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Spezial E-Mobilität Ladetechnik 2021

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<strong>Spezial</strong><br />

<strong>Ladetechnik</strong><br />

für private & gewerbliche E-<strong>Mobilität</strong><br />

MARKT & VERKAUF • Nachfrage steigt stark an<br />

INNOVATIONEN • Mehr Leistung & Funktionen<br />

NEUE PRODUKTE • Wallboxen & Ladesäulen<br />

Bild: GettyImages/3alexd


E-<strong>Mobilität</strong><br />

E-Mobile nehmen Fahrt auf<br />

Trends ▪ Bisher treiben die Pkw den Markt für Elektroautos. Neue Geschäftsmodelle, eine<br />

breite Modellpalette und Förderungen erleichtern Privatkunden, Handwerkern, Firmen und<br />

Kommunen den Umstieg.<br />

Sven Ullrich<br />

Das Jahr 2020 war ein entscheidendes Jahr für die Elektrifizierung der<br />

Fahrzeuge. Die Zahl der neu zugelassenen E-Autos stieg weltweit<br />

deutlich an. Ende 2020 und Anfang <strong>2021</strong> haben große Autohersteller<br />

wie Volvo, Volkswagen oder BMW angekündigt, ihre Investitionen in Lithiumbatterien<br />

und elektrisch betriebene Fahrzeuge massiv auszuweiten.<br />

Die Entwicklung der <strong>Ladetechnik</strong> bildet diesen Trend ab. Die Zahl der<br />

Anbieter hat sich deutlich vergrößert, die Vielfalt der Produkte im Markt<br />

stieg an. Damit wächst diese Branche aus den Kinderschuhen, denn mehr<br />

Produkte bedeuten sinkende Kosten und mehr Möglichkeiten zur Anwendung.<br />

Zudem rückt die <strong>Ladetechnik</strong> für Elektrofahrzeuge enger an die Solarbranche<br />

heran.<br />

Förderprogramme aufgelegt<br />

Mittlerweile ist die Installation einer Ladebox bei privaten Photovoltaikanlagen<br />

beinahe Standard, ebenso wie ein Stromspeicher. Die neue Bundesförderung<br />

in Deutschland unterstützt den Umstieg auf E-Autos, um den<br />

Eigenverbrauch des Sonnenstroms zu optimieren. Auch bei gewerblichen<br />

Solaranlagen wird sich dieser Trend bald bemerkbar machen, zumal einige<br />

Bundesländer bereits spezielle Förderprogramme für gewerbliche Ladesäulen<br />

aufgelegt haben.<br />

So hat Nordrhein-Westfalen mit dem Förderprogramm „Emissionsarme<br />

<strong>Mobilität</strong>“ eine Unterstützung für den Aufbau einer betrieblichen Ladeinfrastruktur<br />

gestartet. Zwar ist der Zuschuss zur Ladesäule auf 50 Prozent der<br />

förderfähigen Kosten gedeckelt. Doch gibt es einen Bonus, wenn nicht nur<br />

zertifizierter Ökostrom aus dem Netz in die Autoakkus fließt, sondern vor<br />

Ort produzierter regenerativer Strom – beides eine Voraussetzung, dass Düsseldorf<br />

die Förderung überhaupt zahlt.<br />

Bund fördert Ladesäulen fürs Gewerbe<br />

Wenn die Ladesäulen mit dem Überschussstrom aus der Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach des Firmengebäudes betrieben werden, gibt es nochmals<br />

500 Euro für jeden Ladepunkt zusätzlich. Wenn der Ladepunkt mit einem<br />

Stromspeicher kombiniert wird, bekommen die Unternehmer, zu denen auch<br />

Handwerker und Solarteure zählen, zusätzliche 150 Euro aus dem Fördertopf.<br />

Auch Schleswig-Holstein unterstützt den Bau von Ladesäulen für Unternehmen,<br />

Gewerbetreibende und Handwerksbetriebe mit ähnlichen Konditi-<br />

Energie 360 Grad rüstet die Parkplätze von Coop in der Schweiz<br />

mit Ladesäulen aus. Damit will die Supermarktkette mehr und<br />

zahlungskräftige Kunden binden.<br />

Foto: Energie 360°<br />

2<br />

<strong>Spezial</strong>


<strong>Spezial</strong><br />

EWZ<br />

<strong>Ladetechnik</strong> im intelligenten Netz testen<br />

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) hat in der<br />

Greencity im Stadtteil Wollishofen erstmals das aktive und<br />

automatische Ansteuern von Ladesäulen für Elektroautos<br />

getestet. Die Leistung der Säulen wurde zeitweilig abgesenkt,<br />

um das Verteilnetz bei Engpässen zu entlasten. Denn<br />

dies ist eine der großen Herausforderungen im Rahmen der<br />

Energiewende im Verkehrssektor, die auf viele Verteilnetzbetreiber<br />

in Zukunft zukommt.<br />

Deshalb hat das EWZ verschiedene Smart-Grid-Ansätze ausprobiert.<br />

Zunächst haben die Techniker die vorhandenen Trafostationen<br />

an das eigene Glasfasernetz angeschlossen. Danach<br />

wurden verschiedene Messgeräte in diese Stationen<br />

und eine Monitoring- und Steuerungsplattform eingebaut.<br />

Diese überwacht lückenlos den Zustand des Mittel- und Niederspannungsnetzes<br />

im Gebiet der Greencity. Sie erkennt<br />

und verhindert sofort drohende Netzengpässe. Denn die<br />

Plattform definiert auf Basis des Netzzustandes Steuersignale<br />

wie die Reduzierung der Leistung für die Ladeinfrastruktur in<br />

der Tiefgarage der Greencity und übermittelt sie an die einzelnen Ladesäulen.<br />

Mit den dabei gewonnenen Daten und Erkenntnissen will das<br />

EWZ jetzt das eigene intelligente Netz weiterentwickeln und so die gesamte<br />

Ladeinfrastruktur entsprechend automatisch steuern. Dazu<br />

schließt der Züricher Netzbetreiber weitere der fast 900 Trafostationen in<br />

den Quartieren an das Glasfasernetz an, baut Messgeräte ein und bindet<br />

sie in eine Monitoring- und Steuerungsplattform ein. Auf diese Weise will<br />

das EWZ in den kommenden Jahren ein komplettes intelligentes und<br />

zukunftsorientiertes Stromnetz aufbauen.<br />

▶ https://www.ewz.ch<br />

Foto: EWZ<br />

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45


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Foto: TEAG<br />

Der Erfurter Energieversorger TEAG hat zusammen mit Ads-Tec Schnellladestationen kombiniert mit Speichern gebaut. Die Batteriespeicher federn die<br />

Lastspitzen ab, die beim Laden auftreten.<br />

onen. Andere Bundesländer wie Baden-Württemberg haben schon Förderprogramme<br />

angekündigt. Kleine und mittlere Unternehmen unterstützt die<br />

Bundesregierung beim Bau von Ladesäulen zudem im Rahmen der Förderung<br />

mit dem Namen „Ladeinfrastruktur vor Ort“. Damit zielt sie vor allem<br />

auf Einzelhandelsunternehmen, Hotels und Restaurants, die neben Waren,<br />

Speisen und Logis ihren Kunden auch Energie fürs Auto anbieten können –<br />

idealerweise ist dies vor Ort produzierter überschüssiger Sonnenstrom.<br />

80 Prozent Investitionszuschuss<br />

Insgesamt 300 Millionen Euro liegen im Fördertopf, um den Kauf und die<br />

Anbindung der Ladepunkte finanziell zu unterstützen. Denn pro Ladepunkt<br />

gibt der Bund 80 Prozent der Kosten als Zuschuss dazu. Unternehmen, die<br />

eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten bauen, können also die doppelte Fördersumme<br />

beantragen.<br />

Natürlich gibt es hier auch einen Deckel. Dieser liegt bei 200.000 Euro<br />

pro Unternehmen, Kommune, Gebietskörperschaft oder Privatperson und<br />

bei 100.000 Euro für Transportunternehmen. Diese Summen gelten für jeweils<br />

einen Zeitraum von drei Jahren und basieren auf den Förderrichtlinien<br />

der Europäischen Union.<br />

Bund fördert Netzanschluss der Ladestation<br />

Die normale Ladestation mit einer Ladeleistung bis 22 Kilowatt wird dabei<br />

mit maximal 4.000 Euro pro Stück unterstützt. Für Schnellladestationen mit<br />

einer Leistung von 22 bis 50 Kilowatt gibt es einen Zuschuss von maximal<br />

16.000 Euro.<br />

Außerdem fördert der Bund den Anschluss an das Niederspannungsnetz<br />

mit bis zu 10.000 Euro. Ist die Ladestation an das Mittelspannungsnetz angeschlossen,<br />

gibt es sogar 100.000 Euro dazu. Ist ein Pufferspeicher an die Ladestation<br />

angeschlossen, gibt es zusätzlich 10.000 beziehungsweise 100.000 Euro<br />

als Zuschuss – je nachdem, an welche Netzebene die Ladestation mit<br />

Speicher angeschlossen ist.<br />

Solarstrom senkt die Ausgaben<br />

Damit ist die Richtung klar. Die Elektromobilität soll einerseits das Netz<br />

mit den hohen Ladeleistungen nicht zu stark belasten. Das geht vor allem in<br />

Kombination mit einem leistungsstarken Speicher, der Lastspitzen abdeckt.<br />

Schließlich wächst der Hunger nach mehr Ladeleistung: Der Trend geht eindeutig<br />

zu 22 Kilowatt (bei AC-Ladung Typ 2), bisher waren es elf Kilowatt.<br />

Andererseits ist in den Förderungen die Nutzung des selbst produzierten Solarstroms<br />

gleich mit angelegt – für Unternehmen wie auch für private Autobesitzer<br />

ohnehin die beste Lösung. Denn dadurch entfallen die Ausgaben für<br />

den mitunter grauen Strom an den öffentlichen Ladesäulen. Er wird durch<br />

kostengünstigen eigenen Sonnenstrom ersetzt.<br />

Ladestationen werden zum Aushängeschild<br />

Unterstützt wird diese Entwicklung durch das neue EEG <strong>2021</strong>. Darin wurde<br />

die Umlagebefreiung für Solaranlagen von zehn auf 30 Kilowatt erweitert.<br />

In diesem Förderprogramm werden aber auch Gebietskörperschaften<br />

berücksichtigt. So können die Gemeinden ihre kommunalen Einrichtungen<br />

mit Ladepunkten ausstatten – nicht nur um die eigenen Fahrzeuge zu betanken,<br />

sondern auch als Aushängeschild, um die Elektromobilität sichtbar zu<br />

machen.<br />

Mit solchen Zuschüssen will die Politik auch die öffentliche Ladeinfrastruktur<br />

für alle schneller ausbauen. Denn sowohl die Förderung aus Düsseldorf<br />

als auch aus den Mitteln des Bundeshaushaltes gibt es nur, wenn die<br />

Ladestation öffentlich zugänglich ist.<br />

In NRW reicht es aber beispielsweise aus, wenn dies mindestens an fünf<br />

Tagen in der Woche für wenigstens zwölf Stunden der Fall ist. Der Bund för-<br />

4<br />

<strong>Spezial</strong>


POWER2DRIVE<br />

Neue Marktübersicht für E-<strong>Ladetechnik</strong><br />

Die Elektromobilität steht vor dem Durchbruch: Seit 2020 setzen sowohl<br />

führende Autohersteller als auch Nutzer auf E-Fahrzeuge. Die<br />

Entwicklung der <strong>Ladetechnik</strong> folgt diesem Boom: Allein die öffentliche<br />

Ladeinfrastruktur in Europa wuchs 2020 um 35 Prozent. Das Interesse<br />

an Wallboxen und Ladesäulen in Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz ist riesig.<br />

Dementsprechend steigt die Zahl der Anbieter ebenso wie die Produktvielfalt.<br />

Einen Überblick verschafft die neue Marktübersicht „Market<br />

Overview Charging Systems“ der Fachmesse Power2Drive Europe.<br />

Sie erfasst etwa 110 Wallboxen und Ladesäulen. Die aktuelle Marktübersicht<br />

steht kostenlos zum Download bereit.<br />

▶▶https://www.powertodrive.de/publications/market-overview-<br />

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Foto: Solar Promotion<br />

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extrem schnell installiert.<br />

Eine Stand-alone-Lösung,<br />

die technisch ganz vorne ist,<br />

die immer passt<br />

und fast alles kann.<br />

dert hingegen nur, wenn die Ladesäule jederzeit für alle Autofahrer erreichbar<br />

ist. Außerdem schreiben einige Förderprogramme technische Spezifikationen<br />

der Ladesäule vor. So muss eine förderfähige Ladesäule in NRW so<br />

ausgerüstet sein, dass die Autos mit den gängigen Typ-2-Steckern geladen<br />

werden können, wenn es sich um eine AC-Ladesäule handelt. Liefert der Ladepunkt<br />

Gleichstrom, ist ein CCS-Stecker vorgeschrieben.<br />

Gleichstromsysteme legen zu<br />

Damit deckt diese Förderung den derzeitigen technologischen Trend ab.<br />

Denn die <strong>Ladetechnik</strong> im privaten und im gewerblichen Segment wird vornehmlich<br />

AC-gestützt installiert, wobei bei gewerblichen Flotten auch leistungsstarke<br />

DC-Systeme eine wichtige Rolle spielen. Im halböffentlichen und<br />

öffentlichen Raum dürften die DC-Systeme dominieren, während AC-Systeme<br />

hier kaum eine Rolle spielen. Denn die Gleichstromladesäulen laden die<br />

Autos in kürzerer Zeit.<br />

Das ist nicht nur eine Anforderung der Elektroautofahrer, die unterwegs<br />

die Akkus wieder schnell befüllt wissen wollen. Deshalb dominieren die DC-<br />

Systeme mit ihren CCS-Steckern und den hohen Ladeleistungen vor allem an<br />

Autobahnen, wo die Nutzer hohe Reichweiten und kurze Ladezeiten erwarten.<br />

150 Kilowatt oder mehr sind hier die Regel.<br />

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Stadtwerke bauen öffentliche Ladesäulen<br />

Solche Schnellladesysteme sind aber auch eine Chance für Unternehmen<br />

und Gewerbetreibende. Denn sie können so ihre Ladeplätze effektiv nutzen.<br />

Schließlich sind auch Kurzzeitparker wie Kunden dankbare Abnehmer des<br />

Ladestroms.<br />

Die DC-<strong>Ladetechnik</strong> im Straßenraum wird vor allem durch Stadtwerke<br />

finanziert und installiert, die sich auf das Mittelspannungsnetz stützen. Lange<br />

Zeit haben die Betreiber der öffentlichen Ladesäulen mit der Wirtschaftlich-<br />

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47


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Foto: Fastned<br />

Die öffentliche Ladeinfrastruktur wird meist von Stadtwerken errichtet. Es drängen aber auch unabhängige Betreiber auf den Markt wie beim Ladepark<br />

am Autobahnkreuz Hilden.<br />

keit gekämpft. Doch diese Herausforderung schwindet zunehmend. Denn je<br />

mehr Elektrofahrzeuge unterwegs sind, desto mehr Kunden finanzieren die<br />

Ladesäule.<br />

Mehr Kunden ohne Solaranlage<br />

Entsprechend prognostizieren die Analysten des Bonner Marktforschungsinstituts<br />

EuPD Research ein höheres Marktvolumen an Ladestrom. Dies hat<br />

aber auch noch andere Gründe. Denn während die ersten Elektroautos vor<br />

allem von Betreibern eigener Solaranlagen mit dem selbst produzierten Sonnenstrom<br />

geladen wurden, kommt die Elektromobilität jetzt auch bei Kunden<br />

an, die keine eigene Solaranlage haben. Diese sind dann nicht mehr nur<br />

hin und wieder auf eine öffentliche Ladesäule angewiesen, sondern müssen<br />

generell an solchen Ladepunkten tanken.<br />

Zudem werden die teilweise ohnehin sehr hohen Tarife weiter steigen,<br />

wobei derzeit die Kostensteigerungen für das Laden der Elektroautos vor allem<br />

im mittleren Preissegment stattfinden, wie Christine Koch, Leiterin der<br />

Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife <strong>2021</strong> bei EuPD Research, weiß.<br />

Gesetzliche Vorgaben treiben Preise<br />

Dies liege vor allem an der höheren Nachfrage an Schnellladesäulen. Dort<br />

sind die Preise ohnehin grundsätzlich höher. Zudem sind überregionale<br />

Tarife meist höher als Ladetarife, die auf ein bestimmtes Einzugsgebiet beschränkt<br />

sind. Doch mit zunehmender Marktdurchdringung werden die<br />

überregionalen Tarife beliebter.<br />

Einen dritten Preistreiber hat die Bundesregierung mit der Ladesäulenverordnung<br />

eingebaut. Denn diese schreibt schon in der ursprünglichen Version<br />

aus dem Jahr 2016 vor, dass alle Ladesäulen mit eichrechtskonformen<br />

Messsystemen ausgestattet werden müssen. Damit soll eine genaue Abrechnung<br />

nach Kilowattstunden möglich sein. Die jüngste Novelle im Mai <strong>2021</strong><br />

erweitert die Anforderungen um ein Kartenlesegerät mit Tastenfeld zur Eingabe<br />

einer PIN. Damit will die Bundesregierung die Möglichkeit der Kartenzahlung<br />

an allen Ladesäulen schaffen.<br />

Doch diese Vorgaben erhöhen die Investitionskosten, die über die Ladetarife<br />

wieder eingespielt werden müssen. Entsprechend wird sich das Marktvolumen<br />

des mobilen Ladens von 72 Millionen Euro im Jahr <strong>2021</strong> auf 3,3 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2030 erhöhen.<br />

Modellpalette erweitert<br />

Hier ist es von Vorteil, wenn das Elektroauto mit selbst erzeugtem Sonnenstrom<br />

geladen werden kann. Damit kann aber auch das Solarstromangebot<br />

für den Autoakku ein Argument für die Kundenbindung in verschiedenen<br />

Branchen sein, etwa wenn Supermarktkunden ihren Pkw gleich auf dem<br />

Parkplatz zu einem übersichtlichen Preis laden können.<br />

So zumindest stellt es sich die Schweizer Supermarktkette Coop vor. Sie<br />

hat im vergangenen Jahr 100 Geschäfte mit Elektroladestationen ausgerüstet.<br />

Bis 2023 sollen noch weitere Ladesäulen folgen. „Mit den Elektroladestationen<br />

möchten wir dem Bedürfnis unserer Kunden nach Lademöglichkeiten<br />

bei unseren Verkaufsstellen nachkommen und gleichzeitig die Verringerung<br />

der Treibhausgasemissionen vorantreiben“, begründet Salome Hofer, Leiterin<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftspolitik bei Coop, die Entscheidung.<br />

Es sind aber nicht nur die Pkw, die den Markt der Elektroautos befeuern.<br />

Inzwischen sind auch immer mehr elektrisch angetriebene Lkw, Transporter<br />

und Busse auf Deutschlands Straßen unterwegs. Der Elektroantrieb führt<br />

weit vor den anderen Alternativen zum Diesel wie Flüssiggas oder Erdgas. So<br />

6<br />

<strong>Spezial</strong>


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POLARSTERN<br />

Ladesäulenpflicht mit Mieterstrom kombinieren<br />

Mit der Verabschiedung des Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastrukturgesetzes (GEIG) müssen<br />

Hauseigentümer im Neubau und bei größeren Renovierungen mindestens Vorkehrungen für<br />

den Bau von Ladesäulen für die Bewohner errichten. Wenn im Gebäude zusätzlich noch ein<br />

Mieterstrommodell vorgesehen ist, bietet es sich an, die Wallboxen gleich mitzuinstallieren<br />

und mit der Solarstromnutzung vor Ort zu kombinieren.<br />

Dies hat gleich mehrere Vorteile. Die Bewohner können den auf dem Dach erzeugten Solarstrom<br />

direkt für das Laden ihrer Elektrofahrzeuge nutzen, was Voraussetzung für eine wirklich<br />

klimafreundliche <strong>Mobilität</strong> ist, wie Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieanbieters<br />

Polarstern, erklärt. Inzwischen realisiert das Unternehmen praktisch kein Mieterstromprojekt<br />

mehr ohne die Installation von Ladelösungen.<br />

Der zweite Vorteil ist, dass die Kosten für den Solarstrom, der in die Akkus der Fahrzeuge<br />

fließt, in der Regel zehn bis 15 Prozent unter dem Grundversorgertarif liegen. Das ist deutlich<br />

günstiger als die meisten Ladetarife an den öffentlichen Ladestationen.<br />

Ein dritter Vorteil der Kombination ist die verbesserte Wirtschaftlichkeit des Mieterstrommodells.<br />

Denn diese hängt einerseits am Anteil der Bewohner, die den Solarstrom vom Dach direkt<br />

nutzen. Andererseits auch an der Menge des Solarstroms, der vor Ort verbraucht wird.<br />

Hier bietet sich die Elektromobilität, genauso wie die elektrische Wärmeversorgung, als<br />

Stromsenke an. Dadurch wird das Mieterstrommodell wirtschaftlicher und der Betreiber der<br />

Anlage kann mehr Kostenvorteile an die Mieter weitergeben. Das wiederum stärkt die Akzeptanz<br />

solcher Modelle.<br />

Außerdem kann die Anschlussleistung des Gebäudes verringert werden und Netzanschlüsse<br />

in Bestandsgebäuden müssen nicht aufgrund einer Solaranlage auf dem Dach nachgerüstet<br />

werden, was das Mieterstromprojekt preiswerter macht. Auch im Neubau hilft die niedrigere<br />

Anschlussleistung, die Kosten zu senken.<br />

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TECKLENBORG INDUSTRIEMASCHINEN<br />

Umstieg auf Baumaschinen mit Elektroantrieb<br />

Der Anbieter von Bau- und Industriemaschinen Tecklenborg mit Hauptsitz im westfälischen<br />

Werne wird in seiner Niederlassung in Bremen auf Elektromobilität umstellen. Das Unternehmen<br />

stellt dabei nicht nur den gesamten eigenen Fuhrpark auf Elektroantrieb um. Auch die<br />

Baufahrzeuge, Lkw und Gabelstapler, die dort verkauft werden, fahren alle elektrisch. Mit Verbrennungsmotoren<br />

wird es nur noch gebrauchte Fahrzeuge geben.<br />

Damit geht Tecklenborg einen ganz neuen Weg in der Baumaschinenbranche – und das aus<br />

gutem Grund. „Rund 75 Prozent unserer verkauften Gabelstapler werden bereits heute elektrisch<br />

betrieben. Im Betrieb fallen im Vergleich zu Fahrzeugen mit klassischem Verbrennungsmotor<br />

weniger Kosten an, weil Verbrauch und Verschleiß bei elektrischen Antrieben wesentlich<br />

niedriger sind“, erklärt Bernard Tecklenborg, Inhaber des Handelsunternehmens. „Elektromotoren<br />

liefern vom Start weg volles Drehmoment und verrichten mit einem Drittel der Leistung<br />

die gleiche Arbeit wie ein dreimal stärkerer Verbrennungsmotor.“<br />

Dazu kommt noch, dass die elektrisch angetriebenen Baumaschinen länger halten. „Denn wir<br />

haben beobachtet, dass die geringen Vibrationen bei Elektrofahrzeugen zu weniger Abnutzung<br />

führen“, berichtet Tecklenborg. „Die Kunden, die sich für eine Maschine mit Elektroantrieb<br />

entschieden haben, haben aber nicht nur wirtschaftlich profitiert. Auch das Arbeitsumfeld<br />

hat profitiert: Es ist leiser und die Luft ist besser.“<br />

Wichtig sei aber vor allem, das eigene Tankverhalten zu ändern, betont Tecklenborg. Die Nutzer<br />

dürfen nicht warten, bis die Batterie leer ist. Vielmehr soll die Maschine sofort an die Ladestation<br />

gesteckt werden, wenn sie länger steht und wo immer es möglich ist. „So ist immer<br />

maximale Reichweite und Arbeitsdauer garantiert“, beruhigt der Inhaber die Skeptiker.<br />

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49


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Foto: Werner Streitfelder<br />

Die Österreichische Post will bis 2030 komplett elektrisch fahren. Dazu baut sie in der gesamten Alpenrepublik<br />

über 2.400 Gleich- und Wechselstromladepunkte auf, die intelligent gesteuert werden.<br />

GP JOULE CONNECT<br />

Ladesystem für Quartier in Hanau<br />

Die Firma GP Joule Connect realisiert im Pioneer Park Hanau eine flächendeckende<br />

Ladeinfrastruktur mit umfassenden Sharing-Angeboten für Bewohner<br />

und Gäste sowie komfortable Nutzung dank einer Quartiers-App.<br />

Die <strong>Mobilität</strong>sstationen stehen für öffentliche, gewerbliche und private<br />

Nutzung zur Verfügung.<br />

Für den operativen Betrieb und die Abrechnung wurde die Software Be-<br />

Energised des Salzburger Anbieters Has-to-be ausgewählt. Sie verwaltet<br />

künftig bis zu zwölf <strong>Mobilität</strong>sstationen und über 200 Elektrofahrzeuge.<br />

Die <strong>Mobilität</strong>sstationen im Hanauer Quartier verfolgen einen intermodalen<br />

Ansatz: Mehr als 200 Elektrofahrzeuge – neben Elektroautos auch<br />

Elektrofahrräder und Elektrolastenfahrräder – werden integriert, ebenso<br />

verschiedene Geschäftsmodelle wie Kauf, Mieten und Leasing.<br />

Zwei <strong>Mobilität</strong>sstationen sind bereits in Betrieb. Anfang Juli <strong>2021</strong> wird die<br />

dritte Station starten. Sie umfasst acht DC- und zwei AC-Ladesäulen mit je<br />

zwei Ladepunkten sowie Sharing-Optionen und den entsprechenden<br />

Fahrzeugen.<br />

▶ https://has-to-be.com<br />

gibt das Statistische Bundesamt die Zahl der elektrisch angetriebenen Lkw inzwischen<br />

mit 32.210 Fahrzeugen an. Ende 2020 waren noch 24.380 elektrisch<br />

angetriebene Lkw in Deutschland unterwegs.<br />

Elektrifizierung der Straße<br />

Auch wenn immer noch die Mehrheit der Lkw mit dem alten Dieselantrieb<br />

über Deutschlands Straßen donnert – die Zahl der gemeldeten Lkw liegt bei<br />

3,4 Millionen –, kommen die leisen Elektro-Lkw immer mehr auf Touren.<br />

Angesichts der noch begrenzten und sehr jungen Modellpalette und der kurzen<br />

Zeit von wenigen Jahren ist der Anteil von knapp einem Prozent aber<br />

schon mal ein Achtungszeichen.<br />

Der Markt wird in den nächsten Jahren weiter zulegen. „Denn immer<br />

mehr Transportunternehmen erkennen, dass der Zeitpunkt für die Elektrifizierung<br />

der Straße nunmehr gekommen ist, sowohl im Hinblick auf den<br />

Umweltschutz als auch aus Wettbewerbsgründen, um den Anforderungen<br />

der Kunden an einen nachhaltigen Gütertransport zu entsprechen“, ist sich<br />

Roger Alm, Präsident von Volvo Trucks, sicher. Deshalb erweitert der schwedische<br />

Hersteller seine Palette an Lkw mit Elektroantrieb um weitere Modelle.<br />

Neben den bisher vor allem auf den städtischen und regionalen Lieferverkehr<br />

zugeschnittenen Sechstonnern elektrifiziert Volvo auch die großen Trucks<br />

mit 16 und 40 Tonnen Gesamtgewicht.<br />

Neue Hersteller am Markt<br />

Diese sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Um den Anforderungen<br />

an den überregionalen Transport zu genügen, setzen die Schweden<br />

vor allem auf eine höhere Ladekapazität, leistungsstärkere Antriebsstränge<br />

und eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern.<br />

Doch auch neue Hersteller etablieren sich am Markt. So hat der Schweizer<br />

Anbieter Designwerk mit seiner Marke Futuricum eine komplette Palette<br />

an Lkw im Portfolio, die die meisten Transportanforderungen abdecken. Die<br />

jüngste Entwicklung ist ein Niederflurfahrzeug auf der Basis eines Mercedes<br />

Econic, das Kommunen als Müllfahrzeug einsetzen können.<br />

8<br />

<strong>Spezial</strong>


<strong>Spezial</strong><br />

BUNDESTAG<br />

Weg für 1.000 Schnellladesäulen ist frei<br />

Der Bundestag hat mit den Stimmen der Regierungskoalition und von<br />

B 90/Grüne das Schnellladegesetz verabschiedet. Damit hat er die<br />

Grundlage geschaffen für die europaweite Ausschreibung und den Bau<br />

von 1.000 Schnellladetankstellen in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen<br />

hier vor allem Ladepunkte an den Bundesfernstraßen und Autobahnen<br />

und weniger im urbanen Raum. Denn dort ist das schnelle Laden in der<br />

Regel nicht notwendig. Im ländlichen Raum sollen hingegen ebenfalls<br />

Schnellladestationen entstehen.<br />

Damit hat der Verkehrsausschuss des Bundestages eine entscheidende<br />

Weiche für den wirtschaftlichen Betrieb der Schnellladesäulen gelegt.<br />

Denn vor allem die Einbeziehung von Autobahnrastplätzen für den Bau<br />

solcher Elektrotankstellen fällt bei der Branche auf fruchtbaren Boden. So<br />

sieht der Anbieter Fastned darin einen wichtigen Baustein für die flächendeckende<br />

Versorgung, bei der Fahrern von Elektroautos alle 20 bis<br />

30 Kilometer entlang der Autobahn eine Schnelllademöglichkeit angeboten<br />

werden soll.<br />

Entscheidend bei der Ausschreibung im Rahmen des 1.000-Standorte-<br />

Programms sei der faire Wettbewerb. „Wir freuen uns besonders darüber,<br />

dass die Auswahl der Wettbewerber auch nach Qualitätskriterien erfolgen<br />

wird”, sagt Michiel Langezaal, Geschäftsführer von Fastned. „Die öffentliche<br />

Förderung ist hilfreich, um eine flächendeckende Versorgung<br />

sicherzustellen und damit den Übergang zur E-<strong>Mobilität</strong> zu beschleunigen.<br />

Sie darf aber nicht zulasten der freien Entfaltung des Marktes gehen.<br />

Der Schlüssel dazu ist und bleibt der freie Zugang zu attraktiven<br />

Standorten”, betont er mit Blick auf die Konzentration auf Ladesäulen an<br />

Bundesfernstraßen.<br />

▶ https://www.bundestag.de<br />

Foto: Fastned<br />

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51


E-<strong>Mobilität</strong><br />

SCANIA<br />

Elektroantrieb ohne Batterie<br />

Wenn es um die gewerbliche Elektromobilität geht, dreht sich die Debatte<br />

darum, ob die schweren Fahrzeuge mit Batteriestrom oder mit<br />

Strom aus Brennstoffzellen – erzeugt mit Wasserstoff – fahren sollten.<br />

Der schwedische Lkw-Hersteller Scania versucht gemeinsam mit dem<br />

hessischen Containerlogistiker Contargo einen anderen Weg.<br />

Denn die beiden Projektpartner testen Lkw, die ihren Strom aus einer<br />

Oberleitung beziehen. Das Prinzip ist bekannt von Bussen oder Straßenbahnen.<br />

Derzeit sind die Fahrzeuge noch hybrid unterwegs. Denn sie<br />

fahren mit Diesel vom Umschlagplatz am Main bis zur Autobahnauffahrt<br />

der A5 bei Langen/Mörfelden.<br />

Dort angekommen, fährt der Lkw den Stromabnehmer aus und dockt<br />

sich an die installierte Oberleitung einer Teststrecke an und schaltet auf<br />

Elektroantrieb um. Die Teststrecke führt in südliche Richtung bis zur<br />

nächsten Autobahnabfahrt Darmstadt/Weiterstadt. Danach fährt das<br />

Fahrzeug noch einige Kilometer weiter elektrisch mit einer Batterie, die<br />

durch die Oberleitung und mittels Rekuperation geladen wird.<br />

Die Teststrecke ist zwar kurz. „Doch auch wenn fünf Kilometer Teststrecke<br />

pro Autobahnrichtung sehr wenig erscheinen – sie dienen dazu, das<br />

Prinzip zu testen”, sagt Heinrich Kerstgens, einer der Geschäftsführer von<br />

Contargo. Er rechnet damit, dass 80 Prozent der in Deutschland zugelassenen<br />

Lkw mit dieser Technologie ausgestattet werden können, wenn<br />

nur 30 Prozent der Autobahnen mit Oberleitungen ausgerüstet sind.<br />

Denn dann würde sich der Umstieg lohnen. Schließlich wären das die<br />

Strecken, die die meisten Lkw fahren.<br />

Der Vorteil der Technologie ist, dass die Lkw einen Hauptteil der Strecke<br />

elektrisch unterwegs sind. Dabei wird die Batterie aufgeladen, ohne dass<br />

sie an einer Ladesäule stehen müssen. Sind keine Oberleitungen mehr<br />

vorhanden, kann das Fahrzeug trotzdem noch elektrisch weiterfahren. Ist<br />

der Strom alle, wird der Rest mit Diesel erledigt.<br />

▶ https://www.contargo.net<br />

Foto: Stefan Effner<br />

Für Kommunen, aber auch für Unternehmen ist eine solche breitere Modellpalette<br />

die Voraussetzung für den Umstieg auf die Elektromobilität. Dieser<br />

ist in vollem Gange. Denn eine ganze Reihe von Städten elektrifizieren derzeit<br />

ihre Flotte an Bussen für den städtischen Nahverkehr. So hat Regensburg<br />

entschieden, 22 neue Elektrobusse anzuschaffen und die dafür notwendige<br />

Ladeinfrastruktur aufzubauen. Auch in Hamburg, Köln und Solingen sind<br />

inzwischen Elektrobusse unterwegs.<br />

Nahverkehr elektrifiziert<br />

Mit 137 elektrisch angetriebenen Bussen liegt Berlin zurzeit ebenfalls gut im<br />

Rennen, wenn es um die Verringerung der Treibhausgasemissionen im Nahverkehr<br />

geht. Nach Angaben des Beratungsinstituts Pricewaterhouse Coopers<br />

(Pwc) waren im März <strong>2021</strong> in Deutschland mehr als 650 elektrisch angetriebene<br />

Busse unterwegs. Die Hälfte davon wurde allein im vergangenen<br />

Jahr in Betrieb genommen. Bis Ende dieses Jahres werde die Zahl um fast<br />

1.000 Fahrzeuge deutschlandweit steigen. Die Verkehrsbetriebe der Städte<br />

bauen deshalb schon jetzt fleißig an der eigenen Ladeinfrastruktur.<br />

Netzbetreiber steuert Ladesäulen<br />

Doch selbst wenn es nur um den Pkw-Fuhrpark eines Unternehmens oder<br />

Gewerbebetriebes geht, der elektrifiziert werden soll, gibt es Ansätze, mit den<br />

Autos sogar die Betriebskosten zu senken. Denn das Energiewirtschaftsgesetz<br />

hält einen Passus bereit, mit dem beim Laden des Elektroautos aktiv Geld verdient<br />

werden kann.<br />

Wie das geht, zeigt der Anbieter von Ladelösungen The Mobility House<br />

am Hauptsitz des Architekturbüros Creaplan Metzler in Blaichach im Allgäu.<br />

Dort hat das Unternehmen eine Infrastruktur für das Laden von Elektroautos<br />

aufgebaut, die vom örtlichen Netzbetreiber gesteuert werden kann. Mit der<br />

Die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten der Gewerbebetriebe erfordert<br />

eine intelligente Ladeinfrastruktur, wie hier bei Zalando. Wenn diese<br />

netzdienlich ist, kann man sogar Geld damit verdienen.<br />

Foto: Zalando<br />

Futuricum hat auf der Basis eines Mercedes Econic einen elektrischen<br />

Lkw für die Müllabfuhr entwickelt.<br />

Foto: Futuricum<br />

10<br />

<strong>Spezial</strong>


40 Jahre SMA.<br />

Pioniergeist für Innovationen.<br />

Leidenschaft für eine nachhaltige Zukunft.<br />

Was 1981 mit der mutigen Vision begann, die Welt mit<br />

dezentraler erneuerbarer Energie zu versorgen, entwickelte sich<br />

zu einem Wegbereiter für den Zugang zu sauberer Energie.<br />

Angetrieben von Pioniergeist, Leidenschaft und Innovation.<br />

Seit 40 Jahren gestalten Produkte und Lösungen von SMA die<br />

globale Energiewende nachhaltig mit. Zeit zu feiern und sich auf<br />

das zu freuen, was noch kommt.<br />

Entdecken Sie 40years.sma.de<br />

www.photovoltaik.eu 53


E-<strong>Mobilität</strong><br />

COCA-COLA<br />

Getränkekonzern elektrifiziert den Fuhrpark<br />

Foto: Velka Botička<br />

Die Lösungen für Elektroautobesitzer in der Stadt werden immer<br />

wichtiger. Da sind selbst solche Lösungen wie das Laternenladen<br />

wie hier am Potsdamer Platz in Berlin im ein Ansatz.<br />

Der Getränkehersteller Coca-Cola will die Fahrzeugflotte seiner Niederlassung<br />

in Deutschland elektrifizieren. Sowohl die Dienst- als auch<br />

die Funktionswagen sollen in Zukunft mit Elektromotor unterwegs<br />

sein. Dazu baut Vattenfall die notwendige Infrastruktur für die 2.300<br />

Fahrzeuge auf. Damit kann der Getränkekonzern viel Emissionen einsparen.<br />

Schließlich soll er bis 2040 klimaneutral sein. Da muss auch die<br />

<strong>Mobilität</strong> dekarbonisiert werden.<br />

In den nächsten vier Jahren errichtet der Energieversorger die Ladesäulen<br />

an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter in der ganzen Bundesrepublik,<br />

die die Fahrzeuge nutzen. Dafür investiert Coca-Cola etwa<br />

800.000 Euro.<br />

Zudem werden Mitarbeiter, die einen Dienst- oder Funktionswagen<br />

nutzen, bei der Anschaffung einer Ladestation unterstützt. Vattenfall<br />

soll für den Bau der Ladepunkte am Wohnort der Mitarbeiter Angebote<br />

machen. Die Ladeboxen an den Arbeitsplätzen werden komplett<br />

mit Ökostrom beliefert. Am Wohnort entscheidet der Mitarbeiter<br />

selbst, welchen Strom er in die Akkus des Autos lädt.<br />

Außerdem bekommen alle Nutzer der Dienst- und Funktionswagen<br />

von Coca-Cola Deutschland eine kombinierte Tank- und Ladekarte<br />

von Aral. Die Abrechnung läuft dabei über Vattenfall. Die Vernetzung<br />

zwischen beiden Unternehmen erlaubt die kostengenaue Rückerstattung<br />

der Ladekosten an die Mitarbeiter von Coca-Cola, die an der<br />

Tankstelle in Vorkasse gehen.<br />

▶ https://ccep.com<br />

12<br />

gleichen Lösung hat das Unternehmen auch die Ladeinfrastruktur an der eigenen<br />

Firmenzentrale in München ausgestattet.<br />

Energie intelligent verteilen<br />

Voraussetzung ist die Kommunikation mit dem Netz. Dazu sind die Ladestationen<br />

jeweils mit einem Charge Pilot ausgerüstet. Um hier möglichst flexibel<br />

zu sein, nutzt The Mobility House nicht nur die bewährte Rundsteuertechnologie,<br />

sondern auch noch andere Kommunikationsstandards wie Open ADR<br />

und IE 60870-5-104. Der Netzbetreiber hat so die Möglichkeit, den Ladevorgang<br />

anhand des Zustands im Netz zu steuern. Das bedeutet, er passt die Ladeleistung<br />

innerhalb von Sekunden an, je nachdem, ob genügend oder zu wenig<br />

Strom im Netz vorhanden ist. Dabei wird die Energie phasengenau und<br />

intelligent verteilt. Dadurch werden diejenigen Autos bevorzugt geladen, die<br />

entsprechend als priorisiert im Lademangement eingestuft sind.<br />

Falls die Ladesäulen im Falle eines Netzengpasses als Last vom Netzbetreiber<br />

abgeworfen werden, sorgt der Charge Pilot wiederum dafür, dass die<br />

Stromzufuhr nicht schlagartig physikalisch unterbrochen, sondern gesteuert<br />

abgeregelt wird. Dadurch verhindert er in solchen Fällen Schäden am Fahrzeug<br />

oder der Infrastruktur. Ist wieder ausreichend Strom vorhanden und<br />

das Netz wieder stabil, startet der Charge Pilot die Ladung automatisch oder<br />

erhöht die vorher abgeregelte Ladeleistung.<br />

Bis zu 20 Prozent weniger Kosten<br />

Mit dieser Lösung können die Betreiber der Ladeinfrastruktur viel Geld<br />

für den Ladestrom sparen – nach Angaben von The Mobility House bis zu<br />

20 Prozent. Denn dieses netzdienliche Laden muss der Netzbetreiber auf<br />

Basis des Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) belohnen.<br />

Schließlich tragen die Betreiber der Ladeinfrastruktur mit der netzdienlichen<br />

Anpassung der Ladevorgänge zu einer stabilen Stromversorgung bei und vermeiden<br />

maßgeblich den vielfach befürchteten Verteilnetzausbau.<br />

Ein Schaden für den Nutzer der Elektroautos entsteht dadurch meist nicht.<br />

Denn in der Regel sind die Autos ohnehin länger mit dem Ladepunkt verbunden,<br />

als es nötig wäre. „Für uns als Netzbetreiber ist dies wiederum ein<br />

wichtiger Schritt in die richtige Richtung”, betont Thomas Rohde von Stadtwerke<br />

München Infrastruktur.<br />

Der Versorger hat die Umsetzung des intelligenten Ladens am Unternehmenssitz<br />

von The Mobility House begleitet. „Durch die Integration von steuerbarer<br />

Ladeinfrastruktur können wir das Netz weiter stabilisieren. Darüber<br />

hinaus können die angeschlossenen flexiblen Verbraucher Netznutzungsentgelte<br />

sparen. Und wir können die Netzentgelte für alle Netznutzer relativ stabil<br />

halten, weil wir das Netz nicht bis auf das letzte Kilowatt ausbauen müssen“,<br />

betont Rohde.<br />

Nächster Schritt: bidirektionales Laden<br />

Damit ist schon der erste Ansatz für ein netzdienliches Laden geschaffen.<br />

Doch die Möglichkeiten gehen viel weiter. Allerdings sind sie in Deutschland<br />

noch nicht so weit entwickelt, dass sich daraus Geschäftsmodelle ableiten<br />

lassen. Denn die Idee des sogenannten bidirektionalen Ladens ist längst<br />

nicht vom Tisch.<br />

Der Ansatz besteht darin, dass die Besitzer der Elektroautos ihren Speicherplatz<br />

dem Netz teilweise zur Verfügung stellen. Das wird vom Netzbetreiber<br />

im Rahmen von Systemdienstleistungen vergütet. Dies wäre für<br />

alle eine vorteilhafte Lösung. Denn auf diese Weise könnten die netzbetreibenden<br />

Stadtwerke nicht nur die Ladeleistung abregeln, sondern aktiv die<br />

Ladung so steuern, dass sie komplett an den Zustand des Netzes angepasst<br />

ist.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen lassen solche Lösungen noch nicht<br />

zu. Technisch ist das aber keine Zukunftsmusik mehr und die Anbieter von<br />

Ladesäulen und Wallboxen stehen in den Startlöchern, diese Funktionen in<br />

ihre Geräte einzubauen.<br />

<strong>Spezial</strong>


Anzeige<br />

Laden, Sparen, Fahren<br />

Wattpilot von Fronius ▪ Eine Wallbox, die nicht nur lädt, sondern die Ladekosten<br />

so niedrig wie möglich hält: Mit dem Wattpilot bringt Fronius eine<br />

intelligente und flexible Ladelösung für alle E-Autofahrer auf den Markt, die<br />

bei Preis und Leistung überzeugt.<br />

Foto: Fronius<br />

Die Installation an der Wandhalterung ist in<br />

wenigen Minuten erledigt.<br />

Der neue Wattpliot kommt erstaunlich kompakt daher.<br />

Foto: Fronius<br />

Unscheinbares Kraftpaket für die Garage.<br />

Foto: Fronius<br />

Der Fronius Wattpilot ist zum einen als fix<br />

montierte und KfW-förderfähige Ladelösung<br />

für Zuhause (Wattpilot Home: 11 Kilowatt<br />

Ladeleistung) und zum anderen als mobile<br />

Variante für zuhause und unterwegs (Wattpilot<br />

Go: 11 oder 22 Kilowatt) erhältlich.<br />

Eine oder drei Phasen<br />

Seine Vorzüge entfaltet der Wattpilot in Kombination<br />

mit Sonnenstrom vom eigenen Hausdach.<br />

Strom von der eigenen Photovoltaikanlage ist der<br />

günstigste. Ihn nutzt der Wattpilot bei Solarüberschuss<br />

vollautomatisch, um das Elektroauto auf<br />

die effizienteste Art und Weise zu laden.<br />

Um den vollen Leistungsbereich der Photovoltaikanlage<br />

auszunutzen, wird nach Bedarf zwischen<br />

einer und drei Phasen vollautomatisch umgeschaltet.<br />

Dadurch wird überschüssige Energie von 1,38<br />

Kilowatt bis zu 11 oder 22 Kilowatt für das Laden<br />

bereitgestellt. Eine höhere Eigenverbrauchsquote<br />

und die schnellere Amortisation der Photovoltaikanlage<br />

sind durch den Wattpilot somit garantiert.<br />

Flexibel und unabhängig<br />

Doch auch ohne solaren Überschuss oder Sonnenstrom<br />

an sich ist der Wattpilot die richtige Wahl,<br />

um das Elektroauto günstig zu laden.<br />

Durch die einfache Anbindung der Wallbox an<br />

den flexiblen Ökostrompreis von Lumina Strom<br />

wird immer dann geladen, wenn die Preise an der<br />

Strombörse niedrig sind – typischerweise nachts<br />

oder bei hoher Produktion von Solar- und Windenergie.<br />

Die Flexibilität der Wallbox setzt sich bei den<br />

unterschiedlichen Lademodi fort. Im kostengünstigsten<br />

Eco-Mode lädt der Wattpilot primär durch<br />

solare Überschussenergie, während der restliche<br />

Strom aus variablen Tarifen gespeist wird.<br />

Der Next-Trip-Mode stellt sicher, dass zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt genügend Ladung für eine<br />

definierte Fahrstrecke vorhanden ist.<br />

Steuern lässt sich das Ganze einfach über die<br />

dazugehörige Solar.Wattpilot App, die neben der<br />

Auswahl des Lademodus einen Überblick über<br />

die Ladung sowie die einfache Inbetriebnahme<br />

des Wattpilot ermöglicht.<br />

Steuerung über die App<br />

Der Wattpilot ist ein weiterer wichtiger Baustein<br />

aus dem Hause Fronius, um die Autarkie in der<br />

Stromversorgung weiter zu maximieren. Die einfache<br />

und intelligente Einbindung in Photovoltaiksysteme<br />

mit Batterie ermöglicht eine ganzheitliche<br />

Lösung, die die Eigenverbrauchsquote des<br />

selbst erzeugten Solarstroms optimiert.<br />

▶ http://www.fronius.de/wattpilot<br />

www.photovoltaik.eu<br />

13


E-<strong>Mobilität</strong><br />

„Möglichst einfach laden“<br />

Foto: Wirelane<br />

CONSTANTIN SCHWAAB<br />

ist CEO von Wirelane, einem Full-Service-Provider für Elektromobilität.<br />

Zuvor war er Gründer und CEO von Kinoheld, einer Plattform für<br />

Kinokarten. Vor dem Ticketing war er als Gründer und geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Plain Energy, einem europaweiten Entwickler<br />

von Photovoltaikanlagen, tätig. Schwaab bringt zehn Jahre<br />

Erfahrung als Projektmanager in allen Bereichen der Solarbranche<br />

mit. Er hat Kraftwerke in fünf Ländern entwickelt und verfügt über<br />

langjährige Erfahrung in der Wertschöpfungskette, einschließlich<br />

Standortentwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb. Geboren<br />

1978, studierte er Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

in München, der Universität in Genf und der UB in<br />

Barcelona. Er spricht vier Sprachen, betreibt erfolgreich Ausdauersport<br />

(Ironman-Triathlon) und ist Vater von drei Kindern.<br />

Infrastruktur ▪ Der Berliner Dienstleister Wirelane organisiert für seine Kunden alle Abläufe rund<br />

ums Laden von E-Autos. Hinzu kommen eigene Ladesäulen und Wallboxen, die dem Eichrecht<br />

entsprechen und auf moderne Bezahlsysteme ausgelegt sind. CEO Constantin Schwaab erklärt,<br />

welche Erwartungen die Kunden haben – privat oder im öffentlichen Raum.<br />

Ein Interview<br />

Welches Geschäftsmodell verfolgt Wirelane?<br />

Constantin Schwaab: Kurz gesagt: laden, zahlen – fertig. Wir bieten Komplettlösungen<br />

für die Errichtung, den Betrieb und die Steuerung von Ladeinfrastruktur<br />

an. Unser Produktsortiment umfasst neben innovativen Ladesäulen und<br />

intelligenter CPO-Betreibersoftware (CPO Backend) ein vollumfängliches Spektrum<br />

an Betriebsdienstleistungen rund um die Ladeinfrastruktur. Wir begleiten<br />

unsere Kunden von der Planung und Errichtung bis hin zur Wartung und<br />

Abrechnung von Ladevorgängen. Wir arbeiten mit Kunden aus verschiedenen<br />

Sektoren zusammen, darunter Großkonzernen wie BMW, Vattenfall, Bouygues,<br />

Betriebe aus der Hotellerie und Tourismusbranche sowie Kommunen wie dem<br />

Landkreis München.<br />

Welche Rolle spielen darin die Installateure der <strong>Ladetechnik</strong>?<br />

Die Installation und die Wartung unserer <strong>Ladetechnik</strong> durch zertifizierte Elektrikerbetriebe<br />

sind zwei unserer wichtigsten Verkaufsargumente. Unsere Kunden<br />

bekommen von uns alles rund um das Thema Ladeinfrastruktur aus einer<br />

Hand, dafür arbeiten wir eng mit den jeweiligen Experten zusammen.<br />

Wie erfolgreich ist Wirelane in der jungen Branche der E-<strong>Mobilität</strong>?<br />

Einige Unternehmen haben in Sachen Ladeinfrastruktur wichtige Vorarbeit geleistet<br />

und sich in einer sehr frühen Marktphase als Pioniere etabliert. Dennoch<br />

ändern sich die Bedürfnisse der Elektromobilität rapide. Zum Beispiel setzt die<br />

Regulierung in Deutschland mittlerweile voraus, dass nach Eichrecht abgerechnet<br />

wird. Viele Ladepunkte der ersten Generation mussten deshalb stillgelegt<br />

werden. Wirelane erhielt für die Produktfamilie Light & Charge bereits 2019<br />

die Baumusterprüfbescheinigung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt<br />

und ist somit eichrechtskonform. Wir betreten aber auch neue Wege und wollen<br />

vor allem die Abrechnung von Ladevorgängen so einfach wie möglich gestalten.<br />

Dazu gehören innovative Bezahlmethoden wie kontaktloses Bezahlen via Kreditkarte,<br />

per Apple Pay oder Google Pay. Es bedarf keiner vorherigen Registrierung<br />

bei einem Ladenetzbetreiber, was leider immer noch branchenüblich ist.<br />

Welche Produkte zum Laden von E-Fahrzeugen bieten Sie an?<br />

Im Zentrum steht unsere umfassende Ladeinfrastruktur und unser Chargepoint<br />

Operating System (CPO), die Betreibersoftware Wirelane OS. Sie verwaltet, berechnet<br />

und überwacht die Ladeinfrastruktur und die Ladetransaktionen. Unsere<br />

Serie Light & Charge besteht aus eichrechtskonformen Einzel- und Doppelstelen,<br />

Laternen- und Wandmontage. Im Juni dieses Jahres kam unsere neue<br />

Ladepunktgeneration Nano auf den Markt.<br />

Welche Funktionen integriert die Bauserie Nano?<br />

Die neue Ladepunktgeneration zeichnet sich durch leichte Bauweise aus. Fehlerstromerkennung<br />

ist genauso realisiert wie Schutzklasse IP54 und IK10. Nano-Ladepunkte<br />

integrieren neben dem CPO-Anwendungsprotokoll OCPP 1.6<br />

bereits wesentliche Grundmerkmale der ISO 15118 für bidirektionales Laden.<br />

Zudem haben wir durchgängig Ad-hoc-Laden (RFID, QR-Code) realisiert.<br />

Die sichere CPO-Backend-Kommunikation findet über VPN-LAN oder einen<br />

VPN-GSM-Tunnel statt. Der Ladepunkt eignet sich ideal für Hotels, halböffentliche<br />

oder öffentliche Parkplätze, Tiefgaragen oder Gewerbeimmobilien. Es<br />

wird zwei Produktvarianten geben: die Basisversion, die seit Juni verfügbar ist,<br />

und Nano Pro, die gegen Ende des Jahres auf den Markt kommen wird. Nano<br />

Pro integriert kontaktloses Bezahlen (Tap Payment), wie es die novellierte Ladesäulenverordnung<br />

fordert.<br />

Was ist bei der Installation zu beachten?<br />

Bauseits müssen gewisse Grundlagen geschaffen werden, zum Beispiel ein LAN-<br />

Kabel oder der VPN-Tunnel. Es sind allerdings keine Port-Einstellungen für die<br />

Internetanbindung erforderlich. Der Router kann direkt über eine VPN-GSM-<br />

Verbindung mit dem Backend kommunizieren, sofern dies die Installationssituation<br />

zulässt. Die Leistungsschutzschalter LS und FI Typ A sind Teil der Vorinstallation,<br />

somit ist eine einfache Wartung garantiert. Zudem ist ein Anschluss<br />

der Stromversorgung in den Ladepunkt von oben, unten und hinten möglich.<br />

Wie vertreiben Sie Ihre Produkte?<br />

Wirelane bietet seine Produkte flächendeckend über verschiedene Vertriebskanäle<br />

an: Direktvertrieb, Fachhandel und Elektriker sowie strategische Vertriebsund<br />

Kooperationspartner.<br />

Die Fragen stellte Heiko Schwarzburger.<br />

▶ https://www.wirelane.com<br />

14<br />

<strong>Spezial</strong>


Wer den eigenen<br />

Solarstrom tankt,<br />

spart Kohle. Und Geld.<br />

Das Solarwatt System macht Elektromobilität für Ihre<br />

Kunden noch sinnvoller. Hocheffiziente Module, ein mit<br />

BMW entwickelter Speicher und intelligentes Energiemanagement<br />

sorgen für deutlich geringere bis gar keine<br />

Kosten beim Laden von Elektroautos.<br />

Erfahren Sie mehr auf:<br />

solarwatt.de/e-mobilitaet<br />

57


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Das Team der solarelektrischen <strong>Mobilität</strong>swende im Autohaus<br />

Rüschkamp in Dortmund.<br />

Bild: Foto: ??? Priogo AG<br />

Sonnenshop im Autohaus<br />

Kooperation ▪ Ein findiger Solarteur aus dem Rheinland arbeitet eng mit Autoverkäufern in<br />

seiner Region zusammen. In Dortmund und Aachen erhalten die Kunden der E-Autos nunmehr<br />

alles rund um solaren Eigenstrom, <strong>Ladetechnik</strong> und Stromspeicher – von der Planung bis hin zur<br />

Installation und Wartung. Aus einer Hand.<br />

Alexander Rensinghof<br />

Wir packen die Sonne in den Tank: Mit diesem Slogan werden die<br />

Kunden des Autohauses Rüschkamp in Dortmund seit August<br />

2020 aus dem Schaufenster empfangen.<br />

Direkt neben den Elektrofahrzeugen finden sie Solarmodule, Wechselrichter,<br />

Batteriespeicher, Wallboxen und – die Beratungsplätze der Priogo<br />

Dortmund GmbH. Denn die Kunden bekommen fortan zu ihrem Elektroflitzer<br />

die passende Ladesäule und nachhaltigen Sonnenstrom.<br />

Die Idee stammt von Joan Hendrik Rüschkamp, Vorreiter in der E-<strong>Mobilität</strong>,<br />

und David Muggli, Vorstand der Priogo AG. Priogo ist ein bekannter<br />

Installationsbetrieb in der Region, der Solarsysteme für Privat- und Gewerbekunden<br />

anbietet. Der Dritte im Bunde ist Timon Lütschen, Geschäftsführer<br />

von Priogo in Dortmund.<br />

Keine Frage unbeantwortet<br />

Das Konzept ist einfach: Im One-Stop-Shop erhält der Kunde alles aus einer<br />

Hand – von der Beratung über die Planung, die Installation und den Service.<br />

Während die Solarexperten alle Fragen zur Ladeinfrastruktur, zur Wallbox<br />

für zu Hause, zu Eigenstrom aus Photovoltaik, dem passenden Speicher und<br />

aktuellen Förderungen beantworten, stehen die Mitarbeiter des Autohauses<br />

für alle Informationen rund um die Fahrzeuge zur Verfügung.<br />

E-Autos mit Sonnenstrom vom eigenen Dach zu tanken ist die günstigste<br />

und gleichzeitig sauberste Form, den Stromer zu betreiben. Das zeigt sich in<br />

Dortmund ganz klar am Erfolg des Geschäftsmodells.<br />

Seit Gründung hat das Team um Geschäftsführer Timon Lütschen bereits<br />

35 Anlagen mit insgesamt 300 Kilowatt Solarleistung installiert. Ein Großteil<br />

der Kunden hat sich durch die Anschaffung eines elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeugs dazu entschlossen, den Strom für das eigene Auto auch selbst zu<br />

erzeugen.<br />

Seit März auch in Aachen<br />

Seit März <strong>2021</strong> gibt es in Aachen ein ähnliches Angebot. Dort hat David<br />

Muggli gemeinsam mit dem Autohaus Kohl die Firma Kohl Energy GmbH<br />

powered by Priogo gegründet.<br />

Will jemand ein E-Auto kaufen, geht er ins Autohaus. Auch dort bekommt<br />

er den Sonnenstrom und die <strong>Ladetechnik</strong> verkauft, geplant und installiert.<br />

„Wie lade ich mein Elektroauto zu Hause? Das ist bislang die meistgestellte<br />

16<br />

<strong>Spezial</strong>


Foto: Priogo AG<br />

Der Kunde kann direkt im Autohaus den Wechselrichter und die Batterie<br />

für den Sonnenstrom erleben – und bekommt alles aus einer Hand.<br />

Foto: Priogo AG<br />

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Internationale Fachmesse<br />

für Ladeinfrastruktur<br />

und Elektromobilität<br />

MESSE MÜNCHEN<br />

RESTART <strong>2021</strong><br />

Beratung des Kunden zur <strong>Ladetechnik</strong>.<br />

Frage im Gespräch mit unseren Kunden“, erzählt Rainer Vogel, Geschäftsführer<br />

von Kohl Energy. „Eine Frage, die wir nun ganz einfach und bei uns<br />

im Haus beantworten.“<br />

Größere Anlagen, mehr Speicher<br />

Die Kooperation hat einen zweiten Effekt: Wegen der Anforderungen für die<br />

<strong>Ladetechnik</strong> ordern die Kunden größere Solaranlagen und fragen nach leistungsstärkeren<br />

Batteriespeichern. Oder sie erweitern ihre Bestandsanlagen<br />

um weitere Solarmodule, Speichersysteme und Ladepunkte.<br />

Der Solarteur im Autohaus: Die One-Stop-Shops in Dortmund und Aachen<br />

zeigen, dass die Kunden begeistert sind, dass das Konzept aufgeht. Das Geschäftsmodell<br />

beschert nicht nur den Installateuren volle Auftragsbücher. Es bietet auch<br />

den Autohäusern einen großen Vorsprung beim Vertrieb der Elektroautos.<br />

Gemeinsam leisten beide einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wende<br />

in der Energieversorgung und der <strong>Mobilität</strong>. David Muggli von Priogo ist<br />

sich sicher, dass er schon mal weitere One-Stop-Shops eröffnen wird. Die Gespräche<br />

mit interessierten Besitzern von Autohäusern laufen bereits.<br />

▶ https://priogo.com/<br />

www.photovoltaik.eu<br />

Von intelligenten Ladesystemen und <strong>Mobilität</strong>sservices<br />

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59


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Überspannungen einfangen<br />

Elektronik ▪ Wenn die <strong>Mobilität</strong>swende ein Erfolg werden soll, muss die Ladeinfrastruktur<br />

für Elektrofahrzeuge zuverlässig sein. Das geht nur, wenn Ladestationen und Elektroautos vor<br />

hohen Spannungsspitzen geschützt sind.<br />

Ein Praxisreport<br />

Ladesäulen und Wallboxen enthalten genauso wie Elektroautos eine<br />

Vielzahl von empfindlichen elektronischen Komponenten. Damit diese<br />

stets sicher und zuverlässig arbeiten, müssen sie gegen Überspannungsimpulse<br />

und Blitzeinwirkungen geschützt werden. Schließlich befindet sich ein<br />

Großteil der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge außerhalb von Gebäuden.<br />

Deshalb sind sie besonders durch direkte oder indirekte Blitzeinschläge<br />

gefährdet. Für einen wirksamen Schutz vor Blitzeinschlägen und Überspannungsimpulsen<br />

sind daher mehrere aufeinander abgestimmte Schutzmaßnahmen<br />

und -vorrichtungen erforderlich.<br />

Dabei unterscheidet man zwischen äußerem und innerem Blitzschutz.<br />

Eine umfassende Schutzwirkung gegen direkte Blitzeinschläge wird nur<br />

mithilfe eines äußeren Blitzschutzsystems erreicht. Die Fangeinrichtung<br />

eines äußeren Blitzschutzsystems hat die Aufgabe, Blitze einzufangen,<br />

den Blitzstrom sicher zur Erde abzuleiten und im Erdreich zu verteilen.<br />

Der innere Blitzschutz wiederum soll eine gefährliche Funkenbildung<br />

innerhalb der Anlage verhindern und gefährliche Spannungsunterschiede<br />

verringern. Denn diese Spannungsunterschiede, die während einer Blitzentladung<br />

auftreten, übersteigen häufig die Isolationsfestigkeit der elektrischen<br />

Die Ladeinfrastruktur muss mit einem Blitz- und Überspannungsschutz<br />

ausgestattet sein – auch um die Elektroautos zu schonen.<br />

18<br />

<strong>Spezial</strong>


<strong>Spezial</strong><br />

Komponenten der Ladeinfrastruktur. Deshalb müssen geeignete Schutzmaßnahmen<br />

getroffen werden.<br />

Für einen wirksamen Schutz werden zwei Systeme benötigt: ein leistungsfähiges<br />

Potenzialausgleichs- und Erdungssystem sowie ein mehrstufiges, aufeinander<br />

abgestimmtes System von Überspannungsschutzgeräten.<br />

Blitzschutz ist Pflicht<br />

Außer durch blitzbedingte Überspannungsimpulse wird die Ladeinfrastruktur<br />

auch durch menschengemachte Schalthandlungen gefährdet. So können bei<br />

Schalthandlungen gefährliche Überspannungsimpulse entstehen, die sich auf<br />

elektrischen Leitungen ausbreiten und Betriebsmittel vorzeitig altern lassen.<br />

Auch das Starten und Stoppen von Ladevorgängen ist solch eine Schalthandlung<br />

mit oft hohen Überspannungsimpulsen. Mit Überspannungsschutzgeräten<br />

können Beschädigungen durch Überspannungsimpulse verhindert und die<br />

vorzeitige Alterung von Betriebsmitteln kann vermieden werden.<br />

Der Überspannungs- und Blitzschutz ist längst nicht mehr neu. Seit Jahrzehnten<br />

schützen Unternehmen ihre Industrieanlagen vor Überspannungen.<br />

Seit 2016 ist – laut VDE-Vorschriften – Überspannungsschutz auch im<br />

privaten Haushalt bei jeder Neuerrichtung oder umfassenden Änderung der<br />

DER AUTOR<br />

SÖREN EMANUEL DISSMEIER<br />

ist Produktmanager für Überspannungsschutzgeräte<br />

in der Abteilung Trabtech<br />

bei Phoenix Contact. Er hat 2013<br />

bei Phoenix Contact als Mecha troniker<br />

begonnen. Nach seinem Ingenieurstudium<br />

wechselte er Anfang 2019 in<br />

seine jetzige Position.<br />

elektrischen Anlage verpflichtend. Das gilt für alle fest installierten Betriebsmittel,<br />

zu denen auch Ladesäulen und Wallboxen zählen.<br />

Doch nicht nur die Wallboxen und Ladestationen im Ein- und<br />

Zweifamilien haus müssen einen Überspannungs- und Blitzschutz mitbringen.<br />

Im Oktober 2019 wurde die VDE 100 um den Teil 722 [1] ergänzt. Darin wer-<br />

Foto: Phoenix Contact<br />

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Foto: Phoenix Contact<br />

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Typ 2 werden<br />

genutzt, wenn<br />

kein äußeres<br />

Blitzschutzsystem<br />

erforderlich ist.<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Schutzkonzept in drei Bereichen<br />

Für den Schutz der Ladestationen vor Überspannungen oder Blitzen<br />

sind verschiedene Komponenten notwendig. Ableiter für die Stromversorgung<br />

der Ladestation, die Typ 1 und 2 kombinieren, sowie<br />

Typ-2-Ableiter sichern die Einspeisung des Stroms in die Akkus der<br />

Elektro autos gegen gefährliche Überspannungen durch Blitzeinschläge<br />

und Schalthandlungen aus dem Netz. Überspannungsableiter<br />

vom Typ 3 stellen darüber hinaus eine dauerhafte Funktion der zahlreichen<br />

sensiblen Komponenten innerhalb der Ladestation sicher.<br />

Die Kommunikationskomponenten werden meist über Ethernet<br />

angebunden und sollten ebenfalls abgesichert werden. Das ist mit<br />

einem Überspannungsschutz vom Typ D1 möglich.<br />

den die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur festgelegt. Demnach müssen<br />

öffentlich zugängliche Ladeeinrichtungen ebenfalls gegen Überspannungsimpulse<br />

geschützt werden.<br />

Teil 722 der VDE 100 geht zwar nicht genauer auf den geforderten Überspannungsschutz<br />

ein. Aber in der Norm VDE 0100 Teil 443 [2] wird beschrieben,<br />

wann ein Überspannungsschutz installiert werden muss – etwa<br />

bei Auswirkungen auf öffentliche Einrichtungen, Gewerbe- und Industrieinstallationen.<br />

Wie die Überspannungsschutzgeräte beschaffen sein müssen,<br />

ist wiederum in der Norm VDE 0100 Teil 534 [3] geregelt.<br />

Gefährdung beurteilen<br />

Doch wie sollte der Überspannungsschutz einer Ladesäule oder Wallbox aussehen?<br />

Dabei spielen sowohl der räumliche Aufbau als auch die Anordnung der Ladepunkte<br />

in der Ladeinfrastruktur eine Rolle. Sie haben einen großen Einfluss auf<br />

die zu erwartenden Belastungen durch Überspannungsimpulse und Blitzströme.<br />

Deshalb sollte für jeden Ladepark eine individuelle Gefährdungsbewertung<br />

durchgeführt werden. Denn nur so können geeignete Überspannungsschutzgeräte<br />

sowie bestmögliche Einbauorte gewählt werden. Eine fachgerecht<br />

durchgeführte Gefährdungsbeurteilung erleichtert die Entscheidung,<br />

ob an einem Einbauort Typ-1- oder Typ-2-Überspannungsschutzgeräte eingesetzt<br />

werden sollten. Auch die Verlegung der Anschlussleitungen der Geräte<br />

kann die Schutzwirkung erheblich beeinflussen. Deshalb ist eine fachgerechte<br />

Installation von Überspannungsschutzgeräten von großer Bedeutung. Auch<br />

die Hersteller der Geräte geben hier entsprechende Empfehlungen.<br />

Kommunikationswege schützen<br />

Wird mit direkten Blitzeinschlägen und energiereichen Blitzströmen gerechnet,<br />

sollten leistungsstarke Überspannungsschutzgeräte vom Typ 1 zum Einsatz kommen,<br />

wie beispielsweise das Valvetrab EV T1/T2 von Phoenix Contact. Ist kein<br />

äußeres Blitzschutzsystem vorhanden oder erforderlich, erreichen auch kostengünstige<br />

Überspannungsschutzgeräte vom Typ 2 eine gute Schutzwirkung. Eingesetzt<br />

werden sie in Unterverteilungen, Ladesäulen und Wallboxen – wie etwa<br />

das Typ-2-Überspannungsschutzgerät Valvetrab EV T2 von Phoenix Contact.<br />

In den Ladesäulen werden außerdem zahlreiche Komponenten mit 24 Volt<br />

Gleichstrom versorgt. Der Schutz der 24-Volt-Spannungsversorgung kann zum<br />

Beispiel mit einem Überspannungsschutzgerät vom Typ 3 erfolgen. In Ladeparks<br />

und bei Ladesäulen, die öffentlich zugänglich sind, müssen auch die Komponenten<br />

für die Kommunikation mit einem Abrechnungs system geschützt<br />

Foto: Phoenix Contact<br />

Der Überspannungs- und Blitzschutz in einer Ladesäule besteht aus einer ganzen Reihe von Komponenten.<br />

Kommen sie aus einer Hand, sind sie aufeinander abgestimmt.<br />

20<br />

<strong>Spezial</strong>


FLEXA AC Wallbox<br />

Lassen Sie sich von<br />

der Energie leiten<br />

Die FIMER FLEXA AC Wallbox für das Eigenheim ist einfach zu installieren<br />

und benutzerfreundlich. Das Gehäuse ist zu 100% aus recycelten Materialien<br />

hergestellt. Als zusätzliches Produkt für den öffentlichen Bereich bieten wir die<br />

FLEXA Stand an.<br />

Entdecken Sie alle Ladelösungen auf www.fimer.com/de


E-<strong>Mobilität</strong><br />

werden. Diese kommunizieren zum Beispiel über eine Ethernet verbindung.<br />

Für deren Absicherung wird ein Überspannungsschutz vom Typ D1 empfohlen.<br />

Vorteile von Komplettsystemen<br />

Insgesamt ist der Überspannungs- und Blitzschutz der Ladeinfrastruktur<br />

komplex. Deshalb ist es die einfachste Variante, aufeinander abgestimmte<br />

Komponenten zu nutzen, wie sie Hersteller anbieten. So hat Phoenix Contac<br />

mit Charx sein breites Angebot an <strong>Ladetechnik</strong>komponenten sowohl<br />

für die Elektrifizierung von Fahrzeugen als auch für den Aufbau einer leistungsstarken<br />

und zuverlässigen Ladeinfrastruktur aufeinander abgestimmt.<br />

Alle Komponenten im Paket Charx wurden speziell für den Einsatz in Anwendungen<br />

der Elektromobilität entwickelt. Sie schützen aber nicht nur die<br />

Ladesäule und das Elektroauto vor Überspannungen. Die geschützte Stromversorgung<br />

ermöglicht auch einen unterbrechungsfreien Ladevorgang.<br />

Auf diese Weise ist die Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen gut geschützt.<br />

Denn sie ist so komplex wie das Elektroautos selbst. Von der Stromversorgung<br />

über Komponenten zur optischen Anzeige des Ladevorgangs bis<br />

hin zu Leitungen für die Ethernet-Kommunikation finden sich zahlreiche<br />

sensible Komponenten in den Ladestationen. Diese gilt es zu schützen – für<br />

eine lange Lebensdauer der Ladeinfrastruktur und für die Sicherheit der Benutzer.<br />

Um die <strong>Mobilität</strong>swende auch in puncto Ladeinfrastruktur zu meistern,<br />

ist es vorteilhaft, wenn möglichst viele der eingesetzten Komponenten<br />

aufeinander abgestimmt und daher aus einer Hand sind.<br />

▶ https://www.phoenixcontact.com<br />

SEED & GREET<br />

Stromtankstelle am Autobahnkreuz<br />

Am Autobahnkreuz Hilden entsteht derzeit eine große Ladestation<br />

für Elektroautos. Der erste Bauabschnitt des Ladeparks Seed & Greet ist<br />

schon fertig und in Betrieb. In Zukunft können hier 44 Elektroautos<br />

gleichzeitig vor Ort produzierten Ökostrom tanken.<br />

Denn die Anlage besteht nicht nur aus Ladesäulen mit verschiedenen<br />

Ladeleistungen. Vielmehr sind die Ladesäulen mit Solarmodulen überdacht.<br />

Diese er reichen derzeit eine Gesamtleistung von 336 Kilowatt. Zusätzlich<br />

liefern noch zwei kleine Windräder Strom für die Elektroautos.<br />

Nur wenn die Strommenge aus den beiden Kraftwerken nicht ausreicht,<br />

laden die Elektromobilisten mit Ökostrom aus dem Netz. Die<br />

üppige Ladeleistung, die vor Ort angefordert werden kann, liefern<br />

wiederum zwei große Speichercontainer.<br />

Denn immerhin können die Elektroautofahrer an 28 Schnellladeplätzen<br />

ihre Akkus mit einer Leistung von bis zu 250 Kilowatt innerhalb weniger<br />

Minuten wieder füllen. Da bleibt nicht viel Zeit, um das 150 Quadratmeter<br />

große Café und Bistro mit Biobackstube zu besuchen.<br />

Diese Zeit haben aber die Elektroautofahrer, die an den vier Ladeplätzen<br />

tanken, die den Strom mit einer Leistung von 22 Kilowatt in die Akkus<br />

der Autos schieben. Für die Mitarbeiter und Mieter des Gebäudekomplexes,<br />

der gerade zusätzlich zum Ladepark entsteht, stellt der Betreiber<br />

zudem noch zwölf Ladeplätze mit einer Leistung von sieben Kilowatt<br />

zur Verfügung. Schließlich können sie über den gesamten Tag hinweg<br />

ihre Autos an der Ladesäule langsam auftanken.<br />

Der Strom kommt nicht direkt aus den Erzeugungsanlagen, sondern<br />

aus den Speichercontainern. Sie lagern einerseits den Strom aus den<br />

Solar- und Windkraftanlagen zwischen, um die Lastspitzen zu kappen,<br />

die durch das Laden der Fahrzeuge entstehen. Sie speichern andererseits<br />

aber auch grünen Strom aus dem Netz, wenn er besonders günstig<br />

ist, und ent lasten das Stromnetz, wenn mehr Strom im Netz ist, als<br />

abgenommen wird.<br />

Auf diese Weise amortisieren sich die Speicher innerhalb weniger Jahre,<br />

wie Gregor Hinz, Energieberater und technischer Generalplaner des Projektes,<br />

betont. Für das optimale Be- und Entladen der Zellen sorgt eine<br />

intelligente Batteriesteuerung.<br />

Der weitere Ausbau des Ladeparks ist schon geplant. Am Ende umfasst<br />

die gesamte Anlage auf 12.000 Quadratmetern Fläche eine Photovoltaik<br />

leistung von mehr als 700 Kilowatt, die die insgesamt 114 Ladeplätze<br />

mit Strom versorgen.<br />

Bis Ende 2022 soll auch der fünfstöckige Bürogebäudekomplex fertig<br />

sein, der neben dem Seed & Greet Café entsteht. Er wird verschiedenen<br />

Büromietern Platz bieten.<br />

▶ https://seedandgreet.de<br />

Foto: T. Schmidtkord/Bäcker Schürer<br />

22<br />

<strong>Spezial</strong>


E-<strong>Mobilität</strong><br />

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AC-VERTEILER FÜR DIE E-MOBILITÄT<br />

Hoher Ladekomfort durch mehr Leistung<br />

Die E-<strong>Mobilität</strong> hält seit längerem Einzug in Deutschland und gewinnt<br />

deutlich schneller als erwartet an Fahrt. So soll der kumulierte<br />

Anteil der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben<br />

2030 bereits 38 Prozent betragen.<br />

Jetzt gilt es die entsprechende Ladeinfrastruktur für die wachsende<br />

Zahl von Elektrofahrzeugen bereitzustellen. Unternehmen, Einrichtungen<br />

der Öffentlichen Hand und auch Verwaltungen oder Eigentümer<br />

im privaten Wohnungsbereich stehen vor der Aufgabe sinnvoll,<br />

zuverlässig abrechenbar und leistungsfähig möglichst smarte Ladelösungen<br />

zu schaffen.<br />

Der Ladekomfort wird stark von der zur Verfügung stehenden Anschlussleistung<br />

der Liegenschaft beeinflusst. Abhängig von der Anzahl<br />

der zu ladenden Fahrzeuge muss die Leistung effizient verteilt<br />

werden, um den Komfort des Ladevorgangs zu erhöhen. Hier helfen<br />

entsprechende dynamische Lastmanagementsysteme die vom Versorgungsnetz<br />

verfügbare und vertraglich mit dem EVU (Energieversorgungsunternehmen)<br />

vereinbarte Anschlussleistung bedarfsgerecht<br />

an den entsprechenden Ladepunkten zur Verfügung zu stellen.<br />

Mit dem Lastmanagement wird nur freie Energiekapazität zum Laden<br />

verteilt, die vertraglich vereinbarte Anschlussleistung nicht überschritten<br />

und somit erhöhen sich die Kosten für die elektrische Energie<br />

dadurch nicht. Sogenannte Lastspitzen werden vermieden. Besonders<br />

in produzierenden Unternehmen wird mit dem Lastmanagementsystem<br />

die vorhandene Energiemenge intelligent für Betriebsprozesse<br />

und Ladeinfrastruktur bereitgestellt.<br />

Das Unternehmen ENWITEC ELECTRONIC produziert Anschlusstechnik<br />

für die Photovoltaik in der seit langem die für die E-<strong>Mobilität</strong> erforderlichen<br />

AC-Verteiler Anwendung finden. Hier bietet ENWITEC<br />

ELECTRONIC nun eine Vielzahl von bereits vorkonfektionierten AC-<br />

Verteilern mit Vorbereitung für das dynamische Lastmanagement<br />

EASY E-MOBILITY von SMART1.<br />

Auch projektspezifische Lösungen für den Einsatz in Verbindung mit<br />

Ladestationen werden angeboten, welche je nach Bedarf mit dem<br />

erforderlichen Lastmanagementsystem ausgestattet werden können.<br />

So steht der Elektromobilität von morgen nichts mehr im Wege.<br />

▶ https://enwitec.eu/<br />

AC-VERTEILER FÜR<br />

E-MOBILITY<br />

ANSCHLUSSFERTIGE LÖSUNGEN FÜR<br />

LADESÄULEN<br />

LASTMANAGEMENT<br />

www.enwitec.eu<br />

Foto: Michael Drexler<br />

Innovations from Germany<br />

23


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Mit einem Aufroller ist das Ladekabel immer nur so lang, wie es<br />

gebraucht wird.<br />

Foto: Schill<br />

Laden ohne Kabelsalat<br />

Infrastruktur ▪ Während des Ladens liegen oft lange Kabelschlingen auf dem Boden. Sie sind<br />

nicht nur Fußangel und Stolperfalle, sondern werden unter Umständen beschädigt. Ein neues,<br />

speziell entwickeltes Aufrollsystem sorgt für Ordnung.<br />

Ein Praxisreport<br />

Wer schon einmal ein Elektroauto aufgeladen hat, kennt die Situation.<br />

Mit einem möglichst langen Kabel, das entweder im Auto<br />

liegt oder schon fest an der Ladesäule installiert ist, wird das<br />

Elektroauto gut und einfach mit dem Ladepunkt verbunden. Doch das lange<br />

Kabel muss nach dem Laden auch wieder verstaut werden.<br />

So muss der Autofahrer das mitgebrachte Kabel zusammenrollen und<br />

wieder im Fahrzeug verstauen. Das feste Kabel an der Ladesäule muss er von<br />

Hand aufwickeln und an die dafür vorgesehene Vorrichtung an der Wallbox<br />

hängen. Zudem liegt das Kabel während des Ladevorgangs zum großen Teil<br />

auf dem Boden neben dem Fahrzeug. Es besteht Stolpergefahr und andere<br />

Fahrzeuge können darüberfahren.<br />

Dadurch nutzen sich die Kabel schneller als vorgesehen ab oder werden<br />

unbrauchbar. Liegt das Kabel im Schmutz oder in einer Pfütze neben der<br />

Säule, besteht zudem die Möglichkeit, sich beim Aufheben oder Benutzen<br />

des Kabels zu beschmutzen. Abhilfe schaffen hier speziell für Ladesäulen<br />

für Elektroautos entwickelte automatische Kabelaufroller. Sie ersetzen durch<br />

24<br />

<strong>Spezial</strong>


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HT’s<br />

„Volle Ladung“<br />

Combi G3<br />

EV-TEST100<br />

So sieht in der Regel die Situation an der Ladesäule aus:<br />

Das lange Ladekabel liegt auf dem Boden.<br />

Foto: Schill<br />

Das Kraftpaket für die normgerechte<br />

Überprüfung von<br />

E-Ladestationen mit automatischem<br />

Prüfablauf.<br />

einen speziellen Kabeleinzug das Aufwickeln von Hand. Denn das Kabel wird<br />

nach dem Anschluss an das Elektroauto ohne Kraftaufwand des Fahrers sanft<br />

wieder eingezogen.<br />

Dadurch ist das Kabel nur in der gerade benötigten Länge ausgezogen.<br />

Der Rest bleibt sauber auf dem Aufroller aufbewahrt und liegt während des<br />

Ladevorgangs nicht auf dem Boden. Nach Beendigung des Ladevorgangs<br />

wird es ebenfalls ohne viel Kraftaufwand wieder komplett eingerollt. Der<br />

Elektroautofahrer muss es nicht mehr mühevoll per Hand aufwickeln.<br />

Mechanismus optimiert<br />

Diese einfache und saubere Handhabung des Kabels beschleunigt jeden einzelnen<br />

Ladevorgang und stellt somit auch einen klaren Vorteil im täglichen<br />

Gebrauch und Umgang dar. Bei der Installation werden die Kabelaufroller<br />

über ein Anschlusskabel entweder direkt oder über einen Ladestecker mit der<br />

Wallbox verbunden. Je nach gewählter Ausführung sind Kabellängen bis zu<br />

zehn Meter und eine Ladeleistung von 2,3 bis 22 Kilowatt möglich.<br />

Der Entwickler von Kabeltrommeln für verschiedene Anwendungen<br />

Schill nutzt für den Aufrollmechanismus eine im Industriebereich bewährte<br />

Federzugtechnik.<br />

Entdecken Sie die große Welt der<br />

modernen Mess- und Prüfgeräte!<br />

Mehr Informationen<br />

über „HT‘s volle<br />

Ladung“ finden<br />

Sie unter:<br />

AUTOR<br />

MIRKO KAISER<br />

ist seit 2016 Vertriebsleiter bei Schill. Das<br />

Unternehmen aus Fellbach hat sich auf<br />

die Entwicklung und Herstellung von<br />

Kabeltrommeln spezialisiert. Eine neue<br />

Lösung sorgt auch an der Ladesäule für<br />

Ordnung.<br />

www.photovoltaik.eu<br />

Foto: Schill<br />

HT INSTRUMENTS GMBH<br />

Am Waldfriedhof 1b<br />

41352 Korschenbroich<br />

Tel. + 49 (0)2161 564 581<br />

info@ht-instruments.de<br />

ht-instruments.de<br />

67


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Ordnung auch nach dem Laden: Der Aufroller zieht automatisch das gesamte Kabel wieder ein. Ein Aufwickeln per Hand ist nicht mehr notwendig.<br />

Foto: Schill<br />

LAPP GRUPPE<br />

Tochtergesellschaft für Elektromobilität gegründet<br />

Die Firma Lapp bietet zwar schon seit gut zehn<br />

Jahren Ladekabel für Elektroautos an. Doch um<br />

die wachsende Nachfrage nach variablen und<br />

global einsetzbaren Ladelösungen zu bedienen,<br />

hat das Unternehmen Lapp Mobility als eigene<br />

Firma für die Elektromobilität ausgegründet.<br />

Inzwischen ist das Team des neuen Unternehmens<br />

auf 75 Mitarbeiter angewachsen. Im Werk<br />

in Stuttgart arbeiten sie auch an neuen Lösungen.<br />

So steht inzwischen auch eine Wallbox<br />

Light zur Verfügung. Diese wird fest in der Garage<br />

installiert. Bei Bedarf kann sie der Elektromobilist<br />

einfach abnehmen und im Kofferraum verstauen.<br />

Muss er unterwegs laden, kann er sie mit<br />

einer Typ-2-Kupplung und einem Schukostecker<br />

an jede Haushaltssteckdose anschließen.<br />

Die integrierte Steuer- und Schutzvorrichtung<br />

übernimmt dann auch die Ladesteuerung wie<br />

zuvor in der heimischen Garage. Dadurch werde<br />

aus einem Notladekabel ein vollwertiges<br />

Ladesystem für unterwegs, erkärt Frank Hubbert,<br />

Geschäftsführer von Lapp Mobility. Die<br />

Wallbox kann einphasig mit 32 Ampere und<br />

dreiphasig mit 16 Ampere laden.<br />

Zudem haben die Entwickler von Lapp Mobility<br />

noch ein Mode-3-Ladekabel mit Steckern<br />

des Typs 2 für Ladesäulen mit einem<br />

Formgedächtnis entwickelt. Dank der Spannkraft<br />

legt es sich nach dem Ladevorgang<br />

automatisch wieder in seine Ursprungsform<br />

zurück. Dadurch entfällt das lästige Aufrollen<br />

des Kabels. Die Hände bleiben sauber und<br />

das Kabel kann wieder sicher im Kofferraum<br />

verstaut werden.<br />

▶ https://lappmobility.lappgroup.com/<br />

Foto: Lapp Mobility<br />

26<br />

<strong>Spezial</strong>


Einfach besser.<br />

Das Hauskraftwerk.<br />

Eigene Energie maximal nutzen<br />

Private Energiewende – unabhängig vom Energieversorger<br />

Intelligentes Energiemanagement<br />

Hausgeräte, Wärmeerzeuger und Wallbox gezielt ansteuern<br />

Speichern für effizienten Klimaschutz<br />

Eigener Solarstrom bedeutet: kein Netzbezug, kein CO 2<br />

Keine Energiekosten mehr<br />

Für Komfortstrom, Wärmeversorgung und E-<strong>Mobilität</strong><br />

Sicherheit bei Stromausfall<br />

Echte Ersatz- / Notstromversorgung mit Solarenergie<br />

Volle Flexibilität – ready for future<br />

PV-Speicherlösungen von E3/DC sind dauerhaft erweiterbar<br />

Das Hauskraftwerk: Solarstrom für alles.<br />

69<br />

e3dc.com | info@e3dc.com | Tel. +49 541 760 268 0


E-<strong>Mobilität</strong><br />

FRONIUS<br />

Wallbox fürs flexible Laden – auch unterwegs<br />

Mit dem Wattpiloten hat der österreichische Hersteller Fronius eine eigene<br />

Wallbox ins Portfolio aufgenommen. Die Entwickler haben bei der<br />

Konstruktion vor allem auf einfache Montage, Inbetriebnahme und Nutzung<br />

des Geräts geachtet. Denn gestartet und betrieben wird die Wallbox<br />

mit einer App auf dem Smartphone oder dem Tablet. Damit hat der<br />

Elektroautofahrer immer den Überblick über den aktuellen Status des Ladevorgangs<br />

und stellt damit auch die einzelnen Lademöglichkeiten ein.<br />

Das Gerät ist grundsätzlich für den Betrieb in Kombination mit einer Photovoltaikanlage<br />

gedacht. So kann der Elektroautobesitzer den Ladevorgang<br />

so einstellen, dass ausschließlich Überschussstrom aus der eigenen<br />

Solaranlage in die Akkus geladen wird. Das ist die kostengünstigste Methode.<br />

Zusätzlich kann er aber auch einstellen, wann er das Auto das<br />

nächste Mal benötigt. Der Wattpilot lädt dann so, dass das Fahrzeug zum<br />

gewünschten Zeitpunkt voll geladen zur Verfügung steht. Der Wattpilot<br />

kann aber auch ohne Solaranlage betrieben werden.<br />

Fronius hat sich aber für Vielfahrer noch etwas Besonders ausgedacht. In<br />

der Version Wattpilot Go kann die Wallbox einfach aus der Halterung genommen<br />

werden. Der Autobesitzer kann sie im Kofferraum mit auf Reisen<br />

nehmen und hat unterwegs immer eine Ladelösung dabei, die die komplette<br />

Steuerung des Ladevorgangs übernehmen kann. Damit der Elektromobilist<br />

auch unterwegs flexibel ist, legt Fronius dem Wattpiloten Go<br />

noch ein Adapterset für die verschiedenen Steckervarianten bei. Mit dieser<br />

Version des Wattpiloten kann das Auto nicht nur mit elf, sondern auch<br />

mit 22 Kilowatt geladen werden.<br />

▶ https://www.fronius.com<br />

Foto: Fronius International<br />

Foto: Fronius International<br />

Diese wurde zusätzlich speziell für die Anwendungen an Ladestationen für<br />

Elektroautos angepasst und optimiert. Zum Laden nimmt der Fahrer einfach<br />

die Ladekupplung am Aufroller und zieht diese zum Fahrzeug. Dabei wird<br />

der Federwiderstand durch das Ziehen überwunden und der interne Federmechanismus<br />

gespannt.<br />

Auch für die Nachrüstung geeignet<br />

Ist der Ladevorgang abgeschlossen und der Stecker abgezogen, genügt ein<br />

kurzer Zug am Kabel und das Gerät wechselt in den Freilauf, das Kabel steht<br />

nun unter Zug und der Anwender geht mit gespanntem Kabel zurück in Richtung<br />

Wallbox. Dabei wird es automatisch aufgerollt und verstaut.<br />

Dieser sichere Kabeleinzug lässt sich in verschiedenen Varianten und mit<br />

unterschiedlichen Kabelstärken ausführen. So ist jederzeit das optimale Zusammenspiel<br />

zwischen Wallbox und Fahrzeug sichergestellt. Je nach Kundenwunsch<br />

kann das Unternehmen neben der Kabelstärke auch das Design und<br />

die Ausstattung anpassen. So lässt sich der Aufroller bei bereits bestehenden<br />

Ladepunkten ergänzen.<br />

Temperatur im Kabel kontrollieren<br />

Schill hat zudem auch Varianten mit bereits integriertem Lademanagement<br />

im Portfolio. Diese verfügen neben dem Aufroller über eine eigene Lade logik.<br />

Dann ist eine zusätzliche Wallbox nicht mehr notwendig. Das Fahrzeug wird<br />

mit dem Ladepunkt verbunden, das Lademanagement erfolgt in Abstimmung<br />

mit dem Fahrzeug. Da der Ladevorgang über einen längeren Zeitraum<br />

unbeaufsichtigt ist und sich das Kabel aufgrund der zum Teil hohen Ladeströme<br />

erwärmt, sind die Kabelaufroller zum Schutz mit einem Temperaturschalter<br />

ausgestattet. Deshalb waren die größten Herausforderungen bei der<br />

Entwicklung, die konstant hohen Stromstärken auf kleinstem Raum zu kontrollieren<br />

und die Überhitzung während des Ladevorgangs zu verhindern.<br />

Kundenspezifische Lösung ist möglich<br />

Sollte dennoch einmal ein Temperaturschwellenwert überschritten werden,<br />

trennt der integrierte Thermoschutz das Fahrzeug automatisch vom Strom<br />

und der Ladevorgang wird unterbrochen. Die Strom- und Datenübertragung<br />

erfolgt stufenlos über selbst entwickelte Schleifringe. Diese ermöglichen jederzeit<br />

einen optimalen und widerstandsreduzierten Übergang zwischen<br />

dem Auszugskabel und der Ladeeinrichtung.<br />

Neben den Standardvarianten bietet Schill auch kundenspezifische Lösungen,<br />

die über die einfache Kabelbestückung hinausgehen. Denn aufgrund<br />

der hohen Fertigungstiefe kann Schill schnell auf Veränderungen am Markt<br />

reagieren oder Kundenwünsche erfüllen. Dadurch eröffnet sich für diese anwenderfreundliche<br />

Aufrolllösung ein breites Einsatzfeld. Neben der einfachen<br />

Aufrüstung einzelner Wallboxen im privaten und gewerblichen Bereich<br />

lassen sich auch Kleinbusfuhrparks von Transportdienstleistern oder dem<br />

öffentlichen Nahverkehr mit den Ladeaufrollern ausstatten.<br />

▶ https://www.schill.de<br />

28<br />

<strong>Spezial</strong>


<strong>Spezial</strong><br />

Foto: Wirelane<br />

FEIG ELECTRONIC/WIRELANE<br />

Kontaktlos zahlen<br />

Durch die Integration der Payment Terminals von<br />

Feig Electronic in die neueste Ladesäulenserie<br />

Light & Charge von Wirelane können E-Mobilisten<br />

zukünftig sicher kontaktlos zahlen.<br />

Wer aktuell sein Elektroauto in der EU laden<br />

möchte, benötigt vielerorts entweder eine spezifische<br />

Lade karte oder muss sich umständlich<br />

beim jeweiligen Anbieter online registrieren. Das<br />

will Feig mit dem Payment Terminal ändern.<br />

Der Nutzer kann an einer damit ausgestatteten<br />

Ladesäule mit NFC-fähiger Kredit- oder Debitkarte<br />

oder Girocard bezahlen, auch mit Smartphone-Wallets<br />

lässt sich der Ladevorgang durchführen.<br />

Damit geht Wirelane über die Vorgaben der deutschen<br />

Ladesäulenverordnung hinaus. Diese verlangt<br />

nur die Bezahlmöglichkeit mit Kreditkarte.<br />

Kontaktloses Zahlen mit der Debitkarte und mobilen<br />

Methoden werden jedoch immer beliebter.<br />

Die von Feig installierte Software sorgt für einen<br />

zuverlässigen Datenaustausch, sodass die Zahlungsinformationen<br />

sicher an den Zahlungsdienstleister<br />

weitergeleitet werden.<br />

Das Payment Terminal unterstützt Hersteller wie<br />

Wirelane auch dadurch, dass es eine eichrechtskonforme<br />

und punktgenaue Abrechnung ermöglicht.<br />

Für den digitalen Zahlungsbeleg liefert Feig<br />

C-Vend dem Ladesäulenbetreiber via Datenaustausch<br />

die dafür benötigten Daten.<br />

▶▶https://www.wirelane.com<br />

WEBASTO<br />

Ladestation mit längerem Kabel<br />

Hersteller Webasto stellt die zweite Generation der Ladestation Webasto Pure<br />

vor. Die zentrale LED-Anzeige<br />

zeigt einen aktiven Ladevorgang<br />

nun durch einen fließenden,<br />

sanft pulsierenden Farbübergang<br />

an. Beim Kauf kann<br />

man zwischen einem 4,5 und<br />

einem sieben Meter langen<br />

fest angeschlagenen Kabel mit<br />

Typ-2-Stecker wählen. Dies<br />

bietet E-Auto-Fahrern mehr<br />

Flexibilität bei der Wahl des<br />

Standortes für die Ladestation.<br />

Ein weiteres Plus der neuen<br />

Webasto Pure ist laut Hersteller<br />

der ab Werk integrierte<br />

DC-Fehlerstromschutz.<br />

Die Installation eines separaten<br />

RCD-Typ-B-Schutzschalters<br />

entfällt damit, was Kosten<br />

und Installationsaufwand<br />

spart. Wie bereits das Vorgängermodell ist die neue Webasto Pure in den<br />

zwei Leistungsvarianten elf und 22 Kilowatt erhältlich.<br />

Neu ist, dass der Installateur bei der Inbetriebnahme der Wallbox weitere<br />

Amperestufen zur Verfügung hat, um den Ladestrom besser auf die vor Ort<br />

bereits verfügbare Infrastruktur anpassen zu können. Erhalten bleiben der<br />

universelle Schlüsselschalter, mit dem die Ladestation für unbefugte Nutzer<br />

gesperrt werden kann, sowie die einfache Installation (Plug-and-play). Die<br />

neue Webasto Pure ist zudem via Rundsteuerempfänger erreichbar.<br />

▶ https://www.webasto-charging.com<br />

Foto: Webasto<br />

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Carportsysteme von SL Rack<br />

· Carport-Systeme ideal für gewerbliche Flächen<br />

wie Parkplätze von Firmen, Freizeitparks,<br />

Einkaufszentren, etc.<br />

· Individuelle als auch projektbezogene und<br />

kundenspezifische Lösungen<br />

· Kompetente Beratung, Berechnung und Betreuung<br />

· Anwendbar für die meisten Standard-Modulgrößen<br />

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· 10 Jahre Haltbarkeitsgarane<br />

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www.photovoltaik.eu<br />

29


E-<strong>Mobilität</strong><br />

DAFI<br />

Smartfox Pro Charger<br />

mit intelligenter Umschaltung<br />

Die Firma Dafi hat das Produktsortiment Smartfox mit der eigenen Elektroladestation<br />

erweitert. Sie kann mit elf Kilowatt das Elektroauto laden. Das<br />

fünf Meter lange Ladekabel ist mit einem Typ-2-Stecker ausgestattet. Das<br />

Energiemanagement Smartfox Pro steuert die Wallbox so, dass der Nutzer<br />

mit 100 Prozent Sonnenstrom laden kann. Dazu hat der Pro Charger eine<br />

automatisch gesteuerte interne Umschaltung zwischen einphasig und dreiphasig.<br />

Die Einbindung erfolgt über eine RS485-Schnittstelle.<br />

Die Ladung startet einphasig bei 1,3 Kilowatt Überschussleistung aus der<br />

Solaranlage. Steigt die Überschussleistung über 4,3 Kilowatt, schaltet sie<br />

automatisch auf dreiphasiges Laden um. Dadurch wird der Eigenverbrauch erhöht.<br />

Zudem kann der Nutzer auch an bewölkten Tagen mit Sonnenstrom laden,<br />

wenn die Mindesteinschaltleistung für dreiphasiges Laden nicht erreicht würde.<br />

Mit dem Smartfox Pro können<br />

bis zu fünf Pro Charger<br />

priorisiert und dynamisch mit<br />

Sonnenstrom angesteuert werden.<br />

Der Nutzer kann zudem verschiedene<br />

Lademodi auswählen.<br />

Das Smartfox-E-Lademanagement ist<br />

für den privaten Gebrauch sowie für kleinere<br />

Betriebe und zur Maximierung des Eigenstromverbrauchs konzipiert. Zur<br />

Steuerung und Überwachung stehen dem Benutzer ein hochauflösendes Monitoring<br />

und eine App kostenlos zur Verfügung.<br />

▶ https://www.smartfox.at<br />

Foto: Dafi/Smartfox<br />

JOLT ENERGY<br />

Schnellladestation mit integrierter Batterie<br />

Foto: Jolt Energy<br />

Hersteller Jolt Energy präsentiert die mobile und flexible DC-Ladesäule Merlin<br />

One. Durch die integrierte Batterie lässt sich insbesondere in Städten schnell<br />

eine Ladeinfrastruktur aufbauen – und das ganz ohne Baumaßnahmen.<br />

Besonders flexibel ist der Inselbetrieb, verspricht das Münchner Start-up. So ließen<br />

sich Ladesäulen genau dort platzieren, wo häufig ein geballter, aber schwer<br />

erschließbarer Bedarf besteht. Ein Netzanschluss sei dabei nicht nötig, hier stellt<br />

der integrierte Speicher mit 200 Kilowattstunden den Ladestrom bereit.<br />

Ist der Speicher zu 80 Prozent entleert, wird die Station gegen eine aufgeladene<br />

ausgetauscht. Für den Transport hat Jolt mit dem schwedischen Unternehmen<br />

Hiab einen speziellen Lkw mit automatisiertem Kranbetrieb entwickelt.<br />

Beim Anschluss an die Niederspannung ist der Speicher der Puffer für das<br />

Schnellladen. Erfolgt der Anschluss an der Mittelspannung, lassen sich die<br />

Stationen direkt als DC-Lader nutzen.<br />

▶ https://jolt.energy/de<br />

Q CELLS<br />

Ladestation für zu Hause und unterwegs<br />

Der Hersteller Q Cells hat ein universell einsetzbares Ladegerät entwickelt. Es<br />

erfüllt grundsätzlich die gleichen Funktionen wie eine fest installierte Ladestation,<br />

ist aber so kompakt, dass sie auch für unterwegs genutzt werden kann.<br />

Sie passt an nahezu alle Steckdosen und nahezu jedes Elektroauto.<br />

Das Q-Home E-Drive G1 besteht aus einer Wandhalterung und der eigentlichen<br />

Wallbox mit eingebauter Typ-2-Steckdose. Die Ladestation lässt sich<br />

aus der Wandhalterung herausnehmen. Damit kann der Elektroautofahrer<br />

sowohl in der heimischen Garage als auch unterwegs sein Fahrzeug mit einer<br />

Leistung von bis zu 22 Kilowatt aufladen. Q Cells liefert diverse Adapter für<br />

einphasiges und mehrphasiges Laden an allen gängigen AC-Steckdosen<br />

sowie das Laden an Haushaltssteckdosen mit. Das Ladegerät verfügt zudem<br />

über eine mechanische Kabelverriegelung.<br />

Ein integrierter Fehlerstromschutzschalter spart die teure Nachrüstung des<br />

FI Typ B (RCCP) ein, sodass die Installationskosten niedrig bleiben. Das<br />

Gerät verfügt über Schutzklasse IP54 für den Betrieb im Freien. Zusätzlich<br />

verfügt das Ladegerät über WLAN, es wird mit dem Internet verbunden und<br />

ins Smart-Home-Netzwerk eingebunden.<br />

▶ https://q-cells.de<br />

Foto: Hanwha Q-Cells<br />

30<br />

<strong>Spezial</strong>


<strong>Spezial</strong><br />

Foto: Siemens<br />

SIEMENS SMART INFRASTRUCTURE<br />

DC-Ladesäule für<br />

öffentliche Räume<br />

Siemens Smart Infrastructure stellt die neue Schnellladesäule Sicharge D<br />

für öffentliches Laden vor. Sie eignet sich als Schnellladestation an der Autobahn<br />

und in der Stadt, in öffentlichen Parkhäusern und in Einkaufszentren.<br />

Mit einem konstanten Wirkungsgrad über 95,5 Prozent kommt bei der<br />

Sicharge D fast der gesamte erzeugte Strom beim zu ladenden Fahrzeug an,<br />

verspricht Siemens.<br />

Die DC-Ladesäule bietet eine skalierbare Ladeleistung bis zu 300 Kilowatt,<br />

entweder direkt von Beginn an oder durch Nachrüstung mit Plug-and-play-<br />

Leistungsmodulen. Die Ladesäule unterstützt an allen DC-Ladeanschlüssen<br />

bereits Spannungen zwischen 150 und 1.000 Volt sowie Ladeströme bis zu<br />

1.000 Ampere.<br />

Die Standardkonfiguration verfügt über zwei DC- und einen AC-Ausgang in<br />

einem kompakten Gehäuse, das den Installationsaufwand minimiert. Neben<br />

diesen Features ermöglicht die neue Ladesäule auch dynamisches paralleles<br />

Laden: Dabei wird der Leistungsbedarf eines jeden angeschlossenen Fahrzeugs<br />

berücksichtigt und der Ladevorgang automatisch an die Batterietechnologie<br />

und den Ladezustand des Fahrzeugs angepasst.<br />

▶ https://www.siemens.com<br />

Foto: Ecocoach<br />

ECOCOACH<br />

Offenes Lastmanagement<br />

für die E-<strong>Mobilität</strong><br />

Das Schweizer Unternehmen Ecocoach bringt ein herstelleroffenes E-Mobility-<br />

Lastmanagement für Wohngebäude und Unternehmen auf den Markt. Es<br />

reduziert die Belastung von Netzanschlüssen durch Ladestationen und senkt<br />

so die Installations- und Betriebskosten. Der Eco Charging Coach basiert auf<br />

dem Gebäude-Energiemanagementsystem von Ecocoach.<br />

Das neue System kann Ladestationen verschiedener Hersteller ansteuern sowie<br />

deren Daten auswerten. Der Manager kann in der Basisausführung bis<br />

zu zehn AC-Ladestationen managen, Lastspitzen werden so vermieden. Zukünftig<br />

bindet das System auch DC-Ladestationen ein. Sowohl ein statisches<br />

als auch ein dynamisches Lastmanagement sind möglich.<br />

Beim dynamischen Lastmanagement misst der Eco Charging Coach den<br />

Energiebedarf im Objekt und berücksichtigt die verfügbare Gesamtleistung<br />

bei der Steuerung der Ladepunkte automatisch. Dabei können auch optionale<br />

Energiespeicher angesteuert werden, um die verfügbare Ladeleistung zu<br />

erhöhen.<br />

▶ www.ecocoach.com<br />

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Ihr bewährter Helfer<br />

für die Installation und<br />

Wartung von PV-Anlagen!<br />

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für Photovoltaik-Anlagen<br />

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73<br />

© mmphoto - stock.adobe.com


E-<strong>Mobilität</strong><br />

Foto: Green Cell<br />

GREEN CELL<br />

Schnelles Laden<br />

mit Typ-2-Kabeln<br />

Die Ladekabel von Green Cell sind mit Ein- und Ausgängen des Typs 2 ausgestattet,<br />

sodass sie mit allen Ladestationen in Europa kompatibel sind. Das Angebot<br />

des Herstellers umfasst sowohl einphasige als auch dreiphasige Kabel<br />

mit fünf oder sieben Metern Länge und unterschiedlicher Ladeleistung.<br />

Im Vergleich zu Standardladekabeln mit 3,7 Kilowatt bietet Green Cell<br />

Modelle mit einer höheren Leistung, was die Ladezeit deutlich verkürzt.<br />

Die verfügbaren Leistungsvarianten umfassen 3,7 sowie 7,2, zudem elf und<br />

22 Kilowatt.<br />

Das geringe Gewicht der Typ-2-Kabel des Anbieters und ihre kompakte<br />

Größe ermöglichen einen bequemen Transport und die Lagerung beispielsweise<br />

im Kofferraum des Fahrzeugs.<br />

Das widerstandsfähige Design mit Spritzwasserschutz (IP44/IP55), Druckbeständigkeit<br />

von bis zu zwei Tonnen (UL94V-0) und die extrem robusten Stecker<br />

gewährleisten die tägliche störungsfreie Nutzung jedes Kabels über mehr<br />

als 15 Jahre und rund 10.000 Ladezyklen. Der Preis für die GC-Typ-2-Kabel<br />

variiert je nach Modell zwischen 140 und 213 Euro.<br />

▶ https://greencell.global/de<br />

SENEC<br />

Cloud2go: Unterwegs eigenen<br />

Solarstrom tanken<br />

Mit der Cloud to go hat<br />

Senec die Möglichkeit geschaffen,<br />

dass Hauseigentümer<br />

ihre E-Autos auch<br />

unterwegs mit Solarstrom<br />

vom eigenen Dach laden<br />

können. Das geht an mehr<br />

als 150.000 Ladepunkten im<br />

Ladenetz des Mutterunternehmens<br />

EnBW. Mit einer<br />

neuen App haben Senec<br />

und EnBW diese Funktion<br />

weiter vereinfacht.<br />

Denn damit kann der Auto-<br />

und Hausbesitzer zunächst<br />

komfortabel freie<br />

Ladepunkte in seiner Nähe<br />

finden. Über die App kann<br />

er dann auch den Ladevorgang<br />

starten und bequem<br />

aus seinem Guthaben in<br />

der Cloud bezahlen. Damit<br />

erübrigt sich eine separate<br />

Ladekarte. Ein weiterer<br />

Vorteil ist, dass die Nutzer ihre Ladedaten und Ladehistorie jederzeit einsehen<br />

können. Die App EnBW Mobility+ ist im Play Store für Android- und<br />

im App Store für Apple-Mobilgeräte erhältlich. Nach der Installation bekommen<br />

die Kunden der Senec Cloud einen individuellen Zugangscode. Nach<br />

der Eingabe des Zugangscodes wird die App für die Nutzung freigeschaltet.<br />

▶ https://senec.com<br />

Foto: Senec<br />

E3/DC<br />

Sonnenstrom aus Hauskraftwerk zum Laden nutzen<br />

Die Wallbox Easy Connect misst die Ladeleistung und kennt in Verbindung<br />

mit dem Hauskraftwerk S10 die solare Erzeugung und den Hausverbrauch.<br />

In dieser Kombination kann je nach verfügbarer Solarleistung das Laden des<br />

S10-Speichers oder des E-Fahrzeugs priorisiert werden.<br />

Zudem kommuniziert die Wallbox mit dem Elektrofahrzeug und reduziert<br />

den Ladestrom so, dass die Fahrzeugbatterie fast ausschließlich Eigenstrom<br />

aufnimmt. Mit dem neuen leistungsstärksten Hauskraftwerk S10 E Pro wird<br />

zusätzlich auch das Laden des Elektroautos aus dem Speicher möglich. Die<br />

Wallbox ist aktuell zur Ladung der meisten Typ-2-fähigen Elektrofahr zeuge<br />

und vieler Plug-in-Hybridfahrzeuge einsetzbar.<br />

Die Wallbox von E3/DC ist die ideale Ergänzung zu den Stromspeichersystemen<br />

von E3/DC. Durch die Kombination von Hauskraftwerk und Wallbox<br />

wird das Elektrofahrzeug einfach und bequem mit eigenem Strom zu<br />

Hause geladen. Kostenloses Tanken ohne Netzstrom ist durch selbstgesteuertes<br />

und intelligentes Laden möglich. Die Entscheidung, ob das Auto nur<br />

durch Solarstrom geladen oder zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen<br />

werden soll, steht dem Benutzer offen.<br />

▶ https://www.e3dc.com/produkte/wallbox/<br />

Foto: E3/DC<br />

32<br />

<strong>Spezial</strong>


ANZEIGE<br />

Der smarte und kompakte Energiespeicher VARTA pulse neo<br />

ermöglicht schnelles und effizientes Laden des Elektroautos.<br />

Foto: VARTA<br />

Das E-Auto effizient laden<br />

<strong>Ladetechnik</strong> ▪ Mit dem VARTA pulse neo lässt sich das Elektroauto jederzeit zu Hause mit selbst<br />

erzeugtem grünem Strom laden - schnell, flexibel und kostengünstig.<br />

VARTA pulse neo ist einer der kleinsten Energiespeicher<br />

im Markt und bietet höchste Energiedichte.<br />

Dank neuem Software-Update kann nun<br />

eine direkte Kommunikation zwischen Energiespeicher<br />

und ausgewählten Ladestationen stattfinden.<br />

Der Dreiklang aus Solarstrom, Energiespeicher und<br />

Elektroauto wird immer beliebter und kann vor allem<br />

einen großen Vorteil mit sich bringen: Wer das E-Auto<br />

mit eigenem grünem Strom aus Photovoltaikanlage<br />

und Energiespeicher lädt, kann den Eigenverbrauch auf<br />

über 80 Prozent erhöhen. Somit können Stromkosten<br />

eingespart und der Gewinn aus der Photovoltaikanlage<br />

erhöht werden.<br />

Smartes Betriebssystem<br />

Der VARTA pulse neo Energiespeicher ist mit einem smarten Betriebssystem<br />

ausgestattet. Das Software-Update ermöglicht es Betreibern von Photovoltaikanlagen<br />

somit, ihren Solarstrom schnell und effizient zum Laden eines<br />

Elektroautos zu nutzen.<br />

Der kompakte VARTA Energiespeicher kann mit ausgewählten Ladestationen<br />

der Hersteller Mennekes und KEBA interagieren. Durch die direkte<br />

Der VARTA pulse neo bietet höchste<br />

Energiedichte auf kleinstem Raum.<br />

Kommunikation zwischen dem VARTA pulse neo und<br />

der Ladestation ist auch die Ladestrategie je nach Bedarf<br />

einstellbar.<br />

Überschüsse nutzen<br />

Anlagenbetreiber können ihre Fahrzeuge so mit Heimspeicherunterstützung<br />

oder unlimitiert laden. Darüber<br />

hinaus ist es möglich, dass Stromüberschüsse aus der<br />

Photovoltaikanlage bevorzugt genutzt werden. Zudem<br />

gibt es für jeden Energiebedarf die passende Speicherkapazität.<br />

Sollte sich der Bedarf in der Zukunft verändern, ist es jederzeit möglich, eine<br />

Verbindung mehrerer VARTA Energiespeicher ohne zusätzliche Hardware<br />

herzustellen und somit die Speicherkapazität zu erhöhen.<br />

Schnell und umweltfreundlich zu Hause laden zu können, ist für viele<br />

Verbraucher entscheidendes Kaufkriterium für ein E-Auto. Der VARTA pulse<br />

neo erfüllt diese Funktionen und senkt zudem die Ladekosten.<br />

▶ www.varta-ag.com<br />

Foto: VARTA<br />

05 / <strong>2021</strong> photovoltaik


E-<strong>Mobilität</strong><br />

ABB<br />

Vom Auto ins Stromnetz zurückspeisen<br />

Der Technikkonzern ABB stellt eine neue bidirektionale Elf-Kilowatt-<br />

Ladestation vor. Zusammen mit der Softwaretechnologie von DREEV ermöglicht<br />

die Lösung es den Fahrern von Elektrofahrzeugen, überschüssige<br />

Energie ins Stromnetz zurückzuspeisen.<br />

Mit der sogenannten Vehicle-to-<br />

Grid-Technik, kurz V2G, können<br />

damit bis zu 20 Euro pro Elektrofahrzeug<br />

im Monat generiert werden.<br />

So werden die Gesamtbetriebskosten<br />

gesenkt und die Akzeptanz<br />

von Elektrofahrzeugen wird weiter<br />

gefördert. Die kompakte Ladestation<br />

ermöglicht eine schnelle und<br />

flexible Aufladung und ist sowohl mit aktuellen als auch künftigen Elektrofahrzeugen<br />

kompatibel. Die Ladestation erfüllt laut ABB die strengsten<br />

Anforderungen an die Netzverträglichkeit. Mit bidirektionalen Ladestationen<br />

kann zudem die schwankende<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien stabilisiert werden.<br />

Im Rahmen der Partnerschaft mit<br />

EDF stellt ABB zunächst in Frankreich<br />

bidirektionale V2G-Stationen<br />

bereit. Im Anschluss wird die Technologie<br />

auch in Großbritannien, Italien,<br />

Belgien und Deutschland installiert.<br />

▶▶www.abb.com<br />

Foto: ABB<br />

MYENERGI<br />

Überschüssigen Solarstrom laden<br />

Myenergi bietet mit dem Zappi eine kompakte Ladestation,<br />

die in der heimischen Garage oder im<br />

Carport das Elektroauto ganz ohne Zusatzkomponenten<br />

mit Solarstrom vom Dach laden kann.<br />

Denn ein integriertes dynamisches Lademanagement<br />

erkennt, wenn die Solaranlage gerade mehr<br />

Sonnenstrom produziert, als aktuell für andere<br />

Verbraucher im Haus gebraucht wird. Den Überschuss<br />

lädt Zappi einfach in die Akkus des Elektro-<br />

oder Hybridautos. Die Wallbox funktioniert<br />

aber auch ohne Solaranlage.<br />

Mit einer Ladeleistung zwischen 1,4 und 22 Kilowatt<br />

passt sich das Gerät an die Bedürfnisse des<br />

Autotyps und des Haushalts an. Gleichzeitig wird<br />

es so möglich, auch kleine Überschussleistungen<br />

aus der Solaranlage zu nutzen. Der Nutzer kann<br />

drei verschiedene Lademodi von Eco+ bis Fast<br />

einstellen.<br />

Mit nur wenigen Zusatzkomponenten kann<br />

Zappi zum kompletten Energiesystem für den<br />

Haushalt aufgerüstet werden. Dann hat das Gerät<br />

alle elektrischen Verbraucher im Blick und nutzt<br />

die Überschussenergie aus der Photovoltaikanlage<br />

auch für Heizung und Warmwasserbereitung.<br />

▶ https://myenergi.de<br />

MENNEKES<br />

Ladestation mit Abrechnungsmodul<br />

Mennekes erweitert sein Produktportfolio um die Wallbox Amtron Professional+.<br />

Dazu hat der Anbieter von Wallboxen und Ladesäulen die bestehende<br />

Lösung speziell für Gewerbetreibende, Unternehmen, Hotels und Parkraumbewirtschafter<br />

weiterentwickelt. Denn die Ladestation in der Plus-Variante<br />

ist mit der von Mennekes entwickelten Abrechnungsdienstleistung Ativo<br />

ausgestattet. Damit will das Unternehmen Gewerbetreibenden jeder Art den<br />

Einstieg in die Elektromobilität vereinfachen.<br />

Die Wallbox bringt von Hause aus ein Lastmanagement mit. Der Kunde kann<br />

die Wallbox auch mit einer Plug-and-charge-Funktion bekommen. Das erspart<br />

die übliche Registrierung des Elektroautofahrers an der Säule. Die Wallbox<br />

kommuniziert direkt mit dem Auto, darüber wird der Besitzer identifiziert und<br />

kann so den Ladestrom abrechnen – und das alles eichrechtskonform.<br />

In der Version mit Plug-and-charge-Funktion ist die Wallbox auch förderfähig<br />

im Rahmen des neuen Förderprogramms „Ladeinfrastruktur vor Ort“.<br />

Neben der Wallbox Amtron Professional hat Mennekes auch die Ladesäulen<br />

der Amedio-Reihe mit der Abrechnungsfunktion Ativo im Portfolio. Die<br />

Wallboxen und Ladesäulen sind untereinander vernetzbar und bieten so große<br />

Flexibilität beim Aufbau der Infrastruktur.<br />

▶ www.chargeupyourday.de<br />

Foto: Michael Bergmann Foto: Myenergi<br />

34<br />

<strong>Spezial</strong>


E-<strong>Mobilität</strong><br />

<strong>Spezial</strong><br />

IMPRESSUM<br />

So erreichen Sie den photovoltaik-Leserservice direkt:<br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Telefon +49 (0) 711/6 36 72-4 12<br />

Telefax +49 (0) 711/6 36 72-4 14<br />

E-Mail: service@photovoltaik.eu<br />

Veröffentlichung:<br />

Juni <strong>2021</strong><br />

Herausgeber und Verlag<br />

Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG<br />

Forststr. 131, 70193 Stuttgart<br />

Postanschrift:<br />

Postfach 10 17 42, 70015 Stuttgart<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. Heiko Schwarzburger MA<br />

( Chefredakteur)<br />

Wörther Str. 1, 10435 Berlin<br />

Tel. +49 (0) 30 / 24 53 65 49<br />

E-Mail: schwarzburger@photovoltaik.eu<br />

Schlussredaktion<br />

Andrea Mayer<br />

Gesamtleitung Media Sales<br />

Oliver Scheel (verantwortlich)<br />

Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-837<br />

Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760<br />

E-Mail: scheel@photovoltaik.eu<br />

Anzeigenleitung<br />

Bettina Mayer<br />

Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-836<br />

Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760<br />

E-Mail: mayer@photovoltaik.eu<br />

Auftrags-Management<br />

Melanie Schweigler (Leitung)<br />

Rudolf Beck<br />

Forststr. 131, 70193 Stuttgart<br />

Tel. +49 (0) 7 11 / 6 36 72-861<br />

Fax +49 (0) 7 11 / 6 36 72-760<br />

E-Mail: beck@photovoltaik.eu<br />

Herstellung und Satz<br />

GreenTomato GmbH, Stuttgart<br />

Urheberrechte<br />

Die systematische Ordnung der Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme eines Beitrages zur Veröffent lichung<br />

erwirbt der Verlag vom Autor umfassende Nutzungsrechte in inhaltlich unbeschränkter und ausschließlicher<br />

Form, insbesondere Rechte zur weiteren Vervielfältigung und Verbreitung zu gewerblichen<br />

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(socialmedia@gentner.de) gilt dies auch für die Verwendung von Bildern, Graphiken sowie audiovisueller<br />

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Zeitschrift darf außerhalb der engen Grenzen urheberrechtlicher Ausnahmebestimmungen ohne<br />

schriftliche Ein willigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere<br />

Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen<br />

verwendbare Sprache übertragen werden.<br />

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handels namen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser<br />

Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt<br />

werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Waren zeichen,<br />

auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

Der Gentner Verlag engagiert sich als<br />

Mitglied in folgenden Verbänden:<br />

Verband Deutscher<br />

Zeitschriftenverleger<br />

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