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Katalog NERONE Violina

KUNSTAUSSTELLUNG - MOSTRA D'ARTE - ART EXHIBITION

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Vom heiligen Feuer der Kunst durchdrungen, verspürt Nerone einen unbändigen Schaffensdrang,

was ihm selbst all jene, die ihn kennen, nicht zutrauen, meinen sie doch zunächst

ungläubig, dass nicht wirklich er es ist, der malt, sondern seine Bilder vielmehr

Werk eines anderen Künstlers sind. Seine Teilnahme am Wettbewerb Premio dei Naïfs

von Luzzara ist sehr erfolgreich, selbst der Schirmherr Cesare Zavattini findet schmeichelhafte

Worte für ihn.

Die Freundschaft mit Lajolo ist für Nerone von grundlegender Bedeutung, denn seinem

Einfluss und seiner moralischen Unterstützung ist es zu verdanken, dass der Künstler

dem Alkohol entsagt und sich ganz der Malerei widmet: 1977 realisiert er den ersten

Zyklus von 14 außergewöhnlichen Werken mit dem Titel Der Kreuzweg der Betrunkenen

und verbannt damit die Dämonen des Weines. Es folgen weitere, darunter 50 Leinwände

zu Ariostos Gedicht Orlando Furioso (1980), die ich 2020 in der Casa del Mantegna in

Mantua in einer Ausstellung präsentierte, der letzten, die von Nerone selbst eröffnet

wurde.

Zahlreiche Ausstellungen, Auszeichnungen und Dokumentarfilme über sein Leben haben

Nerone in Italien und darüber hinaus bekannt gemacht. Erwähnenswert ist der Preis

für seine herausragende künstlerische Karriere, der ihm 1996 von Gouverneur G. E. Pataky

im Metropolitan Museum of Art in New York verliehen wurde.

Nerone war aber nicht nur Maler, er war auch Bildhauer, Schriftsteller und Dichter. Er

schrieb mehrere Romane, viele davon mit biografischem Hintergrund, in denen er uns

die ungeschminkte Wahrheit seiner Odyssee erzählt.

Eine zweifellos facettenreiche Persönlichkeit, eine Naturgewalt, die es verstanden hat,

ihre Welt mit verschiedenen Malstilen zu interpretieren, von figurativ über informell bis

abstrakt, konsequent und vor allem echt.

Mir bleibt die Erinnerung an einen Freund aus

meiner Jugendzeit, den ich im Laufe der Jahre

auch als großen Künstler schätzen gelernt habe.

Mein Glückwunsch geht an Jakob Kompatscher,

Inhaber der Galerie Hofburg, an die Kunstsammlerin

Susanna Singer und an Walter

Gasser, der diese Ausstellung in Erinnerung an

den kürzlich verstorbenen Künstler initiiert und

konzipiert hat. Vielleicht ist dies ja der Auftakt

zu einer großen anthologischen Ausstellung in

Tirol, einem Land, dem Nerone sehr verbunden

war.

Augusto Agosta Tota

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