Spezial E-Mobilität Ladetechnik 2021
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Spezial</strong><br />
<strong>Ladetechnik</strong><br />
für private & gewerbliche E-<strong>Mobilität</strong><br />
MARKT & VERKAUF • Nachfrage steigt stark an<br />
INNOVATIONEN • Mehr Leistung & Funktionen<br />
NEUE PRODUKTE • Wallboxen & Ladesäulen<br />
Bild: GettyImages/3alexd
E-<strong>Mobilität</strong><br />
E-Mobile nehmen Fahrt auf<br />
Trends ▪ Bisher treiben die Pkw den Markt für Elektroautos. Neue Geschäftsmodelle, eine<br />
breite Modellpalette und Förderungen erleichtern Privatkunden, Handwerkern, Firmen und<br />
Kommunen den Umstieg.<br />
Sven Ullrich<br />
Das Jahr 2020 war ein entscheidendes Jahr für die Elektrifizierung der<br />
Fahrzeuge. Die Zahl der neu zugelassenen E-Autos stieg weltweit<br />
deutlich an. Ende 2020 und Anfang <strong>2021</strong> haben große Autohersteller<br />
wie Volvo, Volkswagen oder BMW angekündigt, ihre Investitionen in Lithiumbatterien<br />
und elektrisch betriebene Fahrzeuge massiv auszuweiten.<br />
Die Entwicklung der <strong>Ladetechnik</strong> bildet diesen Trend ab. Die Zahl der<br />
Anbieter hat sich deutlich vergrößert, die Vielfalt der Produkte im Markt<br />
stieg an. Damit wächst diese Branche aus den Kinderschuhen, denn mehr<br />
Produkte bedeuten sinkende Kosten und mehr Möglichkeiten zur Anwendung.<br />
Zudem rückt die <strong>Ladetechnik</strong> für Elektrofahrzeuge enger an die Solarbranche<br />
heran.<br />
Förderprogramme aufgelegt<br />
Mittlerweile ist die Installation einer Ladebox bei privaten Photovoltaikanlagen<br />
beinahe Standard, ebenso wie ein Stromspeicher. Die neue Bundesförderung<br />
in Deutschland unterstützt den Umstieg auf E-Autos, um den<br />
Eigenverbrauch des Sonnenstroms zu optimieren. Auch bei gewerblichen<br />
Solaranlagen wird sich dieser Trend bald bemerkbar machen, zumal einige<br />
Bundesländer bereits spezielle Förderprogramme für gewerbliche Ladesäulen<br />
aufgelegt haben.<br />
So hat Nordrhein-Westfalen mit dem Förderprogramm „Emissionsarme<br />
<strong>Mobilität</strong>“ eine Unterstützung für den Aufbau einer betrieblichen Ladeinfrastruktur<br />
gestartet. Zwar ist der Zuschuss zur Ladesäule auf 50 Prozent der<br />
förderfähigen Kosten gedeckelt. Doch gibt es einen Bonus, wenn nicht nur<br />
zertifizierter Ökostrom aus dem Netz in die Autoakkus fließt, sondern vor<br />
Ort produzierter regenerativer Strom – beides eine Voraussetzung, dass Düsseldorf<br />
die Förderung überhaupt zahlt.<br />
Bund fördert Ladesäulen fürs Gewerbe<br />
Wenn die Ladesäulen mit dem Überschussstrom aus der Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach des Firmengebäudes betrieben werden, gibt es nochmals<br />
500 Euro für jeden Ladepunkt zusätzlich. Wenn der Ladepunkt mit einem<br />
Stromspeicher kombiniert wird, bekommen die Unternehmer, zu denen auch<br />
Handwerker und Solarteure zählen, zusätzliche 150 Euro aus dem Fördertopf.<br />
Auch Schleswig-Holstein unterstützt den Bau von Ladesäulen für Unternehmen,<br />
Gewerbetreibende und Handwerksbetriebe mit ähnlichen Konditi-<br />
Energie 360 Grad rüstet die Parkplätze von Coop in der Schweiz<br />
mit Ladesäulen aus. Damit will die Supermarktkette mehr und<br />
zahlungskräftige Kunden binden.<br />
Foto: Energie 360°<br />
2<br />
<strong>Spezial</strong>
<strong>Spezial</strong><br />
EWZ<br />
<strong>Ladetechnik</strong> im intelligenten Netz testen<br />
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) hat in der<br />
Greencity im Stadtteil Wollishofen erstmals das aktive und<br />
automatische Ansteuern von Ladesäulen für Elektroautos<br />
getestet. Die Leistung der Säulen wurde zeitweilig abgesenkt,<br />
um das Verteilnetz bei Engpässen zu entlasten. Denn<br />
dies ist eine der großen Herausforderungen im Rahmen der<br />
Energiewende im Verkehrssektor, die auf viele Verteilnetzbetreiber<br />
in Zukunft zukommt.<br />
Deshalb hat das EWZ verschiedene Smart-Grid-Ansätze ausprobiert.<br />
Zunächst haben die Techniker die vorhandenen Trafostationen<br />
an das eigene Glasfasernetz angeschlossen. Danach<br />
wurden verschiedene Messgeräte in diese Stationen<br />
und eine Monitoring- und Steuerungsplattform eingebaut.<br />
Diese überwacht lückenlos den Zustand des Mittel- und Niederspannungsnetzes<br />
im Gebiet der Greencity. Sie erkennt<br />
und verhindert sofort drohende Netzengpässe. Denn die<br />
Plattform definiert auf Basis des Netzzustandes Steuersignale<br />
wie die Reduzierung der Leistung für die Ladeinfrastruktur in<br />
der Tiefgarage der Greencity und übermittelt sie an die einzelnen Ladesäulen.<br />
Mit den dabei gewonnenen Daten und Erkenntnissen will das<br />
EWZ jetzt das eigene intelligente Netz weiterentwickeln und so die gesamte<br />
Ladeinfrastruktur entsprechend automatisch steuern. Dazu<br />
schließt der Züricher Netzbetreiber weitere der fast 900 Trafostationen in<br />
den Quartieren an das Glasfasernetz an, baut Messgeräte ein und bindet<br />
sie in eine Monitoring- und Steuerungsplattform ein. Auf diese Weise will<br />
das EWZ in den kommenden Jahren ein komplettes intelligentes und<br />
zukunftsorientiertes Stromnetz aufbauen.<br />
▶ https://www.ewz.ch<br />
Foto: EWZ<br />
Anzeige<br />
Die Solar-Carport-Lösung<br />
für verbaute Flächen!<br />
3,1 kWp<br />
pro PKW<br />
Montage komplett<br />
ohne Erdarbeiten<br />
Kein Anfahrtsschutz<br />
nötig<br />
Flexibler Umbau und<br />
beliebig erweiterbar<br />
Kabelführung<br />
integriert<br />
Erhältlich bei Suntastic.Solar!<br />
www.photovoltaik.eu<br />
Suntastic.Solar Handels GmbH<br />
Bundesstraße 5, A-2102 Bisamberg<br />
germany@suntastic.solar<br />
www.suntastic.solar<br />
45
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Foto: TEAG<br />
Der Erfurter Energieversorger TEAG hat zusammen mit Ads-Tec Schnellladestationen kombiniert mit Speichern gebaut. Die Batteriespeicher federn die<br />
Lastspitzen ab, die beim Laden auftreten.<br />
onen. Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg haben schon Förderprogramme<br />
angekündigt. Kleine und mittlere Unternehmen unterstützt die<br />
Bundesregierung beim Bau von Ladesäulen zudem im Rahmen der Förderung<br />
mit dem Namen „Ladeinfrastruktur vor Ort“. Damit zielt sie vor allem<br />
auf Einzelhandelsunternehmen, Hotels und Restaurants, die neben Waren,<br />
Speisen und Logis ihren Kunden auch Energie fürs Auto anbieten können –<br />
idealerweise ist dies vor Ort produzierter überschüssiger Sonnenstrom.<br />
80 Prozent Investitionszuschuss<br />
Insgesamt 300 Millionen Euro liegen im Fördertopf, um den Kauf und die<br />
Anbindung der Ladepunkte finanziell zu unterstützen. Denn pro Ladepunkt<br />
gibt der Bund 80 Prozent der Kosten als Zuschuss dazu. Unternehmen, die<br />
eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten bauen, können also die doppelte Fördersumme<br />
beantragen.<br />
Natürlich gibt es hier auch einen Deckel. Dieser liegt bei 200.000 Euro<br />
pro Unternehmen, Kommune, Gebietskörperschaft oder Privatperson und<br />
bei 100.000 Euro für Transportunternehmen. Diese Summen gelten für jeweils<br />
einen Zeitraum von drei Jahren und basieren auf den Förderrichtlinien<br />
der Europäischen Union.<br />
Bund fördert Netzanschluss der Ladestation<br />
Die normale Ladestation mit einer Ladeleistung bis 22 Kilowatt wird dabei<br />
mit maximal 4.000 Euro pro Stück unterstützt. Für Schnellladestationen mit<br />
einer Leistung von 22 bis 50 Kilowatt gibt es einen Zuschuss von maximal<br />
16.000 Euro.<br />
Außerdem fördert der Bund den Anschluss an das Niederspannungsnetz<br />
mit bis zu 10.000 Euro. Ist die Ladestation an das Mittelspannungsnetz angeschlossen,<br />
gibt es sogar 100.000 Euro dazu. Ist ein Pufferspeicher an die Ladestation<br />
angeschlossen, gibt es zusätzlich 10.000 beziehungsweise 100.000 Euro<br />
als Zuschuss – je nachdem, an welche Netzebene die Ladestation mit<br />
Speicher angeschlossen ist.<br />
Solarstrom senkt die Ausgaben<br />
Damit ist die Richtung klar. Die Elektromobilität soll einerseits das Netz<br />
mit den hohen Ladeleistungen nicht zu stark belasten. Das geht vor allem in<br />
Kombination mit einem leistungsstarken Speicher, der Lastspitzen abdeckt.<br />
Schließlich wächst der Hunger nach mehr Ladeleistung: Der Trend geht eindeutig<br />
zu 22 Kilowatt (bei AC-Ladung Typ 2), bisher waren es elf Kilowatt.<br />
Andererseits ist in den Förderungen die Nutzung des selbst produzierten Solarstroms<br />
gleich mit angelegt – für Unternehmen wie auch für private Autobesitzer<br />
ohnehin die beste Lösung. Denn dadurch entfallen die Ausgaben für<br />
den mitunter grauen Strom an den öffentlichen Ladesäulen. Er wird durch<br />
kostengünstigen eigenen Sonnenstrom ersetzt.<br />
Ladestationen werden zum Aushängeschild<br />
Unterstützt wird diese Entwicklung durch das neue EEG <strong>2021</strong>. Darin wurde<br />
die Umlagebefreiung für Solaranlagen von zehn auf 30 Kilowatt erweitert.<br />
In diesem Förderprogramm werden aber auch Gebietskörperschaften<br />
berücksichtigt. So können die Gemeinden ihre kommunalen Einrichtungen<br />
mit Ladepunkten ausstatten – nicht nur um die eigenen Fahrzeuge zu betanken,<br />
sondern auch als Aushängeschild, um die Elektromobilität sichtbar zu<br />
machen.<br />
Mit solchen Zuschüssen will die Politik auch die öffentliche Ladeinfrastruktur<br />
für alle schneller ausbauen. Denn sowohl die Förderung aus Düsseldorf<br />
als auch aus den Mitteln des Bundeshaushaltes gibt es nur, wenn die<br />
Ladestation öffentlich zugänglich ist.<br />
In NRW reicht es aber beispielsweise aus, wenn dies mindestens an fünf<br />
Tagen in der Woche für wenigstens zwölf Stunden der Fall ist. Der Bund för-<br />
4<br />
<strong>Spezial</strong>
POWER2DRIVE<br />
Neue Marktübersicht für E-<strong>Ladetechnik</strong><br />
Die Elektromobilität steht vor dem Durchbruch: Seit 2020 setzen sowohl<br />
führende Autohersteller als auch Nutzer auf E-Fahrzeuge. Die<br />
Entwicklung der <strong>Ladetechnik</strong> folgt diesem Boom: Allein die öffentliche<br />
Ladeinfrastruktur in Europa wuchs 2020 um 35 Prozent. Das Interesse<br />
an Wallboxen und Ladesäulen in Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz ist riesig.<br />
Dementsprechend steigt die Zahl der Anbieter ebenso wie die Produktvielfalt.<br />
Einen Überblick verschafft die neue Marktübersicht „Market<br />
Overview Charging Systems“ der Fachmesse Power2Drive Europe.<br />
Sie erfasst etwa 110 Wallboxen und Ladesäulen. Die aktuelle Marktübersicht<br />
steht kostenlos zum Download bereit.<br />
▶▶https://www.powertodrive.de/publications/market-overview-<br />
charging-systems<br />
Foto: Solar Promotion<br />
Anzeige<br />
Installieren,<br />
laden, los!<br />
Die Wallbox zappi ist<br />
extrem schnell installiert.<br />
Eine Stand-alone-Lösung,<br />
die technisch ganz vorne ist,<br />
die immer passt<br />
und fast alles kann.<br />
dert hingegen nur, wenn die Ladesäule jederzeit für alle Autofahrer erreichbar<br />
ist. Außerdem schreiben einige Förderprogramme technische Spezifikationen<br />
der Ladesäule vor. So muss eine förderfähige Ladesäule in NRW so<br />
ausgerüstet sein, dass die Autos mit den gängigen Typ-2-Steckern geladen<br />
werden können, wenn es sich um eine AC-Ladesäule handelt. Liefert der Ladepunkt<br />
Gleichstrom, ist ein CCS-Stecker vorgeschrieben.<br />
Gleichstromsysteme legen zu<br />
Damit deckt diese Förderung den derzeitigen technologischen Trend ab.<br />
Denn die <strong>Ladetechnik</strong> im privaten und im gewerblichen Segment wird vornehmlich<br />
AC-gestützt installiert, wobei bei gewerblichen Flotten auch leistungsstarke<br />
DC-Systeme eine wichtige Rolle spielen. Im halböffentlichen und<br />
öffentlichen Raum dürften die DC-Systeme dominieren, während AC-Systeme<br />
hier kaum eine Rolle spielen. Denn die Gleichstromladesäulen laden die<br />
Autos in kürzerer Zeit.<br />
Das ist nicht nur eine Anforderung der Elektroautofahrer, die unterwegs<br />
die Akkus wieder schnell befüllt wissen wollen. Deshalb dominieren die DC-<br />
Systeme mit ihren CCS-Steckern und den hohen Ladeleistungen vor allem an<br />
Autobahnen, wo die Nutzer hohe Reichweiten und kurze Ladezeiten erwarten.<br />
150 Kilowatt oder mehr sind hier die Regel.<br />
q q q q q<br />
Für jedes E- und Hybridauto<br />
Für jede Ladeleistung<br />
von 1,4 bis 22 kW<br />
Für jede Solaranlage<br />
100% PV-Überschussladen<br />
Integriertes dynamisches<br />
Lastmanagement<br />
Stadtwerke bauen öffentliche Ladesäulen<br />
Solche Schnellladesysteme sind aber auch eine Chance für Unternehmen<br />
und Gewerbetreibende. Denn sie können so ihre Ladeplätze effektiv nutzen.<br />
Schließlich sind auch Kurzzeitparker wie Kunden dankbare Abnehmer des<br />
Ladestroms.<br />
Die DC-<strong>Ladetechnik</strong> im Straßenraum wird vor allem durch Stadtwerke<br />
finanziert und installiert, die sich auf das Mittelspannungsnetz stützen. Lange<br />
Zeit haben die Betreiber der öffentlichen Ladesäulen mit der Wirtschaftlich-<br />
www.photovoltaik.eu<br />
q<br />
KfW-Förderung<br />
www.myenergi.de<br />
smart but simple<br />
myenergi gmbh • Wankelstraße 40 • 50996 Köln<br />
47
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Foto: Fastned<br />
Die öffentliche Ladeinfrastruktur wird meist von Stadtwerken errichtet. Es drängen aber auch unabhängige Betreiber auf den Markt wie beim Ladepark<br />
am Autobahnkreuz Hilden.<br />
keit gekämpft. Doch diese Herausforderung schwindet zunehmend. Denn je<br />
mehr Elektrofahrzeuge unterwegs sind, desto mehr Kunden finanzieren die<br />
Ladesäule.<br />
Mehr Kunden ohne Solaranlage<br />
Entsprechend prognostizieren die Analysten des Bonner Marktforschungsinstituts<br />
EuPD Research ein höheres Marktvolumen an Ladestrom. Dies hat<br />
aber auch noch andere Gründe. Denn während die ersten Elektroautos vor<br />
allem von Betreibern eigener Solaranlagen mit dem selbst produzierten Sonnenstrom<br />
geladen wurden, kommt die Elektromobilität jetzt auch bei Kunden<br />
an, die keine eigene Solaranlage haben. Diese sind dann nicht mehr nur<br />
hin und wieder auf eine öffentliche Ladesäule angewiesen, sondern müssen<br />
generell an solchen Ladepunkten tanken.<br />
Zudem werden die teilweise ohnehin sehr hohen Tarife weiter steigen,<br />
wobei derzeit die Kostensteigerungen für das Laden der Elektroautos vor allem<br />
im mittleren Preissegment stattfinden, wie Christine Koch, Leiterin der<br />
Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife <strong>2021</strong> bei EuPD Research, weiß.<br />
Gesetzliche Vorgaben treiben Preise<br />
Dies liege vor allem an der höheren Nachfrage an Schnellladesäulen. Dort<br />
sind die Preise ohnehin grundsätzlich höher. Zudem sind überregionale<br />
Tarife meist höher als Ladetarife, die auf ein bestimmtes Einzugsgebiet beschränkt<br />
sind. Doch mit zunehmender Marktdurchdringung werden die<br />
überregionalen Tarife beliebter.<br />
Einen dritten Preistreiber hat die Bundesregierung mit der Ladesäulenverordnung<br />
eingebaut. Denn diese schreibt schon in der ursprünglichen Version<br />
aus dem Jahr 2016 vor, dass alle Ladesäulen mit eichrechtskonformen<br />
Messsystemen ausgestattet werden müssen. Damit soll eine genaue Abrechnung<br />
nach Kilowattstunden möglich sein. Die jüngste Novelle im Mai <strong>2021</strong><br />
erweitert die Anforderungen um ein Kartenlesegerät mit Tastenfeld zur Eingabe<br />
einer PIN. Damit will die Bundesregierung die Möglichkeit der Kartenzahlung<br />
an allen Ladesäulen schaffen.<br />
Doch diese Vorgaben erhöhen die Investitionskosten, die über die Ladetarife<br />
wieder eingespielt werden müssen. Entsprechend wird sich das Marktvolumen<br />
des mobilen Ladens von 72 Millionen Euro im Jahr <strong>2021</strong> auf 3,3 Milliarden<br />
Euro im Jahr 2030 erhöhen.<br />
Modellpalette erweitert<br />
Hier ist es von Vorteil, wenn das Elektroauto mit selbst erzeugtem Sonnenstrom<br />
geladen werden kann. Damit kann aber auch das Solarstromangebot<br />
für den Autoakku ein Argument für die Kundenbindung in verschiedenen<br />
Branchen sein, etwa wenn Supermarktkunden ihren Pkw gleich auf dem<br />
Parkplatz zu einem übersichtlichen Preis laden können.<br />
So zumindest stellt es sich die Schweizer Supermarktkette Coop vor. Sie<br />
hat im vergangenen Jahr 100 Geschäfte mit Elektroladestationen ausgerüstet.<br />
Bis 2023 sollen noch weitere Ladesäulen folgen. „Mit den Elektroladestationen<br />
möchten wir dem Bedürfnis unserer Kunden nach Lademöglichkeiten<br />
bei unseren Verkaufsstellen nachkommen und gleichzeitig die Verringerung<br />
der Treibhausgasemissionen vorantreiben“, begründet Salome Hofer, Leiterin<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftspolitik bei Coop, die Entscheidung.<br />
Es sind aber nicht nur die Pkw, die den Markt der Elektroautos befeuern.<br />
Inzwischen sind auch immer mehr elektrisch angetriebene Lkw, Transporter<br />
und Busse auf Deutschlands Straßen unterwegs. Der Elektroantrieb führt<br />
weit vor den anderen Alternativen zum Diesel wie Flüssiggas oder Erdgas. So<br />
6<br />
<strong>Spezial</strong>
Anzeige<br />
POLARSTERN<br />
Ladesäulenpflicht mit Mieterstrom kombinieren<br />
Mit der Verabschiedung des Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastrukturgesetzes (GEIG) müssen<br />
Hauseigentümer im Neubau und bei größeren Renovierungen mindestens Vorkehrungen für<br />
den Bau von Ladesäulen für die Bewohner errichten. Wenn im Gebäude zusätzlich noch ein<br />
Mieterstrommodell vorgesehen ist, bietet es sich an, die Wallboxen gleich mitzuinstallieren<br />
und mit der Solarstromnutzung vor Ort zu kombinieren.<br />
Dies hat gleich mehrere Vorteile. Die Bewohner können den auf dem Dach erzeugten Solarstrom<br />
direkt für das Laden ihrer Elektrofahrzeuge nutzen, was Voraussetzung für eine wirklich<br />
klimafreundliche <strong>Mobilität</strong> ist, wie Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieanbieters<br />
Polarstern, erklärt. Inzwischen realisiert das Unternehmen praktisch kein Mieterstromprojekt<br />
mehr ohne die Installation von Ladelösungen.<br />
Der zweite Vorteil ist, dass die Kosten für den Solarstrom, der in die Akkus der Fahrzeuge<br />
fließt, in der Regel zehn bis 15 Prozent unter dem Grundversorgertarif liegen. Das ist deutlich<br />
günstiger als die meisten Ladetarife an den öffentlichen Ladestationen.<br />
Ein dritter Vorteil der Kombination ist die verbesserte Wirtschaftlichkeit des Mieterstrommodells.<br />
Denn diese hängt einerseits am Anteil der Bewohner, die den Solarstrom vom Dach direkt<br />
nutzen. Andererseits auch an der Menge des Solarstroms, der vor Ort verbraucht wird.<br />
Hier bietet sich die Elektromobilität, genauso wie die elektrische Wärmeversorgung, als<br />
Stromsenke an. Dadurch wird das Mieterstrommodell wirtschaftlicher und der Betreiber der<br />
Anlage kann mehr Kostenvorteile an die Mieter weitergeben. Das wiederum stärkt die Akzeptanz<br />
solcher Modelle.<br />
Außerdem kann die Anschlussleistung des Gebäudes verringert werden und Netzanschlüsse<br />
in Bestandsgebäuden müssen nicht aufgrund einer Solaranlage auf dem Dach nachgerüstet<br />
werden, was das Mieterstromprojekt preiswerter macht. Auch im Neubau hilft die niedrigere<br />
Anschlussleistung, die Kosten zu senken.<br />
Sonne…<br />
▶ https://www.polarstern-energie.de<br />
TECKLENBORG INDUSTRIEMASCHINEN<br />
Umstieg auf Baumaschinen mit Elektroantrieb<br />
Der Anbieter von Bau- und Industriemaschinen Tecklenborg mit Hauptsitz im westfälischen<br />
Werne wird in seiner Niederlassung in Bremen auf Elektromobilität umstellen. Das Unternehmen<br />
stellt dabei nicht nur den gesamten eigenen Fuhrpark auf Elektroantrieb um. Auch die<br />
Baufahrzeuge, Lkw und Gabelstapler, die dort verkauft werden, fahren alle elektrisch. Mit Verbrennungsmotoren<br />
wird es nur noch gebrauchte Fahrzeuge geben.<br />
Damit geht Tecklenborg einen ganz neuen Weg in der Baumaschinenbranche – und das aus<br />
gutem Grund. „Rund 75 Prozent unserer verkauften Gabelstapler werden bereits heute elektrisch<br />
betrieben. Im Betrieb fallen im Vergleich zu Fahrzeugen mit klassischem Verbrennungsmotor<br />
weniger Kosten an, weil Verbrauch und Verschleiß bei elektrischen Antrieben wesentlich<br />
niedriger sind“, erklärt Bernard Tecklenborg, Inhaber des Handelsunternehmens. „Elektromotoren<br />
liefern vom Start weg volles Drehmoment und verrichten mit einem Drittel der Leistung<br />
die gleiche Arbeit wie ein dreimal stärkerer Verbrennungsmotor.“<br />
Dazu kommt noch, dass die elektrisch angetriebenen Baumaschinen länger halten. „Denn wir<br />
haben beobachtet, dass die geringen Vibrationen bei Elektrofahrzeugen zu weniger Abnutzung<br />
führen“, berichtet Tecklenborg. „Die Kunden, die sich für eine Maschine mit Elektroantrieb<br />
entschieden haben, haben aber nicht nur wirtschaftlich profitiert. Auch das Arbeitsumfeld<br />
hat profitiert: Es ist leiser und die Luft ist besser.“<br />
Wichtig sei aber vor allem, das eigene Tankverhalten zu ändern, betont Tecklenborg. Die Nutzer<br />
dürfen nicht warten, bis die Batterie leer ist. Vielmehr soll die Maschine sofort an die Ladestation<br />
gesteckt werden, wenn sie länger steht und wo immer es möglich ist. „So ist immer<br />
maximale Reichweite und Arbeitsdauer garantiert“, beruhigt der Inhaber die Skeptiker.<br />
E-Auto…<br />
Wir haben das passende<br />
E-Auto für Sie und Ihre<br />
Kunden.<br />
Mehr Infos unter:<br />
priocar.de/sei-dabei<br />
▶ https://www.tecklenborg.biz<br />
www.photovoltaik.eu<br />
49
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Foto: Werner Streitfelder<br />
Die Österreichische Post will bis 2030 komplett elektrisch fahren. Dazu baut sie in der gesamten Alpenrepublik<br />
über 2.400 Gleich- und Wechselstromladepunkte auf, die intelligent gesteuert werden.<br />
GP JOULE CONNECT<br />
Ladesystem für Quartier in Hanau<br />
Die Firma GP Joule Connect realisiert im Pioneer Park Hanau eine flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur mit umfassenden Sharing-Angeboten für Bewohner<br />
und Gäste sowie komfortable Nutzung dank einer Quartiers-App.<br />
Die <strong>Mobilität</strong>sstationen stehen für öffentliche, gewerbliche und private<br />
Nutzung zur Verfügung.<br />
Für den operativen Betrieb und die Abrechnung wurde die Software Be-<br />
Energised des Salzburger Anbieters Has-to-be ausgewählt. Sie verwaltet<br />
künftig bis zu zwölf <strong>Mobilität</strong>sstationen und über 200 Elektrofahrzeuge.<br />
Die <strong>Mobilität</strong>sstationen im Hanauer Quartier verfolgen einen intermodalen<br />
Ansatz: Mehr als 200 Elektrofahrzeuge – neben Elektroautos auch<br />
Elektrofahrräder und Elektrolastenfahrräder – werden integriert, ebenso<br />
verschiedene Geschäftsmodelle wie Kauf, Mieten und Leasing.<br />
Zwei <strong>Mobilität</strong>sstationen sind bereits in Betrieb. Anfang Juli <strong>2021</strong> wird die<br />
dritte Station starten. Sie umfasst acht DC- und zwei AC-Ladesäulen mit je<br />
zwei Ladepunkten sowie Sharing-Optionen und den entsprechenden<br />
Fahrzeugen.<br />
▶ https://has-to-be.com<br />
gibt das Statistische Bundesamt die Zahl der elektrisch angetriebenen Lkw inzwischen<br />
mit 32.210 Fahrzeugen an. Ende 2020 waren noch 24.380 elektrisch<br />
angetriebene Lkw in Deutschland unterwegs.<br />
Elektrifizierung der Straße<br />
Auch wenn immer noch die Mehrheit der Lkw mit dem alten Dieselantrieb<br />
über Deutschlands Straßen donnert – die Zahl der gemeldeten Lkw liegt bei<br />
3,4 Millionen –, kommen die leisen Elektro-Lkw immer mehr auf Touren.<br />
Angesichts der noch begrenzten und sehr jungen Modellpalette und der kurzen<br />
Zeit von wenigen Jahren ist der Anteil von knapp einem Prozent aber<br />
schon mal ein Achtungszeichen.<br />
Der Markt wird in den nächsten Jahren weiter zulegen. „Denn immer<br />
mehr Transportunternehmen erkennen, dass der Zeitpunkt für die Elektrifizierung<br />
der Straße nunmehr gekommen ist, sowohl im Hinblick auf den<br />
Umweltschutz als auch aus Wettbewerbsgründen, um den Anforderungen<br />
der Kunden an einen nachhaltigen Gütertransport zu entsprechen“, ist sich<br />
Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks, sicher. Deshalb erweitert der schwedische<br />
Hersteller seine Palette an Lkw mit Elektroantrieb um weitere Modelle.<br />
Neben den bisher vor allem auf den städtischen und regionalen Lieferverkehr<br />
zugeschnittenen Sechstonnern elektrifiziert Volvo auch die großen Trucks<br />
mit 16 und 40 Tonnen Gesamtgewicht.<br />
Neue Hersteller am Markt<br />
Diese sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Um den Anforderungen<br />
an den überregionalen Transport zu genügen, setzen die Schweden<br />
vor allem auf eine höhere Ladekapazität, leistungsstärkere Antriebsstränge<br />
und eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern.<br />
Doch auch neue Hersteller etablieren sich am Markt. So hat der Schweizer<br />
Anbieter Designwerk mit seiner Marke Futuricum eine komplette Palette<br />
an Lkw im Portfolio, die die meisten Transportanforderungen abdecken. Die<br />
jüngste Entwicklung ist ein Niederflurfahrzeug auf der Basis eines Mercedes<br />
Econic, das Kommunen als Müllfahrzeug einsetzen können.<br />
8<br />
<strong>Spezial</strong>
<strong>Spezial</strong><br />
BUNDESTAG<br />
Weg für 1.000 Schnellladesäulen ist frei<br />
Der Bundestag hat mit den Stimmen der Regierungskoalition und von<br />
B 90/Grüne das Schnellladegesetz verabschiedet. Damit hat er die<br />
Grundlage geschaffen für die europaweite Ausschreibung und den Bau<br />
von 1.000 Schnellladetankstellen in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen<br />
hier vor allem Ladepunkte an den Bundesfernstraßen und Autobahnen<br />
und weniger im urbanen Raum. Denn dort ist das schnelle Laden in der<br />
Regel nicht notwendig. Im ländlichen Raum sollen hingegen ebenfalls<br />
Schnellladestationen entstehen.<br />
Damit hat der Verkehrsausschuss des Bundestages eine entscheidende<br />
Weiche für den wirtschaftlichen Betrieb der Schnellladesäulen gelegt.<br />
Denn vor allem die Einbeziehung von Autobahnrastplätzen für den Bau<br />
solcher Elektrotankstellen fällt bei der Branche auf fruchtbaren Boden. So<br />
sieht der Anbieter Fastned darin einen wichtigen Baustein für die flächendeckende<br />
Versorgung, bei der Fahrern von Elektroautos alle 20 bis<br />
30 Kilometer entlang der Autobahn eine Schnelllademöglichkeit angeboten<br />
werden soll.<br />
Entscheidend bei der Ausschreibung im Rahmen des 1.000-Standorte-<br />
Programms sei der faire Wettbewerb. „Wir freuen uns besonders darüber,<br />
dass die Auswahl der Wettbewerber auch nach Qualitätskriterien erfolgen<br />
wird”, sagt Michiel Langezaal, Geschäftsführer von Fastned. „Die öffentliche<br />
Förderung ist hilfreich, um eine flächendeckende Versorgung<br />
sicherzustellen und damit den Übergang zur E-<strong>Mobilität</strong> zu beschleunigen.<br />
Sie darf aber nicht zulasten der freien Entfaltung des Marktes gehen.<br />
Der Schlüssel dazu ist und bleibt der freie Zugang zu attraktiven<br />
Standorten”, betont er mit Blick auf die Konzentration auf Ladesäulen an<br />
Bundesfernstraßen.<br />
▶ https://www.bundestag.de<br />
Foto: Fastned<br />
Anzeige<br />
Weiter denken –<br />
wirklich unabhängig werden.<br />
Ihren eigenen Strom tanken.<br />
Zuhause und unterwegs.<br />
Ladestation<br />
Ihr eigener Strom für‘s Auto.<br />
Schauen<br />
Sie vorbei:<br />
senec.com<br />
Stromcloud to go<br />
Ihr mobiles Energiekonto.<br />
Dein Leben. Deine Energie.<br />
www.photovoltaik.eu<br />
51
E-<strong>Mobilität</strong><br />
SCANIA<br />
Elektroantrieb ohne Batterie<br />
Wenn es um die gewerbliche Elektromobilität geht, dreht sich die Debatte<br />
darum, ob die schweren Fahrzeuge mit Batteriestrom oder mit<br />
Strom aus Brennstoffzellen – erzeugt mit Wasserstoff – fahren sollten.<br />
Der schwedische Lkw-Hersteller Scania versucht gemeinsam mit dem<br />
hessischen Containerlogistiker Contargo einen anderen Weg.<br />
Denn die beiden Projektpartner testen Lkw, die ihren Strom aus einer<br />
Oberleitung beziehen. Das Prinzip ist bekannt von Bussen oder Straßenbahnen.<br />
Derzeit sind die Fahrzeuge noch hybrid unterwegs. Denn sie<br />
fahren mit Diesel vom Umschlagplatz am Main bis zur Autobahnauffahrt<br />
der A5 bei Langen/Mörfelden.<br />
Dort angekommen, fährt der Lkw den Stromabnehmer aus und dockt<br />
sich an die installierte Oberleitung einer Teststrecke an und schaltet auf<br />
Elektroantrieb um. Die Teststrecke führt in südliche Richtung bis zur<br />
nächsten Autobahnabfahrt Darmstadt/Weiterstadt. Danach fährt das<br />
Fahrzeug noch einige Kilometer weiter elektrisch mit einer Batterie, die<br />
durch die Oberleitung und mittels Rekuperation geladen wird.<br />
Die Teststrecke ist zwar kurz. „Doch auch wenn fünf Kilometer Teststrecke<br />
pro Autobahnrichtung sehr wenig erscheinen – sie dienen dazu, das<br />
Prinzip zu testen”, sagt Heinrich Kerstgens, einer der Geschäftsführer von<br />
Contargo. Er rechnet damit, dass 80 Prozent der in Deutschland zugelassenen<br />
Lkw mit dieser Technologie ausgestattet werden können, wenn<br />
nur 30 Prozent der Autobahnen mit Oberleitungen ausgerüstet sind.<br />
Denn dann würde sich der Umstieg lohnen. Schließlich wären das die<br />
Strecken, die die meisten Lkw fahren.<br />
Der Vorteil der Technologie ist, dass die Lkw einen Hauptteil der Strecke<br />
elektrisch unterwegs sind. Dabei wird die Batterie aufgeladen, ohne dass<br />
sie an einer Ladesäule stehen müssen. Sind keine Oberleitungen mehr<br />
vorhanden, kann das Fahrzeug trotzdem noch elektrisch weiterfahren. Ist<br />
der Strom alle, wird der Rest mit Diesel erledigt.<br />
▶ https://www.contargo.net<br />
Foto: Stefan Effner<br />
Für Kommunen, aber auch für Unternehmen ist eine solche breitere Modellpalette<br />
die Voraussetzung für den Umstieg auf die Elektromobilität. Dieser<br />
ist in vollem Gange. Denn eine ganze Reihe von Städten elektrifizieren derzeit<br />
ihre Flotte an Bussen für den städtischen Nahverkehr. So hat Regensburg<br />
entschieden, 22 neue Elektrobusse anzuschaffen und die dafür notwendige<br />
Ladeinfrastruktur aufzubauen. Auch in Hamburg, Köln und Solingen sind<br />
inzwischen Elektrobusse unterwegs.<br />
Nahverkehr elektrifiziert<br />
Mit 137 elektrisch angetriebenen Bussen liegt Berlin zurzeit ebenfalls gut im<br />
Rennen, wenn es um die Verringerung der Treibhausgasemissionen im Nahverkehr<br />
geht. Nach Angaben des Beratungsinstituts Pricewaterhouse Coopers<br />
(Pwc) waren im März <strong>2021</strong> in Deutschland mehr als 650 elektrisch angetriebene<br />
Busse unterwegs. Die Hälfte davon wurde allein im vergangenen<br />
Jahr in Betrieb genommen. Bis Ende dieses Jahres werde die Zahl um fast<br />
1.000 Fahrzeuge deutschlandweit steigen. Die Verkehrsbetriebe der Städte<br />
bauen deshalb schon jetzt fleißig an der eigenen Ladeinfrastruktur.<br />
Netzbetreiber steuert Ladesäulen<br />
Doch selbst wenn es nur um den Pkw-Fuhrpark eines Unternehmens oder<br />
Gewerbebetriebes geht, der elektrifiziert werden soll, gibt es Ansätze, mit den<br />
Autos sogar die Betriebskosten zu senken. Denn das Energiewirtschaftsgesetz<br />
hält einen Passus bereit, mit dem beim Laden des Elektroautos aktiv Geld verdient<br />
werden kann.<br />
Wie das geht, zeigt der Anbieter von Ladelösungen The Mobility House<br />
am Hauptsitz des Architekturbüros Creaplan Metzler in Blaichach im Allgäu.<br />
Dort hat das Unternehmen eine Infrastruktur für das Laden von Elektroautos<br />
aufgebaut, die vom örtlichen Netzbetreiber gesteuert werden kann. Mit der<br />
Die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten der Gewerbebetriebe erfordert<br />
eine intelligente Ladeinfrastruktur, wie hier bei Zalando. Wenn diese<br />
netzdienlich ist, kann man sogar Geld damit verdienen.<br />
Foto: Zalando<br />
Futuricum hat auf der Basis eines Mercedes Econic einen elektrischen<br />
Lkw für die Müllabfuhr entwickelt.<br />
Foto: Futuricum<br />
10<br />
<strong>Spezial</strong>
40 Jahre SMA.<br />
Pioniergeist für Innovationen.<br />
Leidenschaft für eine nachhaltige Zukunft.<br />
Was 1981 mit der mutigen Vision begann, die Welt mit<br />
dezentraler erneuerbarer Energie zu versorgen, entwickelte sich<br />
zu einem Wegbereiter für den Zugang zu sauberer Energie.<br />
Angetrieben von Pioniergeist, Leidenschaft und Innovation.<br />
Seit 40 Jahren gestalten Produkte und Lösungen von SMA die<br />
globale Energiewende nachhaltig mit. Zeit zu feiern und sich auf<br />
das zu freuen, was noch kommt.<br />
Entdecken Sie 40years.sma.de<br />
www.photovoltaik.eu 53
E-<strong>Mobilität</strong><br />
COCA-COLA<br />
Getränkekonzern elektrifiziert den Fuhrpark<br />
Foto: Velka Botička<br />
Die Lösungen für Elektroautobesitzer in der Stadt werden immer<br />
wichtiger. Da sind selbst solche Lösungen wie das Laternenladen<br />
wie hier am Potsdamer Platz in Berlin im ein Ansatz.<br />
Der Getränkehersteller Coca-Cola will die Fahrzeugflotte seiner Niederlassung<br />
in Deutschland elektrifizieren. Sowohl die Dienst- als auch<br />
die Funktionswagen sollen in Zukunft mit Elektromotor unterwegs<br />
sein. Dazu baut Vattenfall die notwendige Infrastruktur für die 2.300<br />
Fahrzeuge auf. Damit kann der Getränkekonzern viel Emissionen einsparen.<br />
Schließlich soll er bis 2040 klimaneutral sein. Da muss auch die<br />
<strong>Mobilität</strong> dekarbonisiert werden.<br />
In den nächsten vier Jahren errichtet der Energieversorger die Ladesäulen<br />
an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter in der ganzen Bundesrepublik,<br />
die die Fahrzeuge nutzen. Dafür investiert Coca-Cola etwa<br />
800.000 Euro.<br />
Zudem werden Mitarbeiter, die einen Dienst- oder Funktionswagen<br />
nutzen, bei der Anschaffung einer Ladestation unterstützt. Vattenfall<br />
soll für den Bau der Ladepunkte am Wohnort der Mitarbeiter Angebote<br />
machen. Die Ladeboxen an den Arbeitsplätzen werden komplett<br />
mit Ökostrom beliefert. Am Wohnort entscheidet der Mitarbeiter<br />
selbst, welchen Strom er in die Akkus des Autos lädt.<br />
Außerdem bekommen alle Nutzer der Dienst- und Funktionswagen<br />
von Coca-Cola Deutschland eine kombinierte Tank- und Ladekarte<br />
von Aral. Die Abrechnung läuft dabei über Vattenfall. Die Vernetzung<br />
zwischen beiden Unternehmen erlaubt die kostengenaue Rückerstattung<br />
der Ladekosten an die Mitarbeiter von Coca-Cola, die an der<br />
Tankstelle in Vorkasse gehen.<br />
▶ https://ccep.com<br />
12<br />
gleichen Lösung hat das Unternehmen auch die Ladeinfrastruktur an der eigenen<br />
Firmenzentrale in München ausgestattet.<br />
Energie intelligent verteilen<br />
Voraussetzung ist die Kommunikation mit dem Netz. Dazu sind die Ladestationen<br />
jeweils mit einem Charge Pilot ausgerüstet. Um hier möglichst flexibel<br />
zu sein, nutzt The Mobility House nicht nur die bewährte Rundsteuertechnologie,<br />
sondern auch noch andere Kommunikationsstandards wie Open ADR<br />
und IE 60870-5-104. Der Netzbetreiber hat so die Möglichkeit, den Ladevorgang<br />
anhand des Zustands im Netz zu steuern. Das bedeutet, er passt die Ladeleistung<br />
innerhalb von Sekunden an, je nachdem, ob genügend oder zu wenig<br />
Strom im Netz vorhanden ist. Dabei wird die Energie phasengenau und<br />
intelligent verteilt. Dadurch werden diejenigen Autos bevorzugt geladen, die<br />
entsprechend als priorisiert im Lademangement eingestuft sind.<br />
Falls die Ladesäulen im Falle eines Netzengpasses als Last vom Netzbetreiber<br />
abgeworfen werden, sorgt der Charge Pilot wiederum dafür, dass die<br />
Stromzufuhr nicht schlagartig physikalisch unterbrochen, sondern gesteuert<br />
abgeregelt wird. Dadurch verhindert er in solchen Fällen Schäden am Fahrzeug<br />
oder der Infrastruktur. Ist wieder ausreichend Strom vorhanden und<br />
das Netz wieder stabil, startet der Charge Pilot die Ladung automatisch oder<br />
erhöht die vorher abgeregelte Ladeleistung.<br />
Bis zu 20 Prozent weniger Kosten<br />
Mit dieser Lösung können die Betreiber der Ladeinfrastruktur viel Geld<br />
für den Ladestrom sparen – nach Angaben von The Mobility House bis zu<br />
20 Prozent. Denn dieses netzdienliche Laden muss der Netzbetreiber auf<br />
Basis des Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) belohnen.<br />
Schließlich tragen die Betreiber der Ladeinfrastruktur mit der netzdienlichen<br />
Anpassung der Ladevorgänge zu einer stabilen Stromversorgung bei und vermeiden<br />
maßgeblich den vielfach befürchteten Verteilnetzausbau.<br />
Ein Schaden für den Nutzer der Elektroautos entsteht dadurch meist nicht.<br />
Denn in der Regel sind die Autos ohnehin länger mit dem Ladepunkt verbunden,<br />
als es nötig wäre. „Für uns als Netzbetreiber ist dies wiederum ein<br />
wichtiger Schritt in die richtige Richtung”, betont Thomas Rohde von Stadtwerke<br />
München Infrastruktur.<br />
Der Versorger hat die Umsetzung des intelligenten Ladens am Unternehmenssitz<br />
von The Mobility House begleitet. „Durch die Integration von steuerbarer<br />
Ladeinfrastruktur können wir das Netz weiter stabilisieren. Darüber<br />
hinaus können die angeschlossenen flexiblen Verbraucher Netznutzungsentgelte<br />
sparen. Und wir können die Netzentgelte für alle Netznutzer relativ stabil<br />
halten, weil wir das Netz nicht bis auf das letzte Kilowatt ausbauen müssen“,<br />
betont Rohde.<br />
Nächster Schritt: bidirektionales Laden<br />
Damit ist schon der erste Ansatz für ein netzdienliches Laden geschaffen.<br />
Doch die Möglichkeiten gehen viel weiter. Allerdings sind sie in Deutschland<br />
noch nicht so weit entwickelt, dass sich daraus Geschäftsmodelle ableiten<br />
lassen. Denn die Idee des sogenannten bidirektionalen Ladens ist längst<br />
nicht vom Tisch.<br />
Der Ansatz besteht darin, dass die Besitzer der Elektroautos ihren Speicherplatz<br />
dem Netz teilweise zur Verfügung stellen. Das wird vom Netzbetreiber<br />
im Rahmen von Systemdienstleistungen vergütet. Dies wäre für<br />
alle eine vorteilhafte Lösung. Denn auf diese Weise könnten die netzbetreibenden<br />
Stadtwerke nicht nur die Ladeleistung abregeln, sondern aktiv die<br />
Ladung so steuern, dass sie komplett an den Zustand des Netzes angepasst<br />
ist.<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen lassen solche Lösungen noch nicht<br />
zu. Technisch ist das aber keine Zukunftsmusik mehr und die Anbieter von<br />
Ladesäulen und Wallboxen stehen in den Startlöchern, diese Funktionen in<br />
ihre Geräte einzubauen.<br />
<strong>Spezial</strong>
Anzeige<br />
Laden, Sparen, Fahren<br />
Wattpilot von Fronius ▪ Eine Wallbox, die nicht nur lädt, sondern die Ladekosten<br />
so niedrig wie möglich hält: Mit dem Wattpilot bringt Fronius eine<br />
intelligente und flexible Ladelösung für alle E-Autofahrer auf den Markt, die<br />
bei Preis und Leistung überzeugt.<br />
Foto: Fronius<br />
Die Installation an der Wandhalterung ist in<br />
wenigen Minuten erledigt.<br />
Der neue Wattpliot kommt erstaunlich kompakt daher.<br />
Foto: Fronius<br />
Unscheinbares Kraftpaket für die Garage.<br />
Foto: Fronius<br />
Der Fronius Wattpilot ist zum einen als fix<br />
montierte und KfW-förderfähige Ladelösung<br />
für Zuhause (Wattpilot Home: 11 Kilowatt<br />
Ladeleistung) und zum anderen als mobile<br />
Variante für zuhause und unterwegs (Wattpilot<br />
Go: 11 oder 22 Kilowatt) erhältlich.<br />
Eine oder drei Phasen<br />
Seine Vorzüge entfaltet der Wattpilot in Kombination<br />
mit Sonnenstrom vom eigenen Hausdach.<br />
Strom von der eigenen Photovoltaikanlage ist der<br />
günstigste. Ihn nutzt der Wattpilot bei Solarüberschuss<br />
vollautomatisch, um das Elektroauto auf<br />
die effizienteste Art und Weise zu laden.<br />
Um den vollen Leistungsbereich der Photovoltaikanlage<br />
auszunutzen, wird nach Bedarf zwischen<br />
einer und drei Phasen vollautomatisch umgeschaltet.<br />
Dadurch wird überschüssige Energie von 1,38<br />
Kilowatt bis zu 11 oder 22 Kilowatt für das Laden<br />
bereitgestellt. Eine höhere Eigenverbrauchsquote<br />
und die schnellere Amortisation der Photovoltaikanlage<br />
sind durch den Wattpilot somit garantiert.<br />
Flexibel und unabhängig<br />
Doch auch ohne solaren Überschuss oder Sonnenstrom<br />
an sich ist der Wattpilot die richtige Wahl,<br />
um das Elektroauto günstig zu laden.<br />
Durch die einfache Anbindung der Wallbox an<br />
den flexiblen Ökostrompreis von Lumina Strom<br />
wird immer dann geladen, wenn die Preise an der<br />
Strombörse niedrig sind – typischerweise nachts<br />
oder bei hoher Produktion von Solar- und Windenergie.<br />
Die Flexibilität der Wallbox setzt sich bei den<br />
unterschiedlichen Lademodi fort. Im kostengünstigsten<br />
Eco-Mode lädt der Wattpilot primär durch<br />
solare Überschussenergie, während der restliche<br />
Strom aus variablen Tarifen gespeist wird.<br />
Der Next-Trip-Mode stellt sicher, dass zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt genügend Ladung für eine<br />
definierte Fahrstrecke vorhanden ist.<br />
Steuern lässt sich das Ganze einfach über die<br />
dazugehörige Solar.Wattpilot App, die neben der<br />
Auswahl des Lademodus einen Überblick über<br />
die Ladung sowie die einfache Inbetriebnahme<br />
des Wattpilot ermöglicht.<br />
Steuerung über die App<br />
Der Wattpilot ist ein weiterer wichtiger Baustein<br />
aus dem Hause Fronius, um die Autarkie in der<br />
Stromversorgung weiter zu maximieren. Die einfache<br />
und intelligente Einbindung in Photovoltaiksysteme<br />
mit Batterie ermöglicht eine ganzheitliche<br />
Lösung, die die Eigenverbrauchsquote des<br />
selbst erzeugten Solarstroms optimiert.<br />
▶ http://www.fronius.de/wattpilot<br />
www.photovoltaik.eu<br />
13
E-<strong>Mobilität</strong><br />
„Möglichst einfach laden“<br />
Foto: Wirelane<br />
CONSTANTIN SCHWAAB<br />
ist CEO von Wirelane, einem Full-Service-Provider für Elektromobilität.<br />
Zuvor war er Gründer und CEO von Kinoheld, einer Plattform für<br />
Kinokarten. Vor dem Ticketing war er als Gründer und geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Plain Energy, einem europaweiten Entwickler<br />
von Photovoltaikanlagen, tätig. Schwaab bringt zehn Jahre<br />
Erfahrung als Projektmanager in allen Bereichen der Solarbranche<br />
mit. Er hat Kraftwerke in fünf Ländern entwickelt und verfügt über<br />
langjährige Erfahrung in der Wertschöpfungskette, einschließlich<br />
Standortentwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb. Geboren<br />
1978, studierte er Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München, der Universität in Genf und der UB in<br />
Barcelona. Er spricht vier Sprachen, betreibt erfolgreich Ausdauersport<br />
(Ironman-Triathlon) und ist Vater von drei Kindern.<br />
Infrastruktur ▪ Der Berliner Dienstleister Wirelane organisiert für seine Kunden alle Abläufe rund<br />
ums Laden von E-Autos. Hinzu kommen eigene Ladesäulen und Wallboxen, die dem Eichrecht<br />
entsprechen und auf moderne Bezahlsysteme ausgelegt sind. CEO Constantin Schwaab erklärt,<br />
welche Erwartungen die Kunden haben – privat oder im öffentlichen Raum.<br />
Ein Interview<br />
Welches Geschäftsmodell verfolgt Wirelane?<br />
Constantin Schwaab: Kurz gesagt: laden, zahlen – fertig. Wir bieten Komplettlösungen<br />
für die Errichtung, den Betrieb und die Steuerung von Ladeinfrastruktur<br />
an. Unser Produktsortiment umfasst neben innovativen Ladesäulen und<br />
intelligenter CPO-Betreibersoftware (CPO Backend) ein vollumfängliches Spektrum<br />
an Betriebsdienstleistungen rund um die Ladeinfrastruktur. Wir begleiten<br />
unsere Kunden von der Planung und Errichtung bis hin zur Wartung und<br />
Abrechnung von Ladevorgängen. Wir arbeiten mit Kunden aus verschiedenen<br />
Sektoren zusammen, darunter Großkonzernen wie BMW, Vattenfall, Bouygues,<br />
Betriebe aus der Hotellerie und Tourismusbranche sowie Kommunen wie dem<br />
Landkreis München.<br />
Welche Rolle spielen darin die Installateure der <strong>Ladetechnik</strong>?<br />
Die Installation und die Wartung unserer <strong>Ladetechnik</strong> durch zertifizierte Elektrikerbetriebe<br />
sind zwei unserer wichtigsten Verkaufsargumente. Unsere Kunden<br />
bekommen von uns alles rund um das Thema Ladeinfrastruktur aus einer<br />
Hand, dafür arbeiten wir eng mit den jeweiligen Experten zusammen.<br />
Wie erfolgreich ist Wirelane in der jungen Branche der E-<strong>Mobilität</strong>?<br />
Einige Unternehmen haben in Sachen Ladeinfrastruktur wichtige Vorarbeit geleistet<br />
und sich in einer sehr frühen Marktphase als Pioniere etabliert. Dennoch<br />
ändern sich die Bedürfnisse der Elektromobilität rapide. Zum Beispiel setzt die<br />
Regulierung in Deutschland mittlerweile voraus, dass nach Eichrecht abgerechnet<br />
wird. Viele Ladepunkte der ersten Generation mussten deshalb stillgelegt<br />
werden. Wirelane erhielt für die Produktfamilie Light & Charge bereits 2019<br />
die Baumusterprüfbescheinigung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />
und ist somit eichrechtskonform. Wir betreten aber auch neue Wege und wollen<br />
vor allem die Abrechnung von Ladevorgängen so einfach wie möglich gestalten.<br />
Dazu gehören innovative Bezahlmethoden wie kontaktloses Bezahlen via Kreditkarte,<br />
per Apple Pay oder Google Pay. Es bedarf keiner vorherigen Registrierung<br />
bei einem Ladenetzbetreiber, was leider immer noch branchenüblich ist.<br />
Welche Produkte zum Laden von E-Fahrzeugen bieten Sie an?<br />
Im Zentrum steht unsere umfassende Ladeinfrastruktur und unser Chargepoint<br />
Operating System (CPO), die Betreibersoftware Wirelane OS. Sie verwaltet, berechnet<br />
und überwacht die Ladeinfrastruktur und die Ladetransaktionen. Unsere<br />
Serie Light & Charge besteht aus eichrechtskonformen Einzel- und Doppelstelen,<br />
Laternen- und Wandmontage. Im Juni dieses Jahres kam unsere neue<br />
Ladepunktgeneration Nano auf den Markt.<br />
Welche Funktionen integriert die Bauserie Nano?<br />
Die neue Ladepunktgeneration zeichnet sich durch leichte Bauweise aus. Fehlerstromerkennung<br />
ist genauso realisiert wie Schutzklasse IP54 und IK10. Nano-Ladepunkte<br />
integrieren neben dem CPO-Anwendungsprotokoll OCPP 1.6<br />
bereits wesentliche Grundmerkmale der ISO 15118 für bidirektionales Laden.<br />
Zudem haben wir durchgängig Ad-hoc-Laden (RFID, QR-Code) realisiert.<br />
Die sichere CPO-Backend-Kommunikation findet über VPN-LAN oder einen<br />
VPN-GSM-Tunnel statt. Der Ladepunkt eignet sich ideal für Hotels, halböffentliche<br />
oder öffentliche Parkplätze, Tiefgaragen oder Gewerbeimmobilien. Es<br />
wird zwei Produktvarianten geben: die Basisversion, die seit Juni verfügbar ist,<br />
und Nano Pro, die gegen Ende des Jahres auf den Markt kommen wird. Nano<br />
Pro integriert kontaktloses Bezahlen (Tap Payment), wie es die novellierte Ladesäulenverordnung<br />
fordert.<br />
Was ist bei der Installation zu beachten?<br />
Bauseits müssen gewisse Grundlagen geschaffen werden, zum Beispiel ein LAN-<br />
Kabel oder der VPN-Tunnel. Es sind allerdings keine Port-Einstellungen für die<br />
Internetanbindung erforderlich. Der Router kann direkt über eine VPN-GSM-<br />
Verbindung mit dem Backend kommunizieren, sofern dies die Installationssituation<br />
zulässt. Die Leistungsschutzschalter LS und FI Typ A sind Teil der Vorinstallation,<br />
somit ist eine einfache Wartung garantiert. Zudem ist ein Anschluss<br />
der Stromversorgung in den Ladepunkt von oben, unten und hinten möglich.<br />
Wie vertreiben Sie Ihre Produkte?<br />
Wirelane bietet seine Produkte flächendeckend über verschiedene Vertriebskanäle<br />
an: Direktvertrieb, Fachhandel und Elektriker sowie strategische Vertriebsund<br />
Kooperationspartner.<br />
Die Fragen stellte Heiko Schwarzburger.<br />
▶ https://www.wirelane.com<br />
14<br />
<strong>Spezial</strong>
Wer den eigenen<br />
Solarstrom tankt,<br />
spart Kohle. Und Geld.<br />
Das Solarwatt System macht Elektromobilität für Ihre<br />
Kunden noch sinnvoller. Hocheffiziente Module, ein mit<br />
BMW entwickelter Speicher und intelligentes Energiemanagement<br />
sorgen für deutlich geringere bis gar keine<br />
Kosten beim Laden von Elektroautos.<br />
Erfahren Sie mehr auf:<br />
solarwatt.de/e-mobilitaet<br />
57
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Das Team der solarelektrischen <strong>Mobilität</strong>swende im Autohaus<br />
Rüschkamp in Dortmund.<br />
Bild: Foto: ??? Priogo AG<br />
Sonnenshop im Autohaus<br />
Kooperation ▪ Ein findiger Solarteur aus dem Rheinland arbeitet eng mit Autoverkäufern in<br />
seiner Region zusammen. In Dortmund und Aachen erhalten die Kunden der E-Autos nunmehr<br />
alles rund um solaren Eigenstrom, <strong>Ladetechnik</strong> und Stromspeicher – von der Planung bis hin zur<br />
Installation und Wartung. Aus einer Hand.<br />
Alexander Rensinghof<br />
Wir packen die Sonne in den Tank: Mit diesem Slogan werden die<br />
Kunden des Autohauses Rüschkamp in Dortmund seit August<br />
2020 aus dem Schaufenster empfangen.<br />
Direkt neben den Elektrofahrzeugen finden sie Solarmodule, Wechselrichter,<br />
Batteriespeicher, Wallboxen und – die Beratungsplätze der Priogo<br />
Dortmund GmbH. Denn die Kunden bekommen fortan zu ihrem Elektroflitzer<br />
die passende Ladesäule und nachhaltigen Sonnenstrom.<br />
Die Idee stammt von Joan Hendrik Rüschkamp, Vorreiter in der E-<strong>Mobilität</strong>,<br />
und David Muggli, Vorstand der Priogo AG. Priogo ist ein bekannter<br />
Installationsbetrieb in der Region, der Solarsysteme für Privat- und Gewerbekunden<br />
anbietet. Der Dritte im Bunde ist Timon Lütschen, Geschäftsführer<br />
von Priogo in Dortmund.<br />
Keine Frage unbeantwortet<br />
Das Konzept ist einfach: Im One-Stop-Shop erhält der Kunde alles aus einer<br />
Hand – von der Beratung über die Planung, die Installation und den Service.<br />
Während die Solarexperten alle Fragen zur Ladeinfrastruktur, zur Wallbox<br />
für zu Hause, zu Eigenstrom aus Photovoltaik, dem passenden Speicher und<br />
aktuellen Förderungen beantworten, stehen die Mitarbeiter des Autohauses<br />
für alle Informationen rund um die Fahrzeuge zur Verfügung.<br />
E-Autos mit Sonnenstrom vom eigenen Dach zu tanken ist die günstigste<br />
und gleichzeitig sauberste Form, den Stromer zu betreiben. Das zeigt sich in<br />
Dortmund ganz klar am Erfolg des Geschäftsmodells.<br />
Seit Gründung hat das Team um Geschäftsführer Timon Lütschen bereits<br />
35 Anlagen mit insgesamt 300 Kilowatt Solarleistung installiert. Ein Großteil<br />
der Kunden hat sich durch die Anschaffung eines elektrisch betriebenen<br />
Fahrzeugs dazu entschlossen, den Strom für das eigene Auto auch selbst zu<br />
erzeugen.<br />
Seit März auch in Aachen<br />
Seit März <strong>2021</strong> gibt es in Aachen ein ähnliches Angebot. Dort hat David<br />
Muggli gemeinsam mit dem Autohaus Kohl die Firma Kohl Energy GmbH<br />
powered by Priogo gegründet.<br />
Will jemand ein E-Auto kaufen, geht er ins Autohaus. Auch dort bekommt<br />
er den Sonnenstrom und die <strong>Ladetechnik</strong> verkauft, geplant und installiert.<br />
„Wie lade ich mein Elektroauto zu Hause? Das ist bislang die meistgestellte<br />
16<br />
<strong>Spezial</strong>
Foto: Priogo AG<br />
Der Kunde kann direkt im Autohaus den Wechselrichter und die Batterie<br />
für den Sonnenstrom erleben – und bekommt alles aus einer Hand.<br />
Foto: Priogo AG<br />
Anzeige<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Ladeinfrastruktur<br />
und Elektromobilität<br />
MESSE MÜNCHEN<br />
RESTART <strong>2021</strong><br />
Beratung des Kunden zur <strong>Ladetechnik</strong>.<br />
Frage im Gespräch mit unseren Kunden“, erzählt Rainer Vogel, Geschäftsführer<br />
von Kohl Energy. „Eine Frage, die wir nun ganz einfach und bei uns<br />
im Haus beantworten.“<br />
Größere Anlagen, mehr Speicher<br />
Die Kooperation hat einen zweiten Effekt: Wegen der Anforderungen für die<br />
<strong>Ladetechnik</strong> ordern die Kunden größere Solaranlagen und fragen nach leistungsstärkeren<br />
Batteriespeichern. Oder sie erweitern ihre Bestandsanlagen<br />
um weitere Solarmodule, Speichersysteme und Ladepunkte.<br />
Der Solarteur im Autohaus: Die One-Stop-Shops in Dortmund und Aachen<br />
zeigen, dass die Kunden begeistert sind, dass das Konzept aufgeht. Das Geschäftsmodell<br />
beschert nicht nur den Installateuren volle Auftragsbücher. Es bietet auch<br />
den Autohäusern einen großen Vorsprung beim Vertrieb der Elektroautos.<br />
Gemeinsam leisten beide einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wende<br />
in der Energieversorgung und der <strong>Mobilität</strong>. David Muggli von Priogo ist<br />
sich sicher, dass er schon mal weitere One-Stop-Shops eröffnen wird. Die Gespräche<br />
mit interessierten Besitzern von Autohäusern laufen bereits.<br />
▶ https://priogo.com/<br />
www.photovoltaik.eu<br />
Von intelligenten Ladesystemen und <strong>Mobilität</strong>sservices<br />
bis hin zu Elektrofahrzeugen<br />
Profitieren Sie von der E-<strong>Mobilität</strong> im Kontext der neuen Energiewelt<br />
Für Hersteller, Flottenmanager, Planer,<br />
Energieversorger und Facility Manager<br />
Treffen Sie 20.000+ Energieexperten und 800 Aussteller<br />
auf vier parallelen Fachmessen<br />
59
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Überspannungen einfangen<br />
Elektronik ▪ Wenn die <strong>Mobilität</strong>swende ein Erfolg werden soll, muss die Ladeinfrastruktur<br />
für Elektrofahrzeuge zuverlässig sein. Das geht nur, wenn Ladestationen und Elektroautos vor<br />
hohen Spannungsspitzen geschützt sind.<br />
Ein Praxisreport<br />
Ladesäulen und Wallboxen enthalten genauso wie Elektroautos eine<br />
Vielzahl von empfindlichen elektronischen Komponenten. Damit diese<br />
stets sicher und zuverlässig arbeiten, müssen sie gegen Überspannungsimpulse<br />
und Blitzeinwirkungen geschützt werden. Schließlich befindet sich ein<br />
Großteil der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge außerhalb von Gebäuden.<br />
Deshalb sind sie besonders durch direkte oder indirekte Blitzeinschläge<br />
gefährdet. Für einen wirksamen Schutz vor Blitzeinschlägen und Überspannungsimpulsen<br />
sind daher mehrere aufeinander abgestimmte Schutzmaßnahmen<br />
und -vorrichtungen erforderlich.<br />
Dabei unterscheidet man zwischen äußerem und innerem Blitzschutz.<br />
Eine umfassende Schutzwirkung gegen direkte Blitzeinschläge wird nur<br />
mithilfe eines äußeren Blitzschutzsystems erreicht. Die Fangeinrichtung<br />
eines äußeren Blitzschutzsystems hat die Aufgabe, Blitze einzufangen,<br />
den Blitzstrom sicher zur Erde abzuleiten und im Erdreich zu verteilen.<br />
Der innere Blitzschutz wiederum soll eine gefährliche Funkenbildung<br />
innerhalb der Anlage verhindern und gefährliche Spannungsunterschiede<br />
verringern. Denn diese Spannungsunterschiede, die während einer Blitzentladung<br />
auftreten, übersteigen häufig die Isolationsfestigkeit der elektrischen<br />
Die Ladeinfrastruktur muss mit einem Blitz- und Überspannungsschutz<br />
ausgestattet sein – auch um die Elektroautos zu schonen.<br />
18<br />
<strong>Spezial</strong>
<strong>Spezial</strong><br />
Komponenten der Ladeinfrastruktur. Deshalb müssen geeignete Schutzmaßnahmen<br />
getroffen werden.<br />
Für einen wirksamen Schutz werden zwei Systeme benötigt: ein leistungsfähiges<br />
Potenzialausgleichs- und Erdungssystem sowie ein mehrstufiges, aufeinander<br />
abgestimmtes System von Überspannungsschutzgeräten.<br />
Blitzschutz ist Pflicht<br />
Außer durch blitzbedingte Überspannungsimpulse wird die Ladeinfrastruktur<br />
auch durch menschengemachte Schalthandlungen gefährdet. So können bei<br />
Schalthandlungen gefährliche Überspannungsimpulse entstehen, die sich auf<br />
elektrischen Leitungen ausbreiten und Betriebsmittel vorzeitig altern lassen.<br />
Auch das Starten und Stoppen von Ladevorgängen ist solch eine Schalthandlung<br />
mit oft hohen Überspannungsimpulsen. Mit Überspannungsschutzgeräten<br />
können Beschädigungen durch Überspannungsimpulse verhindert und die<br />
vorzeitige Alterung von Betriebsmitteln kann vermieden werden.<br />
Der Überspannungs- und Blitzschutz ist längst nicht mehr neu. Seit Jahrzehnten<br />
schützen Unternehmen ihre Industrieanlagen vor Überspannungen.<br />
Seit 2016 ist – laut VDE-Vorschriften – Überspannungsschutz auch im<br />
privaten Haushalt bei jeder Neuerrichtung oder umfassenden Änderung der<br />
DER AUTOR<br />
SÖREN EMANUEL DISSMEIER<br />
ist Produktmanager für Überspannungsschutzgeräte<br />
in der Abteilung Trabtech<br />
bei Phoenix Contact. Er hat 2013<br />
bei Phoenix Contact als Mecha troniker<br />
begonnen. Nach seinem Ingenieurstudium<br />
wechselte er Anfang 2019 in<br />
seine jetzige Position.<br />
elektrischen Anlage verpflichtend. Das gilt für alle fest installierten Betriebsmittel,<br />
zu denen auch Ladesäulen und Wallboxen zählen.<br />
Doch nicht nur die Wallboxen und Ladestationen im Ein- und<br />
Zweifamilien haus müssen einen Überspannungs- und Blitzschutz mitbringen.<br />
Im Oktober 2019 wurde die VDE 100 um den Teil 722 [1] ergänzt. Darin wer-<br />
Foto: Phoenix Contact<br />
Anzeige<br />
100% Sonne<br />
im Tank!<br />
Jetzt mit SMARTFOX Pro EMS Eigenverbrauch optimieren<br />
und mit dem neuen SMARTFOX Pro Charger<br />
überschüssigen Solarstrom in<br />
Ihr Elektroauto tanken.<br />
Stufenlose Überschussladung<br />
1ph<br />
3ph<br />
Autom. 1ph/3ph-<br />
Umschaltung<br />
Dynamisches<br />
Lastmanagement<br />
Inkl. App & Monitoring<br />
Bis zu 5 Ladestationen<br />
Foto: Phoenix Contact<br />
T +43 (0) 6458/20160-95<br />
M verkauf@smartfox.at<br />
smartfox.at/pro-charger<br />
KFW<br />
www.photovoltaik.eu<br />
JETZT BEI IHREM GROSSHÄNDLER.<br />
förderfähig!<br />
900 €
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Foto: Phoenix Contact<br />
Ein unscheinbares<br />
Gerät mit<br />
großer Wirkung:<br />
Überspannungsschutzgeräte<br />
vom<br />
Typ 2 werden<br />
genutzt, wenn<br />
kein äußeres<br />
Blitzschutzsystem<br />
erforderlich ist.<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Schutzkonzept in drei Bereichen<br />
Für den Schutz der Ladestationen vor Überspannungen oder Blitzen<br />
sind verschiedene Komponenten notwendig. Ableiter für die Stromversorgung<br />
der Ladestation, die Typ 1 und 2 kombinieren, sowie<br />
Typ-2-Ableiter sichern die Einspeisung des Stroms in die Akkus der<br />
Elektro autos gegen gefährliche Überspannungen durch Blitzeinschläge<br />
und Schalthandlungen aus dem Netz. Überspannungsableiter<br />
vom Typ 3 stellen darüber hinaus eine dauerhafte Funktion der zahlreichen<br />
sensiblen Komponenten innerhalb der Ladestation sicher.<br />
Die Kommunikationskomponenten werden meist über Ethernet<br />
angebunden und sollten ebenfalls abgesichert werden. Das ist mit<br />
einem Überspannungsschutz vom Typ D1 möglich.<br />
den die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur festgelegt. Demnach müssen<br />
öffentlich zugängliche Ladeeinrichtungen ebenfalls gegen Überspannungsimpulse<br />
geschützt werden.<br />
Teil 722 der VDE 100 geht zwar nicht genauer auf den geforderten Überspannungsschutz<br />
ein. Aber in der Norm VDE 0100 Teil 443 [2] wird beschrieben,<br />
wann ein Überspannungsschutz installiert werden muss – etwa<br />
bei Auswirkungen auf öffentliche Einrichtungen, Gewerbe- und Industrieinstallationen.<br />
Wie die Überspannungsschutzgeräte beschaffen sein müssen,<br />
ist wiederum in der Norm VDE 0100 Teil 534 [3] geregelt.<br />
Gefährdung beurteilen<br />
Doch wie sollte der Überspannungsschutz einer Ladesäule oder Wallbox aussehen?<br />
Dabei spielen sowohl der räumliche Aufbau als auch die Anordnung der Ladepunkte<br />
in der Ladeinfrastruktur eine Rolle. Sie haben einen großen Einfluss auf<br />
die zu erwartenden Belastungen durch Überspannungsimpulse und Blitzströme.<br />
Deshalb sollte für jeden Ladepark eine individuelle Gefährdungsbewertung<br />
durchgeführt werden. Denn nur so können geeignete Überspannungsschutzgeräte<br />
sowie bestmögliche Einbauorte gewählt werden. Eine fachgerecht<br />
durchgeführte Gefährdungsbeurteilung erleichtert die Entscheidung,<br />
ob an einem Einbauort Typ-1- oder Typ-2-Überspannungsschutzgeräte eingesetzt<br />
werden sollten. Auch die Verlegung der Anschlussleitungen der Geräte<br />
kann die Schutzwirkung erheblich beeinflussen. Deshalb ist eine fachgerechte<br />
Installation von Überspannungsschutzgeräten von großer Bedeutung. Auch<br />
die Hersteller der Geräte geben hier entsprechende Empfehlungen.<br />
Kommunikationswege schützen<br />
Wird mit direkten Blitzeinschlägen und energiereichen Blitzströmen gerechnet,<br />
sollten leistungsstarke Überspannungsschutzgeräte vom Typ 1 zum Einsatz kommen,<br />
wie beispielsweise das Valvetrab EV T1/T2 von Phoenix Contact. Ist kein<br />
äußeres Blitzschutzsystem vorhanden oder erforderlich, erreichen auch kostengünstige<br />
Überspannungsschutzgeräte vom Typ 2 eine gute Schutzwirkung. Eingesetzt<br />
werden sie in Unterverteilungen, Ladesäulen und Wallboxen – wie etwa<br />
das Typ-2-Überspannungsschutzgerät Valvetrab EV T2 von Phoenix Contact.<br />
In den Ladesäulen werden außerdem zahlreiche Komponenten mit 24 Volt<br />
Gleichstrom versorgt. Der Schutz der 24-Volt-Spannungsversorgung kann zum<br />
Beispiel mit einem Überspannungsschutzgerät vom Typ 3 erfolgen. In Ladeparks<br />
und bei Ladesäulen, die öffentlich zugänglich sind, müssen auch die Komponenten<br />
für die Kommunikation mit einem Abrechnungs system geschützt<br />
Foto: Phoenix Contact<br />
Der Überspannungs- und Blitzschutz in einer Ladesäule besteht aus einer ganzen Reihe von Komponenten.<br />
Kommen sie aus einer Hand, sind sie aufeinander abgestimmt.<br />
20<br />
<strong>Spezial</strong>
FLEXA AC Wallbox<br />
Lassen Sie sich von<br />
der Energie leiten<br />
Die FIMER FLEXA AC Wallbox für das Eigenheim ist einfach zu installieren<br />
und benutzerfreundlich. Das Gehäuse ist zu 100% aus recycelten Materialien<br />
hergestellt. Als zusätzliches Produkt für den öffentlichen Bereich bieten wir die<br />
FLEXA Stand an.<br />
Entdecken Sie alle Ladelösungen auf www.fimer.com/de
E-<strong>Mobilität</strong><br />
werden. Diese kommunizieren zum Beispiel über eine Ethernet verbindung.<br />
Für deren Absicherung wird ein Überspannungsschutz vom Typ D1 empfohlen.<br />
Vorteile von Komplettsystemen<br />
Insgesamt ist der Überspannungs- und Blitzschutz der Ladeinfrastruktur<br />
komplex. Deshalb ist es die einfachste Variante, aufeinander abgestimmte<br />
Komponenten zu nutzen, wie sie Hersteller anbieten. So hat Phoenix Contac<br />
mit Charx sein breites Angebot an <strong>Ladetechnik</strong>komponenten sowohl<br />
für die Elektrifizierung von Fahrzeugen als auch für den Aufbau einer leistungsstarken<br />
und zuverlässigen Ladeinfrastruktur aufeinander abgestimmt.<br />
Alle Komponenten im Paket Charx wurden speziell für den Einsatz in Anwendungen<br />
der Elektromobilität entwickelt. Sie schützen aber nicht nur die<br />
Ladesäule und das Elektroauto vor Überspannungen. Die geschützte Stromversorgung<br />
ermöglicht auch einen unterbrechungsfreien Ladevorgang.<br />
Auf diese Weise ist die Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen gut geschützt.<br />
Denn sie ist so komplex wie das Elektroautos selbst. Von der Stromversorgung<br />
über Komponenten zur optischen Anzeige des Ladevorgangs bis<br />
hin zu Leitungen für die Ethernet-Kommunikation finden sich zahlreiche<br />
sensible Komponenten in den Ladestationen. Diese gilt es zu schützen – für<br />
eine lange Lebensdauer der Ladeinfrastruktur und für die Sicherheit der Benutzer.<br />
Um die <strong>Mobilität</strong>swende auch in puncto Ladeinfrastruktur zu meistern,<br />
ist es vorteilhaft, wenn möglichst viele der eingesetzten Komponenten<br />
aufeinander abgestimmt und daher aus einer Hand sind.<br />
▶ https://www.phoenixcontact.com<br />
SEED & GREET<br />
Stromtankstelle am Autobahnkreuz<br />
Am Autobahnkreuz Hilden entsteht derzeit eine große Ladestation<br />
für Elektroautos. Der erste Bauabschnitt des Ladeparks Seed & Greet ist<br />
schon fertig und in Betrieb. In Zukunft können hier 44 Elektroautos<br />
gleichzeitig vor Ort produzierten Ökostrom tanken.<br />
Denn die Anlage besteht nicht nur aus Ladesäulen mit verschiedenen<br />
Ladeleistungen. Vielmehr sind die Ladesäulen mit Solarmodulen überdacht.<br />
Diese er reichen derzeit eine Gesamtleistung von 336 Kilowatt. Zusätzlich<br />
liefern noch zwei kleine Windräder Strom für die Elektroautos.<br />
Nur wenn die Strommenge aus den beiden Kraftwerken nicht ausreicht,<br />
laden die Elektromobilisten mit Ökostrom aus dem Netz. Die<br />
üppige Ladeleistung, die vor Ort angefordert werden kann, liefern<br />
wiederum zwei große Speichercontainer.<br />
Denn immerhin können die Elektroautofahrer an 28 Schnellladeplätzen<br />
ihre Akkus mit einer Leistung von bis zu 250 Kilowatt innerhalb weniger<br />
Minuten wieder füllen. Da bleibt nicht viel Zeit, um das 150 Quadratmeter<br />
große Café und Bistro mit Biobackstube zu besuchen.<br />
Diese Zeit haben aber die Elektroautofahrer, die an den vier Ladeplätzen<br />
tanken, die den Strom mit einer Leistung von 22 Kilowatt in die Akkus<br />
der Autos schieben. Für die Mitarbeiter und Mieter des Gebäudekomplexes,<br />
der gerade zusätzlich zum Ladepark entsteht, stellt der Betreiber<br />
zudem noch zwölf Ladeplätze mit einer Leistung von sieben Kilowatt<br />
zur Verfügung. Schließlich können sie über den gesamten Tag hinweg<br />
ihre Autos an der Ladesäule langsam auftanken.<br />
Der Strom kommt nicht direkt aus den Erzeugungsanlagen, sondern<br />
aus den Speichercontainern. Sie lagern einerseits den Strom aus den<br />
Solar- und Windkraftanlagen zwischen, um die Lastspitzen zu kappen,<br />
die durch das Laden der Fahrzeuge entstehen. Sie speichern andererseits<br />
aber auch grünen Strom aus dem Netz, wenn er besonders günstig<br />
ist, und ent lasten das Stromnetz, wenn mehr Strom im Netz ist, als<br />
abgenommen wird.<br />
Auf diese Weise amortisieren sich die Speicher innerhalb weniger Jahre,<br />
wie Gregor Hinz, Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes,<br />
betont. Für das optimale Be- und Entladen der Zellen sorgt eine<br />
intelligente Batteriesteuerung.<br />
Der weitere Ausbau des Ladeparks ist schon geplant. Am Ende umfasst<br />
die gesamte Anlage auf 12.000 Quadratmetern Fläche eine Photovoltaik<br />
leistung von mehr als 700 Kilowatt, die die insgesamt 114 Ladeplätze<br />
mit Strom versorgen.<br />
Bis Ende 2022 soll auch der fünfstöckige Bürogebäudekomplex fertig<br />
sein, der neben dem Seed & Greet Café entsteht. Er wird verschiedenen<br />
Büromietern Platz bieten.<br />
▶ https://seedandgreet.de<br />
Foto: T. Schmidtkord/Bäcker Schürer<br />
22<br />
<strong>Spezial</strong>
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Anzeige<br />
AC-VERTEILER FÜR DIE E-MOBILITÄT<br />
Hoher Ladekomfort durch mehr Leistung<br />
Die E-<strong>Mobilität</strong> hält seit längerem Einzug in Deutschland und gewinnt<br />
deutlich schneller als erwartet an Fahrt. So soll der kumulierte<br />
Anteil der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben<br />
2030 bereits 38 Prozent betragen.<br />
Jetzt gilt es die entsprechende Ladeinfrastruktur für die wachsende<br />
Zahl von Elektrofahrzeugen bereitzustellen. Unternehmen, Einrichtungen<br />
der Öffentlichen Hand und auch Verwaltungen oder Eigentümer<br />
im privaten Wohnungsbereich stehen vor der Aufgabe sinnvoll,<br />
zuverlässig abrechenbar und leistungsfähig möglichst smarte Ladelösungen<br />
zu schaffen.<br />
Der Ladekomfort wird stark von der zur Verfügung stehenden Anschlussleistung<br />
der Liegenschaft beeinflusst. Abhängig von der Anzahl<br />
der zu ladenden Fahrzeuge muss die Leistung effizient verteilt<br />
werden, um den Komfort des Ladevorgangs zu erhöhen. Hier helfen<br />
entsprechende dynamische Lastmanagementsysteme die vom Versorgungsnetz<br />
verfügbare und vertraglich mit dem EVU (Energieversorgungsunternehmen)<br />
vereinbarte Anschlussleistung bedarfsgerecht<br />
an den entsprechenden Ladepunkten zur Verfügung zu stellen.<br />
Mit dem Lastmanagement wird nur freie Energiekapazität zum Laden<br />
verteilt, die vertraglich vereinbarte Anschlussleistung nicht überschritten<br />
und somit erhöhen sich die Kosten für die elektrische Energie<br />
dadurch nicht. Sogenannte Lastspitzen werden vermieden. Besonders<br />
in produzierenden Unternehmen wird mit dem Lastmanagementsystem<br />
die vorhandene Energiemenge intelligent für Betriebsprozesse<br />
und Ladeinfrastruktur bereitgestellt.<br />
Das Unternehmen ENWITEC ELECTRONIC produziert Anschlusstechnik<br />
für die Photovoltaik in der seit langem die für die E-<strong>Mobilität</strong> erforderlichen<br />
AC-Verteiler Anwendung finden. Hier bietet ENWITEC<br />
ELECTRONIC nun eine Vielzahl von bereits vorkonfektionierten AC-<br />
Verteilern mit Vorbereitung für das dynamische Lastmanagement<br />
EASY E-MOBILITY von SMART1.<br />
Auch projektspezifische Lösungen für den Einsatz in Verbindung mit<br />
Ladestationen werden angeboten, welche je nach Bedarf mit dem<br />
erforderlichen Lastmanagementsystem ausgestattet werden können.<br />
So steht der Elektromobilität von morgen nichts mehr im Wege.<br />
▶ https://enwitec.eu/<br />
AC-VERTEILER FÜR<br />
E-MOBILITY<br />
ANSCHLUSSFERTIGE LÖSUNGEN FÜR<br />
LADESÄULEN<br />
LASTMANAGEMENT<br />
www.enwitec.eu<br />
Foto: Michael Drexler<br />
Innovations from Germany<br />
23
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Mit einem Aufroller ist das Ladekabel immer nur so lang, wie es<br />
gebraucht wird.<br />
Foto: Schill<br />
Laden ohne Kabelsalat<br />
Infrastruktur ▪ Während des Ladens liegen oft lange Kabelschlingen auf dem Boden. Sie sind<br />
nicht nur Fußangel und Stolperfalle, sondern werden unter Umständen beschädigt. Ein neues,<br />
speziell entwickeltes Aufrollsystem sorgt für Ordnung.<br />
Ein Praxisreport<br />
Wer schon einmal ein Elektroauto aufgeladen hat, kennt die Situation.<br />
Mit einem möglichst langen Kabel, das entweder im Auto<br />
liegt oder schon fest an der Ladesäule installiert ist, wird das<br />
Elektroauto gut und einfach mit dem Ladepunkt verbunden. Doch das lange<br />
Kabel muss nach dem Laden auch wieder verstaut werden.<br />
So muss der Autofahrer das mitgebrachte Kabel zusammenrollen und<br />
wieder im Fahrzeug verstauen. Das feste Kabel an der Ladesäule muss er von<br />
Hand aufwickeln und an die dafür vorgesehene Vorrichtung an der Wallbox<br />
hängen. Zudem liegt das Kabel während des Ladevorgangs zum großen Teil<br />
auf dem Boden neben dem Fahrzeug. Es besteht Stolpergefahr und andere<br />
Fahrzeuge können darüberfahren.<br />
Dadurch nutzen sich die Kabel schneller als vorgesehen ab oder werden<br />
unbrauchbar. Liegt das Kabel im Schmutz oder in einer Pfütze neben der<br />
Säule, besteht zudem die Möglichkeit, sich beim Aufheben oder Benutzen<br />
des Kabels zu beschmutzen. Abhilfe schaffen hier speziell für Ladesäulen<br />
für Elektroautos entwickelte automatische Kabelaufroller. Sie ersetzen durch<br />
24<br />
<strong>Spezial</strong>
Anzeige<br />
HT’s<br />
„Volle Ladung“<br />
Combi G3<br />
EV-TEST100<br />
So sieht in der Regel die Situation an der Ladesäule aus:<br />
Das lange Ladekabel liegt auf dem Boden.<br />
Foto: Schill<br />
Das Kraftpaket für die normgerechte<br />
Überprüfung von<br />
E-Ladestationen mit automatischem<br />
Prüfablauf.<br />
einen speziellen Kabeleinzug das Aufwickeln von Hand. Denn das Kabel wird<br />
nach dem Anschluss an das Elektroauto ohne Kraftaufwand des Fahrers sanft<br />
wieder eingezogen.<br />
Dadurch ist das Kabel nur in der gerade benötigten Länge ausgezogen.<br />
Der Rest bleibt sauber auf dem Aufroller aufbewahrt und liegt während des<br />
Ladevorgangs nicht auf dem Boden. Nach Beendigung des Ladevorgangs<br />
wird es ebenfalls ohne viel Kraftaufwand wieder komplett eingerollt. Der<br />
Elektroautofahrer muss es nicht mehr mühevoll per Hand aufwickeln.<br />
Mechanismus optimiert<br />
Diese einfache und saubere Handhabung des Kabels beschleunigt jeden einzelnen<br />
Ladevorgang und stellt somit auch einen klaren Vorteil im täglichen<br />
Gebrauch und Umgang dar. Bei der Installation werden die Kabelaufroller<br />
über ein Anschlusskabel entweder direkt oder über einen Ladestecker mit der<br />
Wallbox verbunden. Je nach gewählter Ausführung sind Kabellängen bis zu<br />
zehn Meter und eine Ladeleistung von 2,3 bis 22 Kilowatt möglich.<br />
Der Entwickler von Kabeltrommeln für verschiedene Anwendungen<br />
Schill nutzt für den Aufrollmechanismus eine im Industriebereich bewährte<br />
Federzugtechnik.<br />
Entdecken Sie die große Welt der<br />
modernen Mess- und Prüfgeräte!<br />
Mehr Informationen<br />
über „HT‘s volle<br />
Ladung“ finden<br />
Sie unter:<br />
AUTOR<br />
MIRKO KAISER<br />
ist seit 2016 Vertriebsleiter bei Schill. Das<br />
Unternehmen aus Fellbach hat sich auf<br />
die Entwicklung und Herstellung von<br />
Kabeltrommeln spezialisiert. Eine neue<br />
Lösung sorgt auch an der Ladesäule für<br />
Ordnung.<br />
www.photovoltaik.eu<br />
Foto: Schill<br />
HT INSTRUMENTS GMBH<br />
Am Waldfriedhof 1b<br />
41352 Korschenbroich<br />
Tel. + 49 (0)2161 564 581<br />
info@ht-instruments.de<br />
ht-instruments.de<br />
67
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Ordnung auch nach dem Laden: Der Aufroller zieht automatisch das gesamte Kabel wieder ein. Ein Aufwickeln per Hand ist nicht mehr notwendig.<br />
Foto: Schill<br />
LAPP GRUPPE<br />
Tochtergesellschaft für Elektromobilität gegründet<br />
Die Firma Lapp bietet zwar schon seit gut zehn<br />
Jahren Ladekabel für Elektroautos an. Doch um<br />
die wachsende Nachfrage nach variablen und<br />
global einsetzbaren Ladelösungen zu bedienen,<br />
hat das Unternehmen Lapp Mobility als eigene<br />
Firma für die Elektromobilität ausgegründet.<br />
Inzwischen ist das Team des neuen Unternehmens<br />
auf 75 Mitarbeiter angewachsen. Im Werk<br />
in Stuttgart arbeiten sie auch an neuen Lösungen.<br />
So steht inzwischen auch eine Wallbox<br />
Light zur Verfügung. Diese wird fest in der Garage<br />
installiert. Bei Bedarf kann sie der Elektromobilist<br />
einfach abnehmen und im Kofferraum verstauen.<br />
Muss er unterwegs laden, kann er sie mit<br />
einer Typ-2-Kupplung und einem Schukostecker<br />
an jede Haushaltssteckdose anschließen.<br />
Die integrierte Steuer- und Schutzvorrichtung<br />
übernimmt dann auch die Ladesteuerung wie<br />
zuvor in der heimischen Garage. Dadurch werde<br />
aus einem Notladekabel ein vollwertiges<br />
Ladesystem für unterwegs, erkärt Frank Hubbert,<br />
Geschäftsführer von Lapp Mobility. Die<br />
Wallbox kann einphasig mit 32 Ampere und<br />
dreiphasig mit 16 Ampere laden.<br />
Zudem haben die Entwickler von Lapp Mobility<br />
noch ein Mode-3-Ladekabel mit Steckern<br />
des Typs 2 für Ladesäulen mit einem<br />
Formgedächtnis entwickelt. Dank der Spannkraft<br />
legt es sich nach dem Ladevorgang<br />
automatisch wieder in seine Ursprungsform<br />
zurück. Dadurch entfällt das lästige Aufrollen<br />
des Kabels. Die Hände bleiben sauber und<br />
das Kabel kann wieder sicher im Kofferraum<br />
verstaut werden.<br />
▶ https://lappmobility.lappgroup.com/<br />
Foto: Lapp Mobility<br />
26<br />
<strong>Spezial</strong>
Einfach besser.<br />
Das Hauskraftwerk.<br />
Eigene Energie maximal nutzen<br />
Private Energiewende – unabhängig vom Energieversorger<br />
Intelligentes Energiemanagement<br />
Hausgeräte, Wärmeerzeuger und Wallbox gezielt ansteuern<br />
Speichern für effizienten Klimaschutz<br />
Eigener Solarstrom bedeutet: kein Netzbezug, kein CO 2<br />
Keine Energiekosten mehr<br />
Für Komfortstrom, Wärmeversorgung und E-<strong>Mobilität</strong><br />
Sicherheit bei Stromausfall<br />
Echte Ersatz- / Notstromversorgung mit Solarenergie<br />
Volle Flexibilität – ready for future<br />
PV-Speicherlösungen von E3/DC sind dauerhaft erweiterbar<br />
Das Hauskraftwerk: Solarstrom für alles.<br />
69<br />
e3dc.com | info@e3dc.com | Tel. +49 541 760 268 0
E-<strong>Mobilität</strong><br />
FRONIUS<br />
Wallbox fürs flexible Laden – auch unterwegs<br />
Mit dem Wattpiloten hat der österreichische Hersteller Fronius eine eigene<br />
Wallbox ins Portfolio aufgenommen. Die Entwickler haben bei der<br />
Konstruktion vor allem auf einfache Montage, Inbetriebnahme und Nutzung<br />
des Geräts geachtet. Denn gestartet und betrieben wird die Wallbox<br />
mit einer App auf dem Smartphone oder dem Tablet. Damit hat der<br />
Elektroautofahrer immer den Überblick über den aktuellen Status des Ladevorgangs<br />
und stellt damit auch die einzelnen Lademöglichkeiten ein.<br />
Das Gerät ist grundsätzlich für den Betrieb in Kombination mit einer Photovoltaikanlage<br />
gedacht. So kann der Elektroautobesitzer den Ladevorgang<br />
so einstellen, dass ausschließlich Überschussstrom aus der eigenen<br />
Solaranlage in die Akkus geladen wird. Das ist die kostengünstigste Methode.<br />
Zusätzlich kann er aber auch einstellen, wann er das Auto das<br />
nächste Mal benötigt. Der Wattpilot lädt dann so, dass das Fahrzeug zum<br />
gewünschten Zeitpunkt voll geladen zur Verfügung steht. Der Wattpilot<br />
kann aber auch ohne Solaranlage betrieben werden.<br />
Fronius hat sich aber für Vielfahrer noch etwas Besonders ausgedacht. In<br />
der Version Wattpilot Go kann die Wallbox einfach aus der Halterung genommen<br />
werden. Der Autobesitzer kann sie im Kofferraum mit auf Reisen<br />
nehmen und hat unterwegs immer eine Ladelösung dabei, die die komplette<br />
Steuerung des Ladevorgangs übernehmen kann. Damit der Elektromobilist<br />
auch unterwegs flexibel ist, legt Fronius dem Wattpiloten Go<br />
noch ein Adapterset für die verschiedenen Steckervarianten bei. Mit dieser<br />
Version des Wattpiloten kann das Auto nicht nur mit elf, sondern auch<br />
mit 22 Kilowatt geladen werden.<br />
▶ https://www.fronius.com<br />
Foto: Fronius International<br />
Foto: Fronius International<br />
Diese wurde zusätzlich speziell für die Anwendungen an Ladestationen für<br />
Elektroautos angepasst und optimiert. Zum Laden nimmt der Fahrer einfach<br />
die Ladekupplung am Aufroller und zieht diese zum Fahrzeug. Dabei wird<br />
der Federwiderstand durch das Ziehen überwunden und der interne Federmechanismus<br />
gespannt.<br />
Auch für die Nachrüstung geeignet<br />
Ist der Ladevorgang abgeschlossen und der Stecker abgezogen, genügt ein<br />
kurzer Zug am Kabel und das Gerät wechselt in den Freilauf, das Kabel steht<br />
nun unter Zug und der Anwender geht mit gespanntem Kabel zurück in Richtung<br />
Wallbox. Dabei wird es automatisch aufgerollt und verstaut.<br />
Dieser sichere Kabeleinzug lässt sich in verschiedenen Varianten und mit<br />
unterschiedlichen Kabelstärken ausführen. So ist jederzeit das optimale Zusammenspiel<br />
zwischen Wallbox und Fahrzeug sichergestellt. Je nach Kundenwunsch<br />
kann das Unternehmen neben der Kabelstärke auch das Design und<br />
die Ausstattung anpassen. So lässt sich der Aufroller bei bereits bestehenden<br />
Ladepunkten ergänzen.<br />
Temperatur im Kabel kontrollieren<br />
Schill hat zudem auch Varianten mit bereits integriertem Lademanagement<br />
im Portfolio. Diese verfügen neben dem Aufroller über eine eigene Lade logik.<br />
Dann ist eine zusätzliche Wallbox nicht mehr notwendig. Das Fahrzeug wird<br />
mit dem Ladepunkt verbunden, das Lademanagement erfolgt in Abstimmung<br />
mit dem Fahrzeug. Da der Ladevorgang über einen längeren Zeitraum<br />
unbeaufsichtigt ist und sich das Kabel aufgrund der zum Teil hohen Ladeströme<br />
erwärmt, sind die Kabelaufroller zum Schutz mit einem Temperaturschalter<br />
ausgestattet. Deshalb waren die größten Herausforderungen bei der<br />
Entwicklung, die konstant hohen Stromstärken auf kleinstem Raum zu kontrollieren<br />
und die Überhitzung während des Ladevorgangs zu verhindern.<br />
Kundenspezifische Lösung ist möglich<br />
Sollte dennoch einmal ein Temperaturschwellenwert überschritten werden,<br />
trennt der integrierte Thermoschutz das Fahrzeug automatisch vom Strom<br />
und der Ladevorgang wird unterbrochen. Die Strom- und Datenübertragung<br />
erfolgt stufenlos über selbst entwickelte Schleifringe. Diese ermöglichen jederzeit<br />
einen optimalen und widerstandsreduzierten Übergang zwischen<br />
dem Auszugskabel und der Ladeeinrichtung.<br />
Neben den Standardvarianten bietet Schill auch kundenspezifische Lösungen,<br />
die über die einfache Kabelbestückung hinausgehen. Denn aufgrund<br />
der hohen Fertigungstiefe kann Schill schnell auf Veränderungen am Markt<br />
reagieren oder Kundenwünsche erfüllen. Dadurch eröffnet sich für diese anwenderfreundliche<br />
Aufrolllösung ein breites Einsatzfeld. Neben der einfachen<br />
Aufrüstung einzelner Wallboxen im privaten und gewerblichen Bereich<br />
lassen sich auch Kleinbusfuhrparks von Transportdienstleistern oder dem<br />
öffentlichen Nahverkehr mit den Ladeaufrollern ausstatten.<br />
▶ https://www.schill.de<br />
28<br />
<strong>Spezial</strong>
<strong>Spezial</strong><br />
Foto: Wirelane<br />
FEIG ELECTRONIC/WIRELANE<br />
Kontaktlos zahlen<br />
Durch die Integration der Payment Terminals von<br />
Feig Electronic in die neueste Ladesäulenserie<br />
Light & Charge von Wirelane können E-Mobilisten<br />
zukünftig sicher kontaktlos zahlen.<br />
Wer aktuell sein Elektroauto in der EU laden<br />
möchte, benötigt vielerorts entweder eine spezifische<br />
Lade karte oder muss sich umständlich<br />
beim jeweiligen Anbieter online registrieren. Das<br />
will Feig mit dem Payment Terminal ändern.<br />
Der Nutzer kann an einer damit ausgestatteten<br />
Ladesäule mit NFC-fähiger Kredit- oder Debitkarte<br />
oder Girocard bezahlen, auch mit Smartphone-Wallets<br />
lässt sich der Ladevorgang durchführen.<br />
Damit geht Wirelane über die Vorgaben der deutschen<br />
Ladesäulenverordnung hinaus. Diese verlangt<br />
nur die Bezahlmöglichkeit mit Kreditkarte.<br />
Kontaktloses Zahlen mit der Debitkarte und mobilen<br />
Methoden werden jedoch immer beliebter.<br />
Die von Feig installierte Software sorgt für einen<br />
zuverlässigen Datenaustausch, sodass die Zahlungsinformationen<br />
sicher an den Zahlungsdienstleister<br />
weitergeleitet werden.<br />
Das Payment Terminal unterstützt Hersteller wie<br />
Wirelane auch dadurch, dass es eine eichrechtskonforme<br />
und punktgenaue Abrechnung ermöglicht.<br />
Für den digitalen Zahlungsbeleg liefert Feig<br />
C-Vend dem Ladesäulenbetreiber via Datenaustausch<br />
die dafür benötigten Daten.<br />
▶▶https://www.wirelane.com<br />
WEBASTO<br />
Ladestation mit längerem Kabel<br />
Hersteller Webasto stellt die zweite Generation der Ladestation Webasto Pure<br />
vor. Die zentrale LED-Anzeige<br />
zeigt einen aktiven Ladevorgang<br />
nun durch einen fließenden,<br />
sanft pulsierenden Farbübergang<br />
an. Beim Kauf kann<br />
man zwischen einem 4,5 und<br />
einem sieben Meter langen<br />
fest angeschlagenen Kabel mit<br />
Typ-2-Stecker wählen. Dies<br />
bietet E-Auto-Fahrern mehr<br />
Flexibilität bei der Wahl des<br />
Standortes für die Ladestation.<br />
Ein weiteres Plus der neuen<br />
Webasto Pure ist laut Hersteller<br />
der ab Werk integrierte<br />
DC-Fehlerstromschutz.<br />
Die Installation eines separaten<br />
RCD-Typ-B-Schutzschalters<br />
entfällt damit, was Kosten<br />
und Installationsaufwand<br />
spart. Wie bereits das Vorgängermodell ist die neue Webasto Pure in den<br />
zwei Leistungsvarianten elf und 22 Kilowatt erhältlich.<br />
Neu ist, dass der Installateur bei der Inbetriebnahme der Wallbox weitere<br />
Amperestufen zur Verfügung hat, um den Ladestrom besser auf die vor Ort<br />
bereits verfügbare Infrastruktur anpassen zu können. Erhalten bleiben der<br />
universelle Schlüsselschalter, mit dem die Ladestation für unbefugte Nutzer<br />
gesperrt werden kann, sowie die einfache Installation (Plug-and-play). Die<br />
neue Webasto Pure ist zudem via Rundsteuerempfänger erreichbar.<br />
▶ https://www.webasto-charging.com<br />
Foto: Webasto<br />
Anzeige<br />
Carportsysteme von SL Rack<br />
· Carport-Systeme ideal für gewerbliche Flächen<br />
wie Parkplätze von Firmen, Freizeitparks,<br />
Einkaufszentren, etc.<br />
· Individuelle als auch projektbezogene und<br />
kundenspezifische Lösungen<br />
· Kompetente Beratung, Berechnung und Betreuung<br />
· Anwendbar für die meisten Standard-Modulgrößen<br />
· Carport-Neigung 10° - 15°<br />
· 10 Jahre Haltbarkeitsgarane<br />
S R S R S R<br />
www.photovoltaik.eu<br />
29
E-<strong>Mobilität</strong><br />
DAFI<br />
Smartfox Pro Charger<br />
mit intelligenter Umschaltung<br />
Die Firma Dafi hat das Produktsortiment Smartfox mit der eigenen Elektroladestation<br />
erweitert. Sie kann mit elf Kilowatt das Elektroauto laden. Das<br />
fünf Meter lange Ladekabel ist mit einem Typ-2-Stecker ausgestattet. Das<br />
Energiemanagement Smartfox Pro steuert die Wallbox so, dass der Nutzer<br />
mit 100 Prozent Sonnenstrom laden kann. Dazu hat der Pro Charger eine<br />
automatisch gesteuerte interne Umschaltung zwischen einphasig und dreiphasig.<br />
Die Einbindung erfolgt über eine RS485-Schnittstelle.<br />
Die Ladung startet einphasig bei 1,3 Kilowatt Überschussleistung aus der<br />
Solaranlage. Steigt die Überschussleistung über 4,3 Kilowatt, schaltet sie<br />
automatisch auf dreiphasiges Laden um. Dadurch wird der Eigenverbrauch erhöht.<br />
Zudem kann der Nutzer auch an bewölkten Tagen mit Sonnenstrom laden,<br />
wenn die Mindesteinschaltleistung für dreiphasiges Laden nicht erreicht würde.<br />
Mit dem Smartfox Pro können<br />
bis zu fünf Pro Charger<br />
priorisiert und dynamisch mit<br />
Sonnenstrom angesteuert werden.<br />
Der Nutzer kann zudem verschiedene<br />
Lademodi auswählen.<br />
Das Smartfox-E-Lademanagement ist<br />
für den privaten Gebrauch sowie für kleinere<br />
Betriebe und zur Maximierung des Eigenstromverbrauchs konzipiert. Zur<br />
Steuerung und Überwachung stehen dem Benutzer ein hochauflösendes Monitoring<br />
und eine App kostenlos zur Verfügung.<br />
▶ https://www.smartfox.at<br />
Foto: Dafi/Smartfox<br />
JOLT ENERGY<br />
Schnellladestation mit integrierter Batterie<br />
Foto: Jolt Energy<br />
Hersteller Jolt Energy präsentiert die mobile und flexible DC-Ladesäule Merlin<br />
One. Durch die integrierte Batterie lässt sich insbesondere in Städten schnell<br />
eine Ladeinfrastruktur aufbauen – und das ganz ohne Baumaßnahmen.<br />
Besonders flexibel ist der Inselbetrieb, verspricht das Münchner Start-up. So ließen<br />
sich Ladesäulen genau dort platzieren, wo häufig ein geballter, aber schwer<br />
erschließbarer Bedarf besteht. Ein Netzanschluss sei dabei nicht nötig, hier stellt<br />
der integrierte Speicher mit 200 Kilowattstunden den Ladestrom bereit.<br />
Ist der Speicher zu 80 Prozent entleert, wird die Station gegen eine aufgeladene<br />
ausgetauscht. Für den Transport hat Jolt mit dem schwedischen Unternehmen<br />
Hiab einen speziellen Lkw mit automatisiertem Kranbetrieb entwickelt.<br />
Beim Anschluss an die Niederspannung ist der Speicher der Puffer für das<br />
Schnellladen. Erfolgt der Anschluss an der Mittelspannung, lassen sich die<br />
Stationen direkt als DC-Lader nutzen.<br />
▶ https://jolt.energy/de<br />
Q CELLS<br />
Ladestation für zu Hause und unterwegs<br />
Der Hersteller Q Cells hat ein universell einsetzbares Ladegerät entwickelt. Es<br />
erfüllt grundsätzlich die gleichen Funktionen wie eine fest installierte Ladestation,<br />
ist aber so kompakt, dass sie auch für unterwegs genutzt werden kann.<br />
Sie passt an nahezu alle Steckdosen und nahezu jedes Elektroauto.<br />
Das Q-Home E-Drive G1 besteht aus einer Wandhalterung und der eigentlichen<br />
Wallbox mit eingebauter Typ-2-Steckdose. Die Ladestation lässt sich<br />
aus der Wandhalterung herausnehmen. Damit kann der Elektroautofahrer<br />
sowohl in der heimischen Garage als auch unterwegs sein Fahrzeug mit einer<br />
Leistung von bis zu 22 Kilowatt aufladen. Q Cells liefert diverse Adapter für<br />
einphasiges und mehrphasiges Laden an allen gängigen AC-Steckdosen<br />
sowie das Laden an Haushaltssteckdosen mit. Das Ladegerät verfügt zudem<br />
über eine mechanische Kabelverriegelung.<br />
Ein integrierter Fehlerstromschutzschalter spart die teure Nachrüstung des<br />
FI Typ B (RCCP) ein, sodass die Installationskosten niedrig bleiben. Das<br />
Gerät verfügt über Schutzklasse IP54 für den Betrieb im Freien. Zusätzlich<br />
verfügt das Ladegerät über WLAN, es wird mit dem Internet verbunden und<br />
ins Smart-Home-Netzwerk eingebunden.<br />
▶ https://q-cells.de<br />
Foto: Hanwha Q-Cells<br />
30<br />
<strong>Spezial</strong>
<strong>Spezial</strong><br />
Foto: Siemens<br />
SIEMENS SMART INFRASTRUCTURE<br />
DC-Ladesäule für<br />
öffentliche Räume<br />
Siemens Smart Infrastructure stellt die neue Schnellladesäule Sicharge D<br />
für öffentliches Laden vor. Sie eignet sich als Schnellladestation an der Autobahn<br />
und in der Stadt, in öffentlichen Parkhäusern und in Einkaufszentren.<br />
Mit einem konstanten Wirkungsgrad über 95,5 Prozent kommt bei der<br />
Sicharge D fast der gesamte erzeugte Strom beim zu ladenden Fahrzeug an,<br />
verspricht Siemens.<br />
Die DC-Ladesäule bietet eine skalierbare Ladeleistung bis zu 300 Kilowatt,<br />
entweder direkt von Beginn an oder durch Nachrüstung mit Plug-and-play-<br />
Leistungsmodulen. Die Ladesäule unterstützt an allen DC-Ladeanschlüssen<br />
bereits Spannungen zwischen 150 und 1.000 Volt sowie Ladeströme bis zu<br />
1.000 Ampere.<br />
Die Standardkonfiguration verfügt über zwei DC- und einen AC-Ausgang in<br />
einem kompakten Gehäuse, das den Installationsaufwand minimiert. Neben<br />
diesen Features ermöglicht die neue Ladesäule auch dynamisches paralleles<br />
Laden: Dabei wird der Leistungsbedarf eines jeden angeschlossenen Fahrzeugs<br />
berücksichtigt und der Ladevorgang automatisch an die Batterietechnologie<br />
und den Ladezustand des Fahrzeugs angepasst.<br />
▶ https://www.siemens.com<br />
Foto: Ecocoach<br />
ECOCOACH<br />
Offenes Lastmanagement<br />
für die E-<strong>Mobilität</strong><br />
Das Schweizer Unternehmen Ecocoach bringt ein herstelleroffenes E-Mobility-<br />
Lastmanagement für Wohngebäude und Unternehmen auf den Markt. Es<br />
reduziert die Belastung von Netzanschlüssen durch Ladestationen und senkt<br />
so die Installations- und Betriebskosten. Der Eco Charging Coach basiert auf<br />
dem Gebäude-Energiemanagementsystem von Ecocoach.<br />
Das neue System kann Ladestationen verschiedener Hersteller ansteuern sowie<br />
deren Daten auswerten. Der Manager kann in der Basisausführung bis<br />
zu zehn AC-Ladestationen managen, Lastspitzen werden so vermieden. Zukünftig<br />
bindet das System auch DC-Ladestationen ein. Sowohl ein statisches<br />
als auch ein dynamisches Lastmanagement sind möglich.<br />
Beim dynamischen Lastmanagement misst der Eco Charging Coach den<br />
Energiebedarf im Objekt und berücksichtigt die verfügbare Gesamtleistung<br />
bei der Steuerung der Ladepunkte automatisch. Dabei können auch optionale<br />
Energiespeicher angesteuert werden, um die verfügbare Ladeleistung zu<br />
erhöhen.<br />
▶ www.ecocoach.com<br />
Anzeige<br />
Ihr bewährter Helfer<br />
für die Installation und<br />
Wartung von PV-Anlagen!<br />
Ausführungshandbuch<br />
für Photovoltaik-Anlagen<br />
Jetzt mit Neuerungen der EEG-Novelle!<br />
FORUM VERLAG HERKERT GMBH • Mandichostraße 18 • 86504 Merching • Tel: 08233/318-123 • Fax: 08233/381-222<br />
73<br />
© mmphoto - stock.adobe.com
E-<strong>Mobilität</strong><br />
Foto: Green Cell<br />
GREEN CELL<br />
Schnelles Laden<br />
mit Typ-2-Kabeln<br />
Die Ladekabel von Green Cell sind mit Ein- und Ausgängen des Typs 2 ausgestattet,<br />
sodass sie mit allen Ladestationen in Europa kompatibel sind. Das Angebot<br />
des Herstellers umfasst sowohl einphasige als auch dreiphasige Kabel<br />
mit fünf oder sieben Metern Länge und unterschiedlicher Ladeleistung.<br />
Im Vergleich zu Standardladekabeln mit 3,7 Kilowatt bietet Green Cell<br />
Modelle mit einer höheren Leistung, was die Ladezeit deutlich verkürzt.<br />
Die verfügbaren Leistungsvarianten umfassen 3,7 sowie 7,2, zudem elf und<br />
22 Kilowatt.<br />
Das geringe Gewicht der Typ-2-Kabel des Anbieters und ihre kompakte<br />
Größe ermöglichen einen bequemen Transport und die Lagerung beispielsweise<br />
im Kofferraum des Fahrzeugs.<br />
Das widerstandsfähige Design mit Spritzwasserschutz (IP44/IP55), Druckbeständigkeit<br />
von bis zu zwei Tonnen (UL94V-0) und die extrem robusten Stecker<br />
gewährleisten die tägliche störungsfreie Nutzung jedes Kabels über mehr<br />
als 15 Jahre und rund 10.000 Ladezyklen. Der Preis für die GC-Typ-2-Kabel<br />
variiert je nach Modell zwischen 140 und 213 Euro.<br />
▶ https://greencell.global/de<br />
SENEC<br />
Cloud2go: Unterwegs eigenen<br />
Solarstrom tanken<br />
Mit der Cloud to go hat<br />
Senec die Möglichkeit geschaffen,<br />
dass Hauseigentümer<br />
ihre E-Autos auch<br />
unterwegs mit Solarstrom<br />
vom eigenen Dach laden<br />
können. Das geht an mehr<br />
als 150.000 Ladepunkten im<br />
Ladenetz des Mutterunternehmens<br />
EnBW. Mit einer<br />
neuen App haben Senec<br />
und EnBW diese Funktion<br />
weiter vereinfacht.<br />
Denn damit kann der Auto-<br />
und Hausbesitzer zunächst<br />
komfortabel freie<br />
Ladepunkte in seiner Nähe<br />
finden. Über die App kann<br />
er dann auch den Ladevorgang<br />
starten und bequem<br />
aus seinem Guthaben in<br />
der Cloud bezahlen. Damit<br />
erübrigt sich eine separate<br />
Ladekarte. Ein weiterer<br />
Vorteil ist, dass die Nutzer ihre Ladedaten und Ladehistorie jederzeit einsehen<br />
können. Die App EnBW Mobility+ ist im Play Store für Android- und<br />
im App Store für Apple-Mobilgeräte erhältlich. Nach der Installation bekommen<br />
die Kunden der Senec Cloud einen individuellen Zugangscode. Nach<br />
der Eingabe des Zugangscodes wird die App für die Nutzung freigeschaltet.<br />
▶ https://senec.com<br />
Foto: Senec<br />
E3/DC<br />
Sonnenstrom aus Hauskraftwerk zum Laden nutzen<br />
Die Wallbox Easy Connect misst die Ladeleistung und kennt in Verbindung<br />
mit dem Hauskraftwerk S10 die solare Erzeugung und den Hausverbrauch.<br />
In dieser Kombination kann je nach verfügbarer Solarleistung das Laden des<br />
S10-Speichers oder des E-Fahrzeugs priorisiert werden.<br />
Zudem kommuniziert die Wallbox mit dem Elektrofahrzeug und reduziert<br />
den Ladestrom so, dass die Fahrzeugbatterie fast ausschließlich Eigenstrom<br />
aufnimmt. Mit dem neuen leistungsstärksten Hauskraftwerk S10 E Pro wird<br />
zusätzlich auch das Laden des Elektroautos aus dem Speicher möglich. Die<br />
Wallbox ist aktuell zur Ladung der meisten Typ-2-fähigen Elektrofahr zeuge<br />
und vieler Plug-in-Hybridfahrzeuge einsetzbar.<br />
Die Wallbox von E3/DC ist die ideale Ergänzung zu den Stromspeichersystemen<br />
von E3/DC. Durch die Kombination von Hauskraftwerk und Wallbox<br />
wird das Elektrofahrzeug einfach und bequem mit eigenem Strom zu<br />
Hause geladen. Kostenloses Tanken ohne Netzstrom ist durch selbstgesteuertes<br />
und intelligentes Laden möglich. Die Entscheidung, ob das Auto nur<br />
durch Solarstrom geladen oder zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen<br />
werden soll, steht dem Benutzer offen.<br />
▶ https://www.e3dc.com/produkte/wallbox/<br />
Foto: E3/DC<br />
32<br />
<strong>Spezial</strong>
ANZEIGE<br />
Der smarte und kompakte Energiespeicher VARTA pulse neo<br />
ermöglicht schnelles und effizientes Laden des Elektroautos.<br />
Foto: VARTA<br />
Das E-Auto effizient laden<br />
<strong>Ladetechnik</strong> ▪ Mit dem VARTA pulse neo lässt sich das Elektroauto jederzeit zu Hause mit selbst<br />
erzeugtem grünem Strom laden - schnell, flexibel und kostengünstig.<br />
VARTA pulse neo ist einer der kleinsten Energiespeicher<br />
im Markt und bietet höchste Energiedichte.<br />
Dank neuem Software-Update kann nun<br />
eine direkte Kommunikation zwischen Energiespeicher<br />
und ausgewählten Ladestationen stattfinden.<br />
Der Dreiklang aus Solarstrom, Energiespeicher und<br />
Elektroauto wird immer beliebter und kann vor allem<br />
einen großen Vorteil mit sich bringen: Wer das E-Auto<br />
mit eigenem grünem Strom aus Photovoltaikanlage<br />
und Energiespeicher lädt, kann den Eigenverbrauch auf<br />
über 80 Prozent erhöhen. Somit können Stromkosten<br />
eingespart und der Gewinn aus der Photovoltaikanlage<br />
erhöht werden.<br />
Smartes Betriebssystem<br />
Der VARTA pulse neo Energiespeicher ist mit einem smarten Betriebssystem<br />
ausgestattet. Das Software-Update ermöglicht es Betreibern von Photovoltaikanlagen<br />
somit, ihren Solarstrom schnell und effizient zum Laden eines<br />
Elektroautos zu nutzen.<br />
Der kompakte VARTA Energiespeicher kann mit ausgewählten Ladestationen<br />
der Hersteller Mennekes und KEBA interagieren. Durch die direkte<br />
Der VARTA pulse neo bietet höchste<br />
Energiedichte auf kleinstem Raum.<br />
Kommunikation zwischen dem VARTA pulse neo und<br />
der Ladestation ist auch die Ladestrategie je nach Bedarf<br />
einstellbar.<br />
Überschüsse nutzen<br />
Anlagenbetreiber können ihre Fahrzeuge so mit Heimspeicherunterstützung<br />
oder unlimitiert laden. Darüber<br />
hinaus ist es möglich, dass Stromüberschüsse aus der<br />
Photovoltaikanlage bevorzugt genutzt werden. Zudem<br />
gibt es für jeden Energiebedarf die passende Speicherkapazität.<br />
Sollte sich der Bedarf in der Zukunft verändern, ist es jederzeit möglich, eine<br />
Verbindung mehrerer VARTA Energiespeicher ohne zusätzliche Hardware<br />
herzustellen und somit die Speicherkapazität zu erhöhen.<br />
Schnell und umweltfreundlich zu Hause laden zu können, ist für viele<br />
Verbraucher entscheidendes Kaufkriterium für ein E-Auto. Der VARTA pulse<br />
neo erfüllt diese Funktionen und senkt zudem die Ladekosten.<br />
▶ www.varta-ag.com<br />
Foto: VARTA<br />
05 / <strong>2021</strong> photovoltaik
E-<strong>Mobilität</strong><br />
ABB<br />
Vom Auto ins Stromnetz zurückspeisen<br />
Der Technikkonzern ABB stellt eine neue bidirektionale Elf-Kilowatt-<br />
Ladestation vor. Zusammen mit der Softwaretechnologie von DREEV ermöglicht<br />
die Lösung es den Fahrern von Elektrofahrzeugen, überschüssige<br />
Energie ins Stromnetz zurückzuspeisen.<br />
Mit der sogenannten Vehicle-to-<br />
Grid-Technik, kurz V2G, können<br />
damit bis zu 20 Euro pro Elektrofahrzeug<br />
im Monat generiert werden.<br />
So werden die Gesamtbetriebskosten<br />
gesenkt und die Akzeptanz<br />
von Elektrofahrzeugen wird weiter<br />
gefördert. Die kompakte Ladestation<br />
ermöglicht eine schnelle und<br />
flexible Aufladung und ist sowohl mit aktuellen als auch künftigen Elektrofahrzeugen<br />
kompatibel. Die Ladestation erfüllt laut ABB die strengsten<br />
Anforderungen an die Netzverträglichkeit. Mit bidirektionalen Ladestationen<br />
kann zudem die schwankende<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien stabilisiert werden.<br />
Im Rahmen der Partnerschaft mit<br />
EDF stellt ABB zunächst in Frankreich<br />
bidirektionale V2G-Stationen<br />
bereit. Im Anschluss wird die Technologie<br />
auch in Großbritannien, Italien,<br />
Belgien und Deutschland installiert.<br />
▶▶www.abb.com<br />
Foto: ABB<br />
MYENERGI<br />
Überschüssigen Solarstrom laden<br />
Myenergi bietet mit dem Zappi eine kompakte Ladestation,<br />
die in der heimischen Garage oder im<br />
Carport das Elektroauto ganz ohne Zusatzkomponenten<br />
mit Solarstrom vom Dach laden kann.<br />
Denn ein integriertes dynamisches Lademanagement<br />
erkennt, wenn die Solaranlage gerade mehr<br />
Sonnenstrom produziert, als aktuell für andere<br />
Verbraucher im Haus gebraucht wird. Den Überschuss<br />
lädt Zappi einfach in die Akkus des Elektro-<br />
oder Hybridautos. Die Wallbox funktioniert<br />
aber auch ohne Solaranlage.<br />
Mit einer Ladeleistung zwischen 1,4 und 22 Kilowatt<br />
passt sich das Gerät an die Bedürfnisse des<br />
Autotyps und des Haushalts an. Gleichzeitig wird<br />
es so möglich, auch kleine Überschussleistungen<br />
aus der Solaranlage zu nutzen. Der Nutzer kann<br />
drei verschiedene Lademodi von Eco+ bis Fast<br />
einstellen.<br />
Mit nur wenigen Zusatzkomponenten kann<br />
Zappi zum kompletten Energiesystem für den<br />
Haushalt aufgerüstet werden. Dann hat das Gerät<br />
alle elektrischen Verbraucher im Blick und nutzt<br />
die Überschussenergie aus der Photovoltaikanlage<br />
auch für Heizung und Warmwasserbereitung.<br />
▶ https://myenergi.de<br />
MENNEKES<br />
Ladestation mit Abrechnungsmodul<br />
Mennekes erweitert sein Produktportfolio um die Wallbox Amtron Professional+.<br />
Dazu hat der Anbieter von Wallboxen und Ladesäulen die bestehende<br />
Lösung speziell für Gewerbetreibende, Unternehmen, Hotels und Parkraumbewirtschafter<br />
weiterentwickelt. Denn die Ladestation in der Plus-Variante<br />
ist mit der von Mennekes entwickelten Abrechnungsdienstleistung Ativo<br />
ausgestattet. Damit will das Unternehmen Gewerbetreibenden jeder Art den<br />
Einstieg in die Elektromobilität vereinfachen.<br />
Die Wallbox bringt von Hause aus ein Lastmanagement mit. Der Kunde kann<br />
die Wallbox auch mit einer Plug-and-charge-Funktion bekommen. Das erspart<br />
die übliche Registrierung des Elektroautofahrers an der Säule. Die Wallbox<br />
kommuniziert direkt mit dem Auto, darüber wird der Besitzer identifiziert und<br />
kann so den Ladestrom abrechnen – und das alles eichrechtskonform.<br />
In der Version mit Plug-and-charge-Funktion ist die Wallbox auch förderfähig<br />
im Rahmen des neuen Förderprogramms „Ladeinfrastruktur vor Ort“.<br />
Neben der Wallbox Amtron Professional hat Mennekes auch die Ladesäulen<br />
der Amedio-Reihe mit der Abrechnungsfunktion Ativo im Portfolio. Die<br />
Wallboxen und Ladesäulen sind untereinander vernetzbar und bieten so große<br />
Flexibilität beim Aufbau der Infrastruktur.<br />
▶ www.chargeupyourday.de<br />
Foto: Michael Bergmann Foto: Myenergi<br />
34<br />
<strong>Spezial</strong>
E-<strong>Mobilität</strong><br />
<strong>Spezial</strong><br />
IMPRESSUM<br />
So erreichen Sie den photovoltaik-Leserservice direkt:<br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Telefon +49 (0) 711/6 36 72-4 12<br />
Telefax +49 (0) 711/6 36 72-4 14<br />
E-Mail: service@photovoltaik.eu<br />
Veröffentlichung:<br />
Juni <strong>2021</strong><br />
Herausgeber und Verlag<br />
Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG<br />
Forststr. 131, 70193 Stuttgart<br />
Postanschrift:<br />
Postfach 10 17 42, 70015 Stuttgart<br />
Redaktion<br />
Dipl.-Ing. Heiko Schwarzburger MA<br />
( Chefredakteur)<br />
Wörther Str. 1, 10435 Berlin<br />
Tel. +49 (0) 30 / 24 53 65 49<br />
E-Mail: schwarzburger@photovoltaik.eu<br />
Schlussredaktion<br />
Andrea Mayer<br />
Gesamtleitung Media Sales<br />
Oliver Scheel (verantwortlich)<br />
Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-837<br />
Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760<br />
E-Mail: scheel@photovoltaik.eu<br />
Anzeigenleitung<br />
Bettina Mayer<br />
Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-836<br />
Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760<br />
E-Mail: mayer@photovoltaik.eu<br />
Auftrags-Management<br />
Melanie Schweigler (Leitung)<br />
Rudolf Beck<br />
Forststr. 131, 70193 Stuttgart<br />
Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-861<br />
Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760<br />
E-Mail: beck@photovoltaik.eu<br />
Herstellung und Satz<br />
GreenTomato GmbH, Stuttgart<br />
Urheberrechte<br />
Die systematische Ordnung der Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme eines Beitrages zur Veröffent lichung<br />
erwirbt der Verlag vom Autor umfassende Nutzungsrechte in inhaltlich unbeschränkter und ausschließlicher<br />
Form, insbesondere Rechte zur weiteren Vervielfältigung und Verbreitung zu gewerblichen<br />
Zwecken mithilfe mechanischer, digitaler oder anderer Verfahren. Bis auf Widerruf<br />
(socialmedia@gentner.de) gilt dies auch für die Verwendung von Bildern, Graphiken sowie audiovisueller<br />
Werke in den Social Media- Kanälen Facebook, Twitter, Google+ und YouTube. Kein Teil dieser<br />
Zeitschrift darf außerhalb der engen Grenzen urheberrechtlicher Ausnahmebestimmungen ohne<br />
schriftliche Ein willigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere<br />
Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen<br />
verwendbare Sprache übertragen werden.<br />
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handels namen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser<br />
Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />
werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Waren zeichen,<br />
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />
Der Gentner Verlag engagiert sich als<br />
Mitglied in folgenden Verbänden:<br />
Verband Deutscher<br />
Zeitschriftenverleger<br />
Anzeige<br />
Ästhetische Parkraumüberdachungen mit baurechtlicher Zulassung<br />
Memmingen 25 kWp<br />
Offenbach 140 kWp<br />
Mannheim 10 kWp<br />
Unsere gemeinsame Erfahrung für Ihre mobile Zukunft<br />
Vilsbiburg 1,3 MW<br />
www.photovoltaik.eu<br />
www.clickcon.eu<br />
www.solarwatt.de<br />
35