SOCIETY 380
The SOCIETY winter issue has the following focuses: 30 years end of Soviet Union, focus countries Egypt and Albania, interviews with the new ambassadors of Azerbaijan, Dominican Republic, Panama and Slovenia.
The SOCIETY winter issue has the following focuses: 30 years end of Soviet Union, focus countries Egypt and Albania, interviews with the new ambassadors of Azerbaijan, Dominican Republic, Panama and Slovenia.
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THE LEADING MAGAZINE OF MODERN DIPLOMACY
ECONOMY • PO L I T I C S • R E A L ESTAT E • MEDICINE • LIFE & STYLE
Nr. 380 | Dezember 2021 - Juli 2022
www.society.at | Preis 10,- Euro
FOUNDED 77 YEARS AGO
FOUND
RS AGO
MILY
FA
F
MILY
L
O W N ED
FO R
333
Y EA RS
P.B.B., Erscheinungsort, Verlagspostamt 1140, 2120
ALBANIA
On the Way to
the EU
EGYPT
A bright Outlook
into the Future
30 YEAR
ANNIVERSARY
From USSR to Russia
VIENNA
MEDICAL CENTER
Michael Zimpfer
NEW
AMBASSADORS
Azerbaijan
Dominican Republic
Panama
Slovenia
Anna Netrebko
Taste of my Life
Freude am Fahren
X7
THE
bmw.at/X7
BMW X7: von 245 kW (333 PS) bis 390 kW (530 PS), Kraftstoffverbrauch
gesamt von 7,8 l bis 12,3 l/100 km, CO 2 -Emissionen von 204 g bis 280 g CO 2 /km.
Angegebene Verbrauchs- und CO 2 -Emissionswerte ermittelt nach WLTP.
Symbolfoto
SOCIETY
Eine Ausgabe in
Zeiten des Umbruchs
SOCIETY-Herausgeberin
Gerti Tauchhammer
SOCIETY-Chefredakteurin
Tanja Tauchhammer
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
Eigenevents
Trotz mehrerer Lockdowns ist es uns
dennoch gelungen, zwischendurch
wunderbare B2B-Events für unsere
Zielgruppen zu veranstalten. Lesen
Sie die Fotonachberichte über unser
traditionelles Gartenfest in unserem
Redaktionssitz Villa Flora, drei Junior
Diplomats Events (Summer break mit
dem Hafen Wien und der Firma 3Log,
Gartenparty in der Villa Flora mit dem
Vorstand von Welcome to Austria,
Roof Top Party mit Punsch und Glögg
im Hotel Andaz Vienna).
Russland
Das neu gegründete Forum Österreich-Russland
(FOR) veranstaltete
in der Diplomatischen Akademie
gemeinsam mit uns eine großartige
Auftaktveranstaltung zum Thema
„Russland nach den Wahlen“ die zahlreich
besucht wurde. Der Journalist
Christian Wehrschütz hat für uns
ein historisches Interview mit dem
letzten amerikanischen Botschafter
in der Sowjetunion Jack F. Matlock
gemacht, Kurt Seinitz über die Sowjetunion
und ihre Erben geschrieben
und unsere Gastautorin Hermine
Schreiberhuber hat „30 Jahre nach
dem Zerfall der Sowjetunion“ in einer
Retrospektive analysiert.
Albanien
Ein Musterschüler auf dem Weg zur
EU, so wird das Land von den Außenministern
genannt. Wir interviewten
den albanischen Botschafter S.E. Roland
Bimo und sprachen u.a. mit dem
Präsidenten der Österreichisch-Albanischen
Gesellschaft, Botschafter i.R.
Arno Riedel.
Ägypten
Ein Land im wirtschaftlichen Aufschwung
zeigt sich bei uns von einer
völlig neuen Seite. Auch als politischer
Mittler spielt es eine immer
bedeutendere Rolle in der Region.
Wir sprachen mit Botschafter S.E.
Mohamed ElMolla über Ägypten
als aufstrebende Wirtschaftsnation
Afrikas. Mein persönliches Learning
in diesen Tagen ist das bekannte Zitat
von John F. Kennedy: „Fragt nicht,
was euer Land für euch tun kann –
fragt, was ihr für euer Land tun könnt.
Meine Mitbürger in der ganzen Welt:
Fragt nicht, was Amerika für euch tun
wird, sondern fragt, was wir gemeinsam
tun können für die Freiheit des
Menschen.“
In diesem Sinne wie immer
Herzlich Ihre
Mag. Gerti Tauchhammer und
Mag. Tanja Tauchhammer
EDITORIAL
003
SOCIETY
Inhalt
Heft Nr. 380
FOKUS: PERSÖNLICHKEITEN
10 Coverstory: Anna Netrebko
SOCIETY EIGENEVENTS
16 Junior Diplomats Summer Break
18 Villa Flora Garden Party
22 Botschafterfrühstück
26 Galaevent „China-Österreich“
im Park Hyatt
29 Junior Diplomats „Glögg Party“
30 Junior Diplomats und Welcome
to Austria Garden Party
32 Forum Österreich-Russland in
der Diplomatischen Akademie
34 Wirtschaftswanderung
FOKUS: 30 JAHRE ENDE
SOWJETUNION
36 Von der Sowjetunion
nach Russland
38 Die Sowjetunion und ihre Erben
40 Interview mit Jack F. Matlock
44 Österreich-Ukraine: Wirtschaft
licher Austausch
46 Zukunftsmarkt Zentralasien
48 Eine Wachstumsregion mit
großem Potential
50 Interview mit Ismatilla Irgaschew
52 Event: 30 Jahre Zerfall
der Sowjetunion
NEW AMBASSADORS
54 Interview: S.E. Rovshan
Sadigbayli (Aserbaidschan)
56 Interview: I.E. Laura Faxas
(Dominikanische Republik)
58 Interview: S.E. Dario Chiru Ochoa
(Panama)
60 Interview: S.E. Aleksander
Gerzina (Slowenien)
DIVERSITY
62 Investitionen sind die beste
Entwicklungspolitik
63 Politisch Schwarzes
Oberösterreich
LÄNDER IM FOKUS: ÄGYPTEN
64 Länderporträt Ägypten
68 Interview: S.E. Mohamed ElMolla
72 Homestory: Ägyptische
Botschaft
74 Interview: Georg Krenn WKO
76 Interview: Ola Abdelgawad
80 Ägypten im KHM
LÄNDER IM FOKUS: ALBANIEN
84 Außenminister Michael Linhart
beim Staatsbesuch in Albanien
86 Länderporträt Albanien
90 Interview: S.E. Roland Bimo
93 Interview: Botschafter i.R.
Arno Riedel
94 Samir Mane: A unique
Success Story
96 Eine Freiwillige Feuerwehr
für Albanien
LIFE & STYLE
98 Hotel Dachsteinkönig
100 Kyrgyzstan: Adventure in Nature
104 Sustainable Tourism in Kyrgyzstan
106 Beautynews
110 Von Nussbeugel und Sissi Talern
122 Ristorante Sole
123 Moharos Vienna
GESUNDHEIT
112 Vienna Medical Center
116 Dr. Barbara Franz
118 Dr. Peter Frigo: „Ernährung bei
PCOS“
KULTUR
124 Vier Porträts besonderer
Musiker*innen
126 Oleg Ksenofontov, Russisches
Kulturinstitut Wien
127 Auszeichnung für Riccardo Muti
138 St.-Georgs-Ordenskonvent 2021
139 Weinritter
BILDUNG
132 Interview: Christoph Wiederkehr
133 FHWien der WKW
134 Danube International School
136 Amadeus International School
Vienna
DIPLOMATIE
140 PaN Events
142 Welcome to Austria
144 Ambassadors A-Z
152 Akkreditierungen bilateral
160 Österreichische
Dienststellenleiter
167 ÖGAVN
168 Events der Diplomatie
STANDARDS
3 Editorial
6 Impressum
8 Gastautoren
120 Lansky, Ganzger+partner
128 Exlibris
178 Emil Brix
INHALT
004
SOCIETY
10
112
18
127
36
22
INHALT
005
SOCIETY
FOUNDED 77 YEARS AGO
FOUND
RS AGO
FAMILY
FA
F
L
OWNED
333
FOR
Y EARS
(Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz)
Medieninhaber & Eigentümer: Tauchhammer KG 100%
(Komplementär: KR Mag. Gertrud Tauchhammer,
Kommanditist: Mag. Tanja Tauchhammer)
Unternehmensgegenstand: Herausgabe von Druckwerken
Firmenbuchnummer: FN 235924y
Firmensitz: Hüttelbergstraße 23a, 1140 Wien
Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien
UID-Nummer: ATU57082123
Chefredaktion: Mag. Tanja Tauchhammer
Sekretariat: Thomas Streicher
Redaktion: Mag. Sarah Heftberger
Mag. Hermine Schreiberhuber, Johannes Litschauer
Gastautoren: Dr. Emil Brix, Simon Inou, Mag. Valentin
Neuser, Kurt Seinitz, Dr. Rudolf Thaler, Mag. Christian
Wehrschütz
Anzeigenverkauf: Mag. Gertrud Tauchhammer
Re-Design & Layoutentwicklung: OOOM AGENCY
Art Director: Daniel Pucher / OOOM AGENCY
www.ooom.agency, www.ooom.com
Redaktionsadresse:
Villa Flora, Hüttelbergstraße 23a, 1140 Wien
Telefon +43-(0)1-914 77 44-0
E-Mail: mail@society.at
www.society.at
Fotos: Heeresbild- und Filmstelle, Richard Pobaschnig,
Ugur Karakan
Coverfoto: Vanessa Maas/Molden Verlag
Druck: Druckerei Berger, www.berger.at
Erscheinungsweise: halbjährlich
Preis pro Ausgabe: EUR 10,- zuzügl. Versandkosten
Bankverbindung: Bank Austria,
IBAN: AT35 1200 0515 7811 1601, BIC/Swift: BKAUATWW
Blattlinie: SOCIETY berichtet über Top-Ereignisse aus Wirtschaft,
Politik, Diplomatie, Immobilien, Medizin,
Gesellschaft, Lifestyle und Nachhaltigkeit („Green Society“).
Jede Ausgabe widmet sich ein bis zwei Fokusländern.
Durch die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Botschaft
trägt SOCIETY wesentlich zur Kommunikation zwischen
Österreich und dem Fokusland bei. Es ist dadurch ein
medialer Multiplikator der Spitzenklasse in Österreich und
der ganzen Welt.
Herausgeberin: Prof. KR Mag. Gertrud Tauchhammer, in
Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für
Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN),
www.oegavn.org.
SOCIETY (vormals UNO Magazin)
ist seit 77 Jahren das offizielle
Organ der Österreichischen Gesellschaft
für Außenpolitik und die
Seit 1945
Vereinten Nationen.
Präsidium:
Dr. Wolfgang Schüssel (Präsident)
Dr. Peter Jankowitsch (Vizepräsident)
Dr. Gregor Woschnagg (Vizepräsident)
Herbert Scheibner (Vizepräsident)
Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen (Vizepräsident)
Dr. Willibald Pahr (Ehrenpräsident)
Dr. Wolfgang Schallenberg (Ehrenpräsident)
Michael F. Pfeifer (Generalsekretär)
Bernd Hermann (stv. Generalsekretär)
Weitere Vorstandsmitglieder:
Dr. Alexander Christiani, Dr. Angela Kane.,
Ass.-Prof. DDr. Renate Kicker, Dr. Michael Linhart,
Dr. Eva Nowotny,
Dkfm. Dr. Karl Peterlik, Dr. Johannes Peterlik,
Dr. Gerhard Pfanzelter, Dr. Ursula Plassnik,
Dr. Hans Dietmar Schweisgut
IMPRESSUM
006
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2345 Brunn am Gebirge
SOCIETY
Partner
von SOCIETY
SOCIETY präsentiert in jeder Ausgabe
zahlreiche Gastautoren, die sich mit
aktuellen Themen aus Politik, Gesellschaft,
Wirtschaft und Kultur befassen.
Emil Brix ist Diplomat und Historiker und momentan als Direktor der Diplomatischen
Akademie Wien – Vienna School of International Studies tätig. Er trat 1982
in den Diplomatischen Dienst ein, seine letzten Stationen als Botschafter führten
ihn nach Großbritannien (2010-2015) und in die Russische Föderation (2015-2017).
Heute ist er Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa und
Mitglied des Verwaltungsrates der Austrian Research Association. In seinem
aktuellsten Beitrag für SOCIETY beleuchtet er die Rolle von DiplomatInnen beim
Aufstieg und Niedergang von Imperien.
Hermine Schreiberhuber ist freie Journalistin in Wien. Sie studierte an den
Universitäten Wien und Paris Sprachen und Kommunikationswissenschaft, war
Redakteurin bei der APA – Austria Presse Agentur und langjährige Vizeressortleiterin
in der Außenpolitik. Für die SOCIETY-Länderschwerpunkte verfasst sie
regelmäßig politische Analysen und Hintergrundberichte. Dieses Mal gibt sie
einen historischen Überblick über die Auflösung der Sowjetunion und erzählt
von ihrer Begegnung mit dem ehemaligen Präsidenten Russlands, Boris Jelzin.
Kurt Seinitz ist seit 1974 Ressortleiter der Außenpolitik der Kronen Zeitung und
hat in dieser Funktion bereits den chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai
interviewt und sämtliche Nahostreisen des damaligen Bundeskanzlers Bruno
Kreisky begleitet. Er berichtete außerdem über den Vietnamkrieg, die iranische
Revolution und viele weitere historische Ereignisse. In der aktuellen Ausgabe
des SOCIETY Magazins schreibt er über seine persönlichen Eindrücke vom
Ende der Sowjetunion.
Fotos: Foto Nelson, SOCIETY/Pobaschnig, Diplomatische Akademie. Philipp Horak, privat, Lansky Ganzger+partner
GASTAUTOREN
008
SOCIETY
Christian Wehrschütz ist Korrespondent des ORF für den Balkan und die
Ukraine und war zuvor als Redakteur in der Außenpolitischen Redaktion des
Aktuellen Dienstes des Fernsehens, als dritter Korrespondent des ORF in Brüssel
und im Aktuellen Dienst des Hörfunks (ORF) in der Nachrichtenredaktion
tätig. Für diese Ausgabe hat er mit dem letzten US-amerikanischen Botschafter
in der Sowjetunion, Jack F. Matlock, über seine Erinnerungen an die Ereignisse
des historischen Jahres 1991 gesprochen.
Simon Inou ist Soziologe und Journalist, z. B. bei Radio Africa International. Er
engagiert sich außerdem beim Verein M-Media, der journalistische Talente mit
Migrationshintergrund fördert. Für seine Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen
bekommen, u. a. von der EU. Er ist Mitherausgeber des „fresh“ Magazins der
schwarzen Bevölkerung Österreichs. Im aktuellen Beitrag für das SOCIETY Magazin
beschäftigt er sich mit den oberösterreichischen Wahlen, im Rahmen derer
erstmals fünf Personen afrikanischer Herkunft zu GemeinderätInnen gewählt
wurden.
Valentin Neuser ist Rechtsanwalt und Managing Partner bei Lansky, Ganzger,
Goeth, Frankl + partner, sowie Mediator und Head of German Desk bei LGP.
Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Insolvenzrecht sowie mit dem
Zivil- und Zivilprozessrecht. Ein weiterer Fokus seiner Arbeit liegt auf Alternativer
Streitbeilegung (ADR) und Mediation. Dieses Mal beschäftigt er sich im
Rahmen seines Gastbeitrages mit den Incoterms, die 2021 ihren 85. Geburtstag
feiern und eine wesentliche Rolle im internationalen Warenverkehr spielen.
Rudolf Thaler war viele Jahre lang für die Wirtschaftskammer Österreich tätig,
etwa als Wirtschaftsdelegierter im AußenwirtschaftsCenter Almaty mit Betreuungsbereich
Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und
Usbekistan und zuvor in Los Angeles, Kiew, Warschau, Abu Dhabi und Stockholm.
In Wien war er Regionalmanager für Afrika & Naher Osten und Süd- &
Südostasien. Im aktuellen Heft reflektiert er über 30 Jahre Unabhängigkeit der
zentralasiatischen Staaten und über das große Potential dieser Region.
GASTAUTOREN
009
SOCIETY
Anna Netrebko –
Ein Leben für die Bühne
Stillstand ist für die international gefeierte
Opernsängerin Anna Netrebko trotz
Pandemie ein Fremdwort. Im Oktober 2021
hat sie ihr erstes Kochbuch veröffentlicht,
kurz danach kam ihr neues Soloalbum
„Amata dalle tenebre“ heraus.
In „Der Geschmack meines Lebens“,
erschienen im Molden Verlag, zeichnet
sie anhand von persönlichen Lieblingsrezepten
ihre Lebensgeschichte
nach – die verschiedenen Gerichte
illustrieren die zahlreichen Stationen
ihres Werdegangs und lassen gleichzeitig
den Menschen hinter dem
gefeierten Opernstar erkennen.
Vor gut 40 Jahren stand die im vormals
sowjetischen Krasnodar am 18.
September 1971 geborene Ausnahmesängerin
zum ersten Mal alleine auf
der Bühne des Konzertsaals ihrer Heimatstadt.
„Ich sang russische Lieder,
hatte ein hübsches Kleid an und das
Publikum klatschte begeistert Beifall.
Es war ein Riesenspaß – und seither
ist mir die Bühne vertraut“, erinnert
sie sich im Buch. Von da an tourte sie
mit dem Chor der Jugendpioniere, bei
dem sie seit ihrem siebten Lebensjahr
Mitglied war, durch die ehemalige Sowjetunion.
Ihr Vater, ein Geologe und
ihre Mutter, eine Ingenieurin unterstützten
sie stets und auch mit ihrer
großen Schwester Natascha verbindet
sie seit jeher ein enges geschwisterliches
Band. Ihre Mutter beschreibt
sie in ihrem Kochbuch als „fantastische
Köchin im sowjetischen Sinn
[…]“, die sie und ihre Schwester „mit
all ihrer Liebe umsorgte.“ Erst in den
letzten Jahren entwickelte Anna Netrebko
auch selbst eine Leidenschaft
für das Kochen. „Als junge Frau hatte
ich nie wirklich den Kopf dafür, darum
habe ich von meiner Mutter leider
keine Küchengeheimnisse gelernt“,
bedauert sie. Heute ist das Kochen für
sie ein kreativer Akt, ein Ausgleich und
vor allem das anschließende Zusammenkommen
und gemeinsame Essen
mit Menschen dienen der Starsopranistin
als Kraftquelle.
HINAUS IN DIE WEITE WELT
Mit nur 16 Jahren ging Netrebko nach
St. Petersburg, um dort am renommierten
Rimski-Korsakow-Konservatorium
Gesang zu studieren. Für
ihren Traum auf der Bühne zu stehen,
absolvierte sie das herausfordernde
Trainingsprogramm der Musikhochschule:
neben dem täglichen Üben,
Trainieren und Rollen-Einstudieren
wurden Fremdsprachen, Fechten,
Tanz und Choreografie gelehrt. Kurz
nach ihrer Ankunft in der russischen
Metropole besuchte sie zum ersten
Mal eine Oper – Verdis „Otello“ – und
war sogleich verzaubert: „An diesem
Abend setzte sich in mir der Wunsch
fest, auch selbst einmal in dieser
Welt zu arbeiten“, erinnert sie sich
im Buch. Das erste Engagement ließ
dann nicht lange auf sich warten. 1993
gewann sie den Glinka-Gesangswettbewerb
in Moskau und nur ein Jahr
später debütierte sie am Mariinski-
Theater als „Susanna“ in Mozarts „Le
nozze di Figaro“.
1995 führte sie ihre außergewöhnliche
Stimme zum ersten Mal in die USA, an
die San Francisco Opera, wo sie in die
Rolle der „Ljudmila“ in Glinkas „Ruslan
und Ljudmila“ schlüpfte. Die Freiheit
und Offenheit der Menschen dort
begeisterten sie von Beginn an: „Da
war diese magische Leichtigkeit des
Fotos:Tim Osipov
PERSÖNLICHKEITEN 010
SOCIETY
Yusif Eyvazov, Anna Netrebko, Gerald Ganzger und Gerti Tauchhammer in der
Kanzlei Lansky, Ganzger+partner
Der Tenor Yusif Eyvazov besuchte mit Gattin Anna Netrebko das SOCIETY-
Event anlässlich der Premiere von „Il trovatore“ in der Wiener Staatsoper
Die Opernsängerin sagte ein paar eröffnende Worte anlässlich der Pop-up
Ausstellung von Starfotograf Michael Pöhn
Seins: Alle waren schön und bunt angezogen
und zelebrierten ihre Freude
an der Sinnlichkeit – das gefiel mir
auch“, blickt sie zurück.
Bald sang sie auf den wichtigsten
(Opern-)bühnen dieser Welt, so etwa
auf jener der Salzburger Festspiele, wo
sie 1997 im Rahmen eines Gastspiels
des Mariinskij-Theaters als Blumenmädchen
in Klingsors Zaubergarten
(Richard Wagner, „Parsifal“) debütierte.
Als sie dann 2002 eben dort als „Donna
Anna“ in Mozarts „Don Giovanni“
auftrat, besiegelte sie endgültig ihren
Status als Weltstar. „Salzburg war von
Anfang an umwerfend; so viel Kultur,
so viel Musik. Aufregend, verrückt!“,
schwärmt sie in „Der Geschmack meines
Lebens“ über die Mozartstadt.
Mit der Veröffentlichung ihres Soloalbums
„The Woman: The Voice“
2004, wurde sie außerdem zu einem
wahren Popstar der Opernszene. Im
gleichen Jahr verbrachte sie zwei
Monate im „Big Apple“, wo sie an der
Metropolitan Opera die „Musetta“ in
Puccinis „La Bohème“ sang. Heute
ist New York eine ihrer Heimatstädte,
mit der sie, wie sie selbst sagt, einiges
gemeinsam hat: „Auch ich mag nicht
stillstehen, muss mich vorwärtsbewegen.
Ich mag es nicht, immer wieder
das Gleiche zu machen – ich muss
Neues, Unbekanntes erforschen.“
Dieser unbändige Tatendrang, gepaart
mit außergewöhnlicher Disziplin
und einer unverwechselbaren
Stimme brachten ihr bereits zahlreiche
Ehrungen, Auszeichnungen und
Preise ein. 2005 erhielt sie etwa den
russischen Staatspreis, 2007 wurde
sie sogar als erste Klassikkünstlerin
überhaupt in die TIME Liste der 100
einflussreichsten Menschen der Welt
aufgenommen. In die beeindruckende
Liste reihen sich außerdem vier
Grammy-Nominierungen, Classic
Brit Awards als „Singer of the Year”
sowie als “Female Artist of the Year”,
der deutsche Bambi in der Kategorie
Klassik und seit kurzem auch der als
„Nobelpreis für Musik“ bekannte Polar
Music Prize for Classical Music. „Wenn
Anna Netrebko auftritt, ist es unmöglich
wegzuschauen“, so begründete
die Jury ihre Entscheidung. Seit 2017
trägt sie außerdem den illustren Titel
„Kammersängerin“, der ihr im Rahmen
einer Feier in der Wiener Staatsoper
verliehen wurde.
FAMILIENVERBUNDENER
WELTSTAR
Fulminante Auftritte, auch außerhalb
internationaler Opernhäuser, trugen
und tragen weiter zu ihrem Starstatus
bei: So zum Beispiel ihre Show auf der
Berliner Waldbühne gemeinsam mit
den Operngranden Rolando Villazón
und Plácido Domingo anlässlich der
Fußball-WM 2006 oder ihre Performance
im Zuge der Eröffnung der
Olympischen Winterspiele 2014 in
Sotschi.
Um Kraft für die vielen Engagements
und Darbietungen zu tanken, verbringt
die Sopranistin gerne Zeit mit
ihrem Mann, dem aserbaidschanischen
Tenor Yusif Eyvazov und ihrem
Sohn Tiago: „Meine Batterien lade ich
auf, indem ich zu Hause bin, Zeit mit
meiner Familie und mit meinen Freunden
verbringe.“ Vor allem gutes Essen
spielt hier ebenfalls eine wesentliche
Rolle für sie: „Singen hat auch sehr viel
Fotos:Tim Osipov, Helga Auer
PERSÖNLICHKEITEN
012
SOCIETY
Die Starsopranistin liebt Pasta: „Ich esse jeden Tag Pasta wenn ich in Italien
bin – da kann ich mich eingraben.“
Anna Netrebko als selbstbewusste Schülerin in Krasnodar, 1987. Damals entstand
der Wunsch, einmal auf der Bühne zu stehen.
mit dem Kopf zu tun, mit absoluter
Konzentration auf die künstlerische
Aufgabe. Und: Singen kostet Kraft. Als
Sängerin muss man daher gut essen.“
Die Intensität, mit der sie ihre Rollen
interpretiert, ist jedenfalls unvergleichlich,
ihre kraftvolle, vielseitige
Stimme spektakulär. Die Neue Zürcher
Zeitung bezeichnete Netrebko
nach einem Auftritt bei den Salzburger
Festspielen als die „wohl einzig
verbliebene Primadonna assoluta
unserer Zeit“, Anthony Tommasini von
der New York Times schrieb einmal
über Netrebko, dass sie eine „absolute
Star-Sopranistin im besten Sinne“
sei, „mit einer charismatischen Ausdrucksstärke,
die in jedem Moment
ihres Auftritts erkennbar wird.“
Und auch der Tagesspiegel (Berlin)
sparte im März 2020 nicht mit Lob:
„Wie sie mühelos weiteste Melodiebögen
spannt, wie virtuos sie Töne
anschwellen und dann wieder zurücknehmen
kann, mit welcher Selbstsicherheit
sie im feinsten Pianissimo
einsetzt, das ist derzeit unerreicht.“
Netrebko ist eine Kosmopolitin, sie
hat Wohnungen in Sankt Petersburg,
New York und Wien, pendelt zwischen
den Bühnen der Welt, zwischen großen
Werken und gefeierten Rollen.
Die meiste Zeit verbringt die Sängerin,
die seit 2006 die österreichische
Staatsbürgerschaft besitzt, aber momentan
in Wien. „Wien liebe ich! Ich
glaube, die Stadt ist auf dieser Welt
einer der besten Plätze zum Leben –
wenn nicht der beste“, schwärmt sie.
Neben all ihren Engagements setzt
sie sich auch für benachteiligte Kinder
ein und unterstützt unter anderem
die SOS-Kinderdörfer und die Russian
Children’s Welfare Society.
Nach fünf Jahren Pause und am
Höhepunkt ihres Könnens, veröffentlichte
Netrebko im November 2021
erstmals wieder ein klassisches Soloalbum
– „Amata dalle tenebre“ heißt
es und beinhaltet nicht nur ikonische
Sopran-Arien sondern auch einige
ihrer persönlichen Lieblingslieder. Das
Album ist abermals ein Beweis dafür,
dass Anna Netrebko eine der maßgeblichen
Opernsängerinnen unserer
Zeit ist, deren Stimme die Opernwelt
und darüber hinaus noch lange begeistern
wird.
Der Geschmack meines Lebens
Anna Netrebko
Molden Verlag
Fotos: Anna Netrebko
PERSÖNLICHKEITEN
014
Neuer Gourmet-Hotspot in
der Wiener City: A World of
Delicious Food
Wien hat eine neue Adresse für anspruchsvolle
Genießer: „A World of
Delicious Food“ in der Himmelpfortgasse
13 in der Wiener Innenstadt.
Der Feinkostladen der Trabitsch
Business Group residiert im eleganten
historischen Stadtpalais Erdödy-Fürstenberg
und beeindruckt mit seinem
exklusiven Sortiment. „Jedes einzelne
unserer Produkte haben wir selbst ausgewählt.
Dabei spielte nicht nur Qualität,
sondern auch Nachhaltigkeit eine
wichtige Rolle“, betont Christian Wolf,
International Sales Manager bei Luxxury
Food Solutions, einem Tochterunternehmen
der Trabitsch Business Group.
„Jedes Produkt erzählt seine eigene
Geschichte“, so Christoph Folliot Crenneville,
Store- und Salesmanager.
Ein Hauch von britischem Adel
Besonders stolz ist man, das englische
Traditionshaus Fortnum & Mason
aus London als Major Brand dabeizuhaben.
„Das berühmte Luxus-Warenhaus
im Zentrum von London
wurde 1707 gegründet und hat sich
auch als britischer Hoflieferant einen
Namen gemacht. Von dort erhalten wir
wunderbare Produkte, die einen Hauch
von britischem Adel verbreiten“, freut
sich Christian Wolf. So findet man im
Delikatessenladen Tee, Kekse, Marmelade
und Teezubehör. Eben alles,
was man für eine authentische tea
time benötigt. Aber auch Minzsauce,
Cranberrysauce, Spezialitätenreis und
andere Produkte der edlen Marke. „Es
sind ausschließlich hochwertigste
Erzeugnisse, die von kleinen Manufakturen
exklusiv für Fortnum & Mason
hergestellt werden. Nicht Masse,
sondern Klasse ist das Thema“, ergänzt
Christoph Folliot Crenneville. Wie auch
die Queen schätzt der Feinkost-Experte
den italienischen Aceto Balsamico,
der ebenso hier erhältlich ist.
Stilvoller Treffpunkt für Genießer
Auf 160 m2 erstreckt sich der Genusshimmel.
Das Einrichtungskonzept
spiegelt die Eleganz des historischen
Palais mit seinen wunderschönen Gewölbe-Strukturen
wider. Interieur im
angesagten Industrial Chic sorgt für
spannende Akzente. Viele der köstlichen
Verlockungen stehen direkt vor
Ort zur Verkostung zur Verfügung. Es
ist viel mehr als nur ein Geschäft für
Feinkost aus aller Welt. Es umfasst
Verkostungen, Kleinevents, Weihnachts-
und Ostermärkte, für die der
unter Denkmalsschutz stehende ehemalige
Stall sowie der wunderschöne
Innenhof genutzt werden können.
A World of Delicious Food
Luxxury Food Solutions GmbH, Trabitsch
Business Group
Stadtpalais Erdödy-Fürstenberg
Himmelpfortgasse 13, 1010 Wien
Tel: +43 1 512 08 54
shop@trabitsch-worldoffood.com
www.trabitsch-worldoffood.com
SOCIETY
SOCIETY, 3LOG
und Hafen Wien:
Junior Diplomats
Summer Break
Mag. Gertrud Tauchhammer, Herausgeberin
des SOCIETY Magazins, Thomas Kopp, CEO
& Gründer von 3LOG, Michael Habel, Senior
Sales Manager bei 3LOG, und Hafen Wien
GmbH luden zu einer Junior Diplomats
Summer Break-Veranstaltung auf dem
Donau-Dampfschiff MS Eisvogel ein.
Nach einer kurzen Zusammenkunft,
inklusive eines kleinen Umtrunkes,
genossen diplomatische Stellvertreter,
Botschaftssekretäre und anderes
diplomatisches Personal aus Afghanistan,
Belarus, der Dominikanischen
Republik, Frankreich, Ghana, dem Iran,
Kolumbien, Malta, Nepal, Panama,
sowie aus Paraguay, Rumänien, Saudi
Arabien und den USA, eine idyllische
Donaurundfahrt.
Diese nahm ihren Anfang im Herzen
der Wiener Häfen, dem Hafenbecken
Freudenau, und machte sich, im
Anschluss an die Durchquerung der
Hafenausfahrt, auf in Richtung des
Ölhafens Lobau, der seinen Namen
den Ölkonzernen zu verdanken hat,
die sich entlang des Hafens angesiedelt
haben. In Folge wurde noch beim
Hafen Albern Halt gemacht, um unter
anderem das Schwergutladungszentrum
und dessen fünf gewaltige
Getreidespeicher zu besichtigen.
Nach einer, aufgrund der COVID-19
Einschränkungen, langen Pause
ohne Veranstaltungen, konnten sich
die jungen Diplomat*innen endlich
wieder treffen, um sich über ihre
Arbeit und Erfahrungen in Österreich
auszutauschen und die Gelegenheit
zu nutzen, im Zuge eines international
geprägten Events mit Kolleg*innen
aus der ganzen Welt intensiv Kontakte
zu knüpfen.
SOCIETY, 3LOG
and Hafen Wien:
Summer Break Event
Mag. Gertrud Tauchhammer, Publisher
of SOCIETY Magazine, Thomas
Kopp, CEO & Founder of 3LOG,
Michael Habel, Senior Sales Manager
3LOG and Hafen Wien invited to a Junior
Diplomats Summer Break Event
on the Danube steamer MS Eisvogel.
After a short get together with
welcome drinks, deputies, ministers,
diplomatic secretaries and other
diplomatic staff from Afghanistan,
Belarus, Dominican Republic, France,
Ghana, Iran, Colombia, Malta, Nepal,
Panama, Paraguay, Romania, Saudi
Arabia and the USA (alphabetical order)
enjoyed a unique roundtrip starting
from the heart of Vienna’s port, at
Hafenbecken Freudenau. After crossing
the harbour gate (Hafentor Freudenau),
the tour led towards Ölhafen
Lobau, past the offices of a number
of oil companies. Then, we visited the
Hafen Albern with its heavy-lift centre
and its five impressive grain silos. After
a long period without events due
to COVID-19 restrictions, the young
diplomats enjoyed networking and
exchanging ideas and experiences,
all in accordance with the 3G rule.
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
EVENTS
016
SOCIETY
Die teilnehmenden Junior Diplomats sowie Organisatoren Gerti und Tanja Tauchhammer, Thomas Kopp (3Log) und Dieter Pietschmann (Hafen Wien) vor der MS Eisvogel
Junior Diplomat der US Mission, Miriana Djurdjevic, mit 3Log-CEO,
Thomas Kopp
Inès Baudouin, Mahault Bernard und Billie Bazin von der französischen
Botschaft genossen den Ausflug auf der Donau
Gertrud Tauchhammer, Tanja Tauchhammer und 3Log CEO Thomas Kopp
hießen die Junior Diplomats an Bord der MS Eisvogel willkommen
Daumen hoch gab es für den tollen Ausblick auf das Freudenauer Hafenbecken
von Dhananjay Mehta (Nepal) und diplomatischer Kollegin
EVENTS
017
SOCIETY
SOCIETY-Gartenparty
in der Villa Flora
Zum feierlichen Anlass der Publikation der neuen Sommerausgabe
des SOCIETY Magazins sowie zur Begrüßung der
neuen Botschafter*innen in Österreich, lud SOCIETY Herausgeberin
Mag. Gertrud Tauchhammer zu ihrer traditionellen
Gartenparty in den Garten der Villa Flora ein.
Nach der Begrüßungsansprache durch
den Gesandten und stellvertretenden
Abteilungsleiter der Protokollabteilung
im Ministerium für europäische und
internationale Angelegenheiten, Mag.
Bernhard Faustenhammer, übernahm
Dr. Adrian Hollaender die Moderation
des Abends. Schließlich wurden die
neuen Botschafter*innen vorgestellt:
I.E. Manizha Bakhtari (Afghanistan), S.E.
Muhammad Abdul Muhith (Bangladesch),
S.E. Andrei Dapkiunas, vertreten
durch den stellvertretenden
Missionschef und Botschaftsrat Andrei
Lozovik (Belarus), I.E. Belén Constanza
Sapag Muñoz de la Peña (Chile), S.E.
Mohamed ElMolla, vertreten durch
den Chargé d’Affaires a.i. Hazem Zaki
(Ägypten), S.E. Philbert Abaka Johnson
(Ghana), S.E. Suleiman Dauda Umar
(Nigeria), S.E. Dario Ernesto Chiru
Ochoa (Panama), S.E. Abat Fayzullaev
(Usbekistan) und S.E. Trung-Kien
Nguyen (Vietnam). Die Botschafter*innen
erhielten im Zuge der Feierlichkeiten
auch ein spezielles Geschenk,
welches ihnen von Mag. Gertrud und
Mag. Tanja Tauchhammer überreicht
wurde. Anschließend wurde die neue
Sommerausgabe des SOCIETY Magazins
von Mag. Gertrud und Mag. Tanja
Tauchhammer, zusammen mit den
Gastautoren Kurt Seinitz und Hermine
Schreiberhuber, offiziell enthüllt.
Musikalisch untermalt wurde der
Abend durch den italienischen
Opernsänger Alessandro Lora, der
seine neue, dem 100. Todestag des
legendären Opernsängers Enrico
Caruso gewidmete, CD „Hommage à
Caruso“ den Gästen der Gartenparty
vorstellte. Ebenfalls anwesend waren
die Botschafter Indiens, S.E. Jaideep
Mazumdar, Israels, S.E. Mordechai
Rodgold, des Kosovos, S.E. Lulzim
Pllana, Litauens, S.E. Donatas Kušlys
und Palästinas, S.E. Salah Abdel-Shafi,
sowie der Chargé d’Affaires der USA,
Mario Mesquita.
Weiters möchten wir unseren Sponsoren
herzlichst danken, ohne die diese
Zusammenkunft wohl nicht möglich
gewesen wäre: Botschaft von Usbekistan,
Weingut Leo Hillinger, Schlumberger
Sekt, Trabitsch Catering, Teekanne,
Lux Spirits und Grand Hotel Wien.
SOCIETY Garden
Party at Villa Flora
To celebrate the new summer issue
of SOCIETY Magazine, as well as to
welcome the new Ambassadors to
Austria, SOCIETY publisher Mag. Gertrud
Tauchhammer invited to a party
at her beautiful garden.
Moderator Dr. Adrian Hollaender
was the guide of the evening and
introduced the new Ambassadors
to Austria, after a welcome address
by Mag. Bernhard Faustenhammer,
Deputy Chief of Protocol of the
Federal Ministry for European and
International Affairs. The new Ambassadors:
H.E. Manizha Bakhtari
(Afghanistan), H.E. Muhammad Abdul
Muhith (Bangladesh), H.E. Andrei
Dapkiunas, represented by the Deputy
Head of Mission Andrei Lozovik
(Belarus), H.E. Belén Constanza
Sapag Muñoz de la Peña (Chile),
H.E. Mohamed ElMolla, represented
by Chargé d’Affaires a.i. Hazem Zaki
(Egypt), H.E. Philbert Abaka Johnson
(Ghana), H.E. Suleiman Dauda Umar
EVENTS
018
SOCIETY
Adrian Hollaender, Belen Sapag, Manizha Bakhtari, Muhammad Abdul Muhith, Andrei Lozovik, Hazem Zaki, Tanja und Gerti Tauchhammer, Gesandter Bernhard
Faustenhammer, Philbert Abaka Johnson, Suleiman Dauda Umar, Dario Ernesto Chiru Ochoa , Abat Fayzullaev und Nguyen Trung Kien
(Nigeria), H.E. Dario Ernesto Chiru
Ochoa (Panama), H.E. Abat Fayzullaev
(Uzbekistan) and H.E. Trung-Kien
Nguyen (Vietnam) received a special
gift, which was presented to them
by Mag. Gertrud and Mag. Tanja
Tauchhammer. Afterwards, the new
summer issue of SOCIETY Magazin
was revealed. The Italian opera singer
Alessandro Lora was the musical
star of the evening. He presented his
new CD „Hommage à Caruso”, which
was dedicated to the 100th death
anniversary of the famous opera
singer Enrico Caruso. Among the
numerous guests were the Ambassadors
of India, H.E. Jaideep Mazumdar,
Israel, H.E. Mordechai Rodgold,
Kosovo, H.E. Lulzim Pllana, Lithuania,
H.E. Donatas Kušlys, Palestine,
H.E. Salah Abdel-Shafi and the new
Chargé d’Affaires of the USA, Mario
Mesquita. We would like to thank our
sponsors of the evening: the Embassy
of Uzbekistan, Weingut Leo Hillinger,
Schlumberger Sekt, Trabitsch
Catering, Teekanne, Lux Spirits and
Grand Hotel Wien.
Hermine Schreiberhuber, Kurt Seinitz, Gertrud und Tanja Tauchhammer sowie Adrian Hollaender bei der
Enthüllung der neuen SOCIETY Ausgabe
Gerti Tauchhammer begrüßt den Chargé d‘Affaires der US-Botschaft in Wien, Mario Mesquita und Alexandra
McKnight im Garten der Villa Flora
EVENTS
019
SOCIETY
Der Botschafter von Vietnam, S.E. Nguyen Trung Kien und sein Kollege, S.E.
Kang Il Choe (DVR-Korea)
HK Wolfgang Meixner, S.E. Donatas Kuslys (Litauen), Gerti Tauchhammer, S.E.
Mordechai Rodgold (Israel) und S.E. Akira Mizutani (Japan)
Helene von Damm (US Botschafterin a.D.), Pepi Höchtl umringt von zwei
charmanten Damen und Peter Silvester Lehner
Die Gäste genossen die enstpannte Atmosphäre im Garten der Villa Flora,
die sich perfekt zum Networken anbot
Tanja Tauchhammer und S.E. Abat Fayzullaev (Usbekistan) mit einem traditionellen
Guglhupf vom Grand Hotel Wien
Dagmar Aigner, Ernst Hrabalek, Gergely Szücs und Anna Convalexius beim
entspannten Plaudern
Elena Kirtcheva (Botschafterin a.D.) und Musiker Stefan Kamilarov mit der
neuen SOCIETY-Sommerausgabe
Gerti Tauchhammer, umringt von Gästen aus der Welt der Musik: Pavel Kolgatin
mit Sohn und Gattin, Luca Berndl, Susanna Chakhoian und Alfred Praus
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig/Karakan
EVENTS
020
SOCIETY
Chargé d‘Affaires Olga Narnicka (Lettland) und PaN-Präsident Hermann
Mückler genossen den Sekt von Schlumberger
S.E. Philbert Abaka Johnson (Ghana), HK Wolfgang Meixner und S.E. Dario
Ernesto Chiru Ochoa (Panama)
Georg Zanger (ACBA) und SOCIETY-Gastautor Kurt Seinitz unterhielten sich
prächtig
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SOCIETY
SOCIETY
Botschafterfrühstück:
„China Quo Vadis?“
SOCIETY Magazin Herausgeberin Gertrud
Tauchhammer und Tanja Tauchhammer luden
in Kooperation mit der Austrian Chinese
Business Association anlässlich des 50-Jahre
Jubiläums der diplomatischen Beziehungen
zwischen Österreich und China zu einem Botschafterfrühstück
in das Hotel Bristol ein.
Neben dem chinesischen Botschafter
S.E. Li Xiaosi, der eine einleitende
Keynote Ansprache zum Thema
„China Quo Vadis?“ hielt, nahmen der
erste Wiener Landtagspräsident Ernst
Woller und der Präsident des Sozialdemokratischen
Wirtschaftsverbandes
Österreich, Dr. Christoph Matznetter,
auf dem Podium Platz. Die Diskussion
moderierte der Buchautor und Bürgermeister
a.D. von Wiener Neustadt,
Bernhard Müller.
Die Gäste, unter denen sich u.a. der
Botschafter Ägyptens, S.E. Mohamed
ElMolla, die Botschafterin von
Afghanistan, I.E. Manizha Bakhtari, der
Botschafter der Liga der Arabischen
Staaten, S.E. Samir Koubaa, die Botschafterin
Chiles, I.E. Belén Constanza
Sapag Muñoz de la Peña, der Botschafter
von Indien, S.E. Jaideep Mazumdar,
der Botschafter Luxemburgs,
S.E. Marc Ungeheuer, der Botschafter
von Nordmazedonien, S.E. Nenad
Kolev, Bundesminister a.D., Dr. Werner
Fasslabend und der Referatsleiter für
UNESCO-Angelegenheiten im BMEIA,
Dr. Ernst-Peter Brezovszky fanden,
lauschten gespannt den informativen
und hochinteressanten Beiträgen
der Vortragenden und genossen das
köstliche Frühstück des Hotels Bristol
Wien.
SOCIETY Ambassador’s
Breakfast:
„China Quo Vadis?”
On the occasion of the 50th anniversary
of diplomatic relations between
Austria and the People’s Republic of
China, Mag. Gertrud Tauchhammer,
publisher of SOCIETY Magazine, and
editor-in-chief Mag. Tanja Tauchhammer
invited to an Ambassador’s
Breakfast at the Hotel Bristol Vienna,
with a keynote speech by the Chinese
Ambassador H.E. Li Xiaosi, titled
“China Quo Vadis?”
Among the guests were H.E. Mohamed
ElMolla (Egypt), H.E. Manizha
Bakhtari (Afghanistan), H.E. Samir
Koubaa (Arab League) H.E. Belén
Constanza Sapag Muñoz de la Peña
(Chile), H.E. Jaideep Mazumdar
(India), H.E. Marc Ungeheuer (Luxembourg),
H.E. Nenad Kolev (North Macedonia)
and former Federal Minister
Dr. Werner Fasslabend, as well as the
Head of UNESCO Unit, MFA Dr. Ernst-
Peter Brezovszky.
EVENTS
022
SOCIETY
Christoph Matznetter, Georg Zanger, Ernst Woller, S.E. Li Xiaosi, Gerti Tauchhammer, Bernhard Müller und Florian Macho beim Anschneiden der Chinesisch-
Österreichischen Freundschaftstorte
S.E. Li Xiaosi (China) mit Gerti Tauchhammer und S.E. Jaideep Mazumdar
(Indien)
SOCIETY-Chefredakteurin Tanja Tauchhammer und PaN-Generalsekretär
Walter Gerbautz
Gerti Tauchhammer, I.E. Manizha Bakhtari, 1. Wiener Landtagspräsident Ernst
Woller und S.E. Li Xiaosi (China)
Botschafter und Leiter der UNESCO Abteilung des BMEIA, Dr. Ernst-Peter
Brezovszky war auch unter den Gästen
EVENTS
023
SOCIETY
Harvey Dzodin ergriff das Wort, um einige Fragen an den chinesischen Botschafter zu richten
1. Wiener Landtagspräsident Ernst Woller sprach über die Bedeutung Chinas
für Österreich
Christoph Matznetter, Vizepräsident der WKO betonte die fruchtbare wirtschaftliche
Zusammenarbeit mit der Volksrepublik
Florian Macho und Christian Machowetz lauschten gebannt dem Vortrag des
chinesischen Botschafters Li Xiaosi
Der HK von Botswana, Harald Meixner, wandte das Wort an den chinesischen
Botschafter
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
EVENTS
024
Check-Up an der Privatklinik Confraternität
Medizinische Vorsorge ist wichtig – speziell auch in Corona-Zeiten
Vorsorgeuntersuchungen sind die beste Maßnahme,
um Krankheiten und ihre Vorstufen frühzeitig zu
erkennen. Spätestens ab 40 Jahren sind regelmäßige
medizinische Check-Ups angeraten; je
fortgeschrittener das Alter, desto kürzer sollten
die Untersuchungsintervalle sein.
Auch in Zeiten von COVID-19 bietet das Vorsorgezentrum der
Privatklinik Confraternität Ihnen rasche Terminvereinbarung für
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Ihre persönliche Sicherheit.
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Im Vorsorgezentrum der Privatklinik Confraternität bieten
Expert*innen folgende Vorsorgemodule:
Vorsorge Kompakt
Basismodul
Modul „Gesunder Mann“
Modul „Gesunde Frau“
Modul „Gesundes Herz“
Modul „Gesunde Lunge“
Modul „Gesundes Auge“
Modul „Gehör und Gleichgewicht (HNO)“
Modul „Neurologie und Schlaganfallvorsorge I & II“
Modul „Gelenke und Bewegung“
Modul „Gesunde Haut“
Modul „Gesunder Darm“
Modul „Zahnvorsorge I & II“
Modul „Diagnostik-Paket I & II“
Detaillierte Informationen und Terminvereinbarung unter: www.privatklinik-confraternitaet.at/de/medizinische-leistungen/vorsorge
Privatklinik Confraternität • Skodagasse 32 • 1080 Wien, Austria • T: +43 1 401 14-0 • info@confraternitaet.at • www.confraternitaet.at
Ein Unternehmen der PremiQaMed Group
SOCIETY
SOCIETY Galaevent:
50 Jahre diplomatische
Beziehungen China-
Österreich
Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der diplomatischen
Beziehungen zwischen Österreich
und China luden SOCIETY-Herausgeberin
Mag. Gertrud Tauchhammer und Chefredakteurin
Mag. Tanja Tauchhammer, in Kooperation
mit Steinway & Sons, zu einem Galaevent
in das Hotel Park Hyatt Wien ein.
Nach den einführenden Worten der
Gastgeberin Gertrud Tauchhammer
begrüßten der Leiter des Protokolls
des Außenministeriums, Botschafter
S.E. Enno Drofenik und der Botschafter
Chinas, S.E. Li Xiaosi, die Gäste
zum Galaabend unter dem Motto
“Völkerverbindung China-Österreich
durch die universelle Sprache der Musik”.
Dr. Ernst-Peter Brezovszky, Leiter
der UNESCO-Abteilung des Außenministeriums,
moderierte den Abend, im
Laufe dessen zahlreiche musikalische
Highlights präsentiert wurden.
Clement Caseau, General Manager
von Steinway & Sons, stellte den
Spirio Flügel, einen hochauflösenden
Selbstspieler, vor auf dem anschließend
das vom chinesischen Star-Pianisten
Lang Lang und seiner Partnerin
Gina Alice Redlinger eingespielte
Stück „Bunte Wolken folgen dem
Mond“ erklang. Dr. Adrian Holleander,
Inhaber der Künstleragentur Hollaender-Calix
kündigte dann die Auftritte
der Künstler*innen Xin Wang (Sopran),
Niels Muus (Piano) und Petra
Hollaender-Pogády (Piano) an.
Der Abend wurde von kulinarischen
Köstlichkeiten des Hotels Park Hyatt
Vienna begleitet und fand mit einem
süßen Giveaway der Traditionsconfiserie
Heindl seinen perfekten
Abschluss.
50 Years of
Diplomatic Relations
between China
and Austria
On the occasion of the 50th anniversary
of diplomatic relations
between Austria and China, Mag.
Gertrud Tauchhammer, publisher of
the SOCIETY Magazine and editorin-chief
Mag. Tanja Tauchhammer, in
cooperation with Steinway & Sons,
invited to a gala event at the Hotel
Park Hyatt Vienna under the motto
“Bringing people together through
the power of music”. After the welcoming
words by host Gertrud Tauchhammer,
the chief of protocol of the
Ministry of Foreign Affairs, Ambassador
H.E. Enno Drofenik and the
Ambassador of China, H.E. Li Xiaosi,
held a short speech. Dr. Ernst-Peter
Brezovszky, Head of UNESCO
Unit, MFA was the moderator of the
evening, which was filled with outstanding
musical performances by
Chinese star pianist Lang Lang and
his partner as well as the musicians
Xin Wang (soprano) and Petra Hollaender-Pogády
(piano).
EVENTS
026
SOCIETY
Clement Caseau (Steinway and Sons), Petra Hollaender-Pogády, Adrian Hollaender, S.E. Li Xiaosi (China), Pianist Niels Muus, Gerti Tauchhammer und
Sopranistin Xin Wang
Gerhard Giarolli, Brigitta Wolf und Rolf Thaler genossen die stimmungsvolle
Atmosphäre
Günter und Gabriele Hurt (OSZE USA) und Gabriele Herberstein posierten
für die Kamera
Angel Sanchez-Baltanas (OSZE Spanien) unterhielt sich mit den Gästen
Dagmar Aigner (ORF) mit Franz Kohl (Heindl Konfiserie) und Rolf Thaler
EVENTS
027
SOCIETY
Botschafter Enno Drofenik hielt die Eröffnungsrede, umringt von Gertrud und
Tanja Tauchhammer
Helga Thurnherr mit Anna Convalexius, im Hintergrund das Ehepaar Ellert
Georg Zanger, Xin Wang, Ernst-Peter Brezovszky, Adrian und Petra Hollaender,
S.E. Li Xiaosi, Niels Muus, Gerti Tauchhammer, S.E. Enno Drofenik
Gerti Tauchhammer, S.E. Li Xiaosi, Sarah Heftberger, Tanja Tauchhammer,
Ernst-Peter Brezovszky
Georg Zanger und S.E. Abbas Bagherpour (Iran) folgten gespannt dem Geschehen
auf der Bühne
Ernst-Peter Brezovszky, S.E. Enno Drofenik und S.E. Li Xiaosi lauschten gebannt
den musikalischen Darbietungen
Der prachtvolle Grand Salon des Park Hyatt war das perfekte Ambiente für die
Veranstaltung
Pianist Niels Muus begleitete Sopranistin Xin Wang auf dem Spirio Flügel von
Steinway and Sons
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
EVENTS
028
SOCIETY
Marketa Zahradnickova (Czech Rep.) Frantisek
Kadavy and Marian Kukucka (Slovakia)
Tom from the US-mission with Magzhan Serikkhanuly and spouse Diana Serikkhan (Kazakhstan)
Mohamed Amr Hanafy (Egypt), Jonas Narkeliunas,
Gabija Luksaite (Lithuania), Aadela Melati Ahmad
Termizi (Malaysia) and Saida Bajja (Morocco)
The junior diplomats of Colombia, Spain and the
US, Czech Republic and Slovakia having fun
Victor Ramirez and Jancer Fermin , Aadela Melati Ahmad Termizi and Tanja Tauchhammer
Gerti Tauchhammer speaking with Mårten Frankby
Junior Diplomats Open Air
Glögg and Punch Party
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
Mag. Gertrud Tauchhammer und
Mag. Tanja Tauchhammer luden zu einer
Junior Diplomats Open Air Glögg
und Punsch Party für StellvertreterInnen,
BotschaftsrätInnen, BotschaftssekretärInnen,
andere diplomatische
Angestellte und Begleitung in die
Aurora Rooftop Bar des Andaz Vienna
Am Belvedere – Hyatt mit Blick über
Wien ein.
Maroni, Glögg und Punsch rundeten
den gemütlichen Abend ab, den die
internationalen Gäste zum Austausch
und Kennenlernen nutzten.
Mag. Gertrud Tauchhammer and
Mag. Tanja Tauchhammer invited to a
Junior Diplomats Open Air Glögg and
Punch Party for deputies, ministers,
diplomatic secretaries and other diplomatic
staff and spouses at the Aurora
Rooftop Bar of the Andaz Vienna
Am Belvedere – Hyatt with a 360-degree
view of Vienna. Chestnuts, glögg
and punch completed the special evening,
which the international guests
used to get to know their colleagues
and exchange their experiences.
EVENTS
029
SOCIETY
Tanja Tauchhammer, Lin Maung Maung, Nyein Nyein und Myat Myintu (Myanmar) mit Gertrud Tauchhammer
Gartenparty: WA –
Junior Diplomats
Mag. Gertrud Tauchhammer, Herausgeberin
des SOCIETY Magazins und Mag. Tanja
Tauchhammer, Chefredakteurin, luden zum
Welcome to Austria & Junior Diplomats
Gartenfest in den Garten der Villa Flora ein.
Junge Diplomat*innen aus 17 verschiedenen
Ländern (Österreich,
Argentinien, Belarus, Ungarn, Indien,
Japan, Kenia, Libanon, Myanmar, Nepal,
Rumänien, San Marino, Serbien,
Tadschikistan, Turkmenistan, Vereinigtes
Königreich und die USA) sowie
der Vorstand von Welcome to Austria
nutzten die Chance, um ihre internationalen
Kolleg*innen kennenzulernen
und sich nach langer Zeit wieder
mit ihnen auszutauschen. Dr. Etienne
Berchtold, Pressesprecher des Bundeskanzlers,
die Ehrengäste Mario
Graf Festetics de Tolna und Marcus
Graf Paar, beide vom St.-Georgs-Orden
verbrachten so einen entspannten
Nachmittag mit Köstlichkeiten
von HANA Catering, Schlumberger,
Teekanne und Lux Spirits.
SOCIETY: Welcome
to Austria & Junior
Diplomats Garden
Party
Mag. Gertrud Tauchhammer, publisher
of SOCIETY Magazine and Mag.
Tanja Tauchhammer, editor-in-chief,
invited to the Welcome to Austria
& Junior Diplomats Garden Party.
Deputies, ministers, diplomatic secretaries,
other diplomatic staff and
spouses from 17 different countries,
the board members of Welcome to
Austria, special guests Dr. Etienne
Berchtold, spokesperson of the
Chancellor, Mario Graf Festetics de
Tolna, Marcus Graf Paar, both from
the Order of Saint George (House of
Habsburg) and friends of SOCIETY
took the opportunity to exchange
experiences. HANA catering offered
delicious culinary delights to the
guests, Schlumberger, Teekanne and
Lux Spirits provided drinks for every
taste.
EVENTS
030
SOCIETY
Hana Catering Geschäftsführer Hamsa präsentierte orientalische
Köstlichkeiten und arabischen Kaffee
Marie Theres Trojaia, Stefanie Winkelbauer, Thomas N. Sibley (USA) und
Adelaida Calligaris
Stefanie Winkelbauer mit Angelika Saupe Berchtold und Tanja Tauchhammer
Berdi Sahetmuradov (Turkmenistan), Gerti Tauchhammer und Shukrona
Khodzhimuratova (Tadschikistan)
Robert D. Frese (USA) und Gattin, Mario Graf Festetics de Tolna und Marcus
Graf Paar stießen bei einem Glas Schlumberger Sekt miteinander an
Junior Diplomat Amina Ali (Kenia) posierte mit Gastgeberin
Gerti Tauchhammer
Natalia Gagarinova, Etienne Berchtold (Sprecher des Bundeskanzlers) und
Gerti Tauchhammer
Erin Robertson (USA) und Andrew Gaskell (UK) unterhielten sich prächtig bei
der Veranstaltung
EVENTS
031
SOCIETY
Richard Schenz (WKO), Andrea Raffaseder (VAMED), Gerti Tauchhammer, Emil Brix (Diplomatische Akademie), S.E. Dmitrii Liubinskii (Russland) und
Christoph Matznetter (WKO)
Russland nach
den Wahlen
Auf Einladung des Forum Österreich-Russland,
des SOCIETY Magazins und der Diplomatischen
Akademie stand das Thema „Russland
nach den Wahlen“ im Fokus einer Podiumsdiskussion
an der Diplomatischen Akademie.
Auf dem Podium nahmen neben
dem russischen Botschafter S.E.
Dmitrii Liubinskii, der Politologe
Gerhard Mangott, der Direktor der
Diplomatischen Akademie, Emil Brix,
und Vorstandsmitglied der VAMED,
Andrea Raffaseder, Platz und legten
ihre Ansichten dar. Moderiert wurde
die angeregte Diskussion von Helmut
Brandstätter. Im Anschluss lud der
Präsident des Forum Österreich-
Russland, Dr. Richard Schenz, zu
einem Glas Wein ein, bei dem sich die
Gäste über die Inhalte des Abends
rege austauschen konnten.
Panel Discussion:
Russia after the
Elections
The newly founded Forum Österreich-
Russland (FOR), SOCIETY Magazine
and the Diplomatic Academy Vienna
invited to a panel discussion on “Russia
after the elections” at the Diplomatic
Academy’s Festsaal. Next to the
Ambassador of Russia, H.E. Dmitrii
Liubinskii, political scientist Gerhard
Mangott, director of the Diplomatic
Academy Vienna Emil Brix, and board
member of VAMED Andrea Raffaseder
took a seat on the podium. The lively
discussion was moderated by Helmut
Brandstätter and was followed by a
reception to which the president of
FOR, Richard Schenz, had invited.
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
EVENTS
032
SOCIETY
Politikwissenschaftler Gerhard Mangott, Richard Schenz und Boris D. Kandov
Helmut Brandstätter, Andrea Raffaseder, Dmitrii Liubinskii, Emil Brix und
Gerhard Mangott beim Podiumsgespräch
Moderator Helmut Brandstätter zitiert das Buch „Russland und wir“ von Hugo
Portisch
Die Gäste machten sich beim Vortrag von Christoph Matznetter interessiert
Notizen
Ein Blick in die Räumlichkeiten der Diplomatischen Akademie Wien und die
zahlreichen Teilnehmer*innen
Die erste Reihe: Mit Masken und Bleistift ausgerüstet für die spannende
Diskussion
Oleg Ksenofontov (Direktor Russisches Kulturinstitut),Gerti Tauchhammer
Ilya Kruglov, Ernst Huber und Dmitrii Liubinskii (Russland)
Alte Freunde Richard Schenz und Botschafter Liubinskii freuten sich sehr
über die rege Teilnahme bei der Diskussion
EVENTS
033
SOCIETY
Die Teilnehmer*innen der Wirtschaftswanderung und die Botschafter erhielten den Segen bei der Bergmesse
Wandern für
den guten Zweck
Nach einem Jahr Pause fand vom 24. bis 25.
September bereits zum elften Mal die
Wirtschaftswanderung in Fügen in Tirol statt.
Der Einladung von Schirmherren
Landeshauptmann Günther Platter,
Schirmherrin Margarete Schramböck,
Fritz Kaltenegger (café+co International
Holding), Familie Schultz (Spieljochbahn),
Martina Entner (Wirtschaftskammer
Schwaz), Christoph
Swarovski (Industriellenvereinigung
Tirol) und Ernst Erlebach (Erste
Ferienregion im Zillertal – Fügen-Kaltenbach)
waren rund 280 hochkarätige
Teilnehmer*innen – darunter
Bundesministerin Klaudia Tanner
– gefolgt. Auch SOCIETY Herausgeberin
Gertrud Tauchhammer lud
zahlreiche Diplomat*innen aus aller
Welt zur Wanderung ein. Nicht nur
der Austausch zwischen den Teilnehmer*innen
stand im Vordergrund des
Events, sondern vor allem auch der
soziale Aspekt: Wie jedes Jahr wurde
wieder eifrig für die von Landeshauptmann
Günther Platter gegründete
Initiative „Netzwerk Tirol hilft“
gespendet.
Hiking tour for a
good cause
After a year-long break, the “Wirtschaftswanderung”
took place in
Tyrol. Around 280 high-level guests
– among them Federal Minister of
Defense Klaudia Tanner – followed
the invitation of patrons Günther
Platter, Governor of Tyrol and Federal
Minister Margarete Schramböck, Fritz
Kaltenegger (café+co International
Holding), family Schultz (Spieljochbahn),
Martina Entner (Wirtschaftskammer
Schwaz), Christoph Swarovski
(Industriellenvereinigung Tirol) and
Ernst Erlebach (Erste Ferienregion im
Zillertal – Fügen-Kaltenbach).
SOCIETY publisher Mag. Gertrud
Tauchhammer invited diplomats to
the excursion and this year, H.E. Samir
Koubaa, H.E. Jaume Serra Serra,
Andrei Lozovik, H.E. Miguel Camilo
Ruíz Blanco, H.E. Donatas Kušlys, H.E.
Jolanta Róża Kozłowska, H.E. Annika
Markovic, H.E. Nebojša Rodić and H.E.
Andor Nagy attended.
Fotos: café+co/Irene Ascher
EVENTS
034
SOCIETY
Die diplomatischen Vertreter der Länder: Kolumbien, Liga Arabischer Staaten,
Litauen, Belarus, Serbien und Schweden mit der Weinkönigin
Das Spalier zu Ehren der Gäste und der Verteidigungsministerin, begleitet
durch Musik
Herbert Rieser, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Martha Schultz
(Vizepräsidentin WKO) und café + co CEO Fritz Kaltenegger
Bei der Talstation sammelten sich die Botschafter*innen für das Gruppenfoto
zusammen mit Gerti Tauchhammer und Rolf Thaler
Bei traumhaftem Kaiserwetter wanderten die Teilnehmer durch die idyllische
Tiroler Berglandschaft
Vom Schaubergwerk führte die Wanderung über Almwiesen bergauf bis zur
Wegkreuzung Richtung Gartalm/Onkeljoch/Bergstation Spieljoch
Die Bergmesse zeleberiert vom Pfarrer und seinen Ministrant*innen, hier
umringt von den Gastgebern
Das Rahmenprogramm der Abendveranstaltung führte zu ausgelassenem
Tanzen zur Musik der Jungen Zillertaler
EVENTS
035
SOCIETY
Von der Sowjetunion
nach Russland
Vor 30 Jahren zerfiel der Vielvölkerstaat Sowjetunion
und die Russische Föderation entstand unter
schwierigen Bedingungen. Für viele Sowjet-Bürger war
der neue Staat „ein ungeliebtes Kind“. Eines ist sicher:
Russland ist immer noch eine Großmacht.
1991 war ein Schicksalsjahr für die
UdSSR: Die kommunistische Weltmacht
zerfiel nach 70 Jahren. Glasnost
und Perestrojka waren angelaufen,
um den erstarrten Großstaat zu
modernisieren. Im August scheiterte
ein Putsch kommunistischer Funktionäre
zur Rettung der alten Sowjetunion.
Im Dezember erklärten die
Staatschefs Russlands, der Ukraine
und von Belarus die Sowjetunion für
beendet, als Nachfolgerin gründeten
sie die Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten (GUS). Die baltischen Staaten
Estland, Lettland und Litauen erlangten
ihre Unabhängigkeit. Freude
und Trauer gingen 1991 Hand in Hand.
Die damaligen Hauptakteure Michail
Gorbatschow, der letzte sowjetische
Präsident, und Boris Jelzin, der erste
russische Präsident, waren beide
Verfechter der Perestrojka, dennoch
politische Kontrahenten. Daraus
machten sie in ihren späteren Lebensbilanzen
kein Hehl. Doch rückblickend
räumten sie auch politische Fehler
ein, die in jener turbulenten Zeit
passierten. Das Umfeld war jedenfalls
äußerst schwierig. Glasnost (Offenheit)
war eine unbekannte riskante
Materie, Perestrojka (Erneuerung)
mit Reformen und Demokratisierung
schwer umzusetzen in einem Land,
das in Schulden versank. Blicken wir
auf die Geschehnisse von 1991 zurück.
Sowjet-Chef Gorbatschow befand
sich auf der Krim. Nach dem gescheiterten
Putsch kommunistischer Hardliner
kehrte er nach Moskau zurück.
Seine Tage waren gezählt. Die Politik
der Perestrojka hatte viel Unzufriedenheit
ausgelöst. Wirtschaftskrise
und Unabhängigkeitsbestrebungen
ließen wenig Spielraum. 25 Jahre
später meinte Gorbatschow, mehr
Dezentralisierung und eine Stärkung
der Republiken hätten zum Erhalt der
Union beitragen können. Die Hauptschuld
am Zerfall wies er den drei
GUS-Chefs zu, unter ihnen Jelzin,
die ihn innenpolitisch entmachten
wollten. Kürzlich sagte der nunmehr
90-jährige Friedensnobelpreisträger
Gorbatschow gegenüber Medien, er
bereue es nicht, zu seinem eigenen
Machterhalt damals keine Waffengewalt
eingesetzt zu haben. Gegen den
inzwischen verstorbenen Boris Jelzin
hegt er immer noch Groll. In Moskau
hatte sich Jelzin damals als machtbewusster
Politiker etabliert. Der neue
starke Mann ließ die Kommunistische
Partei verbieten. Gorbatschow musste
abtreten. Das Ende des Vielvölkerstaates
Sowjetunion war nach 70
Jahren besiegelt. Auch heute, unter
Kreml-Chef Wladimir Putin, ist Gorbatschow
von der Demokratiefähigkeit
Russlands überzeugt. Während
der Putin-Ära beklagte Gorbatschow
immer wieder demokratische Rückschritte.
Eine demokratische Entwicklung
sei der einzig richtige Weg, lautet
sein Resümee zum 30. Jahrestag des
Zerfalls der UdSSR. Die Menschen
wollten nicht zur früheren Ordnung
zurückkehren. Auch nach Ansicht
russischer Politologen war der Verfallsprozess
des Sowjet-Reichs nicht
aufzuhalten.
Drei Jahre vor den spektakulären
Ereignissen des Jahres 1991 gab Boris
Jelzin nach längerer medialer Enthaltsamkeit
drei österreichischen Journalisten,
unter ihnen die Autorin dieses
Berichts, ein viel beachtetes Interview.
Der frühere Parteichef von Moskau
war damals als Vizebautenminister
in einer Warteposition, bevor er nach
der Entmachtung Gorbatschows ein
politisches Comeback feiern konnte.
„Der Prozess der Perestrojka ist unumkehrbar“,
lautete sein Credo. Glasnost
sei zuerst gekommen, verbunden mit
einer gewissen Öffnung der Medien.
Mit einigem Abstand seien wirtschaftliche
Reformen und Bemühungen um
mehr Demokratie gefolgt. Doch es sei-
Foto: RIA Nowosti/ Yuryi Abramochkin
FOKUS
036
SOCIETY
en Fehler passiert, es gab „mehr Worte
als Taten“, befand Jelzin 1988. Die
Stimmung hinsichtlich des Fortgangs
der Perestrojka war im ganzen Land
sehr unterschiedlich. Bei Teilen der Bevölkerung
war die Erwartungshaltung
zu hoch, andere hatten die Hoffnungen
auf Reformen schon aufgegeben.
Dennoch: Für Jelzin war der Prozess
der Perestrojka „unumkehrbar“, wie
er gegenüber den österreichischen
Medien betonte. Freilich, gewisse Korrekturen,
auch gezieltere Maßnahmen,
seien nötig, damit der Reformprozess
gelingen könne.
Soziale Gerechtigkeit sei vonnöten,
um mehr Zustimmung zum Reformprozess
zu erlangen, so Jelzin damals.
Es gelte, den Weg der Demokratisierung
zu beschreiten, um Widerstand
gegen die Perestrojka abzubauen. In
diesem Kontext übte der Reformpolitiker
deutliche Kritik am herrschenden
Privilegiensystem. Viele Funktionäre
seien nicht gewillt, auf ihre Privilegien
zu verzichten. Die Parteipolitik müsse
sich mit den brisanten Nationalitätenfragen
auseinandersetzen. Wie wahr:
Viele nationale Fragen in Nachfolgestaaten
der Sowjetunion harren weiter
einer Lösung. In Sachen Religion habe
die Perestrojka mehr Toleranz gebracht,
resümierte Jelzin 1988.
Andere Ex-Sowjet-Staaten versanken
in Bürgerkriege, in ethnische und religiöse
Konflikte. Moldawien, Georgien,
Armenien und Aserbaidschan sind
Beispiele dafür. Viele dieser Konflikte
sind weiter ungelöst, neue flammten
auf. Die Ukraine leidet an einem prorussischen
Aufstand im Osten. Belarus
kämpft mit dem Westen, konkret
mit der EU, wegen demokratischer
Defizite und eines schier unlösbaren
Migrantenproblems.
Neue Akteure mischen in der Nachbarschaft
Europas mit, Tür an Tür mit
einer Reihe von Staaten, die selbst auf
eine Sowjet-Vergangenheit zurückblicken.
Allen voran will China durch
ambitionierte Wirtschaftsprojekte
Einfluss in der Region gewinnen.
Europa und Russland täten gut daran,
in vielen Bereichen das Gemeinsame
vor das Trennende zu stellen – im
Interesse beider Seiten.
Text: Hermine Schreiberhuber
Ein interessanter Zeitzeuge äußerte
sich 2007 in einem Interview mit der
Autorin zur Entwicklung Russlands.
Otto Habsburg, Sohn des letzten Kaisers
der Österreichisch-Ungarischen
Monarchie, bezeichnete Russland
ungeachtet des Zerfalls der UdSSR als
letztes großes Kolonialreich. Die multinationale
Donaumonarchie seiner
Vorfahren war nach dem Ersten Weltkrieg
zerschlagen worden, das Zarenreich
bestand als kommunistische
Sowjetmacht weiter. Der langjährige
Europapolitiker erinnerte daran, dass
er den russischen Staatschef Jelzin
persönlich in Straßburg begleitete.
In den vergangenen 30 Jahren erlebten
die europäischen und nicht-europäischen
ehemaligen Sowjet-Republiken
ein wechselvolles Schicksal. Die
baltischen Staaten blicken nach Westen,
sind Mitglieder von EU und NATO.
Generalsekretär des ZK der KPdSU, Michail Gorbatschow, bei einer Pressekonferenz nach dem
Sowjet-Amerikanischen Gipfeltreffen in Reykjavik, Island, 1986
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
037
SOCIETY
Die Sowjetunion
und ihre Erben
Es gibt Jahreszahlen, die die Welt verändert haben.
So ein Jahr war 1991. 30 Jahre sind also schon
vergangen, seit die große Sowjetunion von der
Landkarte verschwunden ist; einfach implodiert.
Viele Eindrücke aus diesen Schicksalstagen
haben sich dauerhaft
eingeprägt. Wer erinnert sich nicht an
Boris Jelzin auf dem Panzer, als er zum
Widerstand gegen den „Verzweiflungsputsch“
der Altkommunisten gegen
Gorbatschow aufrief.
Es war dies der 19. August 1991 gewesen,
als Jelzin den Panzer erklommen
hatte und die Massen zu Hilfe auf die
Straßen rief. Am folgenden Abend hielten
die Putschisten dann eine TV-Pressekonferenz,
auf der sie sich dem Volk
vorstellen wollten. Jeder in Russland
konnte jedoch sehen, wie dem neuen
Präsidenten Gennadij Janajew die
Hand zitterte. Und der fehlende neue
Ministerpräsident Walentin Pawlow
lag, wie sich später herausstellte,
volltrunken in seinem Büro. So etwas
war kein Putsch, sondern eine Farce.
So etwas passte zum Untergang der
Sowjetunion. Gorbatschow kehrte aus
seinem „Zwangsurlaub“ zurück, nur um
Wochen später von Jelzin in Pension
geschickt zu werden. Am 31. Dezember
1991 endete die Sowjetunion nach 69
Lebensjahren.
Vorher noch hatte Jelzin den Völkern
der Sowjetunion zugerufen: „Nehmt
euch so viel an Souveränität, wie ihr
schlucken könnt“. Viele Völker nahmen
ihn beim Wort, weil sie sich nach
Freiheit sehnten. Manche hatten sich
dabei folgenschwer verschluckt. Andererseits
leiden viele Russen bis heute
an Phantomschmerzen. So müssen
es auch die Österreicher empfunden
haben, als die Habsburg-Monarchie
zerbrach.
Es folgte das schreckliche Jahrzehnt
nach der Ära der Sowjetunion. Statt
Demokratie und Wohlstand kamen der
Absturz in materielle Not und Gewalt.
Denn für Gorbatschows gewaltigen
Umbau des Sowjetsystems hatte es
keine Gebrauchsanweisung, kein
Drehbuch, keine Erfahrung gegeben
und die im Bonzentum erstarrte kommunistische
Staatspartei war komplett
unreformierbar. Später sagte er mir im
Interview über seine Reformpolitik:
„Alles, was wir anfassten, zerbröselte in
unseren Händen. Es stand schlimmer,
als wir dachten“.
Ab der Atomkatastrophe von Tschernobyl
war Gorbatschow das Gesetz
des Handels entglitten. 15 Sowjetrepubliken
machten sich nach und
nach selbstständig. Dabei brachte jede
das Erbe ihrer nationalen Geschichte
mit in die neue Zeit; gut oder weniger
gut. Die drei baltischen Republiken
knüpften an ihre europäische Tradition
an, die drei slawischen fanden in die
christlich-orthodoxe Welt zurück, die
muslimischen erlebten einen Aufschwung
des Islam. Ihre getrennten
Wege haben die Nachfolgestaaten
auch in unterschiedliche Bündnisse
entlang der großen Ost-West-Achse
geführt. An den drei baltischen Republiken
gibt es heute eine direkte Grenze
der NATO zu Russland.
Kriegerische Auseinandersetzungen,
Gewalt nach innen und nach außen,
haben bis heute innerhalb der früheren
Sowjetunion kein Ende gefunden;
befeuert vom Erbe des Totalitarismus.
Auch mit der wirtschaftlichen
Entwicklung kann kaum eine der
Nachfolgerepubliken zufrieden sein;
belastet von der Erblast des alten
zentralistischen Kommandosystems.
Die Sowjetunion hatte von Anfang an
das Defizit eines fehlenden Übergangs
vom Kriegskommunismus zu einem
zivilen System wie ein Bleigewicht mit
sich herumgeschleppt. Als sie dann an
ihrem wirtschaftlichen Unvermögen
zerbrach, zerrissen auch alle Kommandoketten.
Chaos brach aus. Fabrikarbeiter
boten am Straßenrand die
Produkte an, die sie erarbeitet hatten,
denn Löhne fielen aus. Die Russen
schämten sich dieser demütigenden
Zustände, dieses wahren Absturzes
einer Supermacht; einer Atomwaffenmacht,
die zum Bettler wurde. Das
war einer der Gründe für den Aufstieg
des Wladimir Putin. Die ersten zehn
Jahre seiner Amtszeiten dienten der
Wiedererlangung der Stabilität.
Ist Putin ein Sowjetnostalgiker? Seine
Standpunkte dazu sind ambivalent. Im
Foto: unspash/Streve Harvey, AFP PHOTO / DIMA TANIN
FOKUS
038
SOCIETY
Dieses historisches Bild vom 19. August 1991 zeigt sowjetische Panzer in der Nähe der Spassky Brücke, dem Eingang zum Kreml, auf dem Roten Platz in Moskau
kurz nach dem Coup gegen Präsident Mikhail Gorbatschow
Jahre 2000 sagte er: „Wer den Untergang
der Sowjetunion nicht bedauert,
hat kein Herz; wer sie aber wiederherstellen
will, hat keinen Verstand. Mir
war klar, dass die Sowjetunion an einer
tödlichen Krankheit litt.“ 2005 bezeichnete
er den Zerfall der Sowjetunion als
„ größte geopolitische Katastrophe des
20. Jahrhunderts“. Später: „Ich habe
tatsächlich gesagt, dass ich den Zerfall
der Sowjetunion für eine riesige Tragödie
des 20. Jahrhunderts halte. Über
Nacht waren 25 Millionen russische
Menschen zu Ausländern geworden.
Die Russen wurden zur größten geteilten
Nation der Welt. Ist dies kein
Problem? Für Sie vielleicht nicht. Für
mich dagegen ist dies ein Problem.“
2015 sagte er dem TV-Sender Rossija
zum Ukraine-Konflikt: „Niemand will
uns glauben, dass wir nicht versuchen,
die Sowjetunion zurückzubringen.“
Heute ist die Zeit über die Sowjetunion
hinweggegangen. Es lohnt sich auch
für Putin nicht mehr, alten Träumen
nachzuhängen. Übrigens: Millionen
Russen sind aus den Nachfolgerepubliken
nach Russland zurückgekehrt;
viele mit Wurzeln aus uralten Zeiten
und zahlreiche waren in ihrer früheren
Heimat unter den BestausgebildetstenSchließen
wir die ernsten Betrachtungen
mit einem verklärenden Rückblick
auf die einzigartigen Skurrilitäten
der alten Sowjetunion. Die Anekdoten
aus dem sowjetischen „Absurdistan“
sind legendär. In einem Hotelzimmer in
Aschgabat stand das übliche voluminöse
Fernsehgerät, aber es war innen
völlig „entkernt“ gewesen.
Im Hotelzimmer einer anderen Stadt
waren vorher offenbar Hasen im
Badezimmer gehalten worden. Und
der Trick, eine Badewanne ohne die
allerorts fehlenden Gummistöpsel zu
füllen bestand darin, das Wodkaglas
so lange über den Abfluss zu halten,
bis der Druck des einfließenden
Wassers dieses Gewicht selbst übernimmt.
Zum stundenlangen Drehen
an der Telefonwählscheibe empfahl es
sich, einen Fingerhut mitzunehmen.
Und ein Taxi winkte man am Straßenrand
erst mit der Hand, dann mit zwei
Fingern („Ich zahle das Doppelte“)
oder mit drei Fingern und so weiter:
kapitalistische Marktwirtschaft pur im
roten Reich.
Text: Kurt Seinitz
Nationalgarde bei der Wachablöse vor dem Mausoleum von Lenin am Roten Platz von Moskau ca. 1985
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
039
SOCIETY
Die USA und der Westen
haben die UdSSR
nicht gestürzt
Unser Gastautor Christian Wehrschütz hat mit
Jack F. Matlock, dem letzten Botschafter der
USA in der Sowjetunion, über seine Erinnerungen
aus dieser Zeit gesprochen.
Sie waren von 1987 bis 1991 Botschafter
in der Sowjetunion. Sie kamen
also fast ein Jahr nach dem Amtsantritt
von Michail Gorbatschow nach
Moskau. Wie war Ihr Eindruck von der
Situation in der Sowjetunion usw.?
Wir hatten gehofft, dass Gorbatschows
angekündigte Reformen funktionieren
würden. Wir waren uns aber
nicht sicher, da Nikita Chruschtschow,
als er eine Reihe von Reformen eingeleitet
hatte, irgendwann abgesetzt
wurde. Als ich ankam, dachten wir,
es gäbe eine reale Möglichkeit, dass
Gorbatschow anders sein würde. Wir
ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz
dachten, wir sollten irgendwie testen,
wie viel politische Änderung es gab.
Und wir hatten eine Agenda, die keine
Kapitulation von ihrer Seite erforderte,
sondern Vereinbarungen im beiderseitigen
Interesse. Und so begannen
wir, in der Außenpolitik immer mehr zu
erreichen und die Probleme zu lösen,
die wir hatten. Wir nahmen seine
Bemühungen mit immer größerer
Sympathie auf und bis 1991 haben wir
die Befreiung der drei baltischen Länder
immer noch sehr unterstützt. Wir
hofften, dass Gorbatschow in der Lage
sein würde, eine freiwillige Föderation
zu gründen. Präsident Bush hielt am
1. August 1991 eine Rede in Kiew, in
der er der Ukraine und den anderen
nichtrussischen Republiken, abgesehen
von Estland, Lettland und Litauen,
empfahl, einem Vertrag über die Union
von Gorbatschow beizutreten. Dieser
Appell stieß natürlich auf taube Ohren.
Das konnten wir nicht kontrollieren,
aber ich denke, dass heute, wenn
zu viele Leute von „Oh, wir haben den
Kalten Krieg gewonnen“ reden; nein,
wir haben ein Ende des Kalten Krieges
ausgehandelt, was genauso im
Interesse der Sowjetunion gegenüber
den Vereinigten Staaten und unseren
europäischen Verbündeten war. Ich
denke also, dass das Ende des Kalten
Krieges und der Zusammenbruch der
Sowjetunion zwei verschiedene Ereignisse
darstellen.
Das Erbe Gorbatschows war sehr
schwierig. So war die Wirtschaft am
Boden, die Sowjetunion musste sogar
Getreide aus dem Westen importieren.
Wie haben Sie die wirtschaftliche
Situation gesehen, als er mit seinen
Reformen begann?
Nun, die wirtschaftliche Situation
verschlechterte sich für die Verbraucher;
die Führung versuchte, die
Investitionen in das Militär zu reduzieren,
jedoch ohne Marktwirtschaft.
Übrigens nannten sie das System
Sozialismus. Ich denke, das war eine
falsche Bezeichnung; die Sowjetunion
war ein staatlicher Monopolkapitalismus
der einfach nicht funktionierte. Es
gab Bemühungen, mehr Gewicht auf
Konsumgüter zu legen. Aber gleichzeitig
war das System zu starr und extrem
verschwenderisch. Die Wirtschaft
verschlechterte sich in diesen Jahren
der späten 80er und im Jahr 1991 stark
– das spielte natürlich eine starke
Rolle beim anschließenden Zerfall der
Sowjetunion. Es gab so viele Dinge,
die sehr wichtig waren, wie etwa den
Aufstieg des lokalen nichtrussischen
Nationalismus, ein sehr mächtiger. Es
Fotos: ORF, Mashkov Yuri / Tass / picturedesk.com
FOKUS
040
SOCIETY
gab die Katastrophe von Tschernobyl,
welche die Inkompetenz und sogar
Unehrlichkeit vieler Bürokraten und
insbesondere des Machtmonopols
der Kommunistischen Partei zeigte.
Das Problem war dieser Druck auf
Gorbatschow, der aus vielen verschiedenen
Richtungen kam. Im Land
gab es zunehmend interne Probleme,
die zum Teil auf Demokratisierungsbestrebungen
zurückzuführen waren;
einige von ihnen wurden durch die
Verschlechterung des Systems verursacht,
das eine Änderung erforderte.
Aber niemand verstand, wie man
diese Änderung vornehmen sollte.
Ich habe das damit verglichen, ein
U-Boot zu nehmen, es in ein Flugzeug
umzuwandeln und es die ganze Zeit
mit derselben Besatzung in Betrieb
zu halten. Ich glaube nicht, dass
irgendjemand herausgefunden hat,
wie das geht, ohne dass es zu einem
Kollaps kommt; und doch versuchten
sie, genau das zu tun, eine vollständig
staatlich kontrollierte Wirtschaft
zu nehmen und sie praktisch in das
Gegenteil umzuwandeln.
Daher halte ich es immer noch für ein
Wunder, dass es Gorbatschow gelungen
ist, der kommunistischen Partei
die totale Kontrolle über das Land zu
entreißen und dem Land zumindest
die Möglichkeit zu geben, eine demokratischere
Gesellschaft aufzubauen.
Wenn Gorbatschows Erfolge nicht zu
einer idealen Situation führten, ist es,
glaube ich, nicht seine Schuld.
Wie schwer war es, Vertrauen
zwischen Moskau und Washington
aufzubauen? In seiner Gorbatschow-
Biographie schreibt William Taubman,
Sie hätten bei der Vorbereitung
des Treffens von Präsident Ronald
Reagan mit Gorbatschow die Rolle
von Gorbatschow gespielt. Stimmt
das und wenn ja, wie haben Sie diese
Rolle gespielt?
Nun, im Grunde wurde ich im Frühjahr
1983 gebeten, einen Plan für
Verhandlungen mit der Sowjetunion
zu entwickeln. Ich half, Briefings von
Präsident Reagan zu koordinieren. Er
war kein Intellektueller und er wusste,
dass es viele Bereiche gab, von denen
er wenig Wissen hatte. Doch er war
lernwillig. Und so haben wir viel Zeit
miteinander verbracht. Als Reagan
dann herausfand, dass Gorbatschow
Jack F. Matlock, der letzte Botschafter der USA in der Sowjetunion bei der Präsentation seines
Buches „Reagan und Gorbatschow“ im Jahr 2005
auch diese Dinge aufrichtig verhandelte,
entwickelten sie innerhalb
von zwei oder drei Jahren eine gute
Beziehung. In Briefings pflegten die
Leute von Reagan zu sagen: „Oh, er
ist nur ein Schauspieler“. Aber wissen
Sie, seine Erfahrung in der Schauspielerei
verschaffte ihm als Präsident
tatsächlich einige Vorteile. Normalerweise
haben unsere Präsidenten kein
großes Verständnis dafür, wie andere
Leute in anderen Ländern denken, sie
gehen davon aus, dass jeder so denkt
wie die Amerikaner. Aber Reagan
interessierte sich nicht für die Details
von Atomwaffen oder ähnliches,
sondern was den sowjetischen Führer
antreibt, woher kommt Gorbatschow,
wie können wir einen Weg finden,
zusammenzuarbeiten? Ich versuchte
also, Reagan zu erklären, in welcher
Lage Gorbatschow sich befand. Reagan
wusste, dass er kein Diktator war,
dass er zurückgehen und die Vereinbarungen,
die er getroffen hatte, vor
dem Politbüro und anderen zu Hause
rechtfertigen musste. Er billigte den
Grundsatz, dass wir nicht nach Überlegenheit
strebten, oder versuchten,
die Sowjetunion zu Fall zu bringen,
sondern nur ihre Politik im Ausland zu
beeinflussen. Er hielt nicht viel vom
kommunistischen System, aber wenn
sie das wollten, war es ihr Recht, es zu
haben. Was er ablehnte, war, dass sie
andere Menschen dem aussetzten.
Und wenn sie damit aufhören würden,
wollten wir in Frieden leben.
China hat einen anderen Weg eingeschlagen
als Gorbatschow in der
Sowjetunion. Peking begann mit
wirtschaftlichen Reformen, ließ aber
keine demokratische Entwicklung zu.
Hat Gorbatschow die falsche Wahl
getroffen, als er mit der Demokratisierung
statt mit der Liberalisierung
der Wirtschaft begann?
Ich glaube, darauf kann man keine eindeutige
Antwort geben, denn die Situation
in diesen beiden Ländern war
ganz anders. Ich denke, auf der einen
Seite würde die chinesische gegenüber
der sowjetischen und russischen
Erfahrung sagen, dass man, wenn man
Reformen will, aufpassen muss, nicht
die Kontrolle über den Prozess zu
verlieren. Das einzige, was schlimmer
als ein autoritäres oder diktatorisches
System ist, ist Anarchie für alle. Als die
Sowjetunion zusammenbrach, gab es
in den 90er Jahren in Russland und
einigen anderen Nachfolgestaaten etwas,
das der Anarchie sehr nahekam.
Da sie das Demokratisierung und Demokratie
nennen, würden viele Leute
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
041
SOCIETY
In Moskau treffen historische und moderne Architektur aufeinander
sagen: „Nun, wenn das Demokratie ist,
wollen wir das nicht.“ Eine Bewegung
zu mehr Demokratie oder Offenheit
muss so erfolgen, dass die Gesellschaft
nicht völlig zusammenbricht.
Ich denke also, dass die Chinesen
mittelfristig sicherlich erfolgreicher
mit dem Problem der wirtschaftlichen
Entwicklung umgegangen sind als
Russland. Wenn wir nur politische
Faktoren betrachten, geben wir ihnen
oft nicht genug Anerkennung.
Welche Rolle spielte der Machtkampf
zwischen Michail Gorbatschow
und Boris Jelzin beim Zusammenbruch
der Sowjetunion?
Die USA und der Westen haben die
Sowjetunion nicht gestürzt. Der Kalte
Krieg war vorbei. Wir arbeiteten mit
Gorbatschow zusammen; wir wollten,
dass die drei baltischen Länder ihre
Unabhängigkeit wiedererlangen. Aber
wir hofften wirklich, dass die anderen
12 Republiken einer freiwilligen
Föderation zustimmen würden, weil
wir dachten, dass Gorbatschows
Reformen aufrichtig waren, und er
drängte sie mehr als einige der Führer
der Republik. Aber natürlich war unser
Einfluss bei diesem speziellen Thema
nicht sehr wichtig. Ich denke, dass
es sehr klar ist, dass der Zusammenbruch
der Sowjetunion von Boris
Jelzin, dem damals gewählten Führer
Russlands, der RSFR, angeführt oder
ermöglicht wurde. Als Botschafter
habe ich im Juli 1990 meinen ersten
Bericht darüber gesendet, dass die
Sowjetunion auseinanderbrechen
könnte, und wir dafür Notfallpläne
brauchten. Ich schickte diesen
Bericht, weil ich sah, dass zu viele
russische Führer und Unterstützer
von Jelzin davon sprachen, die Sowjetunion
zu beenden und so etwas wie
die Europäische Union an ihrer Stelle
zu erschaffen. Mir war klar, dass es
sehr schwierig sein würde, eine derartige
Union zu bilden, wenn es keine
Unterstützung der russischen Elite
für den Erhalt der Sowjetunion gäbe;
denn ich war mir der nationalistischen
Gefühle in der Ukraine und in Georgien
und in vielen anderen Republiken
durchaus bewusst. Aber wie sich
herausstellte, war es natürlich Boris
Jelzin, der sich mit den Führern von
Weißrussland und der Ukraine traf, die
dann beschlossen, die Sowjetunion
zu beenden. Das wäre also nicht so
schnell passiert ohne die Unterstützung
Russlands. Die heutige Vorstellung
vieler Russen, dass der Westen
die Sowjetunion irgendwie zu Fall gebracht
hat, ist also einfach falsch. Der
gewählte Führer Russlands spielte die
Schlüsselrolle beim Sturz der Sowjetunion.
Und wenn die Russen das für
eine Katastrophe halten, müssen sie
sich nur selbst die Schuld geben. Und
doch gibt es diesen Mythos, dass
das irgendwie das Ende des Kalten
Krieges war, und dass der Westen
dies herbeigeführt hat. Nein, der Kalte
Krieg endete mindestens zwei Jahre
zuvor. Wir arbeiteten zusammen und
versuchten, ihnen zu helfen, 1991 eine
Union von 12 Republiken zusammenzuhalten.
Im Februar 2021 habe ich ein Interview
mit Budimir Loncar geführt, dem
letzten Außenminister Jugoslawiens,
der ein sehr enger Freund von George
Kennan war. Loncar sagte, Gorbatschow
sei versichert worden, dass
es keine Erweiterung der NATO bis
an die Westgrenze Russlands geben
werde. Ist das wahr?
Es stimmt, dass in unseren Verhandlungen
über die deutsche Einheit
diese Aussagen in diese Richtung
gemacht wurden. Ich würde auch
sagen, dass, als Präsident Bush und
Präsident Gorbatschow im Dezember
1989 in Malta zusammentrafen, eine
Reihe von Vereinbarungen getroffen
wurden. Eine war, dass wir keine
Feinde mehr sind. Die zweite war, dass
Fotos: unsplash, pixabay
FOKUS
042
SOCIETY
Der große Kremlpalast in Moskau
die Sowjetunion keine Gewalt gegen
Osteuropa anwenden würde, um ihre
Position zu behaupten. Und drittens
würden die Vereinigten Staaten die
Lage in Osteuropa nicht ausnutzen,
wenn die Sowjetunion keine Gewalt
anwende. Nun, offensichtlich hatten
sie damals den Warschauer Pakt.
Niemand dachte auch nur daran, die
NATO auf Länder des Warschauer
Paktes auszudehnen. Womit wir es
Anfang der 1990er Jahre zu tun hatten,
waren die Bedingungen, unter denen
sich die Bundesrepublik und die DDR
vereinigen durften. Und als den Sowjets
klar war, dass dies aufgrund von
Ereignissen innerhalb Deutschlands
selbst, insbesondere in Ostdeutschland,
geschehen würde, begannen sie
von uns zu fordern, dass das vereinigte
Deutschland im Falle einer Vereinigung
der beiden deutschen Staaten
die NATO verlassen muss. Als James
Baker im Februar nach Moskau kam
und sich mit Michail Gorbatschow
und Eduard Schewardnadse traf, versuchte
er sie davon zu überzeugen,
dass es im sowjetischen Interesse sei,
dass ein vereintes Deutschland in der
NATO bleibt. Dieses Gespräch begann
er mit den Worten: „Schauen Sie, Sie
müssen mir nicht sofort antworten,
aber denken Sie darüber nach“. Und
dann, ich zitiere genau: „Vorausgesetzt,
es gibt keine Ausweitung der
NATO-Jurisdiktion nach Osten, nicht
einen Zoll, wäre es nicht besser?“ Und
dann sagte er weiter: „Das vereinte
Deutschland hat sich in der NATO
verankert, wissen Sie, dass es nicht in
der Lage ist, die europäische Sicherheit
wieder zu bedrohen, wie es in der
Vergangenheit geschehen war, es ist
implizit verboten, Atomwaffen zu besitzen
und so weiter.“
Gorbatschow antwortete: „Natürlich
wäre jede Ausweitung der NATO-Gerichtsbarkeit
nach Osten inakzeptabel.
Aber ich verstehe, was Sie sagen,
und ich werde es mir gut überlegen“.
Und tatsächlich wurde in den 2+4-Vereinbarungen
festgestellt, dass das
Gebiet der DDR in dem Sinne besonders
abgegrenzt wird, dass dort keine
ausländischen Truppen, also nichtdeutsche
Truppen stationiert werden
dürfen und auch keine nuklearen Waffen
konnten dort stationiert werden.
Diese Beschränkungen der Nutzung
des DDR-Gebiets stehen also im Vertrag.
Ich würde sagen, dass wir über
das Territorium, die DDR, gesprochen
haben, aber es wurde gesagt „keinen
Zoll östlich“, das war eine sehr allgemeine
Sprache. Es stimmte völlig
mit der vorherigen Vereinbarung auf
Malta überein, dass wir die Veränderungen
in Osteuropa nicht ausnutzen
würden. Ich konnte mir nicht vorstellen,
dass wir nach dem Zusammenbruch
der Sowjetunion und nachdem
die Länder Osteuropas von der sowjetischen
Regierung als frei anerkannt
wurden, eine Erweiterung der NATO
wünschen würden und natürlich auch
nicht die russische Regierung. Als
Russland unabhängig wurde, hatte es
nur die Hälfte des Volkes der Sowjetunion.
Es ist also absurd, mit der
Erweiterung der NATO nach Osten zu
beginnen, wenn man die Möglichkeit
eines vereinten Europas hatte, wir
nannten es „ein Europa ganz und frei“.
Ich bin sicher, dass Präsident Bush,
unser erster Präsident Bush, die NATO
niemals erweitert hätte; das scheint
mir ein großer Fehler gewesen zu sein.
Text: Christian Wehrschütz
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
043
SOCIETY
Österreich-Ukraine:
Wirtschaftlicher
Austausch
SOCIETY hat mit Florian Frauscher, Vorsitzender der
Österreichisch-Ukrainischen Gemischten Kommission
für die bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen,
über die wirtschaftlichen Verbindungen
zwischen Österreich und der Ukraine gesprochen.
Sektionschef Florian Frauscher mit dem Botschafter
der Ukraine, S.E. Dr. Vasyl Khymynets
Worin bestehen die Wirtschaftsbeziehungen
Österreichs mit der Ukraine?
Die Ukraine ist unser zweitwichtigster
Wirtschaftspartner in der Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten, gleich
nach Russland und vor Kasachstan.
Unsere Wirtschaftsbeziehungen sind
traditionell gut – die Ukraine liegt uns
historisch, geographisch und menschlich
nahe. Über 200 österreichische
Unternehmen sind mit Repräsentanzen
und Niederlassungen in der
Ukraine vertreten. Ihr Engagement ist
breit gefächert und umfasst zahlreiche
Produktionsstätten, etwa in der
Papier- u. Verpackungsindustrie, für
Baumaterialien, Fruchtsaftkonzentrate,
Sportequipment und anderes. Österreich
ist der sechstgrößte ausländische
Investor in der Ukraine. Und dabei
sind gar nicht alle österreichischen
Investitionen mitgezählt, denn manche
erfolgen über Drittstaaten. Umgekehrt
sind über 150 Unternehmen mit ukrainischen
Gesellschaftern in Österreich
registriert.
In welche Richtungen werden sich
die Wirtschaftsbeziehungen mit der
Ukraine entwickeln, wo sehen Sie
Potential?
Es gibt eine Vielzahl internationaler
Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur,
wie z.B. im Bereich Abfall- und
Abwassermanagement oder Recycling
sowie zur Nutzung von Erneuerbaren
Energien. Einige österreichische
Unternehmen sind in diesen Sektoren
bereits vor Ort tätig und weiten ihr Engagement
aus. Österreichische Technologien
sind hier stark gefragt, zählen
sie doch zu den Weltmarktführern.
Gute Geschäftschancen bieten sich
auch in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie.
Die Ukraine hat
enormes Potential und großen Bedarf
an Maschinen, Bewässerungsanlagen,
Saatgut und biologischem Landbau.
Chancen bestehen u.a. auch bei der
Entwicklung von Skigebieten und des
Gesundheits- und Kurbereichs.
Das Assoziierungs- und Freihandelsabkommen
mit der EU, das seit 2016 in
Kraft ist, bietet zahlreiche Impulse zur
Steigerung und Vertiefung von Handel
und Investitionen. Zusätzlich werden
wir in der bilateralen Wirtschaftskommission,
die vom ukrainischen Minister
für kommunale und territoriale Entwicklung,
Olexi Tschernyschov, gemeinsam
mit mir geleitet wird, weiterhin Kooperationsprojekte
lancieren, Chancen und
Probleme besprechen und Unternehmensanliegen
bearbeiten.
Mit welchen Problemen haben österreichische
Firmen in der Ukraine zu
tun?
Österreichische Unternehmen sind in
der Ukraine sehr erfolgreich. An einer
laufenden Optimierung der Rahmenbedingungen
für Investitionen, z.B. bei
den Themen Korruptionsbekämpfung,
Rechtssicherheit, Verschlankung
der Bürokratie und Verbesserung der
Infrastruktur wird gearbeitet. Wir sind
mit unseren ukrainischen Partnern in
guten Gesprächen, und ich bin zuversichtlich,
dass sich unsere Wirtschaftsbeziehungen
weiterhin dynamisch
entwickeln werden.
Sektionschef Mag. Florian Frauscher
ist Leiter der Sektion Wirtschaftsstandort,
Innovation und Internationalisierung
im Bundesministerium für
Digitalisierung und Wirtschaftsstandort,
Vorsitzender des österreichischen
Teils der Österreichisch-Ukrainischen
Gemischten Kommission für die
bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen.
Foto: BMDW
FOKUS
044
© LUKAS KIRCHGASSER
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SOCIETY
Zukunftsmarkt
Zentralasien
Lisa Kronreif ist stellvertretende Wirtschaftsdelegierte
im AußenwirtschaftsCenter Almaty. SOCIETY
hat sie einen Einblick in den Wirtschaftsraum
Zentralasien und in die wirtschaftlichen Verbindungen
der Region mit Österreich gegeben.
Als Wirtschaftsdelegierte-Stellvertreterin
im AußenwirtschaftsCenter
Almaty sind Sie Expertin für den
Wirtschaftsraum Zentralasien. Wie
bewerten Sie diesen aktuell?
Zentralasien ist ein riesiger Markt mit
großem Geschäftspotenzial für österreichische
Unternehmen. Kasachstan
ist nicht nur flächenmäßig das größte
Land der Region (weltweit sogar das
neuntgrößte!), sondern auch DER
Wirtschaftsmotor und Österreichs
wichtigster Handelspartner in Zentralasien.
Gute Geschäftschancen
ergeben sich vor allem in den Bereichen
der Industriemodernisierung, im
Lisa Kronreif, stvtr. Wirtschaftsdelegierte in Almaty
Infrastrukturausbau (Stichwort Seidenstraße!),
im Bereich Umwelttechnologien
und im Landwirtschaftssektor.
Rund 400 österreichische Firmen
sind in Kasachstan aktiv, viele davon
sind auch mit Niederlassungen und
Handelsvertretern lokal präsent. Usbekistan
gilt als attraktiver Wachstumsmarkt
und „Rising Star“ Zentralasiens.
Mit 34 Millionen Einwohnern ist es das
bevölkerungsreichste Land der Region
und eines der Länder mit der jüngsten
Bevölkerung weltweit (60 Prozent
der Bevölkerung sind unter 30 Jahre
alt). Usbekistan hat die wohl diversifizierteste
Wirtschaft in Zentralasien
und Chancen gibt es in beinahe allen
Branchen, vor allem im Maschinenbau,
der Chemieindustrie, bei der Nahrungsmittelverarbeitung,
im Gesundheitsbereich
und auch im Tourismus.
Turkmenistan ist – trotz einiger großer
Erfolgsprojekte – eines der am wenigsten
bekannten Länder auf der österreichischen
Exportlandkarte. Das Land
bietet aber vor allem im Energiesektor
großes Geschäftspotenzial. Es verfügt
über die viertgrößten Erdgasvorkommen
der Welt, welche derzeit zu
einem Großteil nach China exportiert
werden. Kirgisistan und Tadschikistan
sind vor allem aufgrund ihrer reichen
Wasservorkommen und ihres Tourismuspotenzials
interessant.
Wie hat die Region aus wirtschaftlicher
Sicht COVID-19 „erlebt“?
Die Pandemie hat – ebenso wie weltweit
– erhebliche Auswirkungen auf
Zentralasien. Vor allem Tadschikistan
und Kirgisistan sind von Rücküberweisungen
von Gastarbeitern aus dem
Ausland abhängig, die während der
letzten knapp anderthalb Jahre großteils
ausgeblieben sind. Kasachstan,
Kirgisistan und Usbekistan haben ihre
Grenzen geschlossen und Lockdowns
verhängt. Die Auswirkungen der Pandemie
betrafen vor allem die Industrie,
den Bausektor, den Bergbau, den
Tourismus und das Ingenieurswesen.
Vergleichsweise weniger betroffen
waren der Handel, der Finanz- und Versicherungssektor
und Transportdienstleistungen.
Niedrige Ölpreise haben
zusätzlich vor allem Kasachstan geschwächt.
Usbekistan war jedoch sogar
eines der wenigen Länder weltweit,
dessen Wirtschaft – trotz Coronakrise
– im Jahr 2020 um 1,6 Prozent gewachsen
ist. Bis Ende des Jahres 2021 erwartet
man auch im Rest Zentralasiens
wieder einen deutlichen Aufschwung
und eine Erholung der Wirtschaft. Auch
die Massenimpfungen haben seit dem
Frühjahr 2021 hier in der Region an
Fahrt aufgenommen. Zu den zugelassenen
Impfstoffen gehören – abhängig
vom Land – der russische Impfstoff
Fotos: Stephan Huber/Studio Huber, Advantage Austria
FOKUS
046
SOCIETY
Sputnik V, Impfstoffe verschiedener
chinesischer Anbieter, aber auch der in
Kasachstan hergestellte Impfstoff Qaz-
Vac. Der Impfstoff von Astra Zeneca ist
derzeit nur in Usbekistan und Tadschikistan,
Pfizer/BioNTech bislang noch
in keinem einzigen Land Zentralasiens
zugelassen.
In Ihren Zuständigkeitsbereich fallen
die Länder Kasachstan, Kirgisistan,
Tadschikistan, Turkmenistan und
Usbekistan, die alle dieses Jahr ihren
30. Unabhängigkeitstag feiern – wie
sehen die wirtschaftlichen Verbindungen
dieser Länder zu Österreich
aus? Warum lohnt es sich, in diese
Region zu exportieren, bzw. aus diesen
Ländern zu importieren?
Obwohl alle zentralasiatischen Länder
Binnenstaaten sind, bilden sie zusammen
eine wichtige Straßen- und
Schienenverkehrsader, die Europa,
China und Russland miteinander verbindet.
Dies hat bereits zu erheblichen
Verkehrsinfrastrukturinvestitionen aus
dem Ausland geführt, denn Zentralasien
und der Südkaukasus sind seit
Jahren ein wichtiger Bestandteil von
Chinas Seidenstraßeninitiative. Neben
der Zusammenarbeit mit ausländischen
Investoren bei Transport- und
Infrastrukturprojekten arbeitet Zentralasien
auf den Aufbau eines integrierten
regionalen Energiemarkts hin, laut
Expertenschätzungen ein Markt von
rund USD 400 Milliarden, der für viele
ausländische Investoren attraktiv ist.
Weitere, aktuelle Top-Themen in der
Region sind unter anderem Mobilität,
Nachhaltigkeit und Digitalisierung – alles
Bereiche, in denen österreichische
Firmen erhebliches Know-how und
qualitativ hochwertige Produkte liefern
können.
Eine etwas persönlichere Frage: Wie
ist Ihr Interesse an Zentralasien entstanden?
Was ist das Besondere an
dieser Region?
Ich habe mich immer schon für andere
Kulturen, Sprachen und Menschen
interessiert und habe während meiner
Ausbildung und auch beruflich unter
anderem in den USA, Mexiko, Italien,
Russland und China gelebt. Trotz
meiner vielen Reisen war Zentralasien
für mich – ebenso wie für viele andere
Menschen – ein weißer Fleck auf der
Landkarte. Das wollte ich ändern! Zum
ersten Mal intensiver auseinandergesetzt
habe ich mich mit der Region
während meines dreijährigen Aufenthaltes
in Shanghai, als ich mich
näher mit der Seidenstraßen-Initiative
beschäftigt habe. Deren Entwicklung
wollte ich vor Ort hautnah miterleben
und bei der Erschließung von Geschäftschancen
für österreichische
Unternehmen unterstützen. Es gibt
viele, herausragende Erfolgsgeschichten
österreichischer Unternehmen in
Zentralasien zu erzählen. Um diese
Geschichten vor den Vorhang und ins
mediale Rampenlicht zu bringen, prämieren
wir als AußenwirtschaftsCenter
Almaty jährlich Erfolgsgeschichten
österreichischer Unternehmen in Zentralasien
mit dem Silk Road Biz Award.
Es ist ein Preis, der das Potenzial der
Region aufzeigen und auch weitere
österreichische Exporteure anspornen
soll, sich mit Zentralasien und den vorhandenen
Geschäftschancen auseinanderzusetzen.
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
047
SOCIETY
Eine Wachstumsregion
mit großem Potential
Die fünf zentralasiatischen Staaten –
Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan,
Turkmenistan, Usbekistan – feiern 2021 das
30-jährige Jubiläum ihrer Souveränität nach
dem Zerfall der Sowjetunion.
Die Region entwickelt sich immer mehr
zum wichtigen Bindeglied zwischen
Asien und Europa. Die aktuelle Lage in
Afghanistan hat die zentralasiatischen
Staaten erneut in den Fokus des geopolitischen
Interesses gerückt. Für die
österreichische Wirtschaft ist Zentralasien
eine interessante Wirtschaftsregion
mit herausragenden Engagements
rot-weiß-roter Unternehmen.
Die neuen souveränen Staaten Zentralasiens
standen in den vergangenen
drei Dekaden vor vielfältigen Herausforderungen.
Die Lieferketten waren
unterbrochen, denn alle Verkehrswege
Dr. Rudolf Thaler, Ehem. Wirtschaftsdelegierter in
Almaty, Los Angeles, Kiew, Warschau, Abu Dhabi und
Stockholm
führten von Zentralasien nach Moskau.
Der Austausch von Strom, Wasser,
Baumwolle, Nahrungsmittel und Rohstoffen
wurde nicht mehr zentral diktiert.
Der Handel innerhalb der Region
war mangels zwischenstaatlicher Transportwege
erschwert. Die Staaten entwickelten
sich von einer Planwirtschaft
zu marktorientierten Volkswirtschaften
unterschiedlicher Ausprägung. Es
bildeten sich starke Präsidentschaften.
Zu Beginn der Unabhängigkeit stand
die Staatenbildung im Vordergrund.
Zunehmende Zusammenarbeit erhöht
die Chancen gemeinsame Interessen
gegenüber großen Playern durchzusetzen
und zwischenstaatliche Herausforderungen
zu lösen.
Die Konnektivität hat sich stark erhöht.
So verbinden Pipelines Kasachstan mit
dem Schwarzen Meer, turkmenisches
Gas wird nach China transportiert,
das Flug-, Schienen- und Straßennetz
wurde ausgebaut und modernisiert.
Die Belt & Road Initiative wurde von
Chinas Staatspräsident Xi Jinping
erstmals in der Hauptstadt Nur-Sultan,
damals Astana, präsentiert, was die
Bedeutung Kasachstans und Zentralasiens
für die logistische Verbindung
von Asien mit Europa unterstreicht.
Der Wirtschaftsboom im Zeitraum von
2000 bis 2014 durch den Export von
Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas und
die damit verbundene Abhängigkeit
von der Entwicklung der Weltmärkte
initiierte Wirtschaftsreformen, den Aufbau
exportorientierter Industrien und
Anstrengungen zur Diversifizierung der
Wirtschaft.
Afghanistan rückt Zentralasien in den
geopolitischen Fokus
Der Abzug der US- und NATO-Truppen
und die Machtübernahme der Taliban
führen zu einem Machtvakuum in
Afghanistan, was wiederum die Angst
vor Extremismus und terroristischer
Aktivitäten in Zentralasien erhöht. China
ist bestrebt seine Handelsrouten
durch Zentralasien nicht zu gefährden.
Russland steht einer Verstärkung der
US-Interessen in Zentralasien reserviert
gegenüber. Die zentralasiatischen
Staaten haben Afghanistan immer als
Wirtschaftspartner gesehen. Nachbarländer
sind Turkmenistan, Tadschikistan
und Usbekistan, wobei letztere
große Bevölkerungsgruppen in Afghanistan
haben. Es gilt eine humanitäre
Katastrophe zu verhindern, die zu einer
Destabilisierung der Region beitragen
könnte. Usbekistan etwa liefert trotz
Außenständen Strom, hält eine Grenze
für humanitäre Lieferungen nach Kabul
offen und bemüht sich als regionaler
Vermittler. Die zentralasiatischen Staa-
Fotos: WKO
FOKUS
048
SOCIETY
ten verfolgen eine pragmatische und
nach allen Seiten offene, “multivektorale”
Außenpolitik.
Zentralasien ist eine attraktive Wachstumsregion
Zentralasien rückt zunehmend auf den
Business-Radar der österreichischen
Unternehmen. Kasachstan ist der
Magnet für ausländische Direktinvestitionen
und der größte Wirtschaftspartner
Österreichs in Zentralasien.
Neben fossilen Brennstoffen verfügt
es über nahezu alle Rohstoffe, die für
Technologien des 21. Jahrhunderts
benötigt werden. Usbekistan ist durch
seine ambitionierten Wirtschaftsreformen
und der Marktgröße der “Rising
Star” in der Region. Kirgisistan und
Tadschikistan verfügen über die weltgrößten
Wasserreserven. Innovative
österreichische Unternehmen sind
auf den Märkten Zentralasiens höchst
erfolgreich. Mein Anliegen als für
Zentralasien zuständiger Wirtschaftsdelegierter
war es, auf diese attraktive
Wachstumsregion aufmerksam zu
machen und die vielfach unbekannten
Spitzenleistungen österreichischer
Unternehmen in Zentralasien mit dem
neu geschaffenen Silk Road Biz Award
in das mediale Rampenlicht zu holen.
Diese Erfolgsstorys sollten Unternehmen
inspirieren und motivieren, sich
mit dieser attraktiven Wachstumsregion
auseinanderzusetzen.
Wussten Sie beispielsweise, dass
• HERZ Armaturen über 100.000 ihrer
Produkte im höchsten Gebäude Zentralasiens
in der Hauptstadt Kasachstans
in einer innovativen Kombination
verbaute,
• STARLINGER & Co in Usbekistan
das größte Sackprojekt Zentralasiens
installierte und der Kunde zum größten
Hersteller von Sackgewebe avancierte,
• mit innovativen Käselinien von BERT-
SCHlaska der usbekische Marktführer
seine Marktstellung weiter ausbauen
konnte,
• ANDRITZ HYDRO in Tadschikistan
den Auftrag zur Modernisierung des
größten Wasserkraftwerks in Zentralasien
erhielt,
• Kogler Möbel Marktführer bei der
Innenausstattung moderner Kinos in
Kasachstan ist und eines der größten
Kinos Zentralasiens ausstattete,
• Oberhofer Stahlbau die größte Stahlkonstruktion
Zentralasiens für den Eispalast
in der Hauptstadt Usbekistans
lieferte.
Als ehemaliger Wirtschaftsdelegierter
in Los Angeles und Kenner der
Startup-Szene im Silicon Valley war ich
beeindruckt vom Drive der jungen Entrepreneure
in den zentralasiatischen
Staaten. Ich spürte in den Inkubatoren
den Mindset des Silicon Valley und
wir hatten dort sogar gemeinsame
Bekannte. Österreich und österreichisches
Know-how haben in Zentralasien
einen guten Ruf. Jetzt ist der ideale
Zeitpunkt potentielle Partner bei Wirtschaftsmissionen
der AUSSENWIRT-
SCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer
Österreich kennenzulernen und
bestehende Kontakte zu vertiefen.
Text: Dr. Rudolf Thaler
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
049
SOCIETY
Die Lage in Afghanistan
aus der Sicht Usbekistans
Die UNO warnt vor einer humanitären Katastrophe in Afghanistan.
Unser Gastautor Christian Wehrschütz hat mit dem Sondergesandten
des usbekischen Präsidenten, Ismatilla Irgaschew, gesprochen.
Unmittelbar vor Beginn der kalten
Jahreszeit drohen mehr als der Hälfte
der 23 Millionen Afghanen Engpässe
bei der Versorgung mit Lebensmitteln.
Die Kombination aus Trockenheit,
Krieg, Krise und Corona haben massive
Folgen für den Lebensstandard der
Bevölkerung. Vor einer humanitären
Katastrophe warnt auch das Nachbarland
Usbekistan, über das nicht
nur humanitäre Kontakte, sondern
auch politische Verbindungen zu den
Taliban laufen.
Der 61-jährige Ismatilla Irgaschew beschäftigt
sich seit seiner Studienzeit
mit Afghanistan; er spricht die Landessprache
und war im sowjetischen
Afghanistan-Krieg zwei Jahre im Land
im Einsatz. Usbekistan tritt dafür ein,
dass die eingefrorenen afghanischen
Devisenreserven freigegeben werden;
das begründet Ismatilla Irgaschew so:
„Man darf Afghanistan nicht isolieren,
sondern muss mit der neuen Führung
Ismatilla Irgaschew im Gespräch mit Christian
Wehrschütz
sprechen und dadurch auf sie einen
positiven Einfluss ausüben. Man muss
wirtschaftlich helfen, damit sich das
Leben des Volkes verbessert; durch
die schrittweise Verbesserung der
wirtschaftlichen Lage wird sich auch
die Lage der Menschenrechte und
auch der Frauen verbessern.“
Der usbekische Außenminister war
bereits in Kabul, und Anfang Oktober
fand in der usbekischen Grenzstadt
Termez ein hochrangiges Treffen
beider Seiten statt. Ein Ergebnis ist,
dass Usbekistan weiter Strom liefert,
obwohl Afghanistan seine Schulden
von mehr als 10 Millionen US-Dollar
derzeit nicht bezahlen kann. Zu den
weiteren Ergebnissen des Treffens
zählt Ismatilla Irgaschew:
TALIBAN UND DER NORDEN
„Die Taliban haben an der Nordgrenze
zu Usbekistan keine Verbrechen verübt
und sich auch nicht an früheren
Mitarbeiter staatlicher Organe
gerächt. Durch unseren Dialog mit
den neuen Machthabern haben wir
erreicht, dass in der Nordprovinz
Balch die Mädchen von der ersten bis
zur 12. Klasse die Schule besuchen. In
den anderen Provinzen besuchen die
Mädchen nur bis zur sechsten Klasse
die Schule. Bei unserem Treffen sagte
uns die afghanische Delegation, dass
diese Erfahrung aus Balch in weiteren
vier Provinzen im Norden umgesetzt
wird. Bis Jahresende soll das in ganz
Afghanistan der Fall sein, was eine
große Sache ist.“ Usbekistan hat die
Genfer Flüchtlingskonvention nicht
unterzeichnet und auch keine Flüchtlinge
aus Afghanistan aufgenommen;
das begründet der Sondergesandte
des usbekischen Präsidenten so:
KEINE FLÜCHTLINGE
„Wir sprechen schon sehr lange mit
allen politischen Kräften in Afghanistan,
auch mit den Taliban. Wir wollen
den politischen Dialog in Afghanistan
unterstützen, um eine nationale Aussöhnung
zu erreichen, weil das die
Voraussetzung für einen dauerhaften
Frieden ist. Daher haben wir keine
Flüchtlinge aufgenommen, die Vertreter
politischer Gegner der neuen
Machthaber sein könnten. Das würde
sich negativ auf unsere Neutralität
auswirken. Hinzu kommt, dass Flüchtlinge
für uns auch eine enorme soziale
und wirtschaftliche Belastung wären.“
Usbekistan war im Sommer nicht
nur die Drehscheibe bei der Rettung
afghanischer Flüchtlinge, sondern
informierte auch schon lange davor
den Westen über seine Einschätzung
der Lage, die sich oft von dem Bild
unterschieden hat, das etwa die USA
von Afghanistan hatten. [Anm. d. Redaktion:
Interview fand Ende Oktober
2021 statt]
Foto: Privat
FOKUS
050
SOCIETY
30 Jahre Zerfall
der Sowjetunion
An der Diplomatischen Akademie Wien wurde zu
diesem Thema eine Veranstaltung, organisiert vom
Österreichischen Institut für europäische Politik und
Sicherheitspolitik unter Führung von Werner Fasslabend
und dem Zentrum für humanitären Dialog unter
David Harland, abgehalten.
Am achten Dezember 1991 fassten die
Delegationen aus den damaligen sowjetischen
Teilrepubliken Weißrussland,
der Ukraine und Russlands in einem
Jagdhaus in der Beloweschka Heide
den Beschluss, die krisengeschüttelte
Sowjetunion aufzulösen und die lose
„Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“
zu bilden. Das historische Dokument,
das diese Auflösung festlegt, beginnt
mit folgenden Worten: „Wir, die Republik
Weißrussland, die Russländische
Föderation, die Ukraine, als Staaten -
Gründer der Union der Sozialistischen
Sowjet-Republiken, Unterzeichner des
Unionsvertrages des Jahres 1922, im
weiteren Hohe Vertragsschließende
Parteien genannt, stellen fest, dass die
Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken
als Subjekt des Völkerrechts
und als geopolitische Realität, aufhört
zu existieren.“
In weiterer Folge werden dann in 14
Artikeln die Gründung und die Ziele
der losen Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten festgehalten, wobei es darunter
auch Bestimmungen zur Regelung
der Atomwaffen und der Folgen der
Katastrophe von Tschernobyl gibt.
Unterzeichnet haben die „Vereinbarung“
je drei Vertreter der drei Republiken,
darunter der damals bereits gewählte
russische Präsident Boris Jelzin, seine
rechte Hand und damals stellvertretender
Regierungschef Gennadi Burbulis,
sowie für die Ukraine Präsident Leonid
Krawtschuk und Witold Fokin (Regierungschef)
und für Weißrussland Stanislav
Schuschkewitsch (Parlamentspräsident)
und Wjatscheslaw Kebitsch
(Regierungschef).
Dieser historischen Vereinbarung war
Mitte November an der Diplomatischen
Akademie in Wien eine Podiumsdiskussion
gewidmet, die das Österreichische
Institut für europäische Politik und
Sicherheitspolitik unter Führung des
ehemaligen Verteidigungsministers
Werner Fasslabend und das Zentrum
für humanitären Dialog unter David
Harland organisiert haben. Die Veranstaltung
bestand aus zwei Teilen, wobei
am ersten Podium unter Führung von
Botschafter Martin Sajdik Zeitzeugen
vertreten waren, die im Dezember 1991
eine Schlüsselrolle bei der Auflösung
der Sowjetunion gespielt haben. Von
den sechs damaligen Unterzeichnern
des Dokuments sind Boris Jelzin und
Wjatscheslaw Kebitsch bereits verstorben,
während Leonid Kratwschuk
zwar noch in Kiew lebt; doch sein
Gesundheitszustand ließ eine Reise
nach Wien nicht zu; aber auch Stanislav
Schuschkewitsch konnte von Minsk
nicht anreisen, war aber über eine Videowand
in den voll besetzten Saal der
Diplomatischen Akademie zugeschaltet.
Am Podium saßen Witold Fokin,
Gennadi Burbulis sowie der frühere
weißrussische Außenminister Piotr
Krawtschenko, der bei der Formulierung
der „Vereinbarung“ in der Beloweschka
Heide eine wichtige Rolle gespielt hat.
Diesen vier Personen stellte Martin Sajdik
zu Beginn der Diskussion die Frage,
mit welchen Erwartungen und Plänen
die drei Delegationen zu dem Treffen
gekommen waren, das bereits am 7. Dezember
begonnen hat. Darauf antwortete
etwa Stanislav Schuschkewitsch,
dass für ihn und Weißrussland vor
allem die Wirtschaftskrise das Hauptmotiv
gewesen sein, das zur Einladung
zu diesem Treffen geführt habe. Dabei
ging es etwa um die Sicherstellung der
Gasversorgung für die Bevölkerung
im Winter, während für ihn die Zukunft
der Sowjetunion zunächst kein Thema
gewesen sei. Schuschkewitsch war aber
auch klar, dass die Verhandlungen mit
Michail Gorbatschow über einen neuen
Unionsvertrag für die Sowjetunion nur
wenig Chancen auf Erfolg hatten; in die-
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
FOKUS
052
SOCIETY
Die Mitglieder des zweiten Panels: Christian Wehrschütz, Wolfgang Schüssel, Emil Brix, Horst Teltschik und Thomas E. Graham
sem Zusammenhang betonte der Ukrainer
Witold Fokin, dass es nicht gelungen
sei, fruchtbringend zu reden. Er, Foktin,
sei zu dem Treffen nach Weißrussland
mit dem Ziel gekommen, die Chance
zu nutzen, einen unabhängigen Staat
aufzubauen. Diesen Willen hatte die Bevölkerung
beim Referendum am 1. Dezember
1991 bereits klar zum Ausdruck
gebracht. Fokin betonte, dass es viele
falsche Gerüchte über das Treffen in der
Beloweschka Heide gebe; Tatsache sei
aber, dass die drei Delegationen in den
zwei Tagen sehr konstruktiv gearbeitet
haben. Gennadi Burbulis schilderte die
Ausgangslage, die vor dem Treffen der
drei Delegationen geherrscht habe.
Mit Gorbatschow sei eine Vereinbarung
nicht möglich gewesen, zumal
die Ukraine unter Präsident Leonid
Krawtschuk dazu nicht bereit gewesen
sei. Boris Jelzin habe mit Krawtschuk
gesprochen, doch dieser sei weder zu
einer Föderation noch einer Konföderation
bereit gewesen; somit blieb nur die
„Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“,
wobei die Sowjetunion bereits durch
den gescheiterten August-Putsch
gegen Gorbatschow ihren Todesstoß
erhalten habe. Am 24. August 1991 proklamierte
das ukrainische Parlament
noch unter dem unmittelbaren Eindruck
des Putsches mit großer Mehrheit
die Unabhängigkeit der Ukraine,
und beschloss zugleich die Abhaltung
eines Referendums über die Frage der
Unabhängigkeit. Die Bedeutung des
Putsches betonte auch der ehemalige
weißrussische Außenminister Piotr
Kratwschenko; beim Treffen in der Beloweschka
Heide habe die Sowjetunion
de facto nicht mehr bestanden.
Dieser „Zusammenbruch“ habe auch
das Ende des Kommunismus bedeutet,
unterstrich Krawtschenko; er
betonte ebenso wie Burbulis, dass es
keinen Bürgerkrieg gegeben habe, ein
Erfolg, der nicht hoch genug bewertet
werden kann, zumal damals der blutige
Zerfall des sozialistischen Jugoslawien
mit dem Krieg in Kroatien bereits in
vollem Gange war. Das zweite Panel
befasst sich dann mit den Folgen des
Endes dieses größten Staates der Erde.
Geleitet wurde es von Emil Brix, dem
Direktor der Diplomatischen Akademie.
Er diskutierte mit dem früheren Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel, mit Horst
Teltschik, dem ehemaligen Berater des
deutschen Bundeskanzlers Helmut
Kohl, mit Thomas E. Graham, einem Mitglied
des Council on Foreign Relations
und mit dem Journalisten Christian
Wehrschütz.
Wolfgang Schüssel betonte die Bedeutung
eines Dialoges mit Russland,
während Horst Teltschik das Verhalten
des Westens kritisierte, welcher Russlands
Bereitschaft zur Zusammenarbeit
und seine Anliegen in den Jahren nach
dem Zerfall der Sowjetunion viel zu sehr
unberücksichtigt gelassen habe. Thomas
Graham, der in den Jahren vor dem
Zusammenbruch an der US-Botschaft
in Moskau tätig war, betonte, dass der
Zusammenbruch der Sowjetunion für
die USA nicht unerwartet kam, wobei
die Art ihres Endes nicht voraussehbar
gewesen sei. Abgesehen von der Unabhängigkeit
der drei baltischen Staaten
hätten die USA aber bis zuletzt Michail
Gorbatschow bei seinem Bemühen
unterstützt, eine erneuerte Föderation
zu bilden, unterstrich Graham.
30 JAHRE ENDE SOWJETUNION
053
Almost 30 Years of
Diplomatic Relations
SOCIETY interviewed H.E. Rovshan Sadigbayli,
Ambassador of Azerbaijan to Austria, asking him
about the Austrian-Azerbaijani relations, economic
cooperation and Azerbaijan’s multilateral agenda.
What is the current status of the
relations and on which areas would
you, as Ambassador, like to work on
specifically?
Azerbaijan and Austria enjoy good,
friendly relations and we are very much
interested in a further development of
these ties. Mutual visits at the highest
levels over the past years have been
instrumental in maintaining positive
dynamics in our relations.
Next year we will be marking the 30th
anniversary of the establishment of
diplomatic relations. To date, some
41 documents have been signed
between Azerbaijan and Austria. The
signing of the „Joint Declaration on
Friendship and Partnership” between
Azerbaijan and Austria on May 13, 2013
was an important milestone. There are
a number of areas where Azerbaijan
and Austria work together successfully.
Economic and trade ties have
great potential for mutually beneficial
cooperation. Tourism, “green” energy,
health care and agricultural sectors in
Azerbaijan can be particularly attractive
for Austrian companies. Over 50
Austrian companies currently have
businesses in Azerbaijan. Austrian Rail
Cargo Group is using the trans-Caspian
transport corridor passing through
Azerbaijan for movement of cargo from
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
NEW AMBASSADORS 054
SOCIETY
Asia and Europe and vice versa. This
route, which Azerbaijan developed
over the past decades, becomes even
more attractive in a post-COVID 19
world, as strengthening the resilience
of supply chains becomes a priority
for many countries.Export of Azerbaijani
products to European-, including
Austrian markets has great potential
and we are actively engaging with
Azerbaijan Trade House, headquartered
in Warsaw, Poland, to promote the
export of products from Azerbaijan
to Austria.Promoting cultural ties
and people-to-people contacts is an
important part of the Embassy’s work,
including through the Cultural Center
of Azerbaijan in Vienna. The Center
has been instrumental in promoting
Azerbaijani culture and music through
cultural events.
What are advantages for Austrian
companies operating in Azerbaijan?
The stability and predictability prevailing
in Azerbaijan is one of the main
conditions for every investor. Azerbaijan’s
economy, especially its non-oil
sector has been developing rapidly
over the past years. During eight
months of 2021, the non-oil industry
of Azerbaijan grew by 18.4 percent.
Scoring 72.4 out of 100 points possible
on the SDG achievement index, Azerbaijan
ranks 55th out of 165 countries
in the 2021 Sustainable Development
Report with the best result in the region.
Due to its geostrategic location,
Azerbaijan actively participates in
building regional connectivity projects,
such as East-West, North-South,
South-West transportation corridors,
thus becoming one of Eurasia‘s primary
reliable transport and logistics hubs.
Azerbaijan has put into operation the
Baku International Trade Seaport in
Alat with cargo handling capacity of
15 million tons per year, which can
be increased up to 25 million tons.
Azerbaijan is interested in attracting
foreign direct investments in different
areas of the economy, such as industry,
agriculture, tourism and transport.
The Government’s reform agenda that
includes improving business environment
and diversifying the economy
contributes to this goal. A single
e-government portal functions as a
gateway for businesses and individuals
to access e-services provided by the
public agencies on a “one stop shop”
principle. In July 2021, a groundbreaking
ceremony of Alat Free Economic
Zone (AFEZ), which will cover a total
area of 850 hectares, was held. AFEZ
with its law and regulations provides
a number of advantages for foreign investors,
such as tax exemption, no restriction
on foreign ownership, investment
protection against expropriation
and repatriation of profit etc. AFEZ as
well as industrial parks and zones can
offer investment opportunities for Austrian
companies. Double taxation and
bilateral investment protection agreements
between our countries, which
were signed in 2000, build a solid basis
for protection of Austrian investments
in Azerbaijan.
What are the priorities of Azerbaijan
regarding international organizations
in Vienna?
Azerbaijan attaches importance to
multilateral cooperation. Unconditional
respect for the fundamental
principles of international law, such as
respect for the sovereignty, territorial
integrity and inviolability of the internationally
recognized borders of States
lies at the heart of our cooperation
within the UN and the OSCE. The end
of the armed conflict and the signing
of the trilateral statements of November
10, 2020 and January 11, 2021
by Azerbaijan, Armenia and Russia
transformed the political and security
landscape in the South Caucasus.
The priorities of Azerbaijan at this
post-conflict stage are the soonest
and effective rehabilitation, reconstruction
and reintegration in the liberated
territories of Azerbaijan, as well
as reconciliation and normalization of
inter-State relations with Armenia. The
OSCE can contribute to consolidating
peace and stability in our region by
supporting the full implementation
of above-mentioned statements.
Maintaining and further strengthening
nuclear security at the regional and
global level is equally important for us
and we actively support international
cooperation in developing nuclear
security regulations and standards
with IAEA. Furthermore, Azerbaijan has
benefited from the Agency’s Technical
Cooperation Programme in various
priority areas such as human health,
water resources management, human
resources development in nuclear physics,
the establishment of a national
regulatory framework and agriculture.
We value the cooperation with the
UNODC in the fight against illicit trafficking
of narcotics and psychoactive
substances, corruption, cybercrime,
terrorism and transnational organized
crimes. Azerbaijan actively participates
in the joint UNODC-World Customs
Organization Container Control
Programme (CCP). Several border
control units at various land and sea
ports of Azerbaijan are integrated into
the CCP and successful results have
been achieved already. We are sharing
our best practice in preventing and
combating corruption both within
UNODC and the International Anti-
Corruption Academy (IACA), including
raising awareness about our programmes
on effective public service delivery.
Azerbaijan is proud to have created
its national brand – ASAN Service – of
public service delivery, where numerous
services by government agencies
are delivered in an efficient and
transparent way from one-stop shops
throughout the country. ASAN Service
has been granted the United Nations
Public Service Award (UNPSA) in the
category of “Improving the delivery of
public services”. Taking into account
our country’s needs and priorities
we are interested in strengthening
cooperation with UNIDO in areas
such as waste and water management,
renewable energy and energy
efficiency, promotion of investments,
development of the non-oil sector,
including micro, small and medium
sized enterprises and establishment
of special economic zones (industrial
parks, free economic zones, industrial
estates, etc.); strengthening quality
infrastructure and connectivity.
AZERBAIJAN
055
SOCIETY
New Impulses
for Cooperation
H.E. Laura Faxas, Ambassador of the Dominican
Republic, spoke to SOCIETY Magazine about the
Dominican community living in Austria, COVID-19’s
impact on her country’s tourism sector and the
future of energy supply.
Representing the Dominican Republic
as Ambassador here in Austria, how
would you like to see the relations
between the two countries develop,
respectively, what is the current status
of these ties?
We want to transform relations between
Austria and the Dominican Republic,
give them life and new content.
We have a long-lasting diplomatic relation
with Austria, established already
in 1938, but during all these years, we
haven’t been able to effectively deliver
on the promise of exchange trade
and cooperation. Taking 2019-2020 as
a reference, trade between the two
countries was relatively low and is
favourable to Austria. The Dominican
Republic exports less than a million
dollars a year to Austria, mainly cigars,
rum and also sporadic exports of cocoa
and fresh fruits. However, Austria
exports more than 20 million dollars a
year to our country in goods from the
pharmaceutical industry, electrical
equipment and supplies, machinery,
dairy products, paper and cardboard
products, among others. We would
like to promote exports of Dominican
products to Austria in order to change
these data, and we would also like to
have a more significant presence of
Austrian companies in the Dominican
Republic. We want Austria to get to
know the Dominican Republic, its culture,
its people, its exportable offer and
the wide opportunities and facilities
for investment. That is why, firstly, we
want to establish a regular political
dialogue between our two countries
that can frame all our relations. Our
second priority is the development
of trade and investment. We want to
open new markets and exchanges in
areas of interest for the two countries.
Our target is seeking investments in
renewable energy, education, waste
management and hospital waste, water
management and treatment, science
and technology, innovation and
construction, among others. In terms
of cooperation, we have great interest
in opening spaces for cooperation and
exchange of good practices where
Austria has shown its excellence in climate
change management, renewable
energy, solid waste management, and
hospital waste, water management,
construction of social housing, innovation,
education. At the same time,
we want to strengthen and encourage
cooperation in tourism, which has proved
to be a major contributor to the
GDP of both countries. For my part, I
have a great desire to make music and
cinema two important elements on
the binational cultural agenda.
How do you plan to engage with the
Dominican community living here in
Austria?
The Dominican diaspora is at the
heart of the management of our
Embassy. It is, together with the
promotion of trade and investment,
and Human Rights and democracy,
one of the three priority axes of
the new foreign policy of President
Luis Abinader, led by our Minister of
Foreign Affairs Roberto Alvarez. The
Dominican Republic is a country that
has built its identity through different
migratory waves that have marked
the richness of our cultural diversity.
However, the Dominican Republic is
also a country of emigration, about
10% of the Dominican population lives
abroad. A fact that few people know
is that, in Austria alone, more than
4.000 Dominicans reside and that the
Dominican community is the second
most important among the population
of Latin American origin residing
in Austria. In this sense, our efforts
will be aimed at achieving a greater
rapprochement of the Embassy to
the Dominican community living
in Austria to learn more about their
needs. One of our objectives will be
the provision of permanent channels
of communication with community
leaders to organize periodic work
sessions, in order to guide them on
their rights and obligations in Austria
and the countries of the concurrence.
Also, we want to offer Dominicans residing
in this part of the world support
to strengthen their identity.
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
NEW AMBASSADORS
056
SOCIETY
The Dominican Republic has one of
the largest GDP in the Caribbean,
with one important pillar being the
tourism sector. Which impact did the
COVID-19 crisis have on your country’s
economy?
The Latin American region has been the
most affected economically, and particularly
the countries of the Caribbean
sub region, due to the fragility of these
economies, their vulnerability to natural
disasters and climate change, the high
levels of openness and their strong
dependence on tourism.Certainly, the
growth of the GDP of the Dominican
Republic has been one of the highest
in Latin America, maintaining sustained
growth for more than 20 years
and with tourism being an important
contribution to the national economy.
The COVID-19 pandemic impacted the
Dominican Republic in a very negative
way. Economic indicators during the
first year of the pandemic (2020) fell
significantly, widening the fiscal deficit
due to the reduction in income and the
increase in social spending. Despite the
gloomy outlook, as of the third quarter
of 2020, a slow process of economic
recovery began with the formal opening
of air and maritime borders and flexibility
for international air traffic under
the Responsible Tourism Recovery
Plan, through which internationally
certified health safety protocols were
implemented.Like tourism, the other
sectors of the Dominican economy are
on the mend. Thus, the GDP registered
a growth rate of 3.1% in the first quarter
of 2021, as a consequence of the reactivation
of almost all economic sectors.
After the 2020 recession, there are
prospects for double-digit growth.
The Dominican Republic is striving to
generate a quarter of its energy from
renewable sources by 2025. How can
this goal be achieved?
The Dominican Republic gives capital
importance to the electricity sector,
so the issue of renewable energies
is among the government’s priorities
as a state policy and as a goal of the
National Energy Plan, since it seeks to
increase generation capacity, reduce
dependence on imports of fossil fuels,
promote private investment in electricity
generation, mitigate the negative
environmental impact generated by
fossil fuels, as well as promote the
competitiveness of the sector to have a
diversified, sustainable and clean energy
matrix. For decades, our electricity
system has been deficient not only in
power generation and transmission but
also in distribution, resulting very costly
for both the government and users as
well. The adaptation of the institutional
and regulatory framework able to attract
investment capitals as well as the
required technical expertise associated
to the integration of different renewable
energy to the interconnected system
are also challenges to be addressed
by the energy sector. Wind and solar
energy are the most profitable options
of the renewable energy matrix. The
Dominican Republic offers extraordinary
investment opportunities to the
private sector to invest in clean energy
projects. We have the doors open to
Austrian investors interested in learning
more about the benefits our country
offers, not only regarding investment in
this sector, but in the industry, agriculture,
agribusiness, tourism and other
services sectors.
DOMINICAN REPUBLIC
057
Building a
better Panama
SOCIETY Magazine spoke with the Ambassador of
Panama to Austria, H.E. Dario Ernesto Chiru Ochoa,
about topics like the Panamanian-Austrian relationship,
post-COVID-19 recovery and renewable energy.
Since July 5, 2021, you are Ambassador
of Panama to Austria. What are
your main objectives for your current
term?
Our main priorities are to strengthen
and intensify the bilateral relationship
with the Federal Government,
the constituted authorities and
Parliaments in the regions, as well as
to enhance the common interests
between the two countries. Furthermore,
we want to explore the best ways to
implement cooperation programs and
facilitate the exchange of technologies
and training as well as to promote the
Austrian and Panamanian business
sectors. Also, we are committed to
make the best use of the benefits and
opportunities offered by the Association
Agreement between the EU and
Central America and to enhance the
logistics hub of Panama as a base for
commercial exchange, investments
and business with Austria.
What connects Panama with Austria?
How would you describe the current
relations between the two countries?
Panama and Austria established
diplomatic relations on January 15,
1904, which means that we have
already enjoyed more than 117 years of
diplomatic relations. Both countries
Foto: SOCIETTY/Karakan
NEW AMBASSADORS
058
SOCIETY
Panama and Austria established diplomatic relations on January 15,
1904, which means that we have already enjoyed more than 117 years
of diplomatic relations.
share a foreign policy characterized
by neutrality – Austria through its 1955
Declaration of Neutrality and Panama
through its 1977 Panama Canal Neutrality
Treaty. The Republic of Austria is
represented by an Honorary Consulate
General in Panama. In 2016, the Republic
of Panama moved from the area of
jurisdiction of the Embassy of Austria
in Mexico to the Embassy of Austria in
Colombia. Just like Austria is known as
the logistics center of Europe, Panama
is the logistics center of the Americas,
thanks to its geostrategic position.
There is potential for both countries to
develop business together, as Panama
is one of Austria’s most important
economic partners in Central America.
Bilateral trade volume is still small, but
it has good growth prospects.
In which areas would you like to further
strengthen the cooperation?
We have just signed an agreement on
air transport which may allow direct
cargo or passenger flights. We will work
on promoting the interests of small
and medium-sized Austrian companies
with recognized potential for the
transfer of innovative technologies,
industrial, agro-industrial and hightech
models of interest to Panama,
to examine business opportunities in
Panama, on their own or through Joint
Ventures with Panamanian SMEs. We
are also working on the development of
contacts and relationships with universities
and innovation centers in Austria
in order to promote collaboration and
exchanges of academics, teachers, and
students in the framework of training
programs as well as scholarship programmes.
and what are the measures being
taken by the government to cushion
these effects?
Panama had one of the strongest
growth rates in Latin America and the
Caribbean (LAC) before the COVID-19
crisis. The country’s economy grew
by an average of 4.7% between 2014
and 2019, while LAC grew by 0.9%.
But Panama also suffered one of the
most severe COVID-19 outbreaks and
economic descents of LAC. Panama’s
Gross Domestic Product (GDP)
contracted 17.9% in 2020. Panama
responded to the COVID-19 crisis by
maintaining approximately the same
levels of investment as in 2019, while
expanding social spending, despite a
large drop in revenues of 21.2% in 2020.
The National Government presented
the Economic Recovery Plan for the
reactivation of the Panamanian economy.
The plan contemplates actions
aimed at the immediate, short and
medium term, which includes programs
such as: Opportunity Banking,
support for micro, small and medium
enterprises, Guarantee Fund, Panama
Agro Solidarity Program, Recovering
My Neighborhood Plan, reinforcement
of the Housing Solidarity Fund and the
Special Fund for the Strengthening
of Credit. Recently, Panama’s energy
Minister Jorge Rivera stated that he
wanted to advance a clean energy
push by embracing ethanol as a source
of gasoline and end the use of heavy
fuels and coal for power plants by 2023.
Why is it important for a country but
also for the whole world to strive for
an environmentally friendly energy
policy?
Panama aims to partially replace
hundreds of thousands of barrels of
fuel per day with biofuels, and make
greater use of renewable energy
sources (among other measures). The
Cabinet Council by Cabinet Resolution
No. 93 of November, 24, 2020, approved
the Strategic Guidelines of the Energy
Transition. This document specifies
that the Panamanian government
seeks to make an energy transition that
is just, inclusive, and equitable with a
view to building a better Panama.
Panama has been one of the fastest
growing economies in Latin America
over the past decade. What impact did
COVID-19 have on Panama’s economy
H.E. Dario Ernesto Chiru Ochoa spoke with SOCIETY editor in chief Tanja Tauchhammer
PANAMA
059
SOCIETY
Es ist immer noch das
Menschliche, das zählt
Anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft und der
30-jährigen slowenischen Unabhängigkeit traf
SOCIETY Magazin S.E. Aleksander Geržina, den
abermals neu akkreditierten Botschafter
Sloweniens in Österreich.
Sie sind seit dem 05.07.2021 wieder slowenischer
Botschafter in Österreich,
davor waren Sie dies bereits von 2009
bis 2013. Was hat sich aus Ihrer Sicht
seit Ihrem ersten Mandat als Botschafter
in Österreich geändert?
Eigentlich ist Wien so wie es immer
war, mit all seinen positiven und
manchmal negativen Seiten. Hier zu leben
und zu wohnen ist wunderschön.
Die Stadt ist aber eine wirkliche Metropole
geworden. Nicht alle Bauarbeiten
sind vermutlich unbedingt notwendig
und logisch, aber man sieht, dass es
der Stadt nicht an Geld mangelt. Besonders
aufgefallen ist mir außerdem,
dass sich die Gesprächsbereitschaft
in manchen Regierungsämtern im Vergleich
zu meiner ersten Amtszeit verändert
hat. Man wartet jetzt viel länger
auf Termine, als das noch vor acht oder
zehn Jahren der Fall war. Damals war
es ganz normal, ein Treffen mit hohen
Regierungsvertretern noch am selben
Tag abhalten zu können.
Und ihre Aufgabe selbst hat sich
wahrscheinlich auch verändert,
nehme ich an.
Die Aufgabe eines Diplomaten bleibt
in ihrer Definition eigentlich immer
dieselbe. Es geht darum, Kontakte zu
pflegen, wichtigen Gesprächspartnern
gewisse Nachrichten zu überbringen,
die politische Landschaft zu beobachten
und in Folge die eigene Regierung
zu informieren. Das ist Diplomatie.
Es gab Versuche, die diplomatische
Tätigkeit zu modernisieren oder zu verändern,
aber im Grunde ist das nicht
möglich. Gut, man hat jetzt Telefone
und es gibt moderne Technik. Das
ermöglicht und erleichtert vieles, aber
am Ende des Tages läuft es immer auf
das Gespräch zwischen Menschen
und den menschlichen Kontakt hinaus
– es ist immer noch das Menschliche,
das in der Diplomatie zählt.
Am 1. Juli 2021 hat Slowenien zusammen
mit Deutschland und Portugal
den Dreiervorsitz für sechs Monate
im Rat der EU übernommen. Worauf
wird Slowenien während der Ratspräsidentschaft
besonders seinen Fokus
legen?
Die Ratspräsidentschaft ist eine von
vielen Aufgaben, die noch hinzukommt,
sie endet aber nach sechs
Monaten. Ich würde nicht sagen, dass
sie unsere Hauptaufgabe ist, aber
ein großer Teil meiner Tätigkeit ist
momentan diesem Aspekt gewidmet.
[Anm. der Redaktion: das Interview
fand im November 2021 statt, die
EU-Ratspräsidentschaft endet mit 31.
Dezember 2021]. Das Geschehen in
der Europäischen Union ist sehr rege.
Seit es den Lissabonner Vertrag gibt,
ist aber derjenige Mitgliedstaat, der die
Präsidentschaft innehat, etwas weniger
im Fokus. Davor war das jeweilige
Land wirklich sehr wichtig und es hat
auch inhaltlich die Agenda gesetzt.
Jetzt machen das die Kommission
und der Rat, aber es ist dennoch noch
immer genug Spielraum vorhanden,
sodass auch das jeweilige Mitgliedsland,
das die Präsidentschaft innehat,
einige Anstöße für die EU als Gesamtes
geben kann. Wir haben unseren
Fokus jedenfalls auf die Zukunft
Europas gerichtet. Das ist wichtig, weil
wir uns gerade in einer Krise befinden,
außerdem besteht weiterhin die Frage
der EU-Osterweiterung. Zusätzlich haben
wir noch an Aufgaben im Bereich
des Umweltschutzes gearbeitet, auch
in Zusammenhang mit der Klimakonferenz
in Glasgow. Hier hatten wir die
Rolle eines Koordinators der EU Standpunkte
inne und mussten zudem als
Vermittler zwischen der EU und den
Mitgliedsländern fungieren. Abgesehen
davon, handelt es sich mehr oder
weniger um eine vererbte Agenda von
früheren Präsidentschaften, was aber
dennoch mit viel Arbeit verbunden ist.
Man ist der erste Ansprechpartner für
viele Fragen und muss eine Vielzahl
von Besuchen koordinieren. Außerdem
haben wir zum Beispiel monatlich
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
NEW AMBASSADORS
060
SOCIETY
Mittagessen für Botschafter *innen
und Mitglieder der Bundesregierung
und den Bundespräsidenten organisiert.
Am 18. Juni 2021 feierte Slowenien 30
Jahre Unabhängigkeit. Was sind für
Sie die größten Errungenschaften der
letzten drei Dekaden?
Wir waren das erste der Ex-Jugoslawischen
Länder, welches in die EU
aufgenommen wurde. Wir hatten 2008
als erstes Land aus Osteuropa die
Ratspräsidentschaft inne. Slowenien
war auch das erste neue EU-Mitgliedsland,
das den Euro angenommen hat
und im Zuge dessen sind wir auch
dem Schengen-Raum beigetreten. Wir
waren also ein totaler Vorzeigeschüler,
aber dann ist alles etwas anders
verlaufen – wie auch in anderen EU
Ländern. Wir haben uns teilweise in
heiklen Situationen wiedergefunden,
die uns beeinträchtigt haben. Die
finanzielle Krise, die Migrationsproblematik,
die COVID-19 Pandemie – diese
Ereignisse haben uns alle gefordert.
Auf manche waren wir nicht so gut
vorbereitet, wie wir gedacht hatten,
und das ist eben ein Punkt, wo ich
meine, dass wir wahrscheinlich nicht
alles so gut gemeistert haben, wie wir
das eigentlich hätten sollen. Es war
definitiv nicht einfach für die EU.
Durch die Pandemie ist schon ein Riss
in der EU entstanden, oder?
Ja, ich denke, diese Krise geht tiefer
als die Pandemie. Ich glaube, dass
einer der Hauptgründe dafür die Kluft
zwischen Osten und Westen ist. Der
Osten der EU hat Erfahrung mit dem
Kommunismus gemacht, der Westen
nicht. Und wahrscheinlich sind auf
Grund der verschiedenen geschichtlichen
Erfahrungen – zum Beispiel was
die Frage der Menschenrechte anbelangt
– die Ansichten oftmals unterschiedlich.
Ich glaube, wir sollten uns
vielmehr darüber unterhalten, wie wir
diese Krise bewältigen, denn ich denke,
dass diese Kluft wahrscheinlich die
größte Gefahr für die Zukunft der Europäischen
Union darstellt. COVID-19
– das müssen und werden wir meistern,
aber dieser Spalt zwischen Osten und
Westen macht mich nachdenklich, weil
es schon etwas ist, was längerfristig
doch viel Schaden anrichten kann.
Wie sehen Sie dann die Osterweiterung
der EU?
Die Osterweiterung der EU war natürlich
notwendig, weil Europa sofort
nach dem Fall der Berliner Mauer und
nach dem Zerfall des Kommunismus
weitergehen wollte. Der Westen wollte
helfen, auch weil er im Kalten Krieg einfach
zugesehen hat, was im Osten passiert.
Slowenien wollte sofort Teil der
EU werden und das war auch richtig
so. Aber rückblickend haben wir uns in
Sachen geschichtlicher Aufarbeitung
auf der Linie West – Ost nicht sehr viel
miteinander beschäftigt. Es sind hier
innerhalb eines Gebildes, das auf einer
liberalen, westlichen Ordnung basierte,
zwei verschiedene Welten aufeinandergetroffen.
Wir im Osten hatten
eine komplett andere Erfahrung, die
der Westen nicht hatte und das ist, so
glaube ich, ein längerfristiger Aspekt
der viel intensiver ausdebattiert werden
muss, als wir das dachten und das
bisher der Fall war.
SLOWENIEN
061
SOCIETY
Investitionen sind die
beste Entwicklungspolitik
Stefan Liebing, Unternehmer und Vorsitzender des
Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, analysiert das
Potenzial Afrikas und plädiert für eine engere
Zusammenarbeit mit unserem Nachbarkontinent.
Das Corona-Jahr 2020 war geprägt
von einem Einbruch der weltweiten
Wirtschaftsleistung. Gerade einmal
26 Staaten konnten ein Wachstum
verzeichnen, 12 davon liegen in Afrika.
Das zeigt, dass auf unserem Nachbarkontinent
eine positive Entwicklung
stattfindet, die oft übersehen wird.
Bereits vor der Pandemie ist Afrika
vor allem durch hohes Wirtschaftswachstum
aufgefallen und es haben
sich auch viele andere Indikatoren
in die richtige Richtung entwickelt.
Bildung, Gesundheitsversorgung,
Korruptionsbekämpfung und Infrastruktur:
Afrika ist anders, als es das
Klischee erwarten lässt. Auch der
krisenbedingte Wirtschaftseinbruch
des Bruttoinlandsprodukts lag im
Durchschnitt in Afrika gerade einmal
Stefan Liebing, Unternehmer und Vorsitzender
des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft
bei minus 1,8 Prozent. Ökonomen erwarten
eine schnelle Erholung, sobald
die Krise überstanden ist. Damit das
geschieht, ist es jetzt wichtig, bei der
Versorgung mit Impfstoff bilateral zu
helfen. Idealerweise ergänzt um Unterstützung
beim Aufbau einer eigenen
Impfstoffwirtschaft.
Der Kontinent bietet zunehmend
attraktive Absatzmärkte und eine
wachsende Mittelschicht. Eine ganze
Reihe von Ländern verfügt über gut
ausgebildetes Personal bei vergleichsweise
geringen Lohnkosten. Deshalb
ist in Nordafrika ein deutlicher Ausbau
der Automobilzulieferindustrie zu
sehen, in Äthiopien entstehen viele
Arbeitsplätze in der Textilwirtschaft,
Kenia und Uganda sind in der Lebensmittel-
und Rohstoffverarbeitung engagiert,
andere Länder verfügen über eine
starke Startup-Szene. Die Krise hat
gezeigt, dass es für viele Unternehmen
ratsam ist, ihre Lieferketten zu diversifizieren
und Afrika bietet dafür alle
Möglichkeiten. Nicht zu unterschätzen
ist die Bedeutung von Wasserstoff als
Treiber wirtschaftlichen Wachstums.
Europa hat Bedarf an grüner Energie,
wenn es seine Klimaziele erreichen will.
Das wird sich nicht allein durch den
Ausbau heimischer Erzeugung lösen
lassen. Preiswerte grüne Energie in
Afrika zu erzeugen und durch Umwandlung
in Wasserstoff transportfähig zu
machen, stellt eine realistische Option
dar, die eine ganz neue Kategorie von
Energieexportländern schaffen kann.
Statt von Petrodollar könnten künftig
afrikanische Länder von Hydrodollars
profitieren. Der Aufbau einer solchen
Wasserstoffindustrie bietet riesige
Möglichkeiten. Private Unternehmen
und nicht Regierungen schaffen
Arbeitsplätze. Die traditionelle Entwicklungszusammenarbeit
wird kaum
dabei helfen können, solch neue
Strukturen aufzubauen, auch wenn
diese viel nachhaltiger zur Entwicklung
Afrikas beitragen würden. Damit private
Unternehmungen diese Aufgabe
erfolgreich erfüllen können, wird es notwendig
sein, Entwicklungsgelder dafür
einzusetzen, Investitionsrisiken für
solche Projekte mit den Unternehmern
zu teilen, die entwicklungspolitisch
gewünscht sind, weil sie beispielsweise
zum Klimaschutz beitragen können.
Notwendig für die Realisierung sind
innovative Finanzierungs- und Risikoabsicherungsinstrumente.
Gleichzeitig
sollte die Politik sich für einen Mechanismus
einsetzen, der das CO2-Emissionshandelssystem
ausweitet und
eine Klimaschutzzone Afrika-Europa
schafft.
Ein neuer Ansatz in Europa, der Entwicklungs-
und Außenwirtschaftspolitik
gemeinsam denkt, könnte zu einem
Wachstumsschub in Afrika führen und
zu einer Stärkung der wirtschaftlichen
Chancen für europäische Unternehmen.
Afrika ist im Kommen und wir
sollten dabei sein.
Foto: Stefan Liebing
DIVERSITY 062
SOCIETY
Politisch Schwarzes Oberösterreich
– eine Premiere
Am 26. September 2021 haben in Oberösterreich
die Landtags-, Gemeinderats- und
Bürgermeisterwahlen stattgefunden. Fünf
Personen afrikanischer Herkunft kandidierten
und wurden zu Gemeinderät*innen gewählt.
Eine Premiere in Österreich.
Fotos: Abena Twunasi, Jeremie Dikébo, Ike Okafork, Beverley Allen-Stingeder, Hermann Nsambang; Collage: Simon Inou
Am 25. November 2020 wurde die Austro-Kongolesin
Drin Mireille Ngosso
(SPÖ) als zweite Afro-Österreicherin
nach der Austro-Ägyptischen Faika
El-Nagashi (Grünen) – die heute Nationalratsabgeordnete
ist – im Wiener
Landtag angelobt. Die allererste afroösterreichische
Bezirksrätin war Frau
Drin Ilunga Kabedi, die damals am 27.
Mai 2008 angelobt wurde.
In der SPÖ Puchenau und Ried im
Innkreis
Schwarz, Frau und evangelisch. So
bezeichnete sich die Lehrerin Beverley
Allen-Stingeder aus Puchenau – Oberösterreich
– in unserem Interview. Sie
kandidierte als Spitzenkandidatin der
SPÖ des Bezirks Urfahr-Umgebung im
Wahlkreis Mühlviertel für einen Sitz
im oberösterreichischen Landtag. Die
Sozialdemokratische Partei Österreich
schickte sie außerdem für das Amt
der Bürgermeisterin ins Rennen. Den
Bürgermeisterinnenposten konnte sie
zwar nicht erreichen, doch erhielt sie
das sechsjährige Mandat zur Gemeinderätin.
Ebenfalls in den Gemeinderat
gewählt wurde der 18-jährige Innviertler
mit kongolesischen Wurzeln Jeremie
Kapeta Dikebo,
der für die SPÖ Ried
im Innkreis auf dem
8. Listenplatz kandidierte.
2020 wurde er
bereits von mehr als
20 Berufsschulen in
Oberösterreich zum
Landesschulsprecher
gewählt. Heute gilt er
als große Zukunft der
oberösterreichischen
SPÖ.
Die Grünen in Asten
und in Linz
Der Austro-Nigerianer
Ikechukwu Okafor
kandidierte auf dem
zweiten Listenplatz
der Grünen in der Marktgemeinde
Asten im Bezirk Linz-Land und wurde
in den Gemeinderat gewählt. Der
Jugendcoach und Aktivist der Black
Communities ist seit vielen Jahren in
der Politik aktiv. In Linz kandidierte die
Austro-Ghanesin Stephanie Abena
Twumasi auf Platz fünf der Grünen.
Die Sozialwirtin, Diversity-Expertin &
Aktivistin wurde ebenfalls zur Gemeinderätin
der Grünen gewählt.
ÖVP Mauthausen
Mauthausen ist vor allem für seine
KZ-Gedenkstätte bekannt. In diesem
symbolträchtigen Ort hat die ÖVP
einen Kandidaten afrikanischer Herkunft
auf ihrer Liste: Hermann Nsambang.
Der aus Kamerun kommende
Jugendbetreuer und Politiker ist ein
sehr aktiver Einwohner, der in den
Ersatzgemeinderat in Mauthausen
gewählt wurde. Er ist in seiner zweiten
Legislaturperiode.
Für die nächsten sechs Jahre werden
alle fünf GemeinderätInnen mehr Farbe
in die Landespolitik bringen. Hoffen
wir, dass in den nächsten Jahren
nicht nur in Oberösterreich sondern
im ganzen Land mehr PolitikerInnen
afro-österreichischer Herkunft gewählt
werden.
DIVERSITY
063
Moderner Staat
mit antiker
Geschichte
Das Land Ägypten ist ein einzigartiges kulturelles
Glanzstück: Ein reiches historisches Erbe sowie ein für
einen Wüstenstaat enorm abwechslungsreiches Landschaftsbild,
inklusive traditionellem orientalischen Flair,
kreieren zusammen einen kulturellen Alleskönner.
SOCIETY
GESCHICHTE
Ägypten kann auf eine bis zu 5000 Jahre
alte Geschichte zurückblicken, die
von der Etablierung der pharaonischen
Hochkultur, über die Eingliederung
in das römische Weltreich, bis hin zur
Gründung eines modernen Nationalstaates
reicht. Schon während der
prä-dynastischen Zeit (ca. 5000-3000
v.Chr.) entstanden entlang des Ufers
des Nils soziale Gemeinschaften,
die sich im Laufe der Jahrhunderte
zu komplexen dörflichen Gebilden
und schließlich sogar zu gewaltigen
Königreichen entwickeln sollten. Durch
den legendären Pharao Menes wurde
laut Überlieferungen das in Ober- und
Unterägypten geteilte Land um 3000
v.Chr. vereint, bevor Ägypten unter den
Herrschern Narmer und Horus Aha in
die erste Dynastie ein- und damit aus
der geschichtlichen Dunkelheit austrat.
In Folge war die Entwicklung eines
komplexen Notationssystems, der
heiligen Schrift der Hieroglyphen, für
die Fortentwicklung der ägyptischen
Hochkultur von maßgeblicher Bedeutung.
Die in Herrschergeschlechter
(Dynastien) eingeteilte Pharaonische
Zeit war eine Epoche der Machtkämpfe,
aber auch eine der künstlerischen,
literarischen und vor allem architektonischen
Blüte. So lieferte uns das sogenannte
Alte Reich (etwa 2592 – 2120
v.Chr.) und damit die Zeit der großen
Pyramidenbauer beispielsweise das
allerorts bekannte Weltwunder der
Pyramiden von Gizeh.
Mit dem Beginn der Spätzeit um etwa
722 v.Chr., welche wenige Jahrhunderte
später zur Eingliederung Ägyptens
in das römische Reich führte, wurde
der Verfall der ägyptischen Glanzperiode
eingeleitet. Als 639 n.Chr. schließlich
islamische Eroberungsheere in
das Land einmarschierten, nahm
eine mehr als 1000-Jährige Epoche
der kulturellen wie politischen und
wirtschaftlichen Höhen und Tiefen
ihren Lauf, die 1798 durch Napoleon
ein abruptes Ende fand. Die darauffolgende
Machtübernahme durch den
albanischen Söldner Mohammed Ali
sowie die spätere Eingliederung in das
britische Weltreich, prägten Ägypten
macht- und identitätspolitisch enorm.
Nichtsdestotrotz konnte sich in Folge
landesweiter Revolutionen am 23.
Juli 1952 ein unabhängiger, republikanischer
Staat unter der Führung von
General Gamal Abdel Nasser etablieren.
Im Jahr 1956 verließen schließlich
die letzten britischen Besatzungstruppen
die Suezkanal Zone und Ägypten
erhielt endlich seine lang ersehnte
Unabhängigkeit.
GESELLSCHAFT UND KULTUR
Im modernen Ägypten finden sich
immer noch historische Relikte aus
der Zeit der glorreichen Pharaonen,
Götter und Bauherren. Egal ob man
nun am Ufer des Nils entlangspaziert,
die endlosen Weiten der östlichen
Sahara erkundet oder eine Stadttour
im kulturellen Schmelztiegel Kairo
unternimmt, überall wird man unweigerlich
mit den altertümlichen
Beständen der pharaonischen Hochkultur
konfrontiert und kann somit in
antike Zeiten eintauchen. Während im
Rest des Landes islamische Bräuche
und Traditionen sowie die islamische
Religion die kulturelle Landschaft
Ägyptens klar dominieren, stellt sich
die Hauptstadt Kairo als einer der
bedeutendsten geistigen und kulturellen
Knotenpunkte der gesamten
arabischen Welt heraus. In dieser Metropole
verschmelzen altägyptische,
graeco-romanische, christliche sowie
islamische kulturelle Elemente mit
der westlichen Moderne zum Kern der
kulturellen Vielfalt Ägyptens. Als das
wichtigste Medienzentrum des Nahen
Ostens ist Kairo außerdem weltbekannt
für seine Filmindustrie.
SEHENSWÜRDIGKEITEN UND
NATUR
Das Erbe der antiken ägyptischen
Hochkultur bleibt bis heute gut erhalten
und eröffnet seinen Besuchern
ein Tor in eine mehrere Jahrtausende
alte Welt. Die über 3000 Jahre alten
Grabkammern der Pharaonen im Tal
der Könige laden dazu ein, die letzten
Ruhestätten der mumifizierten
Herrscher aus nächster Nähe zu bewundern,
während die weltbekannte
Sphinx zusammen mit den prächtigen
Pyramiden von Gizeh im Hintergrund,
Besuchern einen atemberaubenden
Einblick in die Baukünste der
antiken Ägypter bietet. Auch die 331
v.Chr. unter der Herrschaft Alexander
des Großen errichtete Hafenstadt
Alexandria ist für Geschichtsenthusiasten
ein Muss. Natürlich dürfen auch
Attraktionen wie die Stufenpyramiden
in Sakkara, der Karnak Tempel in Luxor,
das Medinet Habu, der Tempel Abu
Simbel oder etwa auch das ägyptische
Museum in Kairo nicht unerwähnt
bleiben. Die Sehenswürdigkeiten
werden komplementiert durch das
Landschaftsbild des nordafrikanischen
Küstenstaates. Westlich sowie
östlich des Nils befinden sich riesige
Sandmeere, die von bis zu 2000 Meter
hohen Gebirgsketten durchzogen sind.
Das regelmäßig von Überschwemmungen
heimgesuchte Flussbett des
Nils, welcher sich durch das gesamte
Land hindurchwindet, schafft nicht nur
ideale Bedingungen für Ackerbau und
Viehzucht, sondern auch für den Weinbau.
Während an der nördlichen Grenze
über das Mittelmeer unter anderem
Seehandel betrieben wird, schafft
die wüstenhafte Sinai-Halbinsel am
Grabenbruch des Roten Meeres eine
gigantische Landbrücke zwischen Afrika
und Asien und verbindet damit zwei
verschiedene Kontinente nicht nur
geographisch, sondern auch kulturell.
FACTS IN BRIEF
Ländername: Arabische Republik
Ägypten
Hauptstadt: Kairo
Fläche: 1.001.449 km 2
Bevölkerung: 102,3 Mio. (Schätzung für
2020)
Sprache: Arabisch
Religion: Islam (90%), kleinere Gruppen
an Christen und Juden, etliche
regionale Religionsgemeinschaften
Währung: Ägyptisches Pfund (EGP)
Nationalfeiertag: 23. Juli (Tag der
Revolution)
Staatsform: Republik (semi-präsidentiell)
Staatsoberhaupt: Präsident Abd al-
Fattah as-Sisi
Fotos: unsplash, pixabay
LÄNDER IM FOKUS
066
SOCIETY
Im Tal der Könige warten die beeindruckenden Pyramiden von Gizeh und andere antike Bauwerke auf ihre Besucher
Bei einer Schifffahrt auf dem Nil zieht die Wüstenlandschaft an einem vorbei
Der beeindruckende Wasserdamm der Stadt El Qanater El Khayreya
Der Nil führt durch die ägyptische Hauptstadt Kairo
Vom Kamelrücken aus kann man die Pyramiden bequem besichtigen
Die moderne Al-Rifai‘i Moschee von Kairo
ÄGYPTEN
067
Bright Outlook
into the Future
SOCIETY spoke with H.E. Mohamed Hamdy
Mohamed ElMolla, Ambassador of Egypt to
Austria, about the transformation of his country
into an era of prosperity and stability.
In September 2020, your term as
Ambassador of Egypt to Austria and
Permanent Representative of Egypt
to the UN and other International
Organizations started – how would
you summarize the first months as
Ambassador and which goals did you
set yourself for the rest of your term?
I would describe my term thus far as
both challenging and fruitful. I must
admit that the restrictions caused by
the COVID-19 pandemic have added
a layer of complexity to my mission
representing my country in Vienna,
especially concerning direct communication
with my colleagues and counterparts
in person. Nevertheless, these
past few months have demonstrated
the importance of both bilateral and
multilateral cooperation as we carry
out our collective duty to further not
only our national interests but also the
interests of the international community
at large. On the other hand, I also
consider these first months to be rewarding,
as Egypt witnessed significant
successes through its engagement
with International Organizations in
Vienna, whether in terms of its election
as President of the Bureau of the Conference
of the UN Treaty on Corruption
(UNTOC), Vice President of the Board
of the UN Industrial Development
LÄNDER IM FOKUS
068
SOCIETY
Trade and investment are also key areas where relations between
Egypt and Austria could be further boosted. Currently, the trade
balance between the two tilts towards Austria.
Organization (UNIDO) and Vice Chair
of the Committee on Cybercrime or its
selection to host the 9th Conference
of States Parties of the UN Convention
Against Corruption (UNCAC), which
is the largest international assembly
on corruption worldwide. As for the
rest of my term here, I aspire to further
strengthen the bonds of friendship and
cooperation between Egypt and Austria,
continue to serve the collective
interests of the international community
through multilateral concerted
efforts and work to encourage trade
and investment between Egypt and
Austria, especially considering the vast
untapped potential that lies in both our
countries.
What is – in your opinion – the essence
of Austrian-Egyptian relations? What
are the common intersections of both
countries and in which areas could the
ties be further boosted?
I would posit that the essence of Austrian-Egyptian
relations is premised
upon mutual respect and understanding
between our two nations, which
have a rich history and a deep-seated
appreciation of culture, progress and
innovation. This applies today just as
it has throughout the history of the
longstanding relations between them,
which date back to the early 18th century
and included political, economic
and cultural relations. Egypt was also
one of the main economic partners of
the Austro-Hungarian Empire in the
Middle East. In fact, trade relations
were so important between the two
that a direct shipping line was established
between the city of Trieste and
Alexandria, with Egypt being nicknamed
as the Austro-Hungarian Empire’s
“Door to the East” at the time. The
Austro-Hungarian Empire also established
multiple trading houses in Egypt
that lasted well into the 20th century
and – on its part – Cairo sent scientific
and cultural expeditions to Vienna
on a regular basis. Even today, both
nations are bound by multiple intersections
in terms of their policies and
principles as well as bilateral economic
and cultural cooperation. First and
foremost, Egypt and Austria are joined
by their unwavering commitment to
dialogue and multilateralism; the latter
of which has manifested itself most
prominently in each hosting major
international and regional organizations;
with Vienna hosting one of three
UN offices worldwide, while Cairo hosts
the headquarters of the League of Arab
States, whose foundation predates the
UN itself, as well as over 15 regional offices
of UN agencies. Furthermore, the
economies of both countries rely on
services to a considerable degree, with
tourism being a prominent common
denominator in this regard. Hence, it
comes as no surprise that there are
multiple avenues of cooperation between
Egypt and Austria with regards to
tourism and culture. The most recent
of which is the Viennese Philharmonic
Orchestra performing in the inaugural
ceremony of the Opera house of the
New Administrative Capital. An additionally
interesting intersection pertains
to the attachment of the two nations to
their own rivers, as both the Danube &
the Nile function as lifelines of Austria
and Egypt respectively. Accordingly,
we believe that there is considerable
potential for cooperation in this area,
considering the abundance of Austrian
expertise in green technology, water
resource utilization and management,
a field that becomes increasingly
important as the world witnesses the
palpable impact of climate change. Trade
and investment are also key areas
where relations between Egypt and
Austria could be further boosted. Currently,
the trade balance between the
two tilts towards Austria. While Egypt
remains by far one of the most important
export markets for Austrian goods
in Africa, there are several steps that
should be taken to increase Egyptian
exports to Austria and Austrian investments
in Egypt. In this regard, both can
build upon the existing foundations,
given that there are over 179 well-established
Austrian companies already
in Egypt. In light of this, the Egyptian
Embassy in Vienna has been affording
due attention to promoting bilateral
trade and investment relations. Most
recently, the Embassy participated in
an economic forum organized by the
Austro-Arab Chamber of Commerce,
where Egypt featured exclusively this
year as the guest of honour.
Egypt was one of the few emerging
market countries that experienced
a positive growth rate in 2020 – due
to which factors could the economy
– compared to so many other economies
worldwide – show resilience in
the face of the pandemic?
This rather important question ties into
my previous point regarding the vast
potential that lies within the Egyptian
economy. Indeed, the latest indicators
reveal that our economy has been
among few worldwide experiencing a
positive economic growth rate during
the COVID-19 pandemic, averaging at
3.3% in 2020. Egypt consistently ranks
among the very top performing MENA
economies, attracting investors with
its stability and lucrative opportunities
across the board, which is why it
maintained its position as the largest
recipient of foreign direct investment
in Africa in 2020 according to the UN
Conference on Trade & Development
(UNCTAD). This success owes to two
main reasons. The first pertains to the
recent macroeconomic and structural
reforms that have stabilized Egypt’s
EGYPT
069
SOCIETY
economy, allowing it to enter the
global COVID-19 crisis with improving
fiscal & external accounts. The second
pertains to Egypt’s successful adaptation
of its investment strategy to the
changes caused by the pandemic by
focusing investments on sectors with
the advantage of flexibility and ability
to recover quickly. These included
information technology, agricultural, industrial,
logistical and financial sectors,
complemented by investments into innovative
and green economic sectors.
Egypt had also been striving to digitize
its economy and encourage integration
of technological solutions, which ultimately
meant remote working became
easier during the pandemic. Most importantly,
Egypt had prioritized tackling
unemployment, the rate of which previously
averaged at 12.7% but dropped
to a 20-year-low of 7.5% in 2019 due to
economic reforms. This rate remained
low even during the second half of
2020 due to the gradual resumption of
economic activity, and the continuation
of megaprojects throughout the
crisis. To quickly manage the COVID-19
crisis, the government also issued an
emergency economic package worth
1.7% of its GDP, provided forbearance
measures as well as exceptional monetary
grants to irregular workers and
expanded its social security network.
Consequently, the fiscal, monetary and
sectoral reforms of recent years, the
rapid emergency measures undertaken
and revolutionary digitization efforts
have helped Egypt weather the storm
exceedingly well. As this storm begins
to subside, the Egyptian Government
intends to inaugurate a new era of
economic growth and is determined to
propel its economy – which is projected
to be among the top 5 growth
markets – to unprecedented heights.
There are a number of big projects
being realized in Egypt at the moment,
amongst them the Grand Egyptian
Museum and the New Administrative
Capital, around 45 km east of Cairo.
Which goals are being pursued with
these initiatives?
These monumental projects are all part
of the Egyptian Government’s grand
strategy to achieve progress, prosperity
and sustainable development;
they attest to the vibrancy, ambition
and the vast potential that lies within
Egypt. Accordingly, they should be
perceived within the broader context
that Egypt is striving towards achieving
growth and sustainable development,
the latter of which has been clearly
outlined in Egypt’s Vision 2030. From
this standpoint, I would like to classify
the aforementioned projects into two
distinct categories, the first of which
includes infrastructural megaprojects,
which are intended to stimulate economic
growth, contribute to job creation
and provide a sustainable source of
revenue for Egyptians. These include
establishing new industrial zones, expanding
the construction of new cities,
including Egypt’s New Administrative
Capital, which is set to accommodate
5 million people (more than double
that of Vienna) as well as the opening
of the new Suez Canal in 2015, while
transforming the surrounding area to a
global logistical center. Concurrently,
Egypt has added 14,400 megawatts
to its national grid (45% increase) in
a span of 5 years, while working to
establish a nuclear power station with
a total output of 4,800 megawatts,
in addition to numerous solar and
wind-powered clean energy projects,
the latter includes establishing the
largest solar power plant in the world in
Benban, Aswan. In terms of providing
sustenance, Egypt created over 5,750
fish farms and built 7,500 greenhouses
to increase local production of vegetables,
while aiming to cultivate 4 million
additional acres of land. Egypt also
boasts a tremendous story of transformation
into a regional energy hub
driven by rapid growth in its natural gas
supplies, which were catalysed by the
discovery of the Zohr marine natural
gas field, the Mediterranean’s largest
field, turning Egypt from a net importer
to exporter in late 2018. As for tourism,
it is noteworthy that Egypt is establishing
a panoply of new cutting-edge
museums, with the most prominent
examples being the recently inaugurated
Museum of Egyptian Civilization
and the long-awaited Grand Egyptian
Museum (GEM), which is set to be the
largest museum in the world dedicated
to a single civilization. The legendary
Sphinx Avenue in the city of Luxor has
also been entirely revamped and was
inaugurated in November 2021. The
second category of megaprojects focuses
exclusively on bettering the lives
of our citizens as part of Egypt’s Vision
2030, which includes a number of concrete
macroeconomic goals, namely
aiming to raise the nation’s annual GDP
growth rate to 12% and boosting its
GDP per capita. Egypt’s vision adopts a
comprehensive social security net and
a broad approach to social spending
to support those in need. The most
prominent program in this regard is
the “Takaful & Karama” Program which
supports underprivileged households
with children, the elderly, and people
with disabilities. The program currently
covers 3.6 million households (around
14 million citizens), with women constituting
more than 85% of its beneficiaries.
The Egyptian Government is
also well on its way to pay off the debts
of all indebted incarcerated women in
the country. In terms of health, Egypt
has launched “Health for 100-Million”, a
nation-wide campaign for the early detection
of non-communicable diseases
that encourages citizens to undergo
regular check-ups. Most incredibly,
the Government has just concluded
a 5-year long campaign that provided
free medication for “Hepatitis C”, thereby
entirely eradicating a disease which
has plagued our country for decades
and led to an innumerable loss in lives.
Last but not least, among its most
important goals, Egypt has successfully
completed 60% of its plan to provide
adequate housing to those in the lower
income bracket (over 1 million units). In
sum, we are determined to ensure that
the revolutionary transformation Egypt
is undertaking across all sectors will
usher in a new era of inclusive prosperity,
stability and progress, not only for
our beloved ancient Nation but for the
entirety of the Middle East as well.
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
LÄNDER IM FOKUS 070
SOCIETY
Tablet at the entrance telling the history of the building
The interior of the Embassy Building is adorned with gilded replicas of Statues
of the pharaohs from ancient Egypt wearing the well-renowned Egyptian
Double Crown
Ambassador H.E. Mohamed ElMolla in his office
The Ambassador welcoming SOCIETY editor in chief, Tanja Tauchhammer
The obelisk in front of the Embassy is made of pink granite from the city of
Aswan, and was presented as a gift to the Embassy, symbolizing Egyptian
pride and progress
Fotos. SOCIETY/Pobaschnig, SOCIETY/Schiffl
LÄNDER IM FOKUS
072
SOCIETY
A Brief History of the
Egyptian Embassy
Located in perhaps the most famous part of
Vienna’s 19th district – Hohe Warte – the Egyptian
Embassy building impresses with its outstanding
architecture and fascinating history.
The Embassy’s history dates back to
the mid-nineteenth century, when
famous businessman Karl Kehess
built one of the area’s most luxurious
villas with a tower overlooking the
surrounding hills and plateaus covered
with vineyards and dense forests. Its
architectural style was inspired by
Postmodernism, combining modern
architectural elements of the time with
traditional and historic Austrian design
with its castle towers, fortresses and
sandstone façade cladding. In 1870, the
ownership of the house was transferred
to Nathaniel Meyer von Rothschild
– member of the famous Rothschild
family – who had a friendly relationship
with the ruling Habsburg family, as he
was one of the largest financiers of the
Imperial Palace. 18 years later, Gottfried
Schenker, a wealthy and distinguished
figure of the Austrian society, acquired
the building and held numerous
concerts and literary salons there. The
different owners made some internal
renovations but the exterior remained
in its original condition.
After the annexation of Austria into the
German Reich in 1938, the Nazis seized
the building and the vast garden attached
to it from its then owner, Austrian
engineer Arnold Spritzer, and made
it the headquarters of the military
governor-general Joseph Bruckel and
later Badur von Scherach. After the end
of World War II, the building remained
vacant for a long time. At the end of
the 1950s, the Saudi Arabian Prince
Abdullah Al Faisal bought the house,
but he did not make any adjustments
or repairs until he sold it about a decade
later. In the 1970s, the ownership of
the house was transferred to Konsum,
a company affiliated with the Socialist
Party, before being sold to Macculan,
one of the largest construction companies
in Austria at that time.
In the 1990s, the house and two other
buildings on the site were at risk of
being demolished, because the new
owner company wanted to build modern
apartments in its place. A demolition
decision for the house was issued
but later repealed and as fate wanted
it, the company had to file bankruptcy
due to losses originating from other
projects. At that point, Egyptian engineer
Alaa Abu El-Enein purchased the
entire site with all its buildings and a
huge garden area that even included a
famous swimming pool. El-Enein then
decided to offer the three buildings to
the Egyptian Ambassador to Austria at
that time, H.E. Mustafa El-Feki, who became
enthusiastic about the prospect
and contacted the Egyptian Foreign
Minister Amr Moussa, who then
assigned a committee of experts from
the Foreign Ministry Buildings Fund
Authority to visit Vienna and review
the project. They decided to acquire
the three buildings and it was agreed
to renovate them and transform them
into the Embassy’s offices, the Consular
section and the Ambassador’s
residence.
On July 23, 1998, the inauguration of
the headquarters of the Egyptian Embassy
and Consulate took place and
ever since, the flag of Egypt flies high at
Hohe Warte 52-54 – close to the newly
carved Egyptian obelisk, which was
created from the world-renowned granite
rocks from the city of Aswan and
which functions as a symbol of Egyptian
pride and progress. Moreover, the
only mulberry tree in the entire region
can be found in the extensive garden of
the Embassy, as well as red beech, maple
and antique oak trees whose ages
range between 100 and 350 years. Most
recently, the estate underwent another
renovation which ended in 2020 and
was instructed by H.E. Sameh Shoukry,
Minister of Foreign Affairs of Egypt and
supervised by H.E. Ambassador Omar
Amer, the former Egyptian Ambassador
to Austria. With this, yet another
chapter in the history of the building
has been opened.
EGYPT 073
SOCIETY
Ägypten:
„Chancen gibt es genug“
Ägypten bietet für österreichische Unternehmen eine Vielzahl an
Möglichkeiten. Georg Krenn, österreichischer Wirtschaftsdelegierter
in Kairo, beantwortet im SOCIETY-Interview die wichtigsten Fragen
zur ägyptischen Wirtschaft.
Wo genau liegt der Mehrwert einer
stabilen bilateralen wirtschaftlichen
Zusammenarbeit zwischen Österreich
und Ägypten?
Österreich und Ägypten können auf
eine extrem langandauernde stabile
Beziehung zurückblicken. So war
österreichische Ingenieurskunst
schon Ende des 19. Jahrhunderts bei
der Planung des Suezkanals gefragt.
Den Mehrwert dieser langjährigen
Beziehung sehen wir heute, wo österreichische
Technologien und Produkte
in Ägypten stark nachgefragt sind
– „Made in Austria“ ist hier ein Begriff.
Daher kommt heimisches Know-How
heute bei zahlreichen Großprojekten
im ganzen Land zum Einsatz. Davon
profitieren unsere Unternehmen, aber
auch die ägyptische Wirtschaft, die
sich auf Top-Qualität aus Europa verlassen
kann.
Georg Krenn, österreichischer Wirtschaftsdelegierter
in Kairo
In welchen Wirtschaftsbereichen
sehen Sie Potential für österreichische
Unternehmen, die sich gerne
in Ägypten ansiedeln und damit im
Nahen Osten/in Afrika wirtschaftlich
etablieren möchten?
Ägypten investiert derzeit massiv in
den Ausbau seiner Infrastruktur, etwa
im bisher eher vernachlässigten Schienenverkehr,
wo es zahlreiche
Projekte gibt, u.a. neue U-Bahnen,
Hochgeschwindigkeitszüge oder Mono-Rails.
Daneben werden nicht weniger
als 34 neue Städte und Stadtteile
im ganzen Land gebaut – vorrangig in
der Wüste, wo man somit die gesamte
städtische Infrastruktur neu errichten
muss. Chancen gibt es also genug. Um
als österreichisches Unternehmen Fuß
fassen zu können, braucht man aber in
der Regel einen gut vernetzten Partner,
der einem die Türen öffnet.
Gibt es noch Verbesserungspotentiale
hinsichtlich der wirtschaftlichen Kooperation
der beiden Länder?
Im wirtschaftlichen Bereich laufen
sowohl die offiziellen Kontakte, als
auch die auf Firmenebene sehr gut
und es gibt zahlreiche Kooperationen.
Das zeigt sich bei der Handelsbilanz:
In den ersten Monaten des Jahres sind
sowohl die österreichischen Exporte
nach, als auch Importe aus Ägypten gestiegen.
Immer wieder herausfordernd
ist aber die Finanzierung von Exporten
und Projekten österreichischer Firmen
in Ägypten. Daran müssen wir mit allen
involvierten Partnern noch arbeiten.
Welchen Stellenwert besitzt insbesondere
ein stabiler gegenseitiger
Informationsaustausch für die wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen
Österreich und Ägypten?
Ein regelmäßiger Informationsfluss ist
natürlich von essentieller Bedeutung
und das gelingt besonders, wenn man
laufend in Kontakt ist. Wir versuchen
diesen Kontakt zu unterstützen und
organisieren Events, um Firmen beider
Länder eine Plattform zu bieten (z.B.
den großen AFRICA DAY in der Wirtschaftskammer
Österreich). Aber auch
daneben versuchen wir laufend für
österreichische Unternehmen aktuelle
Marktinformationen zusammenzustellen
und immer neue passende Partnerunternehmen
in Ägypten zu finden.
Was macht Ägypten so attraktiv für
Investoren?
Ägypten schafft es immer mehr, sich
sich als Tor nach Afrika zu positionieren.
Das Land ist zu einem der stabilsten
Zentren in Afrika geworden und
nutzt diese Position effizient aus. Dank
seiner zahlreichen Handelsabkommen
mit afrikanischen Ländern bietet sich
Ägypten als Produktionsstandort
an. Außerdem sind zahlreiche Großunternehmen
am ganzen Kontinent
bei Projekten tätig – hier wollen wir
österreichischen Firmen verstärkt
einen Zugang zu diesen Unternehmern
eröffnen, damit gemeinsam mit diesen
ägyptischen Firmen Drittlandsmärkte
erobert werden können.
Foto: WKÖ
LÄNDER IM FOKUS
074
MVC MOTORS. Die
Nummer 1 für Ford in Wien
Mit insgesamt vier Standorten (3x in Wien und 1x in Brunn/Geb.)
ist MVC MOTORS der größte Ford Händler in ganz Österreich.
Foto: MVC Motors
Die vier Standorte MVC Wien-Simmering,
MVC Wien-West, MVC
Wien-Nord sowie MVC Brunn/Gebirge
formieren sich als Verbund unter der
Marke MVC MOTORS.
Dieser Verbund wird seit 2008 durch
die österreichische Mutterfirma MVC
Automotive Austria GmbH gelenkt.
Die Marke Ford wird an allen MVC-
Standorten vertrieben. Zusätzlich
wird am Standort MVC Wien-Nord
Peugeot, Alfa Romeo, Fiat, Fiat Professional,
Abarth, Jeep, Nissan und Volvo
Service, am Standort Brunn/Geb. die
Marken Peugeot, Alfa Romeo, Fiat,
Fiat Professional, Abarth und Jeep,
sowie am Standort MVC Wien-Simmering
ebenfalls die Marken Peugeot
und Nissan, angeboten. Mit insgesamt
vier Standorten (3x in Wien und
1x in Brunn/Geb.) ist MVC MOTORS
der größte Ford Händler in ganz
Österreich.
In unseren FordStores MVC Wien-
Nord und MVC Brunn/Gebirge, finden
Sie das komplette Ford Modellangebot
inklusive Ford Mustang, sowie
eine eigene Ford Vignale-Lounge, die
gekonnt das Premium Angebot einiger
Ford Modelle präsentiert. Mit dem
Einsatz von interaktiven, teils riesigen
Videoflächen und speziell geschulten
Mitarbeitern bieten wir Ihnen ein Markenerlebnis
der besonderen Art! Ziel
ist es, unseren Kunden im FordStore
einen einzigartigen Eindruck in einem
Autohaus der Zukunft zu bieten.
Willkommen in der spannenden Ford-
Welt! Alexander Bittner, Geschäftsführer
AUTOMOBIL
093
SOCIETY
Für mich ist Kultur das,
was uns Menschen
ausmacht
Im Gespräch mit SOCIETY betont Ola Abdelgawad,
ägyptische Kulturrätin und Leiterin der Studienmission
in Wien, die Bedeutsamkeit des kulturellen
Austausches und gibt Einblicke in die Arbeit des
Ägyptischen Kulturbüros.
Sie leiten seit 2020 das ägyptische
Büro für kulturelle Beziehungen und
Studienangelegenheiten in Wien. Auf
welche Bereiche möchten Sie sich
gerne besonders konzentrieren bzw.
welche Ziele haben Sie sich persönlich
gesetzt?
Das Ägyptische Büro für kulturelle
Beziehungen und Studienangelegenheiten
in Wien ist eines der auf der
ganzen Welt tätigen Kulturbüros der
Arabischen Republik Ägypten und Teil
der diplomatischen Vertretung. Hier
in Wien sind wir Ansprechpartner für
die wissenschaftliche und kulturelle
Zusammenarbeit auf bi- und multilateraler
Ebene mit Österreich, Ungarn,
der Tschechischen Republik, der
Slowakei und Slowenien. Zu unseren
wichtigsten Aufgaben gehört, Ägypten
und seine bis über fünftausend
Jahre zurückreichende Geschichte zu
präsentieren und einem europäischen
Publikum näher zu bringen und eine
internationale Zusammenarbeit im
Bereich Wissenschaft und Kultur zu
pflegen und zu fördern. Wir möchten
ein möglichst umfassendes Bild von
Ägypten vermitteln, angefangen von
der altägyptischen Kultur über die
mittelalterliche Periode bis hin zu zeitgenössischen
Entwicklungen und Zukunftsperspektiven.
Das machen wir,
indem wir den interkulturellen Dialog
und den Austausch im Bereich von
Wissenschaft und Kultur fördern um
möglichst viele Menschen zu erreichen
und für Ägypten zu begeistern.
Es ist uns in diesem Zusammenhang
ein Anliegen, die vielen Facetten der
ägyptischen Musik nach Österreich
zu bringen, moderne ägyptische Literatur
vorzustellen, zeitgenössische
bildende Kunst zu präsentieren und
insbesondere auch den Austausch
auf akademischer Ebene zu fördern.
Es geht hierbei auch darum, ein frisches
Bild von Ägypten zu vermitteln
und vielleicht noch unbekannte oder
sogar überraschende Seiten dieser so
vielfältigen und bunten Kultur aufzuzeigen.
Gibt es Verbindungslinien zwischen
der ägyptischen und der österreichischen
Kulturwelt? Wie bewerten Sie
die kulturellen Beziehungen zwischen
den beiden Ländern?
Die Freundschaft zwischen Österreich
und Ägypten hat eine sehr
lange Tradition und reicht weit in die
Vergangenheit zurück. Bereits im 18.
Jahrhundert hat der österreichische
Diplomat und Orientalist Joseph von
Hammer-Purgstall Ägypten bereist
und regelmäßig dem Kaiserhaus in
Wien von seinen Expeditionen berichtet.
Am Bau des Suezkanals im 19.
Jahrhundert war auch ein österreichischer
Ingenieur maßgeblich beteiligt
und das österreichische Kaiserpaar
war bei der festlichen Eröffnung des
Kanals im Jahre 1869 anwesend. Diese
freundschaftlichen Beziehungen
wurden bis in die Gegenwart fortgesetzt
und fanden auch Ausdruck im
Staatsbesuch unseres Präsidenten
in Wien im Jahre 2018. In Österreich
legen außerdem die sehr umfangreichen
ägyptischen Sammlungen
Zeugnis von den freundschaftlichen
Verbindungen und dem regen Interesse
an Ägypten ab, die ägyptische
Sammlung im Kunsthistorischen Museum
ebenso wie die Papyrussammlung
in der Österreichischen Nationalbibliothek,
die zu den größten
Papyrussammlungen weltweit gehört.
Auch in die moderne österreichische
Literatur haben ägyptische Themen
Eingang gefunden, so beispielsweise
„Der Fall Franza“ von Ingeborg Bachmann,
„Vergiss Ägypten“ von Barbara
Foto: SOCIETY/Karakan
LÄNDER IM FOKUS
076
SOCIETY
Frischmuth oder „Alles über Sally“
von Arno Geiger. Außerdem fand
und findet stets ein reger Austausch
von KünstlerInnen, MusikerInnen,
SchriftstellerInnen, TänzerInnen
und WissenschafterInnen statt. 1944
besingt die große arabische Diva Asmahan
in einem ägyptischen Film die
rauschenden Ballnächte in Wien und
erschafft so ein Sehnsuchtsmythos
der Stadt, das bis heute das Bild von
Österreich in der arabischen Welt geprägt
hat. Die musikalischen Verbindungen
zwischen Kairo und Wien sind
bis heute zahlreich und die Wechselbeziehungen
äußerst produktiv. So
haben beispielsweise die Wiener
Philharmoniker unter der Leitung von
Ricardo Muti am 20. November 2021
das Opernhaus in der neuen ägyptischen
Hauptstadt eröffnet.
Wie sieht das Angebot des Büros aus
und an wen richtet es sich? Wie ist
Ägypten kulturell noch in Österreich
vertreten?
Unser Büro in der Reichsratsstraße in
der Wiener Innenstadt ist ein Ort des
Austausches, wo man zusammenkommt
und ein Stück Ägypten auf 200
m² für sich entdeckt. Wir verstehen
uns als Vermittler für ägyptische
Wissenschaft, Kunst und Kultur und
organisieren hierfür ein breites Spektrum
an Veranstaltungen, so beispielsweise
Ausstellungen, Musikabende,
Lesungen, Vorträge oder Seminare,
in denen immer Aspekte der ägyptischen
Kultur und Wissenschaft einem
europäischen Publikum präsentiert
werden. Darüber hinaus unterstützen
wir Institutionen in Österreich und
den anderen Partnerländern, die sich
für den interkulturellen Dialog interessieren.
Auch mit dem österreichischen
Kulturforum in Kairo verbindet
uns eine schöne und produktive
Kooperation. Unsere Veranstaltungen
richten sich vornehmlich an ein nichtägyptisches
Publikum, aber sowohl
an jene, die erst wenig über Ägypten
wissen, als auch an diejenigen, die
bereits mit Land und Kultur vertraut
sind, denn für jeden Menschen gibt es
Neues zu entdecken und zu erfahren.
Was bedeutet Kultur für Sie persönlich?
Welchen Stellenwert hat sie
Ihrer Meinung nach in einer Gesellschaft
bzw. welchen Stellenwert
sollte sie haben?
Für mich ist Kultur das, was uns
Menschen ausmacht. Kunst und
Kultur müssen nicht immer schön und
gefällig sein, aber uns anregen, aufrütteln,
neue Perspektiven eröffnen
und uns insgesamt in unserem Dasein
erweitern. Daher kommt dem interkulturellen
Austausch und der kulturellen
Diplomatie auch so eine wichtige Rolle
zu, schlägt doch die Kunst – egal ob
Musik, Literatur oder bildende Kunst
– oftmals eine Verständnisbrücke zur
anderen Kultur. Durch die Vermittlung
der Kunst können wir das vormals
Fremde mit neuen Augen sehen
und anders wahrnehmen. Dadurch
kommen wir zu einem ganz anderen
gegenseitigen Verständnis und die
Akzeptanz und Toleranz der anderen
Kultur fällt uns leichter.
EGYPT
077
EGYPTAIR,
90 Years of Experience:
Operating one of the
youngest fleets in
the region
Since its establishment in 1932, EGYPTAIR has
taken the lead to become a treasured brand as
the first airline in the Middle East and Africa
and the seventh in the world to join IATA.
Fotos: EGYPTAIR
The flag carrier of Egypt provides high
quality services, a wide network and
added values while ensuring the best
benefits to its loyal customers using
a modern fleet. In a world of cautious
travel, EGYPTAIR has taken all precautionary
measures to ensure safe
flights for its customers worldwide.
The airline now reaches over 60 international
non-stop destinations and
over 50 destinations through code
share agreements.
The flag carrier of Egypt utilizes a
young fleet of 65 aircraft including 16
wide body aircraft; Boeing 777-300ER,
Boeing 787-9 Dreamliner, Airbus
A330-300, in addition to 49 medium
and narrow body aircraft; B737-800,
Airbus A320 Neo and Airbus A220-300.
Due to its location on the crossroads
of Africa, the Middle East and the Far
East, EGYPTAIR serves its multitude
destinations from the state-of-theart
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EGYPT 079
SOCIETY
Außenansicht des Kunsthistorischen Museum Wien
Die Statue des hohen Beamten Sebekemsaf. Mittleres Reich, um 1700 v. Chr.
Innerer Sarg und Mumienbrett des Nespautitaui. 3. Zwischenzeit, vor 969 v. Chr.
Restaurierungen an der „vergessenen Papyrusrolle“
Wissenschaftlerin und Direktorin der Ägyptischen Sammlung, Regina Hölzl
Saal I mit den originalen Papyrusbündelsäulen
LÄNDER IM FOKUS
080
SOCIETY
Auf den Spuren
des Alten Ägypten
Wissenschaftlerin und Direktorin Regina Hölzl gibt
im SOCIETY-Interview spannende Einblicke in die
weltweit herausragende Ägyptisch-Orientalische
Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien.
Die Ägyptisch-Orientalische
Sammlung des Kunsthistorischen
Museums ist eine der wichtigsten
ihrer Art weltweit. Was macht sie so
besonders? Was sind die Highlights
der Ausstellung?
Ein Alleinstellungsmerkmal unserer
Sammlung ist die historische Ausstattung
der Schauräume aus dem späten
19. Jahrhundert: die bemalten Wandtapeten
in einigen Sälen sind Kopien
der Wanddekoration eines Grabes
des Mittleren Reiches. Sie wurden
ursprünglich für die Wiener Weltausstellung
von 1873 angefertigt, wo
dieses Grab nachgebaut und ausgestellt
war. Später verwendete man die
Wandtapeten zur Ausgestaltung der
ägyptischen Schauräume. Von Mai-
August 2021 wurden die historischen
Tapeten umfassend restauriert. In
der Sammlung befinden sich darüber
hinaus auch drei originale Papyrusbündelsäulen
– es handelt sich um
die einzigen altägyptischen tragenden
Säulen außerhalb Ägyptens. Sie
waren ein Geschenk an Kaiser Franz
Josef und wurden in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts per Schiff
und Bahn von Ägypten nach Wien
transportiert. Besondere Schwerpunkte
unserer Sammlung sind Skulptur
und Relief vom Alten Reich bis in
die Ptolemäerzeit – hier insbesondere
die Bildnisse von diversen Pharaonen
(z.B. eine Büste von Thutmosis III.
aus dem Neuen Reich) und hohen
Beamten (wie z.B. die Statue des Sebekemsaf
aus dem späten Mittleren
Reich) sowie Reliefs aus Gräbern und
Tempeln. Ein Hauptwerk der Sammlung
ist der sogenannte Ersatzkopf
aus der Zeit des Alten Reiches, der in
einem Grab in Giza gefunden wurde.
Ein weiteres Highlight ist die Kultkammer
des Kaninisut: sie war Teil eines
sogenannten Mastabagrabes aus
dem Alten Reich und befand sich im
ausgedehnten Friedhofsgelände rund
um die großen Pyramiden in Giza.
Dort – in unmittelbarer Umgebung
der königlichen Pyramiden – ließen
sich die Beamten ihre Gräber errichten.
Die österreichische Akademie
der Wissenschaften hat zu Beginn
des 20. Jahrhunderts Ausgrabungen
im Friedhofsgelände von Giza durchgeführt
und im Rahmen der offiziellen
Fundteilung eine große Anzahl an
Objekten erhalten. Diese wurden dem
Kunsthistorischen Museum von der
Akademie der Wissenschaften übergeben.
Die Kultkammer des Kaninisut
wurde dann noch zusätzlich für das
Museum angekauft. Wir haben aber
auch eine große Anzahl an Objekten,
die mit dem ägyptischen Totenkult
in Verbindung stehen. Dazu zählen
Särge, Sarkophage, Uschebtis und
diverse andere Grabausstattungsgegenstände.
Darüber hinaus gibt es
auch einige Objekte aus Mesopotamien
sowie eine bedeutende Sammlung
von Objekten aus dem antiken
Südarabien (heutiger Jemen), die
dem Forscher und Reisenden Eduard
Glaser zu verdanken sind und am
Ende des 19. Jahrhunderts in unsere
Sammlung gelangten.
Welche Bedeutung hat diese Sammlung
auch für die Forschung? Gibt
es hier Kooperationen mit anderen
Museen bzw. Institutionen? Wie
steht das Museum im Austausch mit
ägyptischen Institutionen?
Durch die große Fülle an Grabungsmaterial
aus den Grabungen der
Akademie der Wissenschaften am
Anfang des 20. Jahrhunderts aus
verschiedenen Orten in Ägypten
und Nubien (Turah, Kubanieh, Toschke,
Ermenne, Giza) besteht großes
wissenschaftliches Interesse an der
Erforschung dieses Materials. Daher
gibt es zahlreiche Kooperationen
mit wissenschaftlichen Institutionen
oder einzelnen Wissenschaften, die
unterschiedliche Sammlungsbereiche
und Objektgruppen betreffen und
sich unterschiedlichen Fragestellungen
widmen. Abgesehen von diesen
Forschungskooperationen widmen wir
uns auch eigenen Projekten und es ist
uns ein Anliegen, unsere Forschungs-
EGYPT 081
SOCIETY
ergebnisse der Allgemeinheit zu
präsentieren. Daher haben wir in den
vergangenen Jahren mehrere Ausstellungen
organisiert, in denen wir
die Ergebnisse unserer Forschungen
präsentiert haben, zum Beispiel „Im
Schatten der Pyramiden“ (KHM 2013) –
über die österreichischen Grabungen
in Giza, „Ein Ägyptisches Puzzle“ (KHM
2015) – über ein Restaurierungsprojekt
und eine wissenschaftliche Kooperation
mit der Akademie der bildenden
Künste in Wien oder „Der vergessene
Papyrus“ (KHM 2018) – über einen
Zufallsfund in unserer Sammlung und
seine außergewöhnliche Bedeutung.
Derzeit erforschen wir die Geschichte
unserer bereits erwähnten historischen
Wandtapeten, das Ergebnis soll
2023 anlässlich eines Symposiums
zum 150-Jahr-Jubiläum der Wiener
Weltausstellung von 1873 präsentiert
werden. Mit der ägyptischen Botschaft
und dem ägyptischen Kulturinstitut
in Wien stehen wir in sehr
gutem Kontakt und sind gerade dabei,
gemeinsame Projekte und Kooperationen
zu planen und umzusetzen.
Woher stammen all die Objekte, wie
kamen sie in Besitz des KHMs und
wie kann man diese zeitgemäß präsentieren?
Wie verläuft hier aktuell
der Diskurs?
Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung
ist aus den kaiserlichen Sammlungen
hervorgegangen. Bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts erfolgten die
Sammlungszuwächse aufgrund von
Schenkungen und Ankäufen – ab dem
frühen 20. Jahrhundert kamen auch
viele Objekte aufgrund der damals
gültigen offiziellen Fundteilung in die
Sammlung. Seit einiger Zeit ist es nicht
mehr vordringliches Ziel, weitere Objekte
für unsere Sammlung zu erwerben,
sondern die bestehende Sammlung
zu beforschen und die Ergebnisse
der wissenschaftlichen Community
und auch der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen – zum Beispiel durch die
vorhin beschriebenen Sonderausstellungen.
Laufend wird auch die Präsentation
der Objekte in den Schauräumen
überprüft und optimiert bzw. die
Beschriftungen erneuert. Dabei sollen
auch verstärkt die digitalen Möglichkeiten
genutzt werden.
Gibt es ein Objekt, das Sie persönlich
besonders fasziniert?
Meine Arbeit als Wissenschaftlerin
und als Direktorin der Ägyptisch-
Orientalischen Sammlung ist sehr
vielseitig. Ich beschäftige mich mit
vielen verschiedenen Aspekten der
Sammlung und auch immer wieder
mit unterschiedlichen Objektgruppen
und Themen. Eines konnte ich
im Laufe der Jahre auf jeden Fall
beobachten: Sobald ich mich näher
mit einem Thema oder einem Objekt/
einer Objektgruppe beschäftige,
beginnt es mich zu faszinieren und
je mehr ich darüber in Erfahrung
bringen kann und je mehr ich darüber
recherchiere, umso spannender wird
es. Insbesondere wenn es gelingt, hinter
den Objekten die Menschen, die
diese geschaffen und genutzt haben,
zu erkennen und ihren Beweggründen
etc. nachzuspüren.
Fotos: KHM Museumsverband, Regina Hölzl
LÄNDER IM FOKUS
082
Kunstvoll schenken
die Jahreskarte des KHM-Museumsverbands
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SOCIETY
Außenminister Michael
Linhart zu Gast in Tirana
Der österreichische Außenminister Michael
Linhart besuchte vom 18. bis zum 20. November
2021 Albanien und Nordmazedonien. Im Fokus der
Reise stand die Annäherung und Integration der
Staaten des Westbalkans in die Europäische Union.
Diese stellt nämlich einen zentralen
Bestandteil der österreichischen
Außenpolitik dar und ist für Außenminister
Michael Linhart ein besonderes
„Herzensanliegen“. Begleitet wurde
er auch dieses Mal von einer großen
Wirtschaftsdelegation, die das starke
österreichische Interesse an Albanien
als Wirtschaftspartner bezeugte.
Knapp ein Monat nach seiner ersten
Auslandsreise nach Bosnien und
Herzegowina besuchte der österreichische
Außenminister Michael Linhart
neuerlich den Westbalkan. Nach einem
Aufenthalt in der Republik Nordmazedonien
kam er am 19. November 2021
in der albanischen Hauptstadt Tirana
an und traf sich mit Staatspräsidenten
Der albanische Präsident Ilir Meta mit
Außenminister Michael Linhart
Ilir Meta und dem Premierminister Edi
Rama. Darüber hinaus führte Michael
Linhart mit seiner Amtskollegin,
Außenministerin Olta Xhaçka, mit Umweltministerin
Mirela Kumbaro sowie
dem albanischen Chefverhandler mit
der EU, Zef Mazi Gespräche. „Albanien
ist nicht nur ein Zukunftsmarkt mit
großem Potenzial, sondern auch ein
wichtiger Teil für ein gemeinsames Europa.
Es ist für uns daher ein zentrales
Anliegen, den Weg Albaniens in die EU
zu unterstützen. Denn Albanien gehört
kulturell und wirtschaftlich zu Europa
– wie die Lipizzaner und Mozartkugeln
zu Österreich – und hat seine Hausaufgaben
gemacht. Die Aufnahme von
Beitrittsverhandlungen mit Albanien ist
Außenminister Michael Linhart besuchte die
Initiatoren von Refocus Austria
für mich daher unabdingbar“, betonte
Außenminister Michael Linhart Österreichs
Unterstützung für Albaniens
europäischen Weg.
Österreich als verlässlicher Partner
für Albaniens Weg in die EU
Im Rahmen all seiner Treffen sprach
Michael Linhart den EU-Beitrittsprozess
an, den Österreich ausdrücklich
unterstützt, insbesondere da Albanien
als Beitrittskandidat einer der Vorreiter
auf dem Westbalkan ist. Er betonte
zudem, dass die EU-Erweiterung um
die Staaten des Westbalkans für die
EU weiterhin höchste Priorität haben
müsse. Der EU drohe sonst ihre
Glaubwürdigkeit am Westbalkan zu
verlieren. Nachdem Albanien sehr gute
Reformfortschritte mache und alle Bedingungen
für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen
erfüllt seien, dürfe
nun keine weitere Zeit verloren gehen,
bekräftigte der österreichische Außenminister
gegenüber Vertreterinnen und
Vertretern der albanischen Regierung.
Österreich setzt dabei auf spürbare
Auswirkungen für die Menschen vor
Ort. „Wir müssen uns bei der Annäherung
der Westbalkan-Staaten an die EU
auf Themen konzentrieren, die direkte
Auswirkungen auf die Bürgerinnen und
Bürger haben. Die volle Teilnahme aller
Staaten des Westbalkans an EU-Programmen,
wie Erasmus, oder die weitere
Integration in den Europäischen
Foto: BMEIA/Michael Gruber
LÄNDER IM FOKUS
084
SOCIETY
Forschungsraum wären sichtbare
Ergebnisse für die Menschen in der
Region“, so Michael Linhart weiter.
Zusammenarbeit in Krisensituationen
Während seiner Reise blickte der österreichische
Außenminister auch auf die
gute Kooperation bei der Bekämpfung
der COVID-19 Pandemie zurück. So
wurden durch die Zusammenarbeit
während der Pandemie, die ausgezeichneten
Beziehungen zwischen
Albanien und Österreich weiter
intensiviert. Österreich hat als Koordinator
für die EU-Impfstofflieferung an
den Westbalkan 145.000 Impfdosen an
Albanien übermittelt. Gerade in dieser
Krisensituation hat sich gezeigt, wie
wichtig europäische Solidarität mit den
Staaten des Westbalkans ist. Neben
der weltweiten Corona-Krise waren die
Staaten des Westbalkans ein zentraler
Schauplatz der Migrationskrise im Jahr
2015. Nach dem pandemiebedingten
Rückgang steigen nun wieder die Zahlen
der Migrantinnen und Migranten,
die über die Balkanroute versuchen,
die EU zu erreichen. Außenminister
Michael Linhart sprach daher mit Vertretern
der albanischen Politik auch
über das Thema illegale Migration
und betonte, dass Österreich größten
Wert auf die Zusammenarbeit mit
Albanien in diesem Bereich lege. Auch
in Internationalen Organisationen und
bei multilateralen Fragestellungen
arbeiten Albanien und Österreich seit
Jahren hervorragend zusammen, nicht
zuletzt während des äußerst erfolgreichen
albanischen OSZE-Vorsitzes
2020. Selbstverständlich wird Österreich
auch während der kommenden
Sicherheitsratsmitgliedschaft in
engem Austausch mit Albanien stehen.
Umso mehr, als Österreich selbst für
einen Sitz im Sicherheitsrat für die
Jahre 2027/28 kandidiert und sicherlich
von den Erfahrungen Albaniens in den
nächsten beiden Jahren profitieren
kann.
Österreichisches Know-How in Albanien:
Einsetzen und Vermitteln
Albanien ist zudem ein Schwerpunktland
der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit,
wobei der
Fokus auf dem Umwelt- und Wasserbereich
liegt. Die Austrian Development
Agency (ADA) implementiert in Albanien
das EU-Projekt “Support to Integrated
Water Management (EUSIWM)”
und betreibt gemeinsam mit der Firma
Lenzing eine Wirtschaftspartnerschaft
zur nachhaltigen Forstwirtschaft.
Österreichs Engagement in diesen
Bereichen unterstützt Albanien bei seinen
Bemühungen um die Anpassung
an EU-Vorschriften und -Standards.
Während seines Aufenthalts besuchte
Außenminister Linhart die ADA-Wirtschaftspartnerschaft
in Ana e Malit
sowie das Wasserkraftwerk Ashta,
das mit österreichischem Know-How
gebaut wurde. Neben dem Einsatz von
österreichischem Wissen wird auch
dessen Vermittlung in Albanien praktiziert.
An der österreichischen Auslandsschule
(HTL) „Peter Mahringer” in
Shkodra präsentierten Maturant*innen
ausgewählte Diplomarbeiten aus den
Bereichen Medientechnik, Systemtechnik
und Netzwerktechnik. Die Auslandsschule
ist ein Ort der Begegnung
für junge Menschen aus Albanien und
aus Österreich.
ALBANIA
085
Albanien –
Ein Land
im Aufbruch
Noch ist das Land am europäischen Mittelmeer ein
Geheimtipp – doch das türkise Meer im Süden, die
eindrucksvollen Bergspitzen im Norden, die historischen
Städte und die unvergleichliche Gastfreundschaft
machen Albanien zu einem immer beliebter werdenden
Reiseziel – und das zu Recht!
SOCIETY
GESCHICHTE
In der Antike siedelten sich im und um
das Gebiet des heutigen Albaniens
die Illyrer an, als deren Nachfahren
sich die Albaner sehen. Im 6. Jahrhundert
v. Chr. gründeten sich außerdem
an der Küste des Landes griechische
Kolonien. Im 2. Illyrischen Krieg (219
v. Chr.) fiel die Region dann größtenteils
unter römische Herrschaft und
wurde später als Provinz Illyricum in
das Imperium eingegliedert. Mit der
Trennung des römischen Reiches wurde
das Gebiet Albaniens Teil Ostroms.
Ab 600 ließen sich slawische Stämme
nieder, danach folgten Bulgaren, Normannen,
Venezianer und Serben und
ab dem Ende des 14. Jahrhunderts die
Osmanen. 1865 wurde das albanische
Siedlungsgebiet von der osmanischen
Regierung in vier Vilayets (Verwaltungseinheiten)
geteilt, was jedoch zu
Auseinandersetzungen und einer Emigrationswelle
führte. Etwa zu dieser
Zeit formierte sich auch langsam ein
albanisches Nationalbewusstsein.
Die letzten Jahre der osmanischen
Herrschaft verliefen chaotisch und
mit dem Ersten Balkankrieg 1912/1913
verlor das Osmanische Reich den
größten Teil seiner Territorien auf der
Balkanhalbinsel. Am 28. November
1912 wurde dann die Unabhängigkeit
Albaniens ausgerufen. Während des
Ersten Weltkrieges besetzten abermals
verschiedene Mächte das albanische
Territorium, ehe sie sich 1920
wieder zurückzogen. Im Dezember
des gleichen Jahres wurde Albanien in
den Völkerbund aufgenommen, 1921
folgten die ersten Parlamentswahlen.
Ab 1925 war Ahmet Zogu Präsident
Albaniens, 1928 ließ er sich zum König
der Albaner ausrufen. 1939 besetzten
die Italiener das Land, die Königsfamilie
floh daraufhin. Gegen die anschließende
deutsche Besatzung formierte
sich schnell Widerstand und 1944
konnten die Kommunisten unter der
Führung von Enver Hoxha die Macht
übernehmen. Dieser orientierte sich
außenpolitisch zu Beginn an Jugoslawien,
später an der Sowjetunion und
danach an China, ehe das Land rund
40 Jahre hermetisch abriegelt wurde.
Nach dem Tod Hoxhas 1985 folgte eine
langsame Öffnung des Landes. Am
10. Juli 1995 wurde Albanien als 35.
Mitglied in den Europarat aufgenommen,
1998 eine neue Verfassung per
Referendum angenommen. 2009 trat
Albanien der NATO bei und reichte
den Antrag auf Mitgliedschaft in der
EU ein, seit 2014 hat das Land den EU-
Beitrittskandidatenstatus.
GESELLSCHAFT
Die etwa 2,9 Millionen Einwohner
leben vorrangig in der Übergangszone
zwischen Küstenebenen und dem
Gebirge sowie im Becken von Korça.
Im internationalen Vergleich ist die albanische
Bevölkerung sehr homogen:
90 % der Bewohner sind ethnische
Albaner, daneben gibt es griechische
und aromunische Minderheiten. Am
albanischen Ufer des Prespasees begegnet
man slawischen Mazedoniern
und auch Minderheiten von Goranen
und Roma leben im Land. Die Albaner
teilen sich außerdem in zwei
große Dialekt- bzw. Kulturgruppen:
die Tosken (im Süden) und die Gegen
(im Norden). Nicht einmal die Hälfte
aller Albaner lebt in der Republik
Albanien. In allen Nachbarländern gibt
es Siedlungsgebiete mit albanischer
Bevölkerung, die größten davon findet
man im Kosovo. Die Religion mit den
meisten Anhängern in Albanien ist der
Islam, die größte Minderheit ist das
Christentum.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
UND NATUR
Der weitläufige Skanderbeg-Platz
im Zentrum Tiranas ist der perfekte
Ausgangspunkt um die Hauptstadt
und deren wichtigste Sehenswürdigkeiten
zu erkunden: So umgeben etwa
das historische Nationalmuseum, die
Oper, das Rathaus, die Nationalbank
und die Et’hem-Bey-Moschee den
2017 neu eröffneten Platz.
Die Hafenstadt Durrës an der Adria
gelegen, wartet mit einer großzügigen
Uferpromenade, einer Altstadt mit italienischem
Touch und einem antiken
Theater auf, der Vorort Durrës Plazh
gilt als beliebter Ferienort. Die sich am
Fluss Osum befindende Stadt Berat
besticht durch ihre besonderen, im
osmanischen Stil erbauten Gebäude
und wird auch die „Stadt der tausend
Fenster“ genannt. Im Norden des Landes
beeindruckt die Stadt Shkodra mit
ihrer über 2.400-jährigen Geschichte.
Sie liegt zwischen dem Skutarisee und
gleich drei Flüssen – Buna, Drin und
Kir – und wird im Osten von den Ausläufern
der wunderschönen Albanischen
Alpen begrenzt.
Albanien ist außerdem reich an
atemberaubenden Natur-Highlights,
darunter z.B. die Osum-Schlucht, die
sich auf 13 Kilometer Länge durch
die Landschaft Südalbaniens gräbt.
Auch der Koman Stausee mit einer
Tiefe von bis zu 96 Metern bietet eine
eindrucksvolle Naturkulisse. Im Süden
des Landes findet man wunderschöne
Strände, etwa in Ksamil, wo glasklares
Wasser auf weißen Sand trifft. Die
albanische Riviera im Südwesten des
Landes ist außerdem eine der letzten
unverbauten Küsten am europäischen
Mittelmeer und versprüht teilweise
karibisches Flair.
STECKBRIEF
Ländername: Republik Albanien (albanisch:
Republika e Shqipërisë)
Hauptstadt: Tirana
Fläche: 28.748 km2
Bevölkerung: 2,9 Millionen
Amtssprache: Albanisch
Religionen: etwa 57% Muslime, 10
% Katholiken, 6,8 % Orthodoxe, 2,1%
Bektashi
Währung: Albanischer Lek
Nationalfeiertag: 28. November
Staatsform: parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt: Präsident Ilir Meta
Regierungschef: Ministerpräsident
Edi Rama
Fotos: unsplash, pixabay
LÄNDER IM FOKUS
088
SOCIETY
Am Skanderbeg Platz, im Zentrum der albanischen Hauptstadt Tirana, befindet sich das Große Historische Nationalmuseum
Die Burgruine von Kap Rodon in Mittelalbanien
Entspannender Blick auf das blaue Meer der Adria
Der alte Basar von Gjirokastër bietet alles: vom Teppich bis zum Souvenir
Eine Kirche in der Bergwelt von Theth zeugt von der christlichen Geschichte
Die albanischen Alpen bieten noch unerforschte Wanderwege
ALBANIA
089
SOCIETY
We will continue
to build a Europe
in Albania
H.E. Roland Bimo, Ambassador of Albania to
Austria, spoke with SOCIETY about the Austrian-
Albanian ties, the highlights of his diplomatic
service in Austria and Albania’s lengthy
EU-accession procedure.
Since 2014, you are the Ambassador
of Albania to Austria. As an Ambassador,
what are your central duties in
order to ensure the preservation of
close and friendly bilateral relations
between Austria and Albania?
Firstly, I would like to thank you very
much for this opportunity. I am indeed
very grateful to SOCIETY Magazine for
the initiative. Your readers are of great
value for me and I am grateful of this
opportunity to communicate. Albania
is not so often in the Austrian media
and that makes your contribution
even more important – and usually,
the Albanian story is told by foreigners.
The rapid advance of communication
technologies and globalization
in general have a profound and direct
impact on diplomacy and its role,
function, and instruments. The CO-
VID-19 pandemic deprived diplomacy
of its most essential element: human
exchange. All of us at the Embassy
of Albania continue to underline the
importance of political contacts at the
highest level, in order to identify common
political and security interests
and make sure that business interests
are served as good as possible so we
can promote economic exchange.
Public diplomacy and social media
are getting closer to the center of our
attention at the expense of political
issues that are now directly taken up
by top leadership.
During all those years of diplomatic
service in Austria, which moments
were the most memorable to you?
I have been very lucky to witness high
level visits of former Federal President
Heinz Fischer to Albania and Albanian
President Mr. Ilir Meta to Austria,
following the invitation of President
Alexander Van der Bellen. Albanian
Prime Minister Edi Rama has visited
Vienna a few times, at a bilateral level
but also in the framework of international
events and he has met former
Chancellors Werner Faymann, Christian
Kern and Sebastian Kurz. Furthermore,
I wish to see the day that Alexander
Schallenberg will be the first
Austrian Chancellor to pay an official
visit to Albania. The Western Balkans
Summit Vienna, held in August 2015
as a part of the Berlin Process, was
indeed a breakthrough and confirmed
once more Austria’s role in supporting
the Western Balkans in their efforts
towards European Union Membership.
How much value do you attribute to
the cultural relations between Austria
and Albania, next to the political and
diplomatic ones?
The most important highlight of my
nearly eight years as Ambassador of
Albania to Austria was the Cultural
Year Austria-Albania 2018: Hundreds
of cultural activities were organized
throughout Albania and Austria and
thanks to the help from the Department
of Culture of the Albanian
Foreign Ministry led by Ambassador
Teresa Indjein, the Austrian public
got to know more about Albanian
cinematography, music, paintings,
theater and artists. Here, I may add
something to your first question:
Culture has become one of the most
important channels of communication
for the Embassy as a diplomatic
institution, especially here in Austria.
The historical and political relations
between Austria and Albania are mar-
LÄNDER IM FOKUS
090
SOCIETY
ked by common interests and they
lead to a very close cultural exchange
between the two countries. Also, the
best scientists in the field of Albanian
Studies are from Austria and they are
the most numerous too.
Since June 24, 2014, Albania is an
official candidate for the accession
to the European Union. What are the
central challenges Albania needs to
overcome in that process?
At the moment, Albania is expecting
a decision from the European
Council on the date for holding the
first Intragovernmental Conference
between Albania and the EU and a
time frame for conducting accession
negotiations. Accession will come at
the end of a long and – as it transpires
– unpredictable process. The length
of negotiations vary from country to
country. What Albania is now calling
for is the start of negotiations. Austria
is continuously pointing out that, if
the EU would like to help Albania and
the region to leave their troubled past
behind and join a democratic and
free world, the time is now. Otherwise,
we may see situations similar to the
one in North Macedonia, where the
gains of courageous and European
value-based policies of Prime Minister
Zoran Zaev are being endangered,
as the result of the last local elections
in North Macedonia showed. As
Prime Minister Edi Rama said, we will
continue to build a Europe in Albania
– for the benefit of our citizens
and regardless of the decisions of the
European Council. Right now, it looks
as if the EU enlargement process is
being taken hostage by the individual
agenda of some member states. The
fact that the EU Commission technically
concludes that Albania and
North Macedonia fulfill the conditions
for starting negotiations but
the European Council doesn’t agree,
demonstrates the political nature of
the problem.
Your area of expertise is foreign and
security policy and you have also published
quite a large body of literature
on that topic. Based on your judgement,
what significance will foreign
and security policy hold regarding the
future relationship between Albania
and the EU?
Many thanks for the compliment. One
must work very hard to earn that. I do
not think that security of the EU can
be significantly threatened by Albania
in any way but for sure, the EU will
be much safer in certain dimensions
of security if Albania is involved in a
closer cooperation. We have demonstrated
our good will by signing agreements
with Frontex and successfully
working together protecting outside
borders of the EU. While Albania is
not a threat, she can be a valuable
small ally in the fight against illegal
migration, human and drug trafficking
and organized crime that may have
links to terrorism. Naturally, opening
accession negotiations will boost our
confidence and encourage progressive
forces to stay on the course regarding
reforms.
Foto: SOCIETY/Pobaschnig
LÄNDER IM FOKUS
092
SOCIETY
Eine lang jährige
Freundschaft
Seit 1966 gibt es die Österreichisch-Albanische Gesellschaft.
Präsident Botschafter i.R. Arno Riedel, hat SOCIETY
über deren Tätigkeitsfelder berichtet.
Foto: Mahmoud Ashraf
Herr Botschafter i.R. Mag. Arno Riedel,
Sie sind seit Februar 2018 Präsident
der Österreichisch-Albanischen Gesellschaft.
Was sind die Hauptaufgaben
der Organisation?
Im Vordergrund steht das soziale
Engagement. Das ist historisch begründet.
Seit den frühen 90er Jahren,
also gleich nach dem Zusammenbruch
des kommunistischen Regimes, hat
unsere Gesellschaft Hilfslieferungen
nach Albanien gebracht, es gab zum
Beispiel Sendungen von Schulmöbeln,
Krankenhauseinrichtung und Medikamenten.
Aus einer Unzahl von Hilfsprojekten
haben sich beste Kontakte und
dauerhafte Freundschaften entwickelt.
Unsere Ehrenpräsidentin, die damalige
Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer,
war hierbei die treibende Kraft. Vielen
Kindern und Jugendlichen haben wir
eine ärztliche Behandlung in Österreich
ermöglicht. Bei der Finanzierung
Botschafter i.R. Arno Riedel mit Botschafterin
DDr. Petra Schneebauer
sind wir als Freiwilligenorganisation auf
Gönner und Sponsoren angewiesen.
Die österreichische Schule in Shkodra,
eine HTL für Informationstechnologie,
ist ein Beispiel für eine gelungene
Kooperation. Die Österreichisch-Albanische
Gesellschaft will aber auch vor
allem die Zivilgesellschaft in Albanien
unterstützen. Wir wollen unsere guten
Dienste anbieten, wirtschaftliche
Entwicklung fördern und die Wissenschaftskooperation
antreiben.
Was verbindet Albanien und Österreich
ganz allgemein?
Österreich-Ungarn hat die Unabhängigkeit
Albaniens 1912 maßgeblich
unterstützt. Das österreichische
Interesse am Wohlergehen Albaniens
wird von den Albanern geschätzt. Es
ist von gegenseitigem Respekt und
Wertschätzung getragen. Während
Österreich durch zahlreiche Investitionen
in Albanien in Schlüsselbereichen
(Banken, Versicherungen, Energiewirtschaft
etc.) zu steigendem Wohlstand
des Landes beiträgt, sind es viele albanische
Künstler und Intellektuelle, die
unser Leben in Österreich bereichern.
Österreichs Universitäten sind für Albaner
bedeutsam. Zu erwähnen ist auch
eine lange Tradition der Albanologie in
Österreich, v.a. in Graz, Wien und Innsbruck.
Albaner wissen, dass sie sich auf
Österreich verlassen können, etwa bei
der Katastrophenhilfe oder der Zurverfügungstellung
von Corona-Impfstoff.
Wo sehen Sie Verbesserungsmöglichkeiten?
Aus dieser traditionellen Freundschaft
in den bilateralen Beziehungen heraus
hat Österreich immer maßgebend den
zukünftigen EU-Beitritt Albaniens, der
ja von einer großen Mehrheit der Albaner
gewünscht wird, unterstützt. Leider
ist im Beitrittsprozess Sand ins Getriebe
geraten. Die notwendigen Reformmaßnahmen
werden, wenn überhaupt,
nur schleppend durchgeführt. Leider
ist auch auf Seiten der EU das Interesse
an einer raschen Heranführung der
Westbalkan-Länder zurückgegangen.
Aus unserer Sicht ist dabei nach wie
vor die mangelnde Rechtssicherheit
das größte Problem. Österreich engagiert
sich dabei etwa bei Reformen
des Justizsektors. Wichtig ist auch
die Kooperation bei der Bekämpfung
des Schlepperunwesens und des
Menschenschmuggels. Ein entwicklungshemmender
Umstand, ist das
große Stadt-Land-Gefälle. Durch den
gestiegenen Wohlstand in den Städten
ist die Landflucht groß, denn in den
ländlichen Gebieten gibt es kaum
Infrastruktur und Arbeitsplätze. Zurück
bleiben Ältere und Kranke, die Armut in
entlegenen Dörfern ist groß. Insgesamt
kann ich aber sagen, dass Albanien
nach dem Sturz des kommunistischen
Regimes, wo Anfang der 90er Jahre
praktisch bei null begonnen wurde,
gewaltige Fortschritte gemacht hat. Ich
kann mit Stolz sagen, dass die Österreichisch-Albanische
Gesellschaft dank
dem Einsatz ihrer Mitglieder einen Teil
dazu beigetragen hat.
ALBANIA
093
Samir Mane: A unique
Success Story
In 1993, the then 26 year old Albanian Samir Mane
founded the BALFIN Group in Austria. Today, it is
considered to be one of the biggest private investment
groups in the Balkans, with Mane acquiring the title
“first Albanian billionaire”.
Born on December 24, 1967 in Korçë in
the south of Albania, he later studied
geology and mining at Tirana University.
In 1991, when the communist system
collapsed in his home country, he
decided to leave Albania for Austria.
There, he worked as a translator and
at the same time started building a
personal business network. Only three
years after arriving in Austria, he set
up his first business – Albatrade and
right after that BALFIN Group (Balkan
Finance Investment Group). With
this, an unparalleled success story
took its course. Through the years,
Mane created an immensely diverse
portfolio of different businesses in key
economic sectors such as tourism,
trade, services, real estate, agriculture,
mineral industry and more, operating
in Austria, Albania, Kosovo, Bosnia
and Herzegovina, North Macedonia,
Montenegro and the Netherlands. But
economic success was never the only
thing that mattered to the entrepreneur
and father of four. On the official
website of BALFIN Group, he states:
“We create social value by striving
to be more than a growing business
portfolio and especially a group of
individuals active in the environment
we operate.
Fotos: Pagria/Balfin Group
LÄNDER IM FOKUS
094
We work to meet our policies in the
context of improving community life
and development, environmental
protection, cultural enrichment and
education in every area present with
our companies and employees”. Mane
is also the reason why there is quite a
big number of SPAR supermarkets in
Albania. In May 2016, BALFIN Group
signed a franchise agreement with
SPAR International, introducing the
chain to Albania and since then,
expanding its supermarket network
Founder of BALFIN group and successful business
man Samir Mane
all over the country. With the expansion
of his business in all areas,
BALFIN Group developed into a huge
employer: around 6000 people are
currently working for the group, which
generated a non-consolidated gross
revenue of over 639 million € in 2020.
The enterprise value of all BALFIN
Group companies increased by 755
million € in the same year. Mane,
who also holds the title of Honorary
Consul of Thailand, and the whole
BALFIN Group are always looking for
new and innovative projects. Currently,
BALFIN Austria, part of Balfin Group,
is building a residential complex in
Vienna, between the 18th and 19th
district, which is expected to be
completed in 2022. Furthermore, it is
working on its new investment named
Retail Park, an innovative project that
combines a commercial building with
joint public facilities and green spaces.
In 2016, former Albanian President
Bujar Nishani awarded Samir Mane
with the Medal of Special Civil Merit
and in 2019, he received the Medal of
High Honor from Austrian President
Alexander Van der Bellen, which he
accepted with great pleasure: “My ties
with Austria are very strong.
I came to this country as an immigrant
and returned as a businessman after
14 years, offering me a great opportunity.
Operating in Austria has helped
me greatly to develop business in
different countries, including Albania
and I am sure that our cooperation
will continue to be excellent in the
future as well”, he stated at the ceremony
held on the occasion of this
decoration.
Aside from being an immensely
successful business man, Samir Mane
is also a great philanthropist. He set
up charitable funds in each of his
companies, helping to reduce poverty,
supporting children with disabilities
and fostering education and health of
children. When he came to Austria 30
years ago, he might not have anticipated
how successful he would be one
day. “My journey has been a long and
winding road, not a systematic set of
steps. You have to find yourself and
you have to be yourself; your power is
internal, not external”, he once stated
in an interview with DISCOVER CEE
after being asked how he came so far.
ALBANIA
095
SOCIETY
Eine Freiwillige
Feuerwehr für Albanien
Bereits seit einigen Jahren arbeiten einige
oberösterreichische Feuerwehren daran, eine
Freiwillige Feuerwehr in Albanien zu installieren.
Dabei leisten sie wertvolle Unterstützungsarbeit.
Josef Schwarzmannseder, langjähriger
Grieskirchner Feuerwehrexperte, Ehrenoberbrandrat
und Bundesbewerbsleiter
a.D. und Wolfgang Grossruck,
ehemaliger Bürgermeister von Grieskirchen,
Nationalratsabgeordneter,
Obmann der Österreichisch-Albanisch-
Parlamentarischen Freundschaftsgruppe
und langjähriger Präsident der Österreichisch-Albanischen
Gesellschaft
sind federführend in der Organisation
und Durchführung dieses besonderen
Projekts. Seit 2008 sind sie gemeinsam
mit zahlreichen Kolleginnen und
Kollegen der involvierten Feuerwehren
in Albanien im Einsatz. Das erste Engagement
brachte sie in den Gebirgsort
Fushe Arrez, wo sie die dort ansässige
katholische Ordensgemeinschaft der
Franziskanerinnen mit einem Hilfstransport
unterstützten.
Als im Jahr 2010 die nordalbanische
Region rund um die Stadt Shkodra von
einer riesigen Flutwelle heimgesucht
wurde, konnte der damalige Bezirks-
Feuerwehrkommando Josef Schwarzmannseder
in Zusammenarbeit mit
dem Landesfeuerwehrkommando
Oberösterreich und im Auftrag des
damaligen Landesfeuerwehrkommandanten
LBD Johann Huber innerhalb
kürzester Zeit Spenden in Form von
Bekleidung, Lebensmittel, Decken,
Matratzen etc., die 15 Sattelzüge füllten,
sammeln. Der Transport (etwa 50.000
€) wurde durch Spendengelder von
Firmen, den Bundesländern und der
Bundesregierung finanziert.
Seither wurden außerdem sieben ausgeschiedene
Feuerwehrfahrzeuge mit
Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Oberösterreich
nach Albanien überstellt.
Gleichzeitig wurden albanische Feuerwehrleute
intensiv geschult und mit
Ausrüstung versorgt. Nach langjähriger
Erfahrung in Albanien, kamen Schwarzmannseder
und Grossruck dann zu
dem Entschluss, dass der Aufbau einer
Freiwilligen Feuerwehr vor Ort wohl
das sinnvollste wäre, um nachhaltig
Hilfe zur Selbsthilfe geben zu können.
2019 wurde deshalb in Grieskirchen
der Verein VAFFFA (Verein zum Aufbau
und Förderung der Freiwilligen Feuerwehren
in Albanien) gegründet: Nicht
nur, um die notwendige Sicherheit
gewährleisten zu können, sondern
auch zur Stärkung der Zivilgesellschaft
in Albanien, wo das Ehrenamt bisher
nur eine geringe Rolle spielte. Noch im
selben Jahr wurde die erste Freiwillige
Feuerwehr Albanien in der Stadt Kavaja
gegründet. Mit Beschluss des Gemeinderates
wurde Enver Biturku zum
Kommandanten ernannt.
Nach einer coronabedingten Unterbrechung
konnte am 3. Oktober 2021 wieder
die Arbeit aufgenommen werden,
so machten sich neun Feuerwehrleute
abermals auf den Weg nach Albanien
um ein von der FF St. Florian am Inn
gespendetes Kleinlöschfahrzeug,
eine Tragkraftspritze Marke FOX 1 der
FF Tal und weiteres Feuerwehrequipment
für die Ausbildung der Feuerwehrmitglieder
zu liefern. Während
des einwöchigen Aufenthalts wurden
unzählige theoretische und praktische
Schulungen für die Freiwilligen- und
Berufsfeuerwehrmitglieder in Tirana
abgehalten. Außerdem konnten die
engagierten Feuerwehrleute intensive
Fachgespräche mit der stellvertretenden
Innenministerin Romina Kuko
und dem Staatspräsidenten Ilir Meta
führen. Und auch in Zukunft will der
Verein VAFFFA weiter vor Ort sein und
weitere Projekte durchführen – in enger
Zusammenarbeit mit dem in Albanien
gegründeten „Vereinspendant“ AFPRA.
Weitere Information zu Spendenmöglichkeit
und über den Verein finden
Sie auf VAFFFA.org
Foto: privat
LÄNDER IM FOKUS
096
Mediterrane Lebensfreude
mitten in Wien
Seit Mitte der 1970er Jahre ist das „Orpheas“ in der Spiegelgasse
Nr. 10 fester Bestandteil der Wiener Gastronomielandschaft und
erfreut seine Gäste mit lukullischen Kreationen.
Fotos: privat
Architektonisch spannend in Szene
gesetzt, verbindet sich in diesem
griechischen „Estiatorio“ im Zentrum
Wiens historisches mit modernem
Ambiente. Seit jeher fühlen sich hier
die Menschen besonders willkommen
und nicht nur deshalb kann das Restaurant
auf eine große Anzahl treuer
Stammgäste aus Politik, Wirtschaft
und Kultur blicken. Das vergangene
Jahr war auch für das Team rundum
„Orpheas“ ein außergewöhnliches
– doch die wochenlange Komplettschließung
nutzten die Inhaber für
eine Renovierung der Gasträume: Der
Parkettboden wurde versiegelt, die
Wände frisch gestrichen und sämtliche
Sitzgelegenheiten neu gepolstert
und bespannt. Danach wurden einzelne
Tische entfernt, die restlichen
großzügiger aufgestellt. Eine kongeniale
Partnerschaft mit einer benachbarten
Galerie ermöglicht darüber
hinaus das Ausstellen einzigartiger
Gemälde.
Die Restaurantküche setzt stets auf
erstklassige Qualität der Produkte.
Traditionelle und gleichzeitig innovative
mediterrane Gastronomie
finden hier zu einem einzigartigen
Konzept zusammen. Bei „Orpheas“
gibt es noch selbst gebackenes Brot
genauso wie hausgemachte Dips und
Saucen. Dazu passend findet man
eine fein abgestimmte Auswahl von
hochwertigen österreichischen und
griechischen Weinen in der Karte.
„Typisch griechisch“ – empfiehlt es
sich nach den Desserts zu fragen.
Der „süße“ Geschäftsführer ist immer
für Überraschungen gut. Abseits der
Speisekarte entwickelt das „Orpheas“-
Team saisonale Nachspeisen für jeden
Geschmack. Ein Besuch lohnt sich auf
jeden Fall!
Als zusätzliches Angebot bietet das
„Orpheas“ ein Take-away Service sowie
Catering an. Die Räumlichkeiten
können auch für Feiern mit bis zu 150
Personen gemietet werden.
Restaurant Orpheas
Spiegelgasse 10, 1010 Wien
www.orpheas.at
LIFE & STYLE
097
In den 105 Suiten und 12 Chalets haben Familien besonders viel Platz
Wenn die Kinder versorgt sind, können die Eltern so richtig relaxen
Dachsteinkönig –
Familux Resort
Entspannung für kleine und große König*innen findet man
im Dachsteinkönig – Familux Resort. Ein Königreich für jeden –
Familienurlaub 2.0 im innovativsten Familienhotel Europas.
Das Vier-Sterne-Superior-Hotel am
Fuße des Dachsteins ist ein Mitglied
der Kinderhotels Europa (kinderhotels.
com) und verbindet bis ins kleinste
Detail kindergerecht durchdachte
Ausstattung mit zeitgemäßem, anspruchsvollem
Design und begeistert
durch lässige Großzügigkeit.
Mehr Platz für intelligenten Übermut
Die Wünsche von Kindern hat die Hoteliers-Familie
Mayer seit Jahrzehnten
in Lermoos und Oberjoch studieren
können. Aufbauend auf den wertvollen
Erfahrungen wurde 2016 inmitten
des Salzkammerguts ein weitläufiges
Die Pool-Landschaft hat eine 100 Meter lange
Reifen-Wasserrutsche für garantierten Spaß
Resort mit 105 Familiensuiten und
zwölf Chalet-Einheiten errichtet. Platz
und Zeit zu schaffen für gemeinsame
Erlebnisse und Entspannung mit
der Familie, das ist eine neue Art von
Luxus.
Sport und Action, rundum betreut
Mindestens 25 ausgebildete Betreuer*innen
kümmern sich ganztags von
Montag bis Sonntag um die Kinder;
Babys können im Dachsteinkönig
– selbstverständlich professionell
umsorgt – schon ab dem 7. Lebenstag
urlauben! Im 2.000 m² großen
Indoor-Spielbereich warten Kino
und Theater, eine Softplayanlage
über zwei Stockwerke, eine Karthalle,
eine Familien-Bowlingbahn und eine
Sporthalle auf förmlich spielfreudige
Gäste. Ein verregneter Tag verhindert
kein Abenteuer in den Bergen – der
Virtual-Reality-Room lässt die Gäste
überall herumklettern oder kreativ
sein; wann und wo sie wollen. Die
attraktive Pool-Landschaft mit der 100
Meter langen Reifen-Wasserrutsche
ist so viel mehr als bloß ein Ort zum
Planschen. Überhaupt gleicht der
Außenbereich einem Erlebnispark,
da laden die bunten Hüpfburgen, der
Abenteuerspielplatz, der Kinderfahrzeug-Parcours
und die Weidetiere ein.
Skifahrer haben eine tolle Aufgabe vor
sich: Das größte Skigebiet Oberösterreichs,
Dachstein West, will erkundet
werden und nur wenige Meter vom
FAMILUX RESORT entfernt ist die Talstation
der Bergbahn.
Spürbare Erholung für Eltern
Mit dem guten Gefühl, dass die Kinder
bestens betreut sind, können sich
Eltern in der 1.000 m² großen Wellness-
und Saunalandschaft entspannen.
Abends sind sie wieder fit, um
die Gourmetküche samt exquisiter
Weinbegleitung aus der hauseigenen
Vinothek zu genießen. Dank der vielen
herzlichen Mitarbeiter und unserem
exzellenten Service fühlt sich am
Dachstein jeder wie ein König.
Dachsteinkönig – Familux
Resort****S
A-4824 Gosau
Tel.: +43 61 36 88 88
info@dachsteinkoenig.at
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Foto: Dachsteinkönig – Familux Resort****S, Daniela Jakob
LIFE & STYLE
098
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SOCIETY
Kyrgyzstan:
Adventure in Nature
Breathtaking landscapes, authentic
hospitality and cultural diversity – all of
that can be found in the Central Asian
state Kyrgyzstan.
The former USSR-republic just celebrated
30 years of independence and
shares borders with China, Kazakhstan,
Tajikistan and Uzbekistan. It was part of
the ancient Silk Road, whose remains
can be seen to this day. One of them is
Burana Tower, not far from the modern
capital Bishkek. The construction
was erected during the Karkahnanid
Khanate in the 11th century in the city
Balasagun, which was at that time an
important part of the trade route. The
settlement was destroyed by Mongol
invaders, which marked its decline into
a ghost town by the 15th century. Standing
24, 6 meters above the ground, it
is the only remainder of the old city. For
visitors without vertigo, the climb of its
staircase reveals a marvelous view of
the surrounding area.
Issyk-Kul Lake
Nestled in the base of the breathtaking
mountain scenery of the Tian-
Shan range lies Issyk-Kul lake. With
6232 sq, it is the second largest saline
lake in the world. On its banks, you
get the impression of being by the
seaside. Permanent winds produced
by the surrounding mountains create
a constant ripple of gentle waves. The
name Issyk-Kul means “hot lake” in the
Kyrgyz language, referring to the fact,
that its water never freezes, making it
a popular destination for tourists and
locals alike to relax at one of the many
hotels and homestays. The town of
Bokonbaevo on the Southern shore
of Issyk-Kul keeps its traditions alive,
such as eagle hunting, which has
been practiced by the Kyrgyz nomads
for centuries. For those wanting to
experience nomad life, yurt camps
are a perfect option. Other activities
include hiking or horseback trails into
the unspoiled nature of the Tian-Shan
mountains, jeep tours and visiting the
annual birds of prey festival. At the
Agro-Festival, organized by the CBT
(Kyrgyz community-based tourism association)
you can experience folklore
concerts, felt shows, the exhibition of
home animals, Kyrgyz national games,
Kyrgyz food tasting and National
Horse Games.
Handicraft and Yurt Making in Kyzyl-Oi
and Kochkor
Traditions are still alive in Kyrgyzstan.
Stemming from its nomadic culture,
the country is famous for its traditional
yurts and handicrafts. The residents
of the village Kyzyl-Tuu are famous for
their yurts, that are hand made in the
traditional way. Kochkor is a small town
that is located in Naryn Province, on
the road to Lake Son-Kul and Torugart
Pass. It used to be a stop for merchants
going to and from Kashgar, on the other
side of Torugart Pass in China. Today,
Kochkor (or Kochkorka) has become a
stop for tourists as they head deeper
into the Tian Shan. Kochkor has been
relatively well developed in terms of
tourism infrastructure.
Transport, treks, horse rides, homestays,
and concerts are all relatively easy
to organize. The town is also home to
artisans who specialize in traditional
Kyrgyz art, and revive the traditions
of the region and make sustainable
souvenirs. It has become famous for
its shyrdaks and felt carpets, which are
made in workshops around the city.
Those interested in immersing themselves
in Kyrgyz culture can organize
homestays and concerts of traditional
Kyrgyz music. Kochkor is a popular
stop for those heading up to the jailoo
(summer pastures) around Son-Kul and
in nearby areas, such as Kol-Ukok (a
lake and jailoo). Saryla-Saz, just 54 km
(34 miles) from Kochkor, is an ideal jailoo,
complete with grazing animals and
traditional yurts, and is a great starting
point for treks to nearby historical
sights and a waterfall. The most famous
and well visited site near Kochkor is
Son-Kul, a high mountain lake surrounded
by wide pastures and plains.
Kyzyl-Oi is quite different from the other
mountain villages in Kyrgyzstan. It
existed even before the Great Socialist
Revolution, and has therefore kept its
distinct Central Asian character with
its reddish clay houses. Kyzyl-Oi is located
in a narrow gorge on the riverside
Fotos: unsplash, pixabay
LIFE & STYLE
100
SOCIETY
Burana tower is the ancient remainder of the former trading town of Balsagun
Traditional handicrafts such as the spinning of wool is still practiced
The magnificent nature of Krygyzstan is best discoverd on horseback
Tourists are invited to learn more of the traditional life of Kyrgyz nomads
LIFE & STYLE
101
SOCIETY
No better way to get to know a country than participating in a cooking workshop
of the powerful Kokomeren River some
40 km south of Suusamyr on the road
to Kochkor Village and Son-Kol Lake
(both in Naryn region), and about 200
km from Bishkek. The elevation is 1,800
metres asl; here, a valley opens up somewhat
to form a hollow ringed by the
high red-coloured mountains, which
gave the place its name. Kyzyl means
‘red’ in Kyrgyz. Spending a couple of
days here is ideal for those wanting
to relax in the very heart of the Kyrgyz
Ala-Too mountain range. From here, you
can choose from a variety of different
hiking or horseback trekking routes
in the mountains. The Sary-Kamysh
Range south of the village has some
gorgeous peaks up to 4,000 metres. In
summertime, you can ask the villagers
to take you up to the summer high-altitude
pastures to watch the wildlife and
pristine flora. Another attraction in late
summer is rafting down the Kökömeren
River, an activity offered by some
tour operators in Bishkek. Tourists in
wintertime can also help local people
get the hay down from the jailoo to the
village using horses and sledges.
Arslanbob
Famous for its walnut forest, which
is more than 1000 years old and was
most likely planted by the founders of
the village. It secures the livelihood of
the villagers by providing them with
various kinds of walnuts, that they are
collecting and selling on the markets.
Visitors should definitely take the time
to explore the impressive old walnut
trees, and have the background story
explained to them by the mountain
rangers.
Arslanbob is the perfect place to discover
the mountains of Kyrgyzstan. In
summer, tourists can book hiking trips
for all fitness levels, from rock climbing
to the jailoo Jaz-Jarym, to a tour to holy
lake over the pass of “friendship”, which
leads you through gorges and glaciers,
past magnificent waterfalls and canyons.
All these wonderful places can
also be discovered on horseback. In
winter, Arslanbob offers great outdoor
activities such as ski tours, snowshoe
tours, or multi-day ski tours with
overnight stays at a shepard’s hut, and
horse-tow skiing or horse sleigh rides.
Osh
Osh is the second biggest city of Kyrgyzstan
and lies in the fertile Fergana
valley, in the south of the country. It
looks back at a 3000-year old history
and has served as the administrative
center of Osh Region since 1939. Osh
was known as early as the 8th century
as a center for silk production along
the Silk Road. The famous trading
route crossed Alay Mountains to reach
Kashgar to the east. It is only 5 km
away from the border to Uzbekistan.
The city is the home of the one of the
oldest outdoor bazars of Central Asia,
where you can find almost anything,
from food to clothing and souvenirs.
Visitors will also be surprised to find
one of the few remaining statues of
Lenin in the city center. The world
heritage site mountain of Sulayman
should also be on your list during your
stay in Osh. The mountain is thought
by some researchers and historians to
be the famous landmark of antiquity
known as the „Stone Tower“, which
Claudius Ptolemy wrote about in his
famous work „Geography“. It marked
the midpoint on the ancient Silk Road.
Fotos: unsplash, pixabay, Tanja Tauchhammer
LIFE & STYLE
102
SOCIETY
The wild nature of the Kyrgyz mountains is home to many endangered species, such as the snow leopard
The National Historical and Archaeological
Museum Complex Sulayman is
carved in the mountain, containing a
collection of archaeological, geological,
and historical finds and information
about local flora and fauna.
From its top you get a great view of the
city. Osh is also the birthplace of the
female Kyrgyz national hero, Kurmanjan
Datka.
When visiting Kyrgyzstan, the hospitality
of its inhabitants is what stays in
the memory the longest. You should
definitely try to experience the life of
these wonderful people while staying in
one of the many homestays, enjoy the
wonderfully simple but delicious cuisine,
including “plow” (rice with mutton
and vegetables), “Beshbarmak”(noodles
and meat) and various soups and
sweet mountain honey.
Find more information on communitybased
tourism in Kyrgyzstan here:
www.cbtkyrgyzstan.kg
Turkish Airlines offers flights to the
capital Bishkek via Istanbul
Eagle hunting is still part of the life of the Kygyz nomads, eagle owner Ruslan presents his bird of prey
LIFE & STYLE
103
SOCIETY
Sustainable tourism
in Kyrgyzstan
SOCIETY spoke with Nargiza Kudaiberdieva,
SWITCH-Asia Greentour Project Manager of Helvetas,
an independent development organization, about
their projects regarding sustainable tourism in
the beautiful Central Asian country.
Can you explain what “Helvetas” is about
and what kind of tourism development
projects it is working on?
Helvetas is committed to a just world
in which all men and women determine
the course of their lives in dignity and
security, using environmental resources
in a sustainable manner. Helvetas is an
independent organization for development
based in Switzerland with affiliated
organizations in Germany and the
United States. At the moment, there are
three different projects supporting the
tourism sector development in Kyrgyzstan
– one of them is “Bai Alai”, operating
in the south of the country. The underlying
approach of the Project is the
MSD (Market Systems Development)
approach, which provides the basis for
Nargiza Kudaiberdieva, SWITCH-Asia Greentour
Manager of Helvetas
achieving sustainable and widespread
impact by promoting systemic changes
implemented by market participants in
selected subsectors such as tourism,
handicrafts, apiculture and cattle. The
second project is the “Winter Tourism
Kyrgyzstan (WTK)”, funded by SECO.
The main phase started from 1 October
2021 - 30 September 2025. WTK‘s
overall goal is to support the sustainable
and competitive WT value chain
development in Kyrgyzstan, providing
decent and year-round job and income
opportunities for women and men by
improving the quality and safe services
along the WT value chain; key institutional
partners supporting a favourable
business environment and improved
coordination mechanisms; and both
private and public actors addressing
ecological and social sustainability. The
third one is the “GreenTour project”, funded
by the European Union’s SWITCH-
Asia programme. It was launched in
March 2020, just when lockdowns
started. It’s a four-year project with the
objective of supporting the country in
transforming to a green economy. With
this project, Helvetas responds to the
objectives of the Kyrgyz government
to develop a more sustainable tourism,
involving communities, and diversifying
tourism products in order to attract
new target groups and clients. Through
an integrated business-led approach,
the Greentour project mobilizes and
mentors Kyrgyz tour operators and their
suppliers to adapt and promote sustainable
consumption and production
practices (SCP) throughout their supply
chains and business processes. This
includes using local suppliers, purchasing
environmentally friendly products,
plastic reduction, conserving natural
resources and applying socially responsible
ways of interacting with local
communities. In the beginning, most of
our activities had to be held online due
to the pandemic, but when the restrictions
were lifted, we started offline trainings
in the key tourism hotspots of the
country such as Karakol, Bishkek, Osh,
Naryn and Kochkor. So far, around 400
service providers related to the tourism
sector, amongst them tour operators,
transportation services, accommodation
businesses, guides, tourism school
instructors and municipalities, have
been trained in sustainability principles.
Eight of the tour operators have become
so called “Travelife Partners” and are
now committed to reduce single-use
plastic, integrate fair labour conditions,
environment and wild life protection
measures during their tours.
What are the main goals of these
initiatives?
The goal is to help Kyrgyzstan in positioning
itself as a sustainable tourism
destination. We want to have more
competitive providers integrating
Fotos: privat, Helvetas
LIFE & STYLE
104
esponsible tours or adding sustainable
practices to their services so they can
become, at the same time, more competitive
among other Central Asian tour
providers. We also want to promote
them to European buyers and bring
them to the next ITB for example.
Can you tell us something about the
process of certification of providers?
First, the participating providers
become “Travelife Engaged”, which
means that they register online and
take courses on sustainability live
or online. The next level is “Travelife
Partner”, which the companies enter as
soon as they start implementing some
steps. The highest level companies can
reach is “Travelife Certified.” This work
is implemented through collaboration
with our partners: ECEAT and KATO.
We also work with smaller providers,
like CBTs and home-stays for example,
in integrating sustainable practices
and greening their offerings through
the Kyrgyz Community-Based Tourism
Association.
So you will be the first country in Central
Asia to have sustainable tourism?
There are many projects working in
the region to support tourism sector
development. A similar project is
being implemented in Kazakhstan, for
example, and they also use the same
platform. But many things start here in
Kyrgyzstan and then they are replicated
in other countries.
How is Kyrgyzstan benefiting from
tourism?
In rural areas, young people start learning
foreign languages now and it is a
great employment opportunity – especially
for women. The people profiting
from receiving tourists are usually not
that rich and cannot affort long travels.
But talking to foreigners or hosting
them means having some diversion
from the daily routine. Another positive
impact is, that tourism creates income
and it not only helps the tour service
providers but also the food providers,
the restaurants or the transport companies.
On the negative side, most of our
offerings are built around visiting fragile
ecosystems. Our country’s main assets
are the nature attractions, so we need
to think about avoiding mass tourism
and offering more niche tourism, attracting
those who can spend more with
less environmental pressure.
So how would you define the exact
target group and how do tour operators
profit from the “Travelife Partner”
certification?
Based on statistics, the people that
come to Kyrgyzstan are usually
between the ages of 18 to 56. Our
promotion is supposed to encourage
both group and individual tourism.
Looking at reports, we see that people
nowadays are more aware of having a
positive impact on the communities
they visit and reducing their carbon
footprint. In parallel, the booking
platforms are prioritizing providers that
have sustainable approaches and are
certified by a recognized platform. It is
a selling point, and that is what we are
trying to explain to the tour operators:
they just need to invest a bit of time and
resources to see the benefits.
Are the companies being controlled
once they have the Travelife certificate?
We do a baseline survey with the companies
that are going through the programmes
in order to see how they apply
all the steps they have learned. We
piloted a reduced carbon footprint tour
with a group from Slovakia and we worked
with the provider to integrate such
elements as avoiding single-use plastic
and supporting the women cooperative
etc. Change doesn’t happen overnight,
but at least people start thinking about
it. Companies and providers shouldn’t
look at implementing sustainable
approaches and practices as a waste of
money but as an investment.
LIFE & STYLE
105
SOCIETY
Gut durch den Winter
Diesen Winter hüllen wir uns in opulente Düfte,
reichhaltige Cremes und Öle lassen die trockene
Haut erstrahlen und weihnachtliche Kerzen
sorgen für ein kuscheliges Zuhause.
KAKTUSFEIGENÖL VON ALZOE
Das feuchtigkeitsspendende Kaktusfeigenkernöl nimmt seinen Ursprung in Afrika. Dort
wächst der marokkanische und weit verbreitete Feigenkaktus in einem Gebiet, das seit
1998 sogar UNESCO-Biosphärenreservat und somit ein Schutzgebiet für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
ist. Als reichhaltige Anti-Aging-Pflege für reifere Haut eignet sich das
goldgelbe Öl ebenso wie für junge. Es zieht super schnell ein, stimuliert die Zellerneuerung,
beugt frühzeitiger Hautalterung vor, sorgt für einen strahlenden Teint und mindert sichtbar
Falten. Das Hautbild sieht gesund und frisch aus, ohne dabei zu glänzen. Erhältlich bei:
www.alzoe.de
PRO COLLAGEN CREAM RICH VON DR. GRANDEL
Die reichhaltige Pro Collagen Cream Rich restrukturiert das Kollagennetzwerk.
Ein Amino Silizium Komplex stimuliert die hauteigene Kollagenproduktion. Das
Ergebnis ist ein festes und glattes Hautbild. Die reichhaltige Textur pflegt die Haut
geschmeidig und hinterlässt ein weiches und genährtes Hautgefühl. Die ausgewählten
Wirkstoffe bilden einen intelligente`Pro Collagen-Code‘, durch den die
Haut eigenständig wieder zu neuer Elastizität und Festigkeit findet. Pro Collagen
enthält kein tierisches Kollagen. Erhältlich bei: www.cosmetic-gallery.at
LOVELY CHAI KÖRPERCREME VON M. ASAM
Die Körpercreme pflegt die Haut intensiv mit wertvollen Wirkstoffen. Kaltgepresstes
Traubenkernöl und Vitamin E wirken antioxidativ, feuchtigkeitsspendend und
schützen die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen. Mandelöl und Panthenol
beruhigen zudem Hautirritationen, wirken pflegend und ausgleichend. Die
reichhaltige Körpercreme verwöhnt die Sinne mit dem aromatisch-würzigen und
cremig-süßen Chai-Vanille Duft und vertraut warmen Akkorden mit sinnlichem
Touch. Erhältlich z.B. bei: www.asambeauty.com
BEAUT Y
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LATSCHENKIEFER ÖLBAD VON SUSANNE KAUFMANN
Dieses von der Landschaft der österreichischen Alpen inspirierte aromatische
Badeöl enthält ätherische Öle aus Kiefern- und Fichtennadeln. Die
Inhaltsstoffe aus lokaler Produktion sind bekannt für ihre Hautberuhigenden
Eigenschaften sowie für ihre belebende Wirkung auf Geist und Körper.
In warmem Wasser entfaltet das Badeöl seinen Duft, stärkt das Immunsystem,
lindert Muskelverspannungen und hinterlässt die Haut gut durchfeuchtet.
Erhältlich bei: www.susannekaufmann.com
LUXURY GOLDEN CAVIAR MASK CONDITIONER
VON MARLIES MÖLLER
Die wundervolle, goldfarbene Pflege mit wertvollem Caviar Extrakt
ist Maske und Conditioner in einem. Sie pflegt das Haar intensiv und
umhüllt es mit seidigem Glanz voller Leichtigkeit. Das Haar lässt sich
leichter entwirren, wirkt gestärkt, vitalisiert und besonders glänzend.
Der Marlies Möller hair&root beauty complex sorgt für leicht kämmbares,
gesundes und kräftiges Haar von der Wurzel bis zu den Spitzen.
Erhältlich z.B. bei www.marionnaud.at
HYALURONDRINK VON PROCEANIS
Hyaluron zum Trinken. Das Besondere am „Proceanis Hyaluronic
Drink“: Durch die Aufnahme über den Darm können die enthaltenen
Nährstoffe in den Organismus eindringen und somit in der Tiefe
wirken. Der „Proceanis Hyaluron Komplex“ ist dabei ein weltweit einzigartiger
und zum Patent angemeldeter Hyaluron-Breitband-Komplex.
Ein sehr deutlicher Anti-Aging Effekt ist bereits nach 40-tägiger
Einnahme klinisch erwiesen, die Haut wird elastischer, feiner und
frischer, die Trockenheit der Haut wird am ganzen Körper spürbar
reduziert. Erhältlich bei: www.kussmund.wien
BEAUT Y
107
SOCIETY
DUFTKERZE STERNSCHNUPPE VON LOOOPS
In einer Salzburger Manufaktur von Hand hergestellt, besteht
diese Kerze aus veganem Pflanzenwachs und wird
nur mit 100 Prozent ätherischen Ölen parfümiert. Sie duftet
schön winterlich nach wärmenden Nelken, frischen
Orangenschalen und würzigem Sternanis, ihr Duft wirkt
entspannend und stimmungsaufhellend. Erhältlich z.B.
bei www.looopskerzen.at
ORIANA VON PARFUMS DE MARLY
Hier vereinen sich gesüßtes Schlagobers – die französische Crème
Chantilly – mit Marshmallows, Ambrette und Moschusmalve, ein
Duftstoff, der im 18. Jahrhundert übrigens zum Parfümieren des Haares
verwendet wurde. Zu diesen sanften Basisnoten verströmen in
der Kopfnote Zitrusfrüchte wie Mandarine und Grapefruit ihre heitere
Frische, die Herznote sorgt mit Himbeere, schwarzer Johannisbeere
und Orangenblüte für fruchtige Akzente. Den monochrom leuchtend
pinken Flakon im Nostalgie-Look designte der bekannte französische
Künstler Jules Julien. Erhältlich z.B. bei www.kussmund.wien
GLORIOUS MINERAL EYESHADOWS IN LOVELY NUDE
Die perfekte Kombination aus hochpigmentierten Farben und einer
leichten pudrigen Textur: Die lavera Glorious Mineral Eyeshadows verleihen
im Handumdrehen ein intensives und gleichmäßiges Farbresultat.
Die vier Farben in der Lidschattenpalette bieten ein Spektrum von brillant
schimmernden Nuancen bis hin zu sanft matten Tönen und sind perfekt
aufeinander abgestimmt. Hochwertige Farbpigmente mit Bio-Jojobaöl
und Vitamin E zaubern traumhaft-schöne Eyeshadow-Looks. Erhältlich
bei: www.lavera.com
108
SOCIETY
PHYTO TWIST TRUE RED VON SISLEY
Phyto-Lip Twist ist pflegend wie ein
Balsam, farbig wie ein Lippenstift
und glänzend wie ein Gloss. Die
Lippen werden geschmeidiger, besser
mit Feuchtigkeit versorgt, sichtbar
geglättet und gepolstert dank der
pflanzlichen Aktivstoffe. Zart-schmelzend
und ultra-geschmeidig, erfindet
Phyto-Lip Twist die Regeln des Lippenstifts
neu. Erhältlich bei:
www.sisley-paris.com
ROSE ARIA VON JAMES HEELEY
James Heeley entführt mit seiner neuesten
Kreation in einen Rosengarten.
Die Herznote besteht ausschließlich
aus Rosa centifolia – ihr Duft enthält
grüne und frische Facetten, diese
liefern die Kopfnote, die Basisnote
aus Bernstein, Moschus, Safran und
Sandelholz heben den wunderschönen
Rosenduft noch zusätzlich hervor.
Erhältlich z.B. bei Le Parfum in Wien
oder unter www.jamesheeley.com
THERMOBECHER VON MEPAL
Der Thermobecher aus dem neuen
Elite-Sortiment von Mepal passt mit
seiner warmen Farbe hervorragend in
die Weihnachtszeit. Die Becher halten
den Inhalt bis zu sechs Stunden warm
und sind, neben warmen Roségold
auch in kühlem Titan erhältlich.
Trinken kann man dabei am gesamten
Becherrand. Perfekt für Coffee-to-go
oder für Picknicks geeignet. Erhältlich
bei: www.mepal.com
Foto: Dozent Dr. Johannes Matiasek
Doz. Dr. Johannes Matiasek
(FA für Plastische, Rekonstruktive
und Ästhetische Chirurgie)
Lidstraffung – dreht das Rad der Zeit zurück
Natürliche Alterungsprozesse führen dazu, dass die Augenlider erschlaffen
und zu hängen beginnen und sich Tränensäcke bzw. Augenringe bilden. Dadurch
sieht man müde und vor allem älter aus. Mit einer Lidstraffung kann
dem Gesicht ein strahlend wacher Look zurückgegeben werden.
Dozent Dr. Johannes Matiasek, Beauty Doc & Facharzt für Rekonstruktive
und Ästhetische Chirurgie, verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich
von Lidstraffungsoperationen. „Voraussetzung für eine erfolgreiche Lidstraffung
ist die genaue Analyse der Gewebsstruktur. Erst danach können
die Augenlider sanft modelliert werden, sodass der Blick wieder offen ist
und man auf ganz natürliche Weise strahlt“, so Dozent Matiasek.
Bei der Oberlidstraffung erfolgt der Hautschnitt direkt in der Lidumschlagsfalte,
Narben sind später kaum sichtbar. Neben der Entfernung der
überschüssigen Haut und des vermehrten Fettgewebes kann ein inneres
Brauenlift sinnvoll sein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Ist bei der Unterlidstraffung lediglich das Unterlid von einem Fettgewebeüberschuss
betroffen, erfolgt der narbenunsichtbare Eingriff durch einen
Schnitt im Bereich der inneren Schleimhaut. Besteht zusätzlich eine deutliche
Haut- und Muskelerschlaffung, erfolgt der Schnitt im Bereich des Wimpernkranzes.
Die feine Narbe ist später gut im Wimpernkranz versteckt.
Mehr dazu bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch.
Dozent Dr. Johannes Matiasek
Kärtner Ring 14/13 (1. DG), 1010 Wien
Europlatz 585 (1. Stock), 8971 Schladming
Tel: +43 1 997 1532
www.drmatiasek.at
SOCIETY
In der Firmenhalle in Wien-Liesing entstehen so süße Köstlichkeiten wie Sissi-Taler, Nussbeugel oder Maroniherzen
Walter und Andreas Heindl führen das Unternehmen in den Erfolg
Geschäftsführer Andreas Heindl im Gespräch mit SOCIETY-Redakteurin
Sarah Heftberger
Die Heindl-Schokolade besteht aus fair gehandeltem Kakao, darauf ist Verkaufsleiter
Franz Kohl besonders stolz
Fotos: SOCIETY/Pobaschnig
LIFE & STYLE
110
SOCIETY
Heindl: Von Nussbeugel
und Sissi-Talern
1953, inmitten der Nachkriegszeit, gründet das
Ehepaar Walter und Anna Heindl eine Confiserie. In
einem Kellerlokal im 5. Wiener Gemeindebezirk stellen
sie Nussbeugel und Nussbomben her und liefern sie
später als Stückware an die lokalen Greißler.
Die Süßwaren erfreuen sich von
Beginn an großer Beliebtheit. „Nach
dem Krieg waren die Leute richtig
ausgehungert“, erklärt Andreas Heindl,
Sohn der Gründer und Geschäftsführer
des Unternehmens den großen Erfolg
der damals neugegründeten Zuckerbäckerei
im SOCIETY Interview. „Ganz
am Anfang fuhr mein Vater noch mit
der Straßenbahn zu den Großhändlern,
um die Rohstoffe für die Herstellung
der Süßigkeiten zu besorgen.
Danach kehrte er ins Werk zurück,
produzierte die Waren und lieferte sie
dann wieder aus. Und alles, was er
damals herstellte, wurde auch sofort
verkauft“, erzählt Heindl weiter. Schon
bald nach der Gründung stellen die
Heindls Personal ein, 1967 übersiedeln
sie an den heutigen Standort im 23.
Bezirk, wo sie zuvor ein Wohnhaus und
eine gegenüberliegende kleine Halle
mit 400 m2 für die Produktion gekauft
hatten. „Meine Mutter hat immer davon
geträumt, direkt neben der Fabrik zu
wohnen“, ergänzt Andreas Heindl, der
gemeinsam mit seinem Bruder Walter
1987 das Unternehmen übernimmt und
die Firmenanlage abermals vergrößert.
1991 wird eine Halle am ursprünglichen
Standort des Familienhauses errichtet,
und zusätzlich eine frühere Schuhpastafabrik
gleich daneben komplett renoviert
und saniert. In den 90er Jahren
beginnt das Unternehmen außerdem,
Touristenprodukte herzustellen. Die
ersten Mozartherzen stoßen auf
großes Interesse, die gemeinsam mit
einem Grafiker entwickelten Sissi-Taler
werden dann zum absoluten Verkaufsschlager.
„Wir haben den Taler auf der
Internationalen Süßwarenmesse in
Köln präsentiert und sogar Schlagzeilen
damit produziert: es hieß dann ,Mozart
geht, Sissi kommt‘“, erinnert sich
der gelernte Zuckerbäcker stolz. Heindl
kann mit der Schokokreation den Umsatz
verdoppeln, weitere Produkte wie
der Wiener Riesenradl-Taler oder die
Sissi-Veilchen werden implementiert.
Neben den süßen Souvenirs gibt
es aber noch zahlreiche weitere
Highlights in der 68-jährigen Firmengeschichte,
von denen uns Andreas
Heindl gerne erzählt. Dazu gehört etwa
die Entstehung der Schokomaroni, in
deren Rezept sein Bruder Walter viel
Zeit investiert hat, um eine längere
Haltbarkeit zu erreichen und die heute
zu den absoluten Beststellern der Confiserie
zählen. Unglaubliche 400.000
200 Gramm Packungen und 150.000
große Schachteln werden davon pro
Saison verkauft. „Der Bedarf steigt
jährlich, dieses Jahr haben wir ganze 70
Tonnen Maronimasse gekauft“, so der
Chef weiter. Seit 20 Jahren komplettiert
außerdem das hauseigene Schoko-
Museum das Portfolio des Familienbetriebes.
Dort wird die Geschichte der
Schokolade nachvollziehbar gemacht
und Workshops, Führungen und Verkostungen
angeboten. 2006 verbinden
sich dann zwei Traditionsmarken miteinander:
Heindl übernimmt Pischinger,
die älteste Süßwarenmarke Österreichs
und mit ihr die Originalrezepte,
nach denen die berühmten Nussecken
oder die unvergleichlichen Oblaten-
Torten nun wieder gefertigt werden. Mit
Oktober 2014 stellt Heindl das gesamte
Sortiment auf 100 % fair gehandelten
Kakao um. Die meisten weiteren Rohstoffe
werden aus Österreich bezogen,
wie etwa Liköre, Marmeladen, Weizenund
Sojamehl. Heindl setzt zudem vermehrt
auf vegane Produkte. Andreas
Heindl sieht und hört man die Leidenschaft
für das Unternehmen jedenfalls
in jedem Moment des Interviews an.
„Es ist ja einfach etwas unglaublich
Schönes, was wir hier machen und
produzieren: nämlich etwas, das
Menschen Freude bereitet“, fasst er
zusammen. Den Familienbetrieb gut in
die nächste Generation zu bringen, ist
sein größter Wunsch: „Vor allem erhoffe
ich mir, dass unsere Nachfolger*innen
ebenso große Freude an der Arbeit
haben, wie ich und mein Bruder das
immer hatten“, so Andreas Heindl.
LIFE & STYLE
111
SOCIETY
Vienna Medical Center –
Health Care and Pain
Management: Stability
and success
SOCIETY publisher Gerti Tauchhammer in conversation with
Professor Michael Zimpfer, Head of the Vienna Medical Center
(Zentrum für Medizin und Gesundheit).
Perhaps we could begin by you sharing
something about your background?
I am a native of Tyrol, Austria, my father
was born in Alsace, France. He fought
against the Nazis in World War II. My
aunt has just received a commemorative
plaque for helping with the liberation
of thousands of children from
a Serbian concentration camp. I’ve
always admired them for the strength
they demonstrated.
Professor Michael Zimpfer, as I look
around your office and the clinic, I see
numerous certificates hanging on the
walls, could you please give a brief
overview of your education.
I was very fortunate to have had excellent
and benevolent teachers at the
Medical School of Vienna and privileged
to have received a post-doctoral
fellowship in the famous cardiology
department of Harvard Medical School.
Here, at the cardiology department
I received outstanding training and,
subsequently, was able to develop fully
as an anaesthesiologist and intensive
care physician. Consequently, I
was elected chairman at the Medical
University of Vienna and head of the
largest clinical department at the
Vienna General Hospital. As a doctor
and someone who wants to foster
success, I also wanted to gain a basic
understanding of financing, therefore,
I studied at the University of Chicago,
Graduate School of Business. Not only
did this enable me to secure an MBA, it
also gave me the opportunity of meeting
a group of interesting and talented
people. Our class formed a very closeknit
group and to this day, we meet up
once a year. As of 2007, I subspecialised
in pain management, where I undertook
a great deal of personal training,
mainly abroad. For example, prior to the
onset of COVID-19, I attended a pain
management master class in Miami,
Florida. Various other certificates are
additional qualifications taken to expand
my area of expertise in medicine
and which I have acquired worldwide.
I see that education is important to
you, do you think you inspired others?
Education for me is about giving and
taking. I have received an excellent
education and I want to share my
knowledge with others. For this reason,
as a full tenured professor, thus, under
my guidance, 48 medical fellows have
completed their theses, and more
than half of them have gone on to
have distinguished careers, including
appointments as physicians in chief,
a minister of health and one was even
appointed chairman of the department
of anaesthesiology and critical care in
Chicago. It is rare and difficult to obtain
professorships overseas. I am extremely
proud of all of my students and I
hope that I have at least inspired some
of them.
What exactly do you offer at the Vienna
Medical Centre and what distinguishes
it from other clinics?
To start with, the Vienna Medical
Center consists of a multilingual highly
diversified team ensuring that patients
can discuss all their medical questions.
We endeavour to arrange appointments
that suit the patient‘s schedule,
prepare a cost estimate and advise
on all insurance issues, attempting to
ensure the whole experience is as pleasant
and comfortable as possible. At
the same time, in order to provide qualified
second opinions with the aid of video-conferencing,
we established both
a national and international network
of specialists to ensure the patients
receive the best possible, state-of-theart,
care. On a pre-emptive basis, we
offer regular check-ups with a full range
of laboratory tests, cardiovascular
GESUNDHEIT
112
SOCIETY
checking and a wide range of radiological
imaging. If the patient is suffering
and is in pain, the most promising
treatment is evaluated in combination
with the individual’s medical history
on the basis of further examinations
coordinated and carried out directly at
the center. We then provide modern,
conservative and minimally invasive
pain management. For this reason, the
center is equipped with an operating
theatre for minimal invasive operations.
If, however, an alternative and more
invasive type of operation is needed,
we perform the initial examination right
here, ensuring the patients hospital
stay can be kept to a minimum. Thus,
in many cases, patients are admitted,
they arrive at the hospital, undergo
surgery on the same day and are able
to go home soon after.
How do you ensure your patients
receive the best medical attention
possible?
Personally, I think it is essential to consult
with other experts in the medical
field. I am very well connected with
excellent institutes, such as radiological
institutes in Vienna and other parts
of Austria. I also work with exceptional
specialists, in all areas of specialisation
including cardiology, haematology,
orthopaedics, and neurosurgery. These
colleagues visit the clinic in order to
hold consultations with my patients,
rather than the patients having to travel
to the experts. This connection with
specialists does not only take place in
Vienna. I have an international network,
partly through my training in the USA. I
receive and give international consultations,
offering my patients qualified
second opinions. Very recently, I was
in Mexico with American colleagues to
treat a number of patients, reaffirming
my belief that this is an incredibly efficient
way of exchanging and gathering
information.
What do you lay your main focus on?
My main focus is on innovation. The
first patient in Austria with an artificial
lung was treated in my department under
my care. I was also heavily involved
in liver transplantations. My department
in the Vienna General Hospital
(Allgemeines Krankenhaus, Vienna)
was the first to have a video conferencing
system and fostered on innovations
with regards to respiratory care.
You mentioned previously you were
trained in cardiology, are an anaesthetist
and an intensive care physician,
and as of 2007 subspecialised in pain
management. Would you provide more
information about your speciality?
Cases of pain management include
patients who experience tremendous
chronic pain located in the back, spine,
neck, lumbar region, e.g., cases with
acute disc herniation, joint pain and
pain from neuralgias such as affections
of the trigeminal nerve. Many patients
do not need open surgery to help with
the pain so instead they are treated
using minimal invasive measures that
causes the pain to subside. Non-invasive
procedures and non-impacting
pain therapies include completely
painless dynamic computer-controlled
traction, muscle building, laser therapy,
feedback electrotherapy and physiotherapy.
This all takes place on site,
helping me maintain an overview and
keep the patients on my radar screen.
GESUNDHEIT
114
SOCIETY
This means that I am fully informed
and able to answer any questions or
concerns they may have, and to check
up on them in addition to the scheduled
appointments. With regards to
joint pain, it is not always necessary to
undergo endoprothetic surgery. One
of the latest developments is providing
regenerative medicine brought about
by stem cell therapy. This attempts to
stabilise the deceased joints, at the
same time the pain pathways to and
from these joints are blocked. The stem
cells take time to do their job, but the
pain blocks work immediately. Hence,
when the person comes to the clinic
with this problem, they will experience
a significant improvement. Invasive
interventions are carried out in a topequipped
operating theatre that meets
all quality criteria and is designed to
eliminate chronic pain over a long
period of time and to restore mobility
completely. All procedures are painless,
as there is high-end anaesthesiological
equipment as well.
You have state-of-the-art equipment,
would you tell us a little about it?
The clinic is equipped with ultra-modern
facilities, high-tech equipment,
the best preventive medicine, individual
health management and state-ofthe-art
therapies for the treatment of
chronic pain at the highest level. The
critical functions are fully covered by
a backup power supply in the event of
a power outage. The focus lays on the
well-being of the patient. As mentioned
earlier, I offer medical examinations, so
the clinic covers the full range of laboratory
tests, radiology scans, cardiology
and intestinal examinations. We have
all the equipment needed for these
examinations, such as a treadmill to
examine how the heart is functioning
during exertion, echocardiography,
medical ultrasound, 24-hour ECG and
24-hour blood pressure monitoring.
The Vienna Medical Centre is located
in the heart of the 9th district, are
there any advantages of being in this
location?
Yes, definitely. The Vienna General
Hospital (Allgemeines Krankenhaus,
AKH), St. Anna Children’s Hospital, private
clinics such as the Vienna Private
Clinic, the Goldenes Kreuz and the
Confraternitaet (Clinic Josefstadt) are
all within walking distance. In addition,
there are also radiological institutes
in the immediate vicinity. This is very
useful, especially when a patient needs
something I cannot provide in my
clinic, for example a PET-CT scan, the
patient simply walks over to the respective
unit. In most cases, due to the
regular working base I have with other
hospitals, I am generally able to arrange
this with a minimum waiting time.
Thank you Michael for this very informative
conversation.
I truly have to thank you Gerti for our
ongoing cooperation and for what you
are doing – not only with regards to
your diplomatic activities and bringing
people of different backgrounds and
cultures together – but also regarding
your various other initiatives in the field
of health care and fortunately Vienna
Medical Center is one of them.
www.zimpfer.at, www.zmed.at
VIENNA MEDICAL CENTER
115
SOCIETY
Frisches und verjüngtes
Aussehen leicht gemacht
Bio-Remodellierung mit Peptidyal HX. Die Wiener Dermatologin
Dr. Barbara Franz setzt in ihrer Ordination auf individuelle Konzepte,
denn das Verständnis von Schönheit hat sich gewandelt.
Ein ästhetisches Treatment bedeutet
nicht automatisch die Unterwerfung
unter ein einheitliches Schönheitsideal.
Natürlichkeit und frisches
Aussehen verspricht die neue Bio-Remodellierung
mit Peptidyal HX, die
noch dazu keinerlei unerwünschte
Wirkungen und keine „Auszeit“ zur
Folge hat.
Peptidyal HX enthält alles, was die
Haut für eine gründliche Regeneration
und damit zur Erzielung eines
gesunden, glatten und elastischen Erscheinungsbildes
benötigt: Hyaluron
in einer ausgewogenen Konzentration
und Molekülgröße, Aminosäuren, die
wertvolle Bausteine für eine körpereigene
Kollagenbildung liefern und
schließlich kleinste Partikel aus
einem Mineralstoff zur Anregung der
sogenannten „Fibroblasten“, das sind
die Zellen im Gewebe, die für die Neubildung
von Kollagen verantwortlich
sind. Peptidyal HX wird mit einer sehr
dünnen Nadel entweder in bestimmte
Punkte oder flächenhaft mit vielen
feinen Stichen knapp unter die Haut
injiziert und setzt einen Prozess in
Gang, der von der Natur als „Gewebereparatur“
vorgesehen ist, nämlich die
Bildung von Kollagen aus einzelnen
Bestandteilen.
Unter dem Einfluss von Peptidyal HX
erfolgt dieser Prozess aber um ein
Vielfaches rascher und wirksamer als
der, der normalerweise in der Haut
abläuft. Darüber hinaus sorgt das
Hyaluron in Peptidyal HX für eine
gründliche Durchfeuchtung und
Nährstoffversorgung der Haut. Die
Haut wird dadurch gesünder, glatter
und strahlender. Die besonders gute
Nachricht: Durch eine regelmäßige
„Auffrischung“ nach einem ersten
Behandlungszyklus aus zwei oder
drei Anwendungen lässt sich die Haut
lange Jahre gesund und frisch halten
und so kann auch der Alterungsprozess
erfolgreich verzögert werden.
Durch den „Sofort-Effekt“ wird das
Gesicht gestrafft, bekommt wieder
Konturen und den perfekten Glow.
www.hautsachegut.at
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SOCIETY
Iss dich gesund
Anlässlich der Veröffentlichung seines aktuellen
Buches „Ernährung bei PCOS“ sprach SOCIETY
mit dem Autor Univ.-Prof. Dr. Peter Frigo.
Was ist das PCOS und wen betrifft es?
Das Polyzystische Ovar-Syndrom
(PCOS) stellt eine der häufigsten
Stoffwechselstörungen bei Frauen
im gebärfähigen Alter dar und betrifft
weltweit ca. 4-12 Prozent all dieser
Frauen. Klassische Zeichen entstehen
aufgrund einer Störung des hormonellen
Gleichgewichts, wodurch es zu
einer erhöhten Produktion männlicher
Hormone mit Androgenisierungserscheinungen
(=Vermännlichung), wie
vermehrter Körperbehaarung, Akne
oder Alopezie (= Haarausfall), Störungen
des weiblichen Zyklus, oftmals
auch verbunden mit Unfruchtbarkeit
und kleinzystischen Eierstöcken im
Ultraschall kommt. Das PCOS manifestiert
sich typischerweise schon
während der Pubertät. Betroffen sind
demnach vor allem junge Frauen, die
zumeist leicht bis stark übergewichtig
sind, allerdings gibt es auch einen
kleineren Anteil schlanker PCOS-Patientinnen
(ca. 10-15 Prozent). Darüber
hinaus ist das PCOS stark mit einer
metabolischen Störung in Verbindung
mit Insulinresistenz, also einer herabgesetzten
Empfindlichkeit gegenüber
Insulin, assoziiert. Hauptrisikofaktor
für die Entwicklung eines PCOS ist
und bleibt daher das Übergewicht,
insbesondere die bauchbetonte
Adipositas, die eine zentrale Rolle in
der Entstehung der Insulinresistenz
spielt, auch wenn diese ebenfalls bei
dünnen PCOS-Patientinnen oftmals
vorhanden ist.
Wieso ein Buch über Ernährung bei
dieser Erkrankung?
Die Ernährung ist der Schlüssel zur
Heilung: Bei einer kohlenhydratarmen
Ernährung kann das PCOS geheilt
werden, dieses Buch bringt aufgrund
der neuesten Erkenntnisse des PCOS
eine Übersicht über die Erkrankung
sowie Lifestyle- und Ernährungstipps.
In der Tat wurde in den letzten Jahrzehnten
der Zusammenhang zwischen
der Ausprägung des PCOS und einer
kohlenhydratreichen Ernährung
Buchautor Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Frigo „Ernährung bei PCOS“, Facultas/Maudrich, 2021
evident und folglich die Reduktion der
Kohlenhydratzufuhr im PCOS-Management
eingeführt.
Welche wesentlichen Ernährungstipps
findet man in ihrem Buch und
wie wirken diese?
Neben allgemeinen Ernährungstipps
finden sich über 100 Rezepte für eine
ausgewogene und gesunde Ernährung.
Diese sogenannte niederglykämische
Ernährungsform wirkt sich positiv auf
Insulinspiegel, Insulinresistenz und
Gewicht aus und bewirkt eine Senkung
der Triglyzerid- und Androgenproduktion.
Ziel der Ernährungstherapie ist
es also, die Insulinempfindlichkeit
zu erhöhen und somit Insulinspiegel
zu senken. Dies geschieht einerseits
durch die Gewichtsreduktion an sich,
um in einen normalen BMI-Bereich
zu kommen. Dadurch kommt es zu
einer verbesserten, metabolischen
Situation und oftmals zur Erfüllung des
Kinderwunsches, sowie langfristig zur
Senkung des Risikos für metabolische
Störungen (z.B. Diabetes mellitus Typ
II) und Herz-Kreislauferkrankungen.
Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Frigo ist
Facharzt für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe, Oberarzt und Leiter der
Hormonambulanz an der Klinischen
Abteilung für gynäkologische Endokrinologie
und Reproduktionsmedizin
an der Medizinischen Universität
Wien. Klinischer Prüfarzt, Gründungsmitglied
der österreichischen Menopausegesellschaft,
Publikations- und
Forschungstätigkeit mit Schwerpunkt
gynäkologische Endokrinologie sowie
Lehrtätigkeit.
Fotos: privat, Facultas/Maudrich, Victoria Posch und Esther Karner
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SOCIETY
85 Jahre Incoterms –
Gelebte Praxis im globalen
Handelsverkehr
SOCIETY Gastautor Valentin Neuser, Rechtsanwalt und
Mediator bei Lansky, Ganzger, Goeth, Frankl & Partner, blickt
auf 85 Jahre Incoterms zurück und führt in seinem Kommentar
die Vorteile der internationalen Handelsklauseln aus.
Demjenigen, der im internationalen
Warenverkehr unterwegs ist, sind Incoterms
klarerweise ein Begriff. Diese
von der Internationalen Handelskammer
(ICC) entwickelten und bereits
1936, also vor 85 Jahren erstmals
herausgegebenen internationalen
Handelsklauseln wurden im Welthandel
sehr gut angenommen, und
deren Einbeziehung in Verträge ist
heute ganz übliche Handelspraxis. Die
aktuellen Klauseln sind am 1.1.2020 in
Kraft getreten, auch wenn natürlich
die Einbeziehung älterer Incoterms
nach wie vor vereinbart werden kann
und bereits vereinbarte Incoterms
weiter anwendbar bleiben – insoweit
Rechtsanwalt und Managing Partner
Mag. Valentin Neuser
gilt naturgemäß die Privatautonomie
der Vertragsparteien.Incoterms legen
durch umfangreiche standardisierte
Regelungen Rechte und Pflichten des
Käufers und des Verkäufers in Bezug
auf Kosten, Risiko, Versicherung, Beund
Entladung, Transportdokumente,
Zölle, Steuern, Verpackung und vieles
mehr fest. Mittlerweile gibt es sieben
klar definierte Klauseln, die für alle
Transportarten eingesetzt werden
können, weitere vier Klauseln sind
ausschließlich für den See- und Binnenschiffstransport
geeignet.
EXW - FCA - CPT - CIP - DAP - DPU -
DDP - FAS - FOB - CFR – CIF: Auch
wenn diese Kürzel dem Laien nicht viel
sagen, beschreiben die jeweiligen drei
Buchstaben im Warenhandel die zwischen
den Parteien vereinbarte Risikoübernahme
sehr genau. Einfacher geht
es kaum. Im Detail legen die Incoterms
fest, welcher Vertragspartner für die
Warendokumente, deren Kosten und
Zollgebühren, die Transportdokumente
und deren Kosten, die Versicherung
der Waren und die dadurch entstehenden
Kosten, den Informationsfluss
über den Status der Lieferung, die Warenprüfung
und die dabei entstehenden
Kosten und die Verpackung und
deren Kosten zuständig ist. Im Zusammenhang
mit Seefrachttransporten
wird zudem auch über die Incoterms
die Zur-Verfügung-Stellung von Daten,
die die Sicherheit der Waren oder die
Ein- und Ausfuhrabwicklung betreffen,
inkl. Genehmigungen geregelt.
Als grundsätzliche Faustregel kann
gelten, dass der Verkäufer für den
Export und der Käufer für den Import
verantwortlich ist. Ausnahmen sind
Lieferungen „ex works“ (EXW) und
„Delivered at Place Unloaded” (DDP).
Bei einer Lieferung EXW ist der Käufer
auch für den Export inklusive aller
Genehmigungen und Kosten zuständig,
bei vereinbarten Incoterms
DDP ist der Verkäufer auch für die
Abwicklung des Imports inklusive aller
Genehmigungen und Kosten zuständig.
Tatsächlich lassen sich durch die
Vereinbarung von Incoterms die sonst
häufigen Auslegungsfragen leichter
bewältigen, als dies der Fall wäre, wenn
die Parteien die Bedingungen individuell
ausgehandelt hätten. Gerade
in internationalen Verträgen können
unterschiedliche nationale Handelsbräuche
und auch interkulturelle
Unterschiede zu Auslegungsschwierigkeiten
führen, die über die Einbindung
von Incoterms weitestgehend
vermieden werden können. Über die
Fotos: Lansky, Ganzger+partner, pixabay
WIRTSCHAFT 120
SOCIETY
Einbeziehung der – das Spektrum der
mit der eigentlichen Lieferung von
Waren zusammenhängenden Fragen
abdeckenden – Incoterms kann damit
eine Fülle von ansonsten bei Vertragsabschluss
zu bedenkenden Rechtsfragen
ausgespart werden. Dies erspart
auch unnötig lange Vertragsverhandlungen
und beschleunigt damit den
Handel. Insgesamt dient die Einbeziehung
sohin durch die Vermeidung von
Missverständnissen und damit verbundenen
rechtlichen Unsicherheiten
und Streitigkeiten dem Rechtsfrieden.
Natürlich enthebt die bloße Einbindung
von Incoterms in Lieferverträgen
zwischen Unternehmern die Parteien
nicht davon, andere vertragswesentliche
Aspekte zu regeln, um Rechtsklarheit
auch etwa betreffend den
Vertragsgegenstand, das anzuwendende
Recht oder den Gerichtsstand zu
schaffen. Denn die Incoterms regeln
nur einige der Primärpflichten eines
Kaufvertrages sowie ausgewählte
sekundäre Konsequenzen, enthalten
jedoch keine Aussagen zum Vertragsabschluss,
zur Einbeziehung von
AGB, zur Eigentumsübertragung, zur
Zahlungsabwicklung und Zahlungssicherung
und auch nicht zu den Leistungsstörungen.
Zudem begründen
Incoterms verbindliche Pflichten nur
für die selbst am Kaufvertrag beteiligten
Verkäufer und Käufer und schaffen
keine unmittelbar geltenden Rechte
oder Pflichten im Verhältnis zu anderen
Personen wie etwa den beteiligten
Frachtführern, Banken, Versicherungsunternehmen
usw. Diesbezüglich sind
gesonderte Verträge erforderlich. Im
Seehandel ist auch die sogenannte
VGM-Problematik zu beachten, die in
den Incoterms gerade nicht geregelt
ist. Dabei geht es um das verifizierte
Containergewicht im Seehandel, das
nicht unter den (in den Incoterms
vorgesehenen) Begriff der eher eng
konzipierten beförderungsbezogenen
Sicherheitsanforderungen fällt. Diesbezüglich
sind bei Beförderungen auf
dem Schiffswege Streitigkeiten bei
fehlender oder unklarer vertraglicher
Vereinbarung vorprogrammiert. Auch
wenn die Vereinbarung von Incoterms
vereinfachend wirkt, sind dennoch
bei der Auswahl der jeweiligen Incoterms
auch die damit einhergehenden
steuerrechtlichen Implikationen im
Einzelfall sehr genau zu überprüfen:
Beispielsweise können Incoterms, die
die Transportverantwortung auf den
Käufer übertragen, aus umsatzsteuerlicher
Sicht nachteilig sein, da sie das
Risiko für die Versagung der Steuerbefreiung
bei Exporten in das Drittland
und in das übrige Gemeinschaftsgebiet
für den Lieferanten erhöhen. Auch
bei Importen aus einem Drittland sind
die Auswirkungen auf eine allfällige
Umsatzsteuerpflicht – wie bei jedem
anderen Kaufvertrag auch – genauestens
zu überprüfen, um den tatsächlich
anfallenden Aufwand zu optimieren
bzw. im Sinne der Vertragsparteien angemessen
zuzuordnen.
Über die Einführung der Incoterms ist
es gelungen, über standardisierte und
international gelebte Handelsvereinbarungen
Rechtsfrieden in Teilbereichen
des globalen Handelsverkehres
herzustellen – übergreifend und
unabhängig vom jeweilig anzuwendenden
Rechts- und Gerichtssystem.
Die bereits vor 85 Jahren initiierte
Globalisierung wirkt im internationalen
Handelsverkehr spürbar.
RECHT
121
SOCIETY
Gebündeltes Dolce Vita
auf dem Teller
Angefangen bei Antipasti, über hausgemachte Pasta und
Pizza aus dem Steinofen. Im Ristorante Sole in der Annagasse
im ersten Wiener Bezirk lädt authentisches italienisches
Flair zum Verweilen ein.
Aki Nuredini, der bereits seit über 30
Jahren stolzer Padrone des Ristorante
und auch der Bar Sole ist, schuf mit
dem Eröffnen seines Restaurants
mehr als einen Tempel der authentischen
italienischen Küche, nämlich
einen Treffpunkt für Künstler*innen,
Sportler*innen, Komponist*innen und
alle anderen begeisterten Anhänger*innen
der italienischen Küche. Zu
seinen Gästen zählten Anna Netrebko,
Pavel Kolgatin, Aida Garifullina,
Donna Leon, Jonas Kaufmann oder
auch Alexander Van der Bellen .
Mit Leichtigkeit und ganz viel Empathie
gegenüber den Gästen und ihren
Bedürfnissen gelingt es dem Team
des Ristorante Sole, die ihnen entgegengebrachten
hohen Erwartungen
nicht nur zu erfüllen, sondern sogar zu
übertreffen. Nuredini sorgt höchstpersönlich
dafür, dass sich jeder Gast bei
guter Gesellschaft wohlfühlen und die
angenehme Atmosphäre genießen
kann. Neben dem Restaurant gibt es
zusätzlich die Bar Sole, die zu Afterwork
Drinks und kleinen Appetizers
wie Panini oder Antipasti einlädt.
Ristorante Sole
Annagasse 8-10, 1010 Wien
Mo – So: 11:00 bis 23:30 Uhr
Tel.: +43-(0)-1-513 40 77
office@trattoria-sole.at
www.ristorante-sole.at
Fotos: Franz Johann Morgenbesser, SOCIETY/Pobaschnig
LIFE & STYLE
122
MOHAROS VIENNA
Traummäntel - handgemacht in Wien
Fotos: MOHAROS VIENNA
Exklusiven Tragekomfort versprechen
die edlen MOHAROS VIENNA
Mäntel, die aus feinstem Kaschmir
Double Face – zwei Lagen Kaschmir
die ineinander verwebt sind – gefertigt
werden.
Zu 100 Prozent von Hand in einer
Wiener Produktion hergestellt und
von Gründerin Simone Moharos persönlich
designt, kommen die edlen
Mäntel ohne Steppnaht aus und bieten
ein unvergleichlich leichtes und
kuschelig warmes Tragegefühl. Durch
diese spezielle Produktionsart – die
ganz besonderes Knowhow und eine
exakte Fertigung verlangt – können
die Mäntel außerdem beidseitig getragen
werden. So kann zum Beispiel
ein dunkelblauer Mantel am nächsten
Tag in Beige getragen werden.
Seit drei Generationen sammelt die
Familie von Simone Moharos bereits
Expertise rund um die Herstellung
von exklusiven Mänteln und setzte
damit auch den Grundstein für die
Brand MOHAROS VIENNA. „Mode
muss den Menschen in den Mittelpunkt
stellen und zwar auch dann,
wenn er gerade nicht auf dem roten
Teppich spaziert“, so die Eigentümerin
über ihren Anspruch an ihre Modelle,
die durch zeitloses, luxuriöses
und feminines Design bestechen.
Beständigkeit, Verlässlichkeit und
Geradlinigkeit – Eigenschaften, die
in unserer schnelllebigen Welt oft
rar geworden sind, finden sich in den
MOHAROS Modellen wieder. Diese
sind auch die Grundsätze von Geschäftsführerin
Simone Moharos. Sie
hat eine Kollektion geschaffen, die
einzigartig, hochwertig und speziell
ist und ihre Kundinnen aus der Masse
hervorheben lässt.
MOHAROS VIENNA
Palais Hansen Kempinski
Schottenring 24, 1010 Wien
www.moharos.com
office@moharos.com
+43 699 10 04 27 14
IHRE 7 SCHRITTE ZUM
TRAUMMANTEL:
➀ Terminvereinbarung im MOHAROS
VIENNA Atelier im wunderschönen
Palais Hansen Kempinski Wien
➁ Auswahl der MOHAROS VIENNA
Modelle oder wir designen gemeinsam
Ihr individuelles Modell
➂ Auswahl von Kaschmir, Kaschmir
Double Face, Vikunja oder feinster
Wolle von LORO PIANA
➃ Auswahl der Goldlogos
➄ Maßabnahme
➅ 1-2 Anproben
➆ Auslieferung oder Abholung
Als Zeichen für die Liebe zum Detail
erhalten alle 100% Kaschmirmodelle
ein 14-Karat-Goldlogo.
LIFE & STYLE
123
SOCIETY
Vier Porträts besonderer
Musiker*innen
Wien gilt seit Jahrhunderten als ein Zentrum der klassischen
Musik und beliebter Tummelplatz für internationale
MusikerInnen. Auf den nächsten Seiten lernen Sie vier
Ausnahmekünstler*innen und ihre Lebensläufe kennen.
Maestro Niels Muus – Dirigent,
Vokalexperte und Pädagoge von Weltruf
Seit dem Jahre 2013 als Professor und
Direktor des Masterstudiums Oper an
der MUK bekannt, ist Maestro Muus
der Klassikwelt bereits seit langem als
Dirigent und Vokalexperte ein Begriff.
Aus seiner Zeit als Casting Director
der Volksoper Wien wird er für die Entdeckung
hervorragender Sängerinnen
und Sänger ebenso geschätzt wie als
Dirigent bedeutender Opernproduktionen
wie „Aida“ in Shanghai und “L‘elisir
d‘amore“ in Macerata. Seit 2019 ist er
zudem Professor und Musikdirektor der
Central Academy of Drama in Beijing.
Als einer der anerkanntesten Opernexperten
dirigierte Niels Muus international
herausragende Produktionen wie
beispielsweise das eingangs erwähnte
„L‘elisir d‘amore“ von Donizetti, Rossinis
„L‘Assedio di Corinto“, Dvoraks „Rusalka“
und Verdis „Aida“. Für führende italienische
Opernhäuser dirigierte Maestro
Muus Opern wie Verdis „Falstaff“,
Macbeth“, „La Traviata“, „Aida“ und Nino
Rotas „Il capello di paglia di Firenze“
und herausragende Vokalsolist*innen
wie Katia Ricciarelli, Luciana Serra,
Erwin Schrott, Ildar Abdrazakov, Angela
Denoke und Akiko Nakajima sangen
unter seiner musikalischen Leitung.
Seine Tonträgeraufnahmen umfassen
CD- and DVD-Produktionen für führende
Plattenlabels. Darüber hinaus hielt
Maestro Muus bereits Meisterklassen
an Institutionen wie dem Conservatorio
Monteverdi (Bolzano), Netherlands
Opera Studio (Amsterdam), Opera Studio
New National Theater Tokyo, Opera
Academy Korean National Opera,
Universität für Musik und darstellende
Kunst Wien oder der Opera Academy
of California (San Francisco). 2008-2011
war er als Musikdirektor des internationalen
Forschungsprojekts „The World
Opera“ in Zusammenarbeit mit internationalen
Forschungsinstituten wie
der Stanford University tätig.
www.nielsmuus.com
Xin Wang - eine chinesische
Erfolgssopranistin in Österreich
Die aus Shandong (China) stammende
Opernsängerin Xin Wang brillierte bei
ihren bisherigen Auftritten in Österreich
mit ihrer glockenreinen Stimme
und höchster Musikalität. Daneben
initiierte und organisierte sie bereits
erfolgreich zahlreiche Kulturprojekte, im
Rahmen derer sie den kulturellen Austausch
zwischen China und Österreich
förderte. Außerdem verhalf sie schon
einigen österreichischen Kulturinstitutionen
zur breitenwirksamen Präsentation
in der chinesischen medialen
Berichterstattung. Xin Wang erhielt ihre
Ausbildung an der Musik und Kunst
Privatuniversität der Stadt Wien, der
Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz
bei Katerina Beranova und dem China
Central Conservatory of Music, wo sie
ihr Masterstudium mit Auszeichnung
abschloss. Als besonders vielseitige
Sängerin trat Xin Wang bisher mit
Orchestern wie den Sofioter Philharmonikern,
dem Bruckner-Orchester
Linz, den Wiener Philharmonikern der
Sommerakademie, den Kairo-Symphonikern,
dem Wiener Kammerorchester,
dem Strauss- Festival-Orchester, dem
Schönbrunn-Orchester, dem Ensemble
Classico, dem Muk-Barockorchester
und den Shanghai Philharmonikern in
renommierten Konzertsälen wie der
Carnegie Hall, dem Wiener Musikverein,
dem Wiener Konzerthaus, dem Musikverein
Graz, dem Brucknerhaus Linz,
der Bulgaria Hall, der Staatsoper Kairo
und dem Salzburger Odeion auf. Xin
Wang ist Preisträgerin mehrerer internationaler
Wettbewerbe. Sie gewann
unter anderem den ersten Preis bei der
„1st International Opera Competition
Hongkong“, den zweiten Preis bei „The
5th International Competition Giovani
Musicisti“ in Treviso/Italien (erster Preis
nicht besetzt) und den dritten Preis bei
„SPAZIO MUSICA – 16th International
Vocal Competition” in Grosseto/Italien.
Alessandro Lora - Tenorarien für alle!
Alessandro Lora verkörpert die seltene
Kombination eines Operntenors mit
einem Popkünstler: Auf diese Weise
bietet er dem Publikum ein Crossover-
Programm aus eingängigen italienischen
Kanzonen, anspruchsvollen
Opernarien und breitenwirksamen Liedern.
Insgesamt erinnern Alessandro
Loras Auftritte an Mario Lanza, dem es
gelang, Opernarien in populärer Form
für eine nicht nur auf Oper spezialisier-
Fotos: Privat
KULTUR 124
Maestro Niels Muus, Dirigent, Vokalexperte und Pädagoge von Weltruf
Xin Wang – Eine chinesische Erfolgssopranistin in Österreich
Alessandro Lora: Tenorarien für alle!
Pianistin Petra Hollaender-Pogády mit ihrer Kunst der „dritten Hand“
te Hörerschaft zu interpretieren und
als packendes Ereignis aufzubereiten.
Genau dies ist auch Loras Zielsetzung
und deshalb verbindet er seine Programme
und Projekte auch regelmäßig
mit besonderen Anlässen, wie etwa
seine kürzlich erschienene CD „Hommage
à Caruso“, die er im Hinblick auf
das Gedenkjahr der unvergesslichen
Tenorlegende Enrico Caruso veröffentlichte.
Loras Auftritte sind sowohl mit
Klavierbegleitung als auch mit großem
Opernorchester ein Erlebnis. So nimmt
es nicht wunder, dass der renommierte
italienische Dirigent Maurizio Barbacini
das Dirigat bei Loras CD übernahm
und die Mährische Philharmonie mit
italienischer Verve dirigierte. Das Arienprogramm
umfasste die schwierigsten
Tenorarien in genau jenen musikalischen
Fassungen, in denen sie einst
Enrico Caruso sang. Aber auch auf der
Konzertbühne brilliert Lora mit herausfordernden
Arien wie „Nessun dorma“
aus Puccinis „Turandot“. Wenn man
mit dem sympathischen Künstler über
Oper spricht, erzählt er mit Begeisterung
von seinem Werdegang und seiner
Liebe zum Gesang, vor allem aber seiner
Liebe zum Publikum, dem er neue
Wege zum Operngesang erschließen
möchte. Gerne tritt er auch an der Seite
berühmter Kollegen aus der Opernwelt
ebenso wie aus der Popwelt auf, weil er
gerade die Verbindung dieser beiden
Welten zum Ziel seines Strebens gemacht
hat. Loras persönliches Motto
lautet, seinem Publikum nicht nur
Musik zu bieten, sondern den „fascino
del canto“, die Faszination des Gesangs,
zu vermitteln – was ihm auf seine ganz
persönliche Weise hervorragend gelingt!
www.alessandrolora.it
Pianistin Petra Hollaender-Pogády –
Die hohe Kunst der „dritten Hand“
Als Franz Liszt die Technik des Klavierspiels
und der Klavierkomposition
revolutionierte, sprach man respektvoll
von der Einführung der „dritten Hand“
auf dem Flügel. Gemeint war damit
die dermaßen virtuose Beherrschung
des Instruments, dass die Zuhörer den
Eindruck hatten, es spielten drei Hände
auf dem Instrument! Dies gelang durch
eine subtile Kompositionstechnik, die
einen Teil der Harmonien in den unteren
Teil der linken Hand, die Melodielinie
in den oberen Teil der linken Hand
und ausschmückende Fiorituren in die
rechte Hand legte. Dementsprechend
herausfordernd stellen sich Liszts
Klavierwerke für den Interpreten dar.
Mit Lisztscher Brillanz dominiert Petra
Hollaender-Pogády den Flügel und
zaubert durch ihr gekonntes Fingerspiel
den Eindruck herbei, es würden drei
Hände darauf spielen. Dieses Markenzeichen
hat die junge Pianistin, die
in Bratislava geboren wurde und ihre
Studien an der Musikuniversität Wien
(Stefan Vladar), Anton Bruckner Privatuniversität
Linz (Gottfried Hemetsberger)
und Conservatoire de Paris
(Georges Pludermacher) absolvierte,
zu dem ihren gemacht, verbunden mit
musikalisch fundierter Ausdruckskraft
und atemberaubender Optik. Auf diskographischer
Ebene hat sie bereits durch
die Einspielung des Klavierwerks von
Eugen Suchon für Music Fund Slovakia
geglänzt. Zusätzlich zur internationalen
Konzerttätigkeit, die sie auf bedeutende
Konzertpodien der Welt – wie
etwa die der Philharmonie Bratislava,
der Philharmonie Sofia und der Philharmonie
Kairo – führte, bildet Petra
Hollaender-Pogády junge Pianistinnen
und Pianisten in Wien aus. Im historischen
Rückblick erinnert sie an ihre
legendären Kolleginnen Clara Haskil
und – aus jüngerer Zeit – Martha Argerich,
indem sie auf meisterhafte Weise
musikalische Poesie mit virtuosem
Feuer verbindet! Ihre nächsten Pläne
umfassen Beethovens Chorphantasie
an der Philharmonie Sofia und zahlreiche
solistische Auftritte mit Werken
der Komponisten, die ihrem beseelten
Interpretationsstil am meisten entsprechen:
Frédéric Chopin und Franz Liszt.
www.petrapogady.com
Text: Adrian Eugen Hollaender
MUSIK
125
SOCIETY
Russland und Österreich:
Das Beste aus zwei Welten
Das Russische Kulturinstitut in Wien stellt seit Jahrzehnten einen
kulturellen Begegnungspunkt zwischen Russland und Österreich dar.
Der neue Leiter des Instituts, Oleg Ksenofontov, gibt uns Einblick in
diese brückenbauende Institution.
Sie haben dieses Jahr die Leitung des
Russischen Kulturinstituts in Wien
übernommen. Mit welchen Vorsätzen
und Zielen gehen Sie in Ihre Amtszeit?
Wie planen Sie, die kulturellen Verbindungen
zwischen Österreich und
Russland weiter zu stärken?
Ihre Frage ist in vielerlei Hinsicht
bereits beantwortet. Das Hauptziel der
Arbeit des Russischen Hauses in Wien
war und ist die Förderung der humanitären
und kulturellen Beziehungen
zwischen den Völkern unserer Länder.
Der kulturelle Reichtum Russlands und
Österreichs, das einzigartige geistige
Erbe jedes unserer Länder und die
jahrhundertealten bilateralen humanitären
Beziehungen ermöglichen
eine außerordentlich breite Palette
unserer Zusammenarbeit und eine fast
unbegrenzte Auswahl an Bereichen für
Der neue Leiter des Russischen Kulturinstituts,
Oleg Ksenofontov
ihre erfolgreiche gemeinsame Entwicklung
– Künste, Wirtschaft, Arbeit
mit Jugendlichen, Wissenschafts- und
Bildungsaustausch, Umweltschutz,
Probleme der nachhaltigen Entwicklung
und so weiter.
Wen soll das Russische Kulturinstitut
ansprechen und wie sieht das Angebot
bzw. das Programm für Interessierte
aus?
Wir werden versuchen, unsere Programme
für all diejenigen interessant
zu gestalten, die mehr über Russland
erfahren möchten, und für diejenigen,
die bereits mit der russischen Kultur,
Geschichte, dem humanitären und
wirtschaftlichen Potenzial meines
Landes vertraut sind. Ich bin sicher,
dass uns dabei auch unsere österreichischen
Partner helfen werden,
auf deren Unterstützung wir bei
der Auswahl und Ausarbeitung von
Programmen, die auf gemeinsamen
Interessen beruhen, zählen. Über
die konstruktive Zusammenarbeit
mit dem Österreichischen Verband
der Russischlehrerinnen und -lehrer,
dem Österreich-Russland-Forum, der
Österreichisch-Russischen Historikerkommission,
dem Österreichischen
Schwarzen Kreuz und einer Reihe von
Musik- und Bildungseinrichtungen der
Republik Österreich kann ich schon
jetzt Gutes sagen.
Sie waren ja schon einmal Direktor
des RKI in Wien – was schätzen Sie
ganz besonders an der österreichischen
Kulturlandschaft? Hat sie sich
Ihrer Meinung nach seit Ihrer letzten
Amtszeit in irgendeiner Weise verändert?
Was mich an der österreichischen
Kulturlandschaft am meisten beeindruckt,
ist die Kombination aus bewährten
Traditionen und der Fähigkeit,
neue, moderne, oft innovative Formen
der Kreativität in all ihren Ausprägungen
aufzugreifen und zu entwickeln.
Meiner Meinung nach ist dies ein
deutliches Zeichen für die Weiterentwicklung
der nationalen Kultur, für ihre
Fähigkeit, den Schwierigkeiten der Zeit
zu trotzen. Ich bin mir sicher, dass die
österreichische Kulturlandschaft die
aktuellen Erschwernisse durch die Coronavirus-Pandemie
überwinden und
ihre unveränderte Attraktivität, ergänzt
durch neue bunte Farben, beibehalten
kann.
Was verbindet die russische mit der
österreichischen Kultur? Was sind die
Besonderheiten beider?
Sie haben eine Frage gestellt, zu der
Bücher geschrieben, Filme gedreht,
große Musik- und Kunstwerke geschaffen
wurden. Unsere Kulturen
sind seit Jahrhunderten miteinander
verbunden, und ich würde sagen, dass
ihre Besonderheit darin besteht, dass
sie das Beste voneinander übernehmen
können und dabei nicht weniger
originell und großartig bleiben. Dies ist
vielleicht das Hauptmerkmal unserer
Länder.
Foto: Russisches Kulturinstitut Wien
KULTUR
126
SOCIETY
S.E Dmitrii Liubinskii (Russ.) mit Riccardo Muti und Professor Andrei Zolotov
(Vizepräsident der russ. Akademie der Künste)
Andrei Zolotov, Riccardo Muti, Elena Liubinska (Gattin des Botschafters) und
Dmitrii Liubinskii
Markus Hinterhäuser (Musikalischer Direktor Salzburger Festspiele), Helga
Rabl-Stadler (Salzburger Festspiele) und Riccardo Muti
Professor Andrei Zolotov hielt eine Laudatio auf den Dirigenten Riccardo
Muti
Auszeichnung
für Riccardo Muti
Anlässlich der feierlichen Zeremonie der Investitur und
Ernennung des Dirigenten Riccardo Muti zum Ehrenmitglied der
Russischen Akademie der Künste lud der Botschafter der Russischen
Föderation, S.E. Dmitrii Liubinskii, in die Botschaft ein.
In Anwesenheit eines ausgewählten
Gästekreises nahm der angesehene
italienische Dirigent die Urkunde persönlich
entgegen. Muti blickt auf eine
außergewöhnliche Karriere zurück:
1941 in Neapel geboren, wurde er
schon früh von seinen musikalischen
Eltern gefördert. Später studierte
er am Conservatorio di Musica San
Pietro a Majella in Neapel Klavier,
Komposition – Dirigieren lernte er
am Mailänder Verdi-Konservatorium.
1967 gewann er den Dirigentenpreis
des Guido-Cantelli-Wettbewerbes,
welcher ihn international bekannt
machte. Nur ein Jahr später wurde
er Chefdirigent des Maggio Musicale
Fiorentino, eine Position, die er
bis 1980 bekleidete. 1971 trat Muti
erstmals als Dirigent bei den Salzburger
Festspielen auf, wo er 2021 sein
50-jähriges Bühnenjubiläum in Salzburg
mit Beethovens monumentaler
„Missa solemnis“ feierte. Seit 2010 ist
er Chefdirigent des Chicago Symphony
Orchestras. Die Ernennung Mutis
zum Ehrenmitglied der Russischen
Akademie der Künste reiht sich ein in
eine lange Liste von Ehrungen.
EVENTS
127
SOCIETY
Exlibris.
Aufgeblättert
Ob Feminismus, Kalter Krieg oder Kirchenkrimi –
unsere Buchtipps liefern nicht nur Unterhaltung,
sondern regen auch zum Nachdenken an.
Gorbatschow – Der Weltveränderer
Ignaz Lozo
Konrad Theiss Verlag – wbg
Diese reflektierte und ausgewogene
Biographie des politischen
Werdeganges eines der wohl bedeutendsten
Politiker des 20. Jahrhunderts,
beschäftigt sich intensiv
mit der Vergangenheit der Person
Michail Gorbatschow und seinen
Verdiensten, aber auch mit seinen
Verfehlungen im Zusammenhang
mit den Aspekten Glasnost und
Perestroika, dem Ende das Kalten
Krieges, sowie der deutschen
Einigung. Untermauert wird dieses
spannende Werk durch eindrucksvolle
Zeitzeugeninterviews und
eine sich durch das ganze Buch
hindurchziehende wissenschaftliche
Rigorosität.
In Her Footsteps – Reisen zu außergewöhnlichen
Frauen
Lonely planet
MAIRDUMONT
Hier begeben wir uns auf eine
literarische und historische Entdeckungsreise,
die die Fußabdrücke
wahrlich herausragender Frauen
nachzeichnet und es uns ermöglicht,
die Kämpfe von Aktivistinnen,
Künstlerinnen, Pionierinnen und
Ikonen aus aller Welt, sowie deren
weltbewegenden Errungenschaften,
zu würdigen. Dieses Werk
appelliert daran, uns ein zukunftsweisendes
Beispiel an Persönlichkeiten
wie Jeanne d’Arc, Michelle
Obama, Marie Curie, Anne Frank,
Rosa Luxemburg und Greta Thunberg
zu nehmen.
Irgendwo ist immer Süden
Marianne Kaurin
Woow Books
In diesem entzückenden Roman
über das Schulmädchen Ina, deren
Eltern sich keinen Auslandsurlaub
leisten können, wodurch sich Ina
ausgeschlossen fühlt, wird moderne
Gesellschaftskritik geschickt
verwoben mit einer jugendlichen
Abenteuergeschichte, in der sich
zwei Freunde auf eine wilde Reise
in „den Süden“ begeben. Die Auseinandersetzung
mit dem Thema der
sozialen Ausgrenzung im Jugendalter
wird in diesem fröhlich-ernsten
Buch spielerisch in die Form
eines Jugendromans gegossen
und begeistert sowohl junge als
auch alte Leser*innen.
KULTUR
128
SOCIETY
Lost Places in Wien & Umgebung
Robert Bouchal & Johannes Sachslehner , Styria Verlag
In diesem Bericht widmen sich die Autoren entlegenen, verbauten und verborgenen
Orten in Wien und Umgebung, die im Zuge der Modernisierung
und des damit einhergehenden dramatischen gesellschaftlichen Wandels
in Vergessenheit geraten sind. Diese Orte schaffen fernab unserer Wahrnehmung
ein Wien das einmal war, welches ohne die Darstellungen dieses
Buches wohl für immer versteckt bleiben müsste. Fesselnde Erzählungen
von spannenden Ausflügen führen die Leser*innen in diese historischen
Welten und lassen sie die geschichtsträchtigen Orte jenes vergessenen
Wiens erneut erkunden.
Planet Ozean – Unser Leben hängt vom Meer ab, die Zukunft der Meere von
uns, Mariasole Bianco, Folio Verlag
Eine Botschaft an die Menschheit: Die Meeresbiologin Mariasole Bianco arbeitet
in diesem Werk die unermessliche Bedeutung der Ozeane für das Ökosystem und
in weiterer Folge für die Lebensgrundlage des Menschen heraus. Das Buch huldigt
der Schönheit der Meere, jedoch warnt es uns gleichzeitig vor den verheerenden
Folgen eines rücksichtslosen und zerstörerischen Umganges mit der „Wiege unseres
Lebens“, der sich etwa in Form von Überfischung und Verschmutzung durch
Abfall äußert und Gefahr läuft, unser gesamtes Ökosystem zu destabilisieren.
Gefallene Ritter – Malteserorden und Vatikan – Der Machtkampf zwischen
zwei der ältesten Institutionen der Welt, Constantin Magnis
Harper Collins
Ein Journalist mit familiären Wurzeln im Malteser-Ritterorden liefert uns mit
dieser investigativen Recherche über die Geheimnisse und Intrigen zwei der
ältesten christlichen Institutionen der Welt einen Blick hinter die Kulissen
des rätselhaften Kirchenkrimis rund um das Verhältnis zwischen Vatikan
und Malteserorden. Das Buch gestaltet sich als eine spannende Reise durch
vatikanische Hinterzimmer und geheimnisvolle römische Paläste und enthüllt
Aspekte christlicher Parallelwelten, die den Augen der Öffentlichkeit
sonst wohl noch lange verborgen bleiben würden.
Die Villen vom Ausseerland – Wenn Häuser Geschichten erzählen
Marie-Theres Arnbom
Amalthea
Der fünfte Band von Marie-Theres Arnbom‘s Villen-Serie entführt erneut in die
historischen Bauwerke des Salzkammerguts und schickt die Leser*innen auf
eine spannende Entdeckungsreise durch das idyllische Ausseerland und die
Schicksale der dort lebenden Menschen. Es sind gefühlvolle Geschichten der
Freude und der Trauer, der Vertreibung und der Wiederkehr aus Liebe zur Heimat,
die uns in diesem Roman die Hintergründe des historischen Kulturraumes
am Nordrand der österreichischen Alpen erkunden lassen.
KULTUR
129
SOCIETY
Nachhaltig gibt’s nicht!
Cornelia Diesenreiter, Molden Verlag
Nachhaltiges Konsumieren ist heutzutage ein regelrechter Megatrend.
Doch wie kauft und verbraucht man überhaupt mit Bedacht auf die
Umwelt? Es stellt sich die Frage, ob man der Natur nun tatsächlich etwas
Gutes tut, indem man auf Dosenlimo verzichtet, die Biomilch nur mehr
aus der Glasflasche schlürft und Palmöl verteufelt. Umweltfreundlicher
Konsum ist nicht leicht und ein regelrechtes Dilemma, mit welchem sich
Cornelia Diesenreiter in diesem Buch auf einer persönlichen Ebene schonungslos
ehrlich auseinandersetzt.
Wir riechen besser als wir denken
Johannes Frasnelli, Molden Verlag
In diesem populärwissenschaftlichen Werk zeigt uns der Neurowissenschaftler
und Geruchsforscher Johannes Frasnelli, warum der Geruchssinn der am meisten
unterschätzte unserer fünf Sinne ist. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
aus der Geruchsforschung werden geschickt in Verbindung mit dem menschlichen
Alltagsleben gebracht. Wie verändern Ängste und Depressionen unser
Riechvermögen? Was macht Riechtraining eigentlich mit unserem Gehirn? Und
ganz aktuell nur in der ergänzten Auflage: Wie beeinträchtigt COVID-19 unseren
Geruchssinn?
Playlist
Sebastian Fitzek, Droemer Knaur Verlag
Der neue Bestseller-Krimi „Playlist“ ist das bislang wohl außergewöhnlichste
Buchprojekt von Sebastian Fitzek. In diesem Psychothriller schickt die
Mutter der verschwundenen 15-jährigen Feline Jagow den Privatermittler
Alexander Zorbach auf eine musikalische Spurensuche, denn der einzige
Hinweis auf Felines Schicksal ist ihre Musikplaylist bei einem Streaming
Dienst im Internet. Fünfzehn noch unveröffentlichte Songs von Künstlern
wie Rea Garvey, Silbermond und Beth Ditto entscheiden darüber, wie lange
Feline Jagow noch zu leben hat – es ist ein gnadenloser Wettlauf gegen die
Zeit, bei der jeder Song zählt.
Reiseführer Albanien
Ralph-Raymond Braun, Michael Müller Verlag
Der südosteuropäische Balkanstaat Albanien kann Besucher mit seinen vielfältigen
Sehenswürdigkeiten, Regionen und kulturellen Hintergründen schnell
einmal überfordern. Der Albanien-Reiseführer von Ralph-Raymond Braun
schafft hierbei Klarheit und versorgt Reiselustige mit Allem, was man über
Albanien wissen muss. Von geographischen Eckdaten, über eine detailreiche
Darstellung der Geschichte und Kultur des Landes bis hin zu Empfehlungen
konkreter Wandertouren, hält dieser vor Ort recherchierte und ausprobierte
Reiseführer für jeden Urlaubertyp das richtige parat.
KULTUR
130
E I N H A U C H V E R F Ü H R U N G
„Spitzenköche
aus aller Welt
schwören auf
meinen Caviar.“
Romeo Schermann
Foto: © Hermann Gohl
Fotos (3): © ROLLING PIN / Gabauer
IMPERIAL CAVIAR | IMPERIAL SUPREME | OSSIETRA CAVIAR | ALMAS CAVIAR | STÖRFILETS
Vorbestellungen für die nächste Ernte unter: mail@romeo-caviar.at
Romeo Caviar PTE GmbH | Spitzwiese 122, A-7433 Mariasdorf | +43 664 512 48 92 | www.romeo-caviar.at
SOCIETY
Der Wunsch nach
einer guten Zukunft
Vizebürgermeister und Stadtrat für
Bildung, Jugend, Integration und
Transparenz, Christoph Wiederkehr,
spricht im SOCIETY-Interview über
Zukunftsvisionen und Herausforderungen
im Bildungsbereich.
Seit November 2020 sind Sie Vizebürgermeister
der Stadt Wien und außerdem
Stadtrat für Bildung, Jugend,
Integration und Transparenz. Was sind
Ihre Ziele?
Mein Ziel ist es, Wien zur kinder- und
jugendfreundlichsten Stadt der Welt zu
machen und eine zukunftsfitte Politik
zu betreiben. Ein zentraler Hebel, um
dies zu erreichen, ist Bildung. Hier
investieren wir in den nächsten Jahren
massiv. Wir entlasten sowohl das
Lehrpersonal als auch die Elementarpädagog*innen,
indem jede Wiener
Pflichtschule eine Schulassistenz für
administrative Aufgaben bekommt
und die Stunden für Assistenzpädagog*innen
im Kindergarten verdoppelt
werden. So haben die Pädagog*innen
mehr Zeit für ihre wesentliche Aufgabe:
die Betreuung, Unterstützung und
Christoph Wiederkehr, Amtsführender Stadtrat für
Bildung, Jugend, Integration und Transparenz
Förderung von Kindern und Jugendlichen.
Außerdem wird die Schulsozialarbeit
ausgebaut und es werden
zusätzlich Psycholog*innen und
Sozialpädagog*innen zur Verfügung
stehen. Zudem ist die Aufstockung
von Sprachförderkräften ein wichtiges
Projekt. Im Rahmen des Kinder- und
Jugendparlaments bekommen Kinder
und Jugendliche von der Stadt 1 Million
Euro für ihre Visionen für ihr Wien. Alle
Wiener*innen zwischen 5 und 20 Jahren
konnten im Oktober 2021 bereits
ihre Ideen einreichen, die Siegerprojekte
werden im Anschluss auch realisiert.
So können sich die Jüngsten in der
Gesellschaft aktiv beteiligen.
Wird die Pandemie längerfristige Auswirkungen
auf den Bildungsbereich
haben? Wenn ja, wie kann man diesen
entgegenwirken?
Das wichtigste ist, dass die Schulen
auch in der Pandemie offen bleiben,
denn nur so können die Bildungschancen
unserer Kinder intakt bleiben und
weitere psychosoziale Probleme verhindert
werden. Deshalb haben wir an
den Wiener Schulen ein engmaschiges
Sicherheitssystem etabliert. Von Lehrer*innen
und Schüler*innen wird hier
Unglaubliches geleistet. Um den Folgen
entgegenzuwirken, haben wir mit
dem Bildungsministerium bereits seit
dem letzten Schulsemester zusätzliche
Förderstunden bereitgestellt. Wien
hat eigene Förderangebote verstärkt:
Im Sommer gab es Lernhilfeangebote
im Zuge der Summer City Camps, auch
die Volkshochschulen boten gratis
Lernhilfekurse an. Seit Herbst gibt es
mit der Wiener Lernhilfe zudem 1.200
kostenlose Lernhilfekurse für Wiener
Schüler*innen, auch an Schulen aus
freier Trägerschaft.
Sie sind auch für den Bereich Integration
zuständig. Hier haben Sie
den Wiener Integrationsrat initiiert,
der sich 2021 mit der Frage „Welche
Auswirkungen und Folgen hat die
Pandemie auf die Integrationspolitik
der Stadt Wien?“ beschäftigt. Gibt es
hierzu schon Antworten? Was sind
zentrale Aufgaben in diesem Bereich?
Wien ist eine weltoffene und vielfältige
Stadt. Nichtsdestotrotz stehen wir im
Integrationsbereich Herausforderungen
gegenüber – die Pandemie hat
auch hier Spuren hinterlassen. Mit
dem „Wiener Integrationsrat“ forcieren
wir daher eine sachorientiere Debatte
über Integration und Migration. In diesem
Jahr wurden die Auswirkungen der
Pandemie auf die Integrationspolitik
der Stadt beleuchtet, die Erkenntnisse
und die Maßnahmen werden am Tag
der Migrant*innen am 18.12. veröffentlicht.
[Interview wurde im November
2021 geführt]. Generell verfolgen wir in
Wien das Credo „Integration ab Tag 1“:
Wir sehen es als unsere Aufgabe, dass
alle neuen Wiener*innen mithilfe diverser
Integrationsangebote bestmöglich
auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit
begleitet werden. Bereits bestehende
Maßnahmen wie etwa die Förderung
von Deutschkursen oder das Integrationsprogramm
„StartWien“ sollen
daher ausgebaut werden. Zudem muss
das Thema Integration unbedingt stärker
im Kontext von Bildung gesehen
werden. Auch das Programm „Respekt
– gemeinsam stärker“ unterstützt
Schulen umfassend bei ihren diversen
Herausforderungen. Mein Ziel ist eine
vernünftige und lösungsorientierte Integrationspolitik,
die das Gemeinsame
vor das Trennende stellt. Denn was uns
am Ende alle eint, ist der Wunsch nach
einer guten Zukunft.
Foto: PID/Markus Wache
BILDUNG 132
SOCIETY
Über 12.700 Absolventen hat die FHWien der WKW schon hervorgebracht
Michael Heritsch, CEO der FHWien der WKW
Startklar für
internationale Karrieren
Fotos: Andreas Hofer, feelimage | Matern
In den englischsprachigen Studiengängen
der FHWien der WKW erwerben
ambitionierte Talente das Rüstzeug,
um weltweit beruflich durchzustarten.
Ob man von einer Karriere in einem
globalen Konzern träumt oder sein
berufliches Glück in Österreich finden
möchte: Sprachkenntnisse und interkulturelle
Kompetenzen erhöhen
die beruflichen Chancen. Denn wer
mit Geschäftspartnern in flüssigem
Englisch verhandelt, sich gekonnt auf
dem internationalen Parkett bewegt
und Hürden in der Kommunikation
mit Menschen aus anderen Kulturen
elegant nimmt, hat im Rennen um die
besten Jobs oft die Nase vorn.
Im Ausland den Horizont erweitern
Mit einem Bachelor- oder Masterstudium
an der FHWien der WKW können
ambitionierte Talente diese auf dem
Arbeitsmarkt besonders gefragten
Qualifikationen erwerben. Alle Studiengänge
an Österreichs führender
Fachhochschule für Management und
Kommunikation enthalten englischsprachige
Module. Lehreinheiten zu
Social Skills stehen ebenfalls auf dem
Lehrplan. Außerdem können die Studierenden
bei einem Auslandssemester
ihren Horizont erweitern.
170 Partnerhochschulen weltweit
„In einer global vernetzten Wirtschaft
sind Auslandserfahrungen und interkulturelle
Kompetenzen in vielen Berufen
essenziell“, weiß Michael Heritsch,
der CEO der FHWien der WKW. „Daher
haben wir unser weltweites Netzwerk
an Partnerhochschulen massiv ausgebaut.
Unseren Studierenden stehen
nun über 170 Partnerhochschulen für
ein Auslandssemester zur Auswahl.“
Die Destinationen reichen von China
über Australien bis in die Karibik. Als
Lohn für das Wagnis, für einige Zeit
ins Ausland zu gehen, winken unvergessliche
Erinnerungen und das gute
Wissen, sein Leben auch in ungewohnter
Umgebung zu meistern. Wer stark
international orientiert ist, aber in Wien
studieren möchte, dem stehen an der
FHWien der WKW drei Studiengänge
offen, die komplett auf Englisch unterrichtet
werden.
Englischsprachiges Studium in Wien
Der Bachelor-Studiengang Corporate
Communication ist die ideale Ausbildung
für Kommunikations-Allrounder.
Wie alle Studien der FHWien der WKW
punktet er mit großer Praxisnähe. Dafür
sorgen Lehrende aus der Wirtschaft
und Projekte mit Unternehmen. Die
AbsolventInnen sind startklar für den
ersten Job und mit digitalen Kommunikationskanälen
ebenso vertraut wie mit
klassischen PR-Maßnahmen. Der Master-Studiengang
Executive Management
bereitet berufsbegleitend auf
Führungsaufgaben in Unternehmen
vor. Seine Absolventen besitzen die
nötigen Fähigkeiten, um Unternehmen
so zu führen, dass sie ihr Wachstumspotenzial
international ausschöpfen.
Im Herbst 2021 erstmals gestartet ist
der Master-Studiengang Urban Tourism
& Visitor Economy Management.
Er bildet Fach- und Führungskräfte
aus, die nachhaltige Lösungen für den
Tourismus in vielbesuchten Städten
erarbeiten und umsetzen.
Grundstein für tausende Karrieren
Mehr als 12.700 Absolventen hat die
FHWien der WKW seit 1994 schon
hervorgebracht. Für viele legte das
Studium den Grundstein für Karrieren
im In- und Ausland. „Dass viele unserer
Alumni so erfolgreich sind, macht uns
stolz“, freut sich CEO Michael Heritsch.
Die internationale Ausrichtung der
Studiengänge hat das ihre dazu beigetragen
– und wird auch in Zukunft
Karrieren beflügeln.
BILDUNG
133
Celebrating 30 30 30 Years of of of Excellence
Danube International School Vienna
•• • DISV is is an is an is IB an IB IB World School (with Öffentlichkeits-
recht/public status), established in in in in 1992
•• In • In In In 2021, and and and in in 7 in of 7 in of 7 the of the of last the last last 8 8 8 years, 100% of of of of DISV
graduates in in the in the in the IB IB IB Diploma Program passed.
•• • Students achieved the the the average score of of 37 of 37 of IB 37 IB IB points in in
2021 - the - the - - best the best best result in in in in DISV’s 30-Year history.
•• • DISV IB IB IB Diploma Programme results are are are among
the the best the best best results of of all of all of IB all IB IB World Schools worldwide
•• • Around 500 500 500 students (age (age (age 3 to 3 to 318 to 18 to 18 years) from
from
over over over 60 60 60 countries learn together in in a in a in a multicultural setting
•• • Teachers come to to to to DISV from from over over over 30 30 30 countries,
using English as as the as the as the language of of of of instruction, ensuring
a high a high a a high academic standard with with with a a a a human touch
•• • Small group learning is is a is a is a priority with with with a a a student
to to staff to staff to staff ratio ratio ratio of of 5:1 of 5:1 of 5:1
•• • Students graduating DISV are are are accepted at at at at prestigious
universities all all over all over over the the the world, such such such as as as as Oxford,
Cambridge, Berkley, NYU, UCLA, McGill,
Imperial College London and and and many others
•• • DISV is is is is centrally located near near near Prater Park, Vienna’s
largest recreation area area area
registrar@danubeschool.com
www.danubeschool.com
+43 +43 1 +43 720 1 720 113110 720 3110 3110 22
22 22 22
Josef Josef Gall-Gasse 2 2 22
1020 1020 1020 Vienna, Austria
SOCIETY
30 Years of Excellence - Danube
International School Vienna
Danube International School Vienna (DISV) is proud to report that
100% of their students in the International Baccalaureate (IB) Diploma
Program in 2021 have passed.
DISV graduates achieved the
outstanding average score of 37 IB
points – one of the best results in
Austria. DISV’s academic achievements
will be celebrated alongside its
30-Year anniversary this year.
“Striving for Excellence” is part of the
mission statement of the private IB
World School (with “Öffentlichkeitsrecht”)
in the second district of Vienna
that was founded in 1992. It is the
school of choice for children from
diplomat’s families and from the international
business community and over
the years has grown to one of the most
renowned international schools in Austria
with – at full capacity – more than
550 students and 100 staff members.
Students from more than 60 nations
who speak 47 languages are proof that
the DISV school community is exceptionally
diverse and truly international.
The school offers the International
Baccalaureate (IB) Programmes for all
age groups (IB Primary Years, IB Middle
Years & IB Diploma Programme), which
meet the complex requirements that
the international community in
Vienna expects from a high quality and
internationally recognized education.
DISV’s graduating students have been
accepted to renowned universities all
over the world, such as Oxford, Cambridge,
Berkeley, University of Toronto,
McGill, UCLA, and Columbia.
According to the school’s mission
statement, the school will celebrate
the 30-Year Anniversary by continuously
‘Striving for EXCELLENCE, by
ENGAGING minds, EXCITING learners,
acting ETHICALLY and showing
EMPATHY’. DISV is open to all students
from the ages of 3 to 18. The language
of instruction is English. Interested parents
are cordially invited to attend one
of the school’s information evenings on
January 25, March 8, April 26, and June
14, 2022. Individual appointments are
also possible anytime. Further information
can be found on:
www.danubeschool.com
Danube International School Vienna
Josef Gall-Gasse 2, 1020 Vienna,
Austria
Written by Dr. Michelle Purghart
BILDUNG
135
Happiness is one of the values of AMADEUS International School Vienna
AMADEUS International School Vienna focuses on musical education
AMADEUS International School
Vienna: Inspiring Greatness
SOCIETY spoke with Head of School of AMADEUS International
School Vienna, Dr. Jeremy House, about the school‘s IB Careerrelated
Programme focusing on music and the new Boarding House.
AMADEUS is the first school in Europe
that is offering the IB Career-related
Programme with a special focus on
music. Can you describe this programme
a bit?
Our Career-related Programme is for
aspiring students of music. The beauty
of this programme is in the balance
between the IB Diploma courses, the
music education component, and the
IB philosophy. Our programme enables
students who wish to go on to study
in the world’s best music universities
and have professional careers in music
to follow a path in which they have
enough time to hone their skills and
talents, gain real world insights into the
music industry, and receive the important
foundation of a rigorous academic
education. This enables AMADEUS
students to grow as musicians, as scholars,
and as good humans. Our IB CP
students graduate from the two-year
programme with an International Baccalaureate
Career-related Programme
certificate and a Pearson BTEC Level 3
Diploma in Music. On June 17, 2022 our
CP students will show their talent and
skills performing at the famous Vienna
Concert House in the framework of the
School’s 10 Year Anniversary.
What else makes AMADEUS International
School Vienna special? How are
the pupils profiting from an “international”
education? What are your guiding
principles?
One only needs to scan through the
news today to recognise the importance
of international cooperation,
of world knowledge, understanding,
cultural competence, and of communication
in more than one language.
Indeed, I believe that in 30 years from
now, there will be no`international
education‘ because it would be absurd
to conceive of an education that is
not international. On the Semmelweis
campus, we bring together students
from more than 50 nationalities for a
single purpose; to make the world a
better place through education. Our
school values are an important part
of what makes this possible. Firstly, to
treat others, oneself, and the environment
with kindness. Secondly, to foster
imagination in our students. We must
be able to imagine new ways, new
possibilities, and to visualise the best
possible versions of ourselves. Our
third value is happiness. Simply because
education is a gift, and it is a joy!
What does the new Boarding House
offer to Amadeus’ students?
The motto of the boarding community
is ‘character building experiences’.
We know that our boarding students
typically out-perform the day students
in academic attainment. The reason
for this is rather obvious, (i) high-performing
environments bring out the
best in our students, and (ii) character
building experiences reinforce the habits
of mind that inspire greatness. Our
boarding house is more than a homeaway-from-home.
Our students feel a
deep sense of belonging and support
from their peers as well as the boarding
house tutors, counsellors, and the
school nurse. What raises our boarding
programme to the level of distinction,
however, is found in those once in a
lifetime experiences in the company of
others, who see your strengths, celebrate
your successes, and accompany
you on the journey of growth. The grand
opening of our new boarding house and
official ribbon cutting will take place in
January 2022.
Photos: AMADEUS International School Vienna / AMADEUS Vienna
BILDUNG
136
A SCHOOL OF THE FUTURE
The American International School Vienna has a long
tradition of striving for excellence in education that
spans more than six decades. And while certain values,
like fostering a respectful environment, inspiring
students to achieve their goals, and establishing a
sense of community remain, a modern world needs a
modern approach to education. In order to turn their
students into responsible global citizens, AIS has
dedicated itself to making sustainability a part of its
identity. “Environmental friendliness is not only part of
classroom learning across all divisions, but it is also
part of the learning that takes place outside our formal
curriculum in various student clubs and activities,” says
Benjamin Kuscher, Business Manager at the school.
Reduce, Reuse, Recycle
Located in the beautiful greenery of the Vienna Woods,
AIS is inherently linked with nature. But in recent years,
they have continuously taken their sustainable efforts
even further. In a major effort to reduce its carbon
footprint, the school installed solar panels on the roof. As
a result, it was able to save 159 tons of CO2 over the past
two years. To save trees and forests, they use a campus
wide printing system that aims to limit the overuse of
paper. But it’s not just paper they’re reducing: an overall
conscious effort aims to eliminate as much plastic as
possible and switch to biodegradable alternatives
across the premises, such as on the artificial turf sports
field, where olive seeds have replaced the micro plastic
pellets, or in the cafeteria, where, AIS prioritizes AMA
certified local products to reduce transport and CO2
emissions.
New Year, New Gear
This past summer, while the students were off enjoying
their hard-earned vacation after a school year with
unprecedented challenges, the school’s administration
was hard at work implementing the latest improvements.
Full or partial renovations in grades 3, 4, 7, and 8, 18
brand new modern smart LCD boards in High School
classrooms, two rebuilt parking lots, including electricity
for future e-cars, and a new outdoor green space on
the roof for High School students, which not only helps
keep the building itself cooler during the spring and
summer months, but provides a new outdoor learning
space, awaited students and faculty members upon
their return in mid-August. The highlight, however, is
perhaps the Elementary School Science and Innovation
Lab, where Elementary School students are now getting
a hands-on science education unlike anywhere else in
Austria. “The new space is imaginative and adaptive,
and AIS Vienna’s young global citizens will utilize the
tools they learn here to design innovative solutions
for the problems facing the world today with courage,
curiosity, and joy,” says Brian Golden, ES Science &
Innovation Lab Coach & Coordinator.
All Eyes on the Future
AIS Vienna was able to renovate the ES Science &
Innovation Lab thanks to generous community members
who donated more than €225,000 in the last academic
year. Future projects aim to expand outdoor learning
spaces and build new facilities that will continue to
connect students to nature and the environment and
ensure that this is part of their learning.
Find out more at ais.at
Die Ordensritter und Ordensdamen beim Konvent des St.Georgs-Ordens in Schloss Hof
St.-Georgs-Ordenskonvent
2021 in Schloss Hof
Prinz Eugen von Savoyen sagte einmal: „Alles lässt sich durch Standhaftigkeit
und feste Entschlossenheit erreichen.“ Dieses Zitat hätte
sich eigentlich auch ideal als Motto für den heurigen Konvent des
St. Georgs-Orden geeignet, der in Schloss Hof stattfand.
Kanzler Dr. Stefan Schermaier, Großmeister
S.k.k.H. Karl von Habsburg und Prokurator Baron
Vinzenz von Stimpfl-Abele
Bei strahlendem Kaiserwetter versammelten
sich am 4. September 2021 rund
300 Ordensritter und -Damen sowie
weitere Gäste im Ehrenhof des Barockschlosses
im Marchfeld. Die Freude
über die Wiederbelebung des „physischen“
Ordenslebens war groß, wie
schon beim Get-together am frühen
Vormittag deutlich spürbar wurde.
Nach formiertem Marsch in den Park
des Schlosses wurde eine stimmungsvolle
Feldmesse gefeiert, in der Ordensritter
Prälat Ambroz Martin Strbag eine
Predigt hielt, in deren Mittelpunkt er
den ritterlichen Auftrag, symbolisiert
durch das achtzackige Ritterkreuz,
stellte. Es symbolisiere das achtfache
Elend, welches zu bekämpfen jeder
Ordensritter bei seiner Investitur geschworen
hat. Im Anschluss an den
Gottesdienst fanden die Investituren
statt. Großmeister Karl von Habsburg
eröffnete die große Konvents-Versammlung
am Nachmittag. Er bedankte
sich bei allen, die dafür gesorgt
haben, dass das Ordensleben trotz
der Pandemie so aktiv weiterbestehen
konnte. Erzherzog Karl nahm Bezug auf
die Predigt von Abt Ambroz Martin und
unterstrich die Bedeutung, sich der
Werte des Ordens zu jeder Zeit bewusst
zu sein. So wichtig das Ordensleben
und die Gemeinschaft auch seien, so
stünde doch die Repräsentation unserer
Werte in der Gesellschaft an erster
Stelle der Ziele unseres Ordens. Und
dies könne nur durch vorgelebtes gutes
Beispiel erreicht werden. Prokurator
Baron Vinzenz von Stimpfl-Abele begann
seine Rede, indem er auf die vom
Großmeister angesprochenen Herausforderungen
einging, die Corona in den
vergangenen eineinhalb Jahren für den
St. Georgs-Orden mit sich brachte. Er
arbeitete heraus, dass diese von den
Verantwortlichen auch als Chance
genutzt wurden, wofür er der Ordensregierung
herzlich dankte. Danach
thematisierte er nicht nur das vom
Großmeister für heuer vorgegebene
Generalthema „IDENTITÄT EUROPAS“
und die enorm aktuelle Freiheits-Thematik,
sondern definierte vor allem das
Selbstverständnis und den Auftrag der
Gemeinschaft: „Unser Orden will dazu
beitragen, genau diese Werte Europas,
die christlich-abendländischen Werte
und Traditionen, zu verteidigen und
zu pflegen! Und das können nur jene
Werte und Traditionen sein, die das
christlich-habsburgische Erbe unseres
Kontinents darstellen.“
Danach ließ Kanzler Dr. Stefan Schermaier
die 36 virtuellen Vorträge und
Diskussionsveranstaltungen ebenso
kurz Revue passieren, wie die acht
Initiativen des Geistlichen Rates,
und verwies auf die abgehaltenen 25
Komtureisitzungen. Der Ordenskonvent
2021 endete in bester Stimmung
und der Hoffnung, die Pandemie bald
endgültig überwunden zu haben.
Fotos: Katharina Schiffl
RITTERORDEN
138
Ordo Equestris Vini
Europae: Besuch in Tokaj
Der erste Consul des Europäischen Weinritterordens begab sich auf
eine von kultureller Vielfalt geprägte Reise nach Košice und in das Weinbaugebiet
Tokaj im Südosten der Slowakei, wo der Ordo Equestris Vini
Europae mit dem heimischen Weinbau Bekanntschaft machen durfte.
Auf Einladung des Primators der ostslowakischen
Hauptstadt Košice, fand
ein Empfang für den Ersten Consul des
Europäischen Weinritterordens und
Honorarkonsul der Slowakei, Alfred
Rákóczi Tombor Tintera, im Primatorenpalast
statt. Die Eintragung in das
Goldene Buch war der erste Höhepunkt
dieser Reise. Danach wurde der
St. Elisabeth Dom aufgesucht, in dessen
Krypta der berühmteste Vertreter
der Familie Rákóczi, Franciscus II, ruht.
Im Kirchenschiff befindet sich ein gewaltiges
Fresko, welches den gesamten
Lebensbogen Rákóczis darstellt. Vor
dem Denkmal an der Domnordseite
wurde ein TV- Interview gegeben und
im Anschluss fand die Besichtigung der
Cognac-Ambassade von Herrn Sadko
Mýtnik statt. Es ist dies das weltgrößte
Kompetenzzentrum für Cognac, der
als verfeinerter Wein gilt und in Folge
wurde sogar eine Kooperation mit dem
Weinritterorden eingeleitet. Weiters hat
der Slowakische Staat kürzlich mit der
Republik Ungarn die Restaurierung des
Schlosses, in dem Franciscus II.
geboren wurde, abgeschlossen. Die
Bürgermeisterin von Borša/Borsi
begrüßte den Consul und führte ihn
durch das Schloss, in welchem neben
einem Hotel und Restaurant auch
ein bedeutendes Rákóczi Museum
untergebracht ist. Den Abschluss
der Reise bildete der Besuch zweier
Tokajer Weingüter: zunächst das neuerrichtete,
„toskanisch“ anmutende
Chateau Grand Bari und danach der
traditionelle Weinbaubetrieb Macík
Jaroslav des Ritterlichen Legaten in
der Ostslowakei. Beeindruckt von den
Ereignissen versprach der Consul, der
von Proconsul Stanislav Kamenár und
Komtur Ferry Heinz begleitet wurde,
bald wieder zu kommen.
Fotos: privat, unsplash, pixabay
Consul Alfred Rákóczi Tombor Tintera war zu
Besuch in Tokaj
In der Kyrpta des St. Elisabeth Doms liegt
Franciscus II, ein Vertreter der Familie Rákóczi
ORDO EQUESTRIS VINI EUROPAE
Der Europäische Weinritterorden geht
auf das Jahr 1333 zurück. Er pflegt die
Europäische Wertegemeinschaft, den
edlen Wein mit seiner alten Kultur und
Tradition und ist mit einem Freundschaft-
und Friedenswerk international
mit rd. 4500 Ritterlichen Eidgenossen
aktiv. Nähere Informationen unter:
www.equesdevino.eu
RITTERORDEN
139
SOCIETY
Neues von PaN
Vorurteilsfreie Völkerverständigung und die Vertiefung
der Völkerfreundschaft stehen im Mittelpunkt der
Tätigkeiten des Dachverbandes aller österreichischausländischen
Gesellschaften - PaN und finden ihren
Ausdruck in den verschiedensten sozialen, karikativen,
kulturellen und künstlerischen Projekten.
PaN Generalversammlung 2021
Der Dachverband aller österreichischausländischen
Gesellschaften – PaN
lud zur Generalversammlung 2021 in
den Wappensaal des Wiener Rathauses
ein. PaN-Präsident Univ.-Prof.
Dr. Hermann Mückler eröffnete die
Sitzung und dankte einleitend den
Vertretern der Stadt Wien für die Möglichkeit,
die Generalversammlung im
ehrwürdigen Wappensaal des Wiener
Rathauses abhalten zu können.
Erster Höhepunkt des Abends war die
Neuwahl des Vorstandes des Dachverbandes.
Der von Professor Dr.
Kanitzer eingebrachte Wahlvorschlag
mit Präsident Hermann Mückler, Vizepräsident
Oskar Wawra und Generalsekretär
Walter J. Gerbautz wurde
einhellig angenommen. Die weiteren
Vorstandsmitglieder, Bundesratsvizedirektorin
Alice Alsch-Harant, Sektionsleiterin
im BMEIA, Botschafterin Petra
Schneebauer, Ehrenpräsidentin der
österr.-belgischen Gesellschaft, Greet
Machek-Vos sowie der Generalsekretär
der österr.-rumänischen Gesellschaft
Lukas Vosicky wurden ebenfalls bestätigt.
Der zweite Höhepunkt des Abends war
die Auszeichnung von Bürgermeister
Dr. Michael Ludwig mit dem PaN-Persönlichkeitsaward
für seine außerordentlichen
Bemühungen um die Völkerverständigung
und ein friedvolles
Miteinander in der Bundeshauptstadt
Wien und über die Landesgrenzen hinaus.
Das dritte Highlight des Abends
war das viel beachtete und frenetisch
akklamierte Referat des Vertreters der
europäischen Union, Professor Martin
Selmayr. Danach klang der Abend mit
einem internationalen Gedankenaustausch
der mehr als 140 Vertreter*innen
der 127 bilateralen Freundschaftsgesellschaften
bei einem, von der Stadt
Wien und dem Dachverband bereitgestellten,
Abendempfang aus.
Erich Hechtner, Petra Schneebauer, Lukas Vosicky, Theo Kanitzer,
Hermann Mückler, Prof. Martin Selmayr, Alice Alsch-Harant, Michael Ludwig,
Nini Funke, Walter J. Gerbautz und Oskar Wawra
Vizepräsident Oskar Wawra, Generalsekretär Walter J. Gerbautz,
Bürgermeister Michael Ludwig und PaN-Präsident Hermann Mückler
bei der Verleihung des PaN-Persönlichkeitsawards
Fotos: PAN
DIPLOMATIE EVENTS
140
PaN-Klimainsel Eröffnung
in der VILA VITA Pannonia
„Als Vorhof zum Paradies“ bezeichnete Alt-Landeshauptmann
Hans Niessl die neu geschaffene PaN-Klimainsel im
Ferienresort Vila Vita, weil sie paradiesisch, wie ein Kleinod
in der einzigartigen Erholungslandschaft im Neusiedler-
See-Seewinkel liegt. Die Insel wurde in zweijähriger behutsamer
Arbeit geschaffen. „Unsere Gäste und Besucher sind
hier zum Wohlfühlen eingeladen“, betonte Generaldirektor
Bert Jandl, unter dessen jahrzehntelanger Führung hier ein
Leitbetrieb im Burgenland entstand. Er meinte weiter: „Darüber
hinaus soll die PaN-Klimainsel auch zum Gedankenaustausch
über ökosoziale Themen und den Klimaschutz
anregen.“
PaN-Preis 2020/21 des
BMEIA geht an ÖVAEG-PaN
Am 20. Oktober 2021 wurde – seit 2019 erstmals wieder, da
pandemiebedingt 2020 ausgefallen – der jährliche PaN-Preis
des BMEIA an die Österreich-Vereinigte Arabische Emirate
Gesellschaft (ÖVAEG) verliehen. Der Preis ist mit 2.000 €
dotiert. Im Zuge der Arabisch-Österreichischen Kultursaison
wurde das Engagement der ÖVAEG durch diese Auszeichnung
besonders hervorgehoben.
GF VILA VITA Josef Gelbmann, LH a.D. Hans Niessl, Bürgermeister Jakob
Tschida, Bert Jandl, Walter J. Gerbautz und PaN-Präsident Hermann Mückler
bei der Eröffnung der PaN-Klimainsel
Christian Koidl, Oskar Wawra, Martin Pammer, Hermann Mückler, Teresa
Indjein, S.E. Ibrahim AlMusharrakh, Hans Niessl, Walter J. Gerbautz, Lukas
Vosicky und Walter Hildebrand
PaN-Gartenfest 2021
Das Gartenfest in den Blumengärten Hirschstetten bildete
den Höhepunkt der Veranstaltungen des Dachverbandes-
PaN in diesem Sommer. Der Event in den Blumengärten der
Stadt Wien eröffnete die Möglichkeit des direkten Austauschs
von Vorstandsmitgliedern, Partnern und Förderern
der über 120 bilateralen Freundschaftsgesellschaften
Österreichs. Im kulinarisch begleiteten Rahmen konnten
auf Einladung der Stadt Wien und des Dachverbands-PaN
bestehende Kontakte aufgefrischt und neue geknüpft
werden. Sowohl der Dachverband-PaN als auch alle
bilateralen Freundschaftsgesellschaften standen in Pandemiezeiten
vor der Herausforderung, ihre brückenbauende
Funktion, die sich in vielfältigsten kulturellen, sozialen und
sportlichen Aktivitäten ausdrückt, von der persönlichen auf
eine virtuelle Ebene verlagern zu müssen.
PaN-Vorstand Lukas Vosicky, Walter J. Gerbautz PaN/Generalsekretär, PaN -
Präsident Hermann Mückler, Silvia Friedrich Wr. Rathaus, Präsident Werner
Fasslabend, Präsident Pepi Höchtl und Magistratsdirektor Erich Hechtner
DIPLOMATIE EVENTS
141
SOCIETY
Internationale
Organisten zu Gast
in Wien
Welcome to Austria und allen voran Vorstandsmitglied
Dr. Elisabeth Wolff haben auf Einladung des Domorganisten
von St. Stephan dazu beigetragen, dass die erst kürzlich
fertiggestellte Riesenorgel einem internationalen Publikum
vorgestellt werden kann.
Mit einem ausgiebigen Konzertreigen
wird seit einigen Monaten die neu in
Stand gesetzte Riesenorgel im Wiener
Stephansdom in der Stadt willkommen
geheißen. Neben den beiden
Domorganisten Konstantin Reymaier
und Ernst Wally kommen auch international
renommierte Musiker auf
deren Einladung zum Zug. So haben
zum Beispiel Matthias Havinga aus den
Niederlanden oder Daniel Beckmann
aus Deutschland bereits ein Konzert
gegeben. Die in Österreich ansässigen
Botschaften können ihre musizierenden
Landsleute und deren Auftritte im
Dom finanziell unterstützen und eigene
Gäste zu den Konzerten einladen.
12.500 Orgelpfeifen, 185 Register, fünf
Manuale und Pedale sind nur einige der
Eckdaten der sogenannten Riesenorgel,
deren Renovierung erst kürzlich
fertiggestellt wurde. Der Name
„Westemporen Orgel“ kommt von ihrer
Position über dem Riesentor. Sie wurde
innerhalb von vier Jahren bis zu ihrer
Einweihung im Jahr 1960 vom Wiener
Orgelbauer Johann Marcellinus Kauffmann
errichtet, beziehungsweise aus
angekauften Orgelteilen zusammengebaut.
Gesegnet wurde das Instrument
damals von Kardinal Frings aus Köln.
Es war zu dieser Zeit die größte Orgel,
die jemals in Österreich gebaut wurde.
Ganz zufrieden war man mit dem Bau
des Instruments allerdings nie. Nicht
nur, dass die Auftragsvergabe ins schiefe
Licht geraten war, aber auch das verwendete
Material, die Positionierung
und die Akustik waren nie ideal. Trotz
der Größe der Orgel konnte sie den
Kirchenraum nicht optimal beschallen.
1991 wurde sie nach einem Kurzschluss
gänzlich stillgelegt.
In den letzten 30 Jahren kamen die
drei weiteren Orgeln der Kathedrale
zum Einsatz, so etwa die von der Vorarlberger
Orgelbaufirma Rieger Anfang
der 1990er Jahre errichtete Dom-Orgel,
die ebenfalls von Rieger gebaute
Haydn-Orgel sowie eine Truhenorgel.
Orgelmusik hat für den sakralen Raum
eine ganz wesentliche Bedeutung.
Im Wiener Stephansdom wird bereits
1334 erstmals eine Orgel urkundlich
erwähnt und bis heute wird im Dom ein
breitgefächertes Repertoire aufgeführt.
Zusätzlich, so bestätigt Domorganist
Reymaier, gibt es auch zeitgenössische
und hierzulande unbekannte Musikliteratur.
Gerade die internationalen Gastmusiker
bringen immer wieder Stücke
aus ihren Heimatländern mit.
Die zentrale Lage des Doms zu St.
Stephan und die renovierte Riesenorgel
ziehen ganz neues Publikum an.
„Das Interesse an den Orgelkonzerten
nimmt sukzessive zu“, erzählt Konstantin
Reymaier. Kein Wunder, kann man
doch auf der neuen Orgel „eine Fülle an
Klangfarben erzielen, die ihresgleichen
sucht. Sie reicht von beinahe unhörbar,
bis zu fortissimo und einem orchestralen
Klang“, kommt der Organist ins
Schwärmen. Der halbrunde Spieltisch,
dessen Außenwände vergoldet sind,
kann außerdem je nach Wunsch im Kirchenraum
positioniert werden, sodass
Zuhörer auch gleichzeitig zu Zuschauern
werden.
Zur Eröffnung lobte man einen Kompositionswettbewerb
aus. Einreichungen
aus der ganzen Welt waren die Folge.
Der erste Preis ging an einen französischen
Organisten, der zweite an
einen Österreicher, der dritte an einen
Deutschen. Liturgische Musik als Suite
in vier Sätzen war die Anforderung. Die
preisgekrönten Musikstücke wurden
zur Eröffnung auch gleich dargeboten.
Foto: WA
DIPLOMATIE
142
SOCIETY
Seine Faszination für die Orgelmusik
kann man an Konstantin Reymaiers
Ausführungen erkennen. Ihn hat schon
als Bub das Orgel-Gebrause beeindruckt,
das er während der Messbesuche
mit seinen Eltern in der Augustinerkirche
erleben durfte. Nach dem
Studium der Musik in Wien, mehrjähriger
Tätigkeit in England, einer Professur
für Orgelmusik und Komposition an
der Kunstuniversität in Graz und als
spätberufener Student der Theologie
mit anschließender Priesterweihe freut
er sich seine „beiden Berufungen und
Begabungen vereinen zu können“. Im
Rahmen seiner Aufgabe als Domorganist
kommt ihm das große Netzwerk in
der Welt der Topliga der Orgelspieler zugute.
Gespräche mit-, beziehungsweise
Einladungen an Musiker aus vielen
Ländern lassen den Konzertkalender
im Stephansdom langsam voll werden.
Meist handelt es sich um einen Mix
aus populären, experimentellen und
unbekannten Stücken. „Wir wollen dem
Publikum Freude machen, sorgenfreie,
gute Stunden im Stephansdom bereiten,
in der sie innenhalten und Kraft
tanken können.“
www.stephanskirche.at
post@domorganist.wien
Konstantin Reymaier, Domorganist und
Leiter des erzbischöflichen Referates
für Kirchenmusik
PS: May our English-speaking readers
please apologize that this story is written
in German which results from the
fact that both conversation partners are
Austrians.
Text: Clarissa Mayer-Heinisch, Vorstandsmitglied
Welcome to Austria
General Assembly of
Welcome to Austria
On October 19, the 24th General
Assembly of Welcome to Austria took
place at the Alois Mock-Saal of the
Federal Ministry for European and
International Affairs. Subsequently, the
Secretary General for Foreign Affairs,
Ambassador Peter Launsky-Tieffenthal
invited all members to the traditional
reception. Changes in the board of
Welcome to Austria were voted resp.
announced: Vice President Ambassador
ret. Dr. Angelika Saupe-Berchtold
handed over to Dr. Maria Kuglitsch
and the new Minister of Foreign Affairs,
Michael Linhart, sent warm wishes, followed
by his official acceptance of his
presidency of the board. Ambassador
Launsky-Tieffenthal took that moment
to congratulate and encourage the
cultural exchange with foreign diplomats
in Vienna of all international bodies
facilitated day by day by WA.
Der Name „Westemporen-Orgel“ kommt von ihrer Position über dem
Riesentor des Wiener Stephansdoms
General Secretary Ambassador Peter Launsky-Thieffenthal with the outgoing
and incoming vice presidents
Die Riesenorgel hat 12.500 Orgelpfeifen, 185 Registe rund fünf Manuale
und Pedale
Just arrived spouse of Italian Ambassador, Mrs. Nicoletta Beltrame, welcomed
by members of Welcome to Austria, Ryoko Drei and Bicu Michaille
WA
143
SOCIETY
Ambassadors‘ Caleidoscope
121 bilateral Ambassadors are representing their countries in Austria.
SOCIETY presents them with name, picture and day of accreditation.
Ambassadors resident in Vienna. Last update: November 2021
AFGHANISTAN
ARGENTINA
BELARUS
ALBANIA
ALGERIA
ANDORRA
ANGOLA
H.E Ms. Manizha Bakhtari
since 07.01.2021
Kärntner Ring 17/12-15,
1010 Vienna
Tel. +43 1 402 10 06
embassy@afghanistan-vienna.org
www.afghanistan-vienna.org
H.E. Mr. Roland Bimo
since 14.03.2014
Prinz-Eugen-Straße 18/1/5
1040 Vienna
Tel. +43 1 328 86 56
embassy.vienna@mfa.gov.al
www.kryeministria.al
H.E. Ms. Faouzia Mebarki
since 24.05.2016
Rudolfinergasse 18
1190 Vienna
Tel. +43 1 369 88 53
algerianembassy.vienna@algerische-botschaft.at
www.algerische-botschaft.at
H.E. Mr. Jaume Serra Serra
since 13.01.2020
Kärntner Ring 2A/13
1010 Vienna
Tel. +43 1 961 09 09
ambaixada_austria@govern.ad
H.E Ms. Teodolinda Rosa
Rodrigues Coelho
since 24.05.2018
Leonard-Bernstein-Str. 10,
1220 Vienna
Tel. +43 1 718 74 88
embangola-viena@embangola.at
www.embangola.at
ARMENIA
AUSTRALIA
AZERBAIJAN
BANGLADESH
H.E. Mr. Gustavo Eduardo
Ainchil
since 03.03.2021
Lugeck 1/7
1010 Vienna
Tel. +43 1 533 84 63
embargviena@embargviena.at
H.E. Mr. Armen Papikyan
since 19.03.2019
Hadikgasse 28,
1140 Vienna
Tel. +43 1 522 74 79
officearmaustria@mfa.am
H.E. Mr. Richard
Travers Sadleir
since 28.10.2019
Gertrude-Fröhlich-Sandener-
Straße 2
1100 Vienna
Tel. +43 1 506 74 0
vienna.Embassy@dfat.gov.au
www.austria.embassy.gov.au
H.E. Mr. Rovshan Sadigbayli
since 12.09.2021
Hügelgasse 2
1130 Vienna
Tel. +43 1 403 13 22
vienna@mission.mfa.gov.az
H.E. Mr. Muhammad Abdul
Muhith
since 22.07.2020
Peter-Jordanstraße 50
1190 Vienna
Tel. +43 1368 1111
mission.vienna@mofa.gov.bd
www.bangladootvienna.gov.bd
BELGIUM
BOLIVIA
BOSNIA AND HERZEGOVINA
BRAZIL
H.E. Mr. Andrei Dapkiunas
since 30.09.2020
Hüttelbergstraße 6, 1140
Vienna
Tel. +43 1 419 96 30
austria@mfa.gov.by
austria.mfa.gov.by
H.E. Mr. Ghislain
Jean M. D‘Hoop
since 19.09.2018
Schönburgstraße 10
1040 Vienna
Tel. +43 1 502 07 0
vienna@diplobel.fed.be
diplomatie.belgium.be/austria
Ms. Maria Lourdes Espinoza
Patino
Chargé d’Affaires
since 19.09.2019
Prinz-Eugen-Strasse 18/1/10A
1040 Vienna
Tel. +43 1 587 46 75
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www.embajada-bolivia.at
H.E. Mr. Kemal Kozaric
since 06.11.2018
Tivoligasse 54
1120 Vienna
Tel. +43 1 811 85 55
bhbotschaft@bhbotschaft.at
www.bhbotschaft.at
H.E. Mr. Jose Antonio
Marcondes De Carvalho
since 07.12.2018
Pestalozzigasse 4/2
1010 Vienna
Tel. +43 1 512 06 31
brasemb.viena@itamaraty.gov.br
www.viena@itamaraty.gov.br
Fotos: Privat, BMEIA, Roland Anton Laub (KF Berlin), ÖB Teheran, Bmeia/mahmoud, Federal Ministry for Europe, Integration and Foreign Affairs,, Fotostudio Floyd, Clemens Schwarz
AMBASSADORS FROM A TO Z
144
SOCIETY
BULGARIA
COSTA RICA
DENMARK
Ms. Albena Petkova Getova
Chargé d’Affaires, since
01.07.2019