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ewe-aktuell 2/2020

Magazin des eine-welt-engagement.de: Interkultureller Freiwilligen Austausch zwischen Sambia und Deutschland Erfahrungen, Analysen, Meinungen

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Interkultureller Freiwilligen Austausch zwischen Sambia und Deutschland
Erfahrungen, Analysen, Meinungen

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Jahrgang 23 - Juni <strong>2020</strong><br />

Good-bye Monze<br />

WEITERE THEMEN IN DIESER AUSGABE<br />

Zeitvertreib zu Corona-Zeiten Was macht eigentlich ...?


Seite 2 Seite 3<br />

Editorial<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Liebe Leser*innen,<br />

Dear Reader,<br />

auch am <strong>ewe</strong> ist die Corona-Pandemie nicht spurlos<br />

vorübergegangen. Durch eine zwar berechtigte, aber<br />

doch sehr kurzfristige Anordnung von weltwärts<br />

sahen wir uns – hier wie in Sambia - mit der Aufgabe<br />

konfrontiert, unsere Freiwillige<br />

in Windeseile sicher wieder nach<br />

Deutschland zurückzuholen. Auch<br />

wenn uns dies mit vereinten Kräften<br />

geglückt ist, so kam die Rückreise<br />

für Naomie so unerwartet, dass<br />

sie sich von vielen Menschen, die<br />

ihr in Sambia ans Herz gewachsen<br />

sind, nicht einmal mehr persönlich<br />

verabschieden konnte - ein Ende<br />

ihres Aufenthaltes, das wir uns alle<br />

anders gewünscht hätten. Nun setzt<br />

sie ihren Freiwilligendienst hier in<br />

Deutschland fort, in dem sie den<br />

<strong>ewe</strong> mit ihrer fachlichen Kompetenz<br />

als Kommunikationsdesignerin bei<br />

der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.<br />

Indessen haben sich unsere sambischen Freiwilligen<br />

beide, ungeachtet der Corona bedingten<br />

Einschränkungen, entschieden, ihren Dienst in<br />

Deutschland zu Ende zu führen. Auch sie werden zum<br />

Ende ihres Jahres in Deutschland sicher ein anderes<br />

Fazit ziehen als ihre Vorgänger*innen.<br />

Der <strong>ewe</strong> wiederum beobachtet mit Spannung, wie<br />

sich die Pandemie in Sambia entwickelt und welche<br />

Maßnahmen dort getroffen werden. Leider ist die<br />

allgemeine Informations- und Datenlage sehr dünn.<br />

Auch wenn das eigentliche Infektionsgeschehen nicht<br />

so hoch zu sein scheint, ist dennoch zu befürchten, dass<br />

die sambische Wirtschaft sowie die Lebensbedingungen<br />

der Menschen stark beeinträchtigt werden. Zumindest<br />

bis Redaktionsschluss lagen jedoch glücklicherweise<br />

keine Nachrichten über unmittelbar Erkrankte oder<br />

Betroffene aus dem Kreis unserer Partnerschaft und<br />

unseres Austausches vor.<br />

the Corona pandemic left traces with the <strong>ewe</strong> too.<br />

Although placed upon us by weltwärts with good<br />

cause – but on very short notice -, we and our<br />

partners in Zambia saw ourselves confronted with<br />

the task to bring our volunteer<br />

back to Germany safely and at the<br />

same time as quick as possible.<br />

By combined effort, the mission<br />

could be accomplished. But for<br />

Naomie everything happened in<br />

such a hurry that she could not<br />

say good-bye to everyone that<br />

grew close to her heart over her<br />

time in Zambia – an ending of her<br />

stay we all wished to be different.<br />

Now she continues her voluntary<br />

service in Germany, supporting the<br />

<strong>ewe</strong>´s communication team with<br />

her expertise as communication<br />

designer.<br />

Meanwhile, regardless all Corona restrictions, our<br />

Zambian volunteers decided to follow through their<br />

voluntary service in Germany. In the end, they as well<br />

will come to different conclusions of their time here<br />

than their predecessors did.<br />

The <strong>ewe</strong>, in turn, is watching, how the pandemic is<br />

developing in Zambia and what measures are taken.<br />

But unfortunately, the availability of information<br />

and data is sparse. And even though it seems like the<br />

infection does not spread that much, there is a great<br />

concern that the effects on the Zambian economy<br />

and peoples´ living conditions will be grave. At least,<br />

until the editorial deadline there have been no news<br />

about infected or otherwise affected persons from our<br />

partnership and exchange.<br />

2<br />

10<br />

17<br />

22<br />

Naomie<br />

Eugine<br />

Schon sechs Jahre<br />

vergangen<br />

Wer hat Angst vorm<br />

Schwarzen Mann? –<br />

Niemand!<br />

Editorial<br />

Priscilla<br />

Was macht<br />

eigentlich…?<br />

Kommentar<br />

4<br />

13<br />

20<br />

Bildnachweis/Proof of Images<br />

Die Fotos in dieser Ausgabe wurden uns<br />

freundlicherweise, wie folgt, zur Verfügung<br />

gestellt/<br />

the photos have been kindly provided by:<br />

Seite/Page 1, 4, 7-8 Naomie Rothkamp,<br />

S./P 10-12 Priscilla Daka,<br />

S./P 13-16 Eugine Himunza,<br />

S./P 18, Sangu Phiri<br />

S./P 21, Chali Evans<br />

S./P 23, Guido Schürenberg<br />

S./P 2 Yoko Kuchiba<br />

Lassen Sie uns/lasst uns zuversichtlich bleiben!<br />

Ihre/Eure Yoko Kuchiba<br />

So, let´s all stay confident!<br />

Yours Yoko Kuchiba


Seite 4 Seite 5<br />

Früher als gedacht<br />

Earlier than expected<br />

Meine letzten zwei Monate in Monze<br />

Meine letzten Monate in Sambia waren etwas<br />

schwerer als erhofft. Dennoch war auch einiges im<br />

positiven Wandel. Nachdem ich vom Seminar aus<br />

Tansania wiederkam, war ich voller Hoffnung, dass<br />

sich manche Probleme, die ich zuvor hatte, bessern<br />

würden. Das erste halbe Jahr war nun geschafft, ich<br />

hatte mich an so einiges gewöhnen können und hatte<br />

meine Familie sehr ins Herz geschlossen. Meine<br />

Schwierigkeiten lagen eher im Kirchenleben und auf<br />

der Arbeit. Nach der Auszeit auf dem Seminar und<br />

den Schulferien hatte ich mir erhofft, dass sich die<br />

Zusammenarbeit mit der Lehrerin, mit der ich zu tun<br />

hatte, verbessern würde. Leider war dies nicht der<br />

Fall. Es gab keine Aufträge mehr für mich und oft saß<br />

ich stundenlang im Klassenzimmer, machte private<br />

Recherchen und Aufgaben. Das lag zum einen daran,<br />

dass die neue Klasse deutlich weniger Schülerinnen<br />

und Schüler hatte als die Klasse zuvor, und daran, dass<br />

die Lehrerin nun häufiger da war, um sich selbst zu<br />

kümmern.<br />

Zu der Zeit ging es mir emotional nicht so gut, so<br />

dass mir die Situation ziemlich an die Substanz ging.<br />

Was mich aber sehr freute, war, dass eine Bekannte<br />

aus der Kirche nun die Lehrerin der „Baby“-Klasse<br />

war und ich ab und zu ihr gehen und mit ihr reden<br />

konnte. Den besten Kontakt<br />

in der Kirche hatte ich nach<br />

wie vor zu Sister Charleen,<br />

der ich alles anvertrauen<br />

konnte und die mir sehr viel<br />

half. Ich half ihr wiederum<br />

bei kreativen Aufgaben und<br />

Ideensammlungen. Oftmals<br />

saßen wir aber auch zusammen<br />

in ihrem Büro und redeten über<br />

die verschiedenen Kulturen.<br />

Sie erklärte mir viel und zeigte<br />

bzw. brachte mir immer neue<br />

Früchte aus Sambia. Einige<br />

von ihnen schmeckten, andere<br />

wiederum nicht. Einmal<br />

brachte mir Sister Charleen<br />

Litschis aus dem Garten der<br />

Schwestern mit. Das waren die<br />

My last two months in Monze<br />

My last few months in Zambia were a little more<br />

difficult than I had hoped, but there were also some<br />

positive changes. After I came back from the seminar<br />

in Tanzania, I was hopeful that some difficulties that I<br />

had before would improve. Half of the year had gone<br />

by and I had managed to get used to a lot and loved<br />

my family very much. My difficulties were more in<br />

church life and at work. After the seminar break and<br />

the school holidays, I was hoping to improve working<br />

together with the teacher at school. Unfortunately,<br />

this was not the case. There were no more duties left<br />

for me and I often spent hours in the classroom doing<br />

private research and tasks. This was partly, because<br />

the new class had less new students than before and<br />

because the teacher was present more often.<br />

At the time, I wasn‘t feeling well emotionally, so the<br />

situation was pretty hard for me. What I was very<br />

happy about, was that a friend from church was now<br />

the teacher of the baby class, and that I occasionally<br />

could go over and talk to her. At church, I still felt best<br />

connected with Sister Charleen, who I could entrust<br />

everything to and who helped me a lot. I on the other<br />

hand helped her with creative tasks and collecting<br />

ideas. But we often just sat together in her office and<br />

talked about different cultures. She explained a lot<br />

Abschied von der Gastfamilie/ Far<strong>ewe</strong>ll to the host family<br />

leckersten Früchte – abgesehen von den Mangos, die<br />

ich dort essen durfte. Sehr lecker!<br />

Die Regenzeit hatte zu dieser Zeit schon längst begonnen<br />

und es regnete eine Menge. Die Straßenränder waren<br />

voller Wasser und die Wassermengen flossen runter<br />

in Richtung Stadt. Ich genoss es, wenn es regnete.<br />

Denn, auch wenn es nicht mehr Sommer war, gab<br />

es immer noch sehr heiße Sonnentage. Am liebsten<br />

waren mir die Tage, an denen der Wind kühl und<br />

die Sonne warm war. An solchen Tagen hatte ich ein<br />

Gefühl von Leichtigkeit und meist waren diese Tage<br />

am schönsten. Wenn es so stark regnete, kamen selten<br />

Kinder in die Schule, so dass Sister Charleen uns nach<br />

Hause schickte.<br />

Die Arbeit in der Schule machte mich dennoch traurig.<br />

Ich langweilte mich sehr oft. Und da ich in meiner<br />

Freizeit, bis meine Schwestern von der Schule kamen,<br />

viel allein war, hatte ich zu viel Zeit, um über blöde<br />

Dinge nachzudenken, meine Familie zu vermissen,<br />

mein Zuhause zu vermissen. Das ging leider so weit,<br />

dass ich es nicht mehr aushielt. Es musste sich also<br />

etwas ändern.<br />

Zur selben Zeit kamen schon die ersten Informationen<br />

über den Virus SARS-CoV-2 nach Sambia. Und<br />

dazu kamen noch Meldungen über Ritualmorde im<br />

Norden, die aber auch die Menschen an meinem<br />

Wohnort beunruhigten und die die Gerüchteküche<br />

brodeln ließen. Meine kleinen Schwestern kamen<br />

jeden Tag mit neuen Geschichten nach Hause, eine<br />

gruseliger als die andere. So kehrte jeden Abend erst<br />

wieder Beruhigung ein, wenn auch meine Gasteltern<br />

wieder zuhause waren. Eines Tages dann, als ich zur<br />

Arbeit gehen wollte, stoppte mich mein Gastvater,<br />

da es Aufstände in der Stadt und im uns gegenüber<br />

liegenden Viertel gab. Mehrere Menschen wollten die<br />

Justiz selbst in die Hand nehmen und fingen angeblich<br />

Schuldige ein, um sie für ihre vermeintlichen Straftaten<br />

zur Verantwortung zu ziehen. Polizei und Militär<br />

schritten zwar ein, doch trug ihr rabiates Vorgehen<br />

auch nicht gerade dazu bei, dass ich mich in meiner<br />

Gesamtsituation wohler fühlte.<br />

Insgesamt also zehrten diese Wochen sehr an mir.<br />

Ich war die meiste Zeit allein in Monze unterwegs<br />

to me and showed and brought me new fruits from<br />

Zambia. Some of them tasted good, some didn‘t.<br />

Once Sister Charleen brought lychees from the sisters‘<br />

garden, they were the tastiest fruits I was allowed to<br />

eat there – apart from the mangoes. Delicious!<br />

The rainy season had already started long ago, and it<br />

was raining a lot. The streets were full of water, and<br />

the water flowed down towards the city. I enjoyed it,<br />

when it was raining, because even though summer<br />

had passed, there were still very hot, sunny days. I<br />

preferred the days, when the wind was cool and the<br />

sun was warm. During these days I had a feeling of<br />

lightness, usually these days were the most beautiful<br />

to me. When it rained like this, children rarely came<br />

to school, so Sister Charleen sent us home.<br />

The work at school made me sad, and I was bored very<br />

often. Since I was alone in my spare time, until my<br />

sisters came home from school, I had too much time<br />

to think about stupid things, to miss my family and to<br />

miss home. Unfortunately, this went so far that I felt I<br />

couldn‘t stand it any longer. Something had to change.<br />

At the same time, the first information about Covid-19<br />

came to Zambia. And in addition, there were news<br />

about ritual murders in the North that naturally<br />

worried people in my town too, and the rumor mill<br />

was buzzing. Every day my little sisters came home<br />

with new stories, each one creepier than the other. So,<br />

we would not relax, until my host parents came home.<br />

One day, when I wanted to go to work, my host father<br />

stopped me, because there were riots in the city and in<br />

the opposite quarter of us. Several people wanted to<br />

take justice into their own hands and caught alleged<br />

culprits, in order to hold them to account for their<br />

crimes. Although police and military intervened, this<br />

did not make me feel better in the current situation<br />

because of their ruthless handling of the situation.<br />

So, these weeks tugged a lot on me besides work. I was<br />

alone in Monze most of the time and most of the time<br />

I was dependent on myself, because I was not very<br />

lucky with the young people at church. Eventually, I<br />

decided to talk to Sr. Chrisencia. It was often difficult<br />

for me to go to the youth meetings on Sundays,


Seite 6 Seite 7<br />

und auf mich selbst angewiesen, da ich nicht so viel<br />

Glück mit den Jugendlichen in der Kirchengemeinde<br />

hatte. Schließlich fasste ich den Entschluss, mit Sister<br />

Chrisencia zu sprechen. Es war oft schwer für mich,<br />

sonntags zu den Jugendlichen hinzugehen, und der<br />

Gedanke, dass ich es musste, machte es noch schwerer.<br />

Ich sprach mit Sister Chrisencia über alles und es<br />

fand sich für alles eine Lösung und verbesserte sich<br />

schlagartig.<br />

Während dieser Zeit habe ich verstanden, wie wichtig<br />

es ist, über seine Gefühle zu reden und sich anderen<br />

Menschen zu öffnen, sich selbst Dinge einzugestehen<br />

und über sich selbst und Schwierigkeiten<br />

hinauszuwachsen. Auch diese Erfahrung zu machen,<br />

gehörte nun mal zu meinem FWD dazu. Es gibt Höhen<br />

und Tiefen im Leben; nicht alles läuft so, wie man es<br />

sich vorstellt, und das ist auch okay so. Denn nur so<br />

können wir aus dem Leben lernen und schöpfen. Und<br />

nur, wenn man mit anderen kommuniziert, können<br />

sich Dinge zum Besseren verändern.<br />

So sprach ich also auch mit dem Pfarrer unserer<br />

Gemeinde und bat ihn um eine neue Aufgabe in<br />

einer anderen Schule; auf diese Idee hatte mich<br />

Sister Charleen gebracht. Nachdem ich mit dem<br />

Priester gesprochen hatte, ging alles recht schnell.<br />

Ich konnte mir eine neue, größere Schule anschauen.<br />

Diese Schule war toll: sie hatte viele Klassenzimmer,<br />

sie war bunt und es gab eine Menge zu tun und zu<br />

lernen. Die Schulleiterin zeigte mir die gesamte<br />

Schule, stellte mich allen Kolleginnen und Kollegen<br />

vor und sie erzählte mir die Entstehungsgeschichte<br />

der Schule. Diese wurde nämlich einst gegründet,<br />

um Waisenkindern Zugang zu Bildung und Essen zu<br />

ermöglichen. Sie entwickelte sich so gut, dass sie sich<br />

auch für alle anderen Kinder öffnete. Heute ist es eine<br />

gemischte Schule, in der die Schülerinnen und Schüler<br />

untereinander und miteinander lernen können. Aber<br />

leider kam es nie dazu, dass ich in dieser Schule<br />

anfangen konnte zu arbeiten.<br />

Abschied nehmen<br />

Das Leben macht einem nämlich manchmal einen<br />

Strich durch die Rechnung. Während die Situation<br />

durch den Virus in Europa schlimmer wurde, war<br />

especially having in mind that I was supposed to go<br />

there. I talked to Sister Chrisencia about all that, and<br />

there was a solution for everything, and the situation<br />

quickly improved.<br />

During that time, I understood how important it is<br />

to talk about your feelings and to open up to other<br />

people, to admit things to yourself and to grow beyond<br />

yourself and the challenges you face. Having this<br />

experience was part of my year as a volunteer. There<br />

are ups and downs in life, not everything works as you<br />

imagine it and that‘s okay. Only this way we can learn<br />

and draw from life. And only when you communicate<br />

with others, things can change for the better.<br />

I also spoke to the parish priest and asked him for an<br />

assignment in another school. Sister Charleen gave me<br />

that idea. After I spoke to the pastor, everything went<br />

very quickly. I was able to have a look at a new, larger<br />

school. The school was great: it had a lot of classrooms,<br />

it was colorful and there was a lot to do and to learn.<br />

The headmistress showed me the whole school and<br />

introduced me to all my colleagues and told me the<br />

story of how the school came about. The school was<br />

originally founded to give orphans access to education<br />

and food. Then, it developed so well that they opened<br />

the school to all other children. Nowadays it is mixed,<br />

and the students can learn from each other and with<br />

each other. Unfortunately, I never got the chance to<br />

start working at this school.<br />

Say Goodbye<br />

But sometimes life makes a mess out of things. While<br />

the virus situation got worse in Europe, there was<br />

hardly anything to be felt in Zambia. I had followed<br />

the news in Germany every day the previous weeks,<br />

but everything felt so far away, and I never thought<br />

that the virus would reach us and take me home. In the<br />

week when I went back to Germany, only one case was<br />

reported and all of Zambia started with prevention in<br />

order to protect people.<br />

The news came unexpectedly and rather by chance. In<br />

our group of different volunteers, the first information<br />

came over, and we exchanged ideas. That made me<br />

ponder, and I asked Ewe about safety. Then everything<br />

in Sambia kaum etwas davon zu spüren. Ich hatte<br />

die Wochen zuvor jeden Tag die Nachrichten aus<br />

Deutschland verfolgt. Dennoch fühlte sich alles so<br />

weit weg an und ich hätte nie gedacht, dass auch uns<br />

der Virus erreichen und mich gewissermaßen nach<br />

Hause holen würde. In der Woche, in der es für mich<br />

zurück nach Deutschland ging, wurde erst ein Fall<br />

gemeldet und ganz Sambia startete mit der Prävention<br />

zum Schutz der Menschen.<br />

Die Nachricht kam unerwartet und eher per Zufall.<br />

In unsere Gruppe von verschiedenen Freiwilligen, mit<br />

denen ich zuvor meine Vorbereitungsseminare hatte,<br />

kamen erste Informationen und wir tauschten uns<br />

aus. Das brachte mich zum Grübeln und ich fragte<br />

beim Ewe nach. Und dann mit einem Mal entwickelte<br />

sich alles sehr schnell. Denn keiner wusste, wie<br />

schnell die Länder ihre Grenzen schließen würden<br />

und wie lange die Fluglinien noch fliegen würden.<br />

So fing ich noch am selben Abend an zu packen.<br />

Abends redete ich dann mit meinen Gasteltern. Es<br />

war eine komische Situation und ich war froh, dass<br />

sie die Nachricht meiner Rückholung schon erhalten<br />

hatten. Wir redeten in der Küche, ich fühlte mich<br />

emotional überfordert und wusste gar nicht so recht,<br />

was ich sagen sollte - meine Gasteltern ebenso wenig.<br />

Der Abend ging vorbei und die letzten Tage lagen vor<br />

mir. Die Stimmung in diesen Tagen war bedeckt und<br />

eher trüb. Trotzdem versuchte ich, das Beste daraus<br />

zu machen und mit meinen Schwestern eine gute Zeit<br />

zu verbringen, aber sie waren genauso traurig. Meine<br />

liebste Schwester Sombo redete kaum mit mir, das<br />

war sehr traurig für mich, da ich die meiste Zeit mit<br />

ihr verbracht hatte.<br />

Die letzten Tage empfand ich als sehr aufregend und<br />

ungewiss, weil ich nicht wusste, ob alles klappen<br />

würde oder nicht. So kam plötzlich eine Nachricht von<br />

der Fluglinie Emirates, mit der ich nach Hause fliegen<br />

sollte: der für mich gebuchte Flug war gestrichen<br />

worden und meine Aufregung wurde größer. Am<br />

Ende klappte aber doch alles und ich bekam einen<br />

neuen Flug für einen Tag danach. Dieser Flug ging<br />

über Simbabwe nach Äthiopien und von da aus nach<br />

Deutschland.<br />

Der letzte Tag war sehr emotional und meine<br />

Abschied von Agnes und Sr Chrisencia/<br />

Far<strong>ewe</strong>ll to Agnes and Sr Chrisencia<br />

developed very quickly, because nobody knew how<br />

soon the countries would close the borders, and how<br />

long the airlines would fly. I started packing the same<br />

evening. In the evening I talked to my host parents. It<br />

was a strange situation, and I was glad that the message<br />

that I would have to go back to Germany had already<br />

reached my host parents. We talked in the kitchen, I<br />

felt emotionally overwhelmed and didn‘t really know<br />

what to say - nor did my host parents. The evening<br />

went around, and my last days in Zambia were ahead<br />

of me. The mood was muted and rather cloudy. I tried<br />

to make the best of it and had a good time with my<br />

sisters, but they were just as sad. My dearest sister<br />

Sombo hardly talked to me, and this was very sad for<br />

me, because I spent most of the time with her.<br />

Those last few days have been very exciting and<br />

uncertain, and I was so anxious, whether everything<br />

would work out or not. Then I got a message from<br />

Emirates airline: my original flight got cancelled, and<br />

so my excitement grew. In the end everything worked<br />

out, and I got a flight for a day later. It would go via<br />

Zimbabwe to Ethiopia and from there to Germany.<br />

The last day was very emotional and my host family<br />

called our Nana (grandmother) for a visit. My host<br />

mother cooked for all of us, and the mood was not so<br />

sad anymore. This day, all schools had to close, and<br />

all children came home. Everywhere school buses and<br />

school children on their way home were to be seen. My<br />

two other sisters were also supposed to come. I picked<br />

up my sister Angela by car with my brother, and she<br />

was very happy to see me, but she still didn‘t know<br />

about the bad news. We drove to the dam and walked<br />

around there for a while, until we drove home. I could


Seite 8 Seite 9<br />

Gastfamilie brachte unsere Nana (Oma) zu Besuch.<br />

Meine Gastmutter kochte für uns alle und die<br />

Stimmung war nicht mehr so betrübt. An diesem<br />

letzten Tag mussten auch alle Schulen schließen und<br />

alle Kinder kamen nach Hause. Überall sah man<br />

Schulbusse und Schulkinder auf ihrem Heimweg.<br />

Auch meine zwei anderen Gastschwestern sollten an<br />

diesem Tag kommen. Meine Schwester Angela holte<br />

ich mit meinem Bruder mit dem Auto ab. Sie freute<br />

sich sehr, mich zu sehen, wusste aber noch nichts<br />

von den schlechten Nachrichten. Wir fuhren an den<br />

Damm und liefen dort noch eine Weile herum, bis<br />

wir wieder nach Hause fuhren. So konnte ich Monze<br />

am letzten Tag noch einmal von einer anderen Seite<br />

sehen.<br />

Als ich Angela von der Nachricht erzählte, sah ich, wie<br />

sie ihre Tränen zurückhalten musste. Das brach mir<br />

mein Herz, denn auch sie war eine meiner liebsten<br />

Schwestern.<br />

Meine Schwester Laila kam und kam nicht, wir<br />

warteten und warteten. Sie hätte längst da sein sollen,<br />

aber leider kam es nie dazu, dass wir uns voneinander<br />

verabschieden konnten. Der Abschied von der Familie<br />

war emotional und kurz. Das Schönste war, dass mein<br />

kleinster Bruder, der erst 2 Jahre alt ist, mich zum<br />

Abschied in den Arm nahm und ganz fest drückte.<br />

Das brachte mich zum Lachen.<br />

Nach dem Essen fuhren Agnes und ich los nach<br />

Mazabuka, um dort auf dem Weg Sister Chrisencia<br />

abzuholen. Wir fuhren mehrere Stunden bis nach<br />

Lusaka. Die Fahrt kam mir ewig vor und ich wurde<br />

wieder nervös, ob alles funktionieren würde. Denn<br />

es war zu diesem Zeitpunkt unklar, ob der Flug von<br />

Äthiopien nach Deutschland stattfinden würde. Wir<br />

übernachteten eine Nacht in einem alten Kloster und<br />

am nächsten Tag sollte dann der Flieger gehen.<br />

Der Rückweg nach Deutschland war dann doch<br />

unkompliziert und nicht so schlimm, wie ich befürchtet<br />

hatte. Denn es waren noch viele andere unterwegs nach<br />

Hause. In Äthiopien traf ich auf Judith, mit der ich die<br />

Vorbereitungsseminare gemacht hatte. Das war echt<br />

verrückt, aber es war auch beruhigend, nicht allein am<br />

Flughafen zu sein. Denn der war voller Menschen und<br />

überall war etwas los. Die letzte Flugstrecke war am<br />

Damm in Monze/ Dam in Monze<br />

see a different side of Monze on the last day. When I<br />

told the news to Angela, I could see her holding back<br />

her tears. It broke my heart, because she too was one<br />

of my favorite sisters. My sister Laila wasn’t coming<br />

home, we were waiting and waiting. She should<br />

have been there long ago, but unfortunately it never<br />

happened that we could say goodbye to each other.<br />

The far<strong>ewe</strong>ll to the family was emotional and short.<br />

The nicest thing was that my little brother, who is only<br />

2 years old, hugged me goodbye and held me tightly.<br />

That made me laugh.<br />

After dinner, Agnes and I went to Mazabuka to pick<br />

up Sister Chrisencia. We drove to Lusaka for several<br />

hours, the ride seemed eternal, and I became nervous<br />

again, if everything was going to work out. Because<br />

at that time, it was unclear, whether the flight from<br />

Ethiopia to Germany was going to take place. We slept<br />

one night in an old monastery, the next day the plane<br />

was to leave.<br />

entspanntesten, denn das Flugzeug war nicht voll. Als<br />

ich in Frankfurt ankam, holte mich mein Bruder ab.<br />

Wir fielen uns in die Arme und ich hatte das Gefühl<br />

von „zu Hause“ wieder im Herzen. Ich ging und kam<br />

mit einem lachenden und weinenden Auge.<br />

Zurück in Deutschland<br />

Es dauerte eine Zeit, bis ich mich hier wieder an einiges<br />

gewöhnen konnte. An manches sogar gar nicht mehr.<br />

Die Zeit hier lief viel schneller als in Sambia und ich<br />

hatte die ersten Wochen das Gefühl, dass mich alles<br />

erdrückt. Und es war sehr kalt - an die Kälte werde ich<br />

mich zum Beispiel nie wieder gewöhnen. Ich vermisse<br />

meine Gastfamilie sehr und denke oft an sie. Ab und<br />

an schreiben wir miteinander.<br />

Zurück in Deutschland habe ich nun genug Distanz,<br />

um über die Zeit in Sambia nachzudenken – über die<br />

guten und harten Zeiten. Das gibt mir genug Raum,<br />

um das Ganze zu reflektieren und zu verstehen.<br />

Ich bin froh, nach Sambia gegangen zu sein - diese<br />

Erfahrungen gemacht zu haben. Es gibt immer<br />

zwei Seiten der Medaille und ich habe beide Seiten<br />

betrachten können. Jetzt geht meine Reise hier in<br />

Deutschland weiter und ich freue mich schon darauf.<br />

Dennoch: es war nicht das erste und letzte Mal, dass ich<br />

nach Sambia gereist bin - ich werde meine Gastfamilie<br />

irgendwann besuchen. Denn jetzt habe ich dort eine<br />

Familie. Rückblickend würde ich sagen, ich habe die<br />

letzten knapp 8 Monate gefühlt bei meiner Tante<br />

und meinem Onkel gelebt. Nun sind auch sie meine<br />

Familie und ich bin ihre.<br />

Naomie Rothkamp<br />

The way back to Germany was uncomplicated and not<br />

as bad as I thought, because there were many others on<br />

their way home. In Ethiopia I met Judith, with whom<br />

I did the preparatory seminars. It was really crazy, but<br />

also reassuring not to be alone at the airport, because<br />

it was very crowded, and there was something going<br />

on everywhere. The last flight was the most relaxed<br />

one, because the plane was not full. When I arrived in<br />

Frankfurt, my brother picked me up. We fell into each<br />

other‘s arms, and I had the feeling of being at home in<br />

my heart again.<br />

Back in Germany<br />

It took me a while to get used to some things here again.<br />

I didn’t manage to get used to everything though. The<br />

time here was running much faster than in Zambia,<br />

and the first few weeks I felt that everything was<br />

crushing me. And it was very cold - I feel like I will<br />

never get used to the cold again. I miss my host family<br />

very much and think about them often. Sometimes we<br />

text.<br />

Back in Germany I have enough distance to think<br />

about the time in Zambia - about the good and the<br />

hard times. That allows me to reflect and understand<br />

the whole thing. I am happy to have gone to Zambia<br />

- to have had this experience. There are always two<br />

sides to the coin, and I was able to look at both sides.<br />

Now my journey continues here in Germany, and I‘m<br />

looking forward to it. However, it was not the first and<br />

last time that I traveled to Zambia. I will visit my host<br />

family sometime. Because now I have a family there,<br />

in retrospect I would say that I have felt living with my<br />

aunt and uncle for the past 8 months. Now they are<br />

my family and I am theirs.<br />

By Naomie Rothkamp


Seite 10 Seite 11<br />

Einer der besten Momente<br />

One of the best moments<br />

Einer der besten Momente in letzter Zeit war das<br />

Bergfest - weil ich eine schöne Zeit mit meinen<br />

Freunden und Mitgliedern meiner Gastfamilie<br />

verbracht habe. Silja kam schon am Nachmittag<br />

vorher und half uns beim Kochen und allen anderen<br />

Vorbereitungen. Das war wirklich nett von ihr. Wir<br />

hatten viel Spaß und haben viel erzählt über unsere<br />

Familien, die wir in Sambia zurückgelassen haben,<br />

und über unsere verschiedenen Kulturen (Silja ist<br />

Anfang August 2019 aus Sambia zurückgekommen).<br />

Außerdem kochten wir unsere sambischen Gerichte.<br />

Siljas Familie war dann beim Fest auch dabei, um uns<br />

zu unterstützen.<br />

Die Zeit verging und jetzt ist alles anders aufgrund<br />

der Pandemie, die jeden überall betrifft.<br />

Jeder muss für sich Vorsichtsmaßnahmen treffen<br />

und einhalten, und natürlich gilt das auch für<br />

mich. Wenn ich mit dem Bus zur Arbeit fahre und<br />

auch bei Menschenansammlungen, muss ich eine<br />

Gesichtsmaske tragen. Im Krankenhaus muss auch<br />

jeder eine Maske tragen, und zwar die ganze Zeit mit<br />

Ausnahme in den Pausen beim Essen. Und natürlich<br />

muss ich mir die Hände viel öfter waschen und<br />

desinfizieren.<br />

Es gab Zeiten, in denen wir nur wenige Patienten<br />

hatten, so dass meine Kinderstation 2 schloss und ich<br />

auf der Kinderstation 3 gearbeitet habe. Im Grunde<br />

genommen ist das dieselbe Arbeit, nur dass viele<br />

Kinder dort Diabetes haben. Es war also nicht sehr viel<br />

zu tun und manchmal war es ganz schön langweilig<br />

und die Zeit verging nicht.<br />

Die einzigen Momente, wo es lustiger war, waren<br />

immer, wenn kein Elternteil bei den Kindern war,<br />

und ich mich um sie gekümmert habe und mit ihnen<br />

gespielt habe. Das Beste daran ist, dass die Kinder die<br />

Zeit, die wir mit ihnen verbringen, so sehr genießen<br />

und sie sich auch mit einer Bastelei dafür bedanken.<br />

Erst vorige Woche habe ich von einem Kind, mit<br />

dem ich gespielt habe, eine Papierblume und einen<br />

Schmetterling bekommen. Zu sehen, dass meine<br />

wenigen Bemühungen so gut ankommen, hat mir das<br />

Herz sehr gewärmt.<br />

One of the best moments was when I had the Bergfest,<br />

because I got to spend time with friends and some<br />

of my family members. Silja was also there and she<br />

helped us with the food and every other preparation<br />

which was really nice of her. And her family was also<br />

there to support us. We had a lot of fun and talked<br />

about our families back home and our cultures and we<br />

also made dishes that we usually eat back in Zambia.<br />

Time has passed by and everything everywhere is<br />

now different when it comes to how you go by your<br />

day because of the pandemic that is now affecting<br />

each and every person out there. Everyone has to take<br />

precautions and I for one also do the same. When<br />

going to work or when around huge crowds of people<br />

I have to wear a face mask. In the hospital everyone<br />

has to wear a mask as well and you have to wear it<br />

the whole time - only when you take a break to eat<br />

not. And I have to sanitize and wash my hands more<br />

frequently now.<br />

Beim Klaverspiel/ Playing the piano<br />

Karneval/ At the carnival<br />

Normalerweise bleibe ich nach der Arbeit einfach<br />

zuhause und übe Klavier spielen, gucke TV, unterhalte<br />

mich mit meiner Gastfamilie und Freunden oder<br />

mache einfach ein bisschen Pause. Während des<br />

Corona Lockdowns war es allerdings ganz schön<br />

schwierig, Klavierunterricht zu bekommen – ich<br />

musste ihn per Videokonferenz nehmen. Das war<br />

nicht so schlimm, aber direkt von Angesicht zu<br />

Angesicht ist es doch besser. Außerdem hatte ich in<br />

dieser Zeit auch ein paar Zeichnungen anzufertigen.<br />

Einmal sind meine Gastfamilie und ich in einen<br />

Nationalpark gegangen. Und – ich muss gestehen – ich<br />

war ziemlich enttäuscht, dass ich gar keine Tiere zu<br />

Gesicht bekam. Die Natur war schon beeindruckend<br />

und es gab viele alte und schöne Bäume, aber dass ich<br />

gar keine Tiere sah, hat mich schon sehr gewundert.<br />

Jedenfalls haben die Nationalparks in Sambia, was die<br />

Tierwelt anbelangt, mehr zu bieten.<br />

Im Moment wird der Shutdown gerade ein wenig<br />

gelockert. Und das ist gut. Denn die meisten Menschen<br />

kehren zu ihrem Alltag zurück und die Busse sind<br />

wieder normal voll -verglichen zur Zeit der ganz<br />

strengen Beschränkungen.<br />

Gerade jetzt hat auch mein Kunstkurs wieder<br />

begonnen. Nur leider habe ich wegen der Arbeit meist<br />

keine Gelegenheit, ihn zu besuchen. Auf der Arbeit<br />

ist zur Zeit alles gut. Denn wir haben normalerweise<br />

At some point we had very few patients in the hospital<br />

and so my station closed, and I had to work in another<br />

station (Kinder 3 – K3). It is just the same as my station<br />

only that most children on K3 are diabetes children.<br />

We had few children in the station and there wasn‘t<br />

much to do and sometimes it got boring and long with<br />

the time.<br />

The only really fun part is when there‘s a child whose<br />

parents aren‘t around, and so you have to watch over<br />

the child and play with him/her. The best part about<br />

all this is the fact that the children really appreciate the<br />

time we spend with them and they give you something<br />

to say thank you and all. Last week I got a paper flower<br />

and a butterfly from one of the children I played with<br />

and I have to say it really warmed my heart to see that<br />

they appreciate the little efforts I put in.<br />

After work I usually just stay at home and practice<br />

the piano sometimes, watch TV, talk to my family<br />

and friends or just rest a little. During the intense<br />

lockdown it was really hard to have piano lessons and<br />

so I had to have them via video conference. It wasn‘t<br />

so bad but having them in person is better. I also had<br />

some art drawings that I had to do during this time.<br />

There was a time when my host family and I went<br />

to visit a national park, and I can‘t lie I was pretty<br />

disappointed at the fact that I didn‘t see any animals. I<br />

mean the nature was really great and there were a lot<br />

of old beautiful trees, but the fact that I didn‘t see any<br />

animal made me really wonder. I guess the national<br />

parks back in Zambia are much better when it comes<br />

to wildlife.<br />

The lockdown seems to be getting uplifted right now.<br />

This is good, because most people are now getting<br />

back to their daily activities and the buses are now<br />

usually full again compared to when the lockdown<br />

was intense.<br />

Right now my art classes also resumed, but I mostly<br />

don‘t get the chance to attend because of work. Work<br />

is going on just well at the moment, because we don‘t<br />

usually have a lot of children on the station which just<br />

means no stress but sometimes it gets boring.<br />

I am supposed to have my last seminar on the 22nd<br />

of June. But I‘m sure we aren‘t going to be able to -


Seite 12 Seite 13<br />

Bye bye Deutschland<br />

Bye Bye Germany<br />

unless via video conference. If that will<br />

be possible in accordance with the post<br />

I received from my seminar group. I just<br />

hope for the best and I wish we could<br />

have it normally as it will be the last one<br />

and we will probably never see each other<br />

again.<br />

All in all life under the quarantine hasn‘t<br />

been easy, but I‘m glad that things are<br />

slowly going back to normal.<br />

By Priscilla Daka<br />

Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug; mir kommt<br />

es so vor, als wäre ich erst gestern in Deutschland<br />

angekommen und dabei sind es schon die letzten<br />

Wochen hier. Ich würde sagen, ich hab viel erlebt und<br />

was mir schlimm erschien, ist jetzt ok.<br />

Die ersten Tage und Monate in Deutschland waren<br />

eine echte Umstellung für mich, weil alles neu war: die<br />

Lebensweise, das Wetter, das Essen, die Gebäude und<br />

die gesamte Umgebung. Diese so andere Lebensweise<br />

ist mir anfangs sehr schwer gefallen – auch, dass<br />

Deutsche so viel Brot essen und dann der ganze<br />

Papierkram... Aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt.<br />

Time really moves fast; it seems like yesterday when<br />

I was arriving in Germany and yet here: I am writing<br />

my last report in my last months. I would say the cup<br />

is filled. Time really heals the wound.<br />

It was challenging for me to adjust to the new<br />

environment in the first days or months, because<br />

everything was new: the way of life, weather, foods,<br />

buildings and the surroundings at larger. But I would<br />

say I complained a lot of the different life and changes<br />

compared to Zambia way of life; people eat a lot of<br />

bread in Germany and have a lot of paperwork. But<br />

am used now to the German way of life.<br />

Priscilla mit ihrer Gastfamilie/ Priscilla and her host family<br />

nicht so viele Kinder auf der Station, was wenig Stress<br />

bedeutet, es aber manchmal auch langweilig werden<br />

lässt.<br />

Am 22. Juni soll ich zu meinem letzten Seminar fahren.<br />

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das so gar nicht<br />

möglich sein wird – außer per Video-Konferenz.<br />

Wenn es der Post, die ich von meiner Seminargruppe<br />

erhalten habe, nach überhaupt möglich sein wird. Ich<br />

hoffe einfach das Beste. Und ich wünschte mir, wir<br />

könnten ganz normal teilnehmen, weil es das letzte<br />

Seminar ist und wir alle uns wahrscheinlich nie mehr<br />

wiedersehen werden.<br />

Meine Arbeit im Kindergarten ist soweit in Ordnung.<br />

Aber ich kann nicht sagen, dass es einfach für mich war,<br />

dort zu arbeiten. Ich habe mir eine Menge Gedanken<br />

gemacht wie: warum habe ich den Kindergarten als<br />

Arbeitsplatz ausgewählt und nicht das Krankenhaus?<br />

warum habe ich an diesem interkulturellen Austausch<br />

teilgenommen, statt einfach nur zuhause zu bleiben?<br />

Dies kam auch immer wieder hoch, wenn es mal<br />

Missverständnisse gab mit den Eltern von Kindern<br />

oder mit Kollegen. Ungeachtet all dieser Probleme,<br />

die ich hatte, haben wir sie mit Hilfe meiner Kollegen<br />

gelöst und meine tägliche Arbeit im Kindergarten ging<br />

weiter und der Kindergarten wurde mit der Zeit auch<br />

ein schöner Arbeitsplatz für mich als Freiwilliger.<br />

Working in the kindergarten has been just okay for me.<br />

But I can‘t say it has been easy for me to work there.<br />

I have had a lot of thoughts like: why did I choose to<br />

work in the kindergarten instead of the hospital? why<br />

did I take part in the intercultural exchange, than<br />

me just staying back at home? I had these thoughts<br />

because of the misunderstanding that have occurred<br />

with some of the parents and sometimes with my<br />

colleagues. Despite all the problems I had, we were<br />

able to solve them with my colleagues, and my life<br />

work in the kindergarten moved on, and as days went<br />

Alles in allem war das Leben zu Shutdown-Zeiten<br />

nicht einfach und ich bin froh, dass nun alles langsam<br />

wieder normal wird.<br />

Priscilla Daka<br />

Ich verbrachte immer viel Zeit mit den Kindern meiner<br />

Gruppe und deshalb war unser Verhältnis gut. Es gab<br />

viele nette Möglichkeiten, etwas zusammen mit den<br />

Kindern zu machen: verschiedene Feste oder Anlässe,<br />

wie z.B. Sankt Martin, Weihnachten und Karneval,<br />

vor allem das letzte hat mir sehr gut gefallen.<br />

übersetzt von Irmela Kuhlen<br />

Geschenk von einem Kind aus dem Krankenhaus/<br />

A gift from a child at the hospital<br />

Zu meiner Gastfamilie möchte ich gerne Folgendes<br />

sagen: ich bin so demütig und dankbar in einer<br />

christlichen Familie zu sein. Ich wurde in dieser<br />

Familie mit offenen Armen empfangen und mein<br />

Herz ist voller Dankbarkeit. Es ist wirklich ein Segen<br />

für mich, in einer so guten Familie zu sein. Mir haben<br />

das Weihnachtsfest und andere Feiern so gut gefallen,<br />

auch mit der Familie zusammen zu arbeiten. Meinem<br />

Gastvater bin ich wirklich sehr dankbar, weil ich so<br />

viel von ihm und den anderen Familienmitgliedern<br />

Beim Spargel stechen/ Eugine harvesting asparagus


Seite 14 Seite 15<br />

Beim Bergfest/ At the Bergfest<br />

gelernt habe. In meiner Muttersprache Tonga sage ich<br />

ihm „Ndalumba kapati“ = tausend Dank.<br />

Schon als Kind habe ich viel über Karneval als ein<br />

buntes Fest gehört. Und deshalb habe ich mich<br />

sehr gefreut, mit meinem Gastvater und Priscilla<br />

zusammen daran teilnehmen zu können.<br />

Anfang Januar haben wir mit den Vorbereitungen<br />

zum Bergfest begonnen, die Hälfte unseres Jahres<br />

war vorbei. Wir sollten etwas Sambisches kochen<br />

und unsere Kultur repräsentieren. Das hat mich<br />

zunächst in Panik versetzt, weil ich nicht so recht<br />

wusste, was ich zeigen und kochen konnte, aber mit<br />

der Zeit entschied ich mich für einen sambischen<br />

Tanz in unserer Kleidung. Am Bergfest selbst war<br />

ich zuerst ganz schön nervös, aber sobald es losging,<br />

war meine Nervosität komplett weg und alles lief gut.<br />

Am Ende des Festes war ich glücklich, dass alle meine<br />

Präsentation und das Essen gelobt haben.<br />

by it was becoming a nice place to be as a volunteer.<br />

I didn’t have any problems with the children, because I<br />

always spent much time with them, so my relationship<br />

with them was good. I have had very nice opportunities<br />

with the children: that’s having different celebrations<br />

or occasions with them like celebrating Saint Martin,<br />

Christmas and carnival, which I enjoyed very much.<br />

To my host family: I am very humbled and I am<br />

grateful to be in a Christian family. I was welcomed<br />

in the family and my heart is full of gratitude. It‘s<br />

really a blessing to be in good family. I really loved<br />

the Christmas feast, doing family jobs and other<br />

celebrations. Indeed, I am very grateful because I<br />

have learnt a lot from my host father and the family at<br />

large. In Tonga - that’s my mother tongue - I would say<br />

Ndalumba kapati - that’s thank you very much.<br />

Since my childhood, I have been hearing about<br />

carnival celebration as a colorful feast. So, I was glad I<br />

attended it with my host father and Priscilla.<br />

Early January we started preparing for the mountain<br />

party. That‘s because we had stayed in Germany for<br />

half a year. Therefore, we had to come up with what<br />

we would present and food to cook. I panicked a lot,<br />

because I didn’t really know what to present exactly<br />

and the type of food to cook, but as time went on, I<br />

came up with a Zambian dance and an outfit. When<br />

the actual day came, I was really nervous, but as soon<br />

as started to present, my nervousness was long gone,<br />

zu Hause bleiben musste. Nicht<br />

nur der Kindergarten und die<br />

Schulen waren geschlossen, auch<br />

alle öffentlichen Veranstaltungen<br />

wurden verboten, damit sich das<br />

Virus nicht weiter ausbreitet. Es war<br />

eine fast komplette Ausgangssperre.<br />

Das war für mich eine sehr<br />

langweilige Zeit. Ich hatte nichts<br />

zu tun. Deshalb kam der Vorschlag<br />

auf, ob ich im Krankenhaus oder<br />

bei einem Bauern arbeiten kann.<br />

Die Arbeit im Krankenhaus war<br />

für mich nicht möglich, weil allein<br />

die Einarbeitung lange gedauert<br />

hätte und wegen all der anderen<br />

Anforderungen. Die Arbeit bei<br />

einem Landwirt war möglich, da<br />

ein Erntehelfer nur eine Anleitung<br />

braucht. Und so begann ich damit, Spargel zu ernten.<br />

Für mich war das eine tolle Arbeit, weil ich mich nicht<br />

länger langweilte und alle, mit denen ich zusammen<br />

arbeitete, waren mir gegenüber sehr freundlich. Ich<br />

habe das wirklich gerne gemacht.<br />

An Karneval/ At Carnival<br />

Zwei Monate später im Mai wurde der Kindergarten<br />

allmählich wieder geöffnet. Die Verhaltensregeln<br />

wurden gelockert, aber noch nicht alle Kinder durften<br />

den Kindergarten wieder besuchen. Nur Kinder<br />

durften kommen, deren Eltern wichtige Berufe im<br />

Gesundheitswesen haben, bei der Polizei oder in der<br />

and all was well. By the end of day, I was happy that<br />

everyone liked the presentation and the food.<br />

After a few weeks in March, on 19th the kindergarten<br />

was closed due to the outbreak of coronavirus. It was so<br />

unfortunate that I wasn’t working during that period.<br />

I had to stay home, and not only the kindergarten was<br />

closed, but all public occasions and events were also<br />

cancelled to reduce the virus from spreading. It was a<br />

total lockdown.<br />

During the lockdown I was very bored. I had nothing<br />

to do. Therefore, a suggestion arose, whether I should<br />

work in the hospital or with a farmer. Working in<br />

the hospital wasn’t possible, because a lot is required,<br />

and I would have to learn too many new things. But<br />

working on a farm was possible, because no lessons<br />

were required, only instructions.<br />

I started working with a farmer by harvesting<br />

asparagus. It was really nice working, because I was<br />

no longer bored, and everyone who I worked with in<br />

the field was very friendly with me. I really enjoyed it.<br />

Im Kindergarten ging es so weiter bis zum 19. März, an<br />

dem der Kindergarten wegen des Corona Ausbruchs<br />

geschlossen wurde. Ich war ziemlich unglücklich, dass<br />

ich in dieser Zeit nicht mehr zur Arbeit konnte und<br />

Beim Bergfest/ At the Bergfest<br />

An Karneval/ At Carnival<br />

Two months later, that’s in May, the kindergarten was<br />

open again. The lockdown has been eased. But still not<br />

all children were allowed to report to the kindergarten.<br />

Only children with parents who had very important


Seite 16 Seite 17<br />

Landwirtschaft. Für mich war das so in Ordnung,<br />

ich war glücklich wieder arbeiten zu können, gerade<br />

auch, weil es nur noch zwei Monate sind.<br />

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich sehr<br />

dankbar für dieses freiwillige Jahr bin. Es war ein<br />

langer Weg bis hierhin und eine gute Möglichkeit,<br />

weil ich so viele Erfahrungen gemacht habe und<br />

viele Dinge gelernt habe, die mir in Zukunft helfen<br />

werden. Ich glaube auch, dass ich sie in meinen Alltag<br />

einfließen lassen kann.<br />

Noch einmal Daumen hoch für den <strong>ewe</strong> dafür, dass<br />

ich die Gelegenheit bekam, am Austauschprogramm<br />

ateilzunehmen. Vielen Dank!<br />

Eugine Himunza<br />

übersetzt von Irmela Kuhlen<br />

jobs like for example health workers, the police service<br />

or farmers. But it was okay. I was happy to get back to<br />

work, because I am in my last months.<br />

In conclusion, I am very happy and thankful about<br />

my voluntary year. It has really been a long way and<br />

a very nice opportunity, because I have experienced a<br />

lot and I have learnt a lot of things that will help me<br />

in my future. And I think that I can apply them in my<br />

daily life.<br />

Once more I give a thumbs up: thank you very much<br />

EWE (Eine Welt Engagement) for the opportunity of<br />

me taking part in the exchange program.<br />

By Eugine Himunza<br />

Was macht eigentlich… Sangulukani<br />

Phiri?<br />

Sangu: “Während diesem Gespräch saß ich in meinem<br />

Raupenfahrzeug 777e bei der Arbeit und habe ein<br />

System zur Feuerbekämpfung installiert. Ich habe es<br />

wirklich sehr genossen, nach langer Zeit noch einmal<br />

über meine Erfahrungen mit dem EWE zu reden!“<br />

Wann warst du als Freiwilliger in Deutschland?<br />

Das war 2000 / 2001. Es ist schon sehr lange her.<br />

Was war damals deine Motivation, an diesem<br />

Austauschprogramm teilzunehmen?<br />

Ich war in der achten Klasse, als ich das erste Mal<br />

darüber nachdachte, an dem Programm teilzunehmen,<br />

aber mit dem Wunsch nach interkulturellem<br />

Austausch hatte das noch nicht viel zu tun. Vielmehr<br />

handelten meine Fantasien von Europa, von Menschen<br />

in fliegenden Autos, das hatte ich in Filmen gesehen.<br />

Also wollte ich selbst schauen, was davon stimmte.<br />

Als die Gelegenheit dann kam, sah ich alles als<br />

Herausforderung an und machte einige Sprachkurse.<br />

In Deutschland wurde mir schnell klar, dass die<br />

Menschen dort eigentlich ganz normal waren. Sie<br />

gingen zur Arbeit, hatten ihre kulturellen Eigenheiten,<br />

lachten viel oder wurden wütend, und feierten eine<br />

Menge Partys.<br />

Während der Zeit, in der ich mich versuchte<br />

anzupassen, wollte ich auch all meine Erfahrungen<br />

abspeichern, um sie wieder mit zurück nach Sambia<br />

tragen zu können. Dieser Lernprozess war wundervoll<br />

für mich.<br />

Finding out what our former volunteers<br />

do now: Sangulukani Phiri<br />

Sangu: “This conversation was held while I was sitting<br />

in a Caterpillar 777e Dump Truck at work, installing<br />

the Fogmaker fire suppression system. I really enjoyed<br />

talking about my experiences with the EWE again,<br />

after a long time.”<br />

When have you been in Germany as a volunteer?<br />

I was in Germany in 2000 / 2001. That’s really a long<br />

time ago.<br />

What was your motivation to take part in the<br />

exchange program?<br />

I was in grade 8 when I thought about taking part in<br />

the program, but at that time I never really bothered<br />

about intercultural exchange. I just used to fantasize a<br />

lot about Europe, and my phantasies were influenced<br />

by the films I watched. I thought that maybe in Europe,<br />

people are flying in futuristic cars, so I really wanted<br />

to go and experience it myself.<br />

When the opportunity came, I took it as a challenge<br />

and got involved in language courses. When I then<br />

finally was in Germany, I realized that people are<br />

actually normal here. That they go for work, have their<br />

own culture, they laugh, get upset and even know how<br />

to party.<br />

During the process of adapting I wanted to keep all<br />

my experiences safe so that I could take some things I<br />

learned back to Zambia. This process of learning was<br />

wonderful to me.<br />

Mit Gastschwester und -vater/ With host sister and host father<br />

Wie erinnerst Du die Erfahrung des Nach-Hause-<br />

Kommens nach Sambia?<br />

Nach Hause kommen war sehr emotional für mich.<br />

Meine deutsche Familie (bis heute nenne ich sie<br />

Mama und Papa) versuchte, meinen Aufenthalt noch<br />

zu verlängern, weil ich mich so gut eingelebt hatte und<br />

erfolgreich war in der Schule. Meine Lehrerinnen und<br />

How do you remember the experience of coming<br />

back home?<br />

Coming back home was extremely emotional for me.<br />

The family I stayed with in Germany (up to now I<br />

call them my German Mum and Dad) tried for me to<br />

stay longer in Germany, because I was doing well in<br />

school. My teacher and my friends in Germany were<br />

very supportive. Unfortunately, the plan didn’t work


Seite 18 Seite 19<br />

Lehrer und meine Freunde haben mich auch immer<br />

unterstützt. Leider ist dieser Plan nicht aufgegangen,<br />

aber in meinem Kopf stellte ich mir oft vor, wie es<br />

wohl wäre, hier zu studieren.<br />

Das Ankommen in Sambia war auch emotional, aber<br />

in einer guten Art und Weise. Das Gefühl, wenn Du<br />

deine Familie wieder siehst, der Geruch von Sambia,<br />

es macht mich einfach nur glücklich.<br />

Und ich war jung und voller Energie und setzte<br />

alles daran, mich in Sambia weiterzuentwickeln. Ein<br />

weiteres Mal musste ich mich wieder anpassen, aber<br />

diesmal an den Ort, an dem ich aufgewachsen war.<br />

Wie würdest Du dein Leben jetzt beschreiben?<br />

Ich lebe in Solwezi, einer Stadt im Nord-Westen<br />

Sambias. Hier arbeite ich in der Nähe der Mienen. Ich<br />

arbeite für eine südafrikanische Firma, Gigi Mining<br />

Services. Hauptsächlich vertreiben wir Wasserpumpen<br />

und Systeme zur Feuerbekämpfung.<br />

Ich bin 100 % verantwortlich für meine Arbeit und<br />

trage eine große Verantwortung, aber all das wäre<br />

nicht möglich ohne meine Kolleginnen und Kollegen.<br />

Sie stehen mir sehr nahe, fast wie eine Familie, und<br />

das bereitet mir Freude bei der Arbeit.<br />

Abgesehen davon ist meine Familie das Wichtigste in<br />

meinem Leben. Seit ich meine Frau Brenda geheiratet<br />

habe, liegt mir nichts näher am Herzen!<br />

Und der EWE hat einen großen Einfluss auf all diese<br />

Entwicklungen gehabt, in mir und in meinem Leben.<br />

Durch den Austausch habe ich gelernt, wie wichtig<br />

internationale Beziehungen sind. Das hilft mir sehr bei<br />

meiner Arbeit. Er hat mich auch gelehrt, wie wichtig<br />

Familie ist, unabhängig von Religion oder Herkunft.<br />

Ein Teil einer deutschen Familie zu sein, bedeutet für<br />

mich die Möglichkeit, zum Lachen und Verrücktsein<br />

zu haben und mich selbst kennenzulernen. Es ist<br />

möglich, zusammen mit sehr vielen verschiedenen<br />

Menschen zu leben.<br />

Sangu Phiri<br />

out, but in my mind I kept on imagining how it would<br />

be to study at a German university.<br />

Arriving back home was also very emotional for me,<br />

but in a good way. This feeling when you see your<br />

family, the smell of Zambia, it just makes you happy, it<br />

was a good feeling.<br />

And I was young and energetic and started to think<br />

about how to continue my life in Zambia. So, again<br />

everything was about adapting, but this time to the<br />

place where you have been growing up.<br />

Can you describe your life now?<br />

I am staying in a town called Solwezi now, it’s in the<br />

north-western part of Zambia. I work around the<br />

mines here. I work for a South African company called<br />

Gigi Mining Services. I promote and do after sales<br />

service for dewatering pumps and fire suppression<br />

systems.<br />

I am 100 % responsible for my business, but all the<br />

work would never have been possible without my<br />

colleagues. The people I work with me are very close to<br />

me, almost like family, and that gives me joy at work.<br />

Apart from that, my family is the most important thing<br />

in my life. From the time I married my wife Brenda, I<br />

have started to treasure family more than ever.<br />

And the EWE has had a huge impact on all these<br />

developments within me and in my life. The exchange<br />

has taught me to open up my mind to international<br />

relationships, which is so important for my work now.<br />

It has also taught me to realize the importance of<br />

Vermisst Du irgendwas aus Deutschland?<br />

Natürlich. Ich mag Dinge, die lange fortbestehen. Das<br />

können lang andauernde Beziehungen zu meiner<br />

Familie und meinen Freunden in Deutschland sein,<br />

aber auch Produkte wie Schuhe und T-Shirts, die ich<br />

auch nach Jahren noch gerne trage.<br />

Außerdem vermisse ich das kalte Bier, das ich<br />

immer nach der Arbeit mit meinen Kolleginnen und<br />

Kollegen in Deutschland getrunken habe. Weißt Du,<br />

jede Region hat ein eigenes Bier, und ich vermisse den<br />

Geschmack des deutschen Biers.<br />

Was würdest Du Dir für die Entwicklung des EWE<br />

wünschen?<br />

Das ist ein wirklich gutes Thema! Ich muss zugeben,<br />

dass ich oft nicht wusste, was im EWE gerade passiert<br />

ist, nachdem der Austausch für mich vorbei war.<br />

Jetzt sehe ich, dass sich immer noch viel tut, und<br />

ich würde gerne wieder ein Teil davon sein. Ich bin<br />

normalerweise sehr beschäftigt, aber ich könnte<br />

organisieren und den EWE moralisch unterstützen.<br />

Besonders jetzt, mit der Covid-19-Situation, bin ich<br />

überzeugt, dass der Austausch weitergehen muss!<br />

Mich würde sehr interessieren, wer die nächsten<br />

Freiwilligen sein werden und wie sie diese intensive<br />

Zeit erleben.<br />

Hast Du einen guten Ratschlag für zukünftige<br />

Freiwillige?<br />

Ja, das ist einfach: Egal ob Deutsche oder Sambier,<br />

macht es einfach!<br />

Geht nicht in irgendein Land und stellt von Anfang<br />

an Bedingungen an euch oder die anderen, sondern<br />

probiert einfach alles mal aus und lernt daraus. Meine<br />

deutsche Familie würde mir sicherlich zustimmen,<br />

dass wir alles zusammen ausprobiert haben und erst<br />

später entschieden, was wir gut fanden und was nicht.<br />

Hauptsache ihr geht los und versucht euch daran!<br />

Euer Sangu<br />

(übersetzt von Jolina Bilstein)<br />

family, regardless of race or religion. Being a part of<br />

the German family, being able to laugh and be crazy<br />

and explore myself, that really showed me that it is<br />

possible to coexist with many different people.<br />

Do you miss anything about Germany?<br />

Yes, of course. I like things that are built to last. That<br />

can be long lasting relationships to my family and<br />

friends in Germany, as well as long lasting products<br />

like shoes or T-shirts that you can wear for years and<br />

years on.<br />

I also really miss the cold beer that I used to have after<br />

work with my friends. You know, every region has its<br />

own beer, and I miss the taste of the German one.<br />

How would you want the EWE to develop in the<br />

near future?<br />

Oh, that’s a good thing to talk about. I have to admit<br />

that I never really knew what was going on in the EWE<br />

after my program had ended. Now I see that things<br />

are happening, and I would love to be committed back<br />

to it. I am usually busy with my work, but I could do<br />

logistics or just support morally what the EWE does.<br />

Especially in this situation with Covid-19 I am<br />

convinced that the exchange has to go on, I want to<br />

know the new volunteers and would love to see that<br />

happening.<br />

Do you have an advice for our future volunteers?<br />

Yeah, that’s very simple: whether German or Zambian,<br />

I say: Just do it.<br />

Don’t go to another country with any conditions but<br />

allow yourself to try everything and learn from it. And<br />

my German family would surely more than agree with<br />

me on that, because all the things we tried together,<br />

they are so precious. And whatever you try, you can<br />

decide later if you like it or not, but go and try first!<br />

Sangu<br />

(Interview by Jolina Bilstein via phone)


Seite 20 Seite 21<br />

Schon sechs Jahre vergangen<br />

Already six years gone by<br />

Mein Name ist Evans Chali und ich habe 2014<br />

am kulturellen Austauschprogramm des EWE<br />

teilgenommen. Damals war ich 18, frisch aus der<br />

Schule und wusste gar nicht, was die Welt zu bieten<br />

hatte. Deshalb entschied ich mich, nach Deutschland<br />

zu fliegen und dort ein Jahr in einer anderen Kultur<br />

zu verbringen.<br />

Aber in Deutschland fand ich viel mehr als nur<br />

„eine“ Kultur. Schon nach einem Monat war ich in<br />

Aachen verliebt und war von der RWTH Aachen total<br />

begeistert. Ich lernte unglaublich viele unterschiedliche<br />

Leute kennen. Dann fing ich an, in einer Grundschule<br />

zu arbeiten und durch Sprechen mit den Kindern<br />

lernte ich die deutsche Sprache. Meine Gastfamilie<br />

war wie meine echte Familie und sie half mir Deutsch<br />

zu lernen und sie war zum größten Teil meine erste<br />

echte Verbindung zu den Leuten in Deutschland.<br />

Nach dem Jahr bin ich nach Sambia zurückgeflogen,<br />

wollte aber wieder nach Deutschland kommen, um<br />

hier zu studieren. Deshalb hörte ich nach einem Jahr<br />

mit dem Studium an der University of Zambia auf<br />

und fing 2017 in Bochum wieder von vorne an, wo<br />

ich das Studienkolleg besuchte. Nach einem Jahr in<br />

Bochum konnte ich endlich an der RWTH Aachen<br />

Bauingenieurwesen studieren und bin heute im 4.<br />

Semester.<br />

My name is Evans Chali and I took part in the cultural<br />

exchange program done by the EWE in 2014. I was 18<br />

back then, freshly out of high school and I knew not<br />

what the world had to offer. Hence, I decided to fly to<br />

Germany in order to spend a year in another culture.<br />

I found more than just another „culture“ in Germany.<br />

In about a month, I fell in love with the city Aachen<br />

and I was very impressed by the RWTH Aachen<br />

University. I got to know a lot of different kinds of<br />

people. Then I started work at a primary school and<br />

got to learn the language from the children. I lived<br />

with a German family and they helped me learn<br />

the language more. My host family was my first real<br />

connection to the German people.<br />

After my voluntary service year, I flew back to Zambia<br />

but always thought of coming back to<br />

Germany to study. That´s why I decided to end my<br />

studies at the University of Zambia after a year and<br />

started all over again in Bochum back in 2017. In<br />

Bochum I completed my Pre-university Course after<br />

a year and could then finally start studying Civil<br />

Engineering at the RWTH Aachen University. I am<br />

currently in the 4th Semester.<br />

Quite a lot happened between Bochum and Aachen. I<br />

experienced and learnt a lot.<br />

ziemlich normal.<br />

Außerdem habe ich mich entschieden, dem EWE zur<br />

Unterstützung beizutreten, um zu helfen, wo ich kann.<br />

Gerade helfe ich den sambischen Freiwilligen des<br />

EWE in Deutschland, wo immer sie mich brauchen.<br />

Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich mit meiner<br />

Entscheidung, nach Deutschland zu kommen, sehr<br />

zufrieden bin. Die Welt ist zwar groß, aber sie wird<br />

für mich immer kleiner, je mehr<br />

Kulturen ich kennenlerne. Zwar ist<br />

es schwer, sich in einem ganz neuen<br />

Land einzuleben, aber nur dadurch<br />

können wir die wundervollen<br />

und vielseitigen Menschen, die<br />

unsere EINE WELT hat, wirklich<br />

kennenlernen.<br />

Chali Evans<br />

In conclusion, I can only say that I am quite happy<br />

with my decision to come to Germany. The world<br />

might be a big place, but for me it gets smaller the<br />

more cultures I get to experience. Yes, it is difficult to<br />

work yourself into a new country but only then can we<br />

really get to know the various and wonderful peoples<br />

that our ONE WORLD (EINE WELT) has to offer.<br />

By Chali Evans<br />

Einiges ist aber zwischen Bochum und Aachen<br />

passiert. Ich habe vieles erlebt und gemacht.<br />

Seit 2017 bin ich jetzt in Deutschland und ich musste<br />

lernen, wie man allein wohnt und alles selber regelt.<br />

Einfach war es nicht, aber ganz allein war ich auch<br />

nicht. Durch WhatsApp und viele andere Social<br />

Networks bleibe ich in Kontakt mit der Familie<br />

in Sambia. Ich treffe mich ab und zu mit meiner<br />

Gastfamilie aus meinem Freiwilligenjahr und das<br />

ist schon eine große Hilfe. Außerdem habe ich eine<br />

Gruppe netter Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />

an der Uni kennengelernt, mit der ich oft ausgehe<br />

und lerne. Also ist mein Leben in Deutschland trotz<br />

des immer mal wieder aufkommenden Heimwehs<br />

I moved to Germany in 2017 and since then I have had<br />

to learn how to live alone and how to work through<br />

all complications. It wasn‘t easy but I also wasn‘t<br />

completely alone. Through WhatsApp and other social<br />

networks, I am able to stay in contact with my family<br />

in Zambia. I meet my host family from my Voluntary<br />

year often and that´s quite a big help. Apart from<br />

all that, I made some good friends at the university<br />

and we often learn together or go partying together.<br />

Although I miss home often, my life in Germany is<br />

quite normal.<br />

I decided to join the EWE in order to help where I<br />

could. At the moment, I help the Zambian<br />

volunteers in Germany whenever they need me.<br />

Chali Evans


Seite 22 Seite 23<br />

Wer hat Angst vorm Schwarzen<br />

Mann? – Niemand!<br />

Who is afraid of the black man? –<br />

Nobody!<br />

Dieses Spiel mit zwei gegenüberstehenden<br />

Mannschaften spielten wir Anfang der 1960er Jahre<br />

in den Pausen an unserer Grundschule (damals noch<br />

Volksschule genannt, weil dem nachwachsenden<br />

Volk Bildung beigebracht werden sollte) in meiner<br />

Heimatstadt Essen, Zentrum des Schmelztiegels<br />

(melting pot) Ruhrgebiet, auch Ruhr-Pott genannt.<br />

Der Ruf, der sich anschloss an das furchtlose<br />

„Niemand“ war „Und wenn er kommt?“. Darauf<br />

wurde trotzig zurück geschrien „Soll er doch!!!“, und<br />

die ohnehin schon dichte, mauerartige Menschenkette<br />

wurde noch dichter, wir klammerten uns aneinander,<br />

stemmten uns dem nun unmittelbar folgenden<br />

oder taktisch verzögerten Ansturm des einzelnen<br />

„Schwarzen Mannes“ entgegen, damit er diese<br />

menschliche Mauer nicht durchbrechen konnte.<br />

Was heute als rassistisch vom Schulhof verbannt<br />

würde, war für uns Kinder im Wirtschaftswunderland<br />

Deutschland der frühen 1960er Jahre eine unbewusste<br />

Form des Umgangs unserer Angst vor den Fremden,<br />

den Gastarbeitern aus Südeuropa und der Türkei,<br />

die – fast alles Männer, dunkelhaarig, dunkelbraune<br />

Hautfarbe, unserer Sprache nicht mächtig – uns<br />

unheimlich waren und gegen die (und unsere Angst)<br />

wir eine kollektive Abwehrmauer errichteten.<br />

Dieses nunmehr 50 Jahre alte Spiel ging mir durch<br />

den Kopf während der sog. Flüchtlings-Krise<br />

2015 und jetzt wieder als ich den Protesten und<br />

Solidaritätsbekundungen der #blacklivesmatter<br />

B<strong>ewe</strong>gung folgte und die nahegehenden Zeugnisse<br />

von Alltagsrassismus in Deutschland gesammelt<br />

aus dem Erleben von Schwarzen in Deutschland im<br />

„Brennpunkt Rassismus“ von Carolin Kebekus sah.<br />

Im Spiel, das wahrscheinlich bis in die Zeit der Pest<br />

-des schwarzen Todes- zurückgeht, wird schwarz<br />

mit böse assoziiert und so sind wir schnell in den<br />

einfachen kindlich-kindischen Denkschemata von<br />

gut/böse, hell/dunkel, weiß/schwarz ...<br />

Das scheint auch in unserer global vernetzten,<br />

liberalen Gesellschaft, die sich gerne als christliche<br />

In the beginning 1960s in my hometown Essen – the<br />

center of the melting pot “Ruhrgebiet” (a former<br />

heavy industry area in Germany) – we used to play<br />

a game during break time at elementary school. Back<br />

then elementary schools were called “Volksschule”<br />

(folk´s school), because the upcoming young folk was<br />

supposed to be educated.<br />

The game was called “Who is afraid of the black man?”.<br />

In the beginning one player – the black man – stood<br />

opposite to the group of other children and asked this<br />

question. The fearless shouting of “Nobody!” by the<br />

group was followed by an “And what if he comes?”. This<br />

then was answered with a defiant “Let him try!!!”, and<br />

the already tight, wall-like human chain of children<br />

stuck together even more. We clutched together and<br />

we stemmed against the immediately following or<br />

tactically delayed attack of the solitary “black man”, so<br />

that he could not break through this human wall.<br />

Nowadays this game would be banished from the<br />

schoolyard as being racist. Back then, in times of early<br />

1960s´ German economic miracle, it was – for us<br />

kids - an unconscious form to deal with our fear of the<br />

foreign, the migrant workers from the south of Europe<br />

and Turkey. These migrant workers, who were almost<br />

all men with dark hair and dark skin, not capable of<br />

our language were scary to us and by this we built a<br />

collective defense wall against them (against our fear).<br />

This 50-year-old game came to my mind during the<br />

so-called refugee crisis in 2015 and again recently,<br />

as I was following the protests and expressions of<br />

solidarity of the #blacklivesmatter movement and as<br />

I was watching the striking reports of daily racism<br />

experienced by people of color in Germany – compiled<br />

in the TV show “Brennpunkt Rassismus” by Carolin<br />

Kebekus.<br />

In the game, which probably goes back to the times<br />

of the plague – the black death -, black is associated<br />

with bad and this way we quickly get to immature,<br />

childlike thought patterns of good/bad, bright/dark,<br />

white/black …<br />

Guido Schürenberg<br />

Wertegemeinschaft etikettiert, immer noch oder<br />

zunehmend wieder zu rassistischen Übertragungen<br />

und Hass getrieben Gewalt-Exzessen zu führen,<br />

überall auf der Welt.<br />

Wirklich christlich dagegen wären wir, wenn wir uns<br />

davon leiten lassen würden, dass vor Gott Hautfarbe,<br />

Herkunft, Geschlecht, gesellschaftliche Stellung<br />

irrelevant sind (Paulus an die Kolosser), und wir so<br />

gemeinsam Verantwortung übernähmen für das<br />

gemeinsame Haus –diese von Gott geschenkte Erde-,<br />

um eine Gesellschaft der Gerechtigkeit und Liebe<br />

aufzubauen und zu leben. (Papst Franziskus, Laudato<br />

Si). Der erste Schritt dahin ist der Respekt vor der<br />

Würde der Anderen. – Vielleicht gelingt es uns dann ja<br />

auch unsere Angst zu überwinden und diese Anderen<br />

vorurteilsfrei anzunehmen. Ja, vielleicht gelingt es uns<br />

ja sie zu lieben.<br />

Guido Schürenberg, 9. Juni <strong>2020</strong><br />

It seems like in our globalized and liberal society,<br />

which likes to label itself as a community with<br />

Christian values, this is still leading or maybe even<br />

increasingly leading to a transfer into racism and to<br />

hate driven excesses of violence – all over the world.<br />

However, true Christians should be guided by the<br />

thought that before God color of skin, origin, gender,<br />

social position is irrelevant (Paul to the Colossians),<br />

and that we all together should take over responsibility<br />

for our collective house – the earth given to us by<br />

God – so that we would build and live in a society<br />

of fairness and love (Pope Francis, Laudato Si). The<br />

first step is to respect the dignity of the others. Maybe<br />

then we will succeed in overcoming our own fear and<br />

accept others without prejudice. Yes, and maybe we<br />

even succeed in loving them.<br />

By Guido Schürenberg, June 9th, <strong>2020</strong>

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