flip-Joker_2022-04
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April 2022
33. Jahrgang
INHALT
THEATER_____________________ 7
„Der Trafikant“ am Theater Freiburg
KUNST _____________________ 15
„Louise Bourgeois x Jenny Holzer“ in Basel
KULTOUR___________________ 18
Eine Reise in den Norden
VISION_____________________ 19
Zur Zukunft des Kunsthauses L6 in Freiburg
MIXTAPE____________________ 21
Rassismus an muslimisch gelesenen Menschen
NACHHALTIG________________ 23
Fahrrad-Selfies vor Tankstellen
SENIOREN__________________ 26
Selbstständigkeit so lange wie möglich fördern
MUSIK______________________ 31
Jazz Biennale im Forum Merzhausen
VERANSTALTUNGEN_________ 33
Höllenfeuer und Zirkusspaß (Verlosung)
Esther Dischereit ist die wichtigste
deutsch-jüdische Autorin
der zweiten Generation
nach der Shoah, die sich mit
deutscher „Gedächtnispolitik“
befasst. Als Tochter einer
Frau, die die Nazi-Zeit in unterschiedlichen
Verstecken in
Deutschland überlebte und
ihre älteste Tochter mit durchbringen
konnte, hat Dischereit
einen eigenen Blick auf die Tätergesellschaft,
in der sie groß
geworden ist. Im Rahmen der
Wochen gegen Rassismus hat
sie die Publikation „Hab keine
Angst, erzähl alles! Das Attentat
von Halle und die Stimme
der Überlebenden“ (Herder
Verlag, 2021) im Theater Freiburg
vorgestellt. Das Buch ist
eine Dokumentensammlung,
die neben den Mitschriften
der Zeug*innenaussagen vor
Gericht auch transkribierte
Gespräche enthält. Jenny
Warnecke sprach mit Esther
Dischereit.
Das Attentat von Halle
Im Gespräch: Esther Dischereit, deutsch-jüdische Autorin
Esther Dischereit
Foto: Biryar Kouti
Kultur Joker: Zum NSU-Prozess
haben Sie ein dichterisches, fiktives
Werk verfasst mit „Blumen
für Otello. Über die Verbrechen
von Jena“, warum im Halle-Prozess
ein Dokumentarisches?
Dischereit: Im NSU-Prozess
blieb der Aufschrei der Mehrheitsbevölkerung
aus, da hatte ich
das Gefühl, über die Verdichtung
der unterschiedlichen Vorkommnisse
vielleicht einen anderen
Zugang schaffen zu können. Insbesondere
die öffentliche Klage
musste meiner Meinung nach geführt
werden. Das war in Bezug
auf die Morde von Halle und den
versuchten Massenmord gegen
die Synagogenbesucher*innen
und weitere Menschen im Kiez-
Imbiss anders. Allerdings fiel
mir auf, dass im Verfahren gegen
den Täter von Halle in mehreren
Protokollmitschriften, die mir
zugänglich waren, Auslassungen
zu sehen waren. Immer da, wo
die Zeugnisse zum Beispiel ein
Gebet im Hebräischen beinhaltet
hatten oder ein gesungenes Lied
in jiddischer Sprache, da fand
sich in Niederschriften nichts,
ein Loch.
Teils spiegelten Protokolle eher
die Kommentare und Gewichtungen
der Protokollierenden
wider statt der genauen Aussagen.
Eine Prozessbegleitung, die
sich selbst als politisch begreift,
die an der Seite der Betroffenen
stehen möchte, hat eben das, was
diesen besonders wichtig war,
mit Auslassungen dokumentiert.
Durch einen durch die Nebenklage
eingerichteten Blog zur Veröffentlichung
der Statements der
Betroffenen konnten diese ungekürzt
zur Kenntnis genommen
werden, das war sehr nützlich,
für die Aussagen vor Gericht
mussten Mitschriften angefertigt
werden. Das jiddische Lied, das
Ezra Waxman in Referenz auf
seine Großmutter, die überlebt
hatte, sang, es fehlte überall.
Kultur Joker: Was ist bedeutsam
an Zeugenschaft vor Gericht?
Dischereit: Die Führung eines
Prozesses dient nicht nur der Findung
von Wahrheit, der Verurteilung
des Täters, sondern auch
der Heilung. Und der Herstellung
von Gerechtigkeit. Das ist
ein Vorgang, der den Opfern und
Überlebenden von Hanau verwehrt
ist. Weil der Täter sich dort
erschossen hat, kam es zu keinem
Prozess, der den Zeug*innen
Raum gegeben hätte.
Kultur Joker: Als eines der bewegendsten
Zeugnisse empfand
ich die Aussage von Rabbinerin
Rebecca Blady und ihrem Mann
Rabbiner Jeremy Borovitz.
Dischereit: Beide waren mit ei-
ner Gruppe aus Berlin mit ihrem
kleinen Kind zu Jom Kippur in
die Synagoge nach Halle gefahren,
um die kleine Gemeinde
an diesem höchsten Feiertag
zu unterstützen. An diesem Tag
dauern die Gebete den ganzen
Tag lang an, die Anwesenden
haben kein Geld und keine Telefone
bei sich. Eine Babysitterin
war mit dem Kind rausgegangen.
Die Problematik bei dem Kind
von Rebecca Blady und Jeremy
Borovitz war ja, dass sie nicht
wussten, wann die Babysitterin
mit dem Kind zurückkommen
wollte und ob die beiden vielleicht
dem Täter in die Arme gelaufen
wären. Das hat die Eltern
außerordentlich besorgt gemacht,
deswegen war es auch so ein dramatischer
Vorgang, dass die Polizei
die zurückkehrende Babysitterin
mit Kind nicht passieren
ließ. In der Zeugenaussage hat
Rebecca Blady von ihrer Großmutter
erzählt, die an der Rampe
von Auschwitz von deren Mutter
getrennt wurde. Dieses Trauma
war in dem Moment präsent, als
die Polizei ihr Baby über Stunden
nicht zu ihr lassen wollte.
Kultur Joker: Die Zeugin Sabrina
Slipchenko sagt: „Weil wir
nicht Juden in erster Linie sind,
sondern Menschen, die auch Juden
sind“.
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 20
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
Liebe Leser*innen,
wenn uns eines in den vergangenen Wochen bewusst
geworden ist, dann, dass unsere „Normalität“
fragil ist. Wir – und wir sind uns sicher, auch viele
unserer Lesenden da draußen – haben uns die
Frage nach richtig und falsch gestellt. Ist es richtig,
unseren Alltag fortzuführen, während in einem
Land, nur wenige Kilometer von uns entfernt, Krieg
herrscht? Auf diese Frage gibt es wohl kein klares
Ja oder Nein. Ebenso wenig wie politische Entscheidungen
vorhersehbar wären. Hieß es noch vor wenigen
Monaten in den Wahlkampagnen zur Bundestagswahl,
dass Klima- und Umweltschutz, Bildung
und soziale Gerechtigkeit Priorität hätten, sollen nun
Milliarden in Rüstung und Waffenkonzerne investiert
werden. Während sich Schulen aufgrund von
Geldmangel mit kaputten Fenstern und nicht funktionierenden
Heizungen arrangieren müssen (von
digitalen Möglichkeiten mal ganz zu schweigen) und
Familien und Berufstätige die Spritkosten kaum noch
stemmen können, investieren wir in Waffen, statt in
Bildung. In Krieg, statt Klimaschutz. In Rüstungsindustrie,
statt Infrastruktur.
Es sind große Fragen, mit denen wir uns beschäftigen
müssen. Kultur kann hier ein Ventil sein, öffnet
Räume für Diskussionen und gibt Denkanstöße, um
miteinander ins Gespräch zu kommen. Und kaum etwas
erscheint uns momentan so wichtig, wie Gespräche zu
führen. Gespräche jenseits von Gut und Böse – denn, das
hat uns die Geschichte in Deutschland gelehrt, nichts ist
schlimmer als zu schweigen und wegzusehen.
In diesem Sinne, besuchen Sie die kulturellen Stätten unserer
Region, die Theater und Museen, Bildungseinrichtungen
und Konzertsäle, die sich auch im kommenden
Monat mit jenen Fragen beschäftigen, die wir uns zukünftig
wohl alle stellen müssen.
Bleiben Sie gesund, rücksichtsvoll und weltoffen!
Ihr Kultur Joker-Team
Ihre
Unterstützung
Seit 33 Jahren arbeiten wir kostenfrei für
Kultur und Interessierte. Wir freuen uns
über jedes Zeichen der Solidarität - ob liebe Worte
oder eine finanzielle Unterstützung, damit wir
unsere Arbeit auch fortsetzen können.
Empfänger: Art Media Verlag
IBAN: DE 26 680 50101 1000 2022 512
Vermittler
THEATER KULTUR JOKER 3
Anja Schweitzer und Gioia
Osthoff in „Am Ende Licht“
Foto: Britt Schilling
Christine (Anja Schweitzer)
steht in rosa Jogginghosen
und einem blauen Wollmantel
zwischen Wänden, die nach
falschem Marmor aussehen.
Was man sich halt so überwirft,
wenn man im nächsten
Supermarkt eine Flasche Wodka
kaufen will. Der Wollmantel
ist ein Geschenk ihres Mannes
und gibt ein bisschen Haltung.
Die letzten Monate hätte man
sie als trocken bezeichnen können,
doch dann hatte der Mann
eine Affäre und jedes der Kinder
sein ganz eigenes Problem.
Dass Christine jetzt zwischen
den Gängen von niemandem
bemerkt wird, ist zumindest
eigenartig. Tatsächlich jedoch
ist sie tot, an einer Hirnblutung
gestorben, gerade als sie
die Flasche Alkohol aus dem
Regal greifen wollte. Christine
wechselt von der ersten in die
dritte Person. Ab jetzt spricht
sie nicht mehr, es wird über sie
gesprochen.
Das englische Drama kennt
sich aus mit Geistern. Mehr
noch, der Autor Simon Stephens
kennt sich mit dem Ort aus, an
dem „Am Ende Licht“ spielt.
Er wurde 1971 in Stockport,
Greater Manchester, geboren.
Es war eine der ersten Städte,
die mit der Textilindustrie für
Im Moment des Todes
Peter Carp inszeniert am Theater Freiburg das englische
Englands Wohlstand sorgten,
Friedrich Engels besuchte den
Ort Mitte des 19. Jahrhunderts
und gab ihm ein eher schlechtes
Zeugnis. Nach der deutschen
Erstaufführung am Schauspiel
Stuttgart im letzten November
hat das Drama nun auch Peter
Carp am Theater Freiburg
inszeniert. Man kann es nachvollziehen,
es ist ein Ensemblestück,
und der Tod nun einmal
der kleinste gemeinsame Nenner
zwischen uns allen. Doch
dieser Rührfaktor, gepaart mit
wirklich viel Elend, kann einem
Sozialdrama „Am Ende Licht“
im Laufe der zweieinhalb Stunden
etwas sauer aufstoßen.
Dass Christine von nun ab
schweigt, ist ein leeres Versprechen.
Sie will noch einmal
nach dem Rechten sehen – dass
Alkohol die Empathiefähigkeit
mindert, geschenkt. Sie
besucht ihre Kinder und ihren
Gatten, der während sie stirbt,
einen Dreier mit seiner Geliebten
(Angelika Falkenhan) und
deren Freundin Emma (Laura
Angelina Palacios) hat. Bernard
(der mit dem Mantel) ist verkörpert
von Michael Witte, unter
allen erbärmlichen Würstchen
das erbärmlichste. Ewig hungrig,
im schlecht sitzenden Anzug
und gelber Krawatte hält er
aus lauter Nervosität die Frauen
aus und gibt ihnen sogar Geld.
Stephens‘ Stück ist englisches
Sozialdrama pur, das kaum etwas
auslässt, doch obwohl „Am
Ende Licht“ in der durchaus
prekären Mittelklasse spielt,
ist manches „absolut zauberhaft“
und ein alternder Mann
ein „Frechdachs“. Da fragt
man sich schon, ob Stephens
in Stockport wirklich so genau
zugehört hat oder ob es an der
Übersetzung liegt.
Kaspar Zwimpfers Bühnenbild
schafft durch die eingezogenen
Wände im Kleinen Haus
die Illusion von Simultaneität.
Christine taucht bei jedem Familienmitglied
in Schlüsselszenen
auf, etwa bei ihrem Sohn
Steven (Raban Bieling), der mit
einem Nervenzusammenbruch
um die Gunst seines Liebhabers
(als Upperclass-Schnösel:
Thieß Brammer) buhlt. Einzig
bei ihrer jüngsten Tochter zeigt
sie sich als sie selbst. Vielleicht
ist das Päckchen von Ashe
(Gioia Osthoff) auch einfach
zu groß: die alleinerziehende
Mutter ist mit dem Kind überfordert,
der Vater (Tim Al-Windawe),
ein Junkie, nicht einmal
bereit, 20 Pfund in der Woche
zu zahlen, seine Mutter jedoch
würde der jungen Mutter das
Kind gerne abkaufen. Das soziale
und emotionale Elend
kannibalisiert sich, das einzelne
Schicksal bleibt flach und ist
Teil eines größeren Dramas: der
Familie.
Weitere Vorstellung: 3. April,
Kleines Haus, Theater Freiburg.
Annette Hoffmann
Eine flügelzarte Freundschaftsgeschichte
„Der Papierflieger“ gespielt von dem Figurentheater Vagabündel
Eine Geschichte für Kinder
über Einsamkeit im Alter – das
ist alles andere als Mainstream.
Doch Luise aus dem 2015 erschienenen,
mit dem Leipziger
Lesekompass prämierten Bilderbuch
„Der Besuch“ ist keine
fidele Oma, sondern so traurig
und allein, dass sie nicht mehr
aus dem Haus kann: Sie hat
Angst, vor Spinnen, vor Menschen
und Bäumen… Bis der
Wind einen Papierflieger durch
ihr offenes Fenster wirbelt – und
wenig später seinen Besitzer
Max, der Pipi muss und Hunger
hat.
Die vielfach ausgezeichnete
Autorin und Illustratorin Antje
Damm setzt das in ihrem zum
Markenzeichen gewordenen
Stil wortwörtlich in Szene: Aus
bemalter Pappe baut sie dreidimensionale
Kulissen, die sie
raffiniert ausleuchtet und abfotografiert.
– Eine Steilvorlage
für das Freiburger Figurentheater
Vagabündel, hat Ute Wange
doch schon in ihren letzten Produktionen
Papier immer wieder
so bezaubernd wie facettenreich
bespielt. Drei Anläufe brauchte
es, jetzt feierte die Bilderbuch-
Adaption „Der Papierflieger“
endlich Premiere vor jungem
Publikum im Vorderhaus (Regie:
Vanessa Valk).
Die Bühne (Ute Wange, Stefan
Christ) zeigt eine graue Werkstatt
mit kleinem Sprossenfenster:
Große Kartons stapeln
sich zu Türmen, dazwischen
ein Stehpult mit Stempeln und
Telefon. „Frau Schöne, Endkontrolle“,
stellt sich die Frau (Ute
Wange) im Arbeitskittel vor.
Ihr Kollege Herr Max (Stefan
Christ) bringt nun Paket nach
Paket herein, jedes wird geprüft,
gestempelt oder auch mal wegen
Gefahrengut oder Artenschutz
geöffnet. Spannende Grüße aus
der weiten Welt! Dann gibt’s
da noch eines ohne Nummer:
Ratsch macht der Cutter, der
Karton klappt auf und zeigt eine
Miniaturwelt: Bibliothek, Lampe,
Sessel – dazwischen eingeklemmt
kauert Luise als Stabfigur.
Ein magischer Moment
– auch weil nun die Geschichte
endlich losgeht. Als Einstieg ist
die Werkstatt-Rahmenhandlung
im Vergleich zum Hauptteil
nämlich ziemlich lang geraten.
Die Kinder im Publikum sind
trotzdem ganz dabei. Licht an,
Licht aus, Licht an, dazu monotones
Ticketacke – so erzählen
die beiden Spieler eindrücklich
von Luises Alltagseinerlei. Zu
lange schon ist sie allein bei Tag
und Nacht. Doch mit Max kommen
die Farben: Rote Haare,
Ringelpulli, quicklebendig und
null Berührungsängste, so wickelt
er die alte Luise um den
Finger. Erst spielen die beiden
Verstecken, dann präsentiert
Ex-Opernsängerin Luise zittrig
und wunderschön ihr Lieblingslied.
Immer schneller wächst das
Regenbogenlicht über die grauen
Hochhausfassaden, in die
sich die Kartons verwandelt haben.
– Jede Menge bezauberndkreativer
Regie-Ideen, pointiertes
Schau- und Figurenspiel
– vor allem aber eine flügelzarte
Freundschaftsgeschichte fürs
Herz…
Vagabündel gastiert mit seinen
Stücken in Theatern, Kindergärten,
Schulen, Jugendhäusern,
Bibliotheken. Anfragen an
Ute Wange,Tel. 0761/48 99 653
6; wange@figurentheater-vagabuendel.de
Marion Klötzer
Foto: Sylvain Gripoix
5 - 8 Mai 2022
FREIBURGER SCHÜLER
JAZZHAUS-ORCHESTER
THE JAKOB MANZ PROJECT
DANIEL ERDMANN'S
VELVET REVOLUTION
ADAM BEN EZRA
BZ-Ticket · reservix.de · forumjazz.de
4 KULTUR JOKER Theater
Geburtsstunde für etwas Neues
Julia Klockow feierte mit ihrer zweiten abendfüllenden Produktion „Tuningtime“ Premiere im Südufer
Julia Klockow in „Tuningtime“ Foto: Roman Pawlowski
Güterbahnlinie, Hauptbahnhof,
E-Werk, Dreisam
– dazwischen liegt der
Stühlinger. Ein kunterbunter
Generationen-und Kulturen-
Mix, dazu Gastro, Kultur
und Handwerk in bester Innenstadtnähe
– das bedeutet
Gentrifizierung-Alarm für den
im 19. Jahrhundert gewachsenen
Freiburger Stadtteil,
dessen Bevölkerungsdichte
weit über dem Freiburger
Durchschnitt liegt. „Stücke
von Zuhause“, so der Titel der
Live-Videoinstallation, die
Eindrücke von ganz unterschiedlichen
Menschen, Wohnungen
und deren Geschichten
nicht nur einfängt, sondern
die Projektteilnehmer*innen
auch bei der Erarbeitung von
Performances und Videos begleitete.
(Produktion: Leon
Wierer in Kooperation mit
dem E-Werk, künstlerische
Unterstützung: Lena Schillebeeckx,
Carla Wierer, Hannah
Kindler, Teresa Grebchenko,
Margit Wierer. Technische
Betreuung: Moritz Bross Konzept.
Gefördert durch das Programm
„Kultur trotz Abstand“
vom Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst
Baden-Württemberg und von
der Stadt Freiburg.).
Es sind ein Dutzend mit
wackliger Hanndkamera gefilmter
Besuche in sehr in-
Erstmal gibt es pralles Augenfutter:
Auf der Leinwand
im Freiburger Südufer liegt auf
kariertem Tischtuch ein sattgelbes
Bündel dicker Bananen
in Großaufnahme, zärtlich betastet
von zwei Händen. Die
krallen sich plötzlich mit allen
zehn Fingern durch die Schale,
wühlen im schmatzend-weichen
Fleisch. Dann ein Schnitt und
die Sequenz beginnt nochmal
von vorne. „Tuningtime“, so der
Titel der zweiten, abendfüllenden
Produktion von Julia Klockow;
im letzten Sommer zeigte die
1983 in Berlin geborene Tänzerin
und Choreografin „Vague“ in der
Lokhalle. Dieses Mal steht sie
mit ihrem knapp einstündigen
Solo selbst auf der Bühne – Film
ist dabei ein wichtiger Anknüpfungspunkt
(Förderung: LBBW-
Bank, Kooperation: E-Werk)
Bewegungsstudien, Körperzustände,
Konfrontation – das
alles packt Klockow in ihre konzentrierte
Performance, die so
mutig wie konsequent dem Publikum
einiges abverlangt. Denn
Musik gibt es nicht, der dezente
Beat aus dem Off entpuppt sich
als Zufall aus dem Nachbarhaus
und ist bald wieder verschwunden.
Komplette Stille also – dafür
leuchten Beine durch die samtige
Dunkelheit, eine Frau von hinten,
ihr fließendes Shirt endet knapp
über dem Po. Klockow ist untenrum
– und dann, nach minutenlangem
Abstreifen des Stoffes,
völlig nackt unter dem Fell ihrer
schulterlangen, ins Gesicht gezogenen
Haare. Das hat schon
seine Wirkung: Der Körper wird
schutzlos, aber auch Forschungsobjekt
und bewegte Skulptur. Es
bleibt abstrakt: In Be- und Entschleunigung
geht sie durch den
Raum, vorwärts, rückwärts, in
einer langen Sequenz dreht sie
sich um die Ecke. Dann wieder
gibt es Dynamik mit fliegenden
Haaren, großen Gesten, Wellen-
Armen, Atemstöße. – Getanzte
Stop-Motion, die Sog entwickelt,
in ihren Dekonstruktions-Loops
aber auch Mut zur Länge hat.
Der Tanz, der den eigenen Körper
erforscht und „unter Einbezug
von Geschlechterrollen und
Herkunft, inwieweit wir unsere
Sozialisierung hinter uns lassen
können“, so der Flyer-Text.
Grübelfutter nicht nur für Diskus-Laien
also. Sehr ästhetisch
ist dann der zweite Teil, der an
Aktfotografie der 20er Jahre und
entschleunigte Yoga-Übungen
erinnert und den Körper zum
Kunstobjekt macht: Ein filigranes,
kraftvolles Muskelspiel
mit viel Präzision und Beherrschung,
die Haut als Hülle, die
Bewegungsereignisse sichtbar
werden lässt. Dann eine Störung,
Zuckung und Klockow wirft sich
auf den Boden, wippt nach, wirft
sich wieder und wieder hin. Am
Ende ist ihr Gesicht das erste Mal
an diesem Abend ohne Haarvorhang,
klar blickt sie minutenlang
ins Publikum. Da ist einem dieser
Körper schon vertraut. Auf
der Leinwand cremen sich die
Finger mit Bananenmatsch ein,
stecken dann eine kleine Pflanze
in die süß gefüllte Hülle und
schließen die geplatzte Naht. Geburtsstunde
für etwas Neues…
Marion Klötzer
Menschen und deren Geschichten
Nach zwei Jahren Pandemie will das Cargo Theater mit der Produktion „Stücke von Zuhause“ Kindern und
timer Atmosphäre, mal wird erzählt
und gezeigt, mal getanzt,
gedichtet oder Musik gemacht.
Jede Szene ist anders, ist eine
Mini-Episode mit eigenem inhaltlichen
und künstlerischen
Schwerpunkt, jede trägt einen
Titel. Es beginnt mit „Am laufenden
Band“ auf einem Familien-Küchentisch:
Kaffeetasse,
Salzstreuer, Laptop, Schulbücher,
Feierabendbier, Brettspiel
und vieles mehr ziehen hier im
Laufe eines Tages auf einem
Jugendlichen eine Stimme geben
schwarzen Tischläufer vorbei,
während der Familienvater aus
dem Off kommentiert. Natürlich
dürfen da auch die Feuerwehr-
Sirenen nicht fehlen... Mit dem
Tanz-Solo „Wand schafft Raum“
geht es weiter, wenig später
sind wir zu Gast in der„Kunstim-Kasten“-Werkstatt,
einem
Wohnzimmer-Museum oder
einem Innenhof, bekommen
Holzöfen, Lichtschacht-Farn
oder alte Fensterläden präsentiert.
Traurig und berührend,
weil bald schon Vergangenheit,
sind die Gartengeschichten aus
dem Metzgergrün, verrätselt
die kleinen Theaterszenen auf
dem Sofa oder der kunterbunten
Wolle-Insel. Dazwischen
gibt es Balkan-Straßenmusik
mit Akkordeon und Geige. Das
ist liebevoll und ambitioniert
gemacht, aber mit hundert Minuten
eindeutig zu lang geraten.
Um wirklich einen Spannungsbogen
zu entwickeln, wäre ein
klareres Konzept hilfreich. Im
„Stücke von
Zuhause“
Foto: Cargo Theater
Herbst geht das Projekt dann
in die zweite Runde, auch dafür
werden dann Stühlinger-
Akteur*innen gesucht.
„Stücke von Zuhause: Stühlinger“
online unter: www.cargotheater.de/aktuelle-projekte.php
Für die zweite Runde „Stücke
von Zuhause“ Ende dieses Jahres
können sich ab sofort Kinder
und Jugendliche ab 12 Jahren
melden. Anmeldung unter Tel.
49 761 807136 oder info@cargotheater.de
Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 5
Theaternebel, Krähen-Gekreisch,
die doppelstöckige
Bühne füllt die gesamte Becken-
Breite im Freiburger Marienbad
als düsteres Labyrinth aus zwei
riesigen Mühlrädern und vier meterhohen
Metall- und Holzregalen
samt fleckig-zerfetzten Vorhängen.
Staubig-rostiger Steampunk-
Flair (Ausstattung mit Tiefenwirkung:
Eugenia Leis). „Es war in
der Nacht zwischen Neujahr und
Dreikönig“, so eine Erzählerstimme
aus dem Off – und zack
ist man in der magisch-gruseligen
Welt von „Krabat“. Entlang einer
sorbischen Volkssage aus dem
17. Jahrhundert erzählt Otfried
Preußler in seinem 1972 mit dem
Deutschen und dem Polnischen
Jugendbuchpreis ausgezeichneten
Roman vom Pakt mit dem Bösen,
von der Liebe und dem Willen
zur Freiheit. „Krabat“ heißt sein
14-jähriger Held, der in die Fänge
des Meisters der Mühle vom Koselbruch
und damit fast in einen
Pakt mit dem Teufel gerät.
Die Geschichte zieht sich über
sieben Jahre, durch Jahreszeiten,
Mondphasen und kirchliche
Feiertage. Das ist schwierig für
eine Theaterinszenierung und
so gibt es auch in der zweistündigen
Strichfassung von Regisseurin
Jana Vetten und Drama-
Die Kraft der Träume
Otfried Preuslers „Krabat“ feierte in einer Fassung von Jana Vetten
im Theater im Marienbad Premiere
turgin Sonja Karadza einige
Retundanzen, vor allem am Ende
des sehr langen ersten Teiles verliert
der Erzählstrom an Dynamik
und wird allzu linear. Die
anfänglichen Erzähler-Einspielungen
wirken da wie Fremdkörper.
Alles andere funktioniert
fantastisch: Facettenreich, mit
viel Intensität und Dynamik spielen
Daniela Mohr, Julia Schulze,
Benedikt Thönes und Robert Huschenbett
in wechselnden Rollen
ihre elf Müllersburschen, es gibt
tolle Sprechgesänge (Musik:
Öğünç Kardelen) und Choreografien,
Schattenspiel und Leinwand-Projektionen,
Licht-Zauberei
und einen supergruseligen
Meister: Christoph Müller gibt
ihn als einäugigen, humpelnden
Riesen mit Krähenmantel – ein
mächtiger Bösewicht wie aus
einem Comic.
Doch erstmal läuft es gut für
Krabat: Energiegeladen und
fröhlich turnt Julia Schulze durch
das Mühlen-Eingeweide, schließlich
hat der Betteljunge plötzlich
eine Lehrstelle mit Kost und Logis,
dazu mit Tonda einen Freund
gefunden, wie es keinen besseren
gibt. Mit Stangen und Hammer
schlagen die Müllersburschen im
gemeinsamen Beat auf Holz und
Metall, rostrot sind ihre Oberteile,
fleckig grau die Arbeitshosen
und Jacken, quietschend setzt
sich das Mahlwerk mit Pedalen
in Bewegung. Daniela Mohr
streicht dazu bedrohlich-traurig
das Cello. Immer wieder gibt es
solch bild- und soundmächtige
Szenen, stark rhythmisiert und
voller bedrohlicher Atmosphäre
wie die Unterrichts-Litaneien in
der schwarzen Schule. Aus denen
blitzen helle Lichtinseln: Krabats
Unterricht in schwarzer Magie
mit dem Meister
Foto: MiNZ&KUNST
spannende Osternacht unter freiem
Himmel mit Tonda, der Gesang
der Kantorka aus dem Dorf,
der Kirmestanz, das anfangs
fröhliche Sauffest auf der Mühle.
Denn immer klarer wird, das
hier Ungeheuerliches passiert:
Jedes Jahr stirbt ein Bursche unter
mysteriösen Umständen, ein
geheimnisvoller Herr Gevatter
reist in der Neumondnacht an,
dann ist der siebte Mühlgang voller
Zähne und Knochensplitter.
Denn der Meister sieht alles, eine
Flucht ist sinnlos... Zum Glück
gibt es noch den Dummkopf
Juro, der gar kein Dummkopf ist
und sich Krabat annimmt. Daniela
Mohr spielt ihn als schlitzohrigen,
wuseligen Hofnarren und
Kontrahenten des Bösen. „Übe
deinen Willen!“ beschwört er
seinen Schützling im magischen
Kreis – es ist eine der Schlüsselszenen
dieser Geschichte, bei
dem der Held drei mal die Gestalt
wechselt und Julia Schulze
als bezaubernde Kantorka am
Ende so souverän ihren Liebsten
rettet. - Ein Märchen über´s Erwachsenwerden,
über Angst und
Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen
– und über die Kraft
der Träume.
Marion Klötzer
François-Xavier Roth ist ein
Dirigent, der nicht nur eine
klare musikalische Handschrift
hat, sondern auch
immer die politische und gesellschaftliche
Bedeutung
von Musik im Blick behält.
Mit Georg Rudiger sprach
der frühere Chefdirigent des
SWR-Sinfonieorchesters über
den Krieg in der Ukraine, den
Reiz von Baden-Baden – und
wie es ist, in den Südwesten
zurückzukehren.
„Musik ist Frieden, Musik ist Freiheit“
Im Gespräch: François-Xavier Roth, Dirigent
Kultur Joker: Mit Igor Strawinskys
„Petruschka“ und
„Lebaiser de la fée“ stehen bei
Ihrem Konzert mit den Berliner
Philharmonikern im Festspielhaus
Baden-Baden am 10. April
zwei in Paris uraufgeführte
Ballettmusiken des russischen
Komponisten Igor Strawinsky
auf dem Programm. Heute geht
von Russland unter seinem Präsidenten
Wladimir Putin eine
zerstörerische Kraft aus. Wie
gehen Sie persönlich mit dem
Krieg in der Ukraine um?
Roth: Dieser brutale Krieg ist
nicht zu akzeptieren. Wir müssen
alles tun, dass der Frieden
sehr bald zurückkommt. Musik
fördert das gegenseitige Verständnis
und führt zum Kulturaustausch.
Als der junge
Strawinsky im Jahr 1910 für die
Premiere seines Balletts „Der
Feuervogel“ zum ersten Mal
nach Paris kommt, ist er Russe.
Er wird dort aber zum Europäer
– am Ende ist er Kosmopolit und
ein universeller Musiker.
Kultur Joker: Ist es für Sie richtig,
einen verdienten Dirigenten
wie Valery Gergiev, der sich
trotz Aufforderung nicht öffentlich
von Putins Angriffskrieg distanziert
hat, zu isolieren, seine
Auftritte abzusagen und wie in
München auch seinen Vertrag
zu kündigen?
Roth: Leider gibt es keine andere
Möglichkeit. Valery ist zwar
kein Soldat. Aber ich finde es
unmöglich, dass so ein großer
Künstler wie er, der wichtigste
russische Künstler in der Musik
überhaupt, kein Statement für
den Frieden abgibt. Er trägt die
Verantwortung für sein Mariinsky-Theater
in Sankt Petersburg.
Deshalb hat er offensichtlich nun
die Entscheidung getroffen zu
schweigen. Aber Musik ist Frieden,
Musik ist Freiheit. Seine
Entscheidung ist sehr bedauerlich,
weil er ein großer Künstler
ist.
Kultur Joker: Die letzten beiden
Osterfestspiele der Berliner
Philharmoniker in Baden-Baden
wurden abgesagt. Jetzt können
sie endlich wieder stattfinden.
Haben Sie Heimatgefühle, wenn
Sie aus Köln, wo Sie seit 2015
das Gürzenich-Orchester leiten,
wieder in den Südwesten
Deutschlands zurückkommen?
Roth: Auf jeden Fall. Ich habe
viele Erinnerungen an Baden-
Baden, auch wenn ich öfters in
Freiburg war. Auch mein allererster
Kontakt zum Orchester war
in Baden-Baden bei einer Probe.
Die Stadt hat für mich auch sehr
viel zu tun mit Pierre Boulez. Ich
habe ihn jedes Mal in seiner Villa
besucht, wenn ich vor Ort war.
Kultur Joker: Bei den Pfingstfestspielen
Baden-Baden kehren
Sie zum SWR mit Mahler 7. Symphonie
zurück. Es ist das zweite
Mal, das Sie das inzwischen fusionierte
Orchester dirigieren.
Wie geht es Ihnen damit?
Roth: Für das letzte Programm
im Sommer 2020 dirigierte ich
für ein Onlinekonzert nur wenige
Musiker. Jetzt treffe ich
zum ersten Mal auf das große
Orchester. Chapeau an meinen
Kollegen Teodor Currentzis! Er
hat in dieser schwierigen Situation
in kurzer Zeit einen wirklich
hervorragenden Klangkörper
geformt. Ich habe sehr für den
Erhalt des alten Orchesters gekämpft.
diese Zusammenarbeit.
Die Entscheidung zur Konzerte im Festspielhaus Ba-
Fusion war für mich falsch und den-Baden: Berliner Philharmoniker
unfair, aber das ist Geschichte.
(Solist: Albrecht Ma-
Das neue Orchester besitzt auch yer), Osterfestspiele, Werke von
eine neue Identität. Außerdem Bach und Strawinsky, 10.4., 18
ist der damalige Intendant Peter Uhr. SWR Symphonieorchester,
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6 KULTUR JOKER THEATER
„Stampede-Disaster-Control“
Foto: Marc Doradzillo
Individuen und ihr kollektives Verhalten
Tanzcompagnie moving orchestra Freiburg feierte mit der Tanz-Musik-Performance „Stampede-Disaster-Control“ Premiere
Die Bühne des Saals im E-Werk
ist leer und schwarz, ein Spot beleuchtet
eine Drängelgruppe in
rostroten Shirts im Hintergrund:
Eng gepackt, Schulter an Schulter,
so gerät dieser Vierköpfler
in immer neue Schräglagen. Ein
Musiker steht am Rand vor seinem
Schlagzeug, produziert einen
Gong, der elektronisch verlängert
und verzerrt zunehmend
bedrohlich den Raum füllt. Als
fünftes Ensemble-Mitglied der
2018 von Choreograf und Tänzer
Michael Langeneckert gegründeten
Tanzcompagnie moving
orchestra Freiburg trägt auch
Bernd Wegener (Live-Musik,
Wann ist man eigentlich erwachsen
und was bedeutet
Komposition) ein rotes Oberteil
zu schwarzer Hose.
„Stampede-Disaster-Control“,
so der Titel der von Land und
Stadt geförderten, rund einstündigen
Tanz-Musik-Performance
(Ko-Produktion E-Werk), die
„sich mit Verhaltensweisen von
Individuen sowie kollektiven
Verhaltensweisen in Angstsituationen“
befasst. Die wilde Flucht
einer in Panik geratenen Herde
(„Stampede“) gibt es dann nicht
wirklich zu erleben, sondern
„Disaster-Control“ in vielen Variationen.
Es ist ein Stück über
Gruppendynamik, über Halt und
Ausbruch, über Gleichgewicht,
Drei starke Frauen, drei Generationen
Sofie Köhlers Erstlingswerk „30“ feierte Premiere auf der Alemannischen Bühne
Struktur und Veränderung – ein
kraftvolles, vielschichtiges Fließen
in immer neuen Formen,
eine aus ganz unterschiedlichen
Choreografie-Elementen und deren
Loops verwebte Bewegungs-
Skulptur. Abstrakt, dabei fesselnd
und intensiv.
Auf die Bühne kommt das
mit starkem Soundtrack, fantastischer
Lichtdramaturgie (Licht:
Georg Hellmann) und einem
ebenso durchlässigen wie kraftvollen
Ensemble: Tina Halford,
Robin Rohrmann, Raul Martinez
(ein Dauer-Hingucker!) und Rebecca
Weingartner sind wie die
Skulptur der Laokoon-Gruppe
das überhaupt? Darum dreht
sich die 2021 mit dem Konrad-Hansen-Autorenpreis
vom
Niederdeutschen Bühnenbund
Schleswig-Holstein e.V. ausgezeichnete
Komödie „30“, die
jetzt ausgerechnet in der Freiburger
Alemannischen Bühne
ihre Uraufführung feierte. Von
Kiel nach Freiburg, vom Plattdeutschen
ins Alemannische –
das ist schon was Besonderes
und so reiste nicht nur die junge
Autorin Sofie Köhler zur Premiere
ihres Erstlingswerks an,
sondern auch Wolfgang Neruda
als Leiter der 1908 gegründeten
„Vertriebsstelle und Verlag
Deutscher Bühnenschriftsteller
und Bühnenkomponisten“ aus
Norderstedt.
Mundart trifft Mundart, friesischer
Trockenhumor mutiert
zu badischem Mutterwitz. Ob
das funktioniert? „Drissig!“,
so der Titel des von Regisseur
Armin Kuner aus dem Hochdeutschen
übersetzten Stücks,
in dem sich drei Generationen
über Lebensentwürfe, Träume
und Ansprüche streiten, turbulente
Situationskomik, Dialogwitz
und Drama inklusive.
Kuner ist versiert in der Arbeit
mit Laien-Ensembles: Seit 1992
inszenierte er immer wieder in
der Alemannischen Bühne,
führte Regie bei den „Methusalems“
und bei den Abendstücken
für die Festspiele
Breisach. Nach zehn Jahren
ist er nun erstmals wieder am
und deren mobile Teile, wenn sie
dann mit weißen Armen und weit
ausholenden Gesten zum wabernden
Unheil-Sound nach vorne
wandern, immer wieder drängt
sich einer in die Mitte und wieder
heraus. Mal frieren sie in Posen
ein, dann wieder agieren sie in
Zeitlupe.
Archaisches Getrommel und
das Licht wird blau – Panik,
wildes Durcheinander, klatschende
Fußsohlen, gerettet ist,
wer die anderen berührt, in die
Synchronizität des Kollektivs
findet. Doch die Reihen brechen
zusammen, werden immer
wieder gesprengt. Ein ritueller
Haus. Karriere, Haus, Mann,
Kind, davor am besten noch
Work-and-Travel in Australien
– der Erwartungsdruck ist groß
für junge Frauen. Weswegen es
Marie (unverstellt-kess: Julia
Jettkandt) auch bei ihrer Geburtstagsparty
richtig krachen
lässt: Die als offene Schleuse
ins Nirgendwo einer Backsteinmauer
konzipierte Bühne (Alexander
Albiker) zeigt ein wildfröhliches
„Danach“ mit leeren
Flaschen, Gläsern und Chipstüten.
Durchs Chaos dieser
„römischen Orgie“ stapft fassungslos-zeternd
Maries Mutter
(schön hysterisch: Sabine
Wiehle). Die ist zum Spontanbesuch
extra aus dem Kinzigtal
angereist, im Gepäck schreckliche
Geschenke wie „Creme
für die reife Haut“. Obernervig,
super-hartnäckig, eine Löwenmutter
mit General-Allüren. An
dieser zugespitzten Figur lässt
sich prächtig abarbeiten. Zumal
deren eigene Mutter das volle
Kontrastprogramm ist: Lissy
Lücke gibt ihre Klara als jung
gebliebene, rebellische Hippie-
Oma.
Drei starke Frauen, drei Generationen
auf der Suche nach
Glück und Freiheit – das kommt
hier dynamisch, spritzig und
mit viel Herz auf die Bühne.
Die Männer dabei – ziemlich
überfordert: So kriegt selbst
der gutmütige Papa Heinz
Tanz mit Artistik- und Kampfelementen,
der an Capoeira erinnert
und an dessen Ende die vier
erschöpft und schwer atmend
nebeneinander am Bühnenrand
stehen. Mit langen Weidenruten-
Bündeln fingert Bernd Wegener
dann (einen Kick zu lange) durch
seinen Becken-Turm, Atemstöße
werden zum gemeinsamen
Rhythmus, der Kreis schließt
sich wieder. Doch nicht lange,
dann wirbeln, rollen und kreiseln
sie über den Boden... – Ausdrucksstark,
mitreißend und sehr
ästhetisch – und hoffentlich nochmal
in Freiburg zu sehen.
Marion Klötzer
(schlitzohrig: Klaus Raith)
seine Valerie kaum gezähmt
und stopft den nackten, jungen
Mann ratzfatz wieder zurück
ins Schlafzimmer seiner Tochter,
bevor seine Frau komplett
ausflippt. Und auch der langmähnige
„Nur-Fründ“-Tom
(Felix Zapf) ist bei Tageslicht
brav bezopft und träumt von
trauter Zweisamkeit. Aber da
ist Marie schon heimlich dabei
ihre Möbel zu verkaufen, um
auf Weltreise zu gehen.
Das schnurrt in bester Komödien-Manier
mit viel Wiedererkennungswert
und auch leisen
Momenten dahin. Klapptüren
und Verwechslungen braucht
es dazu nicht. Ein junger, gesellschaftsrelevanter
Stoff, der
perfekt in ein Mundart-Laientheater
passt und vom Ensemble
der Alemannischen Bühne
mit Verve gespielt wird. Am
Ende gibt’s Versöhnung samt
Botschaft: Wie Familie funktionieren
kann? Mit Humor
und Offenheit. Und ab wann ist
mit man denn nun erwachsen?
Wenn man diese Kämpfe um
Autonomie ausgefochten hat.
Klar, bleibt Marie für Mama
trotzdem immer ihr „Spätzle“...
Viel Applaus und auch Autorin
Sofie Köhler ist am Ende „begeistert
und berührt“ von dieser
Uraufführung, im Mai feiert
„30“ dann auch in Kiel Premiere.
Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 7
Und alles wird wie früher
Peter Carp inszeniert am Theater Freiburg Robert Seethalers „Der Trafikant““
Stefanie Mrachacz,
Henry Meyer, Antonis
Antoniadis
Foto: Britt Schilling
Wien ist eine so durch und
durch literarische Stadt, dass
man die konkreten Orte, an denen
Robert Seethalers Roman
„Der Trafikant“ spielt, nicht
bereist haben muss, um sie zu
kennen: die Gassen, die kleinen
Läden, die Plätze, der Prater.
Ödön von Horváth hat all diese
Orte in seinen Dramen beschrieben.
Doch anders als Seethaler
war Horváth hellsichtig, was die
Zukunft Österreichs und was
den Nationalsozialismus betraf,
Seethaler konnte es einfach
besser wissen. „Der Trafikant“
erschien 2012 und wurde zum
Bestseller. Dass Franz Huchel,
der Trafikantenlehrling, Sigmund
Freud kennenlernt, bevor
dieser im Sommer 1938 aus
Wien flieht, dürfte einiges zum
Erfolg dieses Romans beigetragen
haben. Der Psychoanalytiker
mag uns alle durchschaut
haben, aber seine Zigarren holt
er eben doch selbst. Und überhaupt:
rauchte der nicht wie ein
Schlot?
Peter Carps Inszenierung für
das Große Haus beginnt mit
einem Donnerschlag, da ist es
noch dunkel und die einsetzende
Musik lässt nichts Gutes
ahnen. Der Preininger wurde
beim Baden im Gewitter vom
Blitz getroffen, jetzt liegt er da,
umringt von den Bewohnern
des Ortes. Franz‘ Mutter (Stefanie
Mrachacz) hat noch andere
Gründe, ihm nachzutrauern. Mit
ihm enden die regelmäßigen finanziellen
Zuwendungen, der
Junge braucht ein Auskommen
und da sie auch einmal etwas
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mit Otto Trsnjek (Henry Meyer)
hatte, wird Franz (Antonis Antoniadis)
dessen Lehrling. Peter
Carp und die Bühnenbildnerin
Bettina Meyer haben den Text
(Bearbeitung: Stefanie Carp)
auf effiziente Weise klug in Szene
gesetzt. Drei Riesenskulpturen
bestimmen die Bühne, die
eigentlich Guckkastenbühnen
sind, was zusammen mit der
Drehbühne die Theatermaschinerie
schnurren lässt. Die Trafik
sieht ein bisschen wie die Fantasie
eines Spielzeugladens aus
und Freuds Behandlungszimmer
ist mit Holzintarsien ausgekleidet,
die an Rohrschachtest,
wenn nicht gar gleich an Vulven
erinnern und auch die berühmte
Decke, die über seiner Couch
lag, wurde adaptiert. Das wirkt
wie ein etwas kleinlicher Realismus,
ist es auch irgendwie, doch
zugleich markiert es den Statur
pro ante, je mehr die nationalsozialistische
Ideologie um sich
greift, desto kahler und weißer
werden die Wände. Freud bleibt
irgendwann nur noch das Bett.
Franz Huchel (Antonis Antoniadis)
ist ein Tor, wie er seit dem
Mittelalter die deutschsprachige
Literatur bevölkert. Nur bleibt er
nicht neutral, dazu ist er zu empathisch.
Wie ein tapsiger Heranwachsender
streicht er durch
das Wien kurz vor und nach dem
Anschluss, sucht die junge Böhmin
Anezka (Laura Friedmann),
in die er nicht so glücklich
verliebt ist. Freud, dem Hartmut
Stanke einen sonoren Ton
verleiht, ist ihm ein Ratgeber,
Trsnjek ein väterlicher Freund,
der ihn nicht nur in die Kunst
des Zeitungslesens einweiht,
sondern auch Haltung gewinnen
lässt. All die Hauptfiguren haben
das Herz am rechten Fleck,
was sie für eine Bühnenadaption
doch sehr eindimensional wirken
lässt. Die Nebenrollen wiederum
illustrieren den Zeitgeist.
In diesem Panoptikum sticht vor
allem Holger Kunkel als Conferencier
Raum hervor, der in viel
Flitter, rot geschmückten Lippen
und drei schwarzen Locken
den Hitler und kleine widerständige
Lieder zum Besten gibt.
Im Laufe der zweieinhalbstündigen
Inszenierung nimmt
die Geschichte ihren bekannten
Lauf. Heute, da wir im Austrofaschismus
und dem angeschlossenen
Österreich Russland
sehen, ein Land, dass seine
Nachbarn mit einem grausamen
Invasionskrieg überzogen hat
und auch die Feinde im Inneren
bekämpft, wirkt vieles wohlfeil.
Und Carps „Trafikant“ ist
an Botschaften wie „Der Erste
Weltkrieg war nur der Anfang“
und „Irgendwann wird sich der
Hitler beruhigt haben und alles
wird wie früher“ reich. Das
klingt banal, aber zumindest mit
dieser Hilflosigkeit kann man
sich derzeit jedenfalls identifizieren.
Weitere Vorstellungen: 27.
April und 14. Mai, 19.30 Uhr, 22.
Mai, 18 Uhr im Großen Haus
des Theater Freiburg.
Annette Hoffmann
8 KULTUR JOKER THEATER / KUNST
Die Nacht als Lu vom Himmel fiel
Foto: Marc Doradzillo
Was, wenn der Mond vom Himmel fällt?
„Die Nacht, als Lu vom Himmel fiel“, eine Uraufführung im Theater Freiburg nach einem Märchen für Kinder der
Autorin und Illustratorin Mia Grau
„Heute sind wir da – damals
wart ihr nicht da…“ so geheimnisvoll
beginnen Fuchs Remsey
und sein Freund Wolf Wolfi ihre
Geschichte auf der Kammerbühne
des Theater Freiburg – sie
tragen fellige Halbmasken und
Schwänze. Fast hätte es bei diesem
Abenteuer eine Katastrophe
gegeben – und das vor allem,
weil die beiden nicht aufgepasst
haben. Aber von Anfang an…
Warum fällt der Mond nicht
vom Himmel? Und was, wenn
doch? Darüber hat die Hamburger
Autorin, Regisseurin
und Illustratorin Mia Grau ein
modernes Märchen für Kinder
geschrieben, das jetzt unter
dem Titel „Die Nacht, als Lu
vom Himmel fiel“ Uraufführung
feierte (Regie: Mia Grau). Es ist
nach „Frida und das Wut“ (2015)
ihre zweite Produktion mit
Puppenspielerin Vanessa Valk,
Bühnenbauer Jens Burde und
dem Musiker Konrad Wiemann,
dieses Mal in Kooperation mit
dem Theater Freiburg. – Neu im
Team ist Stefanie Mrachacz aus
dem Schauspiel-Ensemble. Die
wuselt dann auch zum Auftakt
der siebzigminütigen Inszenierung
als putzfimmeliger Fuchs
mit einem Staubsauger durch
die Reihen und macht den Kindern
die Schuhe sauber.
„Es begann mit einer großen
Traurigkeit in einem kleinen,
viereckigen Zimmer“, erzählen
die beiden. Auf der dunklen
Bühne steht ein kleines Bett, in
dem Stabpuppe Marta in ihre
Kissen schluchzt, die Leinwand
über ihr zeigt den Vollmond am
Sternenhimmel. – Wieder mal
hat sich Marta mit ihrer Mama
gestritten, jetzt ist sie ganz alleine
in der Wohnung. Ein Spiegel
wird zum magischen Tor und
plötzlich steht da ein Mädchen
mit leuchtendem Kopf, das behauptet
der Mond zu sein. Lu
heißt sie und ist echt genervt
von ihrer Helikopter-Mama
Erde, deswegen ist sie aus der
Umlaufbahn ausgebüxt und
jetzt auf Erkundungstour. Unbedingt
will sie als allererstes
in den tiefen, dunklen Wald und
ausgerechnet die verzagte Marta
soll sie begleiten!
Was die so unterschiedlichen
Mit behütendem Blick
Photographien und Videos von Donata Wenders in der Galerie Baumgarten
Es ist eigenartig: Betritt man
die Räume der Galerie von Albert
Baumgarten mit der aktuellen
Ausstellung der Bilder von Donata
Wenders, stellt sich sogleich ein
angenehmer Empfindungstrialog
zwischen Ruhe, Geborgenheit und
positiver Spannung ein.
Ihre im Silbergelatine-, Archival
Pigment- und Photogravur-Verfahren
ausschließlich analog bearbeiteten
Photographien erschaffen
schon im ersten Blick eine freundschaftlich
einladende Atmosphäre,
lassen die objektive Distanz zwischen
Betrachter und Kunstwerk
fast augenblicklich verschwinden.
Schaut man genauer, erschließt
sich der Grund dieser Anziehungskraft:
Es ist der empathischbehütende
Blick der Künstlerin
auf ihre Motive, gerichtet auf das
Wesentliche. Hier wird nichts entlarvt,
voyeuristisch enthüllt oder
visuell ausgebeutet! Hier wird dagegen
akribisch beobachtet. Dann
wählt sie mit achtsamem Respekt
Darstellungsweise und Blickwinkel
und es entstehen einzigartige
photographische Erzählungen und
Gemälde.
Zum Beispiel bei ihren zahlreichen
Porträts von bekannten
Künstlerpersönlichkeiten: Donata
Wenders zielt gerade nicht darauf,
den vordergründigen Vorteil von
deren Popularität oder Prominenz
zu nutzen. Vielmehr wählt
sie bewusst Momentaufnahmen,
die unter die Oberfläche dringen.
So zeigt sie etwa den konzentrierten
Peter Handke beim Nähen
von Hand in einer Perspektive,
die seine entblößten Füße in den
Mittelpunkt stellt und durchbricht
damit das allgemeine Klischee der
Darstellungsweise vom stets durchgeistigten
introvertierten Denker
und Literaten. Vergleichbares ließe
sich über die Porträts von Paul
Auster, Pina Bausch, Enrica und
Michelangelo Antonioni oder von
ihrem Mann Wim Wenders sagen.
Dieselbe behutsame Bildkraft geht
von der Bilderserie „Ornomichi“
aus, die alltägliche Handwerksszenen
aus Japan zeigt und setzt sich
fort im bewegten Bild ihrer Video-
Installationen.
Im Kontrast zur Schwarz-Weiß-
Welt von Donata Wenders stehen
die im Kabinett gezeigten Ölbilder
des Neu-Isenburger Malers Horst
Noll. Hier dominieren die satten
Farben seiner haptisch anmutenden,
an gewobene Textiltexturen
erinnernden Strukturen.
Zusätzlich sind noch drei aus
dem Vollen geschnitzte filigrane
Holzskulpturen des Berliner Bildhauers
und Musikers Till Hertling
zu bestaunen.
Donata Wenders. „Through the
cracks of time“, Galerie Albert
Baumgarten, Kartäuserstr. 32,
Freiburg. Di-Fr 15-19 Uhr, Sa 11-
14 Uhr. 15.-18. April geschlossen.
Bis 23. April 2022. Erich Krieger
Freundinnen in dieser Nacht
erleben, ist ein zauberhafter,
lustiger, spannender, aber auch
gruseliger Traum, bildmächtig
und kreativ in Szene gesetzt.
Blitzschnell wechseln die beiden
Spielerinnen dabei ihre
Rollen, es gibt ausdrucksstarke
Figuren und Kostüme (Jens Burde),
tolle Songs und viel Musik
aus dem zum glitzernden Mini-
Zirkus ausstaffierten Kleiderschrank
(Gitarre, Schlagzeug:
Konrad Wiemann). Überhaupt
leuchtet vieles auf der Bühne,
so wie die Handpuppen-Augen
des singenden Katers Kratzer
oder der Schwarm Glühwürmchen.
Dann geht’s richtig los:
Eine uralte Prophezeiung, eine
vergessliche Sandfrau, ein böses
Walle-Walle-Gespenst mit
Lebens-Allergie, ein Kampf
um Leben und Tod, gefilmt mit
Fingerpuppen und viel Action
durch die Fenster ins Innere
eines Spielzeug-Schlosses.
Denn wenn Mondmädchen Lu
nicht bis zum Morgengrauen
zurück am Himmel ist, dann
bricht ihre Mama Erde vor Sorge
zusammen. Das wird knapp
– und sehr gefährlich. Dabei
wächst nicht nur Marta über
sich hinaus, sondern auch der
empfindsame Wolfi…
Weitere Vorstellungen am 3.,
9. und 30. April, jeweils um 16
Uhr in der Kammerbühne, Theater
Freiburg. Ab 8 Jahren
Marion Klötzer
Donata Wenders „Portrait of a painter“ 2010, silver gelatin print,
77 x 51 cm Foto: Donata Wenders
KUNST KULTUR JOKER 9
Erzähltes Sein
Das Museum für Neue Kunst Freiburg erinnert an Christoph Meckel
Diese Figuren sind auf Krawall
gebürstet, so als könnten
sie nicht an sich halten. Und
damit fängt das menschliche
Verhängnis bereits an. Als
Weltkomödie hat Christoph
Meckel (1935-2020) einmal
sein grafisches Werk bezeichnet.
Seine Figuren handeln,
schaffen Tatsachen, nicht
immer zum Besten aller. Mit
zwei Radierungszyklen und
zehn großformatigen Holzschnitten
gibt das Freiburger
Museum für Neue Kunst im
Haus der Graphischen Sammlung
derzeit einen Einblick in
das Werk des Künstlers, der
vor zwei Jahren in Freiburg
starb. Es sind Neuerwerbungen
für die Sammlung.
Während die Holzschnitte
thematisch frei entstanden
sind – sie greifen jedoch die
Beziehung zum Vater auf, die
Meckel auch literarisch bearbeitete,
stehen die beiden
Zyklen einerseits in Verbindung
zu den Menschenrechten
(1973), andererseits zu
den Kinderrechten (1993/94).
„Christoph Meckel. Mensch-
Sein, Kind-Sein, Ich-Sein“
heißt dann auch die Ausstellung,
für die Jens Burde die
Szenografie geschaffen hat.
Christoph Meckel erzählt
Geschichten zu den knappen
juristischen Texten. Der
Artikel 12 etwa schützt die
Freiheitsphäre des Einzelnen,
insofern das Privatleben, die
Wohnung und der Schriftverkehr
unter staatlichem Schutz
stehen wie auch die Ehre und
der Ruf jedes Einzelnen. Me-
ckels Blatt ist horizontal in
zwei Handlungsebenen unterteilt,
unterbrochen durch
einen Fries, auf dem mehrere
Wählscheiben-Telefone nebeneinander
stehen, überragt
von einer Reihe von Augen und
eingerahmt von zwei Schlüssellöcher.
Im oberen Teil ist eine Figur
zu erkennen, die auf mehrere
Arten gepiesackt wird. Jemand
kitzelt ihn, ein anderer steht auf
Christoph Meckel: „M./Artikel 7“, aus der Mappe: Die Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte, 1973
© VG Bild-Kunst Bonn, 2022 Foto: Axel Killian
der Leiter und macht sich
an seinen Ohren zu schaffen.
Im untern Bildfeld
sitzt auf dem Boden vor
der Eingangstür seiner
Wohnung ein gefesselter
Mann, links von ihm liegt
ein Kuscheltier. Die bewaffneten,
uniformierten
Männer dominieren die
Szene. Meckels Stil ist
narrativ. In der Überspitzung
kann man Anleihen
an die 1920er Jahre erkennen,
an den veristischen
Stil eines George Grosz
oder eines Georg Scholz.
Doch auf ihre Weise sind
sie ihrer eigenen Zeit verhaftet.
Zu Artikel 7, der
die Gleichheit vor dem
Gesetz behandelt, fällt
Meckel ein Demonstrationszug
ein, der sich durch
eine Straße schiebt. Im
Hintergrund die Hochhäuser
der Banken, links
die Wohnhäuser der Spießer,
die den gut gelaunten
Zug skeptisch beobachten
oder wütend begleiten.
Ein Demonstrant hält ein
Plakat mit der Aufschrift
„Make Lov (!) not War“ in
die Höhe. Vorne steht ein
hochgerüsteter Polizist
auf einem Motorrad, der
an eine Science-Fiction-
Fantasie erinnert.
Man muss das Wimmelige
dieser Szenen
mögen, das karikierende
und auch Vereinfachende,
das angesichts der Bedeutung
der Menschen- und
Kinderrechte unangemessen
naiv und verspielt wirkt. In
seinen Holzschnitten weicht
die Schraffur und die spezielle
Körnung klaren Linien.
Es sind die frühesten Arbeiten
der Ausstellung „Mensch-
Sein, Kind-Sein, Ich-Sein“.
Und es sind auch die geheimnisvollsten.
Die Figuren, die
hier ihren Auftritt haben,
könnten auch in einem barocken
Theater vorkommen. Da
ist der Tod mit der Sonnenblume
vor einer ovalförmigen
Öffnung ins Helle oder der
Mann mit dem Messer, der
mit seiner dunklen Gestalt
das ganze Blatt dominiert.
Und da ist die Eule, die neben
sich ein Streichinstrument hat.
Alle diese Figuren wirken als
ständen sie für etwas anderes.
Christoph Meckel. Mensch-
Sein, Kind-Sein, Ich-Sein.
Haus der Graphischen Sammlung
des Augustinermuseums.
Dienstag bis Sontag 10 bis 17
Uhr, Freitag 10 bis 19 Uhr.
Bis 19. Juni 2022.
Annette Hoffmann
Bespiegelung der Blicke
Neun Videoinstallationen brechen mit dem Alltag des Basler Messeplatzes
Der Messeplatz Basel ist ein
Ort vielfältiger Begegnungen.
Kultur, Produktaustausch,
Innovation und Vorstellung
treffen aufeinander, in ständiger
gegenseitiger Reflexion.
An diesen Ort tritt das neue
Projekt „Augen-Blick“ der Videocity
Basel. In dieser „Big
Brother“-Situation am öffentlichen
Ort werden bis zum 25.
Mai neun Videos an der Fassade
des Congress Center Basel,
dem sogenannten „eBoard“
gezeigt. Der Alltagstrubel der
Innenstadt wird unterbrochen
oder begleitet, die Arbeiten
fordern heraus, lenken den
Blick auf neue Aspekte einer
Gesellschaft der medialen
Dauerbespiegelung.
Ein Highlight ist das „Surveillance
Chess“ der !Mediengruppe
Bitnik, das die
Bilder einer Überwachungstechnologie
in Schachmuster
verwandelt. Belle Schafirs Video
„What is the color of your
father‘s eyes“ lenkt den Blick
auf Augen, die geschlossen, offen,
versteckt oder eindringend
wirken. Den Blick auf das
ganze Gesicht eines Menschen
lenkt der französische Künstler
Robert Cahen, der mit
„Françoise“ seine Schwester
in Großaufnahme zeigt. Casilda
Sánchez‘ Arbeit „As Inside
as the Eye Can See“ zeigt zwei
Augenpaare in unmittelbarer
Konfrontation. Eine Nahaufnahme,
die ein Kreuzfeuer der
Blicke innerhalb der Basler
Öffentlichkeit provoziert. Im
Hintergrund stets präsent: Das
Rauschen der Großstadt.
Weitere Infos: www.videocity.de
Die !Mediengruppe Bitnik am eBoard des Congress Centers
Foto: Dirk Wetzel
10 KULTUR JOKER Kunst
Künstlerisches Werk und Leben in fünf „Aufzügen“
Das Musée des Beaux-Arts in Mulhouse zeigt Fotografien von Françoise Saur
Das Mühlhausener Kunstmuseum
widmet eine große
Einzelausstellung der namhaften
Fotografin Françoise
Saur, die in der Nähe von Colmar
lebt und arbeitet. Unter
dem Titel Ce qu‘il en reste
zeigt die Künstlerin, die 1979
als erste Frau den bedeutenden
Fotografie-Preis Nicéphore
Niépce erhielt, welche Reichtümer
der Erinnerung übrig
bleiben, wenn ein Familienerbe
wahrgenommen, wiederentdeckt
und ausgebreitet
wird. Françoise Saur versteht
die nachgelassenen Zeugnisse
beispielhaft, um allgemeingültige
Aspekte einer Vergangenheitsbetrachtung
aufzuzeigen,
die das Einzelschicksal wie
die familiäre Gemeinschaft
innerhalb der Gesellschaft betrifft.
In fünf „Zimmern“ stellt
sie Bilder, Objekte und Dokumente
thematisch zusammen,
die über das Leben der eigenen
Vorfahren hinausgehen
und zugleich an europäische
Geschichtsmuster – z. B. des
Kolonialismus – anknüpfen.
Für die Ausstellung entstanden
großformatige Fotoarbeiten,
die mit meist historischen kleinen
S/W-Fotos sowie schriftlichen
Zeugnissen und Dokumenten
in Dialog treten.
Im ersten Raum der „Koffer“
führt uns die Künstlerin exemplarisch
Lebenszeugnisse
aus der Familiengeschichte in
kleinen Bildgruppen vor, die
mit sozialen Aspekten von
Arbeit, mit Immigration und
Reisen in Verbindung stehen.
Der zweite Raum zeigt die
Serie der „Anhäufungen“, die
von der Ambivalenz zwischen
der Faszination des Schönen
und dem eigentlich lächerlich
Unnützen berichten. Saur stellt
sie uns als „Natures Mortes“,
als Stillleben toter Dinge vor
Augen – in voller Schönheit,
wie die gespiegelten Kostbarkeiten
der Kristallgläser und
Karaffen, das dunkel glänzende
Silber der Bestecke und
Platten, das helle Porzellan mit
Postkarte aus einem Notizbuch „Beautés arabes“
Goldrand. Dazu gehören auch
das Tableau der Schlüssel, die
skulptural hängenden Tischdecken,
die perlmuttschimmernden
Knöpfe arrangiert in
ebenso schimmernden Kammmuscheln
wie auch die drei
Schopfheimerstraße
2
Foto: Musée des Beaux-Arts
Stapel dick verstaubter Bücher.
Ebenfalls Akkumulationen
bilden die Menschengruppen
in den dokumentarischen Fotos
– z. B. Schulkassen oder
Vereinsmitglieder –, die den
Menschen nur als Mengenwesen
sichtbar machen.
Der dritte Raum bietet eine
Überraschung in Gestalt einer
Videoarbeit, in der Saur aus
ihrem seit den 1970er Jahren
entstandenen Fototagebuch
von ca. 11300 Seiten Abzüge
montiert und in Zusammenarbeit
mit dem Musiker Joris
Rühl in ein dichtes und poetisches
Werk von 14 Minuten
umgesetzt hat. Das „Prises de
vie“ betitelte S/W-Video bietet
im Raum von „Leben und Tod“
eine beeindruckend lebendige
Fülle und gestalterische Vielfalt,
die es zu einem Hauptwerk
der Künstlerin machen.
Zum Video liegt eine Publikation
vor. Der Aspekt
von Tod und Vergänglichkeit
ist in Portraits
von aufgebahrten Gestorbenen
und in S/W-
Aufnahmen von alten
Häusern im Moment
der Zerstörung durch
die Abrissbirne festgehalten.
Raum vier „Tatsachen
des Lebens“
knüpft an die Akkumulationen
an und
stellt das Foto nochmals
als Geschichtsdokument
und Gedächtnisspeicher
vor:
Alte Geldscheine,
Diplome, Zertifikate
und Medaillen zeugen
vom sozialen Aufstieg
im zivilen wie militärischen
Leben. Andere Objekte erinnern
an die Dominanz des Religiösen.
Eine Rückbindung an ihre eigene
Familiengeschichte stellt
Saur in Raum fünf dar: „Orientalismen“
beziehen sich –
ausgehend von ihrem Geburtsort
Alger – auf das kolonisierte
Algerien, aber auch auf die Suche
nach den eigenen Wurzeln.
Dies hatte sich bereits in früheren
fotografischen Arbeiten
gezeigt: einem Triptychon,
das selbst in Schwarzweiß von
orientalischer Ornamentfreude
und weiblicher Üppigkeit
zeugt, und einem dreiteiligen
Farbmotiv mit zwei modern
wirkenden algerischen Frauen
und einer orientalisch ausgeschmückten
Halle. In einer
großen Tischvitrine sind Foto-
Postkarten als zeitgenössische
Zeugnisse des Exotischen ausgelegt.
Ergänzend dazu zeigt
Saur aus ihrem Familienarchiv
in einem Holzrahmen historische
Fotos aus dem Umfeld
ihres in Alger als Stadtplaner
arbeitenden Vaters.
So rundet sich ein künstlerisches
Werk und Leben – in
fünf „Aufzügen“ und mit vielen
privaten Themen, die sich
mit universellen Narrativen
überschneiden.
Françoise Saur (*1949 in
Alger) absolvierte ihre Ausbildung
zunächst an der École
Louis Lumière in Paris,
anschließend an der Folkwangschule
in Essen bei Otto
Steinert. Sie zieht dann ins Elsass,
wo sie seit 1968 als Fotografin
arbeitet.
Françoise Saur, Ce qu‘il en
reste - Was übrig bleibt. Mulhouse,
Musée des Beaux-Arts,
Öffnungszeiten: 13-18.30 Uhr,
Di geschlossen. Bis 15. Mai
2022. www.beaux-arts.musees-mulhouse.fr
Susanne Meier-Faust
Ohne Titel, analoge Schwarz-
Weiß-Fotografie
Foto: Musée des Beaux-Arts
kunst KULTUR JOKER 11
Margaret and Christine Wertheim
and the Institute For
Figuring, Pod World – Hyperbolic
at the 2019 Venice
Biennale; Photo courtesy 58th
International Art Exhibition –
La Biennale di Venezia ‘May
You Live In Interesting Times’
by Francesco Galli
Eintauchen in die Welt der Korallen
Die außergewöhnliche Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen“ in Baden-Baden verwandelt das Museum
Frieder Burda in eine Unterwasserwelt im Trockenen
Fantastische Formen wachsen
an den Wänden empor, sie
wellen und kräuseln sich in allen
erdenklichen Farbschattierungen.
Aus der Ferne sehen sie
wie besonders farbenprächtige
Korallenriffe aus. Das sollen
sie auch darstellen in der Ausstellung
„Wert und Wandel der
Korallen“, die bis zum 26. Juni
im Museum Frieder Burda in
Baden-Baden das Eintauchen
in eine andere Welt ermöglicht.
Ganz ohne Tauchschein, denn
diese Korallen sind aus Wolle
und wurden von rund 4.000 Häkelfreundinnen
und ein paar wenigen
Häkelfreunden aus ganz
Deutschland eigens für diese
Ausstellung angefertigt und
nach Baden-Baden geschickt.
Dort, im Museum Frieder Burda,
haben viele fleißige Hände
die 40.000 Häkelkorallen unter
der Anleitung der Schwestern
Margaret und Christine Wertheim
im Laufe eines ganzen
Jahres zum „Baden-Baden
SatelliteReef“ zusammen gehäkelt
und genäht. Das alleine
verwandelt schon das komplette
Obergeschoss in eine Unterwasserwelt
im Trockenen. Den
Wertheims geht es bei der Aktion
nicht um eine Handarbeitsausstellung,
sondern um das
sich weltweit ausbreitende Sterben
der Korallenriffe. Sie stammen
aus Australien, das gerade
wieder eine große Summe in die
Erhaltung des gefährdeten Great
BarrierReefs investiert. 2005
hatten sie die Idee, an einer
Ausstellung zum Klimawandel
in Chicago mit gehäkelten
Korallen teilzunehmen und so
ihren Protest gegen das Korallensterben
auszudrücken.Inzwischen
haben weltweit schon
viele Menschen an diesem Protest
teilgenommen, indem sie
Korallen häkelten.
Christine und Margaret Wertheim
schlagen damit nach eigener
Aussage auch der traditionell
auf einen einzigen, meist
männlichen, Künstler zugeschnittenen
Kunstszene ein
Schnippchen. In ihren Korallenriffen
kommt die Wertschätzung
der handwerklichen Fähigkeiten
von Frauen zum Ausdruck.
Kein Häkelriff geht verloren,
in Baden-Baden gedeihen die
weltweit seit 2005 entstandenen
Riffe in sämtlichen Museumsräumen.
Und auch das aktuell
für die Ausstellung gefertigte
„Baden-Baden SatelliteReef“
wird nach dem 26. Juni in die
Wertheim’sche Sammlung gehäkelter
Riffe eingehen und
vielleicht anderswo auf der Welt
wieder gezeigt werden.
Udo Kittelmann, der künstlerische
Leiter des Museums
Frieder Burda, sah das „Crochet
Coral Reef“ (Gehäkeltes
Korallenriff) der Wertheims
2019 auf der Biennale in Venedig
und war sofort interessiert,
weil diese Arbeit so ganz anders
als die sonst zu sehende Kunst
ist. Und ihm gefiel die Schönheit
des Häkelriffs, das er nach
Baden-Baden holte. Der Aufruf,
für die Ausstellung im Museum
Frieder Burda – und für die
Weltmeere – zu häkeln, stieß auf
eine überwältigende Resonanz.
Über 4.000 Einsendungen kamen
an, und hinter jeder eingesandten
Häkelkoralle steht eine
Geschichte. Seniorenkreise und
Schulklassen haben gemeinsam
gehäkelt, und für jede Häkelkoralle
wurde vom Sponsor
EnBW Geld auf das Konto von
„Sea Shepherd“ überwiesen.
Die Meeresschutzorganisation
freut sich über einen fünfstelligen
Betrag. Und die Wertheim-
Schwestern freuen sich über die
„Sixtinische Kapelle“, die in
Baden-Baden entstandene Krönung
aller bisherigen gehäkelten
Korallenriffe.
Nicht alle Riffe sind freundlich
und flauschig. Es wurde nämlich
nicht nur Wolle, sondern auch
Plastik verarbeitet. Damit wird
der allgegenwärtige Plastikmüll
in den Meeren auch in die
ausgestellten Korallenriffe integriert.
Für das „Toxische Riff“
wurde sogar nur Plastik verarbeitet.
So wie in der Natur, in
der Korallenriffe aus einer Fülle
winziger kleiner Lebewesen bestehen,
die organisch wachsen,
haben die Wertheims auch die
Fülle an gehäkelten Korallen in
allen Formen, Farben und Größen
ohne einen festen Bauplan
zusammengefügt. Jedes Häkelriff
entwickelt sich sozusagen
spontan aus dem, was da ist.
Das „Zusammenwachsen“ der
einzelnen Teile zu einem großen
Ganzen spiegelt das Leben auf
der Erde, in dem kein Lebewesen
ohne die anderen existieren
kann.
„Wert und Wandel der Korallen“,
Museum Frieder Burda,
Lichtentaler Allee 8b, 76530
Baden-Baden, Di-So 10-18 Uhr,
Eintritt 14€, bis 18 Jahre 5€,
Kinder bis 8 Jahre frei, www.
museum-frieder-burda.de. Bis
26.06.2022
Nike Luber
Margaret and Christine
Wertheim and
the Institute For Figuring,
Coral Forest at
Lehigh University Art
Galleries, PA ; Photo
courtesy LUAG by
Stephanie Veto
Vorträge im Museum Frieder Burda
Die Zerstörung der Umwelt
durch den Menschen zeigt
sich nicht zuletzt am Zustand
der Korallen. Die Hälfte aller
Riffe weltweit sind bereits
verschwunden. Diese katastrophale
Lage verhandelt das
Ausstellungsprojekt „Wert
und Wandel der Korallen“ der
Schwestern Margaret und Christine
Wertheim im Museum
Frieder Burda in Baden-Baden.
Im Rahmen der Ausstellung,
die noch bis zum 26. Juni zu
sehen ist, findet auch eine Gesprächsreihe
zum Meeres- und
Artenschutz mit verschiedenen
Expert*innen statt.
Am 6. April, 19 Uhr wird
unter dem Titel „Artensterben
6.0: Wo bleibt der Aufschrei?“
diskutiert. Die Artenvielfalt,
quasi das Immunsystem unseres
Planeten, ist bedroht.
Eine Million Tier- und Pflanzenarten
weltweit stehen kurz vor
dem Aussterben. Und obwohl
die Ausmaße gigantisch sind,
bleibt das Sterben unbeachtet.
Oder wer spricht schon darüber,
dass die Vogelpopulation
in Deutschland in den letzten
200 Jahren um rund 80 Prozent
geschrumpft ist? Es diskutieren
Dr. Dag Encke (Biologe, Vizepräsident
des Verbandes der Zoologischen
Gärten), Dr. Christof
Schenck (Geschäftsführer
der Zoologischen Gesellschaft
Frankfurt) und Dr. Andreas
Weber (Biologe, Philosoph,
Buchautor). Eine Fortsetzung
der Reihe gibt es im Juni, dieses
Mal mit dem Schwerpunkt
Plastikverschmutzung.
Weitere Infos und Tickets:
www.museum-frieder-burda.de
Barleben-Handspielpuppen
79098 Freiburg, Fischerau 24,
Mo-Sa 10:00-18:00
12 KULTUR JOKER KUNST
Ritualisierte Revision
„Heute Nacht geträumt“ übt im Kunstmuseum Basel Institutionskritik, die nicht wehtut
Als Adam Szymczyk zwei
Jahre Leiter der Kunsthalle
Basel war, fand die Ausstellung
der dänischen Künstlergruppe
Superflex statt. Man musste
von ihr keine gewöhnliche
Ausstellung erwarten, es war
eine Reflexion und Recherche
zur Bedeutung von Kunsthallen
im Kunstkontext. Und um
ihre Funktion als Wertsteigerungsmaschine
zu illustrieren,
bekam jeder, der 2005
die Kunsthalle Basel besuchte
zwei Franken geschenkt. Auch
Maja Wismer ist nun seit fast
zwei Jahren am Kunstmuseum
Basel, das Museum für Gegenwartskunst,
das sie leitet, besteht
seit mehr als 40 Jahren.
Es war die erste Institution, die
sich ganz auf zeitgenössische
Kunst fokussierte.
Und auch für Wismer schien
es wohl an der Zeit so etwas
wie ein Ausräuchern zu betreiben.
Sie hat dies an Ruth
Buchanan weitergegeben, die
1980 in Neuseeland (Aotearoa)
geboren wurde und in Berlin
lebt. „Heute Nacht geträumt“
heißt ihre Ausstellung, die ein
bisschen einen Vortrag anklingen
lässt, den Rémy Zaugg
1986 in Basel gehalten hatte.
Unter dem Titel „Das Kunstmuseum,
das ich mir erträume…“
entwarf der Schweizer
Künstler eine Vorstellung von
einer Institution, die, da es um
die Gegenwart ging, auf Historisierungen
verzichten könnte.
Buchanan hat ein eigenes
Design für den Titel der Ausstellung
und die Texte an den
Wänden entworfen, das geradezu
niedlich wirkt. Die Buchstaben
sind so rund wie mit
einem dicken Stift gezeichnet
und serifenlos, das blasse Lila
der Lettern, beziehungsweise
des Untergrunds hat man
lange nicht mehr gesehen. Der
Stoff, der im Dachgeschoss in
eine rund gebogene Schiene
eingehängt ist, wurde mit Holunderbeeren
gefärbt, was den
besagten Lilaton ergibt.
Was man nicht darf: No tou-
ching, no fingerlicking steht
ebenso an der Wand wie die
großen Kompleye, die in Museen
behandelt werden: history,
epoche, timeframe. Im Dachgeschoss,
das von der Beuys-
Installation freigeräumt ist,
kann man den Text, der über
die verschiedenen Stockwerke
leicht variiert wird, als Soundarbeit
hören. Was da sonst
noch so steht, sind die Anzahl
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
der Eintrittspreis, der
wenig überraschend, über die
Jahre gestiegen ist. Und unter
der Rubrik Sammlung ist es
auch eher vorhersehbar, dass
26.04.22 FREIBURG Konzerthaus
TICKETS UNTER
WWW.S-PROMOTION.DE
sich die Anzahl der Performances
in engen Grenzen hält.
Weiterhin hat Ruth Buchanan
jeweils drei Jahre zusammengefasst
und die erste und letzte
Ausstellung dieser Zeitspanne
mit Flyer und Daten auf einem
Tisch dokumentiert. Ankäufe
aus den Jahren werden parallel
gezeigt. Gerade in den
frühen 1980er Jahren sieht
man, wie sehr die Malerei dominierte
und insbesondere das
Bad Painting. Da manifestiert
sich tatsächlich etwas. Doch
aus den Daten lässt sich eher
etwas aus dem Kleingedruckten
ablesen. Wer wann etwas
geschenkt hat, Theaster Gates
etwa 2016 eine Videoarbeit,
oder wo etwas gekauft wurde.
1986 etwa wurde noch direkt
beim Künstler Ilya Kabakov
gekauft, ansonsten überrascht
dann doch die hohe Dichte
an Werken von Fischli Weiss.
Ruth Buchanan mit HIT: „Welche Geschichte wird gezeigt? (Question 2)“, 2021, digitale Fotocollage
© Ruth Buchanan
Der Wetzstein feiert seine Rückkehr zu alter Größe!
Literatur, Sachbücher,
Philosophie, Theologie,
Judaika, Klassiker, schöne
Ausgaben und Reihen,
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Salzstraße 31
79098 Freiburg
E-Mail: post@zum-wetzstein.de
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Mo-Fr, 10–18, Sa. 10–14
Miriam Cahn: „heute nacht geträumt (meine werkstatt in N.Y.)“, 2011, Öl auf Leinwand
© Kunstmuseum Basel - Jonas Haenggi
Oft wüsste man gerne mehr,
etwa über die konkrete Gestaltung
der Verbindung zur
Emanuel-Hoffmann-Stiftung
oder welche Kuratorinnen und
Kuratoren welches Netzwerk
mitbringen. Institutionskritik
dürfte, so eingelöst, kaum
Menschen über das Kunstfeld
hinaus, interessiere, was man
als verpasste Chance werten
muss.
Heute Nacht geträumt.
Kunstmuseum Basel /Gegenwart.
St. Alban-Rheinweg 60,
Basel. Di bis So 11-18 Uhr. Bis
14. August.
Annette Hoffmann
Kunst KULTUR JOKER 13
Skurrile heile Welten
Eine Ausstellung in der Kunsthalle Messmer zeigt die Kunst des Disney-Comics – und die Zeichner dahinter
Micky-Panel von Floyd Gottfredson (1930er)
Carls Barks bei der Arbeit (1960er)
Foto: Walt Disney Company 2022 / Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann
Um eine Frage vorab zu beantworten:
Nein, eine Kinderausstellung
ist es nicht. „Natürlich
wollen wir auch ein
junges Publikum ansprechen.
Aber Micky und Donald, die
kennt doch jeder!“ Da wird
man Jürgen A. Messmer,
Kunstsammler und Museumsgründer,
zustimmen müssen.
Unter den geschwungenen
Lettern des Disney-Konzerns
sind Micky Maus und Donald
Duck zu ikonischen Gestalten
gewachsen. Weniger bekannt
sind die Zeichner hinter den
Comic-Abenteuern von Maus
und Ente. Ihnen widmet die
Kunsthalle Messmer ihre neue
Ausstellung „Disneys große
Zeichner. Barks, Taliaferro
und Gottfredson“ – und über-
treibt sicherlich nicht damit,
sie als „Väter“ von Micky und
Donald zu bezeichnen. Väter,
die zeitlebens mit ihren Kindern
verbunden blieben.
Up Iwerks und Walt Disney
haben Micky Maus geschaffen.
Rang und Persönlichkeit
der abenteuerlustigen Maus
entwickelte aber ein anderer.
Mit Floyd Gottfredson (1905–
1986) holte sich Walt Disney
einen visionären Autodidakten
in seinen noch jungen Konzern.
Ab den 1930ern schickte
Gottfredson die unerschrockene
wie freche Maus auf
Abenteuersuche. Zunächst in
schwarzweißen „Daily Strips“,
dann auf farbigen Sonntagsseiten,
die in den amerikanischen
Tageszeitungen erschienen.
Foto: Walt Disney Company 2022 / Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann
Bald bekam Gottfredsons
Maus Gesellschaft von einer
langschläfrigen Ente, tollpatschig
und jähzornig.
Al Taliaferro (1905–1969)
schuf den Charakter Donald
Duck. Wie alle in der Ausstellung
präsentierten Zeichner
war auch Taliaferro seiner
Schöpfung tief verbunden. „Taliaferro
kämpfte dafür, Donald
Duck aus den Mickey Maus-
Comics herauszulösen. Er
wollte eigenständige Donald-
Strips in den Zeitungen.“ Ina
Brockmann ist Ausstellungsmacherin.
Aus der Sammlung
Brockmann und Peter Reichelt
stammen die Werke, die in
der Kunsthalle zu sehen sind.
Darunter auch viele Comics,
die Donald als selbstständigen
Abenteurer zeigen. Er hat den
Absprung 1938 geschafft und
seine eigenen Strips bekommen.
Taliaferro schuf auch
die aufgeweckten Neffen Tick,
Trick, Track sowie Daisy
Duck, letztere nach dem Vorbild
seiner Frau Lucy, worüber
diese nicht immer glücklich
war.
Donalds Absprung aus den
Micky-Comics schien rechtzeitig.
Während die Popularität
der Maus in der Nachkriegszeit
nachließ, blieb die wilde
Ente beliebt. Donald behielt
seine Rolle als Abenteurer,
während Micky zum regelrechten
Spießer wurde. „Disney
wurde nach dem Krieg zu
dem Konzern, den wir heute
kennen, einer für die ganze
Familie.“ Dazu gehört auch
ein „Heile-Welt-Charakter“,
wie Brockmann betont. Die
abenteuerlustige Maus bekam
Hemd, Haus und ein schickes
Auto als gutbürgerliche Statussymbole.
Donald hingegen
machte bald Bekanntschaft mit
Dagobert Duck, Daniel Düsentrieb
und seinem unliebsamen
Cousin Gustav Gans. Sie alle
stammen aus der Feder Carl
Barks (1901–2000). Barks
gilt als bekanntester Zeichner
Disneys. Von ihm sind in
der Ausstellung auch einige
Druckgrafiken zu sehen, manche
mit frivolem Inhalt. Dafür
musste Barks den puritanisch
BUCHMESSE
Blätterr ausch
06.–08. Mai · Kurhaus Hinterzarten
Tickets/Infos: hochschwarzwald.de/buchmesse
Mit Lesungen, Gesprächsrunden,
Signierstunden
und der Verleihung des
neu geschaffenen Buchpreises
„Wälderliebling“
geprägten Konzern 1942
aber erst verlassen.
Neben Skizzen, Bewegungsstudien
und Storyboards, Comicstrips
und Grafiken der
drei großen Zeichner sind auch
Werke weiterer Künstler zu sehen.
Jan Gulbransson (*1949),
Ulrich Schröder (*1964) und
der meist vergessene Erfinder
der Micky Maus Up Iwerks
(1901–1971) geben weitere
Perspektiven auf eine moderne
Kunstgattung, die eingängig,
publikumsnah und kunstfertig
sein kann. Und das alles unter
und jenseits der geschwungenen
Signatur Walt Disneys,
die übrigens nicht von Disney,
sondern von Floyd Gottfredson
geschaffen wurde.
„Disneys große Zeichner.
Barks, Taliaferro und Gottfredson“.
Kunsthalle Messmer
in Riegel. Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 – 17
Uhr, feiertags geöffnet. Bis
12.06.22
Fabian Lutz
Buchhandlung
Baeuchle
14 KULTUR JOKER kunst
Unverwechselbare Position des Plastischen
Stelen und Refliefs von Bernd Wehner im Podium Kunst e.V. in Schramberg
Das Podium Kunst e. V. hat
seinen Sitz in der Beletage des
Schramberger Schlosses, die mit
einer quer durch das Gebäude
laufenden Raumachse überrascht.
So lässt sich ein plastisches
Werk wie das von Bernd
Wehner hier mit ca. 48 Arbeiten
großzügig in den drei verbundenen
Räumen mit wirkungsvollen
Blickachsen präsentieren.
Der zentrale Raum erlaubt eine
nach Größen differenzierte Inszenierung
der Stelen in drei
Gruppen. Die gerahmten Arbeiten
mit Eisenoxyd auf Packpapier
an den umgebenden Wänden
weisen den Stelen verwandte
Blick in die Ausstellung
Formen auf – rahmen also ihrerseits
die drei Skulpturengruppen.
Die beiden seitlichen Räume haben
ihr eigenes Programm: Der
östliche ist durch die – auch doppelseitigen
– Reliefs geprägt, der
westliche findet seinen achsialen
Abschluss durch die zweireihig
präsentierten acht „Köpfe“.
Bernd Wehner hat seit 2006 sein
Material gefunden: Er arbeitet
mit Karton, mit Packpapier und
mit wiederverwendeten Bleiblechen
– seine Form einer „arte povera“
und eines Recyclings. Pappe
bildet den Kern der geometrischen,
aufeinander gesetzten
Grundformen. Die Stelen lassen
Foto: Podium Kunst
an Felsnadeln oder Waldpilze
denken oder an die Proportion
des Menschen mit Unterkörper,
Rumpf und Kopf. Die Vertikale
ist unspektakulär aber variantenreich
geformt. Die Oberflächen
erscheinen malerisch mit ihren
subtil changierenden Grautönen
und dem markanten Schwarz des
Bitumens. In den blockhaften
Köpfen ist das streng reduziert.
Der Formenreichtum der Reliefs
ist ungleich größer: Statt Farbigkeit
gibt es ein Spiel von Licht
und Schatten, das in den Vorund
Rücksprüngen der Kartonkörper
zu einem facettenreichen
Hell und Dunkel wird. Einige
neue Reliefs mit vom Eisenoxyd
dunkler gestalteten Kartonoberflächen
erinnern an ihr
Ursprungsmaterial Holz. Insgesamt
würdigt diese Ausstellung
ein künstlerisches Schaffen, das
eine unverwechselbare Position
des Plastischen repräsentiert.
Bernd Wehner, Stelen und
Reliefs, Podium Kunst Schramberg,
Schloss, Bahnhofstraße 1,
Di – Sa 13 – 17 Uhr, Sonn- u.
Feiertage 11 – 17 Uhr. www.podiumkunst.com.
Bis 24.04.22
Susanne Meier-Faust
Bernd Wehner: „Ohne Titel“, 2007, Karton, Blei, Bitumen, Höhe
112 cm 2007 Foto: Podium Kunst
Kunst KULTUR JOKER 15
Triebkräfte walten lassen
Jenny Holzer knüpft im Kunstmuseum Basel einen Sprachfaden durch das Werk von Louise Bourgeois
Fotos von Louise Bourgeois‘
New Yorker Wohnung zeigen
Wände, auf denen Zettel übereinander
gepinnt sind, Plakate
von einem Skulpturensymposium,
persönliche Fotografien
und zwischendrin immer mal
wieder Gouachen. Bücher, die
keinen Platz in den Regalen
fanden, stapeln sich am Boden.
Jenny Holzer (*1950) lernte die
französischstämmige Künstlerin
in den 1980er Jahren
kennen. Obgleich die beiden
Frauen nicht der gleichen Generation
angehörten, gab es
Übereinstimmungen. Das Interesse
an Texten, Weiblichkeit
und Sexualität. Und nicht
zuletzt: wer mit Sprache arbeitet,
hat ein Bewusstsein von
Macht, sagte Holzer auf der
Pressekonferenz zur von ihr
kuratierten Ausstellung „Louise
Bourgeois x Jenny Holzer“
im Kunstmuseum Basel.
Eigentlich hätte das Projekt
an der früheren Wirkungsstätte
von Josef Helfenstein, der
Menil Collection in Houston,
verwirklicht werden sollen.
Doch die Berufung zum Di-
Louise Bourgeois: „Self Portrait“, 2008
Foto: Christopher Burke
Louise Bourgeois: „Untitled (I Have Been To Hell An Back)“, 1996
Foto: Christopher Burke
auf diese Verwandtschaft aufmerksam
und dass die Schrift
alles einbindet, das Verhältnis
zu den Eltern, zur Welt. Holzer
deutet hier nichts aus, die von
ihr inszenierten Räume halten
sich mit Informationen zurück,
es geht ihr um die unmittelbare
Wirkung des Werkes. Eine der
Räume ist ganz in Rot gehalten.
Die Skulptur „Nature
Study“, eine kauernde Gestalt
ganz mit Brüsten wie die Diana
von Ephesus behangen –
oder sind es doch Hoden? ‒,
ist umrahmt mit Gouachen,
die erotisch aufgeladene Pflanzen
zeigen. In einem Raum ist
„The destruction of the father“
eingerichtet: eine rote Höhle
oder Hölle, in deren Zentrum
ein Tisch steht, umringt
von einer Art Steine, die sich
auch am Gewölbe wiederholen.
Das Klaustrophobische
wird noch unterstützt durch
zwei hängende dunkle Figuren
an der Decke, die von
Gurten gehalten werden. Anderes
ist heiterer, auch wenn
die Bedeutungen düster sind.
Auf Kopfkissen sind christliche
Botschaften gestickt, die
einmal mehr das Thema der
Schuld in den Fokus rücken.
Und in einem anderen Raum
dreht sich ein Tüllrock um
sich selbst, weil, so erklärt eine
Schrift am Saum, die Furcht
die Welt in Bewegung hält.
Es ist ein dichter, stark atmosphärischer
Parcours, der hier
durch das Werk gelegt ist. Und
wer dann noch die Sammlung
besucht, kann erleben, dass
die beiden Künstlerinnen für
manchen derben Witz zu haben
sind.
Louise Bourgeois x Jenny Holzer.
Kunstmuseum Basel, St. Alban-
Graben 16, Basel. Dienstag bis
Sonntag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch
10 bis 20 Uhr. Bis 15. Mai.
Annette Hoffmann
Portrait of Jenny Holzer, 1982 (taken at the installation: „Jenny Holzer, Lee, Aron Fink“, American
Graffiti Gallery, Amsterdam, 1982)
Foto: Aad van den Born - BFN
rektor des Kunstmuseum
Basel kam dazwischen, und
während der Pandemie reifte
die Idee derart, dass die Ausstellung
jetzt auch auf die
Sammlung übergreift. Der eigentliche
Kern ist jedoch der
Sonderausstellungsbereich im
Neubau. Dort findet sich auch
eine Wand, die ganz mit handschriftlichen
Texten von Louise
Bourgeois ausgekleidet ist.
Manche Sätze bilden eine Spirale
und unterscheiden sich so
von den anderen Blättern, andere
sind farbig, so dass sich
ein Treppchenmuster über die
gesamte Wand ausbreitet. Man
kann mutmaßen, dass sich
Holzer unmittelbar von den
Räumlichkeiten von Louise
Bourgeois‘ New Yorker Wohnung
zu dieser Hängung anregen
ließ. Holzer selbst nimmt
sich völlig zurück. In der von
ihr kuratierten Schau findet
sich von der Künstlerin Jenny
Holzer kein einziges Bild,
keine Installation. In der ersten
Woche waren im Stadtraum
lediglich ein paar Projektionen
zu sehen. Mit Sätzen von Louise
Bourgeois.
Im Hinblick auf die Basler
Schau hatte sich ein ganzes
Team die Schriften von Bourgeois
vorgenommen, es ist
noch zu keinem Ende gekommen.
Ihre Texte sind im Umfeld
einer Psychoanalyse entstanden.
So sind auf den Blättern
etwa Träume festgehalten.
Der Rundgang zeigt aber, dass
der Drang groß gewesen sein
muss, alles zu benennen. Den
Körper, seine Organe, seine
Extremitäten, Gemeinplätze,
Zitate. Wenn ihre Spinnen-
Mamans in der Lage waren,
einen seidenen Faden zu produzieren,
Bourgeois oft mit
dem Material ihrer eigenen
Mutter, die historische Stoffe
restaurierte, arbeitete, so floss
aus ihrer eigenen Hand eben
auch ein Faden. Es ist der der
Handschrift. „The Violence of
Handwriting across a Page“
heißt dann auch die Begleitpublikation.
Holzer macht
16 KULTUR JOKER Kunst
Hintergründig und humorvoll
„Sigmar Polke. Dualismen“ in der Städtischen Galerie Karlsruhe
Hochkultur muss keine bierernste
Angelegenheit sein. Sigmar
Polke zum Beispiel, einer
der bekanntesten deutschen
Künstler des 20. Jahrhunderts,
schuf eine ganze Reihe witziger
und ironischer Bilder. Eine
schöne Auswahl davon findet
sich in der großen Retrospektive,
die unter dem Titel „Sigmar
Polke. Dualismen“ bis zum 12.
Juni in der Städtischen Galerie
Karlsruhe zu sehen ist. Der Direktorin
Stefanie Patruno kam
letztes Jahr die Idee, dem 2010
verstorbenen Polke eine Einzelausstellung
zu widmen, als sie
mit der Leitung der Städtischen
Galerie auch die Sammlung
Garnatz übernahm, die stattliche
50 Arbeiten des Künstlers
enthält. Als dann noch
das Kunstforum Ostdeutsche
Galerie Regensburg anfragte,
ob man gemeinsam eine Polke-
Ausstellung organisieren wolle,
war der Fall klar.
Die „Dualismen“ sind weniger
chronologisch als inhaltlich
aufgebaut. Bekannt wurde Polke
für seine Rasterbilder, die
oft frech mit banalen Alltäglichkeiten
spielen. Die „Bäckerblume“
zum Beispiel, wo der
scheinbar einem Werbeplakat
entsprungene Bäckermeister
glücklich hinter den gebackenen
Berlinern lächelt. Oder,
dieses Mal nicht gerastert, eine
grüne Wurst mit dem Bildtitel
„Mehl in der Wurst“. Neben
dem scharfen Blick aufs Alltägliche
zeichnet sich Polkes
minutiös mit der Hand getupfte
Rastertechnik durch einen Verfremdungseffekt
aus. Man muss
ein gutes Stück von den großformatigen
Bildern weggehen,
um erkennen zu können, was
dargestellt wird.
Neben dem Dualismus von
Figuration| Raster ging es Polke
auch um die Frage, was denn
ein bildwürdiges Thema darstellt.
Darf es auch einfach eine
Vase ohne Blumen sein? Oder
die „Lösungen“, die durchgängig
falsche Rechenergebnisse
aufweisen? Oder eine Alltagsszene
anno 1968, die einen
Hütchenspieler zeigt? Ist es originell
und/oder kreativ, einen
Apparat zu erfinden, mit dem
eine Kartoffel eine andere umkreisen
kann – oder hat Sigmar
Polke da heiter die kinetische
Kunst à la Jean Tinguely auf
die Schippe genommen? Es gibt
jedenfalls vieles in der Ausstellung,
das einen zum Lächeln
bringt. Dazu gehört auch das
Schneckenrennen, das Polke
durchaus wörtlich interpretiert
und dargestellt hat. Die Schnecken
rasen sozusagen mit wehenden
Fühlern in die Zielgerade,
ihre Jockeys halten sich nur
mit Müh und Not noch oben.
Gern lieh sich Polke bekannte
Motive anderer Künstler aus
und versetzte sie in einen überraschenden
Kontext. Da ruht
Dürers Hase auf einem Hintergrund
aus Stoff. Und die würdigen
Herren aus einem Geometriebuch
des 17. Jahrhunderts
geraten in der Serie „Vermessen
der Kleider“ aus den Fugen,
ebenso wie die geometrischen
Linien, die ungeahnte Kurven
einschlagen. Polke spielte nicht
nur mit Motiven, sondern auch
mit verschiedenen Techniken.
Was man mit Fotografie alles
erreichen kann, zeigen nicht
nur die reizvollen Wolkenformationen
der „Himmelsbilder“.
Wahrnehmung, Magie,
Bewusstseinserweiterung, in
Polkes Bildern, Drucken und
Fotografien gibt es immer eine
zweite Ebene.
Wenn man die markanten
Gesichter älterer pakistanischer
Männer betrachtet, die
der Künstler auf seinen Reisen
fotografierte, fühlt man sich
auf der einen Seite an die Romane
von Karl May erinnert
und denkt auf der anderen Seite
daran, wie entspannt man
in den 1970er Jahren reisen
konnte. In der pakistanischen
Stadt Quetta, die den beiden
großformatigen Fotografien
ihren Titel gab, konnte sich
der Künstler in den Siebzigern
unters Volk mischen und
die Einheimischen ablichten.
In den 1990ern gelangen Polke
faszinierende Fotoarbeiten
durch radioaktives Gestein auf
Fotoplatten. Wie übernatürliche
Erscheinungen, die aus
einem dunklen Grund heraus
leuchten, muten die Ergebnisse
dieser Serie an. Die Arbeit mit
dem Titel „Schrott“ zeigt nicht
etwa vorwurfsvoll, was unsere
Wegwerfgesellschaft so produziert,
sondern ein spannendes,
filigranes Gebilde, das wie eine
neue Lebensform unter dem
Mikroskop wirkt.
Die Ausstellung, die 2021 in
Regensburg sozusagen zum
80. Geburtstag des Künstlers
startete und in Karlsruhe um
weitere Kunstwerke ergänzt
wurde, bringt die Vielseitigkeit,
den Horizont und den
Humor von Sigmar Polke zum
Ausdruck.
„Sigmar Polke. Dualismen“,
Städtische Galerie Karlsruhe,
Lorenzstr. 27, 76133 Karlsruhe,
Mi-Fr 10-18 Uhr, Sa+So 11-18
Uhr, freitags ab 14 Uhr Eintritt
frei, www.staedtische-galerie.
de
Nike Luber
Sigmar Polke: „Ohne Titel (Kuss Kuss)“, 1965, Sammlung Speck, Köln
© The Estate of Sigmar Polke, Cologne VG Bild-Kunst, Bonn 2022
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „Habalukke - Schätze einer vergessenen
Zivilisation“07.04.-31.07.
Augustinermuseum
Haus der Graphischen Sammlung
- „Christoph Meckel: Mensch-Sein,
Kind-Sein, Ich-Sein“ -19.06.
Carl-Schurz-Haus
- „Tina Modotti: Fotografin und Revolutionärin“-14.05.
Centre Culturel Francais
- „Telemach Wiesinger: Temps en
France“-29.04.
depot.K
- „Carola Jaeckel: mehrstimmig“
-24.04.
E-Werk
Galerie für Gegenwartskunst
- „Henning Grießbach, Alexandra
Schewski: Zweilicht“ 03.04.-24.04.
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“ -21.05.
Galerie Albert Baumgarten
- „Donata Wenders: Through The
Cracks Of Time“ -23.04.
- „Horst Noll“ -23.04.
Katholische Akademie
- „Toni Mauersberg: In Dubio Pro Deo“
-13.04.
Kulturaggregat
- „Yamakasino“ -09.04.
Kunsthaus L6
- „Architektur der Unbeständigkeit“
02.04.-29.05.
Künstlerwerkstatt L6
- „Spring“ -16.04.
Kunstverein Freiburg
- „Und dann waberte uns der Boden
entgegen“09.04.-22.05.
Morat Institut
- „Herbert X. Maier: Complementary“
-25.10.
Museum für Neue Kunst
- „Someone else - Die Fremdheit der
Kinder“-09.10.
Museum für Stadtgeschichte
- „Eine Reise in die Vergangenheit“
-Dauer
Museum Natur und Mensch
- „Vom Ei zum Küken“ -24.04.
PEAC Museum
- „Peter Tollens“ -26.06.
T66 Kulturwerk
- „Druckkunst“ -24.04.
Uniseum
- „Margrit Lisner: Zwischen Florenz
und Freiburg“ 29.04.-31.07.
Universitätsklinikum
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.
BASEL
Antikenmuseum
- „tierisch! Tiere und Mischwesen in
der Antike“-19.06.
Fondation Beyeler
- „Georgia O‘Keeffe“-22.05.
- „Passagen - Landschaft, Figur und
Abstraktion“-14.08.
Haus der Elektronischen Künste
- „Schweizer Medienkunst: Marc Lee,
Chloé Delarue, Laurent Güdel - Pax
Awards 2021“ -24.04.
Kunsthalle Basel
- „Yoan Mudry: The Future Doesn‘t
Need Us“-07.08.
- „Pedro Wirz: Environmental Hangover“-01.05.
- „Alia Farid: In Lieu of What Is“-22.05.
Kunsthaus Baselland
- „Claudia & Julia Müller“08.04.-31.12.
- „Anne-Lise Coste“ 08.04.-17.07.
Kunstmuseum Basel
- „Louise Bourgeois x Jenny Holzer“
-15.05.
Museum Tinguely
- „Party For Öyvind. Öyvind Fahlström
& Friends“ -01.05.
- „Jean-Jacques Lebel“ 13.04.-18.09.
S AM
- „Beton“-24.04.
ANDERE ORTE
ALBSTADT
Kunstmuseum Ablstadt
- „Hip to Square. Figur und Abstraktion
im 20. Jahrhundert“-05.06.
- „Big Bang - Neue Welten im experimentellen
Druck“ -26.06.
ALKERSUM/FÖHR
Museum Kunst der Westküste
- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.11.
- „Rune Guneriussen: Lights go out“
-12.06.
ALTKIRCH (F)
Le Crac
- „Love Song“-15.05.
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Jonathas de Andrade: Next Level“
-18.05.
- „Karolina Wojtas“ -03.04.
Ravestijn Gallery
- „Exclamation Mark: a groupshow“
-23.04.
AUGSBURG
Galerie Noah
- „SEO“ -15.05.
Baden-Baden
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Wert und Wandel der Korallen“-
Christine und Margaret Wertheim“
-26.06.
Staatliche Kunsthalle
- „Cosmos Ottinger: Hans-Thoma-
Preisträgerin Ulrike Ottinger“ -15.05.
BARCELONA (E)
Fundación Mapfre
- „Lee Friedlander“-15.05.
- „Adolf Ma: The eyes of Barcelona“
-15.05.
Museu d‘Art Contemporani
- „In Real Time. Rafael Tous Collection
of Conceptual Art“-06.06.
BERLIN
Galerie Crone
- „Laurent Ajina: Palermo Paintings“
-23.04.
Gropius Bau
- „Dayanita Singh: Dancing with my
Camera“-07.08.
- „Beirut and the Golden Sixties: A
Manifesto of Fragility“ -12.06.
Schwules Museum
- „Encantadas - Transzendentale
Kunst aus Brasilien“ -18.07.
Willy-Brandt-Haus
- „Auschwitz - Ein Ort dieser Erde“
-24.04.
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Let‘s Talk about Mountains: Eine
filmische Annäherung an Nordkorea“
-03.07.
- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023
- „Das Skivirus. Eine Spurensicherung“-01.05
Kunstmuseum Bern
- „Jean-Frédéric Schnyder“ -29.05.
- „Heidi Bucher: Metamorphosen I“
08.04.-07.08.
Zentrum Paul Klee
- „Paul Klee. Menschen unter sich“
-22.05.
- „Gabriele Münter: Pionierin der
Moderne“-08.05.
BIETIGHEIM-BISSINGEN
Städtische Galerie
- „Die Weissenhofer: Playback“
-19.06.
bilbao (e)
guggenheim Museum
- „Jean Dubuffet: Ardent Celebrations“
-21.08.
- „Monira Al Qadiri: Holy Quarter“
-12.06.
BONN
Bundeskunsthalle
- „Das Gehirn in Kunst und Wissenschaft“-26.06.
LVR-Landesmuseum
- „Deutschland um 1980 - Fotografien
aus einem fernen Land“ -14.08.
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Dora Budor“ -26.06.
Vorarlberg Museum
- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten
Wunsch nach Sicherheit“
-Frühjahr 2023
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“-Dauer
Kunstkreis Radbrunnen
Kunst KULTUR JOKER 17
- „Marianne Maul“ 24.04.-29.05.
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
BUGGINGEN
Atelier Bild Skulptur
„Roswitha Niedanowski, Gerard
Biringer, Hans Roth“-03.04.
CLERVAUX (LUX)
Clervaux - Cité De L‘image
- „Donovan Wylie: North Warning
System“-08.04.
DENZLINGEN
Galerie im Alten Rathaus
- „Eva Rosenstiel: Marché 22“
02.04.-01.05.
DRESDEN
Deutsches Hygienemuseum
- „Künstliche Intelligenz“-28.08.
DÜREN
Papiermuseum
- „BAMP! Bauen mit Papier“ -09.10.
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“
-15.05.
- „Ich. Max Liebermann. Ein europäischer
Künstler“ -08.05.
ELLWANGEN
Alamannenmuseum
- „Ein kleines Dorf in einer großen
Welt - Alltagsszenen des 5. und 6.
Jahrhunderts“-18.09.
EMMENDINGEN
Arkana Forum
- „Sehnsucht“ -26.08.
Foyer im Rathaus
- „Über das Andere: Jahresausstellung
Emmendinger Künstler_innen
2022“04.04.-20.05.
ENDINGEN
KunstKÖ
- „Herr Kossmann: Charakterköpfe“
-10.04.
ESCH SUR ALZETTE (LU)
Möllerei
- „Hacking Identity - Dancing Diversity“-15.05.
ESSEN
Museum Folkwang
- „Renoi, Monet, Gauguin: Images of a
Floating World“ -15.05.
FRANKFURT am main
Caricatura Museum
- „Hurzlmeier Malerei“-18.04.
Kunststiftung DZ Bank
- „Durchblick“-21.05.
Museum für Moderne Kunst
- „John Cage: Museumcircle“-20.03.
Schirn Kunsthalle
- „Carlos Bunga“-22.05.
Städel Museum
- „Renoir. Rococo Revival. Der
Impressionismus und die französische
Kunst des 18. Jahrhunderts“ -19.06.
- „Andreas Mühe: Stories of Conflict“
-19.06.
GENGENBACH
Haus Löwenberg
- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“
-01.11.
GRAZ (A)
Kunsthaus Graz
- „Amazons Of Pop! Women Artists,
Superheroines, Icons 1961-1973“
22.04.-28.08.
Hamburg
Deichtorhallen
- „Space Program: Rare Earths“
-10.04.
Kunsthalle Hamburg
- „Nolde: Meistens grundiere ich mit
Kreide“-18.04.
HEIDELBERG
Sammlung Prinzhorn
- „Fotografie in psychiatrischen Einrichtungen
der Schweiz 1880-1935“
-31.07.
HEILBRONN
Kunsthalle Vogelmann
- „Fragile! Alles aus Glas. Grenzbereich
des Skulpturalen“-15.05.
HEMMENHOFEN
Museum Haus Dix
- „Der Gold- und Silberschmied Jan
Dix“-31.10.
HÜFINGEN
Stadtmuseum Hüfingen
- „in:outside“13.05.-21.08.
Karlsruhe
Badischer Kunstverein
- „Ulrike Grossarth: gibt es ein grau
glühend?“-18.04.
Naturkundemuseum Karlsruhe
- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.
Schloss Karlsruhe
- „Göttinnen des Jugendstils“ -19.06.
- „Schmetterling erbeutet! - Eine
künstlerische Position zum Jugendstil
von Parastou Forouhar“ -19.03.23
Städtische Galerie
- „Sigmar Polke: Dualismen“ -12.06.
ZKM
- „BioMedien. Das Zeitalter der Medien
mit lebensähnlichem Verhalten“
-28.08.
- „The Beauty of Early Life. Spuren
früheren Lebens“ -10.07.
KASSEL
Caricatura
- „Polo - Du spinnst wohl!“ -22.05.
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Als die Grafik boomte: Pop-Art auf
Papier“-01.05.
- „Annette Kelm: Die Bücher“ -04.09.
KIRCHZARTEN
Kunstverein Kirchzarten
- „Isa Dahl, Daniel Wagenplast /
Künstlerpaare“-17.04.
KÖLN
Galerie Drei
- „Matthias Groebel“ -16.04.
LAHR
Städtische Galerie
- „Anna Arnskötter: Turmhoch“
-10.04.
LICHTENSTEIN (LIE)
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Rivane Neuschwander: knife does
not cut fire“-24.04.
- „Matthias Frick: Kälte speichern in
kalten Ländern für warme Länder“
01.04.-07.08.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Schätze“ -01.05.
- „1870/71: Nachbarn im Krieg“-24.04.
LUDWIGSHAFEN
Wilhelm Hack Museum
- „Körperbilder. Intimität - Dekonstruktion
- Interaktion“-26.02.23
MADRID (E)
Fundacion Mapfre
- „Jorge Ribalta: It‘s All True. Fictions
and documents (1987-2020)“ -08.05.
MAILAND (IT)
Pirelli Hangarbicocca
- „Anicka Yi: Metaspore“-24.07.
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „Mindbombs - Visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ -24.04.
„Hanna Nagel“ 08.04.-03.07.
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Ulrike Prasch: Panta Rhei - Farbe
im Fluss“ -30.06.
MULHOUSE
Kunsthalle Mulhouse
- „Romain Kronenberg: Boaz“
-30.04.
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Gruppendynamik: Kollektive der
Moderne“-24.04.
- „Spatial Jitter: Mouse On Mars“
09.04.-18.09.
Museum Fünf Kontinente
- „Inspiriert vom Land. Rindenmalereien
aus Nordaustralien“ -18.09.
MÜNSTERTAL
Cafe-Restaurant Talstation
- „Li Chen, Sabine Rotzoll, Dieter
Dörle“-02.05.
OFFENBURG
Galerie im Artforum
- „Rémy Trevisan: Voyage“-03.04.
PARIS (F)
Fondation Cartier
- „Graciela Iturbide: Heliotropo 37“
-29.05.
Galerie Templon
- „Michael Ray Charles“-07.05.
Institut Giacometti
- „Alberto Giacometti - André Breton:
Surrealist Friendships“ -10.04.
Musée d‘art Moderne
- „From Fauvism To Surrealism“
-22.05.
Musée de L‘armée
- „Photography at war“ 06.04.-24.07.
Musée de l‘Homme
- „Aux De Frontières L‘Human“-30.05.
POTSDAM
Museum Barberini
- „Eine neue Kunst. Photographie und
Impressionismus“-08.05.
REUTE
Försterhaus
- „Reiner Strub: Landschaften aus
Griechenland und Afrika“ b.a.w.
RIEGEL
Galerie Messmer
- „Michael Urtz: Weg-Zeichen-Spur,
Malerei“-10.05.
Kunsthalle Messmer
- „Disneys große Zeichner. Barks,
Taliaferro und Gottfredson“-12.06.
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
Forum Kunst Rottweil
- „Aloys Rump“ -08.05.
Kunst Raum Rottweil / Dominikanermuseum
- „Christa Schmid“ -19.06.
RUST
Europa-Park
- „Roberto Radici“-18.04.
SAINT-LOUIS (F)
Fondation Fernet Branca
- „Artistes Architectes“10.04.-22.05.
SCHRAMBERG
Podium Kunst
- „Bernd Wehner: Stelen und Refliefs“
-24.04.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „Antony Gormley: Learning to Be“
-24.04.
- „Ortswechsel. Fotografie aus der
Modernen Galerie“ -19.06.
SPEYER
Historisches Museum der Pfalz
- „Expedition Erde. Im Reich von
Maulwurf und Regenwurm“-19.06.
- „Rendezvous. Frankreichs Militär in
der Pfalz 1945-1999“ -27.11.
STAUFEN
Keramikmuseum
- „Christine Ducombe-Thüring:
FarbRäume“01.04.-15.01.
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Birgit Werres: Let‘s play it, Rolf“
-07.08.
- „Andreas Slominski“ -28.08.
- „Perfect Love - Von Liebe und
Leidenschaft“09.04.-14.05.23
- „Manon de Boer: Che Bella Voce“
-09.10.
Museum im Lagerhaus
- „Krüsi am Zug - Auch eine Kuh kann
Optimist sein“ -10.07.
ST. Märgen
Kunsthaus St. Märgen
- „Achse des Grenzenlosen“ -24.04.
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“-10.04.
- „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“-10.07.
- „Tobias Rehberger: I do if I don‘t“
-28.08.
- „Frischzelle_28: Hannah Zenger“
30.04.-09.10.
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“-24.04.
- „GeschmacksSache: Vorbildliches
Design um 19002-01.05.
Schacher - Raum für Kunst
- „Ivan Zozulya“-14.05.
Staatsgalerie
- „Schlemmer on Stage: Das
Triadische Ballett auf der Bühne der
Gegenwart“-09.10.
TENINGEN
Rebay-Haus
- „100 Jahre Maresa von Rebay“
-08.05.
TÜBINGEN
Kunsthalle Tübingen
- „Herzstücke. Sammlung Kunsthalle
Emden“-06.06.
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“b.a.w.
- „Malerische Poesie: Grafiken von
Chagall und Zeitgenossen“
-09.10.
VADUZ (LI)
Lichtensteinisches LandesMuseum
- „Pempeji-Pracht und Tod unter dem
Vulkan“-24.04.
Foto: Ingrid Hosp
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Rivane Neuenschwander: knife
does not cut fire“ -24.04.
WALDENBUCH
Museum der Alltagskultur
- „Nebenan. Die Nachbarschaft der
Lager Auschwitz I-III“-08.05.
Museum Ritter
- „Kein Tag ohne Linie Werke aus der
Sammlung Marli Hoppe-Ritter“
-24.04.
WALDKIRCH
Elztalmuseum
- „Dora Vetter: Vergessene Waldkircher
Eindrücke“02.04.-29.05.
GeorgScholzHaus
- „Katharina Hoehler, Thomas Lefeldt:
Farbe und Linie im Fluss“
-24.04.
Vitra Design Museum
- „Spot On. Designerinnen in der
Sammlung“-08.05.
Wien (A)
Akademie der Bildenden Künste
- „Das entwendete Meisterwerk. Bilder
als Zeitmaschinen“08.04.-30.10.
Bank Austria Kunstforum
- „David Hockney: Insights. Reflecting
the Tate Collection“ -19.06.
- „Kiki Kogelnik“ -25.06.
MUMOK
- „Enjoy - Die mumok Sammlung im
Wandel“-18.04.
- „Wolfgang Tillmans“ -24.04.
- „Jesse Stecklow. Terminal“
-19.06.
La Biennale di Venezia
23. April - 27. November 2022
WINTERTHUR (CH)
Fotomuseum Winterthur
- „Frida Orupabo“ -29.05.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „True Pictures? LaToya Ruby Frazier
und Menschenbilder“-10.04.
- „Macht! Licht!“ -10.07.
WORPSWEDE
Worpsweder Museen
- „Heinrich Vogeler. Der Neue
Mensch“-06.11.
ZÜRICH (CH)
Hauser&Wirth (Limmatstrasse)
- „Siebzig Jahre des zweiten Geschlechts“-21.05.
Hauser&Wirth (Bahnhofstraße 1)
- „John Chamberlain: Reclaimed“
-21.05.
Kunsthaus
- „Alexandra Bachzetsis. 2020:
Obscene“-01.05.
- „Yoko Ono. This Room Moves At The
Same Speed As The Clouds“
-29.05.
- „Take Care: Kunst und Medizin“
08.04.-17.07.
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Evan Ifekoya: Resonant Frequencies“-01.05.
- „Aus den Fugen. Momente der
Störung“-01.05.
Museum Haus Konstruktiv
- „Geometrische Opulenz“ -08.05.
Photobastei
- „Beatrice Hänni: Nun sag‘, wie hältst
du es mit der Natur?“ -03.04.
- „Marcelo Brodsky: Stand für Democracy:
Myanmar“ -17.04.
Barock und Klassizismus
Eine Monografie erklärt Bedeutung und Wandel
des Schloss Rimsingen
Als Rainer Lothar Hosp und
seine Frau Ingrid Hildegard
1985 das Schloss Rimsingen in
Breisach-Oberrimsingen bezogen,
standen sie vor einer historischen
Größe. 1776 fertiggestellt
gehört die kleine Residenz zu
einer Reihe von Adelshäusern,
die zu dieser Zeit errichtet wurden,
um die regionale Elite zu
repräsentieren. Für den Wissenschaftler
Ansgar Steinhausen bot
das kleine Schloss einen idealen
Forschungsgegenstand, so stellte
er sich der frisch eingezogenen
Kaufmannsfamilie 1986 vor und
bat sie, die Bauweise der Residenz
erforschen zu dürfen. Rainer
Lothar Hosp war einverstanden.
Aus ihrer langen und intensiven
Zusammenarbeit resultiert
das Buchprojekt „Schloss Rimsingen.
Eine Residenz des Frühklassizismus
am Oberrhein“, das
2015 erschienen ist und bis heute
einen idealen Ratgeber für Interessierte
der Regionalgeschichte
wie Architektur darstellt.
In seiner detaillierten, reichhaltig
bebilderten Untersuchung
stellt Ansgar Steinhausen die Bedeutung
des Schlosses als „Bau
des Übergangs“ heraus. Einerseits
verwurzelt in der damals
dominanten regionalen Architektur
des Barock und Rokoko, andererseits
stark beeinflusst durch
den einflussreichen Klassizismus
Frankreichs entstand ein Bau, der
für seine Zeit hochgradig modern
wirkte. Bauherr Franz Anton von
Falkenstein konnte damit in der
Region neue Akzente setzen.
Vergleichbare Adelsresidenzen,
etwa in Neuershausen, Umkirch
und Hugstetten sind erst später
entstanden. Auch heute, so Steinhausen,
habe das Bauwerk wenig
von seiner Wirkung eingebüßt.
Entsprechend stellt der Autor
seiner bündigen Monografie den
Titel „Genauso erhaben wie einfach“
voran.
Ansgar Steinhausen, „Schloss
Rimsingen. Eine Residenz des
Frühklassizismus am Oberrhein“,
hrsg. von Rainer Lothar
Hosp 2015.
18 KULTUR JOKER Kultour
Eine Reise in den Norden
Die Lüneburger Heide besticht durch ihre weiten Ebenen
Von den Großstädten Hannover,
Bremen und Hamburg
eingerahmt, hat sich die grüne
Oase „Lüneburger Heide“ zu
dieser einzigartigen Erholungslandschaft
entwickelt, wobei
die Land- und Forstwirtschaft
bis heute eine wichtige Rolle
einnimmt. Beliebte Fortbewegungsmittel
sind Pferdekutschen,
zu Fuß oder mit dem
Fahrrad. Oder wie wär‘s mit
dem Heideshuttle von Ort zu
Ort für Wanderer und Radler ?
Spezielle Busse sind mit einem
Fahrradanhänger ausgestattet.
Zustieg an jeder Haltestelle
möglich. Vier Ringlinien stehen
reichhaltige Informationen, u.a.
auch über den Jakobsweg „Auf
alten Pfaden durch die Lüneburger
Heide“.
Die Städte Lüneburg, Celle
und Buxtehude (letztere bereits
zum Alten Land b. Hamburg
gehörig), sind die historischen
Zentren von beeindruckender
Schönheit. Keine einzige Bombe
des 2. Weltkrieges konnte
ihre über Jahrhunderte gewachsene
Schönheit zerstören.
Inzwischen renoviert, haben
sie sich zu attraktiven Fußgängerzonen
entwickelt. Die Zahl
der historischen Städtebilder ist
weitaus höher, doch sollen hier
Fotos: Ingrid Hepperle
den Gästen zur Verfügung. Und
das Schönste: dieser Service ist
kostenlos!
Die Lüneburger Heide besticht
durch die weiten Ebenen, ideal
für die ältere Generation und
für die Kleinen. Die höchste Erhebung
beträgt ganze 169 Meter
– das ist der Wilseder Berg. Im
Herzen des Naturschutzgebietes
liegt das alte Heidedorf Wilsede.
Heute eine Idylle von alten
Bauernhäusern, die auch zum
Übernachten, Essen und Kaffeetrinken
einladen. Im Heidemuseum
„Dat ole Huus“ – eines
der ältesten Gebäude, gibt es
nur drei Kommunen vorgestellt
werden.
Celle – fast drei Jahrhunderte
lang war diese Stadt
ständige Residenz der Herzöge
von Braunschweig-Lüneburg.
Und hier steht auch eines der
schönsten Welfen-Schlösser.
Öffentliche Schlossführungen
sind möglich.
Die Stadtkirche St. Marien
in Celle, einst als gotische Kirche
erbaut, hat der italienische
Künstler Tornielli in eine hell
leuchtende Barockkirche verwandelt.
Auch im Schloss findet
man seine barocken Spuren.
Von der Stadtkirche aus sind
die zahlreichen historischen
Straßen und Plätze gut erreichbar.
Schon mal von sprechenden
Laternen gehört ? An der Ecke
Rundestraße / Poststraße hören
Besuchende spannende
und lustige Geschichten. (tägl.
10-18.30 Uhr – das Nachtprogramm
von 18.30-21.30 Uhr).
In Nachbarschaft steht das
Hoppenerhaus – ein prachtvolles
Gebäude von 1532, dem
man ein besonderes Augenmerk
schenken sollte.
Naturpark Müden
Nördlich der Stadt Celle erstreckt
sich der 50.000 Hektar
große Naturpark Müden. Weite
Heideflächen und Mischwälder
bestimmen das Landschaftsbild.
Die wohl schönste Ortschaft
ist Müden am Nordrand
des Naturparks. Dort lädt das
Bauerncafé zu Kaffee und Torten
ein, die einzigartig sind.
Auch der größte Kuchenfan ist
kaum in der Lage, diese hohen,
früchtebeladenen süßen Verführungen
zu bewältigen. Ein
Verdauungsspaziergang durch
die Hof- und Gartenanlagen
ist reizvoll. Von hier aus bieten
sich zahlreiche Wandermöglichkeiten
an z.B. zum Löns-
Denkmal oder ins Örtzetal.
Lust auf Elefanten und Tiger?
Der Serengeti Park liegt tatsächlich
in der Lüneburger Heide.
Dort vergnügen sich 1500 exotische
Tiere, die in Hodenhagen
bestaunt werden können. Oder
wie wär`s mit einem Besuch im
größten Vogelpark der Welt? In
Walsrode sind über 4000 Vögel
zu bestaunen innerhalb einer
einzigartigen Parklandschaft.
Die alte Salz- und Hansestadt
Lüneburg, unglaublich reich geworden
durch den Salzhandel,
gilt als Hauptstätte der norddeutschen
Backsteinbaukunst.
Gebäude aus Spätgotik und
Renaissance bestimmen das
Stadtbild. Nach dem Rückgang
der Salzgewinnung bietet heute
das Sol- und Moorbad von Lüneburg
Erholung und Entspannung.
Das Rathaus wendet dem
Marktplatz seine figurengeschmückte
barocke Schauseite
zu. Bereits 1230 wurde mit
dem Bau begonnen. Berühmt
ist die kostbare Ausstattung
aus verschiedenen Epochen
von Lüneburgs berühmter
Vergangenheit. Das Deutsche
Salzmuseum auf dem Gelände
der ehemaligen Saline, die über
tausend Jahre in Betrieb war, ist
ein besonderes Erlebnis.
Buxtehude
Im Jahr 1285 war diese Stadt
die modernste Hafengründung
auf deutschem Boden. Sie ist
auch Teil der Deutschen Märchenstraße.
Dem Märchen vom
Hasen und dem Igel wird große
Aufmerksamkeit gewidmet.
Der Igel, kräftig herausgeputzt,
ist im historischen Stadtbild
überall präsent.
Beeindruckend ist die Fassade
des Heimatmuseums. Auf quadratischen
Flächen werden unterschiedliche
Muster gestaltet –
ein Meisterwerk der Baukunst!
Der Buxtehuder „Stavenort“
zwischen Ostviver und St.Petri-
Platz – wird bereits 1575 in den
Chroniken erwähnt. Das wunderschöne
Glockenspiel – von
außen sichtbar – erklingt dreimal
am Tag mit zwei Musikstücken.
Und nun sind wir ganz nahe
vor den Toren Hamburgs –
nämlich im Alten Land. Es erstreckt
sich am Südufer der Elbe
bis hin nach Stade. Hier blühen
von Ende April bis Mitte Mai
etwa 16 Millionen Kirsch- und
Apfelbäume.
Wahre Kulturschätze sind die
Altländer Bauernhäuser mit ihren
Prunkpforten, die innerhalb
der Dorfstruktur immer wieder
zu entdecken sind.
Um diese Kulturlandschaft
mit ihren über 400 Baudenkmalen
in Zukunft zu schützen,
bemühen sich die Altländer um
die Aufnahme ihrer Region in
das Welterbe der UNESCO.
Die Omnibusreise wurde von
der Fa. Janzen, durchgeführt.
Der allseits beliebte Busfahrer,
Klaus Axel Finken, würzt auch
lange Busfahrten durch humorige
Sprüche:
Wir sitzen hier im Reisebus,
erwarten Tage voll Hochgenuss,
wollen dem Alltag entschweben
und mal so richtig
leben, doch steht davor eine
Prozedur: der Griff zur Seite
– wo ist er nur
der lästige Gurt für die Sicherheit,
wir ziehen und
gleich ist es so weit,
mit etwas Gefühl und
ein wenig Geschick
macht‘s klick!
Ingrid Hepperle
VISION KULTUR JOKER 19
Zur Zukunft des Kunsthauses „L6“ in Freiburg
In der Lameystraße 6 im
nördlichen Vorort Zähringen
stand einst ein Umspannwerk
der Post. Dann erwarb ein privater
Investor das Objekt. Zum
selben Zeitpunkt gab die Stadt
Freiburg die erste Etage des
‚Schwarzen Klosters‘ auf, wo
sich bis dahin die Städtische
Galerie befand, und veräußerte
für ‚kleines Geld‘ – beileibe
keine ihrer Sternstunden – auch
das Gebäude an der Mehlwaage,
wo seit Jahrzehnten die
Druckwerkstatt Freiburger
Künstler*innen ihre Heimat
hatte (lange Zeit gemeinsam
Wie Kunst nottut
Kommentar: Jochen Ludwig zum Erhalt einer Städtischen Galerie in Freiburg
Zu viel Kunst in der Stadt?
Zu viele Bilder, Skulpturen,
Installationen? Zu viele Orte,
an denen man innehalten, reflektieren,
in die Welt und
in sich selbst hineinschauen
kann? Natürlich kann man der
Meinung sein, dass Freiburg
reich genug an Attraktionen
ist, an kulturellen Highlights.
Da ist das Münster, da sind
die alten Gassen, da ist das
Theater, die Universität, sind
die Chöre und Orchester,
und da ist die Natur drumherum
vom Schwarzwald übers
Markgräflerland bis hin zum
Kaiserstuhl. Und als Zugabe
gibt es sogar noch die Bächle
und die Dreisam-Schwellen,
die an heißen Sommertagen
zur Kühlung dienen. Ja
gewiss:„Freiburg hat, was alle
suchen.“
Der Werbeslogan, der vor
Jahren durch eine Verschiebung
des Kommas um ein
Wort nach hinten, zur medialen
Lachnummer wurde, bezog
sich kaum auf die Bildende
Kunst. Das altehrwürdige
Augustinermuseum führte
damals, trotz aller Anstrengungen
der Beteiligten, ein
Schattendasein; das gerade
mit dem Büro des BBK-Südbaden).
Der BBK zog in den Geiges-Turm
in der Talstraße 66 (T
66) um. Seit 2004 werden die
Räume im „L 6“ bespielt.
Jury-Abstimmung in der Mehlwaage, im Vordergrund: Heinrich
Mutter
Foto: Reinhard Klessinger
Jetzt steht das Ende des Mietverhältnisses
in Zähringen an
(Mitte 2024, so heißt es). Man
könnte meinen, das sei ja noch
fern. Aber wenn Kosten anfielen
für Nachfolgelösungen,
müssten die rechtzeitig ‚verankert‘
sein: Die Beratungen über
den städtischen Doppelhaushalt
2023/24 beginnen bald. Also
gilt es heute (und in nachfolgenden
Berichten) für das Thema
zu sensibilisieren. Im „L 6“
befinden sich: der städtische
Ausstellungsraum, die Künstlerwerkstatt,
zehn Künstlerateliers,
acht Band-Probenräume
im Untergeschoss. Das wird so
künftig nicht zusammenbleiben
(müssen). Musik wird sich
an eigenem Ort konzentrieren,
noch scheint das Umfeld des
Güterbahnhofs nicht ganz aus
der Debatte. Die Ateliers können
tatsächlich an die Peripherie
der Stadt, vielleicht in den
Schildacker. Aber wohin mit
der Städtischen Galerie, die
Die Mehlwaage, Metzgerau 2, um 1900
Foto: Georg Röbcke, Stadtarchiv Freiburg
erst gegründete Museum für
Neue Kunst begann, sich mit
ungewöhnlichen Aktionen in
Szene zu setzen; der traditionsreiche
Kunstverein bediente
sein treues Publikum
mit anspruchsvoller Gegenwartskunst.
Und die Städtische
Galerie? Die befand
sich noch mitten in der Stadt
im „Schwarzen Kloster“ und
verstand sich als Spielstätte
für unterschiedlichste Gruppierungen
und Themenstellungen.
Ihr Programm wurde
über lange Zeit im Rathaus
von Amts wegen verwaltet, ein
eigenes Profil, eine spezifische
Ausrichtung gab es nicht.
Das alles ist lange her. Die
Städtische Galerie gibt es
immer noch. Ihren Platz im
Zentrum musste sie räumen,
sie fand ein neues Zuhause
außerhalb im Nirgendwo, mit
ÖPNV-Anschluss, immerhin.
Und doch hat sie sich über die
Jahre zu einem weithin geschätzten
Ort der Kunst entwickelt.
Die dort präsentierten
Ausstellungen zeigen Arbeiten
heimischer und auswärtiger
Künstlerinnen und Künstler,
aktuelle Positionen, die sich
mit unterschiedlichsten Fragen
zur Autonomie und zur
gesellschaftlichen Relevanz
von Kunst beschäftigen. Das
Jahresprogramm wird von
einer im Kulturamt angesiedelten
Jury verantwortet, man
kann sich bewerben, oberstes
Kriterium ist Qualität. Insofern
ist die Städtische Galerie,
nun aber mit fachlicher Expertise,
nach wie vor ein offener
Raum für alle Möglichkeiten
künstlerischer Äußerungen –
und das ist auch gut so.
Ein Zuviel an Kunst? Eine
verzichtbare Option angesichts
des reichhaltigen Freiburger
Angebots? Überflüssig etwa
neben den Museen und Galerien
in städtischer oder privater
Hand, neben dem Kunstverein,
dem Kulturwerk T66
des BBK oder den inzwischen
immer mal wieder für kurze
Zeit aufploppenden und dann
wieder verschwindenden Off-
Spaces? Natürlich nicht! Freiburg
braucht diese Einrichtung!
Und die Künstlerinnen
und Künstler brauchen dieses
verlässliche, bedingungslose
Angebot der Stadt, aus ihren
Ateliers hinausgehen und uns
zeigen zu können, wie Bilder,
Skulpturen und Installationen
eigentlich ins Zentrum gehört,
und eben der Druckwerkstatt?
Blick zurück: die „Mehlwaage“
Das ehemalige „Stechhäusle“,
ein Barockbau von 1763, in der
Metzgerau 4, sollte Ende der
1960er Jahre (wie die meisten
historischen Gebäude im Umfeld)
abgerissen werden, um
dem Neubau des KG III der
Universität samt Tiefgarage
und Zufahrt Platz zu machen.
Dem Einschreiten der ArGe
Freiburger Stadtbild (1968) ist
es zu verdanken, dass das nicht
den Blick auf die Welt schärfen
und verändern. Wie sehr
Kunst nottut.
Jochen Ludwig
passierte. Einst Schlachthaus,
niemals Mehlwaage (die lag
um die Ecke), dann Eichamt,
zuletzt, wie Eberhard Brügel
erinnert, eine Art „Depot des
Ordnungsamts für Absperrungen
bei Demonstrationen“,
wurden dann kulturelle Nutzungen
diskutiert. Am Ende
setzte sich der BBK-Südbaden
durch, sein Büro, vor allem die
Druckwerkstatt hielten im Mai
1976 Einzug.
Sinnfällig im Quartier,
das seit dem Mittelalter als
„Schneckenvorstadt“ Handwerk
und Handel beherbergte.
Der politische Impuls kam von
der damaligen BBK-Vorsitzenden
Bettina Eichin (die kaum
später auch treibende Kraft
bei der Einrichtung der Villa
Mitscherlich zum städtischen
Atelierhaus gewesen ist). Alle
halfen mit beim Ausmisten
des Altbaus. Der Architekt
Ferdinand Merkenthaler besorgte
die Umbauplanung.
Die Werkstatt wurde kreativer
Magnet, viele Ausstellungen
folgten. Das Projekt sprach
sich herum: Im Oktober 1983
stellten Künstler*innen aus
der Mehlwaage auf Einladung
im Künstlerhaus Stuttgart aus.
Reinhard Klessinger steuert ein
Foto aus seinem Archiv bei und
notiert: „Im Vordergrund sieht
man Heinrich Mutter, der das
wichtigste Gründungsmitglied
der Mehlwaage war.“Es lohnt
zu erinnern – und zugleich für
die Zukunft Sorge zu tragen.
Martin Flashar
Dr. Jochen Ludwig, Jahrgang
1946, Kunsthistoriker, war
Gründungsdirektor des Museums
für Neue Kunst der Stadt
Freiburg und von 1985 bis 2011
dessen Leiter.
Premiumhändler
Südbaden
Konviktstr. 21 - 23
79098 Freiburg
Tel. 0761 37536
www.culinara-freiburg.de
Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France
20 KULTUR JOKER Interview
Dischereit: Sie sagt auch – ich zitiere
sinngemäß – : „Ich bin Migrantin,
ich bin Frau und queer, ich bin
alles, was dieser Täter verabscheut,
er hätte ein lohnendes Ziel gehabt.
Dazu arm, mein Vater ist Bauarbeiter.
Außerdem haben wir gar keine
besondere Jüdischkeit zu Hause gehabt.
Ich kann mich nicht erinnern,
dass wir irgendwas gefeiert hätten,
ich wusste also bloß, dass wir es
sind, jedenfalls meine Mutter.“
Das sind wichtige Darstellungen
und Klärungen über die Vielfalt jüdischen
Seins.
Kultur Joker: Gibt es bei Ihnen das
Gefühl, dass Zeug*innen das Geschehen
in anderer Weise festhalten
als dies durch Fragestellungen geschieht,
die im unmittelbaren Sinn
als Ermittlungen anzusehen sind?
Dischereit: Ismet Tekin ist zusammen
mit seinem Bruder der Inhaber
des Döner-Imbisses, heute Tekiez,
in dem Kevin S. erschossen wurde.
Herr Tekin ist davon überzeugt,
dass es der Wirkmächtigkeit von
Bildung bedarf. Und er versteht
diese Bildung als einen Auftrag, der
sich auf den Menschen als ganzes
bezieht. Auf das, was Menschsein
sein sollte. Auf der Open-Books-
Veranstaltung in Frankfurt am Main
hat er gesagt: „Durch diesen Anschlag
habe ich viel besser Deutsch
gelernt. Ich rede ja jetzt überall. Und
es ist ganz wichtig, dass die Lehrer
sich um diese Fragen kümmern. Nie
hätte ich gedacht, dass mir jemand
nach dem Leben trachtet, weil wir
Muslime sind, oder meinen jüdischen
Mitbürger*innen etwas tun
könnte.“
Kultur Joker: Hat sich nach dem
Prozess für die Betroffenen etwas
verändert?
Dischereit: Ja, ein Beispiel: Rabbiner
Jeremy Borovitz beschloss nach
dem Anschlag, immer seine Kippa
zu tragen. Seitdem erlebt er Übergriffe,
von denen er vorher nicht geglaubt
hätte, dass er sie erleben würde.
Er berichtet, dass er Angriffen
ausgesetzt ist und dass ihn mehrfach
türkischstämmige Leute verteidigt
haben. Die Selbstverständlichkeit
des Eingreifens, wenn dem anderen
etwas geschieht, das reklamiert er
für sich, für sich als dem anderen,
das ist wichtig.
Kultur Joker: In Ihrem Buch kommt
mit Antonia von der Behrens eine
Nebenklageanwältin zu Wort, die
der Einzeltäterthese widerspricht.
Ist das auch ein Spiegel des gesamten
Prozesses?
Dischereit: Im Buch ist der Fokus
stärker, als er vor Gericht war. Es
war sogar so, dass das Bundeskriminalamt
in geradezu erschreckender
Weise Bezüge zu Christchurch,
Orlando, Pittsburgh, El
Paso geleugnet hat, obwohl der Täter
in seinem Memorandum davon
spricht. Ein BKA-Beamter hat mittels
einer Wortanalyse festgestellt,
dass es eigentlich keine Verbindung
geben würde. Das war wirklich absurd.
Die Nebenklage hat die Ladung
der Gutachter*innen durchgesetzt,
die das im Rahmen ihres zivilgesellschaftlichen
Engagements
schon seit vielen Jahren bearbeiten.
Diese Spuren und Zusammenhänge
sind unstreitig. Auch der Frage, woher
der Täter das Geld hatte, sich einen
3D Drucker zu kaufen, mit dem
er dann Waffenpartikel herstellte,
wurde nicht nachgegangen. Bis hin
zum unterlassenen Abgleich von
Fingerabdrücken aus dem unmittelbaren
familiären Umfeld. Ziel ist
ein schnelles Verfahrensende durch
begrenzte Täterschaft.
Kultur Joker: Wie kann man der
Einzeltäterthese begegnen?
Dischereit: Indem der Täter einen
Livestream geschaltet hat, hat er
sich an eine Community gewandt,
die diesen Mordtaten applaudierend
gegenübersteht. Dort sollte
ein Ehrenplatz errungen werden.
Also gibt es ein Publikum. Wer ist
dieses Publikum? Auf diese Fragen
muss die Aktivität des BKA gerichtet
werden, auch über die Grenzen
von Deutschland hinweg. Diese Dimension
von weltweit agierendem
Rechtsterrorismus muss gesehen
werden.
Kultur Joker: Was bewirkt öffentliche
Zeugenschaft? „Fritz Bauer
wäre zufrieden gewesen“, sagten
Sie in Freiburg auf dem Podium.
Dischereit: Das Zitat stammt
aus dem Plädoyer des Nebenklagevertreters
Onur Özata. Dieser
Prozess schlug eine Seite auf, die
so bisher im Blick der politischen
Akteur*innen nicht oder zu wenig
gesehen wurde. Zeugenschaft geht
weit über die Ermittlungstatbestände
hinaus. Es bedeutet Raum nehmen
und selbst sprechen und nicht
unterbrochen werden. Das Zuhören
spielt eine Rolle. Wir brauchen die
Betroffenen als Expert*innen und
Zeug*innen nicht nur für gesonderte
Veranstaltungen, sondern vor
Gericht, wo legitimer Weise den
Bürger*innen der Platz gehört, den
sie beanspruchen können. Wie das
ausgefüllt werden kann, das hat der
Prozess zeigen können.
In diesem Sinne sollten auch andere
Menschen, die zu Schaden gekommen
sind, das Wort ergreifen können.
Da müssen wir im Zusammenhang
rechtsterroristischer Straftaten
nicht nur an Menschen denken, die
aus antisemitischen und antimuslimischen
oder rassistischen Gründen
betroffen sind. Menschen werden
verfolgt, weil sie Arme sind oder
ohne Obdach. Und Frauen – das
ist ja noch überhaupt nicht erfasst,
inwieweit der Rechtsterrorismus
ausschlaggebend ist für diese hohe
Gewalt gegenüber Frauen. Solche
Prozesse werden in diese Richtung
ja noch gar nicht geführt. Sie werden
zumeist als Beziehungstaten
bezeichnet und damit ist der Fall
geschlossen.
Kultur Joker: War es in Halle ein
Glück, dass es eine „geschichtssensible
Richterin“ gegeben hatte?
Dischereit: Die Richterin war
sich sicher darüber im Klaren,
dass das Verfahren besonders in
anbetracht einer internationalen
Aufmerksamkeit von hoher Brisanz
sein würde. Im Vorfeld wurde
durch die Nebenklage organisiert,
dass die Anwält*innen sich
möglichst kannten, damit Wissen
geteilt werden konnte und die
Nebenklagevertreter*innen mit
verschiedenen Schwerpunkten agieren
konnten. Etwa ein Drittel der
Anwält*innen war auf diese Weise
miteinander vernetzt. Sie waren in
politischen Verfahren erfahren und
haben ihre Mandant*innen ermutigt,
Statements zu verfassen und die
Bühne des Gerichts als eine Möglichkeit
für sie zu betreten.
Kultur Joker: Finden alle
Nebenklageanwält*innen Zeugenschaft
wichtig?
Dischereit: Es gab im NSU-Verfahren
Nebenklagevertreter*innen,
die diese Zeugenschaft nicht wichtig
fanden. Fast sogar peinlich. Ich
erinnere mich noch genau daran,
wie sich Herr Yozgat (Vater von
Halit Yozgat, der während der mutmaßlichen
Anwesenheit eines Verfassungsschutzbeamten
in Kassel
ermordet wurde) im Prozess auf
den Boden legte, um zu zeigen, wie
er seinen Sohn aufgefunden hatte.
Der Schmerz um den Sohn war
im Körper des Vaters verbildlicht.
Das fand das Gericht unziemlich.
Es hatte eine hohe Aufmerksamkeit
auf der Enttarnung von Quellen gelegen,
das war auch sicher wichtig.
Aber es hatte doch gegenüber Betroffenen
gelegentlich eine Mentalität
geherrscht, dass sie ihre Gefühle
besser beherrschen oder außerhalb
des Gerichtssaals haben sollten.
Kultur Joker: Als Sie im Jahr 2020
nach Magdeburg zur Prozesseröffnung
fuhren, wussten Sie da bereits,
dass Sie ein Buch über das Geschehen
machen wollten?
Dischereit: Nein. Gerade arbeitete
ich an einem Ausstellungsprojekt.
Und ich hatte weder die Absicht
noch die Zeit, das zu machen.
Aber es erschien mir unmöglich,
die Reden, die Zeugnisse derer, die
gesprochen und geschrieben haben,
und die ja eben auch sprechen
wollten, nicht zusammenzutragen
und zu bewahren. Das sollte unbedingt
geschehen.
Kultur Joker: Um ein solches Dokument
herstellen zu können, müssen
Sie sicher das Vertrauen von
Menschen gewinnen, die in ganz
unterschiedlicher Weise nicht nur
betroffen sind, sondern auch möglicherweise
aus verschiedenen politischen
Richtungen kommen?
Dischereit: Ich komme aus der Gewerkschaftsbewegung.
Wir hätten
keinen einzigen Streik gewinnen
können, wenn wir nicht ein punktuelles
Bündnis hergestellt hätten. Die
sich als den Betroffenen gegenüber
solidarisch verortenden Gruppen
teilen diese Sichtweise häufig nicht.
Sie wollen auch unter den Überlebenden
manchmal die „Richtigen“
haben. Ich habe in einem Text, den
ich zu diesem Geschehen schrieb,
betont, dass die Brüder Tekin in
ihrem Döner-Laden zum Gedenken
an Kevin S., der in ihrem Laden
ermordet wurde, ein Fußballfeld
an der Wand appliziert hatten. Am
Gedenktag 2020 kamen die eher der
rechten Szene zuzurechnenden Mitglieder
des Fanclubs des Halleschen
Fußballvereins dorthin und haben
offenbar honoriert, wie einem der
Ihren dort gedacht wurde.
Kultur Joker: Was muss nach
einem solchen Attentat geschehen
und wurden die Menschen versorgt,
so wie es nötig ist?
Dischereit: Ich spare jetzt die rüde
und fast feindselig zu nennende Behandlung
durch die Polizei aus. Sie
war leider zu dokumentieren.
Im weiteren muss es darum gehen,
wie psychosoziale Hilfe in Anspruch
genommen werden kann.
Es gibt zu wenig Therapeut*innen.
Es ist geradezu ausgeschlossen,
dass Menschen schnelle Hilfe
niedrigschwellig und bezahlt bekommen
können. Die Betreuung
der Polizist*innen hingegen ist im
Rahmen ihrer Institution gegeben.
Wo aber bleibt der Schutz und die
Fürsorge für die Bürger*innen?
Außerdem geht es um die Etablierung
von Opferfonds, die diesen
Namen verdienen, die unbürokratisch
auch die finanziell und wirtschaftlich
entstehenden Folgekosten
solcher Taten lindern können.
Kultur Joker: Wie hat sich die zivilgesellschaftliche
Unterstützung
ausgewirkt?
Dischereit: Das ist in Halle sehr
imponierend gewesen und ist es
noch. Zahlreiche Gruppen waren
präsent: von Nachbarschafts-Kiez
bis Kritische Jurist*innen, AntiFa
und AntiRa, der Migrationsrat Berlin-Brandenburg
oder der Jüdische
Studierendenbund. Radio Corax hat
eine wichtige Rolle gespielt. Was
gefehlt hat, wie mir schien, waren
die kirchlichen und Akteur*innen
aus Gewerkschaften und politischen
Parteien mit Ausnahme Die Linke.
Auch sämtliche Prozesstage wurden
durch einen Informationsstand und
Redemöglichkeiten außerhalb des
Gerichtssaals begleitet.
Kultur Joker: Was hat das mit einer
politischen Kultur zu tun?
Dischereit: Im Zusammenhang der
1968er Bewegung und der politischen
Organisiertheit ist alles, was
christliche Kirchen gemacht haben,
und was als Almosen betrachtet
wurde, verachtet worden; als etwas,
das die Welt nicht verändert, das die
Struktur nicht im Prinzip angreift,
für das, was geschieht, als Arme,
Reiche, Ausgegrenzte und Dominierende.
Das stimmt auch alles.
Das müssen wir aber trotzdem machen
und wollen. Weil es uns auch
etwas zeigt und uns etwas lehrt.
Das Zuhören ist – altbacken gesagt
– eine zivilgesellschaftliche Tugend,
die wir üben sollten. Das Hören und
Zuhören hat im dichotomen Denken
des Klassenkampfs keinen Platz,
das ist nicht vorgesehen. Es ist dagegen
sehr hilfreich, die Zeug*innen
einzuladen, nicht nur für sie, sondern
auch für uns. Sie zeigen uns,
wie wir uns von der Dämonisierung
des Bösen befreien können. Es ist
trostreich zu sehen, dass der Täter
sie eben nicht zerstören konnte; er
konnte auch nicht erreichen, dass sie
ihr „Jüdisch- oder Muslimischsein“
aufgeben. Im Gegenteil: sie blieben
jüdisch, und ihre Gebundenheit gibt
ihnen Stärke.
Kultur Joker: Frau Dischereit, vielen
Dank für das Gespräch.
MIXTAPE KULTUR JOKER 21
Keine Minderheiten, keine Randfiguren
Ein Gespräch mit Şenay Awad zur Foto-Ausstellung „Sieh mich an! Rassismus an
muslimisch gelesenen Menschen sichtbar machen!“
„Sieh mich an!“ ist das Motto
einer Ausstellung, die noch
bis zum 2. April in der Stadtbibliothek
zu sehen ist. Hinter
dem Projekt, das im Rahmen
der Wochen gegen Rassismus
gezeigt wird, steht der Sozialdienst
muslimischer Frauen
Freiburg. Die Ausstellung mit
20 Interviewauszügen und Fotos
konzentriert sich auf junge
Menschen, die in dritter Generation
in Deutschland leben. Fabian
Lutz hat mit Şenay Awad
vom Sozialdienst muslimischer
Frauen gesprochen. Sie hat das
Konzept der Ausstellung entwickelt.
Kultur Joker: Frau Awad, für
Ihre Ausstellung haben Sie auch
diese drei Jungen interviewt, die
wir hier auf dem Foto sehen. Was
können die drei uns über Rassismus
erzählen?
Şenay Awad: Die drei Jungs auf
dem Foto sind in der achten Klasse
eines Gymnasiums. Sie sind
hier geboren und beherrschen die
deutsche Sprache. Trotzdem bekommen
sie ständig gesagt, dass
sie nicht ganz deutsch seien. Nur
weil sie keine klassischen deutschen
Namen haben und auch kein
typisch „biodeutsches“ Aussehen.
Das wollen sie nicht mehr hören.
Sie sind ganze Deutsche.
Kultur Joker: Das geht in
Richtung der Frage „Woher
kommst du wirklich?“ Man bezweifelt
die Identität der Jungs.
Şenay Awad: Ja. Ich glaube, Sie
würden diese Frage nicht gestellt
bekommen.
Kultur Joker: Die Ausstellung
steht unter dem Motto „Sieh mich
an!“ An wen richtet sich diese
Aufforderung?
Şenay Awad: Die Aufforderung
richtet sich an alle Deutschen,
die nicht von Rassismus betroffen
Firdevs Bahadir, Senay Awad, Mohammed Awad
Foto: Sozialdienst muslimischer Frauen Freiburg e.V.
Drei Interviewpartner der Ausstellung
sind und sich nicht mit dem Thema
Rassismus beschäftigen. Die
Aufforderung lautet: Sieh mich
an! Ich lebe hier, ich bin eine von
euch. Ich gehöre zu dieser Gesellschaft,
auch wenn ich für euch
nicht so aussehe. Ich möchte keine
Minderheit, keine Randfigur sein.
Kultur Joker: Haben Sie bei Ihrer
Arbeit im Sozialdienst muslimischer
Frauen oft mit Menschen
zu tun, die sich als Randfiguren
unserer Gesellschaft fühlen?
Şenay Awad: Ja. Das Thema Rassismus
beschäftigt uns jeden Tag.
Es betrifft alle unsere Klienten.
Ob das Menschen sind, die Kinder
im Kindergarten oder in der Schule
haben oder die eine Wohnung,
einen Job suchen. Sie alle stoßen
auf Rassismus, weil sie nicht als
deutsch gelesen werden.
Kultur Joker: Ihre Arbeit konzentriert
sich auf den Alltag muslimischer
Frauen. Kommt zum Rassismus
da nicht auch Sexismus?
Şenay Awad: In einem Workshop
hat mir eine Frau erzählt, dass
ihre Sozialarbeiterin meinte, sie
solle bitte kein drittes Kind in die
Welt setzen. Als unsere Klientin
dann schwanger war, riet ihr die
Sozialarbeiterin, das Kind abzutreiben.
Dahinter steckt das rassistische
und sexistische Bild einer
kopftuchtragenden Ausländerin
mit zu vielen Kindern, die noch
dazu nichts unter Kontrolle hat.
Kultur Joker: Die Ausstellung
richtet den Blick speziell auf junge
Menschen. Warum das?
Şenay Awad: Junge Menschen,
die hier aufgewachsen sind, die
deutsche Sprache beherrschen
und sich selbst als deutsch sehen,
sehen Rassismus besonders deutlich.
Kultur Joker: Eine erhöhte Sensibilität
für Rassismus?
Şenay Awad: Ja. Die jungen Menschen
sprechen besser Deutsch als
Türkisch, träumen auf Deutsch,
fühlen sich deutsch. Aber sie bekommen
vermittelt: Egal, was ihr
macht, ihr gehört nicht dazu. Nur
weil sie vielleicht dunkle Haare
haben oder Kopftuch tragen.
Kultur Joker: Am 19. Februar
jährte sich der rassistisch motivierte
Anschlag in Hanau zum
zweiten Mal. Hat sich seitdem der
Umgang mit Rassismus in der Gesellschaft
zum Besseren gewandt?
Şenay Awad: Nach den Anschlägen
in Solingen 1992, in Halle
2019 und in Hanau 2020 gibt es
überall Aufrufe gegen rassistische
Gewalt. Wir hören von den Medien
und der Politik, dass endlich
Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
herrschen müssen...
Kultur Joker: ...das ist doch zumindest
ein Anfang, oder?
Şenay Awad: ...aber wir müssten
erst einmal anfangen, die Sprache
in den Medien und der Politik zu
ändern. Das sieht man gerade am
Beispiel des Anschlags von Hanau.
Ich habe mich sehr geärgert,
als ich hören musste, dass acht
junge Menschen mit Migrationshintergrund
gestorben seien. Es
muss heißen: Acht Menschen sind
gestorben. Es ist doch vollkommen
egal, welchen Hintergrund
diese Menschen haben! So eine
Sprache spaltet die Gesellschaft.
Wir wollen kein „Die“ und „Wir“.
Wir sind doch längst ein „Wir“.
Wir müssen zusammen an einem
Strang ziehen, sonst gibt es keine
Gleichberechtigung.
Kultur Joker: Politik und Medien
werden maßgeblich von Menschen
geprägt, die nie Rassismus
erleben mussten. Ihre Ausstellung
gibt den Menschen das Wort, die
davon alltäglich betroffen sind.
Şenay Awad: Es wäre doch
schön, wenn die Zitate unserer
Ausstellung in ganz Deutschland
zu lesen wären. Ich finde auch,
dass Politik und Medien nicht
nur von Biodeutschen gemacht
werden sollten. Nur deshalb entstehen
Begriffe wie „Flüchtlingswelle“
– Flüchtlinge werden mit
einer Katastrophe gleichgesetzt.
Oder ein anderes Beispiel: Wenn
ein muslimisch gelesener Mensch
ein Attentat begeht, spricht man
von Terrorismus. Der deutsche
Attentäter von Hanau war nur
„psychisch gestört“. Das will ich
nicht mehr hören.
Kultur Joker: Können Sie uns
zum Ende des Gesprächs noch
eine Person vorstellen, die Sie für
die Ausstellung interviewt haben?
Şenay Awad: Gerne. Eine unserer
Interviewpartnerinnen hat
zwei Master-Abschlüsse, wohnt
aber in einer Notunterkunft, weil
sie in Freiburg keine Wohnung
bekommt. In der Unterkunft
herrscht ein schrecklicher hygienischer
Zustand. Ihre Sozialarbeiterin
wollte sie aufgrund ihrer prekären
Lage beim Wohngeldamt
anmelden. Sechs Wochen lang
hat sie nichts mehr gehört. Als
sie sich dann erkundigte, meinte
die Sozialarbeiterin nur, sie hätte
es vergessen. Das ist aber längst
nicht alles. Von einem Mann im
Jobcenter musste sie sich anhören:
Unterstützt von:
Foto: Sozialdienst muslimischer Frauen Freiburg e.V.
„Mit ihrem Kopftuch werden sie
keine Stelle bekommen.“ Wenn
sie von der Arbeit nach Hause
kommt, wird sie von ihren Nachbarn
gefragt, ob sie in ihrer Wohnung
eigentlich Gas hätte und ob
sie ihr Essen mit Besteck oder mit
Händen esse. Weil sie dunklere
Haut hat und Kopftuch trägt, stellt
sich für manche Deutsche die Frage,
ob sie eigentlich zivilisiert sei.
Kultur Joker: Wie geht die Betroffene
mit diesem Rassismus um?
Şenay Awad: Für sie ist es
schlimm, jeden Tag gelassen und
ruhig auf solche Fragen antworten
zu müssen. Das ist hart, das geht
auf die Persönlichkeit. Sie fragt
sich, woher andere das Recht
nehmen, so etwas zu sagen. Als
sie nach Deutschland kam, hat sie
gelernt: Die Würde des Menschen
ist unantastbar. Für sie als muslimische
Frau gilt das aber nicht.
Kultur Joker: Danke für das Gespräch!
Die Ausstellung „Sieh mich an!
Rassismus an muslimisch gelesenen
Menschen sichtbar machen!“
ist bis zum 2. April in
der Stadtbibliothek Freiburg am
Münsterplatz zu sehen. Öffnungszeiten:
Di.–Fr., 10–19 Uhr, Sa.
10–15 Uhr.
22 KULTUR JOKER NAChhaltig
Engagiert für das Gemeinwesen
Studie zu Bürgergenossenschaften
Zu den ältesten erfolgreichen
Bürger(energie)genossenschaften
in Freiburg gehört die Solar-Bürger-
Genossenschaft eG. Auf dem Foto
sind die Mitglieder von Vorstand und
Aufsichtsrat zu sehen.
Foto: Solar-Bürger-Genossenschaft eG
Immer mehr Bürgerinnen
und Bürger engagieren sich
in Genossenschaften für ihr
Gemeinwesen. Zu diesem Ergebnis
kommt die Ende Januar
2022 erschienene Studie „Bürgergenossenschaften
in den
Neuen Ländern – engagiert für
das Gemeinwesen“. Sie wurde
von der Entwicklungsagentur
für Neue Genossenschaften
innova eG mit einem Projektbüro
auch in Freiburg im Auftrag
des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Energie
(BMWi)/ erstellt.
Als zukunftsgerichtete Antwort
auf jahrzehntelange Abwanderungsprozesse
und die
damit einhergehenden sozialen
und ökonomischen Abwärtsspiralen
in ländlichen Gebieten,
schließen sich Bürgerinnen
und Bürger zunehmend zusammen.
Sie wollen Aufgaben
und Dienstleistungen in ihren
Gemeinwesen eigenverantwortlich
organisieren. In den
vergangenen zwanzig Jahren
sind so zahlreiche neue Genossenschaften
in wichtigen Bereichen
der Daseinsvorsorge
entstanden.
Zehn ausführlich vorgestellte
Bürgergenossenschaften aus
den Bereichen Nahversorgung,
Gute Erde für Balkon und Garten.
Mobilität, Kultur und Nachbarschaftshilfe
im ländlichen
Raum zeigen konkret und lebendig,
wie viel Power in ihnen
steckt. „Die Ausschreibung des
BMWi war ein Glücksgriff“,
resümiert Hans-Gerd Nottenbohm,
Vorstandsmitglied der
innova eG. „Bisher fehlte ein
anschaulicher Ein- und Überblick,
wie durch Bürgerengagement
getragene Genossenschaften
besonders in den ländlichen
Regionen verbreitet sind,
und wie sie weiteren Auftrieb
gewinnen können.“ Diese Lücke
werde durch die Studie, die
„als Ideenpool und erste Handlungshilfe
für kommunale und
regionale Vertreter:innen aus
Politik und Verwaltung konzipiert
ist“, ein Stück weit geschlossen,
so Nottenbohm.
Die Studie untersucht die
Chancen und Potenziale von
Bürgergenossenschaften
für ländliche Räume in Ostdeutschland.
Die Ergebnisse
lassen sich in ihren Kernaussagen
aber vielerorts auf
ländliche Räume übertragen.
Die Studie ermöglicht einen
komprimierten Einblick in
Entstehung und Rahmenbedingungen
sowie die besonderen
Herausforderungen, denen
Menschen begegnen, die eine
Bürgergenossenschaft gründen
wollen.
zu eröffnen und Ressourcen
bereitzustellen. Perspektivisch
sei es wichtig, dass Bürgergenossenschaften
im Gründungs-
und Stabilisierungsprozess
auf verschiedenen Ebenen
die gleichen Chancen erhalten
wie andere Unternehmensgründungen,
betont das Forschungsteam
der Studie.
Der 7-Punkte-Plan im Kapitel
Handlungsempfehlungen
baut auf der über 20jährigen
Erfahrung der innova eG mit
genossenschaftlichen Gründungsprozessen.
Er verdeutlicht
auf überzeugende Weise,
wie Bildung, Beratung und
Unterstützungsprozesse für
Bürgergenossenschaften branchenbezogen
angegangen und
umgesetzt werden können.
Zu allen Fragen um die Gründung,
Entwicklung und Unterstützung
von Bürgergenossenschaften
fungiert die innova eG
als kompetente Ansprechpartnerin
für Gründungsinteressierte
sowie Verantwortliche
der öffentlichen Hand, insbesondere
in den Kommunen. Sie
ist auch mit einem Projektbüro
in Freiburg ansässig.
Weitere Infos: Kristina Bayer,
Burghard Flieger, Sonja
Menzel, Marleen Thürling:
Bürgergenossenschaften in
den Neuen Ländern - Engagiert
für das Gemeinwesen.
Studie im Auftrag des Bundesministeriums
für Wirtschaft
und Energie (BMWi). Berlin,
1/2022. 138 Seiten. Die Studie
kann vollständig und als Kurzfassung
heruntergeladen werden:
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Öffentliche Mitverantwortung
erforderlich
Bürgergenossenschaften
liegen im Trend, entstehen allerdings
nicht im Selbstlauf.
Wie die Studie verdeutlicht,
braucht es kommunale Unterstützung
im gesamten Projektentwicklungsprozess:
um
eine breite Öffentlichkeit zu
überzeugen, Förderanträge zu
stellen, Handlungsspielräume
NACHHALTIG KULTUR JOKER 23
Fahrrad-Selfies vor Tankstellen
Woran erkennt man eigentlich in der Pandemie, ob Gottesdienste zugelassen sind? „Leider an der Anzahl der
Autos vor der Kirche“ weiß jeder, der nebenan wohnt.
Lauter nette Menschen waren
gekommen, junge Familien
mit vielen Kindern. Die
Sonne strahlte an einem dieser
ersten Frühlings-Sonntage.
Der Pfarrer verabschiedete die
junge Gemeinde mit den ermunternden
Worten, man könne
das schöne Wetter doch zu
einem gemeinsamen Spaziergang
nutzen – und stieg in sein
Auto. Anstatt schwatzender
Grüppchen, die sich auf den
kurzen gemeinsamen Heimweg
machten, klappende Autotüren
und brummende Motoren. Die
Kinder liefen nicht mit ihren
Freundinnen und Freunden ein
Stück des Weges an duftend
blühenden Bäumen vorbei, sondern
verschwanden in Blechkisten.
Binnen Minuten leerten
sich die völlig zugeparkten
Gehsteige. Junge, gesunde Beine
mussten die nächsten 1-2 Kilometer
stillhalten.
Wie wäre es an einem offiziellen
autofreien Sonntag gelaufen?
Vermutlich hätten alle
diese Familien sofort mitgemacht,
hätten gerne ein kleines
Zeichen der Solidarität mit der
Ukraine gesetzt. Es wäre ihnen
sicher gut dabei gegangen.
Viele der Eltern erklären ihren
Kindern längst die absurde
Situation, dass unser reiches
Land mit jedem Liter Sprit Putins
Überfall auf die Ukraine
mitfinanziert. Viele von ihnen
engagieren sich längst, sie spenden,
sammeln Unterschriften,
Medikamente, Kleidung und
backen Kuchen für die Ukraine.
Vermutlich würde auch
keiner von ihnen murren, wenn
die nächsten Sonntage für alle
autofrei wären. Und auch dann
nicht, wenn es ab sofort ein für
alle geltendes Tempolimit gäbe.
Im Gegenteil, diejenigen, die
lieber langsam fahren, würden
nicht bei jeder Gelegenheit gedrängelt,
mehr Gas zu geben.
Wenn alle mitmachten, würde
die Nachfrage an den Zapfsäulen
gesenkt. Abertausende
Selfies von Radler:innen vor
Tankstellen, hämische Boykott-
Grüße an Tobias, Hans und
Julian … Pardon, die Autorin
Autofreier Sonntag im Ruhrgebiet, 2010
gerät ins Träumen. Manchmal
träumt sie sogar von Vogelschützern,
die sich für Tempolimits
einsetzen. Schließlich ist
der Verkehr (nach Glasscheiben-Kollisionen)
die Vogel-Todesursache
Nummer 2, mit rd.
70 Millionen Opfern pro Jahr.
Viele Rotmilane, Bussarde und
andere Greifvögel kommen um,
weil sie den Asphalt wegen der
überfahrenen Kleintiere als
reich gedeckten Mittagstisch
wahrnehmen.
Low hanging fruits
Gerade weil der Aufwand für
ein Tempolimit und autofreie
Sonntage so gering ist, käme
es auf einen Versuch an. So
wie in Brandenburg. Da wurde
auf einem 62 km langen Autobahnabschnitt
Tempo 130 eingeführt
und die Auswirkungen
in einer Studie untersucht. Die
Zahl der Unfälle ging massiv
zurück und die Anzahl der Verletzten
sank um mehr als die
Hälfte. Wir könnten damit also
auch die Krankenhäuser samt
dem ausgebrannten Pflegepersonal
entlasten und stattdessen
einfach mal vom Balkon aus
dem Mineralöl-Konzern Rosneft
applaudieren. Der Name
bedeutet ‚russisches Öl, abgeleitet
von ‚Rossijskaja Neft‘.
Wer’s lieber still und extrovertiert
mag, kann wahlweise für
den Rosnefts Aufsichtsrats-
Vorsitzenden Gerhard Schröder
beten, gerne mit geschlossenen
Augen vor einer Kreml-Fototapete.
„In Deutschland ist Rosneft
das drittgrößte Unternehmen
in der Mineralölverarbeitung“,
gibt der russische Staatskonzern
an. Er zählt „zu den führenden
Großhändlern für Mineralölprodukte
in Deutschland“,
also für Benzin, Diesel, Heizöl
und Kerosin, dem Treibstoff für
den Urlaubsflieger. Als einer
der wichtigsten Großhändler in
Deutschland und als drittgrößtes
Unternehmen in der Mineralölverarbeitung
ist ‚Rosneft
Deutschland‘ an drei deutschen
Raffinerien beteiligt: im brandenburgischen
Schwedt, im
bayrischen Neustadt an der
Donau und in Karlsruhe, im
Ländle. Die Mineralölraffinerie
Oberrhein, MiRo, im Karlsruher
Rheinhafen ist die zweitgrößte
Raffinerie Deutschlands
– auch ein schöner Ort zum Applaudieren.
Es gibt so viele schöne Orte
zum Applaudieren, auch und
gerade in Freiburg. Da wären
die B31-Tunnel-Ein- und Ausfahrten,
durch die immer mehr
Verkehr und auch immer mehr
Lastwagen donnern. Applaus
und ein herzliches Dankeschön
an all die Freizeit-Tanker und
Ausflüglerinnen, die einfach
mal spazieren fahren wollen
und Rosneft einen tüchtigen
Schluck aus der Pulle gönnen.
Applaus für alle, die dafür sorgen,
dass irische Butter, bayrische
Milch und Klamotten
aus Billiglohnländern in unsre
Läden gekarrt werden. Applaus
für die pfiffigen Pfennigfuchser,
die im Diskounter die türkischen
Kirschen kaufen und so
die Kaiserstühler Bauern zum
Aufgeben zwingen. Applaus
für all die Mineralölkonzerne,
die es möglich machen, dass
Waren, die über tausende von
Foto: CherryX per Wikimedia Commons
Kilometern mit immer mehr
Lastern über die B31 kommen,
hinterm Tunnel noch zu Dumpingpreisen
die hiesige Konkurrenz
in den Ruin treiben.
Und ein Sonderapplaus für
Rosneft: wie dieser Konzern
auf allen Ebenen, vom Klima
bis zur Regionalwirtschaft,
eine Schneise der Verwüstung
schlägt und gleichzeitig Putins
Kriegskassen füllt, ist wahrlich
beeindruckend.
Es wäre so wirksam, wenn
uns eine Regel alle zum fossilen
Kriegstreiber-Boykott
verpflichten würde. Damit
entfiele sofort das unsägliche,
spalterische Mit-dem-Fingerauf-andere-Zeigen.
In der Boomer-Generation
hört man nur
Positives von den Auto-freien
Sonntagen von 1973, vom Rollschuhfahren
auf der breiten
Fahrbahn, von Familienausflügen,
von der Stille. Und auch
für den Deutschen Sonderweg
des unbegrenzten Rasens auf
den Autobahnen gibt es kein
rationales Argument. Der gordische
Knoten platzt, sobald
der Druck aus der Bevölkerung
größer ist, als der Druck der
Autolobby. Eva Stegen
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24 KULTUR JOKER NACHHALTIG
Bürgerschaftliches Engagement stärken
Die Freiburger Bürgerstiftung ruft Projekte zum Pitch-Wettbewerb
Ehrenamtlich Engagierten
aus den Bereichen Soziales,
Gesundheit, Ökologie, Kultur
oder Bildung können sich
den 25. April im Kalender
anstreichen. Dann nämlich ist
Einsendeschluss für den diesjährigen
Pitch-Wettbewerb
der Freiburger Bürgerstiftung.
Auch dieses Jahr möchte die
Stiftung über die Ausschreibung
ehrenamtliches Engagement
fördern und die Vernetzung
und den Austausch
unter Engagierten stärken.
Ein Pitch ist die Kurzpräsentation
einer Idee oder
eines Projekts. Ausgewählte
Teilnehmende haben fünf
Minuten, um am 17. Mai die
Jury zu überzeugen. Verschiedene
Medien stehen dabei zur
Verfügung. Ob es ein freier
Vortrag, eine PowerPoint-
Präsentation, eine Vorführung
oder etwas Künstlerisches
wird liegt ganz in der Hand
der Teilnehmenden. Bis zu 15
Projektteams sind eingeladen,
ebenso wie ein neugieriges
Publikum. Neben den Projektgeldern
für die ersten drei
Platzierungen (1.500, 750, 500
Euro) werden auch zwei Publikumspreise
verliehen (750,
500 Euro). Der Wettbewerb
findet im Schaltwerk der Job-
Rad GmbH in der Heinrichvon-Stephan-Straße
statt.
Für die vorangehende qualifizierende
Einreichung wird
eine einseitige Projektskizze
verlangt. Fragen, die dabei
beantwortet werden sollen
sind: Was ist die Idee, wie soll
diese umgesetzt werden? Mit
welchen Kosten ist zu rechnen?
Wie ist der Zeitplan?
Eine Ausschüttung der Förderbeträge
an Privatpersonen
ist nicht möglich. Einsendung
unter: geschaeftsstelle@freiburger-buergerstiftung.de
Weitere Infos: www.freiburger-buergerstiftung.de
Foto: Foto Pixabay
Portrait eines Wegs zur Freiheit
Ein Dokumentarfilm beleuchtet den Weg eines Straftäters zurück in den Alltag
Michael Scholly tötet in seiner
Jugend einen Menschen.
28 Jahre sitzt er daraufhin im
Gefängnis. Aber was danach?
Zwar hatte Scholly Zeit, sich
auf den Moment der Freilassung
vorzubereiten – die Welt,
auf die er trifft, hat mit seinen
Erwartungen dann aber nur
wenig zu tun. Und nicht nur
Foto: CINE GLOBAL FILMVERLEIH, München
um Schollys Erwartungen
geht es. Auch von den Erwartungen
der Welt an ihn erzählt
der Dokumentarfilm „Auf
Anfang“ von Georg Nonnenmacher
und Mike Schlömer.
Die Filmemacher haben
Scholly bei seinem ersten
Jahr nach der Entlassung
begleitet. Ohne Urteil oder
Parteinahme zeigen sie ihren
Portagonisten in seiner Widersprüchlichkeit.
Auch die
Grenzen des Justizsystems
werden beleuchtet, denn wie
kann ein Apparat auf so etwas
Schwieriges wie die
Traumata einer Vergangenheit
reagieren? Resozialisierung
scheint ein nobles Konzept,
doch als wie tragfähig
erweist es sich angesichts einer
konkreten, komplizierten
Realität? Die Antwort auf
die Frage, ob Scholly reif
für die Freiheit ist, erhalten
die Filmemacher früher als
erwartet. „Auf Anfang“ ist
am 5. April, 20.15 Uhr im
Friedrichsbau zu sehen. Im
Anschluss folgt ein Filmgespräch
mit Mike Schlömer
und Michael Philippi, Seelsorger
der JVA Freiburg.
Projekt-Fond für bürgerschaftliches
Engagement
Städtische Gelder für Gruppen, Initiativen, Vereine
Für bürgerschaftliche Gruppen,
Initiativen und Vereine
hat die Stadt Freiburg 2022
einen Projekt-Fonds bereitgestellt.
Ziel des Fond ist,
den Kostenaufwand von Engagierten
zu verringern und
die Potenziale für das gesellschaftliche
Miteinander
zu fördern. Insgesamt stehen
5.000 Euro zur Verfügung.
Pro Antrag können maximal
500 Euro vergeben werden.
Über die Vergabe der Mittel
entscheiden die städtische
Stabsstelle BE und die fünf
Engagement-Förderer im
Freiburger Zentrum für Engagement:
FARBE, Freiwilligen-Agentur,
Projektstelle
BE, Selbsthilfebüro und
Treffpunkt Freiburg. Wer sich
weiter informieren möchte,
kann sich gerne an diese
Einrichtungen wenden. Die
zentrale Infostelle für den
Projekte-Fonds ist die Projektstelle
BE. Sie ist erreichbar
unter 0761/21 68734 und
per Mail unter projektstelle@
fz-engagiert.de. Interessiere
können sich mittels eines
Online-Formulars bewerben.
Frist ist der 22. April. www.
freiburg.de/engagement.
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Christiane Grathwohl
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
u.a.
Terminredaktion:
Elisabeth Jockers
Layout/Satz:
Art Media Verlag
Telefon: 0761 / 72072
E-mail: grafik@kulturjoker.de
redaktion@kulturjoker.de
Anzeigen/Telefon:
0761 / 72072
Druck:
Rheinpfalz Verlag und Druckerei
GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
Nachhaltig KULTUR JOKER 25
Wir sind noch lange nicht fertig
Veranstaltungsreihe zu sozialen Widerstandsbewegungen in Freiburg und der Region vom 25. April bis 1. Mai im
Kommunalen Kino
In der Darstellung der
900-jährigen Geschichte Freiburgs
fanden die zahlreichen
und teilweise sehr heftigen
Auseinandersetzungen um
wichtige soziale Themen der
letzten Jahrzehnte bislang kaum
Berücksichtigung. Eine ganze
Themenwoche vor dem 1. Mai
2022, veranstaltet von verschiedenen
Initiativen und Gruppen
wie Archiv für soziale Bewegungen,
Feministisches Archiv,
Fridays for Future, BUND Freiburg,
Medienwerkstatt etc. widmet
sich dieser Themen.
Es geht dabei nicht nur um
eine historische Rückschau.
Vielmehr erhält die Aufarbeitung
der Vergangenheit
ihren Wert erst durch den gemeinsamen
Diskurs über zukünftige
politische Strategien.
Denn zentrale gesellschaftliche
Probleme wie Wohnungsnot,
Geschlechterdiskriminierung,
Klimakatastrophe und viele
mehr sind so akut und aktuell
wie je. Deshalb kann diese Woche
als generationsübergreifende
alternative Ergänzung der
900-Jahrfeier gesehen werden,
allerdings ohne selbstgefällig
nostalgisches Schulterklopfen,
sondern als kritische Auseinandersetzung
mit dem Blick nach
vorn.
So treffen in den verschiedenen
Veranstaltungen zum
Beispiel Protagonisten der
68er Generation auf „Students
for Future“, begründen Neue
Feministische AktivistInnen
den Anspruch, Fragen der Geschlechtergerechtigkeit
auch in
allen sozialen Bewegungen als
integralen Bestandteil zu betrachten
oder werden anhand
der selbstkritischen Beleuchtung
der Rolle der Linken im
erfolgreichen Kampf gegen
das Atomkraftwerk in Wyhl
Lehren aus dogmatischen und
sektiererischen Fehlern gezogen.
Weitere Themenfelder
sind der Kampf um bezahlbaren
Wohnraum auf Basis der
Erfahrungen im Häuserkampf
und das Aufwerfen der Frage,
ob der Freiburger Stadttunnel
überhaupt als sinnvoller Beitrag
zur Lösung der B-31 Problematik
und der allgemein notwendigen
Verkehrswende betrachtet
werden kann. Sämtliche Veranstaltungen
werden durch zur
Thematik passende Filme oder
auch künstlerische Beiträge
Aus der Veranstaltungsreihe 68er und heute
Foto: Rita Eggstein
eingeleitet oder begleitet, um so
ausschließlich trockenen Debatten
vorzubeugen.
Das endgültige Programm ab
Anfang April 2022 unter www.
freiburg-koki.de
Erich Krieger
26 KULTUR JOKER SENIOREN
Selbstständigkeit so lange wie möglich fördern
Um den Ansprüchen der Senior*innen gerecht zu werden, bieten Insitutionen eine Vielzahl an Pflegemöglichkeiten
In Deutschland sind, ausgehend
von dem Dossier „Pflege
in Deutschland 2020“, 4,13
Millionen Menschen pflegebedürftig
– gegenüber der Jahrtausendwende
hat sich diese
Zahl mehr als verdoppelt. Der
demografische Wandel fordert
also den noch immer dramatisch
unterbesetzten Pflegebereich
im Besonderen. Laut einer
Prognose des Statistischen
Bundesamtes soll diese Zahl
bis 2060 noch einmal um 4,53
Millionen Menschen steigen.
Im Rahmen des zweiten Pflegeverstärkungsgesetztes
(PSG
II) wurden die neuen Pflegegrade
1 bis 5 eingeführt, die
die bisherigen Pflegestufen 1
bis 3 ersetzen.
Um den verschiedenen Ansprüchen
der zu pflegenden
Personen gerecht zu werden,
bieten Institutionen eine Vielzahl
an Pflegemöglichkeiten
an.
Stationäre Pflege
Die Stationäre Pflege versorgt
Menschen unabhängig
vom Pflegegrad und dem Bedarf
in einem Seniorenheim.
Vorteil ist hier, dass die Pflegekräfte
direkt vor Ort sind und
im Notfall sofort Hilfe leisten
können. Entsprechende Einrichtungen
arbeiten in der Regel
eng mit Therapeut*innen
und Ärzt*innen zusammen,
um eine optimale Versorgung
im Seniorenheim gewährleisten
zu können – auch die
hauswirtschaftliche Versorgung,
Verpflegung und zum
Beispiel Freizeitangebote sind
Teil des Konzepts.
Betreutes Wohnen
Wachsender Beliebtheit erfreut
sich das Konzept des
Betreuten Wohnens, bei dem
Senior*innen ein alters- und
behindertengerechtes Appartement
anmieten können. Entsprechende
Leistungen werden
auch hier an die Bedürfnisse
der Person angepasst – darunter
fällt beispielsweise Hilfe
bei der hauswirtschaftlichen
Versorgung oder Pflege. Die
Appartements werden in der
Regel von Ambulanten Diensten
versorgt oder sind in
anderen Fällen direkt an ein
Seniorenheim angegliedert,
sodass eine professionelle Hilfeleistung
gewährleistet wird.
Ambulante Pflege
Das eigene Heim zu verlassen
ist für viele Menschen verständlicherweise
nicht einfach
– Ambulante Pflegedienstleistungen
sorgen für eine
professionelle Betreuung der
Senior*innen von zuhause aus.
Aufgaben sowie Pflegezeiten
der Pflegekräfte werden im
Voraus festgelegt und an die
Bedürfnisse der Patient*innen
angepasst.
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SENIOREN / GESUNDHEIT KULTUR JOKER 27
Tagespflege
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zu entlasten und ihnen die
Möglichkeit zu geben, einige
Stunden und in manchen Fällen
auch Tage Zeit für sich, den
Beruf oder andere persönliche
Bedürfnisse zu finden, ist die
Tagespflege durch professionelle
Pflegekräfte eine Entlasung.
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pflegebedürftigen Menschen
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neuer Gesellschaft zu verbringen
und zugleich so lange wie
möglich in gewohnter Umgebung
zu sein.
Kurzzeitpflege
Einige Pflegebedürftige sind,
beispielsweise nach einem
Krankenhausaufenthalt, nur für
eine begrenzte Zeit auf vollstationäre
Pflege angewiesen. In
diesen Fällen gibt es die Möglichkeit
einer Kurzzeitpflege,
die in entsprechenden vollstationären
Einrichtungen in
Anspruch genommen werden
kann und sicher stellt, dass
sich die Patient*innen durch
die Hilfe und das Wissen der
Fachkräfte erholen können.
Institutionen und Krankenkassen
bieten für
Senior*innen und Angehörige
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an, um gemeinsam mit
den Betroffenen die passende
Pflegeleistung zu finden – Ziel
ist es hierbei, die Selbstständigkeit
der Senior*innen so
lange wie möglich zu fördern
und zu bewahren.
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Muss jeder Schilddrüsenknoten operiert werden?
Gesundheitsforum am 2. Mai im Bürgerhaus Seepark
Gesundheitscampus
© Ev. Diakoniekrankenhaus
In Deutschland kommt es bei
jedem dritten Einwohner im
Laufe des Lebens zum Auftreten
von krankhaften Schilddrüsenveränderungen.
Beim
Gesundheitsforum „Muss jeder
Schilddrüsenknoten operiert
werden?“ am Montag, 2. Mai um
19 Uhr im Bürgerhaus Seepark
(Gerhart-Hauptmann-Straße 1 in
Freiburg) werden die aktuellen
Diagnose- und Therapieoptionen
vorgestellt. Der Referent Prof.
Dr. Bernhard Rumstadt, Chefarzt
der Chirurgischen Klinik
im Ev. Diakoniekrankenhaus,
steht auch nach seinem Vortrag
für Fragen zur Verfügung. Der
Eintritt ist kostenfrei, aufgrund
der begrenzten Kapazität ist eine
Anmeldung erforderlich (chirurgie@diak-fr.de).
In vielen Fällen benötigt
man für die Behandlung einer
Schilddrüsenerkrankung keine
Operation, sondern kann eine
konservative Behandlung z. B.
mit Medikamenten durchführen.
Ist eine Operation erforderlich,
wird diese in enger Abstimmung
mit den behandelnden
Nuklearmedizinern, Endokrinologen,
Internisten und Hausärzten
durchgeführt; dazu gehört
auch eine Fortführung der
Kontrolluntersuchungen nach
der Operation durch die auch
vor der Operation betreuenden
Ärzte. „Bei der Durchführung
der Operation kommt es darauf
an, dass die enorme Bedeutung
der Schilddrüse für den gesamten
Organismus berücksichtigt
wird“, betont Prof. Dr. Bernhard
Rumstadt.
Das Schilddrüsenzentrum im
Ev. Diakoniekrankenhaus Freiburg
bietet das komplette Spektrum
der Schilddrüsen- und
Nebenschilddrüsenoperationen
an und gehört zu den wenigen
Kliniken in Deutschland, die
auch minimal invasive Schilddrüsenoperationen
nach der
„ABBA-Methode“ durchführen.
Bei dieser Operationsmethode
(ABBA = Axillo-Bilateral-Breast-Approach)
wird die Schilddrüse
über einen 3 cm langen
Schnitt im Bereich der vorderen
Achselhöhle sowie zwei 5 mm
Schnitten im Bereich der Brust
(kosmetisch am günstigsten am
Rande der Brustwarze) durchgeführt.
Diese Operationsmethode
hinterlässt am Hals keinerlei störende
Narben. In dem Vortrag
wird neben den Grundlagen
des Schilddrüsenstoffwechsels
sowohl auf die medikamentöse
Behandlung als auch auf die
möglichen Operationen (inklusive
ausgedehnter Operationen
bei bösartigen Schilddrüsentumoren)
eingegangen.
Professor Dr. Bernhard Rumstadt
© Ev. Diakoniekrankenhaus
28 KULTUR JOKER FREIZEIT / OSTERN
Kunsthandwerk zu Ostern
Das ZO bietet zu Ostern Bastelaktionen für Kinder sowie einen Kunsthandwerkermarkt
Nach einer langen Winterzeit
ist Ostern das Fest, auf das sich
die ganze Familie freut und das
in gewisser Weise die warme
Jahreszeit begrüßt. Ostern feiern
wir gerne mit Freunden
und der Familie, einem leckeren
Osteressen auf dem Tisch
oder suchen mit den Kindern
Eier und erfreuen uns am
Frühlingserwachen. Humorvolle
Hasen, bunte Eier und
eine Kleinigkeit als Geschenk
bringen Groß und Klein Freude.
Passend dazu bietet das
Zentrum Oberwiehre im April
nicht nur zauberhafte Dekoration
vor Ort, sondern auch Bastelaktionen
für Kinder sowie
einen Osterkunsthandwerkermarkt.
Vom 4.-8. April, je von 16-
17:30 Uhr findet im Obergeschoss
das heißbegehrte Osterbasteln
statt. Dort bemalt
Frau Schmidt mit kleinen
Künstler*innen ab 4 Jahren
Ostereier, kreiert Osterhasen
und baut schöne Nester. Mitzubringen
sind nur gute Laune
und Phantasie.
Wer zu den diesjährigen Ostertagen
noch originelle Geschenkideen
sucht, seine Oster-Dekoration
erweitern oder
einfach nur stöbern möchte, ist
auf dem großen Ostermarkt im
ZO - Zentrum Oberwiehre genau
richtig. Der beliebte Markt
findet am 9. April von 10-18
Uhr statt. Freuen Sie sich auf
das vielfältige und bunte Angebot
der Kunsthandwerker und
Hobbykünstler. Handgefertigte
bunte Holzhasen, sonnige
Ein Osterhase bei der Arbeit
Foto: pixabay
Ostersträuße und -gestecke,
handgearbeitete Geschenkverpackungen
und Vieles mehr
erwarten die Besucher*innen.
In der Osterbäckerei
Naturzauber mit Maria Weiß – Osternaschereien aus dem Garten
Ein Raum in der Vita Classica
in Bad Krozingen verwandelt
sich am 6. April, von 16 bis
18 Uhr in eine Osterbäckerei.
Unter der Anleitung von Maria
Weiß entstehen Osternaschereien
aus dem Garten, da-
runter pikante und süße Plätzchen,
Hefekränze und essbare
Blüten. Maria Weiß betreibt
mit ihrer Familie ehrenamtlich
den Duft- und Kräutergarten
im Herzen des Kurparks Bad
Krozingen. Seit über zwei
Jahrzehnten hegt und pflegt
Familie Hunder den Duft- und
Kräutergarten und hat ein
wahres Paradies geschaffen.
Mythische Holzskulpturen
bewachen knapp 500 Pflanzenarten
– darunter Heilkräuter,
Blumen und viele seltene
Gewächse sprießen auf dem
großen, naturnahen Areal. In
der Osterbäckerei im Raum
Vita Culinaria der Vita Classica
teil Maria Weiß ihr vielseitiges
Wissen zu essbaren
Blüten, Pflanzen und leckeren
Naschereien zur Osterzeit.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.bad-krozingen.
info
2022 Frühling / Sommer > Do. 17.3. - Sa. 18.6.
2022 Sommer / Herbst > Do. 7.7. - Sa. 29.10.
2022
• Donnerstag, Freitag, Samstag ab 17.00 Uhr
• Küchenzeiten bis 21.30 Uhr • Sonntag geschlossen
Auf zur Osterbäckerei!
Foto: pixabay
79232 March-Buchheim | Weberstr. 53
Tel. 07665.4439 | www.schill-hof.de
ITALIEN KULTUR JOKER 29
Es ist wieder Eissaison!
In der schönen Jahreszeit locken die italienischen gelaterie Eisfans nicht nur aus Freiburg
Der Frühling zieht dieses Jahr
früh ein und die Schlangen vor
den italienischen Eisdielen in
Freiburg wecken die Vorfreude
auf die schöne Jahreszeit.
Wie die Historikerin Maren
Möhring gezeigt hat, vermittelt
seit den 1950er Jahren das
Eiscafé ein wohliges Urlaubsgefühl:
die italienischen Eismacher
haben nämlich die Außengastronomie
hierzulande
populär gemacht und auf diese
Weise der deutschen Klientel
die Atmosphäre einer Piazza
nähergebracht. Diese wurde
gerade in den Jahren des westdeutschen
Wirtschaftswunders
als Sehnsuchtsort einer lockereren
Lebenseinstellung (la dolce
vita) als diejenige stilisiert,
welche für den Arbeitsalltag
in der Bundesrepublik prägend
war. In dieser Phase stammten
die meisten gelatieri noch aus
der Provinz Belluno in Veneto.
Sie folgten demselben Migrationsmuster,
das bereits in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
für die norditalienischen
Eiskonditoren charakteristisch
war: es handelte sich um eine
temporäre Migration, denn
sie arbeiteten in der Regel von
März bis Oktober im Ausland,
den Winter verbrachten die
Bellunesi in der Heimat. Nach
und nach sind jedoch viele Eismacherfamilien
dauerhaft nach
Deutschland gezogen, und da
wo die hier aufgewachsenen
Kinder das Eiscafé nicht weiterführen
wollten, sind zunehmend
Süditaliener ins Geschäft
eingestiegen, die nicht selten
zuvor als Gastarbeiter eingewandert
waren. Wenn sich die
Herkunft der gelatieri zum Teil
geändert hat, ist in alle den Jahren
die Qualität des handwerklich
hergestellten italienischen
Speiseeises weitgehend hoch
geblieben, sodass die Branche
der Konkurrenz durch die industrielle
Eisproduktion ab den
80er gut zu trotzen vermochte.
Die Begeisterung für das italienische
Eis lässt nicht nach.
Schon bei den ersten Frühlingsanzeichen
zieht es viele
zum Eiscafé. Das kann man
im sonnigen Freiburg bestens
beobachten, wo sowohl in der
Innenstadt als auch in den anderen
Stadtteilen für jeden Geschmack
sich die passende Eissorte
finden lässt. In der unmittelbaren
Nähe des Martinstors
befindet sich seit 2006 Incontro
mit seiner die Passanten einladenden
Eisvitrine. Der Inhaber
Michele Scarpone kommt
aus Salerno und gehört einer
Eismacherfamilie an, die seit
über 50 Jahren handwerkliches
Speiseeis produziert und Läden
auch in anderen deutschen
Städten wie Jena betreibt. Für
Das Eiscafé Nart bietet eine bunte und leckere Auswahl klassischer
wie ungewöhnlicher Eissorten
Foto: Eiscafé Nart
die Zubereitung seiner Spezialitäten
in den eigenen Herstellungsräumen
und nach traditionellen
Familienrezepten verwendet
der Eiskonditor nur frische
Zutaten und spart nicht mit
Milch und Sahne. Natürlich ist
Fertig eispulver hier verbannt,
die große Sortenauswahl umfasst
vegane sowie glutenfreie
SEIT 1979
ZÄHRINGERSTR. 336
79108 FREIBURG
TEL: 0761 52 311
Versionen. Neben den Eiskugeln
im Becher oder in der Waffel
wartet Incontro mit Frozen
Joghurt auf, der mit den verschiedensten
Toppings serviert
wird sowie Kaffeekreationen
und hausgemachtes Tiramisu.
Diese kann man im Lokalinneren
mit 14 Sitzplätzen oder auf
der geräumigen Terrasse in der
Die Terrasse des Eiscafés Incontro mitten im Stadtzentrum
Foto: Eiscafé Incontro
Niemensstraße genießen, deren
Lebendigkeit ein wenig an das
Gewimmel einer italienischen
Gasse erinnert.
Gleichsam in eine belebte
italienische Piazzetta verwandelt
sich jedes Jahr von März
bis Oktober die Terrasse des
Eiscafé Nart in der Zähringer
Straße, das trotz der etwas dezentralen
Lage Eisschmecker
aus der ganzen Stadt lockt. Die
Eisdiele existiert seit 1979, damals
war der Inhaber Antonio
Nart schon dabei: er kam mit
nur 16 Jahren nach Freiburg aus
Belluno, 1987 übernahm er die
Eisdiele, die er zusammen mit
seiner Frau Aneta betreibt. Täglich
wird das Eis im hinteren
Eislabor manuell hergestellt,
dabei experimentiert Nart gerne
mit neuen Kreationen und
ungewöhnlichen Zutaten wie
Sellerie, verzichtet dabei dezidiert
auf jegliche Farb- und
Zusatzstoffe und konzentriert
sich bis auf Kaffeespezialitäten
ausschließlich auf das Speiseeis.
Diese Schlichtheit der Eiskarte
wird von den zahlreichen
Stammgästen geschätzt und die
appetitlich präsentierten Eissorten
in der Theke haben 2016 der
kleinen gelateria gegenüber der
Straßenbahnhaltestelle Reutebachgasse
den StadtBESTEN
Award als das beste Eiscafé
Freiburgs eingebracht.
Luca Marras
30 KULTUR JOKER MUSIK
26. Klosterkonzert St. Lioba
DIE WAGNERS – in Quintett-Besetzung
Das 26. Klosterkonzert St.
Lioba, das am 23. April, 19.30
Uhr im Oratorium des Klosters
stattfindet, ist ein Sonderkonzert.
Denn erstmals findet quasi
ein „Hauskonzert“ wie damals
im Atrium in den Zwanziger
Jahren, heute im Oratorium des
Klosters St. Lioba statt. Die Familie
Wagner aus Baden-Baden
ist von Kopf bis Fuß auf Musik
eingestellt. Bei Wettbewerben
„JUGEND MUSIZIERT“ gewann
z.B. die 11-Jährige Gracia
regional den 1. Preis Violine,
die 15-Jährige Schwester
Das norwegische Vokaltrio
Mediaeval nimmt sich mit seinem
Programm „Solacium“
den tröstlichen Klängen an.
Wiegenlieder, Hymnen und
Choräle aus nordischen Ländern
werden im Freiburger Hof
auf die Bühne gebracht. Hinzu
kommen neu komponierte
Werke. Wichtig ist dem Trio das
tröstende Singen im familiären
Gloria wurde mit der Violine
dritte Bundespreisträgerin,
ihr 17-Jähriger Bruder Flavius
wurde dritter Bundespreisträger
Trompete. Die Eltern Irina
(Klavier/Orgel) und Dominik
(Klarinette) lernten sich an der
Musikhochschule in Würzburg
kennen und musizieren seit dieser
Zeit zusammen. Zu hören
sind Werke von Händel, Bach,
Mozart, Neruda, Schostakovitsch,
Sarasate, Sor, Schubert,
Kovács und (Johann) Strauss in
unterschiedlicher Besetzung.
Tröstliche Klänge
Das Vokaltrio Mediaeval in Freiburg
Rahmen als frühe musikalische
Ausdrucksform. Aufgegriffen
ist sie in dieser Form eines nur
mündlich überlieferten und frei
mit dem Material umgehenden
Singens. Ein Zugang, der Zeitund
Ortsgrenzen überschreiten
kann, wie die Band selbst hervorhebt.
Das Konzert findet am
28. April, 20 Uhr statt.
Foto: Ingvil Skeie Ljones
Am 23. April, 20.15 Uhr findet
ein Kammerkonzert der
Camerata Instrumentale Freiburg
im Historischen Kaufhaus
statt. Dieses Konzert sollte ursprünglich
wie traditionell nach
Weihnachten stattfinden, musste
wegen Corona verschoben
werden. Das Programm stellt
Werke europäischer Komponisten
der Klassik vor. In der
Umrahmung stehen zwei Quintette
für Flöte, Oboe, Violine,
Viola und Violoncello: das lyrische
Quintett in Es-Dur op. 10
Nr. 3 von Ignaz Pleyel und das
brillante Quintett D-Dur op. 11
Nr. 6 von J. C. Bach. Des weiteren
stehen zwei Flötenquartette
auf dem Programm: von
Mozart das lyrische Quartett
G-Dur KV 285a und Haydns
Am 30. April, 16 Uhr findet
in der Spitalkirche zu Breisach
eine dreiteilige Veranstaltung
unter dem Motto „In den Stunden
des Neumonds“ statt. Monja
Sobottka wird aus der Biographie
des jüdischen Geigers
Hellmut Stern „Saitensprünge“
lesen, es gibt hierzu zahlreiche
Götz Alsmann hat sich einem
Genre verschrieben, das manche
zunächst aufhorchen lässt:
Jazzschlager. Liebeslieder standen
dabei oft im Mittelpunkt,
seien sie romantisch und zart,
verträumt und verrucht. Wild
und draufgängerisch waren
manche auch. Dabei bedient
sich Alsmann bei den ganz
großen Werken aus den 20ern
oder 30ern, den Chansons der
Nachkriegszeit oder bei den
bekannten Schlagern der 50er
und 60er. Mit seiner Band
gibt er den Klassikern neuen
Im Rahmen der Ausstellung
„Mehrstimmig“ mit Objekten
und Installationen von Carola
Jaeckel findet am 9. April 19
und 20.15 Uhr ein Liederabend
im depot.K (Lehener Str. 30,
Freiburg) mit Vizma Zvaigzne
(Mezzosopran) und Justine
Eckhaut (Klavier) statt. Das
Programm der beiden in Berlin
lebenden Künstlerinnen trägt
den Titel „Chant d‘amour et de
mort“ und kreist um das Thema
der fatalen Liebe, das man aus
der Geschichte von Tristan und
Isolde kennt und Olivier Messiaen
zu seinem Liederzyklus
Musik der Klassik
Konzert mit der Camerata Instrumentale
Quartett D-Dur. Den
Mittelpunkt dieses abwechslungsreichen
Programms
bildet ein ganz
außergewöhnliches
Werk in der Besetzung
Flöte, Oboe und Viola
von Gustav Holst.Die
Camerata Instrumentale
Freiburg spielt in
der Besetzung Frank
Michael (Flöte), Stefan
Gleitsmann (Oboe), Miriam
Rudolph (Violine),
Ulrike Rüttgardt (Viola)
und Andreas Rossmy
(Violoncello).
Karten: www.reservix.
de und Abendkasse
Musikbeispiele. Im zweiten Teil
( 17.15 Uhr ) spielt die Geigerin
Viviane Hagner Bach und auf
Bach bezogene Kompositionen
von Isang Yun und György
Kurtág. Der dritte Teil enthält
Klaviermusik von Ullmann,
Janáček und Schumann, gespielt
von Hansjacob Staemmler sowie
Frank Michael, Stefan Gleitsmann
Foto: privat
Musik-Literatur-Marathon
Veranstaltung in der Spitalkirche Breisach
Jazzschlager zur Liebe
Götz Alsmann in Baden-Baden
Schliff, mit Schwung und der
nötigen Prise Selbstironie. Götz
Alsmann kommt mit seinem
„Chant d‘amour et de mort“
Liederabend im depot.K
„Harawi“ (1945)
angeregt hat, der
den Rahmen des
Programms bildet.
Daneben erklingen
Lieder
und Klavierstücke
von Jean-Philippe
Rameau, Franz
Schubert, Evija
Skuke (geb. 1992)
und Katrin Vellrath
(geb. 1975).
Eine Reservierung unter
www.depot-k.com/Aktuell erforderlich.
Das Programm hat
eine Länge von 45 Minuten und
Texte von Hölderlin, Celan, Walter
Mehring und Georg Kreisler,
gelesen von Helmut Grieser und
Gerd Heinz. Man kann sowohl
das gesamte Program, wie auch
nur einzelne Teile besuchen, bei
freiem Eintritt, Anmeldungen
bitte an mail@Bronislaw-Huberman-Forum.de
Foto: Jens Koch
Programm „L.I.E.B.E.“ am
30. April, 20 Uhr ins Kurhaus
Baden-Baden.
Vizma Zvaigzne & Justine Eckhaut Foto: promo
wird zweimal hintereinander
vorgetragen.
MUSIK KULTUR JOKER 31
Jazz – dynamisch, jung, modern
Das neue Format der Jazz Biennale im FORUM Merzhausen
Mit einem neuen wuchtigen
Format nimmt das forum jazz
nach den Entbehrungen der
Corona-Zeit wieder Fahrt auf.
Jazz Biennale nennt sich der
Neuzugang, der im Zweijahres-
Rhythmus Newcomer und Arrivierte,
Überregionale und Regionale
präsentieren will – eine
bunte Mischung der Stile ist garantiert.
Die Jazz Biennale findet
vom 5.–8. Mai im FORUM
Merzhausen statt.
Den Auftakt bildet das Freiburger
Schüler Jazzhaus Orchester,
eine Big Band mit
fast 30-jähriger Tradition. Am
6. Mai, 20 Uhr folgen echte
Shooting-Stars der deutschen
Jazzszene. Das prämierte Jakob
Manz Project rund um den
jungen wie versierten Musiker
Jakob Manz spielt direkt und
voller Groove. Am 7. Mai, 20
Uhr folgt eine weitere exquisite
Acht Eimer Hühnerherzen
spielen das Unwahrscheinliche
als Musik. Halbakustischer
NylonPunk trifft auf Powerviolence-Folk,
Krach und eine
Prise Bindungsangst. Die Band
sieht sich im Wandergitarren-
Hardcore verwurzelt, mit Fuzz,
Drive und allen weiteren notwendigen
Zutaten für alle Heiter-Depressiven.
Wer will, kann
Längst hat das festliche
Osterkonzert in der St. Cyriakkirche
in Sulzburg Tradition.
Bernhard Kratzer
und Paul Theis bieten mit
Trompete und Orgel glanzvolle
Trompetenkonzerte,
meditative Werke für Corno
da caccio und virtuose Orgelmusik.
Die romanische St. Cyriakkirche
bietet dafür den
idealen Hintergrund und
Miller Anderson ist nicht
nur eine der Schlüsselfiguren
der British Blues Explosion,
sondern war auch
Mitglied der Keef Hartley
Band, die 1969 am legendären
Woodstock Festival
teilnahm. Später spielte er
in prägenden Bluesgruppen
wie Savoy Brown,
Chicken Shack, Spencer
Davis Group und Mountain
mit. Auch mit Deep
Combo. Daniel Erdmann und
seine „Velvet Revolution“. Mit
Tenorsaxophon, Vibrafon, Bratsche,
Violine spielen Instrumente
auf, die in ihrer Kombination
ungewöhnlich sind.
Stilbewusst und ohne Allüren
zeigt sich die Band gewitzt und
an ungewöhnlichen Sounds interessiert.
Akustik-Punker
Acht Eimer Hühnerherzen in Freiburg
das Folk-Pop nennen, eingängig
ist er noch dazu. Begleitet wird
die Band am 23. April, 20 Uhr
im Great Räng Teng Teng von
den Freiburger Akustik-Punks
Die Bärlauch Buben. Sie sehen
sich aufgewachsen zwischen
Baggersee-Akkordeon und
Hausbesetzerszene. Gute Musik
eben.
Trompete und Orgel
Osterkonzert in Sulzburg
Blueslegende in Südbaden
Miller Anderson in Gundelfingen
Den Abschluss bildet das
Einmann-Orchester des Israeli
Adam Benz Ezra. Bei der Matinée
am 8. Mai, 11 Uhr zeigt
der Kontrabass-Spezialist und
zugleich Multiinstrumentalist,
wie vielseitig und publikumsnah
das große Instrument aus
der hinteren Reihe eigentlich
sein kann.
Velvet Revolution Foto: Nicolas Dhondt
Foto: B. Jubin
Klangraum. Bereits
zum 25. Mal
ist die über 1000
Jahre alte Kirche
Schauplatz dieser
andächtigen wie
herrschaftlichen
Musik. Der Anlass
muss gefeiert werden
– am 18. April,
16 Uhr.
Foto: Konzertbüro Jung
Purple arbeitete der
versierte Blues-Rocker
zusammen. Mit seiner
Miller Anderson Band
kommt der Musiker am
21. April, 19.30 Uhr ins
Kultur- und Vereinshaus
Gundelfingen.
Das Konzert findet im
Rahmen seiner „The
Time Is Now“-Tour
statt.
Foto: Jürgen Achten
Queere Party
SchwuLesDance ist zurück
„We are back“ steht in dicken
Lettern auf dem Cover. Nach
einer schwierigen Pandemiezeit
darf in einem der kultigsten
und ältesten queeren Tanzformate
Freiburgs wieder losgelegt
werden. „SchwuLesDance“, die
LSBTTIQ* Party der Rosa-Hilfe
Freiburg, hat ihren Ruf längst
Rock für den guten Zweck
Little Walter‘s Benefizkonzert
„Betreutes Hören“
Konzert im Diva la musica
Unter dem Motto „Energien.
Von der Keimzelle bis
zum Universum...“ spielt das
Ensemble Aventure sein 6.
Saisonkonzert am 29. April, 20
Uhr in der Elisabeth Schneider
Stiftung Freiburg. Im Mittelpunkt
steht die energetische
Expressivität der Musik, wie
sie sich in Michael Quells
Werk zeigt. Ausgangspunkt
ist das Werk „Rebonds A“, das
Quell für Soloschlagzeug komponierte.
„Charisma“ ergänzt
die Klangpalette um extreme
Tonlagen von Klarinette und
Violoncello. Flöte, Kontrabass,
Klavier, Violine und Akkordeon
kommen über die aktuelleren
Stücke „Staubaggregation“
und „String III – Branes“
hinzu. Ob mittels hämmernder
Eindringlichkeit oder filigraner
Interaktion – die Komplexität
energetischer Verbindung soll
dabei kenntlich werden.
überregional etablieren können
und ihr großes Publikum. Mit
echten Frühlingsgefühlen und
einem lange abstinenten feierwütigen
Publikum darf nun ein
feierlicher Neuanfang genommen
werden. Die Party findet
am 2. April, 22 Uhr wie gewohnt
im Waldsee statt.
Zwischendurch mal wieder
Kraft zu tanken, auch in
schwierigen Zeiten, das kann
definitiv nicht schaden. So
der Gedanke hinter dem beliebten
Format „Little Walter‘s
Rock‘n‘Roll Zirkus“, das nun
wieder auf die Bühne kommt.
Angesichts der Kriegssituation
will die Band aber nicht nur
feiern. Zu ihrer Benefizveranstaltung
am 7. April, 21 Uhr
verzichtet die Gruppe auf eine
Gage und bittet stattdessen um
Spenden zugunsten der evangelischen
Stattmission für die geflüchteten
ukrainischen Kinder,
die in Freiburg aufgenommen
wurden.
Foto: Little Walter
Der Solofagottist der Berliner
Philharmoniker Stefan Schweigert
gastiert am 10. April in der
Veranstaltungsreihe „Betreutes
Hören“ im Diva la musica, in-
Freiburg, Lise-Meitner-Straße
12. Er spielt Musik von Egon
Wellesz. Danach werden historische
Aufnahmen mit dem
Geiger Bronislaw Huberman
vorgeführt, u.a. das Tschaikowsky-Konzert,
Berlin, 1928.
Eintritt frei, Anmeldungen an
mail@Bronislaw-Huberman-
Forum.de
Energie und Musik
Das Saisonkonzert des Ensemble Aventure
Foto: Andrin Fretz
32 KULTUR JOKER Musik
Flöte und Klavier
Ein Konzert im Historischen Kaufhaus
Am 9. April, 20.15 Uhr findet im
Historischen Kaufhaus Freiburg
ein musikalischer Abend unter
dem Motto „Das Goldene Zeitalter
der Flöte“ statt. Es spielen Barbara
Hank (Flöte) und Riccardo Bovino
(Klavier). Zu hören sind Werke
von Tulou, Lindpainter, Kuhlau,
Molique und Boehm. Riccardo
Bovino, der an diesem Abend
Barbara Hank begleitet hat zahlreiche
Preise im solistischen und
kammermusikalischen Bereich gewonnen.
Auch studierte er als Dirigent
bei Dennis Russel Davies am
Mozarteum in Salzburg. Bovino ist
auch an der Verbreitung zeitgenössischer
Musik interessiert.
Musik im Dialog
Ein Doppelkonzert im intimen Rahmen
Ein unverhofftes Zusammentreffen
garantiert das Dialogkonzert
„Das Beste aus zwei Welten“.
Der Bonner Singer-Songwriter
Joe Bennick trifft auf die Ettlinger
Singer-Songwriterin Selina
Cifric. Das bedeutet nicht nur ein
Treffen von Nord und Süd, Rock
und Folk, sondern auch das Zusammensitzen
und Sprechen über
Texte und Musik. Ähnliche Themen
treffen hier auf unterschiedliche
Umsetzungen und das Publikum
darf dabei sein, wenn sich
Musikalischer Gottesdienst
Ev. Stadtkirche Emmendingen
aus dem gemeinsamen Musikmachen
ein intimer wie aufregender
Dialog entspinnt, wie er in dieser
Form nicht häufig zu sehen ist.
Das Konzert ist am 8. April, 20
Uhr im KISS Freiburg (Lehener
Str. 47) zu sehen.
Foto: Joe Benneck / Selina Cifric
Am Karfreitag, 15. April, 17
Uhr erklingt im Rahmen der Musica
Crucis von J.S. Bach „Tilge,
Höchster, meine Sünden“. Die
beiden gut aufeinander eingesungenen
jungen Vokalsolistinnen
Sophie Harr (Sopran) und Pascale
Jonczyk (Alt) beginnen im
berühmten ersten Satz mit den
schmerzlichen Sekundreibungen,
die dem Werk von Anfang an eine
hochemotionale Brisanz geben.
Bach hat das zu seiner Zeit populäre
Stabat Mater von G.B. Pergolesi
genommen und ein wenig seinen
eigenen Stil einfließen lassen.
Das Stabat Mater komponierte
Pergolesi kurz vor seinem Tod mit
26 Jahren. Das Neue damals war,
dass Pergolesi den galanten Stil
aus dem Opernbereich mit seinen
Terzgängen und Seufzern in die
Kirchenmusik getragen hat. Musikalische
Leitung Jörn Bartels,
Irene Leicht ist die Liturgin dieses
musikalischen Gottesdienstes.
Klänge zum Karfreitag
Ein Passionskonzert in Badenweiler
Am Karfreitag, den 15. April,
20.15 Uhr findet in der Evangelischen
Pauluskirche Badenweiler
ein Passionskonzert
mit geistlichem Impuls statt.
Zu hören sind das Spätwerk
„Missa dolorosa“ des Barockkomponisten
Antonio Caldara
und die Passionskantate „Dein
edles Herz“ des berühmten Organisten
Dietrich Buxtehude.
Letztere folgt einem Passionstext
von Johann Rist. Buxtehude
war ein Lehrmeister Bachs
und wichtiger Vertreter der sogenannten
„Norddeutschen Orgelschule“.
Das Werk Caldaras
gestaltet sich als Werk für Chor,
Soli und Orchester besonders
ausdrucksstark und expressiv.
Jazzfreunde aller Spielarten
dürfen sich auf das 34. Jazzfest
Rottweil freuen. Nach dem
Auftakt Jazz in Town am 30.
April geht es am 6. Mai gleich
mit dem Konzert einer echten
Größe weiter. Die Jazzrock-Giganten
von Colosseum spielen
auf, nach 50 Jahren so virtuos
und neugierig wie eh und je.
Am 12. Mai kommen mehr als
20 Musiker*innen zusammen,
wenn die WDR Big Band auf
die Yellowjackets trifft. Ein
fulminanter Mix zwischen Fusion
und Jazzpop. Ein weiteres
Highlight bietet Helge Schneider,
der am 17. Mai mit seinem
Programm „Ein Mann und
Hermann van Veen feiert
seinen 76. Geburtstag. Zeit für
einen Abschied oder zumindest
einen Rückzug von der Welt?
Mitnichten! Mit dem Programm
„Mit dem Wissen von
Jetzt“ kommt der Musiker auf
die Bühne zurück und bringt
seine kritischen wie melancholischen
Beobachtungen zum
Klingen. Vor einen „bewaffeneten
Frieden“ gestellt, meint
Olivia Trummer, Tochter
eines Pianistenpaars, war von
frühauf an die Klassik gewöhnt.
Gleichzeitig begeisterte
sie sich für Jazz und den
spontanen Ausdruck. Neben
ihrer klassischen Ausbildung
trat bald das Experiment, bei
dem sich Olivia Trummer auch
durch Musiker*innen wie Donald
Fagen (Steely Dan) inspirieren
ließ.
Die BScene zeigt sich mit
ihrer Jubiläumsausgabe 25+1
auch 2022 als etabliertes Format
für lokale, nationale und internationale
musikalische Highlights.
Vom 22.–23. April ist
das Festival kompakt auf allen
Bühnen des Kasernen-Areals
Basel zu sehen. Im Programm,
das gleichzeitig dicht gefüllt
ist, stecken Musiker*innen und
Bands unterschiedlichster Genres.
Schwerpunktmäßig sind
Formationen vertreten, die aktuell
relevant sind und mit neuem
Material überzeugen. Unter
anderem dabei: Al Pride (Alternative
Rock), LOAD (Dark
Pop), JODOQ (Neoclassic-
Jazz in Town
Das Jazzfest in Rottweil
seine Gitarre“ auf die Bühne
kommt. Hier zeigt sich Helge
als begnadeter Jazzer. Das Programm
ist bis zum 21. Mai in
Anders als du denkst
Hermann van Veen in Freiburg
der Musiker da schon einmal:
„Es kommt doch immer
anders, als du denkst,
auch wenn du denkst, es
wird wohl anders laufen,
als du denkst, dann läuft
es doch noch anders als
du denkst.“ Eine Ansage.
Hermann van Veen ist mit
musikalischer Begleitung
am 6. Mai, 20 Uhr im Konzerthaus
Freiburg zu sehen.
Musikalische Storylines
Olivia Trummer im Jazzhaus
„For You“ heißt ihr
neues Album, das
neben ihrer klaren
Stimme eine musikalische
Storyline
bereithält, die ihre
Zuhörer*innen führt
und doch herauszufordern
weiß. Am 10.
April, 20 Uhr kommt
die Musikerin ins
Jazzhaus Freiburg.
Pop der aktuellen Stunde
Das BScene Musikfestival in Basel
Electropop), WAS DAS? (Rap)
und Giulia Dabalà (Pop).
der Alten Statthalle zu sehen.
Weitere Infos und Tickets:
www.jazzfest-rottweil.de
Die Jazzrocker
Colosseum
Foto: Jazzfest
Rottweil
Foto: Jesse Willems
Foto: Andrea Boccalini
Weitere Infos: www.bscene.ch
VERAnstaltungen KULTUR JOKER 33
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Fr 1. April
Freiburg
Literatur
20 h: Marius Loy & Gäste / Poetry Slam.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Musik
19:30 h: „Cinema Paradiso“ – Filmmusik aus
Europa. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
20 h: Hole Full Of Love / AC/DC Tribute. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: „Skin“ / Emi Miyoshi & Shibui Kollektiv. E–
Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui
Kollektiv. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Böhmische Dörfer“ – Cargo–Theater.
E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Führungen
07:15 h: Frühkunst – Jimmie Durham, Songs of
My Childhood, 2014. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „La fille mal gardée“ / Ballett. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Vorträge & Gespräche
18:30 h: Frances Morris im Gespräch mit Theodora
Vischer. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Kabarett & Comedy
19 h: American Standup Comedy Night – feat.
Mateo Gudenrath, Ahmet Bilge & guests. The
Great Räng Teng Teng, Grünwälderstr. 6
19:30 h: „Im Fluss“ – Urban Priol. Paulussaal,
Dreisamstr. 3
21 h: American Standup Comedy Night – feat.
Mateo Gudenrath, Ahmet Bilge & guests. The
Great Räng Teng Teng, Grünwälderstr. 6
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
15 h: „Christoph Meckel“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Partys
22 h: LSBTTIQ* Party der Rosa–Hilfe Freiburg.
Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84
23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Basel
Musik
20:30 h: Fai Baba Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
19 h: „Metamorphosen“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
21 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Krozingen
14:30 h: „Das kleine Lächeln“ / Kinderlesung für
Kids ab 5 Jahren. Mediathek Bad Krozingen,
Bahnhofstr. 3b
Lahr
20 h: „LEO“ – Non verbale Physical Comedy
Show von Tobias Wagner. Parktheater Lahr,
Kaiserstraße 107
So 3. April
Höllenfeuer und Zirkusspaß
Der Zirkus des Horrors kommt nach Freiburg
Einen wilden Mix aus
schwindelerregender Artistik,
Stunts, schräger Comedy und
irren Freaks verspricht der Zirkus
des Horrors, der mit seiner
neuen Show „Infernum“ nun
nach Freiburg kommt. Ein Star
der Show ist Kurt Späth, der
mit seinem Körper unmögliche
Dinge vollbringt. Mit seiner
Zunge zieht er Menschen über
die Bühne, mit Nadeln durchsticht
er sich vielfach und lässt
sogar Blut fließen. Ebenfalls
nichts für schwache Nerven ist
die Darbietung der Akrobatin
Adèle Fame, hoch über den
Köpfen der Zuschauer*innen
versucht sie der Schwerkraft
zu trotzen. Artistik auf Rollschuhen,
eine Schleuderbrettnummer
und weitere
Highlights fügen sich in eine
atmosphärische Horror-Story.
Ziel der Macher*innen ist es,
eine Show zu bieten, die nicht
bloß eine Nummernrevue ist,
sondern in eine fremde Welt
entführt. Dazu gehört auch ein
passend gruseliges Ambiente
auf und um die Bühne.
Das Gastspiel der Romanza
Circusproduktion ist vom
8.–24. April auf dem Messegelände
Freiburg zu sehen.
Showzeiten: Mittwoch bis
Freitag 19.30 Uhr, Samstag
15.30/19.30 Uhr, Sonntag/Ostermontag
18 Uhr. Kartfreitag
spielfrei.
Weitere Infos und Tickets:
www.zirkusdeshorrors.de
Aufgepasst: Wir verlosen
10x2 Karten. Um am Gewinnspiel
teilzunehmen,
senden Sie eine Mail mit
dem Stichwort „Zirkus des
Horrors“ im Betreff und Ihrer
Kontaktadresse bis zum
5. April an redaktion@kulturjoker.de
Datenschutz-Hinweis: Ihre Daten
werden lediglich zur Abwicklung der
Verlosung erhoben. Ihr Name wird
an den Veranstalter weitergegeben,
damit die Karten an der Abendkasse
hinterlegt werden können. Nach Abschluss
der Verlosung werden Ihre
Daten gelöscht. Durch Ihre Teilnahme
erklären Sie sich damit einverstanden.
Foto: Romanza Circusproduction
Andere Orte
Freiburg
Bad Krozingen
15:30 h: Franz Lehár Quartett. Kurhaus Bad
Krozingen, Kurhausstr. 1
19:30 h: Christine Schütze: „Jetzt: SchützenFest!“
/ Klavierkabarett–Solo. Litschgi Keller, Basler
Str. 10–12
Sa 2. April
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Kuss und Umarmung, Deine Hildegard
von Bingen“ – eine Annhäerung in Wort, Musik
und Bild an die Berühmtheit des Mittelalters,
von und mit Cordula Sauter. Kloster St. Lioba,
Riedbergstr. 1
Musik
18 h: „In manus tuas“ – collegium vocale freiburg e.
v.. Ev. Kreuzkirche, Fehrenbachallee 50
19 h: „Himmelsstürmer des Spätbarock“ /
Camerata Vocale Freiburg. Martinskirche
Freiburg, Rathausgasse 3
Theater & Tanz
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Haus der Jugend, Uhlandstr. 2
19:30 h: „Schauinsland – The Misfortune of the
English“ – Ein Musiktheater von Kommando
Himmelfahrt mit Text von Pamela Carter. Theater
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: „Hannibal. Ein Kind unserer Zeit“ – Dirk
Laucke nach Motiven des Romans von Ödön
von Horváth. Theater Freiburg, Kleines Haus,
Bertoldstr. 46
20 h: „Skin“ / Emi Miyoshi & Shibui Kollektiv. E–
Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Premiere: „Judas“ / Lot Vekemans.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui
Kollektiv. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20:30 h: „Böhmische Dörfer“ – Cargo–Theater.
E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Musik
16:30 h: TöFs Rappelkiste Musik für Kidz und
den Rest der Familie. Waldsee Gaststätte,
Waldseestr. 84
20 h: Arild Andersen Group. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
11 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
12:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
15 h: „Madama Butterfly“ – Oper von Giacomo
Puccini. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
15:30 h: „Tranquilla Trampeltreu“ – Cargo–
Theater, für Kids ab 4 Jahren. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas
gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS
Freiburg, Rotteckring 12
19 h: „Am Ende Licht“ – Simon Stephens. Theater
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
19 h: „Quint–Essens“ – Ass Dur. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
10:30 h: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
11 h: Familienführung – Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein? Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
15 h: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
15 h: „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Kunst
10 h: Familientag. Fondation Beyeler,
Baselstrasse 101
Theater & Tanz
16 h: „Matthäus–Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Zum Wetzstein lädt ein
Die Buchhandlung zum Wetzstein
in der Salzstraße 31 feiert
vom 29. April bis 1. Mai
ein (Wieder)Eröffnungswochenende,
das zugleich Startschuss
für zukünftige Veranstaltungen
in der bekannten
Freiburger Buchhandlung ist.
Gemeinsam mit dem Verleger
Thedel von Wallmoden
und seinen Autor*innen Susanne
Fritz und Kai Weyand
beginnt am 29. April, 20 Uhr
die „Wallstein Werkstatt. Wie
Bücher gemacht werden.“
Einen Einblick in das Deutsche
Literaturarchiv in Marbach
gewährt hingegen am 30.
April, 14 Uhr das Gespräch
„Ein Blick ins Archiv. Ist das
deutsche Literatur oder kann
das weg?“ mit Sandra Richter,
Direktorin des Deutschen
Literaturarchivs in Marbach
und Kai Uwe Peter, Präsident
der Deutschen Schiller Gesellschaft.
Weiter geht’s um
16 Uhr mit „Mein Zeitgeist.
Philosophieren vor dem Ende
des Lebens“, ein Gespräch
zwischen dem Philosoph Rainer
Marten und seinem Lektor
Lukas Trabert. Den Abschluss
macht eine Lesung um 18 Uhr
mit anschließendem Gespräch
der ukrainischen Autorin und
Übersetzerin Natalka Sniadanko
zu ihrem Werk „Der
Erzherzog, der den Schwarzmarkt
regierte, Matrosen
liebte und mein Großvater
wurde.“
Freiburg
Am 1. Mai startet dann um
11 Uhr eine Matinée mit Lesung
von Uli Winterhager u.a.
mit Texten von Heinrich von
Kleist. Sebastian Pini begleitet
die Lesung am Kontrabass.
Zum Abschluss des Eröffnungswochenendes
lädt die
Zoom-Diskussion „Zur Zukunft
des Lesens. Buchhandel
im digitalen Zeitalter“
ein. Diskutieren werden Bundesminister
a.D. Peter Altmeier,
Hochschuldozentin Ursula
Töller und Literaturblogger
Uwe Kalkowski.
Karten erhalten Sie in der
Buchhandlung zum Wetzstein.
Weitere Infos: zum-wetzstein.
de
34 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN
Kindheit in Albanien
Stadttour auf die Ohren
Die Stadt erkunden – mit
Infos im Ohr. Die Historix-Tours
bieten zwei neue
Audio-Guides zum kostenlosen
Download. Erfahrene
Sprecherinnen führen durch
die Stadt und decken ihre
Geheimnisse auf. Der erste
Guide führt zum legendären
Alten Friedhof im Stadtteil
Neuburg. Wessen Gräber dort
liegen wird ebenso greifbar
wie schaurige Mordfälle
Freiburg
Im Wendejahr 1989/90 ist
ganz Europa im Aufbruch in
eine neue Zeit. Nur Albanien
bleibt stalinistischer Außenposten.
Mangelwirtschaft,
Diktatur und Überwachung
herrschen vor. Lea Ypi, 10
Jahre, lebt dort und nennt
diesen Ort ihr Zuhause. Dann
aber verschwindet all das. Nur
die Erfahrungen bleiben. In
ihrem Memoir „Frei“ erinnert
sich die Professorin für Politische
Theorie an ihre Kindheit
und zeichnet gleichermaßen
ein Bild des postsowjetischen
Osteuropas. Lea Ypi
kommt für eine Live-Lesung
am 5. April, 19.30 Uhr ins
Wintererfoyer des Theaters.
Eine Veranstaltung des Carl
Schurz Haus.
Freiburg
und unheimliche Sagen. Ein
zweiter Guide entführt per
Radtour ins Vauban. Dabei
soll deutlich werden, warum
Freiburg als umwelt- und radfreundliche
Stadt gilt. Auch
führt die Reise zu Passivhäusern,
vorbei am vergessenen
Mantel auf der Blauen Brücke.
Die Audio-Guides sind online
abrufbar: www.historix-tours.
de/audioguides
Indische Geschichten getanztFreiburg
In bunten Farben präsentieren
die Freiburger Künstler*in
Liga Saukante und Hartmut
Schmidt Episoden der indischen
Epen. Die Besonderheit
dabei: Die Geschichten
werden tänzerisch in den
Stilen Bharata Natyam und
Ottan Thullal präsentiert.
Schrittkombinationen, Handgesten
und ein „sprechendes
Gesicht“ faszinieren ebenso
wie die humorvollen Texte,
die in Rhythmik und Energie
zur Inszenierung kommen.
Gewitzte Klassik
Gogol & Mäx kommen am 10.
April, 19 Uhr mit einem Jubiläumslachkonzert
ins Kurhaus
Bad Krozingen. Seit mehr als
30 Jahren sind die beiden
Spaßmacher nun schon unterwegs.
Klassische Musik und
schwungvolle Gags schließen
sich für die beiden dabei nicht
Debattenräume der Kirche
Die Theologin Dr. Katharina
Ganz setzt sich aktiv für
die Gleichberechtigung von
Frauen in der katholischen
Kirche ein. Das bedeutet auch
die Zulassung der Frauen zum
Weiheamt. Mit ihrem Buch
„Frauen stören – und ohne
sie hat Kirche keine Zukunft“
konnte sie innerhalb der Kirche
für kontroverse Diskussionen
sorgen. In der Reihe
Foto: Stuart
Simpson/
Penguin-
Random-
House
Am 28. April, 19.30 Uhr erhalten
Neugierige die Möglichkeit,
diesem „Tanz Masala“
im E-Werk beizuwohnen.
Foto: Thullal
Bad Krozingen
aus. Ein Pianist im Frack am
Klavier, sein Kontrahent der
langmähnige Mäx. Aberwitzige
Duelle ergeben sich,
denn Mäx kommt dem Pianisten
mit Witz und Tücke in
die Quere. „Teatro Musicomico“
versprechen zwei Stunden
unbeschwerten Lachens.
Freiburg
„dies|seits“ spricht Dr. Ganz
am 4. April, 20 Uhr zum Thema
Verletzlichkeit. Ort ist die
Katholische Akademie. Ebenfalls
in der Reihe liest die Autorin
Nora Gomringer am 30.
April, 20 Uhr unter dem Titel
„Noch Fragen – Dies- und
Jenseitiges“. Ort ist die Evangelische
Ludwigskirche. Anmeldung:
www.dies-seits.de
18:30 h: Gastspiel: „Gold“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Bad Krozingen
19 h: „Markgräfler Symphonieorchester“ / 25. Bad
Krozinger Mozartfest. Kurhaus Bad Krozingen,
Kurhausstr. 1
Lahr
20 h: „Romeo + Julia Today“ – Odyssey Dance
Theater. Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Mo 4. April
Freiburg
Theater & Tanz
16 h: „Die Nacht, als Lu vom Himmel fiel“ –
Ein mitreißendes, komisches und gruseliges
Figurentheaterstück. Theater Freiburg,
Kammerbühne, Bertoldstr. 46
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Philosophisches Café. Central Hotel,
Hotel Central, Wasserstraße 6
20 h: dies|seits: Sr. Dr. Katharina Ganz.
Zusammenarbeit mit dem c–punkt
MÜNSTERFORUM und der Evangelischen
Stadtkirchenarbeit Freiburg Katholische
Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Kunst
18:30 h: Briefe von Georgia O’Keeffe, vorgetragen
von Iris Berben. Fondation Beyeler, Baselstrasse
101
Theater & Tanz
10 h: „Schneewittchen“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Blut am Hals der Katze“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 5. April
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Frei. Erwachsenwerden am Ende der
Geschichte“ – mit Lea Ypi / Lesung und Gespräch.
Theater Freiburg, Winterer–Foyer, Bertoldstr. 46
19:30 h: „Frei: Erwachsenwerden am Ende der
Geschichte“ – Lea Ypi / Lesung und Gespräch.
Carl–Schurz–Haus, Eisenbahnstr. 58–62
19:30 h: „Zukunftsmusik“ – Katerina Poladjan
/ Lesung und Gespräch mit Hanna Hovtvian.
Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Theater & Tanz
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Vorträge & Gespräche
19 h: Demenz....ins Gespräch bringen.
Zusammenarbeit mit dem Referat Inklusion –
Generationen im Erzbischöflichen Seelsorgeamt
Freiburg. Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Mut II“. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Lahr
10 h: „Ronja Räubertochter“. Parktheater Lahr,
Kaiserstraße 107
Mi 6. April
Freiburg
Allgemein
16 h: SprachCafé Deutsch. Stadtbibliothek
Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz
17
Musik
20 h: „profectio 30+1“ – ensemble profectio initiative
freiburg. E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas
gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS
Freiburg, Rotteckring 12
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Spielerisch & bedrohlich.
Die Rechte des Kindes. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Partys
20 h: „Move to Groove“ / DJs Mensa, Quincy Jointz
und Adam. Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84
Vorträge & Gespräche
19 h: „Von Sehnsucht und Sehnsuchtsorten“ –
Theologische Soirée zur Passionszeit / Vortrag,
Lesung und Gespräch. Zusammenarbeit mit
dem Referat Inklusion – Generationen im
Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Mut II“. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vogelgrun, Frankreich
15 h: „Le garage à papa“ – Compagnie des Ô.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
Do 7. April
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Das mangelnde Licht“ – Nino
Haratischwili / Lesung und Gespräch mit Viola
Hasselberg. Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: Peter Karp / Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
20 h: Triaz. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
21 h: Little Walter‘s Rock‘n‘Roll Zirkus –
Benefizveranstaltung Harmonie Restaurant,
Grünwälderstr. 16–18
Theater & Tanz
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20:30 h: „Bunkerbuddyz“ / Theaterstück von und
mit Bastian Wienands und Oliver Lange. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Kaoshüter“ – Anna Mateur & The Boys.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
18 h: „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“
/ Kuratorinnenführung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Manila Zoo“ – Eisa Jocson. Kaserne Basel,
Klybeckstr. 1b
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: „Queen Revival Band – God save the queen“.
Gloria–Theater, Friedrichstr. 21
Waldkirch
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
52. Emmendinger Künstlermarkt
09.-10.04.
Emmendinger Innenstadt
www.spielspirale.de
Fr 8. April
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Der Freiburger
Setzkasten. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
Musik
20 h: Das Beste aus zwei Welten. Ein
Dialogkonzert. / Selina Cifrić und Joe Bennick.
KISS (Kultur im Stühlinger Souterrain), Lehener
Straße 47
20 h: La Nefera und Jamila & The Other Heroes
E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
19 h: „Mord auf der Single–Party“ – Dinner–Krimi,
Freistil Theater. Schlossberg–Restaurant Dattler,
Am Schlossberg 1
20 h: „Anne–Marie die Schönheit“ – Yasmina
Reza. Theater Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr.
46
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: „Bunkerbuddyz“ / Theaterstück von und
mit Bastian Wienands und Oliver Lange. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Storno all night long“ – David Weber.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Partys
22 h: „I Love 80s“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Messen & Märkte
15 h: Mädelsflohmarkt. Messe Freiburg,
Hermann–Mitsch–Str. 3
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: Premiere: „Der letzte Pfiff – Ein
Drehschwindel“ Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Partys
21 h: Perera Elsewhere / Support: Mark Lando.
Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Andere Orte
19:30 h: Weingarten–Gespräche: „Verachtet
unsere Gesellschaft Arbeitslose?“, Anna Mayr
(Autorin von „Die Elenden“, ZEIT–Redakteurin).
Anmeldung über weingarten–gespraeche@web.
de. Digitaler Raum,
Sa 9. April
Freiburg
Musik
19 h: „Chant d‘amour et de mort“ – Liederabend
mit Vizma Zvaigzne (Mezzosopran) & Justine
Eckhaut (Klavier) / Werke von Jean–Philippe
Rameau, Franz Schubert, Olivier Messiaen,
Evija Skuke und Katrin Vellrath. Depot.K,
Lehener Str. 30
20 h: Cosmic Mints. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
20:15 h: „Chant d‘amour et de mort“ – Liederabend
mit Vizma Zvaigzne (Mezzosopran) & Justine
Eckhaut (Klavier) / Werke von Jean–Philippe
Rameau, Franz Schubert, Olivier Messiaen,
Evija Skuke und Katrin Vellrath. Depot.K,
Lehener Str. 30
21 h: Lakmann One | Tice | Suza | Freaking Freddy
E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
21 h: Wikino / support: KG (Mulhouse) – Indie,
Singer/Songwriter/Elektronica. The Great Räng
Teng Teng, Grünwälderstr. 6
Theater & Tanz
16 h: „Die Nacht, als Lu vom Himmel fiel“ –
Ein mitreißendes, komisches und gruseliges
Figurentheaterstück. Theater Freiburg,
Kammerbühne, Bertoldstr. 46
16 h: „Der blaue Hase Fridolin“ / Happy End
Figurentheater. Haus der Jugend, Uhlandstr. 2
19:30 h: „Bühnenzauber“ – Die“flotte Lotte“,
Improvisationstheater Theater Hans Dürr,
Lörracher Str. 45
VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 35
19:30 h: „Madama Butterfly“ – Oper von Giacomo
Puccini. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
20 h: „Anne–Marie die Schönheit“ – Yasmina
Reza. Theater Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr.
46
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: Premiere: „Marias Testament“ / von Colm
Tóibín. Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: „Bunkerbuddyz“ / Theaterstück von und
mit Bastian Wienands und Oliver Lange. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Wahrheit – die nackte und die
ungeschminkte“ – Onkel Fisch. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
15 h: Familienworkshop – Eier bringen Glück.
Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
15 h: Kinder führen Kinder – Keltendetektive
gesucht! Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Partys
23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Messen & Märkte
11 h: Mädelsflohmarkt. Messe Freiburg,
Hermann–Mitsch–Str. 3
Varieté
15:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Musik
22 h: MSYLMA & Ismael (SA/EG) / Support:
Phil Battiekh & Leila Moon (CH). Kaserne Basel,
Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
14 h: „Danse Public: Dance Battle“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19 h: „Matthäus–Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: Premiere: „König Teiresias“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Krozingen
14:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Josefshaus, Basler Str. 1
Hartheim
20 h: Martin Herrmann: „Keine Frau sucht Bauer“.
Salmen Hartheim, Theatersaal, Rheinstr. 20
Vogelgrun, Frankreich
15 h: „Sol Bémol“ – Compagnie d‘Irque & Fien.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
So 10. April
Freiburg
Allgemein
10 h: Frühlingsfest und Kunsthandwerkermarkt.
Kunsthandwerk, Leckereien, Musik und
Ponyreiten. Junghof Kappel, Großtalstr. 101
Musik
11 h: 6. Kammerkonzert – Mit Werken von Ludwig
van Beethoven und Bedřich Smetana. Theater
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46
17 h: Betreutes Hören, Folge 2. Haus für Kunst,
Handwerk und Dienstleistung (DIVA), Diva la
musica, Lise–Meitner–Str. 12
18:30 h: „Die Nacht hat dein Angesicht“ –
Konzertabend mit Liedern des Fin de Siècle.
Friedenskirche Freiburg, Hirzbergstr. 1
20 h: Olivia Trummer. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
20 h: Olivia Trummer Trio. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
17 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas
gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS
Freiburg, Rotteckring 12
18 h: „Schauinsland – The Misfortune of the
English“ – Ein Musiktheater von Kommando
Himmelfahrt mit Text von Pamela Carter. Theater
Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46
20:30 h: „Bunkerbuddyz“ / Theaterstück von und
mit Bastian Wienands und Oliver Lange. E–Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
11 h: „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“
– Marotte Figurentheater, für Kids ab 5 Jahren.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
15 h: „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“
– Marotte Figurentheater, für Kids ab 5 Jahren.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
19 h: Die Heinz–Erhardt–Show. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
11 h: Familienführung – Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein? Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
12 h: „Habalukke“. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
12 h: „Vom Winterpelz zum Ährenkranz“. Museum
für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
15 h: „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Varieté
15:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Quasi“ – Azade Shahmiri. Kaserne Basel,
Klybeckstr. 1b
18:30 h: „Der letzte Pfiff – Ein Drehschwindel“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden–Baden
15:30 h: Kammermusik der Berliner Philharmoniker
/ Osterfestspiele Baden–Baden. Kurhaus Baden–
Baden, Weinbrennersaal, Kaiserallee 1
18 h: Francois–Xavier Roth & Albrecht Mayer:
Musik von Strawinsky and Bach / Berliner
Philharmoniker, Osterfestspiele Baden–Baden.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
21:30 h: Kammermusik der Berliner Philharmoniker
/ Osterfestspiele Baden–Baden. Kurhaus Baden–
Baden, Weinbrennersaal, Kaiserallee 1
Badenweiler
20:15 h: Abendgottesdienst Klänge & Worte mit
Orgelmusik zur Passionszeit. Ev. Pauluskirche
Badenweiler, Kaiserstr. 8
Emmendingen
17 h: Geistliche Abendmusik / Wort und Musik Ev.
Stadtkirche Emmendingen, Am Schlossplatz 2
Mo 11. April
Freiburg
Musik
20 h: „Lass irre Hunde heulen“ – Kai Schumacher
und Gisbert zu Knyphausen spielen Schubert.
E–Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: Sophie Zelmani. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Kabarett & Comedy
20 h: Die Heinz–Erhardt–Show. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der letzte Pfiff – Ein Drehschwindel“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden–Baden
16 h: Kammermusik der Berliner Philharmoniker/
Osterfestspiele Baden–Baden. Kurhaus Baden–
Baden, Runder Saal, Kaiserallee 1
Literatur aus der Region
Premiere der Schwarzwälder Buchmesse „Blätterrausch“ in Hinterzarten
Foto: Buchmesse Hinterzarten / Symbolbild Pexels
Über überregionale Messen
wird viel gesprochen
- jüngst im Kontext der (abgesagten)
Leipziger Buchmesse.
Dabei gibt es auch in
der heimischen Region spannende
Angebote. Erstmals
findet im Hochschwarzwald
die dreitägige Buchmesse
„Blätterrausch“ statt. Vom
6.–8. Mai werden im Kurhaus
Hinterzarten regionale Verlage
und Autor*innen eine Vielzahl
von Werken präsentieren. Lesungen,
Gespräche und eine
Preisverleihung runden das
Programm ab.
Nicht nur ist der Schwarzwald
eine eindrückliche Naturregion.
Auch eine Fülle von
Buchproduktionen, Zeitschriften
und Kalendern ist in der
beliebten Ferienregion anzutreffen.
Entsprechend einfach
war es für die Veranstaltenden,
ein breites Programm zusammenzustellen.
Im Mittelpunkt
stehen Veröffentlichungen zum
Thema Schwarzwald. Wobei
die Zugänge vielfältig sind.
Der Blick richtet sich etwa
auch auf eine junge Szene. Gerade
Neulinge in der Literaturbranche
sollen sich in Hinterzarten
miteinander vernetzen
können. Viele Verlage sind
vor Ort, etwa der Drey-Verlag,
Kosmos Schwarzwald, pingluetta
Verlag oder der Badische
Landwirtschafts-Verlag. Diverse
Formate bieten Raum,
um Menschen kennenzulernen
und hinter die Kulissen
zu blicken. Zu sehen ist etwa,
wie Buchfalter Georg Hoch
alten, gut erhaltenen Büchern
neues Leben einhaucht oder
wie Klaus Karlitzky seine
Schwarzwald-Cartoons präsentiert
und sich den Fragen
seines Publikums stellt.
Schließlich soll gute Literatur
auch prämiert werden – so
mit dem mit 2.500€ dotierten
„Wälderliebling“-Preis. Aus
den 35 Einreichungen wird je
ein Werk aus den Bereichen
Literatur und Sachbuch ausgewählt.
Die Preisverleihung
findet am 7. Mai, 19 Uhr im
Kurhaus statt.
Weitere Infos: www.hochschwarzwald.de/buchmesse
Gefährliches, schönes Blau
Die Ocean Film Tour zeigt eindrückliche Dokumentarfilme
Die jugendliche Shobe in „Shobe Surfs“
Nach pandemiebedingter
Pause meldet sich die Ocean
Film Tour zurück. Ein
Filmevent, das sich an alle
richtet, die sich dem Zauber
des Ozeans nicht entziehen
können. Im Mittelpunkt der
diesjährigen Ausgabe steht
die 13-jährige Shobe, die mit
dem Surfen aus der Armut in
Bangladesch fliehen möchte.
Sie ist nicht nur auf dem Cover
der nunmehr achten Ocean
Film Tour zu sehen, sondern
auch im Kurzfilm „Shobe
Surfs“.
Neben „Shobe Surfs“ präsentiert
das Programm der
Ocean Film Tour vier weitere
Kurzfilme. Die aktuellen
Produktionen stammen aus
verschiedenen Ländern und
zeigen verschiedene Perspektiven
auf das Meer. Die deutsche
Produktion „Storm Ride“
erzählt vom Weltumsegler
Boris Herrmann, der sich nun
beim legendären Vendée Globe,
der härtesten Segelregatta
der Welt bewähren will. „Cold
Water Therapy“ entführt in
die Welt der Surfer Remy, Josh
und Jake. Sie haben genug von
den überfüllten Stränden ihrer
Heimat Australien und wagen
daher das Unerwartete:
ein Surftrip ins eisige Alaska.
Einen unwirtlichen Ort präsentiert
auch die französische
Produktion „The Deep Med“.
Zu sehen ist die Tauchmission
des Meeresbiologen und Fotografen
Laurent Ballesta. Auf
dem Grund des Mittelmeers
dokumentiert er ein faszinierendes
Ökosystem. Einen
letzten Abstecher ins Eis wagt
der Glaziologe Alun Hubbard.
Foto: Saikat Mojumdar
Die dänische Produktion „Into
the Ice“ stellt Hubbards Forschungsfrage
in den Mittelpunkt,
wie das Schmelzwasser
der Gletscher Klimamodelle
beeinflussen kann. Eine Frage,
die den Forschenden in gefährliche
Situationen bringt.
Die Ocean Film Tour ist am 7.
April, 19.30 Uhr im Bürgerhaus
Zähringen zu sehen.
Weitere Infos: www.oceanfilmtour.com
36 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Spektakel für die Familie
Spektakel für Klein und
Groß aus unterschiedlichen
Disziplinen erwartet
die Besucher*innen der
Art’Rhena im April. Klaviere,
ein Kranich, eine Musikerin
und ein Zirkusartist stehen am
9. April, 15 Uhr auf der Bühne.
„Sol Bémol“ der Compagnie
d’Irque & Fien sucht mit
viel Humor und Fantasie nach
Harmonie und Ausgeglichenheit
(ab 6 Jahren). Eine kraftvolle
und poetische Zirkusaufführung
voller Lebensenergie
ist indes „Ring“ der Compagnie
Kiai am 22. April, 15
Uhr und 23. April, 20 Uhr (ab
8 Jahren). Zuletzt entführt uns
die Compagnie Singe Diesel
in „Kazu – Dans la nuit“ am
Zeit für Hirschhausen
Eckart von Hirschhausen
nimmt sich den großen Themen
an. Nach Glück, Liebe
und Wundern widmet er sich
dem Mysterium der Zeit –
und stößt schnell auf Widersprüche.
Denn obwohl alle
alt werden wollen, will keiner
wirklich alt sein. Botox, Hirnjogging,
Anti-Aging-Cremes
und Ernährungstipps sollen
helfen. Aber wohin bringt uns
das alles wirklich? Mit „Endlich!
- Das Life! Programm“
nähert sich der „Doktor der
Nation“ den Fakten und Fantasien
der Zeit. Zu sehen ist
das Programm am 26. April,
20 Uhr im Konzerthaus.
Aufgepasst: Wir verlosen
2x2 Karten. Um am Gewinnspiel
teilzunehmen, senden
Sie eine Mail mit dem Stichwort
„Hirschhausen“ im
Ile du Rhin
28. April, 20 Uhr ins Marionettenatelier
des südamerikanischen
Künstlers Juan Perez
Escala, der mit viel Liebe und
einem Hauch Magie Leben in
seine Marionetten einhaucht
(ab 8 Jahren).
Weitere Infos: www.artrhena.
eu
Compagnie d’Irque & Fien
Foto: Geert Roels
Judas - (K)ein Verräter?
Maria, trauernde Mutter
Maria als trauernde Mutter
nach dem Tod ihres Sohnes.
Colm Tóbíns Werk „Marias
Testament“ beschreibt nicht
das Schicksal Jesu, sondern
die persönliche Geschichte
einer Frau, die auch Mutter
des Messias war. Im Mittelpunkt
die Tragödie über die
Liebe einer Mutter, die ihren
Sohn nicht beschützen konnte.
Jesus erscheint dabei als ein
Freiburg
Betreff und Ihrer Kontaktadresse
bis zum 5. April an
redaktion@kulturjoker.de
Datenschutz-Hinweis: Ihre Daten
werden lediglich zur Abwicklung der
Verlosung erhoben. Ihr Name wird
an den Veranstalter weitergegeben,
damit die Karten an der Abendkasse
hinterlegt werden können. Nach Abschluss
der Verlosung werden Ihre
Daten gelöscht. Durch Ihre Teilnahme
erklären Sie sich damit einverstanden.
Foto: Tim Ilskens
Freiburg
Judas. Feind und Bösewicht.
Was aber, wenn wir unser
Bild revidieren? Erfolgsautorin
Lot Vekemans erschafft
ein neues Bild des geheimnisvollen
Menschen. Grundlage
dafür ist auch das oft ignorierte
und nur zu Teilen zugängliche
Judas-Evangelium.
Nach 2000 Jahren kommt
Judas wieder zu Wort, in einer
Inszenierung von Regine
Effinger und Hans Poeschl,
die im Wallgraben Theater
in der Rathausgasse nun zur
Aufführung kommt. Premiere:
2. April, 20 Uhr. Weitere
Vorstellungen im April:
5./6./8./14./15./26./27./29., jew.
20 Uhr. Im Doppel mit „Marias
Testament“ am 17./18. und
30. April, jew. 19 Uhr.
Freiburg
Mensch, der sich zunehmend
von seiner Mutter entfremdet,
da er sich in große Gefahr begibt.
Die Bühnenfassung der
Vorlage von Sahar Amini-
Jörger hat am 9. April, 20 Uhr
im Wallgraben Theater in der
Rathausgasse Premiere. Weitere
Aufführungen im April:
12./16./21.–23, jew. 20 Uhr. Im
Doppel mit „Judas“ am 17./18.
und 30. April, jew. 19 Uhr.
Di 12. April
Freiburg
Musik
20 h: 5. Sinfoniekonzert – Mit Werken von Richard
Strauss und Philippe Hersant. Konzerthaus
Freiburg, Rolf Böhme Saal, Konrad–Adenauer–
Platz 1
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
20 h: „Marias Testament“ / von Colm Tóibín.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
14 h: Familienführung – Vom Schmelzen
zum Sammeln. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Heute nichts gespielt: Mit Boris Palmer
(Bündnis 90/ Die Grünen), Oberbürgermeister
der Stadt Tübingen. Theater Freiburg, Winterer–
Foyer, Bertoldstr. 46
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Matthäus–Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
19 h: „Putins Netz – wie sich der KGB Russland
zurückholte“ – Catherine Belton / Buchvorstellung
und Gespräch. Digitaler Raum, online,
Baden–Baden
18 h: P.I. Tschaikowsky: „Pique Dame“ Berliner
Philharmoniker / Osterfestspiele Baden–Baden.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Lahr
20 h: „Biedermann und die Brandstifter“ /
Stadttheater Lahr. Parktheater Lahr, Kaiserstraße
107
Mi 13. April
Freiburg
Allgemein
16 h: SprachCafé Deutsch. Stadtbibliothek
Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz
17
Musik
20 h: Oops a Daisy / Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Zwischen Rechten
und Pflichten. Die Radierungen zu den
Menschenrechten. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Partys
20 h: „Move to Groove“ / DJs Mensa, Quincy Jointz
und Adam. Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Matthäus–Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
1 Andere Orte
Bad Bellingen
15:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Kurhaus Bad Bellingen , Badstraße
4
Baden–Baden
18 h: Anna Netrebko und Kirill Petrenko: Musik
von Rachmaninow und Tschaikowsky, Berliner
Philharmoniker / Osterfestspiele Baden–Baden.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Lahr
19 h: Messiah Oratorium in drei Teilen von Georg
Friedrich Händel Parktheater Lahr, Kaiserstraße
107
Do 14. April
Freiburg
Musik
20 h: Neal Black & Janet Martin / Freiburger Blues
Association e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller
Schiff, Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
19 h: „Der Weg zurück“ – Dennis Kelly. Theater
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
20 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.
Theater Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: „Genesis Classic“ – Ray Wilson & Band.
Gloria–Theater, Friedrichstr. 21
Baden–Baden
18 h: 50 Jahre die 12 Cellisten der Berliner
Philharmoniker / Osterfestspiele Baden–Baden.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Fr 15. April
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Der schönste Turm
der Christenheit. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
14 h: Familiennachmittag – Die bunte Welt
der Römer. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Theater & Tanz
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
17 h: „Christoph Meckel“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Musik
17 h: Basler Gesangverein: Guiseppe Verdi
– Messa da Requiem; Leitung: Facundo
Agudin – Alessandra di Giorgio (Sopran),
Dilara Bastar (Mezzo), Ramón Vargas (Tenor),
Dimitry Ivashchenko (Bass). Stadtcasino Basel,
Musiksaal, Konzertgasse 1
Andere Orte
Baden–Baden
18 h: P.I. Tschaikowsky: „Pique Dame“, Berliner
Philharmoniker / Osterfestspiele Baden–Baden.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Badenweiler
20:15 h: Passionskonzert „Caldara – Missa
dolorosa und Buxtehude – Dein edles Herz“,
unter der Leitung von Regionalkantor Horst K.
Historix Tours Freiburg
Historische Stadtführungen
365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter
www.historix–tours.de
Nonnenmacher. Ev. Pauluskirche Badenweiler,
Kaiserstr. 8
Sa 16. April
Freiburg
Allgemein
13 h: Pen & Paper – Rollenspieltreff. Kinder– und
Jugendmediothek Rieselfeld, Maria–von–Rudloff–
Platz 2
Theater & Tanz
19:30 h: Premiere: „Faust I“ – Johann Wolfgang
von Goethe. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
20 h: „Marias Testament“ / von Colm Tóibín.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
15 h: „Christoph Meckel“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Partys
23 h: „In The Mix“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Varieté
15:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Andere Orte
Baden–Baden
18 h: Andris Nelsons, Håkan Hardenberger
von der Berliner Philharmoniker: „Le sacre du
printemps“ – Igor Strawinsky / Osterfestspiele
Baden–Baden. Festspielhaus Baden–Baden,
Beim Alten Bahnhof 2
So 17. April
Freiburg
Theater & Tanz
18 h: „Faust I“ – Johann Wolfgang von Goethe.
Theater Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46
Führungen
11 h: Familienführung – Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein? Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
15 h: „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Varieté
15:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Andere Orte
Baden–Baden
18 h: Tschaikowsky: „Jolanthe“ – Oper im
Konzert; Sonya Yoncheva, Kirill Petrenko,
Berliner Philharmoniker / Osterfestspiele Baden–
Baden. Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
Mo 18. April
Freiburg
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Kasper und der Osterhase“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
18 h: „Madama Butterfly“ – Oper von Giacomo
Puccini. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
19 h: „Der Weg zurück“ – Dennis Kelly. Theater
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
Führungen
11 h: Familienführung – Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein? Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
Veranstaltungen KULTUR JOKER 37
12 h: „Habalukke“. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Krozingen
11 h: „Klassik–Brunch im Frühling“ / 25. Bad
Krozinger Mozartfest. Kurhaus Bad Krozingen,
Kurhausstr. 1
Baden–Baden
11 h: Kirill Petrenko & Das Bundesjugendorchester;
Beethovens 5. Sinfonie / Osterfestspiele Baden–
Baden. Kurhaus Baden–Baden, Bénazet–Saal,
Kaiserallee 1
18 h: P.I. Tschaikowsky: „Pique Dame“ Berliner
Philharmoniker /Osterfestspiele Baden–Baden.
Festspielhaus Baden–Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Sulzburg
16 h: Festliches Osterkonzert: 25 Jahre im Glanz
von Trompete und Orgel. Klosterkirche St. Cyriak,
Hauptstr. 60
Di 19. April
Freiburg
Theater & Tanz
14:30 h: „Bello dein Knochen ist weg!“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Bello dein Knochen ist weg!“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
Basel
19 h: „Matthäus–Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Kirchzarten
18:30 h: „Himmlisches Dinner“ mit Gregor Gysi.
Hofgut Himmelreich, Restaurant, Himmelreich 37
Mi 20. April
Freiburg
Allgemein
16 h: SprachCafé Deutsch. Stadtbibliothek
Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz
17
Theater & Tanz
14:30 h: „Bello dein Knochen ist weg!“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
16 h: „Bello dein Knochen ist weg!“ / Freiburger
Puppenbühne. Harmonie Kino, Grünwälderstr.
16–18
20 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.
Theater Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Der Passionsaltar
des Hausbuchmeisters. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
Partys
20 h: „Move to Groove“ / DJs Mensa, Quincy Jointz
und Adam. Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Puppenparade Ortenau 2022
19.03.–10.04.
Ortenau
www.puppenparade.de
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Do 21. April
Freiburg
Musik
20 h: High South. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
20 h: Morgan Davis / Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: „Marias Testament“ / von Colm Tóibín.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: Django Asül: „Offenes Visier“ Gloria–
Theater, Friedrichstr. 21
Gundelfingen
19:30 h: Miller Anderson Band Kultur– und
Vereinshaus Gundelfingen, Vörstetter Str. 7
Fr 22. April
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Stadtplanung
vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Museum für
Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
Literatur
20 h: Wladimir Kaminer: „Die Wellenreiter –
Geschichte aus dem neuen Deutschland“. Theater
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
Musik
20 h: 01099. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: „Marias Testament“ / von Colm Tóibín.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Varieté
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Andere Orte
Bad Krozingen
19:30 h: „Mozartgoogeln“ – Michael Sens / 25. Bad
Krozinger Mozartfest. Kurhaus Bad Krozingen,
Kurhausstr. 1
Vogelgrun, Frankreich
15 h: „Ring“ – La Compagnie KiaÏ. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
Sa 23. April
Freiburg
Literatur
16 h: „Die kleine Motte, die davon träumte,
anders zu sein“ / Theater Alpacah, Szenische
Familienlesung. Stadtbibliothek Freiburg,
Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz 17
Musik
12 h: Orgelmusik mit Jonathan Förster
Augustinermuseum, Augustinerplatz
19:30 h: 26. Klosterkonzert. Kloster St. Lioba,
Riedbergstr. 1
20 h: El Flecha Negra. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
20:30 h: Acht Eimer Hühnerherzen / support:
Die Bärlauch Buben (Freiburg) – Indierock,
Akustik–Punk. The Great Räng Teng Teng,
Grünwälderstr. 6
Theater & Tanz
19 h: „Faust I + Faust II“ – Johann Wolfgang
von Goethe. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
19 h: Premiere: „The 3rd Box – Männlich, weiblich,
divers – und nun?“ / Tanz. Theater Freiburg,
Werkraum, Bertoldstr. 46
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: „Draußen vor der Tür“ – Wolfgang Borchert.
Theater Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
20 h: „Marias Testament“ / von Colm Tóibín.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
Partys
23 h: „Connected“. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Varieté
15:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Breisach – Oberrimsingen
11 h: Genussmarkt und schöne Dinge. Schloss
Rimsingen, Bundesstraße 44
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Ring“ – La Compagnie KiaÏ. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
So 24. April
Freiburg
Kunst
14 h: Familiennachmittag – Zu Gast bei August
Macke. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Literatur
19 h: „Fehlender Mindestabstand – Die Coronakrise
und die Netzwerke der Demokratiefeinde“ /
Lesung und Diskussion mit Dr. Dietrich Krauß
und Matthias Meisner. Katholische Akademie,
Wintererstr. 1
Theater & Tanz
18 h: „Faust I + Faust II“ – Johann Wolfgang
von Goethe. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
19 h: „Der Weg zurück“ – Dennis Kelly. Theater
Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstr. 46
Führungen
11 h: Familienführung – Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein? Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
12 h: „Habalukke“. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
15 h: „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Vorträge & Gespräche
16 h: Freiburger Afrika–Forum. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Varieté
15:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
19:30 h: „Infernum – Das Höllenfeuer“ – Zirkus des
Horrors. Messe Freiburg, Hermann–Mitsch–Str. 3
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Giselle...“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
19 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Breisach – Oberrimsingen
11 h: Genussmarkt und schöne Dinge. Schloss
Rimsingen, Bundesstraße 44
Kunst über das Andere
Plattenbörse
Das Porto steigt, was bei
Plattenliebhaber*innen mitunter
zu Frustration führen kann. Der
Weg könnte also zur Plattenbörse
führen, da spart man sich
nicht nur das Porto, sondern trifft
in entspannter Atmosphäre auch
auf Gleichgesinnte. Das jedenfalls
verspricht die Freiburger
Plattenbörse, die am 30. April
Der blaue Hase Fridolin
„Es fährt ein Zug nach Irgendwo.
Wie weiter mit der Deutschen
Bahn?“ ist der Name eines Streitgesprächs
über die Zukunft der
Deutschen Bahn. Veranstaltet vom
Verein Freiburger Diskurse kommen
die beiden Experten Matthias
Gastel (Bündnis 90/Die Grünen)
und Prof. Dr. Tim Engartner zusammen
und diskutieren unter
anderem die Pläne der Ampel-
Pünktlich zur Osterzeit erzählt
die Freiburger Puppenbühne die
spannende Geschichte von „Kasper
und der Osterhase“. Alle
freuen sich schon auf Ostern!
Doch oh Schreck, plötzlich verschwindet
der prall gefüllte Osterkorb!
Aber wer war der Dieb?
Die Freiburger Puppenbühne
nimmt Klein und Groß mit auf
dieses spannende Abenteuer.
Emmendingen
Nach langer Verschiebungspraxis
kommt die Jahresausstellung
Emmendinger Künstler*innen
nun endlich an die Öffentlichkeit.
Vom 4. April bis 20. Mai
stellen im Foyer des Rathauses
in Emmendingen 16 Personen
aus. Motto ist „über das Andere“.
Gezeigt werden Malerei,
Skulpturen, Objekte und Fotografien
in ihrer Auseinandersetzung
mit dem Gegensätzlich,
Fremdartigen, aber auch dem
Zusammenwirken des Unterschiedlichen.
Öffnungszeiten:
Mo.-Mi. 8–16 Uhr, Do. 8–18
Uhr, Fr. 8–12 Uhr.
Ellinor Amini:
„Born This
Way“ Foto:
Ellinor Amini
Freiburg
von 10–16 Uhr wieder im Haus
der Jugend für leuchtende Augen
sorgt. Ein breites Sortiment mit
gut einer halben Million Tonträger
bei diversen Händler*innen
sorgt für ausreichend Inspiration.
Rock, Pop, Jazz, Weltmusik,
Soul, Funk, Hip-Hop, Techno,
Elektro, Indie, Punk, Metal –
wer sucht, der findet.
Fridolin ist kein bisschen vorsichtig
und ängstlich wie die anderen
Hasen. Und dann ist er auch noch
blau! Und so neugierig, dass seine
Eltern, die Bammels, Ohrensausen
bekommen von all seinen
Fragen. Eines Tages bedroht der
Fuchs die ganze Hasenfamilie.
Da kann Fridolin zeigen, was
wirklich in ihm steckt. Die zau-
Freiburg
berhafte Geschichte des blauen
Hasen Fridolin erzählt das Happy
End Figurentheater Susanne End
am 9. April, 16 Uhr im Haus der
Jugend.
Foto: Happy End
Figurentheater
Quo vadis, Deutsche Bahn? Freiburg
Regierung, Netz und Betrieb der
Bahn deutlicher voneinander zu
trennen. Das Netz soll dabei in jedem
Fall im Eigentum des Bundes
bleiben. Was aber passiert dann
mit dem Reiseangebot der Bahn?
Wird es ein Kräftemessen mit privaten
Anbietern geben? Die Veranstaltung
wird am 3. Mai, 19 Uhr
online stattfinden. Anmeldung:
www.freiburger-diskurse.de
Kasper und der Osterhase
Prisma inszeniert
Nicht erst seit Pink Floyds legendärer
Platte „Dark Side Of The
Moon“ erfreut sich das Prisma
großer Beliebtheit. Dem Faszinosum
widmet sich auch ein
Theaterstück im Freien Theater
Waldkirch – unter dem Titel
„Prisma. Ein Spiel in Licht, Musik
und Farben“. Zu einem Film
von Jürgen Dettling, der die Regenbogenfarben
in verschiedenen
Bildern und Szenen begleitet,
Freiburg
Haus der Jugend: 2. April,
16 Uhr. Vorderhaus: 3. April,
11/12:30 Uhr. Harmonie-Kinos:
6./12./13./14./18. April, 14:30 Uhr
und 16 Uhr.
Foto: Freiburger
Puppenbühne
Waldkirch
werden von Christine Kallfass
und Harmut Nold Musik, Texte
und Performances geboten. Am
Ende steht ein im wahrsten Sinne
des Wortes vielfarbiges Gesamtkunstwerk.
Aufführung
am 29./30.
April, 20
Uhr. Karten
unter 07681
23310 Foto: Olaf Creutzburg
38 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Der Fall Leni Riefenstahl
Leni Riefenstahl wird noch immer
als innovative Film ästhetin
gefeiert - trotz ihrer tiefen Verstrickung
in das NS-Regime.
1984 fand in Freiburg ein Prozess
statt, der die Fernsehreportage
„Zeit des Schweigens
und der Dunkelheit“ (1982)
von Nina Gladitz zum Gegenstand
hatte. Der Film dokumentiert
die Spurensuche des
Sinto Josef Reinhardt, der für
Riefenstahl Statist bei deren
Film „Tiefland“ gewesen war –
gemeinsam mit vielen anderen
Sinti und Romani. Viele von
Ihnen kamen nach ihrer unbezahlten
Zwangs-Filmarbeit in
Vernichtungslagern ums Leben.
Riefenstahl verklagte die
Filmemacherin Nina Gladitz,
Die Fernweh Revue
Berliner Humor
Aufwändig produzierter Unfug
mit viel Liebe zum Detail
vermischt mit Wortwitz, Ironie
und hintergründigem Humor:
Das ist das Berliner Kollektiv
Luksan Wunder. Was einerseits
brüllend komisch ist, legt andererseits
den Finger in die offene
Wunde unserer digitalisierten
Zeit. Nun gibt es die neue Liveshow
des Kollektivs „WTFM
100,Null“ am 23. April, 20 Uhr
im Vorderhaus zu sehen. Das
funktioniert ähnlich wie die Videos
und die erfolgreiche Podcast-Show
von Luksan Wunder:
in verblüffend hoher Schlagzahl
„Rosemarie“
Jeder Deutsche kannte in
den 1950-er Jahren Rosemarie
Nitribitt. Der Mord an
der Frankfurter Edelprostituierten
war der erste große
Skandal der jungen Bundesrepublik,
denn zum illustren
Kundenkreis „Der Nitribitt“
zählten Adlige, Wirtschaftsbosse,
Rennfahrer und Politiker.
Rosemarie wollte nach
ganz Oben und dafür war sie
bereit alles zu tun...
Die Immoralisten rekonstruieren
den letzten Tag im Leben
der Rosemarie Nitribitt
Freiburg
bekam jedoch nur in einem
Punkt Recht: dass man ihr nicht
nachweisen konnte, von der
Deportation ihrer Statist*innen
nach Auschwitz gewusst zu haben.
Der Film erhielt ein Aufführungsverbot.
Nina Gladitz
veröffentlichte kurz vor ihrem
Tod 2021 das Buch „Leni Riefenstahl:
Karriere einer Täterin“.
Am 26. April, 19 Uhr wird
der Film seit 1982 zum ersten
Mal wieder gezeigt – im Veranstaltungssaal
der Freiburger
Universitätsbibliothek (1.OG).
Anmeldung unter: veranstaltung.gladitz@ub.uni-freiburg
Die Rainhofscheune Kirchzarten
lädt am 28. April, 19:30
Uhr zum Gedenken an Nina
Gladitz mit Film und Musik ein.
Italien, das war für die Deutschen
über Generationen
hinweg Urlaubstraum Nummer
Eins mit Sole, Mare und
Amore. Was an Schlagern und
Songs seit den 50er Jahren in
den Hitparaden landete, manifestierte
mal kess, mal melodramatisch
diese Fantasien
südländischer Lebenslust. Auf
diesen Pfaden wandeln Stefanie
Verkerk, Martin Schurr,
Nicole Haas, Andreas Binder
und Martin Lechner. Sie sorgen
für einen kurzweiligen
Abend im Musiktheater Die
Schönen im E-Werk mit Lie-
Freiburg
dern und Szenen, welche die
Italienklischees auf die Schippe
nehmen.
„From Italy With Love“,
30.4./6.5./7.5., je 20 Uhr.
1.5./8.5., je 19 Uhr.
Foto: Bergmann
Freiburg
werden Gags und Formate gefeuert.
Mal derb, mal subtil,
mal seltsam – mal Musik, mal
Video, mal Sketch. Der anspielungsreiche
Humor schwimmt
im stürmischen Bermudadreieck
von Postmoderne, Pubertät
und Parodie.
Foto: Rummelplatz Musikverlag
Freiburg
in einer bitterbösen Satire
über das sogenannte Wirtschaftswunder.
Termine
1./2./7./9./21./22./23./28./29.
April, 20 Uhr im Theater der
Immoralisten.
Foto: Theater der Immoralisten
Mo 25. April
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Schneewittchen“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Matthäus–Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 26. April
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Rombo“ – Esther Kinsky / Lesung und
Gespräch mit Katharina Knüppel. Literaturhaus
Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Madama Butterfly“ – Oper von Giacomo
Puccini. Theater Freiburg, Großes Haus,
Bertoldstr. 46
20 h: „Hannibal. Ein Kind unserer Zeit“ – Dirk
Laucke nach Motiven des Romans von Ödön
von Horváth. Theater Freiburg, Kleines Haus,
Bertoldstr. 46
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: Dr. E. v. Hirschhausen: „Endlich! – Das
Life!–Programm“. Konzerthaus Freiburg, Konrad–
Adenauer–Platz 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der letzte Pfiff – Ein Drehschwindel“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Der Traum der Schildkröte“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kirchzarten
18:30 h: „Himmlisches Dinner“ mit Prof. Dr.
Peter Brandt. Hofgut Himmelreich, Restaurant,
Himmelreich 37
Mi 27. April
Freiburg
Allgemein
16 h: SprachCafé Deutsch. Stadtbibliothek
Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz
17
Musik
20 h: Snooks / Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Trafikant“ – Robert Seethaler.
Theater Freiburg, Großes Haus, Bertoldstr. 46
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: „Die Expertise war bedeutend höher“ – Fil.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Partys
20 h: „Move to Groove“ / DJs Mensa, Quincy Jointz
und Adam. Waldsee Gaststätte, Waldseestr. 84
Vorträge & Gespräche
17 h: „Tree Talk – Nicht heimische Baumarten
der Zukunft“. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Basel
Musik
17 h: Gesangsdarbietung von Álfheiður Erla
Guðmundsdóttir in der Ausstellung «Georgia
O’Keeffe» Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
18 h: Gesangsdarbietung von Álfheiður Erla
Guðmundsdóttir in der Ausstellung «Georgia
O’Keeffe» Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
19 h: Gesangsdarbietung von Álfheiður Erla
Guðmundsdóttir in der Ausstellung «Georgia
O’Keeffe» Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
17:30 h: „Heidi“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Der Traum der Schildkröte“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Do 28. April
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Dschinns“ – Fatma Aydemir / Lesung und
Gespräch mit Frederik Skorzinski. Literaturhaus
Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: „Solacium“ – Tröstliche Klänge mit dem
Trio Mediæval. Freiburger Hof, Humboldtstraße 2
20 h: 5 past 9 / Freiburger Blues Association
e.V. Gasthaus Schiff, Gewölbekeller Schiff,
Schwarzwaldstr. 82
Theater & Tanz
19:30 h: Tanz Masala. E–Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: Premiere: „I need some space – ein Stück
über Suchen & Finden, Verlieren & Weitergehen“ /
Modern Dada. Südufer, Haslacher Str. 41
Kabarett & Comedy
20 h: „surRealität“ – Jan Philipp Zymny.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
18 h: Let’s talk about... Omer Fast, Continuity,
2012. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Musik
21 h: Bukahara. Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b
Theater & Tanz
19:30 h: „König Teiresias“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Kazu – Dans la nuit“ – Compagnie Singe
Diesel. Art‘Rhéna, Île du Rhin
Fr 29. April
Freiburg
Literatur
20 h: Wallstein–Werkstatt. Wie Bücher
gemacht werden / mit dem Verleger Thedel von
Wallmoden und seinen Autoren Susanne Fritz
und Kai Weyand. Buchhandlung zum Wetzstein,
Salzstrasse 31
Musik
20 h: „Energien“ – 6. Saisonkonzert des Ensemble
Aventure. Elisabeth–Schneider Stiftung,
Wilhelmstr. 17A
20 h: Russkaja. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.
1
20:30 h: The Bland: „La Hata Vitoye“. Schloss–
Café Lorettoberg, Felsenkeller, Kapellenweg 1
Theater & Tanz
20 h: „Das Wunder Rosemarie“. Theater der
Immoralisten, Ferdinand–Weiß–Str. 9–11
20 h: „I need some space – ein Stück über Suchen
& Finden, Verlieren & Weitergehen“ / Modern
Dada. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: „Glückskatze – Zweites Leben“ – Martin
Puntigam. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
17 h: Bilinguale Führung in deutscher und
französischer Sprache – Highlights des
Augustinermuseums. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
Partys
23 h: „Hörsaal“ / Semester Opening Party.
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der letzte Pfiff – Ein Drehschwindel“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: Lisa Fitz: „Dauerbrenner – Das große
Jubiläumsprogramm“. Gloria–Theater,
Friedrichstr. 21
Denzlingen
20 h: 4. Saisonkonzert : Duoabend Sabin Penea
(Violine) und Ryo Yamanishi (Klavier). Kultur– &
Bürgerhaus Denzlingen, Lothar–Fischer Saal,
Stuttgarter Str. 30
Lahr
20 h: „Familie Flöz – Hotel Paradiso“. Parktheater
Lahr, Kaiserstraße 107
Waldkirch
20 h: „Prisma … ein Farb–und Klangspiel“ –
Christine Kallfaß (Piano, Performance, Bilder,
Texte, Konzeption), Jürgen Dettling (Film),
Hartmut Nold (Vibraphon). Theater am Kastelberg,
Bergstr. 8
20 h: „Prisma“ – ein Spiel in Licht, Musik und
Farben / mit Musik, Texten und Performance.
Freies Theater Waldkirch, Bergstraße 8
Sa 30. April
Freiburg
Literatur
18 h: „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt
regierte, Matrosen liebte und mein Großvater
wurde“ – Lesung und Gespräch mit der
ukrainischen Autorin und Übersetzerin Natalka
Sniadanko. Buchhandlung zum Wetzstein,
Salzstrasse 31
Musik
12 h: Orgelmusik mit Justus Lorenz
Augustinermuseum, Augustinerplatz
19 h: „Von vergangenen Zeiten...“ – Hy–Khang
Dang (Saxophon), Anna Weber (Klavier) / Werke
von Johannes Brahms, Béla Bartók und Zoltán
Kodály. Depot.K, Lehener Str. 30
20 h: Nina Attal. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.
1
20:15 h: „Von vergangenen Zeiten...“ – Hy–Khang
Dang (Saxophon), Anna Weber (Klavier) / Werke
von Johannes Brahms, Béla Bartók und Zoltán
Kodály. Depot.K, Lehener Str. 30
Theater & Tanz
13 h: „Hallo Dunkelheit“ – Kindertheaterstück
– eine Mut–mach–Geschichte für Kids von 1–4
Jahren. Studio Pro Arte, Studio Pro Arte, Am
Rohrgraben 4a
14 h: „Hallo Dunkelheit“ – Kindertheaterstück
– eine Mut–mach–Geschichte für Kids von 1–4
Jahren. Studio Pro Arte, Studio Pro Arte, Am
Rohrgraben 4a
15 h: „Hallo Dunkelheit“ – Kindertheaterstück
– eine Mut–mach–Geschichte für Kids von 1–4
Jahren. Studio Pro Arte, Studio Pro Arte, Am
Rohrgraben 4a
19 h: „Judas“ / Lot Vekemans. Wallgraben
Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „From Italy With Love“ / Die Fernweh Revue.
Musiktheater im E–Werk, Ferdinand–Weiß–Str. 6a
20 h: „I need some space – ein Stück über Suchen
& Finden, Verlieren & Weitergehen“ / Modern
Dada. Südufer, Haslacher Str. 41
Kabarett & Comedy
20 h: „Meine Gedanken möchte ich manchmal
nicht haben“ – Jess Jochimsen. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Treffpunkt: Vor dem Münsterladen, Herrenstr. 30
15 h: „Christoph Meckel“. Haus der Graphischen
Sammlung, Salzstraße 34
Vorträge & Gespräche
14 h: „Ein Blick ins Archiv. Ist das deutsche
Literatur oder kann das weg?“ – Sandra Richter,
Direktorin Deutsches Literaturarchiv Marbach,
Kai Uwe Peter, Präsident Deutsche Schiller–
Gesellschaft. Buchhandlung zum Wetzstein,
Salzstrasse 31
16 h: „Mein Zeitgeist. Philosophieren vor dem
Ende des Lebens“ – mit dem Philosophen
Rainer Marten und seinem Lektor Lukas Trabert,.
Buchhandlung zum Wetzstein, Salzstrasse 31
Veranstaltungen / Marktplatz KULTUR JOKER 39
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Prominente vor Ort Kirchzarten
Das Hofgut Himmelreich in Kirchzarten ist
dank des „Himmlischen Promi-Dinners“ immer
wieder Ort großer kulinarischer Begegnungen.
Christian Streich, Margot Käßmann
und Boris Palmer waren letztes Jahr zu Besuch.
Im neuen Jahr sind mit Willy Brandts
Sohn Prof. Dr. Peter Brandt am 26. April,
Franz Müntefering am 11. Mai und Christian
Wulff am 18. Mai wieder große Namen angekündigt.
Ziel des Zusammenkommens, das
vom SWR mit einer Moderation unterstützt
wird, ist ein Beitrag zur Debattenkultur im
Dreisamtal, wie Organisator Thomas Puchan
hervorhebt.
Tickets: info@hofgut-himmelreich.de
Breisach
16 h: „In den Stunden des Neumonds“ – Musik
von Bach, Yun, Kurtág, Janácek, Ullmann und
Schumann. Texte von Hölderlin, Celan, Walter
Mehring und Georg Kreisler.. Ehem. Spitalkirche
Breisach, Marienau 1
Donaueschingen
20 h: Elisabeth Leonskaja: „Musikalische
Bekenntnisse“. Donauhallen Donaueschingen,
An der Donauhalle 2
Waldkirch
20 h: Trio Tipitina / Blues, Boogie Woogie,
Rock‘n‘Roll. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
„Himmlische Promi-Dinner 2022“
im Himmelreich Kirchzarten
26. April mit Prof.Dr. Peter Brand
u.a. zum Thema „Kanzlerkinder“
11. Mai mit
Franz Müntefering
u.a. zum
Thema „Kanzlermacher“
Foto: BAGSO-Sachs
18. Mai mit Christian Wulff
Bundespräsident d.D.
Foto: Laurence Chaperon
29. Sept. mit Gerhard Schick, Gründer der
„Bürgerbewegung Finanzwende“
27. Okt. mit Journalistin Mesale Tolu
„Erdogans deutsche Geisel“
Kartenbuchungen und Anfragen bitte an
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Hofgut Himmelreich gGmbH,
Himmelreich 37
79199 Kirchzarten
Tel. 07661-98620
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und den beliebten „Rist
Reiseschnäppchen“. Auch in diesem Reisejahr können Sie sicher
sein, dass wir uns ständig an den jeweils gültigen Hygienevorschriften
sowie an allen Schutzmaßnahmen und Vorgaben orientieren
werden, denn die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Gäste
sind uns ein großes Anliegen. Die Pandemie konnte uns auch nicht
davon abhalten, in einen neuen, kleineren Bus zu investieren, um ein
klimafreundliches, hoch komfortables und kosteneffizientes Reisen
auch in kleineren Gruppen zu gewährleisten. Er konnte erfreulicherweise
bereits in diesem Jahr mehrfach zum Einsatz kommen und hat
seine Bewährungsprobe glänzend bestanden! Und nun wünschen
wir Ihnen und uns, dass es weiterhin in allen Bereichen bergauf geht
und wir Sie auf einer oder mehreren unserer Reisen im Jahr 2022
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Kunst und
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dich.
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Denn ein Teil des Spieleinsatzes wird verwendet,
um Theater, Museen und Orchester zu unterstützen.
Pro Jahr kommen so rund 60 Millionen Euro für
Kunst und Kultur in Baden-Württemberg zusammen.
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