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Blinker_10_2022

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Nr. <strong>10</strong> Oktober <strong>2022</strong> | 6,70 €<br />

7,50 € (A) • <strong>10</strong>,90 SFR (CH)<br />

8,90 € (I) • 7,90 € (BENELUX)<br />

MONSTERJAGD<br />

Versteckt im<br />

Unterwasserwald:<br />

Wels und Karpfen<br />

Europas große Angelzeitschrift<br />

Völliger Wahnsinn<br />

HEILBUTT MIT<br />

DER FLIEGE<br />

Im Test<br />

Nighthunter<br />

Rute<br />

von<br />

Balzer<br />

Kühles Wetter im Herbst:<br />

Die Hotspots verschieben sich – mehr ab Seite 6<br />

ALLES AUF HECHT<br />

9,6<br />

KILOGRAMM<br />

Riesenrotbarsche<br />

im Risøysund<br />

TOP-REVIER AN<br />

DER OSTSEE<br />

Strand Dänisch-Nienhof


ENGINEERED<br />

IN<br />

GERMANY<br />

YEAR<br />

3WARRANTY<br />

FISHING TOGETHER<br />

WITH LEGENDS<br />

IMPULSE 4 FEEDER FD<br />

Speziell für die Kunst des Feederfischens entwickelt, verfügt<br />

diese leistungsfähige Frontbremsenrolle über einen<br />

extrem starken Graphitkörper und -rotor sowie vier Kugellager.<br />

Sie ist eine anpassungsfähige Rolle dank der Aluminium-Feeder-Spule<br />

und der mitgelieferten zusätzlichen<br />

regulären Graphitspule. Der EVA-Griffknauf ist so gestaltet,<br />

dass er maximalen Komfort beim Einholen bietet. Zwei<br />

Größen sind erhältlich, um den unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

beim Feederfischen gerecht zu werden.<br />

QUICK 2 SLS<br />

Dieser Neuzugang in der Quick-2-Serie ist eine<br />

große Big-Pit-Rolle, die stark, zuverlässig und<br />

elegant ist – sie wird Sie nicht im Stich lassen.<br />

Ausgestattet mit Qualitätskomponenten wie einer<br />

Konstruktion mit festem Getriebe, 5+1 Stahlkugellagern,<br />

einer doppelt eloxierten Spule und unserem<br />

patentierten Dura-Grease-Fett ist diese Rolle so<br />

gut, wie sie aussieht. Eine perfekte Rolle für Karpfenangler<br />

oder Specimen Hunters.<br />

DARKSIDE 4FQ FD<br />

Diese Karpfenrolle mit Frontbremse ist ideal für das<br />

Stalkingfischen auf Karpfen geeignet und wurde dank<br />

ihres kompakten und leichten Gehäuses und der großen<br />

Schnurkapazität speziell für Ruten bis zu einer Länge<br />

von <strong>10</strong> Fuß entwickelt. Sie hat ein unauffälliges Design,<br />

das zu den neuesten Trends beim Karpfenangeln in<br />

Großbritannien passt, und die QF-Version verfügt über<br />

einen leicht klappbaren Griff mit Holzknauf, der sich perfekt<br />

für das Angeln auf schmalen Rod Pods eignet.


EDITORIAL<br />

Foto: B. Kuleisa<br />

Fliegenfischen ist die schönste Art,<br />

keinen Fisch zu fangen …<br />

Michael Werner mit einem<br />

schönen Rapfen, gefangen<br />

mit der Fliegenrute.<br />

Im Hochsommer und<br />

Herbst fängt man diesen<br />

Fisch extrem gut mit der<br />

Fliege, oft besser als mit<br />

anderen Ködern.<br />

Das behaupten weder die Liga der<br />

spinnfischenden Raubfischfans,<br />

noch der Geheimbund der Gummizug-Brassenstipper,<br />

nein, diesen Satz haben<br />

Fliegenfischer geprägt. Und dies sagt zwei<br />

Dinge über die fusselwerfenden Feder-Fetischisten<br />

aus: Sie sind, erstens, selbstreflektiert<br />

und weisen, zweitens, selbstironische<br />

oder zumindest doch humorähnliche Züge<br />

auf. Mir gefällt das. Denn ich bin seit rund<br />

30 Jahren selbst einer von „denen“. Ja, der<br />

Chefredakteur des <strong>Blinker</strong>s ist Fliegenfischer.<br />

Aber natürlich kein Purist, das wäre<br />

ja auch ziemlich schräg.<br />

Im Kern bin ich Angler. Ich mag Fische<br />

und ich liebe es, sie zu fangen. Dabei war<br />

mir in jungen Jahren jedes Mittel recht.<br />

Denn: Wer fängt, der hat Recht.<br />

Mit den Jahren und Jahrzehnten hat<br />

sich diese Einstellung jedoch geändert.<br />

Es geht längst nicht mehr um den Fang<br />

um jeden Preis, denn wenn der Preis das<br />

Verangeln von untermaßigen Fischen ist,<br />

dann verzichte ich gerne darauf. Meine<br />

erste Bachforelle habe ich mit einer<br />

lebenden Heuschrecke gewildert, heute<br />

würde ich an einem Forellenbach nicht<br />

mehr mit Naturködern angeln. Und wenn<br />

ich an einem Salmonidengewässer mit der<br />

Spinnrute fische, dann rüste ich die Köder<br />

auf Einzelhaken um. Kleiner Aufwand,<br />

große Wirkung. Denn wer große Fische<br />

fangen möchte, der muss die kleinen schonen.<br />

Doch das wollte ich Ihnen eigentlich<br />

gar nicht erzählen. Eigentlich wollte ich<br />

erzählen, wie sich das Fliegenfischen in<br />

den letzten 30, 40 Jahren verändert hat.<br />

Damals wurde mit der Fliege auf Forellen,<br />

Äsche und Lachse gefischt. Punkt. Die<br />

Welt des Fliegenfischens war, nun, nennen<br />

wir es einmal „selbstbeschränkt“.<br />

In den 1980er war selbst das Fliegenfischen<br />

auf Hecht noch exotisch, von den<br />

anderen Fischarten mal gar nicht zu reden.<br />

Das war auch die Zeit, in der ich mit<br />

dem „Fusselwerfen“ angefangen habe, und<br />

da es in meiner Gegend keine Forellen<br />

gab, fing ich Rotfedern mit der Trockenfliege<br />

und Rotaugen und Barsch mit der<br />

Nymphe. Nach und nach kamen immer<br />

mehr Fischarten dazu und in einem Jahr,<br />

es war 1995, fing ich in 12 Monaten insgesamt<br />

28 verschiedene Fischarten mit der<br />

Fliege, von Aal bis Zander. Spätestens zu<br />

diesem Zeitpunkt war mir klar: Mit der<br />

Fliegenrute ist nichts unmöglich!<br />

Allerdings hätte ich damals nicht im<br />

Traum daran gedacht, dass man sogar<br />

Heilbutt mit der Fliegenrute fangen kann<br />

– man kann, wie Rasmus Ovesen in „Mein<br />

verrückter Heilbutt-Traum“ ab Seite 50<br />

zeigt. Ähnlich abgefahren ist das, was<br />

Paolo Pacchiarini anstellt. Er fängt gezielt<br />

Welse mit der Fliegenrute. „Auf Biegen<br />

und Brechen“, zu lesen ab Seite 56.<br />

Doch keine Sorge, das war’s dann auch<br />

mit dem Fliegenfischen in dieser Ausgabe.<br />

Mich persönlich hat der Bericht „Halleluja,<br />

es ist Herbst!“ von André Pawlitzki sehr<br />

motiviert, mit meinen Kollegen im Herbst<br />

ein paar Tage „Freestyle“ mit Twitchbait<br />

und Dendrobena am Wasser zu verbringen.<br />

Ich wünsche Ihnen einen goldenen,<br />

fisch- und erlebnisreichen Herbst,<br />

Ihr<br />

Michael Werner<br />

Gesamtredaktionsleitung<br />

Angeln<br />

<br />

WICHTIGE<br />

INFORMATION<br />

Liebe Leser,<br />

Pandemie, Inflation und Gaskrise gehen auch an der Zeitschriftenbranche<br />

und den Druckereien leider nicht spurlos vorbei.<br />

Damit wir Ihnen im Falle einer möglichen Gasknappheit trotzdem<br />

wie gewohnt Ihr vertrautes Magazin schicken können, bitten wir<br />

Sie, uns unter www.blinker.de/infoservice Ihre E-Mail-Adresse<br />

mitzuteilen. So könnten Sie im äußersten Notfall, der hoffentlich<br />

nicht eintreten wird, Ihr Magazin in digitaler Form, als E-Paper,<br />

lesen. Vielen Dank, Ihre <strong>Blinker</strong>-Redaktion<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 3


BLINKER WELT<br />

3 Editorial<br />

82 Leserseiten<br />

84 Hitparade<br />

88 Aktuelles<br />

PRAXIS<br />

6 Halleluja, es ist Herbst!<br />

Fangchancen im September und Oktober<br />

12 Mit Wobbler auf Hecht<br />

Twitchbaits fangen fast immer<br />

20 Räubernester ausräuchern<br />

Das sind die Hotspots im Herbst<br />

28 Nicht schlecht, Herr Hecht!<br />

Raubfischangeln für Anfänger<br />

34 Fischfakten: Karpfen<br />

Vorkommen, Größe, Köder<br />

36 Expertenrunde<br />

Sie fragen, unsere Experten antworten<br />

38 Was Opa noch wusste<br />

Vergessene Tipps und Tricks<br />

50 Fliegenfischen im Meer<br />

Auf Heilbutt mit der Fliege<br />

56 Auf Biegen und Brechen<br />

Fliegenfischen auf Wels<br />

62 Kapitale Fänge an Hindernissen<br />

Karpfen und Waller im Urwald<br />

70 Augen auf bei der Platzwahl<br />

Karpfen suchen und finden<br />

94 Gütesiegel<br />

Night Hunter von Balzer<br />

96 Zubehör<br />

Neue Produkte am Markt<br />

12<br />

Der silberne Blitz<br />

Hechtangeln mit<br />

Twitchbaits<br />

GEWÄSSER<br />

42 Revierreport Risøysund<br />

Märchenhafte Aussichten in Norwegen<br />

76 Königslachs in Kanada<br />

Ein Kindheitstraum wird wahr<br />

<strong>10</strong>0 Revierreport Dänisch Nienhof<br />

Das volle Ostsee-Programm<br />

SERVICE<br />

<strong>10</strong>7 Kleinanzeigen<br />

113 Impressum<br />

114 Vorschau<br />

UNTERHALTUNG<br />

<strong>10</strong>6 Rätsel<br />

112 Der letzte Wurf<br />

Rot: Themen der Titelseite<br />

Titelfoto: Florian Pippardt<br />

42<br />

Revierreport<br />

Risøysund<br />

Massive<br />

Fische aus<br />

Norwegen<br />

4


<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> INHALT<br />

70<br />

Suchen und<br />

finden<br />

Den Karpfen<br />

auf der Spur<br />

62<br />

Dschungel-<br />

Monstern auf<br />

der Spur<br />

Karpfen und<br />

Wels in verkrauteten<br />

Flüssen<br />

<strong>10</strong>0<br />

Das volle Ostsee-<br />

Programm<br />

An diesem<br />

Strand ist<br />

alles möglich!<br />

50<br />

Verrückte<br />

Träume<br />

Fliegenfischen<br />

auf Heilbutt<br />

Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt des LAV Mecklenburg-Vorpommern bei.<br />

Wir bitten unsere Leser freundlich um Beachtung.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 5


PRAXIS | HERBSTTAGE<br />

FANGCHANCEN IM SEPTEMBER UND OKTOBER<br />

Halleluja,<br />

es ist<br />

Herbst!<br />

Herbstzeit ist Erntezeit!<br />

Trotz morgendlicher Kälte<br />

gehen einige Angler bereits<br />

früh ans Gewässer. Lohn ist<br />

– neben einem stimmungsvollen<br />

Sonnenaufgang – ein<br />

oft gut gefüllter Kescher.<br />

6


Ein Hoch auf diese Jahreszeit: Wenn sich die Blätter an<br />

den Bäumen bunt färben, die Tage kürzer werden und<br />

die Temperaturen nachts deutlich zurückgehen, ist Erntezeit.<br />

Nicht nur auf den Feldern, sondern auch am Wasser<br />

– wenn Sie es richtig angehen. André Pawlitzki liebt die<br />

vielfältigen Fangmöglichkeiten im Herbst.<br />

André Pawlitzki ist<br />

ein echter Allrounder<br />

und liebt die großartigen<br />

Fangaussichten<br />

im Herbst.<br />

Fotos: W. Krause<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 7


PRAXIS | HERBSTTAGE<br />

Abenteuerlich und erfolgreich: Redakteur Florian Pippardt (li.) und Autor Matze Brauch (re.) folgten den Hechten<br />

mit dem Bellyboot. Esox ist im Herbst viel aktiver und beißfreudiger als im Sommer.<br />

Langsam hebt sich der Morgennebel<br />

und die Sonne durchbricht<br />

den grauen Schleier. Es dauert<br />

nicht lange, bis es um einige<br />

Grad milder wird, als noch in<br />

den nassen Nebelschwaden. In meiner<br />

Jacke wird mir nun schnell warm. Meine<br />

Pose, ein Waggler, steht ideal ausgebleit<br />

im Wasser. Sie dippt leicht, steigt dann<br />

empor und legt sich auf die Wasseroberfläche.<br />

Ein echter Hebebiss, Anhieb! Wenig<br />

später gleitet ein goldgelber Brassen in<br />

meinen Kescher. Ich liebe diese Momente,<br />

ich liebe den Herbst!<br />

HEISSE STELLEN: REICHE FÄNGE<br />

AN DER KANTE<br />

Für uns Angler ist der Herbst eine Zeit der<br />

Fülle, denn es gibt kaum einen Fisch, der<br />

sich jetzt nicht fangen ließe. Im September<br />

und Oktober sind Kanten, die vom<br />

flacheren Wasser ins tiefere abfallen, die<br />

Top-Stellen. Um die Mittagszeit, wenn die<br />

Sonne das Flachwasser erwärmt hat, kann<br />

man hier nun gut fangen – sowohl Friedals<br />

auch Raubfische. Auch zum Einbruch<br />

der Dämmerung sind die Erfolgsaussichten<br />

hier besonders gut. Vor allem Zander<br />

folgen ihren Beutefischen und lassen sich<br />

im oft nur knietiefen Wasser mit Wobblern<br />

überlisten. Auch im Flachwasser abgelegte<br />

Köderfische an der frei laufenden<br />

Grundmontage sind zu dieser Zeit für den<br />

einen oder anderen Zander gut.<br />

Die Barsche sind nun nicht mehr so<br />

wählerisch, was die Ködergröße angeht<br />

und nehmen schon mal einen richtigen<br />

Gummihappen von zwölf Zentimetern<br />

und mehr. Auch wer mit Naturködern am<br />

Wasser ist, wird nun besser fangen als in<br />

der brütenden Sommerhitze. Würmer und<br />

Köderfische gehören somit in jede Köderbox.<br />

Diese sollte man bei den teilweise<br />

noch angenehmen Außentemperaturen<br />

tagsüber am besten in einer Kühltasche<br />

ans Wasser befördern.<br />

AUF BEUTEZUG: HUNGRIGE<br />

HECHTE VERLASSEN DECKUNG<br />

Ein weiterer Räuber, der im Herbst in die<br />

Gänge kommt, ist der Hecht. Er steht jetzt<br />

nicht nur in seiner Deckung, wie zum Beispiel<br />

im Kraut und zwischen versunkenen<br />

Ästen, sondern unternimmt ausgiebige<br />

Wanderungen auf der Suche nach Beute.<br />

Futterfische ziehen nun oft aus einem<br />

Fluss in ein ruhiges tiefes Seitengewässer,<br />

zum Beispiel einen Baggersee oder einen<br />

Hafen. Auf ihren Raubzügen lassen sich<br />

die Hechte mit geschleppten oder geworfenen<br />

Ködern fangen. Ein guter Anhaltspunkt<br />

bei der Stellenwahl ist das Auffinden<br />

von Futterfischschwärmen, vor allem<br />

kleinerer Barsche. Hat man diese auf dem<br />

Display des Echolots entdeckt, sind die<br />

Hechte meist nicht fern. Manchmal kann<br />

man die Sicheln größerer Fische unter<br />

oder neben dem Schwarm erkennen.<br />

MIT SINKENDEN TEMPERATUREN<br />

STEIGT DER APPETIT<br />

Doch was löst das große Fressen unter<br />

Wasser im Herbst aus? Nachdem das<br />

Thermometer teilweise mehr als 20 Grad<br />

anzeigte, sinken die Temperaturen nun<br />

auf für Fische deutlich angenehmere<br />

Werte bis zu <strong>10</strong> Grad. Jetzt kommt der<br />

Stoffwechsel der Fische wieder richtig<br />

8


Absterbende Seerosen<br />

und ein Keitech Crazy<br />

Flapper an der beliebten<br />

Offset-Chebu-Kombi davor:<br />

Eine (H)echt fängige<br />

Sache für den Herbst.<br />

„Der Herbst ist eine Zeit der Fülle,<br />

denn es gibt kaum einen Fisch, der<br />

sich jetzt nicht fangen ließe.“<br />

Fotos: J. Radtke, F. Pippardt, Chr. Wieneke, Chr. Görg<br />

Foto: Chr. Görg<br />

Hier sind wir<br />

richtig! Auf dem<br />

Echolot erkennt<br />

man einen Futterfisch-Schwarm<br />

umgeben von ein<br />

paar Hechtsicheln.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 9


PRAXIS | HERBSTTAGE<br />

Fotos: Chr. Görg, F. Pippardt, Chr. Wieneke, I. Chapman<br />

Hechte verlassen im Herbst oft ihre Deckung und stellen sich im Freiwasser ein.<br />

in Schwung und sie sind deutlich beißfreudiger<br />

als an den warmen Sommertagen.<br />

Vorbei ist die Zeit der kleinsten<br />

Köder, die man brauchte, um überhaupt<br />

einen Fisch zu überlisten.<br />

Wer auf Friedfische angelt, der sollte<br />

beim Anfüttern klotzen statt kleckern. Vor<br />

allem die Karpfen sind nun extrem gefräßig<br />

und räumen einen Futterplatz bis zum<br />

letzten Maiskorn leer. Entsprechend groß<br />

sollte auch die Futtermenge sein, die Sie<br />

zu Ihrem Ansitz mitnehmen. 4 bis 5 Kilo<br />

Grundfutter und Partikel pro Nachmittag<br />

dürfen es schon sein. Keine Sorge, das<br />

geht ratzfatz weg.<br />

KNALLBUNT UND AROMATISCH:<br />

AUFFÄLLIGE KÖDER SIND TRUMPF<br />

Der Köder sollte möglichst auf dem<br />

Futter teppich abgelegt werden. Ganz<br />

wichtig ist es, dass unser Leckerbissen sofort<br />

von den Fischen gesehen wird. Immer<br />

wieder gut gefangen habe ich mit einem<br />

rosafarbenen oder gelben Pop-Up über<br />

einem Teppich aus Heilbutt-Pellets und<br />

Mais. Auch der Köder selbst darf nun größer<br />

gewählt werden. Habe ich im Sommer<br />

noch mit einem 8-Millimeter-Wafter<br />

Gut geerntet: Raubfisch-Profi Christian Wieneke (li.) freut sich mit André über einen Zander.<br />

geangelt, darf es im Herbst ein 16er Boilie<br />

sein. Dieser Snack wird von den Karpfen<br />

meist im Vorbeischwimmen genommen.<br />

Um den Köder noch mehr hervorzuheben,<br />

kann man ihn zusätzlich mit sogenanntem<br />

„Baitfog“ behandeln. Dabei handelt<br />

es sich um eine zähflüssige Masse, die<br />

man auf den Köder gibt und der sich dann<br />

im Wasser zu einem Locknebel verwandelt,<br />

der bei den Fischen auch auf weitere<br />

Entfernungen für jede Menge Aufmerksamkeit<br />

sorgt. Die Locknebel gibt es in<br />

unterschiedlichen Aromen, aber gerade im<br />

Herbst haben sich fischige Noten bewährt.<br />

<strong>10</strong>


Bei Volontär Claas Grube stehen Barsche hoch im Kurs. Dieses Exemplar aus<br />

der Hamburger City hat er auf einen Rockvibe Shad von Reins gefangen.<br />

AUSSCHLAFEN OHNE REUE:<br />

DIE FISCHE KÖNNEN WARTEN<br />

Ein weiterer Vorteil des Herbstes ist, dass<br />

man nicht mehr unbedingt ganz so früh<br />

aufstehen muss, um Fische zu fangen. Das<br />

kommt mir als bekennendem Langschläfer<br />

bei einigen Fischarten sehr entgegen. Während<br />

die Schleien in den Sommermonaten<br />

immer im ersten Licht der Dämmerung gegen<br />

4 oder 5 Uhr in der Früh bissen, reicht<br />

es jetzt oft, erst um 8 oder 9 Uhr am Wasser<br />

zu sein. Je kälter es wird und umso weiter<br />

das Jahr fortschreitet, desto mehr verlagern<br />

sich die Beißzeiten in die Mittagszeit<br />

oder auf den frühen Nachmittag. Apropos<br />

Zeit: Höchste Zeit für mich, wieder ans<br />

Wasser zu gehen. Wir sehen uns!<br />

Auch Würmer, hier eine Köderdose voll<br />

Dendrobenas, gehören zu den exzellenten<br />

Ködern im späten Herbst.<br />

Hergestellt aus <strong>10</strong>0% der jeweils stärksten UHMWPE-Fasern,<br />

die weltweit erhältlich sind!<br />

Auch in den ultrafeinen Typen S04 und S05 erhältlich, perfekt für die UL-Angelei!


PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />

(Links) Florian<br />

mit einem feisten<br />

Winterbarsch,<br />

der sich das 4<br />

Meter tiefe Krautfeld<br />

mit einigen<br />

Hechten teilte.<br />

Ein willkommener<br />

Beifang auf<br />

einen Westin<br />

Platypus DR <strong>10</strong>0!<br />

(Unten) Ein<br />

Veteran, und<br />

zwar kein Unbekannter:<br />

Der<br />

Illex Arnaud<br />

1<strong>10</strong> F. Einer der<br />

weniger Wobbler,<br />

die nie altern,<br />

obwohl sie schon<br />

etliche Jahre auf<br />

dem Markt sind.<br />

Foto: M. Brauch<br />

Foto: F. Pippardt<br />

12


TWITCHBAITS<br />

EXPERTENWISSEN!<br />

Der silberne<br />

Blitz<br />

War da was? Verdattert guckt der Hecht dem glitzernden Etwas hinterher.<br />

Es wird bereits von einer Traube Barsche verfolgt. Das kann er sich<br />

nicht entgehen lassen! Redakteur Florian Pippardt gibt einen umfassenden<br />

Blick auf einen Topköder, der zu jeder Jahreszeit funktioniert.<br />

Die Zahnrädchen meiner Rolle<br />

greifen langsam ineinander.<br />

Ich kurbele 30 Zentimeter<br />

schlaffe Schnur auf, die nach<br />

meinem letzten Schlag mit der<br />

Rutenspitze entstanden sind, und sich lose<br />

auf die Wasseroberfläche gelegt haben.<br />

Ich kann vor meinem inneren Auge genau<br />

sehen, wie der kleine Wobbler einen Meter<br />

über der Krautwüste verharrt und von<br />

dutzenden Hechten mit zitternden Brustflossen<br />

und gefletschten Zähnen angestarrt<br />

wird. Jetzt bloß nicht bewegen …<br />

Ein sanftes „Tick!“ ist zu spüren. Sofort<br />

schlage ich an – denn das war ein klarer<br />

Biss. Ein Hecht hat es mal wieder nicht<br />

ausgehalten und sich die leichte Beute vor<br />

seinen Kollegen geschnappt. Kein knallharter<br />

Schlag, bestimmt hat er den Köder<br />

– wie so oft – auf mich zugeschoben. Zum<br />

Glück habe ich die schlaffe Schnur aufgekurbelt,<br />

sonst hätte ich den Biss vielleicht<br />

gar nicht gemerkt. Der Hecht erschrickt<br />

sich nach dem Anhieb und nimmt 20<br />

Meter Schnur von der Rolle, meine feine<br />

Rute hat nicht viel entgegenzusetzen. Das<br />

ist ja wie Bonito-Angeln. Nur eben im November<br />

in Meck-Pomm, bei 5 Grad und<br />

gar nicht mal so warmem Nordost-Wind.<br />

Naja, man kann eben nicht alles haben –<br />

dafür landet kurz darauf ein schöner 70er<br />

Hecht in meinem Kescher.<br />

Einer von einigen<br />

Hechten an<br />

einem wirklich<br />

kalten Tag, der<br />

sich den 1,5 Meter<br />

tief tauchenden<br />

Wobbler auf<br />

einem 3 Meter<br />

tiefen Krautfeld<br />

geschnappt hat.<br />

Foto: F. Pippardt<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 13


PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />

Die Wintersonne trügt, dieser Angeltag war kalt. Bei solchen Bedingungen fangen Twitchwobbler<br />

genauso zuverlässig wie im Sommer; wenn man sie langsam genug führt.<br />

HECHTE SCHIESSEN<br />

BIS ZU <strong>10</strong> METER NACH OBEN,<br />

WENN SIE WOLLEN!<br />

Wer meint, dass flachlaufende Wobbler<br />

nur fürs Frühjahr oder den Sommer geeignet<br />

sind, der irrt gewaltig. Hechte haben<br />

zwei äußerst vorteilhafte Angewohnheiten.<br />

Einerseits sind sie auch bei kalten<br />

Wassertemperaturen noch sehr aktiv.<br />

Andererseits sind sie auch unter solchen<br />

Bedingungen bereit, flachlaufende Köder<br />

von unten zu attackieren, und dabei kommen<br />

sie mehrere Meter hochgeschossen.<br />

In einem Stausee beangelte ich Hechte mit<br />

Jerkbaits an einer Steilwand, die senkrecht<br />

auf <strong>10</strong> Meter Tiefe fiel. Trotzdem<br />

attackierten sie den Jerk, der gerade eben<br />

einen Meter unter der Oberfläche lief.<br />

Wichtig ist hierbei, dass wir den Köder<br />

entsprechend langsam anbieten, um ihn<br />

möglichst lange im Sichtfeld der Fische zu<br />

halten. Ein rasant eingeholter Köder wird<br />

dann teilweise gar nicht, oder nur sehr<br />

kurz, wahrgenommen. Das sollten wir an<br />

dieser Stelle im Hinterkopf behalten, ich<br />

komme später wieder dazu.<br />

Mein Steilwand-Erlebnis können wir<br />

wunderbar 1:1 auf andere Gewässer und<br />

Köder übertragen. Im Stausee benutzte<br />

ich keine Twitchwobbler, weil der Wasserkörper<br />

so groß und tief war, dass ich den<br />

größten Köder brauchte, den ich hatte.<br />

Die schmale Silhouette eines <strong>10</strong> Zentimeter-Twitchbait<br />

wäre auf dieser Tiefe quasi<br />

untergegangen. Ich hätte garantiert damit<br />

gefangen. Irgendwann. Aber es hätte zirka<br />

eine Milliarde Würfe mehr gebraucht.<br />

Nicht so ist das im kleinen Baggersee oder<br />

Dorfteich mit 2 bis 4 Meter Tiefe, hier ist<br />

unser handlanger Wobbler ideal aufgehoben.<br />

Er ist nicht zu auffällig, wird trotzdem<br />

schnell angepeilt und verkörpert die<br />

ideale Beutegröße vieler Raubfische. Neben<br />

Hechten fangen wir darauf nämlich<br />

auch sehr zuverlässig Barsche.<br />

UNSER HECHT-POMMES MUSS<br />

AUF HALBE WASSERTIEFE<br />

Wann essen Sie eigentlich Pommes? Eher<br />

im Sommer im Freibad? Oder doch im<br />

Winterurlaub in der Almhütte? Noch<br />

nie drüber nachgedacht? Wieso auch,<br />

Pommes kann man sich zu jeder Gelegenheit<br />

in die Luke schieben. Tja, so<br />

geht’s Onkel Esox im Krautloch auch. So’n<br />

kurzen, silbernen Pommes kann man<br />

sich als Hecht immer genehmigen. Vor<br />

Foto: F. Pippardt<br />

14


Schnell flitzende<br />

Twitchwobbler<br />

sind für den Fisch<br />

schwer anzupeilen,<br />

daher kommt es<br />

häufig vor, dass<br />

sie den Köder nur<br />

seitlich oder von<br />

unten erwischen.<br />

Deshalb haben<br />

Twitchwobbler<br />

auch so viele<br />

Drillinge.<br />

„Wer seinen Köder spürt, der fängt auch<br />

mit einem vergammelten Stück Plastik<br />

mehr Hechte, als jemand mit vierzig<br />

Sonderfarben im Rucksack.“<br />

Foto: G. Schade<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 15


PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />

Top zum Twitchen!<br />

Falls Ihre Wobblerbox noch Reserven hat, und Sie eine Empfehlung<br />

möchten – hier kommt sie. Vorab, wichtig: Diese Köder<br />

sind nicht die „Top 5“ am Markt, das kann man nämlich gar nicht<br />

definieren, weil es so unzählig viele ausgezeichnete Wobbler von<br />

unzählig vielen Firmen gibt. Ob Illex, Daiwa, Shimano, DUO,<br />

Ecogear, Nories, Savage Gear, Rapala, Molix, Westin, SPRO,<br />

Salmo oder Lurefans – viele Marken führen echte Topmodelle in<br />

ihren Programmen. Sehen Sie diese Auswahl daher als Einblick in<br />

die Tacklebox des Autors.<br />

Illex Arnaud 1<strong>10</strong> F<br />

Illex Rerange 1<strong>10</strong> SP<br />

Savage Gear Gravity Twitch SR<br />

Daiwa Current Master DR<br />

Westin Platypus SR/DR<br />

16


Ein Problem vieler Twitchbaits sind ultrascharfe, aber leider zu weiche Drillinge, hier ein DUO Realis <strong>10</strong>0 SP.<br />

Foto: F. Pippardt<br />

allem dann, wenn es zum vierten Mal<br />

über einem herumflitzt – und das führt<br />

mich zu den Einsatzgebieten von Twitchwobblern.<br />

Kurz und knapp: Oft. Fast immer.<br />

Sie fangen damit Hechte zum Saisonstart<br />

im Mai, im Hochsommer, natürlich<br />

zur besten Zeit im Herbst, aber auch zu<br />

Saisonende im Dezember. Und obwohl ich<br />

kein Freund pauschalisierender Aussagen<br />

bin, beim Angeln schon gar nicht, muss<br />

ich an dieser Stelle klar sagen: Fast immer<br />

in derselben Tiefe. Hechte kommen<br />

gerne hoch, sofern sie nicht total schlecht<br />

drauf sind. Als Daumenregel gilt für mich:<br />

Für Wassertiefen bis 3 Meter benutze ich<br />

Twitch wobbler, die 0,5 bis 1,5 Meter tief<br />

abtauchen. Tieferes Wasser bis 5 Meter<br />

beangele ich gern mit 2,5 bis 3 Meter tief<br />

tauchenden Wobblern. Mein Köder läuft<br />

also immer auf der Hälfte der Wassertiefe.<br />

In noch größeren Tiefen hingegen bleibt<br />

mein kleiner Twitchwobbler in der Box,<br />

hier kommt der anfangs erwähnte Großköder<br />

in den Karabiner, der durch sein<br />

Volumen mehr auffällt. Der Hecht frisst<br />

nur die Pommes, die er sehen kann.<br />

VOLLGAS AN FÄNGIGEN TAGEN,<br />

ZEITLUPE FÜR BEISSFLAUTE<br />

„Der Arme hat bestimmt gerade einen<br />

Riesenhecht verloren! Guck mal, wie wütend<br />

der mit seiner Rute herum fuchtelt!“<br />

– als Twitchbait-Angler wird man zu<br />

Unrecht bemitleidet. Was Außenstehende<br />

nicht wissen: Man hat überhaupt nichts<br />

verloren, im Gegenteil; man ist meist kurz<br />

davor, etwas zu fangen! „Twitchen“ (englisch)<br />

hat mehrere Bedeutungen: „Zucken“<br />

und „Ziehen“ sind zwei davon. Unser<br />

Wobbler zieht zuckend durchs Wasser.<br />

Passt! Dafür sorgen die Schläge mit der<br />

Rutenspitze, die von außerhalb so verwundert<br />

betrachtet werden.<br />

Am Beispiel läuft es folgendermaßen<br />

ab: Wir werfen aus, schließen den Rollenbügel.<br />

Wir stellen uns so hin, dass die<br />

Rutenspitze leicht (!) versetzt zum Köder<br />

ist, ein stumpfer Winkel von 120 bis 140<br />

Grad ist optimal. Mit einigen schnellen<br />

Kurbelumdrehungen bringen wir den<br />

Wobbler auf seine maximale Tiefe. Ist<br />

es ein „Suspender“, also ein schwebender<br />

Wobbler, bleibt er auf der Tiefe. Viele<br />

Twitchwobbler sind solche Suspender.<br />

Manche sind auch „Rising“ oder „Floating“,<br />

die treiben ganz langsam auf. Nachdem<br />

der Köder auf Tiefe ist, stoppen wir<br />

die Kurbel. Nun schlagen wir ein- bis<br />

viermal mit der Rutenspitze schräg nach<br />

unten auf uns zu. Unter Wasser zuckt der<br />

Köder nun wild von links nach rechts.<br />

Nun folgt eine kurze Standpause, in der<br />

wir die locker gewordene Schnur langsam<br />

aufkurbeln, um den Köderkontakt zu<br />

behalten. Dann folgen ein paar normale<br />

Umdrehungen, und wir schlagen erneut.<br />

Das wiederholen wir so lang, bis wir<br />

a) am Ufer sind oder b) einen Biss haben.<br />

Dieser erfolgt übrigens in den allermeisten<br />

Fällen während einer Standpause.<br />

Manchmal ist es ein sanftes „Tick“,<br />

manchmal ein brutaler Einschlag, wenn<br />

der Hecht oder Barsch sich von uns wegdreht,<br />

nachdem er die Beute geschnappt<br />

hat. Am besten lässt es sich von einer erhöhten<br />

Position twitchen, also von einem<br />

steilen Ufer, Steg oder Boot. Aber es geht<br />

auch an „normalen“ Uferböschungen,<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 17


PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />

keine Sorge. Das Führungsmuster des<br />

Twitchwobblers handhabe ich vom<br />

Grundprinzip immer gleich, ich variiere<br />

nur die Führungsgeschwindigkeit. An<br />

„fängigen“ Tagen (Wind, Welle, trüber<br />

Himmel) im Frühling und jetzt im Herbst<br />

gebe ich Gas, baue aber viele Standpausen<br />

ein. Im Sommer (in klarem Wasser) führe<br />

ich den Wobbler noch schneller, die Zahl<br />

der Stand pausen ist etwas geringer. Im<br />

Winter wird das Twitchen eher zu einer<br />

Zeitlupenangelei, eine langsame Führung<br />

kombiniere ich mit vielen ausgedehnten<br />

Pausen. Die Fische sind lethargisch und<br />

brauchen ein bis zwei Sekunden länger,<br />

um den Köder anzupeilen. Hier wieder<br />

die einfache Daumenregel: Je schlechter<br />

das Fangwetter und die Bedingungen<br />

sind, desto langsamer fällt unsere Köderführung<br />

aus.<br />

POMMESFARBE FÄNGT –<br />

WER ZU VIEL AUSWAHL HAT,<br />

WIRD UNSICHER<br />

Wer mich kennt, weiß, dass ich von verkomplizierten<br />

Farblehren und wilden UV-<br />

Schemata nichts halte. Es kann gut sein,<br />

dass manche Farben unter bestimmten<br />

Umständen besser fangen als andere. Hier<br />

gilt für mich aber das Kosten-Nutzen-<br />

Prinzip: Wie viel Geld, Zeit und Nerven<br />

muss ich opfern, um einen Fisch mehr zu<br />

fangen? Farbwissenschaften sorgen für<br />

eine riesige Farbauswahl an der Köderwand<br />

und damit für maximale Unsicherheit.<br />

Und für Kaufkraft im Angelladen,<br />

um für jede Gelegenheit gewappnet zu<br />

sein. Schon klar – das spare ich mir.<br />

Ein Pommes ist goldgelb, und mein<br />

Wobbler ist das auch. Gold ist eine tolle<br />

Farbe; bronze/kupfer und silber aber auch.<br />

Alle drei sind weder zu auffällig noch zu<br />

gedeckt, und sie imitieren das natürliche<br />

Farbmuster eines Beutefischchens. Gute<br />

Hechtgewässer sind in der Regel klar, somit<br />

liegen wir mit natürlichen Mustern genau<br />

richtig. Nur für ganz bedeckte, trübe,<br />

nasskalte und windige Tage habe ich einige<br />

Modelle in Chartreuse und Pink in der<br />

Kiste. An dieser Stelle muss und will ich<br />

wieder darauf hinweisen, für wie unwichtig<br />

ich Farbnuancen im Vergleich zu einer<br />

guten Führungsweise des Wobblers halte.<br />

Wer seinen Köder spürt, ihn gedanklich<br />

unter Wasser beobachtet, der fängt auch<br />

mit einem vergammelten Stück Plastik<br />

mehr Hechte, als jemand mit vierzig Sonderfarben<br />

im Rucksack, der seinen Köder<br />

lustlos herumschleudert und häufiger<br />

wechselt als seinen Spot.<br />

2 bis 5 Meter Wassertiefe sind ideal für eine Wobblerpräsentation.<br />

Foto: Adobe Stock/Mps197<br />

18


Auswurf, dann<br />

leicht schräg<br />

zum Köder stellen,<br />

einige Kurbelumdrehungen.<br />

Kurze Pause, einige<br />

Schläge mit<br />

der Rutenspitze<br />

in die straffe<br />

Schnur. Dann<br />

eine längere Pause,<br />

währenddessen<br />

die lockere<br />

Schnur langsam<br />

aufkurbeln.<br />

Dann? Biss!<br />

_Airity_Anzeige_215_142+3mm.pdf 1 20.12.21 15:38<br />

Foto: F. Pippardt<br />

THE LIGHTEST REEL IN DAIWA HISTORY<br />

Luvias Airity LT 2500-XH<br />

Gewicht: 170g | Einzug: 87cm | Übersetzung: 6.2:1 | Schnurfassung: 200m-0,<strong>10</strong>mm | Kugellager: 11 | UVP: 663 €


PRAXIS | STELLENSUCHE<br />

HOTSPOTS IM HERBST<br />

Räubernester<br />

ausräuchern<br />

Mit den ersten Nachtfrösten<br />

werden die Karten neu gemischt,<br />

Hecht und Barsch verlassen ihre<br />

Sommer-Spots und müssen<br />

gesucht werden. Und je kleiner<br />

der See, desto schneller hat man<br />

wieder nasse Hände.<br />

Foto: F. Pippardt<br />

20


EXPERTENWISSEN!<br />

Kälteeinbrüche sorgen für<br />

Hecht- und Barschwanderungen,<br />

sie stehen nun dicht gedrängt auf<br />

engem Raum. Matze Brauch<br />

beschreibt die Hotspot-Verlagerung<br />

vom Spätsommer zum Herbst und<br />

seine Topköder. Feuer frei!<br />

Foto: F. Pippardt/ H. Teudt<br />

„Smoke ’Em if you got ’Em“, wie die<br />

Heavy Metal-Band „Parkway Drive“<br />

so schön schreit. Äh, schreibt. Oder<br />

beides. Wie auch immer: Herbsträuber<br />

stapeln sich auf <strong>10</strong> Prozent<br />

der Gewässerfläche. Wer weiß wo,<br />

braucht nur einen unauffälligen,<br />

grundnah laufenden Köder mit langer<br />

Absinkphase. Ein heißes Eisen!<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 21


PRAXIS | STELLENSUCHE<br />

Vom Boot geht’s oft am<br />

schnellsten. Wer vom Ufer<br />

angelt, sollte sich möglichst<br />

kleine Seen mit steilen<br />

Kanten aussuchen,<br />

um die Standtiefe<br />

ermitteln zu können.<br />

Foto: F. Pippardt<br />

Das Wetter für Mecklenburg-<br />

Vorpommern: Sonne satt,<br />

liebe Zuhörer. Heute dürfen<br />

wir uns über Höchstwerte um<br />

<strong>10</strong> Grad Celsius freuen“, verspricht<br />

uns die freundliche Dame aus dem<br />

Radio. Na, da bin ich ja gespannt. Noch<br />

vor zehn Minuten stand ich zitternd auf<br />

der Straße und kratzte eine dünne Eisschicht<br />

von meiner Frontscheibe. Und<br />

auch nach der halbstündigen Autofahrt<br />

werden wir am See von eiskalter Luft begrüßt.<br />

Hoffentlich täuscht sich die Frau<br />

vom Wetterbericht nicht. Trotz des kalten<br />

Wetters bin ich zuversichtlich – es wäre<br />

doch gelacht, wenn wir in den ersten 5<br />

Würfen nicht einen Hecht fangen würden.<br />

Beim letzten Angeltrip vor 2 Wochen lief<br />

es fantastisch! In einer flachen, krautigen<br />

Bucht fingen wir uns förmlich die Finger<br />

wund. Genau diese Bucht ist natürlich<br />

auch diesmal wieder unsere erste Wahl.<br />

Chatterbait in den Karabiner, getreu dem<br />

Motto „Hauptsache auffällig“. Wurf um<br />

Wurf suchen wir die erfolgreichen Ecken<br />

ab. 5 Würfe verstreichen. Dann <strong>10</strong>, dann<br />

15, dann 30 … kein Fisch. Das Wasser<br />

wirkt wie ausgestorben, und auch in den<br />

kommenden Stunden bleiben wir ohne<br />

Kontakt. Das darf doch nicht wahr sein!<br />

WER DIE KRAUTKANTE FINDET,<br />

GEWINNT DAS SPIEL!<br />

Okay, vor 2 Wochen hatten wir 20 Grad<br />

Lufttemperatur und einen leichten Westwind.<br />

Es hat sich merklich abgekühlt und<br />

somit ist auch die Wassertemperatur um<br />

einige Grad gefallen, wie mir das Echolot<br />

verrät. Die Hechte scheinen ihren<br />

Standort völlig verändert zu haben – doch<br />

wohin? Der See, den ich mir ausgesucht<br />

habe, ist nur <strong>10</strong> Hektar klein. Weite Teile<br />

sind 1 bis 3 Meter flach und stark verkrautet,<br />

nur einige wenige Stellen sind<br />

tiefer. Dann probieren wir es mal in den<br />

22


Der lag direkt an der<br />

Krautkante auf 2,5 Meter<br />

Tiefe. Den herabtrudelnden<br />

Gummifisch vor seiner<br />

Nase konnte er kaum<br />

ignorieren.<br />

Foto: M. Brauch<br />

wenigen Winterspots. Ich weiß genau, wo<br />

die 4 Meter-Löcher sind. Aber auch hier<br />

steht kein Fisch, wie wir kurz darauf zu<br />

spüren bekommen. Ich werde zunehmend<br />

ratloser, aber habe noch eine gute Idee.<br />

Wir steuern das Boot weg vom krautlosen<br />

Winterloch und fahren langsam<br />

zurück in Richtung krautiges Flachwasser,<br />

das Echolot behalte ich dabei genau im<br />

Blick. Beide Spots (Winterloch und Flachwasser)<br />

brachten keinen Fisch, aber vielleicht<br />

der Bereich dazwischen? Ich suche<br />

keine Fischsicheln auf dem Echolot, sondern<br />

einen auffälligen Wechsel im Boden.<br />

Genau gesagt den Bereich, in dem das<br />

allererste Kraut wächst – die Krautkante.<br />

Hier könnten die Hechte Nahrung finden,<br />

dem kalten Flachwasser aus dem Weg gehen<br />

und sogar etwas Schatten finden, falls<br />

die Frau vom Wetterbericht doch noch<br />

Recht behalten sollte. Gleißendes Sonnenlicht<br />

mögen Hechte nämlich nicht so gern.<br />

Mein Angelfreund Andreas montiert<br />

eine Line Thru Trout (einen flach laufenden,<br />

mehrteiligen, ultrarealistischen<br />

Swimbait), während ich einen Gummifisch<br />

am Cheburashka-Bleikopf einhänge.<br />

Wir verzichten bewusst auf aggressive<br />

Köder – diese haben zwar vor 2 Wochen<br />

gut funktioniert, aber scheinbar hat sich<br />

vieles geändert. Während Andreas seinen<br />

Swimbait Bahn für Bahn knapp einen halben<br />

Meter über den Krautresten anbietet,<br />

faulenze ich meinen Gummifisch direkt<br />

über dem Kraut. Die 3 Gramm schwere<br />

Bleimurmel beschert mir bei knapp 2,5<br />

Meter Wassertiefe eine ewig lange, verführerische<br />

Absinkphase und dank des<br />

Offset-Hakens bleibt der Gummifisch<br />

nicht im Kraut hängen.<br />

Beim dritten oder vierten Wurf bekomme<br />

ich bei einer langen Absinkphase den<br />

ersten Ruck. Der Anhieb sitzt und ein<br />

heißer Tanz an der leichten Rute beginnt.<br />

Nach kurzem Drill kommt ein schöner<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 23


PRAXIS | STELLENSUCHE<br />

Hecht an die Oberfläche und kann kurz<br />

darauf von Andreas sicher gekeschert<br />

werden. Der Köder wurde vom Räuber<br />

völlig inhaliert. Wir haben sie also endlich<br />

gefunden! Und sie sind auch gar nicht so<br />

inaktiv wie befürchtet – das bestätigt sich<br />

einen Wurf später erneut. Wieder geht<br />

ein Ruck durch meine Rute, als ich den<br />

Shad auf den krautigem Boden trudeln<br />

lasse. Dieses Mal wird mein Anhieb mit<br />

wildem Geschüttel am Ende der Schnur<br />

beantwortet. Im Drill kommt der Fisch<br />

einfach nicht hoch, und nachdem er sogar<br />

zwei Mal in die Bremse geht, durchbricht<br />

ein riesiger Barsch die Oberfläche. Einige<br />

bange Momente später kann Andreas<br />

auch diesen Fisch sicher keschern. Uff …<br />

NACHTFRÖSTE SCHAFFEN<br />

RÄUBERNESTER<br />

Man könnte sagen, dass wir Glück hatten,<br />

aber dieses Phänomen kenne ich schon<br />

von anderen Gewässern. Wenn sich die<br />

Temperaturen über Wasser drastisch ändern,<br />

dann wandelt sich auch das Bild<br />

unter Wasser. Und das mitunter innerhalb<br />

weniger Tage. Während die Fische<br />

im warmen Sommerwasser über die<br />

gesamte Seefläche verteilt sind, finden<br />

sich mit den ersten Nachtfrösten wahre<br />

Räubernester. Das liegt wohl weniger an<br />

der Nächstenliebe innerhalb der Räuber,<br />

als vielmehr an den optimalen Tiefen,<br />

Pflanzenbewuchs und Nahrungsvorkommen<br />

im Gewässer. Dabei macht mitunter<br />

ein halber Meter Tiefenunterschied eine<br />

Menge aus. Hat man den fängigen Bereich<br />

im Herbst an einem Tag gefunden,<br />

so scheint es fast egal, wo im See man<br />

steht, und wird fangen. Wie so oft: 90%<br />

der Fische stehen auf <strong>10</strong>% der Wasserfläche.<br />

Auf der einen Seite ist das enge Zusammenstehen<br />

der Räuber natürlich gut<br />

Für Abwechslung im Kescher<br />

sorgen große Barsche,<br />

die einzeln im Kraut zwischen<br />

den Hechten liegen.<br />

Da will man sich nicht<br />

drüber beschweren, oder?<br />

Foto: M. Brauch<br />

24


„Es spielt keine Rolle, ob der Köder<br />

aus Holz, Federn oder<br />

Plastik besteht. Wichtig ist jetzt:<br />

Er muss am Grund bleiben.“<br />

Foto: F. Pippardt<br />

Dezente Gummifische, dicht am<br />

Grund gejiggt oder gefaulenzt, sind<br />

ein ganztägig guter Köder.<br />

Angelfreund Andreas im Glück: Kurze Beißfenster,<br />

oft kurz nach dem Mittag, lassen die Hechte bis<br />

unter die Oberfläche jagen. Dann fängt auch ein flach<br />

laufender Köder, der 2 Meter über den<br />

Hechtköpfen entlangschlängelt; wie z.B. die Line Thru<br />

Trout. Das Spektakel ist aber schnell wieder vorbei.<br />

Foto: M. Brauch<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 25


PRAXIS | STELLENSUCHE<br />

für uns, denn haben wir einen Räuber<br />

gefangen, ist der zweite meist nicht weit<br />

weg. Auf der anderen Seite bedeutet das<br />

auch viel Fleißarbeit, um den richtigen<br />

Bereich zu finden. Je größer und tiefer ein<br />

Gewässer ist, desto mehr Zeit brauchen<br />

wir, wenn uns der Zufall nicht hilft. Deshalb<br />

konzentriere ich mich im Herbst<br />

gern auf mittelgroße, flache Gewässer.<br />

Dann beginne ich im Flachen und arbeite<br />

mich systematisch bis zum tiefen Loch<br />

vor, bis ich Kontakt bekomme. Oft ist das<br />

an der Krautkante in mittlerer Tiefe der<br />

Fall.<br />

LANGSAM, NATÜRLICH, GRUND-<br />

NAH: UNAUFFÄLLIG IST TRUMPF<br />

Barsche und Hechte stehen mitunter in<br />

den gleichen Bereichen, sodass ein gezieltes<br />

Beangeln der einzelnen Art kaum<br />

möglich ist. Das sorgt aber eher für eine<br />

nette Abwechslung im Kescher. Bei der<br />

Gerätewahl gehe ich gern ein paar Nummern<br />

herunter. Meine Köder sind zwischen<br />

<strong>10</strong> und 15 Zentimeter lang. Dabei<br />

spielt es in meinen Augen kaum eine Rolle,<br />

ob der Köder aus Holz, Plastik, Federn<br />

oder Gummi besteht. Bei der Köderwahl<br />

spielt für mich ein anderer Faktor<br />

die entscheidende Rolle: Er darf maximal<br />

50 Zentimeter über den Fischen, und somit<br />

über dem Boden, laufen. Die Räuber<br />

haben immer noch genug natürliche<br />

Nahrung in ihrer Umgebung und müssen<br />

so nicht allem hinterherjagen. Wenn der<br />

Köder dann noch laut und unnatürlich<br />

rüberkommt, kann es sein, dass erfahrene<br />

Räuber im klaren Wasser lieber noch weiter<br />

im Kraut verschwinden, als sich unsere<br />

26


Foto: F. Pippardt<br />

ECHOLOTE<br />

KAUFT MAN BEIM<br />

SPEZIALISTEN!<br />

Thomas Schlageter<br />

Natürliche Swimbaits oder<br />

Jerkbaits fangen auch, aber<br />

eher während der<br />

kurzen Aktivitätsphasen.<br />

PROFESSIONAL<br />

TMCT<br />

MARINE EQUIPMENT<br />

Dicker Oktoberhecht für den<br />

Autor. Zwei Wochen zuvor<br />

stand der bestimmt noch<br />

ganz flach im Kraut,<br />

doch mit der ersten Kälte<br />

rutschte er die<br />

Uferkante nach unten.<br />

Foto: M. Brauch<br />

Köder blindlings zu inhalieren. Ich setze<br />

eher auf Natürlichkeit und Langsamkeit.<br />

Die Räuber kennen ihre Umgebung und<br />

ein Köder kommt kaum unbemerkt an<br />

ihnen vorbei.<br />

Keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt im<br />

Herbst meist eine einzige Aktivphase am<br />

Tag, und die fängt für gewöhnlich nach<br />

dem Mittag an. In dieser scheint es wieder<br />

keine Rolle zu spielen, welcher Köder in<br />

welcher Tiefe läuft. Die Fische kommen<br />

hoch und attackieren alles, was ins Beuteschema<br />

passt. Dann fangen auch Swimbaits,<br />

Jerkbaits oder Twitchbaits so gut wie<br />

unser Gummi am Grund. Doch so schnell<br />

wie dieser Moment beginnt, ist er meist<br />

wieder vorbei.<br />

Und so war es auch an diesem Tag mit<br />

meinem Angelfreund Andreas. Plötzlich<br />

hatte Andreas auch mehrere Bisse<br />

auf seinen Swimbait, der nur knapp<br />

unter der Oberfläche und so mindestens<br />

2 Meter über den Fischen lief. Aber Andreas’<br />

Fangspektakel hielt nicht allzu lange<br />

an, und schon kurz darauf fing ich<br />

mit meinem kleinen Gummifisch am<br />

www.echolotzentrum.de<br />

Beratung: 05255 / 9339900


PRAXIS | HECHT<br />

EXPERTENWISSEN!<br />

Sein Name verrät es schon:<br />

Edgar Snoek ist leidenschaftlicher<br />

Hechtangler, denn<br />

das Wörtchen „snoek“ steht<br />

im Niederländischen für<br />

Hecht. Seit seiner Jugend<br />

angelt er darauf, und heute<br />

zeigt er Anfängern, wie es<br />

funktioniert. Bard Borger hat<br />

ihn in Westfriesland besucht<br />

und einige Tipps gesammelt.<br />

RAUBFISCHANGELN FÜR ANFÄNGER<br />

Nicht schlecht,<br />

Herr Hecht!<br />

28


Edgar Snoek ist leidenschaftlicher<br />

Hechtangler<br />

und gibt sein<br />

umfangreiches Wissen<br />

in der Theorie und<br />

Praxis gern an jüngere<br />

Angler weiter.<br />

Eigentlich wäre es wohl sinnvoller<br />

gewesen, erst nächste Woche<br />

zum Friseur zu gehen“, schimpft<br />

Edgar über den Wind und den<br />

Regen, der uns um die Nase<br />

fliegt, als wir uns an einem kleinen Kanal<br />

in der Nähe seines Hauses in Anna Paulowna<br />

treffen. „Was für ein Hundewetter.<br />

Zum Glück mögen Hechte durchaus etwas<br />

Bewegung auf der Wasseroberfläche“, sagt<br />

Edgar und holt zwei montierte Spinnruten<br />

aus seinem Auto. Er gibt mir eine davon<br />

und hängt bei sich einen kleinen Jerkbait<br />

in den Wirbel. „Womit möchtest du anfangen?“,<br />

fragt er mich freundlich, während<br />

er seine Köderbox öffnet und sie mir wie<br />

eine Teedose unter die Nase hält. Gemeinsam<br />

entscheiden wir uns für einen Spinnerbait,<br />

hängen ihn in meinen Wirbel,<br />

verschließen das Auto und gehen über die<br />

schmale Straße zum Wasser. Der gebürtige<br />

Amsterdamer legt seinen Kescher und seine<br />

Abhakmatte ins Gras und macht seine<br />

ersten Würfe direkt an einer Brücke.<br />

Fotos: R. Rijke<br />

HOTSPOTS ERKENNEN<br />

Die Tatsache, dass an dieser Stelle heute<br />

kein Hecht beißt, bedeutet nicht, dass<br />

Edgar hier grundlos herumstand und sein<br />

Glück versuchte. „Es ist eine der ersten<br />

Dinge, die ich jungen Hechtanglern beizubringen<br />

versuche, nämlich typische<br />

Hecht-Hotspots zu erkennen. Ich erkläre<br />

ihnen, dass sich Beutefische oft in<br />

der Nähe von Brücken, Durchlässen und<br />

überhängenden Bäumen versammeln,<br />

weil sie sich dort im Schatten und im<br />

Schutz der Umgebung sicher fühlen. Eine<br />

solche Ansammlung von Beutefischen<br />

wirkt wie ein Magnet auf Hechte. Gerade<br />

als Anfänger beim Hechtangeln kann<br />

es sich lohnen, sich auf solche Stellen zu<br />

Der Pako-<strong>Blinker</strong> ist ein Klassiker und<br />

dabei immer noch ein ausgezeichneter<br />

Köder – vor allem zum Hechtangeln in<br />

flacheren Gewässern.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 29


PRAXIS | HECHT<br />

Edgar Snoek hat auch unseren niederländischen Kollegen Bard Borger erfolgreich auf einen kurzweiligen Hechtausflug mitgenommen.<br />

konzentrieren und den übrigen Bereichen<br />

des Gewässers weniger Beachtung zu<br />

schenken. Auf diese Weise kannst Du Deine<br />

Zeit effizienter nutzen. Du weißt sicher<br />

aus Erfahrung, auf wie viel Wasser man<br />

bei einem Spaziergang an einem Fluss<br />

oder Polder manchmal stößt.“ Edgar lässt<br />

seinen Blick über den kilometerlangen<br />

Kanal schweifen und betrachtet durch seine<br />

nasse Brille nachdenklich den dunklen,<br />

unteren Teil eines Schilfgürtels. „Siehst du<br />

das? Das Wasser wurde erst kürzlich abgesenkt.<br />

Auch das spricht heute nicht unbedingt<br />

für uns. Aber komm schon, lass uns<br />

einfach zur nächsten Brücke gehen.“<br />

SNOEKEN IS ZOEKEN!<br />

Während wir auf halber Strecke ein paar<br />

Würfe an einem Durchlass machen,<br />

nimmt der Wind zu und die Regentropfen<br />

werden dicker. „Der Herbst ist eine gute<br />

Zeit für Hechte, aber jetzt wird es doch ein<br />

bisschen ungemütlich“, knurrt Edgar und<br />

holt seinen Jerkbait mit kurzen ruckartigen<br />

Bewegungen ein. Die Hechte interessiert<br />

es nicht. An dieser Stelle und auch an der<br />

Brücke etwas weiter ignorieren sie unsere<br />

Köder. „Snoeken is zoeken“ (Hechtangeln<br />

bedeutet suchen), relativiert Edgar das bislang<br />

enttäuschende Ergebnis wenig später<br />

zurück bei den Autos. „Folge mir einfach,<br />

wir werden es weiter zwischen den Häusern<br />

versuchen. Hier im Freien ist es zu<br />

unruhig und ich mag das niedrige Wasser<br />

nicht. In der Nachbarschaft können wir<br />

leichter angeln und allein deshalb erwarte<br />

ich dort jetzt mehr Erfolg.“<br />

EDGARS LIEBLING: PAKO-BLINKER<br />

Am Rande eines Wohngebiets angekommen,<br />

holt Edgar seine Ausrüstung wieder<br />

aus dem Auto. Erneut starre ich in seine<br />

Köderkiste: Der Spinnerbait muss für etwas<br />

anderes Platz machen, aber wofür?<br />

„Versuchs mal mit einem Pako“, sagt Edgar<br />

und hält mir einen blassgelben <strong>Blinker</strong><br />

mit schwarzen Streifen vor die Nase.<br />

„Hier, nimm mal diesen. Mein Liebling.<br />

Bei viel Wind ist er schwer zu werfen, aber<br />

an den geschützten Stellen, an denen wir<br />

in den nächsten Stunden angeln werden,<br />

ist er ein sehr guter Hechtköder.“<br />

In der Nähe eines schmalen Grabens<br />

voll mit absterbenden Seerosen segelt das<br />

Blech elegant durch die Luft. Im klaren<br />

Wasser kann man beim Einholen deutlich<br />

sehen, wie verführerisch der <strong>Blinker</strong><br />

schwimmt. Er läuft so aufreizend, dass<br />

nur wenig später der erste Hecht zupackt.<br />

„Hängt“, rufe ich Edgar zu, der den Fisch<br />

nach einem kurzen Drill hinter dem Kopf<br />

im Nackengriff fasst. Doch bei der Landung<br />

löst sich leider der Haken aus dem<br />

Maul und der Fisch rutscht ihm aus den<br />

30


Händen. Ein Fangfoto haben wir nun zwar<br />

immer noch nicht, aber wir sind zumindest<br />

„entschneidert“.<br />

FISCHWOHL FIRST<br />

Günstiger Start: Edgar und Bard angeln unter anderem mit Ruten und Rollen von Shimano,<br />

den Einsteigersets „Catana“ und „Sienna“, die es im Handel bereits ab circa 40 Euro gibt.<br />

Ein paar Kurven weiter im selben Graben<br />

können wir dann doch noch einen Fisch<br />

im Bild festhalten. Knapp unterhalb der<br />

Rutenspitze verfehlt der Hecht zunächst<br />

noch knapp den <strong>Blinker</strong>, ehe er ihn dann<br />

bei einer zweiten Attacke voll erwischt.<br />

Dank des klaren Wassers lässt sich das<br />

Spektakel von A bis Z verfolgen. Edgar<br />

kniet sich wieder neben den Fisch, öffnet<br />

das Maul mit dem Kiemengriff und entfernt<br />

geschickt mit einer stabilen Zange<br />

den Drillingshaken, dessen Widerhaken<br />

abgeflacht ist. Nach einem schnellen Foto<br />

darf der Hecht wieder schwimmen.<br />

Als Edgar die Abhakmatte zusammenklappt,<br />

frage ich ihn, ob er sie immer mit<br />

ans Wasser nimmt. „Ja“, antwortet er. „Das<br />

Wohl der Fische steht für mich immer an<br />

erster Stelle. Und genau aus diesem Grund<br />

sollte man auch nie ohne einen großen<br />

Kescher mit langem Stiel losfahren.“ Im<br />

Handumdrehen entfernt er den Jerkbait


PRAXIS | HECHT<br />

„Werkzeuge“ in Form von guten Zangen und Seitenschneidern sind für den Hechtexperten ein Muss beim Raubfischangeln.<br />

von seiner Rute und holt die Köderbox<br />

wieder heraus. „Ich denke, ich werde auch<br />

auf einen Pako-<strong>Blinker</strong> umsteigen.“<br />

RASIERKLINGEN IM MAUL<br />

„Das Beherrschen des Kiemengriffs ist<br />

Grundvoraussetzung für ein verantwortungsvolles<br />

Hechtangeln, und darauf<br />

achten wir bei unseren Jugendtrainingstagen<br />

immer sehr“, sagt Edgar wenig<br />

später, während er den <strong>Blinker</strong> mit einer<br />

geschmeidigen Handbewegung unter eine<br />

Brücke wirft. „Ein Hecht ist nicht der<br />

leichteste Fisch. Man braucht ein bisschen<br />

Übung, um den Kiemengriff zu beherrschen.<br />

In der Praxis kann dies nur unter<br />

Anleitung von jemandem geschehen, der<br />

es vormacht und einem bei den ersten<br />

Versuchen buchstäblich zur Hand geht.<br />

Deshalb empfehle ich immer, dass man<br />

anfangs nur mit einem erfahrenen Hechtangler<br />

ans Wasser geht“, erklärt er weiter.<br />

Die Bedeutung von Hilfswerkzeugen wie<br />

einer guten Schneide- und Lösezange<br />

sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden.<br />

„Die Zähne und Kiemenbögen eines<br />

Hechts sind so scharf wie Rasierklingen<br />

„Der erste Hecht rutscht Edgar<br />

aus den Händen, aber der zweite<br />

kommt vor die Linse.“<br />

Eine Karte für viele Gewässer<br />

Möchten Sie nun auch an einem kleinen niederländischen<br />

Kanal mit einem klassischen Köder wie dem<br />

<strong>Blinker</strong> oder aber auch moderneren Ködern auf Hecht<br />

angeln? Oder wollen Sie generell einmal den fischreichen<br />

Gewässern unserer Nachbarn einen<br />

Besuch abstatten? Dann brauchen Sie<br />

zuerst den niederländischen Angelschein,<br />

den sogenannten „VISpas“. Diesen erhalten<br />

Sie problemlos über das Internet unter der<br />

Adresse www.vispas.nl. Der aktuelle VISpas<br />

ist Ihre Eintrittskarte in die fischreichen Gewässer<br />

Hollands. Weitere Infos gibt es auch<br />

unter www.sportvisserijnederland.nl<br />

32


Augen auf bei der Platzwahl: Brücken, Durchlässe und überhängende<br />

Bäume sind typische Hechtstandorte.<br />

und können böse Wunden verursachen.<br />

Deshalb sollte auch eine lange Löse zange<br />

nie in deiner Ausrüstung fehlen. Und vergiss<br />

nicht einen Seitenschneider. Er ist<br />

wichtig, um einen Drillingshaken notfalls<br />

abschneiden zu können, wenn er sich<br />

nicht einfach und schnell lösen lässt. Und<br />

schließlich sollte man sicherheitshalber<br />

auch immer einige Pflaster mitnehmen.“<br />

WATHOSE GEGEN REGEN<br />

Im gleichen Grabensystem, ein Stück weiter,<br />

fangen wir mit einem Pako-<strong>Blinker</strong> im<br />

Barschdekor den dritten und letzten Hecht<br />

des Tages. Die Größe der Fische ist nicht<br />

besonders beeindruckend, aber ihr Fang<br />

macht nicht weniger Spaß. „Tja, diese Pakos.<br />

Du siehst, ich empfehle sie nicht ohne<br />

Grund“, sagt Edgar mit einem Augenzwinkern<br />

und gibt mir noch einen letzten<br />

Tipp: „Deine Regenhose ist schon super,<br />

aber Wathosen wie diese hier sind absolut<br />

fantastisch, um sich trocken und warm<br />

zu halten. Wenn das Wasser in Ufernähe<br />

nicht zu tief ist, kann man dank ihnen<br />

auch direkt hineingehen, um den Fisch<br />

zu landen.“ Edgar blickt noch einmal um<br />

sich und zeigt dann in Richtung der Autos:<br />

„Komm, lass uns nach Hause gehen und<br />

dort weiterreden. Ich hatte für heute genug<br />

schlechtes Wetter.“<br />

GEHEIMNISSE DES HECHTFANGS<br />

Bei Edgar zu Hause angekommen, serviert<br />

er den versprochenen Kaffee und erzählt,<br />

wie er zum begeisterten Hechtangler und<br />

im Jahr 2002 Mitglied der sogenannten<br />

„Hechtstudiengruppe Nederland-België“<br />

(SNB) in Nordholland wurde. 20<strong>10</strong> trat Edgar<br />

in den Vorstand ein und spielt seitdem<br />

eine wichtige Rolle bei den vielen Aktivitäten<br />

des Vereins – vor allem für Jungangler.<br />

„Ich sehe es als meine Pflicht, mein Wissen<br />

über Raubfische an jüngere Generationen<br />

weiterzugeben, denn nicht jedes Kind hat<br />

den Luxus, ein Elternteil oder einen Freund<br />

zu haben, der angelt und ihnen professionelle<br />

Anleitung geben kann. Gerade bei<br />

Hechten ist das aber sehr wichtig.“<br />

Vor kurzem wurde die SNB offiziell in<br />

den Verband der niederländischen Raubfischangler<br />

(VNR) umbenannt. Aber ganz<br />

gleich unter welchem Namen, Edgar wird<br />

natürlich auch weiterhin mit Junganglern<br />

ans Wasser gehen und sie in die Geheimnisse<br />

des Hechtfangs einweihen.


PRAXIS | KARPFEN<br />

VORKOMMEN, GRÖSSE, KÖDER<br />

Fischfakten:<br />

Karpfen<br />

Dick, dünn, weiß, orange, gold, braun, hübsch oder vom Leben gezeichnet: Karpfen<br />

sind nicht gleich Karpfen. Wegen ihrer Vielfältigkeit, Größe und nicht zuletzt ihres<br />

ausdauernden Drills gehören sie zu den beliebtesten Angelfischen. Wie und wo<br />

Karpfen am besten gefangen werden, zeigen wir hier.<br />

Auswertung: Derrik Figge<br />

Text: Claas Grube<br />

Eines lässt sich über den Karpfen<br />

definitiv sagen: Kein anderer<br />

Friedfisch in Deutschland wird<br />

so viel gezielt beangelt wie er.<br />

Und dementsprechend versiert<br />

und ausgefuchst ist auch die dahinterstehende<br />

Angelei. Ganze Online-Shops und<br />

Angelläden sind mit ihrem gesamten Sortiment<br />

fast ausschließlich auf das Karpfenangeln<br />

ausgelegt und ständig werden<br />

neue Methoden und Produkte erfunden.<br />

Trotzdem steht und fällt der Fangerfolg<br />

eines jeden Karpfenanglers, wie bei allen<br />

anderen Angelarten auch, mit dem gewählten<br />

Gewässer. Uns hat interessiert,<br />

wo die meisten und größten Karpfen in<br />

Deutschland gefangen werden. Um das<br />

herauszufinden, haben wir alle Karpfeneinsendungen<br />

unseres Wettbewerbes<br />

AngelMasters aus dem Jahr 2021 ausgewertet<br />

und nach Bundesländern mit den<br />

dazugehörigen Durchschnittslängen eingeteilt.<br />

Vier Bundesländer liegen bei der<br />

Gesamtfangmenge an Karpfen in unserem<br />

Wettbewerb über zehn Prozent. Sachsen-Anhalt<br />

hat 11 Prozent aller Karpfen<br />

gebracht, Nordrhein-Westfalen 12,7 und<br />

Niedersachsen 15,5. In Bayern wurden<br />

mit Abstand – über einem Viertel aller<br />

Fänge – die meisten Karpfen gefangen<br />

und eingesendet. Entweder wird dort am<br />

meisten auf Karpfen geangelt, oder die<br />

Gewässer weisen sehr gute Bestände auf.<br />

In der Durchschnittslänge steht Bayern<br />

mit einer Länge von 64,4 Zentimetern<br />

allerdings nur an dritter Stelle. Weit vor<br />

Bayern liegen noch Nordrhein-Westfalen<br />

mit einer durchschnittlichen Länge von<br />

75,6 Zentimetern und Sachsen-Anhalt<br />

Wo beißt der Karpfen am besten?<br />

30,0%<br />

25,0%<br />

20,0%<br />

15,0%<br />

Bundesland<br />

Verteilung<br />

Durchschnitt<br />

Bayern 25,4% 64,6cm<br />

Niedersachsen 15,5% 63,6cm<br />

Nordrhein-Westfalen 12,7% 75,6cm<br />

Sachsen-Anhalt 11,0% 77,1cm<br />

Schleswig-Holstein 6,7% 63,7cm<br />

Brandenburg 5,2% 62,6cm<br />

<strong>10</strong>,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

Bayern<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Brandenburg<br />

34


Foto: R. Schlacht<br />

Mitmachen?<br />

So geht’s!<br />

Mehr Fänge finden<br />

Sie auf www.angelmasters.de<br />

– dort<br />

finden jedes Jahr<br />

mehrere Wettbewerbe<br />

statt. Die<br />

Teilnehmer tragen<br />

die Länge ihrer<br />

größten Fische ein.<br />

ANGEL<br />

MASTERS<br />

<strong>2022</strong><br />

angelmasters.de<br />

Wer am Ende des Jahres die größte<br />

Gesamtlänge eines Wettbewerbes aufbringen<br />

kann, gewinnt und erhält damit<br />

tolle Preise!<br />

Roman Schlacht konnte diesen Meter-Karpfen im August an einem Baggersee in Nordrhein-Westfalen<br />

fangen. Gebissen hat der Fisch auf einen Boilie.<br />

mit 77,1 Zentimetern. In Hinsicht auf die<br />

Fischgröße haben diese beiden Bundesländer<br />

nach unserer Auswertung also im<br />

Schnitt die besten Gewässer. Auffällig ist,<br />

dass der Großteil der längsten Fische aus<br />

Schuppenkarpfen besteht.<br />

So viel zu den besten Regionen zum<br />

Karpfenangeln. Aber was ist mit den Ködern?<br />

Auch das haben wir ausgewertet.<br />

Im zweiten Teil der Auswertung haben<br />

wir die gängigsten Karpfenköder unseres<br />

Wettbewerbes untersucht und nach<br />

Fanghäufigkeit gelistet. Wie zu erwarten<br />

liegt der Boilie mit fast 50 Prozent der<br />

Fangmeldungen als fängigster Köder auf<br />

Platz 1. Mit dem Boilie wurden nicht nur<br />

die meisten, sondern auch die größten<br />

Karpfen gefangen. Als zweitfängigster<br />

Köder folgt Mais mit 27,2 Prozent aller<br />

Einsendungen. Wurm brachte knapp 15<br />

Prozent der Karpfen. Unter „Sonstige“<br />

fallen Köder wie Pellets oder Flolic, die<br />

nur wenig genutzt wurden. Wer es auf die<br />

großen Karpfen abgesehen hat, sollte am<br />

besten übrigens von August bis Oktober<br />

zum Angeln gehen. In diesem Zeitraum<br />

wurden die meisten End-90er bis<br />

Meterfische gefangen.<br />

Hiermit fangen Sie Karpfen<br />

Hiermit fangen Sie Karpfen<br />

Hiermit fangen Sie Karpfen<br />

14,6%<br />

14,6%<br />

14,6%<br />

27,2%<br />

27,2%<br />

27,2%<br />

9,7%<br />

9,7%<br />

9,7%<br />

48,5%<br />

48,5%<br />

48,5%<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

<strong>10</strong><br />

0<br />

Bayern<br />

Wo wird der Karpfen am größten?<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Brandenburg<br />

Boilie Mais Wurm Sonstige<br />

Boilie Mais Wurm Sonstige<br />

Boilie Mais Wurm Sonstige<br />

Köder<br />

Prozent<br />

Boilie 48,5%<br />

Mais 27,2%<br />

Wurm 14,6%<br />

Sonstige 9,7%<br />

Maden 5,14 %<br />

Sonstige 7,92 %<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 35


PRAXIS | EXPERTENRUNDE<br />

FRAG DIE EXPERTEN ?<br />

Schicken Sie<br />

Ihre Frage an:<br />

<strong>Blinker</strong>-Redaktion,<br />

Jürgen-Töpfer-<br />

Straße 48,<br />

22763 Hamburg,<br />

Stichwort: Expertenfrage<br />

oder senden<br />

Sie eine E-Mail an:<br />

redaktion@blinker.de<br />

Fluorocarbon für Zander<br />

Köder des Lebens<br />

Foto: V.Wilde<br />

Ein Fluorocarbon-Vorfach ist beim Zanderangeln vor<br />

allem vom Ufer äußerst wichtig.<br />

WIR GRATULIEREN<br />

DEM GEWINNER<br />

DIESER<br />

AUSGABE ZUR<br />

SMOKE-ROLLE:<br />

Tom Walter,<br />

Roetgen<br />

Wie lang wählst Du deine<br />

Fluo-Vorfächer beim<br />

Zanderangeln, und welchen<br />

Durchmesser verwendest Du?<br />

Niklas Gerber, Winsen/Luhe<br />

Stephan Gockel: Vom Ufer aus wähle ich das<br />

Fluorocarbon in der Regel dicker und länger als vom<br />

Boot, da ich befürchten muss, dass mein Vorfach an<br />

scharfen Kanten und Muschelbänken aufgeraut wird.<br />

Stärken von mindestens 0,40 bis 0,60 Millimeter sind<br />

gerade in den Flüssen meine erste Wahl. Natürlich<br />

ergibt es da Sinn, bis zu 1,5 Meter vorzuschalten,<br />

denn bei der Uferangelei überwerfe ich oft steile<br />

Kanten und riskiere, dass die geflochtene Hauptschnur<br />

an einer Muschelbank einfach gekappt wird,<br />

sobald sie die scharfen Muscheln berührt. Fluorocarbon<br />

ist deutlich abriebfester als Monofil und hält<br />

den scharfen Kanten besser stand. Vom Boot fische<br />

ich etwas feiner mit 0,28er bis maximal 0,35er. Die<br />

Länge wähle ich halb so lang wie am Ufer, da ich<br />

beim Wurfangeln vom Flachwasser ins Tiefe ziehe<br />

und so nie die Gefahr besteht, dass die Schnur über<br />

die Kanten gezogen wird.<br />

Foto: E. Hartwich<br />

Mistwürmer haben eine hohe Lockwirkung und werden<br />

von fast allen Fischarten gern gefressen.<br />

Wenn du dein Leben nur<br />

mit einem Köder angeln<br />

dürftest, welcher wäre das?<br />

Ingo Kraft, Rastatt<br />

André Pawlitzki: Brot ist zum Beispiel in meiner<br />

engeren Auswahl, da es ein Köder ist, welcher sich<br />

vielfältig einsetzen lässt. Doch beim „Köder fürs<br />

Leben“, würde ich mich wahrscheinlich für Mistwürmer<br />

entscheiden. Sie werden von fast allen<br />

Fischarten gerne gefressen und sie fangen auch in<br />

der kalten Jahreszeit. Neben Friedfischen gehen<br />

auch Aale und Barsche auf den Mistwurm, also<br />

Arten, die sich mit Brot nicht fangen lassen. Warum<br />

sind Mistwürmer so fängig? Sie sondern beim<br />

Anködern eine gelbe Flüssigkeit ab, die quasi als<br />

biologischer Lockstoff wirkt.<br />

RAUBFISCH-EXPERTE<br />

STEPHAN GOCKEL<br />

Stephan Gockel weiß als Guide und<br />

Köder entwickler alles zum Thema<br />

Raubfisch.<br />

ALLROUND-EXPERTE<br />

ANDRÉ PAWLITZKI<br />

Als <strong>Blinker</strong>-Urgestein und Vollblut-Allrounder<br />

hat André Pawlitzki von allen<br />

Methoden ein beeindruckendes Wissen.<br />

36


Chirp-Technik<br />

XXL-Köder für Dicke<br />

Foto: Echolotzentrum<br />

Die Chirp-Technologie benutzt mehrere Frequenzen,<br />

was zu deutlich detaillierteren Fischsicheln führt.<br />

Was ist die<br />

Chirp-Technologie?<br />

Helge Schröder, Oschersleben<br />

Thomas Schlageter: Die CHIRP (Compressed<br />

High Intensity Radar Pulse)-Technologie darf heutzutage<br />

in keinem modernen Echolot mehr fehlen.<br />

„Chirp“ kommt aus dem englischen und bedeutet<br />

„zwitschern“. Sicherlich haben Sie schon einmal im<br />

Kontext mit Fledermäusen gehört, dass diese sich<br />

mittels Ultraschalles orientieren können, den sie<br />

ausstoßen. Genau so funktioniert auch die Chirp-<br />

Technologie. Anders als bei Echoloten, die nur eine<br />

Frequenz nutzen, wo das Echolot auf einer festen<br />

Frequenz die Impulse in das Wasser leitet, nutzt das<br />

Chirp-Echolot mehrere Frequenzen gleichzeitig. Das<br />

hat den Vorteil, dass nicht nur die Auflösung deutlich<br />

besser wird, sondern auch die Zieltrennung feiner<br />

funktioniert. So können eng zusammenstehende<br />

Fische wesentlich besser auseinandergehalten werden<br />

und werden nicht als zusammenhängendes Konstrukt<br />

aus Fischsicheln dargestellt.<br />

ECHOLOT-EXPERTE<br />

THOMAS SCHLAGETER<br />

Thomas Schlageter ist bestens mit<br />

den Herstellern vernetzt, kennt jedes<br />

technische Detail und alle Neuheiten.<br />

Foto: R. Korn<br />

Kleine Dorsche vermeiden, große sicher haken: Das<br />

geht in Island am besten mit Mega-Gummiködern.<br />

Letztes Jahr war ich zum<br />

ersten mal in Island zum<br />

Kabeljau angeln. Leider<br />

haben wir einige dicke<br />

Dorsche beim Pilken verloren.<br />

Obwohl wir immer versucht<br />

haben, die Spannung<br />

zu halten, haben die Fische<br />

sich vom Haken gedreht.<br />

Hast Du einen Tipp, was wir<br />

besser machen könnten?<br />

Tom Walter, Roetgen<br />

Rainer Korn: Viele Dorsche werden beim Pilken<br />

gerissen und nicht im Maul gehakt. Denn vor allem<br />

die größeren Dorsche nähern sich dem Pilker erst<br />

einmal neugierig und werden dann vom plötzlich<br />

hochgerissenen Drilling irgendwo am Körper gehakt<br />

– im Drill reißen sie dann aus. Besser: Mit großen<br />

Gummifischen oder Riesentwistern angeln. Dabei<br />

keine ruckartigen Bewegungen machen, sondern nur<br />

durch Ziehen der Rute dem Köder Leben einhauchen.<br />

Diesen Köder inhalieren große Dorsche und<br />

werden sicherer im Maul gehakt. Nebeneffekt: Bei<br />

großen Gummiködern beißen weniger kleine Fische.<br />

MEERES-EXPERTE<br />

RAINER KORN<br />

Der Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift<br />

„Kutter & Küste“ ist einer der<br />

besten Meeresangler Deutschlands.<br />

!<br />

FRAGEN &<br />

GEWINNEN<br />

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Gewicht. Die<br />

Rolle ist äußerst<br />

leichtläufig und<br />

verlegt die Schnur<br />

optimal. Auf der<br />

Spule befindet sich<br />

ein Gummiring,<br />

der das Aufspulen<br />

enorm erleichtert.<br />

Die Bremskraft<br />

beträgt 11 Kilo.<br />

Schnurfassung<br />

180 Meter 0,25er<br />

bzw. 280 Meter<br />

0,14er Geflecht.<br />

Preis im Fachhandel:<br />

194,95 Euro.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 37


PRAXIS | WAS OPA NOCH WUSSTE<br />

PRAGMATISCH, GÜNSTIG, FÄNGIG<br />

Warum in die<br />

Ferne schweifen?<br />

Das Angeln vor den Füßen macht enorm viel Spaß. Oftmals kann<br />

man die Fische dabei beobachten, wie sie den Köder aufnehmen.<br />

Worauf man dabei achten sollte, weiß André Pawlitzki.<br />

In den frühen Morgenstunden sollten Angler an den Uferkanten Ausschau halten. Hier sind jetzt zum Beispiel Schleien zu finden!<br />

38


WAS OPA<br />

NOCH WUSSTE<br />

Auch dicke, meterlange Graser zieht es manchmal ins Flach wasser,<br />

wo sie die Rispen der Ufervegetation fressen.<br />

Blaue oder rote Knicklichter leuchten weniger hell als<br />

gelbe – im flachen Wasser ein entscheidender Faktor.<br />

Beim gezielten Friedfischangeln liegt das Gute oftmals so nahe. Man<br />

braucht keine weiten Würfe, sondern kann seinen Köder an die anvisierte<br />

Stelle pendeln. Im flachen, schlammigen Uferwasser verraten sich die<br />

Fische häufig durch aufsteigende Fressblasen.<br />

In kaum 30 Zentimeter tiefem Wasser hat ein Karpfen den<br />

Köder aufgenommen und zieht davon.<br />

Fotos: E. Hartwich<br />

Karpfen und Schleien werden im<br />

Zeitalter von hochmodulierten<br />

Weitwurf-Kohlefaserruten<br />

meist auf große Distanz befischt.<br />

Wer am weitesten werfen<br />

kann, fängt am besten, sollte man vermuten.<br />

Dabei liegt das Gute doch so nahe!<br />

Und das meine ich ganz wortwörtlich:<br />

Viele Fische, darunter auch Karpfen und<br />

Schleien, folgen im Flachwasser der Linie<br />

des Ufers. Sie lassen sich wirklich direkt<br />

vor unseren Füßen fangen! Um die Fische<br />

nicht durch seine Anwesenheit scheu zu<br />

machen, sollte der Angler seinen Stuhl<br />

jedoch etwa zwei Meter von der Uferkante<br />

zurücksetzen.<br />

ZUM ANFÜTTERN REICHEN<br />

SCHON EIN PAAR MAISKÖRNER<br />

Vor allem im Schutze der Dunkelheit stehen<br />

die Fische manchmal weniger als eine<br />

Rutenlänge vorm Ufer. Um solche nahen<br />

Fische zu beangeln, reichen oft <strong>10</strong> Maiskörner<br />

als Anfütterung aus. Der Haken<br />

wird dann ebenfalls mit einem Maiskorn<br />

bestückt. Oder man bietet ihn bei erfahrenen<br />

Fischen am Haar oder im Pelletband<br />

an. Eine feine Pose zeigt die Bisse sauber<br />

an. In extrem flachem Uferwasser darf die<br />

Pose sogar flach auf der Oberfläche liegen.<br />

Hat ein Fisch sich den Köder geschnappt,<br />

stellt sich die Pose auf und taucht ab.<br />

Beim Angeln in flachem Wasser ist ein<br />

normales, gelbes Knicklicht manchmal<br />

schon zu hell. Das bemerkt man daran,<br />

dass die Fische den Köder zwar hin- und<br />

herschieben, die Pose aber nie abtaucht,<br />

weil sie nicht herzhaft zubeißen. Hier<br />

schaffen rote oder blaue Knicklichter Abhilfe.<br />

Ihre Farben leuchten nicht so<br />

kräftig wie ein gelbes Licht.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 39


07<strong>2022</strong><br />

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GEWÄSSER | NORWEGEN<br />

REVIERREPORT RISØYSUND<br />

Märchenhafte<br />

Aussichten<br />

Könige, Orks und rote Ritter: Alte Logbücher vom Risøysund erzählen fantastische<br />

Geschichten. Seit Jahrzehnten dokumentieren sie den Fang kapitaler<br />

Fische. Mathias Arnham war in Nordnorwegen und hat festgestellt, dass es<br />

dort nicht nur riesige Fische, sondern auch eine sagenhafte Artenvielfalt gibt.<br />

Rotbarsch in Sicht:<br />

Die roten Ritter<br />

der Tiefsee lassen<br />

die Herzen von<br />

eingefleischten<br />

Norwegenanglern<br />

höher schlagen. Am<br />

Risøysund sind die<br />

Fangaussichten besonders<br />

gut!<br />

Fotos: M. Arnham<br />

42


Im Risøysund beißen<br />

immer wieder<br />

kapitale Fische, wie<br />

zum Beispiel große<br />

Heilbutte. Im Drill<br />

kommt es darauf an,<br />

dass die Ausrüstung<br />

in Ordnung ist und<br />

auch der Angler keine<br />

Fehler macht.<br />

Der Einschlag in der Rute<br />

kommt plötzlich und ist heftig<br />

– ein knallharter Aufwärtshaken<br />

aus 75 Metern Tiefe.<br />

Dann geht die wilde Fahrt<br />

erst richtig los: Mit rasanter Geschwindigkeit<br />

rauscht die Schnur Meter für Meter<br />

durch die Rutenringe hinab in die dunkle<br />

Tiefe. „Ich habe was Großes dran“, keucht<br />

Anna und bittet Erik mit flehendem Blick<br />

um Hilfe. Der Fisch, der soeben Annas<br />

300-Gramm-Jig verschlungen hat, macht<br />

überhaupt keine Anstalten, in irgendeiner<br />

Form locker zu lassen. Erik vermutet, dass<br />

es ein Heilbutt ist, der die Anglerin zu diesem<br />

Tänzchen eingeladen hat. Bei diesem<br />

hat der Fisch längst das Führen übernommen,<br />

sodass Anna mit ihm rund ums Boot<br />

laufen muss, um überhaupt mithalten zu<br />

können. Mit schnellen, kräftigen Fluchten<br />

zieht er die Rute zuweilen zur Hälfte unter<br />

die Wasseroberfläche. Die Rolle kreischt,<br />

Material und Mensch kommen an ihre<br />

Grenzen. Nach einigen schweißtreibenden<br />

Minuten lässt die Kraft des Fisches nach.<br />

Anna gelingt es, die Schnur langsam und<br />

Meter für Meter wieder einzuholen. Erik<br />

befestigt den Landehaken an der Reling<br />

und ist bereit, den Fisch an Bord zu holen.<br />

Zur Überraschung aller taucht eine stahlgraue<br />

Gestalt an der Oberfläche auf. Es ist<br />

ein Seelachs – ein wirklich kapitaler. „Es<br />

kommt nicht oft vor, dass ich so getäuscht<br />

werde. Ich war mir absolut sicher, dass es<br />

ein Heilbutt ist“, lacht Erik und hebt den<br />

großen Fisch an Deck. Ähnlich geht es<br />

den ganzen Abend und bis in die frühen<br />

Morgenstunden weiter. Im Dämmerlicht<br />

der nahenden Mitternachtssonne zieht die<br />

gesamte Bootscrew fortwährend schöne<br />

Fische aus dem Wasser. Genau aus diesem<br />

Grund haben wir den herrlichen Frühsommer<br />

in der Heimat gegen schneebedeckte<br />

Bergketten, beißende Winde und das sechs<br />

Grad „warme“ Meerwasser getauscht.<br />

DIE OPTIMALE DRIFT<br />

Mit ruhiger Hand steuert Erik das Boot<br />

am frühen Morgen durch den Andfjord.<br />

Er stupst meinem noch ziemlich müden<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 43


GEWÄSSER | NORWEGEN<br />

Sohn in die Seite und gestikuliert gen<br />

Osten: „Emil, da draußen wurde einer der<br />

größten Heilbutte in der Geschichte des<br />

Angelns gefangen – 245 Kilo, verteilt auf<br />

zweieinhalb Metern. Das war mal ein wirklich<br />

großer Fisch. Du musst jetzt hellwach<br />

sein, denn hier weiß man nie, was man an<br />

den Haken bekommt. Wir werden die erste<br />

Drift dort drüben an einer tiefen Rinne<br />

machen, die Strömung sieht optimal aus.“<br />

Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem<br />

ich gemeinsam mit Guide Erik Axner in<br />

nordnorwegischen Gewässern unterwegs<br />

bin. Ein Teil unserer „alten Bande“ wurde<br />

durch neue Crewmitglieder ersetzt. Mein<br />

Sohn Emil und meine Frau Anna werden<br />

zum ersten Mal das oft gerühmte Angeln<br />

in Norwegen ausprobieren. Der Risøysund<br />

zeigt sich heute bei herrlichem Wetter in<br />

seiner ganzen Pracht – die Sonne scheint<br />

vom azurblauen Himmel auf die ruhige<br />

See. Erik biegt zwischen ein paar Inselchen<br />

ab und erklärt uns, was er auf unserer<br />

ersten Ausfahrt vorhat: „Wenn ich eine<br />

Tour mit Fokus auf Heilbutt plane, haben<br />

Umgebung und Bodenstrukturen einen<br />

großen Einfluss. Wenn ihr euch die Karte<br />

einmal genauer anseht, könnt ihr interessante<br />

Stellen in der Nähe von Landzungen,<br />

Schären oder im Sund finden. Tiefe Rinnen,<br />

Untiefen oder Passagen, durch die das<br />

Wasser frisch strömt, sind oft gute Stellen.<br />

Der Boden muss nicht unbedingt nur aus<br />

reinem Sand bestehen. Im Gegenteil, ein<br />

abwechslungsreicher Grund aus Steinen,<br />

Algen und sandigen Stellen – ein sogenannter<br />

Leopardengrund – kann gut sein.<br />

Wir lassen uns durch die Meerenge<br />

treiben und durchpflügen mit unseren Jigs<br />

die Wassermassen. Wie wir zuvor erfahren<br />

haben, ist es wichtig, dass sich der Jig treppenförmig<br />

von unten nach oben arbeitet<br />

und dann wieder nach unten fällt. Wir beangeln<br />

ständig neue Bereiche, an allen fühlt<br />

es sich absolut heiß an.<br />

KONTROLLE IST DAS A UND O<br />

und wir können eine größere<br />

Fläche abfahren. Die höhere Geschwindigkeit<br />

erschwert es aber<br />

gleichzeitig, den Köder permanent<br />

in Bodennähe zu halten und<br />

auch vorsichtige Bisse zu spüren“,<br />

sagt Erik. Unser Guide schnappt<br />

sich sein Funkgerät, um bei einem<br />

befreundeten Kollegen auf einem<br />

anderen Boot nachzufragen, wie es bei ihm<br />

läuft. Auch dort blieb es bislang ruhig.<br />

Papageitaucher, Trottellumme und Basstölpel<br />

flattern an uns vorbei. Die Seeadler<br />

behalten uns aus größerer Höhe genau im<br />

Blick. Das Wasser ist glasklar. Es ist beinahe<br />

so, als würde einem schwindelig werden,<br />

wenn man auf den hellen Sandboden am<br />

Grund schaut. Erik wirft ein paar Montagen<br />

mit riesigen Posen und jeweils zwei<br />

großen Heringen als Köder aus, um unsere<br />

Fangchancen zu erhöhen: „Jetzt fungieren<br />

die Jigs auch als Teaser. Die Reflexionen,<br />

die unsere Köder erzeugen, locken Fische<br />

aus der näheren Umgebung an. Und<br />

wenn sie schon unsere Jigs verschmähen,<br />

nehmen sie hoffentlich einen der Köderfische.“<br />

Im selben Moment, in dem Erik<br />

Faktenbox: Rotbarsch<br />

diesen Satz beendet, bekommt Anna einen<br />

Biss. Oder besser gesagt: Sie kann die Rute<br />

plötzlich nicht mehr bewegen.<br />

ANGELN IN HEILER MEERESWELT<br />

Die Fahrt vom Flughafen in Narvik zum<br />

Angelcamp am Risøysund ist beeindruckend.<br />

Die Straße schlängelt sich durch<br />

eine unberührte Natur, in der die Zeit<br />

schon vor einer Ewigkeit stehen geblieben<br />

zu sein scheint. Charmante Fischerdörfer<br />

erzählen Geschichten von der Arbeit, die<br />

die Menschen hier früher und auch heute<br />

noch verrichten. Obwohl wir bereits Frühsommer<br />

haben, ist der Winter immer noch<br />

greifbar nah. Der Schnee liegt bis weit<br />

unten an den Felswänden. Gleich daneben<br />

Das Echolot zeigt uns einen sandigen Boden<br />

in 22 Metern Tiefe. „Wie ihr vielleicht<br />

bemerkt habt, ist die Driftgeschwindigkeit<br />

nicht in Stein gemeißelt, sondern variiert<br />

nach den äußeren Gegebenheiten wie<br />

Strömung und Wind. Das Wichtigste ist,<br />

dass wir uns mit einer Geschwindigkeit bewegen,<br />

die eine dauerhafte Kontrolle über<br />

unsere Köder ermöglicht und uns auch<br />

in neue Angelgebiete führt. „Ich lasse das<br />

Boot selten mit unter 0,8 Knoten driften, es<br />

sei denn, ich bin mir ganz sicher, dass es an<br />

dieser Stelle Heilbutte gibt. Eine schnellere<br />

Drift bringt mehr Bewegung in den Köder<br />

Rotbarsche oder auch „Uer“, wie die Norweger die farbenfrohen Tiefseebewohner<br />

in ihrer Landessprache nennen, sind an steilen Felskanten neben nahen Untiefen zu<br />

finden. In der Regel sucht und findet man die Fische zwischen 150 und 400 Metern<br />

Tiefe, durchschnittlich meist bei 200 bis 250 Metern. Glücklicherweise ist der Fisch<br />

auch im Freiwasser in Form von großen Schwärmen auf dem Echolot zu sehen. Sowohl<br />

im Andfjord als auch an den Eggakanten gibt es viele interessante Fangplätze. Geangelt<br />

wird der Rotbarsch mit verwicklungsfreien Montagen mit Kreishaken, beködert<br />

mit Seelachsfilet.<br />

44


„Mit 9,660 Kilo dürfte das einer der<br />

größten – mit der Angel gefangenen –<br />

Rotbarsche sein.“<br />

Guide Erik Axner und sein<br />

Riesen-Rotbarsch – er<br />

konnte es selbst kaum<br />

fassen.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 45


GEWÄSSER | NORWEGEN<br />

Anna im Glück: Nach einem<br />

kräftezehrenden Drill kann<br />

sie den prächtigen Heilbutt<br />

präsentieren. Geduld und<br />

die richtige Technik zahlten<br />

sich einmal mehr aus.<br />

Faktenbox: Scholle<br />

Schollen kommen<br />

in flacheren<br />

Bereichen mit<br />

Sandboden<br />

und schwacher<br />

Strömung vor, die<br />

ihnen eine gute<br />

Nahrungsversorgung<br />

gewährleisten.<br />

Suchen Sie<br />

nach gleichmäßigen<br />

Sandböden in<br />

Buchten oder kleinen<br />

Meerengen<br />

mit Wassertiefen<br />

zwischen fünf und<br />

25 Metern. Zum<br />

Schollenangeln<br />

können Sie eine Vertikalrute und eine kleinere Rolle verwenden. Das leichtere Gerät<br />

sorgt für einen schönen direkten Kontakt zu den Fischen. Die häufig vorsichtigen Bisse<br />

sind über die sensible Rute deutlich zu spüren – und auch das Drillen der Schollen<br />

macht an einer solchen Ausrüstung gleich viel mehr Spaß. Verwenden Sie beim<br />

Schleppangeln eine mit Garnelen, Wattwürmern oder aufreizend duftenden Kunstködern<br />

bestückte Montage.<br />

recken die ersten Frühlingsblumen ihre<br />

Blüten in die Sonne. Elche und Füchse<br />

streifen am Waldrand entlang. Sie sind<br />

scheinbar auf der Suche nach etwas Fressbarem<br />

– nur einen Steinwurf vom tobenden<br />

Meer entfernt. Wir sind zu Besuch in<br />

einer friedlichen, kargen und einzigartigen<br />

Traumwelt für Naturliebhaber und nicht<br />

zuletzt für Angler. Einfach nur herrlich …<br />

Die Angelsaison beginnt Anfang Mai,<br />

wenn in den flachen Bereichen rund ums<br />

Camp bereits Heilbutte gefangen werden<br />

können. In der Nähe der Heilbuttplätze<br />

gibt es auch ausgezeichnete Stellen für<br />

Schollen und Seewölfe. An den äußeren<br />

Bereichen von Plateaus versammeln sich<br />

große Dorsche, ihnen folgen Seelachse und<br />

Pollacks. Die vielseitigen Möglichkeiten<br />

machen dieses Revier zu einem besonders<br />

interessanten Reiseziel.<br />

Der Risøysund hält zahlreiche Optionen<br />

fürs Angeln parat. Dabei müssen Sie Ihre<br />

Taktik nur ein wenig an die vorherrschenden<br />

Wetter- und Windbedingungen anpassen.<br />

Grundsätzlich ist es hier aber möglich,<br />

verschiedene Arten mit unterschiedlichen<br />

Methoden am selben Tag zu fangen. Sie<br />

können zum Beispiel den Tag im Andfjord<br />

46


THE<br />

PETER PERCH<br />

LEGENDARY<br />

An diesem Ort befinden sich wahre Meeresschätze.<br />

Lassen Sie den Köder ein paar<br />

Mal auf dem Grund aufschlagen, um die<br />

Fische zum Zupacken zu bewegen.<br />

mit ein paar Driften auf Heilbutt beginnen,<br />

später dann Schollen auf einem nahegelegenen<br />

Sandgrund fangen oder ihr Glück<br />

auf einem geeigneten Felsgrund beim<br />

Angeln auf Seewölfe versuchen und den<br />

Tag mit Hochseefischen an einer der vielen<br />

Steilkanten des Fjords beenden. Wenn das<br />

Wetter es zulässt, können Sie dieses Erlebnis<br />

mit einer spannenden Tour nördlich<br />

des Galvfjords verbinden. An den steilen<br />

Wänden der Eggakante kann man hervorragend<br />

auf Leng, Rotbarsch und Lumb<br />

angeln. Hier weiß man nie, was einem als<br />

Nächstes an den Haken gehen könnte.<br />

ZWISCHEN KÖNIGEN UND ORKS<br />

Nachdem kurze Zeit nichts passiert und<br />

der Köder einfach nur festzustecken<br />

scheint, dreht sich der Fisch auf dem<br />

Grund und setzt sich in Bewegung. Er ist<br />

schnell und er ist schwer. „Stell deinen<br />

Fuß gegen die Bordwand und lass den<br />

Fisch ziehen. Ich weiß, dass ich mich<br />

vorher geirrt habe, aber dieses Mal ist es<br />

ein Heilbutt“, sagt Erik lachend und gibt<br />

weitere Anweisungen. Das Kopfschütteln<br />

des Fisches schießt durch das Geschirr bis<br />

in Annas Arme. Ihr wird langsam klar, dass<br />

dieser Drill noch eine Weile dauern wird.<br />

Das Schauspiel nimmt seinen Lauf: Anna<br />

gelingt es, ab und zu ein paar Meter Schnur<br />

einzukurbeln, doch im Gegenzug schafft es<br />

der Fisch mit der darauffolgenden Flucht<br />

immer wieder, mindestens die doppelte<br />

Eriks Top-Tipps für<br />

den Risøysund<br />

1. Bringen Sie eine gemischte Angelausrüstung<br />

mit, denn die Artenvielfalt in diesem Gebiet ist<br />

enorm.<br />

2. Wählen Sie das Angelgebiet für den Tag nach<br />

dem Wind aus. Die Möglichkeit, nach Osten oder<br />

Westen zu fahren, bietet optimale Bedingungen.<br />

3. In Gebieten mit großen Futterfischvorkommen<br />

in der Nähe von tiefem Wasser finden Sie Dorsche<br />

und Seelachse.<br />

4. In den Meerengen zwischen den kleinen und<br />

größeren Inseln herrscht oft eine natürliche Strömung.<br />

Suchen Sie hier nach den Heilbutten.<br />

5. Angeln Sie sowohl mit Jigs als auch Köderfischen,<br />

denn es ist von Tag zu Tag verschieden, was<br />

am besten funktioniert.<br />

6. Versuchen Sie Ihr Glück an den Eggakanten,<br />

wenn es das Wetter zulässt. Dort gibt es große<br />

Leng, Schwarzen Heilbutt und riesige Rotbarsche.<br />

7. Heilbutte halten sich im Frühjahr oft in sandigen<br />

Buchten und Sunden auf. Im Sommer findet man<br />

sie meist in etwas tieferem Wasser.<br />

8. Sie wollen einen richtig großen Butt fangen?<br />

Dann sollten Sie es mit Köderfischen in wirklich tiefem<br />

Wasser – in mehr als <strong>10</strong>0 Metern – versuchen.<br />

9. Achten Sie auf die örtlichen Fangmeldungen.<br />

Sie geben oft gute Hinweise darauf, wo Sie gerade<br />

nach Fischen suchen sollten.<br />

<strong>10</strong>. Bei schwacher Strömung sollten sie langsam<br />

schleppen und dabei die Rute in der Hand halten.<br />

So können Sie eine größere Wasserfläche abdecken<br />

und effizienter angeln.<br />

Menge von der Rolle zu ziehen. So geht es eine<br />

ganze Zeit lang. „Jetzt machen sich die ganzen<br />

Stunden im Fitnessstudio bezahlt“, schnaubt Anna,<br />

schnappt nach Luft und staunt, wie stark der Fisch<br />

ist. Er schafft es, noch mehrmals wieder zum<br />

Grund zu stürmen, aber am Ende kommt er doch<br />

an die Oberfläche. Erik sichert ihn an der Reling,<br />

während Anna kurz zusammensinkt und sich den<br />

Schweiß von der Stirn wischt. Neben dem Boot<br />

wälzt sich ein schöner Heilbutt – herrlich marmoriert<br />

in der gesamten braunen Farbskala und mit<br />

einem großen Jig als Schmuckstück im Maulwinkel.<br />

Es ist nicht nur ein fantastischer Fang,<br />

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Vertrieb für Deutschland: C. Jul. Herbertz GmbH


GEWÄSSER | NORWEGEN<br />

sondern gleichzeitig Annas bislang größter<br />

Fisch ihrer Anglerlaufbahn.<br />

Nach dem Treffen mit dem König der<br />

Nordmeere geht die Jagd auf andere Arten<br />

weiter. Ich versuche es mit einem großen,<br />

schon leicht ramponierten Hering als<br />

Köder auf einem Felsboden. Es dauert<br />

nicht lange, bis der erste Seewolf hängt.<br />

Endlich gelingt es mir, meinen langersehnten<br />

„Meeres-Ork“ an den Haken zu<br />

bekommen. Der Fisch schlängelt sich<br />

durchs Wasser, hält den Köder dabei fest<br />

im Griff. Nach einem kurzen Blick in sein<br />

Maul verstehe ich schnell, dass dieses<br />

Wesen Muscheln zerdrückt, als wäre es nur<br />

Käsekuchen.<br />

„Findet man nur den richtigen harten<br />

Grund, am besten entlang einer Muschel-<br />

bank, findet man oft die<br />

Seewölfe. Dann muss<br />

man nur noch den Köder<br />

runterschicken und mit<br />

ihm den Boden abklopfen,<br />

so wie hier“, sagt Erik und<br />

zeigt auf die untere Linie<br />

des Echolots. Allerdings<br />

sollte man immer den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit dem Bestand im Hinterkopf<br />

behalten, da Seewölfe in kleineren<br />

Kolonien dicht beieinander leben. Wenn<br />

man sich nicht ein wenig zurückhält, kann<br />

man eine lokale Population in einer einzigen<br />

Saison leicht ausrotten.<br />

BIS AUF 400 METER HINUNTER<br />

Wenn wir es schon bis zum Risøysund geschafft<br />

haben, wäre es doch eine Schande,<br />

nicht auch einmal beim Tiefseeangeln<br />

unser Glück zu probieren. Die Verlockung<br />

des Unbekannten in mehreren Hundert<br />

Metern unter einem ist einfach zu groß.<br />

Gestern Abend hat Erik eine große Seekarte<br />

ausgerollt und uns einige interessante<br />

Stellen – Steilhänge mit ausgeprägten Kanten<br />

– gezeigt, die er bereits getestet hatte.<br />

Hoffentlich würden wir dort auf die farbenprächtigen<br />

Rotbarsche treffen. Als wir an<br />

Ort und Stelle sind, hat der Wind ziemlich<br />

aufgefrischt. Aber Erik schafft es trotzdem,<br />

das Boot für einen Versuch auf Rotbarsch<br />

zu positionieren. „Wir werden jetzt auf<br />

vollen 250 Metern Tiefe angeln, wie ihr hier<br />

sehen könnt. Am Ende der Klippe befindet<br />

sich eine interessante Stufe“, sagt Erik und<br />

zeigt auf einige Wegpunkte von früheren<br />

Ausfahrten.<br />

Wir angeln mit Montagen, an denen sich<br />

mehrere Kreishaken befinden. An diesen<br />

sind zudem leuchtende Schläuche, Perlen<br />

und Stäbe befestigt – alles, um die Fische<br />

in der Tiefe zu unseren Ködern und zum<br />

Anbiss zu locken. An der Schnur befinden<br />

sich Wirbel und Sprengringe, um die Köder<br />

schnell tauschen und etwas Abwechslung<br />

bieten zu können, aber vor allem auch,<br />

um eine bessere Kontrolle zu haben und<br />

Verwicklungen in der Schnur zu vermeiden.<br />

„Wenn wir auf 200 Metern angeln, ja<br />

teilweise sogar bis hinunter auf 400 Meter,<br />

möchte ich kein großes Risiko eingehen.<br />

Ich verwende daher mehrere Haken an ein<br />

und derselben Montage, um sicherzugehen,<br />

dass sich zumindest immer noch ein Köder<br />

über einen längeren Zeitraum an einem<br />

der Haken befindet. Das Hochkurbeln, nur<br />

Angeln am Risøysund<br />

Das Camp von „Nordic Sea Angling“ am<br />

Risøysund ist ein idealer Ausgangsort für<br />

Touren zu ausgezeichneten Fanggründen<br />

für große Meeresfische. Neben der<br />

Möglichkeit, große Dorsche und Heilbutte<br />

zu fangen, kann man hier auf eine Vielzahl<br />

anderer Arten angeln. Neben den hervorragenden<br />

Angeloptionen gibt es auch<br />

komfortable Unterkünfte und gut ausgestattete<br />

Mietboote für bis zu fünf Angler.<br />

Das „NSA“-Camp bietet unten am Pier<br />

auch Übernachtungsmöglichkeiten in Einzelzimmern<br />

mit Gemeinschaftsbad. Bis<br />

zu zwölf Personen können hier wohnen.<br />

Wenn Sie eine größere Gruppe sind und<br />

ein wenig für sich sein möchten, können<br />

Sie auch das große Ferienhaus mieten,<br />

das Schlafmöglichkeiten für bis zu neun<br />

Personen bietet. In der Hütte gibt es<br />

alles, was Sie brauchen – Bad, Dusche,<br />

WC und eine separate Küche. Was Sie<br />

an Angelausrüstung benötigen, können<br />

Sie entweder mieten oder vor Ort zu<br />

Durchschnittspreisen kaufen. Die Boote haben einen hohen Standard und können gemietet werden. Es handelt sich um sieben Meter<br />

lange, stabile Arronet-Aluminiumboote mit 135 bis 150 PS starken Motoren. Wenn Sie es während des Angelausflugs ein bisschen<br />

bequemer haben möchten, können Sie auch ein acht Meter langes Guidingboot mieten. Am Steg befindet sich ein großer Filetierplatz<br />

mit großzügiger Arbeitsplatte und fließendem Wasser. Guides mit jeder Menge Ortskenntnissen sind während der gesamten Saison im<br />

Camp anzutreffen. Für Buchungen und weitere Informationen besuchen Sie www.nordic-sea-angling.se<br />

48


Faktenbox: Seewolf<br />

Auf den Seewolf<br />

wird normalerweise<br />

schon zeitig<br />

in der Saison,<br />

bereits im Frühjahr<br />

geangelt. Sie<br />

finden die Fische<br />

auf felsigen und<br />

harten Böden, auf<br />

oder in der Nähe<br />

von Muschelbänken.<br />

Der Seewolf<br />

ist ein ziemlich<br />

standorttreuer<br />

Fisch. Deshalb ist<br />

es wichtig, mit Präzision auf ihn zu angeln. Eine Montage mit Pilker oder Jig und einem<br />

zusätzlichen Haken, der mit Seelachsfetzen beködert ist, funktioniert normalerweise gut.<br />

Lassen Sie den Köder immer wieder auf den Grund fallen, klopfen Sie mit ihm regelrecht<br />

den Boden ab. Auf diese Weise wecken Sie das Interesse der Fische und machen sie<br />

offensichtlich aggressiv, denn es kommt häufiger vor, dass sie sich gleich mehrmals über<br />

den Köder hermachen. Der Anhieb muss hart und kompromisslos sein, damit der Haken<br />

zwischen den Knorpelplatten und kräftigen Zähnen überhaupt fassen kann.<br />

Die Alternative im Norden: Als besonders<br />

krisensicheres Reiseland rückt Island in den<br />

Fokus der Meeresangler.<br />

• Zuverlässige Direktflüge ab Deutschland,<br />

den Niederlanden und der Schweiz.<br />

• Eine überragende Meeresangelei auf Dorsch<br />

mit Traumfängen in der Saison ´22.<br />

• Fischereiliche Vielfalt mit Köhler, Rotbarsch,<br />

Schellfisch und vielen Überraschungen.<br />

• Mit großen, sicheren Booten, komfortablen<br />

Unterkünften und deutscher Betreuung.<br />

um sicherzugehen, dass man noch einen<br />

Köder dran hat, sollte man sich sparen. Es<br />

kostet unnötig Kraft und Zeit. Ich verwende<br />

Kreishaken, weil ich glaube, dass sie in<br />

der Tiefe besser haken. Es ist nicht einfach,<br />

mit vielleicht 400 Metern Schnur draußen,<br />

einen Anhieb zu setzen. Da ist es effektiver,<br />

den Haken ins Fischmaul zu kurbeln, sagt<br />

Erik und macht im gleichen Moment eine<br />

deutliche Kurbelbewegung – ohne Erfolg.<br />

Dieses Mal gelingt es uns leider nicht,<br />

einen der Tiefseebewohner des Andfjords<br />

zu überlisten. Ein paar verdächtige Spuren<br />

überziehen unsere Köder, aber an den<br />

Haken bleibt nichts hängen. Dieses Mal!<br />

MEGA-ROTBARSCHE LOCKEN<br />

Das schöne Wetter hat uns verlassen. Es<br />

ist von dicken Regenwolken, heftigen<br />

Nebelmassen und zunehmenden Winden<br />

aus Nordost abgelöst worden. Mit dieser<br />

Wetterlage ist hier oben nicht zu spaßen.<br />

An einem Tag wie diesem, wäre es geradezu<br />

verrückt, in den entfernter liegenden<br />

Bereichen auf Dorsch und Seelachs zu<br />

angeln. Trotz der miserablen Bedingungen<br />

findet Erik in der Nähe des Camps eine<br />

einigermaßen geschützte flache Stelle. Ab<br />

ins Vergnügen mit Treibankern und Heilbuttposen!<br />

Peitschender Regen von der Seite<br />

und eine Sichtweite von weniger als zehn<br />

Metern erschweren das Angeln, aber Erik<br />

bleibt optimistisch: „Man weiß nie, denn es<br />

gibt viele schöne Fische, die bei so einem<br />

Mistwetter gefangen wurden. Mithilfe des<br />

Treibankers werden wir bestimmt eine gute<br />

Drift finden. Der fette Hering verbreitet<br />

zudem eine verlockende Duftspur.“<br />

Aus Minuten werden Stunden – das<br />

Angeln ist ziemlich anstrengend und zäh.<br />

Das Gefühl in den Fingern und Füßen lässt<br />

nach, aber leider nicht der Regen. Wir sind<br />

komplett durchnässt. Wie aus dem Nichts<br />

zieht plötzlich eine Pose zur Seite und<br />

verschwindet unter Wasser. Emil schnappt<br />

sich die Rute. Er spannt die Schnur und<br />

setzt den Anhieb. Kontakt! Der Fisch<br />

schüttelt zweimal kräftig mit dem Kopf<br />

und ist dann weg. Besonders meinem Sohn<br />

Emil sieht man die Enttäuschung an.<br />

Wir wechseln wieder zu leichteren Geräten<br />

und treiben über einen sauberen Sandboden.<br />

Hier können wir die vorherigen<br />

Strapazen und Enttäuschungen ein wenig<br />

vergessen lassen, denn wir fangen ein paar<br />

schöne Schollen, die wir zu einer letzten<br />

Mahlzeit in unsere Unterkunft mitnehmen,<br />

bevor wir uns auf die Heimreise machen.<br />

Als ich gerade die Einleitung zu diesem<br />

Artikel fertig geschrieben habe, piept mein<br />

Telefon. Eine Nachricht von einem Erik,<br />

er schickt ein Foto mit einem riesigen Rotbarsch<br />

in seinen Armen: „Wir haben eine<br />

neue Stelle ausprobiert, die sich als Glückstreffer<br />

erwies. Der Fisch auf dem Bild wiegt<br />

9660 Gramm und ist wahrscheinlich der<br />

größte Rotbarsch, der jemals mit einer Rute<br />

von einem Angelboot aus gefangen wurde.<br />

Wenn du zurückkommst, werden wir dort<br />

hin und genauso einen Brocken für<br />

Dich finden, Erik.“<br />

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PRAXIS | FLIEGENFISCHEN IM MEER<br />

Mein verrückter<br />

Heilbutt-Traum<br />

50


Heilbutt – der ultimative<br />

Zielfisch für Meeresangler<br />

im Norden. Um die<br />

hart kämpfende Königin<br />

des Nordmeeres zu<br />

fangen, geht es mit<br />

schwerem Gerät hinaus.<br />

Mit der Fliege wäre es<br />

Quatsch – doch Rasmus<br />

Ovesen hat sich diese<br />

„spezielle Idee“ in den<br />

Kopf gesetzt.<br />

Heilbutt mit Fliege –<br />

es ist nicht sehr<br />

vernünftig, aber es<br />

kann klappen.<br />

Manche Angelpläne sind dümmer<br />

als andere. Zumindest<br />

auf dem Papier. Das Fischen<br />

mit der Fliege auf Heilbutt<br />

gehört eindeutig zu den fragwürdigeren<br />

Plänen! Denn wie um alles in<br />

der Welt will man einen Fisch fangen, der<br />

über Millionen von Jahren die Kunst perfektioniert<br />

hat, seine Beute auf dem Meeresboden<br />

aus dem Hinterhalt anzugreifen?<br />

In den Tiefen starker Gezeiten strömungen<br />

und entlang zerklüfteter Steilwände auf<br />

dem Meer? Ich habe im Laufe meines<br />

Lebens schon viele schwachsinnige Angelpläne<br />

geschmiedet – die allermeisten von<br />

ihnen blieben zum Glück theoretische Pläne.<br />

Die wenigen, die in die Tat umgesetzt<br />

wurden, endeten meist als Misserfolge. Ein<br />

paar der verrückten Unternehmungen waren<br />

zumindest etwas erfolgreich. An diese<br />

Erfahrungen erinnere ich mich gern und<br />

mit größter Freude zurück. Denn was gibt<br />

es Schöneres, als trotz aller Widrigkeiten<br />

(irgendeinen) Erfolg zu haben?<br />

Fotos: Rasmus Ovesen, Stina Didriksen<br />

EINE DUMME IDEE WIRD GEBOREN<br />

Aber zurück zum Heilbutt-Plan: Im Juni<br />

2021 bin ich mit der Fliege in verschiedenen<br />

Fjorden Nordnorwegens unterwegs,<br />

um auf Meerforellen zu fischen. Eher zufällig<br />

werde ich dabei Zeuge, wie Spinnfischer<br />

kleinere Heilbutte vom Boot aus<br />

fangen. Einige Fische werden dabei im so<br />

flachen Wasser und so nah am Ufer gefangen,<br />

dass ich sie sogar beim Küstenfischen<br />

mit der Fliege erreichen könnte.<br />

Verrückt, denke ich – so einer könnte<br />

glatt meine Fliege nehmen! In der Vergangenheit<br />

habe ich schon oft von Leuten gehört,<br />

die versucht haben, Heilbutt gezielt<br />

mit der Fliege zu befischen. Dabei ging es<br />

mit überdimensionierter Ausrüstung, Express-Sink-Fliegenschnüren<br />

und heftig beschwerten<br />

Fliegen zur Sache – und endete<br />

meist mit minimalem Erfolg. Aber wenn<br />

der Heilbutt zu bestimmten Zeiten des<br />

Jahres im ganz flachen Wasser in Ufernähe<br />

auftaucht, muss es doch möglich sein, ihn<br />

mit der Fliege zu überlisten … Meine Gedanken<br />

schweifen zwischen sporadischen<br />

Meerforellenfängen weiter ab und ich sehe<br />

gedanklich schon einen dieser unheimlichen<br />

Heilbutte vom Sandgrund aufsteigen<br />

und meine Fliege einatmen. Diese Bilder<br />

im Kopf verschwinden auch nicht nach<br />

meiner Rückreise aus dem Norden und so<br />

dauert es nicht lange, bis ich mit der Recherche<br />

im Internet beginne.<br />

Das Internet ist bekanntlich ein gefährlicher<br />

Ort für diejenigen, die ihre bestehenden<br />

Überzeugungen (oder Wahnvorstellungen)<br />

verstärken wollen – oder für<br />

diejenigen, die Beweise brauchen, dass<br />

ihre halbgaren Ideen gar nicht so schlecht<br />

sind. In meinem Bestreben, den Heilbutt<br />

mit der Fliege zu fangen, fühle ich mich<br />

also hier richtig aufgehoben. Ich brauche<br />

auch nicht lange, um ein Video aus dem<br />

Jahr 2013 zu finden, in dem eine Gruppe<br />

Norweger Heilbutt mit der Fliegenrute<br />

fängt. Der Titel lautet grob übersetzt:<br />

„Wenn das Unmögliche möglich wird“,<br />

und die Leute darin würden den meisten<br />

Außenstehenden entweder als exzentrisch<br />

oder halb verrückt erscheinen. Und obwohl<br />

sie offensichtlich in <strong>10</strong> bis 20 Metern<br />

Wassertiefe blind fischen und nur sehr<br />

spärliche und mühsam errungene Erfolge<br />

haben, bin ich überzeugt, dass sie etwas<br />

Neuem, Besonderem auf der Spur sind.<br />

DAS INTERNET –<br />

SPIELPLATZ DER NARREN<br />

Ich bin überrascht, einer der Darsteller im<br />

Film ist Tommy Josefsen, ein Freund von<br />

mir! Also rufe ich ihn an und erzähle ihm,<br />

was ich insgeheim vorhabe. Seine Reaktion<br />

ist nicht ganz so enthusiastisch, wie<br />

ich erwartet habe, sondern eher sparsam.<br />

Er betont vorsichtig, dass es gute Gründe<br />

gibt, warum er seit der Entstehung des<br />

YouTube-Films nicht mehr mit der Fliege<br />

auf Heilbutt gefischt hat. Nach und nach<br />

zählt er gute Gründe auf, die klar gegen<br />

mein Vorhaben sprechen. Nun ja, ich<br />

gehöre zu der wachsenden Gruppe von<br />

Menschen, die sich von den Erfahrungen<br />

anderer – oder von klaren Beweisen<br />

– nicht sonderlich beeinflussen lassen.<br />

Stattdessen begebe ich mich nach dem<br />

Gespräch mit Tommy lieber wieder in die<br />

Hände (oder Fänge?) des Internets. Ich<br />

halte mich an ein berühmt gewordenes Zitat<br />

von Albert Einstein, das besagt: „Wenn<br />

es im Internet steht, muss es wahr sein!“,<br />

und setze daher meine Recherche weiter<br />

fort. Die Tatsache, dass Abraham Lincoln<br />

auch einmal die Menschen gewarnt hat:<br />

„Traue niemals Einstein-Zitaten im Internet“,<br />

ignoriere ich kurzentschlossen.<br />

Komischerweise gibt es eigentlich nur<br />

diesen einen zuvor genannten relevanten<br />

Film zum Thema online zu finden. Doch<br />

während meiner Suche finde ich irgendwann<br />

einen interessanten Guide. Ein britischer<br />

Auswanderer, der offensichtlich<br />

einen geschützten, kleinen Fjord weit im<br />

Norden gefunden hat, in dem es angeblich<br />

möglich ist, zuverlässig Heilbutt im<br />

seichten Wasser zu finden und zu fangen.<br />

Die Tatsache, dass er Guiding auf Heilbutt<br />

anbietet, kann nur eines von zwei Dingen<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 51


PRAXIS | FLIEGENFISCHEN IM MEER<br />

Oben: Meister der Tarnung – na, wer erkennt ihn? Rechts: Der richtige Platz hängt<br />

von der Bodenstruktur (felsig-sandig-zerklüftet) ab.<br />

Ausrüstung & Guiding<br />

Heilbutt wird mit schwerer Ausrüstung<br />

gefangen. Rasmus benutzte eine 9‘ #12<br />

Rute mit viel Kraft in Kombination mit einer<br />

großen, stabilen Waterworks-Lamson<br />

Cobalt Fliegenrolle, die mit 250 Metern<br />

<strong>10</strong>0-Pfund-Backing bespult ist. Schnüre<br />

wie Airflo Depthfinder oder Scientific<br />

Anglers Big Water Taper S3/5/7 sollten<br />

eine Seele mit hoher Tragkraft (50 Pfund)<br />

besitzen. Die Vorfächer sind etwa rutenlang<br />

und ein Tippet vom mindestens 0,60<br />

mm besitzen. Herings- oder Makrelenimitationen<br />

auf kräftigen 6/0- bis <strong>10</strong>/0-Haken,<br />

vorzugsweise mit Stingerhaken und<br />

gern mit Wiggletail, sind eine gute Wahl.<br />

Guiding Tipp:<br />

Jonny Stephenson bringt Sie gern an<br />

die Königin des Nordmeeres.<br />

Info: www.wild-pursuits.co.uk<br />

Kontakt: Jonny@wild-pursuits.co.uk<br />

bedeuten: Dass er irgendwie den Code geknackt<br />

hat oder (was wahrscheinlicher ist),<br />

dass er versucht, naiven und verträumten<br />

Fliegenfischern wie mir das Geld aus der<br />

Tasche zu ziehen. Natürlich gehe ich in<br />

meinem Wahn von ersterem aus.<br />

Nachdem ich die E-Mail abgeschickt<br />

habe, beschleunigen sich die Dinge irgendwie<br />

plötzlich. Ein paar Mails später<br />

telefoniere ich bereits mit Jonny Stephenson,<br />

der – zu meiner Überraschung<br />

– weder wahnsinnig, noch bösartig oder<br />

hinterhältig zu sein scheint. Im Gegenteil:<br />

Er erobert mich mit seinem britischen<br />

Charme und mit dem Versprechen, einer<br />

beeindruckenden und zeitweise hektischen<br />

Heilbutt-Fliegenfischerei in flachem<br />

Wasser – wenn (und nur wenn) die Wetterbedingungen<br />

günstig sind.<br />

Ein paar Wochen später, Ende August,<br />

befinde ich mich an Bord eines kleinen<br />

Flugzeugs Richtung Tromsø. Am Flughafen<br />

erwartet mich ein sehr hoffnungsvoller<br />

Jonny. „Willkommen! Sieht aus, als<br />

hättest Du das gute Wetter mitgebracht!“,<br />

begrüßt er mich mit charmant-britischem<br />

Akzent. Fast bereue ich das optimale<br />

Wetter, denn schon häufig konnte<br />

ich meinen anglerischen Misserfolg mit<br />

unglücklichen Bedingungen erklären.<br />

Diesmal scheinen die Rahmenbedingungen<br />

jedoch perfekt und eigentlich liegt<br />

Ersatzgerät mitnehmen! Die Fluchten<br />

der Butte sind blitzschnell und kosteten<br />

schon so manche Rute. Besser ist es,<br />

über die (hochwertige) Rolle zu drillen.<br />

es jetzt nur an meinen Fähigkeiten als<br />

Fliegenfischer ...<br />

Später an diesem Tag bin ich mit Jonny<br />

auf dem Wasser; ein Typ, der sich als sachkundiger,<br />

erfahrener und angenehmer<br />

Bootspartner erweist. Letzteres ist kaum<br />

vorhersehbar und doch so wichtig. Gerade<br />

bei einer mehrtägigen Fahrt kann Disharmonie<br />

echt anstrengend sein. Mit im<br />

Boot ist auch Jonnys Freundin Stina, die<br />

vom Angeln ebenso begeistert ist wie von<br />

der Jagd – eine wirklich nette Begleitung.<br />

Nach einer kurzen Bootsfahrt treiben wir<br />

gemächlich durch einen Gezeitenkanal.<br />

Wir werfen unsere Fliegen zu einer Tiefenkante<br />

in Ufernähe, wo abgeschliffene<br />

Felsen, Blasentangfelder und Kiesflächen<br />

allmählich von reinem Sand abgelöst werden,<br />

der allmählich in die türkis schimmernde<br />

Tiefe übergeht. Selbst mit der<br />

12er Schnur ist das Werfen meines Prototyps<br />

einer Heilbuttfliege eine mühsame<br />

Aufgabe. Meine Fliege erinnert mich ein<br />

wenig an eine Partyperücke zu Karneval.<br />

Gemeinsam mit dem großen Wiggle Tail,<br />

den ich montiert habe und dem heimtückischen<br />

Stinger-Haken macht die Fliege<br />

beim Werfen keine Fliegen-Geräusche<br />

mehr, sondern klingt eher wie eine Fahne<br />

im Wind. Wir fischen einige Stunden lang<br />

bei steigender Flut – leider ohne Erfolg.<br />

Die einzigen Treffer sind träge Dorsche<br />

und kleine Seelachse. Die Beifänge schärfen<br />

unsere Konzentration und lassen den<br />

Puls kurzzeitig in die Höhe schnellen.<br />

Doch nach jedem Anhieb folgt die Enttäuschung.<br />

Und meine Zweifel, die ich<br />

zugegebenermaßen ständig im Hinterkopf<br />

habe, werden mit jedem Kopfnicken eines<br />

Dorsches oder den schnellen Bewegungen<br />

eines kleinen Köhlers bestärkt.<br />

52


Meist sind es<br />

mittlere Dorsche,<br />

die für ständige<br />

Bisse und anhaltende<br />

Konzentration<br />

sorgen. Wenn<br />

allerdings so ein<br />

Kaliber die Fliege<br />

nimmt, wird auch<br />

ein Dorschdrill<br />

interessant.<br />

Jonny merkt, dass sein Kunde einen<br />

Schub Vertrauen und Motivation braucht,<br />

und so erzählt er lebhaft von dramatischen<br />

Heilbuttfängen in diesem Gebiet.<br />

Er behauptet beharrlich, dass es nur eine<br />

Frage der Zeit ist. Ich will ihm glauben,<br />

doch es fällt mir zunehmend schwerer. Ich<br />

kann nicht ignorieren, dass wir unendlich<br />

viel Wasser zu befischen haben und viele<br />

unbekannte Faktoren auf dem Weg zum<br />

Heilbuttbiss erfüllt sein wollen. Warum<br />

sollte, realistisch betrachtet, ein ziemlich<br />

selten vorkommender bodenbewohnender<br />

Riese mehrere Meter vom Grund aufsteigen,<br />

um meine in der Wassersäule echt<br />

unbedeutend wirkende Fliege zu nehmen?<br />

SCHOCKIERENDER ERSTKONTAKT<br />

Ein paar Stunden später sind wir an unserem<br />

Ausgangspunkt zurück. Im Gezeitenkanal<br />

sinkt das Wasser jetzt. Wir werfen<br />

wie die Verrückten in drei, vier Meter tiefes<br />

Wasser, aber nichts passiert – und bald<br />

Voluminöse Streamer<br />

im Hähnchen-Format<br />

sollen den Butt vom<br />

Grund bis ins<br />

Mittelwasser locken<br />

ist der Tag vorbei. Die Sonne verschwindet<br />

bereits hinter den schroffen Bergen im<br />

Westen unter einem violett-blauen Himmel.<br />

Dann geht mir wieder ein übermütiger<br />

Dorsch an die Fliege. Frustriert pumpe<br />

ich ihn heran, so schnell ich kann. Als er<br />

im Wasser unter dem Boot auftaucht und<br />

ich mich herunterbeuge, um ihn abzuhaken,<br />

läuft mir plötzlich ein Schauer über<br />

den Rücken. Unter dem Dorsch taucht ein<br />

riesiger, brauner Schatten auf. Mit einer irgendwie<br />

gewalttätigen Attacke verschwindet<br />

der Dorsch zwischen den Kiefern<br />

seines geisterhaften Verfolgers. Das Wasser<br />

explodiert und meine Rute krümmt<br />

sich bis zum Kork, während etliche Meter<br />

Schnur in der Tiefe verschwinden. Fünf<br />

Minuten später und nach mehreren blitzschnellen<br />

Fluchten bringen wir den Heilbutt<br />

zum Boot. Er ist keine 30, 40 oder<br />

50 Kilo schwer, was ich geschworen hätte,<br />

hätte ich ihn verloren. Stattdessen schätzen<br />

wir ihn auf ungefähr <strong>10</strong> Kilo. Aber<br />

was für gewaltige und muskulöse <strong>10</strong> Kilo!<br />

Einige Fotos später lassen wir den Fisch<br />

wieder schwimmen. Er zählt natürlich<br />

nicht als mit der Fliege gefangener Fisch,<br />

aber er verschafft mir die dringend benötigte<br />

Zuversicht. Es gibt hier also doch<br />

Fische und sie sind aktiv – morgen werfe<br />

ich bis zum Umfallen!<br />

Um es kurz zu machen: Am zweiten<br />

Tag fangen wir mehrere kleinere Heilbutte<br />

zwischen drei und sechs Kilo, alle<br />

in flachen Buchten und in der Nähe von<br />

Mündungen und Inseln. Die meisten von<br />

ihnen nehmen die Fliegen an der Oberfläche,<br />

direkt am Boot, nachdem sie den<br />

Fliegen wie hypnotisiert über eine lange<br />

Strecke gefolgt sind. Es ist unglaublich<br />

aufregend, dies zu sehen und ich befinde<br />

mich in einem Zustand der Euphorie<br />

und Erleichterung. Wir erleben sogar, wie<br />

ein riesiger Heilbutt einen großen Köhler<br />

an der Oberfläche mit seinem braunen,<br />

schaufelgroßen Schwanz als tödliche Keule<br />

zerschmettert. Plötzlich erscheinen Jonnys<br />

Spekulationen, dass es möglich sein<br />

könnte, Heilbutt mit Poppern zu fangen,<br />

gar nicht mehr so verrückt …<br />

Meine Mission ist erfüllt, aber der Höhepunkt<br />

steht noch bevor. Später am Abend<br />

sind wir wieder am vertrauten Gezeitenkanal,<br />

lassen uns mit der Ebb-Strömung<br />

treiben und werfen unsere Fliegen in<br />

3 bis 5 Meter Wassertiefe. Als die Spannung<br />

gerade am größten ist, schlägt Jonny<br />

an und seine Rute verneigt sich tief. Ich<br />

drehe mich um, um zu sehen, was los ist.<br />

„Dorsch!“, knurrt er auf das träge Kopfschütteln,<br />

und als wäre es eine Art Befehl,<br />

drehe ich mich um, um den nächsten<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 53


PRAXIS | FLIEGENFISCHEN IM MEER<br />

Die Dämmerung hat<br />

sich als besonders<br />

gefährlich für die<br />

Fliegen im Mittelwasser<br />

und die<br />

Nerven des Autors<br />

herausgestellt.<br />

Rasmus hatte gutes<br />

Wetter, einen guten<br />

Guide und das<br />

nötige Glück – so<br />

konnte der Traum in<br />

Erfüllung (und die<br />

Rute kaputt) gehen.<br />

Wurf zu machen. Im selben Moment explodiert<br />

das Wasser neben mir und meine<br />

Schnur wird mir aus den Händen gerissen.<br />

Ein riesiger Wasserschwall breitet sich<br />

neben dem Boot aus und durch seine Mitte<br />

sehe ich einen großen Schatten, der schnell<br />

in der Tiefe verschwindet.<br />

EINE AUDIENZ BEI DER KÖNIGIN<br />

Es folgt ein anstrengender Drill mit etlichen<br />

langen Fluchten und fiesen Schlägen,<br />

Heilbutt-Fakten<br />

Der Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus)<br />

kommt im Nordatlantik vor und ist mit bis zu<br />

3 Metern Körperlänge und bis zu 400 Kilo<br />

Gewicht der größte Plattfisch der Welt.<br />

Sein geografisches Verbreitungsgebiet<br />

erstreckt sich von Kanada und Grönland<br />

ostwärts bis nach Nordeuropa und Russland<br />

und ist hauptsächlich auf die arktischen<br />

Gebiete beschränkt. Der Heilbutt ist in<br />

der Regel in tiefen Gewässern anzutreffen<br />

(einige Wissenschaftler glauben, dass er in<br />

bis zu 2 Kilometern Tiefe vorkommt), aber er<br />

taucht auch im Flachwasser auf, insbesondere<br />

im späten Frühjahr und im Herbst. Hier<br />

liegen die Fische gut getarnt auf Sand- und<br />

Kiesböden, gern durchsetzt mit Felsen,<br />

Lehm und verstreuter Vegetation.<br />

Heilbutte sind wilde Räuber, die<br />

sich von Heringen, Aalen, fast allen<br />

Dorschartigen über Krabben bis hin zu<br />

Forellen und Lachsen ernähren. Doch sie<br />

wachsen recht langsam, je nach Lebensraum<br />

werden sie im Alter von 7 bis<br />

<strong>10</strong> Jahren geschlechtsreif und können bis<br />

zu 60 Jahre alt werden. In der Zwischenzeit<br />

erreichen sie spielend die Zwei-Meter-<br />

Marke, ab dieser Größe sind die Fische in<br />

Norwegen übrigens geschützt.<br />

Der weltweit größte Heilbutt, der jemals<br />

mit einer Angel gefangen wurde, wurde<br />

2004 von einem deutschen Angler nach<br />

einem 1,5 Stunden langen Drill gelandet.<br />

Der Fisch wog 234 Kilo und war 2,74 Meter<br />

lang. Im Vergleich dazu ist der größte Heilbutt,<br />

der je mit der Fliege gefangen wurde,<br />

relativ klein. Er wurde 2016 von Jo Stephenson<br />

im Reisafjorden, Norwegen, gefangen<br />

und auf 44 Kilo (147 Zentimeter) geschätzt.<br />

Vor kurzem wurde dieser Fisch von einem<br />

Heilbutt getoppt, den einer von Jonnys<br />

Gästen im September 2021 an Land gezogen<br />

hat – ein Fisch, der auf 65 bis 70 Kilo<br />

geschätzt wird.<br />

die mich um Vorfach und Rute bangen<br />

lassen. Gegen Ende sind wir mehrfach<br />

kurz davor, den mächtigen Fisch zu landen,<br />

aber jedes Mal weicht er irgendwie<br />

der Schwanzschlinge aus, schlägt um sich<br />

und stürzt wieder in die Tiefe. Einmal<br />

taucht er direkt unters Boot, ich halte die<br />

Rute gleichzeitig hoch, was zu einem unnatürlichen<br />

Winkel meiner Fliegenrute<br />

führt. Ein lautes Krachen zerreißt die Luft,<br />

ich falle fast hintenüber. Meine Rute ist<br />

direkt über dem Griff in zwei Teile gebrochen.<br />

Mist! Aber der Fisch ist noch dran.<br />

Für den Rest des Drills fühle ich mich<br />

eher wie ein einheimischer Langleinenfischer<br />

als wie ein cooler, fliegenfischender<br />

Globetrotter. Und nach ein paar Minuten<br />

später platze ich vor Nervosität aus allen<br />

Nähten, als ich den Fisch ein letztes Mal<br />

an die Oberfläche ziehe. Dieses Mal geht<br />

es um alles oder nichts! Wie durch ein<br />

Wunder – in einer Eruption aus Wasser,<br />

Schaum und wütendem Butt – gelingt<br />

es Jonny, dem Fisch die Schwanzschlinge<br />

umzulegen. Als er fest am Boot sitzt,<br />

brechen wir in Jubel aus! Wir ziehen den<br />

Fisch ganz vorsichtig ein kurzes Stück ans<br />

Ufer, messen beachtliche 1,34 Meter (geschätzte<br />

32 Kilo) und machen ein paar<br />

schnelle Fotos. Die Fliege hält sich gerade<br />

noch an einem ledrigen Hautlappen im<br />

riesigen, zerklüfteten Maul des Fisches<br />

fest. Glück gehabt!<br />

Ich halte den Fisch am Schwanz fest<br />

und löse meinen Griff, als er zeigt, wegschwimmen<br />

zu wollen. In kürzester Zeit<br />

hat der Fisch seine Färbung geändert und<br />

sich auf dem flachen Grund getarnt. Als er<br />

abhebt und sich in tieferes Wasser begibt,<br />

verschwindet er fast beunruhigend schnell<br />

in dem ansonsten Gin-klaren Wasser –<br />

wie ein verblassender Traum, der sich weigert,<br />

eingefangen zu werden.<br />

Doch ich hatte ihn! Mein verrückter<br />

Traum ist tatsächlich wahr geworden. Und<br />

auch wenn ich den schicksalhaften Moment<br />

verpasst habe, in dem die Königin<br />

des Meeres beschloss, meine Fliege zu inhalieren,<br />

kann ich mir mit geschlossenen<br />

Augen lebhaft vorstellen, wie es aussah.<br />

Schließlich bin ich ein Träumer – und<br />

die Vorstellungskraft von Träumern<br />

ist groß!<br />

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PRAXIS | WELS<br />

Wels, gefangen mit der Fliege!<br />

Und wenn einer weiß, wie man<br />

mit der Fliegenrute auf Wels<br />

fischt, dann Paolo Pacchiarini!<br />

Seit 1985 betreibt er das<br />

Fliegenfischen ausschließlich<br />

auf große Raubfische und hält<br />

12 Weltrekorde.<br />

56


FLIEGENFISCHEN AUF WELS<br />

Auf Biegen<br />

und Brechen<br />

Wels mit der Fliege? Echt jetzt? Aber warum<br />

eigentlich nicht? Andere große Raubfische<br />

werden ja auch gezielt mit dem Streamer gefangen<br />

– und wie das beim Wels funktioniert,<br />

damit hat sich der italienische Fliegenfischer<br />

Paolo Pacchiarini tiefgehend beschäftigt.<br />

Fotos: P. Pacchiarini<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 57


PRAXIS | WELS<br />

Der Wels gilt als einer DER<br />

mystischsten Raubfische<br />

Europas. Groß, gefährlich,<br />

gefräßig – so wird er gern<br />

beschrieben. Seit seinem verstärkten<br />

Auftreten bei uns in Italien hat er<br />

meine Neugier geweckt. Zuerst fingen nur<br />

Angler, die mit Naturködern fischten, später<br />

dann aber auch vermehrt die Spinnfischer.<br />

Ich als Fliegenfischer stand staunend<br />

daneben. Für das Fliegenfischen auf<br />

diese Fische gab es leider kaum Informationen<br />

und wenn, dann waren diese nicht<br />

immer glaubwürdig. Deshalb probierte<br />

ich mein Glück ganz allein, versuchte,<br />

Pionierarbeit zu leisten. Und das ist mir<br />

nach vielen Misserfolgen schlussendlich<br />

auch gelungen.<br />

NICHT ZU LAUT AUFTRETEN!<br />

WELSE SIND SENSIBELCHEN<br />

Die ersten Welse fing ich während eines<br />

Hochwassers in einem Nebenfluss des Po.<br />

Seit einigen Jahren widme ich mich nun<br />

dem gezielten Fischen mit der Fliege auf<br />

Wels bei Hochwasser, denn dann sind die<br />

Räuber aktiver und deswegen auch einfacher<br />

zu fangen. Oft sieht man die Welse<br />

knapp unter der Oberfläche. Gerade dann,<br />

wenn man die Fische sehen kann, ist der<br />

Fang gar nicht so schwer. Man muss einfach<br />

nur zur richtigen Zeit am richtigen<br />

Ort sein.<br />

Werden wir konkret: Was bedeutet denn<br />

„zur richtigen Zeit am richtigen Ort“?<br />

Gute Chancen, einen Wels zu fangen, hat<br />

man in dem Moment, wenn das Wasser zu<br />

steigen beginnt, bis die Flut ihren Höhepunkt<br />

erreicht. Solange der Pegel im Fluss<br />

konstant hoch ist, sollten Sie es versuchen.<br />

Fließt das Wasser wieder ab, schalten die<br />

nun gesättigten Welse in einen passiven<br />

Modus und lassen sich nicht mehr fangen.<br />

Solange der Fluss hoch und das Wasser<br />

extrem trübe ist, ziehen die Welse auf der<br />

Suche nach Futterfischen direkt unter dem<br />

Ufer vorbei, wo ihre Beute hinter Steinen<br />

und ins Wasser gefallenen Bäumen Schutz<br />

vor der Strömung sucht.<br />

Für den Wels ist Hochwasser die Zeit<br />

einer einfachen Beute, denn die kleinen<br />

Fische haben gegen die Strömung im<br />

Fluss keine Chance und sind gezwungen,<br />

direkt in Ufernähe im ruhigeren<br />

Wasser zu verweilen. Man mag denken,<br />

dass raubende Welse vor Gier schäumen<br />

und alles attackieren, was sich bewegt.<br />

Doch dem ist keinesfalls so! Sie nehmen<br />

selektiv Nahrung zu sich. Weicht unser<br />

Muster zu stark von der Beute ab, wird es<br />

einfach ignoriert. Von wegen „kopfloser<br />

Das Welsangeln am Po und seinen Nebenflüssen begeistert viele Angler und auch<br />

Fliegenfischer wie Paolo, denn der Fluss in Italien sorgt mit seinem regelmäßig<br />

eingetrübten, aufgewühlten Wasser und dem guten Weißfischbestand für beste<br />

Jagdbedingungen der Räuber.<br />

Allesfresser“. Dass Waller durchaus Sensibelchen<br />

sein können, zeigt sich nochmal<br />

anhand ihrer Geräuschempfindlichkeit.<br />

Vergessen Sie bitte nie, dass der Wels aufgrund<br />

seiner vielen Barteln Vibrationen<br />

schon auf große Entfernung wahrnimmt.<br />

Entsprechend vorsichtig muss man sich<br />

dem Fisch nähern, um ihn nicht zu<br />

verscheuchen.<br />

SINK 7, SINK 3, INTERMEDIATE –<br />

EIGENTLICH BRAUCHT MAN ALLE<br />

SINKRATEN<br />

Wenn ich auf Wels fische, nehme ich in<br />

der Regel mehrere Fliegenruten mit, an<br />

der bereits unterschiedlich schnell sinkende<br />

Schnüre montiert sind. Im Fluss<br />

selbst verwende ich bei hohem Wasserstand<br />

eine schnell sinkende Schnur<br />

(Sink 5 bis Sink 7), um der Strömung zu<br />

trotzen. Manchmal aber finde ich Welse<br />

auch in kleineren Nebenflüssen, in denen<br />

die Strömung nicht so stark ist. Dann<br />

nutze ich zwar auch eine Sinkschnur, aber<br />

eine, die weniger schwer ist (Sink 3 bis<br />

Intermediate). Würde ich in diesem Fall<br />

eine zu stark sinkende Leine benutzen,<br />

dann muss ich sehr schnell einholen, was<br />

dem Wels aber nicht unbedingt gefällt. In<br />

Nebenflüssen mit wenig Strom nutze ich<br />

am liebsten einen Streamer, den ich langsam<br />

mit gelegentlichem Zupfen führe. In<br />

starker Strömung aber braucht die Fliege<br />

58


„Welse jagen<br />

wie Wölfe!“<br />

Niedrigwasser im Sommer verlagern die beste Welsangelei vom Tag in die<br />

Dämmerungs- und Nachtstunden. Tagsüber kann man baden, oder Werfen<br />

üben, sofern man noch nicht so sicher ist.<br />

etwas mehr Gewicht. Und so beschwere<br />

ich den Streamer mit einem Jigkopf, sodass<br />

die Fliege zu Grund taumelt und immer<br />

wieder von mir hochgerissen wird.<br />

LERNEN SIE, DIE MONDPHASE IM<br />

BLICK ZU BEHALTEN<br />

Da es in Italien im Sommer auch häufig<br />

Niedrigwasser gibt – aktuell ist der Po<br />

ja sehr davon betroffen – habe ich auch<br />

schon mehrfach versucht, einen Wels<br />

unter diesen Bedingungen zu fangen. Das<br />

klappt auch – aber nicht tagsüber, denn<br />

wenn die Sonne am Tag brennt, sind die<br />

Fangchancen extrem gering. Wer unter<br />

solchen Bedingungen ins Fliegenfischen<br />

Hochwasser ist am zuverlässigsten. Der Futterfisch drückt sich ans Ufer,<br />

um dem Strom zu entgehen, und ist in geballter Form ein leichtes Ziel für<br />

raubende Welse. Richtig, Mehrzahl, denn sie jagen selten allein.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 59


PRAXIS | WELS<br />

Der Wels ist ein dämmerungs-<br />

und nachtaktiver Fisch.<br />

Mit Einbruch der Dunkelheit<br />

schwimmt er an die flachen<br />

Stellen, um auf Beutezug zu<br />

gehen.<br />

„Wiggle Tail“ heißt der kleine schwarze<br />

Twisterschwanz, Hauptbestandteil von<br />

Paolos schwarzem Lieblingsstreamer.<br />

Was für ein riesiger Fisch! Welse von dieser<br />

Größe gibt es nicht nur in Italien, sondern<br />

auch bei uns.<br />

auf Wels startet, der wird sich schnell<br />

eine sprichwörtliche blutige Nase holen.<br />

Baden Sie tagsüber lieber im Fluss und<br />

in der Sonne. Warten Sie auf die Nacht –<br />

Nachts kann sich alles ändern, denn dann<br />

werden die Welse aktiv. Ich habe herausgefunden,<br />

dass der Mond beim Nachtangeln<br />

eine wichtige Rolle spielt. Als<br />

Faustregel gilt, dass an Abenden mit Vollmond,<br />

selbst wenn der Himmel bewölkt<br />

ist, kaum ein Wels beißt. Ab dem letzten<br />

Viertel des abnehmenden Mondes bestehen<br />

aber gute Chancen auf einen dicken<br />

Wels. Während der anderen Mondphasen<br />

kann man leider nicht konstant mit Bissen<br />

rechnen.<br />

Nachts entwickelt sich der Wels vom<br />

Sensibelchen zu dem Raubtier, als das er<br />

besonders von Nichtanglern angesehen<br />

wird: Er raubt laut hörbar an der Wasseroberfläche<br />

und startet brutale Attacken.<br />

Höre ich diese Raubszenarien, dann kommen<br />

große Popper (-Fliegen natürlich) an<br />

Schwimmschnüren zum Einsatz.<br />

Ich sehe die Bugwelle des Wallers vor<br />

mir vorbeiziehen, dann werfe ich den<br />

Popper einige Meter vor den Fisch, genau<br />

in seine Schwimmbahn. Der Wurf<br />

darf nicht zu kurz kommen, den Fisch<br />

also nicht treffen – sonst flüchtet er.<br />

Ich strippe die Fliege nur langsam ein.<br />

Zwischen den einzelnen Zügen pausiere<br />

ich auch gerne mal, damit der Fisch die<br />

Fliege nicht nur wahrnehmen, sondern<br />

auch genau orten kann.<br />

DIE BESTE ZEIT? GANZ KLAR:<br />

IM FRÜHJAHR!<br />

Möglicherweise konnte ich Sie zum Nachmachen<br />

inspirieren. An dieser Stelle will<br />

ich nochmals motivieren, unbedingt mit<br />

der Fliege auf Wels zu angeln! Es ist bei<br />

Weitem nicht so kompliziert, wie man es<br />

vielleicht denkt, wenn man es noch nie getan<br />

hat. Falls Sie bald starten wollen, dann<br />

sollten Sie in einem kleineren Fluss mit<br />

gutem Wallerbestand beginnen. Ich rate<br />

vom Stillwasser ab, hier sind die Chancen<br />

eher gering.<br />

Momentan, im September und Oktober,<br />

ist eine recht gute Zeit zum Wels angeln.<br />

Aber nicht die allerbeste, denn die ist<br />

ganz klar im Frühjahr, wenn Scharen von<br />

Weißfischen wie Rotaugen, Brassen und<br />

Karpfen sich vor den flachen Schilfzonen<br />

und in strömungsberuhigten Bereichen<br />

(Altarme, Becken, Staustufen) versammeln,<br />

um abzulaichen. In solchen Fällen<br />

stehen die Welse zwischen den Weißfischen.<br />

Gelegentlich kann man sie dann<br />

direkt anfischen und einen Köder nur<br />

<strong>10</strong> Zentimeter vor ihrem Maul platzieren.<br />

Oft hatte ich damit Erfolg.<br />

VERGESSEN SIE NIE:<br />

AN SCHLAGEN UND FESTHALTEN!<br />

Was Sie an Gerät brauchen? Sie können<br />

es sich denken: Es muss schwer sein.<br />

Im Fliegenfischen spricht man von<br />

Ruten klassen <strong>10</strong> bis 12. Dazu eine starke<br />

Rolle mit guter Bremse. Auch im<br />

Fliegenfischen-Sektor gibt es Rollen mit<br />

Wechselspule. Vielleicht besorgen Sie sich<br />

eine solche, dann können Sie drei Spulen<br />

für drei unterschiedlich schnell sinkende<br />

Schnüren kaufen, und müssen sich nicht<br />

drei Rollen zulegen. Für den Anfang, und<br />

einen nicht so stark strömenden Fluss, benötigen<br />

Sie eine WF<strong>10</strong> bis WF12-Schnur<br />

(je nach Rutenklasse) in den Sinkraten<br />

„Sink 3“ und „Intermediate“; außerdem<br />

ist fürs Nachtangeln eine Schwimmschnur<br />

unerlässlich. Ans Ende der Fliegenschnur<br />

knoten Sie ein Stück Schlagschnur, es muss<br />

nicht ewig lang sein, 1 Meter reicht, mit<br />

einem Durchmesser von 0,70 bis 0,80 Millimeter.<br />

Und an dieses Stück monofile<br />

Schlagschnur kommt unser Köder, zum<br />

Beispiel mit einer Rapala-Schlaufe. Ich<br />

nutze immer Streamer zwischen 13 und<br />

17 Zentimeter, meist in schwarz. Chartreuse,<br />

weiß und pink fangen auch gut.<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren! Und<br />

vergessen Sie nicht: Nach dem Biss<br />

anschlagen und festhalten …<br />

60


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<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 61


PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />

Umgestürzte Bäume<br />

und wucherndes Grün<br />

erschweren das Angeln.<br />

Karsten Jaszkowiak<br />

und Lars Reineke<br />

schreckt dies nicht ab.<br />

Sie denken und lenken<br />

um – und fangen im<br />

Unterwasserdschungel.<br />

MITTEN IM DICKICHT: KAPITALE FÄNGE AN HINDERNISSEN<br />

Dschungelmonstern<br />

auf der Spur<br />

Wer kennt sie nicht, die Fernsehserie „Flussmonster“, in der Jeremy Wade an den<br />

entlegensten Orten der Welt riesigen Fischen nachstellt? Karsten Jaszkowiak erlebt<br />

ähnlich beeindruckende Abenteuer und fängt unter schwierigen Bedingungen – in<br />

einer etwas kleineren Dimension an einem romantischen deutschen Flüsschen.<br />

62


Solch beeindruckende Fische präsentiert Dschungel-Experte Lars regelmäßig.<br />

Fotos: L. Reineke, K. Jaszkowiak, Fishstone<br />

Dieser Fluss hat es in sich – ungefähr<br />

20 Meter breit, im<br />

Durchschnitt drei bis vier Meter<br />

tief, im Sommer wuchern<br />

Kraut, Seerosen und Mummeln<br />

bis dicht unter die Oberfläche. Die Ufer<br />

sind entweder gesäumt von Schilf oder<br />

mehrere Meter überwachsen von Weiden<br />

und Büschen, die dicht über dem Wasser<br />

hängen. Sie gleichen einem Labyrinth aus<br />

Gestrüpp und sind kaum begehbar. Hin<br />

und wieder stürzen Bäume und Äste in<br />

den Fluss, die zur Befahrbarkeit teilweise<br />

entfernt werden, teilweise im Fluss liegen<br />

bleiben. Tagsüber herrscht auf dem Wasser<br />

viel Bewegung. Ein kleines Ausflugsboot<br />

fährt auf einem Abschnitt hoch und runter.<br />

Hinzu kommen bis zu 500 Stand-up-Paddler,<br />

Kanuten oder Ruderer, die im Sommer<br />

permanent den Angelplatz kreuzen.<br />

Dabei sind sie regelmäßig neugierig auf die<br />

Montagen oder wollen die Büsche vorbildlich<br />

von Schnur befreien. Teilweise sind<br />

sie auch einfach unerfahren und steuern<br />

somit nur zu gern in die Ufer. Nachts ist es<br />

gut möglich, dass sich eine Wildschweinrotte<br />

grunzend, krachend und platschend<br />

neben deinem Boot ein Bad gönnt. Willkommen<br />

an meinem kleinen Fluss – dem<br />

Zuhause der Dschungelmonster.<br />

Dieses Gewässer beherbergt wahre<br />

Schätze: Karpfen über 25 Kilo, die noch<br />

nie in ihrem Leben einen Haken gesehen<br />

haben, mit fast schwarzen Rücken und<br />

von grünlich bis ins dunkle Ocker gefärbten<br />

Bäuchen. Zudem gibt es ein riesiges<br />

Weißfischvorkommen. Und zu guter Letzt<br />

sind da noch die Welse – ein Bestand mit<br />

überwiegend zwischen 1,30 bis 1,70 Meter<br />

langen Fischen. Die Welse jedoch wachsen<br />

und auch sie überschreiten dank einer<br />

reich gefüllten Speisekarte mittlerweile die<br />

magische Zwei-Meter-Marke.<br />

HARTNÄCKIG ZUM ZIELFISCH:<br />

GEHT NICHT, GIBT’S NICHT!<br />

Der Fluss bietet eine Mischung aus<br />

dschungelartigem, idyllischem Biotop und<br />

Gewässerhighway. An ihm sechs Ruten –<br />

drei pro Angler – sinnvoll zu platzieren,<br />

scheint fast unmöglich. Hier zu angeln, ist<br />

traumhaft schön, aber auch eine Herausforderung,<br />

die Geschick und Einfalls-<br />

Fertig zum Einsatz: Die beköderte<br />

Steinmontage wird auf kleinen krautfreien<br />

Stellen abgelegt.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 63


PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />

„Nach ein paar Nächten entwickelt<br />

sich diese Herangehensweise<br />

zu einer körperlichen Tortur.“<br />

Eine traumhaft ruhige Kulisse, doch der Schein trügt. Tagsüber sind auf dem kleinen Fluss unzählige Wassertouristen unterwegs,<br />

nachts schrillen die Bissanzeiger und läuten die Glöckchen.<br />

reichtum an ihre Grenzen bringen. Kennenlernen<br />

durfte ich diesen romantischen<br />

Fluss durch Lars Reineke. Er ist einer meiner<br />

engsten Unterstützer und erzählte mir<br />

anfangs, dass es ihn viele Jahre gekostet<br />

hat, hier das anglerische Rezept herauszufinden.<br />

Welse gäbe es hier ohnehin nicht,<br />

hieß es. Lars blieb hartnäckig und fing sie.<br />

Mit ihm am Gewässer zu sein, prägte mein<br />

Verständnis vom Angeln im Hindernis<br />

und gab mir das Rüstzeug für eine ganze<br />

Palette an Lösungen, konventionell nicht<br />

erreichbare Spots zu befischen. Geht nicht,<br />

gibt’s nicht! Absenken, umlenken, drillen<br />

durch dichteste Krautfelder, die Schnur<br />

kappen und zusammenknoten und am<br />

Ende traumhaft schöne Fische in den Kescher<br />

ziehen – all das ist Teil des Angelns<br />

an diesem faszinierenden Fluss.<br />

NAHRUNG IM ÜBERFLUSS – EINE<br />

ECHTE HERAUSFORDERUNG<br />

Meine erste Begegnung mit ihm hatte ich<br />

beim Karpfenangeln. Es war Liebe auf<br />

den ersten Blick! Wir machten einen Trip<br />

vom Boot aus. Während tagsüber unzählige<br />

Wassertouristen für viel Bewegung<br />

und Lärm sorgen, kehrt zur Dämmerung<br />

eine unglaubliche Ruhe ein. Die meisten<br />

Abschnitte sind nur für Vereinsmitglieder<br />

oder über private Grundstücke zugänglich.<br />

Dadurch gibt es gerade eine Handvoll<br />

aktiver Angler auf mehreren Kilometern<br />

Wasser. Es gibt Platz ohne Ende, den es zu<br />

nutzen gilt.<br />

Eine Herausforderung ist das Überangebot<br />

an natürlicher Nahrung. Es gibt hier<br />

viele schöne Fische, aber wo halten sie sich<br />

gerade auf? Futter finden sie überall in<br />

Massen. Bei dem klaren Wasser kann ein<br />

kleiner Stalking-Spaziergang sehr sinnvoll<br />

sein. Füttern ist es in jedem Falle nicht –<br />

zumindest nicht wie gewohnt mit großen<br />

Boilie-Futterplätzen. Das haben bereits<br />

viele versucht und fast alle bissen sich die<br />

Zähne aus. Die Fische sind es hier nicht<br />

gewohnt, nach Boilies, ja nach Futter allgemein<br />

zu suchen. Sie haben kaum einen<br />

Bezug zu den merkwürdigen runden Murmeln.<br />

Das Rezept ist, die Fische zu finden<br />

und einen möglichst langen Flussabschnitt<br />

präzise zu beangeln. Das wiederum bedeutet<br />

an einem 20 Meter breiten, bewucherten<br />

Fluss voller Kraut und Hindernisse, je<br />

drei Ruten in beide Richtungen – stromauf<br />

und stromab – auf einem bis zu 300 Meter<br />

langen Abschnitt zu staffeln. Dabei muss<br />

man so vorgehen, dass die Fische nicht<br />

gefährdet und die Schnüre vom Verkehr<br />

am nächsten Morgen nicht eingesammelt<br />

werden. Diese Herausforderung hat mein<br />

Angeln grundlegend verändert. Im ersten<br />

Moment erschien sie mir als unlösbare<br />

Aufgabe, aber ich sollte noch viel lernen.<br />

UMDENKEN UND UMLENKEN:<br />

IDEENREICHTUM IST GEFRAGT<br />

Wir brachten die Ruten in unterschiedliche<br />

Flussabschnitte teilweise bis um die<br />

nächste Kurve herum. Dort legten wir sie<br />

auf kleine, maximal zwei Quadratmeter<br />

große Krautlöcher, alles bei einer recht<br />

sportlichen Strömung für diese Gewässergröße.<br />

Auf dem Rückweg senkten wir<br />

die Schnur mindestens einmal direkt ins<br />

Kraut ab. Bei den weiter entfernt abgelegten<br />

Montagen oft zweimal – ein Absenker<br />

an einem wichtigen, richtungsweisenden<br />

Punkt oder auf Höhe des Köders einer<br />

64


anderen Rute, um die Bahn freizumachen,<br />

falls ein Fisch beißt. Ein weiterer Absenker<br />

für alle drei Ruten folgte auf gleicher<br />

Höhe, um sie unter Wasser parallel nebeneinander<br />

aufzureihen. Dadurch konnten<br />

wir die Schnüre genauso anordnen,<br />

dass wir bei einem nächtlichen Biss nicht<br />

gleich alle Ruten einsammelten. Welche<br />

der drei Schnüre dabei sinnvoll an welcher<br />

Position nach unten muss, war für mich<br />

anfangs nicht leicht nachzuvollziehen. Wie<br />

soll das funktionieren? Diesen Fisch kann<br />

man doch niemals fangen beziehungsweise<br />

riskieren wir doch so die Gesundheit<br />

des Fisches, wenn er sich vom Haken<br />

reißt! Oder etwa nicht?<br />

Der „XXweLs Line Sinker“<br />

von Fishstone ermöglicht<br />

den Einsatz von Steinen<br />

bis zwei Kilogramm.<br />

KOMPLETT ANDERS: ES GIBT<br />

KEINEN NORMALEN DRILL!<br />

Es ist eine Frage des Mutes, aber auch der<br />

Erfahrung und Fähigkeiten. Entscheidend<br />

ist, dass es bei dieser Angelei keinen<br />

herkömmlichen Drill gibt. Um hier<br />

erfolgreich zu sein, muss ich mich von<br />

bisherigen Vorgehensweisen verabschieden<br />

und Gewohnheiten ad acta legen.<br />

Dazu ist ein Punkt unumgänglich – alle<br />

Gewichte müssen weg! Nur dann kann<br />

es funktionieren. So lehrte mich Lars<br />

ein neues Drillverhalten unter besonderen<br />

Bedingungen: Stellen wir uns einen<br />

wilden Hund beim Gassi gehen vor. Der<br />

Hund läuft an langer Leine zwischen zwei<br />

Laternen durch und um eine herum. Sie<br />

möchten ihn zurückziehen, aber er hält<br />

dagegen. Wild rennt er hin und her und<br />

wickelt sich dabei immer mehr zwischen<br />

den Laternen fest, da er sich gegen den<br />

Druck stemmt und immer nervöser wird.<br />

Warum entspannen wir nicht die Leine<br />

und folgen dem Hund einfach durch die<br />

Laternen? Genauso drillten wir – Bremse<br />

komplett auf! Trotzdem kam bei all dem<br />

Umgelenke manchmal nur ein einzelner<br />

Ton am Bissanzeiger durch. Ein Piepser<br />

heißt raus und die Rute kontrollieren –<br />

mehrmals in der Nacht.<br />

Lars hat sich nach langjähriger Erfahrung<br />

angewöhnt, hier sehr viel mit Pellets<br />

zu angeln. Für mich eine der wenigen Bedingungen,<br />

in denen ich überhaupt mit<br />

Pellets geangelt habe aber er sagt, sie funktionieren<br />

hier. Im Frühjahr und Herbst<br />

kein Problem, aber bei warmem Sommerwasser<br />

bedeutet das teilweise nachts<br />

aufstehen und die Ruten kontrollieren.<br />

Und dabei die Montage wieder präzise im<br />

Krautloch positionieren und die Schnur<br />

mit den Absenkern auf dem Rückweg<br />

exakt platzieren. Nach ein paar Nächten<br />

entwickelt sich diese Herangehensweise<br />

zu einer körperlichen Tortur und das Bedürfnis<br />

nach Schlaf wächst Tag für Tag.<br />

Der Reiz jedoch, diesem beeindruckenden<br />

Fluss mit anspruchsvollster Angeltechnik<br />

einen der unberührten und wunderschönen<br />

Fische zu entlocken, überwog und beruhigte<br />

unsere vom Schlafmangel gezehrten<br />

Nerven. Dieser Reiz war unser Motor,<br />

der unaufhörlich weiter ratterte.<br />

BANGE MINUTEN: AHNUNGSLOS<br />

UND AUFGEREGT ZUM FISCH<br />

Endlich durfte ich den ersten Drill live erleben<br />

und die einzige Option für das, was<br />

nun folgte, lautete: freie Schnur! Nicht zuletzt<br />

aus diesem Grund kam Lars vor ein<br />

paar Jahren auf mich zu, da unsere Steinmontagen<br />

von „Fishstone“ die optimale<br />

Lösung für seine Anforderungen bieten.<br />

Durch das enorm dichte Kraut und quasi<br />

keinen Gegendruck nach dem direkten<br />

Abwurf des Steins nehmen die Fische den<br />

Der „Line Sinker“ lässt sich<br />

nicht nur zum Absenken von<br />

Montagen, sondern auch<br />

zum Umlenken an Ästen einsetzen.<br />

Der große Karabiner<br />

ermöglicht ein einfaches und<br />

schnelles Handling.<br />

Köder auf, erschrecken sich kurz, aber<br />

stellen sich prompt in der Nähe regungslos<br />

in ein dichtes Krautfeld. Auch aus diesem<br />

Grund wäre das Angeln mit Gewicht<br />

hier unmöglich, da es sofort im Kraut<br />

hängenbliebe und den Fisch zu weiteren<br />

Fluchten veranlassen würde.<br />

Wir nahmen nach einem Piepser direkt<br />

die Rute auf, ruderten an komplett<br />

schlaffer Schnur los und waren aufgeregt<br />

und ahnungslos, was sich wohl am anderen<br />

Ende der Leine in wenigen Minuten<br />

zeigen würde – eine Brasse oder vielleicht<br />

doch einer der versteckten Schätze.<br />

Auf dem Weg holen wir die Absenker<br />

hoch. Entweder ist der Stein hier bereits<br />

raus oder wir holen einen Krautbatzen<br />

hoch, den wir zügig abrupfen, den Absenker<br />

entfernen und weiter. Am Spot angekommen,<br />

nehmen wir nicht direkt Spannung<br />

auf. Wir schauen zuerst aufmerksam<br />

auf den Schnurverlauf. Erst wenn wir<br />

Gewissheit haben, entweder senkrecht<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 65


PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />

über dem Fisch zu stehen oder ihn aus<br />

dem Ufer ziehen zu können, geht es wirklich<br />

los. Nicht selten jedoch erkennt man<br />

schnell, dass die Schnur quer durchs Holz<br />

verläuft. In diesem Fall fahren wir um das<br />

Hindernis herum, stechen mit der Rute<br />

ins Wasser und holen die Schnur mit der<br />

Spitze hinter dem Hindernis vorsichtig an<br />

die Oberfläche. Nun können wir versuchen,<br />

die Schnur über Ziehen an beiden<br />

um das Hindernis gelegten Enden zu befreien.<br />

Das muss alles passieren, ohne<br />

dabei Druck auf den Fisch aufzubauen.<br />

Ein emotionaler Drahtseilakt in dem Wissen,<br />

dass in wenigen Metern Entfernung<br />

ein wahrer Gigant auf uns warten könnte.<br />

Aus leichten Zweigen lässt sich die Schnur<br />

meist auf diese Weise befreien, aber gelegentlich<br />

hilft nur das Messer. Dann heißt<br />

es, die Schnur kappen, durch das Hindernis<br />

ziehen und neu zusammenknoten.<br />

Lars erzählte mir von seinem persönlichen<br />

Rekord bei dem er diesen Ablauf bis zum<br />

Fischkontakt mehr als zehn Mal durchgehen<br />

musste.<br />

Ein traumhaft schöner Fang: Lars präsentiert einen makellosen Schuppenkarpfen –<br />

einen unberührten, wunderschönen Schatz aus dem Unterwasserdschungel.<br />

WILDE FLUCHTEN: WENN DER<br />

FISCH DAS KRAUT RASIERT ...<br />

Es ist kaum vorstellbar, aber anfangs steht<br />

der Fisch einfach. Wovor sollte er auch<br />

flüchten – ohne Gewicht im schützenden<br />

Versteck verborgen. Sind alle Hindernisse<br />

überwunden und die Schnur befreit,<br />

geht es endlich los. In diesem Gewässer<br />

kann alles passieren. Endlich kommt der<br />

Moment der ersten Kontaktaufnahme,<br />

der Augenblick der Wahrheit und schnell<br />

zeigt sich die Dimension des Fisches. Der<br />

Drill läuft dann hauptsächlich möglichst<br />

vertikal ab, um dem Fisch wenig Chancen<br />

für Fluchten ins Kraut zu geben. Dennoch<br />

stürmt er immer wieder in die Krautfelder<br />

und rasiert durch sie hindurch. Gelegentlich<br />

dreht man dabei schon mal ganze<br />

Büsche um, bis der Fisch endlich ins Netz<br />

gleitet. Das Gewicht bei dieser Angelei<br />

nicht zu verlieren, wäre ein Todesurteil für<br />

jeden Drill.<br />

Diese Fähigkeiten im Repertoire zu<br />

haben ist Gold wert. Ich möchte sie nicht<br />

mehr missen. Nach ein paar Tagen dieser<br />

besonderen Schule durchstieg ich die Herangehensweise<br />

und sie ist seither ein sehr<br />

wichtiges Werkzeug für meine Angelei.<br />

Erst auf meinem letzten Trip habe ich an<br />

einem unbekannten Gewässer auf einer<br />

unerreichbaren Stelle mit zwei Absenkern<br />

und zwei Umlenkern einem Freund einen<br />

Fisch an den Haken gezaubert und wir<br />

landeten ihn sicher. Mit dem neuen Verständnis<br />

entscheide ich nicht mehr nach<br />

der Zugänglichkeit einer Stelle, sondern<br />

nur noch nach ihrem möglichen Potenzial.<br />

Wichtig bei dieser Herangehensweise<br />

ist eine logische und klare Vorstellung<br />

davon, wie im Drill vorgegangen werden<br />

muss und in welche Richtung die Schnur<br />

aus dem Umlenker gehoben oder wo sie<br />

fest fixiert sein muss. Für diese Techniken<br />

sollte man genau wissen, was man tut und<br />

jedes Detail schon vorab im Kopf durchspielen.<br />

Nur so ist sicherzustellen, dass<br />

diese komplexen Vorgehensweisen den<br />

Fisch nicht gefährden und nicht nur zu erfolglosen<br />

Aussteigern führen.<br />

WELSANGELN: JETZT WIRD ALLES<br />

NOCH EINE NUMMER HEFTIGER!<br />

Als ich ein Jahr später an diesem Gewässer<br />

das erste Mal auf Wels angelte, verschärften<br />

sich die Techniken noch. Das<br />

Überwältigende daran ist, dass sie einfach<br />

funktionieren, wenn man sie einmal versteht.<br />

Ich bin zwar kein Welsangel-Spezialist,<br />

aber auf zahlreichen Reisen mit<br />

auf ihr Gewässer spezialisierten oder allgemein<br />

sehr erfahrenen Anglern unterwegs.<br />

Aus diesem Grund sehe ich viele<br />

verschiedene Techniken und bekomme<br />

schnell Einblicke in viele Jahre erarbeitete<br />

Fähigkeiten und Wissen von Experten.<br />

Mir wurde schnell klar, dass im Welsangeln<br />

alles nochmal eine Nummer derber<br />

und rauer ist. Allein die kräftigen Ruten,<br />

Rollen und Schnüre, mit denen man Autos<br />

ziehen kann und auch die Techniken<br />

des Spannens und Umlenkens sind von<br />

derberer Gestalt. Während beim Karpfenangeln<br />

viele darauf achten, ihre Schnur<br />

möglichst glatt und berührungsfrei zum<br />

Köder zu legen, wird beim Welsangeln<br />

einfach über den Baum gelegt oder besser<br />

über mehrere Bäume und quer über den<br />

Fluss gespannt.<br />

ABSOLUTER QUATSCH: HIER<br />

GIBT’S DOCH KEINE WELSE!<br />

Lars erzählte mir eine beeindruckende<br />

Geschichte seiner Welsangelei am kleinen<br />

Flüsschen. Er begann hier bereits damit,<br />

als nur wenige überhaupt darüber nachdachten.<br />

Belächelt worden sei er, es gäbe<br />

hier keine Welse. Und anfangs schien es<br />

für ihn durchaus so. Mehrere Jahre vergingen,<br />

bis Lars den Dreh raus hatte. Viele<br />

Fische in allen Größen und auch ein paar<br />

stattliche Exemplare können die Jungs<br />

dort mittlerweile vorweisen. Auch hier<br />

heißt es, noch viel größere Fische seien<br />

durchaus denkbar.<br />

Gemeinsam mit Patti und Lars begannen<br />

wir unser „XXweLs“-System zu<br />

entwickeln und so ging es für mich nun<br />

abermals an den Fluss, diesmal mit einem<br />

anderen Ziel – Welse. Da wir an unserer<br />

Montage arbeiteten, nutzten wir überwiegend<br />

U-Posen-Montagen. Das gestaltet<br />

sich unter den beschriebenen Bedingung<br />

nicht leicht und wir suchten einen Bereich<br />

auf, in dem sich der Krautwuchs noch<br />

halbwegs im Rahmen hielt. Die Heraus-<br />

66


forderung war jedoch ähnlich. Wie platzieren<br />

wir sechs Ruten sinnvoll an einem<br />

20 Meter breiten Flüsschen möglichst so,<br />

dass wir einen großen Bereich abdecken,<br />

um Fische zu finden.<br />

ÜBER STOCK UND STEIN: DAS<br />

GROSSE AUSLEGEN BEGINNT<br />

Stromauf legten wir die erste Rute auf kurze<br />

Distanz ans eigene Ufer und führten<br />

sie über die Bäume wieder zurück zum<br />

Camp. Den Stein legten wir mit Montage<br />

ab und gingen direkt im 45-Grad-Winkel<br />

in den Umlenker kurz über dem Wasser.<br />

Stromauf angeln wir grundsätzlich mit<br />

einem fixen Umlenkpunkt kurz oberhalb<br />

der U-Pose. Die Schnur ist an dieser Stelle<br />

fest in einem Clip fixiert. Auf diese Weise<br />

halten wir beim Biss die Spannung zum<br />

Fisch und können einen Anschlag setzen.<br />

Würden wir an diesem Punkt mit einer<br />

Reißleine arbeiten, hätten wir nach dem<br />

Sprengen enorm viel Schnur auf einem<br />

schmalen, überwucherten Fluss lose im<br />

Wasser liegen und der Fisch könnte auf<br />

dem Weg stromab einfach zu viele Hindernisse<br />

einsammeln.<br />

Planvoll ausgelegt:<br />

Es ist eine Herausforderung,<br />

sechs<br />

Karpfenruten auf<br />

400 Metern in einem<br />

schmalen Fluss<br />

sinnvoll und fangbar<br />

zu positionieren.<br />

„Endlich kommt der Moment<br />

der Wahrheit. Schnell zeigt sich<br />

die Dimension des Fisches.“<br />

Andere Dimensionen: Beim Welsangeln<br />

geht alles etwas handfester zu. Für den<br />

Einsatz von großen Steinen hat der<br />

Autor mit seinem Unternehmen Fishstone<br />

das „3XweLs“-System entwickelt.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 67


PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />

Nach dem Biss geht es direkt ins Boot.<br />

Der Fisch muss während der Fahrt zum<br />

Umlenker durch mäßigen Druck möglichst<br />

einigermaßen auf der Stelle gehalten<br />

werden, darf jedoch auch nicht in den<br />

Umlenker gepumpt werden, bis die Schnur<br />

frei ist. Aber so kann es klappen.<br />

Die zweite Rute brachten wir ebenfalls<br />

ans eigene Ufer und nutzen die gleiche<br />

Vorgehensweise. Wir legten sie nur<br />

wesentlich weiter stromauf und führten<br />

sie auf dem Rückweg bis zum Camp<br />

über mehrere Bäume. Die dritte Montage<br />

stromauf legten wir ans gegenüberliegende<br />

Ufer – und nun wurde es langsam etwas<br />

wilder. Wir ließen den Stein und die Montage<br />

ab, führten die Leine ebenfalls direkt<br />

aus dem Wasser in den ersten Umlenker<br />

und auf der gegenüberliegenden Uferseite<br />

wieder durch die Bäume zurück Richtung<br />

Camp. Kurz davor hingen wir sie durch<br />

einen zweiten Umlenker, um sie hoch genug<br />

über den Fluss zu spannen. Drei Ruten<br />

waren scharf und die Spannung stieg. In<br />

diesem Moment ahnte ich noch nicht, dass<br />

es jetzt erst richtig losgehen sollte.<br />

EIN BISSCHEN VERRÜCKT:<br />

EINMAL UMSTEIGEN, BITTE!<br />

Stromab verschärfte sich die Auslegetechnik.<br />

Abermals war ich überrascht und fasziniert,<br />

mit welcher Selbstverständlichkeit<br />

wir die Ruten über unmöglichste Wege<br />

200 Meter vom Platz entfernt positionierten.<br />

Vor dieser Erfahrung hätte ich mir<br />

solch eine Angelei niemals zugetraut.<br />

Die erste Rute kam schnell ans eigene<br />

Ufer, direkt aus dem Wasser über einen<br />

Baum und fertig. Die zweite Rute wurde<br />

kniffeliger. Behalten wir die zusätzliche<br />

Challenge im Hinterkopf: Es ist<br />

notwendig, die Schnüre so zu platzieren,<br />

dass jederzeit ein Paddler passieren kann.<br />

Wir fuhren also für Rute Nummer zwei<br />

150 Meter stromab. Dort positionierten<br />

wir eine Montage mit zwei Köderfischen<br />

am Einzelhaken in eine Strömungsverwirbelung<br />

vor einen Busch auf der eigenen<br />

Uferseite. Anschließend fuhren wir ans<br />

Ufer und es hieß aussteigen. Ich stapfte<br />

in den weichen Untergrund der Schilfbänke,<br />

legte die Leine direkt um einen<br />

stabilen Baum und lief weiter am Ufer entlang<br />

durch den sumpfigen Boden, wobei<br />

die Stiefel meiner Wathose immer wieder<br />

bis zu den Knien einsanken. Nach circa<br />

<strong>10</strong>0 Metern legte ich die Schnur um einen<br />

weiteren kleinen Baum und stieg dahinter<br />

wieder ins Boot. Nun fuhren wir durch<br />

einen umgestürzten Baum, und ich legte<br />

das 60er-Geflecht dabei so über die oberen<br />

Der Autor präsentiert einen kleineren Wels:<br />

Der Fisch ist zwar kein Riese, aber eine<br />

große Belohnung für viel Einsatz.<br />

Äste, dass ich es beim Drill im Vorbeifahren<br />

herunterreißen könnte. Nach weiteren<br />

30 Metern erreichten wir das Camp und<br />

legten die Schnur abschließend noch ein<br />

weiteres Mal so hoch wie möglich über<br />

einen Baum kurz vor dem Rutenständer.<br />

Die ganze Rute war jetzt so platziert, dass<br />

wir die erste Angel drillen könnten, ohne<br />

der zweiten in die Quere zu kommen.<br />

Mit der dritten Rute fuhren wir noch<br />

50 Meter weiter. Auch diese Montage legten<br />

wir in die Verwirbelungen vor einem<br />

Busch. Dieses Mal jedoch in die Außenkurve<br />

auf das gegenüberliegende Ufer. Um<br />

den Drill von Rute zwei zu ermöglichen,<br />

mussten wir hier den letzten Abschnitt<br />

absenken, also die Strecke zum Baum an<br />

Land. Wieder raus ans Ufer, um beide<br />

Bäume laufen, zurück ins Boot, über den<br />

umgestürzten Baum und zurück in den<br />

Rutenständer. Ich verliere, während ich<br />

das beschreibe, selbst den Überblick bei all<br />

dem Umlenken und Absenken. Aber ich<br />

war Feuer und Flamme, zu sehen, wie diese<br />

verrückte Technik funktioniert.<br />

AM MORGEN KLINGELN DIE<br />

GLÖCKCHEN – ACTION!<br />

Diese Angelei war für mich die Geburtsstunde<br />

für eine neue Faszination. Ein<br />

Grund für mich, unser neues Tool den<br />

„Line Sinker“ zu entwickeln. Sie zeigte mir,<br />

dass mit der nötigen Ausrüstung an Stangen,<br />

Umlenkern, abwerfbaren Absenkern,<br />

Nachts schrillen die Glöckchen! Autor Karsten<br />

Jaszkowiak freut sich über den größten<br />

Wels der Tour durch den Flussdschungel.<br />

Druckrichtungen und verschiedensten<br />

Werkzeugen praktisch jeder Spot beangelbar<br />

ist. Es bedarf nur Verstand und Kreativität!<br />

Ich konnte es kaum abwarten.<br />

Schon bald klingelte die erste Glocke.<br />

Ich liebe diesen Widerspruch im Welsangeln:<br />

Derbes Material, große Haken, dicke<br />

Ruten und Rollen, riesige Flussmonster<br />

und dann diese feinen Glöckchen, die<br />

beim Biss doch heftig zu scheppern beginnen<br />

können. Das erste Läuten war nur ein<br />

Anfasser, aber am nächsten Morgen klingelte<br />

die kurze Rute stromab und der erste<br />

kleine Wels mit 1,20 Meter lag im Boot.<br />

Von den kurzen Ruten hatte ich mir<br />

auch wenig Komplikationen erwartet. Viel<br />

zu routiniert und gelassen wirkte das Vorgehen<br />

selbst bei den Distanzfallen, als dass<br />

ich die kurzen Ruten nicht als selbstverständlich<br />

funktionierend angenommen<br />

68


hätte. Aber was passiert, wenn mitten in<br />

der Nacht eine der Glocken an den weit<br />

entfernt ausgelegten Ruten klingelt? Aus<br />

dem Schlaf gerissen, voller Adrenalin ins<br />

Boot poltern, immer die Spannung halten,<br />

die Schnur aus den Bäumen zerren, aussteigen,<br />

einsteigen, zweimal, um schlussendlich<br />

den eigentlichen Drill zu beginnen.<br />

Eine absurde Vorstellung, die mir eine<br />

leicht ehrfürchtige Vorfreude bereitete.<br />

Die Abbildung zeigt, wie der<br />

Autor und seine Mitstreiter<br />

sechs Welsmontagen auslegen,<br />

um einen möglichst großen<br />

Streckenabschnitt zu beangeln.<br />

DER REIZ DES ANGELNS:<br />

FANGEN AUF ANDEREN WEGEN<br />

In der kommenden Nacht blieb es leider<br />

ruhig und so wuchs die Anspannung weiter<br />

an. Eine Nacht später war es dann endlich<br />

so weit, und es schlug gleich zweimal<br />

in die am weitesten entfernte Rute stromab<br />

ein. In der beschriebenen Hektik und dennoch<br />

kontrolliert durchliefen wir die einstudierte<br />

Prozedur. Sowohl Lars als auch<br />

ich landeten jeweils einen schönen Fisch.<br />

Den größeren von ihnen mit 1,50 Meter<br />

konnte ich ins Boot hieven, aber die Punkte<br />

für diesen Wels übergebe ich wohlwollend<br />

an meinen Hindernis-Experten Lars.<br />

Es ist zwar kein 2,50-Meter-Ebro-Fisch,<br />

aber auch hier ist jeder Zentimeter hart erarbeitet<br />

– sowohl auf diesem Trip, als auch<br />

in den unzähligen harten Lehrstunden auf<br />

dem Weg zu diesem Erfolgskonzept.<br />

Am Morgen fing Lars noch einen weiteren,<br />

letzten Fisch mit der Distanzrute<br />

stromauf. Vier Welse in drei Nächten an<br />

einem kleinen verwilderten, enorm anspruchsvollen<br />

Fluss – für mich ein ausgezeichnetes<br />

Ergebnis und ein einschneidendes<br />

Erlebnis. Der Reiz des Angelns muss<br />

nicht zwangsläufig bedeuten, mit gewohnten<br />

Techniken dicke Fische abzugreifen.<br />

Ich finde es reizvoll, beim Schmieden von<br />

Plänen und Strategien abwegige Herangehensweisen<br />

zu entdecken. Der Fisch, der<br />

auf diese Weise überlistet wird, fühlt sich<br />

für mich wie die größte Belohnung an –<br />

unabhängig von der tatsächlichen Größe.<br />

Er zeigt mir, dass ich ein Gewässer verstehe,<br />

das nötige Handwerkszeug beherrsche<br />

und ein Konzept entwickeln kann, um die<br />

Schatztruhe zu öffnen. Für mich ist Angeln<br />

das Abenteuer der Entdeckung. Ich wünsche<br />

Ihnen genauso viel Freude, wenn Sie<br />

Ihr Glück einmal auf ähnliche Weise<br />

versuchen.<br />

Welse gibt’s hier nicht!<br />

Von wegen … Auch<br />

dieser stattliche Räuber<br />

stammt aus dem kleinen<br />

norddeutschen Fluss.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 69


PRAXIS | KARPFEN<br />

KARPFEN LOKALISIEREN<br />

Augen auf bei<br />

Perspektiven wechsel:<br />

Bei der Suche nach<br />

Karpfen klettert<br />

Tobias Steinbrück<br />

mitunter auch auf<br />

Hindernisse, um<br />

einen besseren Blick<br />

auf die Wasseroberfläche<br />

zu bekommen.<br />

Fotos: T. Steinbrück<br />

70


der Platzwahl<br />

Obwohl der Karpfen<br />

wirklich groß wird,<br />

kann er sich ziemlich<br />

gut verstecken.<br />

Tobias Steinbrück<br />

verrät, wie er Wellen,<br />

Blasen und wackelnde<br />

Schilfhalme findet<br />

und deutet.<br />

Strategie aufgegangen: Der<br />

Karpfen biss 30 Minuten<br />

nach dem Ablegen der Montage<br />

im Blasenteppich.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 71


PRAXIS | KARPFEN<br />

Beim Karpfenangeln ist es häufig<br />

wie bei einem Kartenspiel, bei<br />

dem Sie nie so recht wissen,<br />

was für ein Blatt Sie bekommen.<br />

Die Wahl des Futters,<br />

der Rigs und Montagen und ganz wichtig,<br />

welcher Angelplatz in Frage kommt, entscheiden<br />

Sie intuitiv. Eine gute Intuition<br />

erfordert viel Erfahrung und Gewässerkenntnis.<br />

Beides ist nicht immer vorhanden.<br />

Ein Stück weit mutiert der Ansitz<br />

so zu einer Art Glücksspiel. Die Karpfen<br />

haben zu oft andere Pläne – fernab von<br />

Ihren Erwartungen an den Ansitz. Legen<br />

Sie sich im Vorfeld nie zu sehr fest. Mir<br />

ist es auch schon oft so gegangen, dass ich<br />

versucht habe, das Puzzle Karpfenangeln<br />

logisch im Vorfeld zusammenzusetzen.<br />

Ein guter Freund sagt immer: „Wenn es<br />

beim Karpfenangeln logisch wird, dann<br />

wird’s unlogisch.“ Recht hat er, denn zu<br />

oft war es paradox, Theorie und Praxis<br />

drifteten weit auseinander. Ich war hier,<br />

aber die Karpfen dort. Einmal das Camp<br />

aufgebaut, hieß es dann wieder abbauen<br />

und neu positionieren. Aus diesem Fehler<br />

habe ich gelernt. Standorte und Fressverhalten<br />

der Karpfen überraschen mich<br />

immer wieder aufs Neue, nicht immer<br />

im positiven Sinne. Zum Beispiel angelte<br />

ich im Winter oft zu tief, während die<br />

Karpfen sich im Flachwasser aufhielten.<br />

Im zeitigen Frühjahr angelte ich auch<br />

schon zu flach, auch das hielt ich nicht für<br />

möglich. Im Sommer waren sie am Grund<br />

gar nicht anzutreffen, weil sie mit Vorliebe<br />

das Zooplankton im Mittelwasser fraßen.<br />

Über Tage hinweg schlürften sie es dort<br />

ein, während ich mir Gedanken machte,<br />

ob ich meine Boilies lieber gegen Dosenmais<br />

oder Tigernüsse austauschen sollte,<br />

um endlich Bisse zu bekommen. Das hätte<br />

auch nichts geändert.<br />

HEKTIK WAR FRÜHER: GELASSEN<br />

KOMMEN WIR ANS ZIEL<br />

Heute gehe ich es gelassener an. Erst am<br />

Angelplatz finalisiere ich meinen Plan für<br />

die Session. Ich beginne den Ansitz mit<br />

einer ausgiebigen Suche nach den Karpfen<br />

vor Ort. Es gilt, die Fische aktiv zu suchen<br />

und zu finden. Erst wenn ich sie entdeckt<br />

habe, wähle ich meine Taktik. Angle ich<br />

mit Festblei am Grund, mit Zig Rigs im<br />

Mittelwasser oder mit Brot und schwimmendem<br />

Hundefutter an der Oberfläche?<br />

Es ist von Vorteil, alles dabei zu haben.<br />

Einige Karpfenangler machen es sich<br />

dank moderner Technik leicht. Mit der<br />

Hilfe einer Drohne lokalisieren sie je<br />

nach Wassereintrübung binnen kürzester<br />

Nach dem Ablegen<br />

der Montage öffnet<br />

der Autor den Bügel<br />

und rudert so leise wie<br />

möglich zurück.<br />

Mahlzeit! Dieser<br />

Karpfen hatte<br />

vor Kurzem<br />

offensichtlich<br />

auf einer Kiesbank<br />

Muscheln<br />

geknackt.<br />

Zeit die Karpfen aus der Vogelperspektive.<br />

Andere verwenden ein hochmodernes<br />

Echolot oder ein Futterboot mit Echo<br />

und Kamera und schippern Stunden auf<br />

dem See umher. Um ganz ehrlich zu sein,<br />

nutze ich ein Echolot nur sehr selten und<br />

eine Drohne besitze ich nicht. Selbst das<br />

Futter boot kommt bei mir nur gelegentlich<br />

zum Einsatz. Ich verlasse mich ungern<br />

auf moderne Technik und nutze<br />

stattdessen meine Augen, ab und an auch<br />

mein Gehör. Das Gute ist, dass ich einfach,<br />

stressfrei und von Technik unabhängig<br />

ans Ziel komme. Es ist für mich ein<br />

Stück weit intensiveres, lebendigeres, echtes<br />

Angeln, wenn ich „Oldschool“ unterwegs<br />

bin.<br />

SCHARFE SINNE SIND GEFRAGT:<br />

AUGEN AUF UND OHREN SPITZEN<br />

Karpfen verraten sich oft durch Springen,<br />

Rollen, Buckeln und Wälzen an der Oberfläche.<br />

Das kann lautstark, aber auch ohne<br />

Geräuschkulisse erfolgen. Vor allem an<br />

windigen Tagen sind Karpfen sehr aktiv<br />

72


„Karpfen verraten sich<br />

oft durch Springen, Rollen,<br />

Buckeln und Wälzen<br />

an der Oberfläche.“<br />

Karpfen lieben es,<br />

sich zu sonnen.<br />

Sie schieben dann<br />

Bugwellen vor sich<br />

her, die das geübte<br />

Auge erkennt.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 73


PRAXIS | KARPFEN<br />

unterwegs und lassen sich blicken. Ideal<br />

ist die Morgendämmerung. Zu keiner<br />

anderen Tageszeit scheinen die Fische so<br />

oft die Wasseroberfläche zu durchbrechen.<br />

An windstillen Tagen springen sie<br />

seltener, sie sind dann auch weniger aktiv.<br />

Dennoch lassen sie sich aufspüren.<br />

Es lohnt sich, die Wasseroberfläche aufmerksam<br />

im Blick zu haben. Stehen die<br />

Schwärme ganz dicht oben, verraten sie<br />

sich. Sie strecken ein winziges Stück ihrer<br />

Rückenflosse aus dem Wasser – und schon<br />

kommt Bewegung an die Oberfläche. Es<br />

bilden sich kleine Kringel, als wenn ein<br />

Weißfisch eine Fliege von der Oberfläche<br />

inhaliert hätte. Schon oft habe ich zweimal<br />

hinsehen müssen, um mich zu vergewissern,<br />

dass es tatsächlich Karpfen sind.<br />

Ein gutes Auge reicht im Uferbereich,<br />

weiter draußen hilft ein Fernglas. Mit etwas<br />

Glück können Sie die Karpfen sogar<br />

direkt an der Oberfläche ziehen sehen.<br />

Ich scheue mich aus diesem Grund nicht,<br />

auf einen Baum oder andere Anhöhen zu<br />

klettern, um einen besseren Blickwinkel<br />

zu bekommen.<br />

Verräterische<br />

Blasen: An der<br />

Staumauer ist ein<br />

großer Schwarm<br />

auf Nahrungssuche<br />

und hinterlässt beim<br />

Fressen einen riesigen<br />

Blasenteppich.<br />

LEISER ALS JEDER SCHWAN: IM<br />

SCHLAUCHBOOT ZU DEN SPOTS<br />

Mit einem kleinen Schlauchboot ohne Motor (!) kann man sich recht<br />

unauffällig und nahezu lautlos fortbewegen.<br />

Ein kleines Boot ist perfekt. Sind die Gewässer<br />

größer, lasse ich mich mit einem<br />

kleinen, gerade einmal 1,60 Meter langen<br />

Schlauchboot ohne Elektromotor treiben.<br />

Nur mit ganz sachten, leisen Paddelschlägen<br />

bewege ich mich fort. Das verscheucht<br />

die Karpfen nicht. Ich bin mir sicher, dass<br />

jeder Schwan mehr Lärm verursacht als<br />

ich. Ein Elektromotor würde durch seine<br />

Geräusche die Karpfen warnen. Karpfen<br />

können gut hören, jedes kleine Geräusch<br />

ist unter Wasser für sie gut wahrnehmbar.<br />

Ich halte Ausschau nach leichten Bugwellen.<br />

Bugwellen entstehen, wenn die<br />

Fische dicht unter der Wasseroberfläche<br />

ziehen. Ausschau halte ich ebenso nach<br />

Wassereintrübungen, die durch gründelnde<br />

Karpfen verursacht werden. Und ich<br />

suche die Wasseroberfläche nach Blasenteppichen<br />

ab. Blasenteppiche entstehen<br />

auch, wenn Karpfen am Grund fressen<br />

und kopfüber das Bodensediment durchpflügen.<br />

Je nach Anzahl der fressenden<br />

Fische können diese Blasenteppiche sehr<br />

groß sein, gerne zehn mal zehn Meter,<br />

oder eben auch nur vereinzelt hier und<br />

da auftreten, wenn es sich um Einzelfische<br />

handelt. Dann sind es aber meistens<br />

kapitale Exemplare.<br />

Bei den Blasenteppichen gibt es aber<br />

einen gravierenden Unterschied zwischen<br />

Faulgasblasen und Fressblasen. Faulgase<br />

treten aus weichem Bodensediment<br />

wie Schlammböden auf. Einzelne Blasen<br />

steigen in relativ konstanten Abständen<br />

exakt an derselben Stelle auf? Dann handelt<br />

es sich um Faulgase. Fressblasen hingegen<br />

wandern, sind mal größer, mal kleiner.<br />

Oft entstehen kleine Blasenteppiche,<br />

Blasenspuren im flachen Wasser in Kombination<br />

mit gut sichtbarer Eintrübung.<br />

NUR NICHT VERSCHRECKEN:<br />

GERÄUSCHLOS ÜBERS WASSER<br />

Bei einer Bootserkundung habe ich immer<br />

eine montierte Rute und eine Handvoll<br />

zerbrochener Boilies dabei. Es ist wichtig,<br />

sofort zu agieren, ohne die Fische zu verschrecken.<br />

Ein direktes Anwerfen würde<br />

die Fische durch den Aufprall des Bleis<br />

in Alarmbereitschaft versetzen. Besser ist<br />

es, die Montage sorgsam und lautlos im<br />

Wasser abzusetzen. Viel Futter braucht<br />

man jetzt nicht. Zerbrochene Boilies sind<br />

beim Aufprall auf der Wasseroberfläche<br />

sehr leise. Boiliebruch ist außerdem leicht,<br />

wodurch er langsam zu Boden sinkt. Ein<br />

Versinken im Schlamm ist ausgeschlossen.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sie die<br />

Karpfen mit einer Handvoll zerbrochener<br />

Boilies viel länger am Platz halten, als<br />

wenn Sie ganze Boilies füttern würden,<br />

denn das Zusammensuchen der einzelnen<br />

Partikel ist recht mühselig und deutlich<br />

zeitintensiver. Als Hakenköder kann aber<br />

gerne ein ganzer Boilie verwendet werden.<br />

Mit geöffnetem Rollenbügel entferne<br />

ich mich so unauffällig wie ich gekommen<br />

bin. Nur nicht die fressenden Fische<br />

ver schrecken! Lautlos geht’s zurück zum<br />

Ufer. Die Wartezeit auf einen Biss dauert<br />

nun meist nicht länger als ein bis zwei<br />

Stunden.<br />

74


Zerbrochene Boilies eignen<br />

sich gut zum Anfüttern. Sie<br />

sind leicht, taumeln langsam<br />

zum Grund und versinken nicht<br />

im Schlamm. Als Hakenköder<br />

verwendet unser Autor aber<br />

lieber einen ganzen Boilie.<br />

Braune Suppe:<br />

Fressende Karpfen<br />

verraten sich durch<br />

das Bilden von<br />

Schlammwolken.<br />

PARADIESICHE AUSSICHTEN:<br />

AUGEN AUF DIE SCHILFKANTEN!<br />

Ob mit dem Boot oder leisen Schrittes in<br />

Watstiefeln – einen geschärften Blick sollten<br />

Sie auch immer auf das grüne Dickicht<br />

haben. Schilfkanten sind oft ein reiner<br />

Karpfen-Boulevard mit eigenem Grand<br />

Buffet. Dort sonnen sie sich, finden Schutz<br />

und nicht zuletzt auch das meiste und abwechslungsreichste<br />

Futter – eine natürliche<br />

Speisekammer, die ihresgleichen<br />

sucht. Karpfen finden hier einen reich gedeckten<br />

Tisch: Wasserschnecken, Köcherfliegenlarven,<br />

Krebse, Fischlaich und Muscheln,<br />

im Frühjahr sogar Kaulquappen.<br />

Karpfen haben tausend gute Gründe, sowohl<br />

am Tag als auch in der Nacht Schilfkanten<br />

einen Besuch abzustatten. Wichtig<br />

ist, genau den Bereich der Schilfkanten zu<br />

finden, wo sie gerade fressen.<br />

Halten Sie Ausschau nach zuckenden<br />

Halmen. Mit etwas Glück verraten sich<br />

die Fische, wenn sie aus oder direkt ins<br />

Schilf schwimmen. Zuckende Halme sind<br />

ein sicheres Indiz. Kaum ein anderer Fisch<br />

schiebt einen so breiten Rücken wie ein<br />

Karpfen. Ob sie es wollen oder nicht, sie<br />

verraten sich dort immer. Dumm für die<br />

Fische, gut für uns!<br />

KÖDER PLATZIEREN: DIE GROSSE<br />

KUNST DES ÜBERWERFENS<br />

Nicht an jedem Gewässer darf ein Boot<br />

genutzt werden. Aus diesem Grund müssen<br />

Montage und Köder entweder mit der<br />

sogenannten „Baiting Pole“, einer schwimmenden,<br />

zusammensteckbaren Stange mit<br />

auftreibender Futterschaufel von Nash<br />

Tackle – oder eben ganz klassisch per<br />

Wurf ausgebracht werden. Ein direktes<br />

Anwerfen der Fische wäre mit Grundblei,<br />

PVA-Bag und Ähnlichem oft zu laut.<br />

Besser ist es also, die Fische zu überwerfen,<br />

um die Montage – direkt nach dem<br />

Aufprall und noch bevor sie den Grund<br />

erreicht – zügig ins heiße Areal zu ziehen.<br />

Übung macht den Meister. Wer zu oft<br />

das Ziel verfehlt, wird mit ausbleibenden<br />

Bissen bestraft.<br />

Wer die Fische gefunden hat und sie<br />

durch Unachtsamkeit verscheucht, sowohl<br />

mit dem Boot als auch beim Auswerfen der<br />

Montagen, kann trotzdem auf Bisse hoffen.<br />

Das Spiel ist nicht gleich aus. Wichtig ist,<br />

auf dem Platz etwas Ruhe einkehren zu<br />

lassen. Karpfen sind absolut verfressen und<br />

sie kommen in den meisten Fällen wieder<br />

an den Platz zurück. Mit etwas Sitzfleisch<br />

können Sie berechtigte Hoffnung auf Erfolg<br />

haben. Probieren Sie es einfach aus. Ich<br />

drücke Ihnen ganz fest die Daumen!<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 75


REISE | KANADA<br />

Markus Spänle berichtete<br />

seinem Sohn immer wieder<br />

vom Lachsangeln in<br />

Nordamerika. Dieses Mal<br />

fingen sie gemeinsam<br />

Königslachse – wie dieses<br />

wunderschöne Exemplar.<br />

76


KÖNIGSLACHSE IN KANADA<br />

EXPERTENWISSEN!<br />

Ein Kindheitstraum<br />

wird wahr<br />

Premiere: Dieser<br />

Fang bleibt unvergessen!<br />

Andre<br />

Spänle hält seinen<br />

ersten Königslachs<br />

nur kurz vor<br />

die Kamera. Wenig<br />

später schwimmt der<br />

Prachtfisch wieder in<br />

seinem Element.<br />

Auge in Auge mit Bären und Elchen: In seiner<br />

Kindheit hörte Andre Spänle immer wieder die<br />

lebhaften Geschichten seines Vaters –<br />

von erlebnisvollen Reisen zum Lachsangeln nach<br />

Nordamerika. Nach vielen Jahren haben sich beide<br />

einen Traum erfüllt und zusammen Königslachse in<br />

der einzigartigen Natur Kanadas gefangen.<br />

Fotos: A. Spänle<br />

Auf meinem Nachttisch sitzt<br />

„Huskey“ – ein Stofftier aus<br />

Kanada, ein Mitbringsel aus<br />

dem Jahr 1991. Meine Mutter<br />

war gerade schwanger<br />

mit mir und mein Vater war zum ersten<br />

Mal in Kanada. Er war dort zum Lachsangeln<br />

zusammen mit Kumpels in Owen<br />

Sound. Dieses Kuscheltier brachte er mir<br />

mit und es wurde bis heute nicht durch<br />

ein zweites ersetzt. Hinzu kam später, als<br />

ich als kleiner Junge meine ersten Angelerfahrungen<br />

machte, ein Poster an einem<br />

unserer Geräte- Schränke. Dieses Bild zeigt<br />

meinen Vater mit einem Königslachs in<br />

den Händen. Ich bin groß geworden mit<br />

seinen Geschichten aus Kanada, sie waren<br />

fast schon ein Bestandteil meines Alltags.<br />

Warum es tatsächlich bis 2018 dauerte,<br />

bis mein Vater und ich gemeinsam nach<br />

Nordamerika flogen? Ich kann es nicht<br />

sagen. Schon seit meinem zehnten Lebensjahr<br />

stand eine Kanada-Reise im Raum,<br />

ständig wurden die Fotoalben gewälzt und<br />

dabei geträumt. Wahr wurde der Traum<br />

erst weit über ein Jahrzehnt später. Im<br />

Nachhinein wissen wir, dass der Zeitpunkt<br />

nicht besser hätte gewählt sein können.<br />

Der Flug und unser Camper waren schnell<br />

gebucht. Auch die aufwendigeren Einreiseformulare<br />

hatten wir zügig ausgefüllt. Wir<br />

haben großes Glück – Axel, ein Freund<br />

unserer Familie, ist vor einigen Jahren<br />

mit seiner Frau Andrea und den beiden<br />

Kindern nach Kanada ausgewandert. Das<br />

nahm uns einiges an Recherchearbeit und<br />

Vorbereitung ab, da Axel mittlerweile gut<br />

vernetzt war und wir auch beim Angeln auf<br />

Tipps von „Locals“ hoffen konnten.<br />

REISE OHNE FANGGARANTIE<br />

Ende September war es dann so weit. Mit<br />

Zwischenstopp in London flogen wir über<br />

den atlantischen Ozean bis zur Ostküste<br />

Kanadas. Der Reisezeitpunkt hatte Gründe:<br />

Zum einen wollten wir beim Aufstieg der<br />

Lachse dabei sein, zum anderen fiel dieser<br />

Zeitraum nicht in die Hauptreisesaison,<br />

denn was sich in den Sommermonaten in<br />

den großen Nationalparks abspielen muss,<br />

ist unheimlich. Axel erzählte uns von vierspurigen<br />

Autobahnen und kilometerlangen<br />

Staus von Campern und Wohnmobilen.<br />

Drei Wochen Zeit standen uns zur Verfügung.<br />

Ich hoffte, Bären oder Elche in<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 77


REISE | KANADA<br />

freier Wildbahn zu sehen. Mein Ziel war<br />

es natürlich, einen Lachs zu fangen. Wobei<br />

ich vorwegnehmen möchte, dass wir<br />

keinen reinen Angelurlaub geplant hatten.<br />

Dafür hat dieses riesige Land einfach zu<br />

viel zu bieten. Zu <strong>10</strong>0 Prozent planbar<br />

wäre es – zumindest das Lachsangeln –<br />

sowieso nicht gewesen, denn die Flüsse<br />

waren in den letzten Jahren aufgrund<br />

der geringen Aufstiegszahlen für Angler<br />

gesperrt. Dies galt nicht für die „Natives“,<br />

wie die Ureinwohner dort genannt werden,<br />

für die es jagd- und angeltechnisch<br />

keine Einschränkungen gibt. Die Behörden<br />

entscheiden teilweise täglich über ein<br />

Verbot oder eine Freigabe für den Lachsfang.<br />

Uns blieb nur die Hoffnung, dass die<br />

Flüsse freigegeben werden.<br />

BASS PRO SHOP: DAS IST MAL<br />

EIN ANGELLADEN!<br />

Nachdem wir die erste Nacht in einem<br />

Hotel in der Nähe des Flughafens verbrachten<br />

und morgens zum Camper-Verleih<br />

gebracht wurden, beluden wir unseren<br />

Pick-up und fuhren los. Erster Stopp: Bass-<br />

Pro-Shop! Die Formate dieser bekannten<br />

Outdoor-Kette waren mir von Bildern und<br />

Erzählungen bereits vertraut, trotzdem war<br />

ich überwältigt von dieser, für einen Einkaufsladen,<br />

großen Dimension. Es war wie<br />

eine Mischung aus Naturkundemuseum<br />

und „Sea Life“: Hier standen unzählige ausgestopfte<br />

Tiere, die XXL-Aquarien waren<br />

mit bekannten heimischen Fischen besetzt.<br />

Nach dem Besuch des Bass Pro- Shops<br />

fuhren wir in Richtung Meer, denn unser<br />

erstes größeres Ziel war die Fähre nach<br />

Vancouver Island, früh am nächsten Morgen.<br />

Erst spät in der Nacht trafen wir Axel<br />

und Andrea und zwangen uns nach herzlicher<br />

Umarmung, einem Bier und ersten<br />

Updates ins Bett. Noch bevor es hell wurde,<br />

waren wir an Bord einer riesigen Fähre<br />

und setzten über auf die größte Insel vor<br />

Kanada. Hier hatten wir für die darauffolgenden<br />

zwei Tage ein Guiding für den Pazifik<br />

gebucht. Nicht ganz mein Geschmack,<br />

aber Axel redete bereits seit Jahren davon.<br />

Wir fuhren bis nach Tofino, einem weltbekannten<br />

Surferparadies. Es war wunderschön<br />

und wir konnten es kaum erwarten,<br />

endlich die Ruten auszupacken.<br />

WELLEN FORDERN IHREN TRIBUT:<br />

UNFREIWILLIG ANFÜTTERN<br />

Morgens um vier Uhr klingelte der<br />

Wecker. Noch im Dunkeln legten wir ab<br />

und fuhren mit unserem Guide John aufs<br />

offene Meer. Die Wetterprognose war<br />

Glasklares Wasser vor<br />

schneebedeckten Bergen:<br />

Der Lake Louise im<br />

Banff-Nationalpark zeigte<br />

sich auch den Gästen<br />

aus Deutschland von<br />

seiner schönsten Seite.<br />

alles andere als erfreulich, viel Wind und<br />

Regen wurden vorhergesagt. Auch John,<br />

der zwar absolut souverän agierte, merkte<br />

man die Anspannung an. Es kam, wie es<br />

angekündigt wurde. Meterhohe Wellen<br />

ließen unser Boot von weitem aussehen<br />

wie eine kleine Nussschale. Das vertikale<br />

Angeln wurde zur Herausforderung. Damit<br />

man nicht umfiel oder sogar über Bord<br />

ging, musste man sich eigentlich festhalten.<br />

Dann allerdings blieb nur noch eine Hand<br />

für die Rute frei. Ich hielt eine Weile durch,<br />

musste das Angeln aber nach zwei Stunden<br />

einstellen. Mir wurde von Minute zu<br />

Minute übler – willkommen Seekrankheit.<br />

Nachdem wir einige Leng gefangen hatten,<br />

probierten wir es noch auf Heilbutt. Und<br />

tatsächlich hatten wir nach einiger Zeit<br />

einen Biss und nach intensivem Drill auch<br />

ein stattliches Exemplar an Bord.<br />

Auf der Rückfahrt durch die von Inseln<br />

etwas geschützteren Bereiche, schleppten<br />

wir noch mit kleinen Ködern auf Lachs.<br />

Mir ging es schnell besser, als wieder Struktur<br />

am Horizont erkennbar war, sodass ich<br />

wieder mitangeln konnte. Ich war es dann<br />

auch, der den ersten Biss bekommen sollte.<br />

Erst kurz vor der Hafeneinfahrt schlug eine<br />

Rute aus und ich konnte tatsächlich einen<br />

kleinen Coho fangen. Der erste Lachs<br />

gleich am ersten Angeltag – was für ein<br />

Bilderbuchstart!<br />

DYNAMIT SCHAFFT LEBENSRAUM<br />

Wir hatten allerdings noch den Flug und<br />

die Zeitumstellung in den Knochen, dazu<br />

das frühe Aufstehen und insgesamt wahnsinnig<br />

viel Schlafentzug. Nach diesem Tag<br />

auf dem Meer waren wir platt und uns<br />

fielen noch bei Tageslicht die Augen zu.<br />

Am beeindruckendsten an der Zeit auf<br />

dem Meer waren die Erkenntnisse zur<br />

Lebensweise und Lebenseinstellung unseres<br />

Guides John. Nicht ein einziges Mal in<br />

seinem bisherigen Leben bezahlte er für<br />

Fleisch oder Fisch, erzählte er uns. Er lebt<br />

das Angeln und Jagen, sieht Fleisch und<br />

Fotos: A. Spänle<br />

78


Fisch als Ressourcen der Natur und hält<br />

von Supermärkten recht wenig. Generell<br />

ist die Einstellung der Kanadier zur Natur<br />

ganz speziell. Ich bekam das Gefühl, die<br />

Menschen dort haben eine andere Verbindung<br />

und Wertschätzung für ihr gesamtes<br />

Ökosystem. Das betrifft nicht nur die<br />

Natives, sondern die gesamte Bevölkerung.<br />

Von Axel erfuhren wir, dass teilweise ganze<br />

Landstriche renaturiert oder alte Flussläufe<br />

durch Einsatz von Dynamit wieder hergestellt<br />

werden, um den Lachsen den Aufstieg<br />

zu ihren Geburtsorten zu ermöglichen,<br />

damit sie dort wieder ablaichen können.<br />

CHINOOKS AUS DEM<br />

PUNTLEDGE RIVER<br />

Von Urlaub und Erholung fehlte bislang<br />

jede Spur. Wir waren auch nach Tag zwei<br />

bei schlechtem Wetter auf dem Meer total<br />

erschöpft und gönnten uns nach einer<br />

Dusche auf dem Campingplatz eine Mütze<br />

Schlaf. Danach besprachen wir mit Axel<br />

das weitere Vorgehen für die nächsten<br />

Tage. Er zeigte uns Routen zu den bekannten<br />

und weniger bekannten Nationalparks,<br />

Flüsse, die fürs Lachsangeln in Frage<br />

kommen würden und nicht zuletzt seine<br />

Heimatstadt Kelowna. Dort würden wir<br />

uns gegen Mitte unserer Reise noch einmal<br />

für ein paar Tage treffen.<br />

Axel hatte berufliche Verpflichtungen<br />

und musste zurück nach Vancouver. Mein<br />

Vater und ich entschieden uns dazu, noch<br />

zwei Tage auf der Insel zu bleiben, denn<br />

Axel hatte heiße Tipps für uns. Wir fuhren<br />

Richtung Osten – unser Ziel war ein Fluss<br />

namens „Puntledge River“ und unser Ziel<br />

dort waren Chinooks. Königslachse.<br />

Schnell erledigten wir die Einkäufe und<br />

machten uns über unser Lachsfilet vom<br />

Vortag her, bevor wir uns eine Stelle am<br />

Fluss suchten. Wir sahen andere Angler<br />

an einer Brücke und konnten so entspannt<br />

von oben das Geschehen betrachten. Zwei<br />

angelten mit Fliege an der Oberfläche, ein<br />

Dritter ließ fortwährend seine Montage<br />

mit der Strömung abtreiben, seinen Köder<br />

konnten wir nicht erkennen. Immer wieder<br />

sahen wir Fische springen. Es schien so,<br />

als ob hier tatsächlich die Lachse den Fluss<br />

aufstiegen. Das Meer war Luftlinie nicht<br />

einmal einen Kilometer entfernt, Minuten<br />

zuvor waren die Fische, die unsere Brücke<br />

passierten, noch im Pazifik geschwommen.<br />

Wir versuchten es an diesem Abend<br />

noch mit kleinen Wobblern und Wurm-<br />

Imitaten, blieben jedoch ohne Biss. In der<br />

Dämmerung erkundeten wir noch ein<br />

wenig die Gegend und fanden einen Platz<br />

wie aus einem Märchen. Hier würden wir<br />

es, sobald es hell wird, versuchen.<br />

LAICHFRESSER FÄNGT<br />

MAN MIT GOOEY BOB!<br />

Wir mussten über einen Trampelpfad<br />

ein gutes Stück flussabwärts laufen, bis<br />

wir nach einer leichten Biegung das Ufer<br />

erreichten. Wie in einem kleinen Tal lag<br />

der Fluss vor uns, umsäumt mit Farn und<br />

Bäumen, mit einer winzig kleinen Insel<br />

vor einem riesigen Baum, der quer über<br />

den Fluss gestürzt war. Hinter dem Baum,<br />

der etwa einen Meter über der Wasseroberfläche<br />

lag, verengte sich der Fluss kurz<br />

vor einem Wasserfall. Verglichen mit den<br />

strukturloseren Abschnitten, die wir bisher<br />

entdeckt hatten, war das der absolute Hotspot.<br />

Mit unseren Wathosen und stabilen<br />

Stöcken zur Absicherung durchquerten<br />

wir einen Teil des Flusses, um auf die Insel<br />

zu gelangen, von der wir angeln wollten.<br />

Spätestens an dieser Stelle begann für mich<br />

das Abenteuer Kanada so richtig. Genauso<br />

hatte ich mir das Feeling vorgestellt – in<br />

einem schönen Fluss mit einer Angel in der<br />

Hand bis zum Bauch im Wasser zu stehen.<br />

Wir angelten mit einer Art Laich-Imitat,<br />

Gooey Bob, das uns von den Einheimischen<br />

im Angelladen empfohlen wurde.<br />

Die Lachse waren bereits auf dem Weg zu<br />

ihren Laichgründen. Jagen und fressen<br />

spielte für sie ab jetzt nur noch eine untergeordnete<br />

Rolle. Die Einheimischen erzählten<br />

uns, dass Lachse gerne nach dem Laich<br />

anderer Fische schnappen. Und das nicht<br />

unbedingt, um ihn zu fressen. Es handle<br />

sich dabei eher um das Totbeißen der<br />

Konkurrenz. Unsere eigene Erfahrung bestätigte<br />

das, denn weder mit der Fliege bei<br />

den Anglern vom Vortag noch bei unseren<br />

Versuchen mit Wobblern und Spinnern<br />

tat sich etwas – trotz sicherer Anwesenheit<br />

einiger Fische.<br />

Obwohl unser Spot einen so verlockend<br />

guten Eindruck hinterließ, gerieten wir<br />

Geheimtipp aus dem Angelladen: Einheimische<br />

empfahlen den Gästen, es beim<br />

Lachsangeln einmal mit diesen Laich-Imitaten<br />

zu versuchen. Das Ergebnis ist bekannt!<br />

schnell ins Zweifeln. Wir konnten aufgrund<br />

der Tiefe keine Fische sehen und einige<br />

Meter flussabwärts war das Wasser so flach<br />

und der Fluss so breit, dass man zumindest<br />

die größeren Exemplare beim Aufsteigen<br />

sehen müsste, dachten wir zumindest. Aber<br />

wir wurden eines Besseren belehrt.<br />

DER KÖNIG IST BESIEGT –<br />

EIN UNVERGESSLICHER DRILL<br />

Nach etwa einer halben Stunde hatte mein<br />

Vater einen Biss. Der erste Flussfisch hing<br />

am Haken! Er erwischte einen kleinen<br />

Lachs und unsere Freude war riesig. Der<br />

erste Fang aus einem neuen Gewässer ist<br />

immer etwas Besonderes, auf eine Fischart<br />

dieser Kategorie und das beinahe am anderen<br />

Ende der Welt umso mehr. Jetzt hatte<br />

ich Blut geleckt und musste nicht allzu<br />

lange warten, bis auch meine Rute bis zum<br />

Anschlag krumm war. Es folgte der hef-<br />

„Was dann folgte, war der heftigste<br />

Drill, den ich je erlebt habe.“<br />

Aus dem Kindheitstraum wurde Realität:<br />

Andre präsentiert den größten Königslachs<br />

seiner ersten Angeltour in die kanadische Wildnis.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 79


REISE | KANADA<br />

tigste Drill, den ich je erlebt habe. In einem<br />

unwirklichen Tempo riss mir mein Kontrahent<br />

Schnur von der Rolle. Dann bekam<br />

ich ihn das erste Mal zu Gesicht. Es war<br />

ein großer, dunkler Fisch, der mehrmals<br />

hintereinander aus dem Wasser sprang. Er<br />

schoss gnadenlos über die flachen Stellen<br />

und verschwand dahinter im wieder tiefer<br />

werdenden Wasser.<br />

Inzwischen hatte ich einige Meter Schnur<br />

abgegeben und der Druck durch die Strömung<br />

nahm immens zu. Ich hatte keine<br />

andere Wahl, als ihm hinterherzulaufen.<br />

Voller Adrenalin bewegte ich mich immer<br />

schneller flussabwärts, konzentriert nicht<br />

auszurutschen und immer mit Spannung<br />

auf der Schnur. Nach etwa einhundert<br />

Metern wildester Verfolgungsjagd –<br />

während ich mich halb am Ufer, halb im<br />

Wasser den Fluss hinab kämpfte – blieb<br />

mein Widersacher endlich stehen. Im hüfttiefen<br />

Wasser konnte ich ihn ausdrillen,<br />

bevor ich mit einem beherzten Griff vor die<br />

Schwanzflosse zur Landung ansetzte. Dann<br />

war er mein. Mein erster Chinook. Mein<br />

Königslachs.<br />

AUF EINMAL STEHT DA EIN BÄR!<br />

Noch nie zuvor hatte ich einen so<br />

explosiven, kräftigen und vor allem ausdauernd<br />

kämpfenden Fisch am Haken. Ich<br />

war unendlich stolz. Seit meiner Kindheit<br />

träumte ich vom eigenen Fangbild mit<br />

einem dieser fantastischen Fische. Behutsam<br />

machten wir einige Fotos und ich ließ<br />

den Lachs wieder schwimmen. Bis heute<br />

war das wohl mein intensivster Angelmoment,<br />

und ich bin unendlich dankbar,<br />

dieses Erlebnis mit meinem Vater geteilt<br />

zu haben.<br />

Über dem Fluss auf dem Baumstamm<br />

sitzend, machten wir eine kleine Pause –<br />

ohne Vorahnung, dass sich das nächste<br />

Erlebnis bereits anpirschte. Mein Vater<br />

bemerkte ihn zuerst. Hinter uns hörte<br />

er es rascheln, vielleicht sah er auch im<br />

Augenwinkel, wie sich etwas bewegte. Wir<br />

befanden uns immer noch auf dem Baumstamm,<br />

unter uns rauschte das Wasser<br />

durch und ein Schwarzbär bewegte sich<br />

die Böschung hinunter, direkt auf uns zu.<br />

Immer wieder hatten wir über die Vorstellung<br />

gewitzelt, Auge in Auge einem Bären<br />

gegenüberzustehen – und plötzlich war es<br />

soweit. Gefangen auf unserem Baumstamm<br />

verharrten wir und hofften, die Route des<br />

Bären würde nicht über unseren Pausenplatz<br />

führen. So war es dann auch und<br />

der Bär überquerte den Fluss einige Meter<br />

hinter uns, über die flacheren Bereiche. So<br />

schnell wir ihn bemerkt hatten, so schnell<br />

war er wieder verschwunden.<br />

Als ob all diese Ereignisse in so kurzer<br />

Zeit nicht genug gewesen wären, wiederholte<br />

sich am darauffolgenden Tag alles<br />

noch einmal. Wir hatten zwar nur noch<br />

einen Tag auf der Insel, nachdem es aber<br />

so gut lief und uns der Platz gefiel, beschlossen<br />

wir, hier am nächsten Morgen<br />

noch einmal unser Glück zu versuchen.<br />

Tatsächlich konnten mein Vater und ich<br />

jeweils einen großen Chinook fangen. Und<br />

wahrhaftig kam wieder ein Schwarzbär<br />

vorbei, der sich so viel Zeit ließ, dass ich<br />

einige Fotos schießen konnte. Wir waren<br />

überwältigt. Natürlich hatten wir gehofft,<br />

dass etwas Derartiges passieren würde,<br />

aber dass wir innerhalb der ersten Woche<br />

in Kanada gleich so auf unsere Kosten<br />

kommen würden, hätten wir nicht zu<br />

träumen gewagt.<br />

ZUM ENDE WIRD’S BUNT<br />

Am nächsten Morgen nahmen wir die<br />

Fähre zurück nach Vancouver. Dort bekamen<br />

wir einen weiteren Tipp und angelten<br />

wieder auf Cohos, die kleinere Lachsart,<br />

die wir schon zuvor vom Boot gefangen<br />

hatten. Dabei gelang es meinem Vater,<br />

auch dort einen Königslachs zu fangen,<br />

bevor wir uns auf den Weg zum großen<br />

Okanagan-Lake machten – nach Kelowna,<br />

Axels neuer Heimat. Es war wunderschön<br />

dort. Wir nahmen uns Zeit und erkundeten<br />

die Gegend rund um den See, fingen<br />

an kleineren Gewässern Schwarzbarsche<br />

und Forellen. Wir aßen gemeinsam, gingen<br />

auf die Jagd und Axel zeigte uns seine<br />

Arbeit und seinen neuen Alltag hier. An<br />

Thanksgiving war unser letzter gemeinsa-<br />

Der Königslachs<br />

forderte Andre im<br />

Drill alles ab. Bei<br />

seinen rasanten<br />

Fluchten riss er ihm<br />

immer wieder<br />

unaufhörlich Schnur<br />

von der Rolle, sodass<br />

er ihm flussabwärts<br />

folgen musste.<br />

Bitte recht freundlich!<br />

Nur für wenige<br />

Augenblicke dieses<br />

Fotos blieb der<br />

Königslachs im<br />

Kescher. Dann ging<br />

es behutsam zurück<br />

in die Freiheit.<br />

80


„Immer wieder hatten wir über die<br />

Vorstellung gewitzelt, Auge in Auge<br />

einem Bären gegenüberzustehen.“<br />

In diesem Moment stockt der Atem: Auf ihrer Tour begegneten<br />

Andre und Markus Spänle gleich mehrmals Schwarzbären.<br />

mer Abend, und so schmiedeten wir Pläne<br />

für unsere weitere Reise, ganz klassisch<br />

bei einem leckeren, gefüllten Truthahn.<br />

Wir machten uns auf in Richtung Berge,<br />

die großen Nationalparks in Jasper und<br />

Banff waren unser nächstes Ziel. Auch<br />

dort hatten wir eine wunderbare Zeit bei<br />

bestem Wetter im Indian Summer. Die<br />

Kulisse war einzigartig und wir durften<br />

noch zwei Bärenfamilien beobachten, die<br />

eine der Straßen passierten. Den letzten<br />

Tag vor der Rückreise verbrachten wir im<br />

Großstadtdschungel Vancouvers. Nach<br />

drei Wochen in der Wildnis ein heftiges<br />

Kontrastprogramm!<br />

Selbst mit einem gehörigen Zeitabstand<br />

zu unserer Reise wirken die Erlebnisse<br />

beim Schreiben dieses Artikels immer<br />

noch nach. Die Reise verlief genauso, wie<br />

ich sie mir seit meinem zehnten Lebensjahr<br />

nach den Erzählungen meines Vaters<br />

immer wieder vorgestellt hatte. Die Natur,<br />

das Wetter, die Fische, die Menschen<br />

– alles war perfekt.<br />

Fischfakten: Königslachs<br />

Der Königslachs (Oncorhynchus<br />

tshawytscha) ist die größte Lachsart<br />

Nordamerikas und gehört zur Gattung<br />

der Pazifischen Lachse. Er lebt sowohl<br />

im Süß- als auch im Salzwasser. Der im<br />

Englischen auch „Chinook“ genannte<br />

Fisch erreicht im Durchschnitt eine Länge<br />

von circa 90 bis <strong>10</strong>0 Zentimeter und kann<br />

20 Kilo schwer werden. Es sind aber auch<br />

Fänge von über 50 Kilo und 140 Zentimeter<br />

bekannt. Königslachse werden maximal<br />

zehn Jahre alt, durchschnittlich circa fünf<br />

bis sechs Jahre. Sie kommen von Alaska<br />

bis Kanada häufig vor. Man kann sie sogar<br />

weiter südlich in kleineren Populationen<br />

bis hin zur San Franciso Bay finden.<br />

Zudem gibt es auch große Populationen<br />

in Asien. Hier kommen sie vom nördlichen<br />

Japan bis nach Russland vor.<br />

Königslachse gehören zu den Wanderfischen,<br />

die zum Laichen die Gewässer<br />

wechseln. Vor der Laichwanderung ist ihr<br />

Rücken graugrün, der silberne Bauch mit<br />

schwarzen Flecken bedeckt. Während<br />

des Laichzugs werden der Rücken und<br />

die Seiten etwas bläulich und der Bauch<br />

bekommt rote Tupfen. Ältere männliche<br />

Fische können auch ganz rot werden.<br />

Der Kopf läuft spitz zu, das Maul weist<br />

zur Paarungszeit eine deutliche hakenartige<br />

Verformung auf. Jungfische leben<br />

in den ersten, bis maximal 18 Monaten<br />

(durchschnittlich vier bis sieben Monate)<br />

in Flüssen und ziehen dann ins<br />

Meer. Hier leben sie bis zum Erreichen<br />

der Geschlechtsreife – spätestens nach<br />

sieben Jahren. Dann suchen sie ihre<br />

angestammten Laichgewässer auf.<br />

Königslachse wachsen recht schnell<br />

und können bereits nach vier Monaten<br />

etwa zwölf Zentimeter lang sein. Jungfische<br />

fressen erst Insektenlarven und<br />

Kleinkrebse, später auch kleine Fische.<br />

Erwachsene Fische hingegen ernähren<br />

sich von Krebstieren und Fischen<br />

wie Sprotten, Makrelen und Heringen.<br />

Erwachsene Königslachse, die auf dem<br />

Weg zu den Laichgründen sind, nehmen<br />

keine Nahrung mehr zu sich. Sie sterben<br />

nach der Paarung.<br />

Fotos: A. Spänle<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 81


LESERFÄNGE<br />

KARL BOTH fing diese<br />

50 Zentimeter lange Schleie am<br />

ersten Tag der Sommerferien –<br />

und freute sich über seinen<br />

ersten Karpfenartigen (der kein<br />

Brassen war). Petri!<br />

WELT<br />

In dieser Ausgabe<br />

hat Karl Both den<br />

Kogha Anglerstuhl<br />

Luxor gewonnen.<br />

HERZLICHEN<br />

GLÜCKWUNSCH!<br />

Foto: C. Both<br />

Inspiriert von einem<br />

Bericht im <strong>Blinker</strong><br />

05/2021 wollte<br />

PIET MIELES mit süßen<br />

Speckmäusen eine<br />

Goldforelle fangen.<br />

An dem heißen<br />

Sommertag waren nur<br />

leider keine besetzt.<br />

Die süße Leckerei<br />

schmeckte stattdessen<br />

diesem prächtigen<br />

Afrowels! Die Freude<br />

war riesig – und<br />

Speckmäuse gab’s auf<br />

der Rückfahrt noch dazu.<br />

Foto: A. Mieles<br />

Foto: P. Schöberl<br />

Mit seinem sechsjährigen Sohn MORITZ<br />

angelte PETER SCHÖBERL an einem Nebengewässer<br />

des Inns. Dann knallte Moritz eine<br />

riesige Bachforelle auf den <strong>Blinker</strong>. Während<br />

des Drills übernahm der Vater die Rute und<br />

zusammen landeten sie eine 60 Zentimeter<br />

lange und 3 Kilo schwere Bachforelle!<br />

82


UNSERE LESER<br />

BILDER<br />

SCHIESSEN<br />

LOHNT!<br />

Sie haben am Wasser ein schönes Foto<br />

geschossen? Dann teilen Sie es mit uns!<br />

Wir prämieren pro Ausgabe ein Leser foto<br />

mit einem tollen Preis von ASKARI. Das<br />

Bild muss mindestens 1 MB groß sein, um<br />

gedruckt werden zu können.<br />

Alle Bilder, die nach Redaktionsschluss<br />

ein gesendet werden, haben die Möglichkeit,<br />

eine Ausgabe darauf zu erscheinen.<br />

Senden Sie uns Ihr Fangfoto an leserbild@blinker.de<br />

oder per Post mit dem<br />

Stichwort „Leserfoto BLINKER“ an<br />

Redaktion <strong>Blinker</strong>, Jürgen-Töpfer-Straße<br />

48, 22763 Hamburg Egal, ob Sie einen<br />

Fisch oder eine besondere Kulisse bzw.<br />

Stimmung eingefangen haben: Schicken<br />

Sie uns Ihr schönstes Bild!<br />

Foto: K. Hold<br />

Schon seit Jahren wollten<br />

FELIX UND MORITZ<br />

HOLD einmal einen<br />

großen Hecht fangen. Mit<br />

diesem <strong>10</strong>5 Zentimeter<br />

langen Fisch ist ihnen das<br />

auf jeden Fall gelungen!<br />

Der Kogha<br />

Anglerstuhl<br />

Luxor ist<br />

besonders<br />

leicht und bietet<br />

besten<br />

Sitzkomfort.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 83


SERVICE | LESERFÄNGE<br />

BLINKER-HITPARADE<br />

AAL ÄSCHE ALAND BACHFORELLE BARBE BARSCH<br />

BRASSEN/<br />

GÜSTER<br />

Rekord 1,11 Meter 57 Zentimeter 64 Zentimeter 82 Zentimeter 84 Zentimeter 54 Zentimeter 78 Zentimeter<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

<strong>10</strong><br />

11<br />

12<br />

<strong>10</strong>8 cm, Martin<br />

Juppe, Köderfisch,<br />

03.08., Mittellandkanal<br />

<strong>10</strong>7 cm, Kevin<br />

Fischer, Wurm,<br />

20.05., Donau<br />

<strong>10</strong>6 cm, Christian<br />

Apel, Wurm,<br />

25.05., Talsperre<br />

Seebach<br />

<strong>10</strong>6 cm, Ursula<br />

Langer, Köderfisch,<br />

03.07., Bettenkamper<br />

Meer<br />

97 cm, Andre<br />

Griesberg, Wurm,<br />

17.06., Angelsee<br />

Gröningsgarten<br />

96 cm, Andreas<br />

Böker, Köderfisch,<br />

18.04., Barmener<br />

Baggersee<br />

96 cm, Felix Wilms,<br />

Köderfisch, 30.04.,<br />

DAV Gewässer in<br />

Brandenburg<br />

95 cm, Janosch<br />

Daum, Wurm,<br />

17.06., Dill<br />

95 cm, Florian<br />

Giering, Wurm/Bienenmade,<br />

19.06.,<br />

Elbe<br />

94 cm, Janek<br />

Christochowitz,<br />

Wurm, 02.04.,<br />

Privatsee Mecklen-<br />

93 cm, Michael<br />

Ziegler, Wurm,<br />

18.06., Fränkische<br />

Saale<br />

92 cm, Marco<br />

Bissinger, Wurm,<br />

20.07., Donau<br />

40 cm, Felix Möller-Titel,<br />

Spinner,<br />

24.06., Naustajaure<br />

(S)<br />

63 cm, Sven<br />

Weigel, Maden,<br />

29.03., Rhein<br />

61 cm, Derrik<br />

Figge, Mais,<br />

17.03., Ruhr<br />

60 cm, Christian<br />

Hess, Maden,<br />

14.03., Kanal in<br />

Utrecht (NL)<br />

60 cm, Nadine<br />

Kühn, Brot, <strong>10</strong>.06.,<br />

Edersee<br />

59 cm, Christian<br />

Kahl, Chatterbait,<br />

16.07., Ruhr<br />

58 cm, André<br />

Griesberg, Wurm/<br />

Mais, 18.03.,<br />

Stepenitz<br />

58 cm, Rainer Verhoef,<br />

Mais, 21.03.,<br />

Soholmer Au<br />

66 cm, Anton<br />

Maier, Spinner,<br />

08.05., Alz<br />

Stand: 15. Juli 2021 | Orange: Neu in der Hitparade | Rot: Neuer Rekord<br />

Foto: M. Juppe<br />

Martin Juppe<br />

konnte seinen<br />

allerersten<br />

Aal von <strong>10</strong>8<br />

Zentimetern im<br />

Mittellandkanal<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

fangen.<br />

Gebissen hat<br />

der Fisch auf<br />

eine Grundel.<br />

58 cm, Alan Krebs,<br />

Mais, 02.05.,<br />

Soholmer Au<br />

57 cm, Jens Hammermann,<br />

Pellets,<br />

21.06., Saale<br />

56 cm, Timo<br />

Waschitzki, Maden,<br />

17.05., Ruhr<br />

56 cm, Wolfgang<br />

Gruis, Mais,<br />

04.06., Kolk Ostfriesland<br />

56 cm, Mario<br />

Fräßdorf, Maden,<br />

27.07., Wiehl<br />

65 cm, Karl-Heinz<br />

Wendler, Spinner,<br />

14.02., Riu Noguera<br />

Ribagorcana (E)<br />

60 cm, Jan Thome,<br />

Gummifisch, 13.07.,<br />

Lahn<br />

59 cm, Marco Nölte,<br />

Wobbler, 14.04.,<br />

Lenne<br />

58 cm, Pierre<br />

Schmoranzer,<br />

Wobbler, 20.05.,<br />

Stepenitz<br />

58 cm, Harald<br />

Zech, Jigspinner,<br />

22.07., Donau<br />

56 cm, Vincenzo<br />

Occhipinti, Spinner,<br />

15.05., Seemenbach<br />

55 cm, Timo Kraft,<br />

Wobbler, 13.03.,<br />

Elsenz<br />

54 cm, Christoph<br />

Schachner, Twister,<br />

23.04., Erlau<br />

53 cm, Matthias<br />

Heckenberger,<br />

Gummifisch,<br />

03.04., Riß<br />

53 cm, Linas<br />

Anklam, Spoon,<br />

14.04., Forellensee<br />

Wester-Ohrstedt<br />

51 cm, André<br />

Kleske, Gummifisch,<br />

05.03.,<br />

Kessel<br />

81 cm, Alexander<br />

Spies, Boilie,<br />

08.07., Regen<br />

80 cm, Roland<br />

Frank, Wurm,<br />

31.07., Naab<br />

79 cm, Sven Weigel,<br />

Käse, 22.01.,<br />

Rhein<br />

76 cm, Frank<br />

Eickhoff, Maden,<br />

29.03., Rhein<br />

76 cm, Sarah Zok,<br />

Spinner, 27.05.,<br />

Fluss in Melsungen<br />

76 cm, Jürgen<br />

Ruprecht, Maden,<br />

11.07., Saale<br />

75 cm, Nicky<br />

Kalbitz, Wobbler,<br />

02.07., Saale<br />

75 cm, Jan Grashoff,<br />

Boilie, 31.07.,<br />

Weser<br />

75 cm, Peter Martin,<br />

Pellets, 01.08.,<br />

Donau<br />

74 cm, Willi<br />

Schmidt, Maden,<br />

28.06., Rur<br />

74 cm, Martin Hinterwinkler,<br />

Wurm/<br />

Made, 04.07.,<br />

Salzach<br />

73 cm, Eugen Fast,<br />

Gummifisch, 17.03.,<br />

Rhein<br />

PRODUKT DES MONATS<br />

Warme Stiefel für den Winter<br />

Im Winter braucht man warme Stiefel wie die Drywalker von Kinetic. Diese haben einen Isolations-Einsatz,<br />

der die Füße auch bei Minustemperaturen warmhält. Die Stiefel lassen sich sehr<br />

komfortabel tragen. EVA Zwischensohlen und Nylonschäfte schützen die Füße und dämpfen den<br />

Schritt. Leichte, sich selbst reinigende Außensohlen erlauben einen sicheren Tritt und leiten den<br />

Schlamm ab. Erhältlich sind die Winterstiefel in den Größen 43 bis 47.<br />

Drywalker X-treme Boot von Kinetic • Preis: UVP 79,99 Euro • www.kineticfishing.de<br />

51 cm, Johannes<br />

Kimbel, Gummifisch,<br />

18.01., Mosel<br />

51 cm, Darijo Stojanovic,<br />

Chatterbait,<br />

26.03., Main<br />

51 cm, Fabian<br />

Hankel, Wobbler,<br />

29.03., Hollands<br />

Diep (NL)<br />

50 cm, Derrik<br />

Figge, Köderfisch,<br />

09.01., Maas (NL)<br />

50 cm, Michell<br />

Budzinsky, Wurm,<br />

23.04., Lippe<br />

50 cm, Chris Hohmann,<br />

Käse, 11.05.,<br />

Rhein<br />

50 cm, Roberto<br />

Mielke, Stickbait,<br />

29.05., Talsperre<br />

Calw<br />

48 cm, Eugen Fast,<br />

Wobbler, 28.03.,<br />

See in Holland (NL)<br />

48 cm, Niclas<br />

Ruch, Gummifisch,<br />

30.03., Hollands<br />

Diep (NL)<br />

48 cm, Frank<br />

Schubert, Gummifisch,<br />

<strong>10</strong>.06., Privatgewässer<br />

46 cm, Marco<br />

Riedemann, Gummikrebs,<br />

07.01.,<br />

Weser<br />

46 cm, Torben<br />

Beng, Gummifisch,<br />

09.02., See in<br />

Xanten<br />

73 cm, Milano<br />

Weiß, Wurm,<br />

27.06., Elbe<br />

73 cm, Matthias<br />

Leblang, Frolic,<br />

19.06., Fluss in<br />

Bayern<br />

72 cm, Mario<br />

Preuß, Maden,<br />

31.03., Muldestausee<br />

72 cm, Nadine<br />

Kühn, Maden,<br />

<strong>10</strong>.04., Teich Homberg<br />

72 cm, Timo<br />

Waschitzki, Boilie,<br />

16.04., Vereinsgewässer<br />

Duisburg<br />

70 cm, Tommy<br />

Junk. Pellet, 08.05.,<br />

Sterenbach Stausee<br />

69 cm, Peter Martin,<br />

Pellet, 24.02.,<br />

Donau<br />

69 cm, Philipp<br />

Kühn, Boilie, 11.04.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Felsberg<br />

69 cm, Karlson<br />

Wittmann, Mais/<br />

Made, 06.08.,<br />

Mulde<br />

68 cm, Jürgen<br />

Ruprecht, Maden,<br />

20.02., Muldestausee<br />

68 cm, Matthias<br />

Struck, Maden,<br />

26.03., Werse<br />

68 cm, Peter<br />

Quaiser, Wurm,<br />

20.04., Mulde<br />

84


DÖBEL DORSCH GRASKARPFEN HECHT<br />

KARAUSCHE<br />

GIEBEL<br />

KARPFEN<br />

MEERFORELLE<br />

65 Zentimeter 1,47 Meter 1,21 Meter 1,35 Meter 58 Zentimeter 1,12 Meter 90 Zentimeter<br />

65 cm, Peter<br />

Schwanke, Brot,<br />

13.04., Elbe<br />

63 cm, Derrik Figge,<br />

Brot, <strong>10</strong>.07.,<br />

Ruhr<br />

61 cm, Thomas<br />

Zander, Leber,<br />

19.03., Bode<br />

147 cm, Heiko<br />

Stöhr, Gummifisch,<br />

08.04., Nordatlantik<br />

Vengsøy (N)<br />

125 cm, Thorsten<br />

Meinersmann,<br />

Gummifisch, 07.06.,<br />

Fjord in Foldvik (N)<br />

117 cm, Martin Ziesemer,<br />

Gummifisch,<br />

Bøfjorden (N)<br />

115 cm, Sven Weigel,<br />

Boilie, <strong>10</strong>.05.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Ludwigshafen<br />

115 cm, Jan Grashoff,<br />

Boilie, 31.07.,<br />

Weser<br />

114 cm, Sascha<br />

Dietzen, Boilie,<br />

06.06., Nussersee<br />

130 cm, Frank<br />

Strachauer, <strong>Blinker</strong>,<br />

22.04., Starnberger<br />

See<br />

127 cm, Dominik<br />

Sauter, Spinner,<br />

<strong>10</strong>.05., Aare (CH)<br />

123 cm, Derrik<br />

Figge, Gummifisch,<br />

08.02., Ruhr<br />

50 cm, Sven Weigel,<br />

Maden, 03.04.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Ludwigshafen<br />

50 cm, Henry Albrecht,<br />

Maden, 24.05.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Sachsen Anhalt<br />

48 cm, Mario Fräßdorf,<br />

Made/Wurm,<br />

26.03., Junkerwiehl<br />

<strong>10</strong>8 cm, Dirk Kalbitz,<br />

Mais, 28.07., Baggersee<br />

Gröbzig<br />

<strong>10</strong>8 cm, Sven Weigel,<br />

Boilie, 30.07., Vereinsgewässer<br />

Ludwigshafen<br />

<strong>10</strong>5 cm, Jan Grashoff,<br />

Boilie, 14.07., Blauer<br />

See<br />

81 cm, Sebastian Thiel,<br />

Spöket, 26.03., Ostsee<br />

Møn (DK)<br />

80 cm, Tom Lempicki,<br />

<strong>Blinker</strong>, 26.02., Ostsee<br />

M-V<br />

78 cm, Thies Schütte,<br />

<strong>Blinker</strong>, 14.04., Ostsee<br />

Fehmarn<br />

60 cm, Michael<br />

Kladders, Topwaterwobbler,<br />

09.07.,<br />

Ruhr<br />

59 cm, Stefan<br />

Strauch, Brot,<br />

12.03., Bode<br />

59 cm, Stefan<br />

Töpfer, Boilie,<br />

28.05., Havel<br />

59 cm, Stefan<br />

Ziesemer, Brot,<br />

01.07., Ruhr<br />

59 cm, Jürgen<br />

Ruprecht, Boilie,<br />

13.07., Elbe<br />

58 cm, Uwe<br />

Gremplinski, Brot,<br />

23.03., Saale<br />

58 cm, Nicky<br />

Kalbitz, Wobbler,<br />

14.05., Saale<br />

58 cm, Stefan<br />

Albrecht, Brot,<br />

31.05., Fluss in<br />

Haldensleben<br />

58 cm, Mario<br />

Preuß, Mais,<br />

19.06., Elbe<br />

<strong>10</strong>7 cm, Sven<br />

Stichert, Gummifisch,<br />

21.03.,<br />

Atlantik Roan (N)<br />

<strong>10</strong>2 cm, Rüdiger<br />

Schapat, Pilker,<br />

01.07., Atlantik<br />

Torsvåg (N)<br />

<strong>10</strong>1 cm, Reinhard<br />

Pampuch, Pilker,<br />

01.07., Atlantik<br />

Torsvåg (N)<br />

99 cm, Matthias<br />

Leblang, Pilker,<br />

18.07., Atlantik (N)<br />

98 cm, Maik<br />

Sellmann, Pilker,<br />

02.06., Nordmeer<br />

Utian (N)<br />

97 cm, Petra Pampuch,<br />

Pilker, 02.07.,<br />

Atlantik Torsvåg (N)<br />

96 cm, Christopher<br />

Rossa, Gummifisch,<br />

11.04., Atlantik (N)<br />

96 cm, Sebastian<br />

Thiel, Gummifisch,<br />

18.06., Nordmeer<br />

Tjongsfjordlodge (N)<br />

95 cm, Wolfgang<br />

Hocke, Gummifisch,<br />

19.06., Nordmeer<br />

Vagaholmen (N)<br />

114 cm, Jürgen<br />

Ruprecht, Mais,<br />

08.06., Elbe<br />

114 cm, Derrik<br />

Figge, Boilie,<br />

19.06., Vereinsgewässer<br />

Köln<br />

112 cm, David<br />

Mohr, Boilie, 01.05.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Köln<br />

<strong>10</strong>9 cm, Mirko Lässig,<br />

Mais, 21.05.,<br />

Fluss in Berlin<br />

<strong>10</strong>8 cm, Thomas<br />

Klaus, Tigernuss,<br />

16.05., Vereinsgewässer<br />

Viersen<br />

<strong>10</strong>8 cm, Siegfried<br />

Bachinger, Tigernuss,<br />

06.08., Wundschuher<br />

See (A)<br />

<strong>10</strong>7 cm, Karin<br />

Bachinger, Wurm,<br />

16.05., Trifthanselteich<br />

(A)<br />

<strong>10</strong>4 cm, Christoph<br />

Lieberwirth, Boilie,<br />

01.06., Badegrube<br />

Kreis Meißen<br />

<strong>10</strong>3 cm, Christian<br />

Hess, Tigernuss,<br />

03.05., Kiesgrube<br />

Erfurt<br />

122 cm, Saskia<br />

Fischer, <strong>Blinker</strong>,<br />

01.05., Bischofssee<br />

118 cm, Annika<br />

Mussenbrock,<br />

Köderfisch, 28.05.,<br />

Saarbacher Hammer<br />

118 cm, Silvio<br />

Ihlenfeldt, Gummifisch,<br />

12.06.,<br />

Bodden Rügen<br />

117 cm, Luca<br />

Baum, Köderfisch,<br />

15.05., Vereinsgewässer<br />

Goch<br />

115 cm, Mario<br />

Schuldes, Köderfisch,<br />

06.01., Enz<br />

113 cm, Anne<br />

Buschmeier, Gummifisch,<br />

01.05.,<br />

Parumer See<br />

113 cm, Kai-Erik<br />

Luksch, Köderfisch,<br />

06.07., Rhein<br />

Altarm<br />

112 cm, Nico<br />

Gösser, Köderfisch,<br />

15.06., Mastholter<br />

See<br />

111 cm, Frank<br />

Menth, Gummifisch,<br />

28.07., Möhnesee<br />

48 cm, Florian Pepke,<br />

Wafter, 01.05., Vereinsgewässer<br />

bei<br />

Stockach<br />

48 cm, Uwe Kelm,<br />

Mais, 12.05., Zeuthen<br />

See<br />

48 cm, Tim Tschorn,<br />

Wurm, 31.05., Kt<br />

Emden<br />

48 cm, Tommy Müller,<br />

Mais/Made, 04.06.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Kleinostheim<br />

48 cm, Uwe Gremplinski,<br />

Wurm, 27.07.,<br />

Vereinsgewässer<br />

47 cm, Matthias<br />

Struck, Maden, 27.03.,<br />

Werse<br />

47 cm, Christopher<br />

Mietzner, Mais, 01.05.,<br />

Schwielochsee<br />

47 cm, Martin Karger,<br />

Boilie / Wurm, 07.05.,<br />

Altwasser Gelnhausen<br />

47 cm, Nicky Kalbitz,<br />

Wurm, 13.05., Vereinsgewässer<br />

Bernburg<br />

<strong>10</strong>4 cm, Stefan Uckert,<br />

Boilie, 16.05., Sternberger<br />

See<br />

<strong>10</strong>3 cm, Florian Sasse,<br />

Boilie, 19.07., Vereinsgewässer<br />

Schwanebeck<br />

<strong>10</strong>1 cm, Klaus Rossow,<br />

Mais, 04.07., Krakower<br />

See<br />

<strong>10</strong>0 cm, Christian Hess,<br />

Tigernuss, 02.05., Kiesgrube<br />

Erfurt<br />

99 cm, Philipp Kühn,<br />

Boilie, 21.05., Teich<br />

Felsberg<br />

98 cm, Heribert Hock,<br />

Boilie, 24.07., Sonnecksee<br />

97 cm, Hans Schwab,<br />

Boilie, 12.07., See in<br />

Lelystad (NL)<br />

97 cm, Caterina Jahnke,<br />

Boilie, 16.07., Jümme<br />

96 cm, Karin Bachinger,<br />

Boilie, 02.06., Berger<br />

Teich (A)<br />

72 cm, Michael Süß,<br />

<strong>Blinker</strong>, 18.03., Ostsee<br />

Boltenhagen<br />

70 cm, Maik Scheffler,<br />

<strong>Blinker</strong>, 22.03., Ostsee<br />

Rostock<br />

69 cm, Carlo Henze,<br />

Wobbler, 09.04., Ostsee<br />

Neustadt<br />

69 cm, Ralph Appasamy,<br />

<strong>Blinker</strong>, 02.05., Ostsee<br />

Grömitz<br />

65 cm, Ron Venus,<br />

<strong>Blinker</strong>, 26.03., Ostsee<br />

Rügen<br />

64 cm, Angelika Kauffmann,<br />

Mais, 18.04.,<br />

Mildenitz<br />

61 cm, Sven Stichert,<br />

<strong>Blinker</strong>, 23.04., Ostsee<br />

Elmenhorst<br />

61 cm, Nico Jaschinski,<br />

Spinner, 15.07., Oste<br />

58 cm, Leopold Vogel,<br />

<strong>Blinker</strong>, 15.06., Ostsee<br />

Bornholm (DK)<br />

Diese Rolle ist ein<br />

Kinetic-Kämpfer!<br />

Top-Rolle für Ihre Fangmeldung: Erleben Sie die reibungslose<br />

Leistung der fünf Edelstahlkugellager in der Kinetic Battler.<br />

Das Aluminiumgehäuse, die Seitenplatten und der Rotor sorgen<br />

in Verbindung mit der doppelt eloxierten Aluminiumspule für<br />

höchste Korrosionsbeständigkeit. Der Griff aus maschinell bearbeitetem<br />

Aluminium mit ergonomischem Soft-Touch-Knauf<br />

und Schnurfangbügel aus rostfreiem Stahl hält auch rauen Salzwasserumgebungen<br />

stand. Versiegelter Körper.<br />

GEWONNEN HAT<br />

Martin Juppe mit einem<br />

<strong>10</strong>8 Zentimeter langen<br />

Aal.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 85


SERVICE | LESERFÄNGE<br />

BLINKER-HITPARADE<br />

NASE<br />

PLATTFISCH<br />

(Flunder, Kliesche,<br />

Scholle)<br />

QUAPPE<br />

RAPFEN<br />

REGENBOGEN­<br />

FORELLE<br />

RENKE<br />

(Maräne, Felchen)<br />

ROTAUGE<br />

Rekord 57 Zentimeter 55 Zentimeter 81 Zentimeter 88 Zentimeter 93 Zentimeter 79 Zentimeter 48 Zentimeter<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

<strong>10</strong><br />

11<br />

12<br />

54 cm, Alfred<br />

Preisinger, Spinner,<br />

12.08., Fränkische<br />

Saale<br />

47 cm, Christoph<br />

Lieberwirth, Wurm/<br />

Made, 08.07., Elbe<br />

47 cm, Peter Martin,<br />

Maden, 12.08.,<br />

Zulauf der Donau<br />

Foto: Ch. Hesse<br />

Mit einer selbstgebundenen<br />

Hegene hatte<br />

Christian Hesse<br />

beim Renkenangeln<br />

im<br />

Walchensee in<br />

Bayern Erfolg.<br />

Sein Fisch maß<br />

56 Zentimeter.<br />

51 cm, Dennis<br />

Grasteit, Wattwurm,<br />

24.03., Ostsee<br />

Kühlungsborn<br />

49 cm, Maik Sellmann,<br />

Wattwurm,<br />

21.01., Ostsee<br />

Hohenfelde<br />

48 cm, Björn<br />

Lippke, Wattwurm,<br />

05.03., Ostsee<br />

Groß Schwansee<br />

47 cm, Daniel Wilhelm,<br />

Wattwurm,<br />

06.03., Ostsee<br />

Hohwacht<br />

47 cm, Marvin Willhoeft,<br />

Wattwurm,<br />

26.03., Ostsee<br />

Kühlungsborn<br />

46 cm, Thomas<br />

Thäter, Garnele,<br />

08.06., Ostsee<br />

Laboe<br />

45 cm, Ronny<br />

Durschak, Wurm,<br />

25.06., Ostsee<br />

Rostock<br />

43 cm, Jan Meister,<br />

Wattwurm, 05.03.,<br />

Ostsee Brasilien<br />

43 cm, Martin Ziesemer,<br />

Köderfisch,<br />

03.04., Bøfjorden<br />

(N)<br />

43 cm, Torben<br />

Beng, Wurm,<br />

25.04., Ostsee<br />

Fehmarn<br />

43 cm, Dennis<br />

Warfsmann, Köderfisch,<br />

13.05., Ostsee<br />

Eckernförde<br />

43 cm, Sigi<br />

Schwartz, Wattwurm,<br />

17.06., Ostsee<br />

Neustadt<br />

61 cm, Daniel<br />

Gerstberger,<br />

Wurm, 07.01.,<br />

Donau<br />

53 cm, Matthias<br />

Leblang, Wurm,<br />

23.01., Fluss in<br />

Bayern<br />

51 cm, Rene<br />

Böhm, Wurm,<br />

16.01., Donau<br />

47 cm, Marcel<br />

Karl, Wurm,<br />

03.03., Donau<br />

41 cm, Andre<br />

Kleske, Wurm,<br />

27.01., Lech<br />

40 cm, Sebastian<br />

Rottenburger,<br />

Wurm, 02.04.,<br />

Walchensee<br />

39 cm, Simon<br />

Meckl, Wurm,<br />

02.04., Walchensee<br />

38 cm, Kurt<br />

Herrmann, Wurm,<br />

12.05., Kollbach<br />

36 cm, Patrick<br />

Holstein, Wurm,<br />

01.01., Alster<br />

35 cm, Stefan<br />

Schultz, Wurm,<br />

02.05., Este<br />

34 cm, Stephan<br />

Haamann, Wurm,<br />

01.01., Alster<br />

Stand: 15. Juli 2021 | Orange: Neu in der Hitparade | Rot: Neuer Rekord<br />

81 cm, Andreas<br />

Lohei, Wobbler,<br />

22.04., Rhein<br />

80 cm, Corinna<br />

Bossmann, Gummifisch,<br />

03.06.,<br />

Donau<br />

80 cm, Derrik<br />

Figge, Stickbait,<br />

04.06., Ruhr<br />

80 cm, Andre Kleske,<br />

Jerkbait, 25.06.,<br />

Donau<br />

79 cm, Fabian<br />

Hankel, Chatterbait,<br />

01.05., Plobsheimerbecken<br />

(F)<br />

79 cm, Uwe Gremplinski,<br />

Jigspinner,<br />

<strong>10</strong>.08., Saale<br />

78 cm, Marcel<br />

Karl, Gummifisch,<br />

01.06., Donau<br />

78 cm, Jonas<br />

Fischer, Wobbler,<br />

01.06., Regen<br />

76 cm, Thorsten<br />

Halbreder,<br />

Wobbler, 13.05.,<br />

Mühlgraben<br />

76 cm, Mark<br />

Siefert, Wobbler,<br />

28.07., Maas (NL)<br />

75 cm, Josef<br />

Scheichenzuber,<br />

Jerkbait, 08.05.,<br />

Stausee Eixendorf<br />

75 cm, Lars Lindau,<br />

Gummifisch,<br />

14.06., Saale<br />

Brutal guter Gewinn für Platz eins!<br />

Wer sich bis zum Jahresende auf einem der ersten Plätze der Hitparade behaupten<br />

kann, gewinnt eine Angelrolle von unserem Hitparaden-Sponsor Kinetic!<br />

Die Kinetic Brutalis besticht durch ihr auffälliges Aussehen, ihr langlebiges<br />

Design und ihre seidenweiche Bremse. Das stabile Graphitgehäuse und der Rotor<br />

sind robust, aber belasten die Rolle nicht durch überflüssiges Gewicht. Der dicke<br />

Aluminium-Schnurfangbügel verhindert Verbiegen. Flugzeugqualitäts-Aluminiumgriff<br />

mit Soft-Touch-Knauf. Vier Edelstahl-Kugellagersysteme mit sofortiger Rücklaufsperre.<br />

83 cm, Kai<br />

Günsche, Spinner,<br />

01.04., Schwarza<br />

83 cm, Max Schulz,<br />

Spoon, 03.06., Angelsee<br />

Herrnburg<br />

"Zum Forello"<br />

82 cm, Flamur<br />

Krasniq, Gummiköder,<br />

18.05., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

81 cm, Toni Petras,<br />

Gummiköder,<br />

16.05., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

80 cm, Simon<br />

Clemens, Twister,<br />

15.05., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

77 cm, Rotaru<br />

Cezaradrian, Teig,<br />

15.04., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

77 cm, Fabian<br />

Hankel, Wobbler,<br />

09.08., Forellenhof<br />

Wehr<br />

76 cm, Sven Irrgang,<br />

Bienenmade,<br />

19.03., Angelteiche<br />

Großdrebnitz<br />

76 cm, Marcel<br />

Imming, Bienenmade,<br />

08.04., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

76 cm, Jan Backhaus,<br />

Teig, 18.04.,<br />

Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

75 cm, Dennis<br />

Ott, Gummiköder,<br />

<strong>10</strong>.04., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

75 cm, Andrea Everling,<br />

Bienenmaden,<br />

16.04., Angelparadies<br />

Burgdorf<br />

58 cm, Marco<br />

Stranak, Hegene,<br />

29.05., Walchensee<br />

56 cm, Christian<br />

Hesse, Hegene,<br />

19.07., Walchensee<br />

51 cm, Thomas<br />

Will, Hegene,<br />

17.07., Starnberger<br />

See<br />

45 cm, Ron Venus,<br />

Hegene, 30.04.,<br />

Berzdorfer See<br />

Jan Grashoff<br />

konnte in der<br />

Weser bei<br />

Archim einen<br />

Graskarpfen<br />

von 115 Zentimetern<br />

fangen.<br />

Als Köder<br />

verwendete er<br />

einen Boilie.<br />

Foto: J. Grashoff<br />

46 cm, Derrik<br />

Figge, Boilie,<br />

07.05., Vereinsgewässer<br />

Duisburg<br />

46 cm, Timo<br />

Waschitzki, Boilie,<br />

09.08., Vereinsgewässer<br />

Duisburg<br />

44 cm, Roman<br />

Schacht, Made/<br />

Kunstmade, 11.02.,<br />

Maas (NL)<br />

42 cm, André<br />

Griesberg, Mais,<br />

13.03., Peene<br />

42 cm, Peter Martin,<br />

Pellets, 16.06.,<br />

Donau<br />

41 cm, Julian Wilken,<br />

Maden, 08.07.,<br />

Saale<br />

40 cm, Christine<br />

Schilling, Pellet,<br />

05.02., Peene<br />

40 cm, Stephan<br />

Schweser, Wurm/<br />

Mais, 08.03., See<br />

in Norden<br />

40 cm, Frank<br />

Eickhoff, Boilie,<br />

26.05., Kanal Lünen<br />

40 cm, Peter<br />

Martin, Boilie,<br />

06.06., Donau<br />

39 cm, Roland<br />

Frank, Wurm,<br />

13.02., Naab<br />

39 cm, Tim<br />

Tschorn, Maden,<br />

08.04., Ejk<br />

86


ROTFEDER SCHLEIE WELS ZANDER<br />

46 Zentimeter 66 Zentimeter 2,45 Meter 1,06 Meter<br />

46 cm, André<br />

Griesberg, Mais,<br />

26.05., Schweriner<br />

See<br />

44 cm, Marc<br />

Trems, Mais,<br />

02.05., Schweriner<br />

See<br />

43 cm, Derrik Figge,<br />

Mais, 26.05.,<br />

Schweriner See<br />

43 cm, Benjamin<br />

Brehm, Mais,<br />

12.06., Schweriner<br />

See<br />

42 cm, Ludwig<br />

Rathsack, Mais,<br />

21.05., Schweriner<br />

See<br />

40 cm, Stefan<br />

Töpfer, Boilie,<br />

25.06., Havel<br />

38 cm, Frank<br />

Schlichting, Mais,<br />

01.06., Schweriner<br />

See<br />

37 cm, Ewald<br />

Krüger, Boilie,<br />

15.06., Große<br />

Kressinsee<br />

36 cm, Oskar<br />

Dürhagen, Mais,<br />

27.02., Peene<br />

36 cm, Ewald<br />

Krüger, Boilie,<br />

09.06., Große<br />

Kressinsee<br />

35 cm, Julian<br />

Wilken, Mais,<br />

02.07., Privatgewässer<br />

M-V<br />

34 cm, Patrick<br />

Dobler, Bienenmade,<br />

11.05.,<br />

Schleierloch Hard<br />

63 cm, Sven Weigel,<br />

Boilie, 30.04.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Ludwigshafen<br />

61 cm, Henry Albrecht,<br />

Maden, 24.05.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Sachsen-Anhalt<br />

61 cm, Timo Waschitzki,<br />

Boilie, 22.07.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Duisburg<br />

60 cm, Thomas<br />

Höfer, Gummifisch,<br />

25.06., Baggersee<br />

bei Urmitz<br />

60 cm, Derrik<br />

Figge, Boilie, 18.07.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Duisburg<br />

59 cm, Jan Grashoff,<br />

Boilie, 14.07., Blauer<br />

See<br />

58 cm, Damian<br />

Scholz, Boilie, 23.04.,<br />

Dortmund Ems Kanal<br />

57 cm, Carsten<br />

Niedzielski, Boilie,<br />

26.05., Baggersee<br />

Cluvenhagen<br />

57 cm, Matthias<br />

Struck, Wurm, 15.06.,<br />

Werse<br />

56 cm, Nicky Kalbitz,<br />

Wurm, 12.05.,<br />

Vereinsgewässer<br />

Bernburg<br />

55 cm, Tommy Junk,<br />

Pellet, 08.05., Sterenbach<br />

Stausee<br />

55 cm, Inga Kohrt,<br />

Boilie, 01.05., Alt<br />

Kariner See<br />

232 cm, Timo<br />

Waschitzki, Wurm,<br />

21.07., Vereinsgewässer<br />

Essen<br />

221 cm, Tim Tschorn,<br />

Köderfisch, 07.08.,<br />

See in Emden<br />

220 cm, Ron Venus,<br />

Wurm, 06.07., Elbe<br />

204 cm, Siefried<br />

Bachinger, Pellets,<br />

04.08., Wundschuher<br />

See (A)<br />

196 cm, Jan Grashoff,<br />

Köderfisch, 14.04.,<br />

Rhone Glun (F)<br />

192 cm, Sebastian<br />

Schwarz, Wurm/Köderfisch,<br />

28.04., See<br />

bei Hannover<br />

185 cm, Christian<br />

Hess, Köderfisch,<br />

01.06., Angelpark<br />

Wagner<br />

182 cm, Kai-Erik<br />

Luksch, Wurm, 13.04.,<br />

Rhein<br />

181 cm, Fabian<br />

Hankel, Gummifisch,<br />

29.06., Hochrhein<br />

Grenzach-Wyhlen<br />

166 cm, Torben Beng,<br />

Köderfisch, 20.04., Po<br />

Revere (I)<br />

164 cm, Daniel<br />

Bracker, Köderfisch,<br />

21.06., Vereinsgewässer<br />

Neumünster<br />

163 cm, Simon Fabian<br />

Waffenschmidt,<br />

Jigspinner, 19.06.,<br />

Bodensee Untersee<br />

99 cm, Tim Tschorn,<br />

Gummifisch, 08.01.,<br />

Ems Jade Kanal<br />

97 cm, Vincenzo<br />

Caprio, Gummifisch,<br />

22.07., Datteln-<br />

Hamm-Kanal<br />

94 cm, Marvin Pflanz,<br />

Wobbler, 01.01., Vereinsgewässer<br />

93 cm, Ralph Brackmann,<br />

Köderfisch,<br />

13.07., Elbe<br />

92 cm, Andreas<br />

Grün, Köderfisch,<br />

22.06., Schluchsee<br />

90 cm, Klaus Meier,<br />

Gummifisch, 16.05.,<br />

Altrhein Seitenarm<br />

Rheingau Freistett<br />

90 cm, Roland Frank,<br />

Köderfisch, 12.06.,<br />

Naab<br />

90 cm, Tobias<br />

Brehm, Köderfisch,<br />

25.07., Elbe<br />

89 cm, Joachim<br />

Steinhöfel, Gummifisch,<br />

03.06.,<br />

Mecklenburgische<br />

88 cm, Fabian<br />

Hankel, Gummifisch,<br />

30.03., Ijssel (NL)<br />

88 cm, Marcel Karl,<br />

Gummifisch, 15.05.,<br />

Donau<br />

88 cm, Oliver Weigel,<br />

Köderfisch, 20.06.,<br />

Aislinger See<br />

Machen<br />

Sie mit …<br />

Regelwerk<br />

Besuchen Sie www.blinker.de bzw.<br />

www.angelmasters.de. Für Rückfragen<br />

zu Ihrer Fangmeldung wenden Sie sich bitte per<br />

Mail an hitparade@blinker.de.<br />

Alternativ nutzen Sie bitte den Coupon unten.<br />

Wichtig ist ein aussagefähiges Fangfoto mit Fisch<br />

und Fänger und ein zusätzliches Foto des Fisches<br />

mit Maßband oder Zollstock als Beleg.<br />

Bei der Erstmeldung unbedingt den vollstän digen<br />

Namen des Gewässers angeben.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Grundsätzlich abgelehnt wird:<br />

Wenn die Länge auf mindestens<br />

einem Foto nicht eindeutig ersichtlich ist<br />

(Foto mit Maßband, Zollstock etc.).<br />

Wenn die Fische auf dem Foto bereits<br />

ausgenommen oder eingefroren sind.<br />

Wenn Fische falsch gehakt wurden.<br />

Wenn Fotos schlecht bzw. Fische nicht eindeutig<br />

identifizierbar sind.<br />

Coupon an BLINKER-Hitparade, Jürgen-Töpfer-Straße 48, 22763 Hamburg einsenden<br />

Fischart*<br />

Vorname*<br />

E-Mail*<br />

Länge* cm<br />

Gewicht kg g<br />

Nachname*<br />

Geburtsdatum TT. MM. JJJJ<br />

Meldung nur mit<br />

aussagekräftigem<br />

FOTO möglich.<br />

Nähere Angaben zu Köder, Gewässer,<br />

Angelmethode oder Drill*<br />

Fangdatum* TT. MM. JJJJ<br />

Beruf<br />

Gewässer*<br />

Straße*, Hausnummer*<br />

Fangland* Deutschland Österreich Schweiz<br />

PLZ*, Ort*<br />

Köder*<br />

Telefon*<br />

* Pflichtfelder – Nur Fische aus Österreich (A), der Schweiz (CH) und Deutschland werden gewertet. oder online ausfüllen über www.blinker.de<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 87


WELT<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

Wie England die heimischen<br />

Wanderfische retten möchte<br />

Nahezu jedes Gewässer in Europa ist durch<br />

Staudämme, Wasserkraftanlagen oder Schleusen<br />

blockiert. Das bedroht die Existenz vieler Fische.<br />

Gerettet werden können sie nur durch Fischtreppen,<br />

sagt eine englische Initiative.<br />

Das Projekt „Unlocking the Severn“ will<br />

den größten Fluss Englands für alle<br />

Fischarten passierbar machen.<br />

von Felix Kirsch<br />

Die Bedingungen für Wanderfische<br />

in Europa könnten aus Fortpflanzungssicht<br />

kaum schlechter sein.<br />

Eine aktuelle Studie hat herausgearbeitet,<br />

dass alleine im Vereinigten Königreich<br />

weniger als ein Prozent der Einzugsgebiete<br />

frei von Bebauung sind. Das hat zur Folge,<br />

dass die Vielfalt der Wanderfischarten seit<br />

1970 um mehr als 75 Prozent abgenommen<br />

hat.<br />

Während zum Beispiel Forellen stromaufwärts<br />

schwimmen müssen, um ihre<br />

Laichgründe zu erreichen, wandern Aale<br />

stromabwärts, wo sie schlussendlich das<br />

Meer als ersten Zwischenstopp auf ihrem<br />

Weg zur Sargassosee erreichen. Vor allem<br />

das Beispiel des europäischen Aales zeigt,<br />

wie komplex das Verhalten der Wanderfische<br />

ist – und wie schwerwiegend sich<br />

ein menschlicher Eingriff auf den Lebensraum<br />

der Fische auswirkt.<br />

Wenn ein Damm den Fischen den Zugang<br />

zu den Laichgründen verwehrt, kann<br />

der unvermeidliche Mangel an Nachkommen<br />

zu einem Rückgang der Gesamtpopulation<br />

führen. Setzt sich dieser Zustand<br />

über mehrere Jahre fort, wird die Existenz<br />

der Art in einzelnen Ländern bedroht.<br />

Arten, deren Habitat gerade so eben noch<br />

akzeptabel ist, sind anfälliger für Dürreperioden<br />

und Verschmutzung – und daher<br />

stärker vom Aussterben bedroht.<br />

Wie löst man dieses Problem also? Eine<br />

Möglichkeit wäre es, Hindernisse zu entfernen.<br />

Da diese jedoch einen unbestreitbaren<br />

Nutzen für den Menschen haben,<br />

kommt diese Methode nicht infrage.<br />

Klüger ist es, die Anlagen mit Fischtreppen<br />

auszustatten. Und zwar nicht nur an<br />

manchen Stellen, sondern entlang jeder<br />

einzelnen Bebauung eines Gewässers. Am<br />

Beispiel des Severn – dem größten Fluss<br />

des Vereinigten Königreiches – kann man<br />

sehen, wie effektiv Fischtreppen dazu beitragen<br />

können, dass sich ein Ökosystem<br />

erholt.<br />

„UNLOCKING THE SEVERN“:<br />

GRÖSSTER FLUSS SOLL DURCH-<br />

LÄSSIG WERDEN<br />

Das Projekt „Unlocking the Severn“ will<br />

den gesamten Fluss wanderfisch-freundlich<br />

umbauen. Der Severn hat ein stark<br />

ausgeprägtes Schleusen- und Dammsystem.<br />

Das Onlineportal „The Conversation“<br />

belichtet die Situation der Wanderfische<br />

im United Kingdom anhand des Beispiels<br />

der Finte. Dieser einst in Westeuropa weit<br />

verbreitete Wanderfisch litt sehr unter der<br />

Bebauung des Severns. Um als Art ungestört<br />

zu existieren, müssen tausende Finten<br />

jedes Jahr den Fluss auf- und abschwimmen,<br />

um zu fressen, zu wachsen und sich<br />

fortzupflanzen. Durch die Bebauung wurden<br />

die Finten nahezu ausgerottet. Seitdem<br />

das Projekt läuft, kommen die Finten<br />

zurück in den Fluss. Offenbar können sie<br />

die Hindernisse mühelos überwinden.<br />

Das Projekt der Briten zielt darauf<br />

ab, den Severn komplett durchlässig für<br />

Fische zu gestalten. Dazu wird an jedem<br />

Bauobjekt im Wasser eine Fischtreppe<br />

oder ein Fischdurchlauf gebaut. Das Besondere:<br />

Die Fischtreppen sollen für jede<br />

Wanderfischart geeignet sein – nicht nur<br />

für die wirtschaftlich wichtigsten. Damit<br />

werden auch schwächere Schwimmer wie<br />

z. B. Maifische von den Fischtreppen- und<br />

Schleusensystemen profitieren.<br />

Fischpässe sollen auch schwächeren Arten<br />

dabei helfen, an Hindernissen vorbeizukommen.<br />

Menschgemachte Barrieren stellen für die<br />

Wanderfische des Severn unüberwindbare<br />

Hürden dar.<br />

Der Fischpass am Diglis-Wehr wurde<br />

für Maifische konzipiert, die keine starken<br />

Schwimmer oder Springer sind. Ein Fischpass,<br />

den diese Art durchqueren kann,<br />

wird wahrscheinlich auch Fischen verschiedener<br />

Größen und Schwimmfähigkeiten<br />

den Weg flussaufwärts ermöglichen.<br />

Um den Rückgang der Wanderfischpopulationen<br />

umzukehren, sollten die<br />

Länder Fischtreppen bauen und Dämme<br />

so umbauen, dass möglichst viele Arten<br />

davon profitieren. Dies setzt voraus, dass<br />

die Regierungen geeignete Konstruktionsstandards<br />

festlegen und die „Wiedervereinigung“<br />

ihrer vielen unzusammenhängenden<br />

Flüsse zu einer nationalen Priorität<br />

machen. Die Initiatoren von „Unlock the<br />

Severn“ wollen mit dem Pilotprojekt auf<br />

lokaler Ebene als Vorreiter agieren – in<br />

der Hoffnung, dass auch andere Länder<br />

nachziehen werden.<br />

Fotos: Unlocking the Severn<br />

88


AKTUELLES<br />

USA<br />

1.000 Euro versenkt: Feuerwehr<br />

rettet teures Angelgerät<br />

Antony Parnos war verzweifelt. Beim<br />

Angeln war ihm ein tragischer Fehler<br />

passiert. Er hatte einen Köder ausgeworfen<br />

und dabei seine Zweitrute gehakt,<br />

die dann mit über Bord ging. Besonders<br />

schlimm: Sie war ein echtes Goldstück –<br />

eine handgebaute F5-Rute mit einer<br />

Shimano Tranx-Baitcaster und einem<br />

Pizz Swimbait. Allein der Köder kostete<br />

umgerechnet 240 Euro. Insgesamt hatte<br />

die Rute einen Wert um die 1.000 Euro.<br />

Parnos versuchte nun, mit seiner Rute die<br />

teure Combo zu haken und wieder aus<br />

dem Wasser zu holen – aber ohne Erfolg.<br />

Glücklicherweise konnte er jedoch die<br />

Stelle, wo seine Rute abgesunken war, auf<br />

seinem Echolot markieren.<br />

FEUERWEHR FAND DIE<br />

RUTE BEI TAUCHTRAINING<br />

Wochen später las Parnos in der Zeitung,<br />

dass die Feuerwehr den Diamant-Ring<br />

Antony Parnos (r.)<br />

verlor eine sündhaft<br />

teure Rute, doch die<br />

örtliche Feuerwehr<br />

half ihm dabei, das<br />

Angelgerät zurückzubekommen.<br />

einer Frau wieder aus den Tiefen des<br />

Meeres gerettet hatte. Er kontaktierte die<br />

Feuerwehr in seinem Heimatort Natick,<br />

Massachusetts, und berichtete den Feuerwehrleuten.<br />

Diese empfahlen ihm, es mit<br />

einem Magneten zu versuchen, was aber<br />

nicht den gewünschten Erfolg brachte. Einige<br />

Tage später rief die Feuerwehr an und<br />

informierte Parnos, dass sie ein Tauchtraining<br />

dort abhalten würde, wo seine<br />

Rute in die Tiefe gesunken war. Parnos<br />

begleitete die Feuerwehr bei ihrer Übung<br />

und verwies auf die markierte Stelle auf<br />

seinem Echolot. Tatsächlich konnten die<br />

Feuerwehrleute die Rute in nur wenigen<br />

Minuten finden. Selbst der teure Swimbait<br />

hing noch an der Schnur. Der Angler,<br />

wieder mit seinem Gerät vereint, bedankte<br />

sich überschwänglich und gab den Feuerwehrmännern<br />

eine Mahlzeit aus.<br />

Foto: A. Parnos (via Facebook)<br />

Foto: Nippon TV (via YouTube)<br />

Der Yokozuna-Glattkopf ist<br />

einer der größten Knochenfische<br />

der Tiefsee.<br />

JAPAN<br />

Forscher filmen<br />

riesigen Tiefseefisch<br />

Tiefseefische sehen häufig fremdartig<br />

aus, sind aber meist nur wenige Zentimeter<br />

groß. Denn: Tiefseebewohner<br />

müssen in der Regel mit einem Minimum<br />

an Nahrung zurechtkommen. Nun<br />

hat ein Forscherteam aus Japan jedoch<br />

einen ungewöhnlich<br />

großen Tiefseefisch<br />

gefilmt.<br />

Die Forscher<br />

befanden sich<br />

400 Kilometer<br />

vor Japans Suruga<br />

Bay, südwestlich<br />

von Tokyo. In<br />

einer Tiefe von<br />

2.000 Metern<br />

wurden Köderbehälter<br />

mit drei<br />

Kameras versehen,<br />

um das Verhalten<br />

von Tiefseefischen<br />

zu dokumentieren. Eine der Kameras fing<br />

dabei einen riesigen Yokozuna-Glattkopf<br />

ein. Anhand der Position der Kamera<br />

und im Verhältnis zu dem Köderbehälter<br />

berechneten die Forscher die Größe<br />

des Fisches mit 2,53 Meter. Die Biologen<br />

halten den Yokozuna-Glattkopf für den<br />

größten Knochenfisch in Tiefen von mehr<br />

als 2.000 Metern, weshalb auch der Name<br />

„Yokozuna“ passend scheint: Er entspricht<br />

dem höchsten Rang im Sumo-Ringen.<br />

Bisher wurden nur sechs Yokozuna-<br />

Glattköpfe gefangen, wobei die größten<br />

Exemplare eine maximale Größe von<br />

etwa 1,40 Meter hatten. Glattkopffische<br />

bewohnen weltweit die Tiefen unserer<br />

Meere, zwischen 1.000 und 6.000 Metern.<br />

Die meisten dieser Fische bleiben jedoch<br />

kleiner; sie erreichen nur eine Länge von<br />

20 bis 50 Zentimetern. Der jetzt vor der<br />

japanischen Küste gefilmte, riesige Tiefseefisch<br />

zeigt erneut auf, wie wenig wir<br />

über die Tiefsee wissen. Laut Meinung der<br />

Forscher ist auch das Vorkommen weiterer<br />

großer Tiefseefische in anderen Regionen<br />

denkbar.<br />

Mehr News aus<br />

der Angelwelt?<br />

Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen<br />

einige Highlights unserer Website vor.<br />

Die neuesten Meldungen finden Sie<br />

jeden Tag bei uns auf www.blinker.de!<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 89


WELT<br />

Ein Bild des Grauens:<br />

Massenweise tote<br />

Fische im Uferbereich<br />

der Oder.<br />

Foto: DAFV, Paul Hahn<br />

UMWELT<br />

Wie kam es zu dem Fischsterben<br />

in der Oder?<br />

Millionen Fische verendeten im Wasser des deutschpolnischen<br />

Grenzflusses. Ursache: bislang ungeklärt.<br />

Es begann Ende Juli: Ein Binnenschiffer<br />

hatte zahlreiche tote Fische<br />

gesichtet und sogleich die Behörden<br />

informiert, die umgehend damit begannen,<br />

die Kadaver zu beseitigen. An<br />

den darauf folgenden Tagen wurde die<br />

Katastrophe an den Ufern des deutschpolnischen<br />

Grenzflusses immer deutlicher<br />

sichtbar: Allein die polnische Feuerwehr<br />

barg in den ersten Tagen rund 160 Tonnen<br />

tote Fische, auf der deutschen Seite waren<br />

es mindestens 36 Tonnen. Auch Schnecken,<br />

Muscheln, Biber und andere Flussbewohner<br />

waren und sind betroffen.<br />

Während Feuerwehr, Katastrophenschutz<br />

und andere Helfer noch immer damit<br />

beschäftigt waren, die verendeten Fische<br />

aus dem Fluss und den Uferbereichen<br />

zu bergen, begann die Suche nach der<br />

Ursache. Vor allem Betriebe, deren –<br />

normalerweise geklärte – Abwässer in<br />

die Oder geleitet werden, standen dabei<br />

im Fokus der Ermittlungen, allerdings<br />

vorerst ohne Erfolg. Die Vermutung, dass<br />

eine Quecksilber-Einleitung das Fischsterben<br />

verursacht haben könnte, wurde<br />

schnell widerlegt. Mithilfe von Analysen<br />

konnte jedoch nachgewiesen werden,<br />

dass es beim pH-Wert, Sauerstoffgehalt,<br />

Salzgehalt und anderen Wasserwerten<br />

starke Veränderungen gab. Zudem wurde<br />

in Betracht gezogen, dass eine giftige<br />

Algenblüte das Fischsterben herbeigeführt<br />

haben könnte. Zu Redaktionsschluss war<br />

nicht abschließend geklärt, wer oder was<br />

für Umweltkatastrophe verantwortlich ist.<br />

Mehrere Umweltexperten äußerten bereits<br />

die Befürchtung, dass die Ursache vielleicht<br />

nie gefunden wird. Was jedoch feststeht:<br />

Der Fischbestand in weiten Teilen<br />

der Oder ist erheblich dezimiert worden.<br />

Trügerische Idylle: Mündung der Neiße in<br />

die Oder, an der Grenze zu Polen.<br />

Foto: Wikipedia<br />

90


Foto: DGzRS<br />

Das Wrack des vor Fehmarn<br />

havarierten Angelbootes.<br />

OSTSEE<br />

In letzter Sekunde<br />

Vor der Insel Fehmarn kenterte Ende<br />

August ein Boot mit sechs Anglern an<br />

Bord, quasi in letzter Sekunde konnte<br />

einer von ihnen einen Notruf absetzen.<br />

Glücklicherweise gelang es den Männern,<br />

sich am Rumpf des Bootes festzuhalten,<br />

bis Seenotretter der DGzRS die<br />

Petrijünger an Bord des Seenotrettungsbootes<br />

„Romy Frank“ zu nehmen.<br />

BUCH-TIPP<br />

Angeln ist cool<br />

Wer in jungen Jahren mit dem Angeln<br />

beginnt, benötigt einen „Lehrmeister“,<br />

der das nötige Wissen altersgerecht<br />

vermittelt. Genau das ist dieses Buch.<br />

Exakt auf die Zielgruppe ausgerichtet<br />

erläutert der Autor Frank Weissert auf<br />

144 Seiten alles Wesentliche, ohne mit<br />

verwirrenden Fachbegriffen um sich<br />

zu werfen. „Angeln ist cool“ erscheint<br />

bei Müller Rüschlikon. 16,95 Euro.<br />

Foto: Müller Rüschlikon<br />

AKTUELLES<br />

Non Toxic<br />

Lures<br />

fangt fangt fangt besser<br />

Halt langer<br />

schont die umwelt<br />

NACHRUF<br />

Leb wohl, Gotthard!<br />

Noch in der September-Ausgabe des <strong>Blinker</strong> zeigte uns Gotthard Brennsteiner, der<br />

Geschäftsführer im Fisherman’s Partner-Markt Rastatt, wie er auf Barben und Nasen<br />

erfolgreich ist. Nun ist er für immer von uns gegangen.<br />

Gotthard war Angler durch und<br />

durch und die Anlaufadresse<br />

für viele Angler im gesamten<br />

südwestdeutschen Raum. Neben<br />

seinen Reisen ins Ausland an<br />

den Ebro, die Gacka oder zum<br />

Lachsangeln nach Schweden,<br />

betätigte er sich auch vor Ort<br />

und bewirtschaftete Teilstrecken<br />

der Flüsse Bühlot und Murg,<br />

wo er vor allem mit der Fliegenrute<br />

fischte. Gotthard verstarb<br />

plötzlich und unerwartet beim<br />

Angeln am Wasser. Wir werden<br />

ihn nicht vergessen. Unsere<br />

Gedanken sind bei seiner Frau<br />

Martina und den beiden Kindern,<br />

Nicolas und Lena.<br />

Leb wohl, Gotthard!<br />

ONE<br />

Bodenroder Weg <strong>10</strong>-14 - D-35647 <strong>10</strong>/<strong>2022</strong> Waldsolms - Telefon: 060 9185-98 13-0<br />

info@saenger-tts.com - www.iron-claw.de


WELT<br />

Anfang August<br />

wurden vor<br />

der dänischen<br />

Nordsee küste<br />

Thune bis<br />

352 Kilogramm<br />

gefangen.<br />

Seit sechs Jahren darf man in Dänemark<br />

wieder Thunfische fangen, allerdings nur<br />

mit speziellen, limitierten Lizenzen, die<br />

an Bedingungen geknüpft sind. Die große<br />

Mehrheit der Fische wird im Rahmen des<br />

Kennzeichnungsprojektes von DTU Aqua<br />

gefangen. Durch das Projekt will man<br />

herausfinden, wie sich die Thunfische<br />

verhalten und warum sie in dänische<br />

Gewässer zurückgekehrt sind.<br />

Es wird vermutet, dass die Thune den<br />

Makrelen folgen, die besonders im Juli<br />

und August häufig vor der dänischen<br />

Küste anzutreffen sind. Anfang August<br />

scheint die Fischdichte vor Skagen im<br />

Norden Dänemarks besonders hoch<br />

gewesen zu sein: An einem einzigen<br />

Wochenende wurden zahlreiche Exemplare<br />

bis 352 Kilogramm gefangen. Einer<br />

der glücklichen Fänger war der Däne Jess<br />

Wittus Hansen, der als Fischer arbeitet,<br />

in seiner Freizeit aber auch gerne mal zur<br />

Rute greift. Sein Thun wog zwar „nur“<br />

270 Kilogramm, der Drill wird ihm aber<br />

wohl noch lange in Erinnerung bleiben.<br />

Für den monströsen Blauflossenthun<br />

fuhr er mit vier Freunden weit hinaus<br />

auf die Nordsee. „Wir haben ihn 28 Seemeilen<br />

(ca. 52 Kilometer) vor der Küste<br />

gefangen. Aber wir haben Thunfische<br />

gesehen, die vier bis sechs Seemeilen von<br />

der Küste entfernt waren.“<br />

Seinem Bericht nach seien es viele gewesen,<br />

und in allen möglichen Größen.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass die Fische auch<br />

in den kommenden Jahren auftauchen<br />

werden – und nicht wieder spurlos verschwinden.<br />

Foto: M. Werner<br />

NORDSEE<br />

Wieder riesige Thunfische<br />

vor der dänischen Küste<br />

Big Game-Fischen ist auch in der Nordsee möglich.<br />

Seit einigen Jahren werden im Spätsommer<br />

wieder vermehrt Thunfische<br />

in der Nordsee gesichtet –<br />

und auch gefangen. Bis in die 1960er Jahre<br />

war das völlig normal, die Dänen unterhielten<br />

sogar eine spezialisierte Fangflotte.<br />

Doch dann verschwanden die Fische und<br />

tauchten jahrzehntelang nicht mehr auf.<br />

Jess Wittus Hansen mit seinem<br />

270 Kilo schweren Blauflossenthun.<br />

Foto: Fiskeri Tidene<br />

92


AKTUELLES<br />

Foto: F. Pippardt<br />

Quappen gelten in England<br />

praktisch als ausgestorben.<br />

ENGLAND<br />

Erste Quappe seit 53<br />

Jahren gefangen?<br />

Die Quappe ist in englischen Gewässern<br />

eigentlich nicht mehr anzutreffen – die<br />

letzte Fangmeldung stammt aus dem<br />

Jahr 1969. Nun fing ein Angler jedoch<br />

einen der Fische im Shropshire Union<br />

Canal – und setzte ihn zurück.<br />

Foto: Pixabay<br />

NORWEGEN<br />

Neues Lachsfutter<br />

1,4 Millionen Zuchtlachs wurden 2021<br />

in Norwegen produziert. Als Futter<br />

dienten dabei bislang Fisch- oder Sojaprodukte.<br />

Da diese jedoch alles andere<br />

als nachhaltig sind, arbeiten Forscher<br />

zurzeit an einem innovativen Futter,<br />

welches aus ebenfalls gezüchteten Seeringelwürmern<br />

hergestellt wird und die<br />

Umwelt wenig bis gar nicht belastet.<br />

Bislang wurden Zuchtlachse mit Pellets<br />

aus Fisch- und Sojamehl gefüttert.<br />

Foto: Privat<br />

Kurios: der Schwertfisch-Fund<br />

auf Hiddensee.<br />

OSTSEE<br />

Schwertfisch auf<br />

Hiddensee<br />

Einer unserer Leser machte an der<br />

Ostsee einen kuriosen Fund: Ein toter<br />

Schwertfisch lag am Strand der Insel<br />

Hiddensee. Dabei handelt es sich um<br />

eine echte Seltenheit, denn Schwertfische<br />

bewohnen eher tropische Meere.<br />

Angler*innen gesucht!<br />

Studie zur „Ermittlung der Fischbestände in den freien Gewässern Hamburgs“<br />

Aufwandspauschale<br />

und Verlosung!<br />

DIE<br />

STUDIE<br />

Die freien Gewässer Hamburgs sind bei Anglerinnen und Anglern bis weit über die Landesgrenzen bekannt und<br />

beliebt. Der Zustand der Fischbestände und deren Entwicklung ist aber weitestgehend unbekannt. Für die<br />

Ermittlung der Fischbestände in den freien Gewässern Hamburgs suchen wir Angler*innen, die häufig in diesen<br />

Gewässern angeln. Die übermittelten Daten werden durch eine Fischereibiologin des Anglerverband Hamburg e.V.<br />

ausgewertet. Die Ergebnisse werden jährlich zu einem Bericht zusammengefasst und der Behörde für Umwelt,<br />

Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Oberste Fischereibehörde als finanzierende Institution vorgelegt.<br />

ANMELDUNG<br />

UND<br />

TEILNAHME<br />

Die Studie läuft seit 2020 und wird durch ein app-basiertes Fangbuch unterstützt. In<br />

der App werden alle Fänge mit den entsprechenden und für die Studie wichtigen<br />

Informationen wie Angelzeit und -ort, Methode, Anzahl der Ruten etc. eingegeben.<br />

Anmeldung für die Studienteilnahme sowie weitere Informationen zur Studie auf:<br />

www.anglerverband-hh.de/studie-fischbestaende.<br />

MEHRWERT<br />

Außer der Möglichkeit, bei einer interessanten Studie mitzuwirken, gibt es für die regelmäßig<br />

teilnehmenden Angler*innen jährlich 30 EURO Aufwandspauschale und eine Verlosung mit<br />

attraktiven Sachpreisen wie z.B. Angelruten, Angelrollen und Angelzeitschriften-Abos.<br />

Die Studie wird durchgeführt vom<br />

Jetzt anmelden!<br />

anglerverband-hh.de/studie-fischbestaende<br />

in Zusammenarbeit mit der Behörde für Umwelt,<br />

Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Oberste<br />

Fischereibehörde der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Foto: Shestakoff - stock.adobe.com


PRAXIS | GÜTESIEGEL<br />

Von Claas Grube<br />

Eine gefühlte Ewigkeit fliegt der<br />

elf Zentimeter lange Wobbler<br />

parallel zur Steinpackung entlang,<br />

bis er mit dem gewohnten<br />

Platschen zwei Meter vor dem<br />

Ufer auf der Wasseroberfläche aufschlägt.<br />

„Okay, weit werfen kann die Night Hunter<br />

auf jeden Fall“, denke ich mir. Wie gewohnt<br />

fange ich an, den auftreibenden<br />

Wobbler ganz langsam entlang der Steine<br />

einzuleiern. Ich schließe meine Augen und<br />

konzentriere mich auf das Gefühl der Rute<br />

in meinen Händen. Sofort bin ich überzeugt.<br />

Von einem Wobbler dieser Größe<br />

kriege ich von dieser Rute ein sehr gutes<br />

Feedback, denn ich spüre das Zucken und<br />

Flankieren des Köders ganz klar.<br />

Das ist mir bei einer Zanderrute für<br />

Hardbaits, wie dieser von Balzer, in der<br />

Nacht auch deutlich wichtiger als am Tag.<br />

Denn logischerweise kann man nachts<br />

weniger sehen und ist daher noch mehr<br />

auf das Ködergefühl über die Rute angewiesen.<br />

Trotz der sehr guten Übertragung<br />

macht die 2,55 Meter lange Night Hunter<br />

einen relativ starken Eindruck. Es ist also<br />

viel Kraft notwendig, um die Rutenaktion<br />

zu erkennen. Aber hier halte ich natürlich<br />

auch eine Rute für große Fische in<br />

den Händen. Da ist eine so kräftige Rute<br />

manchmal eben notwendig. Das bestätigt<br />

auch das Wurfgewicht von 16-42 Gramm,<br />

mit dem Sie jeden großen Zanderwobbler<br />

problemlos werfen können. Ein Versuch<br />

zeigt mir, dass die Übertragung der Rute<br />

bei kleineren und leichteren Wobblern<br />

schwächer wird. Aber dafür ist die Night<br />

Hunter schließlich auch nicht gedacht.<br />

PERFEKT FÜRS SCHWERE<br />

WOBBELN<br />

Zurück zur Rutenaktion: Ein Test zeigte<br />

mir eine Semiparabolik. Sehr gut!<br />

Auch das ist mir bei einer Wobbelrute<br />

zum Zanderangeln sehr wichtig. Für<br />

das Hakensetzen ist bei Wobblern keine<br />

Spitzenaktion notwendig und so verschafft<br />

Ihnen die Rute beim Anhieb noch ein<br />

bisschen Puffer, damit Sie einen großen<br />

Fisch nicht verlieren, oder einen kleinen<br />

nicht unnötig verletzen. Trotzdem können<br />

Sie mit dieser Rute auch Gummifische<br />

am Jigkopf angeln. Ich hab’s ausprobiert.<br />

Am besten nehmen Sie Gewichte ab 14<br />

Gramm – da ist das Feedback am besten.<br />

Wenn die Haken scharf und der Anhieb<br />

kräftig genug sind, kriegen Sie auch mit<br />

einer semiparabolischen Rute wie dieser<br />

Eine in die Rute eingearbeitete Hakenöse ist gerade nachts, wenn Sie im Dunkeln<br />

über Steinschüttungen laufen, sehr hilfreich. Dann hängt der große Wobbler unten<br />

sicher am Blank.<br />

die Jig-Haken ins harte Zandermaul.<br />

Außerdem ist die Night Hunter, wie schon<br />

gesagt, sehr stark. Auch das sorgt für eine<br />

stärkere Kraftübertragung beim Anhieb.<br />

Kommen wir langsam mal zu den<br />

Fakten der Rute: Die zweiteilige Rute ist<br />

bei einem Wurfgewicht von 16-42 Gramm<br />

2,55 Meter lang. Sie ist, wie die allermeisten<br />

Spinnruten, zweiteilig und hat ein Gewicht<br />

von 165 Gramm. Die Night Hunter<br />

ist der Balzer Shirasu IM-12 Pro Staff<br />

Series entsprungen, weswegen das Pro<br />

Guide-Ringkonzept bei der Entwicklung<br />

zum Einsatz kam. Dieses Konzept sorgt<br />

dafür, dass die Belastung der Schnur im<br />

Drill gleichmäßig auf dem Blank verteilt<br />

wird. Der Blank selber ist aus hochverdichteter<br />

japanischer IM-12 Kohlefaser,<br />

94


BALZER NIGHT HUNTER<br />

Wobbelstab für<br />

große Fische<br />

Die Night Hunter von Balzer wurde speziell für das Nachtangeln auf Zander<br />

gefertigt. Der perfekte Stock für größere Wobbler und kapitale Fische.<br />

Für Wobbler wie diesen ist diese Rute perfekt. Zu klein sollten Sie die Wobbler an<br />

der Night Hunter aber nicht wählen, sonst ist das Köderfeeling schlecht.<br />

NIGHT HUNTER<br />

von Balzer<br />

Technische Fakten<br />

Länge:_________________________________2,55 Meter<br />

Wurfgewicht:_________________16-42 Gramm<br />

Ringe:________________________________________________9<br />

Aktion:___________________________ Semiparabolik<br />

Gewicht:___________________________ 165 Gramm<br />

Preis (UVP):__________________________211,90 €<br />

Fotos: F. Pippardt<br />

wodurch die starke Rute das vergleichsweise<br />

geringe Gewicht erreicht. Unten am<br />

Blank findet man eine in die Rute eingearbeitete<br />

Hakenöse. Das finde ich gerade<br />

nachts sehr angenehm, wenn durch die<br />

Steinschüttung ein sehr unangenehmer<br />

Weg vor mir liegt. So weiß ich immer, wo<br />

mein Wobbler hängt und die Rutenringe<br />

sind nicht in Gefahr. Diese sind übrigens<br />

aus SiC-Titanium gefertigt. An dem<br />

Schraubrollenhalter von Fuji bietet sich<br />

als grober Richtwert eine 3000er Rolle<br />

an. Der ergonomisch geformte Duplongriff<br />

liegt gut in der Hand. Alles in allem<br />

sieht die Night Hunter in ihrem schlichten<br />

Schwarz sehr wertig aus. Abschließend<br />

kann ich zusammenfassen, dass diese<br />

Rute perfekt für eine Nachtangelsession<br />

am Hauptstrom mit großen Wobblern<br />

geeignet ist. Ja, das ist ein sehr spezifisches<br />

Einsatzgebiet, aber diese Rute lässt sich<br />

mit Sicherheit auch für das Jiggen, leichte<br />

Meeresangeln in Norwegen oder leichte<br />

Gummifischangeln oder Jerken auf Hecht<br />

zweckent fremden. Eins ist auf jeden Fall<br />

sicher – diese Rute hält große Fische<br />

auch in starker Strömung aus.<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 95


PRAXIS | ZUBEHÖR<br />

Miravel – der neue Stern<br />

am Rollenhimmel<br />

Mit der Miravel bringt Shimano eine Rollenserie für Spinnfischer<br />

auf den Markt, die alle modernen Technologien des renommierten<br />

Rollenbauers beinhaltet, aber kein halbes Vermögen kostet.<br />

Die Miravel ist in den Größen <strong>10</strong>00 bis 5000 erhältlich und das<br />

derzeit günstigste Modell der beliebten Magnumlite-Rollen, die<br />

mit einem geringen Gewicht, leichtgängigem Lauf und einem<br />

tollen Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Die Miravel-Rollen<br />

besitzen einen G-Free-Körper, der durchgängig aus leichtem<br />

CI4+ Verbundstoff besteht. Damit kann man Rollen bauen, die<br />

leicht und extrem gut ausbalanciert sind, und das auch bei größeren<br />

Modellen. Weil die Rollen so leicht anlaufen, werden sie vor<br />

allem bei Finesse-Anglern für Begeisterung sorgen. Die bewährte<br />

Getriebetechnologie, ein sogenanntes Hagane Gear, gekoppelt<br />

mit X-Ship und Silent Drive, garantiert einen überaus leichten<br />

und präzisen Lauf, wie man ihn eher von deutlich teureren Rollen<br />

kennt. Durch die hervorragende Schnurverlegung sind zudem<br />

extrem weite Würfe möglich. Auch auf die fein einstellbare,<br />

wasserdichte Frontbremse ist in jeder Situation absolut Verlass.<br />

Die verschiedenen Größen der Miravel sind mit jeweils normalen,<br />

schnellen und extraschnellen Übersetzungen lieferbar.<br />

MIRAVEL-ROLLEN VON SHIMANO Preis: 129,95 bis<br />

139,95 Euro • Info: https://fish.shimano-eu.com<br />

TIPP<br />

Perfekt fürs<br />

Spinn- und<br />

Finesse- Fischen:<br />

die Miravel von<br />

Shimano.<br />

Mit warmen Füßen<br />

durch den Winter<br />

Der nächste Winter kommt bestimmt.<br />

Und dann braucht man warme Stiefel wie<br />

die Dry Walker von Kinetic. Diese verfügen<br />

über einen Isolations-Einsatz, der die<br />

Füße auch bei Minustemperaturen warm<br />

hält. Zudem bieten die Stiefel einen hohen<br />

Tragekomfort. EVA-Zwischensohlen<br />

und Nylonschäfte schützen die Füße und<br />

dämpfen den Schritt. Leichte, sich selbst<br />

reinigende Außensohlen erlauben einen<br />

sicheren Tritt und leiten den Schlamm ab.<br />

Erhältlich sind die Winterstiefel in den<br />

Größen 43 bis 47.<br />

2<br />

DRY WALKER STIEFEL VON KINETIC<br />

Preis: 79,99 Euro (UVP) •<br />

Info: www.kineticfishing.com<br />

1<br />

1| Die Dry Walker<br />

Boots von Kinetic<br />

sorgen für warme<br />

Füße.<br />

2| Ein Innenschuh<br />

sorgt für Wärmeisolierung<br />

und leitet die<br />

Feuchtigkeit ab.<br />

96


Fangen ohne Drall<br />

Die Prolex-Spinner von Profi <strong>Blinker</strong><br />

fingen in den vergangenen Jahrzehnten<br />

tausende von Fischen. Jetzt gibt es den<br />

Erfolgsköder auch als Anti-Drall-Version.<br />

Dieser Köder besitzt einen schweren<br />

Körper, sinkt also schnell ab, und einen<br />

auf der Achse integrierten High Energy-<br />

Wirbel. Dieser sorgt für eine schnelle<br />

Rotation, gleichzeitig aber auch für einen<br />

verminderten Drall. Das Anti-Drall-<br />

System mit auf der Achse laufendem<br />

Wirbel ist eine Weltneuheit und patentrechtlich<br />

geschützt. Ausgestattet sind die<br />

Spinner mit nadelscharfen Drillingen.<br />

Den Anti-Drall Spinner gibt es auch als<br />

Sbiro-Spinner mit Einzelhaken.<br />

PROLEX ANTI-DRALL-SPINNER VON<br />

PROFI BLINKER Preis: ab 5,50 Euro •<br />

Info: www.profi-blinker.de<br />

Dank des<br />

High Energy-<br />

Wirbels<br />

erzeugt der<br />

Spinner<br />

so gut wie<br />

keinen Drall<br />

Der neue Anti-Drall-Spinner<br />

ist in mehreren Größen und<br />

Designs erhältlich.<br />

Leicht, aber dennoch<br />

stabil und<br />

kraftvoll: die SG-<br />

AG 4 von Savage<br />

Gear.<br />

Und läuft, und<br />

läuft, und läuft<br />

Die SG AG 4-Rollen von Savage Gear<br />

überzeugen durch ihren seidenweichen<br />

Lauf, den sie ihren sechs Kugellagern verdanken.<br />

Gehäuse und Rotor bestehen aus<br />

einem Carbonrahmen, die Spule aus Aluminium.<br />

Die feine Frontbremse läuft dank<br />

des „Friction Control“-Bremssystems<br />

sofort an. Als Bremse wurde ein versiegeltes<br />

System mit Scheiben aus Kohlefaser<br />

gewählt, das auch starke Gegner schnell<br />

ermüdet. Die Bremskraft von 9,5 Kilogramm<br />

ist enorm. Größen: <strong>10</strong>00, 2500,<br />

3000, 4000. So wird jeder Angler in dieser<br />

Serie ein Rollenmodell finden, welches für<br />

die von ihm bevorzugte Methode passt.<br />

SG-AG 4 ROLLE VON SAVAGE GEAR<br />

Preis: ab 68 Euro • Info: www.savagegear.com<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 97


PRAXIS | ZUBEHÖR<br />

Dieser Rod Pod steht sicher<br />

Der Metallica Rod Pod von Balzer besteht aus eloxiertem Aluminium.<br />

Dadurch lässt er sich gut ans Wasser transportieren und<br />

steht dort sicher. Die Beine lassen sich schnell aufklappen, die<br />

Buzzer Bars sind äußerst schnell aufgesetzt, die vier Beine können<br />

in der Höhe verstellt werden. Auch die Hauptachse ist über<br />

Schnellschraubverschlüsse in der Länge verstellbar. Zum Justieren<br />

der Teleskop-Beine muss man diese nur ein wenig drehen,<br />

um sie auseinanderziehen zu können. Das standhafte Rod Pod<br />

wird in einer Tragetasche geliefert. Gewicht: 2370 Gramm. Höhe:<br />

stufenlos 40 bis 80 Zentimeter vorn, 27 bis 42 Zentimeter hinten.<br />

METALLICA ROD POD VON BALZER<br />

Preis: 169 Euro • Info: www.balzer.de<br />

Must-<br />

Have<br />

des<br />

Monats<br />

Der silberfarbene<br />

Metallica<br />

Rodpod von<br />

Balzer steht auf<br />

jedem Untergrund<br />

sicher.<br />

Auch die Hauptachse<br />

des Rod Pod lässt<br />

sich in der Länge<br />

justieren.<br />

Auseinandergenommen<br />

lässt<br />

sich der Rod Pod<br />

gut transportieren<br />

Unglaublich leicht<br />

Die 2500er<br />

Luvias Airity LT<br />

wiegt nur 170<br />

Gramm.<br />

Die Luvias Airity LT ist die derzeit leichteste Spinnrolle von Daiwa.<br />

So wiegt die Größe 2500 nur 170 Gramm und ist damit deutlich<br />

leichter als das Daiwa-Flaggschiff, die Exist LT. Die Airity wird in<br />

Japan gefertigt und besitzt alle Raffinessen, die Daiwa so erfolgreich<br />

machen. Die halbtiefen Spulen sind besonders zum Einsatz<br />

für dünne geflochtene Schnüre geeignet. Die Rolle besitzt einen<br />

Monocoque Magnesium-Körper, einen Zaion Air-Rotor sowie<br />

ein Extra Super Duraluminium-Getriebe. Das ATD-Bremssystem<br />

funktioniert tadellos. Die optimale Bremskraft liegt bei fünf Kilo,<br />

beziehungsweise zehn Kilo in den Größen 2500 bis 4000. Durch<br />

die Cross Wrap-Schnurverlegung sind weite Würfe möglich. Körper<br />

und Schnurlaufröllchen sind mit Magsealed ausgestattet, die<br />

Aluspule und die Kurbel sind per CNC gefräst.<br />

LUVIAS AIRITY LT VON DAIWA<br />

Preis: zwischen 646 und 695 Euro • Info. www.daiwa.de<br />

98


Neue Köder von BFE<br />

Die Firma BFE – die Abkürzung steht für<br />

„Best Fishing Equipment“ – hat eine Reihe<br />

neuer Köder auf den Markt gebracht: die<br />

sogenannten Holy Baits. Die verschiedenen<br />

Modelle tragen allesamt biblische Namen.<br />

Das kleinste Modell ist der <strong>10</strong> Zentimeter<br />

lange Paulus, ein Gummifisch mit<br />

Gummirippen, einem kleinen Tellerschwanz<br />

und böse aussehendem Auge.<br />

Es folgt der Goliath mit 13 Zentimeter<br />

Länge, bei dem sofort die Rückenstacheln<br />

auffallen. Der Barnabas ist ein pelagischer<br />

Köder in Turbinenform. Sein 21 Zentimeter<br />

langer Körper ist auf ganzer Länge<br />

mit Lamellen versehen, die ihn im Wasser<br />

zu einem echten Raubfisch-Killer machen.<br />

Er arbeitet vor allem mit ungeahnten Verwirbelungen.<br />

Alle genannten Modelle gibt<br />

es in unterschiedlichen Farben. Je nach<br />

Größe enthalten die Packungen zwei bis<br />

vier Gummiköder.<br />

NEUE GUMMIFISCHE VON BFE<br />

Preis: ab 8,99 Euro • www.bfe-tackle.com<br />

1<br />

2<br />

3<br />

1| Perfekt fürs pelagische<br />

Fischen: der<br />

21 Zentimeter lange<br />

Barnabas.<br />

2| Der Goliath ist<br />

13 Zentimeter lang<br />

und fällt durch seine<br />

Rückenstacheln auf.<br />

3| Mit <strong>10</strong> Zentimetern<br />

ist der<br />

Paulus ein klassischer<br />

Allrounder.<br />

Hoch geschnitten:<br />

die<br />

atmungsaktive<br />

Wathose von<br />

Kogha.<br />

Atmungsaktiv und<br />

hoch geschnitten<br />

Von Kogha gibt es jetzt eine brusthohe<br />

Wathose, die zudem noch atmungsaktiv<br />

ist. Damit lässt sie sich auch bei warmen<br />

Sommertemperaturen einsetzen. Die<br />

Hose besteht aus dreilagigem und getaptem<br />

Micro Polyester, das angenehm zu<br />

tragen ist. Schienbein und Knie wurden<br />

zusätzlich gegen Abrieb verstärkt, die<br />

Füßlinge bestehen aus Neopren. In der<br />

geräumigen Brusttasche mit wasserfestem<br />

Reißverschluss können zum Beispiel<br />

Angelpapiere oder Handy aufbewahrt<br />

werden. Der Nylongürtel mit Schnellverschluss<br />

sorgt für zusätzlichen Schutz.<br />

Größen: M bis 2XL sowie XLS. Erhältlich<br />

online und in allen Askari-Filialen.<br />

Die Brusttasche ist dank des speziellen<br />

Reißverschlusses absolut wasserdicht.<br />

ATMUNGSAKTIVE WATHOSE VON<br />

KOGHA Preis: 99,99 Euro • Info und<br />

Bestellung: www.angelsport.de<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 99


PRAXIS | GEWÄSSER OSTSEE<br />

Schon verhältnismäßig<br />

kurze Würfe um 30 bis 50<br />

Meter reichen locker aus,<br />

um in Dänisch-Nienhof<br />

Flundern zu fangen.<br />

<strong>10</strong>0


STRAND DÄNISCH-NIENHOF<br />

Das volle<br />

Programm<br />

Am südlichen Auslauf der Eckernförder Bucht am Strand von<br />

Dänisch-Nienhof sind Ostseeangler gut aufgehoben. Ob beim Ansitz<br />

in der Brandung auf Plattfisch oder aktiv mit der Spinnrute auf<br />

Mefo & Co.: Auf der langen Strecke ist alles drin. Sebastian Rose<br />

nimmt das Revier genau unter die Lupe.<br />

Foto: S. Rose<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> <strong>10</strong>1


PRAXIS | GEWÄSSER OSTSEE<br />

Dänisch Nienhof liegt in der Gemeinde<br />

Schwedeneck nördlich<br />

von Kiel. Den Namen trägt die<br />

Gemeinde aufgrund einer Legende,<br />

der zufolge in Dänisch-<br />

Nienhof ein Schwedenfriedhof nach Auseinandersetzungen<br />

zwischen Dänen und<br />

Schweden im Nordischen Krieg um 1700<br />

angelegt wurde. Das liegt weit zurück,<br />

mittlerweile ist die Region ein beliebtes<br />

Ferien- und Ausflugsziel. Da kommt auch<br />

das Angeln nicht zu kurz. Brandungsangler<br />

sollten auf einen Beach Trolly setzen.<br />

Der erleichtert den Transport vom Parkplatz<br />

zum Strand, vor allem um das kurze<br />

Stück Treppe direkt vor der Gaststätte Seeschlösschen<br />

zu bewältigen.<br />

ZWISCHEN DEN BUHNEN<br />

Direkt vor der Gaststätte Seeschlösschen<br />

Richtung Nordosten ziehen sich einige<br />

kurze Steinbuhnen in die Ostsee. Ein sehr<br />

guter Abschnitt, um die Dreibeine aufzustellen.<br />

Allerdings nur vom Herbst bis ins<br />

Frühjahr – im Sommer herrscht dort reger<br />

Badebetrieb. Mit Würfen ab 40 Metern ist<br />

bereits mit Fisch zu rechnen. Vor allem<br />

wenn eine gesunde Brise aus nördlichen<br />

Richtungen weht, beißen Flundern und<br />

mit Glück auch Meerforellen. Im Herbst<br />

gibt es Aale oben drauf. Mit Würfen ab<br />

70 Metern erreichen Sie den Mischgrund<br />

hinter dem davor doch recht sandigen<br />

und kiesigen Untergrund. Dort sind bei<br />

den „Scheiben“ neben Flundern auch gute<br />

Klieschen mit dabei. Im Herbst und Winter<br />

landen dazu Wittlinge am Strand. Mit<br />

Dorsch ist das so eine Sache. Vor einiger<br />

Zeit – gerade bei auflandigem Wind – war<br />

der Strand-Dänisch Nienhof eine Bank,<br />

um mit marmorierten Räubern zu punkten.<br />

Die Bestände sind derzeit jedoch so<br />

gering, dass der Fang einer Mefo beim<br />

Brandungsangeln schon wahrscheinlicher<br />

ist. Und wenn dann doch mal ein Dorsch<br />

beißt, ist er meist zu klein. Zieht man mit<br />

dem Brandungsstock voll durch, landet<br />

das Blei weit draußen auf Mischgrund bei<br />

bis zu 3,5 Meter Wassertiefe. Gelegentliches<br />

Zupfen gen Strand oder ein, zwei<br />

Kurbelumdrehungen bringen mitunter<br />

mehr Bisse. Das allerdings auch nur, wenn<br />

ordentlich gesteckt wird. Mit zwei oder<br />

sogar drei Würmern pro Haken gibt es<br />

deutlich mehr Fisch. Ebenfalls sollte etwas<br />

Schmuck vor den Würmern präsentiert<br />

werden. Im Herbst reichen da ein, zwei<br />

kleine auftreibende Perlen. Nimmt die<br />

Wassertemperatur im Winter ab, dürfen<br />

die zusätzlichen Reize etwas größer ausfallen.<br />

Strand Dänisch Nienhof<br />

Strand<br />

50 Meter<br />

<strong>10</strong>0 Meter<br />

150 Meter<br />

200 Meter<br />

Sand-,Kies- und Steinstrand<br />

Mischgrund<br />

2 bis 3,5 Meter<br />

Sand<br />

0,5 bis 1 Meter<br />

Sand/Kies<br />

1,5 bis 1,8 Meter<br />

Sandgrund Steinbuhnen Kies<br />

Steine Blasentang Seegraswiesen<br />

Abwechslungsreich unter und über Wasser: Der Strand<br />

ist eine gute Adresse für Küstenangler.<br />

<strong>10</strong>2


Ca. 200 m zum Strand<br />

N<br />

Sand-/Kiesstrand<br />

Waabs<br />

Ostsee<br />

Kieler Bucht<br />

Dänisch Nienhof<br />

Strandhaus<br />

Schwedeneck<br />

Strande<br />

Kiel<br />

Laboe<br />

Muschelfelder<br />

Aal Flunder Kliesche Dorsch<br />

Wittling Meerforelle<br />

Hornhecht<br />

Zeichnung: H. Dänekas<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> <strong>10</strong>3


PRAXIS | GEWÄSSER OSTSEE<br />

Foto: W. Krause<br />

Rechts: Im Sommer<br />

löst die Makrele den<br />

Hornhecht ab, auch<br />

hier kann man den<br />

Eimer mit etwas<br />

Glück voll machen.<br />

DIE STEILKÜSTE RICHTUNG<br />

SÜDWESTEN<br />

Foto: S. Rose<br />

Unterkünfte<br />

Wer gleich ein paar Tage am Strand Dänisch<br />

Nienhof verbringen möchte, findet<br />

hier unterschiedliche Unterkünfte und<br />

gute Infos: www.schwedeneck.de<br />

Oben: Um die Treppe<br />

vorm Strand zu<br />

bewältigen, ist<br />

ein Beach Trolly top.<br />

Südwestlich der Gaststätte See schlösschen<br />

kann die Brandungsgemeinde natürlich<br />

auch loslegen. Dort ist mit kürzeren<br />

Würfen schon tieferes Wasser erreicht.<br />

Allerdings liegen auf der Strecke immer<br />

wieder „Klamotten“ am Grund, die für<br />

lästige Hänger sorgen können. Mit einer<br />

Liftmontage ist man dort am besten aufgehoben.<br />

Wer gern aktiv mit Spinn-, Sbiro-<br />

oder Fliegenrute auf Meerforelle und<br />

Hornhecht angelt, ist unterhalb der Steilküste<br />

genau an der richtigen Adresse. Auf<br />

der sehr langen Strecke finden sich immer<br />

wieder interessante Badewannen und<br />

Steinriffe, die von Mefos gerne aufgesucht<br />

werden. Je weiter Sie Richtung Stohl im<br />

Südwesten wandern, desto ausgeprägter<br />

zieht sich eine tiefe strukturreiche Rinne<br />

bis direkt an den Strand. An einigen Stellen<br />

ist es dort nicht nötig einzuwaten und<br />

das Angeln vom Ufer gut möglich. Mit<br />

edlem Silber darf das gesamte Jahr über<br />

gerechnet werden. Im Frühjahr werden<br />

auf der Strecke am Strand Dänisch-Nienhof<br />

oft auch richtig große Mefos gefangen<br />

und auch die eine oder andere Steelhead<br />

(Regenbogner) landet am Strand. Im<br />

späten Frühjahr und Sommer ist das Angeln<br />

in den Dämmerphasen und während<br />

der Nacht zu empfehlen. Wie an<br />

<strong>10</strong>4


Gute Nachrichten<br />

für Horni-Fans:<br />

Ende April fallen<br />

Hornhechte ein.<br />

Massenfänge sind<br />

dann drin.<br />

Fotos: S. Rose<br />

Carsten freut sich über die erste Scheibe: Eine Kliesche hat sich<br />

weit draußen auf dem Mischgrund die Würmer reingezogen.<br />

vielen anderen Stränden der Ostsee fallen<br />

ab Ende April bis Ende Juni Hornhechtschwärme<br />

ein. In den letzten Jahren lohnt<br />

sich im Sommer meist ab Juli der Versuch,<br />

ein paar Makrelen zu fangen.<br />

„Lohnen“ ist ein gutes Abschlusswort,<br />

denn es trifft auf den Strand vor Dänisch<br />

Nienhof definitiv zu. Dieses wunderschöne<br />

Revier ist zu jeder Jahreszeit<br />

einen Besuch wert.<br />

Anfahrt<br />

Die A2<strong>10</strong> bis Kiel und weiter auf der<br />

B76 Richtung Eckernförde. Nach etwa<br />

4 Kilometern nicht rechts auf die B76<br />

abbiegen, sondern dem Straßenverlauf<br />

der B501 über die Holtenauer Hochbrücke<br />

bis zur Abfahrt Strande folgen.<br />

Dort Richtung Strande und nach etwa<br />

2 Kilometern am Verkehrskreisel die<br />

dritte Ausfahrt rechts Richtung Stohl<br />

fahren. Direkt vor Stohl rechts auf die<br />

Eckernförder Straße abbiegen und bis<br />

Dänisch-Nienhof fahren. Im Ort nach<br />

etwa 300 Metern rechts auf die Strandstraße<br />

und nach etwa 200 Metern links<br />

auf den Parkplatz. Von dort sind es um<br />

die 300 Meter bis zum Strand. GPS-<br />

Position Parkplatz: 54°28.9114 N<br />

<strong>10</strong>°7.1727 O (gebührenpflichtig)<br />

<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> <strong>10</strong>5


UNTERHALTUNG | RÄTSEL<br />

Anteilnahme<br />

hinterbliebene<br />

Ehefrau<br />

dt. Komponist<br />

(C. W.)<br />

† 1787<br />

Höhenlage,<br />

Stufe<br />

persönl.<br />

Fürwort/<br />

2. Person,<br />

3. Fall<br />

Bergstock<br />

bei St.<br />

Moritz<br />

Lichtspielhaus<br />

Hochherzigkeit<br />

Fahrstuhlführer<br />

(engl.)<br />

altes<br />

Wegemaß<br />

Wickelgewand<br />

der<br />

Inderin<br />

Ausruf d.<br />

Freude,<br />

Lustigkeit<br />

Zimmerpflanze<br />

Nachkomme<br />

Ruhestörung<br />

Fischfett<br />

Donau-<br />

Zufluss<br />

in<br />

Bayern<br />

übermäßig<br />

ausbreiten<br />

ältester<br />

oder sehr<br />

früher<br />

Vorfahr<br />

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Paste<br />

feste<br />

Verbundenheit<br />

einstellige<br />

Zahl<br />

4<br />

pastenförmige<br />

Wimperntusche<br />

afrik.<br />

Gesellschaftsreise<br />

gescheit,<br />

weise<br />

Gewaltherrscher<br />

Indianerzelt<br />

Schwellung<br />

befruchtete<br />

Eizelle<br />

zurechtmachen<br />

Grundform,<br />

Muster<br />

3<br />

Industrieanlage,<br />

Gesangsgruppe<br />

Fabrik<br />

lateinamerik.<br />

Tanz u.<br />

Musikstil<br />

Hautfalte<br />

am Auge<br />

zu<br />

keiner<br />

Zeit<br />

tropische<br />

Frucht<br />

Dichter<br />

(T. S.) †<br />

scherzhafte<br />

Nachahmung<br />

eine<br />

Zweiheit<br />

bildend<br />

Schonkost<br />

austral.<br />

Laufvogel<br />

grob,<br />

ungehobelt<br />

Name e.<br />

europ.<br />

Trägerrakete<br />

persönl.<br />

Fürwort,<br />

2. Person<br />

Plural<br />

Gesundheitspflege<br />

begeisterter<br />

Anhänger<br />

(engl.)<br />

2<br />

erste<br />

Frau<br />

(A. T.)<br />

jetzt<br />

weibl.<br />

Kosename<br />

Schiffstagesstrecke<br />

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beim Stippfischen.<br />

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innerlich<br />

7<br />

„ein<br />

Schiff<br />

in<br />

Gefahr“<br />

portugies.<br />

Insel<br />

schweizerisch:<br />

Speiseeis<br />

chinesische<br />

Dynastie<br />

ugs.:<br />

Geständnis,<br />

Bekenntnis<br />

nicht<br />

häufig<br />

ein<br />

Bindewort<br />

Hartschalenfrucht<br />

altägyptischer<br />

Gott<br />

ugs.: unmodern<br />

Faserpflanze<br />

Rennstrecke<br />

dt.<br />

Schriftsteller<br />

†<br />

(Heinr.)<br />

scherzh.:<br />

Beifahrerin<br />

span.<br />

Stoßdegen<br />

Gärstoff<br />

5<br />

Bollwerk<br />

6<br />

Grenze<br />

(z. B.<br />

eines<br />

Kredits)<br />

persönl.<br />

Fürwort,<br />

1. Person<br />

Singular<br />

unaufmerksam,<br />

gleichgültig<br />

Trinkgefäß<br />

Wiederkäuer<br />

Magnetende<br />

Ballspiel<br />

zu Pferd<br />

Strom<br />

erzeugender<br />

Fisch<br />

8<br />

gebackene<br />

Kartoffelscheiben<br />

selten<br />

Abfluss,<br />

Spülbecken<br />

1<br />

engl.:<br />

Scholle<br />

vermuten<br />

Psyche<br />

®<br />

s1918-229<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Auflösung im<br />

nächsten Heft<br />

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Per Post an: Redaktion <strong>Blinker</strong>, Jürgen-<br />

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Einsendeschluss:<br />

07. Oktober <strong>2022</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Bei mehreren<br />

richtigen Einsendungen<br />

entscheidet das Los.<br />

Das Lösungswort<br />

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Nach Losentscheid<br />

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(1-25) Dunkler Riesenzackenbarsch<br />

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beim Angeln und dicke Fische!<br />

<strong>10</strong>6


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UNTERHALTUNG | AUS DEM LEBEN<br />

DER LETZTE WURF<br />

Das Köder-Roulette<br />

Beim Barschangeln wechselt man häufig den Köder,<br />

um die optimale Fangmaschine für den<br />

jeweiligen Tag zu finden. Und mit zwei Anglern<br />

in einem Boot kommt da schon eine ganze<br />

Reihe an Ködern zusammen …<br />

Von André Pawlitzki<br />

Andy war heiß! An einem Tag<br />

Ende Juli wollten Alex und er<br />

den großen Barschen in einem<br />

stadtnahen See auf die Schuppen<br />

rücken. Da vor allem die<br />

Kapitalen in den frühen Morgenstunden<br />

bissen, wollten die beiden schon um 5 Uhr<br />

am Wasser sein.<br />

Alex hatte schon an zwei Tagen ein<br />

Testangeln absolviert. Und das mit guten<br />

Fängen: ein 75er Hecht und einige Barsche<br />

beim ersten Mal, sowie ein 45er (!)<br />

Barsch und einige seiner Artgenossen im<br />

zweiten Anlauf. An beiden Tagen war es<br />

sehr warm gewesen, mit Temperaturen<br />

über 30 Grad. Das konnte ja toll werden.<br />

WECKER WIE EIN HAMMERSCHLAG<br />

Der Alarm des Weckers traf Andy um<br />

halb vier wie ein Hammer. Am liebsten<br />

hätte er sich noch mal im Bett umgedreht<br />

und weitergeschlafen, aber was tut man<br />

nicht alles für einen dicken Barsch. Nach<br />

einer Katzenwäsche und einer Tasse Kaffee<br />

war Andy nach einer 50-minütigen Autofahrt<br />

pünktlich am Wasser. Allerdings war<br />

das Wetter komplett umgeschlagen und<br />

es hatte angefangen zu regnen. Trotzdem<br />

wollten Andy und Alex es versuchen.<br />

Schnell waren die Ruder aus dem verschlossenen<br />

Kasten geholt und ab ging’s<br />

hinauf auf den See. Alex steuerte eine<br />

seiner Erfolgsstellen an. Dort warfen sie<br />

den Anker. In der nächsten Viertelstunde<br />

fing Alex drei kleine Barsche auf Jerkbaits,<br />

während Andy mit dem Chatterbait<br />

leer ausging. Mittlerweile war der Regen<br />

stärker geworden und die Temperaturen<br />

bis auf 15 Grad gefallen. Alex hatte schon<br />

kalte Hände, während Andy versuchte, die<br />

Stachelträger mit Wormsticks, Crankbaits<br />

und einem kleinen Rippenköder mit rotem<br />

Bleikopf zu fangen. Und dann endlich<br />

erbarmte sich auch bei ihm ein kleiner<br />

Barsch. Doch wo blieben die Großen?<br />

Einen solch schweren Einstand hatten<br />

sie nicht erwartet. Was also tun? Nach<br />

einer guten Stunde am ersten Platz fuhren<br />

die beiden eine andere Stelle im See an.<br />

112


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<strong>Blinker</strong> erscheint monatlich in der<br />

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Hier lag ein Baumstamm im Wasser bei<br />

<strong>10</strong> Metern Tiefe.<br />

Alex griff zu den bewährten Twitchbaits,<br />

während Andy es eine Etage tiefer mit<br />

Gummiwürmern probieren wollte. Nach<br />

einem Biss auf den Wobbler folgte ein ganzer<br />

Schwarm Jungbarsche dem gehakten<br />

Artgenossen bis zur Oberfläche. Schnell<br />

holte Andy seinen Wurm aus der Tiefe<br />

und ließ ihn bei den kleinen Barschen<br />

abtaumeln. Er war kaum einen Meter<br />

gesunken, als ein etwas besserer Barsch<br />

ihn attackierte und hing. Doch auch dieser<br />

Fisch durfte wieder schwimmen.<br />

In der Zwischenzeit hatte der Wind stark<br />

aufgebrist, aber die beiden wollten noch<br />

nicht aufgeben. Die dritte Stelle brachte<br />

nicht einmal einen Biss, obwohl beide wieder<br />

mal alles ausprobierten, was die Köderkiste<br />

hergab. Alex warf einen Bladed Jig,<br />

der an normalen Tagen immer für einen<br />

Barsch gut ist, aber diesmal ohne Biss blieb.<br />

Als sie die letzte Stelle vor dem Bootssteg<br />

ansteuerten, hatten sie immer noch<br />

keinen ordentlichen Barsch gefangen.<br />

Andy wechselte auf einen kleinen, nur<br />

drei Zentimeter kurzen Gummiwurm.<br />

Dieser brachte ihm dann noch ein paar<br />

kleine Barsche, bevor die Stachelritter das<br />

Beißen ganz einstellten.<br />

DER TOP-KÖDER BLIEB ZU HAUSE<br />

Was konnte den Fischen nur so das Maul<br />

vernagelt haben?, überlegten die beiden<br />

und waren einhellig der Meinung, dass<br />

das schwache Beißen auf den Wetterumschwung<br />

zurückzuführen war. Immerhin<br />

hatten sie einen Temperatursturz von<br />

über 18 Grad in der Nacht erlebt.<br />

Als sie wieder zurück zum Steg fuhren,<br />

trafen sie Bernd, einen alteingesessenen<br />

Angler aus dem Verein. Er hatte zwei<br />

Ruten ausgelegt und war bester Laune.<br />

„Hallo Jungs!“, rief er ihnen zu. „Habt ihr<br />

gut gefangen?“<br />

Andy und Alex schüttelten den Kopf.<br />

„Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen“,<br />

sagte Bernd. „Die Barsche beißen<br />

heute wie blöd.“<br />

„Womit angelst du denn?“, fragte Andy.<br />

„Mit Tauwürmern. An der Dropshot-<br />

Montage fangen die bei jedem Wetter!“<br />

Andy hätte sich am liebsten vor die<br />

Stirn geschlagen. Die Köderkiste war voll,<br />

aber an Würmer hatte er nicht gedacht.<br />

Die lagen noch zu Hause, sicher verwahrt<br />

im Kühlschrank …<br />

22.05<br />

IMPRESSUM<br />

Geschäftsführung<br />

Alexandra Jahr<br />

Redaktion<br />

Gesamtredaktionsleitung:<br />

Michael Werner<br />

Chef vom Dienst:<br />

Corinna Leppin<br />

Redaktion:<br />

Ulrike Paternoster<br />

(Redaktionsassistenz)<br />

André Pawlitzki, Florian Pippardt,<br />

Johannes Radtke, Jannik Westerkamp,<br />

Claas Grube (Volontär)<br />

Art-Director<br />

Heico Forster<br />

Internet<br />

www.blinker.de<br />

Grafik:<br />

Dirk Bartos (CvD-Grafik),<br />

Matthew Lee Wolter<br />

Lithographie:<br />

Henrik Teudt (Ltg.),<br />

Katja Mucke-Koopmann<br />

Produktionsmanagement<br />

Hauke Rieffel (Ltg.), Ilja Badekow,<br />

Sybille Hagen, Andreas Meyer<br />

Preise<br />

Abonnentenpreis: 12 Hefte,<br />

Inland: 80,40 € inkl. Versandgebühr,<br />

Österreich: 90,00 €,<br />

Schweiz: 130,80 SFr,<br />

übriges europäisches Ausland: <strong>10</strong>5,60 €,<br />

übriges europäisches Ausland<br />

(Luftweg): 147,60 €,<br />

außereuropäisches Ausland: 172,80 €<br />

(inkl. 92,40 € Luftpostgebühr).<br />

Bestellung von Einzelheften:<br />

Nur gegen Bank- oder Kreditkarten-<br />

Abbuchung, (Gesamtpreis: Anzahl der<br />

Hefte mal Heftpreis von 6,70 €<br />

zuzüglich Versandkosten) beim<br />

<strong>Blinker</strong>-Aboservice oder<br />

E-Mail: abo@blinker.de,<br />

Internet: www.blinker.de<br />

Vertrieb<br />

Einzelverkauf: DMV<br />

Der Medienvertrieb GmbH & Co. KG,<br />

Meßberg 1, 20086 Hamburg,<br />

www.dermedienvertrieb.de<br />

Abonnement: DPV Deutscher<br />

Pressevertrieb GmbH, Postf. 57 04 02,<br />

22773 Hamburg, www.dpv.de<br />

Verkaufspreis Einzelheft: 6,70 €<br />

ISSN 0720-4116<br />

Director Sales<br />

Lasse Drews, Tel: 040 38906-274<br />

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marvin.missfeld@jahr-media.de<br />

Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 54 vom 1. Januar <strong>2022</strong><br />

Senior Key Account Manager<br />

Thomas Quast, Tel: 040 38906-473<br />

thomas.quast@jahr-media.de<br />

Director Marketing<br />

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Team: Elena Drossidis, Felix Kirsch,<br />

Werner Schlötcke, Sina Schunk,<br />

Kathrin Stapelfeld<br />

marketing@jahr-media.de<br />

Druck: Walstead Central Europe,<br />

ul. Obr. Modlina 11, 30-733 Kraków<br />

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IBAN DE24 2005 0550 <strong>10</strong>02 1279 40<br />

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„Mitglieder der im LAV MV organisierten<br />

Vereine erhalten 4 Ausgaben <strong>Blinker</strong><br />

pro Jahr im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages.“<br />

Rechte<br />

© <strong>Blinker</strong>, soweit nicht anders angegeben.<br />

Keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Bilder,<br />

Dateien und Datenträger. Kürzung und<br />

Bearbeitung von Beiträgen und Leserbriefen<br />

bleiben vorbehalten. Zuschriften<br />

und Bilder können ohne ausdrücklichen<br />

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Leserservice: 040 - 389 06-880<br />

Abo/Heftbestellung<br />

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GERMANY, Tel: 040 38906-880<br />

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Europas große Angelzeitschrift<br />

Fragen an die Redaktion<br />

Redaktion BLINKER<br />

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22763 Hamburg<br />

Tel: 040 38906-111<br />

E-Mail: redaktion@blinker.de<br />

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ist JAHR MEDIA GmbH & Co. KG. Belieferung, Betreuung und Abrechnung erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH als leistenden Unternehmer.


CASTING MODELS: 1-TEILIG: 6<strong>10</strong>M | 6<strong>10</strong>MH | 70MH | 72M | 72H | 73MHSB |<br />

2-TEILIG: 6<strong>10</strong>MLG2 | 6<strong>10</strong>M2 | 72M2 | 72MH2 | 72H2 | 73MHSB2 | 74MHG2<br />

SPINNING MODELS: 1-TEILIG: 69M | 70ML | 70M | 70MH 2-TEILIG: 69M2 | 70ML2 | 70M2 | 70MH2


Knoten<br />

KOMPAKTWISSEN FÜR ANGLER<br />

SPEZIAL<br />

17 sichere Verbindungen<br />

für alle Anwendungen<br />

Powered by


Inhalt<br />

Knoten<br />

SCHNUR ZU SCHNUR<br />

Albright-Knoten..................................4<br />

Blutknoten..............................................5<br />

Doppelter Grinner-Knoten........6<br />

Chirurgenknoten................................8<br />

UNIVERSAL<br />

Clinch-Knoten......................................9<br />

Clinch mit Doppelschnur.........<strong>10</strong><br />

Grinner-/Uni-Knoten..................11<br />

Palomar-Knoten..............................14<br />

Fat-Mono-Knoten..........................15<br />

SCHLAUFEN<br />

Rapala-Knoten.................................16<br />

Perfection Loop..............................17<br />

Springerknoten................................18<br />

Dropshot-Knoten...........................19<br />

Schlaufenknoten........................... 20<br />

HAKEN<br />

Plättchenhaken-Knoten...........21<br />

Knotenlos-Knoten........................ 22<br />

SPEZIAL<br />

Stopperknoten................................. 23<br />

KNOTEN IM NETZ<br />

Die beliebtesten Knoten zum Nach binden:<br />

www.blinker.de/knoten<br />

IMPRESSUM<br />

KNOTEN – KOMPAKT­<br />

WISSEN FÜR ANGLER<br />

Eine Beilage der Jahr<br />

Media GmbH & Co. KG<br />

Geschäfts führung<br />

Alexandra Jahr<br />

Redaktion<br />

Jürgen-Töpfer-Str. 48,<br />

22763 Hamburg,<br />

Florian Pippardt<br />

Zeichnungen<br />

Andy Steer, JM<br />

Anzeigen<br />

Steffen Staude-Panzer<br />

Tel. 040 38906-267,<br />

steffen.staude-panzer@<br />

jahr-media.de<br />

Grafik & Lithografie<br />

Heico Forster (Ltg.),<br />

Henrik Teudt (Ltg. Litho)<br />

Produktion<br />

Hauke Rieffel (Ltg.)<br />

Druck<br />

Walstead Central Europe,<br />

ul. Obr. Modlina 11,<br />

30-733 Krakau<br />

Rechte<br />

© <strong>Blinker</strong>, soweit nicht<br />

anders angegeben<br />

3


SCHNUR ZU SCHNUR<br />

Albright-Knoten<br />

www.blinker.de/knoten/albrightknoten<br />

Einsatzgebiet: Verbindung von geflochtener Hauptschnur mit (Fluorocarbon-)Vorfach,<br />

Schlagschnur (Feedern, Brandungsangeln)<br />

Tragkraft: bis über 90 Prozent<br />

Besonderheiten: einfach zu binden; vor dem Zusammenziehen anfeuchten<br />

4


Blutknoten<br />

Blood Knot<br />

www.blinker.de/knoten/blutknoten<br />

3–7 x<br />

3–7 x<br />

1<br />

1<br />

Einsatzgebiet: einfache Verbindung zweier Schnüre<br />

Tragkraft: 70 bis 75 Prozent<br />

Besonderheiten: gleitet gut durch Ringe; Durchmesser sollten bei beiden Schnüren<br />

ähnlich sein<br />

5


SCHNUR ZU SCHNUR<br />

Doppelter Grinner-Knoten<br />

www.blinker.de/knoten/doppelter-grinnerknoten<br />

1<br />

5x<br />

5x<br />

5x<br />

5x<br />

2<br />

3<br />

5x<br />

5x<br />

5x<br />

4<br />

5x<br />

6


5x<br />

5x<br />

5<br />

5x<br />

6<br />

Einsatzgebiet: universeller Knoten für die Verbindung zweier Schnüre<br />

Tragkraft: 75 Prozent (monofil) bis 90 Prozent (Geflochtene)<br />

Besonderheiten: sehr gut für unterschiedlich starke Schnüre und verschiedene<br />

Schnurmaterialien geeignet<br />

7


SCHNUR ZU SCHNUR<br />

Chirurgenknoten<br />

www.blinker.de/knoten/chirurgenknoten<br />

Einsatzgebiet: sehr vielseitig einsetzbar zur Verbindung zweier Schnüre; auch für<br />

Seitenarme / Paternoster (zum Beispiel Feedern, Meeresangeln) geeignet<br />

Tragkraft: etwa 70 Prozent<br />

Besonderheiten: sehr einfach zu binden; vermindert die Tragkraft<br />

8


Trilene Knot<br />

UNIVERSAL<br />

Clinch-Knoten (doppelt geschlauft)<br />

www.blinker.de/knoten/clinchknoten<br />

7x<br />

7x<br />

1<br />

1<br />

Einsatzgebiet: klassischer Knoten für die Befestigung an Ösen und Haken<br />

Tragkraft: etwa 90 Prozent<br />

Besonderheiten: auch als Trilene-Knoten bekannt; Schnur rutscht nicht durch<br />

9


UNIVERSAL<br />

Doppelschnur-Clinch<br />

www.blinker.de/knoten/doppelschnur-clinchknoten<br />

8x<br />

2. 2<br />

1. 1<br />

Einsatzgebiet: Universalknoten für Geflechtschnüre<br />

Tragkraft: 80 bis 90 Prozent<br />

Besonderheiten: abgewandelte Variante speziell für Geflochtene; Wicklungen sorgfältig<br />

zusammenziehen<br />

<strong>10</strong>


Grinner-Knoten (Uniknoten)<br />

www.blinker.de/knoten/grinnerknoten<br />

5x<br />

Einsatzgebiet: Universalknoten für Mono und Geflecht<br />

Tragkraft: etwa 80 bis 90 Prozent<br />

Besonderheiten: viele Varianten; die Wicklungsanzahl kann abhängig von Schnurstärke<br />

und Material variiert werden<br />

11


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UNIVERSAL<br />

Palomar-Knoten<br />

www.blinker.de/knoten/palomarknoten<br />

Einsatzgebiet: für Ringe, Haken, Ösen; auch als Dropshot-Knoten zu<br />

verwenden<br />

Tragkraft: etwa 70 bis 80 Prozent<br />

Besonderheiten: einfach zu binden und für alle Schnurstärken geeignet<br />

14


Fat Mono Knot<br />

Fat-Mono-Knoten<br />

blinker.de/knoten/fat-mono-knoten<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Einsatzgebiet: für dicke und steife Schnüre; Raubfisch-, Meeres-, Wallerangeln<br />

Tragkraft: etwa 70 bis 80 Prozent<br />

Besonderheiten: macht schwierige Schnurtypen (Hardmono, Fluorocarbon, Stahl)<br />

knotbar<br />

15


SCHLAUFEN<br />

Rapala (verbesserter Non-Slip-Knoten)<br />

www.blinker.de/knoten/rapalaknoten<br />

4x<br />

1. 1<br />

2.<br />

Einsatzgebiet: Schlaufenknoten, um Köder direkt an die Schnur anzubinden<br />

Tragkraft: etwa 90 Prozent<br />

Besonderheiten: leicht abgewandelte Variante des „Non-Slip“-Knotens; gewährleistet<br />

ein freies Köderspiel; auch für kleine Köder und Fliegen geeignet<br />

16


Perfection-Loop<br />

www.blinker.de/knoten/perfection-loop-knoten<br />

1 2<br />

3 4<br />

5<br />

Einsatzgebiet: wird häufig für Vorfächer (beim Fliegenfischen) verwendet<br />

Tragkraft: etwa 85 Prozent<br />

Besonderheiten: auch für dickere Schnüre und Stahl geeignet; schnell zu binden;<br />

gleitet gut durch Rutenringe<br />

17


SCHLAUFEN<br />

Springerknoten<br />

www.blinker.de/knoten/springerknoten<br />

Einsatzgebiet: zum Binden von Vorfächern mit Seitenarm (Monofil)<br />

Tragkraft: etwa 85 Prozent<br />

Besonderheiten: schneller Wechsel der Beifänger möglich; auch als<br />

aufgeschnittene Schlaufe (z. B. beim Feedern mit Seitenarm) verwendbar<br />

18


Dropshot Knot<br />

Dropshot Knot<br />

Dropshot Knot<br />

Dropshot-Knoten<br />

Dropshot Knot<br />

www.blinker.de/knoten/dropshotknoten<br />

Dropshot Knot<br />

1<br />

1 1<br />

1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1 1 1<br />

1<br />

Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy<br />

1 1<br />

Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 and<br />

Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy.steer@iae.nl<br />

Andy Einsatzgebiet: Steer illustrations Verdilaan Dropshot-Montagen<br />

141 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 1 andy.steer@iae.nl<br />

Tragkraft: 1 etwa 85 Prozent 1<br />

Besonderheiten: bester Dropshot-Knoten; Haken steht ab, ist fest in Hauptschnur<br />

Andy Steer illustrations Verdilaan 14 Andy 5583XT Steer Waalre illustrations The Netherlands Verdilaan 14 +31 5583XT (0)40 Waalre 2220908 The andy.steer@iae.nl<br />

Netherlands +31 (0)40 2220908 andy<br />

eingebunden; auch mit Wirbel nutzbar<br />

Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy.steer@iae.nl<br />

Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy.steer@iae.nl<br />

19


SCHLAUFEN<br />

Schlaufenknoten<br />

www.blinker.de/knoten/schlaufenknoten<br />

2–4x<br />

2–4x2–4x2–4x<br />

Einsatzgebiet: einfacher Schlaufenknoten (auch für große Schlaufen einsetzbar);<br />

Fertigung von Seitenarmen<br />

Tragkraft: etwa 80 Prozent<br />

Besonderheiten: auch für lange Seitenarme geeignet (Schlaufe aufschneiden)<br />

20


HAKEN<br />

Plättchenhakenknoten<br />

www.blinker.de/knoten/plaettchenhakenknoten<br />

4 x<br />

1<br />

2<br />

vor dem endgültigen Festziehen Haken drehen,<br />

damit das Plättchen von der Schnur weg zeigt<br />

Einsatzgebiet: zum Anbinden öhrloser Plättchenhaken<br />

Tragkraft: sehr hoch (um 90 Prozent)<br />

Besonderheiten: schnell und einfach zu binden<br />

21


HAKEN<br />

Knotenlos-Knoten („No-Knot“)<br />

No Knot Knot<br />

www.blinker.de/knoten/no-knot-knoten<br />

6–8 x<br />

6-8x<br />

1<br />

1<br />

Einsatzgebiet: für alle Montagen mit Öhrhaken<br />

Tragkraft: maximale Tragkraft (bis <strong>10</strong>0 Prozent)<br />

Besonderheiten: auch für Stahlvorfächer und Drillingsmontagen geeignet; je nach<br />

Einsatzgebiet gegebenenfalls Schrumpfschlauch aufziehen (siehe Zeichnung)<br />

22


SPEZIAL<br />

Stopperknoten<br />

www.blinker.de/knoten/stopperknoten<br />

6x 6 x<br />

dicker als<br />

als Hauptschnur<br />

Das Ende nicht zu kurz<br />

abschneiden, längere<br />

Schnurenden laufen<br />

leichter durch die<br />

Rutenringe<br />

2–4 cm 2–4 cm cm<br />

Einsatzgebiet: Stopper oder Gleitknoten bei verschiedenen Montagen<br />

(zum Beispiel Posenmontage, Springerfliege)<br />

Tragkraft: nicht relevant<br />

Besonderheiten: frei auf der Hauptschnur verschiebbar (unbedingt anfeuchten)<br />

23

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