und bodenständig<br />

Ein Raum als eigenes Reich: „TraditionsReich<br />

Kupfer“, nennen ihn Karin<br />

und Georg Böhm, das Wirts-Ehepaar<br />

vom Brauereigasthof Winkler<br />

in Lengenfeld: Ein Präsentationsraum<br />

zur Kunst des Bierbrauens,<br />

zur Geschichte des Hauses und mit<br />

freiem Blick auf die offene Gärung<br />

des hausgebrauten Bieres.<br />

Für ihre vollmundigen Bierbesonderheiten<br />

kommen nur ausgewählte<br />

Zutaten in die Sudkessel der Privatbrauerei<br />

Winkler. Alle stammen aus<br />

dem regionalen Umfeld. Taufrisch<br />

werden Hopfen und Malz verarbeitet,<br />

klares Quellwasser aus der Lengenfelder<br />

Flur regt den Gerstensaft<br />

an, die feine untergärige Hefe gibt<br />

den Bieren ihre Erlesenheit.<br />

„Leben und leben lassen!“<br />

„Das Reinheitsgebot ist für uns<br />

nicht nur eine uralte Tradition, sondern<br />

der Grundsatz unserer hochwertigen<br />

Brautradition“, dazu steht<br />

Georg Böhm. In den Braukesseln<br />

vermengen die Braumeister die Zutaten<br />

zu einer einzigartigen Kreation.<br />

Denn Bier brauen ist eine Kunst,<br />

der man sich beim Winklerbräu<br />

seit über 375 Jahren mit Erfolg verschrieben<br />

hat.<br />

Herrlich saniertes Gasthaus.<br />

Natürliche Aromen und modernste<br />

Sudhaus-Technik kombiniert mit<br />

größter Sorgfalt beim Einkauf der<br />

Bestandteile geben den Bierbesonderheiten<br />

vom Winkler Bräu ihren<br />

einzigartigen Geschmack,. Hinzu<br />

kommt die langsame offene Gärung.<br />

Das findet man heutzutage nur<br />

noch in kleinen Brauereien. „Unsere<br />

erfahrenen Brauexperten sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf der<br />

Bierreifung und -veredelung“, sagt<br />

Böhm. Beim Winkler Bräu arbeitet<br />

man Hand in Hand für ein einmaliges<br />

Produkt.<br />

Zum traditionsreichen Braugasthof<br />

von 1428 gehört auch das ****Gutshofhotel<br />

mit 71 ländlich-eleganten<br />

Gästezimmern und 2 Suiten, historischen<br />

Gaststuben und glasüberdachtem<br />

Wirtsgarten. Freizeitbereich<br />

mit Schwimm- und Dampfbad,<br />

Sauna sowie Day Spa samt Bier-<br />

Wellness. Eine perfekte „Location“<br />

für Erholung und Genuss!<br />

winkler-braeu.de<br />

www.tourismus-landkreis-neumarkt.de<br />

„TraditionsReich Kupfer“. Süffiges bayerisches Bier und modernes Ambiente.<br />

Am Sonntag gibt es natürlich einen<br />

Braten. Ansonsten aber bringen Peter<br />

Grasmeier und Benjamin Staudigl<br />

das in die Küche des Goldenen Krug<br />

in Sengkofen (Landkreis Regensburg)<br />

ein, was sie gelernt haben. Und das ist<br />

einiges: Marinierter Linsensalat mit<br />

Peter Grasmeier und Benjamin Staudigl<br />

Sauerrahmmousse und kross gebratenem<br />

Schweinbauch, geschmor-<br />

tes Rindsbackerl auf Kartoffelpüree<br />

mit Wurzelgemüse, Schokopudding<br />

mit Johannisbeergelee, kandierten<br />

Johannisbeeren und Kaffeeschaum<br />

als Dessert. Ein wenig mediterran<br />

angehaucht, aber traditionell und<br />

bodenständig. Die „kreative Interpretationen<br />

mit einem gekonnten Blick<br />

über den Tellerrand hinaus“, brachte<br />

den beiden eine Erwähnung im Bib<br />

Gourmand ein.<br />

zum-goldenen-krug.de<br />

www.landkreis-regensburg.de


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 16<br />

Urige Wirtshäuser, lauschige Biergärten und andere (G<br />

Alle hier aufgeführten Brauereien, Restaurants, Hotels<br />

und Institutionen sind Partner der Aktion „Bier & Barock<br />

in Ostbayern und Böhmen“. Jeder einzelne trägt<br />

mit seinen kulinarischen, „bierigen“ oder kulturellen Besonderheiten<br />

und Angeboten dazu bei, Ostbayern und<br />

Böhmen als eine besonders erlebnis- und genussreiche<br />

Region zu präsentieren. Ostbayerische „Schmankerl“<br />

werden hier stimmungsvoll als „Gaumenfreuden“ für<br />

Körper, Geist und Seele angeboten:<br />

3<br />

www.bayerischer-wald.de<br />

ARBER<br />

LAND<br />

BAYERISCHER<br />

WALD<br />

KULINARISCHES SCHAUFENSTER<br />

94227 ZWIESEL<br />

DIREKT AN DER B11<br />

Telefon 09922 8698810<br />

www.regionale-schmankerl.de<br />

Das „Kulinarische Schaufenster der Region“ wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für<br />

die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)<br />

23<br />

Centrum Bavar<br />

Kultur in Baye<br />

Das CeBB im historischen, ehemaligen<br />

Kommunbräuhaus in Schönsee bietet<br />

den Besuchern breit gefächerte und<br />

zweisprachige Informationen über Kulturangebote<br />

und das Kulturleben in den<br />

bayerischen und tschechischen Nachbarregionen<br />

Oberfranken, Oberpfalz,<br />

Niederbayern, Karlovy Vary/Karlsbad,<br />

Pilsen und Südböhmen. Neben der kulturellen<br />

und touristischen Information<br />

stehen Kulturpräsentationen, grenzübergreifende<br />

Veranstaltungen und mediale<br />

Interaktionen im Mittelpunkt.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Brauerei Aldersbach Freiherr von<br />

Aretin GmbH & Co. KG<br />

Freiherr-von-Aretin-Platz<br />

94501 Aldersbach, T. 08543/ 9604-0<br />

www.aldersbacher.de<br />

Tourist-Information Amberg<br />

Hallplatz 2<br />

92224 Amberg<br />

T. 09621/10239<br />

www.tourismus.amberg.de<br />

ARBERLAND REGio GmbH<br />

Amtsgerichtstraße 6-8<br />

94209 Regen<br />

T. 09921/ 96050<br />

www.arberland.de<br />

www.bayerischerjura.de<br />

www.<br />

bayerisches-thermenland.de<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Passau Tourist-Information<br />

Rathausplatz 2<br />

T. 0851/95598-0<br />

www.passau.de<br />

Tourismus Passauer Land<br />

Domplatz 11<br />

94032 Passau<br />

T. 0851/ 397-600<br />

www.passauer-land.de<br />

Brauerei Hacklberg<br />

Bräuhausplatz 3<br />

94034 Passau<br />

T. 0851 / 50150<br />

www.hacklberg.de<br />

20<br />

Bad Neualbenreuth<br />

21<br />

23<br />

4<br />

Brauerei zum Kuchlbauer GmbH&CoKG<br />

Römerstraße 5-9<br />

93326 Abensberg<br />

T. 09443/ 9 10 10<br />

www.kuchlbauer.de<br />

15<br />

Tourismusbüro Rottal-Inn<br />

Ringstraße 4-7<br />

84347 Pfarrkirchen<br />

08561/ 20268<br />

www.rottal-inn.de<br />

2<br />

5<br />

6<br />

Hopfenland Hallertau Tourismus e.V.<br />

Münchener Vormarkt 1<br />

85276 Pfaffenhofen a.d. Ilm<br />

T. 08441/ 4009-284<br />

www.hopfenland-hallertau.de<br />

TouristInformation<br />

der Stadt Kelheim e.V.<br />

Ludwigsplatz 16, 93309 Kelheim<br />

T. 09441/ 701-234<br />

www.kelheim.de<br />

16<br />

17<br />

Bayerisches Golf & Thermenland,<br />

c/o Tourismusverband Ostbayern<br />

Im Gewerbepark D 04 , 93059<br />

Regensburg, T. 0941/ 585 39-0<br />

www.bayerisches-thermenland.de<br />

JOSKA Kristall GmbH<br />

Am Moosbach 1<br />

94245 Bodenmais<br />

T. 09924/ 7790<br />

www.joska.com<br />

11<br />

7 8<br />

6<br />

4<br />

(16,18)<br />

22<br />

31<br />

17<br />

18<br />

3<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Tourismusverband im Landkreis<br />

Kelheim e.V.<br />

Donaupark 13, 93309 Kelheim<br />

T. 09441/ 207 7330<br />

www.tourismus-landkreis-kelheim.de<br />

Personenschiffahrt im<br />

Donau- und Altmühltal<br />

Postfach 16 41, 93305 Kelheim<br />

T. 09441/ 5858<br />

www.schiffahrt-kelheim.de<br />

Verkehrsverein Landshut e.V.<br />

Altstadt 315<br />

84028 Landshut<br />

T. 0871 922050<br />

www.landshut-tourismus.de<br />

www.ostbayern-tourismus.de<br />

Bayerischer Brauerbund<br />

Oskar-von-Miller-Ring 1<br />

80333 München<br />

T. 089/ 2866 04-0<br />

www.bayerisches-bier.de<br />

Flair Hotel Winkler Bräu<br />

Privatbrauerei und ****Gutshofhotel<br />

St.-Martin-Str. 6<br />

92355 Velburg - Lengenfeld<br />

T. 09182 170 • www.winkler-braeu.de<br />

www.bayerischer-wald.de<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Bayerischer Wald,<br />

c/o Tourismusverband Ostbayern<br />

Im Gewerbepark D 04 , 93059<br />

Regensburg, T. 0941/ 585 39-0<br />

www.bayerischer-wald.de<br />

www.oberpfaelzerwald.de<br />

21<br />

Bay. Eisenbahngesellschaft mbH<br />

Boschetsrieder Straße 69<br />

81379 München<br />

T. 089/ 748825-0<br />

www.bahnland-bayern.de<br />

Tourist Information<br />

Windischeschenbach<br />

Hauptstr. 34, 92670 Windischeschenbach,<br />

T. 09681/ 401-240<br />

www.windischeschenbach.de<br />

Tourismuszentrum Oberpfälzer<br />

Wald, Lkr. Tirschenreuth<br />

Mähringer Str. 7, 95643 Tirschenreuth,<br />

T. 09631/ 88223<br />

www.oberpfaelzerwald.de<br />

8<br />

10<br />

19<br />

Schiff ahoi Donau & Altmühltal<br />

5<br />

Hopfenland<br />

Hallertau<br />

Highlights <strong>2020</strong><br />

15.03. Eröffnungs-Schlemmer-Brunch<br />

15.-22.03.<strong>2020</strong>: Eröffnungswoche Donaudurchbruch<br />

08.04.<strong>2020</strong> 1. Schiffswallfahrt nach Mariaort<br />

30.04.<strong>2020</strong> Eröffnungstanzfahrt mit Feuerwerk<br />

Neu: jeden Dienstag vom 26.05.-22.09.<strong>2020</strong> Schifffahrt von Kelheim nach Regensburg<br />

20.06.<strong>2020</strong> Sonnwendfeier im Altmühltal<br />

14.11.<strong>2020</strong> Feuer & Flamme an Donau und Altmühl<br />

Unsere Schiffe kann man ganzjährig mieten!<br />

Fahrplan und Veranstaltungskalender www.schifffahrt-kelheim.de Tel. 09441-5858<br />

9<br />

www.schifffahrt-kelheim.de<br />

16<br />

22<br />

15<br />

Mit dem Bau des Bürgerhauses fing 2012<br />

alles an. Aus den Fördermitteln des Landes<br />

Bayern entstand das Modellprojekt<br />

„Ort schafft Mitte“. Die 2000-Einwohner-<br />

Gemeinde Blaibach im Landkreis Cham,<br />

nahe der tschechischen Grenze, zählt zu<br />

den Regionen, die gezielt kulturelle Highlights<br />

aufs Land bringt Die Ideen für ein<br />

Projektpaket mit einem Bürgerhaus im<br />

Zentrum und einem Konzerthaus, das<br />

ausschließlich im Zeichen der Musik und<br />

der Qualität des Klanges steht, kam ebenso<br />

von der Kommune selbst wie der Slogan<br />

„Weltklasse im Dorf“. <strong>2020</strong> kommen<br />

1<br />

Das Konzerthaus in Bla<br />

„Weltklas<br />

1<br />

1


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 17<br />

eheim-)Tipps in Ostbayerns Urlaubsregionen<br />

ia Bohemia (CeBB)<br />

rn und Böhmen<br />

Öffnungszeiten auch am Wochenende.<br />

Aktuelles Programm des CeBB:<br />

www.bbkult.net<br />

13<br />

Nase und Gaumen sind entzückt<br />

12<br />

Bierkulturregion liebt die Nische<br />

Bier-Brot-Bratwurst-Nacht<br />

Die Bierkulturregion Niederbayern, das ist<br />

einzigartiges Bier, feines Trebernbrot, Bratwurst<br />

mit Hopfenspur und Malzschinken<br />

vom Strohschwein, stundenlang Sous Vide<br />

gegart. Sie alle sind Nische und dürfen aufgrund<br />

ihrer herausragenden Qualität das<br />

„Goldene B“ der Bierkulturregion tragen.<br />

Eigenwillige Köpfe<br />

Die Produkte stammen von mutigen Unternehmern,<br />

die mit großer Neugier und<br />

noch größerer Lust ihre Handwerkskunst<br />

betreiben oder als weltoffene Gastgeber<br />

ihre Besucher und Urlauber mit ausgefallenen<br />

Kulinarien begeistern.<br />

Kein Shop. Kein Supermarkt.<br />

Kein Discounter.<br />

Die Verfügbarkeit der Produkte hängt von<br />

den Jahreszeiten ab. Erhältlich sind sie nur<br />

bei den Bierkulturregion-Partnern.<br />

Wer das ist, steht auf<br />

www.bierkulturrregion.de/Partner<br />

GENUSS.<br />

KULINARIK.<br />

KULTUR.<br />

PASSAU<br />

Erleben Sie die einzigartige<br />

DREI_FLÜSSE_STADT:<br />

| Weltgrößte Domorgel im Dom St. Stephan<br />

| Zünftige Maidult und Herbstdult<br />

| Bühnen, Galerien und Museen<br />

| Ganzjährig über 120 Gasthäuser,<br />

Restaurants, Biergärten und Cafés<br />

| Romantischer Christkindlmarkt am Dom<br />

Wo Kultur und Lebenslust zusammenfließen<br />

@passaugefaelltmir<br />

1<br />

5<br />

HOPFEN LAND<br />

Hallertau<br />

Erlebe die Heimat des Hopfens<br />

• Radeln & Wandern zwischen Hopfengärten<br />

• Kulinarische Spezialitäten mit Hopfen<br />

• Führungen bei Hopfenbotschafterinnen<br />

• Traditionsreiche Brauereien & Biergärten<br />

• Einzigartige Ausflugsziele & Festkultur<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.hopfenland-hallertau.de<br />

ProjektmanagementwirdgefördertdurchdasBayerische<br />

-• Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

- <br />

S.: Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />

für die Entwick.lung des ländlichen Raums (ELER)<br />

11<br />

17<br />

4<br />

2,13<br />

ibach im Bayerischen Wald<br />

se im Dorf“<br />

in Blaibach neben vielen anderen internationalen<br />

Stars der Ausnahme-Pianist Ivo Pogorelich,<br />

die Violinistin Isabelle van Keulen oder etwa<br />

das Gidon Kremer Trio auf die Bühne eines<br />

Konzerthauses der klingenden Extraklasse.<br />

https://kulturgranit.de/konzerthaus/<br />

TRADITIONSREICH KUPFER,<br />

der neue Präsentationsraum zur Kunst des Bierbrauens,<br />

zur Geschichte unseres Hauses & mit<br />

freier Sicht auf die traditionell offenen Gärtanks.<br />

Genießen Sie regionale Schmankerl aus der<br />

Genussküche zusammen mit einer unserer<br />

Bierbesonderheiten im gemütlichen Bräustüberl.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Ihre Familie Böhm & G. Winkler<br />

St.-Martin-Str. 6 • 92355 Lengenfeld<br />

09182/170 • info@winkler-braeu.de • www.winkler-braeu.de


Urbane Feierlaune in historischer Kulisse<br />

Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 18<br />

Das Fischzelt vom Maier auf der Regensburger Dult<br />

Der Donaufischer<br />

ist eine Institution<br />

Fisch Maier – der Name<br />

steht für eine Institution<br />

in Regensburg. Aus<br />

dem Jahr 1885 stammt<br />

der erste Eintrag der<br />

Donaufischer-Dynastie<br />

im Firmenregister.<br />

Seit 1971 zählt ihr<br />

Fischzelt zu den unverzichtbaren<br />

Anlaufstellen<br />

bei einem Regensburger<br />

Dult-Besuch.<br />

Seit 2005 sind die frischen<br />

Fischgerichte im<br />

Donau Einkaufszentrum ein angesagter<br />

Mittagstreff. Wie gesagt:<br />

Fisch Maier ist eine Institution und<br />

Otto III. Maier ihr Chef.„Wir sind<br />

Gebackener Dionaufisch, hausgemachter Kartoffelsalat<br />

und eine Halbe Bier…<br />

lich, dass wir anpacken mussten,<br />

wenn Not am Mann war“, sagt<br />

Otto, der Dritte und erzählt von<br />

seiner Schwester Anna. Sie führt<br />

Seit 1971 ist das FischMaier Zelt fester Bestandteil auf der Regensburger Dult<br />

Drei Kilometer Netze hängen<br />

die Donaufischer zu Dult-Zeiten<br />

täglich in den großen Strom. „Unser<br />

Fischrevier liegt zwischen der<br />

Schleuse Geisling und Bach“, erzählt<br />

Otto Maier.<br />

von 250 KW ausgelegt und es gehen<br />

schon mal 1.000 Portionen an<br />

einem Tag über den Tisch. Hanno Meier<br />

www.fischmaier.de<br />

www.bach-donau.de<br />

www.regensburg.de<br />

Otto III. Maier: Drei Kilometer Netze hängen die Donaufischer zu Dult-Zeiten täglich in<br />

den großen Strom<br />

schon als Kinder in das Geschäft<br />

hingewachsen worden“, scherzt<br />

der Frengkofener über sich und<br />

seine Schwester Anna. In einen Betrieb<br />

mit viel Tradition, in dem seit<br />

Generationen der erstgeborene<br />

Sohn immer Otto heißt und seine<br />

älteste Schwester auf den Namen<br />

Anna hört. „Es war selbstverständdie<br />

in den späten 1980er Jahren<br />

gekaufte Forellenzucht in der<br />

Nähe von München. Der Traditionsbetrieb<br />

des Donaufischers ist<br />

sein Imperium: Eine Firmengruppe<br />

mit der Donaufischerei, dem Fischhandel,<br />

dem Gastronomiebetrieb<br />

im DEZ und einer Frischfisch-Verpackungsfirma<br />

in Sachsen.<br />

Wir stehen am Ufer des Flusses.<br />

Die späte Herbstsonne reflektiert<br />

ihr gleißendes Licht auf der<br />

spiegelglatten Wasseroberfläche.<br />

Weiden werfen ihr letztes Laub.<br />

Der Cheffischer von der Donau,<br />

der zu guten Dultzeiten bis zu 50<br />

Leute beschäftigt, zieht eine der<br />

Zillen, die fest vertäut im Wasser<br />

liegen, heran und deutet hinüber<br />

zum alten Fischkutter mit seinem<br />

„Netzwerk“. Ein Bild, das eine unglaubliche<br />

Ruhe ausstrahlt. Nur die<br />

kleine Anliegerstraße trennt den<br />

Fischereibetrieb von der Wasserkante.<br />

Früher, als sie noch Kinder<br />

waren, floss die Donau direkt am<br />

Haus der Fischer vorbei.<br />

1971 datiert das erste Maier-Fischzelt<br />

auf der Regensburger Dult.<br />

Drei Bierzeltgarnituren, zwei Fritteusen,<br />

ein Stromkabel. Anno 2019<br />

fasst das Fischzelt 250 Gäste. Der<br />

Stromanschluss ist auf eine Leistung<br />

Lebendfisch-Lager im Fischereihof<br />

Regensburger Dult.<br />

Hausgebraute Bierexperimente<br />

Doldensud und Pale 1904<br />

©Fotod: Hanno Meier<br />

für<br />

ERLEBNIS-<br />

REISENDE<br />

Rhaner Pale Märzen, Schönthal<br />

1904 RPM<br />

Das erste Craft-Bier für das Sortiment<br />

wurde beim Rhaner-Bräu zum<br />

110-jährigen Jubiläum des Rhaner<br />

Bräustüberls gebraut. Ein starkes<br />

Bier, das erstaunlich leicht wirkt.<br />

Drei verschiedene Hopfensorten<br />

sind verarbeitet. Die unglaubliche<br />

Geschmacksexplosion stammt vom<br />

„Simcoe“-Hopfen aus dem Yakima<br />

Valley, Washington State: Aromen<br />

wie Holunder, Mango, Aprikose und<br />

Pinien - aber alles nach dem Bayerischen<br />

Reinheitsgebot! Der Geschmack:<br />

vollmundigweich,<br />

frisch-fruchtig<br />

mit leichter Bittere.<br />

Ein echtes Geschmacks<br />

Feuerwerk.<br />

www.rhaner-braeu.de<br />

Riedenburger<br />

Dolden Sud<br />

19. Jahrhundert, Britisch-Indien, Engländer<br />

sitzen auf dem Trockenen,<br />

Bier muss her, Problem: Bier wird<br />

schlecht auf See (nicht seekrank),<br />

Lösung: mehr Alkohol, mehr Hopfen,<br />

dann vor Ort verdünnen, - Verdünnen?<br />

Nein! Schmeckt super! Das India<br />

Pale Ale ist erfunden. 21. Jahrhundert,<br />

Braumeister schickt<br />

zwei Söhne in die Welt,<br />

neues Bier muss her,<br />

finden altes IPA, machen<br />

neues IPA, schmeckt<br />

richtig spitze! Alles Bio!<br />

Alle Prost! Ausgewählte<br />

Aroma-Hopfensorten<br />

verleihen dem „Dolden<br />

Sud“ ein fruchtig-süßliches<br />

Hopfenaroma.<br />

www.riedenburger.de<br />

SBKOE 019_19 Ostbayerntourismus_AZ_<strong>Bierzeitung</strong>_Motiv_Roulettetisch_146_5x90mm.indd 1 03.12.19 16:03


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 19<br />

Waldbahn und Böhmerwaldkurier: Reisen mit ökologischem Fußabdruck<br />

Waldbahnstationen: Gotteszell, Rinchnachmündt, Bettmannssäge,…<br />

Pichelsteiner, Glas<br />

und Eisenstein<br />

„Gotteszell“ steht an dem schmucken<br />

Bahnhofshäuschen. Von Deggendorf<br />

waren wir mit der Waldbahn herauf<br />

gefahren. Die „Pforte zum Bayerischen<br />

Wald“ wie sich das Städtchen<br />

an der Donau selbst gerne nennt, war<br />

mehr als einen Halt wert: Ein stolzer<br />

Barockturm an der Grabkirche und<br />

ein interessantes Museum, in dem eine<br />

ganze Abteilung dem Bier, insbesondere<br />

dem Weißbier, gewidmet ist... und<br />

ist überhaupt eine lebendiger Ort, mit<br />

einladenden Straßencafés und gemütlicher<br />

Gastronomie.<br />

„Godszäi“ aber, um in die einheimische<br />

Sprachfärbung zu schwenken,<br />

war einst bereits eine jener ersten<br />

vorgeschobenen Bastionen der Zivilisation<br />

im Wald. 1286 wurde die ehemalige<br />

Zisterzienserabtei gegründet.<br />

Berühmt ist ihre Kirche. Ein gewaltiges<br />

Fresko („Mariä Himmelfahrt“) von<br />

Cosmas Damian Asam dominiert über<br />

dem großen Mönchschor ihr Inneres<br />

und ist alleine schon den Besuch wert.<br />

Gleich nebenan lädt der Hackerbräu,<br />

mit seinem Klosterbräustüberl, dem<br />

herrlichen Biergarten und seinem kleinen<br />

Brauerei-Museum. Am Bräukeller<br />

hinten trifft man auf gut restaurierte<br />

Relikte eines Waldler-Brauchtums, das<br />

sich erst in letzter Zeit wieder häufiger<br />

im Bayerischen Wald findet: Die<br />

Totenbretter.<br />

Burgruine Weißenstein<br />

Die Waldbahn schwenkt hinter Gotteszell<br />

in weitem Bogen in das Tal des<br />

Regen ein. Kühe weiden auf saftigen<br />

Wiesen. Vergißmeinnicht, Sauerampfer<br />

und Dotterblumen blühen am Wegrand.<br />

Eine halbe Waldbahn-Stunde von<br />

Deggendorf entfernt, trohnt die stolze<br />

Burgruine Weißenstein über dem<br />

Städtchen Regen. Einst trieben hier<br />

Raubrittergeschlechter ihr Unwesen.<br />

Noch vor einigen Jahrzehnten wurden<br />

unterirdische Gänge entdeckt, die bis<br />

in die Stadt hinein führten. Später zog<br />

der Dichter Friedrich von Vegesack in<br />

Eisenbahnmuseum, Landschaft und Glas<br />

das Torhaus der Anlage, und nannte es<br />

dem unendlichen Sanierungsaufwand<br />

huldigend „Das fressende Haus“. Unten<br />

in der Stadt feiern alljährlich die<br />

Pichelsteiner mit dem Bürger-Bräu ihr<br />

berühmtes Eintopf-Essen mit Festzug,<br />

Feuerwerk und Gondelfahrten auf<br />

den idyllischen Flussarmen des Regens.<br />

Rinchnachmündt, Bettmannssäge,...<br />

Ortsnamen, die von der Zeit der<br />

ersten Pioniere im Wald künden, huschen<br />

am Fenster vorbei. Zur Linken<br />

schlängelt sich verspielt der Regen<br />

entlang der Bahnlinie. Ein junges Pärchen<br />

im Zug will ihn demnächst im<br />

Eisenbahnlinie auf historischen Spuren in Bayern und Böhmen<br />

Kanu erkunden. Rechter Hand reichen<br />

bizarre, von urigen Farnen überwucherte<br />

Granitfelsen beinahe bis an<br />

die Waggons.<br />

Zwiesel ist bekannt für seine Glasfachschule.<br />

Hier erhalten die berühmten<br />

Glasbläser des Bayerischen Waldes<br />

ihren letzten Schliff. Die historische<br />

Dampfbier-Brauerei braut ihr Bier<br />

nach uraltem Verfahren. Eine stattliche<br />

Anzahl an Gasthäuser bemüht sich um<br />

das leibliche Wohl der Besucher.<br />

Hinter Zwiesel beginnt man zu begreifen,<br />

warum das herrliche bayerische<br />

Mittelgebirge im Herzen Europas<br />

häufig auch nur „Der Wald“ genannt<br />

wird. Die Wälder werden immer dichter.<br />

Vor dem Bahnhof von Ludwigsthal,<br />

der mit seiner natursteinernen Fassade<br />

wie eine Lichtung aus dem Meer<br />

von Bäumen auftaucht, lassen sich<br />

zwei Mountainbiker ihren Frühstückskaffee<br />

mit deftigem Schinkenspeck<br />

und Ei schmecken.<br />

Und dann heißt es plötzlich: „Bayerisch<br />

Eisenstein, ...bitte aussteigen, der<br />

Zug endet hier“. Hier ist Endstation<br />

der Waldbahn. Über die imaginäre<br />

Grenze nach Tschechien wird immer<br />

noch zu Fuß gegangen. Hanno Meier<br />

Mönchsmumien und Stadtzentrum von Klattau<br />

Mit dem Böhmerwaldkurier von Železná Ruda nach Klattau<br />

Böhmische Knödel, Urquell,<br />

alte Medizin und Mönchsmumien<br />

Železná Ruda gegenüber von Bayerisch<br />

Eisenstein. Vom ehemaligen<br />

Grenzort aus müht sich eine Diesellok<br />

mit ihrem Anhang in Richtung Klatovy<br />

(Klattau). Vor nicht einmal hundert<br />

Jahren strömte auf diesen Geleisen<br />

die Pilsener und Prager Bürgerschaft<br />

zum Wintersport auf dem höchsten<br />

Gipfel des Bayerischen Waldes. Für einige<br />

Zeit gab es auf dieser Linie sogar<br />

die kürzeste Direktverbindung München<br />

- Prag.<br />

Von Markt Eisenstein, dem alten Bergbau-Ort<br />

grüßt das schöne Zwiebeldach<br />

der barocken Jungfrau Maria Hilf<br />

– Kirche herüber, bevor der Böhmerwaldcourier<br />

Špicák (Spitzberg), mit 838<br />

m NN den höchstgelegenen Bahnhof<br />

der Strecke anpeilt. Romantisch liegt<br />

der Teufelssee in seiner Mulde. Eine<br />

wunderschöne Landschaft für Wanderungen<br />

entlang der Europäischen<br />

Wasserscheide zwischen Schwarzem<br />

Meer und Nordsee. Durch den 1,75<br />

Kilometer langen Spitzbergtunnel<br />

durchschneiden wir sie auf unserer<br />

Fahrt über Brcálník (Frischwinkel)<br />

mit dem 1343 Meter hohen Osser<br />

im Hintergrund, Hojsova Štráz<br />

(Eisenstraß), von wo aus einst die<br />

Freibauern die Bayerisch/Böhmische<br />

Landesgrenze bewachten und Grün.<br />

„Zelená Lhota“ in tschechischer Sprache.<br />

Das spiegelnde Wasser des See<br />

schimmert durch das satte Grün des<br />

Šumava, an seinen Ufern spiegelt sich<br />

die einzigen St. Wolfgangskirche in<br />

Böhmen. Ein paar Kilometer weiter<br />

in Dešenice (Deschenitz)wurde auf<br />

dem alten Schloßgut einst süffiges<br />

Bier gebraut. In Janovice grüßt uns die<br />

Burgruine Klenová, in Bezdekov das<br />

neugotische Schloss. Klatovy (Klattau)<br />

schließlich ist Endstation der Reise mit<br />

dem Böhmerwaldcourier. Man trifft<br />

sich bei einer kräftigen Gemüsesuppe,<br />

bei Schweinebraten mit böhmischem<br />

Knödel und einem Pilsener Urquell.<br />

Zum Kaffe werden süße Golatschn<br />

gereicht, ein Hefegebäck mit Mohn-<br />

und Marmeladenfüllung – die böhmische<br />

Küche liebt es deftig und der<br />

Gast dankt es mit einem ausgiebigen<br />

Spaziergang durch die ehemals königliche<br />

Stadt. Die Gläubigen pilgern<br />

über steil in den Boden eingelassenes<br />

Schieferpflaster zur Pfarrkirche und<br />

bitten um den Segen der berühmten<br />

Klattauer Madonna.<br />

Einen Besuch der Barockapotheke<br />

„Zum Weissen Einhorn“ sollte man<br />

sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.<br />

Ihre Geschichte reicht bis auf den<br />

Apotheker Bernhard Feuerbach zurück,<br />

der im 16. Jahrhundert begann<br />

seine Rezepturen zu mixen. Man taucht<br />

ein in die Medizin vor hunderten von<br />

Jahren. Ein reich geschnitzter Arbeitstisch<br />

markiert die Mitte des dusteren<br />

Raumes. Zwei hölzerne Mohren tragen<br />

große Zinngefäße, die einst Therial<br />

und Mythridatum speicherten, jene legendären<br />

Arzneien, deren Rezepturen<br />

und Heilwirkungen die Geschichte im<br />

Laufe der Jahrhunderte vergaß. Dahinter<br />

die barocke Plastik des Erzengel<br />

Michael, dem Schutzpatron der Apotheker,<br />

mit gezücktem Schwert den<br />

Teufel, die Krankheit, besiegend. Über<br />

dem Ganzen ragt das Horn eines Narwales<br />

in den Raum, der in fälschlicher<br />

Deutung der Apotheke ihren Namen<br />

gab: „Zum weißen Einhorn“. Ringsum<br />

in den Regalen der Repositorien<br />

zeugen Jahrhunderte alte Apothekerbüchsen<br />

vom medizinischen Wissen<br />

einer längst vergangenen Zeit.<br />

Alte Apotheke<br />

Der hintere Raum ist die „Apotheker-<br />

Werkstatt“. Hier wurde gemörsert,<br />

gesiebt, gewogen, gemischt, gepresst.<br />

Archaisch anmutende Werkzeuge liegen<br />

auf dem Arbeitstisch. In Büchsen<br />

erhielten sich Reste verschiedener<br />

Arzneien: Arnika, getrocknetes Ziegenbockblut,<br />

zermahlene Krebsscheren,<br />

Wildschweinzähne, Hirschhufe,...<br />

„Hirudines“ steht auf vergilbtem<br />

Porzellan, ein Behälter für Blutegel.<br />

Salbenmaschinen, Zäpfchenpressen<br />

und überall Mörser und Stößel. Eine<br />

Damenbinde aus dem 18. Jahrhundert<br />

zeugt von frühen Versuchen weiblicher<br />

Hygiene. Ein Röhrchen mit der<br />

Aufschrift Aspirin stammt noch aus<br />

dem 19. Jahrhundert. An der Wand<br />

neben der Tür fällt der Blick auf ein<br />

kleines Schubladenregal mit alphabetischem<br />

Register von Kranken, denen<br />

nicht mehr die Zeit blieb, ihre offenen<br />

Rechnungen zu begleichen. Als ob die<br />

Zeit hier schon viel früher stehen geblieben<br />

wäre: Ein akribisch geführtes<br />

Schuldnerverzeichnis der letzten paar<br />

hundert Jahre.<br />

Es gäbe noch einiges mehr anzuschauen<br />

rund um den Klattauer Stadtplatz<br />

mit seinem renovierten Renaissance-<br />

Fassaden. Den Schwarzen und den<br />

Weißen Turm zum Beispiel, die als<br />

Wahrzeichen die Stadt überragen,<br />

oder die Katakomben mit den 31<br />

Mönchsmumien unter der prächtigen<br />

Ignazkirche. Am Nachmittag aber heißt<br />

es wieder Abschied nehmen von der<br />

Stadt. Im Zug zerfließen die Bilder des<br />

Tages mit der stillen Landschaft des<br />

Šumava und des Bayerischen Waldes.<br />

Das Grüne Dach Europas zieht in<br />

seiner unendlichen Ruhe am Fenster<br />

vorbei. Seen, Wälder, sanfte Gipfel und<br />

ruhige Orte mit Menschen, die aus ihrem<br />

Umfeld Kraft und Freundlichkeit<br />

schöpfen. Man möchte Wiederkommen,<br />

so wie die junge Familie, die mit<br />

ihren vollbepackten Mountainbikes in<br />

Bettmannsäge zusteigt und sich schon<br />

in Zwiesel darüber einig ist, nächsten<br />

Sommer von Ludwigsthal aus eine<br />

neue Tour zu starten: Schließlich gibt’s<br />

noch vieles zu entdecken hier. HMe<br />

www.boehmerwaldcourier.de<br />

1INFO:<br />

10:06: Abfahrt Železná Ruda:<br />

Das Ausflugsprogramm „Böhmerwaldcourier<br />

– mit dem Zug nach Klattau“<br />

gibt es bereits seit 1991. Zugfahrt mit<br />

der Tschechischen Staatsbahn ab Bayerisch<br />

Eisenstein /Železná Ruda durch<br />

den Böhmerwald, Stadtführung, Besichtigung<br />

der Barockapotheke und das<br />

Mittagessen sind enthalten. Die Abfahrt<br />

ist auf die Anreise mit der Waldbahn<br />

nach Bayerisch Eisenstein abgestimmt.<br />

Seit einigen Jahren gibt es von Juli bis<br />

Oktober immer donnerstags und im<br />

Zweiwochenrhythmus eine weitere<br />

Böhmerwaldcourier-Tour von Bayerisch<br />

Eisenstein nach Pilsen.<br />

www. bayerwald-ticket.com


Bier & Barock in Ostbayern und Böhmen <strong>2020</strong> Seite 20<br />

Bier & Barock: Tipps, Trends im Bayerischen Wald und im Oberpfälzer Wald<br />

Genuss im ARBERLAND<br />

Bärwurz, Blutwurz und Geräuchertes<br />

Hüttenfeeling bringt garantiert gute Feierlaune bei JOSKA.<br />

Glasparadies in Bodenmais<br />

Feste feiern bei Joska<br />

Wussten Sie schon, dass Sie im JOS-<br />

KA Glasparadies in Bodenmais auch<br />

wunderbar feiern können? Ganz<br />

gleich, ob große Gala, rauschendes Familienfest,<br />

Firmenjubiläum oder Ihre<br />

Weihnachtsfeier – Dort ist man bestens<br />

auf Ihre Wünsche vorbereitet,<br />

man geht in der Planung sowohl auf<br />

Ihre Vorstellungen und den persönlichen<br />

Geschmack ein, als auch auf das<br />

zur Verfügung stehende Budget, damit<br />

Sie und Ihre Gäste sich auf das Wesentliche<br />

konzentrieren können: Gemeinsam<br />

den Augenblick genießen!<br />

Ob im lichtdurchfluteten JOSKA Erlebnisrestaurant,<br />

in der einzigartigen<br />

Atmosphäre der JOSKA Waldglashütte,<br />

gern mit exklusiver Glasmachervorführung<br />

oder für das unvergessliche<br />

Hüttenfeeling der JOSKA<br />

JOGL-Hütte inmitten des zauberhaft<br />

illuminierten Wintergartens - Sie<br />

dürfen auf jeden Fall gespannt sein.<br />

Fragen Sie gern nach einem persönlichen<br />

Angebot und lassen Sie sich<br />

inspirieren.<br />

Erlebnisgastronomie@joska.com<br />

www.bodenmais.de<br />

Ein Bierseminar für Profis und profunde Einsteiger-<br />

Braukurs im Spital<br />

Seit über 800 Jahren wird am Fuße<br />

der Steinernen Brücke, heute mitten<br />

im UNESCO Welterbe, Bier gebraut.<br />

Die Spitalbrauerei ist die älteste noch<br />

existente Brauerei Regensburgs<br />

und eine der ältesten Brauereien<br />

weltweit. In dieser altehrwürdigen<br />

Sudstätte, im Herzen des Katharinenspitals,<br />

findet ein ganz besonderes<br />

Bierseminar statt, mit Theorie,<br />

Praxis, Historie und Geheimnisse<br />

des Bierbrauens im Spital. In kleiner<br />

Gruppe wird ein Bier nach eigenen<br />

Vorstellungen eingebraut. Von den<br />

Rohstoffen Malz und Hopfen bis hin<br />

zum Brauwasser können die Kursteilnehmer<br />

ihr erlangtes Wissen<br />

in einen konkreten Sud Eigenbier<br />

verwandeln. Nebenher werden verschiedene<br />

Biersorten aus Regensburg<br />

und aller Welt verkostet. - mit<br />

verschiedner Speis‘. Nach Sudende<br />

wird die gewonnene Bierwürze in<br />

kleinen Bierfässern vergoren. Diese<br />

erste Hauptgärung ist nach 5 bis 7<br />

Tagen beendet und wird danach in<br />

Bügelflaschen abgefüllt. Nach 6 bis 7<br />

Wochen Flaschengärung können die<br />

Teilnehmer ihr selbstgebrautes Bier<br />

abholen.<br />

www.regensburg.de<br />

www.spitalbrauerei.de<br />

Wanderung auf den Spuren eines einzigartigen Bieres<br />

Der Zoigl im Waldnaabtal<br />

Wollten Sie schon immer wissen, wie<br />

Zoiglbier gebraut wird? Wie so ein<br />

Kommunbrauhaus von innen aussieht?<br />

Warum Zoiglbier jedes Mal anders<br />

schmeckt? Und was bitte schön so<br />

besonders ist am Naturschutzgebiet<br />

Waldnaabtal?<br />

Fangen wir mit dem Wichtigsten an:<br />

Es heißt der Zoigl und folgerichtig bestellt<br />

man in der gleichnamigen Stube<br />

auch nicht ein sondern einen Zoigl.<br />

Zoigl bezeichnet eine spezielle, vor<br />

allem in der nördlichen Oberpfalz<br />

verbreitete Biersorte, die sich nicht<br />

nur über die Braurezeptur definiert,<br />

sondern auch über das sehr spezielle<br />

„Wie“ und vor allem „Wo“ ihres<br />

Entstehens. Der Zoigl ist untergärig,<br />

bernstein- bis hell kupferfarben,<br />

unfiltriert naturtrüb und nicht pasteurisiert.<br />

Zudem ist er typischerweise<br />

„ungespundet“, das heißt offen<br />

vergoren. Mit der Folge, dass sich<br />

aufgrund des fehlenden Drucks während<br />

der Gärung deutlich weniger<br />

Kohlensäure im Bier löst. So entsteht<br />

ein besonders süffiges Bier.<br />

„Eine geöffnete, gut besuchte Zoiglstube<br />

– und das Eine hat das Andere<br />

nahezu zwangsläufig zur Folge – ist<br />

nämlich ein hochsozialer Ort, deren<br />

gemeinschaftsstiftender Kraft sich zu<br />

widersetzen unmöglich ist“, formulierte<br />

es einmal trefflichst ein Gast.<br />

Selbst erfahren kann man all dies auf<br />

einer Zoigl- und Wanderführung in<br />

Windischeschenbach.<br />

Tipp: Schnell buchen! Führung und Bustransfer<br />

kosten übrigens 8 Euro.<br />

www.zoiglbier.de<br />

www.windischeschenbach.de<br />

Bärwurz, Blutwurz und Schwarzgeräuchertes<br />

– wenn diese drei Begriffe<br />

fallen geht’s unverkennbar ums<br />

ARBERLAND. In der Region um<br />

den höchsten Gipfel des Bayerischen<br />

Waldes bedeutet „Genießen“ dabei<br />

weit mehr als die altbekannten<br />

Schmankerl.<br />

Das bestätigte übrigens auch der<br />

Wettbewerb „100 Genussorte“, des<br />

Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.<br />

Das Ministerium begab sich zum<br />

100-jährigen Jubiläum des Freistaats<br />

auf eine lukullische Reise durch seine<br />

Regierungsbezirke, auf der Suche<br />

nach Orten, an denen echte bayerische<br />

Schmankerl-Traditionen noch<br />

lebendig sind. Drei der „100 Genussorte“<br />

liegen im ARBERLAND.<br />

Neben Zwiesel wurden die Stadt Regen<br />

mit ihrem „Pichelsteiner“ und die<br />

Stadt Viechtach mit ihrer „Bayerwald-<br />

Schmankerl-Wanderung“ ausgezeichnet.<br />

Dazu kommen an diesen Orten<br />

eine Vielzahl von Traditionsbetrieben<br />

Eine Zeitreise, die den Besucher um<br />

Jahrhunderte in die Vergangenheit<br />

versetzt - genau das versteht man<br />

unter dem Begriff „Living History“<br />

(„lebendige Geschichte“). Anders<br />

als auf Mittelaltermärkten wird im<br />

Geschichtsparks Bärnau-Tachov im<br />

Oberpfälzer Wald ein realistisches<br />

Abbild damaligen Lebens gezeigt.<br />

SERVUS.dahoam<br />

Ein typisches bayerisches Brotzeitbrettl mit Bier.<br />

– Bäckereien, Metzgereien, Brennereien<br />

– und innovativen Restaurants,<br />

wie dem Adventure Camp Schnitzmühle<br />

mit seiner Thai Bay Küche. Ein<br />

besonderer Treffpunkt für Genießer<br />

regionaler Produkte ist das „Kulinarische<br />

Schaufenster – Schmankerl<br />

aus der Region“ in Zwiesel. In den<br />

Regalen befinden sich ausschließlich<br />

Schmankerl von Direktvermarktern.<br />

Für vielfältigen Biergenuss sind die<br />

insgesamt 8 Brauereien des Landkreises<br />

zuständig, die den Schmankerl-Laden<br />

beliefern.<br />

Oberpfälzer Wald: Geschichtspark Bärnau/Tachov<br />

Alltag im Mittelalter<br />

BAYERISCHER<br />

WALD<br />

Bier-Ge(h)nuss im ARBERLAND<br />

Deutschlands 1. Bierfernwanderweg<br />

8 Brauereien. 8 Tages-Etappen. 120 Kilometer. Der Bierfernwanderweg „Bier-Ge(h)nuss<br />

im ARBERLAND“ führt Sie zu den bierigen Highlights der Region und in den Böhmerwald. Sie<br />

wandern von Brauerei zu Brauerei, vorbei an sonnigen Biergärten und urigen Wirtshäusern, in<br />

denen Sie regionale Bierspezialitäten kosten können. Dank direktem Anschluss an Bus und Bahn<br />

kann die Tour individuell verkürzt oder erweitert werden. www.arberland.de/wandern<br />

Wanderkarte jetzt kostenfrei bestellen: www.arberland-shop.de<br />

Neuerdings können die drei Genussorte<br />

auch in einer Rundtour erwandert<br />

werden.<br />

Der neue Bierfernwanderweg „Bier-<br />

Ge(h)nuss im ARBERLAND“ führt<br />

auf 120 Kilometern und mehreren<br />

Tagesetappen durch das ARBER-<br />

LAND. Genusswanderer brauchen<br />

dafür lediglich ein paar Tage Zeit<br />

und einen gesunden Appetit für die<br />

flüssigen und regionalen Leckereien<br />

entlang der Etappen.<br />

„Living history“ und eine Dauerausstellung über „Bauen im Mittelalter“ im Geschichtspark Bärnau/Tachov.<br />

Biergarten beim Schwellhäusl<br />

www.arberland.de<br />

Dafür hat man nicht nur ein slawisches<br />

Dorf, eine Turmhügelburg<br />

mit dazugehörigen Wohn- und Nebengebäuden<br />

sowie eine große Herberge<br />

aus dem 9. Jahrhundert rekonstruiert.<br />

Dafür arbeiten auch Darsteller bei<br />

den Geschichtsfesten eng mit der<br />

Wissenschaft zusammen und betreiben<br />

private Studien. Ihre Ausstattung<br />

entspricht archäologischen<br />

Funden oder historischen Abbildungen<br />

aus originalen Handschriften<br />

der Epoche.<br />

Wer dieses Hobby hat, nimmt es<br />

sehr genau: Die Recherche ist in<br />

der Regel bis auf das Jahrzehnt genau,<br />

so dass für jedes Gebäude im<br />

Geschichtspark die der Bauzeit<br />

entsprechende Mode und Kultur<br />

gezeigt werden kann.<br />

Die Kleidung und die Alltagsgegenstände<br />

werden so exakt wie möglich<br />

dem Vorbild nachempfunden,<br />

sowohl optisch als auch in Material<br />

und Machart. Die Messer sind handgeschmiedet,<br />

das Geschirr so gebrannt<br />

und die Stoffe so gefärbt, wie<br />

es zu dieser Zeit Stand der Technik<br />

war.<br />

Es ist ein lebendiges Mitmach-Museum,<br />

das dem Besucher auf unterhaltsame<br />

Weise ein authentisches<br />

Abbild des Mittelalters zeigt. Dabei<br />

bieten zahlreiche Möglichkeiten bei<br />

Veranstaltungen, Kursen und Aktionen<br />

selbst aktiv zu werden: Ob<br />

Bogenschießen, Lehmwände bauen<br />

oder Zäune flechten – die Vergangenheit<br />

ist zum Greifen nah.<br />

www.baernau.de<br />

www.geschichtspark.de

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