TRENDYone Job Guide Herbst 2022
Bewerbungstipps | Erfolgreich durch die Probezeit | Lerntypen | Bewerbungskosten absetzen | Überfordert in der Ausbildung?
Bewerbungstipps | Erfolgreich durch die Probezeit | Lerntypen | Bewerbungskosten absetzen | Überfordert in der Ausbildung?
Transform your PDFs into Flipbooks and boost your revenue!
Leverage SEO-optimized Flipbooks, powerful backlinks, and multimedia content to professionally showcase your products and significantly increase your reach.
A<br />
JOB<br />
U G S B U R G & N O R D S C H W A B E N · H E R B S T 2 0 2 2<br />
<strong>Guide</strong><br />
T H E M E N<br />
Bewerbungstipps<br />
Fördermittel<br />
Duales Studium<br />
CoWorkation<br />
<strong>Job</strong>messen<br />
Über<br />
150<br />
Stellen!
WIR MACHEN<br />
MONTE – MACH MIT!<br />
Jetzt Ausbildungsplatz<br />
für 2023 in einer der führenden<br />
Molkereien Europas sichern!<br />
> Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />
> Industriekaufmann (m/w/d)<br />
> Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)<br />
> Mechatroniker (m/w/d)<br />
> Milchtechnologe (m/w/d)<br />
> Milchwirtschaftlicher Laborant (m/w/d)<br />
BENEFITS<br />
✔ Erstklassige Ausbildung<br />
✔ Top Ausbildungsgehalt<br />
✔ Übernahme für mind. 2 Jahre<br />
✔ Inhouse-Fitness-Angebote<br />
✔ IT- / und Sprachtrainings<br />
✔ Monte und Joghurt satt<br />
✔ Essenszulage<br />
✔ Azubi-Events<br />
✔ Gute Verkehrsanbindung<br />
Wir freuen uns über deine online-<br />
Bewerbung auf ➜ www.zott.jobs.<br />
Mit dem Karriere-Matcher findest<br />
du heraus, welcher Beruf zu dir<br />
passt. Einfach Code scannen!
SEITE<br />
3<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Grundlagen<br />
4 Schritt für Schritt zum geeigneten Traumjob<br />
6 Der Lebenslauf: Worauf kommt es an?<br />
8 Das A und O: Das Anschreiben<br />
10 Das Vorstellungsgespräch am Telefon<br />
12 Klick und <strong>Job</strong>: Bewerbung via Smartphone<br />
14 Lerntypen und wie sie am besten lernen können<br />
18 Erfolgreiche Kommunikation: Worauf muss<br />
geachtet werden?<br />
Ausbildung<br />
20 Erfolgreich durch die Probezeit:<br />
Rechte und Pflichten auf einen Blick<br />
22 Die Arten von Berichtsheften<br />
24 Bewerbungskosten absetzten<br />
26 Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)<br />
28 Eine Ausbildung mit oder ohne Studium hat<br />
viele Vorzüge<br />
30 Überfordert in der Ausbildung? Das kann<br />
dagegen unternommen werden<br />
32 Ausbildungsförderung im Überblick<br />
Fachkräfte<br />
36 Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männer<br />
38 CoWorkation: Urlaub und Arbeit in Kombination<br />
40 Dauerbrenner Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
und Pflege<br />
42 Starke Arbeitgebermarke werden<br />
44 Mehr Luxus im <strong>Job</strong>: Freizeit statt Geld?<br />
46 Karriere- und <strong>Job</strong>messen im Überblick<br />
Der <strong>TRENDYone</strong> JOB GUIDE beinhaltet Bewerbungstipps,<br />
Stellenangebote, Informationen<br />
über neue Ausbildungsberufe sowie Orientierungshilfen<br />
für Fachkräfte und richtet sich an<br />
alle, die einen Ausbildungsplatz, eine Weiterbildungsmaßnahme<br />
oder neue Karrieremöglichkeiten<br />
suchen. Der JOB GUIDE ist an vielen<br />
Schulen und Bildungseinrichtungen sowie<br />
an zahlreichen Auslagestellen, oder direkt im<br />
<strong>TRENDYone</strong>-Büro kostenlos erhältlich.<br />
Unternehmen in dieser Ausgabe:<br />
2 Zott SE & Co. KG<br />
5 buttinette<br />
9 Juzo<br />
11 Stadtsparkasse Augsburg<br />
15 Ihle<br />
17 Rieger + Ludwig GmbH<br />
19 VR-Bank Handels und Gewerbebank<br />
25 Josef Saule<br />
29 pd.KURIER<br />
33 Bundesagentur für Arbeit<br />
40 Regio Augsburg Wirtschaft<br />
47 sedak<br />
48 Universitätsklinikum Augsburg<br />
Impressum<br />
Verlag:<br />
Ad can do GmbH & Co. KG<br />
Zirbelstraße 51 a<br />
86154 Augsburg<br />
Tel. 0821 / 45 54 54 - 0<br />
Fax 0821 / 45 54 54 - 10<br />
E-Mail: info@trendyone.de<br />
Umsetzung:<br />
Christian Strohmayr<br />
Bankverbindung:<br />
Stadtsparkasse Augsburg<br />
IBAN: DE34720500000000094441<br />
BIC: AUGSDE77XXX<br />
Die namentlich gekennzeichneten Beiträge<br />
stellen die Meinung des Verfassers, nicht<br />
eine Stellungnahme von <strong>TRENDYone</strong> dar.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Honorierte Beiträge und Fotos gehen in den<br />
Besitz von <strong>TRENDYone</strong> über. Höhere Gewalt<br />
entbindet die Ad can do GmbH & Co. KG von<br />
der Lieferungspflicht.<br />
Geschäftsführer:<br />
Jürgen Windisch<br />
Bildquellen: Thinkstock Photos, istockphotos, Fotolia, AdobeStock
4<br />
4<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Der Weg ins<br />
Schritt für Schritt zum<br />
geeigneten Traumjob<br />
Berufsleben<br />
Jahrelang drücken wir die<br />
Schulbank und arbeiten alle<br />
auf genau ein Ergebnis hin:<br />
den Abschluss. Was zunächst<br />
einmal nach einer Menge<br />
Freiheit klingt, ist aber gleichzeitig<br />
auch ein entscheidender<br />
Schritt in Richtung selbstbestimmtes<br />
Leben. Denn jetzt<br />
geht es, sofern noch nichtgeschehen,<br />
um das Planen<br />
der Zukunft. Die Berufswelt<br />
bietet zwar zahlreiche sowie<br />
spannende Perspektiven, den<br />
geeigneten <strong>Job</strong> muss dennoch<br />
jeder selbst finden.<br />
Bei der Suche hilft ein wesentlicher<br />
Gedankengang:<br />
Die Berufswahl sollte immer<br />
auf persönliche Stärken und<br />
Einstellungen abgestimmt<br />
werden.<br />
Es ist nicht alles Gold, was<br />
glänzt<br />
Auch wenn sich ein Beruf<br />
spannend anhört, kann sich<br />
im Nachhinein herausstellen,<br />
dass die Tätigkeiten gar nicht<br />
zur eigenen Persönlichkeit<br />
passen. Das Erfolgsrezept:<br />
Tests aus dem Internet. Die<br />
Ergebnisse sind jedoch oft<br />
die Gleichen. Die Überzeugung<br />
bleibt erhalten oder<br />
das Bild über die jeweilige<br />
Arbeit könnte sich aber auch<br />
vollständig wenden. Aus diesem<br />
Grund sollte rechtzeitig<br />
mit der Berufsorientierung<br />
begonnen werden. In Form<br />
von Praktika, einem Schnupperstudium<br />
oder sonstigen<br />
Tätigkeiten können wertvolle<br />
Erfahrungen gesammelt werden.<br />
<strong>Job</strong>messen und Berufsberatung<br />
während Corona<br />
Um die stetige Entwicklung<br />
des Arbeitsmarktes im Blick<br />
zu behalten, hilft es <strong>Job</strong>messen<br />
zu besuchen oder einen<br />
Termin bei einer Berufsberatung<br />
auszumachen. Aufgrund<br />
der Pandemie mussten in den<br />
vergangenen Jahren viele<br />
<strong>Job</strong>messen abgesagt werden,<br />
da eine Umsetzung unter den<br />
vorherrschenden Bedingungen<br />
stets zu risikoreich war.<br />
Für <strong>2022</strong> allerdings laufen die<br />
Planungen schon wieder auf<br />
Hochtouren. Einfach informiert<br />
bleiben und das Angebot<br />
auf den Messen nutzen!<br />
I N F O<br />
Knigge<br />
• Frühzeitig mit der<br />
Suche beginnen<br />
• Information nicht nur<br />
über das Internet<br />
• Teilnahme an Online-<br />
<strong>Job</strong>messen<br />
• Berufsorientierungstests<br />
können helfen<br />
• Vereinbarung eines<br />
Termins bei der Berufsberatung<br />
• Auch Initiativbewerbungen<br />
sind möglich<br />
• Flexibilität beim<br />
Standort eines Betriebes<br />
ist wichtig
WANTED<br />
Kreative Köpfe<br />
Haben Sie Interesse, mit uns<br />
ins Berufsleben zu starten?<br />
Dann bewerben Sie sich unter<br />
www.buttinette.de<br />
... oder direkt an<br />
bewerbung@buttinette.de<br />
Ausbildung (m/w/d)<br />
• Kaufmann im Einzelhandel<br />
• Fachkraft für Lagerlogistik<br />
• Kaufmann für Büromanagement<br />
• Kaufmann für Marketingkommunikation<br />
• Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement<br />
(Fachrichtung Außenhandel)<br />
• Kaufmann im E-Commerce<br />
• Mediengestalter Digital und Print<br />
• Fachinformatiker für Systemintegration<br />
• Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung<br />
Duale Studiengänge (m/w/d)<br />
• BWL-Handel<br />
• BWL-Marketingmanagement<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
• Informatik
6<br />
6<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Der Lebenslauf<br />
Worauf kommt es an?<br />
Personalentscheider können sich oft nur sehr wenig Zeit<br />
nehmen, um sich anhand der Bewerbung und des Lebenslaufs<br />
ein soweit reichendes Bild von der Bewerberin oder<br />
dem Bewerber zu machen, dass eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
daraus resultiert.<br />
Daher ist entscheidend, dass<br />
der Lebenslauf klar gegliedert<br />
und übersichtlich ist. Er<br />
soll lückenlos über den persönlichen<br />
und beruflichen<br />
Werdegang informieren. Man<br />
unterscheidet drei Arten der<br />
Aufmachung: funktional,<br />
ausführlich und tabellarisch.<br />
Wobei letztere die heute gebräuchlichste<br />
ist.<br />
Heute ist der Lebenslauf tätigkeitsbezogener<br />
geworden<br />
und muss auch nicht mehr<br />
zwingend chronologisch vorwärts<br />
gewandt geschrieben<br />
werden. Das was man kann<br />
und gemacht hat, soll sofort<br />
ins Auge springen. Beim Erstellen<br />
des Lebenslaufs sollte<br />
man sich also viel Zeit nehmen<br />
und Sorgfalt walten lassen.<br />
Er ist die erste Arbeitsprobe<br />
für einen Bewerber.<br />
Vermeiden Sie Grammatikund<br />
Rechtschreibfehler – das<br />
gilt selbstverständlich auch<br />
für alle anderen Dokumente<br />
der Bewerbungsmappe. Am<br />
besten sucht man sich jemanden,<br />
der in Rechtschreibung<br />
fit ist und der den Text dahingehend<br />
kontrollieren kann.<br />
Auf einen Blick<br />
Ein Lebenslauf ist grob gegliedert<br />
in die Kategorien:<br />
Schulbildung, Ausbildung<br />
und Berufserfahrung. Schöne<br />
Vorlagen gibt es zum Beispiel<br />
im Internet, aber auch einige<br />
Schreibprogramme bieten<br />
gute und übersichtliche<br />
Muster für Lebensläufe. Hier<br />
sollte einheitlich aufgelistet<br />
werden, welche Tätigkeit der<br />
Bewerber wann und wo ausgeführt<br />
hat. Die Details dazu<br />
belegen dann die beigelegten<br />
Zeugnisse. Natürlich muss<br />
nicht jedes Zeugnis über je-
den Nebenjob während der<br />
Schulzeit beigelegt werden.<br />
Aber vor allem das Abiturbzw.<br />
Abschlusszeugnis sowie<br />
die letzten zwei oder drei Arbeitszeugnisse<br />
dürfen nicht<br />
fehlen.<br />
Der Lebenslauf dient bei<br />
der Fülle von Bewerbungen<br />
auch dazu, mehrere Bewerber<br />
schnell miteinander zu<br />
vergleichen, daher empfiehlt<br />
sich der tabellarische Lebenslauf,<br />
der meist wie folgt aufgebaut<br />
wird:<br />
Die Überschrift „Lebenslauf“<br />
sollte zentriert ausgerichtet<br />
werden. Oben rechts wird das<br />
Bewerbungsfoto angebracht,<br />
wenn es nicht in ein Deckblatt<br />
eingebettet ist oder separat<br />
versandt wird, wie es oft bei<br />
Online-Bewerbungen der Fall<br />
ist. Doppelte Formatierungen,<br />
wie zum Beispiel fett und unterstreichen<br />
bitte vermeiden.<br />
Bei der Schriftart sollte die<br />
gleiche verwendet werden,<br />
mit der auch das Anschreiben<br />
formatiert wurde. Die<br />
Daten können chronologisch<br />
oder antichronologisch (letzte<br />
Tätigkeit zuerst) sortiert<br />
werden. Bei einem umfangreichen<br />
Werdegang empfiehlt<br />
sich die antichronologische<br />
Anordnung.<br />
Zunächst sind die persönlichen<br />
Daten anzugeben:<br />
Name<br />
Anschrift<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Geburtsdatum und -ort<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Familienstand<br />
Anzahl der Kinder,<br />
Alter der Kinder<br />
Die folgenden Gliederungspunkte<br />
sind als Beispiel zu<br />
verstehen und sind, je nach<br />
Werdegang, unterschiedlich<br />
zu strukturieren. Es empfiehlt<br />
sich, nicht nur Zeiträume,<br />
sondern auch Aufgabenbereiche<br />
und Erfahrungen<br />
anzugeben.<br />
Schulische Ausbildung<br />
[Jahreszahlen]<br />
• Name, Ort und Typ der<br />
Schule<br />
• Abschluss<br />
(Abschlussnote in<br />
Klammern)<br />
Berufliche Ausbildung<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Unternehmen mit (eventuell)<br />
Ausbildungsort<br />
• Art der Ausbildung, Abschluss<br />
Studium<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Name der Fachhochschule<br />
bzw. Universität<br />
• Studiengang/-fach<br />
• Vertiefungsrichtung<br />
• Abschluss mit Note<br />
• evtl. Thema der Arbeit und<br />
Promotion<br />
Praktika<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Unternehmen, Ort<br />
• Tätigkeitsbereich<br />
Beruflicher Werdegang<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Unternehmen, Ort<br />
• und eine kurze Darstellung<br />
der Aufgabenbereiche. Heben<br />
Sie Aufgaben hervor,<br />
die für die angestrebte<br />
Stelle relevant sind.<br />
SEITE<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
[Monat/Jahr]<br />
• Art<br />
• Abschluss (z. B. Zertifikate/<br />
Urkunden für Seminare)<br />
Weitere Gliederungspunkte<br />
können sein:<br />
• Auslandserfahrung oder<br />
-reisen<br />
• Sprach- und EDV-Kenntnisse<br />
• Interessen und Hobbys<br />
7<br />
Angabe von Hobbys, die für<br />
die angestrebte Stelle relevant<br />
sind. Risikosportarten,<br />
wie Fallschirmspringen oder<br />
ähnliches sollten vermieden<br />
werden.<br />
Referenzen/Sonstiges<br />
Tätigkeiten, die unter keinen<br />
anderen Gliederungspunkt<br />
fallen.<br />
Tipp:<br />
Angaben der Art „seit 06/2004<br />
arbeitslos“ sind unglücklich.<br />
Besser: Aufgliedern, wie die<br />
Zeit der Bewerbungsphase<br />
genutzt wurde (zum Beispiel<br />
Kurse, Fortbildungen etc.).<br />
Der Lebenslauf darf auf diese<br />
Weise „getuned“ werden.<br />
Allerdings ist dabei wichtig,<br />
auf die Wahrheit zu achten.<br />
Übertreibungen und Unstimmigkeiten<br />
fallen Personalverantwortlichen<br />
in der Regel<br />
schnell auf.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Mit der Unterschrift wird die<br />
Richtigkeit und Aktualität der<br />
gemachten Angaben bestätigt.<br />
Bitte unterschreiben Sie<br />
leserlich und mit vollständigem<br />
Namen. Eine Grußformel<br />
ist hier fehl am Platz!<br />
7
8<br />
8<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Das A und O:<br />
Das Anschreiben<br />
Wer sich heutzutage bei einer Firma bewirbt, macht das zu<br />
99 Prozent online. Gefordert werden hier meist ein Anschreiben<br />
und ein Lebenslauf sowie dementsprechende Zeugnisse<br />
und Nachweise. Wenn das Anschreiben nicht korrekt ist,<br />
sind die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
sehr gering. Das muss einfach passen. Wie man<br />
hier bei den Personalern punktet, haben wir in fünf Regeln<br />
zusammengefasst.<br />
#1: Korrekte<br />
Rechtschreibung<br />
Rechtschreib- und Grammatikfehler<br />
sind beim Anschreiben<br />
unbedingt zu vermeiden.<br />
Wer sich unsicher mit Formulierungen<br />
und der Rechtschreibung<br />
ist, sollte sich Hilfe<br />
holen und die Bewerbung<br />
von einer qualifizierten Person<br />
Korrekturlesen lassen.<br />
#2: Richtige Ansprache<br />
In den Betreff gehören das<br />
Wort Bewerbung, dann die<br />
Kennziffer – soweit vorliegend<br />
– und die Bezeichnung<br />
der Position. Bei der<br />
anschließenden Begrüßung<br />
sollte man nur dann mit<br />
„Sehr geehrte Damen und<br />
Herren“ beginnen, wenn<br />
der Name des Ansprechpartners<br />
nicht bekannt ist. Auch<br />
hier sollte nie der Name des<br />
Ansprechpartners falsch geschrieben<br />
oder ein Titel wie<br />
Dr. unterschlagen werden.<br />
Meist ist der Ansprechpartner<br />
in der Ausschreibung angegeben,<br />
andernfalls kann dieser<br />
auch telefonisch erfragt werden.<br />
#3: Eine Seite<br />
Das Anschreiben sollte nicht<br />
länger als eine Seite lang sein.<br />
Alles andere könnte zur Überforderung<br />
des Lesers führen.<br />
Gleichzeitig muss es aber die<br />
wichtigsten Informationen<br />
Die Entscheidung für<br />
eine Absage kann in<br />
weniger als zwei<br />
Minuten fallen<br />
über den Bewerber enthalten.<br />
Für die Lesewirkung<br />
empfiehlt es sich, die Abschnitte<br />
sinngemäß zusammenzufassen.<br />
Außerdem gehören auf das<br />
Anschreiben neben der Angabe<br />
von Ort und Datum zwei<br />
wichtige Adressen:<br />
• Der Absender (mit vollständigem<br />
Namen, Anschrift, E-<br />
Mail und Telefonnummer)<br />
• Der Adressat (korrekter<br />
Name und Adresse des<br />
Unternehmens sowie der<br />
Name des Ansprechpartners)<br />
#4: Richtige Struktur<br />
In die zwei bis drei Sätze<br />
lange Einleitung gehört<br />
der Grund sowie die Quelle,<br />
der Stellenanzeige (beispielsweise<br />
<strong>Job</strong>portale,<br />
über befreundete Mitarbeiter<br />
der Firma o.Ä.). Sollte<br />
man sich auf ein Gespräch<br />
im Rahmen einer Messe oder<br />
auf ein Telefonat beziehen<br />
können, so gehört dies ebenfalls<br />
hierher. Im Hauptteil
SEITE<br />
9<br />
9<br />
kurz und knapp die bisherigen<br />
Tätigkeiten, Fähigkeiten<br />
oder Talente hervorheben,<br />
die einen zum perfekten Bewerber<br />
machen. Eine sinnvolle<br />
Unterteilung in Absätze<br />
erleichtert dem Empfänger<br />
das Lesen. Der Text sollte fließend<br />
und interessant gestaltet<br />
sein.<br />
Als letzten Absatz eignet sich<br />
immer der Hinweis, sich auf<br />
ein persönliches Kennenlernen<br />
zu freuen und jederzeit<br />
für Rückfragen zur Verfügung<br />
zu stehen. Konjunktive (würde,<br />
könnte,...) sind zu vermeiden.<br />
Am Schluss steht dann die<br />
Verabschiedungsformel und<br />
der komplette Name, dazwischen<br />
die Unterschrift, die<br />
gut eingescannt sein sollte.<br />
Sind bei einer Stellenanzeige<br />
außerdem das frühestmögliche<br />
Eintrittsdatum sowie die<br />
Gehaltsvorstellung (in brutto/Jahresgehalt)<br />
gewünscht,<br />
wird diese am besten in das<br />
E-Mail Anschreiben und nicht<br />
direkt ins Anschreiben Dokument<br />
geschrieben.<br />
#5: Richtiges Format<br />
Schrift: In vielen Ratgebern<br />
wird eine serifenlose Schrift<br />
wie zum Beispiel Arial oder<br />
Helvetica empfohlen. Diese<br />
lässt sich gut lesen und wirkt<br />
modern. Als Schriftgröße eignen<br />
sich 10 pt. bis maximal 12<br />
pt. Der Zeilenabstand sollte<br />
mindestens 1,2, am besten 1,5<br />
F A Z I T<br />
Fazit<br />
Vielen Personalchefs reicht ein<br />
kurzer Blick auf das Anschreiben.<br />
Deshalb sollten Sie hierzu<br />
etwas mehr Zeit investieren<br />
und mehrmals checken lassen,<br />
bevor die Bewerbung plus<br />
Anschreiben verschickt wird.<br />
Zeilen betragen.<br />
Ränder: Legen Sie als Abstand<br />
zum oberen und unteren<br />
Seitenrand 16,9 mm<br />
fest, zum linken Seitenrand<br />
24,1 mm und zum rechten<br />
8,1 mm. Damit halten Sie die<br />
für Bewerbungen gültige DIN<br />
5008 ein.<br />
Azubis gesucht<br />
juzo.de/ausbildung<br />
Lebensfreude in Bewegung
10<br />
10<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Vorstellungsgespräch<br />
am Telefon<br />
So meistern Sie erfolgreich ein<br />
Telefoninterview<br />
Gerade Unternehmen, die<br />
eine große Anzahl an Bewerbern<br />
haben, greifen gerne auf<br />
die Möglichkeit zurück, im<br />
Vorfeld ein Telefoninterview<br />
zu führen. So werden nicht<br />
nur Fahrtkosten, sondern<br />
auch jede Menge Zeit gespart.<br />
Doch auch, wenn man sich<br />
nicht persönlich gegenüber<br />
sitzt, sollte man ein Interview<br />
per Telefon immer wie<br />
ein richtiges Bewerbungsgespräch<br />
betrachten und sich<br />
dementsprechend darauf vorbereiten.<br />
Dafür gibt es einige<br />
hilfreiche Tipps und Tricks,<br />
um dem Traumjob einen<br />
Schritt näher zu kommen.<br />
Denn überzeugt man einen<br />
Personaler erstmal am Telefon,<br />
folgt im Normalfall die<br />
Einladung zum klassischen<br />
Bewerbungsgespräch vor Ort.<br />
Vorbereitung ist das A und O<br />
Planen Sie genügend Zeit für<br />
das Interview ein: Während<br />
es in einem 20-minütigen Interview<br />
meist nur um Basisinformationen<br />
zu Ihrer Person<br />
sowie Rückfragen zum Lebenslauf<br />
oder eventuellen Lücken<br />
darin geht, müssen Sie<br />
bei einem längeren Gespräch<br />
mit tiefergehenden Fragen<br />
rechnen.<br />
Informieren Sie sich im Vorfeld<br />
über Ihren Gesprächspartner:<br />
Wenn Sie wissen,<br />
wer am anderen Hörer ist,<br />
gehen Sie das Gespräch lockerer<br />
an und können außerdem<br />
bessere Anknüpfungspunkte<br />
finden.<br />
Sorgen Sie für Ruhe: Radio, TV<br />
oder Musik im Hintergrund<br />
sollten absolut tabu sein. Versuchen<br />
Sie außerdem Straßenlärm,<br />
Babygeschrei oder<br />
andere Störquellen zu vermeiden.<br />
Das ist nicht nur für<br />
Sie ein Stressfaktor, sondern<br />
kann auch für den Interviewer<br />
unangenehm sein.<br />
Legen Sie sich Ihre Unterlagen<br />
zurecht: Sowohl die<br />
Bewerbungsunterlagen, als<br />
auch Informationen zum<br />
Unternehmen oder der ausgeschriebenen<br />
Stelle können<br />
eine gute Gedächtnisstütze<br />
sein. Sie sollten daher auf alle<br />
Seiten einen schnellen Blick<br />
werfen können, um Rückfragen<br />
rasch beantworten zu<br />
können. Außerdem sollten Sie<br />
einen Notizblock griffbereit<br />
haben, um wichtige Daten<br />
mitschreiben zu können.<br />
Stellen Sie sich ein Glas Wasser<br />
bereit: Wenn vor Nervosität<br />
der Mund trocken wird,<br />
können Sie heimlich einen<br />
Schluck zu sich nehmen. Jedoch<br />
sollten Sie wirklich darauf<br />
achten, dass Sie geräuschlos<br />
trinken.<br />
Prüfen Sie Ihre Technik: Falls<br />
Sie kein richtiges Telefon,<br />
sondern das Handy benutzen,<br />
sollten Sie sicherstellen, dass<br />
der Akku voll aufgeladen ist<br />
und eine gute Verbindung besteht.<br />
I N F O<br />
Tipps<br />
• Planen Sie genügend<br />
Zeit für das Interview ein<br />
• Informieren Sie sich im<br />
Vorfeld über Ihren Gesprächspartner<br />
• Sorgen Sie für Ruhe<br />
• Legen Sie sich Ihre Unterlagen<br />
zurecht<br />
• Stellen Sie sich ein Glas<br />
Wasser bereit
Erfolgreich durch das<br />
Gespräch<br />
Führen Sie Smalltalk: Dadurch<br />
können Sie von Beginn<br />
an eine angenehme Atmosphäre<br />
schaffen. Außerdem<br />
nehmen Sie sich selber die<br />
Anspannung und bekommen<br />
einen ersten Eindruck von Ihrem<br />
Gesprächspartner.<br />
Konzentrieren Sie sich auf<br />
Ihre Aussagen und Ihre Stimme:<br />
Versuchen Sie klar und<br />
deutlich zu sprechen, sodass<br />
man Sie am Ende der anderen<br />
Leitung gut verstehen kann.<br />
Außerdem sollten Sie darauf<br />
achten, dass Sie am Telefon<br />
nicht automatisch in einen<br />
umgangssprachlichen Ton<br />
verfallen. Formulieren Sie daher<br />
bewusst Ihre Antworten.<br />
Fürchten Sie sich nicht vor<br />
Pausen: Sie gehören zu jedem<br />
normalen Gespräch dazu.<br />
Nutzen Sie solche Pausen,<br />
um sich neu zu sammeln, tief<br />
durchzuatmen und bereits<br />
Gesagtes zu überdenken. Sie<br />
Wenn vor Nervosität der Mund<br />
trocken wird, können Sie heimlich einen<br />
Schluck zu sich nehmen.<br />
können solche Momente auch<br />
gut nutzen, um eine passende<br />
Rückfrage zu stellen. Auf<br />
keinen Fall sollten Sie in solchen<br />
Pausen Füllwörter wie<br />
„Hmm“ oder „Ähm“ verwenden.<br />
Sollten Sie überlegen<br />
müssen, schweigen Sie lieber.<br />
SEITE<br />
Lassen Sie den Personaler<br />
ausreden: Fallen Sie ihm auf<br />
keinen Fall ins Wort oder<br />
schneiden Sie ihm den Satz<br />
ab. Grundsätzlich ist der Gesprächspartner<br />
derjenige,<br />
der die Gesprächsführung<br />
übernimmt. Besonders positiv<br />
ist es auch, wenn Sie sich<br />
den Namen des Interviewers<br />
merken und diesen hin und<br />
wieder erwähnen.<br />
Lächeln Sie: Auch wenn Sie<br />
niemand sehen kann, hilft<br />
Ihnen ein Lächeln dabei, sich<br />
zu entspannen und positiv zu<br />
klingen. Die Stimme ist am<br />
Telefon schließlich der einzige<br />
Kanal, über den man den<br />
Gesprächspartner auf der<br />
emotionalen Ebene erreichen<br />
kann.<br />
11<br />
11<br />
Eine Ausbildung bei uns –<br />
mit einem starken Team und<br />
ganz in deiner Nähe!<br />
Bewirb dich jetzt online:<br />
sska.de/karriere<br />
Bankkaufmann (m/w/d)<br />
Servicefachkraft für Dialogmarketing (m/w/d)<br />
Hier bist<br />
du richtig.
12<br />
12<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Klick und <strong>Job</strong><br />
Bewerbung via Smartphone<br />
Ein kurzer Check der neuesten<br />
Stellenangebote mit dem<br />
Smartphone vertreibt die<br />
Zeit. Die Stelle eines „Junior<br />
Investment Manager“ ist nur<br />
noch einen Fingertipp entfernt.<br />
Auf dem Button prangt<br />
der Schriftzug „Bewerben mit<br />
LinkedIn-Profil“. Im Nu landen<br />
die eigenen Kontaktdaten<br />
und die wichtigsten Stationen<br />
im Lebenslauf automatisiert<br />
im Bewerbungsformular des<br />
Unternehmens – übertragen<br />
aus dem eigenen Social-Media-Profil<br />
im Internet.<br />
Bewerbungen via Smartphone<br />
Mal ehrlich: Wenn man drei<br />
Dinge auf eine einsame Insel<br />
mitnehmen dürfte – wäre da<br />
das Smartphone dabei? Eben.<br />
Wir tragen Besagtes immer<br />
bei uns, gestalten und managen<br />
unser Leben mit diesem<br />
smarten Multitalent. Wenn<br />
wir also über unser Smartphone<br />
unsere Liebe des Lebens<br />
finden: Warum dann<br />
nicht auch einen neuen <strong>Job</strong>?<br />
Immer mehr Karriereseiten<br />
von großen und kleinen Unternehmen<br />
laden ausdrücklich<br />
dazu ein, die Bewerbung<br />
per Smartphone zu verschicken.<br />
Denn das geht schneller,<br />
von überall und lässt sich<br />
über Karriereportale koppeln.<br />
Vor- und Nachteile<br />
+ Die aktuellen Unterlagen<br />
sind jederzeit griff- und<br />
einsatzbereit. Sind die wichtigen<br />
Dokumente wie Lebenslauf<br />
und Zeugnisse geräteunabhängig<br />
abgespeichert,<br />
dann kann einfach mit dem<br />
Bewerben losgelegt werden.<br />
- Einbußen in Professionalität<br />
und Qualität. Schnell,<br />
einfach und unkompliziert:<br />
Auch wenn <strong>Job</strong>suche und Bewerbung<br />
am Handy weniger<br />
Mühe als früher erfordern,<br />
so schleichen sich durch die<br />
kleine Smartphone-Tastatur<br />
Rechtschreibfehler mit besonders<br />
viel Engagement ein.<br />
Eine Umfrage von<br />
meinestadt.de zeigt, dass<br />
über die Hälfte der Personaler<br />
aktuell nicht mit der<br />
Qualität der eingehenden<br />
mobilen Bewerbungen zufrieden<br />
ist. Tipp der Personaler:<br />
Auch – oder eben gerade<br />
- bei mobilen oder Kurzbewerbungen<br />
Zeit nehmen<br />
und gewissenhaft prüfen.<br />
Was gibt es zu beachten?<br />
Auch wenn es fast an Zauberei<br />
grenzt, so schnell einem<br />
neuen <strong>Job</strong> so nahe zu sein:<br />
Es sollte darauf geachtet werden,<br />
dass die Unterlagen auf<br />
das jeweilige Unternehmen<br />
zugeschnitten sind. Vorsicht<br />
auch bei der Ausdrucksweise.<br />
Unsere Smartphone-Sprache<br />
neigt zur lockeren und kur-
Hilfreiche Apps für Ihre Bewerbung per Smartphone<br />
App Funktion Technische Daten Bewertung im<br />
Lebenslauf App<br />
Bewerbung<br />
Vorstellungsgespräch<br />
<strong>Job</strong>fox<br />
Hokify<br />
Monster <strong>Job</strong> App<br />
zen Kommunikation. Tipp:<br />
Ganze und höfliche Sätze sind<br />
nach wie vor bei Recruitern<br />
beliebt.<br />
Folgende Apps können bei<br />
der Bewerbung genutzt werden:<br />
Lebenslauf App:<br />
Diese App könnte dem Bewerbungsprozess<br />
ein neues<br />
Gesicht verleihen. So<br />
funktioniert‘s: Eine der vorgefertigten<br />
Vorlagen auswählen<br />
und die beruflichen<br />
Daten und Werdegänge<br />
eintragen. Tipp: Die Vorlage<br />
für das Anschreiben<br />
kann gleich mitgenutzt<br />
werden. Die App steht<br />
sowohl für Android-Smartphones<br />
als auch für iPhones<br />
zur Verfügung. Im Google<br />
Play Store gibt es die Gratis-<br />
Variante “Lebenslauf App<br />
Kostenlos” oder die Premiumversion<br />
“Lebenslauf<br />
App”. Vorteil Letztere: Keine<br />
Werbeeinblendungen. Die<br />
iOS-Variante kann kostenfrei<br />
aus dem App Store herunterladen<br />
werden. Wer auf die<br />
Premiumversion umsatteln<br />
• Praktische Vorlagen für Lebenslauf und<br />
Anschreiben<br />
• persönliche Daten und eigenes Foto direkt<br />
einfügen<br />
• Lebenslauf auf Facebook oder Google+<br />
teilen<br />
• Typische Fragen aus Bewerbungsgesprächen<br />
• praktische Bewerbungschecklisten<br />
• hilfreiche Videos (Körpersprache<br />
• Ablauf eines Vorstellungsgesprächs)<br />
• Profilerstellung in einer Minute<br />
• Rückmeldung innerhalb 24 Std.<br />
• Bewerbung ohne Anschreiben<br />
• Upload von Lebenslauf notwendig<br />
• Funktion wie bei Tinder<br />
• keine Anschreiben notwendig<br />
will, kann dies per Upgrade in<br />
Form eines In-App-Kaufs tun.<br />
Bewerbung Vorstellungsgespräch:<br />
Die App zeigt zahlreiche,<br />
knifflige Fragen, die in Bewerbungsgesprächen<br />
häufig<br />
und gern gestellt werden. Die<br />
vorgegebenen Checklisten<br />
der App vermitteln eine gute<br />
Vorbereitung für ein souveränes<br />
Auftreten. Tipp: Videos,<br />
die sich mit der Analyse der<br />
Bequem im Café an der<br />
Karriere arbeiten<br />
Körpersprache befassen, sollten<br />
Sie ansehen. Die App wird<br />
sowohl im App Store als auch<br />
im Google Play Store kostenlos<br />
zum Download angeboten.<br />
• Kostenloser Download<br />
über Google Play Store<br />
und App Store<br />
• Premiumvariante ohne<br />
Werbeeinblendungen<br />
ebenfalls verfügbar<br />
• Als Gratis-App im App<br />
Store und im Google<br />
Play Store<br />
• Kostenlos über Google<br />
Play Store und App Store<br />
• Kostenlos über Google<br />
Play Store und App Store<br />
• Kostenlos über Google<br />
Play Store und App Store<br />
App Store<br />
SEITE<br />
<strong>Job</strong>fox und Hokify:<br />
Bei <strong>Job</strong>fox kann innerhalb<br />
von einer Minute ein Profil<br />
erstellt und sich mit einem<br />
kurzen Klick auf passende<br />
<strong>Job</strong>s beworben werden. Momentan<br />
verspricht die Bewerbungs-App<br />
Stellenangaben<br />
von 2.700 Arbeitgebern. Für<br />
Ungeduldige: Innerhalb von<br />
24 Stunden kann bereits mit<br />
einer Rückmeldung gerechnet<br />
werden. Auch bei Hokify<br />
kann man sich ohne individuelles<br />
Anschreiben bewerben.<br />
Zusätzlich muss ein Lebenslauf<br />
uploaden. Die App verspricht<br />
mit allen Daten vertraulich<br />
und DSGVO-konform<br />
umzugehen. Zurzeit gibt es<br />
rund 4.700 <strong>Job</strong>s.<br />
Monster <strong>Job</strong>:<br />
Zu Beginn der <strong>Job</strong>suche füttert<br />
man die App mit Filtereinstellungen.<br />
So kann z.B.<br />
eingestellt werden, in welcher<br />
Branche und Stadt man<br />
arbeiten möchte. Anschließend<br />
wird durch die <strong>Job</strong>anzeigen<br />
gewischt. Hierbei gilt:<br />
Nach links swipen führt zum<br />
nächsten <strong>Job</strong>, nach rechts zur<br />
Bewerbung. Bewerbungsanschreiben<br />
sind bei dieser App<br />
nicht notwendig.<br />
13<br />
13
14<br />
14<br />
SEITE<br />
Lern<br />
Grundlagen<br />
Lerntypen und wie sie am<br />
Besten lernen können<br />
mal wieder<br />
Um sich den Stoff für die<br />
Abschlussprüfung einer Ausbildung<br />
optimal merken zu<br />
können, gibt es zahlreiche<br />
unterschiedliche Methoden<br />
des Lernens. Ob lieber selbst<br />
aus Büchern und Internet erarbeitet,<br />
oder klassisch vom<br />
Lehrer an das Thema herangeführt<br />
werden – die verschiedenen<br />
Lerntypen lernen<br />
alle unterschiedlich. Welche<br />
Art des Lernens für wen am<br />
besten geeignet ist, hängt davon<br />
ab, zu welchem Lerntyp<br />
Sie sich selbst zählen.<br />
Die Lerntypen<br />
Für den auditiven Lerntypen<br />
ist eine klassische Unterrichtsstunde<br />
genau das<br />
Richtige. Diese Lerntypen<br />
lernen am Besten, wenn sie<br />
einem Vortrag oder einer Unterhaltung<br />
einfach nur folgen<br />
müssen. Erkennen können<br />
Sie den auditiven Lerntypen<br />
daran, dass er sich wenig bis<br />
keine Notizen während eines<br />
Vortrages macht.<br />
Am Besten lernt der visuelle<br />
Lerntyp mit Infografiken,<br />
Diagrammen oder Bildern.<br />
Das Lesen spielt hier eine<br />
untergeordnete Rolle, da der<br />
visuelle Typ meist Texte in<br />
Bilder umwandeln möchte.<br />
Erkennen können Sie den<br />
visuellen Lerntypen daran,<br />
dass er sich Notizen meistens<br />
in Form von Bildern oder Grafiken<br />
macht. Oft werden statt<br />
Schlagworten auch Formen<br />
oder Symbole genutzt.<br />
Praktische Erfahrung ist für<br />
den motorischen Lerntypen<br />
das Wichtigste. Dies kann<br />
entweder durch körperliche<br />
oder händische Arbeit erfolgen,<br />
geht aber genauso gut<br />
mit praktischen Beispielen, in<br />
denen das Gelernte angewendet<br />
werden kann. Deshalb<br />
wird er auch häufig als „Macher“<br />
bezeichnet.<br />
Der kommunikative Lerntyp<br />
ist besonders bei Lehrern<br />
sehr beliebt, da sie gerne in<br />
Gruppen arbeiten und den<br />
Unterricht durch ihre aktive<br />
Mitarbeit mitgestalten. Oft<br />
werden diese Lerntypen auch<br />
zum Klassensprecher gewählt,<br />
da sie nicht nur selbst<br />
sehr kommunikativ sind, sondern<br />
auch sehr gut ihrem Gegenüber<br />
zuhören können.<br />
Niemand ist nur ein Lerntyp<br />
Niemand lässt sich völlig in<br />
eine der vier Kategorien einteilen<br />
und lernt demnach nur<br />
mit einem seiner Sinne. Wie<br />
Sie lernen sollten ist oft davon<br />
abhängig was Sie gerade<br />
lernen. Es lässt sich also keine<br />
allgemeine Regelung aufstellen,<br />
wer wie lernen sollte. Um<br />
aber die Zeit des Lernens so<br />
optimal wie möglich zu nutzen,<br />
zeigen wir Ihnen hier<br />
einige Lernmethoden, die Sie
Ausbildung mit<br />
Zukunftsgarantie<br />
FOR YOU<br />
Egal ob<br />
Systemgastronom,<br />
Bäcker, Konditor,<br />
Verkäufer oder<br />
Fachkraft für<br />
Gastgewerbe ...<br />
IHLE bietet mehr –<br />
beruf liche Vielfalt mit<br />
Entwicklungs- und<br />
Aufstiegsmöglichkeiten<br />
in jedem Berufsbild!<br />
Kontakt<br />
»ausbildung@ihle.de<br />
Mehr Infos unter<br />
»www.ihle.de/ausbildung
16<br />
16<br />
SEITE<br />
WELCHER LERNTYP SOLLTE WIE LERNEN?<br />
Die Er-<br />
satzwort-<br />
Methode<br />
Die<br />
Routen-<br />
Methode<br />
Die Ge-<br />
schichten-<br />
Methode<br />
Das<br />
Zahlen-<br />
Symbol-<br />
System<br />
Mindmap<br />
Gruppenarbeiten<br />
Karteikarten<br />
Gruppendiskussionen<br />
auditiver Lerntyp X X X X<br />
visueller Lerntyp X X X X X<br />
motorischer<br />
Lerntyp<br />
kommunikativer<br />
Lerntyp<br />
X X X X X<br />
X X X X X<br />
für verschiedene Lernstoffe<br />
verwenden können.<br />
Verschiedene Lernmethoden<br />
Die Ersatzwort-Methode<br />
lässt sich bei Vokabeln oder<br />
Fremdwörtern besonders<br />
gut anwenden. Hierbei wird<br />
einem Wort ein ähnlich klingendes<br />
zugeordnet. Aus diesen<br />
beiden Wörtern bilden<br />
Sie nun ein möglichst lebendiges<br />
Bild, welches Ihnen<br />
im Kopf bleibt. Je skurriler,<br />
desto besser! Zum Beispiel:<br />
das englische Wort „mice“.<br />
Ausgesprochen klingt dieses<br />
Wort wie das deutsche Wort<br />
„Mais“. Nun denken Sie sich<br />
noch ein skurriles Bild mit<br />
Mäusen und Mais aus und<br />
schon tritt der Lerneffekt<br />
ein. Jedes Mal, wenn Ihnen<br />
das englische Wort für Mäuse<br />
nicht einfällt, denken Sie an<br />
das Bild und somit auch an<br />
das Wort „mice“.<br />
Für die Routen-Methode benötigen<br />
Sie nur eines: jede<br />
Menge Platz. Suchen Sie sich<br />
in ihrer Wohnung für den Anfang<br />
zehn Punkte aus, an denen<br />
Sie im Laufe des Tages oft<br />
vorbeikommen. Kleben Sie an<br />
jeden der Punkte eine Karteikarte<br />
mit einem Begriff, einer<br />
Definition oder eines Schaubilds.<br />
Wenn Sie nun nach diesem<br />
Begriff suchen, müssen<br />
Sie in Gedanken nur an den<br />
Ort in Ihrer Wohnung gehen.<br />
Diese Technik lässt sich auch<br />
super mit dem Aufräumen<br />
Ihrer vier Wände verbinden.<br />
Bei der Geschichten-Methode<br />
werden Zahlenfolgen in<br />
Abschnitte aufgeteilt, mit denen<br />
Sie einzelne Dinge verbinden<br />
können. Zum Beispiel<br />
die Zahlenfolge 2412007589.<br />
„2412“ ist das Datum von<br />
Weihnachten. „007“ ist der<br />
Code von James Bond. „589“<br />
könnten die letzten drei Ziffern<br />
der Handynummer der<br />
besten Freundin sein. Wenn<br />
Sie nun die Zahlenfolge benötigen,<br />
denken Sie an „Weihnachten,<br />
James Bond, meine<br />
beste Freundin“.<br />
Das Zahlen-Symbol-System<br />
lässt sich nur für Zahlenreihenfolgen,<br />
wie zum Beispiel<br />
Handynummern oder Pins,<br />
verwenden. Hierfür werden<br />
den Zahlen 0 bis 9 Symbole zugeordnet<br />
und eine Geschichte<br />
aus den Symbolen gestrickt.<br />
Die 1 könnte also eine Kerze<br />
sein, die 2 ein Schwan, die<br />
8 ein Schneemann und so<br />
weiter. Ein Merksatz könnte<br />
also wie folgt heißen: Ein<br />
Schneemann sitzt auf einem<br />
Stuhl und wirft dem Schwan<br />
einen Schneeball zu. Diese<br />
Geschichte steht für die Zahlenreihenfolge<br />
8420.<br />
Die klassischen Gruppenarbeiten<br />
oder Gruppendiskussionen<br />
kennt jeder noch aus<br />
der Schulzeit. Diese sind vor<br />
allem gut um den Lernstoff<br />
praktisch anzuwenden und<br />
so zu verinnerlichen.<br />
Mit einer Mind-Map lassen<br />
sich auch die komplexeren<br />
Themengebiete anschaulich<br />
darstellen. Mit Karteikarten<br />
können dann die einzelnen<br />
Unterpunkte noch genauer<br />
gelernt werden.<br />
Wie Sie also lernen sollten<br />
hängt von zwei wichtigen<br />
Faktoren ab: „Was lernen<br />
Sie?“ und „Welcher Lerntyp<br />
sind Sie?“. Diese beiden Dinge<br />
entscheiden dann endgültig,<br />
wie sie sich am Besten auf<br />
ihre Abschlussprüfung vorbereiten.
WIR BILDEN AUS!<br />
Wir sind ein expandierendes Familienunternehmen mit<br />
26 Filialen in Süddeutschland. In den Bereichen Reifen und Felgen sind wir<br />
Spezialisten für Nutzfahrzeuge, PKW und Motorräder.<br />
Zum 1.9.<strong>2022</strong> suchen wir<br />
Auszubildende als:<br />
Mechaniker für Reifen- und<br />
Vulkanisationstechnik (m/w/d)<br />
Kaufmann im Groß- und<br />
Außenhandel (m/w/d)<br />
Sie bringen mit:<br />
• Handwerkliches Geschick<br />
• Hohe Zuverlässigkeit<br />
• Eigenverantwortliches Arbeiten<br />
• Abgeschl. Schulausbildung<br />
• Teamgeist<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
Sie bringen mit:<br />
• Offenes Auftreten<br />
• Hohe Zuverlässigkeit<br />
• Eigenverantwortliches<br />
Arbeiten<br />
• Guter QA<br />
• Teamgeist<br />
• Abwechslungsreiche<br />
Ausbildung<br />
• Tolle Teamgemeinschaft<br />
• Praxisnahe Ausbildung<br />
• Gute Übernahmechancen<br />
• Qualifiziertes Expertenteam<br />
Neugierig? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung<br />
per E-Mail an: stefan.seemiller@rieger-ludwig.de<br />
www.rieger-ludwig.de<br />
Rieger + Ludwig GmbH<br />
z. Hd. Stefan Seemiller<br />
Kobelweg 91<br />
86156 Augsburg
18<br />
18<br />
SEITE<br />
Grundlagen<br />
Erfolgreiche<br />
Worauf muss<br />
geachtet werden?<br />
Kommunikation<br />
Gerade in der Arbeitswelt<br />
spielt die Kommunikation<br />
eine maßgebliche Rolle dafür,<br />
ob und wie wir unsere Ziele<br />
erreichen. Überall, wo wir<br />
auf Personen treffen, wird<br />
kommuniziert – ganz intuitiv.<br />
Es kommt darauf an wie gut<br />
wir auf andere wirken und ob<br />
es zu erfolgreichem Handeln<br />
führt. Mit Kommunikation<br />
kann sehr viel erreicht oder<br />
kaputt gemacht werden. Deshalb<br />
gibt es einige Gründe<br />
dafür, sich diesem Thema im<br />
Berufsalltag zu widmen.<br />
Doch wie läuft gute Verständigung<br />
ab? Zuerst muss überlegt<br />
werden mit wem gesprochen<br />
wird. Denn gerade am<br />
Arbeitsplatz gibt es oftmals<br />
eine Hierarchie, die beachtet<br />
werden muss. Spreche ich mit<br />
gleichrangigen Kollegen oder<br />
mit einer mir übergeordneten<br />
Person? Gerade wenn die<br />
Kommunikation zwischen<br />
Vorgesetzten und Untergebenen<br />
schlecht ist kommt es<br />
sehr schnell zu Problemen,<br />
die ein Miteinander oftmals<br />
schwierig gestalten. Wer offen<br />
miteinander spricht, wird<br />
Missverständnisse meist sehr<br />
schnell aus der Welt schaffen<br />
und die daraus resultierenden<br />
Konflikte ebenfalls. Gerade<br />
wenn sich jemand nicht klar<br />
ausdrücken kann, oft ohne<br />
I N F O<br />
böse Absicht, kommt es zu<br />
Auseinandersetzungen. Diese<br />
können nicht nur mit mehr,<br />
sondern auch mit besserer<br />
Kommunikation umgangen<br />
werden. Die Interpretation<br />
des Gesagten ist ebenfalls ein<br />
wichtiger Faktor.Emotionen<br />
sind meist der Problemverursacher<br />
am Arbeitsplatz, denn<br />
ein sehr großer Teil der Kommunikation<br />
spielt sich auf der<br />
Beziehungsebene ab, die von<br />
Emotionen, Einstellungen<br />
und Wahrnehmungen bestimmt<br />
wird. Die Sachebene<br />
spielt dabei eher eine nebensächliche<br />
Rolle. Deshalb ist<br />
#Richtige Kommunikation am Arbeitsplatz?<br />
#Offenheit:<br />
• Probleme untereinander schnellstmöglich<br />
aus der Welt schaffen<br />
• In Diskussionen die Meinung der<br />
anderen akzeptieren und auch als<br />
eventuelle Lösung anerkennen<br />
#Klarheit:<br />
• Sätze und Redebeiträge sollten<br />
kürzer und deutlicher formuliert<br />
werden<br />
• Gespräche werden oft von Emotionen<br />
gelenkt und sollten deshalb<br />
erst dann geführt werden, wenn<br />
diese ein wenig runtergekocht sind<br />
• Ein freundlicher und sachlicher<br />
Ton ist sehr wichtig in guten Gesprächen<br />
• Einfühlungsvermögen ist für eine<br />
klare Kommunikation zentral<br />
• Tatsachen beschreiben<br />
• Ich-Botschaften formulieren<br />
• Gefühle und Gründe miteinbringen<br />
• Erwartungen und Wünsche äußern<br />
#Respekt:<br />
• Gespräche auf Augenhöhe führen<br />
und sich nicht über den anderen<br />
stellen<br />
• Keine unterschwelligen Botschaften,<br />
wie einen genervten Unterton,<br />
vermitteln<br />
• Auf der Beziehungs- und Selbstaussageebene<br />
geduldig und gerecht<br />
bleiben<br />
• Indirekte Forderungen vermitteln<br />
Abwertung und sollten deshalb<br />
vermieden werden<br />
• Rücksicht bei Kollegen, denen<br />
gewisse Aufgaben schwerer fallen,<br />
ist sehr wichtig<br />
• Auf die Bedürfnisse anderer eingehen,<br />
diese nicht zu ignorieren und<br />
vielleicht sogar das eigene Verhalten<br />
daran anpassen<br />
• Verhalten, Aussehen und Meinungen<br />
anderer Menschen nicht<br />
abwerten<br />
#Zuhören:<br />
• Seinem Gegenüber die Zeit lassen,<br />
seinen Gesprächsbeitrag anzubringen<br />
vermittelt ihm gleichzeitig ein<br />
wertschätzendes Gefühl<br />
#Fehler eingestehen:<br />
• Zeigt extreme Stärke und ist eine<br />
gute Basis für Kommunikation
es sehr hilfreich, sich dessen<br />
bewusst zu werden. Denn<br />
Gefühle gewinnen in Situationen,<br />
in denen die Stimmung<br />
aufgeladen und angespannt<br />
ist, sehr oft die Oberhand. Negative<br />
Gefühle umlenken und<br />
zu verbalisieren, bevor Missverständnisse<br />
verstärkt werden<br />
ist ein Part der positiven<br />
Kommunikationsstrategie.<br />
Es muss ebenfalls zwischen<br />
der Sache, und der Person,<br />
über die wir uns ärgern unterschieden<br />
werden. Gerade<br />
wenn ein Vorgesetzter seinen<br />
Mitarbeitern das Gefühl gibt<br />
ihnen zuzuhören und sie zu<br />
verstehen, gibt es selten einen<br />
Grund den Konflikt erst<br />
richtig aufkommen zu lassen.<br />
Nonverbale<br />
Kommunikation<br />
Ein ebenfalls sehr interessanter<br />
Punkt ist die nonverbale<br />
Kommunikation, da wissenschaftlich<br />
bewiesen ist, dass<br />
der Inhalt des Gesagten oftmals<br />
eine sehr geringe Rolle<br />
spielt. Der größte Part findet<br />
nonverbal statt und ist sehr<br />
entscheidend für die eigene<br />
Wirkung. Mimik, Gestik und<br />
Körpersprache sind dabei<br />
sehr große Faktoren, denn<br />
sie verdeutlichen das Gesagte<br />
und unterstützen die Interpretation<br />
des Gesprächspartners.<br />
Die Sprechweise<br />
SEITE<br />
und die Stimme dürfen dabei<br />
ebenso nicht vernachlässigt<br />
werden. Denn deutliches<br />
und rhythmisches sprechen,<br />
sendet eindeutige Botschaften.<br />
Eine feste Stimme wirkt<br />
sehr überzeugend und das<br />
Sprachtempo, die Tonhöhe<br />
und Lautstärke sorgen für<br />
Aufmerksamkeit bei den Zuhörern.<br />
Wenn Menschen gut<br />
artikulieren können, verbessert<br />
das die Kommunikation<br />
ebenfalls.<br />
19<br />
19<br />
Du bist engagiert,<br />
kommunikativ und<br />
fühlst dich auch<br />
in der digitalen Welt<br />
zu Hause?<br />
Mit Engagement<br />
und Leistung zum Erfolg<br />
Dann starte durch in<br />
einem aufregenden und<br />
abwechslungsreichen<br />
Beruf. Bewirb dich gleich<br />
für eine fundierte und<br />
anspruchsvolle Ausbildung<br />
oder ein duales Studium!<br />
Nähere Informationen<br />
findest du unter<br />
www.vrbank-hg.de.<br />
Eine starke Bank für eine starke Region.
20<br />
20<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Erfolgreich<br />
durch die Probezeit<br />
Rechte und Pflichten<br />
auf einen Blick<br />
Die Probezeit erfüllt sowohl<br />
für den Arbeitgeber als auch<br />
den Arbeitnehmer einen<br />
wichtigen Zweck: Sie ermöglicht<br />
es beiden Parteien, das<br />
Arbeitsverhältnis vorzeitig<br />
zu beenden. Schließlich<br />
sollte man sich bei seinem<br />
<strong>Job</strong> im Klaren sein, ob man<br />
diesen für längere Zeit ausführen<br />
will oder kann,<br />
beziehungsweise ob der<br />
Mitarbeiter für die Stelle<br />
längerfristig geeignet ist.<br />
Damit Sie als Arbeitnehmer<br />
erfolgreich durch die<br />
Probezeit kommen, sollten<br />
Sie einige Regelungen und<br />
Pflichten beachten.<br />
Dauer der Probezeit<br />
Unterschieden wird hier,<br />
ob es sich um einen Auszubildenden<br />
oder einen regulären<br />
Angestellten handelt:<br />
Während die Probezeit eines<br />
Angestellten im Durchschnitt<br />
zwischen drei und sechs<br />
Monate beträgt, sind es bei<br />
einem Auszubildenden zwischen<br />
einem und vier Monate.<br />
Generell gibt es keine gesetzliche<br />
Vorschrift, nach der<br />
ein Arbeitsverhältnis mit einer<br />
Probezeit beginnen muss.<br />
Das heißt, dass auch komplett<br />
darauf verzichtet werden<br />
kann. Die Dauer kann das<br />
Unternehmen frei wählen,<br />
muss sich jedoch an die rechtlichen<br />
Vorgaben halten. Bei<br />
komplexeren Aufgaben kann<br />
der Arbeitgeber die Probezeit<br />
beispielsweise auch auf bis zu<br />
neun Monate festlegen. Wichtig<br />
ist, dass die Probezeit im<br />
Arbeits- bzw. Ausbildungsvertrag<br />
genau geregelt ist.<br />
Teamfähigkeit ist<br />
entscheidend<br />
Kündigung und Kündigungsfrist<br />
in der Probezeit<br />
Wie bereits erwähnt, ermöglicht<br />
es die Probezeit für<br />
den Arbeitgeber sowie den<br />
Arbeitnehmer, das Arbeitsverhältnis<br />
vorzeitig zu beenden.<br />
Beide Parteien haben in<br />
dieser Zeit die Möglichkeit,<br />
jederzeit und ohne Angabe<br />
von Gründen zu kündigen.<br />
Allerdings muss beiderseits<br />
eine mindestens zweiwöchige<br />
Kündigungsfrist eingehalten<br />
werden. Außerdem muss die<br />
Kündigung schriftlich erfolgen.<br />
Nach erfolgreichem Bestehen<br />
der Probezeit treten<br />
automatisch der gesetzliche<br />
Kündigungsschutz sowie die<br />
im Arbeitsvertrag geregelten<br />
Kündigungsfristen in Kraft.<br />
Urlaub während der<br />
Probezeit<br />
Laut Bundesurlaubsgesetz<br />
(BUrlG) besteht rein rechtlich<br />
schon während der Probezeit<br />
ein Urlaubsanspruch<br />
auf anteiligen Erholungsurlaub.<br />
Demnach hat man bei<br />
einem gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch<br />
von<br />
20 Tagen im Jahr alle vier<br />
Wochen Anspruch auf 1,67<br />
Tage (=20 Tage geteilt durch<br />
12 Monate). Nach wie vor<br />
muss der Urlaub allerdings<br />
vom Arbeitgeber genehmigt<br />
werden. Dieser kann den Urlaubsantrag<br />
ablehnen, wenn<br />
dringende betriebliche Gründe<br />
dagegensprechen oder der<br />
Termin mit den Urlaubswünschen<br />
anderer Arbeitnehmer<br />
kollidiert. Geplanter Urlaub<br />
sollte daher frühzeitig angesprochen<br />
werden.<br />
Krankheit während der<br />
Probezeit<br />
Sollte man während der Probezeit<br />
erkranken, so ist der<br />
Arbeitgeber grundsätzlich<br />
auch hier verpflichtet Sie zu<br />
bezahlen (§ 3 Abs. 3 EFZG).<br />
Dieser Anspruch besteht<br />
auch, wenn Sie in dieser Zeit<br />
gekündigt werden. Allerdings<br />
gibt es auch hier Ausnahmen.
SEITE<br />
21<br />
21<br />
Der Arbeitgeber ist erst dann<br />
verpflichtet den Lohn fortzuzahlen,<br />
wenn Sie länger<br />
als vier Wochen im Unternehmen<br />
arbeiten. Sollten Sie<br />
davor erkranken, springt die<br />
Krankenkasse ein. Auch sollten<br />
Sie darauf achten, dem<br />
Arbeitgeber eine Krankmeldung<br />
vorzulegen. Ansonsten<br />
kann dieser den Lohn<br />
zurückbehalten. Sollten Sie<br />
Ihre Arbeitsunfähigkeit selbst<br />
verursacht haben, kann die<br />
Lohnfortzahlung verweigert<br />
werden. Generell ist der Betrieb<br />
verpflichtet, maximal<br />
sechs Wochen den Lohn weiter<br />
zu zahlen.<br />
Tipps für die Probezeit<br />
Die Probezeit ist für Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber da,<br />
um sich gegenseitig ein Bild<br />
voneinander zu machen.<br />
Daher ist es umso wichtiger,<br />
dass Sie diese Zeit aktiv nutzen,<br />
um wichtige Erfahrungen<br />
zu sammeln. Schließlich<br />
sollen Sie herausfinden, ob<br />
der Beruf zu Ihnen passt oder<br />
nicht. Da man die meiste Zeit<br />
des Tages mit den Kollegen<br />
verbringt, sollten Sie versuchen,<br />
von Beginn an Ihre neuen<br />
Kollegen kennenzulernen<br />
und mit ihnen zusammenzuarbeiten.<br />
Seien Sie freundlich<br />
und hilfsbereit, denn gerade<br />
Teamfähigkeit wird in vielen<br />
Unternehmen hoch angesehen.<br />
Das sorgt nicht nur für<br />
ein angenehmeres Arbeitsklima,<br />
sondern kann Ihnen auch<br />
im Falle von Unklarheiten bei<br />
Arbeitsabläufen eine große<br />
Hilfe sein.<br />
Genauso wichtig ist es, während<br />
der Probzeit so viel wie<br />
möglich an Informationen<br />
mitzunehmen. Damit Sie hier<br />
nicht den Überblick verlieren,<br />
kann es nützlich sein sich Notizen<br />
zu machen. Im Zweifelsfall<br />
können Sie so nicht nur<br />
nachlesen, sondern bekunden<br />
auch gleichzeitig Ihr Interesse.<br />
Gehen Sie Ihre Arbeit motiviert<br />
und mit Engagement an,<br />
um Ihre Einsatzbereitschaft zu<br />
demonstrieren. So werden Sie<br />
mit Sicherheit die Probezeit erfolgreich<br />
bestehen.
22<br />
22<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Klassisch oder<br />
Die Arten von<br />
Berichtsheften<br />
Digital?<br />
Das Berufsbildungsgesetz<br />
schreibt jedem Auszubildenden<br />
vor, ein wöchentliches<br />
Berichtsheft über die verrichteten<br />
Aufgaben zu führen.<br />
Dies dient vor allem der<br />
Kontrolle der Kammern, um<br />
sicherzustellen, dass die Ausbildungsinhalte<br />
in den Unternehmen<br />
richtig vermittelt<br />
werden.<br />
Unterschieden wird hier<br />
zwischen dem „klassischen<br />
Berichtsheft“ und dem „digitalen<br />
Berichtsheft“. Die Entscheidung,<br />
welche der beiden<br />
Arten von Berichtsheften der<br />
Auszubildende zu führen hat,<br />
steht dem Ausbildungsbetrieb<br />
frei. In jedem Fall muss dies<br />
aber im Ausbildungsvertrag<br />
festgehalten werden.<br />
Das „klassische Berichtsheft“<br />
Bei dem klassischen Berichtsheft<br />
handelt es sich<br />
um Ausbildungsnachweise,<br />
welche einen Überblick<br />
über die verrichteten Aufgaben<br />
geben. Diese müssen<br />
wöchentlich abgeben, vom<br />
Ausbilder kontrolliert und<br />
unterzeichnet werden. Die<br />
Ausbildungsnachweise werden<br />
zwar auf digitalem Weg<br />
geführt, müssen jedoch zur<br />
Abschlussprüfung, bei manchen<br />
Berufsfeldern bereits<br />
zur Zwischenprüfung, in Papierform<br />
ausgedruckt, mitgebracht<br />
und den Prüfern vorgelegt<br />
werden.<br />
Das „digitale Berichtsheft“<br />
Entscheidet sich ein Ausbildungsbetrieb<br />
zur Führung<br />
eines digitalen Berichtsheftes,<br />
muss dieses einige Kriterien<br />
erfüllen. Folgende Merkmale<br />
müssen laut der IHK Schwaben<br />
gewährleistet sein, um<br />
die Führung eines digitalen<br />
Berichtsheftes zu ermöglichen:<br />
Entscheidung zur Führung<br />
eines digitalen Berichtsheftes<br />
Wird vom Ausbildungsbetrieb<br />
vorgeschrieben, dass<br />
der Auszubildende ein digitales<br />
Berichtsheft zu führen hat,<br />
muss dies im Ausbildungsvertrag<br />
festgeschrieben werden.<br />
Eindeutiger Name<br />
Bei der Erstellung der einzelnen<br />
Ausbildungsnachweise<br />
muss der Name des Auszubildenden<br />
elektronisch erstellt
SEITE<br />
23<br />
23<br />
werden und darf von keiner<br />
zweiten Person geändert, erzeugt<br />
oder bearbeitet werden<br />
können.<br />
Kontrolle durch den Ausbilder<br />
Die Ausbildungsnachweise<br />
müssen durch den Ausbilder<br />
oder Ausbildungsbeauftragten<br />
zur Kenntnis genommen<br />
werden.<br />
Unveränderbares Datum<br />
Das Datum in den Unterschriftfeldern<br />
darf nicht veränderbar<br />
sein. Es muss automatisch<br />
das Datum angeben,<br />
an dem der Ausbildungsnachweis<br />
vom Ausbilder freigeben<br />
wurde.<br />
Keine Vervielfältigung<br />
möglich<br />
Die einzelnen Ausbildungsnachweise<br />
dürfen nicht vervielfältigbar<br />
sein.<br />
Möglichkeiten der<br />
Korrektur<br />
Der Ausbilder der Ausbildungsbeauftragte<br />
muss dem<br />
Auszubildenden zu Korrekturen<br />
auffordern können, bevor<br />
diese unterzeichnet werden.<br />
Keine Manipulation möglich<br />
Nachdem die einzelnen Ausbildungsnachweise<br />
freigeben<br />
wurden, dürfen diese nicht<br />
mehr verändert werden können.<br />
Vorlage bei der IHK<br />
Zum Tag der schriftlichen<br />
Prüfung muss das Berichtheft<br />
in Form einer PDF-Datei an<br />
die IHK weitergeleitet werden.<br />
IHK Ulm als Vorreiter<br />
Die IHK Ulm bietet seit 2020<br />
allen Ausbildungsbetrieben<br />
ein kostenloses Serviceportal,<br />
in welchem die Ausbildungsnachweise<br />
ordnungsgemäß<br />
geführt werden können.<br />
„Gerade in der aktuellen Corona-Situation<br />
sind digitale<br />
Unterstützungsangebote für<br />
die Durchführung der dualen<br />
Ausbildung ein wichtiger<br />
Baustein zum Erhalt der<br />
Ausbildungsmotivation auf<br />
beiden Seiten“, unterstreicht<br />
Patrizia Grün, Leiterin Ausbildung<br />
bei der IHK Ulm.<br />
Im Laufe des Jahres 2020<br />
hat sich dieser Möglichkeit<br />
auch die IHK Schwaben mit<br />
einer flächendeckenden Lösung<br />
angeschlossen. Unter<br />
www.schwaben.ihk.de finden<br />
Interessierte Auszubildende<br />
alle Informationen<br />
sowie eine entsprechende<br />
Kontaktinformation für<br />
sämtliche Nachfragen rund<br />
um das Thema „Digitales Berichtsheft.
24<br />
24<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Bewerbungskosten<br />
absetzen<br />
Eine Bewerbung zu schreiben, ist in seltenen Fällen nur mit Schreibaufwand verbunden. Oftmals<br />
fallen hier auch größere Beträge für die Beschaffung von Materialien, für das Anfertigen von ordentlichen<br />
Bewerbungsfotos oder die Fahrt zum entsprechenden Bewerbungsgespräch an. Am ärgerlichsten<br />
ist das natürlich, wenn es dann mit der ausgeschriebenen Stelle nichts wird. Was viele nicht<br />
wissen: Auch Bewerbungskosten kann man ganz einfach mit der Steuererklärung absetzen.<br />
Warum ist das so?<br />
Bewerbungskosten zählen im<br />
Fachjargon zu den Werbungskosten.<br />
Das Einkommensteuergesetz<br />
spricht hierbei von<br />
„Aufwendungen zur Erwerbung,<br />
Sicherung und Erhaltung<br />
der Einnahmen“ (§ 9<br />
Abs. 1 Satz 1 EStG). Darunter<br />
verstehen sich Aufwendungen,<br />
Ausgaben und Kosten,<br />
die durch die berufliche Tätigkeit<br />
entstehen. Die <strong>Job</strong>suche<br />
dient dazu, sich Einkommen<br />
zu verschaffen, daher lassen<br />
sich die Kosten, die hierbei<br />
anfallen, mit der Steuererklärung<br />
absetzen. Und dabei<br />
spielt es keine Rolle, ob die<br />
Bewerbung erfolgreich war<br />
oder nicht.<br />
Nicht dazu zählt die Kleidung,<br />
die beim Bewerbungsgespräch<br />
getragen wird.<br />
Müssen die Bewerbungskosten<br />
nachgewiesen werden?<br />
Generell müssen Bewerbungskosten<br />
nachgewiesen<br />
oder glaubhaft gemacht<br />
werden. Rechnungen und<br />
Quittungen sollten also aufgehoben<br />
werden. Da in den<br />
meisten Fällen nicht nur eine<br />
Bewerbung verschickt wird,<br />
empfiehlt es sich, die Kosten<br />
für eine Bewerbung zu ermitteln<br />
und detailliert aufzulisten.<br />
Anschließend werden die<br />
Kosten der einzelnen Bewerbung<br />
mit der Anzahl aller Bewerbungen<br />
multipliziert. Das<br />
Ergebnis kann als Betrag in<br />
der Steuererklärung geltend<br />
gemacht werden. Wichtig:<br />
Der Betrag der Werbungskosten<br />
muss über dem jährlichen<br />
Arbeitnehmer-Pauschbetrag<br />
i.H. von 1.000 Euro liegen, um<br />
geltend gemacht werden zu<br />
können.<br />
I N F O<br />
Was zählt<br />
dazu?<br />
• Ausgaben für sämtliche Materialien,<br />
wie Bewerbungsmappen, Klarsichthüllen,<br />
Briefpapier, Briefumschläge<br />
etc.<br />
• Gebühren für Beglaubigungen (Zeugnis<br />
etc.)<br />
• Ausgaben für Eigenmarketing wie<br />
Bewerbungsfotos, Bewerbungsvideos<br />
oder selbst aufgegebene Stelleninserate<br />
• Ausgaben für Recherchen und<br />
Dienstleistungen wie hilfreiche Literatur,<br />
Bewerbertrainings, Zeitungen<br />
mit Stellenanzeigen etc.<br />
• Fahrtkosten zum Vorstellungsgespräch<br />
und wieder nach Hause<br />
(Auto, Bahn oder Taxi), aber auch<br />
Parkgebühren, Übernachtung oder<br />
Verpflegung
Können Bewerbungskosten<br />
auch ohne Einkommen<br />
abgesetzt werden?<br />
Ja, Bewerbungskosten können<br />
auch bei z.B. Arbeitslosigkeit<br />
oder während einer Ausbildung<br />
als Werbungskosten<br />
geltend gemacht werden. Sie<br />
fallen dann unter den Begriff<br />
„Vorweggenommene Werbungskosten“<br />
und werden für<br />
das Jahr, in dem man<br />
die Bewerbungskosten<br />
hatte, in der Steuererklärung<br />
angegeben.<br />
Die hier angegebenen<br />
Tipps stellen keine<br />
rechtlich verbindliche<br />
Beratung dar. Wenn Sie<br />
in komplizierten Fällen<br />
auf Nummer Sicher gehen<br />
wollen, sollten Sie<br />
sich bei Ihrem Steuerberater<br />
Unterstützung<br />
suchen.<br />
Alternative: Agentur für<br />
Arbeit<br />
Die Bewerbungskosten können<br />
nicht nur mit der Steuererklärung<br />
abgesetzt werden,<br />
sondern stattdessen auch bei<br />
der zuständigen Agentur für<br />
Arbeit eingereicht werden.<br />
Bei einer Kostenübernahme<br />
SEITE<br />
handelt es sich allerdings um<br />
eine freiwillige Leistung, auf<br />
die es keinen generellen Anspruch<br />
gibt. Eine mögliche<br />
Übernahme entscheidet der<br />
zuständige Arbeitsberater,<br />
der vorweg prüfen muss, ob<br />
der Antragsteller ganz oder<br />
teilweise für die Kosten aufkommen<br />
kann.<br />
Die Höhe des Arbeitslosengeldes<br />
bzw. bei Arbeitssuchenden<br />
die Höhe des Arbeitsentgelts<br />
werden hierbei<br />
berücksichtigt. Insgesamt<br />
können dann Kosten bis zu<br />
einer Höhe von 260 Euro pro<br />
Jahr übernommen werden.<br />
Allerdings nur, wenn es sich<br />
um einen sozialversicherungspflichtigen<br />
Beruf handelt.<br />
Wer sich selbstständig<br />
machen möchte, bekommt<br />
hier keine Erstattung.<br />
25<br />
25<br />
Landschaftsgärtner/in m/w/d<br />
ein Beruf mit Zukunft<br />
Ausbildung auch als<br />
Dualer Studiengang möglich<br />
Wir informieren Sie gerne...<br />
Josef Saule GmbH<br />
Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Mühlhauser Straße 55<br />
86169 Augsburg<br />
Telefon 0821-270940<br />
personal@saule-augsburg.de
26<br />
26<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Mitsprache<br />
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />
(JAV)<br />
im Betrieb<br />
Aus den meisten größeren<br />
Betrieben ist er mittlerweile<br />
nicht mehr wegzudenken:<br />
der Betriebsrat. Sein Ziel?<br />
Die Interessensvertretung<br />
der Mitarbeiter und Stärkung<br />
ihrer Positionen im Unternehmen<br />
gegenüber Vorgesetzten.<br />
Dass es dieses<br />
Prinzip allerdings auch für<br />
Auszubildende und junge<br />
Mitarbeiter gibt, sollte<br />
nicht außer Acht gelassen<br />
werden. Doch welche Vorteile<br />
können Azubis aus dem JAV<br />
ziehen und welche Kriterien<br />
müssen Vorraussetzung sein,<br />
damit ein solcher Rat überhaupt<br />
gebildet werden kann?<br />
Alle Antworten auf die offenen<br />
Fragen finden Sie im folgenden<br />
Text.<br />
heißt: Möchte ein Jugendlicher<br />
eine Ausbildung zum<br />
Tischler absolvieren, muss<br />
ihm sein Arbeitgeber gemäß<br />
des Ausbildungsrahmenplans<br />
alle nötigen theoretischen<br />
<strong>Job</strong>s sind immer wieder<br />
sehr gefragt<br />
und praktischen Fähigkeiten<br />
und Kenntnisse vermitteln<br />
(z.B. Be- und Verarbeitung<br />
von Holz). Bei vorliegenden<br />
Beschwerden oder Anregungen<br />
kann die JAV von Azubis<br />
also jederzeit aufgesucht werden.<br />
Außerdem steht die JAV<br />
in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem Betriebsrat.<br />
Wann und wie wird die JAV<br />
errichtet/gewählt?<br />
In Betrieben mit mindestens<br />
fünf Arbeitnehmern, die das<br />
18. Lebensjahr noch nicht<br />
vollendet haben (jugendliche<br />
Arbeitnehmer) oder die<br />
zu ihrer Berufsausbildung<br />
beschäftigt sind und das 25.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet<br />
haben, wird eine solche<br />
errichtet. Je nach Größe des<br />
Unternehmens bzw. der Anzahl<br />
an beschäftigten Jugendlichen<br />
und Auszubildenden<br />
richtet sich auch die Anzahl<br />
der JAV-Mitglieder. Ein Beispiel:<br />
Beschäftigt ein Betrieb<br />
zwischen 51 und 150 Mitarbeiter<br />
hat der JAV fünf Mitglieder.<br />
Die Amtszeit der JAV<br />
beträgt zwei Jahre. Kandidieren<br />
darf für diesen Rat jeder<br />
aus dem Betrieb, der unter<br />
25 Jahre alt ist. Auch für die<br />
Wahlberechtigten gilt ein<br />
ähnliches Prinzip.<br />
Zusätzliche Arbeit durch<br />
die JAV?<br />
Auf jeden Fall, aber diese<br />
zusätzliche Arbeit kann sich<br />
auszahlen! Zum einen zieht<br />
man als Auszubildender die<br />
Auf was achtet die JAV?<br />
Grundsätzlich auf die Einhaltungen<br />
aller Gesetze und geltenden<br />
Tarifverträge sowie<br />
die Dienst- oder Betriebsvereinbarungen<br />
eines Unternehmens,<br />
die Auszubildende<br />
betreffen. Doch was heißt<br />
das in der Praxis? Für Auszubildende<br />
gilt neben dem<br />
Berufsbildungsgesetz auch<br />
ein besonderes Kündigungsschutzgesetz.<br />
Dahingehend<br />
verpflichtet sich der Arbeitgeber,<br />
den Lehrling durch die<br />
Vermittlung von beruflichen<br />
Grundlagen an einen anerkannten<br />
Ausbildungsberuf<br />
heranzuführen (BBiG §1). Das<br />
Die JAV achtet<br />
grundsätzlich auf<br />
die Einhaltung aller<br />
Gesetze, der geltenden<br />
Tarifverträge sowie der<br />
Dienst- oder Betriebsvereinbarungen<br />
eines<br />
Unternehmens, die<br />
Auszubildende betreffen.
Blicke der Arbeitgeber auf<br />
sich. Da ist jemand, der sich<br />
zusätzlich engagieren will.<br />
Damit landet man immer gut.<br />
Alle Grundlagen, die für die<br />
Mitarbeit in der JAV erforderlich<br />
sind, werden während<br />
der Amtszeit und bei Schulungen<br />
erlernt und intensiviert.<br />
„Learning by Doing“<br />
ist hier das Stichwort. Durch<br />
das Mitwirken beim JAV erhält<br />
der Lehrling außerdem<br />
während der Ausbildung und<br />
bei Übernahme bis zu einem<br />
Jahr nach Beendigung der<br />
Ausbildung einen besonderen<br />
Kündigungsschutz (außerordentliche<br />
Kündigungen sind<br />
hier nur erschwert möglich).<br />
Des Weiteren sollte man berücksichtigen,<br />
dass die Kandidatur<br />
wertvolle Kompetenzen<br />
und Kenntnisse mit sich<br />
bringt. Aufgaben wie Umfragen,<br />
die Organisation und<br />
Abhaltung von Versammlungen<br />
sowie der Einblick in das<br />
Arbeitsrecht uvw. gehören<br />
quasi zum täglichen Brot der<br />
JAV Vertreter. Nächster Vorteil:<br />
die Chancen einer Übernahme<br />
nach der Ausbildung<br />
erhöhen sich, wenn derjenige<br />
Mitglied in der JAV war.<br />
Müssen Zeit oder Geld<br />
in das Mandat investiert<br />
werden?<br />
Nein! Diese ehrenamtliche<br />
Tätigkeit findet ausschließlich<br />
während der Arbeitszeit<br />
statt. Eventuelle Ausnahmen<br />
müssen gesetzlich mit einem<br />
Freizeitausgleich geregelt<br />
werden. Auch an den Entgeltregelungen<br />
ändert sich<br />
nichts. Man kriegt weder<br />
mehr noch weniger Gehalt als<br />
zuvor.<br />
SEITE<br />
27<br />
27
28<br />
28<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Pack<br />
mit<br />
Eine Ausbildung mit oder ohne<br />
Studium hat viele Vorzüge<br />
an!<br />
Schulabschluss in der Tasche<br />
und keine Ahnung, wie es<br />
weiter gehen soll? Kein Problem,<br />
denn Möglichkeiten gibt<br />
es viele. Egal ob Ausbildung<br />
oder duales Studium – mit<br />
beiden Varianten sollte man<br />
sich befasst haben, wenn das<br />
reine Studium für einen persönlich<br />
eher nicht in Frage<br />
kommt. Auch für Abiturienten<br />
eignet sich dieser Weg<br />
wunderbar, denn praktische<br />
Erfahrung von Anfang an<br />
wird in der Berufswelt sehr<br />
geschätzt.<br />
Du willst schnell Verantwortung<br />
übernehmen und dein<br />
Wissen anwenden? Dann ist<br />
eine betriebliche Ausbildung<br />
genau das Richtige für Dich!<br />
Gute Zukunftsaussichten von<br />
Anfang an ein festes Gehalt<br />
und ein geregelter Arbeitstag<br />
– das sind nur wenige der<br />
Vorteile, die eine Ausbildung<br />
mit sich bringt. Doch was<br />
passt nun zu mir? Das duale<br />
Studium oder doch eher eine<br />
betriebliche Ausbildung…<br />
Studium und Ausbildung in<br />
einem<br />
Fürs Studieren bezahlt werden?<br />
Das klingt doch schon<br />
mal vielversprechend. Ist es<br />
auch! Gerade für diejenigen,<br />
die sich zwischen einer Ausbildung<br />
und einem Studium<br />
nicht entscheiden können,<br />
bietet diese Form genau die<br />
richtige Kombination. Während<br />
das klassische Vollstudi-<br />
um hauptsächlich aus Uni sowie<br />
pauken am Schreibtisch<br />
besteht, verbringst Du Deine<br />
Zeit beim dualen Studium<br />
parallel in einem Unternehmen<br />
Deiner Wahl. Praxiserfahrung<br />
ist somit gesichert<br />
und die aufwendige Praktikumssuche<br />
entfällt. Auch<br />
I N F O<br />
Vorteile eines dualen<br />
Studiums:<br />
• Sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt,<br />
da sowohl theoretische Kenntnisse<br />
als auch Praxiserfahrung gesammelt<br />
wird<br />
• Studiengebühren werden meist übernommen<br />
und zusätzliches Gehalt<br />
wird ausgezahlt<br />
• Gute Lernerfolge durch kleinere<br />
Arbeitsgruppen<br />
• Hohe Übernahmechancen<br />
• Aufwendige Suche nach einem Vorpraktikum<br />
entfällt<br />
Vorteile einer betrieblichen<br />
Ausbildung:<br />
• Feste Ausbildungsvergütung<br />
• Bietet eine gute berufliche Grundlage<br />
• Mit allen Schulabschlüssen möglich<br />
(abhängig von der jeweiligen Ausbildung)<br />
• Work-Life-Balance: Arbeit und Privatleben<br />
gut vereinbar (lediglich<br />
in Berufsschulzeiten kann es in der<br />
Freizeit mal stressig werden)
der finanzielle Aspekt spielt<br />
eine wesentliche Rolle, denn<br />
Studentenwohnheim, die<br />
erste eigene Wohnung oder<br />
Ähnliches, bezahlen sich ja<br />
schließlich nicht von allein.<br />
Neben der Ausbildungsvergütung<br />
übernehmen viele Unternehmen<br />
sogar zusätzlich<br />
die kompletten Studienkosten<br />
oder einen Teil davon. Dem<br />
noch nicht genug: Vorlesungen<br />
finden meistens in kleineren<br />
Gruppen statt, da nicht<br />
zwingend in einer „normalen“<br />
Uni, sondern vielmehr<br />
an speziellen Fachhochschulen<br />
oder Berufsakademien<br />
die Theorie vermittelt wird.<br />
Daraus resultiert eine bessere<br />
Betreuung.<br />
Eine betriebliche Ausbildung<br />
Wem der Stress beim Studieren<br />
doch eine Nummer zu<br />
groß ist oder wem der passende<br />
Schulabschluss fehlt,<br />
sollte die rein betriebliche<br />
Ausbildung in Betracht ziehen.<br />
Auch diese Form bietet<br />
unglaublich viele Vorzüge<br />
und ist in jeder Hinsicht eine<br />
Überlegung wert. Auch hier<br />
gibt es von Beginn an das eigene<br />
Geld und die Zukunftsaussichten<br />
sind gesichert.<br />
Gerade in aktuellen Zeiten haben<br />
viele Bereiche mit einem<br />
Fachkräftemangel zu kämpfen.<br />
DEINE Fähigkeiten sind<br />
also definitiv gefragt. Anders<br />
als beim klassischen Studium<br />
ist der Arbeitsalltag geregelt,<br />
was wiederum bedeutet, dass<br />
auch die Berufsschulzeiten<br />
sowie die Tage im Betrieb<br />
nach einem geregelten Schema<br />
ablaufen. Feierabend und<br />
Abschalten – bei einer Ausbildung<br />
ist eine gute Balance<br />
zwischen Arbeit und Freizeit<br />
SEITE<br />
deutlich besser möglich als<br />
bei einem Studium. Natürlich<br />
muss auch für die Berufsschule<br />
Zeit eingeplant werden,<br />
aber im Vergleich zum<br />
klassischen Studium ist der<br />
zeitliche Aufwand wesentlich<br />
geringer.<br />
Informieren lohnt sich!<br />
Damit auch der richtige Ausbildungsberuf<br />
gefunden wird,<br />
sollte man sich im Vorfeld gut<br />
informieren: Ärgerlich wird<br />
es nämlich schnell, wenn der<br />
ausgewählte Beruf doch nicht<br />
den persönlichen Präferenzen<br />
entspricht. Hilfreich ist<br />
es hierbei immer, sich schon<br />
früh beim favorisierten Unternehmen<br />
zu erkundigen<br />
und sich beispielsweise mithilfe<br />
von Probearbeitstagen<br />
einen Einblick vom jeweiligen<br />
Betrieb zu verschaffen.<br />
29<br />
29<br />
JETZT BEWERBEN<br />
ALS ZUSTELLER:IN<br />
(M/W/D)<br />
» Zeitlich flexibel<br />
» Arbeiten, wie es dir gefällt<br />
» Wohnortsnah<br />
» Gut vereinbar mit Studium<br />
oder Schule<br />
#SCHUELERJOB #STUDENTENJOB<br />
0821 777 1111<br />
www.pd-kurier.de
30<br />
30<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Überfordert<br />
Das kannst Du dagegen<br />
unternehmen<br />
in der Ausbildung?<br />
Aller Anfang ist bekanntlich<br />
schwer. Gerade wenn die<br />
Schule erst vor kurzer Zeit<br />
absolviert wurde und im Anschluss<br />
direkt eine Ausbildung<br />
folgt, ist dies zunächst<br />
schon erstmal etwas ungewohnt.<br />
Kein Wunder, denn<br />
plötzlich ist die Verantwortung<br />
groß und die Vielzahl<br />
an neuen Aufgaben scheint<br />
kaum zu bewältigen. Während<br />
der Schulzeit wurde<br />
kein Praktikum oder gar ein<br />
Nebenjob ausgeführt? Dann<br />
kann es gut sein, dass der ungewohnte<br />
und oftmals stressige<br />
Arbeitsalltag zur Überforderung<br />
führt. Du fühlst Dich<br />
angesprochen? Dann solltest<br />
Du JETZT handeln!<br />
Es ist abhängig von der jeweiligen<br />
Person, wie belastbar<br />
diese ist und wie sich Überforderung<br />
schlussendlich zeigt.<br />
Wer kennt es nicht? Schon<br />
der Weg zur Ausbildungsstelle<br />
und auch während des<br />
Arbeitstages im Betrieb muss<br />
mit körperlichen Reaktionen<br />
wie Bauchweh, Kopfschmerzen<br />
oder sonstigem gekämpft<br />
werden… Nicht zu vergessen<br />
die Konzentrationsfähigkeit.<br />
Das ist eine der vielen Formen<br />
von Überforderung.<br />
Aber auch plötzliche Demotivation<br />
oder Antriebslosigkeit<br />
können Anzeichen dafür<br />
sein. Auf jeden Fall sollte immer<br />
schnell gehandelt werden,<br />
denn ansonsten könnte<br />
schlimmstenfalls ein Burnout<br />
folgen.<br />
Risiko bei Überforderung<br />
Das Dilemma: Annähernd<br />
kein Mensch möchte den Eindruck<br />
erwecken, nicht belastbar<br />
zu sein. Etwas nicht zu<br />
schaffen, erzeugt Versagensängste<br />
und lässt die eigene<br />
Leistung als ungenügend dastehen.<br />
Gleichzeitig darf die<br />
Überforderung nicht zum<br />
Dauerzustand werden. Folge:<br />
Leistung und das individuelle<br />
Wohlbefinden werden<br />
wie oben schon erwähnt in<br />
Mitleidenschaft gezogen. Das<br />
Risiko in beiden Fällen ist der<br />
Eindruck, dass der betroffene<br />
Azubi nicht der Leistungsträger<br />
ist, für den der Vorgesetzte<br />
ihn gehalten hat. Aber das<br />
ist doch eigentlich kein Problem,<br />
oder? Nobody is perfect<br />
– und das schon gar nicht am<br />
Anfang der Ausbildung. Denn<br />
der Arbeitgeber ist verpflichtet,<br />
Überlastung zu vermeiden.<br />
Selbstredend kann Besagter<br />
dies jedoch nur, wenn<br />
er davon in Kenntnis gesetzt<br />
wird. Also mutig sein und<br />
handeln!
SEITE<br />
31<br />
31<br />
Zu viel Verantwortung<br />
oder Neues?<br />
Ein Gespräch mit dem Ausbilder<br />
suchen<br />
Vorbereitung ist hierbei das<br />
A und O. Zunächst sollten<br />
Fragen geklärt werden, wie<br />
beispielsweise: „Seit wann besteht<br />
das Gefühl, überfordert<br />
zu sein?“ „Wie äußert sich<br />
diese Überforderung?“ „Liegt<br />
es an der Arbeitsmenge oder<br />
an der schnell gewachsenen<br />
Herausforderung?“ Man sollte<br />
zudem immer die Tätigkeiten<br />
nennen, bei denen man<br />
nicht mehr Herr*in der Lage<br />
ist. So ist nachvollziehbar,<br />
was sich im Vergleich zu vorher<br />
geändert hat. Gleichzeitig<br />
kannst Du reflektieren, ob es<br />
wiederkehrende Muster gibt<br />
oder womöglich ein einziges<br />
Ereignis zur Überlastung am<br />
Arbeitsplatz beigetragen hat.<br />
Gründe für Überforderung<br />
Unsere Arbeitswelt ist seit<br />
Jahren im Wandel. Die Digitalisierung<br />
soll einerseits<br />
Arbeitsvorgänge erleichtern,<br />
andererseits trägt sie<br />
zu einem dauerhaften Stresspensum<br />
bei. Inwiefern? Die<br />
ständige Erreichbarkeit kann<br />
einen schon mal schnell aus<br />
der Ruhe bringen. Gerade<br />
wenn konzentriert an einer<br />
Aufgabe gearbeitet wird und<br />
plötzlich der Vorgesetzte per<br />
Mail oder gar WhatsApp neue<br />
Tätigkeiten ins Spiel bringt.<br />
Der Druck steigt, denn der<br />
Absender wird womöglich<br />
schnell eine Antwort erwarten.<br />
Die Folge: Alles könnte<br />
unüberschaubar werden und<br />
die Angst zu versagen wächst.<br />
Als weiterer Grund steht die<br />
Selbstorganisation im Fokus.<br />
Ungeachtet des tatsächlichen<br />
Arbeitsaufkommens kann<br />
Überforderung ein Resultat<br />
schlechter Selbstorganisation<br />
sein, sei es eine wenig<br />
durchdachte Aufgabenpriorisierung<br />
oder ein Mangel an<br />
Disziplin, Konzentration und<br />
zeitaufwendiger Perfektion.<br />
Handlungsalternativen:<br />
Das kannst Du tun<br />
Klipp und klar: Aktiv etwas<br />
verändern. Andernfalls kann<br />
ein Burnout die nächste Stufe<br />
sein. Ist Dein Vorgesetzter<br />
versiert und kommt seiner<br />
Fürsorgepflicht nach, kann<br />
zum Beispiel bei fehlendem<br />
notwendigem Wissen eine<br />
Schulung für den betroffenen<br />
Berufsanfänger denkbar sein.<br />
Verlief das Gespräch mit dem<br />
Chef jedoch erfolglos, so gibt<br />
es verschiedene Alternativen:<br />
Einfach mal eine kleine Auszeit<br />
nehmen: Klar, natürlich<br />
nicht während der Arbeitszeit,<br />
sondern nach Feierabend<br />
oder am Wochenende. Mal<br />
die Dinge unternehmen, die<br />
Dir Freude bereiten und bei<br />
denen Du abschalten kannst.<br />
Denn nur wer auch mal einen<br />
freien Kopf bekommt, kann<br />
wiederum neue Energie für<br />
den <strong>Job</strong> sammeln!<br />
Zusätzlich gibt es selbstverständlich<br />
noch Anlaufstellen,<br />
bei welchen ein persönlicher<br />
Ansprechpartner Dir nützliche<br />
Hilfestellungen bietet und<br />
Dich gut berät.<br />
I N F O<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend solltest Du<br />
Deine Probleme niemals aufschieben,<br />
denn Du bist damit<br />
keineswegs allein. Handle<br />
immer so schnell wie möglich<br />
und achte darauf, Dich im<br />
Vorfeld gut auf beispielsweise<br />
ein Gespräch mit Deinem<br />
Ausbilder vorzubereiten.<br />
Rückblickend ist es dann auch<br />
meistens gar nicht so dramatisch,<br />
wie gedacht und gemeinsam<br />
können schnell Lösungen<br />
gefunden werden.
32<br />
32<br />
SEITE<br />
Ausbildung<br />
Bildungschancen<br />
Ausbildungsförderung<br />
im Überblick<br />
durch BAföG<br />
Das liebe Geld. Meistens zu knapp im Stadium einer schulischen,<br />
betrieblichen oder akademischen Ausbildung. Haben<br />
Sie schon einmal vom armen Studentenleben gehört? Oder<br />
von Azubis, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen?<br />
Oder von Azubis, die jeden<br />
Cent zweimal umdrehen<br />
müssen? Wir möchten diesen<br />
Menschen am liebsten<br />
über den Kopf streicheln und<br />
ihnen ein paar Brotkrumen<br />
von unserem vollen Laib abgeben.<br />
Zugegeben, vielleicht<br />
übertreiben wir etwas. Aber<br />
es gibt Hilfe in anderer Form,<br />
die vor allem viel wertvoller<br />
für die jungen Menschen in<br />
dieser Lebensphase ist: Die<br />
Ausbildungsförderung. Was<br />
das ist erklären wir Ihnen<br />
hier einfach und kompatk.<br />
Über den Kopf streicheln können<br />
wir ja trotzdem.<br />
Was ist eine Ausbildungsförderung?<br />
Um es förmlich zu halten: Bei<br />
der Ausbildungsförderung<br />
handelt es sich um eine staatliche<br />
Unterstützung gemäß<br />
dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />
(BAföG). Laut<br />
Besagtem muss der Staat die-<br />
Achten Sie nur auf ein<br />
paar Stellschrauben<br />
und informieren Sie<br />
sich bei Ihrem zuständigen<br />
Amt
CHECK-U Erkungstool kannst Du Dich vorab schon einmal schlau machen<br />
33<br />
darüber, welcher Beruf denn zu Dir passen könnte.<br />
Agentur für Arbeit Augsburg<br />
Wertachstraße 28, 86153 Augsburg<br />
Tel.: 0800 4 5555 00 (Dieser Anruf ist für Dich kostenfrei.) oder<br />
jenigen finanziell unterstützen,<br />
deren Mittel für ihren Ledungsförderung<br />
zu? Eine bildung ist das Amt für Aus-<br />
Wem steht eine Ausbil-<br />
ab. Bei einer schulischen Aus-<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
bensunterhalt während einer<br />
-> Meine<br />
Übersicht.<br />
eServices<br />
bildungsförderung zuständig<br />
schulischen, betrieblichen Ob, womit und in welcher und kann mit dem Schüleroder<br />
akademischen Ausbildung<br />
nicht ausreichend sind. ziell unterstützt wird, hängt Euro) beantragt werden. Die<br />
Höhe die Ausbildung finan-<br />
BAföG (Höchstsatz von 744<br />
von der Art der Ausbildung betriebliche Ausbildung hat<br />
SEITE<br />
Ausbildungplatz gesucht?<br />
Die Berufsberater der Agentur für Arbeit Augsburg zeigen Dir den Weg zur Ausbildungsstelle!<br />
Gerne kannst Du auch einen Termin für ein Beratungsgespräch an<br />
Deiner Schule vereinbaren.<br />
Tipp: Unter www.arbeitsagentur.de -> Schule, Ausbildung und Studium -><br />
CHECK-U Erkungstool kannst Du Dich vorab schon einmal schlau machen<br />
darüber, welcher Beruf denn zu Dir passen könnte.<br />
Agentur für Arbeit Augsburg<br />
Wertachstraße 28, 86153 Augsburg<br />
Tel.: 0800 4 5555 00 (Dieser Anruf ist für Dich kostenfrei.) oder<br />
www.arbeitsagentur.de -> Meine eServices
34<br />
34<br />
SEITE<br />
Ausbildungsförderung<br />
Art der Ausbildung Amt beantragbare Gelder Höchstsatz Gesetz<br />
Schulische Ausbildung Amt für Ausbildungsförderung SchülerBAföG 744 Euro BAföG<br />
Betriebliche Ausbildung Agentur für Arbeit BAB 622 Euro SGB III<br />
Berufliche Fortbildung je nach Bundesland Aufstiegs-BAföG 892 Euro AFBG<br />
Studium Studentenwerk BAföG 853 Euro BAföG<br />
die Agentur für Arbeit als<br />
Ansprechpartner. Mit einem<br />
Höchstsatz von 622 Euro<br />
kann der BAB (Betriebsabrechnungsbogen)<br />
angefordert<br />
werden. Die berufliche Ausbildung<br />
wird von Bundesland<br />
zu Bundesland anders<br />
gehandhabt. Der Höchstsatz<br />
von 892 Euro wird durch das<br />
Aufstiegs-BAföG verrechnet.<br />
Klassisch: Das Studium wird<br />
durch das Studentenwerk mit<br />
dem BAföG zum Höchstsatz<br />
von 853 Euro gefördert.<br />
Ausbildungsförderung für<br />
Schüler<br />
Befinden Sie sich gerade in<br />
einer schulischen Berufsausbildung<br />
oder holen Sie Ihren<br />
Bildungschancen<br />
auch bei finanziellen<br />
Engpässen<br />
Schulabschluss nach, können<br />
Sie Schüler-BAföG beantragen.<br />
Anders als Studierenden,<br />
wird das BAföG Schülern als<br />
voller Zuschuss gewährt und<br />
bedarf keiner späteren Rückzahlung.<br />
Das Schüler-BAföG<br />
wird beim zuständigen Amt<br />
für Ausbildungsförderung direkt<br />
am Wohnort bzw. der zuständigen<br />
übergeordneten<br />
Stelle beantragt.<br />
Berufsausbildungsbeihilfe<br />
für Lehrlinge in<br />
betrieblicher Ausbildung<br />
Sie machen eine betriebliche<br />
Ausbildung? Und leben in einer<br />
eigenen Wohnung, doch<br />
das Auszubildendengehalt<br />
kann Ihren Lebensunterhalt
nicht decken? Dann steht Ihnen<br />
Berufsausbildungshilfe<br />
vom Arbeitsamt zu. Auch BAB<br />
ist ein reiner Zuschuss des<br />
Staates, der keine Rückzahlungspflicht<br />
beinhaltet.<br />
Beruflicher Aufstieg mit<br />
Meister-BAföG<br />
Streben Sie einen höheren<br />
(nicht akademischen)<br />
Abschluss an, wie z.B. den<br />
Meister, dann gibt es die<br />
Möglichkeit diese berufliche<br />
Fortbildung mit Aufstiegs-<br />
BAföG zu finanzieren. Besagtes<br />
übernimmt sowohl die<br />
Kosten des Bildungsträgers<br />
als auch Kosten für die Anfertigung<br />
Ihrer Abschlussprüfung.<br />
Auch der gewöhnliche<br />
Lebensunterhalt wie z.B. Miete,<br />
Lebensmittel und Bekleidung<br />
ist inbegriffen.<br />
Studium dank BAföG<br />
Sie möchten hoch hinaus,<br />
doch Ihre Familie kann sich<br />
Ihr Studium einfach nicht<br />
leisten? Studenten aus finanziell<br />
schwachen Familien<br />
werden vom Staat mit bis zu<br />
853 € BAföG im Monat unterstützt.<br />
Bedingung: Eigene Unterkunft<br />
und eigens zahlende<br />
Beiträge zur Kranken- und<br />
Pflegeversicherung. Wohnen<br />
Studenten bei Ihrer Familie<br />
und sind durch eben diese<br />
auch versichert, steht diesen<br />
ebenfalls BAföG zu - dies fällt<br />
dementsprechend geringer<br />
aus, da Zuschüsse für Wohnung<br />
und Versicherung wegfallen.<br />
Übrigens funktioniert<br />
BAföG so: Ein Teil des BAföGs<br />
muss Jahre nach dem Studium<br />
in kleinen Raten zurückgezahlt<br />
werden, da es sich<br />
um ein zinsloses Darlehen<br />
handelt. Falls Sie während<br />
des Studiums ein oder zwei<br />
Semester außerhalb Europas<br />
als Praktikant oder Student<br />
verbringen werden, so ist die<br />
Beantragung von Auslands-<br />
BAföG möglich. Dies übernimmt<br />
über den entsprechenden<br />
BAföG-Höchstsatz eine<br />
Pauschale für Reisekosten,<br />
sowie die Kosten für die Auslandskrankenversicherung.<br />
Nice to know: Es gibt für einige<br />
Länder einen Auslandszuschlag,<br />
um erhöhte Lebenshaltungskosten<br />
abzudecken.<br />
Beruflicher Neustart dank<br />
Ausbildungsförderung<br />
Viele stellen sich die Frage,<br />
woher sie mit 18 wissen sollen,<br />
welchen Beruf sie mit<br />
Mitte 40 noch immer ausüben<br />
möchten? Wissen wir in jungen<br />
Jahren schon, was uns<br />
später beruflich beglücken<br />
wird? Die Ausbildungsförderung<br />
lässt deshalb auch<br />
kreative Lebensläufe zu und<br />
erkennt berufliche Neuorientierung<br />
an. Obacht: Teilweise<br />
gibt es Altersgrenzen für die<br />
Ausbildungsförderung. Ebenfalls<br />
sollte der Perspektivenwechsel<br />
im Lebenslauf keine<br />
Doppelseite einnehmen, da<br />
der Staat bei zu vielen kreativen<br />
Abzweigungen seine Unterstützung<br />
verwehren könnte.<br />
Also: Überlegen Sie gut, ob<br />
der berufliche Weg ‘Gehalt’<br />
für Sie hat.<br />
F A Z I T<br />
Fazit<br />
SEITE<br />
Komplettes<br />
Auslandsstudium<br />
innerhalb der EU mit<br />
BAföG finanzieren!<br />
Ja, es gibt Unterstützung für<br />
Ihre berufliche Ausbildungswahl.<br />
Achten Sie nur auf ein<br />
paar Stellschrauben und<br />
informieren Sie sich bei Ihrem<br />
zuständigen Amt. Stellen Sie<br />
sich auf ein wenig Papierarbeit<br />
ein. So dürfen Sie hoffentlich<br />
bald Ihren Zuschuss genießen,<br />
welchen Sie aber in manchen<br />
Fällen zu einem späteren<br />
Zeitpunkt wieder zurückzahlen<br />
müssen, zumindest teilweise.<br />
Damit sind Sie nicht mehr<br />
auf Brotkrumen angewiesen,<br />
sondern dürfen ebenfalls in<br />
einen vollen Laib beißen. Wir<br />
wünschen Ihnen viel Erfolg für<br />
Ihre berufliche Zukunft. Text:<br />
Stefanie Steinbach<br />
35<br />
35
36<br />
36<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Gehaltsunterschied<br />
zwischen Frauen<br />
und Männer<br />
Gender-<br />
Pay-Gap:<br />
„So Herrschaften. Da simma<br />
auch gleich bei der Bezahlung.<br />
Herr Lorenz?“ „Hier!“<br />
„Scheen, des mocht 4300 Euro<br />
brutto. Herr Müller?“ „Hier!“<br />
„4300 Euro brutto. Frau Sommerfeld?“<br />
„Hier.“ „Na, da<br />
schaun‘ wa moal. Sin‘ oft net<br />
doa gwesen, gell?“ „Die Kinder<br />
waren krank.“ „Ah. Die<br />
lieben Kloinen. 2300 Euro<br />
brutto. Simma durch.“ Diese<br />
Szenerie ist überspitzt und<br />
frei erfunden, stimmt Sie<br />
aber dennoch auf die folgenden<br />
Zeilen ein: Der Gender<br />
Pay Gap. Was das ist, ob man<br />
das essen kann und welche<br />
Ursachen und Folgen der G-<br />
P-G beherbergt, lesen Sie hier,<br />
Herrschaften.<br />
Der Gender Pay Gap - was<br />
ist das?<br />
Der Gender Pay Gap (G-P-G)<br />
stellt den geschlechtsspezifischen<br />
Verdienstunterschied<br />
zwischen Frauen und<br />
Männern dar – sprich: die<br />
Differenz des durchschnittlichen<br />
Bruttostundenverdienstes<br />
(ohne Sonderzahlungen)<br />
der Frauen und<br />
Männer im Verhältnis zum<br />
Bruttostundenverdienst der<br />
Männer. Aufgrund dieser<br />
Berechnungsgrundlage wird<br />
vom bereinigten G-P-G gesprochen.<br />
Beim unbereinigten<br />
Gender-Pay-Gab handelt<br />
es sich um den Unterschied<br />
in den Verdiensten von weiblichen<br />
und männlichen Beschäftigten,<br />
bei denen das<br />
ganze Pipapo wie verschiedene<br />
Berufe, unterschiedliche<br />
Tätigkeiten und Bildungsabschlüsse<br />
nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Nice to know: Beschäftigte<br />
in der Land- und Forstwirtschaft,<br />
Fischerei, in der öffentlichen<br />
Verwaltung sowie<br />
in Betrieben mit bis zu zehn<br />
Beschäftigten werden nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Ursachen für den Gender<br />
Pay Gap<br />
Die Ursachen sind mannigfaltig.<br />
Frauen und Männer<br />
unterscheiden sich in ihren<br />
Erwerbsbiografien und der<br />
Wahl ihrer Berufsfelder. Dies<br />
führt häufig zu unterschiedlichen<br />
Karriereverläufen und<br />
Verdienstunterschieden.<br />
Männer nehmen nach wie<br />
vor vermehrt Führungspositionen<br />
ein, Frauen arbeiten<br />
häufiger in Teilzeit und<br />
unterbrechen länger die<br />
Berufstätigkeit für die Familie<br />
daheim. Außerdem sind<br />
die Frauen öfter in kleineren<br />
Betrieben tätig, die zum<br />
Teil geringeren Lohn zahlen<br />
oder sind in Branchen tätig,<br />
in denen weniger Lohn gezahlt<br />
wird als in „männertypischen“<br />
Branchen. Traurig
SEITE<br />
37<br />
37<br />
1 Quelle: Statistisches Bundesamt, 2 Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 10. März 2021 anhand fortgeschriebener Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung (VSE)<br />
verzeichnen Frauen nach wie<br />
vor kürzere Erwerbsbiografien<br />
mit durchschnittlich niedrigeren<br />
Beitragszahlungen.<br />
Ihr Armutsrisiko ist demnach<br />
im Durchschnitt höher als bei<br />
den Männern. Auch Betriebe<br />
spüren direkte Folgen, denn<br />
Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung<br />
verschlechtern das<br />
Betriebsklima und senken die<br />
Arbeitsmotivation.<br />
Frauen verdienen<br />
18 % weniger<br />
In welchen Berufen gibt<br />
es eine besonders große<br />
Lücke?<br />
Der Gender Pay Gap war 2020<br />
je nach Branche unterschiedlich.<br />
Am stärksten waren die<br />
Bereiche Kunst, Unterhaltung<br />
und Erholung (31 %), Erbringung<br />
von frei-beruflichen,<br />
wissenschaftlichen und technischen<br />
Dienstleistungen (27<br />
%), gefolgt vom Gesundheitsund<br />
Sozialwesen (24 %) den<br />
Banken und Versicherungen<br />
sowie dem Bereich Information<br />
und Kommunikation<br />
(jeweils 23 %). Auch im Verarbeitenden<br />
Gewerbe (22 %)<br />
sowie dem Handel, der Instandhaltung<br />
und Reparatur<br />
von Kfz (21 %), wo traditionell<br />
Männer stärker vertreten<br />
sind als Frauen, waren die<br />
Verdienstunterschiede relativ<br />
hoch. Auffallend ist, dass das<br />
Verdienstgefälle im öffentlichen<br />
Bereich weniger stark<br />
ausgeprägt ist, als in privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen.<br />
Der Verdienstabstand<br />
ist mit 7 % im öffentlichen<br />
Dienst wesentlich geringer<br />
als in der Privatwirtschaft<br />
(20 %). 1<br />
Entwicklung des Verdienstunterschieds<br />
Zwischen 2006 und 2015 war<br />
der Verdienstunterschied<br />
zwischen Frauen und Männern<br />
fast konstant. Seitdem<br />
hat sich besagter leicht verringert.<br />
Im Jahr 2020 verdienten<br />
Frauen durchschnittlich<br />
18,62 Euro brutto in der Stunde<br />
und somit 4,16 Euro weniger<br />
als Männer (22,78 Euro).<br />
2019 lag die Differenz bei 4,28<br />
Euro. 2<br />
Nice to know: Die Bundesregierung<br />
hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, den Verdienstabstand<br />
bis zum Jahr 2030 auf 10 Prozent<br />
zu senken. | Text: Stefanie<br />
Steinbach<br />
In keinem einzigen<br />
Wirtschaftszweig verdienten<br />
Frauen mehr<br />
als Männer.<br />
F a z i t<br />
Fazit<br />
Es gibt nach wie vor eine<br />
ungleiche Gehaltsverteilung<br />
zwischen Frauen und Männern.<br />
Im Jahr 2020 verdienten Frauen<br />
durchschnittlich 4,16 Euro<br />
brutto in der Stunde weniger<br />
als Männer. Dies findet hauptsächlich<br />
in der geschlechtsspezifischen<br />
Aufteilung ihre Ursache:<br />
Die Damen unterbrechen<br />
länger ihre Berufstätigkeit für<br />
die eigene Familie und arbeiten<br />
aufgrund dessen häufiger<br />
in Teilzeit. Somit sind Frauen<br />
einem erhöhten Armutsrisiko<br />
im Rentenalter ausgesetzt.<br />
Silbersteif am Horizont: Von<br />
18 Prozent auf 10 Prozent: Die<br />
Bundesregierung will den Verdienstabstand<br />
bis 2030 auf 10<br />
Prozent verringern. Herrschaft,<br />
Zeit wird’s!
38<br />
38<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
CoWorkation<br />
Urlaub und Arbeit in<br />
Kombination<br />
„New Work Bewegung“<br />
Eine stabile Internetverbindung und jede Menge<br />
Selbstdisziplin sind wichtige Grundvoraussetzungen für<br />
CoWorkation<br />
Lässig im Sand sitzen, einen<br />
Drink nehmen und<br />
wichtige Firmengespräche<br />
führen. Früher eine monopole<br />
Traumwelt für digitale<br />
Nomaden: am Strand von Bali neue<br />
sitzen und dabei das eigene<br />
Online-Business entwickeln.<br />
Heute - und vor allem durch<br />
Corona eine echte Option für<br />
die hiesige Schreibtischgesellschaft.<br />
Aber bedeutet an<br />
der Strandbar ein Laptop auf<br />
dem Schoß gleich CoWorkation?<br />
Das könnte sein. Die Verbindung<br />
von Leben, Arbeiten<br />
und Urlaub ist komplex und<br />
ein Trend, der unsere Arbeitswelt,<br />
sowie auch den Tourismus<br />
auf einer völlig neuen<br />
Ebene berührt. Was wir unter<br />
CoWorkation verstehen und<br />
welche Vor- und Nachteile<br />
diese Art von Lebensorganisation<br />
mit sich bringt, lesen<br />
Sie bei uns. Wir klopfen<br />
uns nur rasch den Sand vom<br />
Popo.<br />
Durch die Pandemie wurde<br />
unsere Arbeitswelt vor<br />
Herausforderungen<br />
gestellt. Und es wurde dabei<br />
erkannt: Die Arbeit muss<br />
nicht zwangsweise am Unternehmensschreibtisch<br />
durchgeführt<br />
werden. Dies klappt<br />
auch wunderbar von zu Hause.<br />
Oder nun, da wir wieder<br />
mehr Freiheiten und Möglichkeiten<br />
haben in offenen<br />
Räumlichkeiten, im Café oder<br />
auf der Parkbank. Oder sogar<br />
im Urlaub?<br />
Was ist CoWorkation?<br />
Im Folgenden jonglieren wir<br />
mit zwei Begriffen. Der erste<br />
Schritt zur CoWorkation<br />
ist das CoWorking. Derzeit<br />
erfährt letzteres einen regelrechten<br />
Boom und wird<br />
als neue Arbeitsform gehandelt.<br />
Zum Verständnis:<br />
Beim CoWorking werden<br />
Räumlichkeiten zur Verfügung<br />
gestellt, in denen die<br />
verschiedensten Menschen<br />
(z.B. Freiberufler, digitale<br />
Nomaden, kleine Start-ups)<br />
an gemieteten Arbeitsplätzen<br />
räumlich miteinander arbeiten<br />
und idealerweise voneinander<br />
profitieren. Diese<br />
Arbeitsweise findet meist in<br />
großen, offene Raumkonzepten<br />
statt. Gewollt sind eine<br />
transparente Kommunikation<br />
und Arbeitsstruktur. Der<br />
Siegeszug des gemieteten<br />
Schreibtisches in den urbanen<br />
als auch den ländlichen<br />
Regionen Deutschlands wird<br />
immer größer: Vom umgebauten<br />
Bauernhof-Zimmer<br />
mit W-Lan bis zum professionellen<br />
Coworking-Space<br />
mit schicker Küche und<br />
Meeting-Areas.<br />
Der nächste Schritt auf<br />
dieser Ebene heißt: „Workation“<br />
– die Kombination<br />
aus Arbeit und Urlaub,<br />
aus Arbeiten und Reisen,<br />
aus Konzentrieren und<br />
Genießen. Und da dieses
Konzept hier und da in einem<br />
Coworking-Space mündet,<br />
wurde der Begriff „CoWorkation“<br />
kreiert.<br />
Das steckt hinter dem<br />
Konzept<br />
Durch die Möglichkeit in den<br />
letzten zwei Jahren freier und<br />
ungebundener zu arbeiten,<br />
sind Arbeitgeber nun daran<br />
gehalten, neue Anreize zu<br />
schaffen, um qualifizierte<br />
Fachkräfte zu binden. Akkurat<br />
arrangierte Obstkörbe<br />
und Online-Gutscheine<br />
reichen nicht mehr aus, um<br />
neue Talente anzulocken und<br />
zu halten. Auch stylische Büros<br />
verlieren seit Corona zunehmend<br />
an Attraktivität. Die<br />
Aussicht auf Home-Office und<br />
ein bis zweimal im Jahr auf<br />
einer Hütte am See arbeiten<br />
zu können klingen zugegeben<br />
reizvoller. Daher stellen sich<br />
die Tourismus-Branche und<br />
ebenso einige Unternehmen<br />
auf die Kombination von Arbeit<br />
und Urlaub um. Gerade<br />
Freiberufler und Selbstständige<br />
können oftmals nicht<br />
über zwei Wochen am Stück<br />
Urlaub nehmen. Da kommt<br />
das CoWorkation-Konzept<br />
wie gerufen: Tagsüber arbeiten<br />
und in der Freizeit die<br />
Umgebung erkunden sind<br />
eine ideale Ergänzung, sollte<br />
man der Arbeit nicht allzu<br />
lange fern bleiben können.<br />
Warum der Boom?<br />
Und ja, wir sind wieder bei<br />
der Pandemie: Corona hat<br />
die Arbeitswelt drastisch<br />
verändert: schneller und radikaler<br />
als jeder technische<br />
Fortschritt. Millionen Menschen<br />
haben Arbeit und Privatleben<br />
neu ausgerichtet.<br />
Die Balance zwischen Arbeit<br />
und Freizeit wurde neu revolutioniert.<br />
Zugleich sind viele<br />
von uns nun viel intensiver<br />
im Deutschlandtourismus unterwegs<br />
als in den Jahren vor<br />
der Krise. Wir haben unsere<br />
Mobilität den neuen Herausforderungen<br />
angepasst – und<br />
nun reagieren Tourismus und<br />
Business auf diese Veränderung.<br />
Denn in diesem Wandel<br />
steckt eine wertvolle Chance<br />
für eine nachhaltige Regionalentwicklung.<br />
F a z i t<br />
SEITE<br />
Vorteile/Nachteile von<br />
CoWorkation<br />
Die Entwicklung von neuen<br />
Infrastrukturen ermöglichen<br />
– vor allem dem ländlichen<br />
Raum – ein einzigartiges<br />
Wirtschaftspotenzial. Ferien<br />
auf dem Bauernhof können<br />
z.B. ebenfalls zum Arbeiten<br />
genutzt werden, sollte es<br />
sonst mit dem Familienurlaub<br />
nicht klappen. Eine neue<br />
Flexibilität erleichtert die Urlaubsplanung<br />
– bei Familien,<br />
sowie auch bei Menschen<br />
ohne Kinder. Ein langes Fernbleiben<br />
von der Arbeit wir<br />
dadurch entzerrt und Fernurlaube<br />
und längere Auszeiten<br />
können realisiert werden.<br />
Zudem kann die Kombination<br />
aus Urlaub und Arbeit ein völlig<br />
neues Potenzial in unseren<br />
Köpfen freilegen, welches unter<br />
normalen Arbeitsbedingungen<br />
niemals ausgeschöpft<br />
werden könnte. Freilich hört<br />
sich das alles wunderbar an.<br />
Die Tücken des Arbeitens im<br />
Urlaub sollten jedoch nicht<br />
unterschätzt werden. Auch<br />
wenn Arbeitsvorgang am<br />
Strand scheinbar leichter von<br />
der Hand geht, so bleibt die<br />
notwendige Auszeit von Büroarbeit<br />
auf der Strecke. Unser<br />
Kopf ist demnach auch in<br />
unserer Freizeit im Arbeitsmodus.<br />
Und diese Kombination<br />
kann zu gesundheitlichen<br />
Problemen führen, sollten wir<br />
nicht mehr vom Arbeitsalltag<br />
abschalten können. Außerdem:<br />
Die Leichtigkeit des Urlaubs<br />
und die Feierstimmung<br />
der anderen Urlaubsgäste bedarf<br />
einer gehörigen Portion<br />
Selbstdisziplin. Arbeiten, wo<br />
andere Urlaub machen kann<br />
zu ungewolltem Druck führen,<br />
endlich die Pflichten ruhen<br />
zu lassen und selbst den<br />
Tag zu genießen. Und dies<br />
führt zur Unproduktivität.<br />
Fazit<br />
CoWorkation steckt noch in<br />
den Kinderschuhen. Jedoch<br />
klingt die Kombination aus<br />
Arbeit und Urlaub zunächst<br />
sehr reizvoll und hat vor allem<br />
für Freiberufler viele wertige<br />
Vorteile. Dennoch sollte mit<br />
Bedacht und Achtsamkeit an<br />
diese Art von Work-Life Balance<br />
herangegangen werden,<br />
da ein Leben im ständigen<br />
Arbeitsmodus belastend<br />
sein kann. Dennoch: Sollte<br />
CoWorking kontinuierlich in<br />
Tourismus und Unternehmen<br />
weiterentwickelt werden, kann<br />
dies unglaubliches Potenzial<br />
besitzen. Vor allem mit Sand<br />
zwischen den Füßen lässt sich<br />
gut arbeiten. | Text: Stefanie<br />
Steinbach<br />
39<br />
39
40<br />
40<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Dauerbrenner<br />
Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie und Pflege<br />
Familienfreundlichkeit macht Unternehmen zu attraktiven<br />
Arbeitgebern<br />
Immer mehr Paare teilen sich<br />
Familie und Beruf fair auf, oft<br />
auch aus finanziellen Gründen.<br />
Auch die Pflege oder<br />
allein die Organisation der<br />
Pflege von Angehörigen ist<br />
belastend und wird in einer<br />
alternden Gesellschaft ein<br />
immer wichtigeres Thema.<br />
Hier kommt dazu, dass Pflege<br />
nicht planbar ist und oft<br />
unvermittelt auftritt. Gleichzeitig<br />
wird darüber weniger<br />
offen gesprochen aus Angst<br />
vor negativen Auswirkungen<br />
auf das Arbeitsverhältnis<br />
oder die Karriere. Immer<br />
mehr geht es aber auch um<br />
die Vereinbarkeit von Berufund<br />
Privatleben. Die Generation<br />
Y macht sich neben der<br />
Festanstellung schon einmal<br />
selbstständig oder arbeitet<br />
an eigenen Projekten. Unternehmen<br />
mit Angeboten im<br />
Bereich Vereinbarkeit können<br />
sich im Wettstreit um die<br />
talentiertesten Fachkräfte gut<br />
positionieren.<br />
Gute Unternehmensbeispiele<br />
zeigen zwei wesentliche<br />
Faktoren auf, die bei der<br />
Verankerung einer entsprechenden<br />
Unternehmenskultur<br />
von großer Bedeutung<br />
sind:<br />
• 1. Die Erhebung vorhandener<br />
Bedürfnisse und<br />
ein aktiver Dialog mit den<br />
MitarbeiterInnen bei der<br />
Entwicklung von Vereinbarkeitsangeboten.<br />
• 2. Vereinbarkeit ist Teil der<br />
gesamten Unternehmenskultur<br />
und wird von den<br />
Führungskräften vorgelebt<br />
und gefordert.<br />
Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege wird für<br />
Fachkräfte und für Unternehmen immer wichtiger.<br />
(Foto: Julia Pietsch)
Vorteile für Unternehmen:<br />
• Kürzere Ausfallzeiten von<br />
MitarbeiterInnen (Pflegeoder<br />
Elternzeit).<br />
• Einsparung von Kosten für<br />
Vertretung und Wiedereingliederung.<br />
• Reduzierung der Zahl an<br />
MitarbeiterInnen, die nach<br />
der Pflege- oder Elternzeit<br />
nicht mehr zurück ins<br />
Unternehmen kommen.<br />
• Vorteile beim Recruiting<br />
und der Positionierung der<br />
eigenen Arbeitgebermarke.<br />
• Höhere Produktivität<br />
durch zufriedene MitarbeiterInnen<br />
und geringere<br />
Fehlzeiten.<br />
SEITE<br />
Viele Angebote zu Vereinbarkeit<br />
können leicht umgesetzt<br />
werden, wie etwa Termine<br />
nur noch in gesicherten Betreuungszeiten<br />
stattfinden<br />
zu lassen oder Informationsmaterialien<br />
mit regionalen<br />
AnsprechpartnerInnen zur<br />
Verfügung zu stellen. Die finanzielle<br />
Unterstützung von<br />
Kinderbetreuung, auch für<br />
schulpflichtige Kinder, ist<br />
für Unternehmen absetzbar.<br />
Ein laufender Kontakt zu<br />
MitarbeiterInnen während<br />
der Pflege- oder Elternzeit<br />
kann über die Teilnahme an<br />
Betriebsfeiern oder interne<br />
Weiterbildungen organisiert<br />
werden.<br />
Angebote für<br />
Unternehmen:<br />
Weiter Informationen finden<br />
Sie unter www.region-A3.com/<br />
attraktive-arbeitgeber<br />
41<br />
41<br />
I N F O<br />
Infos<br />
Informationen und Beratung<br />
für Unternehmen:<br />
Regio Augsburg Wirtschaft GmbH<br />
Servicestelle Vereinbarkeit Beruf<br />
und Familie<br />
Karlstraße 2, 86150 Augsburg<br />
0821 45010-224<br />
fachkraeftesicherung@region-A3.com<br />
www.region-A3.com/<br />
attraktive-arbeitgeber<br />
Gute Organisation schafft Raum für gemeinsame<br />
Aktivitäten mit der ganzen Familie.<br />
(Foto: Regio Augsburg Wirtschaft / Christian Strohmayr)
42<br />
42<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
STARKE<br />
ARBEITGEBERMARKE<br />
WERDEN<br />
Eine starke Arbeitgebermarke dient der Erhöhung der<br />
Zufriedenheit und Bindung eigener MitarbeiterInnen an das<br />
Unternehmen. Potenziellen BewerberInnen präsentiert sich<br />
das Unternehmen durch erfolgreiches Employer Branding<br />
als attraktiver und sympathischer Arbeitgeber.<br />
Auf Entdeckungsreise im<br />
eigenen Unternehmen<br />
Die Entdeckung der eigenen<br />
Unternehmensidentität und<br />
Unternehmenswerte steht<br />
beim Employer Branding an<br />
erster Stelle. Auf dem Weg<br />
zu einer starken Arbeitgebermarke<br />
steht die Klärung, welche<br />
Zielgruppen durch welche<br />
Versprechen adressiert<br />
werden sollen: Die Frage, wie<br />
die/der gesuchte MitarbeiterIn<br />
oder KollegIn aussieht,<br />
wo man sie/ihn am besten erreicht<br />
und was sie/er braucht<br />
(z.B. an Angeboten zur Vereinbarkeit,<br />
moderne Arbeitsumgebung<br />
usw.), sollte<br />
ebenfalls gemeinsam mit Geschäftsführung<br />
und Beschäftigten<br />
erarbeitet werden.<br />
Auch ein strategischer Umgang<br />
mit Vielfalt im Unternehmen<br />
(Diversity Management)<br />
kann, richtig<br />
eingesetzt, Vorteile bei der<br />
Mitarbeiterbindung und -gewinnung<br />
verschaffen. Gibt es<br />
Führungskräfte aller Altersstufen,<br />
jeden Geschlechts und<br />
vielfältige ethnisch-kulturelle<br />
Zugehörigkeiten im Unternehmen?<br />
Gibt es geteilte Führung<br />
und leben die Vorgesetzten<br />
Vereinbarkeit?<br />
Markenbotschafter werden<br />
Über Stellenbeschreibungen,<br />
Website usw. gilt es, das eigene<br />
Markenversprechen nach<br />
innen und außen zu kommunizieren<br />
und die Inhalte auch<br />
konsequent im Arbeitsalltag<br />
vorzuleben. Hier spielen die<br />
Führungskräfte eine große<br />
Rolle. Denn eine Marke muss<br />
widerspruchsfrei und klar<br />
wahrnehmbar sein, vor allem<br />
im Unternehmen, um die erhoffte<br />
Wirkung zu erreichen.<br />
Denn zufriedene Mitarbei-<br />
Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH/ Andreas Brücklmair
SEITE<br />
43<br />
43<br />
Die Region bietet in den unterschiedlichsten Branchen gute Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Bild: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH/Christian Strohmayr<br />
terInnen, Auszubildende,<br />
Werkstudierdende und PraktikantInnen<br />
sind die glaubwürdigsten<br />
MarkenbotschafterInnen.<br />
Durch regelmäßige<br />
Mitarbeiterbefragungen und<br />
ein Monitoring der Bewerberzahlen<br />
lässt sich der Erfolg<br />
und die Glaubwürdigkeit der<br />
eigenen Employer Banding-<br />
Maßnahmen messen.<br />
Fachkräfte-Marketing<br />
für den Wirtschaftsraum<br />
Augsburg<br />
Die passenden Fachkräfte zu<br />
finden, ist für die Unternehmen<br />
aktuell eine sehr große<br />
Herausforderung. Der derzeit<br />
stattfindende Umbruch in<br />
der Arbeitswelt, beschleunigt<br />
durch die Corona-Pandemie,<br />
hat die angespannte Arbeitsmarktsituation<br />
für viele Berufe<br />
zusätzlich verschärft. Die<br />
Gesundheitsbranche ächzt<br />
unter der enormen Belastung<br />
und benötigt zusätzliches<br />
Personal. Arbeitskräfte haben<br />
sich umorientiert und die<br />
Branche gewechselt und in<br />
manchen <strong>Job</strong>s verliert der Arbeitsort<br />
durch das vermehrte<br />
Homeoffice an Bedeutung.<br />
Die Digitalisierung wurde<br />
kräftig angeschoben und IT-<br />
Fachkräfte sind begehrter<br />
denn je.<br />
Die Regio Augsburg Wirtschaft<br />
GmbH plant derzeit<br />
eine nächste, groß angelegte<br />
Fachkräftekampagne, um<br />
Arbeitskräfte für die Unternehmen<br />
und für den Wirtschaftsraum<br />
Augsburg zu<br />
gewinnen. Denn die Wege<br />
und Medien, wie sich potenzielle<br />
Arbeitnehmer und<br />
Fachkräfte erreichen lassen,<br />
sind einer ständigen Veränderung<br />
unterworfen. Mit der<br />
Kampagne möchte die Regio<br />
Augsburg Wirtschaft GmbH<br />
sowohl großen wie auch<br />
kleinen und mittleren Arbeitgebern<br />
ein interessantes<br />
Angebot machen können. Mit<br />
verschiedenen Modulen und<br />
Marketingpaketen wird für<br />
jedes Bedürfnisse das richtige<br />
dabei sein. Derzeit laufen im<br />
Vorfeld der Konzeption der<br />
Bausteine der Kampagne, die<br />
2023 startet, Befragungen bei<br />
interessierten Arbeitgebern<br />
in der Region Augsburg.<br />
Möchten Sie die Regio Wirtschaft<br />
aktiv bei der Fachkräftekampagne<br />
unterstützen<br />
oder interessieren Sie sich für<br />
die künftigen Marketingangebote?<br />
I N F O<br />
Kommen Sie gerne auf uns zu:<br />
Regio Augsburg Wirtschaft GmbH<br />
Stefanie Winter<br />
Karlstraße 2, 86150 Augsburg<br />
0821 45010-224<br />
fachkraeftesicherung@region-A3.com<br />
www.region-A3.com/fachkraefte
44<br />
44<br />
SEITE<br />
Fachkräfte<br />
Mehr Luxus im <strong>Job</strong><br />
4-Tage Woche als neues<br />
Modell für die<br />
Unternehmenswelt<br />
Freizeit statt Geld?<br />
Ein dreitägiges Wochenende<br />
– ein Traum für viele Arbeitnehmer.<br />
Was bisher häufig<br />
nur Teilzeitmitarbeitern vorbehalten<br />
ist, wurde in Island<br />
zum „Standard“. Und so könnte<br />
es auch andernorts bald<br />
aussehen, wenn man Befragungen<br />
glauben mag. Denn<br />
die 4-Tage-Woche hat sich in<br />
Pilotprojekten bewährt, doch<br />
was spricht dafür und was<br />
dagegen?<br />
Der Anreiz „mehr Freizeit“<br />
führt zu deutlichen Leistungssteigerungen.<br />
Aber eins nach<br />
dem anderen. Blicken wir in<br />
die vergangenen Jahre.<br />
In Island gab es ein großes<br />
Problem: mangelnde Produktivität.<br />
Zwar war die Zahl auf<br />
die Arbeitslosenquote erfreulich:<br />
gerade mal 3,4 % der<br />
Bevölkerung, dies liegt weiter<br />
unter dem Durchschnitt der<br />
OECD (Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung). Und auch<br />
beim Pro-Kopf-Einkommen<br />
mit knapp 47.000 US-Dollar<br />
lag man über dem Schnitt der<br />
Nachbarländer. Doch brach<br />
man diesen Wert weiter herunter,<br />
lag das Pro-Kopf-Einkommen<br />
pro geleisteter Arbeitsstunden<br />
gerade mal bei<br />
55,4 Dollar. Und damit weit<br />
hinter der „Konkurrenz“ im<br />
Norden Europas. Der Grund<br />
war schnell gefunden, denn<br />
in Island lag die durchschnittliche<br />
Arbeitszeit bei 44,4 Stunden<br />
pro Woche bei Vollzeitverträgen.<br />
Der Effekt? Stress und Ermüdung<br />
bei den Angestellten,<br />
die während ihrer Arbeitszeit<br />
dadurch deutlich weniger effizient<br />
zu sein schienen. Denn<br />
wer unausgeruht und ausgelaugt<br />
zur Arbeit erscheint,<br />
kann Arbeiten nur wenig motiviert<br />
ausführen. Darunter<br />
leidet zweifelsohne die Produktivität.<br />
Doch wie aus diesem<br />
Teufelsrad entkommen?<br />
Darüber zerbrachen sich<br />
mehrere Experten, bis das<br />
Modell geboren war: gleiche<br />
Arbeit, gleiche Zahl an Angestellten.<br />
Jedoch eine deutliche<br />
Reduktion der durchschnittlichen<br />
wöchentlichen Arbeitszeit.<br />
Versuche belegen Erfolge<br />
Bereits im Jahr 2015 startete<br />
man also den Feldversuch: 66<br />
Angestellte in Islands Hauptstadt<br />
Reyjkavik. Die ersten Erfolge<br />
stellten sich schnell ein,<br />
also sollte das System deutlich<br />
breiter ausgerollt werden.<br />
Landesweit sogar und das<br />
passierte im Jahr 2020. Über<br />
2.500 Angestellte beteiligten<br />
sich an dem Pilotprojekt, das<br />
sind sage und schreibe 1,3 %<br />
der Berufstätigen des Landes.<br />
Aufgrund des großen Erfolgs<br />
der Studie, folgten im<br />
Anschluss Verhandlungen<br />
mit Gewerkschaften und Arbeitgebern<br />
mit erfreulichem<br />
Resultat: 86% aller Isländer<br />
haben heute einen Rechtsanspruch<br />
auf die geringere<br />
Arbeitszeit von 35 bis 36<br />
Stunden. In der Pflege gibt es<br />
noch attraktivere Konditionen,<br />
hier sind es sogar nur 32<br />
Stunden.<br />
Wer nun denkt, dass alles<br />
über dieses offizielle Konti-<br />
32 Stunden statt Vollzeit:<br />
Stunden können<br />
auch täglich reduziert<br />
werden und nicht mit<br />
einem freien Tag die<br />
Woche
SEITE<br />
45<br />
45<br />
gent dann eben über Mehrarbeit<br />
läuft oder Überstunden<br />
angesammelt werden,<br />
der irrt. Denn die gesamte<br />
Arbeitsleistung stieg nahezu<br />
gleichzeitig leicht an. Und natürlich<br />
stieg vor allem auch<br />
eines: das Wohlbefinden der<br />
Beschäftigten, die endlich<br />
mehr Zeit für Freizeit, Familie<br />
und Freunde hatten.<br />
Klingt alles total einfach, doch<br />
ist es das auch? Studienautor<br />
Haraldsson hat einen ganz<br />
konkreten Ansatz, nämlich<br />
die Überarbeitung der Arbeitsprozesse.<br />
Eine konkrete<br />
Analyse aller Aufgaben und<br />
jedes einzelnen Schritts hierfür<br />
schafft deutlich mehr Effizienz.<br />
Denn manche Steps<br />
können komplett übersprungen<br />
werden, andere Dinge<br />
werden verlagert und besser<br />
umverteilt.<br />
Kurzum: raus aus dem stupiden<br />
„das haben wir schon<br />
immer so gemacht!“ hin zum<br />
Überdenken der einzelnen<br />
Aufgaben und ToDos. Natürlich<br />
kostet auch das Zeit, aber<br />
diese zahlt sich unter dem<br />
Schritt deutlich aus, wie die<br />
Studie eindrucksvoll belegt.<br />
Auch hierzulande kommt die<br />
Idee an: Betrachtet man eine<br />
Umfrage der Wirtschafstwoche,<br />
bei der insgesamt knapp<br />
2.000 Leser teilnahmen, fanden<br />
71% der Teilnehmer/innen<br />
eine 4-Tage-Woche eine<br />
gute Idee. Was jedoch vielen<br />
Angst macht: das Damoklesschwert<br />
Digitalisierung.<br />
Denn wie kann am einfachsten<br />
Arbeitskraft eingespart<br />
werden? Ganz einfach durch<br />
den Ersatz des Mitarbeiters<br />
durch Technologie. Und hier<br />
befürchten viele den Verlust<br />
von Arbeitsplätzen. Auch diesem<br />
Thema hat sich die Studie<br />
angenommen.<br />
Arbeitslosigkeit durch Digitalisierung?<br />
Natürlich ist das Argument<br />
nicht von der Hand zu weisen,<br />
denn in vielen Ländern<br />
der Erde wird es bereits vorgemacht.<br />
Maschinen sparen<br />
Arbeitsplätze ein, in dem sie<br />
klassische Handarbeit übernehmen.<br />
Bis vor einigen Jahren<br />
war hiervon vor allem<br />
Handwerk und Industrie betroffen.<br />
Jedoch ist durch den<br />
Einzug von künstlicher Intelligenz<br />
auch in anderen Branchen<br />
plötzlich Unsicherheit<br />
entstanden.<br />
Im Zuge der Studie wurde<br />
auch diese Problematik beleuchtet.<br />
Laut Haraldsson<br />
bliebe der Gesellschaft nichts<br />
anderes übrig, als eine ganzheitliche<br />
Lösung zu finden.<br />
„Die Interessen der arbeitenden<br />
Bevölkerung sollen<br />
ausreichend Beachtung finden.“<br />
positioniert sich der<br />
Experte klar. Und hierfür<br />
Produktivitätssteigerung<br />
in Feldversuchen<br />
deutlich sichtbar<br />
wird auch dringend die Politik<br />
als handelnder Akteur<br />
benötigt, denn Arbeitgeber<br />
alleine können keinen Konsens<br />
herbeiführen. Weil das<br />
widerspricht häufig den Erfolgsabsichten<br />
und Unternehmenszielen,<br />
wenn man nur<br />
die bloßen Zahlen betrachtet.<br />
Und so spricht sich Haraldsson<br />
für die Begrenzung von<br />
Unternehmerrechten aus und<br />
sagt „Unternehmensbesitzer<br />
sollten nicht über die Verteilung<br />
des Wohlstands und der<br />
Vorteile neuer Technologien<br />
in der Gesamtgesellschaft entscheiden.“<br />
F A Z I T<br />
FAZIT<br />
Eine 4-Tage-Woche klingt für Arbeitnehmer<br />
verlockend. Für Arbeitgeber<br />
auf den ersten Blick auch,<br />
da Produktivitätssteigerung winkt.<br />
Jedoch könnte diese in vielen Fällen<br />
auch durch maschinellen Einsatz<br />
oder der Steigerung von Technologieanteilen<br />
geschehen – weshalb<br />
Experten dringend öffentliche Diskussionen<br />
und Gespräche zwischen<br />
Arbeitnehmervertretern, Unternehmern<br />
und auch der Politik fordern.<br />
Nur so könne man zukunftsfähige<br />
Lösungen gestalten, die nicht nur<br />
wirtschaftliche Aspekte, sondern<br />
auch den Mensch als wertvolle<br />
Arbeitskraft in die Entscheidungsprozesse<br />
zu mehr Flexibilität und<br />
zugleich Effizienz auf dem Arbeitsmarkt<br />
einbezieht.
46<br />
46<br />
SEITE<br />
<strong>Job</strong>messen<br />
Termine <strong>2022</strong><br />
Überblick: Karriere- und <strong>Job</strong>messen<br />
Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie gibt es nun endlich wieder die Möglichkeit, sich über<br />
die neue Traumausbildung, den lang geplanten <strong>Job</strong>wechsel oder eine Weit- oder Fortbildung<br />
ausführlich zu informieren – und das vor Ort! Auch Networking, interessante Vorträge, spannende<br />
Extra-Angebote und Co. gehören zu den Vorteilen einer Präsenzveranstaltung.<br />
Auf welchen Messen in der Region nun neue Kontakte geknüpft und attraktive Arbeitgeber<br />
kennengelernt werden können, zeigt unsere Übersicht über die kommenden Karriere- und<br />
<strong>Job</strong>messen. Ob Schulabgänger oder Student, ob Arbeitnehmer oder Führungskraft – hier ist<br />
garantiert für jeden etwas dabei!<br />
Develop your<br />
future -<br />
Munich Fall<br />
22.09.22<br />
<strong>Job</strong>messe für<br />
Entwickler<br />
AZUBISPOT<br />
Meitingen <strong>2022</strong><br />
27.09.22<br />
Azubi- & Studimesse<br />
AZUBISPOT<br />
Memmingen <strong>2022</strong><br />
05.10.22<br />
Azubi- & Studimesse<br />
Stuzubi<br />
Schülermesse<br />
München für<br />
Ausbildung &<br />
Studium <strong>2022</strong><br />
08.10.22<br />
Azubi- & Studimesse<br />
Fachkräftetag Ulm/<br />
Neu-Ulm <strong>2022</strong><br />
08.10.22<br />
Berufs- und<br />
Karrieremesse<br />
für Unternehmen,<br />
Arbeitssuchende<br />
und qualifizierte<br />
Mitarbeiter<br />
ScieCon München<br />
27.10.22<br />
Karrieremesse für<br />
Studierende<br />
amiga Career Day<br />
27.10.22<br />
Digitale Messe<br />
für internationale<br />
Fachkräfte
KLINIKUMS<br />
NEXTAZUBI<br />
20<br />
23<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUM<br />
AUGSBURG<br />
Akademie für<br />
Gesundheitsberufe<br />
Ausbildung mit<br />
Herz und Verstand<br />
Bewirb dich für die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft oder für<br />
viele weitere Berufe aus Medizin, Pflege, Therapie und Verwaltung. Alles was<br />
du wissen musst, findest du hier: www.karriere.uk-augsburg.de/ausbildung