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AYCON edition4_2022_update2_juni_2023

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Foto: © depositphotos / LDProd<br />

sinnvoll, schaden wir mittel- bis langfristig unserer<br />

Marke.“<br />

Das ist ein großes Problem. Es dauert lange,<br />

um eine Marke aufzubauen – aber durch eine<br />

Krise und daraus resultierende Rabatt-Aktionen<br />

kann die Reputation schnell schwinden.<br />

Rabatte lindern zwar kurzfristig den Lagerdruck,<br />

reduzieren den Lagerbestand, schaffen<br />

Liquidität im kleinen Umfang, aber: Sie zerstören<br />

die Marke.<br />

Du erkennst die Problematik, Ulvi. In diesem<br />

Fall verhindert die Transparenz des „einen klaren<br />

Preises“, dass der Hotelbetreiber betriebswirtschaftlich<br />

sinnvoll niedrige Preise setzen<br />

kann, ohne Schwierigkeiten von unterschiedlichen<br />

Stakeholdern zu bekommen.<br />

Was habe ich als Anbieter noch davon, auf<br />

der Plattform „Den Preis machst du“ Waren<br />

anzubieten?<br />

Der Vorteil besteht aus zwei Kernpunkten:<br />

1. Es besteht ein Annahmewahlrecht der Anbieter.<br />

Das heißt: Die Anbieterseite kann entscheiden,<br />

ob sie ein Preisangebot annimmt.<br />

Dadurch behält sie ausnahmslos die Kontrolle<br />

über die eigene Wirtschaftlichkeit und trägt<br />

kein Risiko.<br />

2. Die Nicht-Sichtbarkeit der annehmbaren<br />

Preise, zu denen Abschlüsse zustande kommen.<br />

Die Anbieterseite definiert einen Preisrahmen,<br />

den aber niemand kennt. Wird ein<br />

Preisangebot angenommen, weiß ich als Käufer<br />

nur: Mein Kaufangebot lag innerhalb des<br />

Preisrahmens. Ob das Angebot nach unten hin<br />

aber noch 100 Euro oder nur 1 Euro Toleranz<br />

hätte, erfahre ich nicht.<br />

Was bedeutet das für die Kundenseite?<br />

Für sie wird in gewisser Hinsicht der spielerische<br />

Jagdinstinkt geweckt. Denn die Kunden<br />

tappen ja nicht komplett im Dunkeln. Vor allem<br />

bei physischen Produkten ist es wichtig, dass<br />

es Orientierungspunkte gibt, Referenzpreise.<br />

Und davon gibt es in der Regel zwei. Einmal die<br />

unverbindliche Preisempfehlung (UVP) bzw.<br />

den Katalogpreis. Und einmal die von Kundenseite<br />

recherchierten Referenzpreise.<br />

Der UVP sollte stabil sein und sich nicht innerhalb<br />

von Stunden ändern. Kunden wissen,<br />

dass solche Preise eher hoch sind. Also recherchieren<br />

sie im Internet, was es noch für Preise<br />

gibt und erhalten tatsächliche Marktpreise.<br />

Damit haben sie zwei Orientierungspunkte:<br />

UVP und recherchierte Referenzpreise.<br />

Auf dieser Basis ermitteln die Kunden einen<br />

individuellen Preisrahmen, „von bis“, in dem<br />

sie sich bewegen können. Daraus entsteht aus<br />

meiner Sicht der fairste Preis überhaupt, weil<br />

einerseits jeder Kunden seinen Wunschpreis<br />

bietet und andererseits die Preise für die Anbieter<br />

sauber bleiben. Wie aggressiv er bietet,<br />

entscheidet dabei jeder Kunde selbst.<br />

Hinzu kommt ja auch, welchen emotionalen<br />

Wert ich dem angebotenen Produkt gebe.<br />

Manche Menschen geben nur wenig für ihren<br />

Fernseher aus, aber lassen sich die Flasche

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