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antriebstechnik 12/2021

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19174<br />

<strong>12</strong><br />

Dezember <strong>2021</strong><br />

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Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

BREMSEN IN<br />

DER ROBOTIK<br />

Sicheres Bremsen und Halten für Cobots<br />

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11 Print-Ausgaben im Jahr<br />

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Marktübersicht (1x jährlich)<br />

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Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

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DIE GESAMTE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

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Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

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6 Telefax: 06131/992-100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: vereinigte-fachverlage.de & Telefon: 06131/992-147<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>antriebstechnik</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 11 Ausgaben und kostet € 153,- (Ausland € 168,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 4 Wochen<br />

zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>antriebstechnik</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

DER WIRKLICH<br />

GEFÄHRLICHE MANGEL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

immer wieder begegnen mir Experten, Kapazitäten auf ihren Gebieten,<br />

die voller Begeisterung von kleinsten Details in Maschinen und<br />

Komponenten erzählen. Ob ein kleiner Trick nun höhere Drehmomente<br />

erlaubt oder eine minimale Konstruktionsänderung die Wärmekontamination<br />

verringert – den Menschen geht es um die Faszination der Technik.<br />

Leider musste ich, bedingt durch die Corona-Pandemie, auf solche<br />

Begegnungen während der SPS verzichten. Das ist zwar bedauerlich, aber<br />

die Absage der SPS war wohl die sichere Entscheidung. Der Mangel an<br />

persönlichen Begegnungen ist zumindest zeitweise kompensierbar.<br />

Wesentlich gefährlicher für die Zukunft vieler Unternehmen ist ein<br />

anderer Mangel – der Fachkräftemangel. Laut Zahlen des aktuellen<br />

Fachkräftereports der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK)<br />

ist Fachkräftemangel das für Unternehmen größte Geschäftsrisiko.<br />

51 Prozent der 23 000 befragten Unternehmen gaben an, Stellen nicht<br />

besetzen zu können, da passende Arbeitskräfte nicht zu finden seien.<br />

43 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass diese Situation zu<br />

Auftragsverlusten oder gar Angebotsreduzierungen führen könnte.<br />

Es ist also wichtig, die wenigen Arbeitskräfte für sich zu gewinnen.<br />

Und dazu ist Überzeugung und Begeisterung für die Aufgabe sehr<br />

hilfreich. Vielleicht hilft es auch, das Bewusstsein für die Bedeutung<br />

von Technik im alltäglichen Leben zu schärfen.<br />

In dieser Ausgabe der <strong>antriebstechnik</strong> lesen Sie spannende Beiträge über<br />

Antriebstechnik in Waschstraßen, Pflegerobotern und der Medizintechnik.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre,<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

Zu vermieten:<br />

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Achim Kilgus, Dipl.-Betriebswirt (BA)<br />

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EDITORIAL<br />

16<br />

03 Der wirklich gefährliche Mangel<br />

SOFTSTARTER<br />

06 Fachhändler für Antriebstechnik:<br />

Nachhaltigkeit wird wichtiger<br />

07 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

10 TITEL Roboter für die Zukunft<br />

16 Komplette Systemeinheiten aus<br />

Rutschnaben und Riemenscheiben<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

18 Rollringgetriebe – eine echte Alternative<br />

20<br />

WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

20 Lager mit integriertem Schmierstoff<br />

dichtet mit hoher Wirkung<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

22<br />

DREHGEBER<br />

22 Höchste Sicherheit und Präzision<br />

in der Medizintechnik<br />

UMRICHTERTECHNIK<br />

26 Motorerwärmung von vornherein verhindern<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

30 Alles in Butter dank Trommelmotoren<br />

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TITELBILD<br />

Mayr Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HYBRIDE ANTRIEBSTECHNIK<br />

32 Punktgenaue Zuverlässigkeit<br />

für CNC-Maschinen<br />

36 Sichere Energie- und<br />

Datenübertragung vereint<br />

36<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

38 Rändelverbindung als alternative<br />

Welle-Nabe-Verbindung<br />

SERVICE<br />

35 Impressum<br />

26<br />

MEIN TIPP<br />

Cool bleiben ist für Maschinen eine wichtige<br />

Sache. Es ist spannend, wie Frequenzumrichter<br />

dabei helfen können, die Temperaturen niedrig<br />

zu halten. Die Story dazu beginnt auf Seite 26.<br />

Vanessa Weingärtner, Redakteurin,<br />

V.Weingaertner@vfmz.de


SOFTSTARTER<br />

Dr. Michael Lutz (2. v. r.) führt den Vorstand<br />

der VTH-Fachgruppe „Antriebstechnik“<br />

für zwei weitere Jahre an. Dem Vorstand<br />

gehören außerdem an: Michael Heise, Peter<br />

Heuel und Werner Mallinger (v. l.).<br />

Nicht im Bild ist Vorstandsmitglied<br />

René Schmeckthal.<br />

FACHHÄNDLER FÜR ANTRIEBSTECHNIK<br />

NACHHALTIGKEIT WIRD WICHTIGER<br />

Die VTH-Fachgruppe „Antriebstechnik“ befasste sich an ihrem Tag der Begegnung<br />

am 10./11. November <strong>2021</strong> vor allem mit zwei Themen: nachhaltigeres<br />

Wirtschaften und webbasiertes Einkaufen. Ein weiterer wichtiger Punkt auf<br />

der Agenda war die Wahl des Vorstands für die nächsten zwei Jahre.<br />

Zwei Kundenanforderungen, die die Zukunft des Technischen<br />

Handels weiter mitbestimmen werden, griff die<br />

VTH-Fachgruppe „Antriebstechnik“ an ihrem Tag der<br />

Begegnung am 10./11. November <strong>2021</strong> auf: nachhaltigeres<br />

Wirtschaften und webbasiertes Einkaufen. Ein Bericht zur<br />

wirtschaftlichen Lage im Maschinenbau rundete das Fachprogramm<br />

ab. Schließlich wählten die 17 nach Düsseldorf angereisten<br />

Händler ihren Vorstand für die nächsten zwei Jahre, während<br />

der diesmal 14-köpfige Lieferantenkreis der Fachgruppe<br />

sich separat austauschte.<br />

NACHHALTIGE SCHMIERSTOFFE<br />

Praktische Ratschläge gab es im Vortrag von Steve Löffler, Vertriebsleiter<br />

bei OKS Spezialschmierstoffe. Er erläuterte den Technischen<br />

Händlern, wie neuentwickelte industrielle Schmierstoffe<br />

durch ihre Zusammensetzung, Beschaffung, Lagerung, Verwendung<br />

und Entsorgung die Umwelt schützen. Zusätzlich helfen<br />

moderne Schmierstoffe auch, die Anlageneffizienz und -lebensdauer<br />

zu erhöhen. „Durch die Reduzierung von Reibung und damit<br />

Energieverbrauch könnten 22 Millionen Tonnen CO 2<br />

oder<br />

6,4 Prozent der bis 2030 von der Bundesregierung erwarteten<br />

CO 2<br />

-Reduzierungen eingespart werden“, führte Löffler aus. Der<br />

„grüne“ OKS-Produktbereich, der demnächst 15 bis 20 Produkte<br />

umfassen soll, legte zuletzt um 25 Prozent zu, sagte Löffler.<br />

B2B-PLATTFORMÖKONOMIE UND<br />

KI-DIGITALISIERUNG<br />

Professor Dr. Gerrit Heinemann vom eWeb-Research-Center der<br />

Hochschule Niederrhein zeigte den Fachhändlern auf, wie sie<br />

dem rasant steigenden Kundenbedürfnis nach digitalem Einkauf<br />

begegnen können. Dabei vergegenwärtigte er, dass die Einkäufer<br />

in Unternehmen ihre privaten Einkaufserfahrungen auf den beruflichen<br />

B2B-Bereich übertragen. Das wirke sich insbesondere<br />

auf die eingeforderte Lieferzeit aus. Sie sei im B2B-Commerce zu<br />

75 Prozent das zweitwichtigste Kriterium nach der Verfügbarkeit<br />

(91 %) und vor dem Preis (72 %). Professor Dr. Heinemann gab<br />

den Ratschlag, sich als kleinere Unternehmen untereinander zu<br />

vernetzen und zu unterstützen: „Denn „David gegen Goliath“<br />

geht kooperativ besser.“<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG DER<br />

FACHGRUPPE „ANTRIEBSTECHNIK“<br />

Die Mitgliederversammlung der Fachgruppe „Antriebstechnik“<br />

verlief in einer Atmosphäre der wirtschaftlichen Zuversicht. „Auf<br />

eine Wiederbelebung ab März 2020 folgt aktuell eine Seitwärtsbewegung<br />

auf hohem Niveau, die bis Ende 2022 andauern dürfte“,<br />

kommentierte Dr. Michael Lutz, Vorsitzender der VTH-Fachgruppe,<br />

ein vom VTH erhobenes Konjunkturbarometer.<br />

Bei den turnusgemäß anstehenden Vorstandswahlen wählten<br />

die 35 Mitgliedsfirmen der Fachgruppe Dr. Michael Lutz (Roth,<br />

Nürnberg) erneut zum Vorsitzenden. Auch Peter Heuel (Irle &<br />

Heuel, Siegen), Werner Mallinger (STEYR-WERNER, A-Pasching)<br />

und René Schmeckthal (LAT & SGF, Wirges) wurden wiedergewählt.<br />

Für den wegen einer betrieblichen Umstrukturierung ausgetretenen<br />

Wolfgang Klink (PWM, Bodnegg) kehrte mit Michael<br />

Heise (Willbrandt, Hamburg) ein bekanntes Gesicht mit einstimmigem<br />

Votum in den Vorstand zurück.<br />

Fotos: VTH Verband Technischer Handel e.V. & Kollaxo<br />

www.vth-at.de<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


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DRITTER PLATZ BEIM HANDLING<br />

AWARD <strong>2021</strong><br />

Dunkermotoren überzeugte die<br />

Jury des Magazins Industrial<br />

Production beim diesjährigen<br />

Wettbewerb um den „INDUS-<br />

TRIAL Production – handling<br />

award <strong>2021</strong>“. Mit dem Antriebssystem,<br />

bestehend aus Servomotor<br />

BG 95 dPro und dem<br />

Nabengetriebe NG 500, belegte<br />

das Unternehmen den dritten<br />

Platz in der Kategorie „Elektrische<br />

Automatisierung“. Die<br />

Lösung von Dunkermotoren war das am besten bewertete<br />

Antriebssystem. Die Auszeichnung wird für innovative<br />

Produkte von Unternehmen verliehen, die im Bereich<br />

Automatisierung, Robotik oder Intralogistik tätig sind. Der<br />

Komplettantrieb BG 95 dPro + NG 500 ist ein ultra-kompakter,<br />

hochintegrierter Fahrantrieb mit bisher noch nie<br />

realisiertem Funktionsumfang.<br />

www.dunkermotoren.de<br />

Zum Januar 2022 und damit im Jahr des 75. Jubiläums der<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG ändert sich beim Antriebsspezialisten<br />

die Führungsstruktur. Die bisherigen Geschäftsführer,<br />

Dr. Thomas Bertolini und Gert Frech-Walter, übergeben altersbedingt<br />

die Verantwortung an das neue fünfköpfige Führungsteam<br />

um Karl Faulhaber. Mit dem Wechsel wurde die Geschäftsführung<br />

breiter aufgestellt. Neben Karl Faulhaber (Sales, Marketing, in der<br />

Bildmitte) sind künftig Hubert Renner (Order Management,<br />

rechts im Bild), Markus Dietz (Finance, Controlling, zweiter von<br />

links), Lutz Braun (HR, Legal, zweiter von rechts) sowie Dr. Udo<br />

Haberland (R&D, Innovation, links im Bild) mit der Führung des<br />

Familienunternehmens beauftragt. Für die familiengeführte<br />

Unternehmensgruppe ist Kontinuität ein wichtiger Baustein für<br />

den Erfolg. Als Mitglied des neuen Führungsteams, das zum Teil<br />

über jahrzehntelange Erfahrung in verschiedenen verantwortlichen<br />

Positionen bei Faulhaber verfügt, übernimmt mit Karl<br />

Faulhaber bereits die dritte Generation der Gründerfamilie im<br />

Unternehmen Verantwortung. Gemeinsam mit Kunden, Partnern<br />

und Beschäftigten wird man auch zukünftig auf gesundes<br />

Wachstum und Profitabilität setzen. „Nach 17 Jahren (Dr. T.<br />

Bertolini) beziehungsweise 22 Jahren (G. Frech-Walter) übergeben<br />

wir zum Jahreswechsel den Stab an die neue Geschäftsführung.<br />

Wir danken unseren Partnern und Kunden für ihre Treue im<br />

Laufe dieser Zeit und die stets ausgezeichnete Zusammenarbeit.<br />

Dies ist auch der Ansporn der neuen Geschäftsführung, der wir<br />

viel Erfolg wünschen“, so die scheidenden Geschäftsführer<br />

Dr. Thomas Bertolini und Gert Frech-Walter.<br />

www.faulhaber.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 7


SOFTSTARTER<br />

RELAUNCH DER<br />

COMMUNITY-AUSTAUSCHPLATTFORM<br />

Das Unternehmen<br />

Phoenix Contact<br />

hat das Online-<br />

Portal für die<br />

PLCnext Community<br />

einem<br />

Relaunch unterzogen<br />

und verbesserte<br />

Funktion für<br />

die digitale<br />

Vernetzung sowie<br />

Event-Angebote<br />

integriert. Unter<br />

www.plcnext-community.net können Nutzer, Interessierte<br />

und Software-Anbieter Teil eines globalen Beziehungsnetzwerkes<br />

mit Experten aus dem IT- und Automatisierungsumfeld<br />

werden. Dort sind auch Informationen über anstehende<br />

und aktuelle Veranstaltungen verfügbar. User können<br />

zudem auf einen Blick das Programm an Webinaren zu<br />

PLCnext Technology sehen und kostenfrei an solchen<br />

teilnehmen. Die Plattform liefert darüber hinaus Hinweise<br />

über weitere Partner und Apps. Nutzer können sich über das<br />

etablierte Forum mit Experten der Branche austauschen.<br />

Das Angebot an Makers-Blog Beiträgen wird weiter ausgebaut,<br />

es sind informative Artikel zu technischen Trends<br />

abrufbar. Neu ist auch die Möglichkeit, Beiträge zu teilen, zu<br />

liken und zu speichern.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

NEUE ACCOUNT MANAGERIN<br />

Seit September <strong>2021</strong><br />

ist Magdalena<br />

Schramm an Bord<br />

des R+W Sales<br />

Teams. Sie blickt auf<br />

acht Jahre Berufserfahrung<br />

als Account<br />

Managerin zurück.<br />

In den vergangen<br />

3,5 Jahre war sie als<br />

Strategic Account<br />

Managerin tätig.<br />

Schramm verstärkt das R+W Vertriebsteam und ist Ansprechpartnerin<br />

für das Gebiet Baden-Württemberg Nord. Nach<br />

einer intensiven Einarbeitung in die Welt der Kupplungen<br />

wird Magdalena Schramm den Kunden aus dem Anlagenund<br />

Maschinenbau bei der Auswahl der richtigen Komponente<br />

für ihre Applikation mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

KÜBLER: NEUES MITGLIED IN DER<br />

OPEN INDUSTRY ALLIANCE<br />

LENORD+BAUER GRÜNDET NIEDERLASSUNG<br />

IN DEN USA<br />

Lenord+Bauer<br />

baut seinen<br />

Vertrieb mit der<br />

Gründung einer<br />

Niederlassung<br />

in den USA aus.<br />

Der Spezialist<br />

für Einbausensorik<br />

legt damit<br />

nach dem<br />

Aufbau eigener<br />

Niederlassungen<br />

in China und in Italien den Grundstein für einen engeren<br />

Austausch mit Kunden im Maschinen- und Verpackungsanlagenbau<br />

in Nordamerika. Mit Patrick Donoghue (Bild) wird ein<br />

Branchenkenner zum Vice President, der lange Erfahrung in<br />

der Automatisierungstechnik mitbringt. Er war zuvor unter<br />

anderem für die Firmen Lenze und Weidmüller tätig. Donoghue<br />

sieht seinen künftigen Aufgabenschwerpunkt im<br />

Aufbau eines Vertriebs netzwerkes zur Neukundengewinnung<br />

sowie dem Ausbau der Bekanntheit von Lenord+Bauer-<br />

Produkten, insbesondere der Positionieran triebe und Positionsanzeigen<br />

zur geführten Formatverstellung. „Amerika<br />

spielt eine große Rolle in unserer Internationalisierungsstrategie“,<br />

sagte der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Matthias Lenord.<br />

www.lenord.de<br />

Die Kübler Gruppe ist der Open Industry 4.0 Alliance<br />

beigetreten, um als Komponentenhersteller bei der<br />

Erarbeitung von übergreifenden Standards und<br />

weiteren Projekten im Konsortium mitzuwirken.<br />

Wichtiger Faktor bei der Entscheidung sich der Open<br />

Alliance anzuschließen war, dass eine standardisierte<br />

Kommunikation und die benötigten Schnittstellen<br />

darüber entscheiden werden, ob Projekte einfach<br />

oder in komplexem Umfang umzusetzen sind. Hier<br />

seien Input und Fachwissen gefragt. Die Open<br />

Industry 4.0 Alliance mit Kübler als neuem Mitglied<br />

agiert seit 2019 als ein partnerschaftlicher Zusammenschluss<br />

führender, europäischer Industrieunternehmen,<br />

die sich pragmatisch an der Umsetzung<br />

herstellerübergreifender Industrie-4.0-Lösungen und<br />

-Services für Fertigungsanlagen und automatisierte<br />

Warenlager beteiligen. Weitere Informationen sind<br />

unter www.openindustry4.com abrufbar.<br />

www.kuebler.com<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

FACHVERBAND FLUIDTECHNIK IM VDMA: NEUER VORSTAND<br />

Die Fluidtechnik ist erfolgreich durch die Krise gekommen und hat<br />

neue Rekordumsätze erreicht. Der Umsatzzuwachs <strong>2021</strong> zeigt<br />

plus 20 % für die Hydraulik und ebenfalls plus 20 % für die<br />

Pneumatik im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Die guten Zahlen haben zugleich Auswirkungen auf die Prognose<br />

2022: Es wird nun für die Hydraulik ein Umsatzplus von 6 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr prognostiziert, für die Pneumatik sogar von<br />

7 %. Herausfordernd für die Fluidtechnikfirmen bleiben Lieferengpässe,<br />

insbesondere bei Metallen und Kunstoffen sowie Chips und<br />

Mikroelektronik. Aktuell sehen die Unternehmen kaum Besserung<br />

der Liefersituation, was zugleich auf Kundenseite zu Zögerlichkeit<br />

bei der Auftragsvergabe führt.<br />

Dr. Steffen Haack zum neuen<br />

Fachverbandsvorsitzenden gewählt<br />

Unter der Ägide von Christian H. Kienzle, Argo-Hytos, der nach<br />

16 Jahren als Fachverbandsvorsitzender zurücktrat, wurden dazu<br />

bereits die Weichen gestellt. Unter seinem Vorsitz wurden<br />

wichtige Themen und Aktivitäten insbesondere in den Zukunftsbereichen<br />

Digitalisierung und Nachhaltigkeit angestoßen und<br />

umgesetzt. Als Nachfolger von Christian H. Kienzle wurde im<br />

Rahmen der Mitgliederversammlung des Fachverbands Fluidtechnik<br />

Dr. Steffen Haack, Bosch Rexroth AG, zum neuen Vorsitzenden<br />

gewählt, Christian H. Kienzle bleibt weiterhin Mitglied des<br />

Fachverband-Vorstands.<br />

„Ein großer Dank gilt Christian H. Kienzle für seinen jahrelangen<br />

engagierten und erfolgreichen Einsatz zum Wohle der Branche<br />

und für die gute Regelung seiner Nachfolge als Fachverbandsvorsitzender.<br />

Mit Dr. Steffen Haack und dem gut vernetzten Vorstand<br />

ist unser Fachverband an der Spitze weiterhin hervorragend<br />

aufgestellt. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und das<br />

gemeinsame Voranbringen relevanter Branchenthemen“, sagt<br />

Hartmut Rauen, Geschäftsführer des Fachverbands Fluidtechnik<br />

im VDMA.<br />

Auch unter Dr. Steffen Haack werden die Themen Digitalisierung,<br />

Nachhaltigkeit und Bildung im Fokus stehen. „Wir werden<br />

innerhalb der Branche zukünftig noch enger zusammenarbeiten,<br />

aber uns auch extern stärker vernetzen. Das trifft vor allem auf<br />

Gebiete wie Digitalisierung, Normung, Ausbildung und Nachhaltigkeit<br />

zu“, sagt Haack.<br />

www.vdma.org/fluidtechnik<br />

Zahnriemen<br />

[ unsere große Liebe! ]<br />

Der neue<br />

BRECOvacuum<br />

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unwiderstehlich ]<br />

Zahnriementechnik aus Porta Westfalica. Das ist Bewegung.<br />

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

Andreas Merz, ist Produktmanager bei<br />

MayrAntriebstechnik in Mauerstetten<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

ZUVERLÄSSIG UND SICHER IM ALLTAG<br />

ROBOTER FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Roboterarme dürfen nach Ausschalten des<br />

Stroms, bei Stromausfall oder Not-Halt nicht<br />

unkontrolliert absinken oder abstürzen –<br />

gerade wenn sie Personen im Alltag<br />

unterstützen. Für die nötige Sicherheit<br />

sorgen Bremsen, welche die Servoachsen<br />

zuverlässig und sicher in ihrer Position<br />

halten. Für Konstrukteure stellt sich oft die<br />

Frage nach den Kriterien für der Auswahl<br />

der Bremsen; nach Überwachungs -<br />

möglichkeiten für integrierte oder sehr<br />

kleine Servobremsen und auch nach dem<br />

Remote Monitoring dieser Bremsen.<br />

Mayr Antriebstechnik hat darauf<br />

Antworten parat.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 11


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

Zugegeben, ein Roboterarm, der zu Hause beim Ein- bzw.<br />

Ausräumen der Spülmaschine unterstützt, klingt im ersten<br />

Moment nach Zukunftsmusik und Luxus. Aber im<br />

Bereich der Altenpflege bspw., wo nicht erst seit Corona<br />

Personalmangel herrscht, können Roboter – ungeachtet der<br />

ethischen Debatte – künftig sinnvolle Unterstützung leisten. So<br />

können sie Pfleger und Pflegerinnen z. B. beim Heben und Lagern<br />

der Bewohner und Bewohnerinnen entlasten. Und nicht<br />

nur in Pflegeeinrichtungen, auch in den eigenen vier Wänden<br />

wird eine zunehmend älter werdende Bevölkerung in Zukunft<br />

vielleicht auf zusätzliche Hilfe durch Maschinen angewiesen<br />

sein. Doch egal ob im Alltag der Zukunft oder heute schon in den<br />

Fertigungshallen der Industrie – dort, wo die Zusammenarbeit<br />

von Mensch und Roboter enger wird, steigt das Gefährdungspotenzial.<br />

Fällt z. B. während eines Arbeitsvorgangs der Strom aus,<br />

muss der Roboterarm, der den Arbeitsschritt vornimmt, sofort<br />

exakt gehalten werden, damit Personen in der Nähe keinen<br />

Schaden nehmen. Deshalb ist es wichtig, bereits in der Konstruktionsphase<br />

ein unbeabsichtigtes Absinken der Last sowie<br />

unzulässig lange Anhaltewege dauerhaft auszuschließen. Entscheidend<br />

dabei sind die richtige Auswahl der Sicherheitsbremsen<br />

sowie deren korrekte Integration in das Gesamtsystem.<br />

SICHERHEIT DURCH FAIL-SAFE-PRINZIP<br />

Für Servomotoren sind Sicherheitsbremsen nach dem Fail-Safe-<br />

Prinzip die erste Wahl. Denn diese Bremsen sind im energielosen<br />

Zustand geschlossen. Sie bringen das geforderte Bremsmoment<br />

also auch bei Not-Stopp, Stromausfall oder bei einer z. B. durch<br />

Kabelbruch verursachten Unterbrechung der Energieversorgung.<br />

Damit die Sicherheitsbremsen auch in Not-Stopp-Situationen<br />

ausreichend Reibarbeit leisten und Bewegungen mit definiertem<br />

Bremsmoment abbremsen, ist ein dafür entwickelter Reibbelag<br />

mit dazugehöriger Stahlgegenreibfläche erforderlich. Während<br />

dies bei Federdruckbremsen üblich ist, stoßen Permanentmagnetbremsen<br />

mit ihren Stahl-auf-Stahl-Reibkombinationen hier<br />

hingegen an ihre tribologischen Grenzen.<br />

Mit der Roba-Servostop Baureihe hat Mayr Antriebstechnik<br />

Federdruckbremsen für Servomotoren entwickelt, die speziell<br />

an die hohen Anforderungen der Robotik angepasst sind. Das<br />

Unternehmen kann dabei auf über 20 Jahre Erfahrung aus der<br />

Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen<br />

zurückgreifen. „Unsere Leichtbaubremsen bewähren sich heute<br />

in unzähligen Robotik-Applikationen weltweit“, erklärt Bernd<br />

Kees, Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik in Mauerstetten.<br />

Der Standardbaukasten schafft dabei ein hohes Maß an Flexibilität<br />

für die verschiedenen Einbausituationen. Anwender<br />

profitieren vom schnellen Überblick über die verschiedenen Lösungen.<br />

„Gerade bei Servomotoren spielt die Baulänge häufig<br />

eine wichtige Rolle“, beschreibt Bernd Kees die Anforderungen<br />

an die Bremsen. „Das bedeutet, schlanke Bremsen sind hier von<br />

Vorteil.“ Im Bereich der Leichtbauroboter kommt es zudem auf<br />

das Gewicht der Bremsen an. Roboter, die für die verschiedenen<br />

Arbeitsschritte oftmals wechselnde Positionen einnehmen, erreichen<br />

mit leichten Bremsen eine höhere Dynamik, schließlich<br />

müssen sie die Bremsen auch mitbewegen. Für diesen Einsatzbereich<br />

bieten sich leichtbauende Bremsen in Hohlwellen-Ausführung<br />

an, die speziell für die Integration in das Robotergelenk<br />

konzipiert sind.<br />

Im Motor werden Servobremsen bevorzugt im A-Lagerschild eingebaut,<br />

weil hier das Festlager sitzt und Temperaturdehnungen<br />

die Bremse nicht gravierend beeinflussen können. Bremsen von<br />

DIE INTELLIGENTE ANSTEUERUNG<br />

DER BREMSEN MITTELS<br />

GLEICHRICHTER BIETET GROSSES<br />

ENERGIESPARPOTENZIAL.<br />

BERND KEES, PRODUKTMANAGER BEI<br />

MAYR ANTRIEBSTECHNIK<br />

Mayr Antriebstechnik können aber ohne Einschränkung auch in<br />

der B-Lagerseite des Motors integriert werden. Denn Temperaturdehnungen<br />

und Lagerspiel haben hier keinen negativen Einfluss<br />

auf die Funktion und Zuverlässigkeit der Bremsen. Alternativ<br />

können Anwender auch auf Anbaubremsen zurückgreifen, die<br />

modular an den Motor angefügt werden.<br />

Die Roba-Servostop Bremsen sind nicht nur sehr leicht, sondern<br />

auch im magnetischen Aktuieren extrem schnell. Gleichzeitig<br />

sind sie leistungsdicht und verschleißfest. Die Bremsen<br />

überzeugen zudem durch eine hohe zulässige Reibarbeit bei<br />

dynamischen Bremsungen. „Daneben sind die Roba-Servostop<br />

Bremsen so ausgelegt, dass der Bauraum optimal ausgenutzt und<br />

möglichst viel Energie eingespart wird“, erläutert Bernd Kees.<br />

„Ein weitaus größeres Einsparpotenzial bietet sich aber im Betrieb<br />

durch die intelligente Ansteuerung der Bremsen mit einem<br />

01 02<br />

<strong>12</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

03<br />

01 Es gibt Federdruckbremsen für<br />

Servomotoren, die speziell auf die<br />

hohen Anforderungen der Robotik<br />

angepasst sind; Anwender können<br />

wählen zwischen klassischen<br />

Servobremsen im Motor – mit Rotor<br />

und Verzahnung – oder Bremslösungen,<br />

die direkt in das Robotergelenk<br />

eingepasst werden – sogenannten<br />

Pad-Lösungen mit großem<br />

Innendurchmesser<br />

02 Sensorloses, vernetztes Bremsenmonitoring<br />

ermöglicht eine effiziente<br />

und vorausschauende<br />

Maschinenwartung<br />

03 Menschen werden in Zukunft<br />

vielleicht auf zusätzliche Hilfe durch<br />

Roboter angewiesen sein, in deren<br />

Antrieben Bremsen für zuverlässigen<br />

und sicheren Halt sorgen<br />

Roba-switch Gleichrichter: Denn nur beim Einschalten wird die Bremse kurzzeitig<br />

mit einer hohen Spannung bestromt. In dieser Phase ist eine hohe Magnetkraft erforderlich,<br />

um die Ankerscheibe über den Luftspalt anzuziehen. Liegt die Ankerscheibe<br />

dann allerdings am Spulenträger an, reicht eine wesentlich kleinere Magnetkraft<br />

aus, um die Bremse offen zu halten. Deshalb kann in dieser Phase die Spannung<br />

deutlich abgesenkt werden. Senkt der Gleichrichter die Spannung nach dem Lüften<br />

der Bremse auf ein Drittel des Wertes ab, sinkt die Spulenleistung und damit auch<br />

der Energieverbrauch auf nur mehr ein Neuntel.<br />

SENSORLOSES MONITORING<br />

Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind kurze Anhaltewege wichtig. Entscheidend<br />

für den Bremsweg sind dabei die Schaltzeiten der Bremse. Denn in der<br />

Zeit des freien Falls bis die Bremse schließt und die Verzögerung einsetzt, beschleunigt<br />

sich die Masse zusätzlich – unter Umständen so extrem, dass die zulässigen<br />

Werte der Bremse überschritten werden. Anwender sollten daher bei der Auswahl<br />

der Sicherheitsbremsen auf möglichst kurze, verifizierte Schaltzeiten achten – und<br />

auch darauf, dass diese Schaltzeiten über die gesamte Lebensdauer der Bremse eingehalten<br />

werden. Hier sind Monitoring-Lösungen wichtig. Bislang waren Servobremsen<br />

aufgrund der kleinen Luftspalte oder aber ihrer Einbausituation gar nicht<br />

überwachbar. Mayr Antriebstechnik bietet jetzt allerdings eine intelligente Lösung<br />

für sensorloses Bremsenmonitoring. Das nachrüstbare Modul Roba-brake-checker<br />

erkennt durch eine erweiterte Analyse von Strom und Spannung die Bewegung der<br />

Ankerscheibe und weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet. Das Modul<br />

arbeitet sensorlos und leistet neben der Überwachung von Schaltzustand und kritischer<br />

Spulentemperatur auch eine präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß,<br />

Funktionsreserve und Fehler.<br />

In einer erweiterten Ausführung ist das Modul Roba-brake-checker mit einer zusätzlichen<br />

Platine mit kundenspezifischer Schnittstelle (z. B. optisch, W-Lan, IO Link,<br />

Profibus, etc.) ausgestattet. Über diese Schnittstelle kann es Daten zu Schaltzeit,<br />

Strom, Spannung, Widerstand, Leistung und relativem Anzugsstrom liefern. Damit<br />

sind auch Verläufe auswertbar, Auffälligkeiten im Prozess lassen sich schnell erkennen<br />

und somit Schlüsse aus komplexen Zusammenhängen ziehen – ein Vorteil<br />

nicht nur für die vorausschauende Wartung, sondern auch beim Zusammenspiel<br />

von Robotern. Darüber hinaus ist auch die Integration in Fernwartungssysteme<br />

möglich – ein nicht unwichtiges Kriterium für den Einsatz im Alltag, wo keine Fachkräfte<br />

vor Ort sind.<br />

Fotos: 03 Mayr Antriebstechnik und Miriam Doerr Martin Frommherz/Shutterstock.com,<br />

sonstige Mayr Antriebstechnik<br />

www.mayr.de<br />

DIE IDEE<br />

„Sicherheitsbremsen sind mechanische<br />

Bauteile und zunächst einmal<br />

stumm. Daher haben wir mit dem<br />

Modul Roba-brake-checker ein<br />

smartes elektrisches Bauteil<br />

entwickelt, das unsere Bremsen<br />

ohne zusätzliche Sensoren kommunikationsfähig<br />

macht. Generell sind<br />

Bremsen prädestinierte Komponenten,<br />

um Daten zu sammeln. Denn<br />

Notabschaltungen oder unerwartet<br />

hohe Lastmomente beeinflussen<br />

direkt die geforderte Reibleistung<br />

der Bremsen und die Bremszeiten.<br />

Die Verläufe von Schaltzeit und<br />

Temperatur können folglich hilfreich<br />

sein für eine Analyse. Gleiches gilt<br />

für Stromverläufe.“<br />

Andreas Merz, Produktmanager,<br />

Mayr Antriebstechnik<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 13


MARKTPLATZ<br />

WELLENKUPPLUNGEN GLEICHEN TOLERANZEN UND FEHLER AUS<br />

Wellen unterliegen, wie alle mechanischen Bauteile, Fertigungs- oder<br />

Montagetoleranzen, die sich selbst mit großem technischen Aufwand im<br />

Regelfall nicht restlos eliminieren lassen. Werden diese mechanischen<br />

Abweichungen nicht ausgeglichen, haben sie Vibrationen, Geräusche und<br />

Schwergängigkeiten zur Folge. Das verkürzt die Lebensdauer der verbundenen<br />

Einheiten. Die Normelementeprofis von Ganter haben sich genau mit<br />

diesen Problemstellungen auseinandergesetzt. Das Ergebnis sind Wellenkupplungen,<br />

die sowohl für die Drehmoment- und Leistungsübertragung<br />

wie auch für die Positions- und Bewegungssteuerung nutzbar sind. Sie<br />

gleichen auch Toleranzen und mechanische Fehler aus, die zu Schäden an<br />

Antriebs- oder Messkonfigurationen führen können.<br />

www.ganternorm.com<br />

ELEKTROMAGNETISCHE BREMSE MIT<br />

HOHER SCHUTZART<br />

Das Unternehmen Stromag<br />

hat die High Performance<br />

Brake (HPB) eigens für den<br />

Einsatz in den anspruchsvollen<br />

Hafen- und Offshore-Anwendungen<br />

entwickelt. Die<br />

elektromagnetische Spezialbremse<br />

ist in Schutzart IP67<br />

verfügbar sowie überflutungs-<br />

und seewasserbeständig.<br />

Durch einen speziellen<br />

Oberflächenschutz, hohe<br />

Widerstandsfähigkeit und Betriebsfähigkeit bei niedrigen<br />

Temperaturen eignet sich die Motorbremse für Deck- und<br />

Ankerwinden sowie für diverse Hebezeuge und Offshore-Krane.<br />

Ihre Wärmeableitung sorgt für zuverlässige Funktion als<br />

Arbeits-, Halte- und Notstopp-Bremse. Die HPB zeichnet sich<br />

zudem durch einen großen Drehmomentbereich von 80 bis<br />

5000 Nm aus und kann damit ein breites Spektrum von<br />

Anwendungen abdecken. Das Besondere dabei ist, dass die HBP<br />

durch ihren modularen Aufbau für ganz unterschiedliche<br />

Bremsmomente spezifiziert werden kann, ohne dass sich<br />

hierdurch die Baugröße wesentlich ändert.<br />

www.stromag.com<br />

ZAHNSTANGENGETRIEBE MACHEN TUBEN-<br />

DEKORATION EFFIZIENTER<br />

Ein neues Verfahren zur<br />

Dekoration von Tuben hat<br />

ein Hersteller von Siebdruckmaschinen<br />

mit den<br />

Lifgo-Zahnstangengetrieben<br />

von Leantechnik<br />

entwickelt. Der indirekte<br />

Digitaldruck ist flexibler<br />

und sparsamer. Verpackungshersteller<br />

benötigen<br />

damit zum einen keine<br />

Farbfolien mehr, sondern können preiswertere Silberfolie<br />

verwenden, die sich dann einfärben lässt. Zudem muss die Folie<br />

für den Druckvorgang nicht mehr, wie beim Heißprägen, auf<br />

Temperaturen bis 200 °C erhitzt werden. Außerdem ist so eine<br />

360°-Bedruckung möglich. Die Grundlage für die Maschinen<br />

bildet das Lifgo 5.0-Zahnstangengetriebe. Es sorgt in der<br />

Siebdruckmaschine u. a. für die exakte Positionierung der<br />

Übertragungseinheit, mit der das Druckbild auf die Tuben<br />

aufgebracht wird. Das Getriebe führt mit seiner Vierfach-Rollenführung<br />

einen präzisen Hub aus. Darüber hinaus kann es<br />

Hubkräfte bis 2000 N aufnehmen – so hält es den hohen<br />

Anpresskräften beim Druckvorgang stand.<br />

www.leantechnik.com<br />

KUNDENSPEZIFISCHE BREMSENLÖSUNGEN FÜR COBOTS<br />

Durch einen agilen Ansatz, bei dem Vertrieb, Entwicklung und Produktmanagement<br />

von Anfang an eng zusammenarbeiten, finden die<br />

Experten von Kendrion in kürzester Zeit die richtige Lösung für jede<br />

Herausforderung. Das Unternehmen kann auf ein breites, modulares<br />

Produktportfolio zurückgreifen. Damit muss die jeweilige Bremse nicht<br />

komplett neu entwickelt werden. Das verkürzt die Prozesszeiten vom<br />

ersten Kontakt bis zum Serienstart. Kendrion kann so die Federkraftbremsen<br />

der Baureihe Servo Slim Line flexibel und schnell an die<br />

Anforderungen für Cobots und andere Projekte anpassen. Flacher und<br />

leichter als der Marktstandard, ermöglichen die schlanken Einscheibenbremsen<br />

den Herstellern kompakte und dennoch sichere Konstruktionen<br />

für Roboter mit Traglasten zwischen 3 und 20 kg. Dank des großen<br />

Innendurchmessers können die Kabel des Cobots durch die Bremse<br />

geführt werden.<br />

www.kendrion.com<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


PRÄZISIONSGETRIEBE FÜR DYNAMISCHE<br />

APPLIKATIONEN<br />

SEW-Eurodrive bringt<br />

Planetengetriebe der<br />

Baureihe PxG auf den<br />

Markt. Sie sind in den<br />

Baugrößen 60 und 70<br />

sowie in drei Leistungsklassen<br />

mit Spitzendrehmomenten<br />

bis 4 200, 2 000<br />

bzw. 6 150 Nm verfügbar.<br />

Die Planetengetriebe der<br />

Klasse 5 bedienen einem<br />

Drehmomenbedarf bis<br />

4 200 Nm und haben ein<br />

Verdrehspiel von drei bis<br />

fünf Winkelminuten. Sie<br />

sind abtriebsseitig mit<br />

einer Vollwelle, Vollwelle mit Passfeder oder Vielkeilverzahnung<br />

DIN5480 und Flanschblockwelle lieferbar. Eine Variante mit<br />

reduziertem Verdrehspiel begünstigt die Positionierung an der<br />

Abtriebswelle. Klasse 6 eignet sich für den Dauerbetrieb bei<br />

konstanten, hohen Drehzahlen. Eine Modifizierung von<br />

Abtriebslagerung, Adapterwelle und Verzahnungsteile minimiert<br />

thermische Verluste. Die drehmomentgesteigerte<br />

Ausführung der Performanceklasse 7 bietet bis zu 6 150 Nm.<br />

Eine verdrehsteife Antriebseinheit mit einem Spiel von ein bis<br />

zwei Winkelminuten wird durch die Anbindung über eine<br />

Flanschblockwelle erreicht.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

GRÖSSTES HAUPTLAGER FÜR<br />

TUNNELBOHRMASCHINEN<br />

Mit einem Hauptlager für<br />

Shanghai Tunnel Engineering<br />

(STEC), einem chinesischen<br />

Systemanbieter für<br />

Tunnelbohrmaschinen<br />

(TBM), hat Liebherr die<br />

nächste Dimension im<br />

Tunnelbau erreicht.<br />

Mit seinen fast 8 m<br />

Durchmesser und 44 t<br />

Gewicht wird die Rollendrehverbindung<br />

in einer<br />

der größten Tunnelbohrmaschinen<br />

eingesetzt.<br />

Eingesetzt im Bohrkopf<br />

einer TBM hilft es einen<br />

Tunnel zu bohren, der etwa die Höhe eines sechsstöckigen<br />

Hauses hat. Dies ist möglich mit seinen Doppelrollen in der<br />

Tragbahn, der präzisen Innenverzahnung sowie den 20 Ritzeln,<br />

die das Lager am Innenring antreiben. Neben dem Hauptlager<br />

stellt Liebherr außerdem auch das Erektorlager für diese<br />

Tunnelbohrmaschine her. Es sitzt hinter dem Bohrkopf und<br />

sorgt dafür, dass Fertigelemente aus Beton ringsum an die<br />

Wand gesetzt werden. Die Betonelemente haben in erster Linie<br />

die Aufgabe, den Tunnel abzusichern. Im zweitem Schritt stützt<br />

sich die TBM an diesen Betonelementen ab, um Vorschub zu<br />

generieren.<br />

www.liebherr.com<br />

FÜR EINE PRÄZISE UND WIRTSCHAFTLICHE<br />

WELLENAUSRICHTUNG<br />

KIMO.indd 1 18.04.2017 14:40:18<br />

Wenn Wellen von Pumpen,<br />

Kompressoren oder<br />

Getrieben nicht zueinander<br />

ausgerichtet sind,<br />

verbrauchen sie mehr<br />

Energie, erhöhen den<br />

Maschinenverschleiß und<br />

können ungeplante<br />

Ausfälle verursachen. Auf<br />

Basis der Single-Laser-Technologie<br />

bringt Schaeffler<br />

mit dem Ausrichtwerkzeug<br />

Laser-Equilign2 ein System<br />

zur Ausrichtung rotierender Wellen auf den Markt. Der<br />

Laser-Equilign2 von Schaeffler ermöglicht eine genaue<br />

Wellenausrichtung bei zugleich deutlich reduziertem<br />

Arbeitsaufwand für die Instandhalter. Durch seine Single-<br />

Laser-Technologie ist er schnell einsatzbereit und gleichzeitig<br />

sehr präzise. Die non-verbale Benutzeroberfläche mit<br />

8“-TFT-Display und kapazitivem Touchscreen ermöglicht<br />

eine intuitive, einfache Bedienung. Die 4-Punkt-Messung<br />

erlaubt eine sehr hohe Messgenauigkeit.<br />

www.schaeffler.de<br />

VERBESSERTES WERKZEUGHANDLING<br />

BEIM GEWINDEROLLEN<br />

Mit dem Tangential-Rollkopf<br />

EVOline bietet LMT Tools eine<br />

prozesssichere und anwenderfreundliche<br />

Werkzeuglösung zur<br />

Herstellung von Gewinden. Dies<br />

bestätigt der Praxiseinsatz bei<br />

einem Anbieter von Verbindungselementen.<br />

Es zeigte sich, dass<br />

der Rollenwechsel dank definierter<br />

Einbaulagen schneller,<br />

leichter und fehlerfreier vonstattengeht als zuvor. Die Feineinstellung<br />

des Durchmessers erfolgt über eine zentrale Verstellspindel,<br />

der Ein- und Ausbau per Schnellverschlussbolzen. Über<br />

die additive Fertigung wird eine erhöhte Bruchfestigkeit<br />

erreicht. So lässt sich der Rollkopf auch für künftige Anwendungen,<br />

etwa hochfeste Materialien, nutzen. Angekündigt ist<br />

ferner die Option, den Rollkopf zur Prozessüberwachung<br />

einsetzen und an die „Smart Factory“ anbinden zu können. Via<br />

Sensorik und Kraftmessung lässt sich der Belastungsgrad<br />

während des Rollprozesses überwachen und Verschleiß<br />

frühzeitig erkennen.<br />

www.lmt-tools.com<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 15


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

ÜBERLASTKUPPLUNGEN<br />

KOMPLETTE SYSTEM EINHEITEN<br />

AUS RUTSCHNABEN UND<br />

RIEMENSCHEIBEN<br />

Hocheffiziente Riemen- und Direktantriebe sorgen in den stationären<br />

Abfallschreddern von Lindner Recyclingtech für die kraftvolle Rotation von<br />

Schneidwellen und Messerleisten. Um hierbei zu verhindern, dass plötzlich<br />

auftretende Überlasten auf die Antriebselemente durchschlagen, setzt der<br />

Anlagenbauer auf die Rutschnaben der Baureihe RSHD von Ringspann.<br />

Die Abfallschredder von Lindner Recyclingtech werden<br />

weltweit in den Zerkleinerungslinien von Entsorgungsund<br />

Aufbereitungsbetrieben eingesetzt. Seit vielzähligen<br />

Jahren bereits leistet das Unternehmen mit den<br />

Rutschnaben der Baureihe RSHD einen elementaren Beitrag für<br />

die Überlastsicherung der Antriebsstränge zahlreicher stationärer<br />

Schredder des österreichischen Herstellers.<br />

„Aktuell statten wir sowohl zahlreiche Universal- und Nachzerkleinerer<br />

als auch unsere neuen Vorzerkleinerer der Atlas-Serie<br />

mit diesen Schwerlast-Rutschnaben von Ringspann aus. Wir senken<br />

damit nicht nur das Schadens- und Ausfallrisiko der hier eingesetzten<br />

Riemen- und Getriebeantriebe, sondern minimieren<br />

auch den Aufwand für deren Instandhaltung. Beides korrespondiert<br />

mit unserer Zielsetzung, einerseits die Betriebssicherheit<br />

und Verfügbarkeit unserer Schredder zu maximieren und ande-<br />

rerseits die MRO-Kosten unserer Kunden zu reduzieren“, erläutert<br />

Peter Weingartner, Chief Technology Officer bei Lindner.<br />

AUCH FÜR DEN SCHWERLASTBEREICH GEEIGNET<br />

Die Schwerlast-Rutschnaben der Ringspann-Baureihe RSHD gehören<br />

zur Kategorie der Hochleistungs-Überlastkupplungen. Sie<br />

zeichnet sich durch eine hohe Trockenlauf-Stabilität bei hohen<br />

Einsatztemperaturen aus. Ihre Naben, Federträger und Anpressringe<br />

bestehen aus Baustahl, Vergütungsstahl und Sphäroguss,<br />

und alle außenliegenden Oberflächen weisen eine Korrosionsschutz-Beschichtung<br />

auf.<br />

Die Konstruktion der RSHDs nach dem Rimostat-Prinzip des<br />

Bad Homburger Herstellers sorgt dafür, dass hier nicht Tellerfedern,<br />

sondern ISO-Schraubenfedern die Anpresskraft auf die<br />

16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

Reibbeläge erzeugen. Und zwar mit linearer, flacher Kennlinie, weshalb selbst ein Verschleiß<br />

des Reibbelags kaum Auswirkung hat auf einen Abfall des Rutschdrehmoments<br />

– des wichtigsten Kennwertes einer Rutschnabe. Da die RSHDs von Ringspann<br />

zudem über Hochleistungs-Reibbeläge aus einem nickelfreien Sinterwerkstoff verfügen,<br />

können sie bis in den oberen Schwerlastbereich eingesetzt werden. Markus Berger, der<br />

Geschäftsführer von Ringspann Austria, betont: „Mit unseren RSHDs bieten wir Anlagen-<br />

und Maschinenbauern eine Überlastsicherung, mit der sie die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ihrer Schwerlast-Aggregate deutlich stärken können. Vielerorts bewährt sie sich<br />

beispielsweise in den Antriebssystemen von Bau- und Landmaschinen, Förderbandanlagen,<br />

Kraftwerken oder eben Zerkleinerungsmühlen.“<br />

Die Maschinenbau-Konstrukteure von Lindner begleitet Markus Berger bereits seit<br />

geraumer Zeit bei ihrer Entwicklungs- und Optimierungsarbeit. Er hat sich tief eingedacht<br />

in die Materie der Schreddertechnik und unterstützt den österreichischen Hersteller<br />

aktiv bei der Auswahl der richtigen Rutschnaben für die verschiedenen Antriebssysteme<br />

der Vor-, Universal- und Nachzerkleinerer. Derzeit sind es vorrangig drei Typen<br />

der RSHD-Baureihe von Ringspann, die in den Keilriemen- und Direktantrieben der<br />

Schredder zum Einsatz kommen: Die beiden Grundausführungen RSHD 400 und<br />

RSHD 500 mit maximalen Rutschdrehmomenten von 24 000 und 50 000 Nm sowie die<br />

RSHD 310, die als Sondergröße maximale Rutschdrehmomente von 10 000 Nm realisiert.<br />

Insgesamt offeriert Ringspann die Schwerlast-Rutschnabe in sechs Standardtypen.<br />

Dabei hat die kleinste RSHD einen Durchmesser von 205 mm und deckt bei Drehzahlen<br />

von bis zu 2 700 min -1 Rutschdrehmomente von 600 bis 3 000 Nm ab. Die größte Ausführung<br />

hingegen weist einen Durchmesser von 600 mm auf und lässt sich bei Drehzahlen<br />

von bis zu 1 000 min -1 für Rutschdrehmomente von 10 000 bis 68 000 Nm einsetzen.<br />

WERKSEITIG VOREINGESTELLTE DREHMOMENTE<br />

Da diese Rutschnaben nach dem Rimostat-Prinzip von Ringspann ausgeführt sind, hat<br />

der Nutzer bei allen Baugrößen die Möglichkeit, das geforderte Rutschdrehmoment<br />

anwenderfreundlich durch die Aktivierung bzw. Deaktivierung kompletter Federn einzustellen.<br />

Er muss also nicht jede einzelne Federvorspannung justieren und spart daher<br />

viel Zeit. Die Schredder-Spezialisten von Lindner allerdings brauchen sich darum nicht<br />

mehr zu kümmern. Denn sie erhalten die meisten Schwerlast-Rutschnaben inzwischen<br />

in Spezial-Ausführungen mit werkseitig voreingestellten Drehmomenten.<br />

Eine präzise Voreinstellung des Drehmoments ist für die Ringspann-Techniker allerdings<br />

nur dann sinnvoll machbar, wenn sie die physikalisch-kinematischen Voraussetzungen<br />

der konstruktiven Umgebung und des Anbauteils kennen. Vor diesem Hintergrund<br />

entschied sich der Kärntner Maschinenbauer dafür, einen Vorschlag seines<br />

deutschen Zulieferers anzunehmen: Die routinemäßige Bereitstellung vormontierter<br />

Systemeinheiten aus Keilriemenscheiben und RSHD-Rutschnaben mit bereits<br />

richtig voreingestellten Rutschdrehmomenten. Diese kompletten Baugruppen liefert<br />

Ringspann bedarfsorientiert in die Montage von Lindner, wo sie an die Antriebssysteme<br />

der jeweiligen Schredder angedockt werden. „Prozesstechnisch betrachtet,<br />

profitieren wir dadurch in doppelter Hinsicht. Erstens, weil wir unseren Aufwand für<br />

die Drehmoment-Justierung der Rutschnaben senken; und zweitens, weil wir uns die<br />

interne Montage der Riemenscheiben auf die Rutschnaben der Antriebe ersparen“,<br />

erklärt Weingartner.<br />

VON DER KOMPONENTE ZUM SYSTEM<br />

Durch die Übernahme der Baugruppen-Verantwortung und der damit einhergehenden<br />

Engineering-Leistungen hat Ringspann in diesem Fall den Wandel vom Komponenten-<br />

Zulieferer zum Systemlieferanten vollzogen. Als treibende Kräfte auf dem Weg dorthin<br />

haben sich – neben der rein geografischen Nähe der österreichischen Unternehmenstochter<br />

zum Kunden – vor allem die Beratungskompetenz und die Flexibilität bei der<br />

Umsetzung von Sonderwünschen erwiesen.<br />

Dabei sind viele dieser Added Value-Faktoren im Ringspann-Portfolio bereits fest<br />

verankert. Allein im Fall der Rutschnaben-Baureihe RSHD bietet das Unternehmen –<br />

ganz im Sinne seiner One-Stop-Shop-Strategie – eine Vielzahl anwenderorientierter<br />

Zusatzleistungen: Von der Realisierung spezieller Bauformen über die Bereitstellung<br />

kompletter Smart Solutions (z. B. Rutschnabe plus Ausgleichskupplung) bis hin zur<br />

beschriebenen Vormontage antriebstechnischer Baugruppen.<br />

Fotos: Ringspann<br />

www.ringspann.de<br />

FUNKTIONSWEISE DER<br />

RSHD-RUTSCHNABEN<br />

Die Schwerlast-Rutschnabe Rimostat<br />

RSHD von Ringspann ist ein reibschlüssiger<br />

Drehmomentbegrenzer. Wird<br />

beim Betrieb des Antriebssystems das<br />

zuvor an der RSHD eingestellte<br />

Rutschdrehmoment erreicht, so rutscht<br />

das Antriebselement – etwa eine<br />

Keilriemenscheibe – zur Entlastung der<br />

Komponenten des Antriebstranges<br />

definiert durch. Während dieses<br />

Vorgangs drehen sich An- und Abtrieb<br />

in einer Relativbewegung zueinander<br />

weiter, wobei das eingestellte Rutschdrehmoment<br />

übertragen wird; dieser<br />

Prozess geht einher mit hohem<br />

Energieverzehr. Eine Wiedereinschaltung<br />

ist nicht erforderlich und dank des<br />

Rimostat-Prinzips ist auch kein<br />

Nachstellen wegen Reibbelag-Verschleiß<br />

nötig.<br />

DIE IDEE<br />

„Mit unseren RSHDs bieten wir<br />

Anlagen- und Maschinenbauern<br />

eine hochwertige Überlastsicherung,<br />

mit der sie die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ihrer Schwerlast-Aggregate<br />

deutlich stärken können. Vielerorts<br />

bewährt sie sich beispielsweise in<br />

den Antriebssystemen von Bau- und<br />

Landmaschinen, Förderbandanlagen,<br />

Kraftwerken oder eben<br />

Zerkleinerungsmühlen.“<br />

Markus Berger, Geschäftsführer,<br />

Ringspann<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 17


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

ROLLRINGGETRIEBE<br />

EINE ECHTE ALTERNATIVE<br />

Das Familienunternehmen Uhing hat Rollringgetriebe konzipiert, die in der<br />

Produktion und im Betrieb für eine permanente und exakte Hin- und<br />

Herbewegung sorgen. Die Rollringgetriebe Uhing Motion Drive sind somit eine<br />

Alternative zu Zahnriemen- und Gewindespindelantrieben.<br />

Wolfgang Weber ist Geschäftsführer der<br />

Joachim Uhing GmbH & Co. KG in Flintbek<br />

Das Grundprinzip eines Rollringringgetriebes besteht darin,<br />

dass der kraftschlüssige Antrieb die Bewegung einer<br />

rotierenden glatten Welle mit konstanter Drehzahl und<br />

-richtung in eine Hubbewegung des Rollringgetriebes<br />

umwandelt. Geschwindigkeit und Hublänge lassen sich über die<br />

Steigungswerte flexibel einstellen. Die Umkehr der Hubrichtung<br />

erfolgt hochdynamisch durch den integrierten Umschaltmechanismus<br />

mit einstellbarem Festanschlag.<br />

Seit der Erfindung des Rollringgetriebes im Jahr 1952 durch<br />

den Firmengründer Joachim Uhing haben die Ingenieure des Unternehmens<br />

die Grundidee stetig weiterentwickelt. „Uhing Motion<br />

Drive ist eine unserer automatisierten Lösung für saubere Wi-<br />

ckelbilder und störungsfreie Prozesse“, nennt Geschäftsführer<br />

Wolfgang Weber ein Beispiel.<br />

Die robuste Rollringgetriebetechnik kombiniert Uhing dafür<br />

mit einem über Siemens S7 angesteuerten Schrittmotor, der die<br />

Steigungseinstellung und Richtungsumkehr übernimmt. Durch<br />

die Kombination von Wegmesssystemen und Sensorik lässt sich<br />

der Grad der Automatisierung erhöhen und individuell anpassen.<br />

Das System verfügt über ein bedienfreundliches Touch-Panel,<br />

über das die Parameter für Geschwindigkeiten, Aktions- und<br />

Umschaltpunkte sowie Hublängen eingegeben und kontrolliert<br />

werden. Zusätzlich zum umfangreichen Standardprogramm können<br />

die Anwender per Tastendruck Material und Spulentyp wäh-<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

DIE IDEE<br />

len und eigene Wickelmuster und Materialkombinationen abspeichern, um Umrüstprozesse<br />

zu beschleunigen. Gut aufeinander abgestimmte Sensoren und Steuerung<br />

sorgen für eine präzise Umsetzung und automatisches Nachjustieren.<br />

„Das Umspulen von Draht und Metallbändern von sehr großen auf kleine handliche<br />

Spulen erfordert zahlreiche Spulwechsel. Die Spulen sind zwar baugleich, aber nicht 100<br />

Prozent identisch. Früher musste der Anwender daher jede frische Spule von Hand einlegen<br />

und die mechanischen Umschaltpunkte individuell einrichten. Heute setzt er die Spule<br />

ein, die Motion Drive justiert sich selbst und startet den vorprogrammierten Wickelvorgang.<br />

Die gewünschten Wickelbilder entstehen ohne manuelle Nacharbeit,“ erklärt Weber.<br />

Die große Flexibilität des Systems ermöglicht eine hohe Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten,<br />

vom Öffnen und Schließen, Positionieren, Takten, Verketten oder Wickeln<br />

bei Verpackungsprozessen, übers Reinigen, Trennen, Sprühen und Verteilen bei der<br />

Nahrungsmittelherstellung oder dem Beschichten, Einschieben oder Handhaben in<br />

der Automobilindustrie.<br />

Fotos: Uhing<br />

www.uhing.com<br />

„Das Uhing Rollringgetriebe bot<br />

schon immer eine Vielzahl an<br />

Zusatz-Bausteinen, um sich an die<br />

jeweiligen Bedürfnisse der Anwender<br />

und Arbeitsbereiche anzupassen.<br />

Mit der automatisierten Lösung<br />

Uhing Motion Drive sind diese jetzt<br />

auf ‚Knopfdruck‘ realisierbar – einfaches<br />

Handling und hohe Qualität.“<br />

Wolfgang Weber, Geschäftsführer,<br />

Joachim Uhing GmbH & Co. KG<br />

VIDEO<br />

01 Das Rollringgetriebe mit der<br />

elektronischen Steuerung<br />

02 Die Umkehr der Hubrichtung erfolgt durch den<br />

integrierten Umschaltmechanismus<br />

In der Animation unter folgendem<br />

Link haben Sie die Möglichkeit,<br />

durch einfache Auswahl die verschiedenen<br />

Optionen des Uhing<br />

Motion Drive anzusehen.<br />

https://bit.ly/UhingMotionDrive-<br />

Animationsvideo<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 19


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

MOLDED-OIL-LAGER<br />

LAGER MIT INTEGRIERTEM<br />

SCHMIERSTOFF DICHTET MIT<br />

HOHER WIRKUNG<br />

Der Betreiber einer Autowaschstraße musste immer wieder die<br />

Drehdurchführungen der Waschköpfe austauschen, weil deren Wälzlager<br />

ausfielen. Nach dem Austausch der Lager gegen Molded-Oil-Rillenkugellager<br />

mit DDU-Dichtungen von NSK reduzierten sich die Wartungskosten von rund<br />

<strong>12</strong> 000 Euro pro Jahr auf Null.<br />

Eine durchschnittliche deutsche Autowaschstraße reinigt mehr als 110 000 Autos<br />

pro Jahr. Aus Sicht der Antriebskomponenten an den Waschbalken und -köpfen<br />

ist diese Anwendung einem Dauertest für die Beaufschlagung mit Wasser und<br />

Reinigungsmitteln gleichzusetzen. Das gilt auch für die Wälzlager an den<br />

Drehdurchführungen der Waschköpfe, die im hier beschriebenen Fall den Anforderungen<br />

nicht gewachsen waren.<br />

HÄUFIGER WÄLZLAGERWECHSEL VERURSACHT<br />

HOHE KOSTEN<br />

Die Mitarbeiter des Waschstraßenbetreibers mussten diese Drehdurchführungen<br />

mehrfach pro Jahr austauschen, weil deren Rillenkugellager defekt waren. Die Kosten<br />

für den Austausch summierten sich pro Jahr auf rund <strong>12</strong> 000 EUR, das heißt auf<br />

1 000 EUR pro Monat.<br />

Peter Neubauer ist Team Sales Manager Aftermarkt<br />

bei der NSK Deutschland GmbH in Ratingen<br />

Die DU-Dichtung<br />

verhindert, dass Waschwasser<br />

ins Lagerinnere eindringt<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

der Autowaschstraße kommen Lager mit der schleifenden<br />

DU-Dichtung auf beiden Seiten (DDU) zum<br />

Einsatz. Sie verhindern, dass Wasser und Feuchtigkeit<br />

(auch wenn sie zu den konstanten Betriebsbedingungen<br />

gehören) ins Lager eindringen.<br />

DAS ERGEBNIS<br />

Der Betreiber setzte diesen Vorschlag um und seit<br />

dem Austausch laufen die Drehdurchführungen ohne<br />

Probleme. Schon im ersten Jahr konnte der Anlagenbetreiber<br />

mehr als 11 900 EUR an Wartungskosten einsparen.<br />

Den vorherigen Wälzlagerkosten von mehr als<br />

<strong>12</strong> 000 EUR und gering angesetzten Arbeitskosten<br />

steht nun eine einmalige Investition von 618 EUR für<br />

die Molded-Oil-Rillenkugellager gegenüber, die sich<br />

in weniger als drei Wochen amortisiert hat.<br />

Fotos: Aufmacher Martin_P – stock.adobe.com, sonstige NSK<br />

Mit dieser Situation war der Betreiber aus naheliegenden<br />

Gründen unzufrieden, und er wandte sich<br />

an seinen Ansprechpartner bei der Kugellager Hagenauer<br />

GmbH. Dieses in zweiter Generation inhabergeführte<br />

Unternehmen ist mit drei Standorten in<br />

Nord- und Ostbayern präsent und bietet ein breites<br />

Sortiment an Komponenten und Systemen der Industrie-<br />

und Antriebstechnik an.<br />

Im Rahmen dieses Partnerschaftsprogramms analysieren<br />

Experten von NSK gemeinsam mit dem<br />

NSK-Distributor Anwendungsfälle von Wälzlagern<br />

und Linearkomponenten, bei denen vorzeitige Ausfälle<br />

auftreten. Dass Hagenauer eines der ersten Unternehmen<br />

in Deutschland war, das als AIP-Partner<br />

zertifiziert wurde, hat seinen Grund. Johann Hagenauer:<br />

„Das passt einfach zu unserem Ansatz, den<br />

Kunden Lösungen und echten Nutzen zu bieten.<br />

Deshalb sind wir von Anfang an dabei.“<br />

Die Analyse der defekten Lager zeigte sehr schnell:<br />

Die Lager waren korrodiert, das Fett ausgewaschen.<br />

Der Grund dafür: Die nicht-schleifenden Dichtungen<br />

waren nicht in der Lage, das Waschwasser am Eindringen<br />

ins Lager zu hindern. Deshalb wurde das Fett<br />

schnell ausgewaschen.<br />

WECHSEL AUF MOLDED-OIL-LAGER MIT<br />

BEIDSEITIGER DICHTUNG<br />

Hagenauer und NSK schlugen vor, die Lager gegen<br />

Molded-Oil-Rillenkugellager mit beidseitiger DU-<br />

Dichtung auszutauschen. Bei diesem Lagertyp ist der<br />

Schmierstoff in eine Trägersubstanz eingebunden,<br />

die ihn sukzessive über einen langen Zeitraum freigibt.<br />

Die Betriebslebensdauer der Lager – Kugellager,<br />

Pendelrollenlager und Kegelrollenlager – ist vor allem<br />

in wasser- und staubbelasteter Umgebung mehr als<br />

doppelt so hoch wie die von Lagern mit Fettschmierung.<br />

Außerdem werden die Wartungsintervalle deutlich<br />

verlängert, weil das Molded-Oil-Konzept für<br />

eine dauerhafte Schmierung sorgt. Und: Weil das Lager<br />

fettfrei läuft und kein Öl nachgefüllt werden muss,<br />

bleibt die Betriebs umgebung sauber.<br />

Die Molded Oil-Lager sind mit verschiedenen<br />

Dichtungen erhältlich. In den Drehdurchführungen<br />

www.nskeurope.de<br />

DIE IDEE<br />

„Es ist immer wieder spannend, dass<br />

Wälzlager auch unter extrem<br />

widrigen Bedingungen zuverlässig<br />

arbeiten können – zum Beispiel in<br />

Landmaschinen oder, wie in diesem<br />

Beispiel, in Autowaschstraßen.<br />

Voraussetzung ist allerdings: Man<br />

muss Lager einsetzen, die exakt für<br />

diese Einsatzfälle entwickelt<br />

wurden. Im Falle der Autowaschanlage<br />

sind das Lager mit integriertem<br />

Schmierstoff und hochwirksamer<br />

Abdichtung – und schon ist das<br />

Problem gelöst, bei schnellstem<br />

‚Return on Invest‘ für den Kunden. So<br />

macht Beratungsarbeit Spaß, und<br />

ebenso die Zusammenarbeit mit<br />

den AIP-Experten von NSK.“<br />

Johann Hagenauer, Geschäftsführer,<br />

Kugellager Hagenauer GmbH<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 21


ABSOLUTWERTGEBER<br />

HÖCHSTE SICHERHEIT UND<br />

PRÄZISION IN DER MEDIZINTECHNIK<br />

Ob Computertomographen, Dialysegeräte oder Defibrillatoren: Medizintechnische<br />

Geräte müssen strenge Qualitätskriterien erfüllen. Hengstler, Hersteller für industrielle<br />

Zähl- und Steuerungskomponenten für die Automatisierung, beliefert seit Jahrzehnten<br />

namhafte Medizintechnik-Produzenten mit Drehgebern, Zählern und Relais.<br />

Diese arbeiten hochgenau, sind strahlenresistent und benötigen wenig Bauraum.<br />

Peter Elbel ist Manager Application Management<br />

bei der Hengstler GmbH in Aldingen<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


DREHGEBER<br />

DIE IDEE<br />

„Drehgeber für Applikationen in<br />

der Medizintechnik müssen in<br />

vielen Fällen sehr kompakt und<br />

hochgenau sein, wobei selbstverständlich<br />

höchste Zuverlässigkeit<br />

und Robustheit erwartet<br />

werden. Wir entwickeln unsere<br />

Encoder passend abgestimmt<br />

auf die speziellen Vorgaben der<br />

Medizintechnik-Hersteller und<br />

können unseren Kunden deshalb<br />

sorgenfreie Lösungen für ihre<br />

Anwendung liefern.“<br />

Peter Elbel, Manager Application<br />

Management, Hengstler GmbH<br />

Moderne Medizintechnik ermöglicht die Erkennung<br />

und Behandlung von Krankheiten, die früher nicht<br />

diagnostizier- oder heilbar waren. Da die Geräte<br />

und Anlagen direkt am Menschen zum Einsatz<br />

kommen, bergen sie allerdings ein großes Risikopotential – sowohl<br />

für den Patienten als auch für den Therapeuten. Medizintechnische<br />

Geräte unterliegen deshalb dem Medizinprodukte-<br />

Gesetz (MPG) und müssen umfangreiche Tests durchlaufen,<br />

bevor sie eine Zulassung erhalten. Die Produkte durchlaufen<br />

zudem ein sogenanntes Konformitätsbewertungsverfahren, in<br />

dem der Hersteller nachweisen muss, dass sein Produkt sicher<br />

ist und die beschriebenen medizinischen Leistungen erbringt.<br />

Bei medizintechnischen Geräten der Risikoklassen Im, Is, IIa,<br />

IIb und III kann das CE-Kennzeichen darüber hinaus nur durch<br />

eine staatlich überwachte Benannte Stelle verliehen werden.<br />

STRENGE ANFORDERUNGEN AN<br />

MEDIZINTECHNISCHE GERÄTE<br />

Ein Bestandteil des Zulassungsprozesses ist die Risikoanalyse.<br />

Hier wird unter anderem geprüft, ob bei dem jeweiligen Gerät<br />

die mechanische, elektrische und elektromagnetische Produktsicherheit<br />

gewährleistet ist. Auch die Messgenauigkeit – z. B. von<br />

Sensoren – ist Gegenstand der Untersuchungen.<br />

Den hohen Anforderungen in puncto Leistung und Sicherheit<br />

können medizintechnische Geräte allerdings nur gerecht werden,<br />

wenn sämtliche Bauteile höchsten Qualitätsstandards genügen.<br />

Viele Hersteller setzen deshalb in ihren Anwendungen Produkte<br />

der Hengstler GmbH aus dem schwäbischen Aldingen ein.<br />

Das Unternehmen ist auf die Produktion von industriellen Zählund<br />

Steuerungskomponenten spezialisiert und beliefert seit<br />

Jahrzehnten namhafte Medizintechnik-Produzenten mit Drehgebern,<br />

Zählern und Relais.<br />

PRÄZISE POSITIONIERUNG DER<br />

BILDGEBENDEN EINHEITEN<br />

In der bildgebenden Diagnostik ist die Güte der eingesetzten<br />

Bauteile besonders wichtig. Das betrifft auch die Drehgeber, die<br />

in CTs, MRTs und Mammographie-Geräten dafür zuständig sind,<br />

die genaue Position der bildgebenden Einheiten zu erfassen. Dadurch<br />

können diese präzise auf die zu untersuchenden Körper-<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 23


DREHGEBER<br />

01 Dialyse- oder Blutanalyse-Geräte müssen immer zuverlässig<br />

funktionieren – Zähler überwachen ihren Betriebszustand und<br />

ermöglichen so die optimale Wartung der Geräte<br />

02 Netztrennrelais sorgen dafür, dass Defibrillatoren auch von Laien<br />

sicher eingesetzt werden können<br />

partien des Patienten ausgerichtet werden, sodass eine sichere<br />

Diagnose gewährleistet ist. Drehgeber für CTs und MRTs sollten<br />

zum einen strahlenresistent sein. Zum anderen müssen sie die<br />

Position der bildgebenden Einheit exakt erfassen können.<br />

Die Absolutwertgeber von Hengstler sind aufgrund ihrer hohen<br />

Auflösung von bis zu 34 Bit (als Multiturn-Drehgeber) und ihrer<br />

Strahlenresistenz für diese Anwendungen geeignet. Sie werden<br />

nicht nur in den bildgebenden Einheiten der Geräte, sondern<br />

auch in den Patientenliegen der Anlagen verbaut. Die Position<br />

der Liegen kann auf diese Weise ebenfalls auf den Zehntel Millimeter<br />

genau eingestellt werden.<br />

Dank ihrer kompakten Bauweise sollen sich die Absolutwertgeber<br />

selbst in enge Bauräume problemlos integrieren lassen. Eine<br />

weitere Besonderheit der Encoder ist ihre Fähigkeit, die genaue<br />

Position der Welle sogar im ausgeschalteten Zustand zu<br />

bestimmen. Hengstler bietet die Drehgeber als Multiturn-Drehgeber,<br />

Singleturn-Drehgeber, Seilzug-Geber, Robotics-Encoder<br />

und Miniatur-Drehgeber an.<br />

DREHGEBER ERMÖGLICHEN HOCHKRITISCHE<br />

GEHIRN-OPS<br />

Die Absolutwertgeber von Hengstler stecken aber nicht nur in<br />

Diagnosegeräten, sondern auch in modernen Operationsrobotern.<br />

Dort erfassen sie die Position des OP-Bestecks so exakt,<br />

dass Chirurgen mit den Robotern sogar heikle Gehirn-Operationen<br />

durchführen können. Hier kommt es auf extreme Präzision<br />

an, da kleinste Abweichungen bei der Positionierung des OP-Bestecks<br />

irreparable Schäden am Gehirn verursachen können. Die<br />

Acuro AD35 und AD36-Drehgeber werden deshalb häufig in OP-<br />

Robotern eingesetzt, denn sie arbeiten mit einer Positioniergenauigkeit<br />

von ±35 Winkelsekunden und einer Wiederholgenauigkeit<br />

von ±7 Winkelsekunden. Dadurch sind feinste<br />

Schnitte möglich, die den Patienten schonen und optimale Voraussetzungen<br />

für einen schnellen Heilungsprozess schaffen.<br />

BETRIEBSZUSTAND IM BLICK –<br />

FUNKTIONSSICHERHEIT GEGEBEN<br />

Zu den kritischen medizinischen Behandlungssystemen zählen<br />

aber auch Dialysegeräte und Defibrillatoren. Diese Medizinprodukte<br />

müssen immer einwandfrei funktionieren, denn sie werden<br />

unmittelbar am Patienten eingesetzt und übernehmen eine<br />

lebenswichtige Aufgabe. Zähler von Hengstler sorgen z. B. dafür,<br />

dass die Betriebsdauer von Dialyse-Geräten genau erfasst wird.<br />

So lassen sich Wartungsintervalle optimal planen bzw. alte Geräte<br />

können rechtzeitig vor dem Erreichen der Verschleißgrenze<br />

gegen neue ausgetauscht werden. Die Funktionssicherheit der<br />

Geräte ist damit jederzeit garantiert.<br />

Bei der Fertigung von Defibrillatoren stehen die Hersteller vor<br />

anderen Herausforderungen. Diese Geräte müssen von Laien bedient<br />

werden können und daher einfach zu handhaben sein. Aus<br />

diesem Grund ist eine Fehlbedienung auszuschließen. Um diese<br />

Anforderungen zu erfüllen, setzen die Defibrillator-Produzenten<br />

Netztrennrelais von Hengstler zur Spannungsregulierung ein.<br />

Die Relais stellen sicher, dass die vom Gerät abgegebene Spannung<br />

weder den Bediener noch den Patienten gefährden kann.<br />

EXAKTE POSITIONSERKENNUNG IN<br />

EXOSKELETTEN<br />

Neben Diagnose und Therapie ist die Rehabilitation die dritte<br />

wichtige Säule der Medizin. Auch bei den Reha-Maßnahmen hat<br />

es in den vergangenen Jahren große Fortschritte gegeben. Wer an<br />

einer Querschnittsymptomatik, Multipler Sklerose oder Lähmungen<br />

nach einem Schlaganfall leidet, kann Bewegungsabläufe<br />

inzwischen z. B. mithilfe eines Exoskeletts trainieren. Dessen<br />

durch Motoren angetriebene Gelenke unterstützen und verstärken<br />

die Bewegungen des Patienten, der so schneller wieder mobilisiert<br />

werden kann als bisher.<br />

Damit das funktioniert, muss das Skelett jederzeit die genaue<br />

Position der menschlichen Gelenke „kennen“. Hier kommen die<br />

Drehgeber Acuro AD35 und AD36 von Hengstler ins Spiel. Die<br />

Encoder erfassen mit einer Auflösung von bis zu 34 Bit (Multiturn)<br />

die exakte Position der Exoskelett-Gelenke, damit diese<br />

möglichst genau positioniert werden können. Hengstler hat die<br />

Drehgeber mit einer Tiefe von lediglich 23,7 mm (AD35) so kompakt<br />

konstruiert, dass sie kaum Bauraum benötigen. Da die Absolutwertgeber<br />

zudem gerade einmal 80 bzw. 130 g wiegen, passen<br />

sie sich optimal in die Leichtbauweise der Exoskelette ein.<br />

FLEXIBLE FERTIGUNG NACH DEM<br />

ZELLENPRINZIP<br />

Robustheit, Präzision und Zuverlässigkeit sind aber nur einige<br />

der Gründe, warum Medizintechnik-Hersteller häufig Komponenten<br />

von Hengstler einsetzen. Ein weiteres wichtiges Argument<br />

ist die anwenderspezifische Fertigung. Das Unternehmen<br />

produziert nach dem Zellenprinzip und kann deshalb flexibel auf<br />

besondere Wünsche und Anforderungen eingehen.<br />

Fotos: Aufmacher Gorodenkoff – shutterstock.com; sonst. Hengstler<br />

www.hengstler.de<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

ROBUST, EXAKT UND MODIFIZIERBAR<br />

Der neue<br />

HTx36-Drehgeber<br />

im Metallgehäuse<br />

mit 36 mm<br />

Durchmesser von<br />

Megatron lässt<br />

sich dank<br />

zahlreicher<br />

Elektronik- und<br />

Mechanikoptionen<br />

exakt auf das<br />

jeweilige<br />

Einsatzgebiet abstimmen. Ob als Inkremental- oder<br />

Absolutwertgeber – der kontaktlose Encoder erfüllt die<br />

Anforderungen zwischen einfachen und Heavy-Duty-Anwendungen.<br />

Die Signalverarbeitung des HTx36-Drehgebers<br />

erfolgt digital und fußt auf magnetischer, gradientenbasierter<br />

Messwertaufnahme. Dadurch ist die moderne Sensorik<br />

weitgehend immun gegenüber elektromagnetischen<br />

Einflüssen sowie Temperaturschwankungen. Die Komponente<br />

verfügt über ein robustes Metallgehäuse (IP68) und<br />

eine doppelt kugelgelagerte Voll- oder Hohlwelle (bis zu<br />

IP67), die hohen axialen und radialen Achslasten standhält<br />

und eine maximale Betätigungsgeschwindigkeit von<br />

<strong>12</strong> 000 U/min erlaubt. Als analoger Drehgeber bietet der<br />

Encoder bis zu <strong>12</strong> Bit Auflösung bei Spannungs-/Stromausgang<br />

oder PWM sowie bis zu 14 Bit in den digitalen<br />

Varianten SSI, SER und SPI.<br />

www.megatron.de<br />

KOMPAKTE LAGER MIT INTEGRIERTER<br />

MAGNETAUFNAHME<br />

Lager mit<br />

integrierter<br />

Magnetaufnahme,<br />

die als<br />

horizontale<br />

Drehachse für<br />

ein optisches<br />

System<br />

eingesetzt<br />

werden, hat<br />

der Antriebsspezialist<br />

Rodriguez für ein Unternehmen aus der optischen<br />

Industrie entwickelt. Der Kunde entschied sich für eine<br />

Systemlösung, weil so der gesamte Drehmodus flacher<br />

gestaltet werden konnte. Bei dem Auftrag stellte aber<br />

nicht nur die kompakte Bauform eine Herausforderung<br />

dar. Die zusätzliche Aufnahme von Magneten für den<br />

Direct-Drive-Motor lässt die Wandstärke auf ein Minimum<br />

schrumpfen – darunter sollte aber die Lagerperformance<br />

nicht leiden. Auch die Dichtung stellte die Experten von<br />

Rodriguez vor ein Problem: Trotz der dünnen Wandstärke<br />

sollte sie eine hohe Dichtwirkung gewährleisten. Durch<br />

die Integration unter anderem von Bohrungen, Aufnahmekegeln<br />

und Magneten für den Direct-Drive-Motor<br />

entstand eine kompakte und hochgenaue Systemlösung<br />

mit einem sehr kleinen Rund- und Planlauf, nämlich<br />

kleiner als 5 µm.<br />

www.rodriguez.de<br />

DREHGEBER IN PLATZSPARENDEM GEHÄUSE<br />

Posital hat<br />

Modelle seiner<br />

IXARC-Drehgeber<br />

mit 27 mm<br />

Gehäuselänge<br />

angekündigt.<br />

Diese reduzierte<br />

Länge, kombiniert<br />

mit einem Durchmesser<br />

von 36 mm, prädestiniert die Geräte für beengte<br />

Platzverhältnisse. Die radiale Kabeleinführung und die<br />

Wellenabdichtung haben Schutzart IP65 und gewährleisten<br />

den Betrieb unter nassen, schmutzigen Bedingungen.<br />

Es sind verschiedene Flansch- und Wellenkonfigurationen<br />

verfügbar, die Adapter und Sonderlösungen reduzieren.<br />

Die Drehgeber sind als inkrementelle oder absolute<br />

Singleturn-Version erhältlich. Inkrementelle Varianten<br />

sind programmierbar: Die Auflösung kann per Software<br />

von einem bis 16 384 Impulsen pro Umdrehung eingestellt<br />

werden, ohne dass die mechanischen Eigenschaften<br />

geändert werden müssen. Pulsrichtung und Ausgangstreiber<br />

können durch Software-Updates zurückgesetzt<br />

werden. Absolute Versionen sind mit Auflösungen von bis<br />

zu 16 Bit und sind mit Analog-, CANopen- oder SSI-<br />

Schnittstellen erhältlich.<br />

www.posital.de<br />

FLIESSENDER ÜBERGANG FÜR<br />

ERNEUERBARE ENERGIE<br />

Die SVTS-Schleifringe<br />

von Servotecnica<br />

sind eine<br />

Option für<br />

kleinere und<br />

mittlere Windkraftanlagen<br />

und<br />

kommen bei der<br />

Verstellung von<br />

Rotorblättern oder<br />

am drehbaren<br />

Übergang zwischen Gondel und Turm zum Einsatz.<br />

Ein SVTS A-Schleifring kann in einer Hohlwelle<br />

zwischen Windradnabe und Gondel platziert werden.<br />

Für die Stromübertragung stehen bis zu 56 Schleifringbahnen<br />

und Stromkreise bereit. Die gekapselten<br />

Schleifringe in IP51 sind kugelgelagert und in einem<br />

Gehäuse verbaut. SVTS A erreicht Drehzahlen bis zu<br />

250 min -1 und wird in Größen von <strong>12</strong>, 22 und 25 mm<br />

angeboten. Prädestiniert für den Einbau zwischen<br />

Turm und Gondel ist die mit einer Hohlwelle von 25<br />

bis 60 mm Durchmesser und acht Schleifringbahnen<br />

bis 20 A und 400 V ausgestattete Variante SVTS E.<br />

SVTS B überträgt Bussignale bei Kleinwindanlagen.<br />

Die Modelle bieten einen Steckschuhanschluss für die<br />

einfache Montage und bestehen aus acht Schleifringbahnen<br />

für Ströme bis 20 A.<br />

www.servotecnica.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 25


UMRICHTERTECHNIK<br />

FREQUENZUMRICHTER<br />

KEEP COOL!<br />

Die Frequenzumrichter der SD2x-Produktfamilie von Sieb & Meyer sind<br />

spezialisiert auf den Betrieb von Hochgeschwindigkeitsmotoren, die nur<br />

geringe Motorverluste erlauben. Bei ihrem Einsatz werden die<br />

umrichterbedingten Motorverluste signifikant reduziert. Neben der geringeren<br />

Motorerwärmung führt dies zu einem höheren Systemwirkungsgrad und<br />

somit auch zu einem reduzierten Energieverbrauch. Das wiederum erhöht die<br />

Bearbeitungsqualität und spart Kosten – ein Win-Win für den Anwender,<br />

der somit in der Tat „cool“ bleiben kann.<br />

Rolf Gerhardt Leiter Vertrieb Antriebselektronik<br />

bei der SIEB & MEYER AG, Lüneburg<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


UMRICHTERTECHNIK<br />

„Circa 90 Prozent aller durch den Umrichter verursachten Verluste treten im Rotor auf und können<br />

für den Motor schädliche Erwärmung erzeugen“, erläutert Torsten Blankenburg, Vorstand<br />

Technik der Sieb & Meyer AG. „Hinzu kommt, dass das typbedingt geringe Rotorvolumen eines<br />

Hochgeschwindigkeitsmotors zusätzliche Temperaturprobleme erzeugt.“ Problem erkannt, Problem<br />

gebannt: Die Regelungsverfahren der SD2x-Frequenzumrichter von Sieb & Meyer führen<br />

zu einem geringen Anteil an harmonischen Frequenzen im Motorstrom. Die Verluste fallen im<br />

Vergleich zu Wettbewerbsprodukten um bis zu 90 % geringer aus; die Erwärmung des Motors<br />

wird entsprechend reduziert. Weitere Eigenschaften der geringeren Motortemperaturen sind<br />

eine höhere Lebensdauer der Kugellager sowie die positiven Auswirkungen auf die Bearbeitungsqualität.<br />

QUALITÄT DER MOTORSTRÖME VERBESSERN<br />

Doch was genau sind die Hintergründe und wie lässt sich die Qualität der Motorströme verbessern?<br />

„Dazu muss man wissen, dass alle Ströme, die von der idealen Sinusform abweichen,<br />

Verluste im Motor erzeugen“, so Blankenburg. „Dieser Motorstromanteil wird durch den Umrichter<br />

erzeugt und stellt sich als Ripple-Strom dar, der den sinusförmigen Motorstrom überlagert.“<br />

Der sich einstellende Ripple-Strom ist abhängig von der Schaltfrequenz, der Umrichter-DC-Spannung<br />

und – ganz entscheidend – von der Motorinduktivität. Kleine Induktivitäten<br />

führen zu großen Ripple-Strömen, was insbesondere bei schnelllaufenden Synchronmotoren<br />

ungünstig ist, da diese physikalisch bedingt sehr kleine Induktivitäten haben. Die entstehende<br />

Rotorerwärmung kann extreme Auswirkungen auf die Rotorstabilität, die Permanent-magnete<br />

und die Lagerung haben. Die Probleme treten vor allem bei hohen Nenndrehzahlen des Motors<br />

auf.<br />

Um dies zu vermeiden, werden bei Standard-Umrichtern mit Zwei-Level-Puls-Weiten-Modulation<br />

(PWM) und niedriger Schaltfrequenz häufig LC-Filter eingesetzt. Diese aus passiven elektronischen<br />

Komponenten individuell zusammengesetzten Lösungen ermöglichen es, entweder<br />

nur die Schaltflanken des vom Umrichter ausgegebenen Pulsmusters zu entschärfen (du/dt-<br />

Filter) oder sogar annäherungsweise sinusförmige Motorspannungen und Ströme zu erreichen.<br />

Wer LC-Filter einsetzt, muss jedoch mit zusätzlichen Kosten, zusätzlichem Platzbedarf und Gewicht<br />

sowie Einbußen im Wirkungsgrad rechnen. Auch gilt es, LC-Filter vorab für die jeweilige<br />

Applikation auszulegen – das kostet Zeit und Flexibilität.<br />

DREI-LEVEL-TECHNOLOGIE UND SCHALTFREQUENZERHÖHUNG<br />

Eine weitere Lösungsmöglichkeit besteht jedoch darin, die Schaltfrequenz für die PWM zu erhöhen.<br />

Wird sie verdoppelt, reduziert sich der Ripple-Strom in der Regel um die Hälfte. Technisch<br />

wie wirtschaftlich hat dies allerdings seine Grenzen. Zum einen sind schnell schaltende<br />

Leistungstransistoren im höheren Spannungsbereich teurer. Aber auch die Schaltverluste in<br />

der Endstufe nehmen zu, was sich ungünstig auf den Wirkungsgrad und damit auf den Kühlungsaufwand<br />

auswirkt. Außerdem reagieren nicht alle Motoren positiv auf eine Schaltfrequenzerhöhung.<br />

Baubedingt kommt es vor, dass eine Erhöhung der Schaltfrequenz nur wenig<br />

Verbesserungen in den Motorverlusten bringt. Dies ist hauptsächlich der Fall, wenn es sich um<br />

UMRICHTER MIT DREI-LEVEL-PWM<br />

Der Frequenzumrichter SD2M mit Drei-Level-Technologie konnte in den wenigen<br />

Jahren seit seiner Einführung bereits Erfolgsgeschichte schreiben: So hat Sieb & Meyer<br />

zum Beispiel im Bereich der Hochgeschwindigkeits-Strömungsmaschinen – Turboblower,<br />

Turbokompressoren und Turbogeneratoren – vielzählige Neukunden für das<br />

Seriengeschäft gewonnen. Der Frequenzumrichter SD2M wird aber weiterhin auch für<br />

Anwendungen in Werkzeugmaschinen oder Prüfständen eingesetzt, wo er für Höchstleistung<br />

bei wenig Platzbedarf, geringen Systemkosten und einem hohen Wirkungsgrad<br />

sorgt. Die innovative Drei-Level-Technologie des Frequenzumrichters SD2M ist für<br />

Ausgangsleistungen bis 500 kVA und Drehfeldfrequenzen bis 2 000 Hz konzipiert. Als<br />

Basis für anwenderspezifische Entwicklungen hat Sieb & Meyer den SD2M leistungsseitig<br />

nochmals erweitert. So ist es nun möglich, individuelle Kundenlösungen mit<br />

Motorströmen von bis zu 800 A zu realisieren – wahlweise auf Grundlage einer<br />

Luft- bzw. Flüssigkeitskühlung.<br />

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UMRICHTERTECHNIK<br />

Neu bei Sieb & Meyer ist die SD4x-Geräteserie. 2022 wird die komplette<br />

Leistungspalette der SD4S-Varianten bereitstehen sowie<br />

der SD4M serienreif sein. Die Geräte unterstützen neue Schnittstellen<br />

und bieten eine Reihe von zusätzlichen Funktionen. Anwender<br />

sollen von höheren Drehzahlen und einer deutlich verbesserten<br />

Performance profitieren. SD4x-Geräte können dank<br />

eines integrierten Lagereglers jetzt auch eigenständige hochgenaue<br />

Positionierungen durchführen; Drehzahl- und Stromregler<br />

bleiben gegenüber der SD2x-Reihe konstant. „Unser Ziel bei diesen<br />

Geräten ist es, hochdrehende Motoren dynamisch und mit<br />

noch weniger Verlustleistung anzutreiben“, so Blankenburg.<br />

„Deshalb unterstützen wir nun auch PWM-Schaltfrequenzen<br />

von 24 und 32 kHz.“ Für eine noch feinere Modulierung des<br />

sinusförmigen Signals ist eine Kommutierungswinkel-Steuerung<br />

nun auch für 32, 48 und 64 kHz integriert. Dadurch ergibt sich<br />

ein nahezu optimaler Sinus, es treten so gut wie keine harmonischen<br />

Ströme mehr auf. Die durch die PWM verursachte Verlustleistung<br />

kann auf einen Bruchteil minimiert werden.<br />

„Die optimierte Performance, höhere Drehzahlen sowie die<br />

geringe Motorerwärmung ohne Sinusfilter – das sind die wesentlichen<br />

Vorteile der neuen SD4x-Produktfamilie“, fasst Blankenburg<br />

zusammen. „Die Verbesserungen werden es möglich machen,<br />

die Produktionsqualität bei bestehenden Anwendungen<br />

zu verbessern und darüber hinaus ganz neue Einsatzbereiche zu<br />

erschließen.“ Das Fazit: Egal in welcher Generation – mit den<br />

Frequenzumrichtern von Sieb & Meyer können Anwender der<br />

Motorerwärmung stets die kühle Schulter zeigen.<br />

Fotos: Sieb & Meyer<br />

www.sieb-meyer.de<br />

DIE IDEE<br />

Mit einer Kombination aus einer Schaltfrequenzerhöhung<br />

und der Drei-Level-Technologie, auf der der Frequenzumrichter<br />

basiert, sollen sich die im Rotor entstehenden Verluste<br />

um bis zu 90 % senken lassen<br />

Synchronmotoren handelt, in denen keine Segmentierung der<br />

Permanentmagnete vorliegt.<br />

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Drei-Level-Technologie<br />

einzusetzen, auf der z. B. der Frequenzumrichter SD2M basiert.<br />

Dabei werden die Leistungshalbleiter der Endstufen technologiebedingt<br />

nur mit der Hälfte der Spannung beaufschlagt, wie sie bei<br />

der Zwei-Level-Technologie vorkommen. Somit ist es möglich,<br />

mit Leistungshalbleitern zu arbeiten, die für wesentlich geringere<br />

Spannungen ausgelegt sind und damit (technologiebedingt)<br />

auch noch schneller schalten. Das Resultat: In der Endstufe entstehen<br />

weniger Schaltverluste und die Schaltfrequenz lässt sich<br />

deutlich erhöhen. Gleichzeitig wird der Motor im Vergleich zur<br />

Zwei-Level-Technologie nur mit 50 % der Spannungssprünge belastet.<br />

Allein durch den Einsatz der Drei-Level-Technologie lassen<br />

sich die im Rotor entstehenden Verluste um ca. 75 % reduzieren.<br />

Nutzt man nun beides, Drei-Level-Technologie und<br />

Schaltfrequenzerhöhung, lassen sich die im Rotor entstehenden<br />

Verluste um bis zu 90 % senken. LC-Filter können dann häufig<br />

komplett entfallen.<br />

NEUE GERÄTEGENERATION MIT VIELEN<br />

NÜTZLICHEN FEATURES<br />

„Ca. 90 % aller durch den Umrichter<br />

verursachten Verluste treten im<br />

Rotor auf und können für den Motor<br />

schädliche Erwärmung erzeugen.<br />

Anders ist das bei den Frequenzumrichtern<br />

von Sieb & Meyer: Spezielle<br />

Hardwareausprägungen und<br />

Regelungsverfahren führen bei<br />

diesen Geräten zu einem geringen<br />

Anteil an schädlichen Frequenzen im<br />

Motorstrom. Die Verluste fallen im<br />

Vergleich zu Wettbewerbsprodukten<br />

um bis zu 90 % geringer aus; die<br />

Erwärmung des Motors wird<br />

entsprechend reduziert.“<br />

Rolf Gerhardt,<br />

Leiter Vertrieb Antriebselektronik,<br />

Sieb & Meyer AG<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

INTEGRIERTE DIREKTANTRIEBE JETZT AUCH<br />

MIT ETHERNET/IP<br />

Die Direktantriebe<br />

PSD von<br />

Halstrup-Walcher<br />

sind ab sofort<br />

auch mit Ethernet/IP<br />

verfügbar.<br />

Bislang waren die<br />

Antriebe, in die<br />

der Hersteller alle<br />

relevanten<br />

Teilsysteme zur automatischen Formatverstellung<br />

integriert hat, mit CANopen, IO-Link, PROFINET und<br />

EtherCAT lieferbar. Der Wechsel zwischen verschiedenen<br />

Busschnittstellen ist damit auch bei der PSD-Reihe<br />

flexibel möglich. Neben Ethernet/IP werden weitere<br />

Varianten und Optionen angeboten, wie etwa Leistungsdaten<br />

von 1 bis 8 Nm Nenndrehmoment (zum Teil mit<br />

Vorsatzgetriebe) bei maximalen Drehzahlen bis zu<br />

1 000 U/min. Darüber hinaus sind verschiedene Bauformen<br />

erhältlich, bei denen die Ausrichtung der Anschlüsse<br />

Winkelgetriebe hinfällig macht. Anwender können<br />

zwischen Schutzart IP50 und IP65 wählen sowie eine<br />

Kupplung ersetzende 8 oder 14 mm Hohlwelle nutzen.<br />

Ihre Nenndrehzahl prädestiniert die Direktantriebe für<br />

häufige Formatverstellungen in Verpackungsmaschinen,<br />

Abfüllanlagen und Holzbearbeitungsmaschinen.<br />

www.halstrup-walcher.de<br />

KRAFTMESSUNG PER RETROFIT DIREKT<br />

IMPLEMENTIERT<br />

Das Unternehmen<br />

GTM präsentiert ein<br />

patentiertes Kraftaufnehmerkonzept,<br />

über das sich<br />

Sensoren ohne<br />

weitere konstruktive<br />

Maßnahmen<br />

nachträglich integrieren<br />

lassen.<br />

Typische Anwendungen sind die Kraftmessung in<br />

Schlittenführungen von Zerspanungsmaschinen oder<br />

die Messung von Lasten auf Führungen. Der einseitig<br />

geschlitzte Zylinder erfasst per Schubspannungs-Prinzip,<br />

sodass entstehende Kräfte für einen Nennkraftbereich<br />

von 20 bis 200 kN sowohl in Zug- als auch in<br />

Druckrichtung gemessen werden können. Der Kraftaufnehmer<br />

ist mit einer großzügigen Durchführung in der<br />

Längsachse ausgestattet, um ihn über einer (Gewinde-)<br />

Stange oder einem Profil zu montieren. Die „Easy-to-<br />

Integrate“-Lösung wird als Flanschvariante mit Stirnsenkungen<br />

oder mit Gewindebohrungen auf verschiedenen<br />

Durchmessern angeboten. Der Kraftaufnehmer ist<br />

torsionssteif gegenüber einer axialen Verdrehung um<br />

die Längsachse. Aufgrund der zwangsgeführten Einbaubedingungen<br />

des Kraftaufnehmers sind Genauigkeiten<br />

bis 1 % möglich.<br />

www.gtm-gmbh.com<br />

AUF FÜNF LEISTUNGSSTUFEN<br />

BIS 22 KW ERWEITERT<br />

Nord Drivesystems kündigt eine neue Generation an Schaltschrankumrichtern<br />

im Booksize-Format an: Nordac Pro<br />

SK 500P bietet einen erhöhten Funktionsumfang und deckt<br />

einen Leistungsbereich von 0,25 bis 22 kW ab. Das Spektrum<br />

wird durch die Leistungsstufen 7,5 und 11 kW in vier Ausstattungsvarianten<br />

aufgestockt. 15, 18,5 und 22 kW kommen<br />

nun als Advanced-Ausführung mit Optionsbaugruppen zur<br />

Schnittstellenerweiterung auf den Markt. Die neuen Baugrößen<br />

des Nordac Pro SK 500P sind ab Frühjahr 2022 erhältlich.<br />

Dann deckt die Umrichter-Reihe den Leistungsbereich von<br />

0,25 bis 22 kW ab. Neu sind die integrierte Multi-Protokoll-<br />

Ethernet-Schnittstelle, das Multi-Geber-Interface für Mehrachsbetrieb,<br />

eine USB-Schnittstelle zum spannungsfreien<br />

Parametrieren und eine verbesserte Motorregelung. Gegenüber<br />

der Nordac Pro SK 500E-Serie wird zudem die Zahl der<br />

Gerätevarianten reduziert. Die neuen Umrichter übernehmen<br />

die Nordac-Parameterstruktur und sind physisch und<br />

funktionell abwärtskompatibel.<br />

www.nord.com<br />

LEISTUNGSSTARKE LEICHTGEWICHTE:<br />

MEHRSTUFEN-VAKUUMERZEUGER<br />

Bei der Handhabung<br />

von Werkstücken<br />

mittels Vakuumtechnologie<br />

spielen neben<br />

hoher Leistung,<br />

Prozesssicherheit und<br />

Energieeffizienz auch<br />

ein geringes Gewicht<br />

eine große Rolle. Wie<br />

dieser Spagat gelingt,<br />

zeigt SMC mit den leichten Mehrstufen-Vakuumerzeugern<br />

der Serie ZL3/ZL6. Dank einer neuen Düsenkonstruktion mit<br />

3-Stufen-Diffusor wird der Saugvolumenstrom bei gleichbleibender<br />

und damit energieeffizienter Druckluftzufuhr<br />

deutlich erhöht und erreicht ein Maximum von 300 l/min<br />

(ZL3) und 600 l/min (ZL6), jeweils ANR. Optional kann die<br />

Serie mit Energiesparfunktion ausgestattet werden – die<br />

Druckluftversorgung schaltet dann automatisch ab, sobald<br />

der gewünschte Vakuumwert erreicht wurde. Das Gewicht<br />

konnte im Vergleich zu vorherigen Modellen um bis zu 44 Prozent<br />

verringert werden (z. B. ZL3: 390 g vs. bisheriges ZL2<strong>12</strong>:<br />

700 g). Zudem erreichen Anwender dank einer Einstellnadel<br />

zur Regulierung des Abblasimpulses unter anderem das<br />

schonende Lösen empfindlicher Bauteile – für mehr Prozesssicherheit<br />

und ein präzises Teilhandling bei einer individuell<br />

abgestimmten Anlage.<br />

www.smc.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 29


ELEKTROMOTOREN<br />

TROMMELMOTOREN<br />

ALLES IN BUTTER<br />

Butterverpackungsmaschinen für<br />

Großgebinde der WAL Mess- und<br />

Regelsysteme GmbH müssen hohen<br />

Hygieneanforderungen gerecht werden.<br />

Deshalb setzt der Hersteller bei Antrieben<br />

für die Zulauf- und Auslaufförderbänder<br />

auf Trommelmotoren von Rulmeca mit<br />

hoher IP-Schutzklasse gegen das<br />

Eindringen von Wasser.<br />

Andreas Flies ist Sales Manager Unit Handling bei der<br />

Rulmeca Germany GmbH in Aschersleben<br />

Das Unternehmen WAL Mess- und Regelsysteme entwickelt<br />

Systeme zur Automatisierung der Butterherstellung.<br />

Angefangen hat man mit Lösungen zur Messung<br />

des Wassergehalts in Butter. Später hinzu kamen automatisierte<br />

Butterungsmaschinen sowie Verpackungsmaschinen<br />

für Großgebinde. Letztere sind heute ein Kernprodukt des Unternehmens,<br />

das weltweit – unter anderem bei irischen und neuseeländischen<br />

Butterproduzenten – zum Einsatz kommt. Zielkunden<br />

sind Molkereien und international agierende Butterhersteller, die<br />

25 kg schwere Großgebinde zur längerfristigen Einlagerung in<br />

Tiefkühlhäusern sowie zum Weitertransport an lokale Abpackbetriebe<br />

einsetzen. Diese stellen letztlich die kleinen Butterpäckchen<br />

her, die Verbraucher im Einzelhandel finden. Auch große<br />

Lebensmittelproduzenten wie Croissanthersteller zählen zu den<br />

Abnehmern solcher Gebinde.<br />

KONSEQUENTE MODULBAUWEISE<br />

Die Verpackungsmaschine für Großgebinde von WAL ist modular<br />

ausgelegt, wodurch sie sich an unterschiedlich große Butterungsmaschinen<br />

anbinden lässt. Die Bandbreite der auf dem Markt im<br />

Einsatz befindlichen Maschinen reicht von 1 bis 20 t Butter pro<br />

Stunde. All diese unterschiedlichen Auslegungen lassen sich bedarfsgerecht<br />

skaliert mit nur einem einzigen Maschinendesign<br />

bedienen. Bis zu fünf der jeweils maximal vier Tonnen pro Stunde<br />

verpackenden Füllstationsköpfe können hierzu parallel betrieben<br />

werden.<br />

Zweites Merkmal ist die präzise Abfülltechnik. WAL sorgt dafür,<br />

immer mindestens 25 kg abzupacken und oberhalb dieses Gewichts<br />

den Mittelwert der Gewichtschwankungen in einem Korridor<br />

von kleiner fünf Gramm zu halten. Dies entspricht einer Abweichung<br />

von nur 0,02 %.<br />

Hohe Qualitätsansprüche stellt WAL auch an alle im Einsatz<br />

befindlichen Komponenten, die – lebensmittelgerecht – hohe<br />

Hygieneanforderungen erfüllen müssen. Zudem müssen sie auch<br />

wassergeschützt sein, da es in Molkereibetrieben üblich ist, die<br />

Maschinen regelmäßig mit einem Wasserschlauch zu reinigen.<br />

Bei Antrieben für die Zulauf- und Auslaufförderbänder setzt WAL<br />

deshalb auf Trommelmotoren mit hoher IP-Schutzklasse gegen<br />

das Eindringen von Wasser.<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


ELEKTROMOTOREN<br />

HYGIENE IST OBERSTES GEBOT<br />

Bei einer Auslegung mit seitlichem Aufsteckgetriebemotor gibt es keine glatten<br />

Oberflächen, sondern viele Ecken die man nicht gut reinigen kann. Im Laufe der<br />

Jahre kann sich deshalb Schmutz ansammeln und Schimmel ausbilden. Den<br />

möchte natürlich niemand in der Lebensmittelproduktion haben, da er ein bakteriologisches<br />

Risiko darstellt. All das gibt es beim Trommelmotor nicht, weil er<br />

in die Umlenktrommel integriert ist, die man ohnehin für die Konstruktion benötigt.<br />

Einzig ein Kabel wird ausgeführt. Ansonsten ist der Motor hermetisch<br />

geschlossen und bietet hohe Schutzarten – bis hin zu IP66/69plus – um selbst<br />

intensiven Reinigungsmethoden mit Fettlösern standhalten zu können. Mindestens<br />

zweimal die Woche gründlich zu reinigen ist bei den zumeist 24/7 betriebenen<br />

Verpackungsmaschinen Usus.<br />

Ein weiteres Einsatzfeld für Trommelmotoren hat WAL zudem auch beim<br />

Handling der Folie gefunden, die in die Pappkartons eingeschlagen wird, bevor<br />

die Butter in die 25 kg Gebinde gepresst wird. Sie muss von einer Rolle aus der<br />

Maschine zugeführt und dann in der Länge geschnitten werden, um anschließend<br />

um den Füllkopf gefaltet und in den Karton gedrückt zu werden. Die Folienvorlage<br />

vor dem Einzug in die Maschine erfolgt mittels vollflächig gummiertem<br />

Trommelmotor und einer die Folie wie bei einer alten Schreibmaschine<br />

einspannend aufliegenden Andruckrolle.<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Die Trennung des Abrollens der Folie vom Einziehen in die Maschine hat seinen<br />

Grund. Wäre dies nicht der Fall, müssten die 100 kg schweren Folienrollen sehr<br />

schnell beschleunigt und wieder gestoppt werden, was massiv leistungsfähigere<br />

Antriebs- und Bremstechnik erfordern oder mit einfachen Mitteln zu lange dauern<br />

würde. Deshalb legt der Trommelmotor jeweils ein Stück der Folie vor. Der<br />

Einzug erfolgt sodann in Bruchteilen einer Sekunde mittels von Servomotoren<br />

angetriebenen pneumatischen Greifern. Infolge wird die Folie geschnitten und<br />

dem anschließenden Umwicklungsprozess zugeführt, während der Trommelmotor<br />

wieder vergleichsweise langsam neue Folie nachlegt.<br />

Aufgrund der All-in-One Konstruktion des Trommelmotors lässt sich dieser<br />

leicht reinigen und ist damit HACCP konform auch für CIP (Clean in Place) Prozesse<br />

geeignet. Außerdem erfüllt der Motor alle Anforderungen an Verordnungen<br />

wie die EU-Verordnung 2020/45 (10/2011) sowie die Hygienestandards<br />

FDA, USDA, 3-A und EHEDG.<br />

SCHUTZKLASSE IP66/69PLUS<br />

Zum Einsatz kommen bei WAL Edelstahl-Trommelmotoren von Rulmeca, die<br />

das Unternehmen in der für die Applikation jeweils passgenauen Konfiguration<br />

liefert: Der 80er Motor für die Abwicklung der Folie hat eine vollflächige NBR-<br />

Gummierung. Der 113er Motor für die Zu- und Anführung der Kartons hat eine<br />

Passfeder zur Montage von Aufsteck-Kettenrädern, mit denen die Modulbänder<br />

des Herstellers Unichains angetrieben werden. Letztere Motorkonfiguration ist<br />

mit einer Winkelverschraubung ausgestattet, die einen Kabelanschluss im<br />

90 Grad Winkel ermöglicht, was in dieser Konstruktion die Gefahr eines Kabelbruchs<br />

reduziert. Kettenräder kommen übrigens immer dann zum Einsatz,<br />

wenn das Modulband für eine vollflächige Formgummierung zu engmaschig ist.<br />

Rulmeca-Trommelmotoren haben zudem die Schutzklasse IP66/69plus. Das<br />

entscheidende Plus bei dieser Schutzklasse ist die Tatsache, dass die Schutzart<br />

IP66/69 auch im laufenden Betrieb bei gespanntem Gurt getestet wurde, während<br />

Schutzarten ohne plus bei ausgeschaltetem Motor rein statisch und vor<br />

allem ohne einseitigen Zug auf die Dichtung erfolgt, wodurch einfache Dichtungen<br />

durch den Zug weniger dicht sein können.<br />

Das Unternehmen setzt auf eine einfach gebaute Reibschlussdichtung aus<br />

PTFE. Im Dichtungsbereich ist der Achszapfen hierfür durch Rollieren oberflächenvergütet<br />

worden. Bei normalen gedrehten Dichtungen entstehen feine<br />

Gewinderiefen, durch die Flüssigkeiten bei Rotation wandern können, wie ein<br />

Tonabnehmer über eine Schallplatte. Dieser Effekt tritt bei den Trommelmotoren<br />

von Rulmeca nicht auf und macht sie dadurch sicher gegen das Ein- und<br />

Austreten von Flüssigkeiten und damit hygienischer.<br />

Fotos: Rulmeca<br />

www.rulmeca.com<br />

Bei der Butterverpackungsmaschine kommen<br />

Trommelmotoren aus Edelstahl mit vollflächiger<br />

Gummierung zur Folienabwicklung zum Einsatz,<br />

wodurch die Konstruktion auf die Antriebsrolle<br />

reduziert wird<br />

DIE IDEE<br />

„Da es in Molkereibetrieben üblich<br />

ist, Maschinen regelmäßig mit<br />

einem Wasserschlauch zu reinigen,<br />

muss die Antriebstechnik möglichst<br />

hohen Schutz bieten. Trommelmotoren<br />

bieten hierzu eine komplett<br />

geschlossene All-in-One<br />

Konstruktion. Zudem können unsere<br />

IP 66/69plus geschützte Trommelmotoren<br />

bei Verschmutzung<br />

Clean-in-Place (CIP) mit Fettlösern<br />

und Hochdruck erstmals auch bei<br />

laufendem Betrieb und mit aufgespanntem<br />

Gurt, der seitlichen<br />

Druck auf die Dichtung ausübt,<br />

gereinigt werden.“<br />

Detlef Wölbern, Geschäftsführer,<br />

WAL Mess- und Regelsysteme GmbH<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 31


SPECIAL: HYBRIDE ANTRIEBSTECHNIK<br />

HYBRIDES LINEARANTRIEBSSYSTEM<br />

PUNKTGENAUE ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

FÜR CNC-MASCHINEN<br />

Bend-Tech ist ein im US-Bundesstaat Wisconsin beheimatetes,<br />

auf CNC-Rohrschneidemaschinen und Biegesysteme<br />

spezialisiertes Unternehmen. Der Hersteller hat mit Hilfe einer<br />

Hybrid-Linearantriebstechnologie von Thomson Industries ein<br />

effizientes und wirtschaftliches Schneid-, Markierungs- und<br />

Gravursystem für Stahlrohre konzipiert.<br />

Hans Dahlen ist Product Line Manager Systems bei Thomson Industries, Inc.<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HYBRIDE ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die plasmabasierten Schneid-, Markierungs- und<br />

Gravursysteme von Bend-Tech werden vor allem von<br />

Metallverarbeitungsbetrieben genutzt, um Rohre<br />

mit hoher Geschwindigkeit und ebensolcher Präzision<br />

zu schneiden. Auf diese Weise steigern sie ihre Produktionskapazitäten<br />

und damit letztlich ihre Wirtschaftlichkeit,<br />

indem sie üblicherweise ausgelagerte Arbeiten im eigenen<br />

Werk durchführen.<br />

Der Löwenanteil der Geschäftstätigkeiten von Bend-Tech<br />

konzentriert sich auf zwei Marktsegmente. Viele der Anwender<br />

sind Hersteller von individuell gefertigten Handläufen an<br />

gewerblichen und öffentlichen Gebäuden. Sie profitieren<br />

vom anhaltenden Bauboom und einem allgemein gestiegenen<br />

Sicherheitsbedürfnis. Das größte Wachstumspotential<br />

bilden jedoch Werkstätten, die Fahrzeuge wie Geländebuggys,<br />

Rennwagen und Jeeps für den Offroad-Motorsport umbauen.<br />

DER PREIS MUSS STIMMEN<br />

Das zuerst auf den Markt gebrachte plasmabasierte Schneid-,<br />

Markierungs- und Gravursystem Dragon A250 konnte den<br />

Anforderungen der Massenproduktion nicht standhalten.<br />

Daher konzipierte Bench-Tech mit dem Dragon A400 ein<br />

größeres System, das praktisch alle Anforderungen bewältigte.<br />

Allerdings taten sich einige Anwender damit schwer, einen<br />

rund dreifachen Preis im Vergleich zur Dragon A250 finanziell<br />

zu rechtfertigen.<br />

„Wir brauchten ein Produkt, das die Lücke ausfüllte“,<br />

berichtet TJ Merry, Produktionsleiter bei Bend-Tech. „Wir<br />

wussten, welches Preissegment wir anvisieren wollten, und<br />

mussten unsere Herstellungskosten im Prinzip halbieren,<br />

ohne aber die Produktionsqualität zu gefährden.“<br />

EINSPARPOTENTIALE AUFDECKEN<br />

Die Dragon-Maschinen von Bend-Tech bestehen aus drei<br />

Hauptkomponenten: einem Grundrahmen, einem Schneidund<br />

Markierwerkzeugkopf und einem softwaregeregelten<br />

Betätigungssystem, das die Werkzeugbewegung steuert.<br />

Nachdem beschlossen wurde, an den neu zu entwickelnden<br />

Systemen auf einige Funktionen zu verzichten, wurden die<br />

Einsparmöglichkeiten an den Linearantrieben ins Auge<br />

gefasst.<br />

„Thomson hat die Linearsysteme entwickelt, mit denen<br />

wir die Achssteuerung an unserer A400 realisiert haben. Also<br />

haben wir dort nach Ideen gefragt, wie wir ein System auf<br />

Produktionsebene zu einem günstigeren Preis herstellen<br />

können“, so Merry weiter. „Parallel haben wir auch bei ande-<br />

01 Die Antriebseinheit integriert einen<br />

Schrittmotor-Linearantrieb in die<br />

bisher verwendete Linearachse mit<br />

Kugelgewindetrieb – die Linearachsen<br />

bewegen den Plasmaschneidbrenner und die<br />

Markierungswerkzeuge, die hinter der rechts<br />

zu sehenden roten Platte angebracht sind<br />

01<br />

02 Die CAD/CAM-Software des plasmabasierten<br />

Schneid-, Markierungs- und<br />

Gravursystems wird mit Konstruktionsparametern<br />

vorprogrammiert, die das<br />

Linearantriebssystem ansteuern und somit die<br />

Bewegungen der Lineareinheit und deren<br />

Wiederholgenauigkeit bestimmen<br />

02<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 33


SPECIAL: HYBRIDE ANTRIEBSTECHNIK<br />

ren Linearsystem-Anbietern angefragt, aber Thomson hatte die passende<br />

Lösung für uns.“<br />

Diese Lösung umfasste eine kleinere, vereinfachte Ausführung des für<br />

die Aktorik der A400 konstruierten Systems, jedoch mit einem völlig andersartigen<br />

Antriebsmechanismus. In einer A400 arbeiten zwei Thomson<br />

2DB-Lineareinheiten, die in einer Kreuzkonfiguration miteinander verschraubt<br />

sind, um die A- und Z-Achse zu betätigen. Die eine Einheit positioniert<br />

den Werkzeugkopf auf der horizontalen Ebene, während die<br />

andere die Schneid-, Markier- und Gravurwerkzeuge auf einer vertikalen<br />

Achse auf- und abbewegt. Betätigt werden die Achsen jeweils von einem<br />

610-mm-Kugelgewindetrieb mit Schrittmotor. Bedingt durch die Länge<br />

der Spindel sind Stützlager an beiden Enden notwendig, während eine<br />

spezielle Kopplung die Verbindung mit dem Schrittmotor herstellt.<br />

VERWENDUNG NUR WENIGER BAUTEILE<br />

Für die neue Dragon A250 begann Thomson mit einer kürzeren Welle: Ein<br />

280-mm-Gewindetrieb mit 152-mm-Antrieb machte die Abstützungen an<br />

beiden Enden überflüssig. Somit konnten die Ingenieure einen Schrittmotor-Linearantrieb<br />

mit angetriebener Spindel (SMLA) spezifizieren,<br />

dessen im Motor integrierte Lager die Last tragen. Und da Spindel und<br />

MLS-Rotor ein und dasselbe Bauteil sind, kann auch die externe Ankopplung<br />

der Spindel an den Motor entfallen.<br />

„Die Art und Weise, wie Thomson die Komponenten konstruiert hat, ist<br />

raffiniert“, sagt Merry. „Sie halten die Kosten im Zaum, indem sie mit<br />

wenigen Bauteilen auskommen. Die Verwendung eines Motors mit<br />

integrierter Spindel anstelle eines Kugelgewindetriebs eliminiert die<br />

Kosten zur Verbindung von Spindel und Motor sowie der zugehörigen<br />

Stützvorrichtungen.“<br />

REDUZIERTE KOSTEN FÜR HOHE<br />

WIEDERHOLGENAUIGKEIT<br />

Im Betrieb ist das Betätigungssystem an einem Windows-PC angeschlossen,<br />

auf dem die CAD/CAM-Software läuft, in der die Konstruktionsparameter<br />

wie Längen, Biegewinkel, Drehungen und Werkstoffeigenschaften<br />

für jeden Anwender abgelegt sind. Das Achssteuerungssystem ruft diese<br />

Informationen ab und führt eine vorprogrammierte Sequenz durch,<br />

sodass sich das Werkzeug automatisch von Plasmaschneiden auf andere<br />

Funktionen der Teilebearbeitung umschalten lässt. Sowohl für die A400<br />

als auch für die A250 müssen alle Schnitte und Markierungen eine Toleranz<br />

von ±0,25 mm einhalten.<br />

Positionssensoren, die einen Nullpunkt festlegen und jede Abweichung<br />

davon erkennen, sorgen für diese hohe Präzision. In der A400<br />

ragten diese Sensoren seitlich aus der Lineareinheit heraus. Die gesamte<br />

Verkabelung befand sich in einem handgriffartig geformten Gehäuse aus<br />

extrudiertem Aluminium, das über die komplette Länge der Einheit verlief.<br />

Demgegenüber hat Thomson im Design der A250 die gesamte Mimik<br />

der Endlagenschalter in die Systemelektronik zusammengeführt, eine<br />

Aufnahmetasche in den Endblock eingearbeitet und eine Gewindebohrung<br />

vorgesehen, in die sich der Sensor einschrauben lässt. Die Realisierung<br />

der geforderten Genauigkeit auf diese Weise ohne externe Anbauten<br />

soll eine weitere Reduzierung der Systemkosten ermöglichen.<br />

Ein weiterer Faktor der laut Merry „punktgenauen“ Zuverlässigkeit ist<br />

die vorgespannte Trapezgewindemutter. Die werksseitige Ausrichtung<br />

der Spindel und der Mutter aus Polymer-Verbundwerkstoff resultiert in<br />

einem deutlich geringeren Axialspiel verglichen mit dem Original-Gewindetrieb,<br />

der eine Standard-Spritzgussmutter verwendet.<br />

Fotos: Thomson<br />

www.thomsonlinear.com<br />

DIE IDEE<br />

„Thomson steht seit Jahrzehnten für<br />

Innovationen und anwendungstechnisches<br />

Know-how in der<br />

Lineartechnik. Unsere vielfältigen<br />

lineartechnischen Lösungen, die aus<br />

einem breiten Sortiment an<br />

Führungs- und Antriebssystemen<br />

bestehen, lassen sich kosteneffizient<br />

konfigurieren und bewähren<br />

sich in rauen Umgebungen, bei<br />

hohen Geschwindigkeiten und in<br />

Systemen mit höchster Präzision.<br />

Dies ermöglicht es uns, unseren<br />

Kunden ein optimales Verhältnis<br />

zwischen Leistung, Lebensdauer und<br />

Betriebskosten für ihre Anwendung<br />

anzubieten.“<br />

Hans Dahlen, Product Line Manager<br />

Systems, Thomson Industries, Inc<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

TEMPERATUR UND VIBRATIONEN<br />

ZEITGLEICH MESSEN<br />

Der Sensor AiSys VibroTherm von ASC misst<br />

nicht nur Vibrationen, sondern auch die<br />

Öltemperatur an Lagern und Getrieben. Das<br />

smarte System ist kompakter als Einzelsensoren<br />

und wertet die Messdaten selbst aus. Die<br />

Sensorlösung eignet sich deshalb für Condition<br />

Monitoring. Durch die Verbindung von Schwingungs-<br />

und Temperaturmessung lässt sich ein<br />

verändertes Lager- oder Getriebeverhalten<br />

frühzeitig erkennen. Ein Temperatursensor<br />

alleine würde unter Umständen nicht ausreichen,<br />

um rechtzeitig vor einem Verschleiß von<br />

Lagern oder Getrieben zu warnen. Das smarte<br />

Sensorsystem erfasst deshalb zusätzlich<br />

Beschleunigungen, anhand derer dann Vibrationen und<br />

Schwingungen ermittelt werden.<br />

www.asc-sensors.de<br />

SOFTWAREGESTÜTZTE ZAHNRADFERTIGUNG<br />

UND -MESSUNG<br />

Die KISSsoft-Zahnradauslegungssoftware<br />

unterstützt die Zusammenarbeit<br />

und den Datenaustausch<br />

zwischen Berechnungs-, Fertigungs-<br />

und Qualitätssicherungsingenieuren.<br />

So verbindet der<br />

„Design-Manufacture-Measure“-<br />

Loop die Zahnradherstellung und<br />

Messtechniklösungen zu einem<br />

gesamtheitlichen Prozess. Um die<br />

Auswirkung von Fertigungsabweichungen<br />

vorhersagen zu können, wird die gemessene Flankentopographie<br />

in KISSsoft importiert. Mithilfe der Kontaktanalyse<br />

lässt sich das Laufverhalten überprüfen, entweder als Zahnradpaar<br />

oder im Antriebsstrang. Dies erlaubt einen Vergleich<br />

zwischen Soll- und Ist-Zustand.<br />

www.kisssoft.com<br />

STÜLPBAR, VERFORMUNGSRESISTENT UND WIEDERVERWERTBAR<br />

Die Schutznetze, Netzschutzkappen und -matten von Norelem schützen Komponenten<br />

mit empfindlichen Oberflächen auch im gestapelten Zustand. Feuchtigkeitsstaus werden<br />

durch das Zirkulieren von Luft verhindert. Die Schutzkomponenten sind resistent gegen<br />

Verformung, leicht zu reinigen und bei differierenden Geometrien wiederverwendbar. Die<br />

in Durchmessern von 7 bis 600 mm als Rollenware lieferbaren, aus Polyethylen gefertigten<br />

Schutznetze empfehlen sich unter anderem für schwere Wellen mit empfindlicher<br />

Oberfläche. Sie werden über das Bauteil gestreift, eine Fixierung ist nicht erforderlich.<br />

Prädestiniert für Komponenten mit spitzem Ende sind Netzschutzkappen aus Polyethylen,<br />

die in Durchmessern von 8, 10 und 15 mm erhältlich sind. Netzschutzmatten eignen sich<br />

als Zwischenlage beim Stapeln von Kisten oder Paletten. Sie dienen als Stoßdämpfer, sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung<br />

und sind als Rollenware oder Zuschnitt verfügbar. Die Temperaturbeständigkeit liegt bei 110 respektive 130 °C.<br />

www.norelem.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2021</strong> im 60. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Redakteure: Miles Meier (mm), Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Vanessa Weingärtner (wv), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.weingaertner@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Anzeigendisposition: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 58: gültig ab 1. Oktober <strong>2021</strong><br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

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Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

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(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

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(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

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Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

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auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

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von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 35


SPECIAL: HYBRIDE ANTRIEBSTECHNIK<br />

HYBRIDLEITUNGEN<br />

SICHERE ENERGIE- UND<br />

DATENÜBERTRAGUNG VEREINT<br />

Klein, kompakt und schnell sollen Motoren sein. Um Platz zu sparen, setzen immer mehr<br />

Antriebshersteller auf Hybridtechnologie. Daher hat Igus sein Sortiment an Hybridleitungen<br />

mit einem Kabel speziell für Motoren von SEW mit der Movilink DDI Schnittstelle ausgebaut.<br />

Hybridleitungen für die Antriebstechnik zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass sie die Energie- und Datenübertragung<br />

in einer Leitung kombinieren. Die Folge: Die Anzahl<br />

der benötigten Leitungen halbiert sich. Im Fall der<br />

neuen SEW Motoren mit Movilink DDI Schnittstelle verwendet<br />

der Antriebshersteller für die Datenübertragung der Motorinformationen<br />

ein Koaxelement. Um die kompakten Motoren auch in<br />

der Bewegung sicher mit Energie und Daten versorgen zu können,<br />

hat Igus jetzt eine neue Hybridleitung entwickelt.<br />

„Die besondere Herausforderung bei Leitungen mit Koaxelementen<br />

besteht darin, dass sie bei hohen Dynamiken schnell<br />

störungsanfällig werden. Daher haben wir es uns zur Aufgabe<br />

gemacht eine langlebige und flexible Leitung zu entwickeln, die<br />

auch in der Bewegung zuverlässig funktioniert“, so Andreas<br />

Muckes, Leiter Produktmanagement Chainflex Leitungen bei<br />

der Igus GmbH. Der Motion Cable Spezialist kann dazu auf seine<br />

über 20-jährige Expertise im Bereich der Koaxleitungen für<br />

hochdynamische Anwendungen zurückgreifen. Für die neue<br />

Hybridleitung CF280.UL.H207.D wurden jetzt vier Energieadern<br />

mit einer Koaxialader und zwei Steuerpaaren zusammengeführt.<br />

Mit der Zusammenlegung von zwei Leitungen in eine können<br />

Anwender 40 % Platz in der Energiekette sparen. Zeitgleich reduziert<br />

sich das Gewicht, welches vom System angetrieben werden<br />

muss, wodurch weniger Energie verbraucht wird. Die neue Leitung<br />

mit PUR-Außenmantel ist einsetzbar für Anwendungen mit<br />

einem Biegefaktor von bis zu 15 × d und eignet sich daher für unterschiedlichste<br />

Branchen – von der Werkzeugmaschine, über<br />

Material Handling bis hin zur Automobilindustrie.<br />

HYBRIDLEITUNGEN IM TREND<br />

Mit bereits 28 unterschiedlichen Leitungstypen für Motoren<br />

von Siemens, Beckhoff, SEW oder auch Bosch Rexroth hat Igus<br />

ein großes Portfolio an Hybridleitungen für die Energiekette ab<br />

Lager. Igus verfügt über 28 unterschiedliche Leitungstypen für<br />

Motoren von Siemens, Beckhoff, SEW oder auch Bosch Rexroth.<br />

Mit der Erweiterung der CF280 Serie verfolgt Igus den anhaltenden<br />

Trend der Hybridtechnologie. Das Unternehmen bietet<br />

zudem seine CF280-Leitungsserie auch mit einem PVC-Außenmantel<br />

als CF220 an. So sollen sich zusätzlich Kosten im Segment<br />

der Hybridleitungen senken lassen. Die Chainflex Leitungen<br />

können konfektioniert oder als Meterware bezogen werden.<br />

Wie auf all seine Leitungen vergibt auch Igus auf die neue<br />

SEW Hybridleitung eine Garantie von bis zu 36 Monaten.<br />

Fotos: Igus<br />

www.igus.de<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

ROBUSTE KRAFTPAKETE FÜR SCHWERE LASTEN<br />

Die elektromechanischen<br />

Zylinder EMC<br />

von Bosch Rexroth<br />

gibt es ab sofort auch<br />

als hochpräzise,<br />

kompakte und<br />

wartungsarme „High<br />

Power“-Variante<br />

EMC-HP für Lasten bis<br />

100 kN. Die neuen<br />

EMC-HP sind in den<br />

drei Größen 115, 130<br />

und 160 sowie in Schutzart IP 54 erhältlich und eignen sich für<br />

Schwerlastanwendungen mit Hüben bis 1 500 mm: vom<br />

Pressen, Umformen und Nieten bis Spannen, Positionieren oder<br />

Testen. Zum Einsatz kommt der Planetengewindetrieb PLSA,<br />

sodass sich mithilfe einer Tragzahl (Cdyn) bis 189,5 kN Lasten<br />

auch in komplexen Bewegungsprofilen schnell und energieeffizient<br />

bewegen lassen – mit Axialkräften bis 100 kN und<br />

Geschwindigkeiten bis 0,83 m/s. Auch das Engineering geht<br />

leicht von der Hand: Die Auswahl erfolgt über das eTool<br />

LinSelect und per anschließender Online-Konfiguration lässt<br />

sich die maßgeschneiderte EMC-Lösung in kurzer Zeit bestellfertig<br />

abschließen. Das gewählte System liefert der Hersteller<br />

vormontiert inklusive Mechanik, Antrieb und Steuerung.<br />

www.boschrexroth.com<br />

POSITIONIEREN IM NANOMETERBEREICH<br />

Ein Positionssystem,<br />

das sogar im<br />

Nanometerbereich<br />

höchste Genauigkeit<br />

erreicht, bietet NSK<br />

an. Der Nanopositionierer<br />

führt Positioniervorgänge<br />

unter<br />

dem Sichtfeld eines<br />

Mikroskops aus. Zu<br />

den Anwenderbranchen<br />

gehören neben der Halbleiterfertigung und die<br />

Biotechnologie auch optische Kommunikationsgeräte<br />

und mikroelektromechanische Systeme. Es gibt ihn in<br />

zwei Ausführungen: die M-Serie mit einem kompakten<br />

Ein-Achsen-Tisch und die CD-Serie mit einem Zwei-Achsen-XY-Tisch.<br />

Feinpositioniertische bestehen typischerweise<br />

aus einer Kugelumlaufspindel, einem Schrittmotor<br />

und einem piezoelektrischen Element. Ihnen mangelt es<br />

jedoch in der Regel an Steifigkeit, und sie erreichen nicht<br />

die ultrahohe Auflösung, die bei hohen Geschwindigkeiten<br />

erforderlich ist. Der Nanopositionierer wiederum<br />

kann das bieten. Er ermöglicht eine Feinpositionierung<br />

mit Nanometergenauigkeit und Geschwindigkeiten bis<br />

72 mm/s. Die Auflösung beträgt 5 nm und die Positioniergenauigkeit<br />

± 15 nm.<br />

www.nskeurope.de<br />

KONTAKTLOSE MAGNETOSTRIKTIVE<br />

POSITIONSAUFNEHMER<br />

Nach den<br />

magnetostriktiven<br />

Positionssensoren<br />

mit<br />

IO-Link 1.1<br />

ergänzt Gefran<br />

sein Hyperwave-Produktprogramm<br />

um<br />

Sensoren mit<br />

Profinet-<br />

Schnittstelle. Die Wegaufnehmerserien WPA-F in<br />

Profil- und WRA-F in Stabbauform verfügen über<br />

Real-Time-Ethernet oder synchronisierte Isochronous-<br />

Real-Time-Übertragungsprotokolle. Die Profinet-Schnittstellen<br />

gewährleisten die Verfügbarkeit von Prozessdaten<br />

und Alarmen in Echtzeit – eine Voraussetzung für die<br />

Integration in Industrie-4.0-Architekturen. Mit einer<br />

Aktualisierungsrate von 4 kHz erfassen die Sensoren<br />

zeitgleich Position und Geschwindigkeit von bis zu 16<br />

unabhängigen Positionsmagneten über einen Messbereich<br />

von 50 bis 4 000 mm. Zugleich erkennen und<br />

melden Diagnosefunktionen z. B. Anomalien im Stromversorgungssystem,<br />

das Überschreiten der zulässigen<br />

Umgebungs- bzw. Arbeitstemperatur, eine falsche<br />

Parametrierung bei der Inbetriebnahme oder auch das<br />

Fehlen eines magnetischen Cursors im Arbeitsbereich.<br />

www.gefran.de<br />

FELDBUSTREIBER FÜR EIN- UND<br />

MEHRACHSSYSTEME<br />

Oriental<br />

Motor<br />

präsentiert<br />

neue platzsparende<br />

und<br />

feldbusfähige<br />

Treiber für<br />

Schrittmotoren-Antriebe,<br />

die eine<br />

schnelle und<br />

sichere Datenkommunikation für Positionssteuerungen<br />

ermöglichen. „Gemein ist diesen Antrieben, dass sie<br />

alle einen hocheffizienten AZ-Motor als Kernantrieb<br />

einsetzen, welcher mit einem mechanischen Absolutwertsensor<br />

ausgestattet ist“, so Gunnar Siebel, Sales<br />

Planning Department von Oriental Motor. Da AZ-<br />

Schrittmotoren auch als Antrieb in elektrischen<br />

Linearführungen, elektrischen Zylindern, Drehtischen,<br />

Linearaktuatoren, elektrischen Greifern und Zahnstangensystemen<br />

von Oriental Motor zum Einsatz kommen,<br />

lässt sich das Antriebssystem in zahlreichen Anwendungen<br />

nutzen. Für Einzelachssysteme sind Treibervarianten<br />

für 24/48 VDC und 230 VAC erhältlich, die<br />

feldbusfähig für PROFINET, EtherCAT und EtherNet/IP<br />

sind. Zudem bietet das Unternehmen auf EtherCAT-Anbindung<br />

ausgelegte Multi-Achs-Treiber für bis zu vier<br />

Achsen an, die in der Variante für 24/48 VDC zu<br />

beziehen sind.<br />

www.orientalmotor.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 37


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

ZWEITER TEIL<br />

RÄNDELVERBINDUNGEN<br />

ALS ALTERNATIVE<br />

WELLE-NABE-VERBINDUNGEN<br />

Die Forderung nach CO 2 -Reduzierung erfordert auch eine Optimierung der<br />

Antriebselemente. Im Bereich der Welle-Nabe-Verbindungen bietet die Abkehr der<br />

Trennung von rein reib-, form- und stoffschlüssigen Verbindungen und somit<br />

Kombination der Übertragungsmechanismen durch hybride Verbindungen Potential<br />

zur Drehmomentsteigerung und Bauraumoptimierung. Eine solche<br />

Schlusskombination stellt die schneidend / formend gefügte Rändelverbindung dar.<br />

Allerdings bedarf es einer individuellen Vorgehensweise bei der Auslegung der<br />

Verbindung. Dieser Beitrag bietet dazu eine Hilfestellung, indem er eine Methodik<br />

zur Auslegung anhand der relevanten Einflussgrößen aufzeigt.<br />

4.2 AUSLEGUNGSGLEICHUNGEN<br />

In den hier aufgeführten Untersuchungen wurden jeweils analytische<br />

Ansätze empirisch verifiziert bzw. mit Hilfe von Korrekturfaktoren<br />

zur Berücksichtigung von Konstruktions- oder Werkstoffparameter<br />

abgeglichen.<br />

Die Auslegung erfolgt wie bei formschlüssigen Welle-Nabe-<br />

Verbindungen (WNV) üblich, gegen die Streckgrenze oder die<br />

zulässige Flächenpressung. Darüber hinaus wird ein Maximalmoment<br />

beim Erreichen der Nabenfestigkeit bestimmt. Die<br />

Streckgrenze oder die zulässige Flächenpressung symbolisieren<br />

das Auslegungskriterium. Das Erreichen der Nabenfestigkeit<br />

stellt das Versagenskriterium dar, siehe Bild 05. Die Ansätze nach<br />

[1], [2] und [5] haben gemein, dass die Schubspannung im Bereich<br />

des Rändelfußes als versagensursächlich herangezogen<br />

wird. In Bild 06 (links) ist die beanspruchte Rändelgrundfläche<br />

A G<br />

der Nabe bei überstehender Welle dargestellt. Prinzipbedingt<br />

(überstehende Nabe) kommen bei der Konfiguration von BADER<br />

[2] die Stirnflächen hinzu, siehe Bild 06 (rechts). MÄNZ [4] berücksichtigt<br />

zusätzlich die Vorspannung infolge des Fügens sowie<br />

die Biegebeanspruchung im Rändelfuß.<br />

Mit Gleichung (1) und Gleichung (2) kann nach BADER [2] das<br />

Torsionsmoment beim Erreichen der Streckgrenze (M TS<br />

) und das<br />

maximale Torsionsmoment (M Tmax<br />

) berechnet werden. Die Berücksichtigung<br />

der geometrischen Einflussgrößen erfolgt in Gleichung<br />

(1) durch die längenabhängigen Korrekturfaktoren K Tl<br />

; K dl<br />

und K Ql<br />

sowie die längenunabhängigen Korrekturfaktoren K h<br />

; K T<br />

;<br />

K d<br />

und K Q<br />

. Die Korrekturfaktoren gelten für Verbindungen mit<br />

dem Nabenwerkstoff S235JR; als Werkstoffkennwert wird die<br />

Schubstreckgrenze τ S<br />

verwendet [2].<br />

M<br />

Tmax<br />

2<br />

t<br />

B dnenn t <br />

lKTl Kdl KQl KT Kd K<br />

<br />

Q<br />

2<br />

<br />

Kh<br />

<br />

<br />

(1)<br />

2<br />

S<br />

Im Unterschied zur Gleichung (1) wird bei der Ermittlung des<br />

maximalen Torsionsmomentes nach Gleichung (2) die Schubbruchgrenze<br />

τ B<br />

anstatt der Schubstreckgrenze τ S<br />

als Grenzkriterium<br />

angewendet. Die für diese beiden Ansätze notwendigen Korrekturfaktoren<br />

wurden anhand der Stahl-Stahl-Versuche ermittelt,<br />

siehe hierzu [2]. Sie gelten im engsten Sinn nur für die untersuchten<br />

Abmessungen und die verwendete Geometrie der<br />

Stahl-Stahl-Verbindungen. Beim Erreichen des maximalen Torsionsmomentes<br />

werden die Rändel in der Nabe abgeschert, siehe<br />

Bild 05.<br />

M<br />

Tmax<br />

2<br />

t<br />

B dnenn t <br />

lKTl Kdl KQl KT Kd K<br />

<br />

Q<br />

2<br />

<br />

Kh<br />

<br />

<br />

(2)<br />

2<br />

S<br />

Die von LÄTZER in [1] abgeleiteten Gleichungen (3) und (5)<br />

verfolgen eine ähnliche Strategie. Das Auslegungskriterium T pF<br />

,<br />

bei dem keine makroskopischen Verformungen der Verbindung<br />

auftreten, wird in Anlehnung an die formschlüssige Kerbzahnverbindung<br />

mit Gleichung (3) berechnet und beruht auf der zulässigen<br />

Flächenpressung.<br />

(3)<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Die zulässige Flächenpressung<br />

in der formend oder<br />

schneidend gefügten Verbindung ist eine Funktion der Fließspannung<br />

des Nabenwerkstoffs<br />

und berechnet sich mit<br />

Gleichung (4) zu:<br />

(4)<br />

Die Ermittlung des maximal übertragbaren Torsionsmomentes<br />

T τS<br />

beruht auf dem Versagenskriterium τ S<br />

. Das maximal übertragbare<br />

Torsionsmoment wird in Anlehnung an die Kerbzahnverbindung<br />

mit Gleichung (5) berechnet. Die kritische Schubspannung<br />

ist die werkstofftechnische Größe für die Rändelverbindung<br />

und wird gemäß der Schubspannungshypothese<br />

nach TRESCA mit Gleichung (6) ermittelt. Die hier vorgestellten<br />

Gleichungen besitzen Gültigkeit für Aluminium-Knetlegierungen<br />

der 6000er Serie. Darüber hinaus kann es aufgrund der Festigkeit<br />

und Verformungsfähigkeit zu Abweichungen kommen, siehe<br />

hierzu [1].<br />

(7)<br />

(8)<br />

(9)<br />

(10)<br />

(11)<br />

LEIDICH et. al. [5] modifizieren die von LÄTZER in [1] abgeleiteten<br />

Gleichungen um den Bereich der dünnwandigen Naben sowie<br />

für Verbindungen mit gerändelter Nabe (Innenrändel). Die<br />

Unterscheidung in Auslegungskriterium T pF<br />

und Versagenskrite-<br />

(5)<br />

05 Charakteristische Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve<br />

100Cr6 gehärtet – EN AW-6082-T6 nach [1]<br />

(6)<br />

Die von MÄNZ in [4] angegebenen Gleichungen orientieren sich<br />

an der Tragfähigkeitsberechnung von Zahn- und Keilwellen-Verbindungen.<br />

Eine explizite und einfach handhabbare Gleichung<br />

für das maximal übertragbare Torsionsmoment existiert nicht.<br />

Stattdessen wird bei Vorgabe eines Torsionsmomentes die auftretende<br />

Vergleichsspannung im Zahnfuß der Nabe berechnet, Gleichung<br />

(7). Die dabei erforderlichen örtlichen Spannungen (Umfangsspannung<br />

σ ϕ<br />

, Radialspannung σ r<br />

, Torsionsspannung τ t<br />

und<br />

Schubspannung τ s<br />

) werden mit Hilfe der Nennspannungen und<br />

der Formzahlen ermittelt. Durch Berücksichtigung der Eigenspannungen<br />

und der Vorspannung wird dem formenden Fügevorgang<br />

Rechnung getragen. Die analytischen Gleichungen wurden<br />

anhand von Stahl-Stahl- (18CrNiMo7-6 - C45) und Stahl-Aluminium-Versuchen<br />

(18CrNiMo7-6 - EN AW-5083) validiert.<br />

06 Beanspruchte Rändelgrundfläche A G<br />

und Kontaktfläche für das Auslegungskriterium A PF<br />

bei überstehender Welle (links); beanspruchte<br />

Rändelgrundfläche A G<br />

, Kontaktfläche für das Auslegungskriterium A PF<br />

und Rändelstirnflächen A S<br />

bei überstehender Nabe (rechts)<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 39


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

07 Guideline zur Dimensionierung einer Rändelverbindung nach [16]<br />

Start<br />

Geometrie<br />

Rändelprofil<br />

Fügevorgang<br />

Tribologie<br />

Werkstoff<br />

Belastung<br />

Sekundäre Belastung<br />

Definition der<br />

Anforderungen und<br />

Rahmenbedingungen<br />

Grundsätzliche<br />

Eignung gegeben?<br />

nein<br />

Ende –<br />

Verbindungstyp ungeeignet –<br />

eventuell PV, ZWV oder PFV<br />

Geometrie<br />

Rändelprofil<br />

Fügevorgang<br />

Tribologie<br />

Werkstoff<br />

Optimierung<br />

ja<br />

Analytisch-Empirisches<br />

Berechnungsmodell<br />

Iteration der Parameter<br />

im Gültigkeitsbereich<br />

Experimentelle<br />

Verifikation erforderlich<br />

nein<br />

Ende –<br />

Verbindung analytisch<br />

ausgelegt<br />

Iteration zum Wechsel in<br />

den Gültigkeitsbereich<br />

ja<br />

ja<br />

Quantifizierung der<br />

Startwerte<br />

ja<br />

Verifikation<br />

durch Extrapolation<br />

möglich?<br />

nein<br />

Parameter im<br />

Gültigkeitsbereich<br />

ja<br />

Definition der<br />

Verifikations- und<br />

Versagenskriterien<br />

nein<br />

Modifikation<br />

relevanter Parameter<br />

möglich?<br />

Definition der<br />

Prüfdurchführung<br />

nein<br />

nein<br />

Prüfdurchführung<br />

„Blinder Fleck“ - Parameter<br />

außerhalb des<br />

Gültigkeitsbereichs<br />

Klärung zur Eignung<br />

bestehender Methoden<br />

und Modelle<br />

Verifikations- und<br />

Versagenskriterien erfüllt<br />

Entwicklungsaufwand<br />

zur Erforschung des „Blinden<br />

Flecks“ verhältnismäßig?<br />

nein<br />

ja<br />

Planung der<br />

Versuchsdurchführung<br />

zur Erweiterung des<br />

Gültigkeitsbereiches<br />

ja<br />

Ende –<br />

Verbindung analytisch<br />

und experimentell ausgelegt<br />

Ende –<br />

Verbindungstyp ungeeignet –<br />

eventuell PV, ZWV oder PFV<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

rium T τS<br />

wird nicht weitergeführt. Stattdessen werden die Gleichungen<br />

für das maximale Torsionsmoment angegeben. Die Einflüsse<br />

des Durchmesserverhältnisses des Außenteils Q A<br />

sowie des<br />

Fasenwinkels ϕ werden mit dem Korrekturfaktor K T<br />

beschrieben.<br />

Gleichung (<strong>12</strong>) zeigt die modifizierte Berechnungsgleichung für<br />

das maximal übertragbare Torsionsmoment – T τS<br />

für gerändelte<br />

Wellen (Außenrändel).<br />

(<strong>12</strong>)<br />

(13)<br />

4.3 NUMERISCH UND VERSUCHSTECHNISCH<br />

ERFASSTE PARAMETER-<br />

UND ANWENDUNGSBEREICHE<br />

Die von SCHERZER [9] veröffentlichten Ergebnisse beschäftigen<br />

sich mit dem Presta-Verfahren, einem mehrstufigen Prozess zur<br />

Herstellung gebauter Nockenwellen, vergleiche auch [13] und<br />

[14]. Um das komplette Presta-Verfahren numerisch abbilden zu<br />

können, wurde zunächst von SCHERZER ein vorhandenes phänomenologisches<br />

Materialmodell der finiten Dehnungsviskoplastizität<br />

weiterentwickelt. Damit lassen sich die Deformationshistorie<br />

sowie die Eigenspannungen aus dem Rollierprozess in<br />

den Fügeprozess übertragen. Anschließend fügte SCHERZER<br />

drei numerische Modelle (FE-Modell der Aufweitung der Welle<br />

durch Rollieren, FE-Modell des Fügens der Verbindung und Simulation<br />

der Belastung der Verbindung) zu einer Sequenz zusammen.<br />

Ziel der Untersuchungen war es u. a., das Presta-Verfahren<br />

numerisch abzubilden und zukünftig das Material der Welle, von<br />

aktuell Stahl, beispielsweise durch Aluminium zu ersetzen. Die<br />

Anwendung der Methode erfolgte mit einer Aluminium-Stahl-<br />

Verbindung. Die Ergebnisse hinsichtlich der Profilausformung<br />

und der Fügekraft zeigen bereits die Vorteile der durchgängigen<br />

Simulation und lassen Raum zur gezielten geometrischen Optimierung.<br />

MÖRZ et. al. untersucht in [6], [7] und [10] den Einfluss der<br />

Rändelherstellung auf die Übertragungsfähigkeit. Neben den<br />

drei Verfahren Rändelfräsen, Profilwalzen und Wälzfräsen modifiziert<br />

er auch die nach [15] genormte Geometrie. Die Rändel<br />

werden dabei am Kopfkreis um ca. 1/3 der Rändelhöhe abgetragen<br />

und der Zahnfuß wird mit einem definierten Radius zur<br />

Fußausrundung versehen. Die Geometrie orientiert somit näher<br />

an den klassischen ZWV und an den von BADER in [8] untersuchten<br />

Verbindungen sowie dem Vorschlag von LÄTZER zur<br />

stetigen Kontur [1].<br />

5 EMPFEHLUNG FÜR DIE ANWENDUNG<br />

Die unterschiedlichen Untersuchungsbereiche lassen zwar nur<br />

bedingt einen direkten Vergleich der verschiedenen Ergebnisse<br />

zu, ermöglichen aber Empfehlungen zur Wahl der relevanten Parameter<br />

und einer festigkeitsgerechten Nabengeometrie.<br />

Die Auswahl der Verbindung erfolgt idealerweise anhand der<br />

charakterisierenden Einflussgrößen: Geometrie, Rändelprofil,<br />

Werkstoff, Fügevorgang, Belastung, sekundäre Belastung und Tribologie,<br />

vergleiche hierzu auch Bild 03 in Ausgabe 11/<strong>2021</strong>. In<br />

Anlehnung an [16] zeigt Bild 07 eine Guideline mit den wesentlichen<br />

Schritten von der Definition der Anforderungen über eine<br />

rein analytische Auslegung bis hin zu einer versuchsgestützten<br />

Absicherung. An zwei Meilensteinen ist dabei eine Entscheidung<br />

zu treffen, ob eine weitere Bearbeitung zielführend erscheint<br />

oder eine andere Verbindung wie beispielsweise eine Pressverband<br />

(PV), Zahnwellenverbindung (ZWV) oder Passfederverbindung<br />

(PFV) zu wählen ist. Die Iterationsschleifen dienen zur Optimierung<br />

und Anpassung der Verbindung.<br />

Sofern eine Möglichkeit zur numerischen Simulation gegeben<br />

ist, kann der nach Bild 07 gezeigte Weg abgekürzt werden. LEI-<br />

DICH et. al. gibt in [5] ebenfalls eine ausführliche Beschreibung<br />

zur numerischen Simulation der Rändelverbindung an. Ebenso<br />

sind an dieser Stelle die Materialmodellierung und Simulationsmodelle<br />

von SCHERZER [9] zu nennen.<br />

GEOMETRIE<br />

Die Auswahl des Fasenwinkels ϕ erfolgt in Abhängigkeit des Fügevorgangs<br />

(Formen 5° ≤ ϕ ≤ 15°, Schneiden ϕ > 60°) und der Belastung<br />

im Betrieb, siehe auch Einflussgröße Fügevorgang und<br />

Belastung. Die Länge der Fuge l F<br />

sollte bei reiner Torsionsmomentbelastung<br />

l F<br />

≈ 0,5 D F<br />

betragen. Größere Längen können, außer<br />

bei im Vergleich zur Welle äußerst niederfesten Naben, nicht<br />

ausgenutzt werden, da die Festigkeit der Welle die limitierende<br />

Größe darstellt. Aus Erfahrung der Autoren wird bei Umlaufbiegung<br />

zur Abstützung größerer Längen wie bei allen WNV l F<br />

= 1,0<br />

D F<br />

empfohlen. Ein geometrisches Übermaß von mehr als U geo<br />

=<br />

2/3t ist nicht erforderlich; der Gewinn an übertragbarem Torsionsmoment<br />

ist vernachlässigbar und die Fügekräfte steigen in<br />

diesem Bereich weiterhin an. Das Durchmesserverhältnis der<br />

Nabe Q A<br />

sollte im Bereich 0,5 ≤ Q A<br />

< 0,8 gewählt werden. Erst ab<br />

Q A<br />

> 0,63 wirkt die Nabenwandstärke festigkeitsminimierend, ermöglicht<br />

jedoch noch immer sehr tragfähige Verbindungen [17].<br />

RÄNDELPROFIL<br />

Für die Übertragung von Torsionsmomenten eignet sich die nach<br />

[15] genormte Rändelform RAA. Anhand des Wellendurchmessers<br />

wird nach [15] die Rändelteilung festgelegt. Im ursprünglichen<br />

Sinne sind diese jedoch nicht für den Einsatz als WNV vorgesehen.<br />

Daher wird für Durchmesser 10 mm < D F<br />

≤ 20 mm eine Teilung<br />

von t = 0,8 mm und für 20 mm < D F<br />

< 45 mm eine Teilung von<br />

t = 1,0 mm empfohlen. Eine Rändelteilung von t < 0,8 mm ist nicht<br />

empfehlenswert. Mit sinkender Teilung steigt beim Rändelfräsen<br />

die Spangröße im Verhältnis zur Zahngröße; diese bleibt absolut<br />

etwa konstant. Werden die Späne eingewalzt (Rändelformen und<br />

-fräsen), erzeugen sie entsprechend ihrer relativen Größe starke<br />

geometrische Fehler. Auch der Spanabfluss kann sich speziell<br />

beim Rändelfräsen bei kleinen Teilungen ungünstig gestalten.<br />

Beide Effekte beeinflussen die Qualität der Zahnkontur negativ<br />

[18]. Mit steigendem Wellendurchmesser dürfte die Nutzung von<br />

größeren Rändelteilungen bezüglich Tragfähigkeit (Sicherheit gegen<br />

Nabenzahnbruch und aufweitungsbedingtes Durchrutschen)<br />

zielführend sein. Dies ist analog zu den durchmesserabhängigen<br />

Moduln von Zahnwellen [19] zu sehen. Nach [10] sollten die Rändel<br />

am Kopfkreis um ca. 1/3 der Rändelhöhe abgetragen und der<br />

Zahnfuß mit einem definierten Radius zur Fußausrundung versehen<br />

werden. Obwohl sich dadurch die Fügekräfte erhöhen, können<br />

bei der statischen und dynamischen Torsionsmomentübertragung<br />

höhere Momente übertragen werden. Für das Herstellungsverfahren<br />

der gerändelten Wellen (Naben) wird stückzahlabhängig<br />

folgendes empfohlen: Rändelfräsen bei einer Kleinserie<br />

[1], [2], [10] und rekursives Axialformen [1] oder das in [10] untersuchte<br />

Wälzfräsen beziehungsweise Profilwalzen bei einer Großserie.<br />

Dabei ist die maximal zulässige Zugfestigkeit des zu rändelnden<br />

Werkstoffes von R m<br />

= 900 N/mm² [20] zu berücksichtigen.<br />

Gegebenenfalls ist die Rändelung im weichen Zustand anzufertigen<br />

und eine Wärmebehandlung zur Erzielung der gewünschten<br />

Wellenfestigkeit anschließend durchzuführen.<br />

WERKSTOFF<br />

Für die gerändelte Welle muss sichergestellt werden, dass diese<br />

eine ausreichende Festigkeit und Härte zum Fügen und zur Torsi-<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> 41


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Tabelle: Startwerte für die Auslegung einer<br />

Rändelverbindung mit RAA-Rändel<br />

Rändelverbindung<br />

RPV ϕ = 15°<br />

l F<br />

/D F<br />

= 0,5<br />

0,8 ≥ Q A<br />

≥ 0,5<br />

RSV ϕ = 90°<br />

l F<br />

/D F<br />

= 0,5<br />

0,8 ≥ Q A<br />

≥ 0,5<br />

t = 0,8 mm<br />

(10 mm < D F<br />

≤ 20 mm )<br />

t = 1,0 mm<br />

(20 mm < D F<br />

< 45 mm)<br />

U geo<br />

= 2/3*t<br />

Stahl-Stahl ≈<br />

3:1<br />

Stahl-Aluminium<br />

≈ 2:1<br />

Stahl-Messing<br />

≈ 1,5:1<br />

Geometrie Rändelung Werkstofffestigkeit<br />

Belastung<br />

Fax ≠ 0,<br />

Mt ≠ 0,<br />

Mb = 0<br />

Fax = 0,<br />

Mt ≠ 0,<br />

Mb = 0<br />

onsmomentübertragung besitzt. Die Untersuchungen zeigen,<br />

dass für eine Stahl-Stahl-Paarung idealerweise ein Härteunterschied<br />

von Welle:Nabe ≈ 3:1, für eine Stahl-Aluminium-Paarung<br />

von ≈ 2:1 und für eine Stahl-Messing-Paarung von ≈ 1,5:1 vorliegen<br />

muss.<br />

FÜGEVORGANG<br />

Für die gesicherte Montage einer Rändelverbindung ist eine Fügevorrichtung<br />

zweckmäßig. Auf diese Weise kann die Konzentrizität,<br />

Koaxialität und Rechtwinkligkeit der Verbindung verbessert<br />

werden. Die Wahl des Fügevorganges (Formen oder Schneiden)<br />

ist von folgenden Parametern abhängig: Übertragung axialer<br />

Kräfte – ja/nein, Torsionsmomentübertragung – statisch/dynamisch,<br />

Einpresskräfte, Nabenaufweitung – zulässig ja/nein, Spanbildung<br />

beim Fügen – zulässig ja/nein, Zentrierung und Bauraum,<br />

siehe hierzu auch die Tabelle.<br />

BELASTUNG<br />

Sind hauptsächlich axiale Kräfte zu übertragen, ist eine formend<br />

gefügte RPV mit einem Fasenwinkel von 5°≤ ϕ ≤15° zu verwenden.<br />

Diese Verbindung weist im Mittel eine relative Festigkeit von<br />

R F<br />

= 0,75 auf. Die relative Festigkeit R F<br />

ist das Verhältnis von maximaler<br />

Lösekraft zu maximaler Fügekraft [1]. Liegt eine Anwendung<br />

mit reiner Torsionsmomentübertragung vor, so sind die Kriterien<br />

des Fügevorganges einzubeziehen. Analog zum Füge- und<br />

zum Löseverhalten zeigt sich aber auch bei der Torsionsmomentübertragung<br />

der positive Einfluss des Fasenwinkels auf das übertragbare<br />

Torsionsmoment, [1], [4] und [5]. So können beispielsweise<br />

formend gefügte Stahl-Aluminium-RPV ein um bis zu 40 %<br />

größeres statisches Torsionsmoment als vergleichbare schneidend<br />

gefügte RPV übertragen [1].<br />

SEKUNDÄRE BELASTUNG<br />

Wie die Untersuchungen in [1] und [4] zeigen, muss die Wärmedehnung<br />

im Temperaturfeld von -30°C°< ϑ 60° bildet<br />

sich ein vorwiegend schneidender Fügevorgang aus – RSV. Anschließend<br />

werden die unterschiedlichen Berechnungsalgorithmen<br />

für das übertragbare Torsionsmoment vorgestellt und ein<br />

Überblick zu numerisch und versuchstechnisch erfassten Parametern<br />

gegeben. Ergänzend wird eine erweiterte Guideline zur<br />

Dimensionierung vorgestellt. Die Guideline sieht die Möglichkeit<br />

einer rein analytischen und einer analytisch/experimentellen<br />

Auslegung vor.<br />

Darüber hinaus werden den Anwender*innen Handlungsempfehlungen<br />

für die Auswahl charakterisierender Einflussgrößen<br />

Geometrie, Rändelprofil, Werkstoff, Fügevorgang, Belastung, sekundäre<br />

Belastung und Tribologie in kompakter und übersichtlicher<br />

Form gegeben. Schließlich sind Startwerte für die Auslegung<br />

einer RPV und einer RSV in tabellarischer Form aufgeführt.<br />

Handlungsempfehlungen und Startwerte erlauben eine zielgerichtete<br />

und effiziente Auswahl und Auslegung einer RPV beziehungsweise<br />

RSV bei der Anzahl und Umfang der Iterationsschritte<br />

im Auslegungsprozess minimiert werden.<br />

Teil 1 wurde veröffentlicht in <strong>antriebstechnik</strong> 11/<strong>2021</strong><br />

DIE AUTOREN<br />

Dr.-Ing. M. Lätzer,<br />

Abteilungsleiter Entwicklung<br />

Elektroseilzüge,<br />

ABUS Kransysteme GmbH,<br />

Gummersbach<br />

Dipl.-Ing. Dr. techn. M. Bader,<br />

Institut für Maschinen elemente<br />

und Entwicklungsmethodik,<br />

TU Graz<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Lätzer, M.: Füge- und Übertragungsverhalten torsionsbelasteter Stahl-Aluminium-Rändelpressverbindungen.<br />

Dissertation, TU Chemnitz, Universitätsverlag<br />

Chemnitz, 2016<br />

[2] Bader, M.: Das Übertragungsverhalten von Pressverbänden und die daraus<br />

abgelei-tete Optimierung einer formschlüssigen Welle-Nabe-Verbindung.,<br />

Dissertation, TU Graz, 2009<br />

[3] Dietz, P.: Die Berechnung von Zahn- und Keilwellenverbindungen, Selbstverlag<br />

des Verfassers, Büttelborn, 1978<br />

[4] Mänz, T.: Auslegung von Pressverbindungen mit gerändelter Welle. Dissertation,<br />

TU Clausthal, 2017<br />

[5] Leidich, E.; Awiszus, B.; Suchy, L.; Gerstmann, T.: Werkstoffunabhängige<br />

Dimensionierung von Rändelpressverbänden beliebiger Gestalt. Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft, DFG Abschlussbericht, 2017<br />

[6] Mörz, F., Schäfer, G.: Einflüsse auf den Fügevorgang von Rändelpressverbindungen<br />

Mitteilungen aus dem Institut für Maschinenwesen der Technischen<br />

Universität Clausthal Nr. 44, 2019<br />

[7] Mörz, F., Schäfer, G.: Experimentelle Ermittlung der Nabenaufweitung an<br />

torsionsbelasteten Rändelpressverbindungen. Mitteilungen aus dem Institut für<br />

Maschinenwesen der Technischen Universität Clausthal Nr. 45, 2020<br />

[8] Bader, M.: Selbstspanende und -formende Welle-Nabe-Verbindungen<br />

Ausführungen, Eigenschaften und Einflussgrößen, 6. VDI-Fachtagung Welle-Nabe-Verbindungen<br />

VDI-Berichte 2238, 2014<br />

[9] Scherzer, R.: Modellierung und mehrstufige Simulation der Herstellung<br />

plastisch gefügter Welle-Nabe-Verbindungen. Dissertation, TU Chemnitz, 2019<br />

[10] Mörz F., Schäfer, G.: Fertigungseinfluss auf das Füge und Übertragungsverhalten<br />

von Rändelpressverbindungen. Mitteilungen aus dem Institut für<br />

Maschinenwesen der Technischen Universität Clausthal Nr. 45, 2020<br />

[11] Suchý, L., Leidich, A., Gerstmann, T., Awiszus, B.: Influence of Hub<br />

Parameters on Joining Forces and Torque Transmission Output of Plastically-Joined<br />

Shaft-Hub-Connections with a Knurled Contact Surface. Machines, Special<br />

Issue. - MDPI. - 6. 2018, 2, 16<br />

[<strong>12</strong>] Coban, H.; De Silva, A.K.M.; Harrison, D.K.: Mill-knurling as an alternative<br />

to laser welding for automotive drivetrain assembly. In: CIRP Annals – Manufacturing<br />

Technology, Nr. 58, S. 41–44, 2009<br />

[13] Meusburger, P.; Weisshorn, H.; Geiger, R.: Gebaute Nockenwelle für<br />

Nutzfahrzeuge. In: ThyssenKrupp techforum Juli, S. 54–59, 2005<br />

[14] Lengwiller, A.: Fehlerfortpflanzung, Simulation und Optimierung von<br />

Prozessketten anhand der gebauten Nockenwelle. In: Fortschritt-Berichte der VDI<br />

Zeitschriften Reihe 2, Nr. 682, 2011<br />

[15] N.N.: DIN 82 Rändel. Deutsche Norm 1973<br />

[16] Bader, M.: Gestaltung und Dimensionierung selbstschneidender und<br />

-formender Welle-Nabe-Verbindungen. 7. VDI-Fachtagung Welle-Nabe-Verbindungen,<br />

VDI-Berichte 2287, 2016<br />

[17] Bader, M.: Untersuchungen von Rändel-Welle-Nabe-Verbindungen mit am<br />

Praxiseinsatz orientierten Randbedingungen. 5. VDI-Fachtagung Welle-Nabe-<br />

Verbindungen VDI -Berichte 2176, 20<strong>12</strong><br />

[18] Bader, M.: Der versuchsgestützte technische Entwicklungsprozess. Habilitation<br />

TU Graz, 2014<br />

[19] N.N.: DIN 5480-1 Passverzahnungen mit Evolventenflanken und Bezugsdurchmesser<br />

–Teil 1: Grundlagen. März 2006<br />

[20] N.N.: QUICK Bedienungsanleitung A1 & A2 Rändelwerkzeuge. 04/2014 1.<br />

Auflage<br />

Formelzeichen<br />

Kurzzeichen<br />

Einheit<br />

Bedeutung<br />

A G<br />

mm² Rändelgrundfläche (LÄTZER)<br />

A PF<br />

mm² Kontaktfläche für das Auslegungskriterium (LÄTZER)<br />

A S<br />

mm² Stirnfläche bei Nabenüberstand<br />

d nenn<br />

mm Rändelnenndurchmesser (BADER)<br />

D aA<br />

mm Außendurchmesser des Außenteils (Nabe)<br />

D aI<br />

mm Außendurchmesser des Innenteils (Welle)<br />

D iA<br />

mm Innendurchmesser des Außenteils (Nabe)<br />

D F<br />

mm Durchmesser der Fuge (Nennmaß) Außendurchmesser<br />

des Innenteils (Welle)<br />

D W<br />

mm Wirkdurchmesser (LÄTZER)<br />

F ax<br />

N Axialkraft<br />

h R<br />

mm Rändelhöhe (Welle)<br />

N/mm 2<br />

K d<br />

- Durchmesserfaktor (BADER)<br />

Fließkurve der Rändelpressverbindung (LÄTZER), (LEIDICH)<br />

K dl<br />

- längenabhängiger Durchmesserfaktor (BADER)<br />

K h<br />

- Zahnhöhenfaktor (BADER)<br />

K Q<br />

- Nabendickenfaktor (BADER)<br />

K Ql<br />

- längenabhängiger Nabendickenfaktor (BADER)<br />

K t,b<br />

- Formzahl bei Biegung (MÄNZ)<br />

K t,s<br />

- Formzahl bei Querkraftschub (MÄNZ)<br />

K t,t<br />

- Formzahl bei Torsion (MÄNZ)<br />

K t,ϕ<br />

- Formzahl bei Umfangsspannung (MÄNZ)<br />

K T<br />

- Teilungsfaktor (BADER), Korrekturfaktor (LEIDICH)<br />

K Tl<br />

- längenabhängiger Teilungsfaktor (BADER)<br />

l mm Länge der Nabe (BADER)<br />

l F<br />

mm Länge der Fuge (LÄTZER), (LEIDICH)<br />

M b<br />

Nm Biegemoment<br />

M t<br />

Nm Torsionsmoment<br />

M Tmax<br />

Nm übertragbares Maximalmoment (BADER)<br />

M TS<br />

Nm Torsionsmoment bei Erreichen der Streckgrenze (BADER)<br />

p F<br />

N/mm² zulässige Flächenpressung<br />

N/mm² zulässige Flächenpressung der Rändelpressverbindung<br />

(LÄTZER), (LEIDICH)<br />

Q A<br />

- Durchmesserverhältnis des Außenteils (Nabe)<br />

R F<br />

- relative (axiale) Festigkeit (LÄTZER)<br />

R m<br />

N/mm² Zugfestigkeit<br />

S - Sicherheitsfaktor (BADER)<br />

t mm Rändelteilung<br />

T Nm Torsionsmoment<br />

T pF<br />

Nm übertragbares Torsionsmoment (Auslegungskriterium)<br />

(LÄTZER), (LEIDICH)<br />

T τS<br />

Nm maximal übertragbares Torsionsmoment (Versagenskriterium)<br />

(LÄTZER), (LEIDICH)<br />

U geo<br />

mm geometrisches Übermaß (LÄTZER), (LEIDICH)<br />

Griechische Kurzzeichen<br />

α ° Profilöffnungswinkel<br />

ϑ °C Temperatur<br />

σ*b N/mm² Vor- und Eigenspannungen in Richtung der Biegespannung<br />

(MÄNZ)<br />

σ b,nenn<br />

N/mm² Nennbiegespannung (MÄNZ)<br />

σ r<br />

N/mm² Radialspannung (Mänz)<br />

σ v,GEH<br />

N/mm² Vergleichsspannung nach GEH (MÄNZ)<br />

σ ϕ<br />

N/mm² Umfangsspannung (MÄNZ)<br />

σ*ϕ N/mm² Vor- und Eigenspannungen in Richtung der Umfangsspannung<br />

(MÄNZ)<br />

σ ϕ,nenn<br />

N/mm² Nennumfangsspannung (MÄNZ)<br />

τ B<br />

N/mm² Schubbruchgrenze (BADER)<br />

τ S<br />

N/mm² Schubspannung, kritische Schubspannung, Schubstreckgrenze<br />

τ S ,nenn<br />

N/mm² Nennschubspannung infolge einer Querkraft (MÄNZ)<br />

N/mm² kritische Schubspannung der Rändelpressverbindung<br />

(LÄTZER), (LEIDICH)<br />

τ t<br />

N/mm² Torsionsspannung (MÄNZ)<br />

τ t ,nenn<br />

N/mm² Nennschubspannung infolge eines Drehmomentes (MÄNZ)<br />

ϕ ° Fasenwinkel der Welle<br />

φ T<br />

° Verdrehwinkel<br />

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