SB_19960NLP
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2020<br />
Abschlussbericht<br />
DVS-Forschung<br />
Validierung der<br />
Geschwindigkeit-<br />
Temperatur- Partikel-<br />
Messungen an Plasma-,<br />
Lichtbogendraht- und<br />
HVOF basierten Prozessen
Validierung der<br />
Geschwindigkeit-Temperatur-<br />
Partikel-Messungen an<br />
Plasma-, Lichtbogendraht- und<br />
HVOF basierten Prozessen<br />
Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben<br />
IGF-Nr.: 19.960 N<br />
DVS-Nr.: 02.098<br />
Universität der Bundeswehr München<br />
Institut für Plasmatechnik und Mathematik<br />
Labor für Plasmatechnik<br />
Technische Universität Dortmund<br />
Fakultät Maschinenbau Lehrstuhl für<br />
Werkstofftechnologie<br />
Förderhinweis:<br />
Das IGF-Vorhaben Nr.: 19.960 / DVS-Nr.: 02.098 der Forschungsvereinigung Schweißen und<br />
verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf, wurde über die AiF<br />
im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />
Bundestages gefördert.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar<br />
unter: http://dnb.dnb.de<br />
© 2020 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />
DVS Forschung Band 484<br />
Bestell-Nr.: 170594<br />
I<strong>SB</strong>N: 978-3-96870-484-5<br />
Kontakt:<br />
Forschungsvereinigung Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />
T +49 211 1591-0<br />
F +49 211 1591-200<br />
forschung@dvs-hg.de<br />
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben<br />
vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die<br />
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.
Seite 4 des Zwischenberichts zu IGF-Vorhaben 19.960 N<br />
Inhalt<br />
1. Zusammenfassung .......................................................................................................... 3<br />
2. Zusammensetzung des projektbegleitenden Ausschusses .............................................. 5<br />
3. Forschungsziel und angestrebte Forschungsergebnisse ................................................. 6<br />
4. Darstellung der durchgeführten Arbeiten und erzielten Ergebnisse sowie deren Vergleich<br />
mit den angestrebten Vorhabenszielen ................................................................................... 8<br />
5. Verwendung der Zuwendung ......................................................................................... 20<br />
6. Erläuterung der Notwendigkeit und Angemessenheit der geleisteten Arbeit .................. 20<br />
7. Darstellung des wissenschaftlich-technischen und wirtschaftlichen Nutzens der erzielten<br />
Ergebnisse ............................................................................................................................ 20<br />
8. Plan zum Ergebnistransfer in die Wirtschaft ................................................................... 22<br />
j9. Einschätzung zur Realisierbarkeit des vorgeschlagenen und aktualisierten<br />
Transferkonzepts .................................................................................................................. 24<br />
10. Konferenzen, Ergebnispräsentationen sowie Publikationen ....................................... 25
Seite 6 des Zwischenberichts zu IGF-Vorhaben 19.960 N<br />
3. Forschungsziel und angestrebte Forschungsergebnisse<br />
Im Bereich der Analyse von Thermischen Beschichtungsprozessen ist festgestellt worden, dass<br />
die Partikeltemperatur T p und die Partikelgeschwindigkeit v p wichtige Parameter für die Schichtherstellung<br />
sind. Das Problem bei der Bestimmung dieser Kenngrößen ist, dass die vielen diagnostischen<br />
Systeme zur Bestimmung von T p und v p unterschiedliche Resultate liefern. Daher ist<br />
es angebracht diese Systeme zu vergleichen, Korrelationen zu erkennen und zu definieren, um<br />
so eine mögliche eventuelle absolute Messung durchzuführen. Des Weiteren existieren bei den<br />
kmU’s und der Industrie nur bedingt Ressourcen und Mittel zur Vermessung. Komplexe Bedienung<br />
sowie mehrere Diagnostiken für Redundanz-Untersuchungen hemmen Investitionen zum<br />
Kauf dieser Systeme. Speziell bei Diagnostiken spielt neben Kosten, Einsatzmöglichkeit, Komplexität,<br />
Bedienbarkeit usw. vor allem die Frage eine Rolle, inwieweit diese die „wahren“ d.h. die<br />
tatsächlichen realen Werte des jeweiligen Messobjektes bei Prozessabweichungen reproduzierbar<br />
und hinreichend schnell wiedergibt, Abbildung 1. Vor diesem Hintergrund ist es realistisch,<br />
dass die Ergebnisse verschiedener Messverfahren eine unterschiedliche Nähe zu den „wahren“<br />
Werten des Messobjektes aufweisen. In der zweidimensionalen Temperatur- Geschwindigkeits-<br />
Ebene liegen Messverfahren mit ihren Ergebnissen (entsprechend dem jeweiligen Verfahren sind<br />
das Wertepaare v1-T1, v2-T2 usw.) näher oder entfernter zum „wahren“ Wertepaar v P-T P (Temperatur<br />
und Geschwindigkeit) eines Teilchens. Somit können unterschiedliche systematische<br />
Fehler bei den verschiedenen Diagnostiken auftreten. Zu diesem Fehlertyp kommen dann noch<br />
unterschiedliche statistische Fehler hinzu, die sich in Abbildung 1 durch schmälere oder breitere<br />
Verteilungen (hier jeweils mittels Gauß-Verteilung) darstellen lassen.<br />
Abb. 1: Bestimmung des „wahren/realen“ Partikel-Wertepaares v-T (Geschwindigkeit-Temperatur)<br />
bei der Analyse mit unterschiedlichen Diagnostiken beim thermischen Spritzen
Seite 7 des Zwischenberichts zu IGF-Vorhaben 19.960 N<br />
Mit dem vorliegenden Forschungsantrag sollten die Ergebnisse aus der Partikeldiagnostik gegeneinander<br />
verglichen werden. Dazu wurden Industriediagnostiken (AccuraSpray, SprayWatch,<br />
NIR-Sensor) mit wissenschaftlichen Diagnostiken (LDA, PIV, DPV2000) bei der Detektion von<br />
Partikel-Prozessabweichungen systematisch untersucht und getestet. Als Aussagekriterium, basierend<br />
auf der klassischen Schichtanalyse, diente die Wiedergabe der Prozessstabilität, d.h. in<br />
wie weit die Diagnostiken in der Lage sind Abweichungen schnell genug zu erkennen, sowie den<br />
Messfehler bezüglich des „wahren“ Messwertpaars v-T zu minimieren.<br />
Die unterschiedlichen physikalischen Messprinzipien (und somit unterschiedlichen Grenzen)<br />
beim Erhalt der Messwerte müssen hierbei ebenfalls berücksichtigt werden. Daher ist es für die<br />
kmU’s und die Industrie wichtig (die meist nur ein System zur Verfügung haben) zu wissen, wie<br />
die Ergebnisse und Daten zu werten und zu interpretieren sind. Hierbei sollte eine Entscheidungsmatrix<br />
existieren, die erlaubt, die vorhandenen Systeme in ein Preis-Leistungsverhältnis zu setzen,<br />
um so den kmU’s und der Industrie mit Ihren finanziellen Mitteln ein Optimum zur Prozessanalyse/Prozessüberwachung<br />
aufzuzeigen. Ferner sollten die „Prozessdiagnostiken“ (vorwiegend<br />
bei kmU’s und Industrie vorhanden) mit den „Analysediagnostiken“ (vorwiegend bei den<br />
Forschungsinstituten vorhanden), sowie einer erweiterten fundierten Schichtprüfung mit ihren Ergebnissen<br />
um den „wahren“ Messwert (für die Geschwindigkeit v und die Temperatur T) verglichen<br />
und analysiert werden. Um eine eventuelle Vergleichbarkeit der von den Diagnostik aufgenommenen<br />
Werte für die Prozessoptimierung oder Prozessauslegung der kmU’s und Industrie<br />
zu erhalten, mussten daher Untersuchungen in enger Zusammenarbeit von Forschungsinstituten<br />
fokussiert auf die beiden wesentlichen Partikeleigenschaften (Temperatur und Geschwindigkeit)<br />
bei Plasma-, Lichtbogendraht- und HVOF basierten Prozessen durchgeführt werden.
Seite 8 des Zwischenberichts zu IGF-Vorhaben 19.960 N<br />
4. Darstellung der durchgeführten Arbeiten und erzielten Ergebnisse<br />
sowie deren Vergleich mit den angestrebten Vorhabenszielen<br />
Die Idee dieses Forschungsvorhabens war es, bekannte Mechanismen zur Detektion der Partikelgeschwindigkeit<br />
und der Partikeltemperatur zu nutzen und durch die Kombination der beiden<br />
Expertisen und experimentellen Ausstattungen der beiden Forschungsstellen mit Hilfe der beteiligten<br />
kmU’s und Industrie in einen verwertbaren und zugänglichen Datenpool zu übertragen. Für<br />
das Erreichen der wissenschaftlichen Zielsetzung dieses Forschungsvorhabens wurden folgende<br />
Teilziele definiert:<br />
‣ Geschwindigkeitsdetektion, mit möglicher Temperaturdetektion mittels Detektor basierter<br />
Diagnostiksysteme (DPV2000, AccuraSpray, NIR-Sensor)<br />
• Einkathoden-DC-Plasmageneratoren<br />
• Lichtbogendrahtspritzsysteme<br />
• HVOF-Systeme<br />
‣ Geschwindigkeitsdetektion mit möglicher Temperaturdetektion mittels Kamera basierter<br />
Diagnostiksysteme (SprayWatch und AccuraSpray)<br />
• Einkathoden-DC-Plasmageneratoren<br />
• Lichtbogendrahtspritzsysteme<br />
• HVOF Systeme<br />
‣ Validierung und Überprüfung der Flugbahnen der Partikel mit der an beiden Forschungsstellen<br />
vorhandenen etablierten wissenschaftlichen Systemen (z.B. LDA, VisiSizer) sowie<br />
mit den Hochgeschwindigkeits-Kamera-Systemen<br />
‣ Aufnahme der Schallemissionssignale und Korrelation zu den Partikelparameter die mit<br />
dem DPV2000, AccuraSpray, SprayWatch und NIR-Sensor detektiert worden sind<br />
‣ Neue Schallanalyse mittels Wavelets (Wavelet-Transformation) gekoppelt mit einer erweiterten<br />
Überwachung der Schichtentstehung (Thermokamera, Hochgeschwindigkeitskamera,<br />
Pyrometer) sowie einer anschließenden materialtechnischen Prüfung zur qualitativen<br />
Einschätzung der Partikel-Diagnostik-System-Ergebnisse<br />
‣ Schichtproben/Schliffbilder der entstehenden Schichten, Ermittlung der Porositäten,<br />
Korrelation der Schichtanalyse mit der Partikel-Geschwindigkeits- und Temperaturdetektion<br />
Als eine der großen Herausforderung waren die Justage und Adaption der jeweiligen unterschiedlichen<br />
Systeme an den thermischen Spritzprozess zu sehen, um somit ein möglichst gleichzeitiges<br />
Messen der Partikel-Geschwindigkeits- und Partikel-Temperaturkomponente zu ermöglichen.<br />
Hierbei wurden zusätzliche Aufbauten, Kalibrier-Einheiten zur Positionsbestimmung der<br />
einzelnen Systeme zueinander und geeignete Datentransfermöglichkeiten gefunden. Eine weitere<br />
Herausforderung in den Messkampagnen der antragsstellenden Forschungspartner und den<br />
beteiligten kmU’s sowie der Industrie bei der Geschwindigkeitsdetektion war die Anpassung der<br />
Mess-Systeme an die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten, sowie die durch Corona bedingte<br />
Ausfälle der Zugänglichkeit und der Terminabsprachen. Ein enger Kontakt mit dem PbA-Ausschuss<br />
und den jeweiligen Industriepartnern über die individuelle Parameterstudie war deshalb