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Nr. <strong>10</strong> Oktober <strong>2022</strong> | 6,70 €<br />
7,50 € (A) • <strong>10</strong>,90 SFR (CH)<br />
8,90 € (I) • 7,90 € (BENELUX)<br />
MONSTERJAGD<br />
Versteckt im<br />
Unterwasserwald:<br />
Wels und Karpfen<br />
Europas große Angelzeitschrift<br />
Völliger Wahnsinn<br />
HEILBUTT MIT<br />
DER FLIEGE<br />
Im Test<br />
Nighthunter<br />
Rute<br />
von<br />
Balzer<br />
Kühles Wetter im Herbst:<br />
Die Hotspots verschieben sich – mehr ab Seite 6<br />
ALLES AUF HECHT<br />
9,6<br />
KILOGRAMM<br />
Riesenrotbarsche<br />
im Risøysund<br />
TOP-REVIER AN<br />
DER OSTSEE<br />
Strand Dänisch-Nienhof
ENGINEERED<br />
IN<br />
GERMANY<br />
YEAR<br />
3WARRANTY<br />
FISHING TOGETHER<br />
WITH LEGENDS<br />
IMPULSE 4 FEEDER FD<br />
Speziell für die Kunst des Feederfischens entwickelt, verfügt<br />
diese leistungsfähige Frontbremsenrolle über einen<br />
extrem starken Graphitkörper und -rotor sowie vier Kugellager.<br />
Sie ist eine anpassungsfähige Rolle dank der Aluminium-Feeder-Spule<br />
und der mitgelieferten zusätzlichen<br />
regulären Graphitspule. Der EVA-Griffknauf ist so gestaltet,<br />
dass er maximalen Komfort beim Einholen bietet. Zwei<br />
Größen sind erhältlich, um den unterschiedlichen Bedürfnissen<br />
beim Feederfischen gerecht zu werden.<br />
QUICK 2 SLS<br />
Dieser Neuzugang in der Quick-2-Serie ist eine<br />
große Big-Pit-Rolle, die stark, zuverlässig und<br />
elegant ist – sie wird Sie nicht im Stich lassen.<br />
Ausgestattet mit Qualitätskomponenten wie einer<br />
Konstruktion mit festem Getriebe, 5+1 Stahlkugellagern,<br />
einer doppelt eloxierten Spule und unserem<br />
patentierten Dura-Grease-Fett ist diese Rolle so<br />
gut, wie sie aussieht. Eine perfekte Rolle für Karpfenangler<br />
oder Specimen Hunters.<br />
DARKSIDE 4FQ FD<br />
Diese Karpfenrolle mit Frontbremse ist ideal für das<br />
Stalkingfischen auf Karpfen geeignet und wurde dank<br />
ihres kompakten und leichten Gehäuses und der großen<br />
Schnurkapazität speziell für Ruten bis zu einer Länge<br />
von <strong>10</strong> Fuß entwickelt. Sie hat ein unauffälliges Design,<br />
das zu den neuesten Trends beim Karpfenangeln in<br />
Großbritannien passt, und die QF-Version verfügt über<br />
einen leicht klappbaren Griff mit Holzknauf, der sich perfekt<br />
für das Angeln auf schmalen Rod Pods eignet.
EDITORIAL<br />
Foto: B. Kuleisa<br />
Fliegenfischen ist die schönste Art,<br />
keinen Fisch zu fangen …<br />
Michael Werner mit einem<br />
schönen Rapfen, gefangen<br />
mit der Fliegenrute.<br />
Im Hochsommer und<br />
Herbst fängt man diesen<br />
Fisch extrem gut mit der<br />
Fliege, oft besser als mit<br />
anderen Ködern.<br />
Das behaupten weder die Liga der<br />
spinnfischenden Raubfischfans,<br />
noch der Geheimbund der Gummizug-Brassenstipper,<br />
nein, diesen Satz haben<br />
Fliegenfischer geprägt. Und dies sagt zwei<br />
Dinge über die fusselwerfenden Feder-Fetischisten<br />
aus: Sie sind, erstens, selbstreflektiert<br />
und weisen, zweitens, selbstironische<br />
oder zumindest doch humorähnliche Züge<br />
auf. Mir gefällt das. Denn ich bin seit rund<br />
30 Jahren selbst einer von „denen“. Ja, der<br />
Chefredakteur des <strong>Blinker</strong>s ist Fliegenfischer.<br />
Aber natürlich kein Purist, das wäre<br />
ja auch ziemlich schräg.<br />
Im Kern bin ich Angler. Ich mag Fische<br />
und ich liebe es, sie zu fangen. Dabei war<br />
mir in jungen Jahren jedes Mittel recht.<br />
Denn: Wer fängt, der hat Recht.<br />
Mit den Jahren und Jahrzehnten hat<br />
sich diese Einstellung jedoch geändert.<br />
Es geht längst nicht mehr um den Fang<br />
um jeden Preis, denn wenn der Preis das<br />
Verangeln von untermaßigen Fischen ist,<br />
dann verzichte ich gerne darauf. Meine<br />
erste Bachforelle habe ich mit einer<br />
lebenden Heuschrecke gewildert, heute<br />
würde ich an einem Forellenbach nicht<br />
mehr mit Naturködern angeln. Und wenn<br />
ich an einem Salmonidengewässer mit der<br />
Spinnrute fische, dann rüste ich die Köder<br />
auf Einzelhaken um. Kleiner Aufwand,<br />
große Wirkung. Denn wer große Fische<br />
fangen möchte, der muss die kleinen schonen.<br />
Doch das wollte ich Ihnen eigentlich<br />
gar nicht erzählen. Eigentlich wollte ich<br />
erzählen, wie sich das Fliegenfischen in<br />
den letzten 30, 40 Jahren verändert hat.<br />
Damals wurde mit der Fliege auf Forellen,<br />
Äsche und Lachse gefischt. Punkt. Die<br />
Welt des Fliegenfischens war, nun, nennen<br />
wir es einmal „selbstbeschränkt“.<br />
In den 1980er war selbst das Fliegenfischen<br />
auf Hecht noch exotisch, von den<br />
anderen Fischarten mal gar nicht zu reden.<br />
Das war auch die Zeit, in der ich mit<br />
dem „Fusselwerfen“ angefangen habe, und<br />
da es in meiner Gegend keine Forellen<br />
gab, fing ich Rotfedern mit der Trockenfliege<br />
und Rotaugen und Barsch mit der<br />
Nymphe. Nach und nach kamen immer<br />
mehr Fischarten dazu und in einem Jahr,<br />
es war 1995, fing ich in 12 Monaten insgesamt<br />
28 verschiedene Fischarten mit der<br />
Fliege, von Aal bis Zander. Spätestens zu<br />
diesem Zeitpunkt war mir klar: Mit der<br />
Fliegenrute ist nichts unmöglich!<br />
Allerdings hätte ich damals nicht im<br />
Traum daran gedacht, dass man sogar<br />
Heilbutt mit der Fliegenrute fangen kann<br />
– man kann, wie Rasmus Ovesen in „Mein<br />
verrückter Heilbutt-Traum“ ab Seite 50<br />
zeigt. Ähnlich abgefahren ist das, was<br />
Paolo Pacchiarini anstellt. Er fängt gezielt<br />
Welse mit der Fliegenrute. „Auf Biegen<br />
und Brechen“, zu lesen ab Seite 56.<br />
Doch keine Sorge, das war’s dann auch<br />
mit dem Fliegenfischen in dieser Ausgabe.<br />
Mich persönlich hat der Bericht „Halleluja,<br />
es ist Herbst!“ von André Pawlitzki sehr<br />
motiviert, mit meinen Kollegen im Herbst<br />
ein paar Tage „Freestyle“ mit Twitchbait<br />
und Dendrobena am Wasser zu verbringen.<br />
Ich wünsche Ihnen einen goldenen,<br />
fisch- und erlebnisreichen Herbst,<br />
Ihr<br />
Michael Werner<br />
Gesamtredaktionsleitung<br />
Angeln<br />
<br />
WICHTIGE<br />
INFORMATION<br />
Liebe Leser,<br />
Pandemie, Inflation und Gaskrise gehen auch an der Zeitschriftenbranche<br />
und den Druckereien leider nicht spurlos vorbei.<br />
Damit wir Ihnen im Falle einer möglichen Gasknappheit trotzdem<br />
wie gewohnt Ihr vertrautes Magazin schicken können, bitten wir<br />
Sie, uns unter www.blinker.de/infoservice Ihre E-Mail-Adresse<br />
mitzuteilen. So könnten Sie im äußersten Notfall, der hoffentlich<br />
nicht eintreten wird, Ihr Magazin in digitaler Form, als E-Paper,<br />
lesen. Vielen Dank, Ihre <strong>Blinker</strong>-Redaktion<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 3
BLINKER WELT<br />
3 Editorial<br />
82 Leserseiten<br />
84 Hitparade<br />
88 Aktuelles<br />
PRAXIS<br />
6 Halleluja, es ist Herbst!<br />
Fangchancen im September und Oktober<br />
12 Mit Wobbler auf Hecht<br />
Twitchbaits fangen fast immer<br />
20 Räubernester ausräuchern<br />
Das sind die Hotspots im Herbst<br />
28 Nicht schlecht, Herr Hecht!<br />
Raubfischangeln für Anfänger<br />
34 Fischfakten: Karpfen<br />
Vorkommen, Größe, Köder<br />
36 Expertenrunde<br />
Sie fragen, unsere Experten antworten<br />
38 Was Opa noch wusste<br />
Vergessene Tipps und Tricks<br />
50 Fliegenfischen im Meer<br />
Auf Heilbutt mit der Fliege<br />
56 Auf Biegen und Brechen<br />
Fliegenfischen auf Wels<br />
62 Kapitale Fänge an Hindernissen<br />
Karpfen und Waller im Urwald<br />
70 Augen auf bei der Platzwahl<br />
Karpfen suchen und finden<br />
94 Gütesiegel<br />
Night Hunter von Balzer<br />
96 Zubehör<br />
Neue Produkte am Markt<br />
12<br />
Der silberne Blitz<br />
Hechtangeln mit<br />
Twitchbaits<br />
GEWÄSSER<br />
42 Revierreport Risøysund<br />
Märchenhafte Aussichten in Norwegen<br />
76 Königslachs in Kanada<br />
Ein Kindheitstraum wird wahr<br />
<strong>10</strong>0 Revierreport Dänisch Nienhof<br />
Das volle Ostsee-Programm<br />
SERVICE<br />
<strong>10</strong>7 Kleinanzeigen<br />
113 Impressum<br />
114 Vorschau<br />
UNTERHALTUNG<br />
<strong>10</strong>6 Rätsel<br />
112 Der letzte Wurf<br />
Rot: Themen der Titelseite<br />
Titelfoto: Florian Pippardt<br />
42<br />
Revierreport<br />
Risøysund<br />
Massive<br />
Fische aus<br />
Norwegen<br />
4
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> INHALT<br />
70<br />
Suchen und<br />
finden<br />
Den Karpfen<br />
auf der Spur<br />
62<br />
Dschungel-<br />
Monstern auf<br />
der Spur<br />
Karpfen und<br />
Wels in verkrauteten<br />
Flüssen<br />
<strong>10</strong>0<br />
Das volle Ostsee-<br />
Programm<br />
An diesem<br />
Strand ist<br />
alles möglich!<br />
50<br />
Verrückte<br />
Träume<br />
Fliegenfischen<br />
auf Heilbutt<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt des LAV Mecklenburg-Vorpommern bei.<br />
Wir bitten unsere Leser freundlich um Beachtung.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 5
PRAXIS | HERBSTTAGE<br />
FANGCHANCEN IM SEPTEMBER UND OKTOBER<br />
Halleluja,<br />
es ist<br />
Herbst!<br />
Herbstzeit ist Erntezeit!<br />
Trotz morgendlicher Kälte<br />
gehen einige Angler bereits<br />
früh ans Gewässer. Lohn ist<br />
– neben einem stimmungsvollen<br />
Sonnenaufgang – ein<br />
oft gut gefüllter Kescher.<br />
6
Ein Hoch auf diese Jahreszeit: Wenn sich die Blätter an<br />
den Bäumen bunt färben, die Tage kürzer werden und<br />
die Temperaturen nachts deutlich zurückgehen, ist Erntezeit.<br />
Nicht nur auf den Feldern, sondern auch am Wasser<br />
– wenn Sie es richtig angehen. André Pawlitzki liebt die<br />
vielfältigen Fangmöglichkeiten im Herbst.<br />
André Pawlitzki ist<br />
ein echter Allrounder<br />
und liebt die großartigen<br />
Fangaussichten<br />
im Herbst.<br />
Fotos: W. Krause<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 7
PRAXIS | HERBSTTAGE<br />
Abenteuerlich und erfolgreich: Redakteur Florian Pippardt (li.) und Autor Matze Brauch (re.) folgten den Hechten<br />
mit dem Bellyboot. Esox ist im Herbst viel aktiver und beißfreudiger als im Sommer.<br />
Langsam hebt sich der Morgennebel<br />
und die Sonne durchbricht<br />
den grauen Schleier. Es dauert<br />
nicht lange, bis es um einige<br />
Grad milder wird, als noch in<br />
den nassen Nebelschwaden. In meiner<br />
Jacke wird mir nun schnell warm. Meine<br />
Pose, ein Waggler, steht ideal ausgebleit<br />
im Wasser. Sie dippt leicht, steigt dann<br />
empor und legt sich auf die Wasseroberfläche.<br />
Ein echter Hebebiss, Anhieb! Wenig<br />
später gleitet ein goldgelber Brassen in<br />
meinen Kescher. Ich liebe diese Momente,<br />
ich liebe den Herbst!<br />
HEISSE STELLEN: REICHE FÄNGE<br />
AN DER KANTE<br />
Für uns Angler ist der Herbst eine Zeit der<br />
Fülle, denn es gibt kaum einen Fisch, der<br />
sich jetzt nicht fangen ließe. Im September<br />
und Oktober sind Kanten, die vom<br />
flacheren Wasser ins tiefere abfallen, die<br />
Top-Stellen. Um die Mittagszeit, wenn die<br />
Sonne das Flachwasser erwärmt hat, kann<br />
man hier nun gut fangen – sowohl Friedals<br />
auch Raubfische. Auch zum Einbruch<br />
der Dämmerung sind die Erfolgsaussichten<br />
hier besonders gut. Vor allem Zander<br />
folgen ihren Beutefischen und lassen sich<br />
im oft nur knietiefen Wasser mit Wobblern<br />
überlisten. Auch im Flachwasser abgelegte<br />
Köderfische an der frei laufenden<br />
Grundmontage sind zu dieser Zeit für den<br />
einen oder anderen Zander gut.<br />
Die Barsche sind nun nicht mehr so<br />
wählerisch, was die Ködergröße angeht<br />
und nehmen schon mal einen richtigen<br />
Gummihappen von zwölf Zentimetern<br />
und mehr. Auch wer mit Naturködern am<br />
Wasser ist, wird nun besser fangen als in<br />
der brütenden Sommerhitze. Würmer und<br />
Köderfische gehören somit in jede Köderbox.<br />
Diese sollte man bei den teilweise<br />
noch angenehmen Außentemperaturen<br />
tagsüber am besten in einer Kühltasche<br />
ans Wasser befördern.<br />
AUF BEUTEZUG: HUNGRIGE<br />
HECHTE VERLASSEN DECKUNG<br />
Ein weiterer Räuber, der im Herbst in die<br />
Gänge kommt, ist der Hecht. Er steht jetzt<br />
nicht nur in seiner Deckung, wie zum Beispiel<br />
im Kraut und zwischen versunkenen<br />
Ästen, sondern unternimmt ausgiebige<br />
Wanderungen auf der Suche nach Beute.<br />
Futterfische ziehen nun oft aus einem<br />
Fluss in ein ruhiges tiefes Seitengewässer,<br />
zum Beispiel einen Baggersee oder einen<br />
Hafen. Auf ihren Raubzügen lassen sich<br />
die Hechte mit geschleppten oder geworfenen<br />
Ködern fangen. Ein guter Anhaltspunkt<br />
bei der Stellenwahl ist das Auffinden<br />
von Futterfischschwärmen, vor allem<br />
kleinerer Barsche. Hat man diese auf dem<br />
Display des Echolots entdeckt, sind die<br />
Hechte meist nicht fern. Manchmal kann<br />
man die Sicheln größerer Fische unter<br />
oder neben dem Schwarm erkennen.<br />
MIT SINKENDEN TEMPERATUREN<br />
STEIGT DER APPETIT<br />
Doch was löst das große Fressen unter<br />
Wasser im Herbst aus? Nachdem das<br />
Thermometer teilweise mehr als 20 Grad<br />
anzeigte, sinken die Temperaturen nun<br />
auf für Fische deutlich angenehmere<br />
Werte bis zu <strong>10</strong> Grad. Jetzt kommt der<br />
Stoffwechsel der Fische wieder richtig<br />
8
Absterbende Seerosen<br />
und ein Keitech Crazy<br />
Flapper an der beliebten<br />
Offset-Chebu-Kombi davor:<br />
Eine (H)echt fängige<br />
Sache für den Herbst.<br />
„Der Herbst ist eine Zeit der Fülle,<br />
denn es gibt kaum einen Fisch, der<br />
sich jetzt nicht fangen ließe.“<br />
Fotos: J. Radtke, F. Pippardt, Chr. Wieneke, Chr. Görg<br />
Foto: Chr. Görg<br />
Hier sind wir<br />
richtig! Auf dem<br />
Echolot erkennt<br />
man einen Futterfisch-Schwarm<br />
umgeben von ein<br />
paar Hechtsicheln.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 9
PRAXIS | HERBSTTAGE<br />
Fotos: Chr. Görg, F. Pippardt, Chr. Wieneke, I. Chapman<br />
Hechte verlassen im Herbst oft ihre Deckung und stellen sich im Freiwasser ein.<br />
in Schwung und sie sind deutlich beißfreudiger<br />
als an den warmen Sommertagen.<br />
Vorbei ist die Zeit der kleinsten<br />
Köder, die man brauchte, um überhaupt<br />
einen Fisch zu überlisten.<br />
Wer auf Friedfische angelt, der sollte<br />
beim Anfüttern klotzen statt kleckern. Vor<br />
allem die Karpfen sind nun extrem gefräßig<br />
und räumen einen Futterplatz bis zum<br />
letzten Maiskorn leer. Entsprechend groß<br />
sollte auch die Futtermenge sein, die Sie<br />
zu Ihrem Ansitz mitnehmen. 4 bis 5 Kilo<br />
Grundfutter und Partikel pro Nachmittag<br />
dürfen es schon sein. Keine Sorge, das<br />
geht ratzfatz weg.<br />
KNALLBUNT UND AROMATISCH:<br />
AUFFÄLLIGE KÖDER SIND TRUMPF<br />
Der Köder sollte möglichst auf dem<br />
Futter teppich abgelegt werden. Ganz<br />
wichtig ist es, dass unser Leckerbissen sofort<br />
von den Fischen gesehen wird. Immer<br />
wieder gut gefangen habe ich mit einem<br />
rosafarbenen oder gelben Pop-Up über<br />
einem Teppich aus Heilbutt-Pellets und<br />
Mais. Auch der Köder selbst darf nun größer<br />
gewählt werden. Habe ich im Sommer<br />
noch mit einem 8-Millimeter-Wafter<br />
Gut geerntet: Raubfisch-Profi Christian Wieneke (li.) freut sich mit André über einen Zander.<br />
geangelt, darf es im Herbst ein 16er Boilie<br />
sein. Dieser Snack wird von den Karpfen<br />
meist im Vorbeischwimmen genommen.<br />
Um den Köder noch mehr hervorzuheben,<br />
kann man ihn zusätzlich mit sogenanntem<br />
„Baitfog“ behandeln. Dabei handelt<br />
es sich um eine zähflüssige Masse, die<br />
man auf den Köder gibt und der sich dann<br />
im Wasser zu einem Locknebel verwandelt,<br />
der bei den Fischen auch auf weitere<br />
Entfernungen für jede Menge Aufmerksamkeit<br />
sorgt. Die Locknebel gibt es in<br />
unterschiedlichen Aromen, aber gerade im<br />
Herbst haben sich fischige Noten bewährt.<br />
<strong>10</strong>
Bei Volontär Claas Grube stehen Barsche hoch im Kurs. Dieses Exemplar aus<br />
der Hamburger City hat er auf einen Rockvibe Shad von Reins gefangen.<br />
AUSSCHLAFEN OHNE REUE:<br />
DIE FISCHE KÖNNEN WARTEN<br />
Ein weiterer Vorteil des Herbstes ist, dass<br />
man nicht mehr unbedingt ganz so früh<br />
aufstehen muss, um Fische zu fangen. Das<br />
kommt mir als bekennendem Langschläfer<br />
bei einigen Fischarten sehr entgegen. Während<br />
die Schleien in den Sommermonaten<br />
immer im ersten Licht der Dämmerung gegen<br />
4 oder 5 Uhr in der Früh bissen, reicht<br />
es jetzt oft, erst um 8 oder 9 Uhr am Wasser<br />
zu sein. Je kälter es wird und umso weiter<br />
das Jahr fortschreitet, desto mehr verlagern<br />
sich die Beißzeiten in die Mittagszeit<br />
oder auf den frühen Nachmittag. Apropos<br />
Zeit: Höchste Zeit für mich, wieder ans<br />
Wasser zu gehen. Wir sehen uns!<br />
Auch Würmer, hier eine Köderdose voll<br />
Dendrobenas, gehören zu den exzellenten<br />
Ködern im späten Herbst.<br />
Hergestellt aus <strong>10</strong>0% der jeweils stärksten UHMWPE-Fasern,<br />
die weltweit erhältlich sind!<br />
Auch in den ultrafeinen Typen S04 und S05 erhältlich, perfekt für die UL-Angelei!
PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />
(Links) Florian<br />
mit einem feisten<br />
Winterbarsch,<br />
der sich das 4<br />
Meter tiefe Krautfeld<br />
mit einigen<br />
Hechten teilte.<br />
Ein willkommener<br />
Beifang auf<br />
einen Westin<br />
Platypus DR <strong>10</strong>0!<br />
(Unten) Ein<br />
Veteran, und<br />
zwar kein Unbekannter:<br />
Der<br />
Illex Arnaud<br />
1<strong>10</strong> F. Einer der<br />
weniger Wobbler,<br />
die nie altern,<br />
obwohl sie schon<br />
etliche Jahre auf<br />
dem Markt sind.<br />
Foto: M. Brauch<br />
Foto: F. Pippardt<br />
12
TWITCHBAITS<br />
EXPERTENWISSEN!<br />
Der silberne<br />
Blitz<br />
War da was? Verdattert guckt der Hecht dem glitzernden Etwas hinterher.<br />
Es wird bereits von einer Traube Barsche verfolgt. Das kann er sich<br />
nicht entgehen lassen! Redakteur Florian Pippardt gibt einen umfassenden<br />
Blick auf einen Topköder, der zu jeder Jahreszeit funktioniert.<br />
Die Zahnrädchen meiner Rolle<br />
greifen langsam ineinander.<br />
Ich kurbele 30 Zentimeter<br />
schlaffe Schnur auf, die nach<br />
meinem letzten Schlag mit der<br />
Rutenspitze entstanden sind, und sich lose<br />
auf die Wasseroberfläche gelegt haben.<br />
Ich kann vor meinem inneren Auge genau<br />
sehen, wie der kleine Wobbler einen Meter<br />
über der Krautwüste verharrt und von<br />
dutzenden Hechten mit zitternden Brustflossen<br />
und gefletschten Zähnen angestarrt<br />
wird. Jetzt bloß nicht bewegen …<br />
Ein sanftes „Tick!“ ist zu spüren. Sofort<br />
schlage ich an – denn das war ein klarer<br />
Biss. Ein Hecht hat es mal wieder nicht<br />
ausgehalten und sich die leichte Beute vor<br />
seinen Kollegen geschnappt. Kein knallharter<br />
Schlag, bestimmt hat er den Köder<br />
– wie so oft – auf mich zugeschoben. Zum<br />
Glück habe ich die schlaffe Schnur aufgekurbelt,<br />
sonst hätte ich den Biss vielleicht<br />
gar nicht gemerkt. Der Hecht erschrickt<br />
sich nach dem Anhieb und nimmt 20<br />
Meter Schnur von der Rolle, meine feine<br />
Rute hat nicht viel entgegenzusetzen. Das<br />
ist ja wie Bonito-Angeln. Nur eben im November<br />
in Meck-Pomm, bei 5 Grad und<br />
gar nicht mal so warmem Nordost-Wind.<br />
Naja, man kann eben nicht alles haben –<br />
dafür landet kurz darauf ein schöner 70er<br />
Hecht in meinem Kescher.<br />
Einer von einigen<br />
Hechten an<br />
einem wirklich<br />
kalten Tag, der<br />
sich den 1,5 Meter<br />
tief tauchenden<br />
Wobbler auf<br />
einem 3 Meter<br />
tiefen Krautfeld<br />
geschnappt hat.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 13
PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />
Die Wintersonne trügt, dieser Angeltag war kalt. Bei solchen Bedingungen fangen Twitchwobbler<br />
genauso zuverlässig wie im Sommer; wenn man sie langsam genug führt.<br />
HECHTE SCHIESSEN<br />
BIS ZU <strong>10</strong> METER NACH OBEN,<br />
WENN SIE WOLLEN!<br />
Wer meint, dass flachlaufende Wobbler<br />
nur fürs Frühjahr oder den Sommer geeignet<br />
sind, der irrt gewaltig. Hechte haben<br />
zwei äußerst vorteilhafte Angewohnheiten.<br />
Einerseits sind sie auch bei kalten<br />
Wassertemperaturen noch sehr aktiv.<br />
Andererseits sind sie auch unter solchen<br />
Bedingungen bereit, flachlaufende Köder<br />
von unten zu attackieren, und dabei kommen<br />
sie mehrere Meter hochgeschossen.<br />
In einem Stausee beangelte ich Hechte mit<br />
Jerkbaits an einer Steilwand, die senkrecht<br />
auf <strong>10</strong> Meter Tiefe fiel. Trotzdem<br />
attackierten sie den Jerk, der gerade eben<br />
einen Meter unter der Oberfläche lief.<br />
Wichtig ist hierbei, dass wir den Köder<br />
entsprechend langsam anbieten, um ihn<br />
möglichst lange im Sichtfeld der Fische zu<br />
halten. Ein rasant eingeholter Köder wird<br />
dann teilweise gar nicht, oder nur sehr<br />
kurz, wahrgenommen. Das sollten wir an<br />
dieser Stelle im Hinterkopf behalten, ich<br />
komme später wieder dazu.<br />
Mein Steilwand-Erlebnis können wir<br />
wunderbar 1:1 auf andere Gewässer und<br />
Köder übertragen. Im Stausee benutzte<br />
ich keine Twitchwobbler, weil der Wasserkörper<br />
so groß und tief war, dass ich den<br />
größten Köder brauchte, den ich hatte.<br />
Die schmale Silhouette eines <strong>10</strong> Zentimeter-Twitchbait<br />
wäre auf dieser Tiefe quasi<br />
untergegangen. Ich hätte garantiert damit<br />
gefangen. Irgendwann. Aber es hätte zirka<br />
eine Milliarde Würfe mehr gebraucht.<br />
Nicht so ist das im kleinen Baggersee oder<br />
Dorfteich mit 2 bis 4 Meter Tiefe, hier ist<br />
unser handlanger Wobbler ideal aufgehoben.<br />
Er ist nicht zu auffällig, wird trotzdem<br />
schnell angepeilt und verkörpert die<br />
ideale Beutegröße vieler Raubfische. Neben<br />
Hechten fangen wir darauf nämlich<br />
auch sehr zuverlässig Barsche.<br />
UNSER HECHT-POMMES MUSS<br />
AUF HALBE WASSERTIEFE<br />
Wann essen Sie eigentlich Pommes? Eher<br />
im Sommer im Freibad? Oder doch im<br />
Winterurlaub in der Almhütte? Noch<br />
nie drüber nachgedacht? Wieso auch,<br />
Pommes kann man sich zu jeder Gelegenheit<br />
in die Luke schieben. Tja, so<br />
geht’s Onkel Esox im Krautloch auch. So’n<br />
kurzen, silbernen Pommes kann man<br />
sich als Hecht immer genehmigen. Vor<br />
Foto: F. Pippardt<br />
14
Schnell flitzende<br />
Twitchwobbler<br />
sind für den Fisch<br />
schwer anzupeilen,<br />
daher kommt es<br />
häufig vor, dass<br />
sie den Köder nur<br />
seitlich oder von<br />
unten erwischen.<br />
Deshalb haben<br />
Twitchwobbler<br />
auch so viele<br />
Drillinge.<br />
„Wer seinen Köder spürt, der fängt auch<br />
mit einem vergammelten Stück Plastik<br />
mehr Hechte, als jemand mit vierzig<br />
Sonderfarben im Rucksack.“<br />
Foto: G. Schade<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 15
PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />
Top zum Twitchen!<br />
Falls Ihre Wobblerbox noch Reserven hat, und Sie eine Empfehlung<br />
möchten – hier kommt sie. Vorab, wichtig: Diese Köder<br />
sind nicht die „Top 5“ am Markt, das kann man nämlich gar nicht<br />
definieren, weil es so unzählig viele ausgezeichnete Wobbler von<br />
unzählig vielen Firmen gibt. Ob Illex, Daiwa, Shimano, DUO,<br />
Ecogear, Nories, Savage Gear, Rapala, Molix, Westin, SPRO,<br />
Salmo oder Lurefans – viele Marken führen echte Topmodelle in<br />
ihren Programmen. Sehen Sie diese Auswahl daher als Einblick in<br />
die Tacklebox des Autors.<br />
Illex Arnaud 1<strong>10</strong> F<br />
Illex Rerange 1<strong>10</strong> SP<br />
Savage Gear Gravity Twitch SR<br />
Daiwa Current Master DR<br />
Westin Platypus SR/DR<br />
16
Ein Problem vieler Twitchbaits sind ultrascharfe, aber leider zu weiche Drillinge, hier ein DUO Realis <strong>10</strong>0 SP.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
allem dann, wenn es zum vierten Mal<br />
über einem herumflitzt – und das führt<br />
mich zu den Einsatzgebieten von Twitchwobblern.<br />
Kurz und knapp: Oft. Fast immer.<br />
Sie fangen damit Hechte zum Saisonstart<br />
im Mai, im Hochsommer, natürlich<br />
zur besten Zeit im Herbst, aber auch zu<br />
Saisonende im Dezember. Und obwohl ich<br />
kein Freund pauschalisierender Aussagen<br />
bin, beim Angeln schon gar nicht, muss<br />
ich an dieser Stelle klar sagen: Fast immer<br />
in derselben Tiefe. Hechte kommen<br />
gerne hoch, sofern sie nicht total schlecht<br />
drauf sind. Als Daumenregel gilt für mich:<br />
Für Wassertiefen bis 3 Meter benutze ich<br />
Twitch wobbler, die 0,5 bis 1,5 Meter tief<br />
abtauchen. Tieferes Wasser bis 5 Meter<br />
beangele ich gern mit 2,5 bis 3 Meter tief<br />
tauchenden Wobblern. Mein Köder läuft<br />
also immer auf der Hälfte der Wassertiefe.<br />
In noch größeren Tiefen hingegen bleibt<br />
mein kleiner Twitchwobbler in der Box,<br />
hier kommt der anfangs erwähnte Großköder<br />
in den Karabiner, der durch sein<br />
Volumen mehr auffällt. Der Hecht frisst<br />
nur die Pommes, die er sehen kann.<br />
VOLLGAS AN FÄNGIGEN TAGEN,<br />
ZEITLUPE FÜR BEISSFLAUTE<br />
„Der Arme hat bestimmt gerade einen<br />
Riesenhecht verloren! Guck mal, wie wütend<br />
der mit seiner Rute herum fuchtelt!“<br />
– als Twitchbait-Angler wird man zu<br />
Unrecht bemitleidet. Was Außenstehende<br />
nicht wissen: Man hat überhaupt nichts<br />
verloren, im Gegenteil; man ist meist kurz<br />
davor, etwas zu fangen! „Twitchen“ (englisch)<br />
hat mehrere Bedeutungen: „Zucken“<br />
und „Ziehen“ sind zwei davon. Unser<br />
Wobbler zieht zuckend durchs Wasser.<br />
Passt! Dafür sorgen die Schläge mit der<br />
Rutenspitze, die von außerhalb so verwundert<br />
betrachtet werden.<br />
Am Beispiel läuft es folgendermaßen<br />
ab: Wir werfen aus, schließen den Rollenbügel.<br />
Wir stellen uns so hin, dass die<br />
Rutenspitze leicht (!) versetzt zum Köder<br />
ist, ein stumpfer Winkel von 120 bis 140<br />
Grad ist optimal. Mit einigen schnellen<br />
Kurbelumdrehungen bringen wir den<br />
Wobbler auf seine maximale Tiefe. Ist<br />
es ein „Suspender“, also ein schwebender<br />
Wobbler, bleibt er auf der Tiefe. Viele<br />
Twitchwobbler sind solche Suspender.<br />
Manche sind auch „Rising“ oder „Floating“,<br />
die treiben ganz langsam auf. Nachdem<br />
der Köder auf Tiefe ist, stoppen wir<br />
die Kurbel. Nun schlagen wir ein- bis<br />
viermal mit der Rutenspitze schräg nach<br />
unten auf uns zu. Unter Wasser zuckt der<br />
Köder nun wild von links nach rechts.<br />
Nun folgt eine kurze Standpause, in der<br />
wir die locker gewordene Schnur langsam<br />
aufkurbeln, um den Köderkontakt zu<br />
behalten. Dann folgen ein paar normale<br />
Umdrehungen, und wir schlagen erneut.<br />
Das wiederholen wir so lang, bis wir<br />
a) am Ufer sind oder b) einen Biss haben.<br />
Dieser erfolgt übrigens in den allermeisten<br />
Fällen während einer Standpause.<br />
Manchmal ist es ein sanftes „Tick“,<br />
manchmal ein brutaler Einschlag, wenn<br />
der Hecht oder Barsch sich von uns wegdreht,<br />
nachdem er die Beute geschnappt<br />
hat. Am besten lässt es sich von einer erhöhten<br />
Position twitchen, also von einem<br />
steilen Ufer, Steg oder Boot. Aber es geht<br />
auch an „normalen“ Uferböschungen,<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 17
PRAXIS | HECHTANGELN MIT WOBBLERN<br />
keine Sorge. Das Führungsmuster des<br />
Twitchwobblers handhabe ich vom<br />
Grundprinzip immer gleich, ich variiere<br />
nur die Führungsgeschwindigkeit. An<br />
„fängigen“ Tagen (Wind, Welle, trüber<br />
Himmel) im Frühling und jetzt im Herbst<br />
gebe ich Gas, baue aber viele Standpausen<br />
ein. Im Sommer (in klarem Wasser) führe<br />
ich den Wobbler noch schneller, die Zahl<br />
der Stand pausen ist etwas geringer. Im<br />
Winter wird das Twitchen eher zu einer<br />
Zeitlupenangelei, eine langsame Führung<br />
kombiniere ich mit vielen ausgedehnten<br />
Pausen. Die Fische sind lethargisch und<br />
brauchen ein bis zwei Sekunden länger,<br />
um den Köder anzupeilen. Hier wieder<br />
die einfache Daumenregel: Je schlechter<br />
das Fangwetter und die Bedingungen<br />
sind, desto langsamer fällt unsere Köderführung<br />
aus.<br />
POMMESFARBE FÄNGT –<br />
WER ZU VIEL AUSWAHL HAT,<br />
WIRD UNSICHER<br />
Wer mich kennt, weiß, dass ich von verkomplizierten<br />
Farblehren und wilden UV-<br />
Schemata nichts halte. Es kann gut sein,<br />
dass manche Farben unter bestimmten<br />
Umständen besser fangen als andere. Hier<br />
gilt für mich aber das Kosten-Nutzen-<br />
Prinzip: Wie viel Geld, Zeit und Nerven<br />
muss ich opfern, um einen Fisch mehr zu<br />
fangen? Farbwissenschaften sorgen für<br />
eine riesige Farbauswahl an der Köderwand<br />
und damit für maximale Unsicherheit.<br />
Und für Kaufkraft im Angelladen,<br />
um für jede Gelegenheit gewappnet zu<br />
sein. Schon klar – das spare ich mir.<br />
Ein Pommes ist goldgelb, und mein<br />
Wobbler ist das auch. Gold ist eine tolle<br />
Farbe; bronze/kupfer und silber aber auch.<br />
Alle drei sind weder zu auffällig noch zu<br />
gedeckt, und sie imitieren das natürliche<br />
Farbmuster eines Beutefischchens. Gute<br />
Hechtgewässer sind in der Regel klar, somit<br />
liegen wir mit natürlichen Mustern genau<br />
richtig. Nur für ganz bedeckte, trübe,<br />
nasskalte und windige Tage habe ich einige<br />
Modelle in Chartreuse und Pink in der<br />
Kiste. An dieser Stelle muss und will ich<br />
wieder darauf hinweisen, für wie unwichtig<br />
ich Farbnuancen im Vergleich zu einer<br />
guten Führungsweise des Wobblers halte.<br />
Wer seinen Köder spürt, ihn gedanklich<br />
unter Wasser beobachtet, der fängt auch<br />
mit einem vergammelten Stück Plastik<br />
mehr Hechte, als jemand mit vierzig Sonderfarben<br />
im Rucksack, der seinen Köder<br />
lustlos herumschleudert und häufiger<br />
wechselt als seinen Spot.<br />
2 bis 5 Meter Wassertiefe sind ideal für eine Wobblerpräsentation.<br />
Foto: Adobe Stock/Mps197<br />
18
Auswurf, dann<br />
leicht schräg<br />
zum Köder stellen,<br />
einige Kurbelumdrehungen.<br />
Kurze Pause, einige<br />
Schläge mit<br />
der Rutenspitze<br />
in die straffe<br />
Schnur. Dann<br />
eine längere Pause,<br />
währenddessen<br />
die lockere<br />
Schnur langsam<br />
aufkurbeln.<br />
Dann? Biss!<br />
_Airity_Anzeige_215_142+3mm.pdf 1 20.12.21 15:38<br />
Foto: F. Pippardt<br />
THE LIGHTEST REEL IN DAIWA HISTORY<br />
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PRAXIS | STELLENSUCHE<br />
HOTSPOTS IM HERBST<br />
Räubernester<br />
ausräuchern<br />
Mit den ersten Nachtfrösten<br />
werden die Karten neu gemischt,<br />
Hecht und Barsch verlassen ihre<br />
Sommer-Spots und müssen<br />
gesucht werden. Und je kleiner<br />
der See, desto schneller hat man<br />
wieder nasse Hände.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
20
EXPERTENWISSEN!<br />
Kälteeinbrüche sorgen für<br />
Hecht- und Barschwanderungen,<br />
sie stehen nun dicht gedrängt auf<br />
engem Raum. Matze Brauch<br />
beschreibt die Hotspot-Verlagerung<br />
vom Spätsommer zum Herbst und<br />
seine Topköder. Feuer frei!<br />
Foto: F. Pippardt/ H. Teudt<br />
„Smoke ’Em if you got ’Em“, wie die<br />
Heavy Metal-Band „Parkway Drive“<br />
so schön schreit. Äh, schreibt. Oder<br />
beides. Wie auch immer: Herbsträuber<br />
stapeln sich auf <strong>10</strong> Prozent<br />
der Gewässerfläche. Wer weiß wo,<br />
braucht nur einen unauffälligen,<br />
grundnah laufenden Köder mit langer<br />
Absinkphase. Ein heißes Eisen!<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 21
PRAXIS | STELLENSUCHE<br />
Vom Boot geht’s oft am<br />
schnellsten. Wer vom Ufer<br />
angelt, sollte sich möglichst<br />
kleine Seen mit steilen<br />
Kanten aussuchen,<br />
um die Standtiefe<br />
ermitteln zu können.<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Das Wetter für Mecklenburg-<br />
Vorpommern: Sonne satt,<br />
liebe Zuhörer. Heute dürfen<br />
wir uns über Höchstwerte um<br />
<strong>10</strong> Grad Celsius freuen“, verspricht<br />
uns die freundliche Dame aus dem<br />
Radio. Na, da bin ich ja gespannt. Noch<br />
vor zehn Minuten stand ich zitternd auf<br />
der Straße und kratzte eine dünne Eisschicht<br />
von meiner Frontscheibe. Und<br />
auch nach der halbstündigen Autofahrt<br />
werden wir am See von eiskalter Luft begrüßt.<br />
Hoffentlich täuscht sich die Frau<br />
vom Wetterbericht nicht. Trotz des kalten<br />
Wetters bin ich zuversichtlich – es wäre<br />
doch gelacht, wenn wir in den ersten 5<br />
Würfen nicht einen Hecht fangen würden.<br />
Beim letzten Angeltrip vor 2 Wochen lief<br />
es fantastisch! In einer flachen, krautigen<br />
Bucht fingen wir uns förmlich die Finger<br />
wund. Genau diese Bucht ist natürlich<br />
auch diesmal wieder unsere erste Wahl.<br />
Chatterbait in den Karabiner, getreu dem<br />
Motto „Hauptsache auffällig“. Wurf um<br />
Wurf suchen wir die erfolgreichen Ecken<br />
ab. 5 Würfe verstreichen. Dann <strong>10</strong>, dann<br />
15, dann 30 … kein Fisch. Das Wasser<br />
wirkt wie ausgestorben, und auch in den<br />
kommenden Stunden bleiben wir ohne<br />
Kontakt. Das darf doch nicht wahr sein!<br />
WER DIE KRAUTKANTE FINDET,<br />
GEWINNT DAS SPIEL!<br />
Okay, vor 2 Wochen hatten wir 20 Grad<br />
Lufttemperatur und einen leichten Westwind.<br />
Es hat sich merklich abgekühlt und<br />
somit ist auch die Wassertemperatur um<br />
einige Grad gefallen, wie mir das Echolot<br />
verrät. Die Hechte scheinen ihren<br />
Standort völlig verändert zu haben – doch<br />
wohin? Der See, den ich mir ausgesucht<br />
habe, ist nur <strong>10</strong> Hektar klein. Weite Teile<br />
sind 1 bis 3 Meter flach und stark verkrautet,<br />
nur einige wenige Stellen sind<br />
tiefer. Dann probieren wir es mal in den<br />
22
Der lag direkt an der<br />
Krautkante auf 2,5 Meter<br />
Tiefe. Den herabtrudelnden<br />
Gummifisch vor seiner<br />
Nase konnte er kaum<br />
ignorieren.<br />
Foto: M. Brauch<br />
wenigen Winterspots. Ich weiß genau, wo<br />
die 4 Meter-Löcher sind. Aber auch hier<br />
steht kein Fisch, wie wir kurz darauf zu<br />
spüren bekommen. Ich werde zunehmend<br />
ratloser, aber habe noch eine gute Idee.<br />
Wir steuern das Boot weg vom krautlosen<br />
Winterloch und fahren langsam<br />
zurück in Richtung krautiges Flachwasser,<br />
das Echolot behalte ich dabei genau im<br />
Blick. Beide Spots (Winterloch und Flachwasser)<br />
brachten keinen Fisch, aber vielleicht<br />
der Bereich dazwischen? Ich suche<br />
keine Fischsicheln auf dem Echolot, sondern<br />
einen auffälligen Wechsel im Boden.<br />
Genau gesagt den Bereich, in dem das<br />
allererste Kraut wächst – die Krautkante.<br />
Hier könnten die Hechte Nahrung finden,<br />
dem kalten Flachwasser aus dem Weg gehen<br />
und sogar etwas Schatten finden, falls<br />
die Frau vom Wetterbericht doch noch<br />
Recht behalten sollte. Gleißendes Sonnenlicht<br />
mögen Hechte nämlich nicht so gern.<br />
Mein Angelfreund Andreas montiert<br />
eine Line Thru Trout (einen flach laufenden,<br />
mehrteiligen, ultrarealistischen<br />
Swimbait), während ich einen Gummifisch<br />
am Cheburashka-Bleikopf einhänge.<br />
Wir verzichten bewusst auf aggressive<br />
Köder – diese haben zwar vor 2 Wochen<br />
gut funktioniert, aber scheinbar hat sich<br />
vieles geändert. Während Andreas seinen<br />
Swimbait Bahn für Bahn knapp einen halben<br />
Meter über den Krautresten anbietet,<br />
faulenze ich meinen Gummifisch direkt<br />
über dem Kraut. Die 3 Gramm schwere<br />
Bleimurmel beschert mir bei knapp 2,5<br />
Meter Wassertiefe eine ewig lange, verführerische<br />
Absinkphase und dank des<br />
Offset-Hakens bleibt der Gummifisch<br />
nicht im Kraut hängen.<br />
Beim dritten oder vierten Wurf bekomme<br />
ich bei einer langen Absinkphase den<br />
ersten Ruck. Der Anhieb sitzt und ein<br />
heißer Tanz an der leichten Rute beginnt.<br />
Nach kurzem Drill kommt ein schöner<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 23
PRAXIS | STELLENSUCHE<br />
Hecht an die Oberfläche und kann kurz<br />
darauf von Andreas sicher gekeschert<br />
werden. Der Köder wurde vom Räuber<br />
völlig inhaliert. Wir haben sie also endlich<br />
gefunden! Und sie sind auch gar nicht so<br />
inaktiv wie befürchtet – das bestätigt sich<br />
einen Wurf später erneut. Wieder geht<br />
ein Ruck durch meine Rute, als ich den<br />
Shad auf den krautigem Boden trudeln<br />
lasse. Dieses Mal wird mein Anhieb mit<br />
wildem Geschüttel am Ende der Schnur<br />
beantwortet. Im Drill kommt der Fisch<br />
einfach nicht hoch, und nachdem er sogar<br />
zwei Mal in die Bremse geht, durchbricht<br />
ein riesiger Barsch die Oberfläche. Einige<br />
bange Momente später kann Andreas<br />
auch diesen Fisch sicher keschern. Uff …<br />
NACHTFRÖSTE SCHAFFEN<br />
RÄUBERNESTER<br />
Man könnte sagen, dass wir Glück hatten,<br />
aber dieses Phänomen kenne ich schon<br />
von anderen Gewässern. Wenn sich die<br />
Temperaturen über Wasser drastisch ändern,<br />
dann wandelt sich auch das Bild<br />
unter Wasser. Und das mitunter innerhalb<br />
weniger Tage. Während die Fische<br />
im warmen Sommerwasser über die<br />
gesamte Seefläche verteilt sind, finden<br />
sich mit den ersten Nachtfrösten wahre<br />
Räubernester. Das liegt wohl weniger an<br />
der Nächstenliebe innerhalb der Räuber,<br />
als vielmehr an den optimalen Tiefen,<br />
Pflanzenbewuchs und Nahrungsvorkommen<br />
im Gewässer. Dabei macht mitunter<br />
ein halber Meter Tiefenunterschied eine<br />
Menge aus. Hat man den fängigen Bereich<br />
im Herbst an einem Tag gefunden,<br />
so scheint es fast egal, wo im See man<br />
steht, und wird fangen. Wie so oft: 90%<br />
der Fische stehen auf <strong>10</strong>% der Wasserfläche.<br />
Auf der einen Seite ist das enge Zusammenstehen<br />
der Räuber natürlich gut<br />
Für Abwechslung im Kescher<br />
sorgen große Barsche,<br />
die einzeln im Kraut zwischen<br />
den Hechten liegen.<br />
Da will man sich nicht<br />
drüber beschweren, oder?<br />
Foto: M. Brauch<br />
24
„Es spielt keine Rolle, ob der Köder<br />
aus Holz, Federn oder<br />
Plastik besteht. Wichtig ist jetzt:<br />
Er muss am Grund bleiben.“<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Dezente Gummifische, dicht am<br />
Grund gejiggt oder gefaulenzt, sind<br />
ein ganztägig guter Köder.<br />
Angelfreund Andreas im Glück: Kurze Beißfenster,<br />
oft kurz nach dem Mittag, lassen die Hechte bis<br />
unter die Oberfläche jagen. Dann fängt auch ein flach<br />
laufender Köder, der 2 Meter über den<br />
Hechtköpfen entlangschlängelt; wie z.B. die Line Thru<br />
Trout. Das Spektakel ist aber schnell wieder vorbei.<br />
Foto: M. Brauch<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 25
PRAXIS | STELLENSUCHE<br />
für uns, denn haben wir einen Räuber<br />
gefangen, ist der zweite meist nicht weit<br />
weg. Auf der anderen Seite bedeutet das<br />
auch viel Fleißarbeit, um den richtigen<br />
Bereich zu finden. Je größer und tiefer ein<br />
Gewässer ist, desto mehr Zeit brauchen<br />
wir, wenn uns der Zufall nicht hilft. Deshalb<br />
konzentriere ich mich im Herbst<br />
gern auf mittelgroße, flache Gewässer.<br />
Dann beginne ich im Flachen und arbeite<br />
mich systematisch bis zum tiefen Loch<br />
vor, bis ich Kontakt bekomme. Oft ist das<br />
an der Krautkante in mittlerer Tiefe der<br />
Fall.<br />
LANGSAM, NATÜRLICH, GRUND-<br />
NAH: UNAUFFÄLLIG IST TRUMPF<br />
Barsche und Hechte stehen mitunter in<br />
den gleichen Bereichen, sodass ein gezieltes<br />
Beangeln der einzelnen Art kaum<br />
möglich ist. Das sorgt aber eher für eine<br />
nette Abwechslung im Kescher. Bei der<br />
Gerätewahl gehe ich gern ein paar Nummern<br />
herunter. Meine Köder sind zwischen<br />
<strong>10</strong> und 15 Zentimeter lang. Dabei<br />
spielt es in meinen Augen kaum eine Rolle,<br />
ob der Köder aus Holz, Plastik, Federn<br />
oder Gummi besteht. Bei der Köderwahl<br />
spielt für mich ein anderer Faktor<br />
die entscheidende Rolle: Er darf maximal<br />
50 Zentimeter über den Fischen, und somit<br />
über dem Boden, laufen. Die Räuber<br />
haben immer noch genug natürliche<br />
Nahrung in ihrer Umgebung und müssen<br />
so nicht allem hinterherjagen. Wenn der<br />
Köder dann noch laut und unnatürlich<br />
rüberkommt, kann es sein, dass erfahrene<br />
Räuber im klaren Wasser lieber noch weiter<br />
im Kraut verschwinden, als sich unsere<br />
26
Foto: F. Pippardt<br />
ECHOLOTE<br />
KAUFT MAN BEIM<br />
SPEZIALISTEN!<br />
Thomas Schlageter<br />
Natürliche Swimbaits oder<br />
Jerkbaits fangen auch, aber<br />
eher während der<br />
kurzen Aktivitätsphasen.<br />
PROFESSIONAL<br />
TMCT<br />
MARINE EQUIPMENT<br />
Dicker Oktoberhecht für den<br />
Autor. Zwei Wochen zuvor<br />
stand der bestimmt noch<br />
ganz flach im Kraut,<br />
doch mit der ersten Kälte<br />
rutschte er die<br />
Uferkante nach unten.<br />
Foto: M. Brauch<br />
Köder blindlings zu inhalieren. Ich setze<br />
eher auf Natürlichkeit und Langsamkeit.<br />
Die Räuber kennen ihre Umgebung und<br />
ein Köder kommt kaum unbemerkt an<br />
ihnen vorbei.<br />
Keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt im<br />
Herbst meist eine einzige Aktivphase am<br />
Tag, und die fängt für gewöhnlich nach<br />
dem Mittag an. In dieser scheint es wieder<br />
keine Rolle zu spielen, welcher Köder in<br />
welcher Tiefe läuft. Die Fische kommen<br />
hoch und attackieren alles, was ins Beuteschema<br />
passt. Dann fangen auch Swimbaits,<br />
Jerkbaits oder Twitchbaits so gut wie<br />
unser Gummi am Grund. Doch so schnell<br />
wie dieser Moment beginnt, ist er meist<br />
wieder vorbei.<br />
Und so war es auch an diesem Tag mit<br />
meinem Angelfreund Andreas. Plötzlich<br />
hatte Andreas auch mehrere Bisse<br />
auf seinen Swimbait, der nur knapp<br />
unter der Oberfläche und so mindestens<br />
2 Meter über den Fischen lief. Aber Andreas’<br />
Fangspektakel hielt nicht allzu lange<br />
an, und schon kurz darauf fing ich<br />
mit meinem kleinen Gummifisch am<br />
www.echolotzentrum.de<br />
Beratung: 05255 / 9339900
PRAXIS | HECHT<br />
EXPERTENWISSEN!<br />
Sein Name verrät es schon:<br />
Edgar Snoek ist leidenschaftlicher<br />
Hechtangler, denn<br />
das Wörtchen „snoek“ steht<br />
im Niederländischen für<br />
Hecht. Seit seiner Jugend<br />
angelt er darauf, und heute<br />
zeigt er Anfängern, wie es<br />
funktioniert. Bard Borger hat<br />
ihn in Westfriesland besucht<br />
und einige Tipps gesammelt.<br />
RAUBFISCHANGELN FÜR ANFÄNGER<br />
Nicht schlecht,<br />
Herr Hecht!<br />
28
Edgar Snoek ist leidenschaftlicher<br />
Hechtangler<br />
und gibt sein<br />
umfangreiches Wissen<br />
in der Theorie und<br />
Praxis gern an jüngere<br />
Angler weiter.<br />
Eigentlich wäre es wohl sinnvoller<br />
gewesen, erst nächste Woche<br />
zum Friseur zu gehen“, schimpft<br />
Edgar über den Wind und den<br />
Regen, der uns um die Nase<br />
fliegt, als wir uns an einem kleinen Kanal<br />
in der Nähe seines Hauses in Anna Paulowna<br />
treffen. „Was für ein Hundewetter.<br />
Zum Glück mögen Hechte durchaus etwas<br />
Bewegung auf der Wasseroberfläche“, sagt<br />
Edgar und holt zwei montierte Spinnruten<br />
aus seinem Auto. Er gibt mir eine davon<br />
und hängt bei sich einen kleinen Jerkbait<br />
in den Wirbel. „Womit möchtest du anfangen?“,<br />
fragt er mich freundlich, während<br />
er seine Köderbox öffnet und sie mir wie<br />
eine Teedose unter die Nase hält. Gemeinsam<br />
entscheiden wir uns für einen Spinnerbait,<br />
hängen ihn in meinen Wirbel,<br />
verschließen das Auto und gehen über die<br />
schmale Straße zum Wasser. Der gebürtige<br />
Amsterdamer legt seinen Kescher und seine<br />
Abhakmatte ins Gras und macht seine<br />
ersten Würfe direkt an einer Brücke.<br />
Fotos: R. Rijke<br />
HOTSPOTS ERKENNEN<br />
Die Tatsache, dass an dieser Stelle heute<br />
kein Hecht beißt, bedeutet nicht, dass<br />
Edgar hier grundlos herumstand und sein<br />
Glück versuchte. „Es ist eine der ersten<br />
Dinge, die ich jungen Hechtanglern beizubringen<br />
versuche, nämlich typische<br />
Hecht-Hotspots zu erkennen. Ich erkläre<br />
ihnen, dass sich Beutefische oft in<br />
der Nähe von Brücken, Durchlässen und<br />
überhängenden Bäumen versammeln,<br />
weil sie sich dort im Schatten und im<br />
Schutz der Umgebung sicher fühlen. Eine<br />
solche Ansammlung von Beutefischen<br />
wirkt wie ein Magnet auf Hechte. Gerade<br />
als Anfänger beim Hechtangeln kann<br />
es sich lohnen, sich auf solche Stellen zu<br />
Der Pako-<strong>Blinker</strong> ist ein Klassiker und<br />
dabei immer noch ein ausgezeichneter<br />
Köder – vor allem zum Hechtangeln in<br />
flacheren Gewässern.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 29
PRAXIS | HECHT<br />
Edgar Snoek hat auch unseren niederländischen Kollegen Bard Borger erfolgreich auf einen kurzweiligen Hechtausflug mitgenommen.<br />
konzentrieren und den übrigen Bereichen<br />
des Gewässers weniger Beachtung zu<br />
schenken. Auf diese Weise kannst Du Deine<br />
Zeit effizienter nutzen. Du weißt sicher<br />
aus Erfahrung, auf wie viel Wasser man<br />
bei einem Spaziergang an einem Fluss<br />
oder Polder manchmal stößt.“ Edgar lässt<br />
seinen Blick über den kilometerlangen<br />
Kanal schweifen und betrachtet durch seine<br />
nasse Brille nachdenklich den dunklen,<br />
unteren Teil eines Schilfgürtels. „Siehst du<br />
das? Das Wasser wurde erst kürzlich abgesenkt.<br />
Auch das spricht heute nicht unbedingt<br />
für uns. Aber komm schon, lass uns<br />
einfach zur nächsten Brücke gehen.“<br />
SNOEKEN IS ZOEKEN!<br />
Während wir auf halber Strecke ein paar<br />
Würfe an einem Durchlass machen,<br />
nimmt der Wind zu und die Regentropfen<br />
werden dicker. „Der Herbst ist eine gute<br />
Zeit für Hechte, aber jetzt wird es doch ein<br />
bisschen ungemütlich“, knurrt Edgar und<br />
holt seinen Jerkbait mit kurzen ruckartigen<br />
Bewegungen ein. Die Hechte interessiert<br />
es nicht. An dieser Stelle und auch an der<br />
Brücke etwas weiter ignorieren sie unsere<br />
Köder. „Snoeken is zoeken“ (Hechtangeln<br />
bedeutet suchen), relativiert Edgar das bislang<br />
enttäuschende Ergebnis wenig später<br />
zurück bei den Autos. „Folge mir einfach,<br />
wir werden es weiter zwischen den Häusern<br />
versuchen. Hier im Freien ist es zu<br />
unruhig und ich mag das niedrige Wasser<br />
nicht. In der Nachbarschaft können wir<br />
leichter angeln und allein deshalb erwarte<br />
ich dort jetzt mehr Erfolg.“<br />
EDGARS LIEBLING: PAKO-BLINKER<br />
Am Rande eines Wohngebiets angekommen,<br />
holt Edgar seine Ausrüstung wieder<br />
aus dem Auto. Erneut starre ich in seine<br />
Köderkiste: Der Spinnerbait muss für etwas<br />
anderes Platz machen, aber wofür?<br />
„Versuchs mal mit einem Pako“, sagt Edgar<br />
und hält mir einen blassgelben <strong>Blinker</strong><br />
mit schwarzen Streifen vor die Nase.<br />
„Hier, nimm mal diesen. Mein Liebling.<br />
Bei viel Wind ist er schwer zu werfen, aber<br />
an den geschützten Stellen, an denen wir<br />
in den nächsten Stunden angeln werden,<br />
ist er ein sehr guter Hechtköder.“<br />
In der Nähe eines schmalen Grabens<br />
voll mit absterbenden Seerosen segelt das<br />
Blech elegant durch die Luft. Im klaren<br />
Wasser kann man beim Einholen deutlich<br />
sehen, wie verführerisch der <strong>Blinker</strong><br />
schwimmt. Er läuft so aufreizend, dass<br />
nur wenig später der erste Hecht zupackt.<br />
„Hängt“, rufe ich Edgar zu, der den Fisch<br />
nach einem kurzen Drill hinter dem Kopf<br />
im Nackengriff fasst. Doch bei der Landung<br />
löst sich leider der Haken aus dem<br />
Maul und der Fisch rutscht ihm aus den<br />
30
Händen. Ein Fangfoto haben wir nun zwar<br />
immer noch nicht, aber wir sind zumindest<br />
„entschneidert“.<br />
FISCHWOHL FIRST<br />
Günstiger Start: Edgar und Bard angeln unter anderem mit Ruten und Rollen von Shimano,<br />
den Einsteigersets „Catana“ und „Sienna“, die es im Handel bereits ab circa 40 Euro gibt.<br />
Ein paar Kurven weiter im selben Graben<br />
können wir dann doch noch einen Fisch<br />
im Bild festhalten. Knapp unterhalb der<br />
Rutenspitze verfehlt der Hecht zunächst<br />
noch knapp den <strong>Blinker</strong>, ehe er ihn dann<br />
bei einer zweiten Attacke voll erwischt.<br />
Dank des klaren Wassers lässt sich das<br />
Spektakel von A bis Z verfolgen. Edgar<br />
kniet sich wieder neben den Fisch, öffnet<br />
das Maul mit dem Kiemengriff und entfernt<br />
geschickt mit einer stabilen Zange<br />
den Drillingshaken, dessen Widerhaken<br />
abgeflacht ist. Nach einem schnellen Foto<br />
darf der Hecht wieder schwimmen.<br />
Als Edgar die Abhakmatte zusammenklappt,<br />
frage ich ihn, ob er sie immer mit<br />
ans Wasser nimmt. „Ja“, antwortet er. „Das<br />
Wohl der Fische steht für mich immer an<br />
erster Stelle. Und genau aus diesem Grund<br />
sollte man auch nie ohne einen großen<br />
Kescher mit langem Stiel losfahren.“ Im<br />
Handumdrehen entfernt er den Jerkbait
PRAXIS | HECHT<br />
„Werkzeuge“ in Form von guten Zangen und Seitenschneidern sind für den Hechtexperten ein Muss beim Raubfischangeln.<br />
von seiner Rute und holt die Köderbox<br />
wieder heraus. „Ich denke, ich werde auch<br />
auf einen Pako-<strong>Blinker</strong> umsteigen.“<br />
RASIERKLINGEN IM MAUL<br />
„Das Beherrschen des Kiemengriffs ist<br />
Grundvoraussetzung für ein verantwortungsvolles<br />
Hechtangeln, und darauf<br />
achten wir bei unseren Jugendtrainingstagen<br />
immer sehr“, sagt Edgar wenig<br />
später, während er den <strong>Blinker</strong> mit einer<br />
geschmeidigen Handbewegung unter eine<br />
Brücke wirft. „Ein Hecht ist nicht der<br />
leichteste Fisch. Man braucht ein bisschen<br />
Übung, um den Kiemengriff zu beherrschen.<br />
In der Praxis kann dies nur unter<br />
Anleitung von jemandem geschehen, der<br />
es vormacht und einem bei den ersten<br />
Versuchen buchstäblich zur Hand geht.<br />
Deshalb empfehle ich immer, dass man<br />
anfangs nur mit einem erfahrenen Hechtangler<br />
ans Wasser geht“, erklärt er weiter.<br />
Die Bedeutung von Hilfswerkzeugen wie<br />
einer guten Schneide- und Lösezange<br />
sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden.<br />
„Die Zähne und Kiemenbögen eines<br />
Hechts sind so scharf wie Rasierklingen<br />
„Der erste Hecht rutscht Edgar<br />
aus den Händen, aber der zweite<br />
kommt vor die Linse.“<br />
Eine Karte für viele Gewässer<br />
Möchten Sie nun auch an einem kleinen niederländischen<br />
Kanal mit einem klassischen Köder wie dem<br />
<strong>Blinker</strong> oder aber auch moderneren Ködern auf Hecht<br />
angeln? Oder wollen Sie generell einmal den fischreichen<br />
Gewässern unserer Nachbarn einen<br />
Besuch abstatten? Dann brauchen Sie<br />
zuerst den niederländischen Angelschein,<br />
den sogenannten „VISpas“. Diesen erhalten<br />
Sie problemlos über das Internet unter der<br />
Adresse www.vispas.nl. Der aktuelle VISpas<br />
ist Ihre Eintrittskarte in die fischreichen Gewässer<br />
Hollands. Weitere Infos gibt es auch<br />
unter www.sportvisserijnederland.nl<br />
32
Augen auf bei der Platzwahl: Brücken, Durchlässe und überhängende<br />
Bäume sind typische Hechtstandorte.<br />
und können böse Wunden verursachen.<br />
Deshalb sollte auch eine lange Löse zange<br />
nie in deiner Ausrüstung fehlen. Und vergiss<br />
nicht einen Seitenschneider. Er ist<br />
wichtig, um einen Drillingshaken notfalls<br />
abschneiden zu können, wenn er sich<br />
nicht einfach und schnell lösen lässt. Und<br />
schließlich sollte man sicherheitshalber<br />
auch immer einige Pflaster mitnehmen.“<br />
WATHOSE GEGEN REGEN<br />
Im gleichen Grabensystem, ein Stück weiter,<br />
fangen wir mit einem Pako-<strong>Blinker</strong> im<br />
Barschdekor den dritten und letzten Hecht<br />
des Tages. Die Größe der Fische ist nicht<br />
besonders beeindruckend, aber ihr Fang<br />
macht nicht weniger Spaß. „Tja, diese Pakos.<br />
Du siehst, ich empfehle sie nicht ohne<br />
Grund“, sagt Edgar mit einem Augenzwinkern<br />
und gibt mir noch einen letzten<br />
Tipp: „Deine Regenhose ist schon super,<br />
aber Wathosen wie diese hier sind absolut<br />
fantastisch, um sich trocken und warm<br />
zu halten. Wenn das Wasser in Ufernähe<br />
nicht zu tief ist, kann man dank ihnen<br />
auch direkt hineingehen, um den Fisch<br />
zu landen.“ Edgar blickt noch einmal um<br />
sich und zeigt dann in Richtung der Autos:<br />
„Komm, lass uns nach Hause gehen und<br />
dort weiterreden. Ich hatte für heute genug<br />
schlechtes Wetter.“<br />
GEHEIMNISSE DES HECHTFANGS<br />
Bei Edgar zu Hause angekommen, serviert<br />
er den versprochenen Kaffee und erzählt,<br />
wie er zum begeisterten Hechtangler und<br />
im Jahr 2002 Mitglied der sogenannten<br />
„Hechtstudiengruppe Nederland-België“<br />
(SNB) in Nordholland wurde. 20<strong>10</strong> trat Edgar<br />
in den Vorstand ein und spielt seitdem<br />
eine wichtige Rolle bei den vielen Aktivitäten<br />
des Vereins – vor allem für Jungangler.<br />
„Ich sehe es als meine Pflicht, mein Wissen<br />
über Raubfische an jüngere Generationen<br />
weiterzugeben, denn nicht jedes Kind hat<br />
den Luxus, ein Elternteil oder einen Freund<br />
zu haben, der angelt und ihnen professionelle<br />
Anleitung geben kann. Gerade bei<br />
Hechten ist das aber sehr wichtig.“<br />
Vor kurzem wurde die SNB offiziell in<br />
den Verband der niederländischen Raubfischangler<br />
(VNR) umbenannt. Aber ganz<br />
gleich unter welchem Namen, Edgar wird<br />
natürlich auch weiterhin mit Junganglern<br />
ans Wasser gehen und sie in die Geheimnisse<br />
des Hechtfangs einweihen.
PRAXIS | KARPFEN<br />
VORKOMMEN, GRÖSSE, KÖDER<br />
Fischfakten:<br />
Karpfen<br />
Dick, dünn, weiß, orange, gold, braun, hübsch oder vom Leben gezeichnet: Karpfen<br />
sind nicht gleich Karpfen. Wegen ihrer Vielfältigkeit, Größe und nicht zuletzt ihres<br />
ausdauernden Drills gehören sie zu den beliebtesten Angelfischen. Wie und wo<br />
Karpfen am besten gefangen werden, zeigen wir hier.<br />
Auswertung: Derrik Figge<br />
Text: Claas Grube<br />
Eines lässt sich über den Karpfen<br />
definitiv sagen: Kein anderer<br />
Friedfisch in Deutschland wird<br />
so viel gezielt beangelt wie er.<br />
Und dementsprechend versiert<br />
und ausgefuchst ist auch die dahinterstehende<br />
Angelei. Ganze Online-Shops und<br />
Angelläden sind mit ihrem gesamten Sortiment<br />
fast ausschließlich auf das Karpfenangeln<br />
ausgelegt und ständig werden<br />
neue Methoden und Produkte erfunden.<br />
Trotzdem steht und fällt der Fangerfolg<br />
eines jeden Karpfenanglers, wie bei allen<br />
anderen Angelarten auch, mit dem gewählten<br />
Gewässer. Uns hat interessiert,<br />
wo die meisten und größten Karpfen in<br />
Deutschland gefangen werden. Um das<br />
herauszufinden, haben wir alle Karpfeneinsendungen<br />
unseres Wettbewerbes<br />
AngelMasters aus dem Jahr 2021 ausgewertet<br />
und nach Bundesländern mit den<br />
dazugehörigen Durchschnittslängen eingeteilt.<br />
Vier Bundesländer liegen bei der<br />
Gesamtfangmenge an Karpfen in unserem<br />
Wettbewerb über zehn Prozent. Sachsen-Anhalt<br />
hat 11 Prozent aller Karpfen<br />
gebracht, Nordrhein-Westfalen 12,7 und<br />
Niedersachsen 15,5. In Bayern wurden<br />
mit Abstand – über einem Viertel aller<br />
Fänge – die meisten Karpfen gefangen<br />
und eingesendet. Entweder wird dort am<br />
meisten auf Karpfen geangelt, oder die<br />
Gewässer weisen sehr gute Bestände auf.<br />
In der Durchschnittslänge steht Bayern<br />
mit einer Länge von 64,4 Zentimetern<br />
allerdings nur an dritter Stelle. Weit vor<br />
Bayern liegen noch Nordrhein-Westfalen<br />
mit einer durchschnittlichen Länge von<br />
75,6 Zentimetern und Sachsen-Anhalt<br />
Wo beißt der Karpfen am besten?<br />
30,0%<br />
25,0%<br />
20,0%<br />
15,0%<br />
Bundesland<br />
Verteilung<br />
Durchschnitt<br />
Bayern 25,4% 64,6cm<br />
Niedersachsen 15,5% 63,6cm<br />
Nordrhein-Westfalen 12,7% 75,6cm<br />
Sachsen-Anhalt 11,0% 77,1cm<br />
Schleswig-Holstein 6,7% 63,7cm<br />
Brandenburg 5,2% 62,6cm<br />
<strong>10</strong>,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
Bayern<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Schleswig-Holstein<br />
Brandenburg<br />
34
Foto: R. Schlacht<br />
Mitmachen?<br />
So geht’s!<br />
Mehr Fänge finden<br />
Sie auf www.angelmasters.de<br />
– dort<br />
finden jedes Jahr<br />
mehrere Wettbewerbe<br />
statt. Die<br />
Teilnehmer tragen<br />
die Länge ihrer<br />
größten Fische ein.<br />
ANGEL<br />
MASTERS<br />
<strong>2022</strong><br />
angelmasters.de<br />
Wer am Ende des Jahres die größte<br />
Gesamtlänge eines Wettbewerbes aufbringen<br />
kann, gewinnt und erhält damit<br />
tolle Preise!<br />
Roman Schlacht konnte diesen Meter-Karpfen im August an einem Baggersee in Nordrhein-Westfalen<br />
fangen. Gebissen hat der Fisch auf einen Boilie.<br />
mit 77,1 Zentimetern. In Hinsicht auf die<br />
Fischgröße haben diese beiden Bundesländer<br />
nach unserer Auswertung also im<br />
Schnitt die besten Gewässer. Auffällig ist,<br />
dass der Großteil der längsten Fische aus<br />
Schuppenkarpfen besteht.<br />
So viel zu den besten Regionen zum<br />
Karpfenangeln. Aber was ist mit den Ködern?<br />
Auch das haben wir ausgewertet.<br />
Im zweiten Teil der Auswertung haben<br />
wir die gängigsten Karpfenköder unseres<br />
Wettbewerbes untersucht und nach<br />
Fanghäufigkeit gelistet. Wie zu erwarten<br />
liegt der Boilie mit fast 50 Prozent der<br />
Fangmeldungen als fängigster Köder auf<br />
Platz 1. Mit dem Boilie wurden nicht nur<br />
die meisten, sondern auch die größten<br />
Karpfen gefangen. Als zweitfängigster<br />
Köder folgt Mais mit 27,2 Prozent aller<br />
Einsendungen. Wurm brachte knapp 15<br />
Prozent der Karpfen. Unter „Sonstige“<br />
fallen Köder wie Pellets oder Flolic, die<br />
nur wenig genutzt wurden. Wer es auf die<br />
großen Karpfen abgesehen hat, sollte am<br />
besten übrigens von August bis Oktober<br />
zum Angeln gehen. In diesem Zeitraum<br />
wurden die meisten End-90er bis<br />
Meterfische gefangen.<br />
Hiermit fangen Sie Karpfen<br />
Hiermit fangen Sie Karpfen<br />
Hiermit fangen Sie Karpfen<br />
14,6%<br />
14,6%<br />
14,6%<br />
27,2%<br />
27,2%<br />
27,2%<br />
9,7%<br />
9,7%<br />
9,7%<br />
48,5%<br />
48,5%<br />
48,5%<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
Bayern<br />
Wo wird der Karpfen am größten?<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Schleswig-Holstein<br />
Brandenburg<br />
Boilie Mais Wurm Sonstige<br />
Boilie Mais Wurm Sonstige<br />
Boilie Mais Wurm Sonstige<br />
Köder<br />
Prozent<br />
Boilie 48,5%<br />
Mais 27,2%<br />
Wurm 14,6%<br />
Sonstige 9,7%<br />
Maden 5,14 %<br />
Sonstige 7,92 %<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 35
PRAXIS | EXPERTENRUNDE<br />
FRAG DIE EXPERTEN ?<br />
Schicken Sie<br />
Ihre Frage an:<br />
<strong>Blinker</strong>-Redaktion,<br />
Jürgen-Töpfer-<br />
Straße 48,<br />
22763 Hamburg,<br />
Stichwort: Expertenfrage<br />
oder senden<br />
Sie eine E-Mail an:<br />
redaktion@blinker.de<br />
Fluorocarbon für Zander<br />
Köder des Lebens<br />
Foto: V.Wilde<br />
Ein Fluorocarbon-Vorfach ist beim Zanderangeln vor<br />
allem vom Ufer äußerst wichtig.<br />
WIR GRATULIEREN<br />
DEM GEWINNER<br />
DIESER<br />
AUSGABE ZUR<br />
SMOKE-ROLLE:<br />
Tom Walter,<br />
Roetgen<br />
Wie lang wählst Du deine<br />
Fluo-Vorfächer beim<br />
Zanderangeln, und welchen<br />
Durchmesser verwendest Du?<br />
Niklas Gerber, Winsen/Luhe<br />
Stephan Gockel: Vom Ufer aus wähle ich das<br />
Fluorocarbon in der Regel dicker und länger als vom<br />
Boot, da ich befürchten muss, dass mein Vorfach an<br />
scharfen Kanten und Muschelbänken aufgeraut wird.<br />
Stärken von mindestens 0,40 bis 0,60 Millimeter sind<br />
gerade in den Flüssen meine erste Wahl. Natürlich<br />
ergibt es da Sinn, bis zu 1,5 Meter vorzuschalten,<br />
denn bei der Uferangelei überwerfe ich oft steile<br />
Kanten und riskiere, dass die geflochtene Hauptschnur<br />
an einer Muschelbank einfach gekappt wird,<br />
sobald sie die scharfen Muscheln berührt. Fluorocarbon<br />
ist deutlich abriebfester als Monofil und hält<br />
den scharfen Kanten besser stand. Vom Boot fische<br />
ich etwas feiner mit 0,28er bis maximal 0,35er. Die<br />
Länge wähle ich halb so lang wie am Ufer, da ich<br />
beim Wurfangeln vom Flachwasser ins Tiefe ziehe<br />
und so nie die Gefahr besteht, dass die Schnur über<br />
die Kanten gezogen wird.<br />
Foto: E. Hartwich<br />
Mistwürmer haben eine hohe Lockwirkung und werden<br />
von fast allen Fischarten gern gefressen.<br />
Wenn du dein Leben nur<br />
mit einem Köder angeln<br />
dürftest, welcher wäre das?<br />
Ingo Kraft, Rastatt<br />
André Pawlitzki: Brot ist zum Beispiel in meiner<br />
engeren Auswahl, da es ein Köder ist, welcher sich<br />
vielfältig einsetzen lässt. Doch beim „Köder fürs<br />
Leben“, würde ich mich wahrscheinlich für Mistwürmer<br />
entscheiden. Sie werden von fast allen<br />
Fischarten gerne gefressen und sie fangen auch in<br />
der kalten Jahreszeit. Neben Friedfischen gehen<br />
auch Aale und Barsche auf den Mistwurm, also<br />
Arten, die sich mit Brot nicht fangen lassen. Warum<br />
sind Mistwürmer so fängig? Sie sondern beim<br />
Anködern eine gelbe Flüssigkeit ab, die quasi als<br />
biologischer Lockstoff wirkt.<br />
RAUBFISCH-EXPERTE<br />
STEPHAN GOCKEL<br />
Stephan Gockel weiß als Guide und<br />
Köder entwickler alles zum Thema<br />
Raubfisch.<br />
ALLROUND-EXPERTE<br />
ANDRÉ PAWLITZKI<br />
Als <strong>Blinker</strong>-Urgestein und Vollblut-Allrounder<br />
hat André Pawlitzki von allen<br />
Methoden ein beeindruckendes Wissen.<br />
36
Chirp-Technik<br />
XXL-Köder für Dicke<br />
Foto: Echolotzentrum<br />
Die Chirp-Technologie benutzt mehrere Frequenzen,<br />
was zu deutlich detaillierteren Fischsicheln führt.<br />
Was ist die<br />
Chirp-Technologie?<br />
Helge Schröder, Oschersleben<br />
Thomas Schlageter: Die CHIRP (Compressed<br />
High Intensity Radar Pulse)-Technologie darf heutzutage<br />
in keinem modernen Echolot mehr fehlen.<br />
„Chirp“ kommt aus dem englischen und bedeutet<br />
„zwitschern“. Sicherlich haben Sie schon einmal im<br />
Kontext mit Fledermäusen gehört, dass diese sich<br />
mittels Ultraschalles orientieren können, den sie<br />
ausstoßen. Genau so funktioniert auch die Chirp-<br />
Technologie. Anders als bei Echoloten, die nur eine<br />
Frequenz nutzen, wo das Echolot auf einer festen<br />
Frequenz die Impulse in das Wasser leitet, nutzt das<br />
Chirp-Echolot mehrere Frequenzen gleichzeitig. Das<br />
hat den Vorteil, dass nicht nur die Auflösung deutlich<br />
besser wird, sondern auch die Zieltrennung feiner<br />
funktioniert. So können eng zusammenstehende<br />
Fische wesentlich besser auseinandergehalten werden<br />
und werden nicht als zusammenhängendes Konstrukt<br />
aus Fischsicheln dargestellt.<br />
ECHOLOT-EXPERTE<br />
THOMAS SCHLAGETER<br />
Thomas Schlageter ist bestens mit<br />
den Herstellern vernetzt, kennt jedes<br />
technische Detail und alle Neuheiten.<br />
Foto: R. Korn<br />
Kleine Dorsche vermeiden, große sicher haken: Das<br />
geht in Island am besten mit Mega-Gummiködern.<br />
Letztes Jahr war ich zum<br />
ersten mal in Island zum<br />
Kabeljau angeln. Leider<br />
haben wir einige dicke<br />
Dorsche beim Pilken verloren.<br />
Obwohl wir immer versucht<br />
haben, die Spannung<br />
zu halten, haben die Fische<br />
sich vom Haken gedreht.<br />
Hast Du einen Tipp, was wir<br />
besser machen könnten?<br />
Tom Walter, Roetgen<br />
Rainer Korn: Viele Dorsche werden beim Pilken<br />
gerissen und nicht im Maul gehakt. Denn vor allem<br />
die größeren Dorsche nähern sich dem Pilker erst<br />
einmal neugierig und werden dann vom plötzlich<br />
hochgerissenen Drilling irgendwo am Körper gehakt<br />
– im Drill reißen sie dann aus. Besser: Mit großen<br />
Gummifischen oder Riesentwistern angeln. Dabei<br />
keine ruckartigen Bewegungen machen, sondern nur<br />
durch Ziehen der Rute dem Köder Leben einhauchen.<br />
Diesen Köder inhalieren große Dorsche und<br />
werden sicherer im Maul gehakt. Nebeneffekt: Bei<br />
großen Gummiködern beißen weniger kleine Fische.<br />
MEERES-EXPERTE<br />
RAINER KORN<br />
Der Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift<br />
„Kutter & Küste“ ist einer der<br />
besten Meeresangler Deutschlands.<br />
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FRAGEN &<br />
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leichtläufig und<br />
verlegt die Schnur<br />
optimal. Auf der<br />
Spule befindet sich<br />
ein Gummiring,<br />
der das Aufspulen<br />
enorm erleichtert.<br />
Die Bremskraft<br />
beträgt 11 Kilo.<br />
Schnurfassung<br />
180 Meter 0,25er<br />
bzw. 280 Meter<br />
0,14er Geflecht.<br />
Preis im Fachhandel:<br />
194,95 Euro.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 37
PRAXIS | WAS OPA NOCH WUSSTE<br />
PRAGMATISCH, GÜNSTIG, FÄNGIG<br />
Warum in die<br />
Ferne schweifen?<br />
Das Angeln vor den Füßen macht enorm viel Spaß. Oftmals kann<br />
man die Fische dabei beobachten, wie sie den Köder aufnehmen.<br />
Worauf man dabei achten sollte, weiß André Pawlitzki.<br />
In den frühen Morgenstunden sollten Angler an den Uferkanten Ausschau halten. Hier sind jetzt zum Beispiel Schleien zu finden!<br />
38
WAS OPA<br />
NOCH WUSSTE<br />
Auch dicke, meterlange Graser zieht es manchmal ins Flach wasser,<br />
wo sie die Rispen der Ufervegetation fressen.<br />
Blaue oder rote Knicklichter leuchten weniger hell als<br />
gelbe – im flachen Wasser ein entscheidender Faktor.<br />
Beim gezielten Friedfischangeln liegt das Gute oftmals so nahe. Man<br />
braucht keine weiten Würfe, sondern kann seinen Köder an die anvisierte<br />
Stelle pendeln. Im flachen, schlammigen Uferwasser verraten sich die<br />
Fische häufig durch aufsteigende Fressblasen.<br />
In kaum 30 Zentimeter tiefem Wasser hat ein Karpfen den<br />
Köder aufgenommen und zieht davon.<br />
Fotos: E. Hartwich<br />
Karpfen und Schleien werden im<br />
Zeitalter von hochmodulierten<br />
Weitwurf-Kohlefaserruten<br />
meist auf große Distanz befischt.<br />
Wer am weitesten werfen<br />
kann, fängt am besten, sollte man vermuten.<br />
Dabei liegt das Gute doch so nahe!<br />
Und das meine ich ganz wortwörtlich:<br />
Viele Fische, darunter auch Karpfen und<br />
Schleien, folgen im Flachwasser der Linie<br />
des Ufers. Sie lassen sich wirklich direkt<br />
vor unseren Füßen fangen! Um die Fische<br />
nicht durch seine Anwesenheit scheu zu<br />
machen, sollte der Angler seinen Stuhl<br />
jedoch etwa zwei Meter von der Uferkante<br />
zurücksetzen.<br />
ZUM ANFÜTTERN REICHEN<br />
SCHON EIN PAAR MAISKÖRNER<br />
Vor allem im Schutze der Dunkelheit stehen<br />
die Fische manchmal weniger als eine<br />
Rutenlänge vorm Ufer. Um solche nahen<br />
Fische zu beangeln, reichen oft <strong>10</strong> Maiskörner<br />
als Anfütterung aus. Der Haken<br />
wird dann ebenfalls mit einem Maiskorn<br />
bestückt. Oder man bietet ihn bei erfahrenen<br />
Fischen am Haar oder im Pelletband<br />
an. Eine feine Pose zeigt die Bisse sauber<br />
an. In extrem flachem Uferwasser darf die<br />
Pose sogar flach auf der Oberfläche liegen.<br />
Hat ein Fisch sich den Köder geschnappt,<br />
stellt sich die Pose auf und taucht ab.<br />
Beim Angeln in flachem Wasser ist ein<br />
normales, gelbes Knicklicht manchmal<br />
schon zu hell. Das bemerkt man daran,<br />
dass die Fische den Köder zwar hin- und<br />
herschieben, die Pose aber nie abtaucht,<br />
weil sie nicht herzhaft zubeißen. Hier<br />
schaffen rote oder blaue Knicklichter Abhilfe.<br />
Ihre Farben leuchten nicht so<br />
kräftig wie ein gelbes Licht.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 39
07<strong>2022</strong><br />
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REVIERREPORT RISØYSUND<br />
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Könige, Orks und rote Ritter: Alte Logbücher vom Risøysund erzählen fantastische<br />
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Fische. Mathias Arnham war in Nordnorwegen und hat festgestellt, dass es<br />
dort nicht nur riesige Fische, sondern auch eine sagenhafte Artenvielfalt gibt.<br />
Rotbarsch in Sicht:<br />
Die roten Ritter<br />
der Tiefsee lassen<br />
die Herzen von<br />
eingefleischten<br />
Norwegenanglern<br />
höher schlagen. Am<br />
Risøysund sind die<br />
Fangaussichten besonders<br />
gut!<br />
Fotos: M. Arnham<br />
42
Im Risøysund beißen<br />
immer wieder<br />
kapitale Fische, wie<br />
zum Beispiel große<br />
Heilbutte. Im Drill<br />
kommt es darauf an,<br />
dass die Ausrüstung<br />
in Ordnung ist und<br />
auch der Angler keine<br />
Fehler macht.<br />
Der Einschlag in der Rute<br />
kommt plötzlich und ist heftig<br />
– ein knallharter Aufwärtshaken<br />
aus 75 Metern Tiefe.<br />
Dann geht die wilde Fahrt<br />
erst richtig los: Mit rasanter Geschwindigkeit<br />
rauscht die Schnur Meter für Meter<br />
durch die Rutenringe hinab in die dunkle<br />
Tiefe. „Ich habe was Großes dran“, keucht<br />
Anna und bittet Erik mit flehendem Blick<br />
um Hilfe. Der Fisch, der soeben Annas<br />
300-Gramm-Jig verschlungen hat, macht<br />
überhaupt keine Anstalten, in irgendeiner<br />
Form locker zu lassen. Erik vermutet, dass<br />
es ein Heilbutt ist, der die Anglerin zu diesem<br />
Tänzchen eingeladen hat. Bei diesem<br />
hat der Fisch längst das Führen übernommen,<br />
sodass Anna mit ihm rund ums Boot<br />
laufen muss, um überhaupt mithalten zu<br />
können. Mit schnellen, kräftigen Fluchten<br />
zieht er die Rute zuweilen zur Hälfte unter<br />
die Wasseroberfläche. Die Rolle kreischt,<br />
Material und Mensch kommen an ihre<br />
Grenzen. Nach einigen schweißtreibenden<br />
Minuten lässt die Kraft des Fisches nach.<br />
Anna gelingt es, die Schnur langsam und<br />
Meter für Meter wieder einzuholen. Erik<br />
befestigt den Landehaken an der Reling<br />
und ist bereit, den Fisch an Bord zu holen.<br />
Zur Überraschung aller taucht eine stahlgraue<br />
Gestalt an der Oberfläche auf. Es ist<br />
ein Seelachs – ein wirklich kapitaler. „Es<br />
kommt nicht oft vor, dass ich so getäuscht<br />
werde. Ich war mir absolut sicher, dass es<br />
ein Heilbutt ist“, lacht Erik und hebt den<br />
großen Fisch an Deck. Ähnlich geht es<br />
den ganzen Abend und bis in die frühen<br />
Morgenstunden weiter. Im Dämmerlicht<br />
der nahenden Mitternachtssonne zieht die<br />
gesamte Bootscrew fortwährend schöne<br />
Fische aus dem Wasser. Genau aus diesem<br />
Grund haben wir den herrlichen Frühsommer<br />
in der Heimat gegen schneebedeckte<br />
Bergketten, beißende Winde und das sechs<br />
Grad „warme“ Meerwasser getauscht.<br />
DIE OPTIMALE DRIFT<br />
Mit ruhiger Hand steuert Erik das Boot<br />
am frühen Morgen durch den Andfjord.<br />
Er stupst meinem noch ziemlich müden<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 43
GEWÄSSER | NORWEGEN<br />
Sohn in die Seite und gestikuliert gen<br />
Osten: „Emil, da draußen wurde einer der<br />
größten Heilbutte in der Geschichte des<br />
Angelns gefangen – 245 Kilo, verteilt auf<br />
zweieinhalb Metern. Das war mal ein wirklich<br />
großer Fisch. Du musst jetzt hellwach<br />
sein, denn hier weiß man nie, was man an<br />
den Haken bekommt. Wir werden die erste<br />
Drift dort drüben an einer tiefen Rinne<br />
machen, die Strömung sieht optimal aus.“<br />
Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem<br />
ich gemeinsam mit Guide Erik Axner in<br />
nordnorwegischen Gewässern unterwegs<br />
bin. Ein Teil unserer „alten Bande“ wurde<br />
durch neue Crewmitglieder ersetzt. Mein<br />
Sohn Emil und meine Frau Anna werden<br />
zum ersten Mal das oft gerühmte Angeln<br />
in Norwegen ausprobieren. Der Risøysund<br />
zeigt sich heute bei herrlichem Wetter in<br />
seiner ganzen Pracht – die Sonne scheint<br />
vom azurblauen Himmel auf die ruhige<br />
See. Erik biegt zwischen ein paar Inselchen<br />
ab und erklärt uns, was er auf unserer<br />
ersten Ausfahrt vorhat: „Wenn ich eine<br />
Tour mit Fokus auf Heilbutt plane, haben<br />
Umgebung und Bodenstrukturen einen<br />
großen Einfluss. Wenn ihr euch die Karte<br />
einmal genauer anseht, könnt ihr interessante<br />
Stellen in der Nähe von Landzungen,<br />
Schären oder im Sund finden. Tiefe Rinnen,<br />
Untiefen oder Passagen, durch die das<br />
Wasser frisch strömt, sind oft gute Stellen.<br />
Der Boden muss nicht unbedingt nur aus<br />
reinem Sand bestehen. Im Gegenteil, ein<br />
abwechslungsreicher Grund aus Steinen,<br />
Algen und sandigen Stellen – ein sogenannter<br />
Leopardengrund – kann gut sein.<br />
Wir lassen uns durch die Meerenge<br />
treiben und durchpflügen mit unseren Jigs<br />
die Wassermassen. Wie wir zuvor erfahren<br />
haben, ist es wichtig, dass sich der Jig treppenförmig<br />
von unten nach oben arbeitet<br />
und dann wieder nach unten fällt. Wir beangeln<br />
ständig neue Bereiche, an allen fühlt<br />
es sich absolut heiß an.<br />
KONTROLLE IST DAS A UND O<br />
und wir können eine größere<br />
Fläche abfahren. Die höhere Geschwindigkeit<br />
erschwert es aber<br />
gleichzeitig, den Köder permanent<br />
in Bodennähe zu halten und<br />
auch vorsichtige Bisse zu spüren“,<br />
sagt Erik. Unser Guide schnappt<br />
sich sein Funkgerät, um bei einem<br />
befreundeten Kollegen auf einem<br />
anderen Boot nachzufragen, wie es bei ihm<br />
läuft. Auch dort blieb es bislang ruhig.<br />
Papageitaucher, Trottellumme und Basstölpel<br />
flattern an uns vorbei. Die Seeadler<br />
behalten uns aus größerer Höhe genau im<br />
Blick. Das Wasser ist glasklar. Es ist beinahe<br />
so, als würde einem schwindelig werden,<br />
wenn man auf den hellen Sandboden am<br />
Grund schaut. Erik wirft ein paar Montagen<br />
mit riesigen Posen und jeweils zwei<br />
großen Heringen als Köder aus, um unsere<br />
Fangchancen zu erhöhen: „Jetzt fungieren<br />
die Jigs auch als Teaser. Die Reflexionen,<br />
die unsere Köder erzeugen, locken Fische<br />
aus der näheren Umgebung an. Und<br />
wenn sie schon unsere Jigs verschmähen,<br />
nehmen sie hoffentlich einen der Köderfische.“<br />
Im selben Moment, in dem Erik<br />
Faktenbox: Rotbarsch<br />
diesen Satz beendet, bekommt Anna einen<br />
Biss. Oder besser gesagt: Sie kann die Rute<br />
plötzlich nicht mehr bewegen.<br />
ANGELN IN HEILER MEERESWELT<br />
Die Fahrt vom Flughafen in Narvik zum<br />
Angelcamp am Risøysund ist beeindruckend.<br />
Die Straße schlängelt sich durch<br />
eine unberührte Natur, in der die Zeit<br />
schon vor einer Ewigkeit stehen geblieben<br />
zu sein scheint. Charmante Fischerdörfer<br />
erzählen Geschichten von der Arbeit, die<br />
die Menschen hier früher und auch heute<br />
noch verrichten. Obwohl wir bereits Frühsommer<br />
haben, ist der Winter immer noch<br />
greifbar nah. Der Schnee liegt bis weit<br />
unten an den Felswänden. Gleich daneben<br />
Das Echolot zeigt uns einen sandigen Boden<br />
in 22 Metern Tiefe. „Wie ihr vielleicht<br />
bemerkt habt, ist die Driftgeschwindigkeit<br />
nicht in Stein gemeißelt, sondern variiert<br />
nach den äußeren Gegebenheiten wie<br />
Strömung und Wind. Das Wichtigste ist,<br />
dass wir uns mit einer Geschwindigkeit bewegen,<br />
die eine dauerhafte Kontrolle über<br />
unsere Köder ermöglicht und uns auch<br />
in neue Angelgebiete führt. „Ich lasse das<br />
Boot selten mit unter 0,8 Knoten driften, es<br />
sei denn, ich bin mir ganz sicher, dass es an<br />
dieser Stelle Heilbutte gibt. Eine schnellere<br />
Drift bringt mehr Bewegung in den Köder<br />
Rotbarsche oder auch „Uer“, wie die Norweger die farbenfrohen Tiefseebewohner<br />
in ihrer Landessprache nennen, sind an steilen Felskanten neben nahen Untiefen zu<br />
finden. In der Regel sucht und findet man die Fische zwischen 150 und 400 Metern<br />
Tiefe, durchschnittlich meist bei 200 bis 250 Metern. Glücklicherweise ist der Fisch<br />
auch im Freiwasser in Form von großen Schwärmen auf dem Echolot zu sehen. Sowohl<br />
im Andfjord als auch an den Eggakanten gibt es viele interessante Fangplätze. Geangelt<br />
wird der Rotbarsch mit verwicklungsfreien Montagen mit Kreishaken, beködert<br />
mit Seelachsfilet.<br />
44
„Mit 9,660 Kilo dürfte das einer der<br />
größten – mit der Angel gefangenen –<br />
Rotbarsche sein.“<br />
Guide Erik Axner und sein<br />
Riesen-Rotbarsch – er<br />
konnte es selbst kaum<br />
fassen.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 45
GEWÄSSER | NORWEGEN<br />
Anna im Glück: Nach einem<br />
kräftezehrenden Drill kann<br />
sie den prächtigen Heilbutt<br />
präsentieren. Geduld und<br />
die richtige Technik zahlten<br />
sich einmal mehr aus.<br />
Faktenbox: Scholle<br />
Schollen kommen<br />
in flacheren<br />
Bereichen mit<br />
Sandboden<br />
und schwacher<br />
Strömung vor, die<br />
ihnen eine gute<br />
Nahrungsversorgung<br />
gewährleisten.<br />
Suchen Sie<br />
nach gleichmäßigen<br />
Sandböden in<br />
Buchten oder kleinen<br />
Meerengen<br />
mit Wassertiefen<br />
zwischen fünf und<br />
25 Metern. Zum<br />
Schollenangeln<br />
können Sie eine Vertikalrute und eine kleinere Rolle verwenden. Das leichtere Gerät<br />
sorgt für einen schönen direkten Kontakt zu den Fischen. Die häufig vorsichtigen Bisse<br />
sind über die sensible Rute deutlich zu spüren – und auch das Drillen der Schollen<br />
macht an einer solchen Ausrüstung gleich viel mehr Spaß. Verwenden Sie beim<br />
Schleppangeln eine mit Garnelen, Wattwürmern oder aufreizend duftenden Kunstködern<br />
bestückte Montage.<br />
recken die ersten Frühlingsblumen ihre<br />
Blüten in die Sonne. Elche und Füchse<br />
streifen am Waldrand entlang. Sie sind<br />
scheinbar auf der Suche nach etwas Fressbarem<br />
– nur einen Steinwurf vom tobenden<br />
Meer entfernt. Wir sind zu Besuch in<br />
einer friedlichen, kargen und einzigartigen<br />
Traumwelt für Naturliebhaber und nicht<br />
zuletzt für Angler. Einfach nur herrlich …<br />
Die Angelsaison beginnt Anfang Mai,<br />
wenn in den flachen Bereichen rund ums<br />
Camp bereits Heilbutte gefangen werden<br />
können. In der Nähe der Heilbuttplätze<br />
gibt es auch ausgezeichnete Stellen für<br />
Schollen und Seewölfe. An den äußeren<br />
Bereichen von Plateaus versammeln sich<br />
große Dorsche, ihnen folgen Seelachse und<br />
Pollacks. Die vielseitigen Möglichkeiten<br />
machen dieses Revier zu einem besonders<br />
interessanten Reiseziel.<br />
Der Risøysund hält zahlreiche Optionen<br />
fürs Angeln parat. Dabei müssen Sie Ihre<br />
Taktik nur ein wenig an die vorherrschenden<br />
Wetter- und Windbedingungen anpassen.<br />
Grundsätzlich ist es hier aber möglich,<br />
verschiedene Arten mit unterschiedlichen<br />
Methoden am selben Tag zu fangen. Sie<br />
können zum Beispiel den Tag im Andfjord<br />
46
THE<br />
PETER PERCH<br />
LEGENDARY<br />
An diesem Ort befinden sich wahre Meeresschätze.<br />
Lassen Sie den Köder ein paar<br />
Mal auf dem Grund aufschlagen, um die<br />
Fische zum Zupacken zu bewegen.<br />
mit ein paar Driften auf Heilbutt beginnen,<br />
später dann Schollen auf einem nahegelegenen<br />
Sandgrund fangen oder ihr Glück<br />
auf einem geeigneten Felsgrund beim<br />
Angeln auf Seewölfe versuchen und den<br />
Tag mit Hochseefischen an einer der vielen<br />
Steilkanten des Fjords beenden. Wenn das<br />
Wetter es zulässt, können Sie dieses Erlebnis<br />
mit einer spannenden Tour nördlich<br />
des Galvfjords verbinden. An den steilen<br />
Wänden der Eggakante kann man hervorragend<br />
auf Leng, Rotbarsch und Lumb<br />
angeln. Hier weiß man nie, was einem als<br />
Nächstes an den Haken gehen könnte.<br />
ZWISCHEN KÖNIGEN UND ORKS<br />
Nachdem kurze Zeit nichts passiert und<br />
der Köder einfach nur festzustecken<br />
scheint, dreht sich der Fisch auf dem<br />
Grund und setzt sich in Bewegung. Er ist<br />
schnell und er ist schwer. „Stell deinen<br />
Fuß gegen die Bordwand und lass den<br />
Fisch ziehen. Ich weiß, dass ich mich<br />
vorher geirrt habe, aber dieses Mal ist es<br />
ein Heilbutt“, sagt Erik lachend und gibt<br />
weitere Anweisungen. Das Kopfschütteln<br />
des Fisches schießt durch das Geschirr bis<br />
in Annas Arme. Ihr wird langsam klar, dass<br />
dieser Drill noch eine Weile dauern wird.<br />
Das Schauspiel nimmt seinen Lauf: Anna<br />
gelingt es, ab und zu ein paar Meter Schnur<br />
einzukurbeln, doch im Gegenzug schafft es<br />
der Fisch mit der darauffolgenden Flucht<br />
immer wieder, mindestens die doppelte<br />
Eriks Top-Tipps für<br />
den Risøysund<br />
1. Bringen Sie eine gemischte Angelausrüstung<br />
mit, denn die Artenvielfalt in diesem Gebiet ist<br />
enorm.<br />
2. Wählen Sie das Angelgebiet für den Tag nach<br />
dem Wind aus. Die Möglichkeit, nach Osten oder<br />
Westen zu fahren, bietet optimale Bedingungen.<br />
3. In Gebieten mit großen Futterfischvorkommen<br />
in der Nähe von tiefem Wasser finden Sie Dorsche<br />
und Seelachse.<br />
4. In den Meerengen zwischen den kleinen und<br />
größeren Inseln herrscht oft eine natürliche Strömung.<br />
Suchen Sie hier nach den Heilbutten.<br />
5. Angeln Sie sowohl mit Jigs als auch Köderfischen,<br />
denn es ist von Tag zu Tag verschieden, was<br />
am besten funktioniert.<br />
6. Versuchen Sie Ihr Glück an den Eggakanten,<br />
wenn es das Wetter zulässt. Dort gibt es große<br />
Leng, Schwarzen Heilbutt und riesige Rotbarsche.<br />
7. Heilbutte halten sich im Frühjahr oft in sandigen<br />
Buchten und Sunden auf. Im Sommer findet man<br />
sie meist in etwas tieferem Wasser.<br />
8. Sie wollen einen richtig großen Butt fangen?<br />
Dann sollten Sie es mit Köderfischen in wirklich tiefem<br />
Wasser – in mehr als <strong>10</strong>0 Metern – versuchen.<br />
9. Achten Sie auf die örtlichen Fangmeldungen.<br />
Sie geben oft gute Hinweise darauf, wo Sie gerade<br />
nach Fischen suchen sollten.<br />
<strong>10</strong>. Bei schwacher Strömung sollten sie langsam<br />
schleppen und dabei die Rute in der Hand halten.<br />
So können Sie eine größere Wasserfläche abdecken<br />
und effizienter angeln.<br />
Menge von der Rolle zu ziehen. So geht es eine<br />
ganze Zeit lang. „Jetzt machen sich die ganzen<br />
Stunden im Fitnessstudio bezahlt“, schnaubt Anna,<br />
schnappt nach Luft und staunt, wie stark der Fisch<br />
ist. Er schafft es, noch mehrmals wieder zum<br />
Grund zu stürmen, aber am Ende kommt er doch<br />
an die Oberfläche. Erik sichert ihn an der Reling,<br />
während Anna kurz zusammensinkt und sich den<br />
Schweiß von der Stirn wischt. Neben dem Boot<br />
wälzt sich ein schöner Heilbutt – herrlich marmoriert<br />
in der gesamten braunen Farbskala und mit<br />
einem großen Jig als Schmuckstück im Maulwinkel.<br />
Es ist nicht nur ein fantastischer Fang,<br />
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GEWÄSSER | NORWEGEN<br />
sondern gleichzeitig Annas bislang größter<br />
Fisch ihrer Anglerlaufbahn.<br />
Nach dem Treffen mit dem König der<br />
Nordmeere geht die Jagd auf andere Arten<br />
weiter. Ich versuche es mit einem großen,<br />
schon leicht ramponierten Hering als<br />
Köder auf einem Felsboden. Es dauert<br />
nicht lange, bis der erste Seewolf hängt.<br />
Endlich gelingt es mir, meinen langersehnten<br />
„Meeres-Ork“ an den Haken zu<br />
bekommen. Der Fisch schlängelt sich<br />
durchs Wasser, hält den Köder dabei fest<br />
im Griff. Nach einem kurzen Blick in sein<br />
Maul verstehe ich schnell, dass dieses<br />
Wesen Muscheln zerdrückt, als wäre es nur<br />
Käsekuchen.<br />
„Findet man nur den richtigen harten<br />
Grund, am besten entlang einer Muschel-<br />
bank, findet man oft die<br />
Seewölfe. Dann muss<br />
man nur noch den Köder<br />
runterschicken und mit<br />
ihm den Boden abklopfen,<br />
so wie hier“, sagt Erik und<br />
zeigt auf die untere Linie<br />
des Echolots. Allerdings<br />
sollte man immer den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit dem Bestand im Hinterkopf<br />
behalten, da Seewölfe in kleineren<br />
Kolonien dicht beieinander leben. Wenn<br />
man sich nicht ein wenig zurückhält, kann<br />
man eine lokale Population in einer einzigen<br />
Saison leicht ausrotten.<br />
BIS AUF 400 METER HINUNTER<br />
Wenn wir es schon bis zum Risøysund geschafft<br />
haben, wäre es doch eine Schande,<br />
nicht auch einmal beim Tiefseeangeln<br />
unser Glück zu probieren. Die Verlockung<br />
des Unbekannten in mehreren Hundert<br />
Metern unter einem ist einfach zu groß.<br />
Gestern Abend hat Erik eine große Seekarte<br />
ausgerollt und uns einige interessante<br />
Stellen – Steilhänge mit ausgeprägten Kanten<br />
– gezeigt, die er bereits getestet hatte.<br />
Hoffentlich würden wir dort auf die farbenprächtigen<br />
Rotbarsche treffen. Als wir an<br />
Ort und Stelle sind, hat der Wind ziemlich<br />
aufgefrischt. Aber Erik schafft es trotzdem,<br />
das Boot für einen Versuch auf Rotbarsch<br />
zu positionieren. „Wir werden jetzt auf<br />
vollen 250 Metern Tiefe angeln, wie ihr hier<br />
sehen könnt. Am Ende der Klippe befindet<br />
sich eine interessante Stufe“, sagt Erik und<br />
zeigt auf einige Wegpunkte von früheren<br />
Ausfahrten.<br />
Wir angeln mit Montagen, an denen sich<br />
mehrere Kreishaken befinden. An diesen<br />
sind zudem leuchtende Schläuche, Perlen<br />
und Stäbe befestigt – alles, um die Fische<br />
in der Tiefe zu unseren Ködern und zum<br />
Anbiss zu locken. An der Schnur befinden<br />
sich Wirbel und Sprengringe, um die Köder<br />
schnell tauschen und etwas Abwechslung<br />
bieten zu können, aber vor allem auch,<br />
um eine bessere Kontrolle zu haben und<br />
Verwicklungen in der Schnur zu vermeiden.<br />
„Wenn wir auf 200 Metern angeln, ja<br />
teilweise sogar bis hinunter auf 400 Meter,<br />
möchte ich kein großes Risiko eingehen.<br />
Ich verwende daher mehrere Haken an ein<br />
und derselben Montage, um sicherzugehen,<br />
dass sich zumindest immer noch ein Köder<br />
über einen längeren Zeitraum an einem<br />
der Haken befindet. Das Hochkurbeln, nur<br />
Angeln am Risøysund<br />
Das Camp von „Nordic Sea Angling“ am<br />
Risøysund ist ein idealer Ausgangsort für<br />
Touren zu ausgezeichneten Fanggründen<br />
für große Meeresfische. Neben der<br />
Möglichkeit, große Dorsche und Heilbutte<br />
zu fangen, kann man hier auf eine Vielzahl<br />
anderer Arten angeln. Neben den hervorragenden<br />
Angeloptionen gibt es auch<br />
komfortable Unterkünfte und gut ausgestattete<br />
Mietboote für bis zu fünf Angler.<br />
Das „NSA“-Camp bietet unten am Pier<br />
auch Übernachtungsmöglichkeiten in Einzelzimmern<br />
mit Gemeinschaftsbad. Bis<br />
zu zwölf Personen können hier wohnen.<br />
Wenn Sie eine größere Gruppe sind und<br />
ein wenig für sich sein möchten, können<br />
Sie auch das große Ferienhaus mieten,<br />
das Schlafmöglichkeiten für bis zu neun<br />
Personen bietet. In der Hütte gibt es<br />
alles, was Sie brauchen – Bad, Dusche,<br />
WC und eine separate Küche. Was Sie<br />
an Angelausrüstung benötigen, können<br />
Sie entweder mieten oder vor Ort zu<br />
Durchschnittspreisen kaufen. Die Boote haben einen hohen Standard und können gemietet werden. Es handelt sich um sieben Meter<br />
lange, stabile Arronet-Aluminiumboote mit 135 bis 150 PS starken Motoren. Wenn Sie es während des Angelausflugs ein bisschen<br />
bequemer haben möchten, können Sie auch ein acht Meter langes Guidingboot mieten. Am Steg befindet sich ein großer Filetierplatz<br />
mit großzügiger Arbeitsplatte und fließendem Wasser. Guides mit jeder Menge Ortskenntnissen sind während der gesamten Saison im<br />
Camp anzutreffen. Für Buchungen und weitere Informationen besuchen Sie www.nordic-sea-angling.se<br />
48
Faktenbox: Seewolf<br />
Auf den Seewolf<br />
wird normalerweise<br />
schon zeitig<br />
in der Saison,<br />
bereits im Frühjahr<br />
geangelt. Sie<br />
finden die Fische<br />
auf felsigen und<br />
harten Böden, auf<br />
oder in der Nähe<br />
von Muschelbänken.<br />
Der Seewolf<br />
ist ein ziemlich<br />
standorttreuer<br />
Fisch. Deshalb ist<br />
es wichtig, mit Präzision auf ihn zu angeln. Eine Montage mit Pilker oder Jig und einem<br />
zusätzlichen Haken, der mit Seelachsfetzen beködert ist, funktioniert normalerweise gut.<br />
Lassen Sie den Köder immer wieder auf den Grund fallen, klopfen Sie mit ihm regelrecht<br />
den Boden ab. Auf diese Weise wecken Sie das Interesse der Fische und machen sie<br />
offensichtlich aggressiv, denn es kommt häufiger vor, dass sie sich gleich mehrmals über<br />
den Köder hermachen. Der Anhieb muss hart und kompromisslos sein, damit der Haken<br />
zwischen den Knorpelplatten und kräftigen Zähnen überhaupt fassen kann.<br />
Die Alternative im Norden: Als besonders<br />
krisensicheres Reiseland rückt Island in den<br />
Fokus der Meeresangler.<br />
• Zuverlässige Direktflüge ab Deutschland,<br />
den Niederlanden und der Schweiz.<br />
• Eine überragende Meeresangelei auf Dorsch<br />
mit Traumfängen in der Saison ´22.<br />
• Fischereiliche Vielfalt mit Köhler, Rotbarsch,<br />
Schellfisch und vielen Überraschungen.<br />
• Mit großen, sicheren Booten, komfortablen<br />
Unterkünften und deutscher Betreuung.<br />
um sicherzugehen, dass man noch einen<br />
Köder dran hat, sollte man sich sparen. Es<br />
kostet unnötig Kraft und Zeit. Ich verwende<br />
Kreishaken, weil ich glaube, dass sie in<br />
der Tiefe besser haken. Es ist nicht einfach,<br />
mit vielleicht 400 Metern Schnur draußen,<br />
einen Anhieb zu setzen. Da ist es effektiver,<br />
den Haken ins Fischmaul zu kurbeln, sagt<br />
Erik und macht im gleichen Moment eine<br />
deutliche Kurbelbewegung – ohne Erfolg.<br />
Dieses Mal gelingt es uns leider nicht,<br />
einen der Tiefseebewohner des Andfjords<br />
zu überlisten. Ein paar verdächtige Spuren<br />
überziehen unsere Köder, aber an den<br />
Haken bleibt nichts hängen. Dieses Mal!<br />
MEGA-ROTBARSCHE LOCKEN<br />
Das schöne Wetter hat uns verlassen. Es<br />
ist von dicken Regenwolken, heftigen<br />
Nebelmassen und zunehmenden Winden<br />
aus Nordost abgelöst worden. Mit dieser<br />
Wetterlage ist hier oben nicht zu spaßen.<br />
An einem Tag wie diesem, wäre es geradezu<br />
verrückt, in den entfernter liegenden<br />
Bereichen auf Dorsch und Seelachs zu<br />
angeln. Trotz der miserablen Bedingungen<br />
findet Erik in der Nähe des Camps eine<br />
einigermaßen geschützte flache Stelle. Ab<br />
ins Vergnügen mit Treibankern und Heilbuttposen!<br />
Peitschender Regen von der Seite<br />
und eine Sichtweite von weniger als zehn<br />
Metern erschweren das Angeln, aber Erik<br />
bleibt optimistisch: „Man weiß nie, denn es<br />
gibt viele schöne Fische, die bei so einem<br />
Mistwetter gefangen wurden. Mithilfe des<br />
Treibankers werden wir bestimmt eine gute<br />
Drift finden. Der fette Hering verbreitet<br />
zudem eine verlockende Duftspur.“<br />
Aus Minuten werden Stunden – das<br />
Angeln ist ziemlich anstrengend und zäh.<br />
Das Gefühl in den Fingern und Füßen lässt<br />
nach, aber leider nicht der Regen. Wir sind<br />
komplett durchnässt. Wie aus dem Nichts<br />
zieht plötzlich eine Pose zur Seite und<br />
verschwindet unter Wasser. Emil schnappt<br />
sich die Rute. Er spannt die Schnur und<br />
setzt den Anhieb. Kontakt! Der Fisch<br />
schüttelt zweimal kräftig mit dem Kopf<br />
und ist dann weg. Besonders meinem Sohn<br />
Emil sieht man die Enttäuschung an.<br />
Wir wechseln wieder zu leichteren Geräten<br />
und treiben über einen sauberen Sandboden.<br />
Hier können wir die vorherigen<br />
Strapazen und Enttäuschungen ein wenig<br />
vergessen lassen, denn wir fangen ein paar<br />
schöne Schollen, die wir zu einer letzten<br />
Mahlzeit in unsere Unterkunft mitnehmen,<br />
bevor wir uns auf die Heimreise machen.<br />
Als ich gerade die Einleitung zu diesem<br />
Artikel fertig geschrieben habe, piept mein<br />
Telefon. Eine Nachricht von einem Erik,<br />
er schickt ein Foto mit einem riesigen Rotbarsch<br />
in seinen Armen: „Wir haben eine<br />
neue Stelle ausprobiert, die sich als Glückstreffer<br />
erwies. Der Fisch auf dem Bild wiegt<br />
9660 Gramm und ist wahrscheinlich der<br />
größte Rotbarsch, der jemals mit einer Rute<br />
von einem Angelboot aus gefangen wurde.<br />
Wenn du zurückkommst, werden wir dort<br />
hin und genauso einen Brocken für<br />
Dich finden, Erik.“<br />
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PRAXIS | FLIEGENFISCHEN IM MEER<br />
Mein verrückter<br />
Heilbutt-Traum<br />
50
Heilbutt – der ultimative<br />
Zielfisch für Meeresangler<br />
im Norden. Um die<br />
hart kämpfende Königin<br />
des Nordmeeres zu<br />
fangen, geht es mit<br />
schwerem Gerät hinaus.<br />
Mit der Fliege wäre es<br />
Quatsch – doch Rasmus<br />
Ovesen hat sich diese<br />
„spezielle Idee“ in den<br />
Kopf gesetzt.<br />
Heilbutt mit Fliege –<br />
es ist nicht sehr<br />
vernünftig, aber es<br />
kann klappen.<br />
Manche Angelpläne sind dümmer<br />
als andere. Zumindest<br />
auf dem Papier. Das Fischen<br />
mit der Fliege auf Heilbutt<br />
gehört eindeutig zu den fragwürdigeren<br />
Plänen! Denn wie um alles in<br />
der Welt will man einen Fisch fangen, der<br />
über Millionen von Jahren die Kunst perfektioniert<br />
hat, seine Beute auf dem Meeresboden<br />
aus dem Hinterhalt anzugreifen?<br />
In den Tiefen starker Gezeiten strömungen<br />
und entlang zerklüfteter Steilwände auf<br />
dem Meer? Ich habe im Laufe meines<br />
Lebens schon viele schwachsinnige Angelpläne<br />
geschmiedet – die allermeisten von<br />
ihnen blieben zum Glück theoretische Pläne.<br />
Die wenigen, die in die Tat umgesetzt<br />
wurden, endeten meist als Misserfolge. Ein<br />
paar der verrückten Unternehmungen waren<br />
zumindest etwas erfolgreich. An diese<br />
Erfahrungen erinnere ich mich gern und<br />
mit größter Freude zurück. Denn was gibt<br />
es Schöneres, als trotz aller Widrigkeiten<br />
(irgendeinen) Erfolg zu haben?<br />
Fotos: Rasmus Ovesen, Stina Didriksen<br />
EINE DUMME IDEE WIRD GEBOREN<br />
Aber zurück zum Heilbutt-Plan: Im Juni<br />
2021 bin ich mit der Fliege in verschiedenen<br />
Fjorden Nordnorwegens unterwegs,<br />
um auf Meerforellen zu fischen. Eher zufällig<br />
werde ich dabei Zeuge, wie Spinnfischer<br />
kleinere Heilbutte vom Boot aus<br />
fangen. Einige Fische werden dabei im so<br />
flachen Wasser und so nah am Ufer gefangen,<br />
dass ich sie sogar beim Küstenfischen<br />
mit der Fliege erreichen könnte.<br />
Verrückt, denke ich – so einer könnte<br />
glatt meine Fliege nehmen! In der Vergangenheit<br />
habe ich schon oft von Leuten gehört,<br />
die versucht haben, Heilbutt gezielt<br />
mit der Fliege zu befischen. Dabei ging es<br />
mit überdimensionierter Ausrüstung, Express-Sink-Fliegenschnüren<br />
und heftig beschwerten<br />
Fliegen zur Sache – und endete<br />
meist mit minimalem Erfolg. Aber wenn<br />
der Heilbutt zu bestimmten Zeiten des<br />
Jahres im ganz flachen Wasser in Ufernähe<br />
auftaucht, muss es doch möglich sein, ihn<br />
mit der Fliege zu überlisten … Meine Gedanken<br />
schweifen zwischen sporadischen<br />
Meerforellenfängen weiter ab und ich sehe<br />
gedanklich schon einen dieser unheimlichen<br />
Heilbutte vom Sandgrund aufsteigen<br />
und meine Fliege einatmen. Diese Bilder<br />
im Kopf verschwinden auch nicht nach<br />
meiner Rückreise aus dem Norden und so<br />
dauert es nicht lange, bis ich mit der Recherche<br />
im Internet beginne.<br />
Das Internet ist bekanntlich ein gefährlicher<br />
Ort für diejenigen, die ihre bestehenden<br />
Überzeugungen (oder Wahnvorstellungen)<br />
verstärken wollen – oder für<br />
diejenigen, die Beweise brauchen, dass<br />
ihre halbgaren Ideen gar nicht so schlecht<br />
sind. In meinem Bestreben, den Heilbutt<br />
mit der Fliege zu fangen, fühle ich mich<br />
also hier richtig aufgehoben. Ich brauche<br />
auch nicht lange, um ein Video aus dem<br />
Jahr 2013 zu finden, in dem eine Gruppe<br />
Norweger Heilbutt mit der Fliegenrute<br />
fängt. Der Titel lautet grob übersetzt:<br />
„Wenn das Unmögliche möglich wird“,<br />
und die Leute darin würden den meisten<br />
Außenstehenden entweder als exzentrisch<br />
oder halb verrückt erscheinen. Und obwohl<br />
sie offensichtlich in <strong>10</strong> bis 20 Metern<br />
Wassertiefe blind fischen und nur sehr<br />
spärliche und mühsam errungene Erfolge<br />
haben, bin ich überzeugt, dass sie etwas<br />
Neuem, Besonderem auf der Spur sind.<br />
DAS INTERNET –<br />
SPIELPLATZ DER NARREN<br />
Ich bin überrascht, einer der Darsteller im<br />
Film ist Tommy Josefsen, ein Freund von<br />
mir! Also rufe ich ihn an und erzähle ihm,<br />
was ich insgeheim vorhabe. Seine Reaktion<br />
ist nicht ganz so enthusiastisch, wie<br />
ich erwartet habe, sondern eher sparsam.<br />
Er betont vorsichtig, dass es gute Gründe<br />
gibt, warum er seit der Entstehung des<br />
YouTube-Films nicht mehr mit der Fliege<br />
auf Heilbutt gefischt hat. Nach und nach<br />
zählt er gute Gründe auf, die klar gegen<br />
mein Vorhaben sprechen. Nun ja, ich<br />
gehöre zu der wachsenden Gruppe von<br />
Menschen, die sich von den Erfahrungen<br />
anderer – oder von klaren Beweisen<br />
– nicht sonderlich beeinflussen lassen.<br />
Stattdessen begebe ich mich nach dem<br />
Gespräch mit Tommy lieber wieder in die<br />
Hände (oder Fänge?) des Internets. Ich<br />
halte mich an ein berühmt gewordenes Zitat<br />
von Albert Einstein, das besagt: „Wenn<br />
es im Internet steht, muss es wahr sein!“,<br />
und setze daher meine Recherche weiter<br />
fort. Die Tatsache, dass Abraham Lincoln<br />
auch einmal die Menschen gewarnt hat:<br />
„Traue niemals Einstein-Zitaten im Internet“,<br />
ignoriere ich kurzentschlossen.<br />
Komischerweise gibt es eigentlich nur<br />
diesen einen zuvor genannten relevanten<br />
Film zum Thema online zu finden. Doch<br />
während meiner Suche finde ich irgendwann<br />
einen interessanten Guide. Ein britischer<br />
Auswanderer, der offensichtlich<br />
einen geschützten, kleinen Fjord weit im<br />
Norden gefunden hat, in dem es angeblich<br />
möglich ist, zuverlässig Heilbutt im<br />
seichten Wasser zu finden und zu fangen.<br />
Die Tatsache, dass er Guiding auf Heilbutt<br />
anbietet, kann nur eines von zwei Dingen<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 51
PRAXIS | FLIEGENFISCHEN IM MEER<br />
Oben: Meister der Tarnung – na, wer erkennt ihn? Rechts: Der richtige Platz hängt<br />
von der Bodenstruktur (felsig-sandig-zerklüftet) ab.<br />
Ausrüstung & Guiding<br />
Heilbutt wird mit schwerer Ausrüstung<br />
gefangen. Rasmus benutzte eine 9‘ #12<br />
Rute mit viel Kraft in Kombination mit einer<br />
großen, stabilen Waterworks-Lamson<br />
Cobalt Fliegenrolle, die mit 250 Metern<br />
<strong>10</strong>0-Pfund-Backing bespult ist. Schnüre<br />
wie Airflo Depthfinder oder Scientific<br />
Anglers Big Water Taper S3/5/7 sollten<br />
eine Seele mit hoher Tragkraft (50 Pfund)<br />
besitzen. Die Vorfächer sind etwa rutenlang<br />
und ein Tippet vom mindestens 0,60<br />
mm besitzen. Herings- oder Makrelenimitationen<br />
auf kräftigen 6/0- bis <strong>10</strong>/0-Haken,<br />
vorzugsweise mit Stingerhaken und<br />
gern mit Wiggletail, sind eine gute Wahl.<br />
Guiding Tipp:<br />
Jonny Stephenson bringt Sie gern an<br />
die Königin des Nordmeeres.<br />
Info: www.wild-pursuits.co.uk<br />
Kontakt: Jonny@wild-pursuits.co.uk<br />
bedeuten: Dass er irgendwie den Code geknackt<br />
hat oder (was wahrscheinlicher ist),<br />
dass er versucht, naiven und verträumten<br />
Fliegenfischern wie mir das Geld aus der<br />
Tasche zu ziehen. Natürlich gehe ich in<br />
meinem Wahn von ersterem aus.<br />
Nachdem ich die E-Mail abgeschickt<br />
habe, beschleunigen sich die Dinge irgendwie<br />
plötzlich. Ein paar Mails später<br />
telefoniere ich bereits mit Jonny Stephenson,<br />
der – zu meiner Überraschung<br />
– weder wahnsinnig, noch bösartig oder<br />
hinterhältig zu sein scheint. Im Gegenteil:<br />
Er erobert mich mit seinem britischen<br />
Charme und mit dem Versprechen, einer<br />
beeindruckenden und zeitweise hektischen<br />
Heilbutt-Fliegenfischerei in flachem<br />
Wasser – wenn (und nur wenn) die Wetterbedingungen<br />
günstig sind.<br />
Ein paar Wochen später, Ende August,<br />
befinde ich mich an Bord eines kleinen<br />
Flugzeugs Richtung Tromsø. Am Flughafen<br />
erwartet mich ein sehr hoffnungsvoller<br />
Jonny. „Willkommen! Sieht aus, als<br />
hättest Du das gute Wetter mitgebracht!“,<br />
begrüßt er mich mit charmant-britischem<br />
Akzent. Fast bereue ich das optimale<br />
Wetter, denn schon häufig konnte<br />
ich meinen anglerischen Misserfolg mit<br />
unglücklichen Bedingungen erklären.<br />
Diesmal scheinen die Rahmenbedingungen<br />
jedoch perfekt und eigentlich liegt<br />
Ersatzgerät mitnehmen! Die Fluchten<br />
der Butte sind blitzschnell und kosteten<br />
schon so manche Rute. Besser ist es,<br />
über die (hochwertige) Rolle zu drillen.<br />
es jetzt nur an meinen Fähigkeiten als<br />
Fliegenfischer ...<br />
Später an diesem Tag bin ich mit Jonny<br />
auf dem Wasser; ein Typ, der sich als sachkundiger,<br />
erfahrener und angenehmer<br />
Bootspartner erweist. Letzteres ist kaum<br />
vorhersehbar und doch so wichtig. Gerade<br />
bei einer mehrtägigen Fahrt kann Disharmonie<br />
echt anstrengend sein. Mit im<br />
Boot ist auch Jonnys Freundin Stina, die<br />
vom Angeln ebenso begeistert ist wie von<br />
der Jagd – eine wirklich nette Begleitung.<br />
Nach einer kurzen Bootsfahrt treiben wir<br />
gemächlich durch einen Gezeitenkanal.<br />
Wir werfen unsere Fliegen zu einer Tiefenkante<br />
in Ufernähe, wo abgeschliffene<br />
Felsen, Blasentangfelder und Kiesflächen<br />
allmählich von reinem Sand abgelöst werden,<br />
der allmählich in die türkis schimmernde<br />
Tiefe übergeht. Selbst mit der<br />
12er Schnur ist das Werfen meines Prototyps<br />
einer Heilbuttfliege eine mühsame<br />
Aufgabe. Meine Fliege erinnert mich ein<br />
wenig an eine Partyperücke zu Karneval.<br />
Gemeinsam mit dem großen Wiggle Tail,<br />
den ich montiert habe und dem heimtückischen<br />
Stinger-Haken macht die Fliege<br />
beim Werfen keine Fliegen-Geräusche<br />
mehr, sondern klingt eher wie eine Fahne<br />
im Wind. Wir fischen einige Stunden lang<br />
bei steigender Flut – leider ohne Erfolg.<br />
Die einzigen Treffer sind träge Dorsche<br />
und kleine Seelachse. Die Beifänge schärfen<br />
unsere Konzentration und lassen den<br />
Puls kurzzeitig in die Höhe schnellen.<br />
Doch nach jedem Anhieb folgt die Enttäuschung.<br />
Und meine Zweifel, die ich<br />
zugegebenermaßen ständig im Hinterkopf<br />
habe, werden mit jedem Kopfnicken eines<br />
Dorsches oder den schnellen Bewegungen<br />
eines kleinen Köhlers bestärkt.<br />
52
Meist sind es<br />
mittlere Dorsche,<br />
die für ständige<br />
Bisse und anhaltende<br />
Konzentration<br />
sorgen. Wenn<br />
allerdings so ein<br />
Kaliber die Fliege<br />
nimmt, wird auch<br />
ein Dorschdrill<br />
interessant.<br />
Jonny merkt, dass sein Kunde einen<br />
Schub Vertrauen und Motivation braucht,<br />
und so erzählt er lebhaft von dramatischen<br />
Heilbuttfängen in diesem Gebiet.<br />
Er behauptet beharrlich, dass es nur eine<br />
Frage der Zeit ist. Ich will ihm glauben,<br />
doch es fällt mir zunehmend schwerer. Ich<br />
kann nicht ignorieren, dass wir unendlich<br />
viel Wasser zu befischen haben und viele<br />
unbekannte Faktoren auf dem Weg zum<br />
Heilbuttbiss erfüllt sein wollen. Warum<br />
sollte, realistisch betrachtet, ein ziemlich<br />
selten vorkommender bodenbewohnender<br />
Riese mehrere Meter vom Grund aufsteigen,<br />
um meine in der Wassersäule echt<br />
unbedeutend wirkende Fliege zu nehmen?<br />
SCHOCKIERENDER ERSTKONTAKT<br />
Ein paar Stunden später sind wir an unserem<br />
Ausgangspunkt zurück. Im Gezeitenkanal<br />
sinkt das Wasser jetzt. Wir werfen<br />
wie die Verrückten in drei, vier Meter tiefes<br />
Wasser, aber nichts passiert – und bald<br />
Voluminöse Streamer<br />
im Hähnchen-Format<br />
sollen den Butt vom<br />
Grund bis ins<br />
Mittelwasser locken<br />
ist der Tag vorbei. Die Sonne verschwindet<br />
bereits hinter den schroffen Bergen im<br />
Westen unter einem violett-blauen Himmel.<br />
Dann geht mir wieder ein übermütiger<br />
Dorsch an die Fliege. Frustriert pumpe<br />
ich ihn heran, so schnell ich kann. Als er<br />
im Wasser unter dem Boot auftaucht und<br />
ich mich herunterbeuge, um ihn abzuhaken,<br />
läuft mir plötzlich ein Schauer über<br />
den Rücken. Unter dem Dorsch taucht ein<br />
riesiger, brauner Schatten auf. Mit einer irgendwie<br />
gewalttätigen Attacke verschwindet<br />
der Dorsch zwischen den Kiefern<br />
seines geisterhaften Verfolgers. Das Wasser<br />
explodiert und meine Rute krümmt<br />
sich bis zum Kork, während etliche Meter<br />
Schnur in der Tiefe verschwinden. Fünf<br />
Minuten später und nach mehreren blitzschnellen<br />
Fluchten bringen wir den Heilbutt<br />
zum Boot. Er ist keine 30, 40 oder<br />
50 Kilo schwer, was ich geschworen hätte,<br />
hätte ich ihn verloren. Stattdessen schätzen<br />
wir ihn auf ungefähr <strong>10</strong> Kilo. Aber<br />
was für gewaltige und muskulöse <strong>10</strong> Kilo!<br />
Einige Fotos später lassen wir den Fisch<br />
wieder schwimmen. Er zählt natürlich<br />
nicht als mit der Fliege gefangener Fisch,<br />
aber er verschafft mir die dringend benötigte<br />
Zuversicht. Es gibt hier also doch<br />
Fische und sie sind aktiv – morgen werfe<br />
ich bis zum Umfallen!<br />
Um es kurz zu machen: Am zweiten<br />
Tag fangen wir mehrere kleinere Heilbutte<br />
zwischen drei und sechs Kilo, alle<br />
in flachen Buchten und in der Nähe von<br />
Mündungen und Inseln. Die meisten von<br />
ihnen nehmen die Fliegen an der Oberfläche,<br />
direkt am Boot, nachdem sie den<br />
Fliegen wie hypnotisiert über eine lange<br />
Strecke gefolgt sind. Es ist unglaublich<br />
aufregend, dies zu sehen und ich befinde<br />
mich in einem Zustand der Euphorie<br />
und Erleichterung. Wir erleben sogar, wie<br />
ein riesiger Heilbutt einen großen Köhler<br />
an der Oberfläche mit seinem braunen,<br />
schaufelgroßen Schwanz als tödliche Keule<br />
zerschmettert. Plötzlich erscheinen Jonnys<br />
Spekulationen, dass es möglich sein<br />
könnte, Heilbutt mit Poppern zu fangen,<br />
gar nicht mehr so verrückt …<br />
Meine Mission ist erfüllt, aber der Höhepunkt<br />
steht noch bevor. Später am Abend<br />
sind wir wieder am vertrauten Gezeitenkanal,<br />
lassen uns mit der Ebb-Strömung<br />
treiben und werfen unsere Fliegen in<br />
3 bis 5 Meter Wassertiefe. Als die Spannung<br />
gerade am größten ist, schlägt Jonny<br />
an und seine Rute verneigt sich tief. Ich<br />
drehe mich um, um zu sehen, was los ist.<br />
„Dorsch!“, knurrt er auf das träge Kopfschütteln,<br />
und als wäre es eine Art Befehl,<br />
drehe ich mich um, um den nächsten<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 53
PRAXIS | FLIEGENFISCHEN IM MEER<br />
Die Dämmerung hat<br />
sich als besonders<br />
gefährlich für die<br />
Fliegen im Mittelwasser<br />
und die<br />
Nerven des Autors<br />
herausgestellt.<br />
Rasmus hatte gutes<br />
Wetter, einen guten<br />
Guide und das<br />
nötige Glück – so<br />
konnte der Traum in<br />
Erfüllung (und die<br />
Rute kaputt) gehen.<br />
Wurf zu machen. Im selben Moment explodiert<br />
das Wasser neben mir und meine<br />
Schnur wird mir aus den Händen gerissen.<br />
Ein riesiger Wasserschwall breitet sich<br />
neben dem Boot aus und durch seine Mitte<br />
sehe ich einen großen Schatten, der schnell<br />
in der Tiefe verschwindet.<br />
EINE AUDIENZ BEI DER KÖNIGIN<br />
Es folgt ein anstrengender Drill mit etlichen<br />
langen Fluchten und fiesen Schlägen,<br />
Heilbutt-Fakten<br />
Der Heilbutt (Hippoglossus hippoglossus)<br />
kommt im Nordatlantik vor und ist mit bis zu<br />
3 Metern Körperlänge und bis zu 400 Kilo<br />
Gewicht der größte Plattfisch der Welt.<br />
Sein geografisches Verbreitungsgebiet<br />
erstreckt sich von Kanada und Grönland<br />
ostwärts bis nach Nordeuropa und Russland<br />
und ist hauptsächlich auf die arktischen<br />
Gebiete beschränkt. Der Heilbutt ist in<br />
der Regel in tiefen Gewässern anzutreffen<br />
(einige Wissenschaftler glauben, dass er in<br />
bis zu 2 Kilometern Tiefe vorkommt), aber er<br />
taucht auch im Flachwasser auf, insbesondere<br />
im späten Frühjahr und im Herbst. Hier<br />
liegen die Fische gut getarnt auf Sand- und<br />
Kiesböden, gern durchsetzt mit Felsen,<br />
Lehm und verstreuter Vegetation.<br />
Heilbutte sind wilde Räuber, die<br />
sich von Heringen, Aalen, fast allen<br />
Dorschartigen über Krabben bis hin zu<br />
Forellen und Lachsen ernähren. Doch sie<br />
wachsen recht langsam, je nach Lebensraum<br />
werden sie im Alter von 7 bis<br />
<strong>10</strong> Jahren geschlechtsreif und können bis<br />
zu 60 Jahre alt werden. In der Zwischenzeit<br />
erreichen sie spielend die Zwei-Meter-<br />
Marke, ab dieser Größe sind die Fische in<br />
Norwegen übrigens geschützt.<br />
Der weltweit größte Heilbutt, der jemals<br />
mit einer Angel gefangen wurde, wurde<br />
2004 von einem deutschen Angler nach<br />
einem 1,5 Stunden langen Drill gelandet.<br />
Der Fisch wog 234 Kilo und war 2,74 Meter<br />
lang. Im Vergleich dazu ist der größte Heilbutt,<br />
der je mit der Fliege gefangen wurde,<br />
relativ klein. Er wurde 2016 von Jo Stephenson<br />
im Reisafjorden, Norwegen, gefangen<br />
und auf 44 Kilo (147 Zentimeter) geschätzt.<br />
Vor kurzem wurde dieser Fisch von einem<br />
Heilbutt getoppt, den einer von Jonnys<br />
Gästen im September 2021 an Land gezogen<br />
hat – ein Fisch, der auf 65 bis 70 Kilo<br />
geschätzt wird.<br />
die mich um Vorfach und Rute bangen<br />
lassen. Gegen Ende sind wir mehrfach<br />
kurz davor, den mächtigen Fisch zu landen,<br />
aber jedes Mal weicht er irgendwie<br />
der Schwanzschlinge aus, schlägt um sich<br />
und stürzt wieder in die Tiefe. Einmal<br />
taucht er direkt unters Boot, ich halte die<br />
Rute gleichzeitig hoch, was zu einem unnatürlichen<br />
Winkel meiner Fliegenrute<br />
führt. Ein lautes Krachen zerreißt die Luft,<br />
ich falle fast hintenüber. Meine Rute ist<br />
direkt über dem Griff in zwei Teile gebrochen.<br />
Mist! Aber der Fisch ist noch dran.<br />
Für den Rest des Drills fühle ich mich<br />
eher wie ein einheimischer Langleinenfischer<br />
als wie ein cooler, fliegenfischender<br />
Globetrotter. Und nach ein paar Minuten<br />
später platze ich vor Nervosität aus allen<br />
Nähten, als ich den Fisch ein letztes Mal<br />
an die Oberfläche ziehe. Dieses Mal geht<br />
es um alles oder nichts! Wie durch ein<br />
Wunder – in einer Eruption aus Wasser,<br />
Schaum und wütendem Butt – gelingt<br />
es Jonny, dem Fisch die Schwanzschlinge<br />
umzulegen. Als er fest am Boot sitzt,<br />
brechen wir in Jubel aus! Wir ziehen den<br />
Fisch ganz vorsichtig ein kurzes Stück ans<br />
Ufer, messen beachtliche 1,34 Meter (geschätzte<br />
32 Kilo) und machen ein paar<br />
schnelle Fotos. Die Fliege hält sich gerade<br />
noch an einem ledrigen Hautlappen im<br />
riesigen, zerklüfteten Maul des Fisches<br />
fest. Glück gehabt!<br />
Ich halte den Fisch am Schwanz fest<br />
und löse meinen Griff, als er zeigt, wegschwimmen<br />
zu wollen. In kürzester Zeit<br />
hat der Fisch seine Färbung geändert und<br />
sich auf dem flachen Grund getarnt. Als er<br />
abhebt und sich in tieferes Wasser begibt,<br />
verschwindet er fast beunruhigend schnell<br />
in dem ansonsten Gin-klaren Wasser –<br />
wie ein verblassender Traum, der sich weigert,<br />
eingefangen zu werden.<br />
Doch ich hatte ihn! Mein verrückter<br />
Traum ist tatsächlich wahr geworden. Und<br />
auch wenn ich den schicksalhaften Moment<br />
verpasst habe, in dem die Königin<br />
des Meeres beschloss, meine Fliege zu inhalieren,<br />
kann ich mir mit geschlossenen<br />
Augen lebhaft vorstellen, wie es aussah.<br />
Schließlich bin ich ein Träumer – und<br />
die Vorstellungskraft von Träumern<br />
ist groß!<br />
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PRAXIS | WELS<br />
Wels, gefangen mit der Fliege!<br />
Und wenn einer weiß, wie man<br />
mit der Fliegenrute auf Wels<br />
fischt, dann Paolo Pacchiarini!<br />
Seit 1985 betreibt er das<br />
Fliegenfischen ausschließlich<br />
auf große Raubfische und hält<br />
12 Weltrekorde.<br />
56
FLIEGENFISCHEN AUF WELS<br />
Auf Biegen<br />
und Brechen<br />
Wels mit der Fliege? Echt jetzt? Aber warum<br />
eigentlich nicht? Andere große Raubfische<br />
werden ja auch gezielt mit dem Streamer gefangen<br />
– und wie das beim Wels funktioniert,<br />
damit hat sich der italienische Fliegenfischer<br />
Paolo Pacchiarini tiefgehend beschäftigt.<br />
Fotos: P. Pacchiarini<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 57
PRAXIS | WELS<br />
Der Wels gilt als einer DER<br />
mystischsten Raubfische<br />
Europas. Groß, gefährlich,<br />
gefräßig – so wird er gern<br />
beschrieben. Seit seinem verstärkten<br />
Auftreten bei uns in Italien hat er<br />
meine Neugier geweckt. Zuerst fingen nur<br />
Angler, die mit Naturködern fischten, später<br />
dann aber auch vermehrt die Spinnfischer.<br />
Ich als Fliegenfischer stand staunend<br />
daneben. Für das Fliegenfischen auf<br />
diese Fische gab es leider kaum Informationen<br />
und wenn, dann waren diese nicht<br />
immer glaubwürdig. Deshalb probierte<br />
ich mein Glück ganz allein, versuchte,<br />
Pionierarbeit zu leisten. Und das ist mir<br />
nach vielen Misserfolgen schlussendlich<br />
auch gelungen.<br />
NICHT ZU LAUT AUFTRETEN!<br />
WELSE SIND SENSIBELCHEN<br />
Die ersten Welse fing ich während eines<br />
Hochwassers in einem Nebenfluss des Po.<br />
Seit einigen Jahren widme ich mich nun<br />
dem gezielten Fischen mit der Fliege auf<br />
Wels bei Hochwasser, denn dann sind die<br />
Räuber aktiver und deswegen auch einfacher<br />
zu fangen. Oft sieht man die Welse<br />
knapp unter der Oberfläche. Gerade dann,<br />
wenn man die Fische sehen kann, ist der<br />
Fang gar nicht so schwer. Man muss einfach<br />
nur zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort sein.<br />
Werden wir konkret: Was bedeutet denn<br />
„zur richtigen Zeit am richtigen Ort“?<br />
Gute Chancen, einen Wels zu fangen, hat<br />
man in dem Moment, wenn das Wasser zu<br />
steigen beginnt, bis die Flut ihren Höhepunkt<br />
erreicht. Solange der Pegel im Fluss<br />
konstant hoch ist, sollten Sie es versuchen.<br />
Fließt das Wasser wieder ab, schalten die<br />
nun gesättigten Welse in einen passiven<br />
Modus und lassen sich nicht mehr fangen.<br />
Solange der Fluss hoch und das Wasser<br />
extrem trübe ist, ziehen die Welse auf der<br />
Suche nach Futterfischen direkt unter dem<br />
Ufer vorbei, wo ihre Beute hinter Steinen<br />
und ins Wasser gefallenen Bäumen Schutz<br />
vor der Strömung sucht.<br />
Für den Wels ist Hochwasser die Zeit<br />
einer einfachen Beute, denn die kleinen<br />
Fische haben gegen die Strömung im<br />
Fluss keine Chance und sind gezwungen,<br />
direkt in Ufernähe im ruhigeren<br />
Wasser zu verweilen. Man mag denken,<br />
dass raubende Welse vor Gier schäumen<br />
und alles attackieren, was sich bewegt.<br />
Doch dem ist keinesfalls so! Sie nehmen<br />
selektiv Nahrung zu sich. Weicht unser<br />
Muster zu stark von der Beute ab, wird es<br />
einfach ignoriert. Von wegen „kopfloser<br />
Das Welsangeln am Po und seinen Nebenflüssen begeistert viele Angler und auch<br />
Fliegenfischer wie Paolo, denn der Fluss in Italien sorgt mit seinem regelmäßig<br />
eingetrübten, aufgewühlten Wasser und dem guten Weißfischbestand für beste<br />
Jagdbedingungen der Räuber.<br />
Allesfresser“. Dass Waller durchaus Sensibelchen<br />
sein können, zeigt sich nochmal<br />
anhand ihrer Geräuschempfindlichkeit.<br />
Vergessen Sie bitte nie, dass der Wels aufgrund<br />
seiner vielen Barteln Vibrationen<br />
schon auf große Entfernung wahrnimmt.<br />
Entsprechend vorsichtig muss man sich<br />
dem Fisch nähern, um ihn nicht zu<br />
verscheuchen.<br />
SINK 7, SINK 3, INTERMEDIATE –<br />
EIGENTLICH BRAUCHT MAN ALLE<br />
SINKRATEN<br />
Wenn ich auf Wels fische, nehme ich in<br />
der Regel mehrere Fliegenruten mit, an<br />
der bereits unterschiedlich schnell sinkende<br />
Schnüre montiert sind. Im Fluss<br />
selbst verwende ich bei hohem Wasserstand<br />
eine schnell sinkende Schnur<br />
(Sink 5 bis Sink 7), um der Strömung zu<br />
trotzen. Manchmal aber finde ich Welse<br />
auch in kleineren Nebenflüssen, in denen<br />
die Strömung nicht so stark ist. Dann<br />
nutze ich zwar auch eine Sinkschnur, aber<br />
eine, die weniger schwer ist (Sink 3 bis<br />
Intermediate). Würde ich in diesem Fall<br />
eine zu stark sinkende Leine benutzen,<br />
dann muss ich sehr schnell einholen, was<br />
dem Wels aber nicht unbedingt gefällt. In<br />
Nebenflüssen mit wenig Strom nutze ich<br />
am liebsten einen Streamer, den ich langsam<br />
mit gelegentlichem Zupfen führe. In<br />
starker Strömung aber braucht die Fliege<br />
58
„Welse jagen<br />
wie Wölfe!“<br />
Niedrigwasser im Sommer verlagern die beste Welsangelei vom Tag in die<br />
Dämmerungs- und Nachtstunden. Tagsüber kann man baden, oder Werfen<br />
üben, sofern man noch nicht so sicher ist.<br />
etwas mehr Gewicht. Und so beschwere<br />
ich den Streamer mit einem Jigkopf, sodass<br />
die Fliege zu Grund taumelt und immer<br />
wieder von mir hochgerissen wird.<br />
LERNEN SIE, DIE MONDPHASE IM<br />
BLICK ZU BEHALTEN<br />
Da es in Italien im Sommer auch häufig<br />
Niedrigwasser gibt – aktuell ist der Po<br />
ja sehr davon betroffen – habe ich auch<br />
schon mehrfach versucht, einen Wels<br />
unter diesen Bedingungen zu fangen. Das<br />
klappt auch – aber nicht tagsüber, denn<br />
wenn die Sonne am Tag brennt, sind die<br />
Fangchancen extrem gering. Wer unter<br />
solchen Bedingungen ins Fliegenfischen<br />
Hochwasser ist am zuverlässigsten. Der Futterfisch drückt sich ans Ufer,<br />
um dem Strom zu entgehen, und ist in geballter Form ein leichtes Ziel für<br />
raubende Welse. Richtig, Mehrzahl, denn sie jagen selten allein.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 59
PRAXIS | WELS<br />
Der Wels ist ein dämmerungs-<br />
und nachtaktiver Fisch.<br />
Mit Einbruch der Dunkelheit<br />
schwimmt er an die flachen<br />
Stellen, um auf Beutezug zu<br />
gehen.<br />
„Wiggle Tail“ heißt der kleine schwarze<br />
Twisterschwanz, Hauptbestandteil von<br />
Paolos schwarzem Lieblingsstreamer.<br />
Was für ein riesiger Fisch! Welse von dieser<br />
Größe gibt es nicht nur in Italien, sondern<br />
auch bei uns.<br />
auf Wels startet, der wird sich schnell<br />
eine sprichwörtliche blutige Nase holen.<br />
Baden Sie tagsüber lieber im Fluss und<br />
in der Sonne. Warten Sie auf die Nacht –<br />
Nachts kann sich alles ändern, denn dann<br />
werden die Welse aktiv. Ich habe herausgefunden,<br />
dass der Mond beim Nachtangeln<br />
eine wichtige Rolle spielt. Als<br />
Faustregel gilt, dass an Abenden mit Vollmond,<br />
selbst wenn der Himmel bewölkt<br />
ist, kaum ein Wels beißt. Ab dem letzten<br />
Viertel des abnehmenden Mondes bestehen<br />
aber gute Chancen auf einen dicken<br />
Wels. Während der anderen Mondphasen<br />
kann man leider nicht konstant mit Bissen<br />
rechnen.<br />
Nachts entwickelt sich der Wels vom<br />
Sensibelchen zu dem Raubtier, als das er<br />
besonders von Nichtanglern angesehen<br />
wird: Er raubt laut hörbar an der Wasseroberfläche<br />
und startet brutale Attacken.<br />
Höre ich diese Raubszenarien, dann kommen<br />
große Popper (-Fliegen natürlich) an<br />
Schwimmschnüren zum Einsatz.<br />
Ich sehe die Bugwelle des Wallers vor<br />
mir vorbeiziehen, dann werfe ich den<br />
Popper einige Meter vor den Fisch, genau<br />
in seine Schwimmbahn. Der Wurf<br />
darf nicht zu kurz kommen, den Fisch<br />
also nicht treffen – sonst flüchtet er.<br />
Ich strippe die Fliege nur langsam ein.<br />
Zwischen den einzelnen Zügen pausiere<br />
ich auch gerne mal, damit der Fisch die<br />
Fliege nicht nur wahrnehmen, sondern<br />
auch genau orten kann.<br />
DIE BESTE ZEIT? GANZ KLAR:<br />
IM FRÜHJAHR!<br />
Möglicherweise konnte ich Sie zum Nachmachen<br />
inspirieren. An dieser Stelle will<br />
ich nochmals motivieren, unbedingt mit<br />
der Fliege auf Wels zu angeln! Es ist bei<br />
Weitem nicht so kompliziert, wie man es<br />
vielleicht denkt, wenn man es noch nie getan<br />
hat. Falls Sie bald starten wollen, dann<br />
sollten Sie in einem kleineren Fluss mit<br />
gutem Wallerbestand beginnen. Ich rate<br />
vom Stillwasser ab, hier sind die Chancen<br />
eher gering.<br />
Momentan, im September und Oktober,<br />
ist eine recht gute Zeit zum Wels angeln.<br />
Aber nicht die allerbeste, denn die ist<br />
ganz klar im Frühjahr, wenn Scharen von<br />
Weißfischen wie Rotaugen, Brassen und<br />
Karpfen sich vor den flachen Schilfzonen<br />
und in strömungsberuhigten Bereichen<br />
(Altarme, Becken, Staustufen) versammeln,<br />
um abzulaichen. In solchen Fällen<br />
stehen die Welse zwischen den Weißfischen.<br />
Gelegentlich kann man sie dann<br />
direkt anfischen und einen Köder nur<br />
<strong>10</strong> Zentimeter vor ihrem Maul platzieren.<br />
Oft hatte ich damit Erfolg.<br />
VERGESSEN SIE NIE:<br />
AN SCHLAGEN UND FESTHALTEN!<br />
Was Sie an Gerät brauchen? Sie können<br />
es sich denken: Es muss schwer sein.<br />
Im Fliegenfischen spricht man von<br />
Ruten klassen <strong>10</strong> bis 12. Dazu eine starke<br />
Rolle mit guter Bremse. Auch im<br />
Fliegenfischen-Sektor gibt es Rollen mit<br />
Wechselspule. Vielleicht besorgen Sie sich<br />
eine solche, dann können Sie drei Spulen<br />
für drei unterschiedlich schnell sinkende<br />
Schnüren kaufen, und müssen sich nicht<br />
drei Rollen zulegen. Für den Anfang, und<br />
einen nicht so stark strömenden Fluss, benötigen<br />
Sie eine WF<strong>10</strong> bis WF12-Schnur<br />
(je nach Rutenklasse) in den Sinkraten<br />
„Sink 3“ und „Intermediate“; außerdem<br />
ist fürs Nachtangeln eine Schwimmschnur<br />
unerlässlich. Ans Ende der Fliegenschnur<br />
knoten Sie ein Stück Schlagschnur, es muss<br />
nicht ewig lang sein, 1 Meter reicht, mit<br />
einem Durchmesser von 0,70 bis 0,80 Millimeter.<br />
Und an dieses Stück monofile<br />
Schlagschnur kommt unser Köder, zum<br />
Beispiel mit einer Rapala-Schlaufe. Ich<br />
nutze immer Streamer zwischen 13 und<br />
17 Zentimeter, meist in schwarz. Chartreuse,<br />
weiß und pink fangen auch gut.<br />
Viel Spaß beim Ausprobieren! Und<br />
vergessen Sie nicht: Nach dem Biss<br />
anschlagen und festhalten …<br />
60
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<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 61
PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />
Umgestürzte Bäume<br />
und wucherndes Grün<br />
erschweren das Angeln.<br />
Karsten Jaszkowiak<br />
und Lars Reineke<br />
schreckt dies nicht ab.<br />
Sie denken und lenken<br />
um – und fangen im<br />
Unterwasserdschungel.<br />
MITTEN IM DICKICHT: KAPITALE FÄNGE AN HINDERNISSEN<br />
Dschungelmonstern<br />
auf der Spur<br />
Wer kennt sie nicht, die Fernsehserie „Flussmonster“, in der Jeremy Wade an den<br />
entlegensten Orten der Welt riesigen Fischen nachstellt? Karsten Jaszkowiak erlebt<br />
ähnlich beeindruckende Abenteuer und fängt unter schwierigen Bedingungen – in<br />
einer etwas kleineren Dimension an einem romantischen deutschen Flüsschen.<br />
62
Solch beeindruckende Fische präsentiert Dschungel-Experte Lars regelmäßig.<br />
Fotos: L. Reineke, K. Jaszkowiak, Fishstone<br />
Dieser Fluss hat es in sich – ungefähr<br />
20 Meter breit, im<br />
Durchschnitt drei bis vier Meter<br />
tief, im Sommer wuchern<br />
Kraut, Seerosen und Mummeln<br />
bis dicht unter die Oberfläche. Die Ufer<br />
sind entweder gesäumt von Schilf oder<br />
mehrere Meter überwachsen von Weiden<br />
und Büschen, die dicht über dem Wasser<br />
hängen. Sie gleichen einem Labyrinth aus<br />
Gestrüpp und sind kaum begehbar. Hin<br />
und wieder stürzen Bäume und Äste in<br />
den Fluss, die zur Befahrbarkeit teilweise<br />
entfernt werden, teilweise im Fluss liegen<br />
bleiben. Tagsüber herrscht auf dem Wasser<br />
viel Bewegung. Ein kleines Ausflugsboot<br />
fährt auf einem Abschnitt hoch und runter.<br />
Hinzu kommen bis zu 500 Stand-up-Paddler,<br />
Kanuten oder Ruderer, die im Sommer<br />
permanent den Angelplatz kreuzen.<br />
Dabei sind sie regelmäßig neugierig auf die<br />
Montagen oder wollen die Büsche vorbildlich<br />
von Schnur befreien. Teilweise sind<br />
sie auch einfach unerfahren und steuern<br />
somit nur zu gern in die Ufer. Nachts ist es<br />
gut möglich, dass sich eine Wildschweinrotte<br />
grunzend, krachend und platschend<br />
neben deinem Boot ein Bad gönnt. Willkommen<br />
an meinem kleinen Fluss – dem<br />
Zuhause der Dschungelmonster.<br />
Dieses Gewässer beherbergt wahre<br />
Schätze: Karpfen über 25 Kilo, die noch<br />
nie in ihrem Leben einen Haken gesehen<br />
haben, mit fast schwarzen Rücken und<br />
von grünlich bis ins dunkle Ocker gefärbten<br />
Bäuchen. Zudem gibt es ein riesiges<br />
Weißfischvorkommen. Und zu guter Letzt<br />
sind da noch die Welse – ein Bestand mit<br />
überwiegend zwischen 1,30 bis 1,70 Meter<br />
langen Fischen. Die Welse jedoch wachsen<br />
und auch sie überschreiten dank einer<br />
reich gefüllten Speisekarte mittlerweile die<br />
magische Zwei-Meter-Marke.<br />
HARTNÄCKIG ZUM ZIELFISCH:<br />
GEHT NICHT, GIBT’S NICHT!<br />
Der Fluss bietet eine Mischung aus<br />
dschungelartigem, idyllischem Biotop und<br />
Gewässerhighway. An ihm sechs Ruten –<br />
drei pro Angler – sinnvoll zu platzieren,<br />
scheint fast unmöglich. Hier zu angeln, ist<br />
traumhaft schön, aber auch eine Herausforderung,<br />
die Geschick und Einfalls-<br />
Fertig zum Einsatz: Die beköderte<br />
Steinmontage wird auf kleinen krautfreien<br />
Stellen abgelegt.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 63
PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />
„Nach ein paar Nächten entwickelt<br />
sich diese Herangehensweise<br />
zu einer körperlichen Tortur.“<br />
Eine traumhaft ruhige Kulisse, doch der Schein trügt. Tagsüber sind auf dem kleinen Fluss unzählige Wassertouristen unterwegs,<br />
nachts schrillen die Bissanzeiger und läuten die Glöckchen.<br />
reichtum an ihre Grenzen bringen. Kennenlernen<br />
durfte ich diesen romantischen<br />
Fluss durch Lars Reineke. Er ist einer meiner<br />
engsten Unterstützer und erzählte mir<br />
anfangs, dass es ihn viele Jahre gekostet<br />
hat, hier das anglerische Rezept herauszufinden.<br />
Welse gäbe es hier ohnehin nicht,<br />
hieß es. Lars blieb hartnäckig und fing sie.<br />
Mit ihm am Gewässer zu sein, prägte mein<br />
Verständnis vom Angeln im Hindernis<br />
und gab mir das Rüstzeug für eine ganze<br />
Palette an Lösungen, konventionell nicht<br />
erreichbare Spots zu befischen. Geht nicht,<br />
gibt’s nicht! Absenken, umlenken, drillen<br />
durch dichteste Krautfelder, die Schnur<br />
kappen und zusammenknoten und am<br />
Ende traumhaft schöne Fische in den Kescher<br />
ziehen – all das ist Teil des Angelns<br />
an diesem faszinierenden Fluss.<br />
NAHRUNG IM ÜBERFLUSS – EINE<br />
ECHTE HERAUSFORDERUNG<br />
Meine erste Begegnung mit ihm hatte ich<br />
beim Karpfenangeln. Es war Liebe auf<br />
den ersten Blick! Wir machten einen Trip<br />
vom Boot aus. Während tagsüber unzählige<br />
Wassertouristen für viel Bewegung<br />
und Lärm sorgen, kehrt zur Dämmerung<br />
eine unglaubliche Ruhe ein. Die meisten<br />
Abschnitte sind nur für Vereinsmitglieder<br />
oder über private Grundstücke zugänglich.<br />
Dadurch gibt es gerade eine Handvoll<br />
aktiver Angler auf mehreren Kilometern<br />
Wasser. Es gibt Platz ohne Ende, den es zu<br />
nutzen gilt.<br />
Eine Herausforderung ist das Überangebot<br />
an natürlicher Nahrung. Es gibt hier<br />
viele schöne Fische, aber wo halten sie sich<br />
gerade auf? Futter finden sie überall in<br />
Massen. Bei dem klaren Wasser kann ein<br />
kleiner Stalking-Spaziergang sehr sinnvoll<br />
sein. Füttern ist es in jedem Falle nicht –<br />
zumindest nicht wie gewohnt mit großen<br />
Boilie-Futterplätzen. Das haben bereits<br />
viele versucht und fast alle bissen sich die<br />
Zähne aus. Die Fische sind es hier nicht<br />
gewohnt, nach Boilies, ja nach Futter allgemein<br />
zu suchen. Sie haben kaum einen<br />
Bezug zu den merkwürdigen runden Murmeln.<br />
Das Rezept ist, die Fische zu finden<br />
und einen möglichst langen Flussabschnitt<br />
präzise zu beangeln. Das wiederum bedeutet<br />
an einem 20 Meter breiten, bewucherten<br />
Fluss voller Kraut und Hindernisse, je<br />
drei Ruten in beide Richtungen – stromauf<br />
und stromab – auf einem bis zu 300 Meter<br />
langen Abschnitt zu staffeln. Dabei muss<br />
man so vorgehen, dass die Fische nicht<br />
gefährdet und die Schnüre vom Verkehr<br />
am nächsten Morgen nicht eingesammelt<br />
werden. Diese Herausforderung hat mein<br />
Angeln grundlegend verändert. Im ersten<br />
Moment erschien sie mir als unlösbare<br />
Aufgabe, aber ich sollte noch viel lernen.<br />
UMDENKEN UND UMLENKEN:<br />
IDEENREICHTUM IST GEFRAGT<br />
Wir brachten die Ruten in unterschiedliche<br />
Flussabschnitte teilweise bis um die<br />
nächste Kurve herum. Dort legten wir sie<br />
auf kleine, maximal zwei Quadratmeter<br />
große Krautlöcher, alles bei einer recht<br />
sportlichen Strömung für diese Gewässergröße.<br />
Auf dem Rückweg senkten wir<br />
die Schnur mindestens einmal direkt ins<br />
Kraut ab. Bei den weiter entfernt abgelegten<br />
Montagen oft zweimal – ein Absenker<br />
an einem wichtigen, richtungsweisenden<br />
Punkt oder auf Höhe des Köders einer<br />
64
anderen Rute, um die Bahn freizumachen,<br />
falls ein Fisch beißt. Ein weiterer Absenker<br />
für alle drei Ruten folgte auf gleicher<br />
Höhe, um sie unter Wasser parallel nebeneinander<br />
aufzureihen. Dadurch konnten<br />
wir die Schnüre genauso anordnen,<br />
dass wir bei einem nächtlichen Biss nicht<br />
gleich alle Ruten einsammelten. Welche<br />
der drei Schnüre dabei sinnvoll an welcher<br />
Position nach unten muss, war für mich<br />
anfangs nicht leicht nachzuvollziehen. Wie<br />
soll das funktionieren? Diesen Fisch kann<br />
man doch niemals fangen beziehungsweise<br />
riskieren wir doch so die Gesundheit<br />
des Fisches, wenn er sich vom Haken<br />
reißt! Oder etwa nicht?<br />
Der „XXweLs Line Sinker“<br />
von Fishstone ermöglicht<br />
den Einsatz von Steinen<br />
bis zwei Kilogramm.<br />
KOMPLETT ANDERS: ES GIBT<br />
KEINEN NORMALEN DRILL!<br />
Es ist eine Frage des Mutes, aber auch der<br />
Erfahrung und Fähigkeiten. Entscheidend<br />
ist, dass es bei dieser Angelei keinen<br />
herkömmlichen Drill gibt. Um hier<br />
erfolgreich zu sein, muss ich mich von<br />
bisherigen Vorgehensweisen verabschieden<br />
und Gewohnheiten ad acta legen.<br />
Dazu ist ein Punkt unumgänglich – alle<br />
Gewichte müssen weg! Nur dann kann<br />
es funktionieren. So lehrte mich Lars<br />
ein neues Drillverhalten unter besonderen<br />
Bedingungen: Stellen wir uns einen<br />
wilden Hund beim Gassi gehen vor. Der<br />
Hund läuft an langer Leine zwischen zwei<br />
Laternen durch und um eine herum. Sie<br />
möchten ihn zurückziehen, aber er hält<br />
dagegen. Wild rennt er hin und her und<br />
wickelt sich dabei immer mehr zwischen<br />
den Laternen fest, da er sich gegen den<br />
Druck stemmt und immer nervöser wird.<br />
Warum entspannen wir nicht die Leine<br />
und folgen dem Hund einfach durch die<br />
Laternen? Genauso drillten wir – Bremse<br />
komplett auf! Trotzdem kam bei all dem<br />
Umgelenke manchmal nur ein einzelner<br />
Ton am Bissanzeiger durch. Ein Piepser<br />
heißt raus und die Rute kontrollieren –<br />
mehrmals in der Nacht.<br />
Lars hat sich nach langjähriger Erfahrung<br />
angewöhnt, hier sehr viel mit Pellets<br />
zu angeln. Für mich eine der wenigen Bedingungen,<br />
in denen ich überhaupt mit<br />
Pellets geangelt habe aber er sagt, sie funktionieren<br />
hier. Im Frühjahr und Herbst<br />
kein Problem, aber bei warmem Sommerwasser<br />
bedeutet das teilweise nachts<br />
aufstehen und die Ruten kontrollieren.<br />
Und dabei die Montage wieder präzise im<br />
Krautloch positionieren und die Schnur<br />
mit den Absenkern auf dem Rückweg<br />
exakt platzieren. Nach ein paar Nächten<br />
entwickelt sich diese Herangehensweise<br />
zu einer körperlichen Tortur und das Bedürfnis<br />
nach Schlaf wächst Tag für Tag.<br />
Der Reiz jedoch, diesem beeindruckenden<br />
Fluss mit anspruchsvollster Angeltechnik<br />
einen der unberührten und wunderschönen<br />
Fische zu entlocken, überwog und beruhigte<br />
unsere vom Schlafmangel gezehrten<br />
Nerven. Dieser Reiz war unser Motor,<br />
der unaufhörlich weiter ratterte.<br />
BANGE MINUTEN: AHNUNGSLOS<br />
UND AUFGEREGT ZUM FISCH<br />
Endlich durfte ich den ersten Drill live erleben<br />
und die einzige Option für das, was<br />
nun folgte, lautete: freie Schnur! Nicht zuletzt<br />
aus diesem Grund kam Lars vor ein<br />
paar Jahren auf mich zu, da unsere Steinmontagen<br />
von „Fishstone“ die optimale<br />
Lösung für seine Anforderungen bieten.<br />
Durch das enorm dichte Kraut und quasi<br />
keinen Gegendruck nach dem direkten<br />
Abwurf des Steins nehmen die Fische den<br />
Der „Line Sinker“ lässt sich<br />
nicht nur zum Absenken von<br />
Montagen, sondern auch<br />
zum Umlenken an Ästen einsetzen.<br />
Der große Karabiner<br />
ermöglicht ein einfaches und<br />
schnelles Handling.<br />
Köder auf, erschrecken sich kurz, aber<br />
stellen sich prompt in der Nähe regungslos<br />
in ein dichtes Krautfeld. Auch aus diesem<br />
Grund wäre das Angeln mit Gewicht<br />
hier unmöglich, da es sofort im Kraut<br />
hängenbliebe und den Fisch zu weiteren<br />
Fluchten veranlassen würde.<br />
Wir nahmen nach einem Piepser direkt<br />
die Rute auf, ruderten an komplett<br />
schlaffer Schnur los und waren aufgeregt<br />
und ahnungslos, was sich wohl am anderen<br />
Ende der Leine in wenigen Minuten<br />
zeigen würde – eine Brasse oder vielleicht<br />
doch einer der versteckten Schätze.<br />
Auf dem Weg holen wir die Absenker<br />
hoch. Entweder ist der Stein hier bereits<br />
raus oder wir holen einen Krautbatzen<br />
hoch, den wir zügig abrupfen, den Absenker<br />
entfernen und weiter. Am Spot angekommen,<br />
nehmen wir nicht direkt Spannung<br />
auf. Wir schauen zuerst aufmerksam<br />
auf den Schnurverlauf. Erst wenn wir<br />
Gewissheit haben, entweder senkrecht<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 65
PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />
über dem Fisch zu stehen oder ihn aus<br />
dem Ufer ziehen zu können, geht es wirklich<br />
los. Nicht selten jedoch erkennt man<br />
schnell, dass die Schnur quer durchs Holz<br />
verläuft. In diesem Fall fahren wir um das<br />
Hindernis herum, stechen mit der Rute<br />
ins Wasser und holen die Schnur mit der<br />
Spitze hinter dem Hindernis vorsichtig an<br />
die Oberfläche. Nun können wir versuchen,<br />
die Schnur über Ziehen an beiden<br />
um das Hindernis gelegten Enden zu befreien.<br />
Das muss alles passieren, ohne<br />
dabei Druck auf den Fisch aufzubauen.<br />
Ein emotionaler Drahtseilakt in dem Wissen,<br />
dass in wenigen Metern Entfernung<br />
ein wahrer Gigant auf uns warten könnte.<br />
Aus leichten Zweigen lässt sich die Schnur<br />
meist auf diese Weise befreien, aber gelegentlich<br />
hilft nur das Messer. Dann heißt<br />
es, die Schnur kappen, durch das Hindernis<br />
ziehen und neu zusammenknoten.<br />
Lars erzählte mir von seinem persönlichen<br />
Rekord bei dem er diesen Ablauf bis zum<br />
Fischkontakt mehr als zehn Mal durchgehen<br />
musste.<br />
Ein traumhaft schöner Fang: Lars präsentiert einen makellosen Schuppenkarpfen –<br />
einen unberührten, wunderschönen Schatz aus dem Unterwasserdschungel.<br />
WILDE FLUCHTEN: WENN DER<br />
FISCH DAS KRAUT RASIERT ...<br />
Es ist kaum vorstellbar, aber anfangs steht<br />
der Fisch einfach. Wovor sollte er auch<br />
flüchten – ohne Gewicht im schützenden<br />
Versteck verborgen. Sind alle Hindernisse<br />
überwunden und die Schnur befreit,<br />
geht es endlich los. In diesem Gewässer<br />
kann alles passieren. Endlich kommt der<br />
Moment der ersten Kontaktaufnahme,<br />
der Augenblick der Wahrheit und schnell<br />
zeigt sich die Dimension des Fisches. Der<br />
Drill läuft dann hauptsächlich möglichst<br />
vertikal ab, um dem Fisch wenig Chancen<br />
für Fluchten ins Kraut zu geben. Dennoch<br />
stürmt er immer wieder in die Krautfelder<br />
und rasiert durch sie hindurch. Gelegentlich<br />
dreht man dabei schon mal ganze<br />
Büsche um, bis der Fisch endlich ins Netz<br />
gleitet. Das Gewicht bei dieser Angelei<br />
nicht zu verlieren, wäre ein Todesurteil für<br />
jeden Drill.<br />
Diese Fähigkeiten im Repertoire zu<br />
haben ist Gold wert. Ich möchte sie nicht<br />
mehr missen. Nach ein paar Tagen dieser<br />
besonderen Schule durchstieg ich die Herangehensweise<br />
und sie ist seither ein sehr<br />
wichtiges Werkzeug für meine Angelei.<br />
Erst auf meinem letzten Trip habe ich an<br />
einem unbekannten Gewässer auf einer<br />
unerreichbaren Stelle mit zwei Absenkern<br />
und zwei Umlenkern einem Freund einen<br />
Fisch an den Haken gezaubert und wir<br />
landeten ihn sicher. Mit dem neuen Verständnis<br />
entscheide ich nicht mehr nach<br />
der Zugänglichkeit einer Stelle, sondern<br />
nur noch nach ihrem möglichen Potenzial.<br />
Wichtig bei dieser Herangehensweise<br />
ist eine logische und klare Vorstellung<br />
davon, wie im Drill vorgegangen werden<br />
muss und in welche Richtung die Schnur<br />
aus dem Umlenker gehoben oder wo sie<br />
fest fixiert sein muss. Für diese Techniken<br />
sollte man genau wissen, was man tut und<br />
jedes Detail schon vorab im Kopf durchspielen.<br />
Nur so ist sicherzustellen, dass<br />
diese komplexen Vorgehensweisen den<br />
Fisch nicht gefährden und nicht nur zu erfolglosen<br />
Aussteigern führen.<br />
WELSANGELN: JETZT WIRD ALLES<br />
NOCH EINE NUMMER HEFTIGER!<br />
Als ich ein Jahr später an diesem Gewässer<br />
das erste Mal auf Wels angelte, verschärften<br />
sich die Techniken noch. Das<br />
Überwältigende daran ist, dass sie einfach<br />
funktionieren, wenn man sie einmal versteht.<br />
Ich bin zwar kein Welsangel-Spezialist,<br />
aber auf zahlreichen Reisen mit<br />
auf ihr Gewässer spezialisierten oder allgemein<br />
sehr erfahrenen Anglern unterwegs.<br />
Aus diesem Grund sehe ich viele<br />
verschiedene Techniken und bekomme<br />
schnell Einblicke in viele Jahre erarbeitete<br />
Fähigkeiten und Wissen von Experten.<br />
Mir wurde schnell klar, dass im Welsangeln<br />
alles nochmal eine Nummer derber<br />
und rauer ist. Allein die kräftigen Ruten,<br />
Rollen und Schnüre, mit denen man Autos<br />
ziehen kann und auch die Techniken<br />
des Spannens und Umlenkens sind von<br />
derberer Gestalt. Während beim Karpfenangeln<br />
viele darauf achten, ihre Schnur<br />
möglichst glatt und berührungsfrei zum<br />
Köder zu legen, wird beim Welsangeln<br />
einfach über den Baum gelegt oder besser<br />
über mehrere Bäume und quer über den<br />
Fluss gespannt.<br />
ABSOLUTER QUATSCH: HIER<br />
GIBT’S DOCH KEINE WELSE!<br />
Lars erzählte mir eine beeindruckende<br />
Geschichte seiner Welsangelei am kleinen<br />
Flüsschen. Er begann hier bereits damit,<br />
als nur wenige überhaupt darüber nachdachten.<br />
Belächelt worden sei er, es gäbe<br />
hier keine Welse. Und anfangs schien es<br />
für ihn durchaus so. Mehrere Jahre vergingen,<br />
bis Lars den Dreh raus hatte. Viele<br />
Fische in allen Größen und auch ein paar<br />
stattliche Exemplare können die Jungs<br />
dort mittlerweile vorweisen. Auch hier<br />
heißt es, noch viel größere Fische seien<br />
durchaus denkbar.<br />
Gemeinsam mit Patti und Lars begannen<br />
wir unser „XXweLs“-System zu<br />
entwickeln und so ging es für mich nun<br />
abermals an den Fluss, diesmal mit einem<br />
anderen Ziel – Welse. Da wir an unserer<br />
Montage arbeiteten, nutzten wir überwiegend<br />
U-Posen-Montagen. Das gestaltet<br />
sich unter den beschriebenen Bedingung<br />
nicht leicht und wir suchten einen Bereich<br />
auf, in dem sich der Krautwuchs noch<br />
halbwegs im Rahmen hielt. Die Heraus-<br />
66
forderung war jedoch ähnlich. Wie platzieren<br />
wir sechs Ruten sinnvoll an einem<br />
20 Meter breiten Flüsschen möglichst so,<br />
dass wir einen großen Bereich abdecken,<br />
um Fische zu finden.<br />
ÜBER STOCK UND STEIN: DAS<br />
GROSSE AUSLEGEN BEGINNT<br />
Stromauf legten wir die erste Rute auf kurze<br />
Distanz ans eigene Ufer und führten<br />
sie über die Bäume wieder zurück zum<br />
Camp. Den Stein legten wir mit Montage<br />
ab und gingen direkt im 45-Grad-Winkel<br />
in den Umlenker kurz über dem Wasser.<br />
Stromauf angeln wir grundsätzlich mit<br />
einem fixen Umlenkpunkt kurz oberhalb<br />
der U-Pose. Die Schnur ist an dieser Stelle<br />
fest in einem Clip fixiert. Auf diese Weise<br />
halten wir beim Biss die Spannung zum<br />
Fisch und können einen Anschlag setzen.<br />
Würden wir an diesem Punkt mit einer<br />
Reißleine arbeiten, hätten wir nach dem<br />
Sprengen enorm viel Schnur auf einem<br />
schmalen, überwucherten Fluss lose im<br />
Wasser liegen und der Fisch könnte auf<br />
dem Weg stromab einfach zu viele Hindernisse<br />
einsammeln.<br />
Planvoll ausgelegt:<br />
Es ist eine Herausforderung,<br />
sechs<br />
Karpfenruten auf<br />
400 Metern in einem<br />
schmalen Fluss<br />
sinnvoll und fangbar<br />
zu positionieren.<br />
„Endlich kommt der Moment<br />
der Wahrheit. Schnell zeigt sich<br />
die Dimension des Fisches.“<br />
Andere Dimensionen: Beim Welsangeln<br />
geht alles etwas handfester zu. Für den<br />
Einsatz von großen Steinen hat der<br />
Autor mit seinem Unternehmen Fishstone<br />
das „3XweLs“-System entwickelt.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 67
PRAXIS | KARPFEN & WELS<br />
Nach dem Biss geht es direkt ins Boot.<br />
Der Fisch muss während der Fahrt zum<br />
Umlenker durch mäßigen Druck möglichst<br />
einigermaßen auf der Stelle gehalten<br />
werden, darf jedoch auch nicht in den<br />
Umlenker gepumpt werden, bis die Schnur<br />
frei ist. Aber so kann es klappen.<br />
Die zweite Rute brachten wir ebenfalls<br />
ans eigene Ufer und nutzen die gleiche<br />
Vorgehensweise. Wir legten sie nur<br />
wesentlich weiter stromauf und führten<br />
sie auf dem Rückweg bis zum Camp<br />
über mehrere Bäume. Die dritte Montage<br />
stromauf legten wir ans gegenüberliegende<br />
Ufer – und nun wurde es langsam etwas<br />
wilder. Wir ließen den Stein und die Montage<br />
ab, führten die Leine ebenfalls direkt<br />
aus dem Wasser in den ersten Umlenker<br />
und auf der gegenüberliegenden Uferseite<br />
wieder durch die Bäume zurück Richtung<br />
Camp. Kurz davor hingen wir sie durch<br />
einen zweiten Umlenker, um sie hoch genug<br />
über den Fluss zu spannen. Drei Ruten<br />
waren scharf und die Spannung stieg. In<br />
diesem Moment ahnte ich noch nicht, dass<br />
es jetzt erst richtig losgehen sollte.<br />
EIN BISSCHEN VERRÜCKT:<br />
EINMAL UMSTEIGEN, BITTE!<br />
Stromab verschärfte sich die Auslegetechnik.<br />
Abermals war ich überrascht und fasziniert,<br />
mit welcher Selbstverständlichkeit<br />
wir die Ruten über unmöglichste Wege<br />
200 Meter vom Platz entfernt positionierten.<br />
Vor dieser Erfahrung hätte ich mir<br />
solch eine Angelei niemals zugetraut.<br />
Die erste Rute kam schnell ans eigene<br />
Ufer, direkt aus dem Wasser über einen<br />
Baum und fertig. Die zweite Rute wurde<br />
kniffeliger. Behalten wir die zusätzliche<br />
Challenge im Hinterkopf: Es ist<br />
notwendig, die Schnüre so zu platzieren,<br />
dass jederzeit ein Paddler passieren kann.<br />
Wir fuhren also für Rute Nummer zwei<br />
150 Meter stromab. Dort positionierten<br />
wir eine Montage mit zwei Köderfischen<br />
am Einzelhaken in eine Strömungsverwirbelung<br />
vor einen Busch auf der eigenen<br />
Uferseite. Anschließend fuhren wir ans<br />
Ufer und es hieß aussteigen. Ich stapfte<br />
in den weichen Untergrund der Schilfbänke,<br />
legte die Leine direkt um einen<br />
stabilen Baum und lief weiter am Ufer entlang<br />
durch den sumpfigen Boden, wobei<br />
die Stiefel meiner Wathose immer wieder<br />
bis zu den Knien einsanken. Nach circa<br />
<strong>10</strong>0 Metern legte ich die Schnur um einen<br />
weiteren kleinen Baum und stieg dahinter<br />
wieder ins Boot. Nun fuhren wir durch<br />
einen umgestürzten Baum, und ich legte<br />
das 60er-Geflecht dabei so über die oberen<br />
Der Autor präsentiert einen kleineren Wels:<br />
Der Fisch ist zwar kein Riese, aber eine<br />
große Belohnung für viel Einsatz.<br />
Äste, dass ich es beim Drill im Vorbeifahren<br />
herunterreißen könnte. Nach weiteren<br />
30 Metern erreichten wir das Camp und<br />
legten die Schnur abschließend noch ein<br />
weiteres Mal so hoch wie möglich über<br />
einen Baum kurz vor dem Rutenständer.<br />
Die ganze Rute war jetzt so platziert, dass<br />
wir die erste Angel drillen könnten, ohne<br />
der zweiten in die Quere zu kommen.<br />
Mit der dritten Rute fuhren wir noch<br />
50 Meter weiter. Auch diese Montage legten<br />
wir in die Verwirbelungen vor einem<br />
Busch. Dieses Mal jedoch in die Außenkurve<br />
auf das gegenüberliegende Ufer. Um<br />
den Drill von Rute zwei zu ermöglichen,<br />
mussten wir hier den letzten Abschnitt<br />
absenken, also die Strecke zum Baum an<br />
Land. Wieder raus ans Ufer, um beide<br />
Bäume laufen, zurück ins Boot, über den<br />
umgestürzten Baum und zurück in den<br />
Rutenständer. Ich verliere, während ich<br />
das beschreibe, selbst den Überblick bei all<br />
dem Umlenken und Absenken. Aber ich<br />
war Feuer und Flamme, zu sehen, wie diese<br />
verrückte Technik funktioniert.<br />
AM MORGEN KLINGELN DIE<br />
GLÖCKCHEN – ACTION!<br />
Diese Angelei war für mich die Geburtsstunde<br />
für eine neue Faszination. Ein<br />
Grund für mich, unser neues Tool den<br />
„Line Sinker“ zu entwickeln. Sie zeigte mir,<br />
dass mit der nötigen Ausrüstung an Stangen,<br />
Umlenkern, abwerfbaren Absenkern,<br />
Nachts schrillen die Glöckchen! Autor Karsten<br />
Jaszkowiak freut sich über den größten<br />
Wels der Tour durch den Flussdschungel.<br />
Druckrichtungen und verschiedensten<br />
Werkzeugen praktisch jeder Spot beangelbar<br />
ist. Es bedarf nur Verstand und Kreativität!<br />
Ich konnte es kaum abwarten.<br />
Schon bald klingelte die erste Glocke.<br />
Ich liebe diesen Widerspruch im Welsangeln:<br />
Derbes Material, große Haken, dicke<br />
Ruten und Rollen, riesige Flussmonster<br />
und dann diese feinen Glöckchen, die<br />
beim Biss doch heftig zu scheppern beginnen<br />
können. Das erste Läuten war nur ein<br />
Anfasser, aber am nächsten Morgen klingelte<br />
die kurze Rute stromab und der erste<br />
kleine Wels mit 1,20 Meter lag im Boot.<br />
Von den kurzen Ruten hatte ich mir<br />
auch wenig Komplikationen erwartet. Viel<br />
zu routiniert und gelassen wirkte das Vorgehen<br />
selbst bei den Distanzfallen, als dass<br />
ich die kurzen Ruten nicht als selbstverständlich<br />
funktionierend angenommen<br />
68
hätte. Aber was passiert, wenn mitten in<br />
der Nacht eine der Glocken an den weit<br />
entfernt ausgelegten Ruten klingelt? Aus<br />
dem Schlaf gerissen, voller Adrenalin ins<br />
Boot poltern, immer die Spannung halten,<br />
die Schnur aus den Bäumen zerren, aussteigen,<br />
einsteigen, zweimal, um schlussendlich<br />
den eigentlichen Drill zu beginnen.<br />
Eine absurde Vorstellung, die mir eine<br />
leicht ehrfürchtige Vorfreude bereitete.<br />
Die Abbildung zeigt, wie der<br />
Autor und seine Mitstreiter<br />
sechs Welsmontagen auslegen,<br />
um einen möglichst großen<br />
Streckenabschnitt zu beangeln.<br />
DER REIZ DES ANGELNS:<br />
FANGEN AUF ANDEREN WEGEN<br />
In der kommenden Nacht blieb es leider<br />
ruhig und so wuchs die Anspannung weiter<br />
an. Eine Nacht später war es dann endlich<br />
so weit, und es schlug gleich zweimal<br />
in die am weitesten entfernte Rute stromab<br />
ein. In der beschriebenen Hektik und dennoch<br />
kontrolliert durchliefen wir die einstudierte<br />
Prozedur. Sowohl Lars als auch<br />
ich landeten jeweils einen schönen Fisch.<br />
Den größeren von ihnen mit 1,50 Meter<br />
konnte ich ins Boot hieven, aber die Punkte<br />
für diesen Wels übergebe ich wohlwollend<br />
an meinen Hindernis-Experten Lars.<br />
Es ist zwar kein 2,50-Meter-Ebro-Fisch,<br />
aber auch hier ist jeder Zentimeter hart erarbeitet<br />
– sowohl auf diesem Trip, als auch<br />
in den unzähligen harten Lehrstunden auf<br />
dem Weg zu diesem Erfolgskonzept.<br />
Am Morgen fing Lars noch einen weiteren,<br />
letzten Fisch mit der Distanzrute<br />
stromauf. Vier Welse in drei Nächten an<br />
einem kleinen verwilderten, enorm anspruchsvollen<br />
Fluss – für mich ein ausgezeichnetes<br />
Ergebnis und ein einschneidendes<br />
Erlebnis. Der Reiz des Angelns muss<br />
nicht zwangsläufig bedeuten, mit gewohnten<br />
Techniken dicke Fische abzugreifen.<br />
Ich finde es reizvoll, beim Schmieden von<br />
Plänen und Strategien abwegige Herangehensweisen<br />
zu entdecken. Der Fisch, der<br />
auf diese Weise überlistet wird, fühlt sich<br />
für mich wie die größte Belohnung an –<br />
unabhängig von der tatsächlichen Größe.<br />
Er zeigt mir, dass ich ein Gewässer verstehe,<br />
das nötige Handwerkszeug beherrsche<br />
und ein Konzept entwickeln kann, um die<br />
Schatztruhe zu öffnen. Für mich ist Angeln<br />
das Abenteuer der Entdeckung. Ich wünsche<br />
Ihnen genauso viel Freude, wenn Sie<br />
Ihr Glück einmal auf ähnliche Weise<br />
versuchen.<br />
Welse gibt’s hier nicht!<br />
Von wegen … Auch<br />
dieser stattliche Räuber<br />
stammt aus dem kleinen<br />
norddeutschen Fluss.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 69
PRAXIS | KARPFEN<br />
KARPFEN LOKALISIEREN<br />
Augen auf bei<br />
Perspektiven wechsel:<br />
Bei der Suche nach<br />
Karpfen klettert<br />
Tobias Steinbrück<br />
mitunter auch auf<br />
Hindernisse, um<br />
einen besseren Blick<br />
auf die Wasseroberfläche<br />
zu bekommen.<br />
Fotos: T. Steinbrück<br />
70
der Platzwahl<br />
Obwohl der Karpfen<br />
wirklich groß wird,<br />
kann er sich ziemlich<br />
gut verstecken.<br />
Tobias Steinbrück<br />
verrät, wie er Wellen,<br />
Blasen und wackelnde<br />
Schilfhalme findet<br />
und deutet.<br />
Strategie aufgegangen: Der<br />
Karpfen biss 30 Minuten<br />
nach dem Ablegen der Montage<br />
im Blasenteppich.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 71
PRAXIS | KARPFEN<br />
Beim Karpfenangeln ist es häufig<br />
wie bei einem Kartenspiel, bei<br />
dem Sie nie so recht wissen,<br />
was für ein Blatt Sie bekommen.<br />
Die Wahl des Futters,<br />
der Rigs und Montagen und ganz wichtig,<br />
welcher Angelplatz in Frage kommt, entscheiden<br />
Sie intuitiv. Eine gute Intuition<br />
erfordert viel Erfahrung und Gewässerkenntnis.<br />
Beides ist nicht immer vorhanden.<br />
Ein Stück weit mutiert der Ansitz<br />
so zu einer Art Glücksspiel. Die Karpfen<br />
haben zu oft andere Pläne – fernab von<br />
Ihren Erwartungen an den Ansitz. Legen<br />
Sie sich im Vorfeld nie zu sehr fest. Mir<br />
ist es auch schon oft so gegangen, dass ich<br />
versucht habe, das Puzzle Karpfenangeln<br />
logisch im Vorfeld zusammenzusetzen.<br />
Ein guter Freund sagt immer: „Wenn es<br />
beim Karpfenangeln logisch wird, dann<br />
wird’s unlogisch.“ Recht hat er, denn zu<br />
oft war es paradox, Theorie und Praxis<br />
drifteten weit auseinander. Ich war hier,<br />
aber die Karpfen dort. Einmal das Camp<br />
aufgebaut, hieß es dann wieder abbauen<br />
und neu positionieren. Aus diesem Fehler<br />
habe ich gelernt. Standorte und Fressverhalten<br />
der Karpfen überraschen mich<br />
immer wieder aufs Neue, nicht immer<br />
im positiven Sinne. Zum Beispiel angelte<br />
ich im Winter oft zu tief, während die<br />
Karpfen sich im Flachwasser aufhielten.<br />
Im zeitigen Frühjahr angelte ich auch<br />
schon zu flach, auch das hielt ich nicht für<br />
möglich. Im Sommer waren sie am Grund<br />
gar nicht anzutreffen, weil sie mit Vorliebe<br />
das Zooplankton im Mittelwasser fraßen.<br />
Über Tage hinweg schlürften sie es dort<br />
ein, während ich mir Gedanken machte,<br />
ob ich meine Boilies lieber gegen Dosenmais<br />
oder Tigernüsse austauschen sollte,<br />
um endlich Bisse zu bekommen. Das hätte<br />
auch nichts geändert.<br />
HEKTIK WAR FRÜHER: GELASSEN<br />
KOMMEN WIR ANS ZIEL<br />
Heute gehe ich es gelassener an. Erst am<br />
Angelplatz finalisiere ich meinen Plan für<br />
die Session. Ich beginne den Ansitz mit<br />
einer ausgiebigen Suche nach den Karpfen<br />
vor Ort. Es gilt, die Fische aktiv zu suchen<br />
und zu finden. Erst wenn ich sie entdeckt<br />
habe, wähle ich meine Taktik. Angle ich<br />
mit Festblei am Grund, mit Zig Rigs im<br />
Mittelwasser oder mit Brot und schwimmendem<br />
Hundefutter an der Oberfläche?<br />
Es ist von Vorteil, alles dabei zu haben.<br />
Einige Karpfenangler machen es sich<br />
dank moderner Technik leicht. Mit der<br />
Hilfe einer Drohne lokalisieren sie je<br />
nach Wassereintrübung binnen kürzester<br />
Nach dem Ablegen<br />
der Montage öffnet<br />
der Autor den Bügel<br />
und rudert so leise wie<br />
möglich zurück.<br />
Mahlzeit! Dieser<br />
Karpfen hatte<br />
vor Kurzem<br />
offensichtlich<br />
auf einer Kiesbank<br />
Muscheln<br />
geknackt.<br />
Zeit die Karpfen aus der Vogelperspektive.<br />
Andere verwenden ein hochmodernes<br />
Echolot oder ein Futterboot mit Echo<br />
und Kamera und schippern Stunden auf<br />
dem See umher. Um ganz ehrlich zu sein,<br />
nutze ich ein Echolot nur sehr selten und<br />
eine Drohne besitze ich nicht. Selbst das<br />
Futter boot kommt bei mir nur gelegentlich<br />
zum Einsatz. Ich verlasse mich ungern<br />
auf moderne Technik und nutze<br />
stattdessen meine Augen, ab und an auch<br />
mein Gehör. Das Gute ist, dass ich einfach,<br />
stressfrei und von Technik unabhängig<br />
ans Ziel komme. Es ist für mich ein<br />
Stück weit intensiveres, lebendigeres, echtes<br />
Angeln, wenn ich „Oldschool“ unterwegs<br />
bin.<br />
SCHARFE SINNE SIND GEFRAGT:<br />
AUGEN AUF UND OHREN SPITZEN<br />
Karpfen verraten sich oft durch Springen,<br />
Rollen, Buckeln und Wälzen an der Oberfläche.<br />
Das kann lautstark, aber auch ohne<br />
Geräuschkulisse erfolgen. Vor allem an<br />
windigen Tagen sind Karpfen sehr aktiv<br />
72
„Karpfen verraten sich<br />
oft durch Springen, Rollen,<br />
Buckeln und Wälzen<br />
an der Oberfläche.“<br />
Karpfen lieben es,<br />
sich zu sonnen.<br />
Sie schieben dann<br />
Bugwellen vor sich<br />
her, die das geübte<br />
Auge erkennt.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 73
PRAXIS | KARPFEN<br />
unterwegs und lassen sich blicken. Ideal<br />
ist die Morgendämmerung. Zu keiner<br />
anderen Tageszeit scheinen die Fische so<br />
oft die Wasseroberfläche zu durchbrechen.<br />
An windstillen Tagen springen sie<br />
seltener, sie sind dann auch weniger aktiv.<br />
Dennoch lassen sie sich aufspüren.<br />
Es lohnt sich, die Wasseroberfläche aufmerksam<br />
im Blick zu haben. Stehen die<br />
Schwärme ganz dicht oben, verraten sie<br />
sich. Sie strecken ein winziges Stück ihrer<br />
Rückenflosse aus dem Wasser – und schon<br />
kommt Bewegung an die Oberfläche. Es<br />
bilden sich kleine Kringel, als wenn ein<br />
Weißfisch eine Fliege von der Oberfläche<br />
inhaliert hätte. Schon oft habe ich zweimal<br />
hinsehen müssen, um mich zu vergewissern,<br />
dass es tatsächlich Karpfen sind.<br />
Ein gutes Auge reicht im Uferbereich,<br />
weiter draußen hilft ein Fernglas. Mit etwas<br />
Glück können Sie die Karpfen sogar<br />
direkt an der Oberfläche ziehen sehen.<br />
Ich scheue mich aus diesem Grund nicht,<br />
auf einen Baum oder andere Anhöhen zu<br />
klettern, um einen besseren Blickwinkel<br />
zu bekommen.<br />
Verräterische<br />
Blasen: An der<br />
Staumauer ist ein<br />
großer Schwarm<br />
auf Nahrungssuche<br />
und hinterlässt beim<br />
Fressen einen riesigen<br />
Blasenteppich.<br />
LEISER ALS JEDER SCHWAN: IM<br />
SCHLAUCHBOOT ZU DEN SPOTS<br />
Mit einem kleinen Schlauchboot ohne Motor (!) kann man sich recht<br />
unauffällig und nahezu lautlos fortbewegen.<br />
Ein kleines Boot ist perfekt. Sind die Gewässer<br />
größer, lasse ich mich mit einem<br />
kleinen, gerade einmal 1,60 Meter langen<br />
Schlauchboot ohne Elektromotor treiben.<br />
Nur mit ganz sachten, leisen Paddelschlägen<br />
bewege ich mich fort. Das verscheucht<br />
die Karpfen nicht. Ich bin mir sicher, dass<br />
jeder Schwan mehr Lärm verursacht als<br />
ich. Ein Elektromotor würde durch seine<br />
Geräusche die Karpfen warnen. Karpfen<br />
können gut hören, jedes kleine Geräusch<br />
ist unter Wasser für sie gut wahrnehmbar.<br />
Ich halte Ausschau nach leichten Bugwellen.<br />
Bugwellen entstehen, wenn die<br />
Fische dicht unter der Wasseroberfläche<br />
ziehen. Ausschau halte ich ebenso nach<br />
Wassereintrübungen, die durch gründelnde<br />
Karpfen verursacht werden. Und ich<br />
suche die Wasseroberfläche nach Blasenteppichen<br />
ab. Blasenteppiche entstehen<br />
auch, wenn Karpfen am Grund fressen<br />
und kopfüber das Bodensediment durchpflügen.<br />
Je nach Anzahl der fressenden<br />
Fische können diese Blasenteppiche sehr<br />
groß sein, gerne zehn mal zehn Meter,<br />
oder eben auch nur vereinzelt hier und<br />
da auftreten, wenn es sich um Einzelfische<br />
handelt. Dann sind es aber meistens<br />
kapitale Exemplare.<br />
Bei den Blasenteppichen gibt es aber<br />
einen gravierenden Unterschied zwischen<br />
Faulgasblasen und Fressblasen. Faulgase<br />
treten aus weichem Bodensediment<br />
wie Schlammböden auf. Einzelne Blasen<br />
steigen in relativ konstanten Abständen<br />
exakt an derselben Stelle auf? Dann handelt<br />
es sich um Faulgase. Fressblasen hingegen<br />
wandern, sind mal größer, mal kleiner.<br />
Oft entstehen kleine Blasenteppiche,<br />
Blasenspuren im flachen Wasser in Kombination<br />
mit gut sichtbarer Eintrübung.<br />
NUR NICHT VERSCHRECKEN:<br />
GERÄUSCHLOS ÜBERS WASSER<br />
Bei einer Bootserkundung habe ich immer<br />
eine montierte Rute und eine Handvoll<br />
zerbrochener Boilies dabei. Es ist wichtig,<br />
sofort zu agieren, ohne die Fische zu verschrecken.<br />
Ein direktes Anwerfen würde<br />
die Fische durch den Aufprall des Bleis<br />
in Alarmbereitschaft versetzen. Besser ist<br />
es, die Montage sorgsam und lautlos im<br />
Wasser abzusetzen. Viel Futter braucht<br />
man jetzt nicht. Zerbrochene Boilies sind<br />
beim Aufprall auf der Wasseroberfläche<br />
sehr leise. Boiliebruch ist außerdem leicht,<br />
wodurch er langsam zu Boden sinkt. Ein<br />
Versinken im Schlamm ist ausgeschlossen.<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sie die<br />
Karpfen mit einer Handvoll zerbrochener<br />
Boilies viel länger am Platz halten, als<br />
wenn Sie ganze Boilies füttern würden,<br />
denn das Zusammensuchen der einzelnen<br />
Partikel ist recht mühselig und deutlich<br />
zeitintensiver. Als Hakenköder kann aber<br />
gerne ein ganzer Boilie verwendet werden.<br />
Mit geöffnetem Rollenbügel entferne<br />
ich mich so unauffällig wie ich gekommen<br />
bin. Nur nicht die fressenden Fische<br />
ver schrecken! Lautlos geht’s zurück zum<br />
Ufer. Die Wartezeit auf einen Biss dauert<br />
nun meist nicht länger als ein bis zwei<br />
Stunden.<br />
74
Zerbrochene Boilies eignen<br />
sich gut zum Anfüttern. Sie<br />
sind leicht, taumeln langsam<br />
zum Grund und versinken nicht<br />
im Schlamm. Als Hakenköder<br />
verwendet unser Autor aber<br />
lieber einen ganzen Boilie.<br />
Braune Suppe:<br />
Fressende Karpfen<br />
verraten sich durch<br />
das Bilden von<br />
Schlammwolken.<br />
PARADIESICHE AUSSICHTEN:<br />
AUGEN AUF DIE SCHILFKANTEN!<br />
Ob mit dem Boot oder leisen Schrittes in<br />
Watstiefeln – einen geschärften Blick sollten<br />
Sie auch immer auf das grüne Dickicht<br />
haben. Schilfkanten sind oft ein reiner<br />
Karpfen-Boulevard mit eigenem Grand<br />
Buffet. Dort sonnen sie sich, finden Schutz<br />
und nicht zuletzt auch das meiste und abwechslungsreichste<br />
Futter – eine natürliche<br />
Speisekammer, die ihresgleichen<br />
sucht. Karpfen finden hier einen reich gedeckten<br />
Tisch: Wasserschnecken, Köcherfliegenlarven,<br />
Krebse, Fischlaich und Muscheln,<br />
im Frühjahr sogar Kaulquappen.<br />
Karpfen haben tausend gute Gründe, sowohl<br />
am Tag als auch in der Nacht Schilfkanten<br />
einen Besuch abzustatten. Wichtig<br />
ist, genau den Bereich der Schilfkanten zu<br />
finden, wo sie gerade fressen.<br />
Halten Sie Ausschau nach zuckenden<br />
Halmen. Mit etwas Glück verraten sich<br />
die Fische, wenn sie aus oder direkt ins<br />
Schilf schwimmen. Zuckende Halme sind<br />
ein sicheres Indiz. Kaum ein anderer Fisch<br />
schiebt einen so breiten Rücken wie ein<br />
Karpfen. Ob sie es wollen oder nicht, sie<br />
verraten sich dort immer. Dumm für die<br />
Fische, gut für uns!<br />
KÖDER PLATZIEREN: DIE GROSSE<br />
KUNST DES ÜBERWERFENS<br />
Nicht an jedem Gewässer darf ein Boot<br />
genutzt werden. Aus diesem Grund müssen<br />
Montage und Köder entweder mit der<br />
sogenannten „Baiting Pole“, einer schwimmenden,<br />
zusammensteckbaren Stange mit<br />
auftreibender Futterschaufel von Nash<br />
Tackle – oder eben ganz klassisch per<br />
Wurf ausgebracht werden. Ein direktes<br />
Anwerfen der Fische wäre mit Grundblei,<br />
PVA-Bag und Ähnlichem oft zu laut.<br />
Besser ist es also, die Fische zu überwerfen,<br />
um die Montage – direkt nach dem<br />
Aufprall und noch bevor sie den Grund<br />
erreicht – zügig ins heiße Areal zu ziehen.<br />
Übung macht den Meister. Wer zu oft<br />
das Ziel verfehlt, wird mit ausbleibenden<br />
Bissen bestraft.<br />
Wer die Fische gefunden hat und sie<br />
durch Unachtsamkeit verscheucht, sowohl<br />
mit dem Boot als auch beim Auswerfen der<br />
Montagen, kann trotzdem auf Bisse hoffen.<br />
Das Spiel ist nicht gleich aus. Wichtig ist,<br />
auf dem Platz etwas Ruhe einkehren zu<br />
lassen. Karpfen sind absolut verfressen und<br />
sie kommen in den meisten Fällen wieder<br />
an den Platz zurück. Mit etwas Sitzfleisch<br />
können Sie berechtigte Hoffnung auf Erfolg<br />
haben. Probieren Sie es einfach aus. Ich<br />
drücke Ihnen ganz fest die Daumen!<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 75
REISE | KANADA<br />
Markus Spänle berichtete<br />
seinem Sohn immer wieder<br />
vom Lachsangeln in<br />
Nordamerika. Dieses Mal<br />
fingen sie gemeinsam<br />
Königslachse – wie dieses<br />
wunderschöne Exemplar.<br />
76
KÖNIGSLACHSE IN KANADA<br />
EXPERTENWISSEN!<br />
Ein Kindheitstraum<br />
wird wahr<br />
Premiere: Dieser<br />
Fang bleibt unvergessen!<br />
Andre<br />
Spänle hält seinen<br />
ersten Königslachs<br />
nur kurz vor<br />
die Kamera. Wenig<br />
später schwimmt der<br />
Prachtfisch wieder in<br />
seinem Element.<br />
Auge in Auge mit Bären und Elchen: In seiner<br />
Kindheit hörte Andre Spänle immer wieder die<br />
lebhaften Geschichten seines Vaters –<br />
von erlebnisvollen Reisen zum Lachsangeln nach<br />
Nordamerika. Nach vielen Jahren haben sich beide<br />
einen Traum erfüllt und zusammen Königslachse in<br />
der einzigartigen Natur Kanadas gefangen.<br />
Fotos: A. Spänle<br />
Auf meinem Nachttisch sitzt<br />
„Huskey“ – ein Stofftier aus<br />
Kanada, ein Mitbringsel aus<br />
dem Jahr 1991. Meine Mutter<br />
war gerade schwanger<br />
mit mir und mein Vater war zum ersten<br />
Mal in Kanada. Er war dort zum Lachsangeln<br />
zusammen mit Kumpels in Owen<br />
Sound. Dieses Kuscheltier brachte er mir<br />
mit und es wurde bis heute nicht durch<br />
ein zweites ersetzt. Hinzu kam später, als<br />
ich als kleiner Junge meine ersten Angelerfahrungen<br />
machte, ein Poster an einem<br />
unserer Geräte- Schränke. Dieses Bild zeigt<br />
meinen Vater mit einem Königslachs in<br />
den Händen. Ich bin groß geworden mit<br />
seinen Geschichten aus Kanada, sie waren<br />
fast schon ein Bestandteil meines Alltags.<br />
Warum es tatsächlich bis 2018 dauerte,<br />
bis mein Vater und ich gemeinsam nach<br />
Nordamerika flogen? Ich kann es nicht<br />
sagen. Schon seit meinem zehnten Lebensjahr<br />
stand eine Kanada-Reise im Raum,<br />
ständig wurden die Fotoalben gewälzt und<br />
dabei geträumt. Wahr wurde der Traum<br />
erst weit über ein Jahrzehnt später. Im<br />
Nachhinein wissen wir, dass der Zeitpunkt<br />
nicht besser hätte gewählt sein können.<br />
Der Flug und unser Camper waren schnell<br />
gebucht. Auch die aufwendigeren Einreiseformulare<br />
hatten wir zügig ausgefüllt. Wir<br />
haben großes Glück – Axel, ein Freund<br />
unserer Familie, ist vor einigen Jahren<br />
mit seiner Frau Andrea und den beiden<br />
Kindern nach Kanada ausgewandert. Das<br />
nahm uns einiges an Recherchearbeit und<br />
Vorbereitung ab, da Axel mittlerweile gut<br />
vernetzt war und wir auch beim Angeln auf<br />
Tipps von „Locals“ hoffen konnten.<br />
REISE OHNE FANGGARANTIE<br />
Ende September war es dann so weit. Mit<br />
Zwischenstopp in London flogen wir über<br />
den atlantischen Ozean bis zur Ostküste<br />
Kanadas. Der Reisezeitpunkt hatte Gründe:<br />
Zum einen wollten wir beim Aufstieg der<br />
Lachse dabei sein, zum anderen fiel dieser<br />
Zeitraum nicht in die Hauptreisesaison,<br />
denn was sich in den Sommermonaten in<br />
den großen Nationalparks abspielen muss,<br />
ist unheimlich. Axel erzählte uns von vierspurigen<br />
Autobahnen und kilometerlangen<br />
Staus von Campern und Wohnmobilen.<br />
Drei Wochen Zeit standen uns zur Verfügung.<br />
Ich hoffte, Bären oder Elche in<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 77
REISE | KANADA<br />
freier Wildbahn zu sehen. Mein Ziel war<br />
es natürlich, einen Lachs zu fangen. Wobei<br />
ich vorwegnehmen möchte, dass wir<br />
keinen reinen Angelurlaub geplant hatten.<br />
Dafür hat dieses riesige Land einfach zu<br />
viel zu bieten. Zu <strong>10</strong>0 Prozent planbar<br />
wäre es – zumindest das Lachsangeln –<br />
sowieso nicht gewesen, denn die Flüsse<br />
waren in den letzten Jahren aufgrund<br />
der geringen Aufstiegszahlen für Angler<br />
gesperrt. Dies galt nicht für die „Natives“,<br />
wie die Ureinwohner dort genannt werden,<br />
für die es jagd- und angeltechnisch<br />
keine Einschränkungen gibt. Die Behörden<br />
entscheiden teilweise täglich über ein<br />
Verbot oder eine Freigabe für den Lachsfang.<br />
Uns blieb nur die Hoffnung, dass die<br />
Flüsse freigegeben werden.<br />
BASS PRO SHOP: DAS IST MAL<br />
EIN ANGELLADEN!<br />
Nachdem wir die erste Nacht in einem<br />
Hotel in der Nähe des Flughafens verbrachten<br />
und morgens zum Camper-Verleih<br />
gebracht wurden, beluden wir unseren<br />
Pick-up und fuhren los. Erster Stopp: Bass-<br />
Pro-Shop! Die Formate dieser bekannten<br />
Outdoor-Kette waren mir von Bildern und<br />
Erzählungen bereits vertraut, trotzdem war<br />
ich überwältigt von dieser, für einen Einkaufsladen,<br />
großen Dimension. Es war wie<br />
eine Mischung aus Naturkundemuseum<br />
und „Sea Life“: Hier standen unzählige ausgestopfte<br />
Tiere, die XXL-Aquarien waren<br />
mit bekannten heimischen Fischen besetzt.<br />
Nach dem Besuch des Bass Pro- Shops<br />
fuhren wir in Richtung Meer, denn unser<br />
erstes größeres Ziel war die Fähre nach<br />
Vancouver Island, früh am nächsten Morgen.<br />
Erst spät in der Nacht trafen wir Axel<br />
und Andrea und zwangen uns nach herzlicher<br />
Umarmung, einem Bier und ersten<br />
Updates ins Bett. Noch bevor es hell wurde,<br />
waren wir an Bord einer riesigen Fähre<br />
und setzten über auf die größte Insel vor<br />
Kanada. Hier hatten wir für die darauffolgenden<br />
zwei Tage ein Guiding für den Pazifik<br />
gebucht. Nicht ganz mein Geschmack,<br />
aber Axel redete bereits seit Jahren davon.<br />
Wir fuhren bis nach Tofino, einem weltbekannten<br />
Surferparadies. Es war wunderschön<br />
und wir konnten es kaum erwarten,<br />
endlich die Ruten auszupacken.<br />
WELLEN FORDERN IHREN TRIBUT:<br />
UNFREIWILLIG ANFÜTTERN<br />
Morgens um vier Uhr klingelte der<br />
Wecker. Noch im Dunkeln legten wir ab<br />
und fuhren mit unserem Guide John aufs<br />
offene Meer. Die Wetterprognose war<br />
Glasklares Wasser vor<br />
schneebedeckten Bergen:<br />
Der Lake Louise im<br />
Banff-Nationalpark zeigte<br />
sich auch den Gästen<br />
aus Deutschland von<br />
seiner schönsten Seite.<br />
alles andere als erfreulich, viel Wind und<br />
Regen wurden vorhergesagt. Auch John,<br />
der zwar absolut souverän agierte, merkte<br />
man die Anspannung an. Es kam, wie es<br />
angekündigt wurde. Meterhohe Wellen<br />
ließen unser Boot von weitem aussehen<br />
wie eine kleine Nussschale. Das vertikale<br />
Angeln wurde zur Herausforderung. Damit<br />
man nicht umfiel oder sogar über Bord<br />
ging, musste man sich eigentlich festhalten.<br />
Dann allerdings blieb nur noch eine Hand<br />
für die Rute frei. Ich hielt eine Weile durch,<br />
musste das Angeln aber nach zwei Stunden<br />
einstellen. Mir wurde von Minute zu<br />
Minute übler – willkommen Seekrankheit.<br />
Nachdem wir einige Leng gefangen hatten,<br />
probierten wir es noch auf Heilbutt. Und<br />
tatsächlich hatten wir nach einiger Zeit<br />
einen Biss und nach intensivem Drill auch<br />
ein stattliches Exemplar an Bord.<br />
Auf der Rückfahrt durch die von Inseln<br />
etwas geschützteren Bereiche, schleppten<br />
wir noch mit kleinen Ködern auf Lachs.<br />
Mir ging es schnell besser, als wieder Struktur<br />
am Horizont erkennbar war, sodass ich<br />
wieder mitangeln konnte. Ich war es dann<br />
auch, der den ersten Biss bekommen sollte.<br />
Erst kurz vor der Hafeneinfahrt schlug eine<br />
Rute aus und ich konnte tatsächlich einen<br />
kleinen Coho fangen. Der erste Lachs<br />
gleich am ersten Angeltag – was für ein<br />
Bilderbuchstart!<br />
DYNAMIT SCHAFFT LEBENSRAUM<br />
Wir hatten allerdings noch den Flug und<br />
die Zeitumstellung in den Knochen, dazu<br />
das frühe Aufstehen und insgesamt wahnsinnig<br />
viel Schlafentzug. Nach diesem Tag<br />
auf dem Meer waren wir platt und uns<br />
fielen noch bei Tageslicht die Augen zu.<br />
Am beeindruckendsten an der Zeit auf<br />
dem Meer waren die Erkenntnisse zur<br />
Lebensweise und Lebenseinstellung unseres<br />
Guides John. Nicht ein einziges Mal in<br />
seinem bisherigen Leben bezahlte er für<br />
Fleisch oder Fisch, erzählte er uns. Er lebt<br />
das Angeln und Jagen, sieht Fleisch und<br />
Fotos: A. Spänle<br />
78
Fisch als Ressourcen der Natur und hält<br />
von Supermärkten recht wenig. Generell<br />
ist die Einstellung der Kanadier zur Natur<br />
ganz speziell. Ich bekam das Gefühl, die<br />
Menschen dort haben eine andere Verbindung<br />
und Wertschätzung für ihr gesamtes<br />
Ökosystem. Das betrifft nicht nur die<br />
Natives, sondern die gesamte Bevölkerung.<br />
Von Axel erfuhren wir, dass teilweise ganze<br />
Landstriche renaturiert oder alte Flussläufe<br />
durch Einsatz von Dynamit wieder hergestellt<br />
werden, um den Lachsen den Aufstieg<br />
zu ihren Geburtsorten zu ermöglichen,<br />
damit sie dort wieder ablaichen können.<br />
CHINOOKS AUS DEM<br />
PUNTLEDGE RIVER<br />
Von Urlaub und Erholung fehlte bislang<br />
jede Spur. Wir waren auch nach Tag zwei<br />
bei schlechtem Wetter auf dem Meer total<br />
erschöpft und gönnten uns nach einer<br />
Dusche auf dem Campingplatz eine Mütze<br />
Schlaf. Danach besprachen wir mit Axel<br />
das weitere Vorgehen für die nächsten<br />
Tage. Er zeigte uns Routen zu den bekannten<br />
und weniger bekannten Nationalparks,<br />
Flüsse, die fürs Lachsangeln in Frage<br />
kommen würden und nicht zuletzt seine<br />
Heimatstadt Kelowna. Dort würden wir<br />
uns gegen Mitte unserer Reise noch einmal<br />
für ein paar Tage treffen.<br />
Axel hatte berufliche Verpflichtungen<br />
und musste zurück nach Vancouver. Mein<br />
Vater und ich entschieden uns dazu, noch<br />
zwei Tage auf der Insel zu bleiben, denn<br />
Axel hatte heiße Tipps für uns. Wir fuhren<br />
Richtung Osten – unser Ziel war ein Fluss<br />
namens „Puntledge River“ und unser Ziel<br />
dort waren Chinooks. Königslachse.<br />
Schnell erledigten wir die Einkäufe und<br />
machten uns über unser Lachsfilet vom<br />
Vortag her, bevor wir uns eine Stelle am<br />
Fluss suchten. Wir sahen andere Angler<br />
an einer Brücke und konnten so entspannt<br />
von oben das Geschehen betrachten. Zwei<br />
angelten mit Fliege an der Oberfläche, ein<br />
Dritter ließ fortwährend seine Montage<br />
mit der Strömung abtreiben, seinen Köder<br />
konnten wir nicht erkennen. Immer wieder<br />
sahen wir Fische springen. Es schien so,<br />
als ob hier tatsächlich die Lachse den Fluss<br />
aufstiegen. Das Meer war Luftlinie nicht<br />
einmal einen Kilometer entfernt, Minuten<br />
zuvor waren die Fische, die unsere Brücke<br />
passierten, noch im Pazifik geschwommen.<br />
Wir versuchten es an diesem Abend<br />
noch mit kleinen Wobblern und Wurm-<br />
Imitaten, blieben jedoch ohne Biss. In der<br />
Dämmerung erkundeten wir noch ein<br />
wenig die Gegend und fanden einen Platz<br />
wie aus einem Märchen. Hier würden wir<br />
es, sobald es hell wird, versuchen.<br />
LAICHFRESSER FÄNGT<br />
MAN MIT GOOEY BOB!<br />
Wir mussten über einen Trampelpfad<br />
ein gutes Stück flussabwärts laufen, bis<br />
wir nach einer leichten Biegung das Ufer<br />
erreichten. Wie in einem kleinen Tal lag<br />
der Fluss vor uns, umsäumt mit Farn und<br />
Bäumen, mit einer winzig kleinen Insel<br />
vor einem riesigen Baum, der quer über<br />
den Fluss gestürzt war. Hinter dem Baum,<br />
der etwa einen Meter über der Wasseroberfläche<br />
lag, verengte sich der Fluss kurz<br />
vor einem Wasserfall. Verglichen mit den<br />
strukturloseren Abschnitten, die wir bisher<br />
entdeckt hatten, war das der absolute Hotspot.<br />
Mit unseren Wathosen und stabilen<br />
Stöcken zur Absicherung durchquerten<br />
wir einen Teil des Flusses, um auf die Insel<br />
zu gelangen, von der wir angeln wollten.<br />
Spätestens an dieser Stelle begann für mich<br />
das Abenteuer Kanada so richtig. Genauso<br />
hatte ich mir das Feeling vorgestellt – in<br />
einem schönen Fluss mit einer Angel in der<br />
Hand bis zum Bauch im Wasser zu stehen.<br />
Wir angelten mit einer Art Laich-Imitat,<br />
Gooey Bob, das uns von den Einheimischen<br />
im Angelladen empfohlen wurde.<br />
Die Lachse waren bereits auf dem Weg zu<br />
ihren Laichgründen. Jagen und fressen<br />
spielte für sie ab jetzt nur noch eine untergeordnete<br />
Rolle. Die Einheimischen erzählten<br />
uns, dass Lachse gerne nach dem Laich<br />
anderer Fische schnappen. Und das nicht<br />
unbedingt, um ihn zu fressen. Es handle<br />
sich dabei eher um das Totbeißen der<br />
Konkurrenz. Unsere eigene Erfahrung bestätigte<br />
das, denn weder mit der Fliege bei<br />
den Anglern vom Vortag noch bei unseren<br />
Versuchen mit Wobblern und Spinnern<br />
tat sich etwas – trotz sicherer Anwesenheit<br />
einiger Fische.<br />
Obwohl unser Spot einen so verlockend<br />
guten Eindruck hinterließ, gerieten wir<br />
Geheimtipp aus dem Angelladen: Einheimische<br />
empfahlen den Gästen, es beim<br />
Lachsangeln einmal mit diesen Laich-Imitaten<br />
zu versuchen. Das Ergebnis ist bekannt!<br />
schnell ins Zweifeln. Wir konnten aufgrund<br />
der Tiefe keine Fische sehen und einige<br />
Meter flussabwärts war das Wasser so flach<br />
und der Fluss so breit, dass man zumindest<br />
die größeren Exemplare beim Aufsteigen<br />
sehen müsste, dachten wir zumindest. Aber<br />
wir wurden eines Besseren belehrt.<br />
DER KÖNIG IST BESIEGT –<br />
EIN UNVERGESSLICHER DRILL<br />
Nach etwa einer halben Stunde hatte mein<br />
Vater einen Biss. Der erste Flussfisch hing<br />
am Haken! Er erwischte einen kleinen<br />
Lachs und unsere Freude war riesig. Der<br />
erste Fang aus einem neuen Gewässer ist<br />
immer etwas Besonderes, auf eine Fischart<br />
dieser Kategorie und das beinahe am anderen<br />
Ende der Welt umso mehr. Jetzt hatte<br />
ich Blut geleckt und musste nicht allzu<br />
lange warten, bis auch meine Rute bis zum<br />
Anschlag krumm war. Es folgte der hef-<br />
„Was dann folgte, war der heftigste<br />
Drill, den ich je erlebt habe.“<br />
Aus dem Kindheitstraum wurde Realität:<br />
Andre präsentiert den größten Königslachs<br />
seiner ersten Angeltour in die kanadische Wildnis.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 79
REISE | KANADA<br />
tigste Drill, den ich je erlebt habe. In einem<br />
unwirklichen Tempo riss mir mein Kontrahent<br />
Schnur von der Rolle. Dann bekam<br />
ich ihn das erste Mal zu Gesicht. Es war<br />
ein großer, dunkler Fisch, der mehrmals<br />
hintereinander aus dem Wasser sprang. Er<br />
schoss gnadenlos über die flachen Stellen<br />
und verschwand dahinter im wieder tiefer<br />
werdenden Wasser.<br />
Inzwischen hatte ich einige Meter Schnur<br />
abgegeben und der Druck durch die Strömung<br />
nahm immens zu. Ich hatte keine<br />
andere Wahl, als ihm hinterherzulaufen.<br />
Voller Adrenalin bewegte ich mich immer<br />
schneller flussabwärts, konzentriert nicht<br />
auszurutschen und immer mit Spannung<br />
auf der Schnur. Nach etwa einhundert<br />
Metern wildester Verfolgungsjagd –<br />
während ich mich halb am Ufer, halb im<br />
Wasser den Fluss hinab kämpfte – blieb<br />
mein Widersacher endlich stehen. Im hüfttiefen<br />
Wasser konnte ich ihn ausdrillen,<br />
bevor ich mit einem beherzten Griff vor die<br />
Schwanzflosse zur Landung ansetzte. Dann<br />
war er mein. Mein erster Chinook. Mein<br />
Königslachs.<br />
AUF EINMAL STEHT DA EIN BÄR!<br />
Noch nie zuvor hatte ich einen so<br />
explosiven, kräftigen und vor allem ausdauernd<br />
kämpfenden Fisch am Haken. Ich<br />
war unendlich stolz. Seit meiner Kindheit<br />
träumte ich vom eigenen Fangbild mit<br />
einem dieser fantastischen Fische. Behutsam<br />
machten wir einige Fotos und ich ließ<br />
den Lachs wieder schwimmen. Bis heute<br />
war das wohl mein intensivster Angelmoment,<br />
und ich bin unendlich dankbar,<br />
dieses Erlebnis mit meinem Vater geteilt<br />
zu haben.<br />
Über dem Fluss auf dem Baumstamm<br />
sitzend, machten wir eine kleine Pause –<br />
ohne Vorahnung, dass sich das nächste<br />
Erlebnis bereits anpirschte. Mein Vater<br />
bemerkte ihn zuerst. Hinter uns hörte<br />
er es rascheln, vielleicht sah er auch im<br />
Augenwinkel, wie sich etwas bewegte. Wir<br />
befanden uns immer noch auf dem Baumstamm,<br />
unter uns rauschte das Wasser<br />
durch und ein Schwarzbär bewegte sich<br />
die Böschung hinunter, direkt auf uns zu.<br />
Immer wieder hatten wir über die Vorstellung<br />
gewitzelt, Auge in Auge einem Bären<br />
gegenüberzustehen – und plötzlich war es<br />
soweit. Gefangen auf unserem Baumstamm<br />
verharrten wir und hofften, die Route des<br />
Bären würde nicht über unseren Pausenplatz<br />
führen. So war es dann auch und<br />
der Bär überquerte den Fluss einige Meter<br />
hinter uns, über die flacheren Bereiche. So<br />
schnell wir ihn bemerkt hatten, so schnell<br />
war er wieder verschwunden.<br />
Als ob all diese Ereignisse in so kurzer<br />
Zeit nicht genug gewesen wären, wiederholte<br />
sich am darauffolgenden Tag alles<br />
noch einmal. Wir hatten zwar nur noch<br />
einen Tag auf der Insel, nachdem es aber<br />
so gut lief und uns der Platz gefiel, beschlossen<br />
wir, hier am nächsten Morgen<br />
noch einmal unser Glück zu versuchen.<br />
Tatsächlich konnten mein Vater und ich<br />
jeweils einen großen Chinook fangen. Und<br />
wahrhaftig kam wieder ein Schwarzbär<br />
vorbei, der sich so viel Zeit ließ, dass ich<br />
einige Fotos schießen konnte. Wir waren<br />
überwältigt. Natürlich hatten wir gehofft,<br />
dass etwas Derartiges passieren würde,<br />
aber dass wir innerhalb der ersten Woche<br />
in Kanada gleich so auf unsere Kosten<br />
kommen würden, hätten wir nicht zu<br />
träumen gewagt.<br />
ZUM ENDE WIRD’S BUNT<br />
Am nächsten Morgen nahmen wir die<br />
Fähre zurück nach Vancouver. Dort bekamen<br />
wir einen weiteren Tipp und angelten<br />
wieder auf Cohos, die kleinere Lachsart,<br />
die wir schon zuvor vom Boot gefangen<br />
hatten. Dabei gelang es meinem Vater,<br />
auch dort einen Königslachs zu fangen,<br />
bevor wir uns auf den Weg zum großen<br />
Okanagan-Lake machten – nach Kelowna,<br />
Axels neuer Heimat. Es war wunderschön<br />
dort. Wir nahmen uns Zeit und erkundeten<br />
die Gegend rund um den See, fingen<br />
an kleineren Gewässern Schwarzbarsche<br />
und Forellen. Wir aßen gemeinsam, gingen<br />
auf die Jagd und Axel zeigte uns seine<br />
Arbeit und seinen neuen Alltag hier. An<br />
Thanksgiving war unser letzter gemeinsa-<br />
Der Königslachs<br />
forderte Andre im<br />
Drill alles ab. Bei<br />
seinen rasanten<br />
Fluchten riss er ihm<br />
immer wieder<br />
unaufhörlich Schnur<br />
von der Rolle, sodass<br />
er ihm flussabwärts<br />
folgen musste.<br />
Bitte recht freundlich!<br />
Nur für wenige<br />
Augenblicke dieses<br />
Fotos blieb der<br />
Königslachs im<br />
Kescher. Dann ging<br />
es behutsam zurück<br />
in die Freiheit.<br />
80
„Immer wieder hatten wir über die<br />
Vorstellung gewitzelt, Auge in Auge<br />
einem Bären gegenüberzustehen.“<br />
In diesem Moment stockt der Atem: Auf ihrer Tour begegneten<br />
Andre und Markus Spänle gleich mehrmals Schwarzbären.<br />
mer Abend, und so schmiedeten wir Pläne<br />
für unsere weitere Reise, ganz klassisch<br />
bei einem leckeren, gefüllten Truthahn.<br />
Wir machten uns auf in Richtung Berge,<br />
die großen Nationalparks in Jasper und<br />
Banff waren unser nächstes Ziel. Auch<br />
dort hatten wir eine wunderbare Zeit bei<br />
bestem Wetter im Indian Summer. Die<br />
Kulisse war einzigartig und wir durften<br />
noch zwei Bärenfamilien beobachten, die<br />
eine der Straßen passierten. Den letzten<br />
Tag vor der Rückreise verbrachten wir im<br />
Großstadtdschungel Vancouvers. Nach<br />
drei Wochen in der Wildnis ein heftiges<br />
Kontrastprogramm!<br />
Selbst mit einem gehörigen Zeitabstand<br />
zu unserer Reise wirken die Erlebnisse<br />
beim Schreiben dieses Artikels immer<br />
noch nach. Die Reise verlief genauso, wie<br />
ich sie mir seit meinem zehnten Lebensjahr<br />
nach den Erzählungen meines Vaters<br />
immer wieder vorgestellt hatte. Die Natur,<br />
das Wetter, die Fische, die Menschen<br />
– alles war perfekt.<br />
Fischfakten: Königslachs<br />
Der Königslachs (Oncorhynchus<br />
tshawytscha) ist die größte Lachsart<br />
Nordamerikas und gehört zur Gattung<br />
der Pazifischen Lachse. Er lebt sowohl<br />
im Süß- als auch im Salzwasser. Der im<br />
Englischen auch „Chinook“ genannte<br />
Fisch erreicht im Durchschnitt eine Länge<br />
von circa 90 bis <strong>10</strong>0 Zentimeter und kann<br />
20 Kilo schwer werden. Es sind aber auch<br />
Fänge von über 50 Kilo und 140 Zentimeter<br />
bekannt. Königslachse werden maximal<br />
zehn Jahre alt, durchschnittlich circa fünf<br />
bis sechs Jahre. Sie kommen von Alaska<br />
bis Kanada häufig vor. Man kann sie sogar<br />
weiter südlich in kleineren Populationen<br />
bis hin zur San Franciso Bay finden.<br />
Zudem gibt es auch große Populationen<br />
in Asien. Hier kommen sie vom nördlichen<br />
Japan bis nach Russland vor.<br />
Königslachse gehören zu den Wanderfischen,<br />
die zum Laichen die Gewässer<br />
wechseln. Vor der Laichwanderung ist ihr<br />
Rücken graugrün, der silberne Bauch mit<br />
schwarzen Flecken bedeckt. Während<br />
des Laichzugs werden der Rücken und<br />
die Seiten etwas bläulich und der Bauch<br />
bekommt rote Tupfen. Ältere männliche<br />
Fische können auch ganz rot werden.<br />
Der Kopf läuft spitz zu, das Maul weist<br />
zur Paarungszeit eine deutliche hakenartige<br />
Verformung auf. Jungfische leben<br />
in den ersten, bis maximal 18 Monaten<br />
(durchschnittlich vier bis sieben Monate)<br />
in Flüssen und ziehen dann ins<br />
Meer. Hier leben sie bis zum Erreichen<br />
der Geschlechtsreife – spätestens nach<br />
sieben Jahren. Dann suchen sie ihre<br />
angestammten Laichgewässer auf.<br />
Königslachse wachsen recht schnell<br />
und können bereits nach vier Monaten<br />
etwa zwölf Zentimeter lang sein. Jungfische<br />
fressen erst Insektenlarven und<br />
Kleinkrebse, später auch kleine Fische.<br />
Erwachsene Fische hingegen ernähren<br />
sich von Krebstieren und Fischen<br />
wie Sprotten, Makrelen und Heringen.<br />
Erwachsene Königslachse, die auf dem<br />
Weg zu den Laichgründen sind, nehmen<br />
keine Nahrung mehr zu sich. Sie sterben<br />
nach der Paarung.<br />
Fotos: A. Spänle<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 81
LESERFÄNGE<br />
KARL BOTH fing diese<br />
50 Zentimeter lange Schleie am<br />
ersten Tag der Sommerferien –<br />
und freute sich über seinen<br />
ersten Karpfenartigen (der kein<br />
Brassen war). Petri!<br />
WELT<br />
In dieser Ausgabe<br />
hat Karl Both den<br />
Kogha Anglerstuhl<br />
Luxor gewonnen.<br />
HERZLICHEN<br />
GLÜCKWUNSCH!<br />
Foto: C. Both<br />
Inspiriert von einem<br />
Bericht im <strong>Blinker</strong><br />
05/2021 wollte<br />
PIET MIELES mit süßen<br />
Speckmäusen eine<br />
Goldforelle fangen.<br />
An dem heißen<br />
Sommertag waren nur<br />
leider keine besetzt.<br />
Die süße Leckerei<br />
schmeckte stattdessen<br />
diesem prächtigen<br />
Afrowels! Die Freude<br />
war riesig – und<br />
Speckmäuse gab’s auf<br />
der Rückfahrt noch dazu.<br />
Foto: A. Mieles<br />
Foto: P. Schöberl<br />
Mit seinem sechsjährigen Sohn MORITZ<br />
angelte PETER SCHÖBERL an einem Nebengewässer<br />
des Inns. Dann knallte Moritz eine<br />
riesige Bachforelle auf den <strong>Blinker</strong>. Während<br />
des Drills übernahm der Vater die Rute und<br />
zusammen landeten sie eine 60 Zentimeter<br />
lange und 3 Kilo schwere Bachforelle!<br />
82
UNSERE LESER<br />
BILDER<br />
SCHIESSEN<br />
LOHNT!<br />
Sie haben am Wasser ein schönes Foto<br />
geschossen? Dann teilen Sie es mit uns!<br />
Wir prämieren pro Ausgabe ein Leser foto<br />
mit einem tollen Preis von ASKARI. Das<br />
Bild muss mindestens 1 MB groß sein, um<br />
gedruckt werden zu können.<br />
Alle Bilder, die nach Redaktionsschluss<br />
ein gesendet werden, haben die Möglichkeit,<br />
eine Ausgabe darauf zu erscheinen.<br />
Senden Sie uns Ihr Fangfoto an leserbild@blinker.de<br />
oder per Post mit dem<br />
Stichwort „Leserfoto BLINKER“ an<br />
Redaktion <strong>Blinker</strong>, Jürgen-Töpfer-Straße<br />
48, 22763 Hamburg Egal, ob Sie einen<br />
Fisch oder eine besondere Kulisse bzw.<br />
Stimmung eingefangen haben: Schicken<br />
Sie uns Ihr schönstes Bild!<br />
Foto: K. Hold<br />
Schon seit Jahren wollten<br />
FELIX UND MORITZ<br />
HOLD einmal einen<br />
großen Hecht fangen. Mit<br />
diesem <strong>10</strong>5 Zentimeter<br />
langen Fisch ist ihnen das<br />
auf jeden Fall gelungen!<br />
Der Kogha<br />
Anglerstuhl<br />
Luxor ist<br />
besonders<br />
leicht und bietet<br />
besten<br />
Sitzkomfort.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 83
SERVICE | LESERFÄNGE<br />
BLINKER-HITPARADE<br />
AAL ÄSCHE ALAND BACHFORELLE BARBE BARSCH<br />
BRASSEN/<br />
GÜSTER<br />
Rekord 1,11 Meter 57 Zentimeter 64 Zentimeter 82 Zentimeter 84 Zentimeter 54 Zentimeter 78 Zentimeter<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
<strong>10</strong><br />
11<br />
12<br />
<strong>10</strong>8 cm, Martin<br />
Juppe, Köderfisch,<br />
03.08., Mittellandkanal<br />
<strong>10</strong>7 cm, Kevin<br />
Fischer, Wurm,<br />
20.05., Donau<br />
<strong>10</strong>6 cm, Christian<br />
Apel, Wurm,<br />
25.05., Talsperre<br />
Seebach<br />
<strong>10</strong>6 cm, Ursula<br />
Langer, Köderfisch,<br />
03.07., Bettenkamper<br />
Meer<br />
97 cm, Andre<br />
Griesberg, Wurm,<br />
17.06., Angelsee<br />
Gröningsgarten<br />
96 cm, Andreas<br />
Böker, Köderfisch,<br />
18.04., Barmener<br />
Baggersee<br />
96 cm, Felix Wilms,<br />
Köderfisch, 30.04.,<br />
DAV Gewässer in<br />
Brandenburg<br />
95 cm, Janosch<br />
Daum, Wurm,<br />
17.06., Dill<br />
95 cm, Florian<br />
Giering, Wurm/Bienenmade,<br />
19.06.,<br />
Elbe<br />
94 cm, Janek<br />
Christochowitz,<br />
Wurm, 02.04.,<br />
Privatsee Mecklen-<br />
93 cm, Michael<br />
Ziegler, Wurm,<br />
18.06., Fränkische<br />
Saale<br />
92 cm, Marco<br />
Bissinger, Wurm,<br />
20.07., Donau<br />
40 cm, Felix Möller-Titel,<br />
Spinner,<br />
24.06., Naustajaure<br />
(S)<br />
63 cm, Sven<br />
Weigel, Maden,<br />
29.03., Rhein<br />
61 cm, Derrik<br />
Figge, Mais,<br />
17.03., Ruhr<br />
60 cm, Christian<br />
Hess, Maden,<br />
14.03., Kanal in<br />
Utrecht (NL)<br />
60 cm, Nadine<br />
Kühn, Brot, <strong>10</strong>.06.,<br />
Edersee<br />
59 cm, Christian<br />
Kahl, Chatterbait,<br />
16.07., Ruhr<br />
58 cm, André<br />
Griesberg, Wurm/<br />
Mais, 18.03.,<br />
Stepenitz<br />
58 cm, Rainer Verhoef,<br />
Mais, 21.03.,<br />
Soholmer Au<br />
66 cm, Anton<br />
Maier, Spinner,<br />
08.05., Alz<br />
Stand: 15. Juli 2021 | Orange: Neu in der Hitparade | Rot: Neuer Rekord<br />
Foto: M. Juppe<br />
Martin Juppe<br />
konnte seinen<br />
allerersten<br />
Aal von <strong>10</strong>8<br />
Zentimetern im<br />
Mittellandkanal<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
fangen.<br />
Gebissen hat<br />
der Fisch auf<br />
eine Grundel.<br />
58 cm, Alan Krebs,<br />
Mais, 02.05.,<br />
Soholmer Au<br />
57 cm, Jens Hammermann,<br />
Pellets,<br />
21.06., Saale<br />
56 cm, Timo<br />
Waschitzki, Maden,<br />
17.05., Ruhr<br />
56 cm, Wolfgang<br />
Gruis, Mais,<br />
04.06., Kolk Ostfriesland<br />
56 cm, Mario<br />
Fräßdorf, Maden,<br />
27.07., Wiehl<br />
65 cm, Karl-Heinz<br />
Wendler, Spinner,<br />
14.02., Riu Noguera<br />
Ribagorcana (E)<br />
60 cm, Jan Thome,<br />
Gummifisch, 13.07.,<br />
Lahn<br />
59 cm, Marco Nölte,<br />
Wobbler, 14.04.,<br />
Lenne<br />
58 cm, Pierre<br />
Schmoranzer,<br />
Wobbler, 20.05.,<br />
Stepenitz<br />
58 cm, Harald<br />
Zech, Jigspinner,<br />
22.07., Donau<br />
56 cm, Vincenzo<br />
Occhipinti, Spinner,<br />
15.05., Seemenbach<br />
55 cm, Timo Kraft,<br />
Wobbler, 13.03.,<br />
Elsenz<br />
54 cm, Christoph<br />
Schachner, Twister,<br />
23.04., Erlau<br />
53 cm, Matthias<br />
Heckenberger,<br />
Gummifisch,<br />
03.04., Riß<br />
53 cm, Linas<br />
Anklam, Spoon,<br />
14.04., Forellensee<br />
Wester-Ohrstedt<br />
51 cm, André<br />
Kleske, Gummifisch,<br />
05.03.,<br />
Kessel<br />
81 cm, Alexander<br />
Spies, Boilie,<br />
08.07., Regen<br />
80 cm, Roland<br />
Frank, Wurm,<br />
31.07., Naab<br />
79 cm, Sven Weigel,<br />
Käse, 22.01.,<br />
Rhein<br />
76 cm, Frank<br />
Eickhoff, Maden,<br />
29.03., Rhein<br />
76 cm, Sarah Zok,<br />
Spinner, 27.05.,<br />
Fluss in Melsungen<br />
76 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Maden,<br />
11.07., Saale<br />
75 cm, Nicky<br />
Kalbitz, Wobbler,<br />
02.07., Saale<br />
75 cm, Jan Grashoff,<br />
Boilie, 31.07.,<br />
Weser<br />
75 cm, Peter Martin,<br />
Pellets, 01.08.,<br />
Donau<br />
74 cm, Willi<br />
Schmidt, Maden,<br />
28.06., Rur<br />
74 cm, Martin Hinterwinkler,<br />
Wurm/<br />
Made, 04.07.,<br />
Salzach<br />
73 cm, Eugen Fast,<br />
Gummifisch, 17.03.,<br />
Rhein<br />
PRODUKT DES MONATS<br />
Warme Stiefel für den Winter<br />
Im Winter braucht man warme Stiefel wie die Drywalker von Kinetic. Diese haben einen Isolations-Einsatz,<br />
der die Füße auch bei Minustemperaturen warmhält. Die Stiefel lassen sich sehr<br />
komfortabel tragen. EVA Zwischensohlen und Nylonschäfte schützen die Füße und dämpfen den<br />
Schritt. Leichte, sich selbst reinigende Außensohlen erlauben einen sicheren Tritt und leiten den<br />
Schlamm ab. Erhältlich sind die Winterstiefel in den Größen 43 bis 47.<br />
Drywalker X-treme Boot von Kinetic • Preis: UVP 79,99 Euro • www.kineticfishing.de<br />
51 cm, Johannes<br />
Kimbel, Gummifisch,<br />
18.01., Mosel<br />
51 cm, Darijo Stojanovic,<br />
Chatterbait,<br />
26.03., Main<br />
51 cm, Fabian<br />
Hankel, Wobbler,<br />
29.03., Hollands<br />
Diep (NL)<br />
50 cm, Derrik<br />
Figge, Köderfisch,<br />
09.01., Maas (NL)<br />
50 cm, Michell<br />
Budzinsky, Wurm,<br />
23.04., Lippe<br />
50 cm, Chris Hohmann,<br />
Käse, 11.05.,<br />
Rhein<br />
50 cm, Roberto<br />
Mielke, Stickbait,<br />
29.05., Talsperre<br />
Calw<br />
48 cm, Eugen Fast,<br />
Wobbler, 28.03.,<br />
See in Holland (NL)<br />
48 cm, Niclas<br />
Ruch, Gummifisch,<br />
30.03., Hollands<br />
Diep (NL)<br />
48 cm, Frank<br />
Schubert, Gummifisch,<br />
<strong>10</strong>.06., Privatgewässer<br />
46 cm, Marco<br />
Riedemann, Gummikrebs,<br />
07.01.,<br />
Weser<br />
46 cm, Torben<br />
Beng, Gummifisch,<br />
09.02., See in<br />
Xanten<br />
73 cm, Milano<br />
Weiß, Wurm,<br />
27.06., Elbe<br />
73 cm, Matthias<br />
Leblang, Frolic,<br />
19.06., Fluss in<br />
Bayern<br />
72 cm, Mario<br />
Preuß, Maden,<br />
31.03., Muldestausee<br />
72 cm, Nadine<br />
Kühn, Maden,<br />
<strong>10</strong>.04., Teich Homberg<br />
72 cm, Timo<br />
Waschitzki, Boilie,<br />
16.04., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
70 cm, Tommy<br />
Junk. Pellet, 08.05.,<br />
Sterenbach Stausee<br />
69 cm, Peter Martin,<br />
Pellet, 24.02.,<br />
Donau<br />
69 cm, Philipp<br />
Kühn, Boilie, 11.04.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Felsberg<br />
69 cm, Karlson<br />
Wittmann, Mais/<br />
Made, 06.08.,<br />
Mulde<br />
68 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Maden,<br />
20.02., Muldestausee<br />
68 cm, Matthias<br />
Struck, Maden,<br />
26.03., Werse<br />
68 cm, Peter<br />
Quaiser, Wurm,<br />
20.04., Mulde<br />
84
DÖBEL DORSCH GRASKARPFEN HECHT<br />
KARAUSCHE<br />
GIEBEL<br />
KARPFEN<br />
MEERFORELLE<br />
65 Zentimeter 1,47 Meter 1,21 Meter 1,35 Meter 58 Zentimeter 1,12 Meter 90 Zentimeter<br />
65 cm, Peter<br />
Schwanke, Brot,<br />
13.04., Elbe<br />
63 cm, Derrik Figge,<br />
Brot, <strong>10</strong>.07.,<br />
Ruhr<br />
61 cm, Thomas<br />
Zander, Leber,<br />
19.03., Bode<br />
147 cm, Heiko<br />
Stöhr, Gummifisch,<br />
08.04., Nordatlantik<br />
Vengsøy (N)<br />
125 cm, Thorsten<br />
Meinersmann,<br />
Gummifisch, 07.06.,<br />
Fjord in Foldvik (N)<br />
117 cm, Martin Ziesemer,<br />
Gummifisch,<br />
Bøfjorden (N)<br />
115 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, <strong>10</strong>.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
115 cm, Jan Grashoff,<br />
Boilie, 31.07.,<br />
Weser<br />
114 cm, Sascha<br />
Dietzen, Boilie,<br />
06.06., Nussersee<br />
130 cm, Frank<br />
Strachauer, <strong>Blinker</strong>,<br />
22.04., Starnberger<br />
See<br />
127 cm, Dominik<br />
Sauter, Spinner,<br />
<strong>10</strong>.05., Aare (CH)<br />
123 cm, Derrik<br />
Figge, Gummifisch,<br />
08.02., Ruhr<br />
50 cm, Sven Weigel,<br />
Maden, 03.04.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
50 cm, Henry Albrecht,<br />
Maden, 24.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Sachsen Anhalt<br />
48 cm, Mario Fräßdorf,<br />
Made/Wurm,<br />
26.03., Junkerwiehl<br />
<strong>10</strong>8 cm, Dirk Kalbitz,<br />
Mais, 28.07., Baggersee<br />
Gröbzig<br />
<strong>10</strong>8 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 30.07., Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
<strong>10</strong>5 cm, Jan Grashoff,<br />
Boilie, 14.07., Blauer<br />
See<br />
81 cm, Sebastian Thiel,<br />
Spöket, 26.03., Ostsee<br />
Møn (DK)<br />
80 cm, Tom Lempicki,<br />
<strong>Blinker</strong>, 26.02., Ostsee<br />
M-V<br />
78 cm, Thies Schütte,<br />
<strong>Blinker</strong>, 14.04., Ostsee<br />
Fehmarn<br />
60 cm, Michael<br />
Kladders, Topwaterwobbler,<br />
09.07.,<br />
Ruhr<br />
59 cm, Stefan<br />
Strauch, Brot,<br />
12.03., Bode<br />
59 cm, Stefan<br />
Töpfer, Boilie,<br />
28.05., Havel<br />
59 cm, Stefan<br />
Ziesemer, Brot,<br />
01.07., Ruhr<br />
59 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Boilie,<br />
13.07., Elbe<br />
58 cm, Uwe<br />
Gremplinski, Brot,<br />
23.03., Saale<br />
58 cm, Nicky<br />
Kalbitz, Wobbler,<br />
14.05., Saale<br />
58 cm, Stefan<br />
Albrecht, Brot,<br />
31.05., Fluss in<br />
Haldensleben<br />
58 cm, Mario<br />
Preuß, Mais,<br />
19.06., Elbe<br />
<strong>10</strong>7 cm, Sven<br />
Stichert, Gummifisch,<br />
21.03.,<br />
Atlantik Roan (N)<br />
<strong>10</strong>2 cm, Rüdiger<br />
Schapat, Pilker,<br />
01.07., Atlantik<br />
Torsvåg (N)<br />
<strong>10</strong>1 cm, Reinhard<br />
Pampuch, Pilker,<br />
01.07., Atlantik<br />
Torsvåg (N)<br />
99 cm, Matthias<br />
Leblang, Pilker,<br />
18.07., Atlantik (N)<br />
98 cm, Maik<br />
Sellmann, Pilker,<br />
02.06., Nordmeer<br />
Utian (N)<br />
97 cm, Petra Pampuch,<br />
Pilker, 02.07.,<br />
Atlantik Torsvåg (N)<br />
96 cm, Christopher<br />
Rossa, Gummifisch,<br />
11.04., Atlantik (N)<br />
96 cm, Sebastian<br />
Thiel, Gummifisch,<br />
18.06., Nordmeer<br />
Tjongsfjordlodge (N)<br />
95 cm, Wolfgang<br />
Hocke, Gummifisch,<br />
19.06., Nordmeer<br />
Vagaholmen (N)<br />
114 cm, Jürgen<br />
Ruprecht, Mais,<br />
08.06., Elbe<br />
114 cm, Derrik<br />
Figge, Boilie,<br />
19.06., Vereinsgewässer<br />
Köln<br />
112 cm, David<br />
Mohr, Boilie, 01.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Köln<br />
<strong>10</strong>9 cm, Mirko Lässig,<br />
Mais, 21.05.,<br />
Fluss in Berlin<br />
<strong>10</strong>8 cm, Thomas<br />
Klaus, Tigernuss,<br />
16.05., Vereinsgewässer<br />
Viersen<br />
<strong>10</strong>8 cm, Siegfried<br />
Bachinger, Tigernuss,<br />
06.08., Wundschuher<br />
See (A)<br />
<strong>10</strong>7 cm, Karin<br />
Bachinger, Wurm,<br />
16.05., Trifthanselteich<br />
(A)<br />
<strong>10</strong>4 cm, Christoph<br />
Lieberwirth, Boilie,<br />
01.06., Badegrube<br />
Kreis Meißen<br />
<strong>10</strong>3 cm, Christian<br />
Hess, Tigernuss,<br />
03.05., Kiesgrube<br />
Erfurt<br />
122 cm, Saskia<br />
Fischer, <strong>Blinker</strong>,<br />
01.05., Bischofssee<br />
118 cm, Annika<br />
Mussenbrock,<br />
Köderfisch, 28.05.,<br />
Saarbacher Hammer<br />
118 cm, Silvio<br />
Ihlenfeldt, Gummifisch,<br />
12.06.,<br />
Bodden Rügen<br />
117 cm, Luca<br />
Baum, Köderfisch,<br />
15.05., Vereinsgewässer<br />
Goch<br />
115 cm, Mario<br />
Schuldes, Köderfisch,<br />
06.01., Enz<br />
113 cm, Anne<br />
Buschmeier, Gummifisch,<br />
01.05.,<br />
Parumer See<br />
113 cm, Kai-Erik<br />
Luksch, Köderfisch,<br />
06.07., Rhein<br />
Altarm<br />
112 cm, Nico<br />
Gösser, Köderfisch,<br />
15.06., Mastholter<br />
See<br />
111 cm, Frank<br />
Menth, Gummifisch,<br />
28.07., Möhnesee<br />
48 cm, Florian Pepke,<br />
Wafter, 01.05., Vereinsgewässer<br />
bei<br />
Stockach<br />
48 cm, Uwe Kelm,<br />
Mais, 12.05., Zeuthen<br />
See<br />
48 cm, Tim Tschorn,<br />
Wurm, 31.05., Kt<br />
Emden<br />
48 cm, Tommy Müller,<br />
Mais/Made, 04.06.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Kleinostheim<br />
48 cm, Uwe Gremplinski,<br />
Wurm, 27.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
47 cm, Matthias<br />
Struck, Maden, 27.03.,<br />
Werse<br />
47 cm, Christopher<br />
Mietzner, Mais, 01.05.,<br />
Schwielochsee<br />
47 cm, Martin Karger,<br />
Boilie / Wurm, 07.05.,<br />
Altwasser Gelnhausen<br />
47 cm, Nicky Kalbitz,<br />
Wurm, 13.05., Vereinsgewässer<br />
Bernburg<br />
<strong>10</strong>4 cm, Stefan Uckert,<br />
Boilie, 16.05., Sternberger<br />
See<br />
<strong>10</strong>3 cm, Florian Sasse,<br />
Boilie, 19.07., Vereinsgewässer<br />
Schwanebeck<br />
<strong>10</strong>1 cm, Klaus Rossow,<br />
Mais, 04.07., Krakower<br />
See<br />
<strong>10</strong>0 cm, Christian Hess,<br />
Tigernuss, 02.05., Kiesgrube<br />
Erfurt<br />
99 cm, Philipp Kühn,<br />
Boilie, 21.05., Teich<br />
Felsberg<br />
98 cm, Heribert Hock,<br />
Boilie, 24.07., Sonnecksee<br />
97 cm, Hans Schwab,<br />
Boilie, 12.07., See in<br />
Lelystad (NL)<br />
97 cm, Caterina Jahnke,<br />
Boilie, 16.07., Jümme<br />
96 cm, Karin Bachinger,<br />
Boilie, 02.06., Berger<br />
Teich (A)<br />
72 cm, Michael Süß,<br />
<strong>Blinker</strong>, 18.03., Ostsee<br />
Boltenhagen<br />
70 cm, Maik Scheffler,<br />
<strong>Blinker</strong>, 22.03., Ostsee<br />
Rostock<br />
69 cm, Carlo Henze,<br />
Wobbler, 09.04., Ostsee<br />
Neustadt<br />
69 cm, Ralph Appasamy,<br />
<strong>Blinker</strong>, 02.05., Ostsee<br />
Grömitz<br />
65 cm, Ron Venus,<br />
<strong>Blinker</strong>, 26.03., Ostsee<br />
Rügen<br />
64 cm, Angelika Kauffmann,<br />
Mais, 18.04.,<br />
Mildenitz<br />
61 cm, Sven Stichert,<br />
<strong>Blinker</strong>, 23.04., Ostsee<br />
Elmenhorst<br />
61 cm, Nico Jaschinski,<br />
Spinner, 15.07., Oste<br />
58 cm, Leopold Vogel,<br />
<strong>Blinker</strong>, 15.06., Ostsee<br />
Bornholm (DK)<br />
Diese Rolle ist ein<br />
Kinetic-Kämpfer!<br />
Top-Rolle für Ihre Fangmeldung: Erleben Sie die reibungslose<br />
Leistung der fünf Edelstahlkugellager in der Kinetic Battler.<br />
Das Aluminiumgehäuse, die Seitenplatten und der Rotor sorgen<br />
in Verbindung mit der doppelt eloxierten Aluminiumspule für<br />
höchste Korrosionsbeständigkeit. Der Griff aus maschinell bearbeitetem<br />
Aluminium mit ergonomischem Soft-Touch-Knauf<br />
und Schnurfangbügel aus rostfreiem Stahl hält auch rauen Salzwasserumgebungen<br />
stand. Versiegelter Körper.<br />
GEWONNEN HAT<br />
Martin Juppe mit einem<br />
<strong>10</strong>8 Zentimeter langen<br />
Aal.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 85
SERVICE | LESERFÄNGE<br />
BLINKER-HITPARADE<br />
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(Flunder, Kliesche,<br />
Scholle)<br />
QUAPPE<br />
RAPFEN<br />
REGENBOGEN<br />
FORELLE<br />
RENKE<br />
(Maräne, Felchen)<br />
ROTAUGE<br />
Rekord 57 Zentimeter 55 Zentimeter 81 Zentimeter 88 Zentimeter 93 Zentimeter 79 Zentimeter 48 Zentimeter<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
<strong>10</strong><br />
11<br />
12<br />
54 cm, Alfred<br />
Preisinger, Spinner,<br />
12.08., Fränkische<br />
Saale<br />
47 cm, Christoph<br />
Lieberwirth, Wurm/<br />
Made, 08.07., Elbe<br />
47 cm, Peter Martin,<br />
Maden, 12.08.,<br />
Zulauf der Donau<br />
Foto: Ch. Hesse<br />
Mit einer selbstgebundenen<br />
Hegene hatte<br />
Christian Hesse<br />
beim Renkenangeln<br />
im<br />
Walchensee in<br />
Bayern Erfolg.<br />
Sein Fisch maß<br />
56 Zentimeter.<br />
51 cm, Dennis<br />
Grasteit, Wattwurm,<br />
24.03., Ostsee<br />
Kühlungsborn<br />
49 cm, Maik Sellmann,<br />
Wattwurm,<br />
21.01., Ostsee<br />
Hohenfelde<br />
48 cm, Björn<br />
Lippke, Wattwurm,<br />
05.03., Ostsee<br />
Groß Schwansee<br />
47 cm, Daniel Wilhelm,<br />
Wattwurm,<br />
06.03., Ostsee<br />
Hohwacht<br />
47 cm, Marvin Willhoeft,<br />
Wattwurm,<br />
26.03., Ostsee<br />
Kühlungsborn<br />
46 cm, Thomas<br />
Thäter, Garnele,<br />
08.06., Ostsee<br />
Laboe<br />
45 cm, Ronny<br />
Durschak, Wurm,<br />
25.06., Ostsee<br />
Rostock<br />
43 cm, Jan Meister,<br />
Wattwurm, 05.03.,<br />
Ostsee Brasilien<br />
43 cm, Martin Ziesemer,<br />
Köderfisch,<br />
03.04., Bøfjorden<br />
(N)<br />
43 cm, Torben<br />
Beng, Wurm,<br />
25.04., Ostsee<br />
Fehmarn<br />
43 cm, Dennis<br />
Warfsmann, Köderfisch,<br />
13.05., Ostsee<br />
Eckernförde<br />
43 cm, Sigi<br />
Schwartz, Wattwurm,<br />
17.06., Ostsee<br />
Neustadt<br />
61 cm, Daniel<br />
Gerstberger,<br />
Wurm, 07.01.,<br />
Donau<br />
53 cm, Matthias<br />
Leblang, Wurm,<br />
23.01., Fluss in<br />
Bayern<br />
51 cm, Rene<br />
Böhm, Wurm,<br />
16.01., Donau<br />
47 cm, Marcel<br />
Karl, Wurm,<br />
03.03., Donau<br />
41 cm, Andre<br />
Kleske, Wurm,<br />
27.01., Lech<br />
40 cm, Sebastian<br />
Rottenburger,<br />
Wurm, 02.04.,<br />
Walchensee<br />
39 cm, Simon<br />
Meckl, Wurm,<br />
02.04., Walchensee<br />
38 cm, Kurt<br />
Herrmann, Wurm,<br />
12.05., Kollbach<br />
36 cm, Patrick<br />
Holstein, Wurm,<br />
01.01., Alster<br />
35 cm, Stefan<br />
Schultz, Wurm,<br />
02.05., Este<br />
34 cm, Stephan<br />
Haamann, Wurm,<br />
01.01., Alster<br />
Stand: 15. Juli 2021 | Orange: Neu in der Hitparade | Rot: Neuer Rekord<br />
81 cm, Andreas<br />
Lohei, Wobbler,<br />
22.04., Rhein<br />
80 cm, Corinna<br />
Bossmann, Gummifisch,<br />
03.06.,<br />
Donau<br />
80 cm, Derrik<br />
Figge, Stickbait,<br />
04.06., Ruhr<br />
80 cm, Andre Kleske,<br />
Jerkbait, 25.06.,<br />
Donau<br />
79 cm, Fabian<br />
Hankel, Chatterbait,<br />
01.05., Plobsheimerbecken<br />
(F)<br />
79 cm, Uwe Gremplinski,<br />
Jigspinner,<br />
<strong>10</strong>.08., Saale<br />
78 cm, Marcel<br />
Karl, Gummifisch,<br />
01.06., Donau<br />
78 cm, Jonas<br />
Fischer, Wobbler,<br />
01.06., Regen<br />
76 cm, Thorsten<br />
Halbreder,<br />
Wobbler, 13.05.,<br />
Mühlgraben<br />
76 cm, Mark<br />
Siefert, Wobbler,<br />
28.07., Maas (NL)<br />
75 cm, Josef<br />
Scheichenzuber,<br />
Jerkbait, 08.05.,<br />
Stausee Eixendorf<br />
75 cm, Lars Lindau,<br />
Gummifisch,<br />
14.06., Saale<br />
Brutal guter Gewinn für Platz eins!<br />
Wer sich bis zum Jahresende auf einem der ersten Plätze der Hitparade behaupten<br />
kann, gewinnt eine Angelrolle von unserem Hitparaden-Sponsor Kinetic!<br />
Die Kinetic Brutalis besticht durch ihr auffälliges Aussehen, ihr langlebiges<br />
Design und ihre seidenweiche Bremse. Das stabile Graphitgehäuse und der Rotor<br />
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Aluminium-Schnurfangbügel verhindert Verbiegen. Flugzeugqualitäts-Aluminiumgriff<br />
mit Soft-Touch-Knauf. Vier Edelstahl-Kugellagersysteme mit sofortiger Rücklaufsperre.<br />
83 cm, Kai<br />
Günsche, Spinner,<br />
01.04., Schwarza<br />
83 cm, Max Schulz,<br />
Spoon, 03.06., Angelsee<br />
Herrnburg<br />
"Zum Forello"<br />
82 cm, Flamur<br />
Krasniq, Gummiköder,<br />
18.05., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
81 cm, Toni Petras,<br />
Gummiköder,<br />
16.05., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
80 cm, Simon<br />
Clemens, Twister,<br />
15.05., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
77 cm, Rotaru<br />
Cezaradrian, Teig,<br />
15.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
77 cm, Fabian<br />
Hankel, Wobbler,<br />
09.08., Forellenhof<br />
Wehr<br />
76 cm, Sven Irrgang,<br />
Bienenmade,<br />
19.03., Angelteiche<br />
Großdrebnitz<br />
76 cm, Marcel<br />
Imming, Bienenmade,<br />
08.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
76 cm, Jan Backhaus,<br />
Teig, 18.04.,<br />
Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
75 cm, Dennis<br />
Ott, Gummiköder,<br />
<strong>10</strong>.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
75 cm, Andrea Everling,<br />
Bienenmaden,<br />
16.04., Angelparadies<br />
Burgdorf<br />
58 cm, Marco<br />
Stranak, Hegene,<br />
29.05., Walchensee<br />
56 cm, Christian<br />
Hesse, Hegene,<br />
19.07., Walchensee<br />
51 cm, Thomas<br />
Will, Hegene,<br />
17.07., Starnberger<br />
See<br />
45 cm, Ron Venus,<br />
Hegene, 30.04.,<br />
Berzdorfer See<br />
Jan Grashoff<br />
konnte in der<br />
Weser bei<br />
Archim einen<br />
Graskarpfen<br />
von 115 Zentimetern<br />
fangen.<br />
Als Köder<br />
verwendete er<br />
einen Boilie.<br />
Foto: J. Grashoff<br />
46 cm, Derrik<br />
Figge, Boilie,<br />
07.05., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
46 cm, Timo<br />
Waschitzki, Boilie,<br />
09.08., Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
44 cm, Roman<br />
Schacht, Made/<br />
Kunstmade, 11.02.,<br />
Maas (NL)<br />
42 cm, André<br />
Griesberg, Mais,<br />
13.03., Peene<br />
42 cm, Peter Martin,<br />
Pellets, 16.06.,<br />
Donau<br />
41 cm, Julian Wilken,<br />
Maden, 08.07.,<br />
Saale<br />
40 cm, Christine<br />
Schilling, Pellet,<br />
05.02., Peene<br />
40 cm, Stephan<br />
Schweser, Wurm/<br />
Mais, 08.03., See<br />
in Norden<br />
40 cm, Frank<br />
Eickhoff, Boilie,<br />
26.05., Kanal Lünen<br />
40 cm, Peter<br />
Martin, Boilie,<br />
06.06., Donau<br />
39 cm, Roland<br />
Frank, Wurm,<br />
13.02., Naab<br />
39 cm, Tim<br />
Tschorn, Maden,<br />
08.04., Ejk<br />
86
ROTFEDER SCHLEIE WELS ZANDER<br />
46 Zentimeter 66 Zentimeter 2,45 Meter 1,06 Meter<br />
46 cm, André<br />
Griesberg, Mais,<br />
26.05., Schweriner<br />
See<br />
44 cm, Marc<br />
Trems, Mais,<br />
02.05., Schweriner<br />
See<br />
43 cm, Derrik Figge,<br />
Mais, 26.05.,<br />
Schweriner See<br />
43 cm, Benjamin<br />
Brehm, Mais,<br />
12.06., Schweriner<br />
See<br />
42 cm, Ludwig<br />
Rathsack, Mais,<br />
21.05., Schweriner<br />
See<br />
40 cm, Stefan<br />
Töpfer, Boilie,<br />
25.06., Havel<br />
38 cm, Frank<br />
Schlichting, Mais,<br />
01.06., Schweriner<br />
See<br />
37 cm, Ewald<br />
Krüger, Boilie,<br />
15.06., Große<br />
Kressinsee<br />
36 cm, Oskar<br />
Dürhagen, Mais,<br />
27.02., Peene<br />
36 cm, Ewald<br />
Krüger, Boilie,<br />
09.06., Große<br />
Kressinsee<br />
35 cm, Julian<br />
Wilken, Mais,<br />
02.07., Privatgewässer<br />
M-V<br />
34 cm, Patrick<br />
Dobler, Bienenmade,<br />
11.05.,<br />
Schleierloch Hard<br />
63 cm, Sven Weigel,<br />
Boilie, 30.04.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Ludwigshafen<br />
61 cm, Henry Albrecht,<br />
Maden, 24.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Sachsen-Anhalt<br />
61 cm, Timo Waschitzki,<br />
Boilie, 22.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
60 cm, Thomas<br />
Höfer, Gummifisch,<br />
25.06., Baggersee<br />
bei Urmitz<br />
60 cm, Derrik<br />
Figge, Boilie, 18.07.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Duisburg<br />
59 cm, Jan Grashoff,<br />
Boilie, 14.07., Blauer<br />
See<br />
58 cm, Damian<br />
Scholz, Boilie, 23.04.,<br />
Dortmund Ems Kanal<br />
57 cm, Carsten<br />
Niedzielski, Boilie,<br />
26.05., Baggersee<br />
Cluvenhagen<br />
57 cm, Matthias<br />
Struck, Wurm, 15.06.,<br />
Werse<br />
56 cm, Nicky Kalbitz,<br />
Wurm, 12.05.,<br />
Vereinsgewässer<br />
Bernburg<br />
55 cm, Tommy Junk,<br />
Pellet, 08.05., Sterenbach<br />
Stausee<br />
55 cm, Inga Kohrt,<br />
Boilie, 01.05., Alt<br />
Kariner See<br />
232 cm, Timo<br />
Waschitzki, Wurm,<br />
21.07., Vereinsgewässer<br />
Essen<br />
221 cm, Tim Tschorn,<br />
Köderfisch, 07.08.,<br />
See in Emden<br />
220 cm, Ron Venus,<br />
Wurm, 06.07., Elbe<br />
204 cm, Siefried<br />
Bachinger, Pellets,<br />
04.08., Wundschuher<br />
See (A)<br />
196 cm, Jan Grashoff,<br />
Köderfisch, 14.04.,<br />
Rhone Glun (F)<br />
192 cm, Sebastian<br />
Schwarz, Wurm/Köderfisch,<br />
28.04., See<br />
bei Hannover<br />
185 cm, Christian<br />
Hess, Köderfisch,<br />
01.06., Angelpark<br />
Wagner<br />
182 cm, Kai-Erik<br />
Luksch, Wurm, 13.04.,<br />
Rhein<br />
181 cm, Fabian<br />
Hankel, Gummifisch,<br />
29.06., Hochrhein<br />
Grenzach-Wyhlen<br />
166 cm, Torben Beng,<br />
Köderfisch, 20.04., Po<br />
Revere (I)<br />
164 cm, Daniel<br />
Bracker, Köderfisch,<br />
21.06., Vereinsgewässer<br />
Neumünster<br />
163 cm, Simon Fabian<br />
Waffenschmidt,<br />
Jigspinner, 19.06.,<br />
Bodensee Untersee<br />
99 cm, Tim Tschorn,<br />
Gummifisch, 08.01.,<br />
Ems Jade Kanal<br />
97 cm, Vincenzo<br />
Caprio, Gummifisch,<br />
22.07., Datteln-<br />
Hamm-Kanal<br />
94 cm, Marvin Pflanz,<br />
Wobbler, 01.01., Vereinsgewässer<br />
93 cm, Ralph Brackmann,<br />
Köderfisch,<br />
13.07., Elbe<br />
92 cm, Andreas<br />
Grün, Köderfisch,<br />
22.06., Schluchsee<br />
90 cm, Klaus Meier,<br />
Gummifisch, 16.05.,<br />
Altrhein Seitenarm<br />
Rheingau Freistett<br />
90 cm, Roland Frank,<br />
Köderfisch, 12.06.,<br />
Naab<br />
90 cm, Tobias<br />
Brehm, Köderfisch,<br />
25.07., Elbe<br />
89 cm, Joachim<br />
Steinhöfel, Gummifisch,<br />
03.06.,<br />
Mecklenburgische<br />
88 cm, Fabian<br />
Hankel, Gummifisch,<br />
30.03., Ijssel (NL)<br />
88 cm, Marcel Karl,<br />
Gummifisch, 15.05.,<br />
Donau<br />
88 cm, Oliver Weigel,<br />
Köderfisch, 20.06.,<br />
Aislinger See<br />
Machen<br />
Sie mit …<br />
Regelwerk<br />
Besuchen Sie www.blinker.de bzw.<br />
www.angelmasters.de. Für Rückfragen<br />
zu Ihrer Fangmeldung wenden Sie sich bitte per<br />
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Wichtig ist ein aussagefähiges Fangfoto mit Fisch<br />
und Fänger und ein zusätzliches Foto des Fisches<br />
mit Maßband oder Zollstock als Beleg.<br />
Bei der Erstmeldung unbedingt den vollstän digen<br />
Namen des Gewässers angeben.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Grundsätzlich abgelehnt wird:<br />
Wenn die Länge auf mindestens<br />
einem Foto nicht eindeutig ersichtlich ist<br />
(Foto mit Maßband, Zollstock etc.).<br />
Wenn die Fische auf dem Foto bereits<br />
ausgenommen oder eingefroren sind.<br />
Wenn Fische falsch gehakt wurden.<br />
Wenn Fotos schlecht bzw. Fische nicht eindeutig<br />
identifizierbar sind.<br />
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Fischart*<br />
Vorname*<br />
E-Mail*<br />
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Gewicht kg g<br />
Nachname*<br />
Geburtsdatum TT. MM. JJJJ<br />
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Nähere Angaben zu Köder, Gewässer,<br />
Angelmethode oder Drill*<br />
Fangdatum* TT. MM. JJJJ<br />
Beruf<br />
Gewässer*<br />
Straße*, Hausnummer*<br />
Fangland* Deutschland Österreich Schweiz<br />
PLZ*, Ort*<br />
Köder*<br />
Telefon*<br />
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<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 87
WELT<br />
GROSSBRITANNIEN<br />
Wie England die heimischen<br />
Wanderfische retten möchte<br />
Nahezu jedes Gewässer in Europa ist durch<br />
Staudämme, Wasserkraftanlagen oder Schleusen<br />
blockiert. Das bedroht die Existenz vieler Fische.<br />
Gerettet werden können sie nur durch Fischtreppen,<br />
sagt eine englische Initiative.<br />
Das Projekt „Unlocking the Severn“ will<br />
den größten Fluss Englands für alle<br />
Fischarten passierbar machen.<br />
von Felix Kirsch<br />
Die Bedingungen für Wanderfische<br />
in Europa könnten aus Fortpflanzungssicht<br />
kaum schlechter sein.<br />
Eine aktuelle Studie hat herausgearbeitet,<br />
dass alleine im Vereinigten Königreich<br />
weniger als ein Prozent der Einzugsgebiete<br />
frei von Bebauung sind. Das hat zur Folge,<br />
dass die Vielfalt der Wanderfischarten seit<br />
1970 um mehr als 75 Prozent abgenommen<br />
hat.<br />
Während zum Beispiel Forellen stromaufwärts<br />
schwimmen müssen, um ihre<br />
Laichgründe zu erreichen, wandern Aale<br />
stromabwärts, wo sie schlussendlich das<br />
Meer als ersten Zwischenstopp auf ihrem<br />
Weg zur Sargassosee erreichen. Vor allem<br />
das Beispiel des europäischen Aales zeigt,<br />
wie komplex das Verhalten der Wanderfische<br />
ist – und wie schwerwiegend sich<br />
ein menschlicher Eingriff auf den Lebensraum<br />
der Fische auswirkt.<br />
Wenn ein Damm den Fischen den Zugang<br />
zu den Laichgründen verwehrt, kann<br />
der unvermeidliche Mangel an Nachkommen<br />
zu einem Rückgang der Gesamtpopulation<br />
führen. Setzt sich dieser Zustand<br />
über mehrere Jahre fort, wird die Existenz<br />
der Art in einzelnen Ländern bedroht.<br />
Arten, deren Habitat gerade so eben noch<br />
akzeptabel ist, sind anfälliger für Dürreperioden<br />
und Verschmutzung – und daher<br />
stärker vom Aussterben bedroht.<br />
Wie löst man dieses Problem also? Eine<br />
Möglichkeit wäre es, Hindernisse zu entfernen.<br />
Da diese jedoch einen unbestreitbaren<br />
Nutzen für den Menschen haben,<br />
kommt diese Methode nicht infrage.<br />
Klüger ist es, die Anlagen mit Fischtreppen<br />
auszustatten. Und zwar nicht nur an<br />
manchen Stellen, sondern entlang jeder<br />
einzelnen Bebauung eines Gewässers. Am<br />
Beispiel des Severn – dem größten Fluss<br />
des Vereinigten Königreiches – kann man<br />
sehen, wie effektiv Fischtreppen dazu beitragen<br />
können, dass sich ein Ökosystem<br />
erholt.<br />
„UNLOCKING THE SEVERN“:<br />
GRÖSSTER FLUSS SOLL DURCH-<br />
LÄSSIG WERDEN<br />
Das Projekt „Unlocking the Severn“ will<br />
den gesamten Fluss wanderfisch-freundlich<br />
umbauen. Der Severn hat ein stark<br />
ausgeprägtes Schleusen- und Dammsystem.<br />
Das Onlineportal „The Conversation“<br />
belichtet die Situation der Wanderfische<br />
im United Kingdom anhand des Beispiels<br />
der Finte. Dieser einst in Westeuropa weit<br />
verbreitete Wanderfisch litt sehr unter der<br />
Bebauung des Severns. Um als Art ungestört<br />
zu existieren, müssen tausende Finten<br />
jedes Jahr den Fluss auf- und abschwimmen,<br />
um zu fressen, zu wachsen und sich<br />
fortzupflanzen. Durch die Bebauung wurden<br />
die Finten nahezu ausgerottet. Seitdem<br />
das Projekt läuft, kommen die Finten<br />
zurück in den Fluss. Offenbar können sie<br />
die Hindernisse mühelos überwinden.<br />
Das Projekt der Briten zielt darauf<br />
ab, den Severn komplett durchlässig für<br />
Fische zu gestalten. Dazu wird an jedem<br />
Bauobjekt im Wasser eine Fischtreppe<br />
oder ein Fischdurchlauf gebaut. Das Besondere:<br />
Die Fischtreppen sollen für jede<br />
Wanderfischart geeignet sein – nicht nur<br />
für die wirtschaftlich wichtigsten. Damit<br />
werden auch schwächere Schwimmer wie<br />
z. B. Maifische von den Fischtreppen- und<br />
Schleusensystemen profitieren.<br />
Fischpässe sollen auch schwächeren Arten<br />
dabei helfen, an Hindernissen vorbeizukommen.<br />
Menschgemachte Barrieren stellen für die<br />
Wanderfische des Severn unüberwindbare<br />
Hürden dar.<br />
Der Fischpass am Diglis-Wehr wurde<br />
für Maifische konzipiert, die keine starken<br />
Schwimmer oder Springer sind. Ein Fischpass,<br />
den diese Art durchqueren kann,<br />
wird wahrscheinlich auch Fischen verschiedener<br />
Größen und Schwimmfähigkeiten<br />
den Weg flussaufwärts ermöglichen.<br />
Um den Rückgang der Wanderfischpopulationen<br />
umzukehren, sollten die<br />
Länder Fischtreppen bauen und Dämme<br />
so umbauen, dass möglichst viele Arten<br />
davon profitieren. Dies setzt voraus, dass<br />
die Regierungen geeignete Konstruktionsstandards<br />
festlegen und die „Wiedervereinigung“<br />
ihrer vielen unzusammenhängenden<br />
Flüsse zu einer nationalen Priorität<br />
machen. Die Initiatoren von „Unlock the<br />
Severn“ wollen mit dem Pilotprojekt auf<br />
lokaler Ebene als Vorreiter agieren – in<br />
der Hoffnung, dass auch andere Länder<br />
nachziehen werden.<br />
Fotos: Unlocking the Severn<br />
88
AKTUELLES<br />
USA<br />
1.000 Euro versenkt: Feuerwehr<br />
rettet teures Angelgerät<br />
Antony Parnos war verzweifelt. Beim<br />
Angeln war ihm ein tragischer Fehler<br />
passiert. Er hatte einen Köder ausgeworfen<br />
und dabei seine Zweitrute gehakt,<br />
die dann mit über Bord ging. Besonders<br />
schlimm: Sie war ein echtes Goldstück –<br />
eine handgebaute F5-Rute mit einer<br />
Shimano Tranx-Baitcaster und einem<br />
Pizz Swimbait. Allein der Köder kostete<br />
umgerechnet 240 Euro. Insgesamt hatte<br />
die Rute einen Wert um die 1.000 Euro.<br />
Parnos versuchte nun, mit seiner Rute die<br />
teure Combo zu haken und wieder aus<br />
dem Wasser zu holen – aber ohne Erfolg.<br />
Glücklicherweise konnte er jedoch die<br />
Stelle, wo seine Rute abgesunken war, auf<br />
seinem Echolot markieren.<br />
FEUERWEHR FAND DIE<br />
RUTE BEI TAUCHTRAINING<br />
Wochen später las Parnos in der Zeitung,<br />
dass die Feuerwehr den Diamant-Ring<br />
Antony Parnos (r.)<br />
verlor eine sündhaft<br />
teure Rute, doch die<br />
örtliche Feuerwehr<br />
half ihm dabei, das<br />
Angelgerät zurückzubekommen.<br />
einer Frau wieder aus den Tiefen des<br />
Meeres gerettet hatte. Er kontaktierte die<br />
Feuerwehr in seinem Heimatort Natick,<br />
Massachusetts, und berichtete den Feuerwehrleuten.<br />
Diese empfahlen ihm, es mit<br />
einem Magneten zu versuchen, was aber<br />
nicht den gewünschten Erfolg brachte. Einige<br />
Tage später rief die Feuerwehr an und<br />
informierte Parnos, dass sie ein Tauchtraining<br />
dort abhalten würde, wo seine<br />
Rute in die Tiefe gesunken war. Parnos<br />
begleitete die Feuerwehr bei ihrer Übung<br />
und verwies auf die markierte Stelle auf<br />
seinem Echolot. Tatsächlich konnten die<br />
Feuerwehrleute die Rute in nur wenigen<br />
Minuten finden. Selbst der teure Swimbait<br />
hing noch an der Schnur. Der Angler,<br />
wieder mit seinem Gerät vereint, bedankte<br />
sich überschwänglich und gab den Feuerwehrmännern<br />
eine Mahlzeit aus.<br />
Foto: A. Parnos (via Facebook)<br />
Foto: Nippon TV (via YouTube)<br />
Der Yokozuna-Glattkopf ist<br />
einer der größten Knochenfische<br />
der Tiefsee.<br />
JAPAN<br />
Forscher filmen<br />
riesigen Tiefseefisch<br />
Tiefseefische sehen häufig fremdartig<br />
aus, sind aber meist nur wenige Zentimeter<br />
groß. Denn: Tiefseebewohner<br />
müssen in der Regel mit einem Minimum<br />
an Nahrung zurechtkommen. Nun<br />
hat ein Forscherteam aus Japan jedoch<br />
einen ungewöhnlich<br />
großen Tiefseefisch<br />
gefilmt.<br />
Die Forscher<br />
befanden sich<br />
400 Kilometer<br />
vor Japans Suruga<br />
Bay, südwestlich<br />
von Tokyo. In<br />
einer Tiefe von<br />
2.000 Metern<br />
wurden Köderbehälter<br />
mit drei<br />
Kameras versehen,<br />
um das Verhalten<br />
von Tiefseefischen<br />
zu dokumentieren. Eine der Kameras fing<br />
dabei einen riesigen Yokozuna-Glattkopf<br />
ein. Anhand der Position der Kamera<br />
und im Verhältnis zu dem Köderbehälter<br />
berechneten die Forscher die Größe<br />
des Fisches mit 2,53 Meter. Die Biologen<br />
halten den Yokozuna-Glattkopf für den<br />
größten Knochenfisch in Tiefen von mehr<br />
als 2.000 Metern, weshalb auch der Name<br />
„Yokozuna“ passend scheint: Er entspricht<br />
dem höchsten Rang im Sumo-Ringen.<br />
Bisher wurden nur sechs Yokozuna-<br />
Glattköpfe gefangen, wobei die größten<br />
Exemplare eine maximale Größe von<br />
etwa 1,40 Meter hatten. Glattkopffische<br />
bewohnen weltweit die Tiefen unserer<br />
Meere, zwischen 1.000 und 6.000 Metern.<br />
Die meisten dieser Fische bleiben jedoch<br />
kleiner; sie erreichen nur eine Länge von<br />
20 bis 50 Zentimetern. Der jetzt vor der<br />
japanischen Küste gefilmte, riesige Tiefseefisch<br />
zeigt erneut auf, wie wenig wir<br />
über die Tiefsee wissen. Laut Meinung der<br />
Forscher ist auch das Vorkommen weiterer<br />
großer Tiefseefische in anderen Regionen<br />
denkbar.<br />
Mehr News aus<br />
der Angelwelt?<br />
Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen<br />
einige Highlights unserer Website vor.<br />
Die neuesten Meldungen finden Sie<br />
jeden Tag bei uns auf www.blinker.de!<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 89
WELT<br />
Ein Bild des Grauens:<br />
Massenweise tote<br />
Fische im Uferbereich<br />
der Oder.<br />
Foto: DAFV, Paul Hahn<br />
UMWELT<br />
Wie kam es zu dem Fischsterben<br />
in der Oder?<br />
Millionen Fische verendeten im Wasser des deutschpolnischen<br />
Grenzflusses. Ursache: bislang ungeklärt.<br />
Es begann Ende Juli: Ein Binnenschiffer<br />
hatte zahlreiche tote Fische<br />
gesichtet und sogleich die Behörden<br />
informiert, die umgehend damit begannen,<br />
die Kadaver zu beseitigen. An<br />
den darauf folgenden Tagen wurde die<br />
Katastrophe an den Ufern des deutschpolnischen<br />
Grenzflusses immer deutlicher<br />
sichtbar: Allein die polnische Feuerwehr<br />
barg in den ersten Tagen rund 160 Tonnen<br />
tote Fische, auf der deutschen Seite waren<br />
es mindestens 36 Tonnen. Auch Schnecken,<br />
Muscheln, Biber und andere Flussbewohner<br />
waren und sind betroffen.<br />
Während Feuerwehr, Katastrophenschutz<br />
und andere Helfer noch immer damit<br />
beschäftigt waren, die verendeten Fische<br />
aus dem Fluss und den Uferbereichen<br />
zu bergen, begann die Suche nach der<br />
Ursache. Vor allem Betriebe, deren –<br />
normalerweise geklärte – Abwässer in<br />
die Oder geleitet werden, standen dabei<br />
im Fokus der Ermittlungen, allerdings<br />
vorerst ohne Erfolg. Die Vermutung, dass<br />
eine Quecksilber-Einleitung das Fischsterben<br />
verursacht haben könnte, wurde<br />
schnell widerlegt. Mithilfe von Analysen<br />
konnte jedoch nachgewiesen werden,<br />
dass es beim pH-Wert, Sauerstoffgehalt,<br />
Salzgehalt und anderen Wasserwerten<br />
starke Veränderungen gab. Zudem wurde<br />
in Betracht gezogen, dass eine giftige<br />
Algenblüte das Fischsterben herbeigeführt<br />
haben könnte. Zu Redaktionsschluss war<br />
nicht abschließend geklärt, wer oder was<br />
für Umweltkatastrophe verantwortlich ist.<br />
Mehrere Umweltexperten äußerten bereits<br />
die Befürchtung, dass die Ursache vielleicht<br />
nie gefunden wird. Was jedoch feststeht:<br />
Der Fischbestand in weiten Teilen<br />
der Oder ist erheblich dezimiert worden.<br />
Trügerische Idylle: Mündung der Neiße in<br />
die Oder, an der Grenze zu Polen.<br />
Foto: Wikipedia<br />
90
Foto: DGzRS<br />
Das Wrack des vor Fehmarn<br />
havarierten Angelbootes.<br />
OSTSEE<br />
In letzter Sekunde<br />
Vor der Insel Fehmarn kenterte Ende<br />
August ein Boot mit sechs Anglern an<br />
Bord, quasi in letzter Sekunde konnte<br />
einer von ihnen einen Notruf absetzen.<br />
Glücklicherweise gelang es den Männern,<br />
sich am Rumpf des Bootes festzuhalten,<br />
bis Seenotretter der DGzRS die<br />
Petrijünger an Bord des Seenotrettungsbootes<br />
„Romy Frank“ zu nehmen.<br />
BUCH-TIPP<br />
Angeln ist cool<br />
Wer in jungen Jahren mit dem Angeln<br />
beginnt, benötigt einen „Lehrmeister“,<br />
der das nötige Wissen altersgerecht<br />
vermittelt. Genau das ist dieses Buch.<br />
Exakt auf die Zielgruppe ausgerichtet<br />
erläutert der Autor Frank Weissert auf<br />
144 Seiten alles Wesentliche, ohne mit<br />
verwirrenden Fachbegriffen um sich<br />
zu werfen. „Angeln ist cool“ erscheint<br />
bei Müller Rüschlikon. 16,95 Euro.<br />
Foto: Müller Rüschlikon<br />
AKTUELLES<br />
Non Toxic<br />
Lures<br />
fangt fangt fangt besser<br />
Halt langer<br />
schont die umwelt<br />
NACHRUF<br />
Leb wohl, Gotthard!<br />
Noch in der September-Ausgabe des <strong>Blinker</strong> zeigte uns Gotthard Brennsteiner, der<br />
Geschäftsführer im Fisherman’s Partner-Markt Rastatt, wie er auf Barben und Nasen<br />
erfolgreich ist. Nun ist er für immer von uns gegangen.<br />
Gotthard war Angler durch und<br />
durch und die Anlaufadresse<br />
für viele Angler im gesamten<br />
südwestdeutschen Raum. Neben<br />
seinen Reisen ins Ausland an<br />
den Ebro, die Gacka oder zum<br />
Lachsangeln nach Schweden,<br />
betätigte er sich auch vor Ort<br />
und bewirtschaftete Teilstrecken<br />
der Flüsse Bühlot und Murg,<br />
wo er vor allem mit der Fliegenrute<br />
fischte. Gotthard verstarb<br />
plötzlich und unerwartet beim<br />
Angeln am Wasser. Wir werden<br />
ihn nicht vergessen. Unsere<br />
Gedanken sind bei seiner Frau<br />
Martina und den beiden Kindern,<br />
Nicolas und Lena.<br />
Leb wohl, Gotthard!<br />
ONE<br />
Bodenroder Weg <strong>10</strong>-14 - D-35647 <strong>10</strong>/<strong>2022</strong> Waldsolms - Telefon: 060 9185-98 13-0<br />
info@saenger-tts.com - www.iron-claw.de
WELT<br />
Anfang August<br />
wurden vor<br />
der dänischen<br />
Nordsee küste<br />
Thune bis<br />
352 Kilogramm<br />
gefangen.<br />
Seit sechs Jahren darf man in Dänemark<br />
wieder Thunfische fangen, allerdings nur<br />
mit speziellen, limitierten Lizenzen, die<br />
an Bedingungen geknüpft sind. Die große<br />
Mehrheit der Fische wird im Rahmen des<br />
Kennzeichnungsprojektes von DTU Aqua<br />
gefangen. Durch das Projekt will man<br />
herausfinden, wie sich die Thunfische<br />
verhalten und warum sie in dänische<br />
Gewässer zurückgekehrt sind.<br />
Es wird vermutet, dass die Thune den<br />
Makrelen folgen, die besonders im Juli<br />
und August häufig vor der dänischen<br />
Küste anzutreffen sind. Anfang August<br />
scheint die Fischdichte vor Skagen im<br />
Norden Dänemarks besonders hoch<br />
gewesen zu sein: An einem einzigen<br />
Wochenende wurden zahlreiche Exemplare<br />
bis 352 Kilogramm gefangen. Einer<br />
der glücklichen Fänger war der Däne Jess<br />
Wittus Hansen, der als Fischer arbeitet,<br />
in seiner Freizeit aber auch gerne mal zur<br />
Rute greift. Sein Thun wog zwar „nur“<br />
270 Kilogramm, der Drill wird ihm aber<br />
wohl noch lange in Erinnerung bleiben.<br />
Für den monströsen Blauflossenthun<br />
fuhr er mit vier Freunden weit hinaus<br />
auf die Nordsee. „Wir haben ihn 28 Seemeilen<br />
(ca. 52 Kilometer) vor der Küste<br />
gefangen. Aber wir haben Thunfische<br />
gesehen, die vier bis sechs Seemeilen von<br />
der Küste entfernt waren.“<br />
Seinem Bericht nach seien es viele gewesen,<br />
und in allen möglichen Größen.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass die Fische auch<br />
in den kommenden Jahren auftauchen<br />
werden – und nicht wieder spurlos verschwinden.<br />
Foto: M. Werner<br />
NORDSEE<br />
Wieder riesige Thunfische<br />
vor der dänischen Küste<br />
Big Game-Fischen ist auch in der Nordsee möglich.<br />
Seit einigen Jahren werden im Spätsommer<br />
wieder vermehrt Thunfische<br />
in der Nordsee gesichtet –<br />
und auch gefangen. Bis in die 1960er Jahre<br />
war das völlig normal, die Dänen unterhielten<br />
sogar eine spezialisierte Fangflotte.<br />
Doch dann verschwanden die Fische und<br />
tauchten jahrzehntelang nicht mehr auf.<br />
Jess Wittus Hansen mit seinem<br />
270 Kilo schweren Blauflossenthun.<br />
Foto: Fiskeri Tidene<br />
92
AKTUELLES<br />
Foto: F. Pippardt<br />
Quappen gelten in England<br />
praktisch als ausgestorben.<br />
ENGLAND<br />
Erste Quappe seit 53<br />
Jahren gefangen?<br />
Die Quappe ist in englischen Gewässern<br />
eigentlich nicht mehr anzutreffen – die<br />
letzte Fangmeldung stammt aus dem<br />
Jahr 1969. Nun fing ein Angler jedoch<br />
einen der Fische im Shropshire Union<br />
Canal – und setzte ihn zurück.<br />
Foto: Pixabay<br />
NORWEGEN<br />
Neues Lachsfutter<br />
1,4 Millionen Zuchtlachs wurden 2021<br />
in Norwegen produziert. Als Futter<br />
dienten dabei bislang Fisch- oder Sojaprodukte.<br />
Da diese jedoch alles andere<br />
als nachhaltig sind, arbeiten Forscher<br />
zurzeit an einem innovativen Futter,<br />
welches aus ebenfalls gezüchteten Seeringelwürmern<br />
hergestellt wird und die<br />
Umwelt wenig bis gar nicht belastet.<br />
Bislang wurden Zuchtlachse mit Pellets<br />
aus Fisch- und Sojamehl gefüttert.<br />
Foto: Privat<br />
Kurios: der Schwertfisch-Fund<br />
auf Hiddensee.<br />
OSTSEE<br />
Schwertfisch auf<br />
Hiddensee<br />
Einer unserer Leser machte an der<br />
Ostsee einen kuriosen Fund: Ein toter<br />
Schwertfisch lag am Strand der Insel<br />
Hiddensee. Dabei handelt es sich um<br />
eine echte Seltenheit, denn Schwertfische<br />
bewohnen eher tropische Meere.<br />
Angler*innen gesucht!<br />
Studie zur „Ermittlung der Fischbestände in den freien Gewässern Hamburgs“<br />
Aufwandspauschale<br />
und Verlosung!<br />
DIE<br />
STUDIE<br />
Die freien Gewässer Hamburgs sind bei Anglerinnen und Anglern bis weit über die Landesgrenzen bekannt und<br />
beliebt. Der Zustand der Fischbestände und deren Entwicklung ist aber weitestgehend unbekannt. Für die<br />
Ermittlung der Fischbestände in den freien Gewässern Hamburgs suchen wir Angler*innen, die häufig in diesen<br />
Gewässern angeln. Die übermittelten Daten werden durch eine Fischereibiologin des Anglerverband Hamburg e.V.<br />
ausgewertet. Die Ergebnisse werden jährlich zu einem Bericht zusammengefasst und der Behörde für Umwelt,<br />
Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Oberste Fischereibehörde als finanzierende Institution vorgelegt.<br />
ANMELDUNG<br />
UND<br />
TEILNAHME<br />
Die Studie läuft seit 2020 und wird durch ein app-basiertes Fangbuch unterstützt. In<br />
der App werden alle Fänge mit den entsprechenden und für die Studie wichtigen<br />
Informationen wie Angelzeit und -ort, Methode, Anzahl der Ruten etc. eingegeben.<br />
Anmeldung für die Studienteilnahme sowie weitere Informationen zur Studie auf:<br />
www.anglerverband-hh.de/studie-fischbestaende.<br />
MEHRWERT<br />
Außer der Möglichkeit, bei einer interessanten Studie mitzuwirken, gibt es für die regelmäßig<br />
teilnehmenden Angler*innen jährlich 30 EURO Aufwandspauschale und eine Verlosung mit<br />
attraktiven Sachpreisen wie z.B. Angelruten, Angelrollen und Angelzeitschriften-Abos.<br />
Die Studie wird durchgeführt vom<br />
Jetzt anmelden!<br />
anglerverband-hh.de/studie-fischbestaende<br />
in Zusammenarbeit mit der Behörde für Umwelt,<br />
Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Oberste<br />
Fischereibehörde der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
Foto: Shestakoff - stock.adobe.com
PRAXIS | GÜTESIEGEL<br />
Von Claas Grube<br />
Eine gefühlte Ewigkeit fliegt der<br />
elf Zentimeter lange Wobbler<br />
parallel zur Steinpackung entlang,<br />
bis er mit dem gewohnten<br />
Platschen zwei Meter vor dem<br />
Ufer auf der Wasseroberfläche aufschlägt.<br />
„Okay, weit werfen kann die Night Hunter<br />
auf jeden Fall“, denke ich mir. Wie gewohnt<br />
fange ich an, den auftreibenden<br />
Wobbler ganz langsam entlang der Steine<br />
einzuleiern. Ich schließe meine Augen und<br />
konzentriere mich auf das Gefühl der Rute<br />
in meinen Händen. Sofort bin ich überzeugt.<br />
Von einem Wobbler dieser Größe<br />
kriege ich von dieser Rute ein sehr gutes<br />
Feedback, denn ich spüre das Zucken und<br />
Flankieren des Köders ganz klar.<br />
Das ist mir bei einer Zanderrute für<br />
Hardbaits, wie dieser von Balzer, in der<br />
Nacht auch deutlich wichtiger als am Tag.<br />
Denn logischerweise kann man nachts<br />
weniger sehen und ist daher noch mehr<br />
auf das Ködergefühl über die Rute angewiesen.<br />
Trotz der sehr guten Übertragung<br />
macht die 2,55 Meter lange Night Hunter<br />
einen relativ starken Eindruck. Es ist also<br />
viel Kraft notwendig, um die Rutenaktion<br />
zu erkennen. Aber hier halte ich natürlich<br />
auch eine Rute für große Fische in<br />
den Händen. Da ist eine so kräftige Rute<br />
manchmal eben notwendig. Das bestätigt<br />
auch das Wurfgewicht von 16-42 Gramm,<br />
mit dem Sie jeden großen Zanderwobbler<br />
problemlos werfen können. Ein Versuch<br />
zeigt mir, dass die Übertragung der Rute<br />
bei kleineren und leichteren Wobblern<br />
schwächer wird. Aber dafür ist die Night<br />
Hunter schließlich auch nicht gedacht.<br />
PERFEKT FÜRS SCHWERE<br />
WOBBELN<br />
Zurück zur Rutenaktion: Ein Test zeigte<br />
mir eine Semiparabolik. Sehr gut!<br />
Auch das ist mir bei einer Wobbelrute<br />
zum Zanderangeln sehr wichtig. Für<br />
das Hakensetzen ist bei Wobblern keine<br />
Spitzenaktion notwendig und so verschafft<br />
Ihnen die Rute beim Anhieb noch ein<br />
bisschen Puffer, damit Sie einen großen<br />
Fisch nicht verlieren, oder einen kleinen<br />
nicht unnötig verletzen. Trotzdem können<br />
Sie mit dieser Rute auch Gummifische<br />
am Jigkopf angeln. Ich hab’s ausprobiert.<br />
Am besten nehmen Sie Gewichte ab 14<br />
Gramm – da ist das Feedback am besten.<br />
Wenn die Haken scharf und der Anhieb<br />
kräftig genug sind, kriegen Sie auch mit<br />
einer semiparabolischen Rute wie dieser<br />
Eine in die Rute eingearbeitete Hakenöse ist gerade nachts, wenn Sie im Dunkeln<br />
über Steinschüttungen laufen, sehr hilfreich. Dann hängt der große Wobbler unten<br />
sicher am Blank.<br />
die Jig-Haken ins harte Zandermaul.<br />
Außerdem ist die Night Hunter, wie schon<br />
gesagt, sehr stark. Auch das sorgt für eine<br />
stärkere Kraftübertragung beim Anhieb.<br />
Kommen wir langsam mal zu den<br />
Fakten der Rute: Die zweiteilige Rute ist<br />
bei einem Wurfgewicht von 16-42 Gramm<br />
2,55 Meter lang. Sie ist, wie die allermeisten<br />
Spinnruten, zweiteilig und hat ein Gewicht<br />
von 165 Gramm. Die Night Hunter<br />
ist der Balzer Shirasu IM-12 Pro Staff<br />
Series entsprungen, weswegen das Pro<br />
Guide-Ringkonzept bei der Entwicklung<br />
zum Einsatz kam. Dieses Konzept sorgt<br />
dafür, dass die Belastung der Schnur im<br />
Drill gleichmäßig auf dem Blank verteilt<br />
wird. Der Blank selber ist aus hochverdichteter<br />
japanischer IM-12 Kohlefaser,<br />
94
BALZER NIGHT HUNTER<br />
Wobbelstab für<br />
große Fische<br />
Die Night Hunter von Balzer wurde speziell für das Nachtangeln auf Zander<br />
gefertigt. Der perfekte Stock für größere Wobbler und kapitale Fische.<br />
Für Wobbler wie diesen ist diese Rute perfekt. Zu klein sollten Sie die Wobbler an<br />
der Night Hunter aber nicht wählen, sonst ist das Köderfeeling schlecht.<br />
NIGHT HUNTER<br />
von Balzer<br />
Technische Fakten<br />
Länge:_________________________________2,55 Meter<br />
Wurfgewicht:_________________16-42 Gramm<br />
Ringe:________________________________________________9<br />
Aktion:___________________________ Semiparabolik<br />
Gewicht:___________________________ 165 Gramm<br />
Preis (UVP):__________________________211,90 €<br />
Fotos: F. Pippardt<br />
wodurch die starke Rute das vergleichsweise<br />
geringe Gewicht erreicht. Unten am<br />
Blank findet man eine in die Rute eingearbeitete<br />
Hakenöse. Das finde ich gerade<br />
nachts sehr angenehm, wenn durch die<br />
Steinschüttung ein sehr unangenehmer<br />
Weg vor mir liegt. So weiß ich immer, wo<br />
mein Wobbler hängt und die Rutenringe<br />
sind nicht in Gefahr. Diese sind übrigens<br />
aus SiC-Titanium gefertigt. An dem<br />
Schraubrollenhalter von Fuji bietet sich<br />
als grober Richtwert eine 3000er Rolle<br />
an. Der ergonomisch geformte Duplongriff<br />
liegt gut in der Hand. Alles in allem<br />
sieht die Night Hunter in ihrem schlichten<br />
Schwarz sehr wertig aus. Abschließend<br />
kann ich zusammenfassen, dass diese<br />
Rute perfekt für eine Nachtangelsession<br />
am Hauptstrom mit großen Wobblern<br />
geeignet ist. Ja, das ist ein sehr spezifisches<br />
Einsatzgebiet, aber diese Rute lässt sich<br />
mit Sicherheit auch für das Jiggen, leichte<br />
Meeresangeln in Norwegen oder leichte<br />
Gummifischangeln oder Jerken auf Hecht<br />
zweckent fremden. Eins ist auf jeden Fall<br />
sicher – diese Rute hält große Fische<br />
auch in starker Strömung aus.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 95
PRAXIS | ZUBEHÖR<br />
Miravel – der neue Stern<br />
am Rollenhimmel<br />
Mit der Miravel bringt Shimano eine Rollenserie für Spinnfischer<br />
auf den Markt, die alle modernen Technologien des renommierten<br />
Rollenbauers beinhaltet, aber kein halbes Vermögen kostet.<br />
Die Miravel ist in den Größen <strong>10</strong>00 bis 5000 erhältlich und das<br />
derzeit günstigste Modell der beliebten Magnumlite-Rollen, die<br />
mit einem geringen Gewicht, leichtgängigem Lauf und einem<br />
tollen Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Die Miravel-Rollen<br />
besitzen einen G-Free-Körper, der durchgängig aus leichtem<br />
CI4+ Verbundstoff besteht. Damit kann man Rollen bauen, die<br />
leicht und extrem gut ausbalanciert sind, und das auch bei größeren<br />
Modellen. Weil die Rollen so leicht anlaufen, werden sie vor<br />
allem bei Finesse-Anglern für Begeisterung sorgen. Die bewährte<br />
Getriebetechnologie, ein sogenanntes Hagane Gear, gekoppelt<br />
mit X-Ship und Silent Drive, garantiert einen überaus leichten<br />
und präzisen Lauf, wie man ihn eher von deutlich teureren Rollen<br />
kennt. Durch die hervorragende Schnurverlegung sind zudem<br />
extrem weite Würfe möglich. Auch auf die fein einstellbare,<br />
wasserdichte Frontbremse ist in jeder Situation absolut Verlass.<br />
Die verschiedenen Größen der Miravel sind mit jeweils normalen,<br />
schnellen und extraschnellen Übersetzungen lieferbar.<br />
MIRAVEL-ROLLEN VON SHIMANO Preis: 129,95 bis<br />
139,95 Euro • Info: https://fish.shimano-eu.com<br />
TIPP<br />
Perfekt fürs<br />
Spinn- und<br />
Finesse- Fischen:<br />
die Miravel von<br />
Shimano.<br />
Mit warmen Füßen<br />
durch den Winter<br />
Der nächste Winter kommt bestimmt.<br />
Und dann braucht man warme Stiefel wie<br />
die Dry Walker von Kinetic. Diese verfügen<br />
über einen Isolations-Einsatz, der die<br />
Füße auch bei Minustemperaturen warm<br />
hält. Zudem bieten die Stiefel einen hohen<br />
Tragekomfort. EVA-Zwischensohlen<br />
und Nylonschäfte schützen die Füße und<br />
dämpfen den Schritt. Leichte, sich selbst<br />
reinigende Außensohlen erlauben einen<br />
sicheren Tritt und leiten den Schlamm ab.<br />
Erhältlich sind die Winterstiefel in den<br />
Größen 43 bis 47.<br />
2<br />
DRY WALKER STIEFEL VON KINETIC<br />
Preis: 79,99 Euro (UVP) •<br />
Info: www.kineticfishing.com<br />
1<br />
1| Die Dry Walker<br />
Boots von Kinetic<br />
sorgen für warme<br />
Füße.<br />
2| Ein Innenschuh<br />
sorgt für Wärmeisolierung<br />
und leitet die<br />
Feuchtigkeit ab.<br />
96
Fangen ohne Drall<br />
Die Prolex-Spinner von Profi <strong>Blinker</strong><br />
fingen in den vergangenen Jahrzehnten<br />
tausende von Fischen. Jetzt gibt es den<br />
Erfolgsköder auch als Anti-Drall-Version.<br />
Dieser Köder besitzt einen schweren<br />
Körper, sinkt also schnell ab, und einen<br />
auf der Achse integrierten High Energy-<br />
Wirbel. Dieser sorgt für eine schnelle<br />
Rotation, gleichzeitig aber auch für einen<br />
verminderten Drall. Das Anti-Drall-<br />
System mit auf der Achse laufendem<br />
Wirbel ist eine Weltneuheit und patentrechtlich<br />
geschützt. Ausgestattet sind die<br />
Spinner mit nadelscharfen Drillingen.<br />
Den Anti-Drall Spinner gibt es auch als<br />
Sbiro-Spinner mit Einzelhaken.<br />
PROLEX ANTI-DRALL-SPINNER VON<br />
PROFI BLINKER Preis: ab 5,50 Euro •<br />
Info: www.profi-blinker.de<br />
Dank des<br />
High Energy-<br />
Wirbels<br />
erzeugt der<br />
Spinner<br />
so gut wie<br />
keinen Drall<br />
Der neue Anti-Drall-Spinner<br />
ist in mehreren Größen und<br />
Designs erhältlich.<br />
Leicht, aber dennoch<br />
stabil und<br />
kraftvoll: die SG-<br />
AG 4 von Savage<br />
Gear.<br />
Und läuft, und<br />
läuft, und läuft<br />
Die SG AG 4-Rollen von Savage Gear<br />
überzeugen durch ihren seidenweichen<br />
Lauf, den sie ihren sechs Kugellagern verdanken.<br />
Gehäuse und Rotor bestehen aus<br />
einem Carbonrahmen, die Spule aus Aluminium.<br />
Die feine Frontbremse läuft dank<br />
des „Friction Control“-Bremssystems<br />
sofort an. Als Bremse wurde ein versiegeltes<br />
System mit Scheiben aus Kohlefaser<br />
gewählt, das auch starke Gegner schnell<br />
ermüdet. Die Bremskraft von 9,5 Kilogramm<br />
ist enorm. Größen: <strong>10</strong>00, 2500,<br />
3000, 4000. So wird jeder Angler in dieser<br />
Serie ein Rollenmodell finden, welches für<br />
die von ihm bevorzugte Methode passt.<br />
SG-AG 4 ROLLE VON SAVAGE GEAR<br />
Preis: ab 68 Euro • Info: www.savagegear.com<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 97
PRAXIS | ZUBEHÖR<br />
Dieser Rod Pod steht sicher<br />
Der Metallica Rod Pod von Balzer besteht aus eloxiertem Aluminium.<br />
Dadurch lässt er sich gut ans Wasser transportieren und<br />
steht dort sicher. Die Beine lassen sich schnell aufklappen, die<br />
Buzzer Bars sind äußerst schnell aufgesetzt, die vier Beine können<br />
in der Höhe verstellt werden. Auch die Hauptachse ist über<br />
Schnellschraubverschlüsse in der Länge verstellbar. Zum Justieren<br />
der Teleskop-Beine muss man diese nur ein wenig drehen,<br />
um sie auseinanderziehen zu können. Das standhafte Rod Pod<br />
wird in einer Tragetasche geliefert. Gewicht: 2370 Gramm. Höhe:<br />
stufenlos 40 bis 80 Zentimeter vorn, 27 bis 42 Zentimeter hinten.<br />
METALLICA ROD POD VON BALZER<br />
Preis: 169 Euro • Info: www.balzer.de<br />
Must-<br />
Have<br />
des<br />
Monats<br />
Der silberfarbene<br />
Metallica<br />
Rodpod von<br />
Balzer steht auf<br />
jedem Untergrund<br />
sicher.<br />
Auch die Hauptachse<br />
des Rod Pod lässt<br />
sich in der Länge<br />
justieren.<br />
Auseinandergenommen<br />
lässt<br />
sich der Rod Pod<br />
gut transportieren<br />
Unglaublich leicht<br />
Die 2500er<br />
Luvias Airity LT<br />
wiegt nur 170<br />
Gramm.<br />
Die Luvias Airity LT ist die derzeit leichteste Spinnrolle von Daiwa.<br />
So wiegt die Größe 2500 nur 170 Gramm und ist damit deutlich<br />
leichter als das Daiwa-Flaggschiff, die Exist LT. Die Airity wird in<br />
Japan gefertigt und besitzt alle Raffinessen, die Daiwa so erfolgreich<br />
machen. Die halbtiefen Spulen sind besonders zum Einsatz<br />
für dünne geflochtene Schnüre geeignet. Die Rolle besitzt einen<br />
Monocoque Magnesium-Körper, einen Zaion Air-Rotor sowie<br />
ein Extra Super Duraluminium-Getriebe. Das ATD-Bremssystem<br />
funktioniert tadellos. Die optimale Bremskraft liegt bei fünf Kilo,<br />
beziehungsweise zehn Kilo in den Größen 2500 bis 4000. Durch<br />
die Cross Wrap-Schnurverlegung sind weite Würfe möglich. Körper<br />
und Schnurlaufröllchen sind mit Magsealed ausgestattet, die<br />
Aluspule und die Kurbel sind per CNC gefräst.<br />
LUVIAS AIRITY LT VON DAIWA<br />
Preis: zwischen 646 und 695 Euro • Info. www.daiwa.de<br />
98
Neue Köder von BFE<br />
Die Firma BFE – die Abkürzung steht für<br />
„Best Fishing Equipment“ – hat eine Reihe<br />
neuer Köder auf den Markt gebracht: die<br />
sogenannten Holy Baits. Die verschiedenen<br />
Modelle tragen allesamt biblische Namen.<br />
Das kleinste Modell ist der <strong>10</strong> Zentimeter<br />
lange Paulus, ein Gummifisch mit<br />
Gummirippen, einem kleinen Tellerschwanz<br />
und böse aussehendem Auge.<br />
Es folgt der Goliath mit 13 Zentimeter<br />
Länge, bei dem sofort die Rückenstacheln<br />
auffallen. Der Barnabas ist ein pelagischer<br />
Köder in Turbinenform. Sein 21 Zentimeter<br />
langer Körper ist auf ganzer Länge<br />
mit Lamellen versehen, die ihn im Wasser<br />
zu einem echten Raubfisch-Killer machen.<br />
Er arbeitet vor allem mit ungeahnten Verwirbelungen.<br />
Alle genannten Modelle gibt<br />
es in unterschiedlichen Farben. Je nach<br />
Größe enthalten die Packungen zwei bis<br />
vier Gummiköder.<br />
NEUE GUMMIFISCHE VON BFE<br />
Preis: ab 8,99 Euro • www.bfe-tackle.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1| Perfekt fürs pelagische<br />
Fischen: der<br />
21 Zentimeter lange<br />
Barnabas.<br />
2| Der Goliath ist<br />
13 Zentimeter lang<br />
und fällt durch seine<br />
Rückenstacheln auf.<br />
3| Mit <strong>10</strong> Zentimetern<br />
ist der<br />
Paulus ein klassischer<br />
Allrounder.<br />
Hoch geschnitten:<br />
die<br />
atmungsaktive<br />
Wathose von<br />
Kogha.<br />
Atmungsaktiv und<br />
hoch geschnitten<br />
Von Kogha gibt es jetzt eine brusthohe<br />
Wathose, die zudem noch atmungsaktiv<br />
ist. Damit lässt sie sich auch bei warmen<br />
Sommertemperaturen einsetzen. Die<br />
Hose besteht aus dreilagigem und getaptem<br />
Micro Polyester, das angenehm zu<br />
tragen ist. Schienbein und Knie wurden<br />
zusätzlich gegen Abrieb verstärkt, die<br />
Füßlinge bestehen aus Neopren. In der<br />
geräumigen Brusttasche mit wasserfestem<br />
Reißverschluss können zum Beispiel<br />
Angelpapiere oder Handy aufbewahrt<br />
werden. Der Nylongürtel mit Schnellverschluss<br />
sorgt für zusätzlichen Schutz.<br />
Größen: M bis 2XL sowie XLS. Erhältlich<br />
online und in allen Askari-Filialen.<br />
Die Brusttasche ist dank des speziellen<br />
Reißverschlusses absolut wasserdicht.<br />
ATMUNGSAKTIVE WATHOSE VON<br />
KOGHA Preis: 99,99 Euro • Info und<br />
Bestellung: www.angelsport.de<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> 99
PRAXIS | GEWÄSSER OSTSEE<br />
Schon verhältnismäßig<br />
kurze Würfe um 30 bis 50<br />
Meter reichen locker aus,<br />
um in Dänisch-Nienhof<br />
Flundern zu fangen.<br />
<strong>10</strong>0
STRAND DÄNISCH-NIENHOF<br />
Das volle<br />
Programm<br />
Am südlichen Auslauf der Eckernförder Bucht am Strand von<br />
Dänisch-Nienhof sind Ostseeangler gut aufgehoben. Ob beim Ansitz<br />
in der Brandung auf Plattfisch oder aktiv mit der Spinnrute auf<br />
Mefo & Co.: Auf der langen Strecke ist alles drin. Sebastian Rose<br />
nimmt das Revier genau unter die Lupe.<br />
Foto: S. Rose<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> <strong>10</strong>1
PRAXIS | GEWÄSSER OSTSEE<br />
Dänisch Nienhof liegt in der Gemeinde<br />
Schwedeneck nördlich<br />
von Kiel. Den Namen trägt die<br />
Gemeinde aufgrund einer Legende,<br />
der zufolge in Dänisch-<br />
Nienhof ein Schwedenfriedhof nach Auseinandersetzungen<br />
zwischen Dänen und<br />
Schweden im Nordischen Krieg um 1700<br />
angelegt wurde. Das liegt weit zurück,<br />
mittlerweile ist die Region ein beliebtes<br />
Ferien- und Ausflugsziel. Da kommt auch<br />
das Angeln nicht zu kurz. Brandungsangler<br />
sollten auf einen Beach Trolly setzen.<br />
Der erleichtert den Transport vom Parkplatz<br />
zum Strand, vor allem um das kurze<br />
Stück Treppe direkt vor der Gaststätte Seeschlösschen<br />
zu bewältigen.<br />
ZWISCHEN DEN BUHNEN<br />
Direkt vor der Gaststätte Seeschlösschen<br />
Richtung Nordosten ziehen sich einige<br />
kurze Steinbuhnen in die Ostsee. Ein sehr<br />
guter Abschnitt, um die Dreibeine aufzustellen.<br />
Allerdings nur vom Herbst bis ins<br />
Frühjahr – im Sommer herrscht dort reger<br />
Badebetrieb. Mit Würfen ab 40 Metern ist<br />
bereits mit Fisch zu rechnen. Vor allem<br />
wenn eine gesunde Brise aus nördlichen<br />
Richtungen weht, beißen Flundern und<br />
mit Glück auch Meerforellen. Im Herbst<br />
gibt es Aale oben drauf. Mit Würfen ab<br />
70 Metern erreichen Sie den Mischgrund<br />
hinter dem davor doch recht sandigen<br />
und kiesigen Untergrund. Dort sind bei<br />
den „Scheiben“ neben Flundern auch gute<br />
Klieschen mit dabei. Im Herbst und Winter<br />
landen dazu Wittlinge am Strand. Mit<br />
Dorsch ist das so eine Sache. Vor einiger<br />
Zeit – gerade bei auflandigem Wind – war<br />
der Strand-Dänisch Nienhof eine Bank,<br />
um mit marmorierten Räubern zu punkten.<br />
Die Bestände sind derzeit jedoch so<br />
gering, dass der Fang einer Mefo beim<br />
Brandungsangeln schon wahrscheinlicher<br />
ist. Und wenn dann doch mal ein Dorsch<br />
beißt, ist er meist zu klein. Zieht man mit<br />
dem Brandungsstock voll durch, landet<br />
das Blei weit draußen auf Mischgrund bei<br />
bis zu 3,5 Meter Wassertiefe. Gelegentliches<br />
Zupfen gen Strand oder ein, zwei<br />
Kurbelumdrehungen bringen mitunter<br />
mehr Bisse. Das allerdings auch nur, wenn<br />
ordentlich gesteckt wird. Mit zwei oder<br />
sogar drei Würmern pro Haken gibt es<br />
deutlich mehr Fisch. Ebenfalls sollte etwas<br />
Schmuck vor den Würmern präsentiert<br />
werden. Im Herbst reichen da ein, zwei<br />
kleine auftreibende Perlen. Nimmt die<br />
Wassertemperatur im Winter ab, dürfen<br />
die zusätzlichen Reize etwas größer ausfallen.<br />
Strand Dänisch Nienhof<br />
Strand<br />
50 Meter<br />
<strong>10</strong>0 Meter<br />
150 Meter<br />
200 Meter<br />
Sand-,Kies- und Steinstrand<br />
Mischgrund<br />
2 bis 3,5 Meter<br />
Sand<br />
0,5 bis 1 Meter<br />
Sand/Kies<br />
1,5 bis 1,8 Meter<br />
Sandgrund Steinbuhnen Kies<br />
Steine Blasentang Seegraswiesen<br />
Abwechslungsreich unter und über Wasser: Der Strand<br />
ist eine gute Adresse für Küstenangler.<br />
<strong>10</strong>2
Ca. 200 m zum Strand<br />
N<br />
Sand-/Kiesstrand<br />
Waabs<br />
Ostsee<br />
Kieler Bucht<br />
Dänisch Nienhof<br />
Strandhaus<br />
Schwedeneck<br />
Strande<br />
Kiel<br />
Laboe<br />
Muschelfelder<br />
Aal Flunder Kliesche Dorsch<br />
Wittling Meerforelle<br />
Hornhecht<br />
Zeichnung: H. Dänekas<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> <strong>10</strong>3
PRAXIS | GEWÄSSER OSTSEE<br />
Foto: W. Krause<br />
Rechts: Im Sommer<br />
löst die Makrele den<br />
Hornhecht ab, auch<br />
hier kann man den<br />
Eimer mit etwas<br />
Glück voll machen.<br />
DIE STEILKÜSTE RICHTUNG<br />
SÜDWESTEN<br />
Foto: S. Rose<br />
Unterkünfte<br />
Wer gleich ein paar Tage am Strand Dänisch<br />
Nienhof verbringen möchte, findet<br />
hier unterschiedliche Unterkünfte und<br />
gute Infos: www.schwedeneck.de<br />
Oben: Um die Treppe<br />
vorm Strand zu<br />
bewältigen, ist<br />
ein Beach Trolly top.<br />
Südwestlich der Gaststätte See schlösschen<br />
kann die Brandungsgemeinde natürlich<br />
auch loslegen. Dort ist mit kürzeren<br />
Würfen schon tieferes Wasser erreicht.<br />
Allerdings liegen auf der Strecke immer<br />
wieder „Klamotten“ am Grund, die für<br />
lästige Hänger sorgen können. Mit einer<br />
Liftmontage ist man dort am besten aufgehoben.<br />
Wer gern aktiv mit Spinn-, Sbiro-<br />
oder Fliegenrute auf Meerforelle und<br />
Hornhecht angelt, ist unterhalb der Steilküste<br />
genau an der richtigen Adresse. Auf<br />
der sehr langen Strecke finden sich immer<br />
wieder interessante Badewannen und<br />
Steinriffe, die von Mefos gerne aufgesucht<br />
werden. Je weiter Sie Richtung Stohl im<br />
Südwesten wandern, desto ausgeprägter<br />
zieht sich eine tiefe strukturreiche Rinne<br />
bis direkt an den Strand. An einigen Stellen<br />
ist es dort nicht nötig einzuwaten und<br />
das Angeln vom Ufer gut möglich. Mit<br />
edlem Silber darf das gesamte Jahr über<br />
gerechnet werden. Im Frühjahr werden<br />
auf der Strecke am Strand Dänisch-Nienhof<br />
oft auch richtig große Mefos gefangen<br />
und auch die eine oder andere Steelhead<br />
(Regenbogner) landet am Strand. Im<br />
späten Frühjahr und Sommer ist das Angeln<br />
in den Dämmerphasen und während<br />
der Nacht zu empfehlen. Wie an<br />
<strong>10</strong>4
Gute Nachrichten<br />
für Horni-Fans:<br />
Ende April fallen<br />
Hornhechte ein.<br />
Massenfänge sind<br />
dann drin.<br />
Fotos: S. Rose<br />
Carsten freut sich über die erste Scheibe: Eine Kliesche hat sich<br />
weit draußen auf dem Mischgrund die Würmer reingezogen.<br />
vielen anderen Stränden der Ostsee fallen<br />
ab Ende April bis Ende Juni Hornhechtschwärme<br />
ein. In den letzten Jahren lohnt<br />
sich im Sommer meist ab Juli der Versuch,<br />
ein paar Makrelen zu fangen.<br />
„Lohnen“ ist ein gutes Abschlusswort,<br />
denn es trifft auf den Strand vor Dänisch<br />
Nienhof definitiv zu. Dieses wunderschöne<br />
Revier ist zu jeder Jahreszeit<br />
einen Besuch wert.<br />
Anfahrt<br />
Die A2<strong>10</strong> bis Kiel und weiter auf der<br />
B76 Richtung Eckernförde. Nach etwa<br />
4 Kilometern nicht rechts auf die B76<br />
abbiegen, sondern dem Straßenverlauf<br />
der B501 über die Holtenauer Hochbrücke<br />
bis zur Abfahrt Strande folgen.<br />
Dort Richtung Strande und nach etwa<br />
2 Kilometern am Verkehrskreisel die<br />
dritte Ausfahrt rechts Richtung Stohl<br />
fahren. Direkt vor Stohl rechts auf die<br />
Eckernförder Straße abbiegen und bis<br />
Dänisch-Nienhof fahren. Im Ort nach<br />
etwa 300 Metern rechts auf die Strandstraße<br />
und nach etwa 200 Metern links<br />
auf den Parkplatz. Von dort sind es um<br />
die 300 Meter bis zum Strand. GPS-<br />
Position Parkplatz: 54°28.9114 N<br />
<strong>10</strong>°7.1727 O (gebührenpflichtig)<br />
<strong>10</strong>/<strong>2022</strong> <strong>10</strong>5
UNTERHALTUNG | RÄTSEL<br />
Anteilnahme<br />
hinterbliebene<br />
Ehefrau<br />
dt. Komponist<br />
(C. W.)<br />
† 1787<br />
Höhenlage,<br />
Stufe<br />
persönl.<br />
Fürwort/<br />
2. Person,<br />
3. Fall<br />
Bergstock<br />
bei St.<br />
Moritz<br />
Lichtspielhaus<br />
Hochherzigkeit<br />
Fahrstuhlführer<br />
(engl.)<br />
altes<br />
Wegemaß<br />
Wickelgewand<br />
der<br />
Inderin<br />
Ausruf d.<br />
Freude,<br />
Lustigkeit<br />
Zimmerpflanze<br />
Nachkomme<br />
Ruhestörung<br />
Fischfett<br />
Donau-<br />
Zufluss<br />
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Bayern<br />
übermäßig<br />
ausbreiten<br />
ältester<br />
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Verbundenheit<br />
einstellige<br />
Zahl<br />
4<br />
pastenförmige<br />
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gescheit,<br />
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Gewaltherrscher<br />
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befruchtete<br />
Eizelle<br />
zurechtmachen<br />
Grundform,<br />
Muster<br />
3<br />
Industrieanlage,<br />
Gesangsgruppe<br />
Fabrik<br />
lateinamerik.<br />
Tanz u.<br />
Musikstil<br />
Hautfalte<br />
am Auge<br />
zu<br />
keiner<br />
Zeit<br />
tropische<br />
Frucht<br />
Dichter<br />
(T. S.) †<br />
scherzhafte<br />
Nachahmung<br />
eine<br />
Zweiheit<br />
bildend<br />
Schonkost<br />
austral.<br />
Laufvogel<br />
grob,<br />
ungehobelt<br />
Name e.<br />
europ.<br />
Trägerrakete<br />
persönl.<br />
Fürwort,<br />
2. Person<br />
Plural<br />
Gesundheitspflege<br />
begeisterter<br />
Anhänger<br />
(engl.)<br />
2<br />
erste<br />
Frau<br />
(A. T.)<br />
jetzt<br />
weibl.<br />
Kosename<br />
Schiffstagesstrecke<br />
Verbindungsbolzen<br />
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Hptst. der<br />
Schweiz<br />
südl.<br />
Nutztier<br />
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innerlich<br />
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„ein<br />
Schiff<br />
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Gefahr“<br />
portugies.<br />
Insel<br />
schweizerisch:<br />
Speiseeis<br />
chinesische<br />
Dynastie<br />
ugs.:<br />
Geständnis,<br />
Bekenntnis<br />
nicht<br />
häufig<br />
ein<br />
Bindewort<br />
Hartschalenfrucht<br />
altägyptischer<br />
Gott<br />
ugs.: unmodern<br />
Faserpflanze<br />
Rennstrecke<br />
dt.<br />
Schriftsteller<br />
†<br />
(Heinr.)<br />
scherzh.:<br />
Beifahrerin<br />
span.<br />
Stoßdegen<br />
Gärstoff<br />
5<br />
Bollwerk<br />
6<br />
Grenze<br />
(z. B.<br />
eines<br />
Kredits)<br />
persönl.<br />
Fürwort,<br />
1. Person<br />
Singular<br />
unaufmerksam,<br />
gleichgültig<br />
Trinkgefäß<br />
Wiederkäuer<br />
Magnetende<br />
Ballspiel<br />
zu Pferd<br />
Strom<br />
erzeugender<br />
Fisch<br />
8<br />
gebackene<br />
Kartoffelscheiben<br />
selten<br />
Abfluss,<br />
Spülbecken<br />
1<br />
engl.:<br />
Scholle<br />
vermuten<br />
Psyche<br />
®<br />
s1918-229<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Auflösung im<br />
nächsten Heft<br />
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UNTERHALTUNG | AUS DEM LEBEN<br />
DER LETZTE WURF<br />
Das Köder-Roulette<br />
Beim Barschangeln wechselt man häufig den Köder,<br />
um die optimale Fangmaschine für den<br />
jeweiligen Tag zu finden. Und mit zwei Anglern<br />
in einem Boot kommt da schon eine ganze<br />
Reihe an Ködern zusammen …<br />
Von André Pawlitzki<br />
Andy war heiß! An einem Tag<br />
Ende Juli wollten Alex und er<br />
den großen Barschen in einem<br />
stadtnahen See auf die Schuppen<br />
rücken. Da vor allem die<br />
Kapitalen in den frühen Morgenstunden<br />
bissen, wollten die beiden schon um 5 Uhr<br />
am Wasser sein.<br />
Alex hatte schon an zwei Tagen ein<br />
Testangeln absolviert. Und das mit guten<br />
Fängen: ein 75er Hecht und einige Barsche<br />
beim ersten Mal, sowie ein 45er (!)<br />
Barsch und einige seiner Artgenossen im<br />
zweiten Anlauf. An beiden Tagen war es<br />
sehr warm gewesen, mit Temperaturen<br />
über 30 Grad. Das konnte ja toll werden.<br />
WECKER WIE EIN HAMMERSCHLAG<br />
Der Alarm des Weckers traf Andy um<br />
halb vier wie ein Hammer. Am liebsten<br />
hätte er sich noch mal im Bett umgedreht<br />
und weitergeschlafen, aber was tut man<br />
nicht alles für einen dicken Barsch. Nach<br />
einer Katzenwäsche und einer Tasse Kaffee<br />
war Andy nach einer 50-minütigen Autofahrt<br />
pünktlich am Wasser. Allerdings war<br />
das Wetter komplett umgeschlagen und<br />
es hatte angefangen zu regnen. Trotzdem<br />
wollten Andy und Alex es versuchen.<br />
Schnell waren die Ruder aus dem verschlossenen<br />
Kasten geholt und ab ging’s<br />
hinauf auf den See. Alex steuerte eine<br />
seiner Erfolgsstellen an. Dort warfen sie<br />
den Anker. In der nächsten Viertelstunde<br />
fing Alex drei kleine Barsche auf Jerkbaits,<br />
während Andy mit dem Chatterbait<br />
leer ausging. Mittlerweile war der Regen<br />
stärker geworden und die Temperaturen<br />
bis auf 15 Grad gefallen. Alex hatte schon<br />
kalte Hände, während Andy versuchte, die<br />
Stachelträger mit Wormsticks, Crankbaits<br />
und einem kleinen Rippenköder mit rotem<br />
Bleikopf zu fangen. Und dann endlich<br />
erbarmte sich auch bei ihm ein kleiner<br />
Barsch. Doch wo blieben die Großen?<br />
Einen solch schweren Einstand hatten<br />
sie nicht erwartet. Was also tun? Nach<br />
einer guten Stunde am ersten Platz fuhren<br />
die beiden eine andere Stelle im See an.<br />
112
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Hier lag ein Baumstamm im Wasser bei<br />
<strong>10</strong> Metern Tiefe.<br />
Alex griff zu den bewährten Twitchbaits,<br />
während Andy es eine Etage tiefer mit<br />
Gummiwürmern probieren wollte. Nach<br />
einem Biss auf den Wobbler folgte ein ganzer<br />
Schwarm Jungbarsche dem gehakten<br />
Artgenossen bis zur Oberfläche. Schnell<br />
holte Andy seinen Wurm aus der Tiefe<br />
und ließ ihn bei den kleinen Barschen<br />
abtaumeln. Er war kaum einen Meter<br />
gesunken, als ein etwas besserer Barsch<br />
ihn attackierte und hing. Doch auch dieser<br />
Fisch durfte wieder schwimmen.<br />
In der Zwischenzeit hatte der Wind stark<br />
aufgebrist, aber die beiden wollten noch<br />
nicht aufgeben. Die dritte Stelle brachte<br />
nicht einmal einen Biss, obwohl beide wieder<br />
mal alles ausprobierten, was die Köderkiste<br />
hergab. Alex warf einen Bladed Jig,<br />
der an normalen Tagen immer für einen<br />
Barsch gut ist, aber diesmal ohne Biss blieb.<br />
Als sie die letzte Stelle vor dem Bootssteg<br />
ansteuerten, hatten sie immer noch<br />
keinen ordentlichen Barsch gefangen.<br />
Andy wechselte auf einen kleinen, nur<br />
drei Zentimeter kurzen Gummiwurm.<br />
Dieser brachte ihm dann noch ein paar<br />
kleine Barsche, bevor die Stachelritter das<br />
Beißen ganz einstellten.<br />
DER TOP-KÖDER BLIEB ZU HAUSE<br />
Was konnte den Fischen nur so das Maul<br />
vernagelt haben?, überlegten die beiden<br />
und waren einhellig der Meinung, dass<br />
das schwache Beißen auf den Wetterumschwung<br />
zurückzuführen war. Immerhin<br />
hatten sie einen Temperatursturz von<br />
über 18 Grad in der Nacht erlebt.<br />
Als sie wieder zurück zum Steg fuhren,<br />
trafen sie Bernd, einen alteingesessenen<br />
Angler aus dem Verein. Er hatte zwei<br />
Ruten ausgelegt und war bester Laune.<br />
„Hallo Jungs!“, rief er ihnen zu. „Habt ihr<br />
gut gefangen?“<br />
Andy und Alex schüttelten den Kopf.<br />
„Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen“,<br />
sagte Bernd. „Die Barsche beißen<br />
heute wie blöd.“<br />
„Womit angelst du denn?“, fragte Andy.<br />
„Mit Tauwürmern. An der Dropshot-<br />
Montage fangen die bei jedem Wetter!“<br />
Andy hätte sich am liebsten vor die<br />
Stirn geschlagen. Die Köderkiste war voll,<br />
aber an Würmer hatte er nicht gedacht.<br />
Die lagen noch zu Hause, sicher verwahrt<br />
im Kühlschrank …<br />
22.05<br />
IMPRESSUM<br />
Geschäftsführung<br />
Alexandra Jahr<br />
Redaktion<br />
Gesamtredaktionsleitung:<br />
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Redaktion:<br />
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(Redaktionsassistenz)<br />
André Pawlitzki, Florian Pippardt,<br />
Johannes Radtke, Jannik Westerkamp,<br />
Claas Grube (Volontär)<br />
Art-Director<br />
Heico Forster<br />
Internet<br />
www.blinker.de<br />
Grafik:<br />
Dirk Bartos (CvD-Grafik),<br />
Matthew Lee Wolter<br />
Lithographie:<br />
Henrik Teudt (Ltg.),<br />
Katja Mucke-Koopmann<br />
Produktionsmanagement<br />
Hauke Rieffel (Ltg.), Ilja Badekow,<br />
Sybille Hagen, Andreas Meyer<br />
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CASTING MODELS: 1-TEILIG: 6<strong>10</strong>M | 6<strong>10</strong>MH | 70MH | 72M | 72H | 73MHSB |<br />
2-TEILIG: 6<strong>10</strong>MLG2 | 6<strong>10</strong>M2 | 72M2 | 72MH2 | 72H2 | 73MHSB2 | 74MHG2<br />
SPINNING MODELS: 1-TEILIG: 69M | 70ML | 70M | 70MH 2-TEILIG: 69M2 | 70ML2 | 70M2 | 70MH2
Knoten<br />
KOMPAKTWISSEN FÜR ANGLER<br />
SPEZIAL<br />
17 sichere Verbindungen<br />
für alle Anwendungen<br />
Powered by
Inhalt<br />
Knoten<br />
SCHNUR ZU SCHNUR<br />
Albright-Knoten..................................4<br />
Blutknoten..............................................5<br />
Doppelter Grinner-Knoten........6<br />
Chirurgenknoten................................8<br />
UNIVERSAL<br />
Clinch-Knoten......................................9<br />
Clinch mit Doppelschnur.........<strong>10</strong><br />
Grinner-/Uni-Knoten..................11<br />
Palomar-Knoten..............................14<br />
Fat-Mono-Knoten..........................15<br />
SCHLAUFEN<br />
Rapala-Knoten.................................16<br />
Perfection Loop..............................17<br />
Springerknoten................................18<br />
Dropshot-Knoten...........................19<br />
Schlaufenknoten........................... 20<br />
HAKEN<br />
Plättchenhaken-Knoten...........21<br />
Knotenlos-Knoten........................ 22<br />
SPEZIAL<br />
Stopperknoten................................. 23<br />
KNOTEN IM NETZ<br />
Die beliebtesten Knoten zum Nach binden:<br />
www.blinker.de/knoten<br />
IMPRESSUM<br />
KNOTEN – KOMPAKT<br />
WISSEN FÜR ANGLER<br />
Eine Beilage der Jahr<br />
Media GmbH & Co. KG<br />
Geschäfts führung<br />
Alexandra Jahr<br />
Redaktion<br />
Jürgen-Töpfer-Str. 48,<br />
22763 Hamburg,<br />
Florian Pippardt<br />
Zeichnungen<br />
Andy Steer, JM<br />
Anzeigen<br />
Steffen Staude-Panzer<br />
Tel. 040 38906-267,<br />
steffen.staude-panzer@<br />
jahr-media.de<br />
Grafik & Lithografie<br />
Heico Forster (Ltg.),<br />
Henrik Teudt (Ltg. Litho)<br />
Produktion<br />
Hauke Rieffel (Ltg.)<br />
Druck<br />
Walstead Central Europe,<br />
ul. Obr. Modlina 11,<br />
30-733 Krakau<br />
Rechte<br />
© <strong>Blinker</strong>, soweit nicht<br />
anders angegeben<br />
3
SCHNUR ZU SCHNUR<br />
Albright-Knoten<br />
www.blinker.de/knoten/albrightknoten<br />
Einsatzgebiet: Verbindung von geflochtener Hauptschnur mit (Fluorocarbon-)Vorfach,<br />
Schlagschnur (Feedern, Brandungsangeln)<br />
Tragkraft: bis über 90 Prozent<br />
Besonderheiten: einfach zu binden; vor dem Zusammenziehen anfeuchten<br />
4
Blutknoten<br />
Blood Knot<br />
www.blinker.de/knoten/blutknoten<br />
3–7 x<br />
3–7 x<br />
1<br />
1<br />
Einsatzgebiet: einfache Verbindung zweier Schnüre<br />
Tragkraft: 70 bis 75 Prozent<br />
Besonderheiten: gleitet gut durch Ringe; Durchmesser sollten bei beiden Schnüren<br />
ähnlich sein<br />
5
SCHNUR ZU SCHNUR<br />
Doppelter Grinner-Knoten<br />
www.blinker.de/knoten/doppelter-grinnerknoten<br />
1<br />
5x<br />
5x<br />
5x<br />
5x<br />
2<br />
3<br />
5x<br />
5x<br />
5x<br />
4<br />
5x<br />
6
5x<br />
5x<br />
5<br />
5x<br />
6<br />
Einsatzgebiet: universeller Knoten für die Verbindung zweier Schnüre<br />
Tragkraft: 75 Prozent (monofil) bis 90 Prozent (Geflochtene)<br />
Besonderheiten: sehr gut für unterschiedlich starke Schnüre und verschiedene<br />
Schnurmaterialien geeignet<br />
7
SCHNUR ZU SCHNUR<br />
Chirurgenknoten<br />
www.blinker.de/knoten/chirurgenknoten<br />
Einsatzgebiet: sehr vielseitig einsetzbar zur Verbindung zweier Schnüre; auch für<br />
Seitenarme / Paternoster (zum Beispiel Feedern, Meeresangeln) geeignet<br />
Tragkraft: etwa 70 Prozent<br />
Besonderheiten: sehr einfach zu binden; vermindert die Tragkraft<br />
8
Trilene Knot<br />
UNIVERSAL<br />
Clinch-Knoten (doppelt geschlauft)<br />
www.blinker.de/knoten/clinchknoten<br />
7x<br />
7x<br />
1<br />
1<br />
Einsatzgebiet: klassischer Knoten für die Befestigung an Ösen und Haken<br />
Tragkraft: etwa 90 Prozent<br />
Besonderheiten: auch als Trilene-Knoten bekannt; Schnur rutscht nicht durch<br />
9
UNIVERSAL<br />
Doppelschnur-Clinch<br />
www.blinker.de/knoten/doppelschnur-clinchknoten<br />
8x<br />
2. 2<br />
1. 1<br />
Einsatzgebiet: Universalknoten für Geflechtschnüre<br />
Tragkraft: 80 bis 90 Prozent<br />
Besonderheiten: abgewandelte Variante speziell für Geflochtene; Wicklungen sorgfältig<br />
zusammenziehen<br />
<strong>10</strong>
Grinner-Knoten (Uniknoten)<br />
www.blinker.de/knoten/grinnerknoten<br />
5x<br />
Einsatzgebiet: Universalknoten für Mono und Geflecht<br />
Tragkraft: etwa 80 bis 90 Prozent<br />
Besonderheiten: viele Varianten; die Wicklungsanzahl kann abhängig von Schnurstärke<br />
und Material variiert werden<br />
11
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UNIVERSAL<br />
Palomar-Knoten<br />
www.blinker.de/knoten/palomarknoten<br />
Einsatzgebiet: für Ringe, Haken, Ösen; auch als Dropshot-Knoten zu<br />
verwenden<br />
Tragkraft: etwa 70 bis 80 Prozent<br />
Besonderheiten: einfach zu binden und für alle Schnurstärken geeignet<br />
14
Fat Mono Knot<br />
Fat-Mono-Knoten<br />
blinker.de/knoten/fat-mono-knoten<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Einsatzgebiet: für dicke und steife Schnüre; Raubfisch-, Meeres-, Wallerangeln<br />
Tragkraft: etwa 70 bis 80 Prozent<br />
Besonderheiten: macht schwierige Schnurtypen (Hardmono, Fluorocarbon, Stahl)<br />
knotbar<br />
15
SCHLAUFEN<br />
Rapala (verbesserter Non-Slip-Knoten)<br />
www.blinker.de/knoten/rapalaknoten<br />
4x<br />
1. 1<br />
2.<br />
Einsatzgebiet: Schlaufenknoten, um Köder direkt an die Schnur anzubinden<br />
Tragkraft: etwa 90 Prozent<br />
Besonderheiten: leicht abgewandelte Variante des „Non-Slip“-Knotens; gewährleistet<br />
ein freies Köderspiel; auch für kleine Köder und Fliegen geeignet<br />
16
Perfection-Loop<br />
www.blinker.de/knoten/perfection-loop-knoten<br />
1 2<br />
3 4<br />
5<br />
Einsatzgebiet: wird häufig für Vorfächer (beim Fliegenfischen) verwendet<br />
Tragkraft: etwa 85 Prozent<br />
Besonderheiten: auch für dickere Schnüre und Stahl geeignet; schnell zu binden;<br />
gleitet gut durch Rutenringe<br />
17
SCHLAUFEN<br />
Springerknoten<br />
www.blinker.de/knoten/springerknoten<br />
Einsatzgebiet: zum Binden von Vorfächern mit Seitenarm (Monofil)<br />
Tragkraft: etwa 85 Prozent<br />
Besonderheiten: schneller Wechsel der Beifänger möglich; auch als<br />
aufgeschnittene Schlaufe (z. B. beim Feedern mit Seitenarm) verwendbar<br />
18
Dropshot Knot<br />
Dropshot Knot<br />
Dropshot Knot<br />
Dropshot-Knoten<br />
Dropshot Knot<br />
www.blinker.de/knoten/dropshotknoten<br />
Dropshot Knot<br />
1<br />
1 1<br />
1<br />
1 1<br />
1 1<br />
1 1<br />
1 1 1<br />
1<br />
Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy<br />
1 1<br />
Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 and<br />
Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy.steer@iae.nl<br />
Andy Einsatzgebiet: Steer illustrations Verdilaan Dropshot-Montagen<br />
141 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 1 andy.steer@iae.nl<br />
Tragkraft: 1 etwa 85 Prozent 1<br />
Besonderheiten: bester Dropshot-Knoten; Haken steht ab, ist fest in Hauptschnur<br />
Andy Steer illustrations Verdilaan 14 Andy 5583XT Steer Waalre illustrations The Netherlands Verdilaan 14 +31 5583XT (0)40 Waalre 2220908 The andy.steer@iae.nl<br />
Netherlands +31 (0)40 2220908 andy<br />
eingebunden; auch mit Wirbel nutzbar<br />
Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy.steer@iae.nl<br />
Andy Steer illustrations Verdilaan 14 5583XT Waalre The Netherlands +31 (0)40 2220908 andy.steer@iae.nl<br />
19
SCHLAUFEN<br />
Schlaufenknoten<br />
www.blinker.de/knoten/schlaufenknoten<br />
2–4x<br />
2–4x2–4x2–4x<br />
Einsatzgebiet: einfacher Schlaufenknoten (auch für große Schlaufen einsetzbar);<br />
Fertigung von Seitenarmen<br />
Tragkraft: etwa 80 Prozent<br />
Besonderheiten: auch für lange Seitenarme geeignet (Schlaufe aufschneiden)<br />
20
HAKEN<br />
Plättchenhakenknoten<br />
www.blinker.de/knoten/plaettchenhakenknoten<br />
4 x<br />
1<br />
2<br />
vor dem endgültigen Festziehen Haken drehen,<br />
damit das Plättchen von der Schnur weg zeigt<br />
Einsatzgebiet: zum Anbinden öhrloser Plättchenhaken<br />
Tragkraft: sehr hoch (um 90 Prozent)<br />
Besonderheiten: schnell und einfach zu binden<br />
21
HAKEN<br />
Knotenlos-Knoten („No-Knot“)<br />
No Knot Knot<br />
www.blinker.de/knoten/no-knot-knoten<br />
6–8 x<br />
6-8x<br />
1<br />
1<br />
Einsatzgebiet: für alle Montagen mit Öhrhaken<br />
Tragkraft: maximale Tragkraft (bis <strong>10</strong>0 Prozent)<br />
Besonderheiten: auch für Stahlvorfächer und Drillingsmontagen geeignet; je nach<br />
Einsatzgebiet gegebenenfalls Schrumpfschlauch aufziehen (siehe Zeichnung)<br />
22
SPEZIAL<br />
Stopperknoten<br />
www.blinker.de/knoten/stopperknoten<br />
6x 6 x<br />
dicker als<br />
als Hauptschnur<br />
Das Ende nicht zu kurz<br />
abschneiden, längere<br />
Schnurenden laufen<br />
leichter durch die<br />
Rutenringe<br />
2–4 cm 2–4 cm cm<br />
Einsatzgebiet: Stopper oder Gleitknoten bei verschiedenen Montagen<br />
(zum Beispiel Posenmontage, Springerfliege)<br />
Tragkraft: nicht relevant<br />
Besonderheiten: frei auf der Hauptschnur verschiebbar (unbedingt anfeuchten)<br />
23