26-27Katalog-PDF_Duft der Bilder
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The Fragrance<br />
of Images<br />
La fragancia de<br />
las imágenes<br />
Works from<br />
Obras de<br />
Werke <strong>der</strong><br />
colección<br />
olorVISUAL<br />
Barcelona<br />
Der<br />
<strong>Duft</strong><br />
<strong>der</strong><br />
Bil<strong>der</strong><br />
Opelvillen<br />
Rüsselsheim<br />
1<br />
Städtische<br />
Galerie<br />
Delmenhorst
The Fragrance<br />
of Images<br />
La fragancia de<br />
las imágenes<br />
Works from<br />
Obras de<br />
Werke <strong>der</strong><br />
colección<br />
olorVISUAL<br />
Barcelona<br />
Der<br />
<strong>Duft</strong><br />
<strong>der</strong><br />
Bil<strong>der</strong><br />
Opelvillen<br />
Rüsselsheim<br />
Städtische<br />
Galerie<br />
Delmenhorst
Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />
The Fragrance of Images<br />
La fragancia de las imágenes<br />
Werke <strong>der</strong><br />
Works from<br />
Obras de<br />
colección<br />
olorVISUAL, Barcelona<br />
Opelvillen<br />
Rüsselsheim<br />
Städtische<br />
Galerie<br />
Delmenhorst
4<br />
Ernesto Ventós Omedes<br />
Foto: Estefanía Urrutia
Vorwort<br />
Der in Barcelona beheimatete Ernesto Ventós Omedes ist von<br />
Beruf Parfümeur und seit Langem leidenschaftlicher Sammler.<br />
Vor vierzig Jahren begann er seine Sammlung zeitgenössischer<br />
Kunst nach einem ganz persönlichen Leitfaden aufzubauen:<br />
Für Ventós duften Kunstwerke. Damit ist nicht <strong>der</strong> tatsächliche<br />
Geruch eines Werkes gemeint, son<strong>der</strong>n dass für ihn beim Betrachten<br />
eines Werks davon eine Erinnerung an einen beson<strong>der</strong>en<br />
<strong>Duft</strong> ausgehen kann. Auslöser seiner Sammler tätigkeit<br />
waren eine thematische Ausstellung zur möglichen Beziehung<br />
von Geruch und Farbe in <strong>der</strong> Fundació Joan Miró 1978 und das<br />
Gemälde Lavanda (Lavendel) von Albert Ràfols -Casamada,<br />
das er im Entstehungsjahr 1979 erwarb. Beim Anblick des<br />
violett-grünen Bildes erinnerte sich Ventós an das beson<strong>der</strong>e<br />
Aroma jener Lavendelfel<strong>der</strong>, die er in Frankreich als Parfümeur-Student<br />
kennenlernte. Es folgten Ankäufe von Werken<br />
verschiedener Künstlerinnen und Künstler, die Ventós zunächst<br />
in Auftrag gab o<strong>der</strong> die aus Begegnungen entstanden. Den<br />
Grundstock seiner einzigartigen Kollektion bilden aber nicht<br />
nur Werke spanischer Kunstschaffen<strong>der</strong>. Bald nahm er auch<br />
internationale Künstlerinnen und Künstler und Fotografie-,<br />
Objekt- und Videokunst in die Sammlung auf, immer mit dem<br />
Ziel, Menschen mithilfe <strong>der</strong> Kunst das Riechen zu lehren und<br />
zugleich Kunst durch eine <strong>Duft</strong>note verständlicher zu machen.<br />
Dafür entwickelte Ventós für jedes seiner erworbenen Kunstwerke<br />
eine eigene Essenz. Nach seinem Verständnis erlaubt<br />
uns <strong>der</strong> Geruchssinn nach <strong>der</strong> Geburt die erste Wahrnehmung,<br />
um unsere Umgebung zu entdecken, doch mit zunehmendem<br />
Alter gehe er verloren. Sein origineller Ansatz, nicht nur sehend,<br />
son<strong>der</strong>n auch riechend beim Bil<strong>der</strong>betrachten zu Sinneseindrücken,<br />
Emotionen o<strong>der</strong> Empfindungen zu gelangen,<br />
ist in <strong>der</strong> Kunstszene alles an<strong>der</strong>e als gängig. Bislang spielte<br />
<strong>der</strong> Geruchssinn auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kunst und <strong>der</strong>en Vermittlung<br />
kaum eine Rolle. Dank Ventós hat je<strong>der</strong> Besucher seiner<br />
Sammlung die Möglichkeit, eine für das jeweilige Objekt eigens<br />
entwickelte Essenz zu riechen.<br />
5
Der Katalane verfolgt mit großem Enthusiasmus sein<br />
Ziel, durch spezifisch kreierte Essenzen den Geruchssinn des<br />
Betrachters zu aktivieren und auf ungeahnte Art und Weise<br />
ein zusätzliches Element zur Vermittlung von zeitgenössischer<br />
Kunst zu schaffen. Enorme Sammelleidenschaft und<br />
passionierte Freude an Bildung treiben ihn zu gleichen Teilen<br />
an. Nach dem Erwerb eines Kunstwerks beginnt Ventós nicht<br />
nur über die Essenz nachzudenken, son<strong>der</strong>n er erfragt bei jedem<br />
Künstler einen Text zu dem Werk, das in die colección<br />
olorVISUAL aufgenommen wurde. Wie diese ausstellungsbegleitende<br />
Publikation zeigt, überlässt mancher Künstler das<br />
Schreiben an<strong>der</strong>en. Jene Künstler aber, die einen eigenen Text<br />
abgegeben haben, erläutern auf ganz eindrückliche Weise ihre<br />
Erinnerungen an den Moment <strong>der</strong> Werkentstehung und rufen<br />
häufig die sie umgebenden Gerüche wach. Carlos Pazos, <strong>der</strong><br />
1996 mit <strong>der</strong> Assemblage Mon manège à moi (Mein eigenes<br />
Karussell) ein Lieblingswerk von Ventós geschaffen hat, meint<br />
sich erinnern zu können, einen Film von Werner Herzog gesehen<br />
zu haben und zählt Enchiladas, mexikanisches Bier und<br />
Frischluft-Spray als <strong>Duft</strong>spen<strong>der</strong> auf. Eine aparte Mischung,<br />
die das Publikum ebenso schmunzeln lässt wie sein Kunstwerk<br />
aus Plattenspieler mit ausgestopftem Huhn und verschiedenen<br />
Gegenständen. Zum Sammeln und zum Betrachten gehört<br />
Humor ebenso wie Liebe zu Dingen und Menschen. Ventós ist<br />
ein absoluter Familienmensch, einfühlsam und sehr bescheiden.<br />
Wie viele Werke er in den vergangenen Jahrzehnten zusammentragen<br />
konnte, verdeutlicht Ventós nicht. Ihm geht es<br />
in erster Linie um sein Anliegen, die Sinne miteinan<strong>der</strong> zu verbinden<br />
und zu aktivieren. In <strong>der</strong> Ausstellung Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />
in den Opelvillen Rüsselsheim und in <strong>der</strong> Städtischen Galerie<br />
Delmenhorst werden 55 Werke seiner Sammlung präsentiert.<br />
Die beiden Ausstellungshäuser haben durch ihre jeweils außerordentlichen<br />
Vermittlungsprogramme zusammengefunden,<br />
die sich an alle Altersstufen richten. Ventós’ Anliegen, Kunst zu<br />
riechen, birgt sowohl in Rüsselsheim als auch in Delmenhorst<br />
die Chance, manchen Noch-nicht-Kunstfreund anzulocken und<br />
für die zeitgenössische Kunst zu begeistern. Gemeinsam sind<br />
wir uns sicher, dass sowohl die Ausstellung als auch unsere<br />
Veranstaltungen mit erweiterten didaktischen Projekten neue<br />
Besuchergruppen erschließen können.<br />
Wir danken daher in erster Linie Ernesto Ventós für<br />
seine großzügigen Leihgaben und die För<strong>der</strong>ung des Projektes.<br />
Dank sagen möchten wir für ihre Unterstützung auch <strong>der</strong><br />
6
Direktorin <strong>der</strong> colección olorVISUAL Cristina Agàpito und dem<br />
Kurator <strong>der</strong> Ausstellung Omar Lopez-Chahoud sowie <strong>der</strong> Koordinatorin<br />
Arianne Gaazenbeek. Ferner gilt unser Dank allen<br />
Künstlerinnen und Künstlern für ihre inspirierenden Werke und<br />
Texte. Für die Übersetzungen sei Mireia Bas, Sonia Delgado,<br />
Jeremy Gaines und Graham Thomson gedankt. Ebenso danken<br />
wir den Lektoren Mireia Bas, Graham Thomson und Michael<br />
Zuch und dem Gestalter Bernd Grether.<br />
Die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim<br />
ist <strong>der</strong> Stadt Rüsselsheim und <strong>der</strong> Adam Opel GmbH, wie bei<br />
je<strong>der</strong> Ausstellung, zu großem Dank verpflichtet und richtet<br />
diesen stellvertretend an den Oberbürgermeister Udo Bausch<br />
und an den Bürgermeister Dennis Grieser sowie an den Geschäftsführer<br />
Michael Lohscheller. Der Dank <strong>der</strong> Stiftung geht<br />
auch an den Freundeskreis und die Wegbegleiter, durch die unsere<br />
Arbeit erst ermöglich wird. Für sein großes Engagement in<br />
allen Entwicklungsphasen dankt die Kunst- und Kulturstiftung<br />
Opelvillen Rüsselsheim ihrem Team.<br />
Mit Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> setzt die Städtische Galerie<br />
Delmenhorst ihrem Publikum eine aufregende Ausstellung<br />
buchstäblich vor die Nase. Die Schau überzeugt mit <strong>der</strong> Qualität<br />
ihrer Kunstwerke und einem großen Potential experimentierfreudiger<br />
Kunstvermittlung. Dies macht sie einzigartig<br />
in <strong>der</strong> Reihe hochkarätiger Sammlungspräsentationen, die die<br />
Städti sche Galerie Delmenhorst in den letzten Jahren vorstellen<br />
konnte. Ein begeistertes Team und die junge Kunstvermittlungsinitiative<br />
Copartikel freuen sich auf nachhaltig wirkende<br />
Impulse aus dieser Ausstellung. Ihnen gilt ein herzlicher Dank.<br />
Für die finanzielle Unterstützung des Projektes dankt die Städtische<br />
Galerie Delmenhorst <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsischen Sparkassenstiftung,<br />
<strong>der</strong> Stiftung LZO Kunst- und Kultur, dem Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie<br />
dem Freundeskreis Haus Coburg e. V.<br />
— Beate Kemfert, Opelvillen Rüsselsheim<br />
— Annett Reckert, Städtische Galerie Delmenhorst<br />
7
8
¡ Quiero oler !<br />
Vull olorar !<br />
I want to smell !<br />
Je veux sentir !<br />
Ich möchte riechen !<br />
Dieser einfache Satz beschreibt mich. Riechen ist in meinem<br />
Leben grundlegend. Der Geruchssinn ist <strong>der</strong> Hauptsinn, <strong>der</strong> die<br />
an<strong>der</strong>en Sinne leitet. Ich habe vier Sinne, <strong>der</strong> Gehörsinn fehlt<br />
mir, aber <strong>der</strong> Geruchssinn, <strong>der</strong> eine direkte Verbindung mit<br />
dem Inneren eines jeden Menschen herstellt, gibt mir Leben!<br />
Ich bin von Beruf Parfümeur und ein großer Liebhaber<br />
<strong>der</strong> zeitgenössischen Kunst. Ich bin besessen davon, dass die<br />
Menschen zu riechen lernen und ihr Geruchsgedächtnis entwickeln,<br />
denn wenn ich nicht ständig rieche, nehme ich die mich<br />
umgebende Welt nicht wahr.<br />
Aufgrund dieser Geruchsbesessenheit kam ich auf den<br />
Gedanken, die colección olorVISUAL anzulegen: durch die Kunst<br />
um uns herum die Gerüche um uns herum wahrzunehmen.<br />
Die Werke in meiner Sammlung sind alle dort, weil sie<br />
für mich riechen, aber nicht physisch, son<strong>der</strong>n in meiner Erinnerung;<br />
sie wecken mein Geruchsgedächtnis, geben mir durch<br />
ihre Farben, Formen, Bil<strong>der</strong> Erinnerungen zurück, die ich durch<br />
den Geruch erlebt habe.<br />
Ich erinnere mich sehr gut an den Moment, als Ràfols -<br />
Casamada mir sein Werk Lavanda (Lavendel) zeigte — mit dem<br />
ich meine Sammlung begann — und ich davon sehr berührt war,<br />
weil ich darin den <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Lavendelfel<strong>der</strong> in Grasse wie<strong>der</strong>fand,<br />
wo ich zum Parfümeur ausgebildet wurde.<br />
O<strong>der</strong> das erste Video <strong>der</strong> Sammlung von Costantino<br />
Ciervo, Olfactory (Olfaktorisch), das mir zeigte, dass außer mir<br />
noch jemand an<strong>der</strong>s an das Geruchliche dachte und daraus<br />
Kunst machen wollte. Das machte mich glücklich.<br />
Die colección olorVISUAL ist ein Kompendium von Werken<br />
etablierter und neuer Künstler, von Künstlern aus meinem<br />
Land und aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en künstlerische Ausdrucksformen<br />
sehr unterschiedlich sind, die jedoch durch eine<br />
Gemeinsamkeit, den Geruch, in einen Dialog eintreten.<br />
Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> — Werke <strong>der</strong> colección olorVISUAL,<br />
Barcelona ist die erste Ausstellung, die wir außerhalb <strong>der</strong> Gegend<br />
durchführen, in <strong>der</strong> die colección olorVISUAL entstand,<br />
9
und das erfüllt mich mit Freude, denn ich verstehe Kunst und<br />
Geruch als eine Ausdrucksform, die keinen Sprachbarrieren<br />
unterliegt.<br />
Ich möchte <strong>der</strong> Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen<br />
Rüsselsheim und <strong>der</strong> Städtischen Galerie Delmenhorst für ihre<br />
Unterstützung und Professionalität bei <strong>der</strong> Durchführung dieses<br />
Ausstellungsprojekts danken und wünsche mir, dass das<br />
dazugehörige Bildungsprogramm Chancen eröffnet, Kunst/<br />
Geruch und Geruch/Kunst zu entdecken.<br />
Lasst uns riechen!<br />
— Ernesto Ventós, Sammler<br />
10
11<br />
Beginnt ein Sammler zu sammeln, weil er an etwas Bestimmtem<br />
interessiert ist o<strong>der</strong> weil er die Notwendigkeit verspürt?<br />
Will er sein eigenes Ego befriedigen o<strong>der</strong> denkt er an an<strong>der</strong>e?<br />
Wen meinen wir, wenn wir von einem Sammler sprechen?<br />
Warum Kunst, o<strong>der</strong> warum zeitgenössische Kunst wie in diesem<br />
Fall?<br />
Sammler werden meiner Ansicht nach geboren und<br />
„spezialisieren sich“ dann, das heißt, sie tragen aus naturgegebenem<br />
und konkretem Interesse heraus Dinge zusammen,<br />
haben aber auch ein Bedürfnis, das sie antreibt. Ihr Ego spielt<br />
in diesem Verhalten eine Rolle, doch wir dürfen nicht vergessen,<br />
dass viele Sammler diese Besessenheit, wie sie vielleicht<br />
zu nennen ist, gerne teilen möchten und das Sammeln gerade<br />
dann genießen, wenn an<strong>der</strong>e die Sammlungen anschauen<br />
können. Man könnte das Sammeln von Kunst snobistisch finden,<br />
doch ich sehe das an<strong>der</strong>s, ich denke im Gegenteil, dass<br />
es auf Neugier für eine Form des Ausdrucks hindeutet, die es<br />
uns über die Jahre ermöglicht hat, das Können vieler Künstler<br />
und das menschliche Wirken kennenzulernen, das sich in plastischen<br />
Mitteln nie<strong>der</strong>schlägt.<br />
Das Sammeln von zeitgenössischer Kunst bleibt vielfach<br />
unverstanden. Vielleicht rührt das daher, dass auch die gesammelten<br />
Kunstwerke von einem Teil <strong>der</strong> Gesellschaft nicht<br />
verstanden werden. Doch eine Sammlung <strong>der</strong> Kunst anlegen<br />
zu wollen, die entsteht, während man sich selbst noch zum<br />
Sammler ausbildet und von <strong>der</strong> Kunst lernt, bedeutet mutig zu<br />
sein, in jeglicher Hinsicht Risiken zu übernehmen.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Sammlern. Die einen<br />
sind Investoren; für sie ist die Kunst ein Anlageobjekt, in dem<br />
sie keinen Kunstgegenstand, son<strong>der</strong>n eine Transaktion sehen.<br />
An<strong>der</strong>e werden Sammler, um eine Tradition, bisweilen eine Familiensammlung<br />
fortzuführen, und schließlich gibt es jene, für<br />
die Kunst ein Steckenpferd ist, die Kunst fühlen: sie erwerben,<br />
tragen zusammen, bewahren.<br />
Letztere spüren gerne diesem Werk o<strong>der</strong> jenem Künstler<br />
nach. Sie verspüren die Verpflichtung, ihre Sammlung zu teilen,
denn das Ziel ist, die Kunst allen zugänglich zu machen. Sie<br />
verbringen ihre Zeit damit, Galerien, Messen, Künstlerateliers<br />
zu besuchen, ständig und fortlaufend Veröffentlichungen über<br />
Kunst zu lesen. Und vergessen wir nicht zu erwähnen, dass sie<br />
ihre finanziellen Mittel für etwas einsetzen, das in manchen<br />
Fällen nach all den Jahren doch nicht das erhoffte Ergebnis<br />
bringt.<br />
Ernesto Ventós ist ein hingebungsvoller Sammler. Er<br />
erschuf die colección olorVISUAL vor nunmehr 40 Jahren mit<br />
einer sehr klaren Idee: mit Hilfe <strong>der</strong> zeitgenössischen Kunst<br />
das Riechen lehren. Und ja, es interessiert ihn nur die Kunst, die<br />
ihn umgibt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> er sich nahe fühlt, denn für ihn riecht die<br />
klassische Kunst nicht. Geruch, Kunst, Synästhesie, Leidenschaft<br />
— das wären die Eigenschaften, die den Sammler und<br />
Parfümeur bei <strong>der</strong> Zusammenstellung dieser Sammlung begleiten,<br />
die ein sehr subjektiver roter Faden zusammenhält: das<br />
Geruchsgedächtnis ihres Schöpfers.<br />
Die colección olorVISUAL enthält verschiedene künstlerische<br />
Ausdrucksformen: Malerei, Bildhauerei, Fotografie,<br />
Video und Installationen, die Ventós stets mit dem Geruchssinn<br />
wahrnimmt. Der Künstler gibt seinem Werk einen Sinn,<br />
wenn er es schafft, und <strong>der</strong> Sammler schätzt einen an<strong>der</strong>en, in<br />
diesem Fall den Geruchs-Sinn.<br />
Der Geruchssinn hat auf unsere Erinnerungen einen intensiven<br />
Verstärkungseffekt, <strong>der</strong> den des Sehens o<strong>der</strong> Hörens<br />
übertrifft. Die Geruchserinnerungen und alle damit in Verbindung<br />
stehenden Elemente verbleiben länger im Gedächtnis als<br />
Bil<strong>der</strong> und Geräusche. Wie Rousseau schrieb: „Der Geruchssinn<br />
ist <strong>der</strong> Sinn <strong>der</strong> Erinnerung und des Verlangens.”<br />
Die heutige Gesellschaft verliert die Fähigkeit, Geruch<br />
in <strong>der</strong> Erinnerung zu verankern, darum hat <strong>der</strong> Sammler mit<br />
seiner Sammlung die Aufgabe, den Geruchssinn mit den Mitteln<br />
<strong>der</strong> Kunst zu erziehen. Dieses Streben lässt ihn mit <strong>der</strong><br />
colección olorVISUAL weitermachen, er will verhin<strong>der</strong>n, dass<br />
die Gerüche verlorengehen, er möchte, dass wir unser Geruchsgedächtnis<br />
bemerken und erfahren, dass wir es mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> Kunst ausbauen können: schauen, lesen, riechen wir mit<br />
<strong>der</strong> colección olorVISUAL.<br />
— Cristina Agàpito, Direktorin<br />
12
13<br />
Die Präsentation <strong>der</strong> sorgfältig ausgewählten Arbeiten in dieser<br />
Ausstellung veranschaulicht die Assoziationen zwischen<br />
Geruch, Erinnerung und <strong>der</strong> Entwicklung einer Bildsprache.<br />
Es ist ein grundlegen<strong>der</strong> menschlicher Instinkt, Erlebnisse zu<br />
dokumentieren, auf Dauer zu erhalten und ihnen eine materielle<br />
Form zu verleihen, häufig auch auf übertragene Weise als<br />
Archiv und als Verweis auf gelebte Zeit.<br />
In diesem Zusammenhang spielt die Sammlung colección<br />
olorVISUAL für mich eine wesentliche Rolle. Sie hat mir als<br />
Plattform die einzigartige Möglichkeit eröffnet, Künstler auszuwählen,<br />
die eine ähnliche Poesie des Geistes verbindet, nämlich<br />
das gemeinsame Bestreben, alle Sinne ansprechen zu wollen.<br />
Christos Wrapped Flowers (Verhüllte Blumen), 1966, sind<br />
das perfekte Beispiel eines festgehaltenen Moments, ein deutlicher<br />
Bezug auf das viktorianische Memento mori, das symbolisch<br />
an die Endlichkeit des Lebens erinnert: „Sei dir <strong>der</strong><br />
Sterblichkeit bewusst“. Christos Strauß aus getrockneten und<br />
in Plastik gewickelten Blumen ist insofern ein Porträt menschlicher<br />
Fragilität.<br />
Die einfache Erzeugung einer Spur, ob im ephemeren<br />
o<strong>der</strong> performativen Sinne, ermöglicht es den Künstlern dieser<br />
Ausstellung, eine häufig auch persönliche Ebene für Emotionen<br />
und Erinnerungen zum Ausdruck zu bringen und zu<br />
konstruieren.<br />
Joan Brossas La Copa del Nas (Das Nasenglas), 1995,<br />
bietet Darstellern eine leere Bühne für die Darstellung, einen<br />
Raum, <strong>der</strong> darauf wartet, aktiviert zu werden sowie eine zeitlose<br />
Verbindung zu einem Seinszustand, <strong>der</strong> vom Tode befreit<br />
ist. Die Unsterblichkeit des menschlichen Körpers.<br />
Die Auswahl <strong>der</strong> hier gezeigten Arbeiten unterstreicht<br />
die Tatsache, dass <strong>der</strong> soziale, politische und in vielen Fällen<br />
auch historische Aspekt als grundlegende menschliche Ausdrucksform<br />
eine wichtige Rolle spielt.<br />
Es ist eine Bekräftigung kultureller Identität wie sie häufig<br />
auch mit <strong>der</strong> psychischen Sphäre des Geistes verknüpft wird.
Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Künstler war insbeson<strong>der</strong>e eine<br />
komplexe Bildsprache als Reaktion auf Erkundung und Forschungsprozesse<br />
entscheidend, wie im Falle von Iván Argotes<br />
Aqui estamos contentos con todos nuestros problemas y cansados<br />
de todas sus soluciones (Wir sind mit unseren Problemen<br />
glücklich und ihrer Lösungen überdrüssig), 2014. Argotes textbasierte<br />
Arbeit findet in den gegenwärtigen sozialen und politischen<br />
Problemen einen Nachhall.<br />
In <strong>der</strong> Ausstellung wird eine vielfältige Auswahl von Arbeiten<br />
in den verschiedensten Medien präsentiert, wobei <strong>der</strong><br />
Schwerpunkt auf dem Prozessualen und in vielen Fällen auf<br />
gefundenen Objekten liegt.<br />
Die textbasierten Arbeiten wurden als Unterbrechung<br />
und als direkter Verweis auf die Poetik eines offeneren und<br />
vieldeutigen Dialoges ausgewählt. Ein Dialog, <strong>der</strong> durch die<br />
Gestaltungskraft <strong>der</strong> einzelnen Künstler und die fast völlige<br />
Abwesenheit des Gegenständlichen befruchtet wird.<br />
Performance-basierte Arbeiten nehmen lediglich als Dokument<br />
einer vergangenen Zeit, als mit <strong>der</strong> Kamera festgehaltenes<br />
Foto o<strong>der</strong> Video die Bühne ein.<br />
Die teilnehmenden Künstler stammen aus unterschiedlichsten<br />
Nationen und Altersgruppen — einige sind bereits verstorben<br />
— aber sie alle verbindet ihre unbedingte Entschlossenheit,<br />
Probleme überwinden zu wollen.<br />
In diesem übergreifenden Blick auf verschiedene Generationen<br />
habe ich erkannt, dass die künstlerische Vision zeitlos<br />
ist, sie existiert in jedem Moment an jedem Ort und in je<strong>der</strong> Zeit.<br />
Künstler sind Visionäre, die die Zukunft, häufig in einer<br />
optimistischen Gestimmtheit, antizipieren.<br />
Durch einfache Erinnerungsarbeit, das Erfassen von<br />
Momenten, die nur im Geist überleben, helfen sie uns dabei<br />
Assoziationen herzustellen.<br />
— Omar Lopez-Chahoud, Kurator<br />
14
Bildteil<br />
Images<br />
Imágenes
Ein Spaziergang auf<br />
einem Waldweg<br />
Ein Weg, <strong>der</strong> zu einem selbst führt<br />
— er führt im Kreis. Ein Spaziergang,<br />
<strong>der</strong> an irgendeinem Punkt des<br />
Weges beginnt und an irgendeinem<br />
an<strong>der</strong>en Punkt endet.<br />
Warum ist <strong>der</strong> Weg immer <strong>der</strong>selbe?<br />
Bekanntlich hat ein Kreis we<strong>der</strong><br />
einen Anfang noch ein Ende.<br />
Ein Spaziergang auf einem Waldweg<br />
mit meiner Kamera.<br />
Immer <strong>der</strong>selbe.<br />
Die aufeinan<strong>der</strong>folgenden mit <strong>der</strong><br />
Kamera gewählten Bildausschnitte<br />
halten eine Abfolge von Momenten<br />
in meinem Gedächtnis fest, die ich<br />
wie<strong>der</strong> erleben wollte.<br />
Je<strong>der</strong> Moment verfliegt aus dem<br />
Gedächtnis wie ein Geruch.<br />
Es bleibt nur die Erinnerung.<br />
Erinnerung an die Erinnerung.<br />
Erinnerungen, die sich anhäufen,<br />
sich mischen und einan<strong>der</strong> überlagern<br />
wie Gerüche. Ich möchte sie<br />
erneut erleben. Ich möchte diesem<br />
Geruch wie<strong>der</strong> begegnen, <strong>der</strong> sich<br />
seit meiner Geburt in mein Gedächtnis<br />
gegraben hat.<br />
Die doppelte, sich überlagernde<br />
Projektion <strong>der</strong> Negative <strong>der</strong> Waldbil<strong>der</strong><br />
und <strong>der</strong> begleitenden Wörter<br />
bildet eine ununterbrochene Linie<br />
durch die Zeit.<br />
Denkt man darüber nach, erscheint<br />
es einem absurd. Ich will sagen, es<br />
erscheint absurd, eine durchgehende<br />
Linie zu ziehen. Wie jene auf meinem<br />
Weg durch den Wald, bei <strong>der</strong> ich<br />
Kamera, Gerüche und Erinnerungen<br />
mit mir trage, ohne den Kreis<br />
verlassen zu können.<br />
Kunst ist, was uns ermöglicht, diese<br />
Art von Pirouetten in unserem Leben<br />
zu drehen, denn Kunst betrachtet<br />
und zeigt Dinge, die man nicht sieht.<br />
Wie Gerüche.<br />
Wie Erinnerungen.<br />
Kunst bringt uns näher an das<br />
Unsichtbare heran. Vielleicht weil sie<br />
sich immer in ihre eigene Nacktheit<br />
hüllt. Gekleidet in Gerüche und<br />
Erinnerungen ermöglicht sie uns<br />
einen Augenblick lang, in etwas<br />
einzutauchen, das eigentlich schon<br />
vor längerer Zeit passiert ist.<br />
— Pep Agut<br />
Aber man kann nicht zweimal in die<br />
gleiche Erinnerung eintauchen.<br />
In „Bipolar“ zeigen sich vor allem<br />
diese Momente <strong>der</strong> Leere o<strong>der</strong> des<br />
Versagens des Gedächtnisses.<br />
Pep Agut<br />
Bipolar<br />
2011<br />
Dias<br />
18
19
Hinter je<strong>der</strong> Erinnerung verbirgt sich<br />
ein Geruch und hinter je<strong>der</strong> Form<br />
eine Erinnerung.<br />
Der Geruch ist <strong>der</strong> Farbpinsel <strong>der</strong><br />
Erinnerung, <strong>der</strong> uns vom Unsichtbaren<br />
ins Sichtbare, vom Vorher<br />
ins Nachher führt.<br />
— Agustín Cerezales<br />
Richard Aldrich<br />
ohne Titel<br />
2009<br />
Öl und Wachs auf Holz<br />
52,1 × 39,4 cm<br />
20
21
Die Alten, die noch alle Einzelheiten<br />
<strong>der</strong> Geschichte kennen, erzählen die<br />
Legende, dass die Blume, die einst<br />
auf dem Grab <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong>in Xkeban<br />
wuchs, die heutige Blume Xtabentún<br />
ist, eine bescheidene und schöne<br />
Blume, die wild an Zäunen und Wegen<br />
zwischen den spitzen, glatten<br />
Blättern <strong>der</strong> Agave wächst. Der Saft<br />
dieser Blume berauscht aufs<br />
Angenehmste, wie einst die süße<br />
und berauschende Liebe <strong>der</strong> Xkeban.<br />
Tzacam heißt <strong>der</strong> stachelige, übel<br />
riechende Kaktus, <strong>der</strong> auf dem Grab<br />
<strong>der</strong> Utz-Colel wuchs. Seine Blüte ist<br />
zwar schön, doch ihr Geruch ist<br />
abstoßend, wie es <strong>der</strong> Charakter und<br />
die falsche Tugendhaftigkeit <strong>der</strong><br />
Utz-Colel waren.<br />
— Javier Arce<br />
Javier Arce<br />
Escultura para ser desplazada<br />
2004<br />
Mixed media<br />
85 × 80 × 100 cm<br />
22
23
Die Serie „Extractos“ (Auszüge) beschäftigt<br />
sich mit Graffitis, die in<br />
unterschiedlichen Städten und<br />
Ortschaften verschiedener Län<strong>der</strong><br />
in intensiver Beziehung mit ihrem<br />
Umfeld stehen. Während meiner<br />
Reisen achte ich darauf, was für<br />
Schriftzüge an unterschiedlichen<br />
Orten zu finden sind, und wenn ich<br />
einen starken Schriftzug entdecke,<br />
präge ich ihn mir ein, um ihn später<br />
formal zu reproduzieren (wie den<br />
Auszug einer Mauer) und ihm das<br />
meiner Ansicht nach entsprechende<br />
Gewicht zu verleihen. Die Inschrift<br />
in ihrem Volumen zu verwandeln, ihr<br />
Dimensionen und Materialität zu<br />
geben, soll dem darin ausgedrückten<br />
Gedanken in gewisser Weise gerecht<br />
werden und ihn verstärken.<br />
Diesen „Extracto“ habe ich in einer<br />
Kleinstadt namens Mompóx<br />
gesehen, die für mich emotionale<br />
Bedeutung hat und die wichtig ist<br />
für die Geschichte <strong>der</strong> spanischen<br />
Kolonialisierung und die Unabhängigkeit<br />
Lateinamerikas. Der Ort liegt<br />
am Ufer des Magdalena-Flusses, wo<br />
es heiß aber frisch ist, wo große<br />
Ruhe und Begeisterung herrschen.<br />
Ein Ort, wo man die ältere und<br />
jüngere Geschichte spürt … Der Ort<br />
liegt in Wirklichkeit auf einer Insel<br />
im Fluss, 50 Meter unter dem<br />
Meeresspiegel. Er war schon immer<br />
dem Fluss zugetan, hat eine reiche,<br />
abwechslungsreiche Tierwelt und,<br />
nun ja, eine überbordend fruchtbare<br />
Natur. Diese Inschrift habe ich auf<br />
einer Mauer im Ort gesehen. Sie ist<br />
ungewöhnlich für eine Kleinstadt.<br />
Üblicherweise sieht man solche<br />
Graffitis nicht in einem Ort dieser<br />
Größe. Es war ein heißer Tag, ein Tag<br />
für Schweiß, für eiskaltes Maisbier,<br />
für gegrillten Fisch und gebackene<br />
Banane, für Bibliothek und Museum,<br />
ein Tag an dem man sich im Schatten<br />
aufhält, einen Kaffee im Park um<br />
die Ecke trinkt … ein Tag an dem es<br />
weniger wichtig war, die Geschichte<br />
zu kennen, als zu versuchen, ihren<br />
Spuren zu folgen, sie aufzunehmen<br />
und zu verdauen, den Geruch des<br />
Ortes in mich aufzusaugen.<br />
— Iván Argote<br />
Iván Argote<br />
Aquí estamos contentos con<br />
todos nuestros problemas<br />
y cansados de todas sus<br />
soluciones<br />
2014<br />
Beton, Holz, Stahl, Stoff,<br />
Plastik, Schaum, Öl- und<br />
Acrylfarbe<br />
190 × 119 × 73 cm<br />
24
25
Diese Bil<strong>der</strong> gehören zu jenem<br />
Genre, welches unter den herkömmlichen<br />
Gattungen <strong>der</strong> Malerei den<br />
niedrigsten Rang belegt. Heimelig<br />
und stilisiert: das Stillleben. Sein<br />
Objekt ist eine häusliche und häufig<br />
anrührend heroische Trophäe. Aber<br />
etwas ist hier in Unordnung geraten,<br />
Bild und Darstellung scheinen<br />
irgendwie chaotisch. Das Bild zeigt<br />
einen Empfänger, ein Behältnis mit<br />
Flüssigkeiten, wobei sich <strong>der</strong><br />
Empfänger selbst verflüssigt hat.<br />
Sehen wir eine Darstellung <strong>der</strong><br />
Verflüssigung des Empfängers o<strong>der</strong><br />
die tatsächliche Verflüssigung seiner<br />
eigenen Darstellung … o<strong>der</strong> die<br />
Darstellung <strong>der</strong> Verflüssigung <strong>der</strong><br />
Darstellung? Gemäß dem Kunstkanon<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne hat sich das<br />
dargestellte Objekt jedenfalls in ein<br />
wahrhaftiges Bild verwandelt.<br />
Aber seine eigentliche Substanz<br />
wird immer bildhafter, zunehmend<br />
hysterisch und virtuell. Die geometrische<br />
Fläche, auf <strong>der</strong> alles ruht, ist<br />
ebenfalls verzerrt, um <strong>der</strong> Trophäe<br />
und den Materialien <strong>der</strong> ikonischen<br />
Unordnung Raum zu geben.<br />
Das gesamte Bild ist hinter einer<br />
Glasscheibe, einer spiegelnden<br />
Oberfläche eingeschlossen — wird<br />
auf Distanz gehalten. Die Beeinträchtigung<br />
ist folglich bearbeitet<br />
worden. Sie findet in <strong>der</strong> Ferne statt.<br />
Eigentliches verkehrt sich in Bildhaftes<br />
und Bildhaftes in Eigentliches<br />
und das ist die Intention einer durch<br />
das Glas hinzugefügten bildlichen<br />
Entfernung.<br />
— Art & Language<br />
Art & Language<br />
Lovely Slang I<br />
1998<br />
Mixed media auf Stoff<br />
und Glas<br />
92 × 69 cm<br />
<strong>26</strong>
27
Nach Leben<br />
stinkendes Stillleben<br />
Verglichen mit jenen Künstlern, die<br />
mit geruchlosen und künstlichen<br />
Technologien und erdachten<br />
Phantasien die neue Welt <strong>der</strong> Kunst<br />
— Gegenwartsimpuls genannt —<br />
erschaffen, geht Barceló „in gleicher<br />
Weise“ vor, das heißt, nach <strong>der</strong> ganz<br />
eigenen Art des katalanischen<br />
Beitrags zum Universellen. In dieser<br />
Weise bewegt er sich genau wie<br />
Miró, sogar <strong>der</strong> frühe Dalí, Tàpies<br />
und Brossa o<strong>der</strong> unter den Angehörigen<br />
seiner Generation Amat und<br />
Perejaume, <strong>der</strong> Zukunft entgegen,<br />
während sie alle gleichzeitig zu<br />
den ursprünglichen Wurzeln des<br />
Menschen zurückkehren: also<br />
Verwurzelung, Faszination durch das<br />
Ursprüngliche, sprachliche Entsprechungen<br />
und einfache Rituale,<br />
ärmliche Objektpoetik, Schmelztiegel<br />
<strong>der</strong> Kulturen, lyrische Erleuchtung,<br />
ethische Zeitlosigkeit, komischer<br />
Nihilismus, Bruch <strong>der</strong> Norm; kurz,<br />
universelle und sehr persönliche<br />
Erfindung, die auf den höchsten<br />
Wert statt auf den Unterschied setzt.<br />
Die Genialität von Barceló kann<br />
genau wie die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Künstler<br />
mit <strong>der</strong> plastischen Qualität <strong>der</strong>er<br />
erklärt werden, die aus dem<br />
Unbedeutenden Kraft schöpfen, um<br />
es ins Absolute zu erhöhen. Ihrer<br />
aller intellektuelle Festigkeit entsteht<br />
aus <strong>der</strong> ethischen Radikalität des<br />
Kunst-Lebens. Indem sie von <strong>der</strong><br />
analytischen und linguistischen<br />
Minimalisierung, von den rhetorischen<br />
und erzählerischen Exzessen<br />
abrücken, lassen sie die spirituelle<br />
Spannung innerhalb des Genres<br />
implodieren. In <strong>der</strong> Dunkelheit <strong>der</strong><br />
Identität erleuchtet das Dunkle<br />
die Helligkeit. Im häuslichen Extrem,<br />
das die Kunst <strong>der</strong> Tiefe und somit<br />
keine urbane Kunst ist, verschieben<br />
sich sogar die geographischen<br />
Mythologien an unzeitgemäße Orte<br />
des Zeitgenössischen, und trotzdem<br />
feiert die organische Erdmitte ihren<br />
Sieg, wo sie mit außergewöhnlicher<br />
Absicht und Beharrlichkeit verrotten.<br />
Die großartige Skulptur Barcelós<br />
drückt mehr aus als sie sagt, und<br />
weist darum auf einige <strong>der</strong> erwähnten<br />
Spannungen hin, die „in gleicher<br />
Weise“ charakteristisch sind.<br />
Statt Genre zu bleiben, wird das<br />
klassische Thema des Stilllebens<br />
innerlich zum Subjekt; darum<br />
wurden ärmliche Knollen ausgewählt<br />
statt <strong>der</strong> bourgeoisen Rhetorik<br />
<strong>der</strong> wohlschmeckenden Früchte.<br />
Die Milchigkeit des abstrakten Weiß<br />
auf dem Rost zeigt das latente<br />
Ruhen des biologischen Lebens, das<br />
sich <strong>der</strong> vitalen Farben entledigt hat.<br />
Die Rauheit <strong>der</strong> Materie drückt ihren<br />
Kampf um Verinnerlichung angesichts<br />
<strong>der</strong> Neutralität und Perfektion<br />
des Industrieobjekts aus. Vorübergehende<br />
Zeitlosigkeit, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Atem<br />
<strong>der</strong> visuellen Wirkung die Lethargie<br />
ihres Schicksals durchdringt. In einzigartiger<br />
Gleichwertigkeit drückt<br />
sich die Seele mit <strong>der</strong> gleichen<br />
Körperlichkeit aus, schwebend und<br />
verwurzelt, rhythmisch im Kreis<br />
aufgefädelt, getrocknet und gewürzt,<br />
aus <strong>der</strong> Erde hervorgegangen,<br />
obwohl diese ausgelaugt ist.<br />
Ein nach menschlichem Leben<br />
stinkendes Stillleben, ganz wie die<br />
Eingeweide <strong>der</strong> Kunst. Nach<br />
Trockenheit riechen<strong>der</strong> Seelenwulst.<br />
— Vicenç Altaió<br />
Miquel Barceló<br />
Lo spiedino (La brochette)<br />
1991<br />
Bronze, bemalt<br />
48 × 20 × 20 cm<br />
28
29
Baby<br />
Geburt brennende<br />
Liebe<br />
eine Knospe öffnet sich<br />
nun<br />
Mutter Vater<br />
geboren<br />
ein schönes Lied<br />
Stille<br />
und Tränen<br />
Freude<br />
brennt durch das<br />
Herz<br />
Feuer Sehnsucht<br />
Regen Flamme<br />
Baby<br />
Geburt brennende<br />
Liebe<br />
— Linda Beck<br />
Bianca Beck<br />
ohne Titel<br />
2009<br />
Öl auf verbrannter Leinwand<br />
50,8 × 40,6 cm<br />
30
31
Container<br />
WAGENSBERG<br />
piR = − 1<br />
+<br />
ein HaNDschuh<br />
A<br />
QUECKSILBER<br />
EIN ANDERER<br />
A SEIDE<br />
-----------------<br />
− FLÜCHTIG<br />
und<br />
— Jordi Benito<br />
Jordi Benito<br />
Contenedor Wagensberg<br />
1985<br />
Bleikasten, Quecksilber und<br />
Seidenhandschuh<br />
17,5 × 51 × 46 cm<br />
32
33
Unsere Gesellschaft ist von industriellen,<br />
häuslichen, landwirtschaftlichen<br />
und auch natürlichen<br />
Gerüchen durchzogen, die optische<br />
Eindrücke und Gedanken über<br />
metaphorische und ideologische<br />
Ausdrucksformen <strong>der</strong> alltäglichen<br />
Lebenserfahrung heraufbeschwören.<br />
Während wir in <strong>der</strong> Privatheit unserer<br />
Gedankenwelt gleichermaßen auf<br />
die süßen Düfte und die natürlichen<br />
und menschengemachten Aromen<br />
unserer Gegenwart und unserer<br />
vergangenen Erlebnisse reagieren,<br />
wenden wir uns bildhaften und<br />
abstrakten Gedanken zu. Die<br />
Gerüche helfen uns, uns unendliche<br />
Dialoge und wie<strong>der</strong>kehrende Szenarien<br />
von Gestalten und konturierten<br />
Formen, sinnlichen und provokativen<br />
Bil<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> vorzustellen.<br />
Sie stammen von natürlichen<br />
Objekten o<strong>der</strong> Objekten, die für einen<br />
Hersteller bzw. von ihm kreiert<br />
wurden. Sie wurden vom Müll <strong>der</strong><br />
Verbraucherwelt benutzt, jedoch<br />
dann von Künstlern geplün<strong>der</strong>t,<br />
gesammelt und zu vielfältig duftenden<br />
Kunstwerken umkon struiert.<br />
— Chakaia Booker<br />
Chakaia Booker<br />
Time Out<br />
2005<br />
Luftreifen und Holz<br />
78,7 × 106,6 × 40,6 cm<br />
34
35
Frage: Smike? Brief zu tun, wie<br />
Volksmund Apfelbutter Vertrauen<br />
reden Sie neu es auch tun. Mönch<br />
von Twixed, wenn in seinem Jahr,<br />
Version Lord, Kapitän streng.<br />
Äußerste lassen Sie mich Blume<br />
trocken sein Gastgeber kann nur<br />
wissen, tschüss Schlittentrip<br />
Problemzone geben Sie Ihr Wissen<br />
versuchen handgeschleu<strong>der</strong>t Juliette<br />
Jerry kalt Jeremy.<br />
Das Teilen eines persönlichen<br />
Kessel, wenn das Werkzeug<br />
bedeutet, wie du<br />
wenn irgendein wie du Parfüm<br />
glatte Besorgung Flug Augen Fieber<br />
Haustier<br />
Whiffer was und du bist.<br />
— Max Brand<br />
Max Brand<br />
ohne Titel<br />
2015<br />
Mixed media auf Papier /<br />
Draht und Plastik<br />
31 × 22 cm / variabel<br />
36
37
Habe ein paar Bücher gefunden, die<br />
älter sind als ich selbst. Dieses hier<br />
riecht wie ein modriger Keller.<br />
Ich öffne ein an<strong>der</strong>es. Es riecht wie<br />
<strong>der</strong> Boden eines Gebrauchtwarenladens.<br />
Noch eins. Es riecht wie <strong>der</strong><br />
Naturwissenschaftsraum in einer<br />
Highschool.<br />
Bedecke seine Augen, Mund und<br />
Nase mit geschnittenem Papier.<br />
— Brian Bress<br />
Brian Bress<br />
Planer<br />
2012<br />
Collage<br />
92,5 × 61 cm<br />
38
39
Parfüm ist das Konfetti des Geruchs.<br />
— Joan Brossa<br />
Joan Brossa<br />
La Copa del Nas<br />
1995<br />
Plastikbecher, -nase und Konfetti<br />
auf Holzbrett<br />
20 × 20,5 × 18,5 cm<br />
40
41
Geruch des Karnevals<br />
Ein Pappkarton voller Konfetti und<br />
eine Sprühdose. Ein dunkler Raum,<br />
<strong>der</strong> sich in einen Konfettiraum<br />
verwandelt. Für Méliès ein Zaubertrick.<br />
Ein handgefertigtes Artefakt,<br />
das selbst als Handwerker fungiert.<br />
Für Brossa war <strong>der</strong> Karneval <strong>der</strong><br />
Ursprung des Theaters und das<br />
Leben eine Frage <strong>der</strong> Verwandlung.<br />
„Kunst ist Leben und Leben ist<br />
Verän<strong>der</strong>ung“, hat Frègoli gesagt.<br />
Mehr Karneval für mehr Kunst und<br />
Freiheit.<br />
— Manuel Guerrero<br />
Joan Brossa<br />
ohne Titel<br />
1988<br />
Transparente Kunststoffbox,<br />
Karton, Dosen und Konfetti<br />
36,5 × 69,5 × 43 cm<br />
42
43
Dieses in Oaxaca, Mexiko, gemalte<br />
Bild beschwört das süße Aroma <strong>der</strong><br />
Agave herauf, die tief im Erdreich des<br />
Straßenrands wurzelt, sowie auch<br />
des Alkohols, <strong>der</strong> häufig aus dem<br />
Saft <strong>der</strong> Pflanze gewonnen wird.<br />
— James Brown<br />
James Brown<br />
ohne Titel<br />
1994<br />
Farbe auf Leinwand<br />
97 × 67 cm<br />
44
45
IM NU VON AUGENBLICK ZU<br />
AUGENBLICK<br />
IM NU VON ZEIT ZU ZEIT<br />
IM NU VON IDEE ZU IDEE<br />
IM NU VON ORT ZU ORT<br />
IM NU VON GEDANKE<br />
ZU GEDANKE<br />
IM NU VON KUSS ZU KUSS<br />
IM NU VON COKE ZU COKE<br />
IM NU VOM LEBEN ZUM TOD<br />
— Stefan Brüggemann<br />
Stefan Brüggemann<br />
Time Painting<br />
2016<br />
Vinyl und Aluminiumfarbe<br />
162 × 95 cm<br />
46
47
Meine Skulpturen bestehen größtenteils<br />
aus „abjekten Materialien“<br />
(das Abjekte im Sinne von Georges<br />
Bataille).<br />
Alltägliche Materialien, die von ihrer<br />
einstigen Verwendung und ihrem<br />
ursprünglichen Kontext losgelöst<br />
sind und mit Hausstaub o<strong>der</strong> mit<br />
Tierblut getränkten Pferdehaaren<br />
bedeckt wurden.<br />
Der flüchtige Charakter des Geruchs<br />
korrespondiert wun<strong>der</strong>bar mit <strong>der</strong><br />
abjekten Erscheinungsform meiner<br />
Arbeit.<br />
— Peter Buggenhout<br />
Peter Buggenhout<br />
Gorgo #37<br />
2015<br />
Pferdehaar, Blut, Gips, Holz, Metall,<br />
Wachs, Epoxidharz und Plastik<br />
63 × 40 × 40 cm<br />
48
49
Über den Gestank …<br />
Wir können nicht über den Gestank<br />
sprechen, den diese Gebilde<br />
verströmen, ohne über die erdrückende<br />
Hitze in dieser Region <strong>der</strong><br />
Sahara zu sprechen.<br />
Verschiedene organische und<br />
anorganische Elemente werden an<br />
den Maschendraht gehängt, aus<br />
dem diese Gehege bestehen.<br />
Darunter sind die trockenen Häute<br />
<strong>der</strong> für den eigenen Verzehr<br />
geschlachteten Tiere. Man kann sich<br />
unschwer den Verwesungsgestank<br />
vorstellen, <strong>der</strong> von den frisch<br />
aufgehängten Häuten ausgeht, bis<br />
sie vollständig trocken sind.<br />
Außerdem wird <strong>der</strong> Gestank auch<br />
entscheidend von <strong>der</strong> Größe des<br />
Geheges beeinflusst, zum einen weil<br />
mit <strong>der</strong> Größe auch die Zahl <strong>der</strong><br />
Häute steigt, die nötig sind, das Vieh<br />
vor <strong>der</strong> Sonne zu schützen, und<br />
zum an<strong>der</strong>en, weil auch die Zahl <strong>der</strong><br />
Ziegen und somit die Menge an<br />
Urin und Mist wächst, die von <strong>der</strong><br />
erstickenden Wüstensonne aufgeheizt<br />
werden.<br />
Diese Gehege werden selten — um<br />
nicht zu sagen, nie — ausgemistet.<br />
Der Wind und die Sandstürme<br />
verwehen den Mist beziehungsweise<br />
bedecken ihn mit Erde.<br />
Dass so wenig Regen fällt, setzt den<br />
klimatischen Widrigkeiten, die zum<br />
Gestank beitragen, noch die Krone<br />
auf. An<strong>der</strong>erseits haben die Gehege<br />
ja gerade mit ihrer plastischen<br />
Schönheit meine Aufmerksamkeit<br />
geweckt.<br />
— Jacobo Castellano<br />
Jacobo Castellano<br />
Corrales 01/Corrales 02/<br />
Corrales 03/Corrales 04<br />
2004<br />
Fotografie<br />
55 × 75 cm<br />
50
51
Alrededor del vacío<br />
(Um die Leere herum)<br />
Música de las esferas<br />
(Musik <strong>der</strong> Kugeln)<br />
Peines del viento (Windkämme)<br />
Rumor de límites<br />
(Geräusch <strong>der</strong> Grenzen)<br />
Elogio de agua (Lob des Wassers)<br />
Lugar de encuentros<br />
(Ort <strong>der</strong> Begegnungen)<br />
Lo profundo es el aire<br />
(Das Tiefe ist die Luft)<br />
Wenn wir uns die Titel anschauen,<br />
die Chillida seinen Skulpturen gibt,<br />
können wir die metaphysische<br />
Tiefe seiner Poetik und die intensive<br />
sensorische Aufladung seiner Werke<br />
entdecken. Chillida geht extrem<br />
vernunftgesteuert vor, gestaltet<br />
Linien, Formen und Räume rational<br />
und präzise, richtet sich aber nie<br />
nach klischeehaften Formeln.<br />
Vielmehr folgt er den Vorgaben<br />
seiner auf den fünf Sinnen beruhenden<br />
Sensibilität, denn durch die<br />
Empfindungen baut er den ersten<br />
Kontakt mit einem Rohstoff, einer<br />
graphischen Technik, einem<br />
bestimmten Ort auf.<br />
— Daniel Giralt-Miracle<br />
Eduardo Chillida<br />
Collage Noir<br />
1998<br />
Tinte und Papier auf Papier<br />
103,5 × 75,5 cm<br />
52
53
Was sind das für Flammen,<br />
die durch eine geteilte Welt<br />
geschleu<strong>der</strong>t werden?<br />
Flügel, die von einer Skulptur <strong>der</strong><br />
Unsichtbarkeit abstammen,<br />
zurückkehren,<br />
sich mit <strong>der</strong> Erde verbinden<br />
in Blumen, die den Wind wehen<br />
lassen.<br />
Wo wird die blaue und gelbe Asche<br />
in <strong>der</strong> explosiven Flucht aus ihren<br />
Gärten verschmelzen?<br />
Kin<strong>der</strong> ertasten ihren Weg<br />
im Schwebezustand<br />
ihres freimütigen Lachens,<br />
die Liebenden sind versunken<br />
im Kleid <strong>der</strong> Ewigkeit,<br />
die Schatten lassen rauschende<br />
Flüsse lo<strong>der</strong>n<br />
im Leuchten<br />
ihres stummen Sogs<br />
vor einem Himmel<br />
<strong>der</strong> umherzieht<br />
kniend<br />
etwas entfernt vom Zufluchtsort des<br />
Menschen.<br />
— Christo<br />
Christo<br />
Wrapped Flowers<br />
1966<br />
Plastikblumen, Polyethylen<br />
und Schnur<br />
15,2 × 71 × 40,6 cm<br />
54
55
Olfactory (Olfaktorisch) ist im<br />
Allgemeinen eine Reflexion über die<br />
Vorstellung und den Verlust <strong>der</strong><br />
Erfahrung, sowie im Beson<strong>der</strong>en<br />
über einen <strong>der</strong> Sinne, <strong>der</strong> neben dem<br />
Geschmackssinn beson<strong>der</strong>s schwer<br />
zu beschreiben ist: Geruch beziehungsweise<br />
Geruchssinn.<br />
Das Werk besteht aus zwei Hauptelementen:<br />
links ein Bildschirm,<br />
rechts ein dreieckiges Prisma,<br />
dessen Seiten von Spiegeln gebildet<br />
wird; auf allen Seiten steht das Wort<br />
Olfactory.<br />
Nachdem <strong>der</strong> Aufbau durch einen<br />
unter dem Prisma befindlichen<br />
Sensor eingeschaltet wird, sieht man<br />
auf dem Bildschirm eine Frau (<strong>der</strong>en<br />
Profil an eine nordische Jungfrau<br />
erinnert; das Modell ist Dänin), die in<br />
Abständen von zehn o<strong>der</strong> zwanzig<br />
Sekunden an verschiedenen Blumen<br />
riecht. Bei jedem Einatmen hört man<br />
ihren Atem und gleichzeitig beginnt<br />
das dreieckige, aus Spiegeln mit <strong>der</strong><br />
Aufschrift Olfactory bestehende<br />
Prisma sich zu drehen. Wenn sich<br />
niemand bewegt o<strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />
Apparatur nähert, schaltet sie sich<br />
nach etwa 15 Minuten ganz ab.<br />
Die Phantasie konstruiert üblicherweise<br />
eine erlebte o<strong>der</strong> mögliche<br />
Realität; <strong>der</strong> Spiegel reflektiert eine<br />
existierende, aber nicht mit Wahrnehmung<br />
erfahrbare Realität (man<br />
kann eine gute, schmackhafte Paella<br />
spiegeln, nicht jedoch ihren Geschmack,<br />
ihre Konsistenz und ihren<br />
<strong>Duft</strong> wahrnehmen).<br />
Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sinne, <strong>der</strong><br />
Verlust <strong>der</strong> Erfahrung, die Künstlichkeit<br />
<strong>der</strong> Gerüche, die Konstruktion<br />
einer immer frem<strong>der</strong>en und virtuelleren<br />
Welt sind Phänomene, die<br />
meinem Verständnis nach mit dieser<br />
Arbeit in Verbindung stehen können.<br />
Wie auch <strong>der</strong> Wunsch, eine natürliche<br />
und wesentliche Sache<br />
wie<strong>der</strong>erlangen zu wollen, auf die<br />
wir aus irgendeinem Grund keinen<br />
Zugriff mehr haben.<br />
— Costantino Ciervo<br />
Der Vorgang des Riechens wird<br />
zweimal dargestellt. Einmal über das<br />
Bild <strong>der</strong> Frau, die die Blume nimmt<br />
und sie an die Nase hält (visuelle<br />
Ebene), ein zweites Mal in dem<br />
Moment, in dem sich das Prisma zu<br />
drehen beginnt und die umgebende<br />
Realität mit dem Wort Olfactory<br />
reflektiert und in „Kontakt” bringt<br />
(Konzeptebene).<br />
Costantino Ciervo<br />
Olfactory<br />
2002<br />
Video<br />
50,5 × 90 × 39 cm<br />
56
57
Ich habe meine ganze Kindheit<br />
hindurch in diesem Erdloch gespielt;<br />
im englischen Regen roch die Erde<br />
nach dicht bewachsenem, braunem<br />
und nassem Garten. Der Garten<br />
ist jener Garten, in dem ich meine<br />
ersten Samen säte, mit meinen<br />
kleinen Finger hatte ich eine<br />
Vertiefung für sie gebohrt, es ist jene<br />
Erde, in <strong>der</strong>en klebrigem Lehm<br />
meine schönen Murmeln verschwanden,<br />
die ich von meinem Bru<strong>der</strong><br />
geliehen und ihm abgerungen hatte,<br />
es ist jene Erde, auf <strong>der</strong> mein<br />
übergroßer Vater die Blätter zu<br />
Haufen zusammenrechte, nachdem<br />
sie im Herbst heruntergefallen waren<br />
und in die ich dann hineinsprang.<br />
Es ist die Erde <strong>der</strong> Kindheit, <strong>der</strong>en<br />
Geruch nach Natur und Jahreszeiten<br />
ich erinnern sollte.<br />
— Hannah Collins<br />
Hannah Collins<br />
Hole in the Ground<br />
1998<br />
Fotografie<br />
80 × 100 cm<br />
58
59
Gegenstände werden aus ihrem<br />
vorigen Leben und ihrer vorigen<br />
Funktion genommen, und nachdem<br />
sie ausgerichtet und aufgehäuft<br />
worden sind, finden sie sich in einer<br />
neuen Phrasierung, in <strong>der</strong> ihre<br />
Bedeutung und Resonanz von dem<br />
beeinflusst werden, das über sie<br />
gestellt o<strong>der</strong> über das sie gestellt<br />
werden. Reine Synästhesie.<br />
So erhebt sich auf einem unbearbeiteten,<br />
gebürsteten Holzklotz eine<br />
Kombination aus Wörtern und<br />
Dingen, jedes aus sehr unterschiedlichen<br />
Welten und mit verschiedenen<br />
Eigenschaften: Hämmer, ein<br />
Gummiband, eine Bierdose, Köpfe<br />
und Kapuzen aus ungebranntem Ton<br />
und ein wenig Blu-Tack (Klebemasse).<br />
Man könnte an eine synästhetische<br />
Kraft denken, die verschiedene<br />
Rhythmen, Resonanzen aktiviert.<br />
Der Geruch <strong>der</strong> alten Werkzeuge<br />
und des trockenen Holzes, von Arbeit<br />
und verschüttetem Bier. Aber auch<br />
<strong>der</strong> ungebrannte Ton auf <strong>der</strong> Textur<br />
einer Aluminiumdose und das<br />
Blu-Tack. Jedes Wort, je<strong>der</strong> Gegenstand<br />
vermittelt Eigenschaften und<br />
Bil<strong>der</strong>, erweckt eine an<strong>der</strong>e Zeit o<strong>der</strong><br />
einen an<strong>der</strong>en Ort wie<strong>der</strong> — eine<br />
Serendipität, eine Epiphanie — in<br />
einer synästhetischen Ausrichtung<br />
von Wörtern, in einer Beschwörung,<br />
die Zeit und natürlich Ablenkung<br />
verlangt, um sich selbst zu lösen.<br />
— Diego Delas<br />
Diego Delas<br />
Draft for a Cathedral<br />
2014<br />
Holz, Metall, Modellierpaste und<br />
Hammer<br />
58 × 29 × 16 cm<br />
60
61
Die Geometrie <strong>der</strong> Form riecht nicht.<br />
Es riecht das Material, das sie<br />
darstellt, <strong>der</strong> Gips, <strong>der</strong> zugleich<br />
demütig und edel ist.<br />
— Juan Cuenca und Juan Serrano<br />
Equipo 57<br />
ohne Titel (Relief)<br />
1961 – 62<br />
Gips<br />
51 × 51 × 4,5 cm<br />
62
63
Unordnung ermöglicht es, an einen<br />
Ort zu gelangen, den die Ordnung<br />
nie erreichen wird.<br />
— Esther Ferrer<br />
Esther Ferrer<br />
Serie proyectos espaciales,<br />
Maquette, späte 1980er-Jahre<br />
Karton, Fadengummi, Draht<br />
und Nadeln<br />
30,5 × 41,5 × 28,5 cm<br />
64
65
Das verwendete Sackleinen riecht<br />
holzig und erdig und die Acrylfarbe<br />
hat zwar keinen Geruch, aber wenn<br />
sie nass ist, entwickelt sie einen<br />
etwas säuerlichen chemischen<br />
Geruch, <strong>der</strong> nicht unangenehm ist.<br />
— Mark Hagen<br />
Mark Hagen<br />
To Be Titled (Additive Painting #49)<br />
2011<br />
Acryl auf Leinwand<br />
177,8 × 137,2 cm<br />
66
67
Das Wesen <strong>der</strong> Kunst steckt wie bei<br />
den restlichen Materien, die die Welt<br />
gestalten, in ihrer extremen Reinheit,<br />
darin, eine Form, eine Idee, eine<br />
Farbe … zu finden, die von Bestand<br />
sein können. Die flächigen Farben<br />
werden zu wichtigen Teilen dieses<br />
Puzzles, zu Schlüsselelementen, die<br />
man mit musikalischer Harmonie,<br />
mit <strong>Duft</strong> von Blütenblättern assoziiert.<br />
Die großflächigen Farben in<br />
diesem Werk erinnern an reine<br />
Gerüche, an die stärkste Essenz; sie<br />
überlagern einan<strong>der</strong>, mischen sich<br />
aber nicht. Diese lustige Farbzusammenstellung<br />
ist ein Vergnügen für<br />
das Geruchsorgan. In diesem<br />
frischen Parfüm <strong>der</strong> Karibik entdeckt<br />
man den <strong>Duft</strong> von Tropenfrüchten,<br />
paradiesischen Stränden und<br />
Urwäl<strong>der</strong>n.<br />
— Javier Torras de Ugarte<br />
Fe<strong>der</strong>ico Herrero<br />
ohne Titel (Hecho en casa<br />
de Uci Canal Grande)<br />
2006<br />
Mixed media auf Leinwand<br />
80 × 120 cm<br />
68
69
Umkehrung des Gesetzes <strong>der</strong> Schwerkraft.<br />
Die Spiralbewegung, die nach oben zieht,<br />
den Körper verlässt,<br />
in die Weite des Lichtraums aufsteigt.<br />
— Rebecca Horn<br />
Rebecca Horn<br />
Les taupes de l’art<br />
1998<br />
Öl und Bleistift auf Leinwand<br />
mit Motor und Kabel<br />
100 × 70 cm<br />
70
71
Ode an den Schimmel<br />
faire sa vie en passant!<br />
parmi le restant<br />
dont on n’a pas besoin<br />
le sentiment des affaires<br />
ou bien,<br />
l’odeur des choses<br />
la preuve<br />
c’est en soi,<br />
l’arome<br />
en princip<br />
c’est tout<br />
encadré, réalisé<br />
relativisé<br />
perpendiculairement<br />
aux parfums<br />
Kein Laut, woher?<br />
denn, Salz macht die Sachen<br />
schmecken<br />
<strong>der</strong> kleine Kreischer<br />
Und dazu gilt fast ewig:<br />
Der Verfall, das Verwesen<br />
Ver- und wesen bilden stets ein<br />
weiteres Wesen<br />
Leben beginnt im und am Leben,<br />
mitunter bedrohlich, schimmelt.<br />
Dann also, wenn die Sache allzu<br />
eigentlich wird, gerade durch jenes<br />
Wesen,<br />
welches dieses Ding kennzeichnet,<br />
wenn ein Sein also in leben<strong>der</strong> Kraft<br />
so sehr geschieht,<br />
dass ein Ding sich aufzulösen<br />
beginnt, in Dunst, in <strong>Duft</strong>, in<br />
düsteren Gestank schwelend sich<br />
auflöst<br />
ist dieses dann erst wahrhaft seiner<br />
Eigenart gemäß?<br />
Somit wären Zerfall und Schimmelbefall<br />
nicht Anzeichen von Auflösung<br />
und Untergang,<br />
son<strong>der</strong>n das Bezeichnende für eher<br />
vollständiges sich Ausbreiten <strong>der</strong><br />
Eigenarten und Beziehungen <strong>der</strong><br />
Dinge und Geschehnisse.<br />
— Alex Jasch<br />
Alex Jasch<br />
Der kleine Kreischer<br />
2009<br />
Hokkaido, Plastik, Sprühfarbe, Holz<br />
und Keramik<br />
50 × 65 × 40 cm<br />
72
73
Der Geruch von Herkimer-Quarzen<br />
Durch das Kristalline verleihen wir<br />
dem Chaos <strong>der</strong> Entropie eine<br />
Ordnung. Sie oszilliert zwischen<br />
diesen beiden Polen. In den Sphären<br />
außerhalb unseres Sichtfeldes<br />
herrscht Chaos. Die Form des<br />
Kristalls reflektiert die unsichtbare<br />
Infrastruktur ihres inneren Aufbaus.<br />
Ihre Verwandlung zu einem aus<br />
Flüssigkeit bestehenden Nie<strong>der</strong>schlag<br />
ähnelt einem erinnerten<br />
Traum, einer entropischen Nichtlinearität,<br />
die einem Platz in einer<br />
größeren Chronologie weicht. Auch<br />
Geruch ist unsichtbar und wie das<br />
Kristalline ist er in <strong>der</strong> Entropie und<br />
<strong>der</strong> Negentropie beheimatet, in<br />
Chaos und Ordnung, Traum und<br />
Erinnerung, Fakten und Fiktion.<br />
Sie sind Geschwister.<br />
— Michael Joo<br />
Michael Joo<br />
Herkimer Diamond (German Flatts)<br />
2010<br />
Polyester-Farbe auf Wasserbasis mit<br />
transparenter Urethanbeschichtung<br />
auf Aluminium<br />
119,4 × 157,5 × 5,1 cm<br />
74
75
Dieses Werk von Guillermo Kuitca<br />
zeigt ein kartographiertes weibliches<br />
Gesicht. Das Bestreben Kuitcas zu<br />
kartographieren rührt nicht aus dem<br />
Willen, uns irgendwelche geographischen<br />
Informationen zu geben;<br />
vielmehr möchte er, dass die kartographischen<br />
Elemente eine beschreibende<br />
Kraft entwickeln, die über<br />
das rein Geographische hinausgeht.<br />
Die Entwicklung einer eigenen<br />
Sprache, die weiter reicht als die<br />
Landkarte und die auf Netz und<br />
Knoten basiert.<br />
Karten <strong>der</strong> Sensibilität und <strong>der</strong><br />
Sinne, eine analytische Begehung<br />
<strong>der</strong> Sinne, ein Gang zu den Sinnen<br />
eines weiblichen Gesichts durch<br />
kaum bekannte Orte.<br />
Dieses Werk erweckt die Gerüche<br />
dieser wenig besuchten Orte, den<br />
Geruch feuchten Lehms auf Wegen,<br />
auf denen kaum Spuren zu sehen<br />
sind, Aromen von Moos, das auf<br />
Kalksteinen wächst, von Pilzen unter<br />
hun<strong>der</strong>tjährigen Bäumen. Düfte,<br />
die in einer dichten Nebelschicht<br />
stecken wie Essenzen des Unergründeten<br />
in einem Flakon.<br />
Dekonstruiren, zerlegen, zerpflücken,<br />
verwischen o<strong>der</strong> kartographieren<br />
sind ständige Praktiken im Werk<br />
Guillermo Kuitcas, es sind Übungen<br />
in minuziöser Analyse, die Spuren<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit neu erwecken<br />
und neu erschaffen.<br />
— Llucià Homs und Jordi Mesalles<br />
Guillermo Kuitca<br />
ohne Titel<br />
1991<br />
Öl auf Leinwand<br />
92 × 67 cm<br />
76
77
Disparo de flor (Schuss einer Blume)<br />
(Zufallstitel)<br />
Es gibt Düfte, bei denen erlaubt uns<br />
nicht einmal die Phantasie, sie zu<br />
genießen … Was ist <strong>der</strong> Schuss einer<br />
Blume? Der Traum eines Samens?<br />
Riecht ein Wunsch? Es gibt Künstler,<br />
die versuchen zu sagen, was sie noch<br />
nicht wissen …<br />
— Antoni Llena<br />
Antoni Llena<br />
Disparo de flor<br />
1992<br />
Acryl, Papier, Holz und Schreibmaschinenband<br />
55 × 15,5 × <strong>26</strong> cm<br />
78
79
Was ist <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />
Unkraut und einer normalen Pflanze?<br />
Wahrscheinlich kommt die Pflanze<br />
aus einem Gewächshaus und<br />
entspricht den Absichten ihrer<br />
Gärtner. Sie ist schön und ohne<br />
Überraschungen.<br />
Das Unkraut hingegen ist ohne<br />
Steuerung und Erlaubnis entstanden,<br />
niemand pflanzt es mit einer<br />
bestimmten Absicht, es stiehlt sich<br />
ohne vorab erteilte Genehmigung<br />
in unser Leben.<br />
Das Unkraut überwindet das Verbot,<br />
sein zartes und doch wildes Aroma<br />
mischt sich in die Umgebung, tarnt<br />
sich.<br />
Seine Anwesenheit ist nicht mehr<br />
heimlich, sobald es zu einer bronzenen<br />
Ikone wird. Eine Ikone, die das<br />
„nicht Erlaubte” ewig werden lässt.<br />
— Alberto de Juan<br />
Tony Matelli<br />
Weed 137<br />
2009<br />
Bronze, bemalt<br />
30 × 20 × 15 cm<br />
80
81
Unter den Mächten des Odin sind<br />
die Gerüche noch jung. Der primitive<br />
Weiße riecht nicht.<br />
— Bjarne Melgaard<br />
Bjarne Melgaard<br />
ohne Titel<br />
2000<br />
Acryl auf Leinwand<br />
140 × 130 cm<br />
82
83
Laut Duane Michals ist die Kunst<br />
eine Lüge, die uns <strong>der</strong> Wahrheit<br />
näher bringt. Die mit seinen<br />
Gefühlen verbundenen Erlebnisse,<br />
ihre Erscheinungsformen sind die<br />
Wirklichkeiten, die er uns vermittelt.<br />
Er arbeitet mit dem Unsichtbaren,<br />
mit Abstraktionen wie Begehren und<br />
Traum, ebenso wie <strong>der</strong> Schöpfer<br />
von Essenzen die Gerüche seines<br />
olfaktorischen Gedächtnisses<br />
heraufbeschwört. Michals spielt mit<br />
Erinnerung und Zeit. Die in unser<br />
Gedächtnis eingeschriebenen<br />
Gerüche machen sich bemerkbar,<br />
um uns an bestimmte Zeiten und<br />
Augenblicke unseres Lebens zu<br />
erinnern.<br />
— Cristina Agàpito<br />
Duane Michals<br />
The Candy Kiss<br />
1970<br />
Silbergelatine-Abzüge<br />
je 8,3 × 12,7 cm<br />
84
85
Das durch das Fenster hereinfallende<br />
Licht lässt das Schlafzimmer <strong>der</strong><br />
Tochter des Wissenschaftlers<br />
Werner Heisenberg hell erstrahlen.<br />
Es ist ein sauberer Raum, er riecht<br />
sauber. Seit sie ein kleines Mädchen<br />
war, hat sie immer wie<strong>der</strong> die<br />
Familienporträts an den Wänden des<br />
Hauses gesehen, die schönen Gesichter,<br />
die ihrem in gewisser Weise<br />
ähneln und sie still zu erkennen<br />
scheinen. Diese Gesichter haben sie<br />
schon immer genau beobachtet, das<br />
erste Mal jedoch, dass ihr dies aufgefallen<br />
ist, war, als ihr Vater sich zu<br />
ihr setzte, um ihr die Geschichte von<br />
Alice im Wun<strong>der</strong>land vorzulesen.<br />
Ein kaum wahrnehmbares silbernes<br />
Aufscheinen zwischen den Blicken<br />
<strong>der</strong> Porträts als sie <strong>der</strong> Geschichte<br />
des in den Spiegel blickenden<br />
Mädchens lauschte. Heisenbergs<br />
Tochter vergisst alles um sich herum,<br />
während sie ihr Gesicht voller<br />
Erstaunen betrachtet. Die deutsche<br />
Landschaft — vielleicht Helgoland —<br />
die durch das Fenster zu sehen ist,<br />
scheint ihr ebenso gleichmütig zu<br />
begegnen, wie sie ihr. Ihre Augen<br />
folgen dem Grat ihrer Augenbrauen,<br />
dem tiefen Tal ihres Mundes, <strong>der</strong><br />
Neigung ihrer Nase. Sie hat die<br />
gleiche Nase wie ihr Vater, jene<br />
Nase, die hier auf dieser abgelegenen<br />
und pollenfreien Insel vor<br />
Allergien verschont bleiben soll.<br />
Sie bewegt sich, dreht sich leicht,<br />
wirft immer wie<strong>der</strong> einen Blick in<br />
den Spiegel, bis ihr eigenes Gesicht<br />
verschwindet. Die Arabeske ihres<br />
Ohres ist jedoch noch da; jetzt ist<br />
auch ihr Haar, dann <strong>der</strong> Hals zu<br />
sehen. Sie kann sich nicht in ihrer<br />
Gesamtheit anschauen, aber sie<br />
weiß eigentlich auch nicht genau<br />
was sie sehen möchte. Sie hat mit<br />
ihrem Vater darüber gesprochen,<br />
nach dem Klavierspiel und <strong>der</strong><br />
erneuten Lektüre von Goethe über<br />
die unwahre Bewegung: „Es ist<br />
unmöglich, Ort und Geschwindigkeit<br />
— zwei grundlegende Größen <strong>der</strong><br />
Bewegungslehre — eines subatomaren<br />
Teilchens mit beliebiger<br />
Genauigkeit zu bestimmen“.<br />
Sie assoziiert ihren Vater mit einem<br />
komplexen, zeitweise auftretenden<br />
Geruch. In ihrer Nähe war es ein<br />
leichtes, dezentes Aroma; wenn er<br />
sich entfernte, wandelte er sich<br />
zu einem üppigen, köstlichen <strong>Duft</strong>.<br />
Ein kameradschaftlicher Geruch.<br />
Das Licht auf einem Foto erhellt wie<br />
bei einem Spiegel bestimmte<br />
Bereiche, während es an<strong>der</strong>e in<br />
Dunkelheit taucht. Der Ort des<br />
Betrachters bleibt ungewiss, was ein<br />
gewisses Unbehagen hervorruft.<br />
— Duane Michals<br />
Duane Michals<br />
The Heisenberg Magic Mirror<br />
of Uncertainty<br />
1998<br />
Silbergelatine-Abzüge<br />
je 20 × 25 cm<br />
86
87
Als die Welt noch viel größer erschien<br />
als heute und jedes Ziel von<br />
einem geheimnisvollen Zauber<br />
umgeben war, hatten auch die Farbtuben<br />
über Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg<br />
noch verheißungsvoll wohlriechende<br />
Namen. Die Matrosen, die auf ihrem<br />
Weg in den Iran im Persischen Golf<br />
an Land gingen, wurden von intensiven<br />
Gerüchen und exotischen Farben<br />
wie Persisch-Rot begrüßt. An den<br />
Küsten des weit entfernten Indischen<br />
Ozeans trafen sie auf seltene<br />
Aromen o<strong>der</strong> Bengalisches Rosa.<br />
Auf ihrer Grand Tour suchten<br />
Reisende aus England nach dem<br />
mediterranen Neapelgelb o<strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Ostseeküste nach Preußisch-<br />
Grün. Im Osten fanden sie Warschau-Braun<br />
und in Österreich<br />
Wiener-Grau. Im Westen Europas<br />
kam das Orange <strong>der</strong>weil aus den<br />
Nie<strong>der</strong>landen und Blau aus Sèvres<br />
in Frankreich.<br />
Wie Shrigley and Monk auf die Idee<br />
kamen, die Serie Corroborative<br />
Paintings gemeinsam zu produzieren,<br />
lässt sich nur schwer sagen.<br />
Wobei bestimmte umgangssprachliche<br />
Begrifflichkeiten <strong>der</strong> Arbeit<br />
nahelegen, dass es hier schon seit<br />
Langem eine enge Verbindung gibt.<br />
Tatsache ist, dass sie sich an einem<br />
warmen Septembertag in Barcelona<br />
begegnet sind und den sterilen<br />
Raum einer Kunstgalerie mit all<br />
jenen Gerüchen füllten, die sich mit<br />
den Namen auf den Pigmenten<br />
assoziieren ließen. Sie sagten mir,<br />
dass die Arbeit Composite Photo of<br />
Two Messes on My Studio Floor<br />
(Fotocollage zweier Schmierereien<br />
auf dem Boden meines Ateliers) die<br />
Palette darstellte, auf <strong>der</strong> sie alle<br />
Farben gemischt hatten, die die<br />
Ausstellung mit einer Vielfalt an<br />
Aromen überfluteten.<br />
— Kimberly Clark<br />
Allerdings erhielt keine Farbe den<br />
Namen Barcelonas, was vielleicht<br />
auch <strong>der</strong> Grund dafür war, dass<br />
jemand aromatische Farben dorthin<br />
bringen musste, die von an<strong>der</strong>en<br />
Orten erzählten.<br />
Jonathan Monk, David Shrigley<br />
Composite Photo of Two Messes<br />
on My Studio Floor<br />
2008<br />
Acryl auf Leinwand<br />
100 × 100 cm / 40 × 100 cm<br />
88
89
La torre infinita (Der endlose Turm)<br />
ist ein Werk aus zwei gefundenen<br />
Holzstücken, einer leeren Pegacontact<br />
5800-Klebstoffdose, einem<br />
kleinen, versteinerten Weißbrot und<br />
einer Plastiktüte, aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> besagte<br />
Klebstoff geschnüffelt wird. Es ist<br />
eine magere, wörtliche Montage, die<br />
mit ihren festen und bildhauerischen<br />
Elementen konfrontiert, die aber<br />
ohne Vorwarnung mit ihrem Geruch<br />
Kontakt herstellt und Wirkung<br />
erzielt. Die Einzelteile wachsen vom<br />
Boden empor, doch das Aroma hält<br />
das Ganze im Augenblick vor<br />
dem möglichen Einsturz zusammen.<br />
Der Geruch von Zement ist Gegen-<br />
Schwerkraft in Reinstform.<br />
— Moris (Israel Meza Moreno)<br />
Moris (Israel Meza Moreno)<br />
Torre Infinita<br />
2015<br />
Holz, Metall, Gips und Plastik<br />
50 × 20 × 12 cm<br />
90
91
Das bestimmende Merkmal dieser<br />
Skulptur ist die weibliche Büste mit<br />
den hochgezogenen Schultern, die<br />
den Eindruck vermittelt, als würde<br />
sie sich in einer Ecke verstecken wollen.<br />
Der Nacken und <strong>der</strong> Hals sind die<br />
besten Stellen für das Parfüm einer<br />
Frau. Dort vereinigen sie sich mit den<br />
subtilen Aromen leicht angebrannten<br />
Lindenholzes.<br />
— David Nash<br />
David Nash<br />
Wedge Head<br />
1994 — 95<br />
Lindenholz, stellenweise verbrannt<br />
84 × 36,5 × 19 cm<br />
92
93
Dieses Stück spricht über den<br />
Körper, über die Haut. Der Künstler<br />
selbst sagt, „alle Körper weisen<br />
Gerüche auf”. Der Körper aus<br />
Carioca-Schaum ist wie ein Herz<br />
geformt, das an zwei Nabelschnüren<br />
hängt, eine väterliche und eine<br />
mütterliche. Dies geschah an einem<br />
Strand von Rio und riecht nach dem<br />
Schaum <strong>der</strong> Carioca-Wellen.<br />
— Ernesto Neto<br />
Ernesto Neto<br />
Algo existe entre nós dois<br />
2000<br />
Styroporkugeln, Lycra-Tüll, Schaum<br />
und Styroporplatten<br />
60 × 95 × 35 cm<br />
94
95
Ich habe in den späten 1990er-<br />
Jahren angefangen, kleine und<br />
vieldeutige Skulpturen mit Schwefel<br />
anzufertigen. Trotz ihrer inhärenten<br />
Ästhetik, die für alle meine Arbeiten<br />
charakteristisch ist, war Schwefel<br />
doch ein eher ordinäres Element für<br />
mich. Aufgrund seines strengen<br />
und abstoßenden Geruchs pflegte<br />
man pulverisierten Schwefel auf<br />
dem Boden vor Wänden auszustreuen<br />
damit Katzen hier nicht urinieren<br />
würden. Es war ein sehr gewöhnliches<br />
Material, aber eines, welches<br />
mich durch seine Verbindung zu<br />
Vulkanen und <strong>der</strong> Alchemie außerordentlich<br />
inspirierte. Außerdem<br />
wecken die englische Bezeichnung<br />
für Schwefel „sulfur“ bzw. die französische<br />
„soufre“ einige ausgesprochen<br />
poetische Assoziationen wie<br />
„souffrir“ (leiden), „souffreteux“<br />
(kränklich), „sulfureux“ (schwefelig,<br />
dämonisch), was für die bedeutungsvollen<br />
und bildhaften Titel meiner<br />
Arbeiten wesentlich war. Und<br />
schließlich wollte ich auch mit einem<br />
Material arbeiten, dass zuvor noch<br />
kein an<strong>der</strong>er Künstler benutzt hatte.<br />
— Jean-Michel Othoniel<br />
Jean-Michel Othoniel<br />
Autorretrato<br />
1993<br />
Schwefel und Holz<br />
35 × 24 × 24 cm<br />
96
97
Der Geruch <strong>der</strong> Filme<br />
Ich könnte schwören, dass ich es<br />
zum ersten Mal in einem Film von<br />
Herzog sah; danach tauchte es<br />
zu vielen an<strong>der</strong>en Gelegenheiten auf.<br />
Es geschah auf einem leeren Grundstück,<br />
einem Autofriedhof o<strong>der</strong><br />
vielleicht an einem Ort, <strong>der</strong> daran<br />
erinnert, o<strong>der</strong> auch nicht. Das ist<br />
nicht wichtig.<br />
In <strong>der</strong> Nähe dieser verwaisten<br />
Landschaft gab es einige Jahrmarktbuden.<br />
In einer davon, einer kleinen<br />
Kabine, die wie eine billige Peepshow<br />
aussah, konnten wir den<br />
ängstlichen und grausamen Tanz<br />
einer Henne beobachten. Sie befand<br />
sich in einem engen Raum, von<br />
Wänden umgeben, die wie Gardinen<br />
aus falschem Samt aussahen und,<br />
wie sollte es an<strong>der</strong>s sein, von roten<br />
Glühbirnen beleuchtet. Mit ihren<br />
Krallen versuchte sie sich auf einer<br />
Drehscheibe zu halten und vergebens<br />
ein Gleichgewicht zu finden.<br />
Der Geruch dieser Spelunke war<br />
nicht fotografiert worden. Für mich<br />
wird er immer eine Mischung aus<br />
Enchiladas, mexikanischem Bier<br />
und Raumspray sein.<br />
— Carlos Pazos<br />
Carlos Pazos<br />
Mon manège à moi<br />
1996<br />
Ausgestopfter Hahn, Plattenspieler,<br />
Flaschen, Plastiktomaten, Spraydosen<br />
und Holzschachtel<br />
80 × 79,5 × 60,5 cm<br />
98
99
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich<br />
bereits einige Verän<strong>der</strong>ungen an<br />
meinem Körper bemerkt. In meinem<br />
Kopf stritten das logische Denken<br />
und die an<strong>der</strong>en Glie<strong>der</strong>. Ich würde<br />
nie mehr so sensibel sein, dachte<br />
aber, dass es sich nie än<strong>der</strong>n würde.<br />
Um die Wucht zu bremsen, sagte ich<br />
mir ein ums an<strong>der</strong>e Mal, ohne es<br />
wirklich zu glauben, dass die Dinge<br />
nach und nach entstehen würden,<br />
und dass Beharrlichkeit dabei hilft,<br />
Träume wahrzumachen. Ich ließ die<br />
Illusionen meiner Kindheit unangetastet,<br />
und erlebte diese süße Zeit, in<br />
<strong>der</strong> man noch fast alles werden kann.<br />
Um ein wenig Geld zu verdienen,<br />
fing ich in diesem Sommer an, in<br />
einer Malerwerkstatt zu arbeiten, die<br />
nach Terpentin und Leinöl roch.<br />
— Guillermo Pfaff<br />
Guillermo Pfaff<br />
Post-Form<br />
2013<br />
Lauge und Öl auf Leinwand<br />
92 × 73 cm<br />
100
101
Morgengrauen<br />
Frühjahr: Geruch von<br />
verdunstendem Wasser<br />
Sommer: Geruch <strong>der</strong><br />
vergangenen Nacht<br />
Herbst: Geruch von Schlachthof<br />
Winter: Geruch von Dampf<br />
und Kaffee<br />
Abenddämmerung<br />
Frühjahr: Geruch von nasser Minze<br />
Sommer: Geruch von billigem Parfüm<br />
Herbst: Geruch von Most<br />
Winter: Geruch von feuchten<br />
Armeedecken<br />
— Alfredo Pirri<br />
Alfredo Pirri<br />
ohne Titel<br />
2005<br />
Aluminium, Epoxidharz, Marmorstaub<br />
und Acryllack<br />
60 × 1<strong>26</strong> × 20 cm<br />
102
103
Mein Gemälde Lavanda (Lavendel)<br />
ist <strong>der</strong> Versuch, eine Geruchsempfindung<br />
bildlich auszudrücken.<br />
Die Malerei beruht als eine <strong>der</strong><br />
bildenden Künste normalerweise auf<br />
<strong>der</strong> visuellen Wahrnehmung und<br />
manchmal auch auf <strong>der</strong> taktilen<br />
Wahrnehmung, welche wir über<br />
die Textur auszudrücken versuchen,<br />
die man mit dem für das Malen<br />
verwendeten Material herstellen<br />
kann. Somit stellte es ein recht<br />
komplexes Problem dar, einen<br />
Geruchseindruck darzustellen, denn<br />
eine Reihe von Empfindungen, die<br />
man nicht mit den Augen wahrnimmt,<br />
war irgendwie in visuelle<br />
Sprache umzusetzen.<br />
Den <strong>Duft</strong> des Lavendels habe ich<br />
gewählt, weil ich dachte, dass ich mit<br />
meiner Art <strong>der</strong> Malerei bestimmte<br />
Konnotationen des Lavendels<br />
leichter würde sichtbar machen<br />
können.<br />
Um ein Gefühl von Frische und<br />
Raum zu vermitteln, wollte ich die<br />
Oberfläche nicht mit zu vielen<br />
Formen überfrachten, son<strong>der</strong>n freie<br />
Räume lassen, die etwas so wenig<br />
Greifbares wie ein Aroma zu<br />
suggerieren versuchen.<br />
Im mittleren Teil des Bildes und mit<br />
etwas gröberer Textur erscheinen als<br />
Kontrast violette Flecken als<br />
Anspielung auf die Lavendelblüte.<br />
Diese Flecken, die dem Werk ein<br />
durch das im Wind wogende<br />
Lavendelkraut inspiriertes rhythmisches<br />
Element geben, sind wie das<br />
restliche Gemälde in Grün getränkt<br />
und bilden damit eine Einheit, genau<br />
wie wir in einem Parfüm verschiedene<br />
Andeutungen in einer einzigen<br />
Einheit finden.<br />
— Albert Ràfols-Casamada<br />
Als Haupteigenschaften des<br />
Lavendels habe ich das Gefühl von<br />
Frische, Land und sauberer Luft und<br />
die visuelle Erinnerung des warmen<br />
Farbtons <strong>der</strong> Lavendelblüte herausgegriffen,<br />
die in Südfrankreich<br />
riesige Flächen bedeckt und so eine<br />
sehr beson<strong>der</strong>e Farbnote in die<br />
Landschaft einbringt.<br />
Um diese Empfindungen auszudrücken,<br />
habe ich sehr verdünnte<br />
Ölfarbe verwendet, um die Leinwand<br />
zu färben, sie mit Farbe zu imprägnieren,<br />
statt sie mit Farbschichten zu<br />
bedecken — so wie ein <strong>Duft</strong> die Luft<br />
imprägniert.<br />
Die dafür gewählte Farbe — grün —<br />
steht mit dem Gefühl <strong>der</strong> Frische des<br />
Landes und <strong>der</strong> Natur sowie mit <strong>der</strong><br />
grüngelblichen Farbe von Lavendelwasser<br />
in Zusammenhang.<br />
Albert Ràfols-Casamada<br />
Lavanda<br />
1979<br />
Öl auf Leinwand<br />
92 × 73 cm<br />
104
105
Der Geruch von morgen<br />
Used News (Gebrauchte Nachrichten)<br />
wird wie ein fensterloses, staubiges<br />
Wartezimmer wirken. Mit ein paar<br />
kaputten Möbeln, Büchern und<br />
Papieren auf dem Tisch und einigen<br />
ausgedienten Computern auf dem<br />
Boden. Das gedämpfte Geräusch<br />
eines Radios dringt hinter einer<br />
Wand hervor, es geht um Wirbelstürme,<br />
Wahlen, Wall Street-Zahlen,<br />
schmelzendes Eis, Fußballsiege,<br />
Ölpreise, Hollywoodklatsch,<br />
Waldbrände, Pferdefleisch, lasterhafte<br />
Clowns und vermisste<br />
Bergsteiger. Der erdige Geruch<br />
vergessener Ereignisse und Reisen<br />
an ferne Orte wird den Raum<br />
erfüllen.<br />
— Andrei Roiter<br />
Andrei Roiter<br />
Used News<br />
2008<br />
Holz, Metall und Acrylfarbe<br />
120 × 28 × 30 cm<br />
106
107
Ich habe mich schon oft gefragt, wie<br />
es wäre, ein Synästhetiker zu sein.<br />
Ich habe nur eine vage Vorstellung<br />
davon, wie meine Arbeit und meine<br />
Wahrnehmung <strong>der</strong> Welt dann<br />
aussehen würden. Die Farben in<br />
meinen Bil<strong>der</strong> beruhen auf einem<br />
fast verzerrten Farbkreis mit einer<br />
verkehrten Logik <strong>der</strong> komplementären<br />
und sekundären Farben.<br />
Ich kann es nur schwer beschreiben<br />
o<strong>der</strong> gar bestimmte Regeln definieren,<br />
aber die Farbempfindungen und<br />
die Beziehungen zwischen den<br />
Farben werden unaufhörlich<br />
wie<strong>der</strong>holt. Auf diese Weise ergibt<br />
die Farbe für mich einen Sinn.<br />
Bei einem Synästhetiker sind diese<br />
Empfindungen miteinan<strong>der</strong><br />
verknüpft und ent wickeln ihre eigene<br />
Logik. Wenn Farbe, Leuchtkraft,<br />
Form und Geruch auf mich abgestimmt<br />
wären, dann würden diese<br />
Bil<strong>der</strong> süßlich riechen wie Bonbons,<br />
aber auch nach frischer Luft und<br />
Holz, ein bisschen nach Vanille,<br />
Lakritze und Zitrone. Die Gerüche<br />
würden getrennt voneinan<strong>der</strong><br />
auftreten und sich vermischen,<br />
vielleicht auch intensiv pulsieren.<br />
— Ruth Root<br />
Ruth Root<br />
ohne Titel<br />
2004<br />
Emaille auf Aluminium<br />
91,2 × 115,2 cm<br />
108
109
Der Geruch ist <strong>der</strong> Intervall, <strong>der</strong><br />
Zwischenraum.<br />
Hiraki Sawa<br />
Hiraki Sawa<br />
Sleeping Machine I<br />
2009<br />
Video<br />
110
111
Ich kann mich noch sehr gut an<br />
meine zweite Ausstellung in New<br />
York erinnern; sie fand 1982<br />
zusammen mit David McKee statt:<br />
Sie bestand aus sechs großen<br />
bemalten Leinwänden mit einer sehr<br />
starken physischen Präsenz. Ich<br />
hatte noch bis kurz vor <strong>der</strong> Ausstellung<br />
an ihnen gearbeitet.<br />
Ihr Aroma war daher mindestens so<br />
gut wie ihre Erscheinungsform.<br />
Es war, als würde man durch eine<br />
Schlucht dunkler Farben gehen,<br />
während <strong>der</strong> Geruch <strong>der</strong> Ölfarbe die<br />
gesamte Galerie erfüllte.<br />
Eine Ausstellung die alles umfasst:<br />
Hören, Berühren, Sehen und<br />
Riechen.<br />
— Sean Scully<br />
Sean Scully<br />
Maan<br />
1994<br />
Öl auf Holz<br />
61 × 91,5 cm<br />
112
113
„Im Laufe unseres Lebens treffen<br />
wir unzählige Entscheidungen.<br />
Grundlage unseres Lebens ist eine<br />
Kombination aus Gefühlen und<br />
Gedanken, Verstand und Intuition.<br />
Farben und Gerüche erzeugen<br />
Empfindungen. Ich glaube nicht,<br />
dass diese beiden Begriffe voneinan<strong>der</strong><br />
getrennt werden können.<br />
Ich weiß auch nicht genau warum,<br />
aber es ist so.“<br />
„Ich arbeite mit Farben, Materialien<br />
und <strong>der</strong> Komposition, um die Verbindungen<br />
zwischen Emotionen und<br />
den intellektuellen Reaktionen auf<br />
sie zu erkunden.“<br />
„Eine orangefarbene Taucherflosse,<br />
ein industrieller Haken, ein auf ein<br />
abstraktes Gebilde aus Kunstharz<br />
gestecktes Brett, ein blaues Objekt,<br />
ein grüner Fleck … die Welt, in <strong>der</strong><br />
ich lebe, ist voller Bedeutungen.<br />
Sie können ein gewisses Unbehagen<br />
hervorrufen, ein zwiespältiges<br />
Gefühl, aber es gibt auch die verheißungsvolle<br />
und spannende<br />
Aussicht auf etwas Neues und<br />
Wun<strong>der</strong>bares.“<br />
„Ich arbeite auch mit Gerüchen, ohne<br />
dass mir dies offenbar bewusst ist …<br />
mit meinen olfaktorischen Erinnerungen.<br />
Ist das möglich?“<br />
Auszug aus einem Gespräch<br />
zwischen Jessica Stockhol<strong>der</strong> und<br />
Alberto de Juan<br />
Jessica Stockhol<strong>der</strong><br />
2008<br />
Mixed media<br />
81,3 × 20,3 × 16,5 cm<br />
114
115
Während meiner Kindheit und fast<br />
meiner gesamten Jugend war meine<br />
Mutter alles für mich. In ihr fand ich<br />
fast alle Eigenschaften, allen<br />
instinktiven Schutz, den Kin<strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> weiblichen Sanftheit des<br />
Menschen suchen, <strong>der</strong> sie gezeugt<br />
hat. Sogar ihr Geruch schien mich in<br />
Momenten von Angst o<strong>der</strong> Aufregung<br />
zu beruhigen. Noch heute<br />
ergreift mich, wenn ich etwas rieche,<br />
das mich an sie erinnert, wie<strong>der</strong> das<br />
Gefühl von Glückseligkeit und<br />
Wärme, das ich empfand, wenn sie<br />
mich in ihren Armen o<strong>der</strong> auf ihrem<br />
Schoß hielt. Was ihr Geruch vermittelte<br />
war so stark, dass ich als<br />
erwachsener Mann einmal in einem<br />
Moment <strong>der</strong> Einsamkeit und<br />
Traurigkeit eine Weile lang in den<br />
Straßen von Paris einer Frau folgte,<br />
die den gleichen <strong>Duft</strong> verströmte<br />
wie meine Mutter.<br />
— Antoni Tàpies<br />
Antoni Tàpies<br />
Signes sobre taronja<br />
1977<br />
Acrylfarbe und Bleistift auf Papier<br />
57 × 77 cm<br />
116
117
Wolfgang Tillmans hat sich in seiner<br />
fotografischen Praxis über die Jahre<br />
den verschiedensten Genres und<br />
Motiven gewidmet, unter an<strong>der</strong>em<br />
auch oft dem Porträt. Sein umfangreiches<br />
Werk scheint in einer<br />
fortwährenden Weiterentwicklung<br />
alle konstituierenden Elemente <strong>der</strong><br />
Fotografie immer wie<strong>der</strong> zu hinterfragen<br />
und neu zu kontextualisieren.<br />
Insofern überrascht es nicht, dass<br />
die Arbeit mit dem Titel An<strong>der</strong>s<br />
(Brighton Arcimboldo) vom Gemälde<br />
des berühmten manieristischen<br />
Künstlers Giuseppe Arcimboldo<br />
inspiriert ist.<br />
Die Beziehung zwischen Mensch<br />
und Natur sowie die Empfindungen,<br />
die diese hervorbringt, waren ein<br />
Leitmotiv des Manierismus in <strong>der</strong><br />
zweiten Hälfte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Arcimboldos Werk zeichnet sich<br />
jedoch in seiner Poesie noch durch<br />
einen weiteren Aspekt aus, <strong>der</strong> direkt<br />
auf das Barocke verweist und<br />
Tillman ganz beson<strong>der</strong>s interessiert:<br />
Die beständige Kombination seiner<br />
konstituierenden Elemente, die für<br />
sich gesehen eine unendliche Anzahl<br />
von Möglichkeiten bereithält.<br />
Wenn wir uns die Beziehung<br />
zwischen dem Geruchssinn und den<br />
Werken von Arcimboldo vor Augen<br />
führen, gibt es hier sicherlich eine<br />
unmittelbare Verbindung zu Tillmans<br />
Arbeiten: Riechen sie?<br />
— Christian Domingez<br />
Wolfgang Tillmans<br />
An<strong>der</strong>s (Brighton Arcimboldo)<br />
2005<br />
C-Print<br />
61 × 50 cm<br />
118
119
Saurer, fruchtiger, warmer Geruch<br />
Molekulares Universum aus Planeten<br />
und Galaxien<br />
Dazwischen <strong>der</strong> leere Weltraum<br />
Phänomenal<br />
Geruch von Sternen<br />
Unzusammenhängende Räume in<br />
<strong>der</strong> fünften Dimension<br />
Individuelle und partielle Wahrheiten<br />
Kokos.<br />
Geruch von Staub<br />
Arrangements mit vielen Überschneidungen<br />
und Überlappungen<br />
Baum und Meer und Körper und Luft<br />
Sensible Leidenschaft.<br />
Geruch von Farben<br />
Universell und konzeptlos<br />
Ausdünstung <strong>der</strong> Zeit, Struktur in<br />
Bewegung<br />
Gründe ohne Maß.<br />
Geruch von Liebe<br />
Frisch, leicht, pudrig, wasserblau,<br />
verführerisch<br />
Geschmack, Heiterkeit, würzige<br />
Rose, verrückte Lebhaftigkeit.<br />
Ja, ich sage ja.<br />
Geruch <strong>der</strong> Seele<br />
Abgestimmte Aktion <strong>der</strong> Welt und<br />
des Geistes<br />
Eine Geruchsform<br />
Dort statisch, hier dynamisch.<br />
— Ángel Vergara<br />
Ángel Vergara<br />
And Yes I Said Yes I Will Yes<br />
2012<br />
Video<br />
120
121
Die Wechselwirkung mit dem<br />
architektonischen Kontext ist ein<br />
Schlüsselelement im Werk von<br />
Pieter Vermeersch. Seine Bil<strong>der</strong>sprache<br />
ist zwar häufig rein abstrakt,<br />
doch es handelt sich um die<br />
Abstraktion von etwas Realem und<br />
Physischem. In gewissem Sinne sind<br />
Licht, Farbtöne, Farben und Raum<br />
bei ihm nicht nur Arbeitsmittel,<br />
son<strong>der</strong>n auch Thema. Vermeersch<br />
verbindet seine Arbeit im Atelier mit<br />
konkreten Installationen, die an einen<br />
bestimmten Raum gebunden sind.<br />
In Untitled (ohne Titel) arbeitet<br />
Vermeersch auf Grundlage einer<br />
Fotografie, auf die er mit Ölfarbe<br />
präzise und punktuelle Pinselstriche<br />
setzt. Als handele es sich um eine<br />
Mischung von Essenzen, ist das<br />
Ergebnis eine fast perfekte Symbiose,<br />
die die mehrdeutige Beziehung<br />
zu den Grenzen <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />
erforscht.<br />
Kann es nach etwas riechen?<br />
Womöglich schon — diese fast<br />
perfekte Symbiose muss riechen.<br />
— Silvia Dau<strong>der</strong><br />
Pieter Vermeersch<br />
ohne Titel<br />
2013<br />
Öl auf Lambda-Print<br />
76 × 56 cm<br />
122
123
Das künstlerische Wirken von<br />
Christoph Weber ist unter an<strong>der</strong>em<br />
von seinem Interesse an einfachen,<br />
grundlegenden und industriellen<br />
Materialien sowie einer intensiven<br />
Interaktion mit <strong>der</strong>en physischen<br />
Eigenschaften gekennzeichnet.<br />
Seine Arbeit erstellt eine Reflexion<br />
über die Idee, den Prozess und die<br />
Methode. Seine konzeptionelle<br />
Suche drückt sich vor allem in<br />
Plastiken aus. Mit deutlichen Bezügen<br />
auf die Arte Povera und die<br />
Tradition des Minimalismus<br />
zeichnen sich alle seine Werke, die<br />
von zerbrechlichen und zarten bis<br />
hin zu groß dimensionierten Stücken<br />
reichen, durch ihre sinnliche und<br />
fast organische Eleganz aus.<br />
Beton (gerollt) ist ein elegantes<br />
Stück, bei dem eine gefaltete weiße<br />
Plane um eine unförmige Betonmasse<br />
gelegt ist. Das Werk ist eine<br />
Anspielung auf den Akt seiner<br />
eigenen Erstellung, bei dem <strong>der</strong> Stoff<br />
und die noch flüssige Materialmischung<br />
physisch miteinan<strong>der</strong><br />
interagieren.<br />
Ernesto sagte mir, dieses Stück ist<br />
wie ein Flakon und ein Parfüm; hier<br />
steckt die Verbindung zum Geruchssinn.<br />
— Silvia Dau<strong>der</strong><br />
Christoph Weber<br />
Beton (gerollt)<br />
2012<br />
Plane, Beton und Nägel<br />
95 × 76 × 15 cm<br />
124
125
Auszug aus: The Life of Zola<br />
Mein Vater rauchte Pfeife. Diese<br />
Angewohnheit hatte er von seinem<br />
Vater übernommen, <strong>der</strong> ein großer<br />
Pfeifenraucher war. Vater beschrieb<br />
ein Dilemma, das sein Vater oft<br />
erwähnte: Er erzählte mir, dass Großvater<br />
Welling vor allem den Geruch<br />
liebte, wenn an<strong>der</strong>e Personen Pfeife<br />
rauchten. Der wun<strong>der</strong>bare, aromatische<br />
Geruch von beispielsweise<br />
Balkan Sobranie-Tabak, <strong>der</strong> den<br />
Raum mit einem moschusartigen,<br />
gräulichen <strong>Duft</strong> erfüllte. Das Problem<br />
für meinen Großvater o<strong>der</strong> jeden<br />
an<strong>der</strong>en Pfeifenraucher war jedoch,<br />
dass <strong>der</strong> Geschmack beim Rauchen<br />
<strong>der</strong> Pfeife den wun<strong>der</strong>vollen Geruch<br />
des Tabaks in <strong>der</strong> Luft überdeckte.<br />
Mein Großvater fand dafür folgende<br />
Lösung: Er zog ein paar Mal an<br />
seiner Pfeife und verließ dann für<br />
einen Augenblick den Raum. Beim<br />
erneuten Betreten des Raumes rief<br />
er dann aus: „Ah, das riecht so gut“.<br />
— James Welling<br />
James Welling<br />
021B<br />
2011<br />
Druck auf Plexiglas<br />
121,9 × 94 cm<br />
1<strong>26</strong>
127
Übersetzungen<br />
Translations<br />
Traducciones
5<br />
Foreword<br />
Based in Barcelona, Ernesto Ventós<br />
Omedes is a perfumer by trade and<br />
has been a passionate collector for<br />
a long time. Forty years ago now he<br />
started assembling his collection of<br />
contemporary art according to his<br />
own specific rules. For Ventós’s<br />
works of art have their own fragrances.<br />
This does not pertain to the<br />
actual smell of a work, but rather to<br />
the fact that he feels a work is able<br />
to trigger a memory of a particular<br />
fragrance. His decision to start<br />
collecting was triggered by a themed<br />
exhibition on the possible relationship<br />
between smell and colour at<br />
Fundació Joan Miró in 1978 and by<br />
the painting Lavanda by Albert<br />
Ràfols-Casamada which he acquired<br />
in 1979, the year it was painted.<br />
Looking at this violet and green<br />
scene Ventós remembered the<br />
specific aroma of the fields of<br />
laven<strong>der</strong> that he had discovered as<br />
a student of perfumery in France.<br />
He subsequently purchased works<br />
by various artists, initially commissioned<br />
by him or as the result of<br />
certain encounters. However it was<br />
not only the work of Spanish artists<br />
that laid the foundations for his<br />
unique collection. These were soon<br />
joined by international artists and<br />
photography, object and video art,<br />
always with the objective of using<br />
art to teach people about how to<br />
perceive scents, as well as to<br />
facilitate their un<strong>der</strong>standing of art<br />
by means of particular fragrances.<br />
With this in mind, Ventós developed<br />
a specific essence for each of the<br />
works of art he had acquired. In his<br />
opinion, after we are born it is our<br />
sense of smell that provides us with<br />
our first perceptions, allowing us to<br />
discover our environment. However,<br />
as he sees it, this sense becomes<br />
lost as we grow ol<strong>der</strong>. His highly<br />
original approach, that of using not<br />
only our eyes but also our noses to<br />
evoke sensual impressions, emotions<br />
and feelings is anything but<br />
widespread on the art scene. To date,<br />
our sense of smell has played only<br />
a negligible role in the field of art and<br />
its communication. Thanks to<br />
Ventós, every visitor to his collection<br />
had the opportunity to breathe in<br />
the scent of the essence specially<br />
developed for the relevant object.<br />
This Catalan collector pursues with<br />
great enthusiasm his objective of<br />
using specifically created essences to<br />
activate viewers’ sense of smell and<br />
developing an additional way of<br />
communicating contemporary art<br />
in a fashion that nobody had ever<br />
thought of before. Ventós is driven in<br />
equal measure by a great passion for<br />
collecting and the intense pleasure<br />
that he <strong>der</strong>ives from culture. After he<br />
has acquired a work of art he not only<br />
starts thinking about its essence. He<br />
also asks each artist for a text about<br />
the work that has been included in<br />
the colección olorVISUAL. As demonstrated<br />
by the publication that<br />
accompanies this exhibition some<br />
artists leave the writing to somebody<br />
else. However, those artists who have<br />
submitted their own texts impressively<br />
explain their memories of the<br />
genesis of their work, frequently<br />
invoking the smells that surrounded<br />
them at the time. Carlos Pazos, who,<br />
in 1996, produced one of Ventós’s<br />
favourite works, the assemblage Mon<br />
manège à moi, believes that he can<br />
remember watching one of Werner<br />
Herzog’s films and lists enchiladas,<br />
Mexican beer and air freshener as the<br />
ambient perfumes. An idiosyncratic<br />
mixture and one that evokes the<br />
same kind of grins as those provoked<br />
by his work of art, which consists of<br />
a record player, a stuffed chicken and<br />
various other items. Collecting and<br />
viewing requires humour, as does a<br />
love of things and people. Ventós is<br />
a real family man, sensitive and very<br />
modest. Just how many works he has<br />
managed to collect over the past<br />
decades is something that Ventós<br />
does not reveal. His chief concern is<br />
to interconnect and activate our<br />
senses. Fifty-Five of the works in his<br />
collection are being presented at<br />
Opelvillen Rüsselsheim and at the<br />
municipal gallery in Delmenhorst.<br />
These two exhibition centres came<br />
together because each of them<br />
boasts a highly unusual communication<br />
programme aimed at all age<br />
groups. For both Rüsselsheim and<br />
Delmenhorst Ventós’s work offers the<br />
opportunity to attract even the kind<br />
of visitors who are not yet art lovers<br />
and to get them interested in<br />
131
contemporary art. We are both sure<br />
that both the exhibition and the<br />
events with a broa<strong>der</strong> educational<br />
focus can bring in new types of<br />
visitors.<br />
Our greatest thanks therefore go out<br />
to Ernesto Ventós for his generous<br />
loans and for sponsoring the project.<br />
We are also grateful to the director<br />
of the colección olorVISUAL Cristina<br />
Agàpito, the curator of the Collection<br />
Omar Lopez-Chahoud and its<br />
coordinator Arianne Gaazenbeek.<br />
Our thanks also to all the artists for<br />
their inspiring works and texts.<br />
We are grateful to Sonia Delgado,<br />
Jeremy Gaines, Mireia Bas and<br />
Graham Thomson for the translations.<br />
We must also thank our<br />
proofrea<strong>der</strong>s, Mireia Bas, Graham<br />
Thomson and Michael Zuch, and our<br />
designer Bernd Grether.<br />
Opelvillen Rüsselsheim, the Art and<br />
Culture Foundation, owes the city of<br />
Rüsselsheim and Adam Opel GmbH<br />
a great debt of gratitude, as with<br />
every exhibition, and we would like to<br />
offer our thanks to the Lord Mayor,<br />
Udo Bausch, to Deputy Mayor<br />
Dennis Grieser and to CEO Michael<br />
Lohscheller. The Foundation is also<br />
grateful to its friends and supporters,<br />
without whom our work would not<br />
have been possible. Opelvillen<br />
Rüsselsheim, the Art and Culture<br />
Foundation, would like to thank its<br />
team for their great commitment in<br />
all phases of development.<br />
With Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> the<br />
municipal gallery in Delmenhorst is<br />
placing a fascinating exhibition<br />
literally right un<strong>der</strong> visitors’ noses.<br />
The quality of the exhibits in the<br />
show is impressive, as is the<br />
potential offered by its adventurous<br />
attitude to communicating art.<br />
This makes this exhibition unique<br />
amongst the high calibre collections<br />
that have been on the show at the<br />
musical gallery in Delmenhorst in<br />
recent years. A highly enthusiastic<br />
team and Copartikel, the young art<br />
communication initiative, means that<br />
we are expecting the exhibition to<br />
stimulate viewers enduringly. We<br />
offer all the above our sincere thanks.<br />
The municipal gallery in Delmenhorst<br />
would like to thank the State of<br />
Lower Saxony’s Ministry for Science<br />
and Culture and the Friends of Haus<br />
Coburg e. V.<br />
— Beate Kemfert<br />
— Annett Reckert<br />
Prefacio<br />
El barcelonés Ernesto Ventós<br />
Omedes es perfumista de profesión y,<br />
desde hace mucho tiempo, un<br />
coleccionista apasionado. Fue hace<br />
cuarenta años cuando empezó a crear<br />
su propia colección de arte contemporáneo<br />
siguiendo un hilo conductor<br />
personal: para Ernesto Ventós, las<br />
obras de arte huelen. No nos<br />
referimos al olor verda<strong>der</strong>o de una<br />
obra, sino al hecho de que él, al observar<br />
una obra, puede llegar a rememorar<br />
el recuerdo de una esencia<br />
especial. El desencadenante de su<br />
actividad coleccionista fue tanto la<br />
exhibición temática sobre la posible<br />
relación entre el olor y el color,<br />
organizada por la Fundació Miró en<br />
1978, como también la pintura<br />
Lavanda de Albert Ràfols-Casamada,<br />
que adquirió el mismo año de<br />
creación de la misma (1979). Al ver<br />
esta obra de tonos violetas y verdes,<br />
Ventós se acordó del aroma especial<br />
de los campos de lavanda que<br />
conoció en Francia durante su<br />
formación de perfumista. A partir de<br />
ese momento, Ventós fue adquiriendo<br />
obras de diferentes artistas que o<br />
bien encargaba o que surgían de sus<br />
encuentros. Sin embargo, el fundamento<br />
de su singular colección no<br />
consiste solo en obras de artistas<br />
españoles. Dio pronto cabida en su<br />
colección a artistas internaciones, a la<br />
vez que a expresiones artísticas en<br />
fotografía, instalación y videoarte.<br />
Su objetivo era enseñar a las<br />
personas a oler a través del arte y<br />
hacer más inteligible el arte mediante<br />
el olor. Con este fin en mente, Ventós<br />
desarrolló una esencia propia para<br />
cada una de las obras adquiridas.<br />
En su opinión, el olfato nos permite<br />
captar las primeras percepciones<br />
después de nacer que nos llevan a<br />
descubrir nuestro entorno, pero según<br />
nos hacemos mayores, el olfato se va<br />
perdiendo. Este original planteamiento<br />
de observar imágenes y percibir<br />
sensaciones, emociones o impresio<br />
132
nes, tanto a través de la vista como<br />
también del olfato, no es nada<br />
habitual en el mundo del arte.<br />
Hasta ahora, el olfato desempeñaba<br />
un papel casi nulo en el área del arte<br />
y de la enseñanza del mismo. Gracias<br />
a Ventós, el visitante de su colección<br />
puede oler una esencia desarrollada<br />
expresamente para cada uno de los<br />
objetos.<br />
Este coleccionista catalán persigue<br />
con gran entusiasmo su objetivo de<br />
activar el olfato del observador con<br />
esencias creadas específicamente<br />
con este fin, ofreciendo así un<br />
elemento adicional e inesperado para<br />
explicar el arte contemporáneo. Le<br />
impulsan en igual medida su enorme<br />
afán coleccionista y su apasionado<br />
entusiasmo por la educación. Tras<br />
adquirir una obra de arte, Ventós no<br />
solo empieza a reflexionar sobre su<br />
esencia, sino que pide a cada artista<br />
que elabore un texto sobre la obra<br />
que ha sido acogida en la colección<br />
olorVISUAL. Tal como demuestra<br />
esta publicación de acompañamiento<br />
a la exposición, algunos artistas dejan<br />
que otros escriban el texto sobre su<br />
obra. Sin embargo, aquellos artistas<br />
que han entregado un texto redactado<br />
personalmente describen de<br />
manera impactante sus recuerdos del<br />
momento en que se gestó la obra,<br />
evocando en muchos casos los olores<br />
que les envolvían en ese instante.<br />
Carlos Pazos, que en 1996 creó una<br />
de las obras favoritas de Ventós (el<br />
ensamblaje Mon manège à moi), cree<br />
recordar haber visto una película de<br />
Werner Herzog y menciona las<br />
fragancias de las enchiladas, la<br />
cerveza mexicana y los ambientadores<br />
en spray. Una mezcla atrayente<br />
que hace al público sonreír, al igual<br />
que su obra compuesta por un<br />
tocadiscos, una gallina disecada y<br />
diferentes objetos. El humor forma<br />
parte del coleccionismo y la observación,<br />
al igual que el amor por las<br />
cosas y las personas. Ventós es un<br />
hombre totalmente de familia,<br />
empático y muy modesto. No explicita<br />
cuántas obras ha podido juntar a lo<br />
largo de las últimas décadas. Para él,<br />
se trata sobre todo de su voluntad de<br />
conectar y activar los diferentes sentidos.<br />
La exhibición El olor de las<br />
imágenes, que se expondrá en la<br />
fundación Opelvillen Rüsselsheim y<br />
en la galería municipal de Delmenhorst,<br />
presenta cincuenta y cinco<br />
obras de su colección. Los dos<br />
centros de exposición estrecharon<br />
lazos gracias a sus extraordinarios<br />
programas de comunicación y<br />
educación artística, dirigidos a<br />
públicos de todas las edades.<br />
El deseo de Ventós de oler el arte<br />
ofrece la oportunidad, tanto en<br />
Rüsselsheim como en Delmenhorst,<br />
de atraer a personas que todavía no<br />
son amantes del arte para despertar<br />
su entusiasmo por el arte contemporáneo.<br />
Estamos plenamente convencidos<br />
de que tanto la exhibición como<br />
también las actividades programadas,<br />
que incluyen amplios proyectos<br />
didácticos, podrán atraer a nuevos<br />
públicos.<br />
En primer lugar queremos expresar<br />
nuestro agradecimiento a Ernesto<br />
Ventós por sus generosos préstamos<br />
y por promocionar el proyecto.<br />
También agradecemos el apoyo que<br />
han prestado la directora de colección<br />
olorVISUAL, Cristina Agàpito, y<br />
el curator de la exposición, Omar<br />
Lopez-Chahoud, así como la<br />
coordinadora Arianne Gaazenbeek.<br />
Además, damos las gracias a todos<br />
los artistas por sus estimulantes<br />
obras y textos. Gracias también a<br />
Sonia Delgado, Jeremy Gaines, Mireia<br />
Bas y Graham Thomson por las<br />
traducciones, así como a los correctores<br />
Mireia Bas, Graham Thomson y<br />
Michael Zuch y al diseñador gráfico<br />
Bernd Grether.<br />
Como es habitual en todas las<br />
exposiciones, la Fundación de arte y<br />
cultura Opelvillen Rüsselsheim está<br />
profundamente agradecida a la<br />
ciudad de Rüsselsheim y a Adam<br />
Opel GmbH, representadas por el<br />
alcalde mayor Udo Bausch y el<br />
alcalde Dennis Grieser, así como el<br />
gerente Michael Lohscheller. La<br />
Fundación también da las gracias a<br />
su círculo de amigos y a todos los que<br />
hacen posible nuestra labor. La<br />
Fundación de arte y cultura Opelvillen<br />
Rüsselsheim agradece el gran<br />
compromiso de los integrantes de su<br />
equipo en todas las etapas del<br />
desarrollo del proyecto.<br />
La galería municipal de Delmenhorst<br />
literalmente restriega esta fascinante<br />
133
exposición El olor de las imágenes<br />
por las narices de su público.<br />
La exhibición convence por la calidad<br />
de sus obras de arte y por el gran<br />
potencial experimental de su<br />
pedagogía artística. Todo esto la<br />
convierte en algo único dentro de la<br />
serie de extraordinarias exhibiciones<br />
presentadas por la galería municipal<br />
de Delmenhorst en los últimos años.<br />
Su equipo entusiasta y la joven<br />
iniciativa de pedagogía artística<br />
Copartikel anticipan expectantes los<br />
impulsos dura<strong>der</strong>os que emanarán de<br />
esta exposición. Les expresamos<br />
nuestra más profunda gratitud. La<br />
galería municipal de Delmenhorst<br />
agradece su apoyo económico para el<br />
proyecto a la Fundación de las Cajas<br />
de Ahorro de Baja Sajonia, a la<br />
fundación LZO Kunst und Kultur, al<br />
Ministerio (Consejería) de Ciencias y<br />
Cultura de Baja Sajonia, así como al<br />
círculo de amigos Haus Coburg e. V.<br />
— Beate Kemfert<br />
— Annett Reckert<br />
9<br />
¡Quiero oler!<br />
Vull olorar!<br />
I want to smell!<br />
Je veux sentir !<br />
Ich möchte riechen!<br />
This simple phrase describes me.<br />
For me, smelling is a fundamental<br />
part of my life. The sense of smell is<br />
primordial, essential, and guides<br />
the other senses. I have only four<br />
senses. I lack the sense of hearing,<br />
but the olfactory sense, which<br />
connects so directly and intimately<br />
with the inner world of each of us,<br />
gives me life!<br />
I am a perfumer by profession and a<br />
great lover of contemporary art. My<br />
obsession with encouraging people<br />
to learn to smell and to form their<br />
olfactory memory is due to feeling<br />
that I can only perceive the world<br />
around me by constantly smelling.<br />
This olfactory obsession inspired me<br />
to create colección olorVISUAL as an<br />
aid to perceiving the smells that are<br />
all around us through the art that<br />
surrounds us.<br />
All of the works that go to make up<br />
my collection are there because, for<br />
me, they smell: not physically, but<br />
in my memory. They awaken my<br />
olfactory memory and bring back to<br />
me through their colours, their forms<br />
and their images experiences lived<br />
through smell.<br />
I remember very well that when<br />
Ràfols-Casamada showed me his<br />
painting Lavanda — with which I<br />
started the collection — I was deeply<br />
moved by how well it summoned up<br />
the scent of the laven<strong>der</strong> fields of<br />
Grasse, where I was trained as a<br />
young perfumer.<br />
I recall, too, how much the first video<br />
in the collection — Olfactory, by<br />
Costantino Ciervo — encouraged me,<br />
when I saw that someone else was<br />
thinking about the olfactory and<br />
making art of it. That made me<br />
happy.<br />
colección olorVISUAL is a compendium<br />
in which we can find works by<br />
internationally established artists<br />
and emerging talents, from my<br />
country and around the world; their<br />
artistic expressions are very diverse,<br />
but they all share an element in<br />
common through which they engage<br />
in dialogue: smell.<br />
The Fragrance of Images — Works<br />
from colección olorVISUAL, Barcelona<br />
is the first exhibition we have put<br />
on outside the country that saw the<br />
birth of colección olorVISUAL and<br />
this fills me with joy, because I<br />
un<strong>der</strong>stand visual art and smell as<br />
forms of expression that are not<br />
constrained by language barriers.<br />
I wish to thank the Kunst- und<br />
Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim<br />
and the Städtische Galerie<br />
Delmenhorst for their invaluable<br />
cooperation and their great professionalism<br />
in the realization of this<br />
exhibition project. I hope and trust<br />
that the educational programme that<br />
has been created around the show<br />
will contribute to the discovery of<br />
art/smell and smell/art.<br />
Let’s smell!<br />
— Ernesto Ventós, Collector<br />
134
¡Quiero oler!<br />
Vull olorar!<br />
I want to smell!<br />
Je veux sentir !<br />
Ich möchte riechen!<br />
Esta frase tan simple me describe.<br />
Para mi oler es fundamental en mi<br />
vida. El sentido del olfato es el sentido<br />
principal que guía a los otros<br />
sentidos. Yo tengo cuatro sentidos, el<br />
auditivo me falta, pero el sentido<br />
olfativo, que es el que conecta<br />
directamente con el interior de cada<br />
individuo ¡me da vida!<br />
Soy perfumista de profesión y gran<br />
amante del arte contemporáneo.<br />
Mi obsesión es que la gente aprenda<br />
a oler y que formen su memoria<br />
olfativa, dado que no percibo el<br />
mundo que me rodea sin estar<br />
oliendo constantemente.<br />
Con esta obsesión olfativa se me<br />
ocurrió crear colección olorVISUAL:<br />
a través del arte que nos rodea<br />
percibir los olores que nos rodean.<br />
Todas las obras que forman parte de<br />
mi colección están ahí porque para mi<br />
huelen, pero no físicamente, sino en<br />
mi memoria; despiertan mi memoria<br />
olfativa, me devuelven a través de sus<br />
colores, de sus formas, de sus<br />
imágenes, recuerdos vividos a través<br />
del olor.<br />
Recuerdo muy bien cuando Ràfols-Casamada<br />
me enseñó su obra<br />
Lavanda, con la que empecé la<br />
colección. Me emocioné porque vi<br />
reflejada en ella el olor de los campos<br />
de lavanda de Grass donde me formé<br />
como perfumista.<br />
O con el primer vídeo de la colección<br />
de Costantino Ciervo, Olfactory,<br />
animándome al ver que alguien más,<br />
a parte de mí, pensaba en lo olfativo y<br />
quería hacerlo arte. Me hizo feliz.<br />
colección olorVISUAL es un<br />
compendio de obras donde podemos<br />
encontrar a artistas consagrados y<br />
noveles, artistas de mi país e<br />
internacionales. Sus expresiones<br />
artísticas son muy diversas pero<br />
entre ellas tienen un punto en común<br />
que hace que dialoguen: el olor.<br />
La fragancia de las imágenes —<br />
obras de colección olorVISUAL,<br />
Barcelona es la primera exposición<br />
que llevamos a cabo fuera del<br />
territorio que ha visto nacer colección<br />
olorVISUAL y esto me llena de<br />
alegría, porque entiendo el arte y el<br />
olor como una forma de expresión<br />
que no está sujeta a las barreras del<br />
idioma.<br />
Quiero agradecer a la Kunst- und<br />
Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim<br />
y a Städtische Galerie Delmenhorst<br />
su colaboración y profesionalidad<br />
para po<strong>der</strong> llevar a cabo este proyecto<br />
expositivo y deseo que el programa<br />
educativo que se ha creado a<br />
su alrededor de la oportunidad de<br />
descubrir arte/olor y olor/arte.<br />
¡Olamos!<br />
— Ernesto Ventós, Coleccionista<br />
11<br />
Does the collector start collecting<br />
because of an interest in some<br />
specific subject, or because of an<br />
imperative need to do so? Is he<br />
basically indulging his own ego or<br />
seeking to benefit others? Who do<br />
we have in mind when we talk about<br />
a collector? Why art, or why<br />
contemporary art, as in the present<br />
case?<br />
I think that collectors are born and<br />
that they then ‘specialize’: that is to<br />
say, they are innate groupers who<br />
have a specific interest, but at the<br />
same time they are driven by a need.<br />
If there is an element of ego in this<br />
behaviour, we should not forget that<br />
many collectors want to share this …<br />
let’s call it an obsession, and that<br />
what gives them pleasure is precisely<br />
that others can contemplate their<br />
collections. The collecting of art may<br />
seem snobbish or ostentatious to<br />
some, but it seems to me that it is<br />
rather the opposite: collecting art<br />
indicates a curiosity about a form of<br />
expression that over the years has<br />
served to make known the talents of<br />
many great artists in some of the<br />
finest manifestations of human<br />
activity in plastic form.<br />
135
If collecting contemporary art is, in<br />
many cases, an incomprehensible<br />
activity this may be because the art<br />
that is being collected also suffers<br />
from a more general lack of un<strong>der</strong>standing:<br />
setting out to create a<br />
collection with art that is emerging<br />
while you are just starting out as a<br />
collector and learning from that art is<br />
an act of bravery. It is to take risks,<br />
in every sense.<br />
There are different kinds of collectors.<br />
Some are investors, for whom<br />
art is essentially an asset, and what<br />
they see is not an art object but a<br />
business transaction. Others become<br />
collectors to keep up a tradition and<br />
in some cases the family collection.<br />
Finally there are those who have a<br />
real enthusiasm for art, who feel it:<br />
they acquire, they gather, they<br />
conserve.<br />
This last kind of collector likes to<br />
inquire about this or that work or<br />
artist. They are the ones who believe<br />
that they should share their collections,<br />
because the purpose is to<br />
bring art closer to all of us. The ones<br />
who devote a lot of time to visiting<br />
galleries, art fairs and artists’<br />
workshops and who regularly,<br />
constantly read art books and<br />
magazines, and who also devote very<br />
consi<strong>der</strong>able resources to this<br />
practice, although for some, after<br />
many years of commitment, the<br />
outcome will be less satisfactory<br />
than they hoped.<br />
Ernesto Ventós is a dedicated,<br />
devoted collector. He founded<br />
colección olorVISUAL forty years ago<br />
with a very clear idea: to teach<br />
people to smell through contemporary<br />
art. Yes, only the art that he has<br />
had around him or that is close to<br />
him interests him, because, for him,<br />
classical art has no smell. Smell, art,<br />
synaesthesia, and passion … these<br />
would be the terms that accompany<br />
the collector and perfumer in putting<br />
together this collection that has a<br />
very subjective unifying principle: the<br />
olfactory memory of its creator.<br />
colección olorVISUAL contains a<br />
wealth of different art-forms:<br />
painting, sculpture, photography,<br />
video and installation, all of them<br />
perceived by Ventós in an olfactory<br />
way. An artist gives a meaning to<br />
his or her work in creating it and the<br />
collector appreciates a further<br />
meaning, in this case olfactory.<br />
Smell has a great reinforcing effect<br />
on our memories, far more than sight<br />
or hearing. Olfactory recollections,<br />
and the elements associated with<br />
them, persist in the memory longer<br />
than those centred on images or<br />
sounds. As Jean-Jacques Rousseau<br />
wrote: ‘Smell is the sense of memory<br />
and desire.’<br />
Our society today is losing the<br />
capacity to retain the sense of smell<br />
in the constitution of memory, and<br />
the collector has dedicated his<br />
collection to olfactory education<br />
through art. This is the vital mission<br />
that keeps him moving forward with<br />
colección olorVISUAL. He does not<br />
want smells to be lost, he wants us<br />
to be fully aware that we have an<br />
olfactory memory, and a means of<br />
building it through art: let’s look, let’s<br />
read, let’s smell with colección<br />
olorVISUAL.<br />
— Cristina Agàpito, Director-Curator<br />
El coleccionista ¿empieza a coleccionar<br />
por interés en algo determinado<br />
o bien por necesidad de hacerlo?<br />
¿Quiere satisfacer su propio ego o<br />
piensa en los demás? ¿A quién nos<br />
referimos cuando hablamos de<br />
un coleccionista? ¿Por qué arte, o por<br />
qué arte contemporáneo, como en<br />
este caso?<br />
Opino que los coleccionistas nacen y<br />
luego “se especializan”, es decir:<br />
son agrupadores natos que tienen un<br />
interés concreto, pero a su vez la<br />
necesidad los mueve. El ego está<br />
presente en esta conducta, aunque no<br />
podemos olvidar que muchos<br />
coleccionistas quieren compartir esta,<br />
tal vez, obsesión y que disfrutan<br />
precisamente cuando sus compilaciones<br />
pueden ser contempladas por los<br />
demás. El hecho de coleccionar arte<br />
puede parecer esnob, aunque<br />
pienso que no es así, sino al contario:<br />
coleccionar arte indica tener<br />
curiosidad por una forma de expresión<br />
que a lo largo de los años nos ha<br />
136
servido para conocer la habilidad de<br />
muchos artistas, además de las<br />
manifestaciones de la actividad<br />
humana plasmada a través de<br />
recursos plásticos.<br />
Coleccionar arte contemporáneo es,<br />
en muchas ocasiones, una acción<br />
incomprendida. Ello tal vez venga<br />
dado porque el arte que se reúne<br />
también sufre esta falta de entendimiento<br />
por parte de la sociedad.<br />
Pero querer hacer una colección con<br />
el arte que va surgiendo mientras tú<br />
te estás formando como coleccionista<br />
y aprendiendo de este, eso es ser<br />
valiente, es arriesgarse en todos los<br />
sentidos.<br />
Existen diversos tipos de coleccionistas.<br />
Unos son inversores; para ellos el<br />
arte es un activo y no ven un objeto<br />
artístico sino una transacción.<br />
Otros se convierten en coleccionistas<br />
para seguir la tradición y a veces la<br />
colección familiar. Finalmente están<br />
los que tienen afición por el arte,<br />
los que lo sienten: adquieren, reúnen,<br />
conservan.<br />
Estos últimos son a los que les gusta<br />
indagar sobre aquella obra o aquel<br />
artista. Son los que creen que deben<br />
compartir su colección, porque la<br />
finalidad está en acercar el arte<br />
a todos. Aquellos que dedican su<br />
tiempo a visitar galerías, ferias,<br />
talleres de artistas, leer publicaciones<br />
sobre arte de forma continua,<br />
constante, sin olvidarnos de la<br />
dedicación de sus recursos económicos<br />
a esta práctica, cuyo resultado<br />
al cabo de los años en algunas ocasiones<br />
no dará un resultado tan<br />
satisfactorio como prometía.<br />
Ernesto Ventós es un coleccionista de<br />
devoción. Crea colección olorVISUAL<br />
hace ahora 40 años con una idea muy<br />
clara: enseñar a oler a través del arte<br />
contemporáneo. Sí: solo el arte que le<br />
ha ido rodeando o que le queda<br />
muy cerca le interesa, porque para él,<br />
el arte clásico no huele. Olor, arte,<br />
sinestesia, pasión … serían los<br />
adjetivos que acompañan al coleccionista<br />
y perfumista para ir compilando<br />
esta colección que tiene un hilo<br />
conductor muy subjetivo: la memoria<br />
olfativa de su creador.<br />
colección olorVISUAL contiene<br />
diferentes manifestaciones artísticas:<br />
pintura, escultura, fotografía, vídeo,<br />
instalaciones, siempre percibidas por<br />
Ventós de una forma olfativa.<br />
El artista le da un sentido a su obra al<br />
crearla y el coleccionista aprecia otro,<br />
en este caso olfatorio.<br />
El olfato tiene un gran efecto de<br />
refuerzo sobre nuestros recuerdos,<br />
superior a la vista o al oído. Los<br />
recuerdos olfativos, y todos los<br />
elementos asociados a ellos, dejan un<br />
rastro más permanente en la memoria<br />
que las imágenes o los sonidos.<br />
Como dejó escrito Rousseau:<br />
“El olfato es el sentido del recuerdo<br />
y del deseo”.<br />
La sociedad de hoy pierde capacidad<br />
de mantener el olfato en el recuerdo,<br />
de ahí que el coleccionista tenga con<br />
su colección la misión de educar<br />
olfativamente desde el arte. Y este<br />
empeño es el que lo mueve a seguir<br />
de forma vital con colección olorVI-<br />
SUAL: no quiere que los olores se<br />
pierdan, pretende que nos demos<br />
cuenta de que tenemos una memoria<br />
olfativa. Y una forma de ir construyéndola<br />
es a través del arte: miremos,<br />
leamos, olamos con colección<br />
olorVISUAL.<br />
— Cristina Agàpito,<br />
Dirección-Conservación<br />
13<br />
This exhibition presents a selection<br />
of works carefully brought together<br />
to demonstrate the association<br />
between smell, memory and the<br />
construction of visual language.<br />
It is a basic human instinct to<br />
document, preserve, and materialize<br />
experience, often translated and<br />
existing as an archive of sorts, a<br />
reference to a time lived.<br />
This brings me to my involvement<br />
with the collection colección<br />
olorVISUAL, which facilitated a<br />
platform and a unique opportunity to<br />
select artists that connected through<br />
a similar interest in the poetics of the<br />
mind, a cohesive attempt to awaken<br />
all the senses.<br />
137
Christo’s Wrapped Flowers, 1966,<br />
serves as a perfect example of a<br />
frozen moment, a clear reference to<br />
the Victorian memento mori<br />
meaning ‘remember you must die’,<br />
a symbolic remin<strong>der</strong> of mortality.<br />
Christo’s bouquet of dried flowers,<br />
wrapped in plastic, exists as a<br />
portrait of human fragility.<br />
The simple act of a trace, the ephemeral<br />
and the performative, enables<br />
the artists in this exhibition to<br />
express and construct a foundation<br />
for emotions and memories, often<br />
experienced in the first person.<br />
Joan Brossa’s La Copa del Nas, 1995,<br />
facilitates an empty stage for performers<br />
to perform, a space waiting<br />
to be activated, and a timeless<br />
connection to a condition of being<br />
exempt from death. The immortality<br />
of the human body.<br />
The selection of works on show here<br />
accentuates a need for the social, the<br />
political, and in many cases a<br />
historical moment as a fundamental<br />
form of human expression.<br />
It is an affirmation of cultural identity<br />
frequently associated with the psychical<br />
space of the mind.<br />
The artists have been selected by<br />
identifying works with a complex<br />
visual language in response to<br />
processes of research and investigation,<br />
as in the case of Iván Argote’s<br />
Aquí estamos contentos con<br />
todos nuestros problemas y cansados<br />
de todas sus soluciones, 2014.<br />
Argote’s text-based work resonates<br />
with current social and political<br />
issues.<br />
The exhibition presents a diverse<br />
group of works in a wide variety of<br />
media, with an emphasis on process<br />
and in many cases the use of found<br />
objects.<br />
Text-based pieces have been chosen<br />
as a punctuation and as a direct<br />
reference to the poetics of a more<br />
open and ambiguous dialogue. A dialogue<br />
that is charged by the strength<br />
of the individual artists’ voices and<br />
the virtual absence of figuration.<br />
Performance-based works take front<br />
stage only as a record of a time<br />
passed, documented with the<br />
camera in the form of photography<br />
or video.<br />
The participating artists range in<br />
nationality and in age — some are no<br />
longer with us — but all are connected<br />
in their determination to overcome<br />
difficulties.<br />
This led me to realize that, spanning<br />
different generations, artistic vision<br />
is timeless, existing in every moment,<br />
in any place or time.<br />
Artists are visionaries who perceive<br />
the future, often with a sense of<br />
optimism.<br />
They help us make associations<br />
through the simple act of memory,<br />
capturing moments that only survive<br />
in the mind.<br />
— Omar Lopez-Chahoud, Curator<br />
Esta exposición presenta una<br />
selección de obras cuidadosamente<br />
reunidas para mostrar la asociación<br />
entre el olfato, la memoria y la<br />
construcción del lenguaje visual.<br />
Es un instinto humano básico el<br />
documentar, preservar y materializar<br />
la experiencia, a menudo traducida y<br />
plasmada en forma de una especie de<br />
archivo, una referencia a un tiempo<br />
vivido.<br />
Esto me lleva a pensar en mi implicación<br />
con la colección olorVISUAL,<br />
que me brindó una plataforma y<br />
una oportunidad única de seleccionar<br />
artistas conectados por un común<br />
interés por la poética de la mente,<br />
unidos en su intento de despertar<br />
todos los sentidos.<br />
La obra de Christo Wrapped Flowers,<br />
1966, sirve como ejemplo perfecto<br />
de un momento detenido, en clara<br />
referencia al Memento mori victoriano,<br />
“recuerda que has de morir”, un<br />
recordatorio simbólico de la mortalidad.<br />
El ramo de flores secas de<br />
Christo, envuelto en plástico, presenta<br />
un retrato de la fragilidad humana.<br />
138
El simple acto de un rastro, lo efímero<br />
y lo escénico, permiten a los artistas<br />
de esta exposición expresar y<br />
construir una base para emociones y<br />
recuerdos, a menudo vividos en<br />
primera persona. La Copa del Nas,<br />
1995, de Joan Brossa facilita un<br />
escenario vacío para que los intérpretes<br />
actúen, un espacio en espera de<br />
ser activado y una conexión intemporal<br />
con un estado exento de muerte.<br />
La inmortalidad del cuerpo humano.<br />
El conjunto de obras aquí mostradas<br />
pone de relieve la necesidad de lo<br />
social, lo político y, en muchos casos,<br />
un momento histórico como forma<br />
fundamental de expresión humana.<br />
Es una afirmación de identidad<br />
cultural a menudo asociada con el<br />
espacio psíquico de la mente.<br />
La selección se ha llevado a cabo<br />
mediante la identificación de obras<br />
que presentan un lenguaje visual<br />
complejo en respuesta a procesos de<br />
investigación e indagación, como por<br />
ejemplo Aquí estamos contentos con<br />
todos nuestros problemas y<br />
cansados de todas sus soluciones,<br />
2014, de Iván Argote, obra basada en<br />
texto que se hace eco de los problemas<br />
sociales y políticos actuales.<br />
La exposición presenta un grupo<br />
variado de obras de formatos diversos<br />
con un énfasis en el proceso y, en<br />
muchos casos, el uso de objetos<br />
encontrados. Las piezas basadas en<br />
texto se han elegido como puntuación<br />
y en referencia directa a la poética de<br />
un diálogo más abierto y ambiguo.<br />
Un diálogo que viene cargado con la<br />
fuerza de las voces individuales de los<br />
artistas y por la práctica ausencia de<br />
figuración.<br />
Los trabajos de base escénica<br />
presentan el escenario principal solo<br />
como registro de un tiempo pasado,<br />
documentado con la cámara en forma<br />
de fotografía o video.<br />
Los artistas presentados tienen<br />
nacionalidades y edades distintas —<br />
algunos ya nos dejaron — , pero todos<br />
ellos están unidos por una común<br />
determinación de superar las<br />
dificultades. Es algo que me permitió<br />
darme cuenta de que, más allá de las<br />
generaciones, la visión de un artista<br />
es intemporal: existe en todo<br />
momento, lugar o tiempo.<br />
Los artistas son visionarios que<br />
perciben el futuro con una sensación<br />
de optimismo. Nos ayudan a hacer<br />
asociaciones a través del simple<br />
acto de recordar, capturando<br />
momentos que solo perviven en la<br />
mente.<br />
— Omar Lopez-Chahoud,<br />
Comisario de la exposición<br />
18<br />
Pep Agut (*1961 in Terrassa, Spain,<br />
lives and works in Terrassa)<br />
Bipolar, 2011<br />
A walk along a path in the forest.<br />
A path that leads nowhere but to<br />
itself: it is circular. A walk that starts<br />
at any point on the path and ends<br />
and is left at any other point.<br />
Because the path is always the<br />
same: it is a well-known fact that a<br />
circle has neither head nor tail.<br />
A walk with my camera along a path<br />
in the forest.<br />
Always the same.<br />
The successive framings with the<br />
camera bring together in the film a<br />
succession of memory moments that<br />
I wanted to repeat.<br />
Every moment of memory evaporates,<br />
as smells do.<br />
Only the memory is left. Memory of<br />
memory.<br />
Memories that pile up, mixing<br />
together one on top of another like<br />
smells. I would have liked to repeat<br />
them. I would have liked to rediscover<br />
that smell that I have lodged in<br />
my memory since I was born.<br />
But it is not possible to step into the<br />
same memory twice.<br />
In Bipolar what is shown above all<br />
are these moments of vacancy or<br />
breakdown of memory.<br />
139
The double projection of the<br />
negatives of the images of the forest<br />
and those of the words that go with<br />
and are superimposed on them<br />
constructs an unbroken line in time.<br />
Something that seems absurd, in<br />
reality, if you think about it. I mean, it<br />
seems absurd to draw an unbroken<br />
line. Like the line of my path in the<br />
forest, loaded down with camera,<br />
smells and memories, without being<br />
able to get out of the circle.<br />
It is art that allows us to perform<br />
pirouettes of this kind in our lives,<br />
because art always looks at and<br />
shows things that are not seen.<br />
Like smells.<br />
Like memory.<br />
Art brings us closer to the invisible.<br />
Perhaps because it always clothes<br />
itself in its own nakedness. Clothed<br />
in smells and memory, it makes it<br />
possible for a moment for us to feel<br />
we are bathing once again in what, in<br />
fact, happened a long time ago.<br />
— Pep Agut<br />
Un paseo a lo largo de un camino en<br />
el bosque.<br />
Un camino que no lleva a ninguna<br />
parte más que a sí mismo: es circular.<br />
Un paseo que empieza en cualquier<br />
punto del camino y se acaba y se<br />
abandona en cualquier otro.<br />
Porque el camino siempre es el<br />
mismo: es sabido que un círculo no<br />
tiene ni cabeza ni pies.<br />
Un paseo con mi cámara a lo largo de<br />
un camino en el bosque.<br />
Siempre el mismo.<br />
Los sucesivos encuadramientos con<br />
la cámara recogen en la película una<br />
sucesión de momentos de la memoria<br />
que yo quería repetir.<br />
Cada momento de la memoria se<br />
evapora como los olores.<br />
Solamente queda el recuerdo.<br />
Recuerdo del recuerdo.<br />
Recuerdos que se amontonan mezclándose<br />
unos encima de otros como<br />
los olores. Yo los querría repetir.<br />
Querría reencontrar aquel olor que<br />
tengo clavado en la memoria desde<br />
que nací.<br />
Pero no es posible bañarse en el<br />
mismo recuerdo dos veces.<br />
En Bipolar se muestran sobre todo<br />
estos momentos de vacío o de<br />
quiebra de la memoria.<br />
La doble proyección de los negativos<br />
de las imágenes del bosque y las de<br />
las palabras que las acompañan<br />
sobreponiéndose construyen una<br />
línea seguida en el tiempo.<br />
Algo que parece absurdo en la<br />
realidad si se piensa un poco. Quiero<br />
decir que parece absurdo trazar una<br />
línea seguida. Como la de mi camino<br />
en el bosque cargando cámara, olores<br />
y recuerdos sin po<strong>der</strong> salir del círculo.<br />
Es el arte aquello que nos permite<br />
hacer piruetas de este tipo en nuestra<br />
vida, porque el arte siempre mira y<br />
muestra las cosas que no se ven.<br />
Como los olores.<br />
Como la memoria.<br />
El arte nos acerca a lo invisible. Quizás<br />
porque siempre se viste con su propia<br />
desnudez. Vestido de olores y memoria<br />
hace posible por un instante que nos<br />
parezca bañarnos de nuevo en aquello<br />
que, de hecho, pasó hace tiempo.<br />
— Pep Agut<br />
20<br />
Richard Aldrich (*1975 in Hampton,<br />
USA, lives and works in Brooklyn)<br />
Untitled, 2009<br />
Behind every memory there is a smell,<br />
and behind every form a memory.<br />
Smell is memory’s paintbrush, which<br />
takes us from the invisible to the<br />
visible, from the before to the after.<br />
— Agustín Cerezales<br />
140
Detrás de cada recuerdo hay un olor y<br />
detrás de cada forma un recuerdo.<br />
El olor es el pincel de la memoria, que<br />
nos lleva de lo invisible a lo visible, del<br />
antes al después.<br />
— Agustín Cerezales<br />
22<br />
Javier Arce (*1973 in Santan<strong>der</strong>,<br />
Spain, lives and works there)<br />
Escultura para ser desplazada,<br />
2004<br />
The old people still tell the story in<br />
the Maya language, with all the<br />
details that legend has preserved, of<br />
the flower that sprang from the grave<br />
of the sinful Xkeban. That flower is<br />
the xtabentún, a beautiful yet<br />
humble little flower that grows wild<br />
by walls and roadsides and among<br />
the bare leaves of the agave. The<br />
juice of this flower produces a<br />
pleasant drunkenness, as sweet and<br />
intoxicating as Xkeban’s love must<br />
have been.<br />
The tzacam, which is the flower of<br />
a cactus covered in sharp spines,<br />
with a foul odour, and thus doubly<br />
untouchable, is the flower that<br />
appeared on Utz-Colel’s grave, a<br />
beautiful flower that seems from a<br />
distance to have no smell but closer<br />
to gives off a repulsive odour, like the<br />
character of the falsely virtuous<br />
Utz-Colel.<br />
— Javier Arce<br />
Dicen los viejos que aún cuentan la<br />
historia con todos los detalles que<br />
debió ocurrir en la leyenda, que hoy la<br />
florecilla que naciera en la tumba de<br />
la pecadora Xkeban es la actual flor<br />
Xtabentún, que es una florecilla tan<br />
humilde y bella, que se da en forma<br />
silvestre en las cercas y caminos, entre<br />
las hojas vacías y tersas del agave.<br />
El jugo de esta florecilla embriaga<br />
muy agradablemente, como debió ser<br />
el amor embriagador y dulce de la<br />
Xkeban.<br />
Tzacam, que es el nombre del cactus<br />
erizado de espinas y de mal olor por<br />
ambas cosas, intocable, es la flor que<br />
nació sobre la tumba de la Utz-Colel,<br />
es la florecilla si bien hermosa si<br />
aroma alguna y a veces de olor<br />
desagradable, como era el carácter<br />
y la falsa virtud de la Utz-Colel.<br />
— Javier Arce<br />
24<br />
Iván Argote (*1983 in Bogotá,<br />
Colombia, lives and works in Paris)<br />
Aquí estamos contentos con todos<br />
nuestros problemas y cansados<br />
de todas sus soluciones, 2014<br />
The series Extractos (Extracts) has<br />
its starting point in the observation,<br />
in different towns and cities in<br />
different countries, of graffiti that<br />
engages strongly with its context. In<br />
the course of my travels I pay special<br />
attention to the kinds of inscription<br />
to be seen in different places, and<br />
when I find a strong one I decide first<br />
to file it away in my memory and<br />
then I try to reproduce it formally (as<br />
an extract of wall), and thus give it<br />
the weight that in my view it entails.<br />
Transforming the phrase into<br />
volume, giving it dimensions and<br />
materiality, is in a way doing it justice<br />
and expanding on the idea that the<br />
phrase conveys.<br />
I saw the Extracto in question in a<br />
town called Mompox, which is of<br />
sentimental importance for me, and<br />
important for the history of the<br />
Spanish colonization and the<br />
independence of the Americas. The<br />
town is on the banks of the Magdalena<br />
River, with an air that is warm but<br />
fresh and a great tranquillity and<br />
enthusiasm. It is a town in which one<br />
feels traces of history, ancient and<br />
recent … The town is, truth be told, an<br />
island in the river, just five metres<br />
above sea level. It is fluvial, and<br />
always was; it has a lot of fauna, of<br />
all kinds, and, well, a nature overflowing<br />
with fertility. I saw this inscription<br />
on a wall in the town, which is<br />
curious because this is a very small<br />
town and it is far from common to<br />
see graffiti of this kind in a place of<br />
this size. In short, it was a day of<br />
heat, sweat, a day of corn liquor with<br />
ice, a day of grilled fish, and fried<br />
plantain, a day of library and<br />
museum, of seeking the shade, of<br />
141
a coffee in the nearby park … a day<br />
when I tried to trace the clues of a<br />
story that I feel to be important, to<br />
incorporate it, to digest it, to<br />
impregnate myself with the smell of<br />
the place more than to know.<br />
— Iván Argote<br />
La serie Extractos parte de la observación<br />
en distintas ciudades y<br />
pueblos, en distintos países, de<br />
grafitis que reaccionan de manera<br />
fuerte con su contexto. Durante los<br />
viajes que realizo, estoy pendiente de<br />
qué tipo de inscripciones se ven en<br />
las diferentes partes, y cuando<br />
encuentro una fuerte, decido archivarla<br />
en mi memoria para luego tratar de<br />
reproducirla formalmente (como un<br />
extracto de muro) y así darle el peso<br />
que a mi modo de ver ella conlleva.<br />
Transformar la frase, en volumen,<br />
darle unas dimensiones y una materialidad,<br />
es de cierta forma hacer justicia<br />
y expandir la idea que la frase vehicula.<br />
El Extracto en cuestión lo vi en un<br />
pueblo llamado Mompox. Es un<br />
pueblo importante para mi sentimentalmente,<br />
e importante para la<br />
historia de la colonización española y<br />
de la independencia de América. Es<br />
un pueblo en las orillas del Magdalena,<br />
de un aire caliente pero fresco, de<br />
una gran tranquilidad y entusiasmo.<br />
Es un pueblo en donde uno siente<br />
trazos de historia, antigua y reciente …<br />
El pueblo es a decir verdad una isla<br />
en el río, está a cinco metros sobre el<br />
nivel del mar. Es fluvial, siempre lo<br />
fue, tiene mucha fauna, de todo tipo, y<br />
bueno, una naturaleza desbordante<br />
de fertilidad. Esta inscripción la vi<br />
sobre un muro del pueblo. Es curioso<br />
porque este pueblo es muy pequeño y<br />
no es común en un lugar de estas<br />
proporciones ver grafitis de este tipo.<br />
En fin, fue un día de calor, de sudor,<br />
un día de chicha de maíz con hielo, un<br />
día de pescado a la plancha y plátano<br />
frito, un día de biblioteca y museo, de<br />
buscar la sombra, de un cafecito en el<br />
parque de al lado … un día en donde<br />
intentaba seguir pistas de una historia<br />
que siento importante integrar digerir,<br />
impregnarme del olor del lugar, más<br />
que saber.<br />
— Iván Argote<br />
<strong>26</strong><br />
Art & Language (group of artists<br />
founded in 1968 in Coventry,<br />
United Kingdom)<br />
Lovely Slang I, 1998<br />
These paintings belong to the genre<br />
that takes up the lowest rank among<br />
the traditional genres of painting.<br />
The most home-loving and affected:<br />
the still life. However, the still life<br />
object is a domestic and often<br />
movingly heroic trophy. But there is<br />
a disor<strong>der</strong> here, a pictorial or<br />
representation disor<strong>der</strong>. The painting<br />
represents a recipient, a container of<br />
liquids and that recipient in its turn<br />
has turned into liquid. Are we before<br />
a representation of the recipient<br />
liquefaction or before the literal<br />
liquefaction of the own representation<br />
… or before a representation of<br />
the liquefaction representation?<br />
According to mo<strong>der</strong>n art canons, in<br />
any case the represented object has<br />
become somehow literal, has turned<br />
into a painting. But this literal<br />
substance is in fact more and more<br />
pictorial, increasingly hysterical<br />
and virtual. The geometrical plane on<br />
which everything rests is also<br />
distorted to make up both a spatial<br />
location of the trophy as well as one<br />
of the material sources of the iconic<br />
disor<strong>der</strong>.<br />
The entire image is confined — kept<br />
at a distance — behind a glass layer,<br />
a surface reflective as a mirror The<br />
disturbance has been processed.<br />
It takes place in the distance. Literal<br />
turned into pictorial and pictorial<br />
turned into literal are the target of a<br />
supervened pictorially — a remoteness<br />
— provided by the glass.<br />
— Art & Language<br />
Estas pinturas pertenecen al género<br />
que ocupa el rango inferior entre los<br />
géneros tradicionales, al más<br />
hogareño y afectado: el bodegón.<br />
Sin embargo el objeto del bodegón es<br />
un trofeo, doméstico y a menudo<br />
patéticamente heroico. Pero hay un<br />
desorden aquí, un desorden pictórico<br />
o de representación. La pintura<br />
representa un recipiente, un contenedor<br />
de líquidos, y ese recipiente a su<br />
vez se ha vuelto líquido. ¿Estamos<br />
142
ante una representación de la<br />
licuefacción del recipiente o ante la<br />
licuefacción literal de la propia<br />
representación … o ante una representación<br />
de un representación de la<br />
licuefacción? Según los cánones del<br />
arte mo<strong>der</strong>no, en cualquier caso el<br />
objeto representado de algún modo<br />
se ha vuelto literal, se ha convertido<br />
en pintura. Pero esta sustancia literal<br />
es de hecho cada vez más pictórica,<br />
cada vez más histérica y virtual.<br />
El plano geométrico sobre el que todo<br />
ello reposa también está distorsionado<br />
para constituir tanto una ubicación<br />
espacial del trofeo como una de las<br />
fuentes materiales del desorden<br />
icónico.<br />
La imagen entera está confinada —<br />
alejada — detrás de una capa de<br />
cristal, una superficie reflectante<br />
como un espejo. La perturbación ha<br />
sido procesada. Tiene lugar en la<br />
distancia. Lo literal convertido en<br />
pictórico y lo pictórico convertido en<br />
literal son objeto de la superposición<br />
proporcionada por el cristal.<br />
— Art & Language<br />
28<br />
Miquel Barceló (*1957 in Felanitx,<br />
Spain, lives and works in Paris<br />
and Mallorca)<br />
Lo spiedino (La brochette), 1991<br />
Still-life that reeks of life<br />
In relation to those artists who create<br />
the new world of art — the so-called<br />
impulse of the present — on the basis<br />
of odourless artificial technologies<br />
and fantastical imaginaries, Barceló<br />
does so ‘in the same way’. That is,<br />
according to the specific manner of<br />
the Catalan contribution to the<br />
universal. In this he is like Miró (and<br />
even the early Dalí), like Tàpies and<br />
Brossa, or amongst those of his own<br />
generation, Amat and Perejaume,<br />
all of them advancing towards the<br />
future while travelling back to the<br />
original roots of the human: so we<br />
have rootedness, a fascination for the<br />
primitive, linguistic correspondences<br />
and simple rituals, a poor poetics of<br />
the object, crossroads of civilizations,<br />
lyrical illumination, ethical timelessness,<br />
comic nihilism, a break with the<br />
norm; in short, a universal and highly<br />
personal invention constituted of the<br />
highest value of difference.<br />
The genius of Barceló, like that of<br />
these others, asks to be explained in<br />
terms of the artistic quality of those<br />
who dig down to draw up the force of<br />
the immensity of nothingness in<br />
or<strong>der</strong> to raise it up to the heights of<br />
absolute. His intellectual constancy,<br />
like that of these others, emerges<br />
from the ethical radicalism of art life.<br />
Distancing themselves from<br />
analytical and linguistic minimization<br />
and, at the same time, from rhetorical<br />
and narrative excesses, they implode<br />
the spiritual tension in the genre.<br />
Because it is in the identity, that in<br />
the dark illuminates the darkness of<br />
clarity. At the domestic extreme, art<br />
of the depths and as such not urban,<br />
they thus displace even geographical<br />
mythologies towards extemporaneous<br />
sites of the contemporary that<br />
are extemporaneous and yet<br />
communicationally celebrated, their<br />
triumph celebrates the teIluric,<br />
organic centre where they rot with a<br />
tenacious will to exception.<br />
Barceló’s magnificent sculpture<br />
speaks of more than it says, and in<br />
consequence it is my aim to note here<br />
some of these tensions we referred to<br />
above, inherent in ‘the same way’.<br />
The classic theme of the still life<br />
becomes internally the subject rather<br />
than the genre, hence the choice of<br />
poor tubers in opposition to the<br />
bourgeois rhetoric of succulent fruits.<br />
The opacity of the abstract white on<br />
top of the rust known as the latent<br />
repose of biological disembarrassed<br />
of vital variegations. The roughness<br />
of the material expresses its struggle<br />
for interiorization in the face of<br />
neutrality.<br />
— Vicenç Altaió<br />
Naturaleza muerta que apesta a vida<br />
Frente a esos artistas que crean el<br />
mundo nuevo del arte — llamado<br />
“impulso de presente” — a través de<br />
tecnologías inodoras y artificiales y<br />
de imaginarios fantasiosos, Barceló lo<br />
hace “de la misma manera”. Es decir,<br />
siguiendo la singular manera de la<br />
143
aportación catalana a lo universal.<br />
De este modo él, al igual que Miró,<br />
incluso el primer Dalí, Tàpies y<br />
Brossa, o Amat y Perejaume entre los<br />
de su propia generación, todos<br />
avanzan hacia el devenir, al tiempo<br />
que retroceden hacia las raíces<br />
originales del hombre: enraizamiento<br />
pues, fascinación por lo primitivo,<br />
correspondencias lingüísticas y<br />
rituales simples, poética objetual<br />
pobre, crisol de civilizaciones, iluminación<br />
lírica, atemporalidad ética,<br />
nihilismo cómico, ruptura de la norma;<br />
en fin, invención universal, muy<br />
personal, que apuesta por el valor<br />
más alto en lugar de por la diferencia.<br />
La genialidad de Barceló, como la de<br />
los otros artistas, se explica por la<br />
calidad plástica de los que bajan a<br />
extraer la fuerza de lo nimio para<br />
elevarlo a lo absoluto. La fijeza<br />
intelectual de todos ellos emerge de<br />
la radicalidad ética de la vida del arte.<br />
Apartándose de la minimalización<br />
analítica y lingüística o, al contrario,<br />
de los excesos retóricos y narrativos,<br />
implosionan la tensión espiritual<br />
dentro del género. Pues es dentro de<br />
identidad que, dentro de la oscuridad,<br />
ilumina la oscuridad de la claridad.<br />
En el extremo doméstico, arte de las<br />
profundidades y por lo tanto no<br />
urbano, así desplazan incluso las<br />
mitologías geográficas hacia lugares<br />
extemporáneos de lo contemporáneo<br />
y, pese a esto, comunicalmente<br />
celebrados, su triunfo celebra el<br />
centro telúrico, orgánico, donde se<br />
pudren con voluntad y tenacidad de<br />
excepción.<br />
La magnífica escultura de Barceló<br />
habla más de lo que dice, por lo que<br />
señalaré algunas de las tensiones<br />
mencionadas, características de “de<br />
la misma manera”.<br />
El tema clásico de la naturaleza<br />
muerta se convierte interiormente en<br />
sujeto en lugar de género, de ahí la<br />
selección de pobres tubérculos en<br />
oposición a la retórica burguesa de<br />
los frutos sabrosos. La opacidad del<br />
blanco abstracto sobre el óxido<br />
nombra el reposo latente de la vida<br />
biológica desafectada de colorines<br />
vitales. La rugosidad de la materia<br />
expresa su lucha por la interiorización<br />
ante la neutralidad y el perfeccionamiento<br />
del objeto industrial. Atemporalidad<br />
temporal en la que el aliento<br />
del impacto visual atraviesa el letargo<br />
de su fatalidad. Equivalencia única,<br />
el alma se expresa con la misma<br />
corporalidad, suspendida y enraizada,<br />
sarta rítmica circular, secada y<br />
sazonada, salida de la tierra pese a<br />
estar empobrecida.<br />
Naturaleza muerta que apesta a vida<br />
humana, como la condición de las<br />
entrañas del arte. Protuberancia del<br />
alma que huele a seco.<br />
— Vicenç Altaió<br />
30<br />
Bianca Beck (*1979 in Columbus,<br />
USA, lives and works in New York)<br />
Untitled, 2009<br />
baby<br />
birth burning<br />
love<br />
opening flower<br />
new<br />
mother father<br />
born<br />
beautiful song<br />
silence<br />
and tears<br />
joy<br />
burning through<br />
heart<br />
fire desire<br />
rain flame<br />
baby<br />
birth burning<br />
love<br />
— Linda Beck<br />
Nace un niño<br />
Amor ardiente<br />
Flor que se abre<br />
Y que huele<br />
Nace una madre<br />
Nace un padre<br />
Hermosa canción<br />
Silencio y lágrimas<br />
Dicha que abrasa<br />
El corazón<br />
Fuego y deseo<br />
Lluvia y llama<br />
Nace un niño<br />
Amor ardiente<br />
— Linda Beck<br />
144
32<br />
Jordi Benito (*1951 in Granollers,<br />
Spain and † 2008 in Barcelona)<br />
Contenedor Wagensberg, 1985<br />
Container<br />
— Jordi Benito<br />
Contenedor<br />
— Jordi Benito<br />
WAGENSBERG<br />
piR = − 1<br />
+<br />
a gLuv<br />
O<br />
MERCURY<br />
A NOTHER<br />
O SILK<br />
-----------------<br />
− VOLATILE<br />
and<br />
WAGENSBERG<br />
piR = − 1<br />
+<br />
un GuANTe<br />
D<br />
MERCURIO<br />
UN ANTRE<br />
D SEDA<br />
-----------------<br />
− VOLATIL<br />
y<br />
drenched aromas from our present<br />
and past experiences in the privacy<br />
of our own ideas, we tend to recreate<br />
pictorial and abstract thoughts.<br />
The smells help us recreate infinite<br />
dialogues and recurring scenarios of<br />
form and contoured shapes, sensual<br />
and provocative images. The odours<br />
come from natural objects or objects<br />
designed for or from a manufacturer’s<br />
concept; exploited by consumer<br />
detritus, then scavenged, and<br />
collected by artists and reconstructed<br />
into multi-scented works of art.<br />
— Chakaia Booker<br />
Olores −tanto industriales, residenciales<br />
o agrícolas como naturales− inundan<br />
nuestra sociedad y evocan<br />
impresiones visuales e ideas de<br />
expresiones metafóricas e ideológicas<br />
relativas a nuestras experiencias<br />
cotidianas. Respondiendo de la<br />
misma manera a las fragancias dulces<br />
y a los saturados aromas naturales y<br />
artificiales de nuestras experiencias<br />
presentes y pasadas, dentro de la<br />
intimidad de nuestras propias nociones<br />
tendemos a recrear pensamientos<br />
pictóricos y abstractos. Los olores<br />
nos ayudan a reconstruir diálogos<br />
infinitos y escenarios repetidos de<br />
forma, y de formas, contorneadas,<br />
imágenes sensuales y provocativas.<br />
Los olores provienen de objetos<br />
naturales o de objetos diseñados para<br />
o desde el concepto de un fabricante;<br />
explotados por el detritus consumista,<br />
luego rescatados y recogidos por<br />
artistas y reconstruidos en multiperfumadas<br />
obras de arte.<br />
— Chakaia Booker<br />
34<br />
Chakaia Booker (*1953 in Newark,<br />
USA, lives and works in New York)<br />
Time Out, 2005<br />
Industrial, residential and agricultural,<br />
as well as natural smells permeate<br />
our society and evoke visual impressions<br />
and thoughts of metaphorical<br />
and ideological expressions about<br />
our day to day life experiences.<br />
Responding equally to the sweet<br />
scents and the natural and manmade<br />
36<br />
Max Brand (*1982 in Leipzig,<br />
Germany, lives and works in<br />
Glasgow, Scotland)<br />
Untitled, 2015<br />
Question: Smike? Letter to do, as<br />
apple butter popularly trust you talk<br />
new is also to do. Monk of Twixed, if<br />
in his year,<br />
version Lord, strict Captain.<br />
Extremely let me flower be dry host<br />
can just know, ’bye sledge trip<br />
145
problem zone give your knowledge a<br />
try hand flung Juliette Jerry cold<br />
Jeremy.<br />
The sharing of a personal<br />
kettle, when that means tool, like you<br />
if any like you perfume<br />
smooth errand flight eyes fever pet<br />
Whiffer what and you are.<br />
— Max Brand<br />
Pregunta: ¿Smike? Carta para hacer,<br />
como mantequilla de manzana<br />
popularmente Confíe en que hablar<br />
nuevo es también para hacer. Monje<br />
de Twixed, si en su año,<br />
versión Señor, Capitán estricto.<br />
Extremadamente déjame flor estar<br />
seco anfitrión puede solamente saber,<br />
chao trineo viaje<br />
zona problemática prueba tu<br />
conocimiento mano lanzada Juliette<br />
Jerry frío Jeremy.<br />
El compartir un personal<br />
kettle, cuando eso significa herramienta,<br />
como tú<br />
si cualquiera como tu perfume<br />
suave recado vuelo ojos fiebre<br />
mascota<br />
Whiffer qué y tú eres.<br />
— Max Brand<br />
38<br />
Brian Bress (*1975 in Norfolk, USA,<br />
lives and works in Los Angeles)<br />
Planer, 2012<br />
Found some books that are ol<strong>der</strong><br />
than I am. This one smells like a<br />
musty basement. Open another. It<br />
smells like the floor of a thrift store.<br />
One more now. This one smells like<br />
a science room in a high school.<br />
Cover his eyes, mouth and nose with<br />
cut paper.<br />
— Brian Bress<br />
Busca libros que sean más viejos que<br />
yo. Este huele a sótano húmedo. Abre<br />
otro. Huele como el suelo de una<br />
tienda de segunda mano. Ahora otro<br />
más. Este huele a aula de ciencias de<br />
instituto.<br />
Tápale los ojos, la boca y la nariz con<br />
papel cortado.<br />
— Brian Bress<br />
40<br />
Joan Brossa (*1919 in Barcelona,<br />
Spain and † 1998 there)<br />
La Copa del Nas, 1995<br />
Perfume is the confetti of smell.<br />
— Joan Brossa<br />
El perfume es el confeti del olfato.<br />
— Joan Brossa<br />
42<br />
Joan Brossa<br />
Sin título, 1988<br />
Smell of Carnival<br />
A cardboard box full of confetti and a<br />
spray can. A dark room that turns<br />
into a confetti room. A magic trick<br />
for Méliès. A homemade artifact that<br />
is a readymade craftsman. For<br />
Brossa, Carnival was the origin of the<br />
theatre and life pure transformation.<br />
‘Art is life and life, transformation,’ as<br />
Frègoli said. Spread Carnival to<br />
expand art and freedom.<br />
— Manuel Guerrero<br />
Olor de Carnaval<br />
Una caja de cartón llena de confeti y<br />
un pulverizador de lata. Una cámara<br />
oscura que se convierte en una cámara<br />
de confeti. Un truco de magia para<br />
Méliès. Un artefacto casero que es<br />
un readymade menestral. Para Brossa<br />
el carnaval era el origen del teatro y<br />
la vida, pura transformación. “El arte<br />
es vida, y la vida, transformación,“<br />
decía Frègoli. Esparcir el carnaval<br />
para ampliar el arte y la libertad.<br />
— Manuel Guerrero<br />
146
44<br />
James Brown (*1951 in Los Angeles,<br />
USA, lives and works in Paris<br />
and Mérida, Mexico)<br />
Untitled, 1994<br />
This work painted in Oaxaca, Mexico,<br />
evokes the sweet aroma of the agave<br />
that sinks its roots into the roadside<br />
and the alcohol that is often made<br />
from it.<br />
— James Brown<br />
Esta obra pintada en Oaxaca, México,<br />
evoca el perfume azucarado del agave<br />
que hunde sus raíces en los arcenes<br />
de las carreteras, y del alcohol que se<br />
saca del mismo.<br />
— James Brown<br />
46<br />
Stefan Brüggemann (*1975 in<br />
Mexico-City, Mexico, lives and<br />
works there and in London)<br />
Time Painting, 2016<br />
FROM MOMENT TO MOMENT<br />
IN NO TIME<br />
FROM TIME TO TIME IN NO TIME<br />
FROM IDEA TO IDEA IN NO TIME<br />
FROM PLACE TO PLACE<br />
IN NO TIME<br />
FROM THOUGHT TO THOUGHT<br />
IN NO TIME<br />
FROM KISS TO KISS IN NO TIME<br />
FROM COKE TO COKE<br />
IN NO TIME<br />
FROM LIFE TO DEATH IN NO TIME<br />
— Stefan Brüggemann<br />
DE UN MOMENTO A OTRO<br />
EN UN MOMENTO<br />
DEL TIEMPO AL TIEMPO<br />
EN UN MOMENTO<br />
DE IDEA EN IDEA<br />
EN UN MOMENTO<br />
DE UN LUGAR A OTRO<br />
EN UN MOMENTO<br />
DE UN PENSAMIENTO A OTRO<br />
EN UN MOMENTO<br />
DE BESO EN BESO<br />
EN UN MOMENTO<br />
DE COCA EN COCA<br />
EN UN MOMENTO<br />
DE LA VIDA A LA MUERTE<br />
EN UN MOMENTO<br />
— Stefan Brüggemann<br />
48<br />
Peter Buggenhout (*1963 in<br />
Den<strong>der</strong>monde, Belgium, lives and<br />
works in Ghent)<br />
Gorgo #37, 2015<br />
For the larger part, my sculptures<br />
consist of what we call ‘abject<br />
matter’ (the abject according to<br />
Georges Bataille).<br />
Everyday materials that have been<br />
disassociated from their original use,<br />
their initial context, are covered with<br />
domestic dust or horse hair<br />
drenched in animal blood.<br />
The ephemeral character of smell<br />
corresponds beautifully to the abject<br />
appearance of my work.<br />
— Peter Buggenhout<br />
La mayor parte de mis esculturas<br />
consisten en lo que se denomina<br />
“materia abyecta” (lo abyecto en el<br />
sentido de Georges Bataille).<br />
Materiales cotidianos que han sido<br />
disociados de su uso original, su<br />
contexto inicial, que están cubiertos<br />
de polvo doméstico o de crines de<br />
caballo empapadas en sangre animal.<br />
El carácter efímero del olor presenta<br />
una hermosa correspondencia con la<br />
apariencia abyecta de mi obra.<br />
— Peter Buggenhout<br />
50<br />
Jacobo Castellano (*1976 in Jaén,<br />
Spain, lives and works in Madrid)<br />
Corrales 01/Corrales 02/<br />
Corrales 03/Corrales 04, 2004<br />
On smell …<br />
We cannot speak of the smell that<br />
these constructions give off without<br />
speaking of the stifling heat in this<br />
part of the Sahara desert.<br />
147
A variety of organic and inorganic<br />
elements are hung on the metal<br />
mesh that gives form to these<br />
corrals.<br />
Among these are the dried hides of<br />
the animals they slaughter for their<br />
own consumption. It is not difficult to<br />
imagine the putrid smell given off<br />
by the skins that are hung there until<br />
they have completely dried.<br />
The size of the corral also has a<br />
decisive influence on how it smells,<br />
first because the number of skins<br />
needed to protect the animals from<br />
the sun is greater and second<br />
because the number of goats is also<br />
greater, increasing the quantity of<br />
urine and dung heated by the<br />
asphyxiating desert sun.<br />
Rarely, if ever, are these corrals<br />
mucked out; the wind and the<br />
sandstorms do the job of blowing<br />
away the dung, or burying it in the<br />
case of the sandstorms.<br />
Finally, the lack of rain is the icing on<br />
the cake of climatological adversities<br />
that contribute to the bad smell,<br />
although at the same time they very<br />
much caught my attention thanks to<br />
their sculptural beauty.<br />
— Jacobo Catellano<br />
Sobre el olor …<br />
No podemos hablar del olor que<br />
desprenden estas construcciones sin<br />
hablar del sofocante calor que hace<br />
en esta zona del desierto del Sahara.<br />
Diferentes elementos, orgánicos e<br />
inorgánicos, son colgados de la malla<br />
metálica que da forma a estos corrales.<br />
Entre ellos se encuentran las pieles<br />
secas del ganado sacrificado para el<br />
consumo propio. No es difícil imaginar<br />
el olor a podrido que desprenden<br />
las pieles desde que son colgadas<br />
hasta que secan por completo.<br />
El tamaño del corral influye también<br />
de forma determinante en el olor del<br />
mismo, primero porque el número de<br />
pieles necesarias para proteger al<br />
ganado del sol es mayor y en segundo<br />
lugar porque el número de cabras<br />
también se incrementa, aumentando<br />
la cantidad de orina y heces que<br />
son calentadas por el asfixiante sol<br />
del desierto.<br />
Rara vez, por no decir nunca, estos<br />
corrales son saneados: el viento y las<br />
tormentas de arena se encargan de<br />
arrastrar o de enterrar las heces, en el<br />
caso de la tormentas.<br />
Por último la escasez de lluvias acaba<br />
de poner la guinda a las adversidades<br />
climatológicas que contribuyen al mal<br />
olor y que por otra parte tanto me<br />
llamaron la atención por su belleza<br />
plástica.<br />
— Jacobo Castellano<br />
52<br />
Eduardo Chillida (*1924 in San<br />
Sebastián, Spain and † 2002 there)<br />
Collage Noir, 1998<br />
· Around the void<br />
· Music of the spheres<br />
· Wind combs<br />
· Rumour of limits<br />
· Eulogy to water<br />
· Place of encounters<br />
· Deep is the air<br />
A mere glance at the titles that<br />
Chillida gives his sculptures serves<br />
to reveal the metaphysical depth of<br />
his poetics and the intense sensory<br />
charge of his works. The fact is that<br />
Chillida is tremendously mental, he<br />
rationalizes lines, forms and spaces<br />
with precision, but never does so by<br />
applying a stereotyped formula, but<br />
by obeying the dictates of a sensibility<br />
that works with the five senses,<br />
since it is through sensations that<br />
he establishes the first contact with<br />
a raw material, with a graphic<br />
technique, with a specific place.<br />
— Daniel Giralt-Miracle<br />
· Alrededor del vacío<br />
· Música de las esferas<br />
· Peines del viento<br />
· Rumor de límites<br />
· Elogio de agua<br />
· Lugar de encuentros<br />
· Lo profundo es el aire<br />
148
Un simple repaso a los títulos que<br />
Chillida da a sus esculturas nos<br />
permite descubrir la profundidad<br />
metafísica de su poética y la intensa<br />
carga sensorial de sus obras. Y es que<br />
Chillida es tremendamente mental,<br />
racionaliza con precisión líneas,<br />
formas y espacios, pero jamás lo hace<br />
aplicando una fórmula estereotipada,<br />
sino obedeciendo a los dictados de<br />
una sensibilidad que trabaja con los<br />
cinco sentidos, puesto que es a través<br />
de las sensaciones que establece el<br />
primer contacto con una materia<br />
prima, con una técnica gráfica, con<br />
un lugar específico.<br />
— Daniel Giralt-Miracle<br />
azules y amarillos en la explosión de<br />
la huida de su jardín?<br />
Los niños buscan a tientas<br />
en la suspensión<br />
de su risa no cubierta,<br />
los amantes están absortos<br />
en la vestidura de la perpetuidad,<br />
las sombras incendian ríos<br />
precipitados<br />
en la brillantez<br />
de su muda estela,<br />
ante un cielo<br />
vagando,<br />
arrodillándose<br />
a poca distancia del refugio del<br />
hombre.<br />
— Christo<br />
54<br />
Christo (*1935 in Gabrovo, Bulgaria,<br />
lives and works in New York)<br />
Wrapped Flowers, 1966<br />
What are these flames hurled<br />
through a divided world?<br />
Wings descended<br />
from a sculpture of invisibility<br />
returned,<br />
joining with the earth<br />
in flowers that stir the wind.<br />
Where will these blue and yellow<br />
embers unite in the explosion of the<br />
flight from their garden?<br />
Children are feeling their way<br />
in the suspension<br />
of their uncovered laughter,<br />
the lovers are absorbed<br />
in the clothing of perpetuity,<br />
the shadows set rushing rivers<br />
ablaze<br />
in the brilliance<br />
of their mute wake<br />
against a sky<br />
that wan<strong>der</strong>s<br />
kneeling<br />
a little distance from the refuge of<br />
man.<br />
— Christo<br />
¿Qué son estas llamas lanzadas<br />
a través de un mundo dividido?<br />
Alas descendidas<br />
de una escultura de invisibilidad<br />
regresada,<br />
juntándose a la tierra<br />
en flores que provocan al viento.<br />
¿Dónde se unirán estos rescoldos<br />
56<br />
Costantino Ciervo (*1961 in Naples,<br />
Italy, lives and works in Berlin)<br />
Olfactory, 2002<br />
Olfactory is a reflection on the imagination<br />
and on the loss of experience<br />
in general and in particular on one<br />
of the senses that together with taste<br />
is particularly difficult to describe:<br />
smell, or rather the sense of smell.<br />
The work is composed of two principal<br />
elements: on the left a monitor,<br />
to the right a triangular prism whose<br />
surfaces are mirrors, with the word<br />
Olfactory inscribed on each of its<br />
sides.<br />
Once the work has been set in<br />
motion by means of a sensor beneath<br />
the prism, we see on the monitor<br />
screen a woman whose profile recalls<br />
a Nordic virgin (the model is Danish)<br />
smelling different flowers at intervals<br />
of ten, twenty seconds. Each time<br />
she breathes in we hear her breathing<br />
and simultaneously the mirrorcovered<br />
triangular prism on whose<br />
surfaces the word Olfactory is<br />
inscribed starts to turn. After about<br />
15 minutes, if no one moves or<br />
approaches the apparatus, the mechanism<br />
switches off completely.<br />
The action of smelling, of the olfaction,<br />
is triggered twice. Once by<br />
the image of the woman taking the<br />
flower and lifting it to her nose<br />
(visual level), and a second time at<br />
the moment when the prism starts<br />
149
to turn, reflecting and putting the<br />
surrounding reality in ‘contact’ with<br />
the word Olfactory (conceptual level).<br />
The imagination tends to construct<br />
a possible or lived reality; the mirror<br />
reflects a reality that exists but is<br />
imperceptible by means of experience<br />
(it is possible to reflect a<br />
won<strong>der</strong>ful, delicious paella but without<br />
being able to savour its flavour,<br />
its textures and its smell).<br />
The alteration of the senses, the loss<br />
of an experience, the artificiality<br />
of smells, the construction of an<br />
increasingly alien and virtual world<br />
are phenomena that, as I see it, can<br />
be associated with this work. So, too,<br />
is the desire of wanting to recover<br />
something natural and essential to<br />
which, for some reason, we are no<br />
longer in touch with.<br />
— Costantino Ciervo<br />
Olfactory es una reflexión sobre la<br />
imaginación y sobre la pérdida de la<br />
experiencia en general y en particular<br />
sobre uno de los sentidos que, junto<br />
al sabor (gusto), es particularmente<br />
difícil de describir: el olor, o sea el<br />
olfato.<br />
La obra está compuesta de dos<br />
elementos principales: a la izquierda<br />
un monitor, a la <strong>der</strong>echa un prisma<br />
triangular cuyas paredes están formadas<br />
por espejos, con la inscripción de<br />
la palabra Olfactory a cada lado.<br />
Una vez puesto en marcha el trabajo<br />
mediante un sensor, ubicado debajo<br />
del prisma, se ve en la pantalla del<br />
monitor a una mujer (cuyo perfil<br />
recuerda a un virgen nórdica, la<br />
modelo es Danesa) oliendo distintas<br />
flores a intervalos de diez, veinte<br />
segundos. Cada vez que inspira se<br />
oye su inspiración y simultáneamente,<br />
empieza a girar el prisma triangular<br />
hecho de espejos en cuya superficie<br />
está grabada la palabra Olfactory.<br />
Después de unos 15 minutos, si nadie<br />
se mueve o se acerca al dispositivo,<br />
el aparato se apaga del todo.<br />
La acción de oler, de la olfacción se<br />
acciona dos veces. Una vez a través<br />
de la imagen misma de la mujer que<br />
coge la flor y la acerca a la nariz (nivel<br />
visual); una segunda vez en el momento<br />
que el prisma comienza a girar<br />
reflejando y poniendo en “contacto”<br />
la realidad circundante con la palabra<br />
Olfactory (nivel conceptual).<br />
La imaginación tiende a construir<br />
una realidad vivida o posible; el espejo<br />
refleja una realidad existente pero<br />
imperceptible a través de la experiencia<br />
(es posible reflejar una buena y<br />
sabrosa paella pero sin po<strong>der</strong> degustar<br />
su sabor, su consistencia y olor).<br />
La alteración de los sentidos, la<br />
pérdida de la experiencia, la artificialidad<br />
de los olores, la construcción de<br />
un mundo siempre más ajeno y virtual<br />
son fenómenos que, a mi enten<strong>der</strong>,<br />
pueden ir asociados a este trabajo, así<br />
como el deseo de querer recuperar<br />
alguna cosa natural y esencial a la<br />
que, por algún motivo, ya no podamos<br />
acce<strong>der</strong>.<br />
— Costantino Ciervo<br />
58<br />
Hannah Collins (*1956 in London,<br />
United Kingdom, lives and works in<br />
London and Almería, Spain)<br />
Hole in the Ground, 1998<br />
I played in this dirty hole throughout<br />
my childhood; in the English rain<br />
the earth smelt of dense, brown, wet<br />
garden. The garden is the garden<br />
where I planted my first seeds<br />
plunging my small fingers into the<br />
ground to make a hole for them, it is<br />
the earth where my precious<br />
marbles, begged and borrowed from<br />
my ol<strong>der</strong> brother, disappeared into<br />
the sticky clay, it is the dirt where my<br />
enormous father raked the leaves<br />
which fell from the trees in the<br />
Autumn into piles and where I ran<br />
and jumped amongst them. This is<br />
the earth of childhood where the<br />
smell of nature and its seasons was<br />
mine to remember.<br />
— Hannah Collins<br />
Toda mi infancia jugué en este sucio<br />
agujero bajo la lluvia inglesa: la tierra<br />
olía a jardín denso, pardo y húmedo.<br />
Al hundir mis pequeños dedos en el<br />
150
suelo para hacerles un agujero, planté<br />
mis primeras semillas en el jardín;<br />
en esta tierra, las preciosas canicas,<br />
obtenidas con ruegos e insistencia de<br />
mi hermano mayor, desaparecían<br />
en su pegajosa arcilla. Era la tierra<br />
que mi padre rastrillaba en otoño y<br />
recogía las hojas caídas de los<br />
árboles, que reunía en montones<br />
entre los que yo corría y saltaba.<br />
Este es el recuerdo de la tierra de mi<br />
infancia, del olor de su naturaleza y<br />
de las estaciones.<br />
— Hannah Collins<br />
60<br />
Diego Delas (*1983 in Aranda<br />
de Duero, Spain, lives and works<br />
in London)<br />
Draft for a Cathedral, 2014<br />
The objects shrug off their previous<br />
life and function and, duly aligned,<br />
stacked, enter on a new phrasing in<br />
which their meaning and resonance<br />
are affected by what is superimposed<br />
on them or by what they are<br />
superimposed on. Pure synaesthesia.<br />
Thus there is erected on a brushed,<br />
untreated stump of wood a combination<br />
of words and things, each with<br />
very different worlds and attributes:<br />
hammers, an elastic band, a beer<br />
can, heads and caps of unbaked clay<br />
and a little bit of Blu-Tack. One<br />
might think of a synaesthetic force<br />
that would activate different<br />
rhythms, resonances. The smell of<br />
the old tools and the dry wood,<br />
manual work and spilled beer.<br />
But also the unbaked clay on the<br />
texture of an aluminium can and the<br />
Blu-Tack. Each word, each thing,<br />
transferring properties and images,<br />
reconstructing another time or<br />
another place — a serendipity, an<br />
epiphany — in a synaesthetic<br />
alignment of words, in a spell that<br />
demands time in or<strong>der</strong> to resolve<br />
itself, and distraction, of course.<br />
— Diego Delas<br />
Los objetos se desprenden de su<br />
anterior vida y función para, una vez<br />
alineados, amontonados, entrar en un<br />
nuevo fraseo, donde su significado y<br />
resonancia se ve afectado por aquello<br />
que se le superpone o por aquello a lo<br />
que es superpuesto. Pura sinestesia.<br />
Así, sobre un tocón de ma<strong>der</strong>a<br />
cepillada, sin curar, se erigen una<br />
combinación de palabras y cosas,<br />
cada una de mundos y atributos bien<br />
diferentes: martillos, una goma<br />
elástica, una lata de cerveza, cabezas<br />
y capuchones de barro sin cocer y un<br />
poco de Blu-Tack. Cabría pensar en<br />
una fuerza sinestésica que activaría<br />
diferentes ritmos, resonancias. El olor<br />
de las viejas herramientas y la ma<strong>der</strong>a<br />
seca, labores y cerveza <strong>der</strong>ramada.<br />
Pero también el barro sin cocer sobre<br />
la textura de una lata de aluminio y<br />
el Blu-Tack. Cada palabra, cada cosa,<br />
transfiriendo propiedades e imágenes,<br />
reconstruyendo otro tiempo<br />
u otro lugar — una serendipia, una<br />
epifanía —, en una sinestésica<br />
alineación de palabras, en un conjuro<br />
que demanda tiempo para resolverse<br />
a sí mismo, y distracción, claro.<br />
— Diego Delas<br />
62<br />
Equipo 57 (group of Spanish artists<br />
in Paris and Cordoba 1957 — 1962)<br />
Sin título (Relieve), 1961 — 62<br />
The geometry of the form doesn’t<br />
smell. What has a smell is the<br />
material that describes it, the plaster,<br />
at once humble and noble.<br />
— Juan Cuenca and Juan Serrano<br />
No huele la geometría de la forma.<br />
Huele la materia que la describe, la<br />
escayola, humilde y noble a la vez.<br />
— Juan Cuenca y Juan Serrano<br />
64<br />
Esther Ferrer (*1936 in San<br />
Sebastián, Spain, lives and works<br />
in Paris)<br />
Serie proyectos espaciales,<br />
maqueta, finales de los años 80<br />
Disor<strong>der</strong> allows you to go to a place<br />
that or<strong>der</strong> will never reach.<br />
— Esther Ferrer<br />
151
El desorden permite ir a un lugar que<br />
el orden no alcanzará jamás.<br />
— Esther Ferrer<br />
66<br />
Mark Hagen (*1972 in Black<br />
Swamp, USA, lives and works in<br />
Los Angeles)<br />
To Be Titled (Additive Painting #49),<br />
2011<br />
The burlap that is used smells woody<br />
and earthy, and the acrylic paint has<br />
no scent now, but when it is wet,<br />
smells a little sour chemical smell<br />
that is not unpleasant.<br />
— Mark Hagen<br />
La arpillera utilizada huele a ma<strong>der</strong>a y<br />
a tierra; la pintura acrílica ya no huele<br />
pero cuando es pintura fresca tiene<br />
un olor químico algo agrio que no es<br />
desagradable.<br />
— Mark Hagen<br />
68<br />
Fe<strong>der</strong>ico Herrero (*1978 in<br />
San José, Costa Rica, lives and<br />
works there)<br />
Untitled (Hecho en casa de<br />
Uci Canal Grande), 2006<br />
The essence of art, as in the rest of<br />
the materials that make up the<br />
world, is found in its most extreme<br />
purity, in finding a form, an idea, a<br />
colour … , that it manages to<br />
transcend. Flat colours become<br />
important pieces of that puzzle, key<br />
elements that are associated with<br />
musical harmony, with the scent of<br />
flower petals. The large expanses of<br />
colour in this work evoke pure<br />
smells, in their maximum essence,<br />
that overlay each other but do not<br />
mix. It’s a real pleasure for the<br />
pituitary, this fun chromatic combination.<br />
Perfume fresh from the<br />
Caribbean, we distinguish the smell<br />
of tropical fruits, the idyllic beaches<br />
and the virgin forests.<br />
— Javier Torras de Ugarte<br />
La esencia del arte, como en el resto<br />
de las materias que configuran el<br />
mundo, se encuentra en su pureza<br />
más extrema, en encontrar una forma,<br />
una idea, un color … que sea capaz de<br />
trascen<strong>der</strong>. Los colores planos se<br />
convierten en piezas importantes de<br />
ese puzzle, elementos clave que se<br />
asocian a la armonía musical, al aroma<br />
de los pétalos de flor. Las grandes<br />
extensiones de color de esta obra<br />
evocan olores puros, en su esencia<br />
máxima, que se superponen unos a<br />
otros, pero no se mezclan. Todo un<br />
placer para la pituitaria, esta divertida<br />
conjunción cromática. Perfume fresco<br />
del Caribe, se distingue el olor a los<br />
frutos tropicales, las playas paradisíacas<br />
y las selvas vírgenes.<br />
— Javier Torras de Ugarte<br />
70<br />
Rebecca Horn (*1944 in Michelstadt,<br />
Germany, lives and works in<br />
Berlin and Paris)<br />
Les taupes de l’art, 1998<br />
Contrary to the law of gravity.<br />
The spiral movement draws energy<br />
upwards, allowing the body to go up<br />
within the great expansion of light.<br />
— Rebecca Horn<br />
Opuesto a la ley de la gravedad.<br />
El movimiento en espiral dibuja<br />
energía hacía arriba, permitiendo al<br />
cuerpo, ascen<strong>der</strong> dentro de la gran<br />
expansión de luz.<br />
— Rebecca Horn<br />
72<br />
Alex Jasch (*1971 in Duisburg,<br />
Germany, lives and works in<br />
Düsseldorf)<br />
Der kleine Kreischer, 2009<br />
Ode to mould<br />
to make one’s life in passing!<br />
among the remains<br />
of which one has no need<br />
the sentiment of affairs<br />
or,<br />
the smell of things<br />
152
the proof<br />
is in itself<br />
the aroma<br />
in principle<br />
it’s all<br />
framed, realized<br />
relativized<br />
perpendicular<br />
to the perfumes<br />
No sound, from where?<br />
because salt makes things taste<br />
Little screamer<br />
And this is almost always:<br />
The decline, the decay<br />
De- and cay always form a second<br />
nature<br />
Life begins in and by life, sometimes<br />
threatening, mouldy.<br />
Then, therefore, when the thing<br />
actually is, just by nature of that,<br />
which marks this thing, when a<br />
being that is in living strength so<br />
much happens,<br />
that a thing begins to dissolve in<br />
mist, in smell, in dark stench<br />
smol<strong>der</strong>ing dissolves,<br />
is this then truly in accordance with<br />
its character?<br />
Thus, decay and mould are not signs<br />
of dissolution and destruction, but<br />
the designation for a more complete<br />
spreading of the particularities and<br />
relations of things and events.<br />
— Alex Jasch<br />
Oda al moho<br />
¡Vivir la vida de paso!<br />
entre lo que queda<br />
que no nos hace falta<br />
el sentimiento de los asuntos<br />
o bien<br />
el olor de las cosas<br />
la prueba<br />
es en sí<br />
el aroma<br />
en principio<br />
está todo<br />
enmarcado, realizado<br />
relativizado<br />
perpendicularmente<br />
a los perfumes<br />
Ningún sonido, ¿de dónde?<br />
pues la sal da sabor a las cosas<br />
el pequeño chillón<br />
Y además casi siempre es cierto:<br />
La descomposición, la degeneración<br />
De- y generación siempre forman una<br />
nueva generación<br />
La vida empieza viviendo y en vida, a<br />
veces amenazadora, enmohece.<br />
Entonces, cuando la cosa se torna<br />
demasiado real, precisamente a causa<br />
de aquel ente que caracteriza a esta<br />
cosa, cuando un Ser con fuerza vital<br />
existe con tal intensidad que una cosa<br />
empieza a descomponerse, a<br />
disolverse lentamente en bruma, en<br />
fragancia, en hedor sombrío, ¿es<br />
entonces cuando empieza a correspon<strong>der</strong><br />
realmente a su naturaleza?<br />
Por lo tanto la desintegración y el<br />
moho no serían señal de descomposición<br />
y decadencia, sino lo que<br />
caracteriza el desdoblamiento más<br />
bien completo de las propiedades y<br />
relaciones de las cosas y los acontecimientos.<br />
— Alex Jasch<br />
74<br />
Michael Joo (*1966 in Ithaca, USA,<br />
lives and works in New York)<br />
Herkimer Diamond<br />
(German Flatts), 2010<br />
Herkimer Scent<br />
The crystalline is the way we give<br />
or<strong>der</strong> to the disor<strong>der</strong> of entropy.<br />
It vibrates between the two. The<br />
realms outside of our field of vision<br />
are chaos. The form of the crystal<br />
directly reflects the invisible<br />
infrastructure of its inner makeup.<br />
Its transformation as a precipitate<br />
out of liquid is akin to a dream<br />
becoming memory, entropic<br />
non-linearity giving way to a place<br />
in a larger chronology. Smell too, is<br />
invisible and like the crystalline<br />
occupies both realms of entropy and<br />
negentropy, chaos and or<strong>der</strong>, dream<br />
and memory, fact and fiction.<br />
They are sisters.<br />
— Michael Joo<br />
153
Perfume Herkimer<br />
El cristalino es el medio que nos permite<br />
infundir orden al desorden de la<br />
entropía. Vibra entre ambos. Los mundos<br />
exteriores a nuestro campo de<br />
visión son el caos. La forma del cristal<br />
es un reflejo directo de la infraestructura<br />
invisible de su interior. Por su<br />
transformación precipitándose desde<br />
el estado líquido, se asemeja a un<br />
sueño que pasa a ser recuerdo, a una<br />
no-linealidad entrópica que deja paso<br />
a un lugar dentro de una cronología<br />
más amplia. El olor también es<br />
invisible y, como el cristalino, ocupa<br />
ambos mundos, la entropía y la<br />
negantropía, el caos y el orden, el<br />
sueño y la memoria, la realidad y la<br />
ficción. Son hermanas.<br />
— Michael Joo<br />
76<br />
Guillermo Kuitca (*1961 in Buenos<br />
Aires, Argentina, lives and works<br />
there)<br />
Sin título, 1991<br />
This work by Guillermo Kuitca represents<br />
the map of a woman’s face.<br />
Kuitca’s interest in mapping things<br />
has its origin not in the desire to<br />
offer us any kind of geographic<br />
information; what he really wants is<br />
for the cartographic elements to take<br />
on a descriptive capacity which goes<br />
beyond the merely geographical.<br />
The construction of a language that<br />
goes beyond the map and is based<br />
on the grid and nodes.<br />
Maps of the sensibility and the<br />
senses, an analytical journey towards<br />
and through the senses by way of a<br />
woman’s face which tracks places<br />
that are all but unknown.<br />
This work evokes the particular<br />
smells of these rarely visited places,<br />
the smell of wet mud of almost<br />
untrodden paths, scents of moss<br />
rising from limestone moss and of<br />
the toadstools born at the base of the<br />
trunks of hundred-year-old trees.<br />
Perfumes that are found contained<br />
in a thick fog like the bottle that<br />
contains the essences of the<br />
unexamined.<br />
Deconstructing, dissecting, breaking<br />
down, blurring and mapping are<br />
constant practices in the work of<br />
Guillermo Kuitca, exercises of<br />
meticulous analysis that evoke and<br />
recreate traces of the past.<br />
— Llucià Homs and Jordi Mesalles<br />
Esta obra de Guillermo Kuitca representa<br />
un rostro femenino cartografiado.<br />
El afán de Kuitca por cartografiar<br />
no tiene como origen la voluntad de<br />
ofrecernos ningún tipo de información<br />
de carácter geográfico, lo que<br />
pretende en realidad es que los<br />
elementos cartográficos adquieran<br />
una capacidad descriptiva que va más<br />
allá de la meramente geográfica.<br />
La construcción de un lenguaje propio<br />
que va más allá del mapa y que tiene<br />
como base la retícula y los nodos.<br />
Mapas de la sensibilidad y de los<br />
sentidos, un recorrido analítico por y<br />
hacia los sentidos a través de un<br />
rostro femenino que rastrea lugares<br />
apenas conocidos.<br />
Esta obra evoca los olores propios de<br />
estos lugares poco frecuentados, olor<br />
al barro húmedo de caminos con<br />
apenas huellas, aromas de musgo<br />
naciendo sobre piedras calizas y de<br />
los hongos que nacen al pie de los<br />
troncos de árboles centenarios.<br />
Perfumes que se hallan contenidos en<br />
una espesa capa de niebla cual frasco<br />
que contiene las esencias de lo<br />
inescrutado.<br />
Deconstruir, diseccionar, desmenuzar,<br />
desdibujar o cartografiar son<br />
prácticas constantes en la obra de<br />
Guillermo Kuitca, ejercicios de<br />
análisis minucioso que evocan y<br />
recrean rastros del pasado.<br />
— Llucià Homs y Jordi Mesalles<br />
78<br />
Antoni Llena (*1943 in Barcelona,<br />
Spain, lives and works there)<br />
Disparo de flor, 1992<br />
Disparo de flor (random title)<br />
There are smells that not even<br />
imagination entitles us to enjoy …<br />
154
What is a shot of flower? The dream<br />
of a seed? Has a desire a smell?<br />
There are artists who try to say what<br />
they still do not know …<br />
— Antoni Llena<br />
Disparo de flor (título aleatorio)<br />
Hay olores que ni la imaginación nos<br />
autoriza a po<strong>der</strong> gozar … ¿Qué es un<br />
disparo de flor? ¿El sueño de una<br />
semilla? ¿Huele un deseo? Hay<br />
artistas que intentan decir aquello<br />
que todavía no saben …<br />
— Antoni Llena<br />
80<br />
Tony Matelli (*1971 in Chicago,<br />
USA, lives and works in Brooklyn)<br />
Weed 137, 2009<br />
What is the difference between a<br />
weed and a normal plant?<br />
The plant probably comes from the<br />
nursery and is exactly as the<br />
gardeners envisaged it. Beautiful,<br />
with no surprises.<br />
The weed, on the other hand, came<br />
into being without control or permission,<br />
no one put it there for any reason,<br />
its presence insinuates itself into our<br />
lives without prior acceptance.<br />
The weed overcomes the prohibition,<br />
and its soft yet wild aroma hybridizes<br />
in the environment, camouflaging<br />
itself.<br />
This presence ceases to be furtive in<br />
transforming itself into a bronze icon.<br />
An icon that turns the ‘not allowed’<br />
into eternity.<br />
— Alberto de Juan<br />
¿Qué diferencia hay entre una mala<br />
hierba y una planta normal?<br />
Probablemente la planta viene del<br />
vivero y es tal como sus jardineros<br />
habían previsto. Bella, y sin sorpresas.<br />
En cambio, la mala hierba ha nacido<br />
sin control ni permiso, nadie la coloca<br />
con una intención, su presencia se<br />
cuela en nuestras vidas sin aceptación<br />
previa.<br />
La mala hierba vence la prohibición,<br />
y su aroma suave aunque salvaje se<br />
hibrida en el entorno, se camufla.<br />
Esta presencia deja de ser furtiva al<br />
transformarse en un icono de bronce.<br />
Un icono que convierte lo “no permitido”<br />
en eterno.<br />
— Alberto de Juan<br />
82<br />
Bjarne Melgaard (*1967 in Sydney,<br />
Australia, lives and works in<br />
New York)<br />
Untitled, 2000<br />
Between the powers of Odín<br />
the scents are recent. The white<br />
primitive does not smell.<br />
— Bjarne Melgaard<br />
Entre los po<strong>der</strong>es de Odin los olores<br />
son recientes. El primitivismo blanco<br />
no huele.<br />
— Bjarne Melgaard<br />
84<br />
Duane Michals (*1932 in<br />
McKeesport, USA, lives and works<br />
in New York)<br />
The Candy Kiss, 1970<br />
Art is a lie that brings us closer to<br />
the truth, according to Duane<br />
Michals. The appearances, the<br />
experiences linked to his feelings,<br />
are the realities he transmits to us.<br />
He works with the invisible, with<br />
abstractions like desire and dream,<br />
just as the creator of essences<br />
does with the smells in his or her<br />
olfactory memory.<br />
Michals plays with memory and time.<br />
The smells that we have registered<br />
in our memory intervene to remind<br />
us of times or moments we<br />
have lived.<br />
— Cristina Agàpito<br />
155
El arte es una mentira que nos acerca<br />
a la verdad, según Duane Michals.<br />
Las apariencias, las experiencias<br />
ligadas a sus sentimientos, son las<br />
realidades que nos transmite. Trabaja<br />
con lo invisible, con abstracciones<br />
como el deseo, el sueño, al igual que<br />
lo hace el creador de esencias con los<br />
olores que tiene en su memoria<br />
olfativa.<br />
Michals juega con la memoria y<br />
el tiempo. Los olores que tenemos<br />
registrados en nuestra memoria<br />
intervienen para recordarnos tiempos<br />
o momentos vividos.<br />
— Cristina Agàpito<br />
86<br />
Duane Michals<br />
The Heisenberg Magic Mirror of<br />
Uncertainty, 1998<br />
The light from the window bathes<br />
white the bedroom of the scientist<br />
Werner Heisenberg’s daughter. It is a<br />
clean room, it smells clean. Ever<br />
since she was a little girl, she has<br />
seen many times, hanging on the<br />
walls of the house, the portraits of<br />
the family, the beautiful faces that<br />
she in some way resembles because<br />
they recognize her in silence. Those<br />
faces have always watched her<br />
closely but the first time she noticed<br />
it was when her father was settling<br />
down to read her the story of Alice<br />
in Won<strong>der</strong>land. A silver reflection,<br />
almost imperceptible, slipped<br />
between the gazes of the portraits<br />
when first she heard the story of a<br />
girl who stands gazing into a mirror.<br />
Heisenberg’s daughter forgets about<br />
everything else as she looks,<br />
astonished, at her own face.<br />
The German landscape that can be<br />
seen through the window is as<br />
indifferent to her as she is indifferent<br />
to the landscape, perhaps the<br />
landscape of the island of Heligoland.<br />
Her eyes are now travelling<br />
across the ridges of her eyebrows,<br />
the deep valley of her mouth, the<br />
slopes of her nose. She has the same<br />
nose as her father, the nose she<br />
had to protect against the allergies<br />
of Heligoland, the remote island<br />
without pollen. She moves, turns,<br />
shakes again and again her gaze in<br />
the mirror until she succeeds in making<br />
her own face disappear. The<br />
arabesques of her ears, however, are<br />
still there; that is her hair, too, and<br />
that is her neck. She never manages<br />
to see all of herself, and neither is<br />
she very sure what she wants to see.<br />
Dad had said it, on an occasion, after<br />
playing the piano and of rereading to<br />
Goethe on the untruthful movement:<br />
‘it is impossible to know with<br />
absolute precision both the position<br />
and the speed, two of the basic<br />
magnitudes of mechanics, of a<br />
subatomic particle.’ She associates<br />
her father with a complex, intermittent<br />
smell. When he is near her it is<br />
a¥light, discreet aroma; when he<br />
moves away it changes profoundly<br />
and becomes a rich, sumptuous<br />
apparel. A companionable smell.<br />
The light in a photograph, as in a<br />
mirror, brightens some areas at the<br />
cost of darkening others. The place<br />
of the spectator is disturbing<br />
because it is uncertain.<br />
— Duane Michals<br />
La luz de la ventana baña de blanco<br />
la habitación de la hija de Werner<br />
Heisenberg, el científico. Es una<br />
estancia limpia, huele a limpio. Desde<br />
que era niña ha visto muchas veces,<br />
colgados de las paredes de la casa,<br />
los retratos de la familia, las hermosas<br />
caras a las que, de algún modo, se<br />
parece porque la reconocen en<br />
silencio. Esas caras la han mirado<br />
siempre, detenidamente, pero la<br />
primera vez que ella lo advirtió fue<br />
cuando su padre se dispuso a leerle la<br />
historia de Alicia en el País de las<br />
Maravillas. Un reflejo de plata, casi<br />
imperceptible, resbalaba de entre las<br />
miradas de los retratos cuando oyó<br />
por primera vez el cuento de una niña<br />
que se halla ante el espejo. La hija de<br />
Heisenberg se olvida de todo mirando<br />
su propia cara, asombrada. El paisaje<br />
alemán que puede verse a través de<br />
la ventana le resulta tan indiferente<br />
como ella es indiferente al paisaje,<br />
quizás el paisaje de la isla de<br />
Helgoland. Sus ojos están recorriendo<br />
ahora las colinas de sus cejas, el<br />
profundo valle de su boca, las la<strong>der</strong>as<br />
de su nariz. Es la misma nariz de su<br />
padre, la nariz que tuvo que proteger<br />
de las alergias de Helgoland, la lejana<br />
156
isla que carece de polen. Mueve, gira,<br />
sacude una y otra vez su mirada en el<br />
espejo hasta que consigue hacerle<br />
desaparecer su propia cara. Los<br />
arabescos de sus orejas, sin embargo<br />
todavía están ahí, ese también es su<br />
pelo y ese es su cuello. Nunca<br />
consigue verse toda entera y tampoco<br />
está muy segura de lo que quiere ver.<br />
Lo había dicho papá, en una ocasión,<br />
después de tocar el piano y de releer<br />
a Goethe sobre el falso movimiento:<br />
“es imposible conocer con precisión<br />
absoluta la posición y la velocidad en<br />
las partículas subatómicas, dos de las<br />
magnitudes básicas de la mecánica.”<br />
Asocia a su padre con un olor<br />
complejo e intermitente. Cuando está<br />
cerca es un aroma ligero, discreto;<br />
cuando se aleja cambia profundamente<br />
y se convierte en ropaje<br />
suntuoso y rico. Un olor compañero.<br />
La luz en una fotografía, como en un<br />
espejo, alumbra unas zonas a costa<br />
de ensombrecer otras. El lugar del<br />
espectador es inquietante porque<br />
es incierto.<br />
— Duane Michals<br />
88<br />
Jonathan Monk (*1969 in Leicester,<br />
United Kingdom, lives and works<br />
in Berlin),<br />
David Shrigley (*1968 in Macclesfield,<br />
United Kingdom, lives and<br />
works in Brighton)<br />
Composite Photo of Two Messes<br />
on My Studio Floor, 2008<br />
The colours of tubes of paint have for<br />
centuries had fragrant names given<br />
to them when the world was much<br />
bigger than it is now and every<br />
destination evoked the mystery and<br />
magic of travel.<br />
Intense smells and exotic colours<br />
came out to meet the sailors who<br />
coasted the Persian Gulf to get<br />
to Iran where they found Persian red,<br />
or even further, to the far-off Indian<br />
Ocean, where rare aromas hatched,<br />
sighting the coast from whence<br />
came Bengal pink.<br />
Travellers from England took the<br />
Grand Tour to espy Naples yellow<br />
from the Mediterranean, or coasted<br />
the Baltic Sea to find Prussian green.<br />
To the east they found Warsaw<br />
brown, and on reaching Austria<br />
found Vienna grey. In the west of<br />
Europe, meanwhile, orange was<br />
Dutch, and blue always Sèvres.<br />
However, they never gave any colour<br />
the name of Barcelona, which may<br />
be why someone had to bring here<br />
aromatic colours impregnated with<br />
other places.<br />
What is not easy to determine is how<br />
Shrigley and Monk came up with the<br />
idea of creating together the<br />
Corroborative Paintings series.<br />
That said, certain colloquial turns in<br />
the result suggest that there may be<br />
a rapport here that goes back a long<br />
way. The fact is that they met in<br />
Barcelona one warm September and<br />
filled the aseptic space of an art<br />
gallery with all of the smells that the<br />
names of the pigments evoked. They<br />
told me that the work Composite<br />
Photo of Two Messes on My Studio<br />
Floor was the palette on which they<br />
mixed all of the colours that flooded<br />
the exhibition with a wealth of<br />
aromas.<br />
— Kimberly Clark<br />
Los colores de los tubos de pintura<br />
tienen desde hace siglos nombres<br />
olorosos que les fueron atribuidos<br />
cuando el mundo era más vasto que<br />
ahora y todos los destinos evocaban<br />
el misterio y la magia de los viajes.<br />
Olores intensos y colores exóticos<br />
salían al encuentro de los navegantes<br />
que costeaban el Golfo Pérsico para<br />
llegar hasta Irán, donde encontraban<br />
el rojo de Persia o aún más allá, en<br />
el lejano Indico, donde eclosionaban<br />
raros aromas al avistar la costa de<br />
donde provenía el rosa de Bengala.<br />
Desde Inglaterra los viajeros<br />
emprendían el Grand Tour para po<strong>der</strong><br />
divisar desde el Mediterráneo el<br />
amarillo de Nápoles o bien costeaban<br />
el mar Báltico para encontrar el verde<br />
de Prusia. Al este, encontraban el<br />
pardo de Varsovia y al llegar a Austria<br />
hallaban el gris vienés. Al oeste de<br />
Europa, en cambio, el naranja era<br />
holandés y el azul siempre de Sèvres.<br />
157
No obstante, a ningún color le dieron<br />
nunca el nombre de Barcelona. Tal<br />
vez por ello alguien debía traer hasta<br />
aquí los colores aromáticos impregnados<br />
de otros lugares.<br />
Lo que no resulta sencillo determinar<br />
es como les surgió, a Shrigley y a<br />
Monk, la idea de crear conjuntamente<br />
la serie Corroborative Paintings.<br />
Aunque algunos giros coloquiales en<br />
el resultado permiten suponer que<br />
pudo tratarse de una complicidad que<br />
venía de lejos. Lo concreto es que se<br />
dieron cita en Barcelona un cálido<br />
mes de septiembre y llenaron el<br />
espacio aséptico de una galería de<br />
arte con todos los olores que<br />
evocaban los nombres de las pinturas.<br />
Ellos me dijeron que la obra Composite<br />
Photo of Two Messes on My<br />
Studio Floor fue la paleta en la que<br />
mezclaron todos los colores que<br />
inundaron de aromas diversos aquella<br />
exposición.<br />
— Kimberly Clark<br />
90<br />
Moris (Israel Meza Moreno)<br />
(*1978 in Mexico-City, Mexico, lives<br />
and works there)<br />
Torre Infinita, 2015<br />
La torre infinita (The Infinite Tower) is<br />
a piece made with two bits of found<br />
wood, an empty Pegacontact 5800<br />
can, a petrified bread roll and a<br />
plastic bag with the glue it was used<br />
to inhale. It is a starkly literal<br />
container assembly, which confronts<br />
through its solid sculptural parts but<br />
impacts and contacts without<br />
warning through its smell. If the<br />
elements rise up somewhat from the<br />
floor, it is the aroma that sustains it<br />
in the instant before the possible<br />
collapse. The smell of glue is the<br />
anti-gravity force in its purest state.<br />
— Moris (Israel Meza Moreno)<br />
La torre infinita es una pieza hecha<br />
con dos pedazos de ma<strong>der</strong>a encontrada,<br />
una lata vacía de Pegacontact<br />
5800, un bolillo (pan de agua)<br />
petrificado y una bolsa de plástico<br />
con dicho pegamento usada para<br />
inhalarlo. Es un ensamblaje contenedor<br />
descarnado y literal, que confronta<br />
a través de sus partes sólidas y<br />
escultóricas pero que repercute y<br />
contacta sin previo aviso a través de<br />
su olor. Si los elementos crecen algo<br />
desde el suelo, es el aroma el que lo<br />
sostiene en el instante previo al<br />
posible <strong>der</strong>rumbe. El olor a cemento<br />
es la anti-fuerza de gravedad en su<br />
estado más puro.<br />
— Moris (Israel Meza Moreno)<br />
92<br />
David Nash (*1945 in Esher,<br />
United Kingdom, lives and works in<br />
Blaenau Ffestiniog, Wales)<br />
Wedge Head, 1994 — 95<br />
The principal characteristic of this<br />
sculpture is that of a female bust<br />
with the head sunk into the shoul<strong>der</strong>s,<br />
as if hiding in a corner.<br />
The nape of the neck and the throat<br />
are the best places for women’s<br />
perfume. It is there they are mixed<br />
with the subtle aromas of slightly<br />
burnt lime wood.<br />
— David Nash<br />
La principal característica de esta<br />
escultura es la de un busto femenino<br />
con la cabeza hundida en sus<br />
espaldas, como escondida en un<br />
rincón.<br />
La nuca, el cuello, son las zonas<br />
preferentes para el perfume femenino.<br />
Aquí es donde se mezclan con los<br />
aromas sutiles de un bosque de tilos<br />
ligeramente quemado.<br />
— David Nash<br />
94<br />
Ernesto Neto (*1964 in Rio de<br />
Janeiro, Brazil, lives and works<br />
there)<br />
Algo existe entre nós dois, 2000<br />
This piece speaks of the body, of the<br />
skin. In the artist’s own words,<br />
‘all bodies have smells’. The body of<br />
Carioca foam is shaped like a heart,<br />
which is joined by two umbilical<br />
158
cords, one father and the other<br />
mother. This happened on a beach<br />
in Rio and has the smell of the foam<br />
of the Carioca waves.<br />
— Ernesto Neto<br />
Esta pieza habla del cuerpo, de la piel.<br />
En palabras del propio artista,<br />
“todos los cuerpos tienen olores“.<br />
Este cuerpo de espuma carioca tiene<br />
forma de un corazón que está unido<br />
por dos cordones umbilicales, uno<br />
padre y otro madre. Esto sucedió en<br />
una playa carioca y lleva el olor de la<br />
espuma de las olas cariocas.<br />
— Ernesto Neto<br />
96<br />
Jean-Michel Othoniel (*1964 in<br />
Saint-Étienne, France, lives and<br />
works in Paris)<br />
Autorretrato, 1993<br />
As an artist I chose sulphur in the<br />
late 1990s to create small and<br />
ambivalent sculptures. In spite of its<br />
inherent beauty, a constant characteristic<br />
of my works, sulphur was for<br />
me a vulgar element. The pow<strong>der</strong>ed<br />
sulphur, because of its strong<br />
repellent smell, was spread around<br />
the bottom of walls to prevent cats<br />
pissing on it. It was a low material,<br />
but which, at the same time, because<br />
it has to do with volcanoes and<br />
alchemy, allowed my imagination<br />
to run riot. And then, most of all,<br />
since the titles of my works were<br />
always descriptive and particularly<br />
significant, the word ‘sulphur’,<br />
(soufre in French), sparks some<br />
eminently poetical associations like:<br />
‘soufre’ (sulphur), ‘souffrir’ (to suffer),<br />
‘souffreteux’ (sickly), ‘sulfureux’<br />
(sulphurous). The choice also fitted<br />
in with my desire to deal with a<br />
material not previously employed<br />
by other artists.<br />
— Jean-Michel Othoniel<br />
Como artista, opté por el azufre a<br />
finales de los 90 para crear unas<br />
esculturas ambivalentes de pequeñas<br />
dimensiones. A pesar de su belleza<br />
intrínseca, algo que siempre está<br />
presente en mis obras, el azufre para<br />
mí era un elemento vulgar. El polvo<br />
de azufre, debido a su fuerte olor<br />
repelente, se solía esparcir al pie de<br />
las paredes para impedir que los<br />
gatos mearan encima. Era un material<br />
de poca categoría, pero que al mismo<br />
tiempo, debido a su relación con los<br />
volcanes y la alquimia, me permitía<br />
hacer volar la imaginación. Además,<br />
y por encima de todo, dado que los<br />
títulos de mis obras siempre han sido<br />
descriptivos y particularmente<br />
significativos, la palabra azufre,<br />
“soufre” en francés, despierta ciertas<br />
asociaciones de marcado carácter<br />
poético como: soufre (“azufre”),<br />
souffrir (“sufrir”), souffreteux<br />
(“enfermizo”), sulfureux (“sulfuroso”).<br />
Era también una opción que encajaba<br />
con mi deseo de trabajar con un<br />
material que anteriormente no<br />
hubieran utilizado otros artistas.<br />
— Jean-Michel Othoniel<br />
98<br />
Carlos Pazos (*1949 in Barcelona,<br />
Spain, lives and works in Barcelona<br />
and Paris)<br />
Mon manège à moi, 1996<br />
The smell of films<br />
I could swear the first time I saw it,<br />
was in a film by Herzog, since when<br />
it has appeared on a number of other<br />
occasions. It happened on a patch of<br />
waste ground, in a car cemetery or<br />
perhaps somewhere that reminded<br />
me of one, or perhaps not. It doesn’t<br />
really matter.<br />
Close to this deserted landscape<br />
there were some fairground booths.<br />
In one of these, in a little cabin like<br />
one of those cheap peepshows,<br />
we found ourselves witnesses to<br />
the anguished and cruel dance<br />
performed by a chicken in a space<br />
delimited by stiff curtains of fake<br />
velvet and lit, of course, by red bulbs.<br />
The chicken’s claws cling, with little<br />
success, to a revolving platform,<br />
in a vain attempt to gain some kind<br />
of stability.<br />
The smell of the place was not<br />
recorded on film. For me, it will<br />
159
always be a cocktail of enchiladas,<br />
Mexican beer and air-freshener<br />
spray.<br />
— Carlos Pazos<br />
El olor de las películas<br />
Juraría que la primera vez que lo vi fue<br />
en una película de Herzog, después<br />
ha aparecido en otras muchas<br />
ocasiones. Sucedía en un descampado,<br />
en un cementerio de coches o<br />
quizás en un lugar que lo recordaba, o<br />
tal vez no. Poco importa.<br />
Cerca de ese paisaje desierto había<br />
unas barracas de feria. En una de<br />
ellas, en una pequeña cabina similar a<br />
la de un peep-show de veinte duros,<br />
podíamos asistir a la angustiosa y<br />
cruel danza que ejecutaba una gallina<br />
en un espacio delimitado por rígidas<br />
cortinas de falso terciopelo e<br />
iluminado, cómo no, por bombillas de<br />
luz roja. Sus garras se aferraban, con<br />
desigual fortuna, a una plataforma<br />
giratoria, en un vano intento de<br />
conseguir cierta estabilidad.<br />
No se había fotografiado el olor del<br />
antro. Para mí, siempre será el de un<br />
coctel de enchiladas, cerveza<br />
mexicana y ambientadores en spray.<br />
— Carlos Pazos<br />
100<br />
Guillermo Pfaff (*1976 in<br />
Barcelona, Spain, lives and works<br />
there)<br />
Post-Form, 2013<br />
At that moment I had already<br />
recognized a number of changes in<br />
my body. In my mind, logical thinking<br />
was at loggerheads with other members.<br />
I would never be so sensitive<br />
again but I thought I would never<br />
change. To calm the momentum, I<br />
repeated to myself in disbelief that<br />
things would be forged little by little<br />
and that constancy would help to<br />
materialize my dreams. I kept the<br />
hopes of my childhood intact.<br />
I was living the sweet period when<br />
you can still be almost everything.<br />
That summer, to earn a little money,<br />
I went to work in a paint shop, it<br />
smelled of turpentine and linseed oil.<br />
— Guillermo Pfaff<br />
En ese momento ya había reconocido<br />
algunos cambios en mi cuerpo. En mi<br />
mente, el pensamiento lógico discutía<br />
con otros miembros. Nunca volvería a<br />
ser tan sensible pero pensaba que<br />
nunca iba a cambiar. Para calmar el<br />
ímpetu me repetía incrédulo que las<br />
cosas se forjarían poco a poco y que<br />
la constancia ayudaría a materializar<br />
los sueños. Mantenía intactas las<br />
ilusiones de la infancia. Vivía el dulce<br />
período en que puedes ser aún casi<br />
todo. Ese verano, para ganar un poco<br />
de dinero, entré a trabajar en un taller<br />
de pintura: olía a trementina y aceite<br />
de linaza.<br />
— Guillermo Pfaff<br />
102<br />
Alfredo Pirri (*1957 in Consenza,<br />
Italy, lives and works in Rome)<br />
Untitled, 2005<br />
dawn<br />
spring: smell of water evaporating<br />
summer: smell of night before<br />
autumn: smell of slaughterhouse<br />
winter: smell of steam and coffee<br />
dusk<br />
spring: smell of wet mint<br />
summer: smell of cheap perfume<br />
autumn: smell of must<br />
winter: damp smell of army blankets<br />
— Alfredo Pirri<br />
amanecer<br />
primavera: olor de agua<br />
evaporándose<br />
verano: olor de noche pasada<br />
otoño: olor de mata<strong>der</strong>o<br />
invierno: olor de vapor y café<br />
atardecer<br />
primavera: olor de menta mojada<br />
verano: olor de perfume barato<br />
160
otoño: olor de mosto<br />
invierno: olor húmedo de mantas<br />
militares<br />
— Alfredo Pirri<br />
104<br />
Albert Ràfols-Casamada (*1923 in<br />
Barcelona, Spain and † 2009 there)<br />
Lavanda, 1979<br />
My painting entitled Lavanda<br />
(Laven<strong>der</strong>) is an attempt to visually<br />
express an olfactive sensation.<br />
Being a visual art, painting normally<br />
feeds itself on visual sensations and,<br />
sometimes on tactile ones that try<br />
to express by means of texture what<br />
the same pictorial material can<br />
produce. For this reason, to express<br />
an olfactive sensation was a problem<br />
of a certain complexity in its<br />
planning, since, in some way, one<br />
had to transpose to visual language<br />
a series of sensations, that do not<br />
affect vision.<br />
I chose the perfume of laven<strong>der</strong><br />
because I though it would be a bit<br />
more visualable. For the main<br />
characteristics of laven<strong>der</strong>, I selected<br />
its sensation of freshness, of pure<br />
country air, and the visual memory<br />
of the warm tonality of the flower of<br />
laven<strong>der</strong>, which in the south of<br />
France entends over enormous<br />
expanses of lands, creating with it a<br />
very particular note of colour within<br />
the landscape.<br />
In or<strong>der</strong> to express these sensations<br />
I used very diluted oil to dye the<br />
canvas, to impregnate it with colour<br />
instead of covering it with layers of<br />
colour, in the same way that perfume<br />
impregnates the air.<br />
The colour I chose — green — relates<br />
to the sensation of freshness, the<br />
countryside and nature just as with<br />
the greenish yellow colour of<br />
laven<strong>der</strong> water.<br />
In or<strong>der</strong> to give the sensation of<br />
freshness and space, it suited me not<br />
to load the surface with excessive<br />
forms, rather to live free space that<br />
attempts to suggest something so<br />
inapprehensive as an aroma.<br />
By the way of contrast, in the central<br />
part and with a somewhat thicker<br />
texture, there appear spots of violet,<br />
an allusion to the flower of laven<strong>der</strong>.<br />
These spots constitute the rhythm<br />
of laven<strong>der</strong> leaves and flowers in<br />
movement from the wind and are<br />
— like the rest of painting — flooded<br />
with green, thus forming, all together,<br />
a total unity in the same that we find<br />
different suggestions in one single<br />
unity in the perfume.<br />
— Albert Ràfols-Casamada<br />
Mi pintura titulada Lavanda es un<br />
intento de expresar visualmente una<br />
sensación olfativa.<br />
Por ser un arte visual, la pintura se<br />
alimenta normalmente de sensaciones<br />
visuales y, algunas veces, de<br />
sensaciones táctiles que procuramos<br />
expresar mediante la textura que<br />
puede producir la misma materia<br />
pictórica. Por esta razón, expresar<br />
una sensación olfativa fue un<br />
problema de cierta complejidad en su<br />
planteamiento, ya que de algún modo<br />
había que trasponer al lenguaje<br />
visual una serie de sensaciones que<br />
no afectan a la visión.<br />
Escogí el perfume de la lavanda<br />
porque pensé que me permitiría<br />
moverme en un campo de connotaciones<br />
que, dado mi tipo de pintura,<br />
me resultaría algo más fácilmente<br />
visualizable.<br />
Como características principales de<br />
la lavanda, escogí la sensación de<br />
frescor, de campo y de aire nítido, y el<br />
recuerdo visual de la tonalidad cálida<br />
de la flor de la lavanda, que en el sur<br />
de Francia llega a cubrir enormes<br />
extensiones, componiendo con ello<br />
una nota de color muy particular<br />
dentro del paisaje.<br />
Con el fin de expresar estas sensaciones<br />
utilicé pintura al óleo muy diluida<br />
para teñir la tela, para impregnarla de<br />
color en vez de cubrirla con capas de<br />
pintura, del mismo modo que el<br />
perfume impregna el aire.<br />
El color que escogí — verde — se<br />
relaciona con la sensación de frescor,<br />
de campo y de naturaleza, así como el<br />
161
color verdoso amarillento que<br />
acostumbra tener el agua de lavanda.<br />
Para dar sensación de frescor y<br />
espacio me convenía no recargar la<br />
superficie con excesivas formas, sino<br />
dejar espacios libres que tratasen de<br />
sugerir algo tan inaprensible como<br />
un aroma.<br />
Como contraste, en la parte central y<br />
con una textura algo más gruesa,<br />
aparecen las manchas, de color<br />
violeta, alusión a la flor de la lavanda.<br />
Estas manchas, que constituyen el<br />
elemento rítmico de la obra, inspirado<br />
en el ritmo del espliego movido por el<br />
viento, están al igual que el resto de<br />
la pintura embebidas de verde,<br />
formando así en conjunto una unidad<br />
total, del mismo modo que en el<br />
perfume encontramos sugerencias<br />
diversas en una sola unidad.<br />
— Albert Ràfols-Casamada<br />
106<br />
Andrei Roiter (*1960 in Moscow,<br />
Russia, lives and works in<br />
Amsterdam and New York)<br />
Used News, 2008<br />
The Smell of Tomorrow<br />
Used news will smell like a windowless,<br />
dusty waiting room, with some<br />
broken furniture, books and papers<br />
on the table, dead computers on the<br />
floor. From behind a wall comes the<br />
muffled sound of a radio mumbling<br />
about hurricanes, elections, Wall<br />
Street numbers, melting ice, football<br />
victories, oil prices, Hollywood<br />
gossip, forest fires, horsemeat,<br />
corrupted clowns and lost alpinists.<br />
An earthy scent of forgotten events<br />
and faraway travels will fill the space.<br />
— Andrei Roiter<br />
El olor de mañana<br />
Used News (Noticias gastadas) olerá<br />
como una sala de espera sin<br />
ventanas, polvorienta, con algún que<br />
otro mueble roto, libros y papeles<br />
encima de la mesa, ordenadores<br />
muertos por el suelo. A través de una<br />
pared llega el sonido apagado de<br />
una radio que murmulla sobre huracanes,<br />
elecciones, cotizaciones de Wall<br />
Street, hielos que se <strong>der</strong>riten,<br />
victorias futbolísticas, precios del<br />
petróleo, cotilleos de Hollywood,<br />
incendios forestales, carne de caballo,<br />
payasos corruptos y alpinistas<br />
perdidos. Un aroma telúrico de<br />
hechos olvidados y de remotos viajes<br />
llenará el espacio.<br />
— Andrei Roiter<br />
108<br />
Ruth Root (*1967 in Chicago, USA,<br />
lives and works in New York)<br />
Untitled, 2004<br />
I’ve often won<strong>der</strong>ed what it would be<br />
like to be a synesthete. I can only<br />
imagine how different my work and<br />
perception of the world would be.<br />
The color in my paintings is based on<br />
an almost skewed color wheel, with<br />
an inverted logic of complementary<br />
and secondary colors. I can’t quite<br />
articulate it nor state the rules,<br />
though the same color sense and<br />
relationships are repeated over and<br />
over, it is how color makes sense to<br />
me. I know that when one experiences<br />
synesthesia, their senses are<br />
linked and have a logic all their own.<br />
I can imagine if color, brightness,<br />
shape, and smell were somehow<br />
linked for me, I would imagine this<br />
painting to smell sweet like hard<br />
candy, yet outdoorsy and woodsy too,<br />
a bit like vanilla, licorice, and lemon.<br />
The smells would separate and<br />
intermix, maybe pulsate in intensity.<br />
— Ruth Root<br />
A menudo me he preguntado cómo<br />
sería ser un sinesteta. Sólo puedo<br />
imaginarme lo diferente que sería mi<br />
trabajo y mi percepción del mundo.<br />
El color en mis cuadros se basa en un<br />
círculo cromático casi deformado,<br />
con una lógica invertida de colores<br />
complementarios y secundarios. Me<br />
es difícil expresarlo con palabras o<br />
explicitar qué normas sigue, pero el<br />
mismo sentido del color y las mismas<br />
relaciones cromáticas se repiten una<br />
y otra vez; es mi propia manera de<br />
enten<strong>der</strong> el color. Sé que en una<br />
experiencia sinestética los sentidos<br />
162
se interrelacionan y obedecen a una<br />
lógica propia. Puedo imaginar que si<br />
el color, el brillo, la forma y el olor<br />
fueran de algún modo equiparables<br />
para mi, el olor de estas pinturas sería<br />
dulce, como de caramelos, pero de<br />
campo y de bosque al mismo tiempo,<br />
algo así como vainilla, regaliz y limón.<br />
Los olores se separarían y se mezclarían,<br />
quizá oscilando en intensidad.<br />
— Ruth Root<br />
110<br />
Hiraki Sawa (*1977 in Kanazawa,<br />
Japan, lives and works in London)<br />
Sleeping Machine I, 2009<br />
The smell is the moment of the<br />
interval, the gap, the space in<br />
between.<br />
— Hiraki Sawa<br />
El olor es el momento del intervalo, la<br />
hendidura, el espacio intermedio.<br />
— Hiraki Sawa<br />
112<br />
Sean Scully (*1954 in Dublin,<br />
Ireland, lives and works in New<br />
York, Munich and Barcelona)<br />
Maan, 1994<br />
I remember perfectly my second<br />
exhibition in New York, in 1982, with<br />
David McKee: it was comprised of<br />
six large painted canvases, tremendously<br />
physical. I worked on them<br />
until the last week.<br />
The paintings gave off as good an<br />
aroma as they did an appearance. It<br />
was like walking through a canyon of<br />
deep colour, with the essence of oil<br />
paint filling the entire gallery.<br />
An exhibit with everything: ear,<br />
touch, sight, smell.<br />
— Sean Scully<br />
Recuerdo perfectamente mi segunda<br />
exposición con David Mc Kee en<br />
Nueva York en 1982: compuesta de<br />
seis grandes telas pintadas, tremendamente<br />
físicas. Trabajé sobre ellas<br />
hasta la última semana.<br />
Las pinturas desprendían tan buen<br />
olor como tenían buena apariencia.<br />
Era como andar por un cañón de<br />
colores profundos, con la esencia del<br />
óleo llenando la galería entera.<br />
Una exposición con todo: oído, tacto,<br />
vista, olfato.<br />
— Sean Scully<br />
114<br />
Jessica Stockhol<strong>der</strong> (*1959 in<br />
Seattle, USA, lives and works in<br />
Chicago)<br />
N/A, 2008<br />
‘In the course of our lives we make<br />
an infinite number of decisions. The<br />
reasons why we live are a combination<br />
of feelings and thoughts, reason<br />
and intuition. I don’t think that the<br />
two concepts can be separated.<br />
Colours, smells, evoke sensations.<br />
I don’t know exactly why, but that’s<br />
how it is.<br />
‘I work with colour, with the materials,<br />
with the composition to explore<br />
the connections between the emotion<br />
and its intellectual response.<br />
‘An orange fin, an industrial hook, a<br />
plank stitched to an abstract resin<br />
form, a blue object, a green spot …<br />
the world in which I live is full of<br />
meanings. All of this may create a<br />
feeling of discomfort, of conflict, but<br />
there’s also an optimistic, exciting<br />
vision that comes from the possibility<br />
of something new, something<br />
fantastic emerging.<br />
‘Perhaps without realizing it, I also<br />
work with smells … with my olfactory<br />
memories. Can it be true?’<br />
— Extract from a conversation<br />
between Jessica Stockhol<strong>der</strong> and<br />
Alberto de Juan<br />
“A lo largo de nuestra vida tomamos<br />
infinidad de decisiones. Los motivos<br />
por los que vivimos son una combinación<br />
de sentimientos y pensamientos;<br />
razón e intuición. No pienso que se<br />
163
puedan separar ambos conceptos.<br />
Los colores, los olores, evocan<br />
sensaciones. No sé exactamente el<br />
motivo pero es así.”<br />
“Trabajo con el color, con los materiales,<br />
con la composición, para explorar<br />
las conexiones entre la emoción y su<br />
respuesta intelectual.”<br />
“Una aleta naranja, un gancho industrial,<br />
un tablón cosido a una forma<br />
abstracta de resina, un objeto azul,<br />
una mancha verde … El mundo en el<br />
que vivo está lleno de significados.<br />
Todo esto puede crear una sensación<br />
de incomodidad, de desajuste<br />
pero hay también una visión optimista,<br />
excitante que da la posibilidad<br />
de que emerja algo nuevo, algo<br />
fantástico.”<br />
“Tal vez sin darme cuenta, trabajo<br />
también con los olores … con mis<br />
recuerdos olfativos. ¿Será cierto?”<br />
— Extracto de las conversaciones<br />
mantenidas entre Jessica<br />
Stockhol<strong>der</strong> con Alberto de Juan<br />
116<br />
Antoni Tàpies (*1923 in Barcelona,<br />
Spain and † 2012 there)<br />
Signes sobre taronja, 1977<br />
During the years or my infancy and<br />
almost all of my adolescence my<br />
mother was everything to me. In her<br />
I found all the qualities, all the instinctive<br />
protections that children<br />
look for in feminine sweetness from<br />
the person who has spawned them.<br />
Even her scent seemed to calm me<br />
down in moments of fear and<br />
excitation. And today, still, when I<br />
smell a certain perfume that reminds<br />
me of her, that sensation or beatitude<br />
that her embraces and her lap<br />
produced in me overcome me once<br />
again. What the scent would suggest<br />
was so strong, that even as an adult<br />
in a moment of solitude or sadness,<br />
I remember having followed a<br />
woman who gave off the same<br />
perfume as my mother’s through<br />
the streets of Paris.<br />
— Antoni Tàpies<br />
En los años de la infancia y durante<br />
casi toda la adolescencia, mi madre lo<br />
fue todo para mí. En ella encontraba<br />
todas las cualidades, todas las<br />
protecciones instintivas que los niños<br />
buscan en la dulzura femenina del ser<br />
que los ha engendrado. Incluso su<br />
olor parecía calmarme en los<br />
momentos de temor o de excitación.<br />
Y todavía hoy, cuando huelo algún<br />
perfume que me recuerda el de ella,<br />
me invade de nuevo aquella sensación<br />
de beatitud que sus brazos y la<br />
calidez de estar en su regazo me<br />
producían. Era tan fuerte lo que<br />
sugería el olor que, ya adulto, en un<br />
momento de soledad y tristeza,<br />
recuerdo haber seguido durante un<br />
rato, por las calles de París, a una<br />
señora que exhalaba el mismo<br />
perfume que mi madre.<br />
— Antoni Tàpies<br />
118<br />
Wolfgang Tillmans (*1968 in<br />
Remscheid, Germany, lives and<br />
works in London and Berlin)<br />
An<strong>der</strong>s (Brighton Arcimboldo),<br />
2005<br />
Over the years Tillmans’s photography<br />
has addressed a wide range of<br />
genres and contents, often including<br />
the portrait. Taken as a whole, his<br />
artistic practice leaves us with the<br />
idea of an extensive work in progress<br />
whose driving force is a constant<br />
questioning and recontextualizing of<br />
all the constituent elements of<br />
photography. It is not surprising,<br />
then, that the work entitled An<strong>der</strong>s<br />
(Brighton Arcimboldo) should have<br />
been inspired by the painting of the<br />
great Mannerist artist Giuseppe<br />
Arcimboldo.<br />
The relationship between man and<br />
his natural environment and the<br />
senses involved in that relationship<br />
were recurring themes of the<br />
Mannerist art of the second half of<br />
the sixteenth century. But Arcimboldo’s<br />
work has in its poetics another<br />
mechanism that points directly to<br />
the Baroque and makes it even more<br />
interesting in Tillmans’s eyes:<br />
the perpetual combination of its<br />
constituent elements, which in<br />
164
itself ensures an infinite number of<br />
possibilities.<br />
If we look at the relationship<br />
between the olfactory sense and the<br />
works of Arcimboldo, there is<br />
undoubtedly a direct connection …<br />
and Tillmans’s work: does it smell?<br />
— Christian Domingez<br />
La fotografía de Tillmans ha abordado<br />
a lo largo de los años un amplio<br />
abanico de géneros y contenidos,<br />
incluyendo con frecuencia el retrato.<br />
En su conjunto, su práctica artística<br />
nos remite a la idea de un extenso<br />
work in progress cuyo motor es un<br />
constante cuestionamiento y recontextualización<br />
de todos los elementos<br />
constitutivos de la fotografía. No es<br />
de extrañar entonces, que la obra<br />
titulada An<strong>der</strong>s (Brighton Arcimboldo)<br />
se haya inspirado en la pintura del<br />
genial artista manierista Giuseppe<br />
Arcimboldo.<br />
La relación entre el hombre y su<br />
entorno natural y los sentidos que<br />
intervienen en dicha relación fueron<br />
temas recurrentes del arte manierista<br />
de la segunda mitad del siglo XVI.<br />
Pero la obra de Arcimboldo guarda en<br />
su poética otro mecanismo que ya<br />
apunta directamente al barroco y que<br />
la hace todavía más interesante a los<br />
ojos de Tillmans: la perpetua combinación<br />
de sus elementos constitutivos<br />
que por sí sola ya garantiza una<br />
infinidad de posibilidades.<br />
Si nos fijamos en la relación del<br />
sentido olfativo y las obras de<br />
Arcimboldo, es sin duda una conexión<br />
directa … y la obra de Tillmans,<br />
¿huele?<br />
— Christian Domingez<br />
120<br />
Ángel Vergara (*1958 in Mieres,<br />
Spain, lives and works in Brussels,<br />
Belgium)<br />
And Yes I Said Yes I Will Yes, 2012<br />
Acid smell, fruity, warm<br />
Molecular universe of planets, of<br />
galaxies<br />
Between them the stellar void<br />
Phenomenal.<br />
Smell of stars,<br />
Discontinuous spaces in the fifth<br />
dimension<br />
Individual and partial truths<br />
Coconut.<br />
Smell of pow<strong>der</strong><br />
Sets with numerous intersections<br />
and overlaps<br />
The tree and the sea and the body<br />
and the air<br />
Sensible passion.<br />
Smells of colours<br />
Universal and without concept<br />
The effluvium of time, the structure<br />
in motion<br />
Reasons beyond measure.<br />
Smell of love<br />
Fresh, light, pow<strong>der</strong>y, watery blue,<br />
seductive<br />
Savour, joy, spicy pink, crazy vivacity.<br />
Yes, I say yes.<br />
Smell of the soul<br />
Combined action of the world and<br />
the spirit<br />
An olfactory form<br />
There static, here dynamic.<br />
— Ángel Vergara<br />
Olor ácido, afrutado, caliente<br />
Universo molecular de planetas, de<br />
galaxias<br />
Entre ellas el vacío si<strong>der</strong>al<br />
Fenomenal.<br />
Olor a estrellas,<br />
Espacios discontinuos en la quinta<br />
dimensión<br />
Verdades individuales y parciales<br />
Coco.<br />
Olor a polvos<br />
Conjuntos con numerosas intersecciones<br />
y superposiciones<br />
El árbol y el mar y el cuerpo y el aire<br />
Sensible pasión.<br />
Olores de colores<br />
Universales y sin concepto<br />
El efluvio del tiempo, la estructura en<br />
movimiento<br />
Razones sin medida.<br />
Olor del amor<br />
Fresco, ligero, polvoroso, azul acuoso,<br />
seductor<br />
Sabor, alegría, rosa especiada, loca<br />
vivacidad.<br />
Sí digo sí.<br />
Olor del alma<br />
Acción conjugada del mundo y del<br />
espíritu<br />
165
Una forma olfativa<br />
Ahí estática, aquí dinámica.<br />
— Ángel Vergara<br />
122<br />
Pieter Vermeersch (*1973 in<br />
Kortrijk, Belgium, lives and works<br />
in Turin, Italy)<br />
Untitled, 2013<br />
The interaction with the architectural<br />
context is a crucial part of Pieter<br />
Vermeersch’s work. Although his<br />
imaginary is often purely abstract, it<br />
is an abstraction of something real<br />
and physical. In a certain sense, light,<br />
colour, painting and space are not<br />
only the media of his work, but also<br />
its themes. Vermeersch combines<br />
his work in the studio with site-specific<br />
installations linked to a<br />
particular space.<br />
In Untitled, Vermeersch worked from<br />
a photograph, to which he applied<br />
precise strokes of oil paint in<br />
particular places. As if it were a<br />
mixture of essences, the result is an<br />
almost perfect symbiosis, which<br />
explores the ambiguous relationship<br />
with the limits of its perception.<br />
Does it smell of something? Possibly<br />
… This almost perfect symbiosis<br />
must have a smell.<br />
— Silvia Dau<strong>der</strong><br />
La interacción con el contexto<br />
arquitectónico es una parte clave de<br />
la obra de Pieter Vermeersch. Si bien<br />
su imaginario es a menudo puramente<br />
abstracto, se trata de una abstracción<br />
de algo real y físico. En cierto<br />
sentido, luz, color, pintura y espacio<br />
no son sólo medios de su trabajo, sino<br />
también sus temas. Vermeersch<br />
combina su trabajo en estudio con<br />
instalaciones específicas vinculadas a<br />
un espacio determinado.<br />
En Untitled Vermeersch trabaja a<br />
partir de una fotografía sobre la cual<br />
aplica de forma precisa y puntual<br />
algunas pinceladas de óleo. Como si<br />
se tratara de una mezcla de esencias,<br />
el resultado es una casi perfecta<br />
simbiosis, que explora la ambigua<br />
relación con los límites de su<br />
percepción.<br />
¿Puede oler a algo? Posiblemente sí …<br />
Esta casi perfecta simbiosis tiene que<br />
oler.<br />
— Silvia Dau<strong>der</strong><br />
124<br />
Christoph Weber (*1974 in Vienna,<br />
Austria, lives and works there)<br />
Beton (gerollt), 2012<br />
The interest in simple basic industrial<br />
materials and the intense<br />
interaction with their physical<br />
properties are key aspects of the art<br />
practice of Christoph Weber. His<br />
work brings into play a series of<br />
reflections on idea, process and<br />
method. His conceptual enquiries are<br />
mainly expressed through sculpture.<br />
With evident references to Arte<br />
Povera and the Minimalist tradition,<br />
all of his works, which range from<br />
the delicate and fragile pieces to<br />
imposing large-scale pieces, are<br />
characterized by their sensual and<br />
almost organic elegance.<br />
Beton (gerollt) is an elegant piece in<br />
which a shapeless mass of concrete<br />
is draped in folds of white canvas.<br />
The work is a reference to the act of<br />
its own realization, which results<br />
from the physical interaction<br />
between the fabric and the still fluid<br />
mixture of materials.<br />
Ernesto said to me that this piece<br />
was like a perfume bottle and the<br />
scent it contains, and that is the<br />
olfactory connection.<br />
— Silvia Dau<strong>der</strong><br />
El interés por los materiales básicos,<br />
simples e industriales y una intensa<br />
interacción con sus propiedades<br />
físicas son algunos de los aspectos<br />
que caracterizan la práctica artística<br />
de Christoph Weber. Su trabajo pone<br />
en juego una reflexión entorno de<br />
la idea, el proceso y el método.<br />
Su búsqueda conceptual se expresa<br />
principalmente a través de la<br />
escultura. Con claras referencies al<br />
Arte Povera y a la tradición del<br />
166
Minimalismo, todas sus obras, que<br />
oscilan entre piezas frágiles y<br />
delicadas y otras de gran envergadura,<br />
se caracterizan por su elegancia<br />
sensual y casi orgánica.<br />
Beton (gerollt) es una elegante pieza<br />
en la cual una lona blanca plegada<br />
envuelve una masa informe de<br />
hormigón. La obra es una referencia<br />
al acto en sí de su realización, que<br />
resulta de la interacción física entre la<br />
tela y la mezcla todavía fluida de<br />
materiales.<br />
Esta pieza, me dijo Ernesto que era<br />
como un frasco y el perfume; he aquí<br />
la conexión olfatoria.<br />
cuando era otro quien fumaba. Le<br />
encantaba, pongamos por caso, el<br />
delicioso aroma almizclado del tabaco<br />
Balkan Sobranie llenando la estancia.<br />
Pero para mi abuelo, como para<br />
cualquier fumador de pipa, el sabor<br />
del tabaco cuando lo fumas oculta su<br />
maravilloso olor en el aire. Por lo tanto<br />
mi abuelo ideó una solución: echaba<br />
unas caladas de su pipa y salía de la<br />
estancia durante un rato. Luego volvía<br />
a entrar y exclamaba “Ah, ¡qué bien<br />
huele!”<br />
— James Welling<br />
— Silvia Dau<strong>der</strong><br />
1<strong>26</strong><br />
James Welling (*1951 Hartford,<br />
USA, lives and works in Los<br />
Angeles)<br />
021B, 2011<br />
Excerpt from: The Life of Zola<br />
My dad smoked a pipe. He got this<br />
habit from his father, who was a big<br />
pipe smoker. Dad would describe a<br />
dilemma that his father spoke about:<br />
Grandpa Welling loved the way a<br />
pipe smelled when someone else<br />
was smoking it. The won<strong>der</strong>ful aromatic<br />
odor of, say, Balkan Sobranie<br />
tobacco, a musky, grey-smelling<br />
tobacco that would fill a room. But<br />
for my grandfather, as for any pipe<br />
smoker, what you taste when you<br />
smoke a pipe obliterates the<br />
won<strong>der</strong>ful odor of the tobacco in the<br />
air. So my grandfather came up with<br />
a solution: he’d puff away on his pipe,<br />
and then leave the room for a few<br />
moments. He would then reenter the<br />
room and exclaim, ‘Ah, that smells<br />
good!’<br />
— James Welling<br />
Extracto de The Life of Zola<br />
Mi padre fumaba en pipa. Había heredado<br />
ese hábito de su padre, quien<br />
había sido un gran fumador. Según<br />
contaba mi padre, el abuelo tenía un<br />
dilema: le encantaba el olor a pipa<br />
167
Impressum / Imprint / Impresión<br />
Diese Publikation erscheint anlässlich<br />
<strong>der</strong> Ausstellung / This publication<br />
accompanies the exhibition /<br />
Esta publicación acompaña a<br />
la exposición<br />
Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />
The Fragrance of Images<br />
La fragancia de las imágenes<br />
19. 9. 2018 — 6. 1. 2019<br />
Kunst- und Kulturstiftung<br />
Opelvillen Rüsselsheim<br />
Ludwig-Dörfler-Allee 9<br />
65428 Rüsselsheim am Main<br />
info@opelvillen.de<br />
www.opelvillen.de<br />
2. 2. 2019 — 22. 4. 2019<br />
Städtische Galerie Delmenhorst<br />
Fischstraße 30<br />
27749 Delmenhorst<br />
info@staedtische-galerie-delmenhorst.de<br />
www.staedtische-galerie-delmenhorst.de<br />
Herausgeber / Editor / Editor<br />
Beate Kemfert mit Annett Reckert<br />
und colección olorVISUAL<br />
Konzeption / Concept / Concepto<br />
Beate Kemfert<br />
Redaktion / Co-editing / Co-edición<br />
Beate Kemfert mit Simon Lames<br />
Texte / Texts / Textos<br />
Beate Kemfert mit Annett Reckert<br />
Ernesto Ventós<br />
Cristina Agàpito<br />
Omar Lopez-Chahoud<br />
—<br />
Vicenç Altaió<br />
Linda Beck<br />
Jordi Benito<br />
Agustín Cerezales<br />
Kimberly Clark<br />
Silvia Dau<strong>der</strong><br />
Christian Domingez<br />
Daniel Giralt-Miracle<br />
Manuel Guerrero<br />
Alberto de Juan<br />
Llucià Homs und Jordi Mesalles<br />
Javier Torras de Ugarte<br />
Juan Cuenca und Juan Serrano<br />
Lektorat / Copyediting / Correctores<br />
Mireia Bas, Graham Thomson,<br />
Michael Zuch<br />
Übersetzungen / Translations /<br />
Traductores<br />
Mireia Bas, Sonia Delgado, Jeremy<br />
Gaines und Graham Thomson<br />
Gestaltung und Satz / Design and<br />
Typesetting / Diseño y tipografía<br />
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www.berndgrether.de<br />
Gesamtherstellung / Production /<br />
Producción<br />
Druckhaus Köthen<br />
169
Fotonachweis / Photo credits /<br />
Créditos fotográficos<br />
Wir haben uns bemüht, sämtliche<br />
Rechteinhaber ausfindig zu machen.<br />
Sollte es uns in Einzelfällen nicht<br />
gelungen sein, so bitten wir diese,<br />
sich beim Herausgeber zu melden. /<br />
We have made every effort to identify<br />
the copyright hol<strong>der</strong>s. If there are any<br />
omissions, please contact the editor.<br />
/ Hemos hecho todo el esfuerzo<br />
para identificar los autores del<br />
copyright. Si hay alguna omisión por<br />
favor contactar con el editor.<br />
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(S. 29), James Brown (S. 45),<br />
Costantino Ciervo (S. 57), Hannah<br />
Collins (S. 59), Esther Ferrer (S. 65),<br />
Rebecca Horn (S. 71), Alex Jasch (S.<br />
73), Antoni Llena (S.79), Bjarne<br />
Melgaard (S. 83), David Nash (S. 93),<br />
Jean-Michel Othoniel (S. 97), Alfredo<br />
Pirri (S. 103), Albert Ràfols-Casamada<br />
(S. 105), Ángel Vergara (S. 121),<br />
Pieter Vermeersch (S. 123)<br />
© Zabalaga-Leku / VG Bild-Kunst,<br />
Bonn 2018: Eduardo Chillida (S. 53)<br />
© Comissió Tàpies / VG Bild-Kunst,<br />
Bonn 2018: Antoni Tàpies (S. 117)<br />
Courtesy / Cortesía<br />
S. 21: Courtesy of the artist and<br />
Bortolami, New York<br />
S. 27: Courtesy of the artists and<br />
Lisson Gallery, London<br />
S. 31: Courtesy of the artist<br />
and Rachel Uffner Gallery, New York<br />
S. 61: Courtesy of the artist and<br />
Paloma González, F2 Galería, Madrid<br />
S. 69: Courtesy of the artist<br />
and Sies + Höke, Düsseldorf<br />
S. 75: Courtesy of the artist and<br />
Blain | Southern<br />
S. 77: Courtesy of the artist and<br />
Hauser & Wirth<br />
S. 81: Courtesy of the artist and<br />
Marlborough Contemporary,<br />
New York and London<br />
S. 85, 87: Courtesy of DC Moore<br />
Gallery, New York<br />
S. 95: Courtesy of Galería Elba<br />
Benítez, Madrid<br />
S. 99: Courtesy of the artist and<br />
ADN Galería, Barcelona<br />
S. 107: Courtesy of the artist<br />
and Akinci, Amsterdam<br />
S. 111: Courtesy of James Cohan,<br />
New York<br />
S. 115: Courtesy of the artist and<br />
Mitchell-Innes & Nash, New York<br />
S. 119: Courtesy of Galerie Buchholz,<br />
Berlin / Cologne<br />
S. 127: Courtesy of Regen Projects,<br />
Los Angeles<br />
© 2018 Museu de Granollers:<br />
Jordi Benito (S. 33)<br />
© Fundació Joan Brossa /<br />
VG Bild-Kunst, Bonn 2018:<br />
Joan Brossa (S. 41, 43)<br />
170
Ausstellung / Exhibition /<br />
Exposición<br />
Kurator / Curator / Comisario<br />
Omar Lopez-Chahoud<br />
Co-Kuratorinnen / Co-Curators /<br />
Co-Comisarios<br />
Cristina Agàpito<br />
Dr. Beate Kemfert<br />
Dr. Annett Reckert<br />
Koordinatorin / Coordinator /<br />
Coordinación<br />
Arianne Gaazenbeek<br />
Restauratorische Betreuung /<br />
Restorative and conservatory care /<br />
Restauración y conservación<br />
Cristina Agàpito<br />
Stefanie Gun<strong>der</strong>mann<br />
Vermittlung / Educational program<br />
/ Programa educativo<br />
Samira Idrisu mit Doris Ben<strong>der</strong>,<br />
Elisabeth Berninger, Vanessa Baier,<br />
Marie Dax, Miriam Eckert, Franziska<br />
Nowel Camino, Petra Ott und<br />
Barbara Rubert<br />
—<br />
Aneta Palenga mit Katrin Seithel,<br />
Insa Melzer und Wiebke Rolfs<br />
Registratur / Registrar /<br />
Coordinación. / Verwaltung /<br />
Administration / Administración<br />
Kristine Rygiel, Simon Lames,<br />
Annika Klier, Kelly Sue Rossmann,<br />
Lena Albrandt und Monika Heinl<br />
—<br />
Maria Elias und Björn Hoffmann<br />
Technik / Technology / Técnico<br />
colección olorVISUAL<br />
Andreas Heinl<br />
mit Andreas Gun<strong>der</strong>mann<br />
—<br />
Karsten Kroner, Rudolf Hörsch und<br />
Zoe Auras (FSJ Kultur / Voluntary<br />
Social Year in Culture)<br />
Besucherservice / Visitor support /<br />
Asistente al visitante<br />
Wolfgang Ringeisen<br />
—<br />
Susanne Kuhwald<br />
Aufsicht / Security staff /<br />
Personal de Seguridad<br />
Hans-Jürgen und Rosemarie<br />
Arndgen, Björn Erpenbach, Kerstin<br />
Fries, Martin Heinl, Sigrid Hofmann,<br />
Andrea Lautenbach, Armin Rosenke,<br />
Dieter Schmidt, Helga Siegemund,<br />
Franz Sliwanski und Waltraud<br />
Tichatzky<br />
—<br />
Sabine Anbau, Alessa Brachmann,<br />
Barbara Buttron, Karin Görtz,<br />
Rosemarie Meineke, Christopher<br />
Meyenburg, Kirsten Meyer, Margrit<br />
Meyer, Dagmar Mönchmeyer,<br />
Dagmar Rischke, Anneliese Schrö<strong>der</strong><br />
und Rosemarie Suhren<br />
Fotografien / Photos / Fotografías<br />
Fotogasull: Fotografia d’art<br />
www.fotogasull.art<br />
Transport / Transporte<br />
ARTERRI<br />
www.arterri.com<br />
171
Die colección olorVISUAL möchte<br />
allen Künstlerinnen und Künstlern<br />
sowie Galeristen, die uns geholfen<br />
haben, ihren Dank aussprechen.<br />
Auch Montse Cuadradas (Lucta)<br />
und Robert Müller-Grünow (SCENT-<br />
COMMUNICATION). Ebenso jenen<br />
Personen, die anonym bleiben<br />
möchten.<br />
colección olorVISUAL wishes to<br />
express its gratitude to all the artists<br />
and gallerists who have helped us.<br />
Thanks to Montse Cuadradas (Lucta)<br />
and Robert Müller-Grünow (SCENT-<br />
COMMUNICATION), and to all of<br />
those who have preferred to remain<br />
anonymous.<br />
colección olorVISUAL desea<br />
expresar su gratitud a todos los<br />
artistas y galeristas que nos han<br />
ayudado. También a Montse<br />
Cuadradas (Lucta) y Robert Müller-<br />
Grünow (SCENTCOMMUNICATION).<br />
Además de todas aquellas personas<br />
que han querido permanecer en<br />
el anonimato.