Schweden aktuell - Das Magzin der Schwedischen Handelskammer. Ausgabe 3/24

Im dieser Ausgabe von Schweden aktuell steht der Städtebund DIE HANSE im Vordergrund und die Krise der Gastronomiebranche Im dieser Ausgabe von Schweden aktuell steht der Städtebund DIE HANSE im Vordergrund und die Krise der Gastronomiebranche

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02.07.2024 Views

WWW.SCHWEDENKAMMER.DE AUSGABE 3/24 SCHWEDEN aktuell Gastro Krise oder Innovationsschub? Die Hanse Der etwas andere Städtebund Mitgliederversammlung Staffelübergabe im Sonnenschein

WWW.SCHWEDENKAMMER.DE AUSGABE 3/<strong>24</strong><br />

SCHWEDEN<br />

<strong>aktuell</strong><br />

Gastro<br />

Krise o<strong>der</strong><br />

Innovationsschub?<br />

Die Hanse<br />

Der etwas an<strong>der</strong>e<br />

Städtebund<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

Staffelübergabe im<br />

Sonnenschein


Editorial<br />

21. November 20<strong>24</strong> in Berlin<br />

21. Verleihung des <strong>Schwedischen</strong><br />

Unternehmenspreises:<br />

Save<br />

the Date<br />

Höhepunkt im deutsch-schwedischen Wirtschaftsjahr<br />

8<br />

Der Schwedische Unternehmenspreis in Deutschland und <strong>der</strong> Preis für<br />

Deutsche Investitionen in <strong>Schweden</strong> wird gemeinsam von <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong>, Business Sweden und <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> Botschaft<br />

vergeben.<br />

Der neue Volvo EX30.<br />

Unser kleinstes SUV aller Zeiten.<br />

Zukunftsweisende Technologie, vielseitiger Stauraum und begeisternde<br />

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(kann unter realen Bedingungen variieren), Werte gem. WLTP Testzyklus. Vorläufige Werte vorbehaltlich <strong>der</strong> abschließenden Homologation.<br />

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Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeugs sind nicht Bestandteil des Angebots.<br />

Gestalten Sie mit!<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong> und Freunde <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong>,<br />

bei <strong>der</strong> letzten Mitglie<strong>der</strong>versammlung haben wir das Ende einer Ära besiegelt:<br />

nach mehr als einem Jahrzehnt hat unser Präsident Thomas Ryberg den Staffelstab<br />

in die kompetenten Hände unserer jetzt neuen Präsidentin Dr. Maria Wolleh<br />

übergeben.<br />

Seit vielen Jahren durfte ich mit Thomas Ryberg zusammenarbeiten – stets geprägt<br />

von großem Vertrauen, von Pragmatismus und von Unterstützung, wenn sie<br />

nötig war. Als Präsident hat er Vorstand, Geschäftsstelle und Mitglie<strong>der</strong> motiviert,<br />

unsere Organisation in eine neue Zeit zu führen und zu mo<strong>der</strong>nisieren – und auf<br />

finanziell stabile Beine zu stellen, etwas, das vor elf Jahren keinesfalls sicher war.<br />

Heute übergibt er den Verein in einer ausgezeichneten Verfassung an seine Nachfolgerin<br />

und auch an Sie alle als Mitglie<strong>der</strong>. Die Schwedische <strong>Handelskammer</strong> ist<br />

heute in einer sehr guten Ausgangslage für uns alle, um mit dieser einzigartigen<br />

Plattform weiterzuarbeiten.<br />

Ich möchte Sie deshalb ermutigen, dieses Forum für sich und Ihre Unternehmen<br />

zu nutzen. Die Schwedische <strong>Handelskammer</strong> ist seit jeher ein Mitgliedsverein. Sie<br />

ist Ihr Verein und lebt von den Ideen und Anregungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>. Was ist für<br />

Ihre Branche in den nächsten Jahren wichtig, wozu wollen Sie sich austauschen<br />

und mit welchen Geschäftskontakten möchten Sie zusammentreffen? Die Kammer<br />

kann hierfür Ihre Arena werden. Gestalten Sie diese neue Ära mit, mit <strong>der</strong> neuen<br />

Präsidentin, mit dem Vorstand, mit den an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n und mit den Mitarbeiterinnen<br />

in <strong>der</strong> Geschäftsstelle. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören und gemeinsam<br />

neue Ideen zu entwickeln!<br />

Dafür anregen lassen können Sie sich in dieser <strong>Ausgabe</strong> von <strong>Schweden</strong> Aktuell.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei <strong>der</strong> Lektüre über die Gastronomiebranche,<br />

die „neue“ Hanse und natürlich den Rückblick auf die gelungenen Kammer-Tage in<br />

Stuttgart.<br />

Ihre<br />

Helen Hoffmann<br />

Country Managerin <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong> in Deutschland<br />

16<br />

Inhalt<br />

4 5 Fragen an...<br />

Stefanie Bischof, DIE HANSE<br />

5 Heiter bis schwedisch, Kolumne Lundin<br />

6 Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

7 Kammerkompetenz | btu Beraterpartner<br />

8 Gastronomie | Krise o<strong>der</strong> Innovationsschub?<br />

12 Die Hanse | Der etwas an<strong>der</strong>e Städtebund<br />

16 Jahresmitglie<strong>der</strong>versammlung in Stuttgart<br />

21 Aus <strong>der</strong> Kammer<br />

12<br />

JAHRE<br />

Autohaus Koch GmbH<br />

volvocars-haendler.de/koch<br />

Alt-Biesdorf 36, 12683 Berlin, Tel. +49 30 2935920<br />

Huttenstraße 50, 10553 Berlin, Tel. +49 30 34092590<br />

26 3 Minuten mit | Maria Wolleh<br />

27 Impressum | Kammerkalen<strong>der</strong><br />

3


5 FRAGEN AN...<br />

Stefanie Bischof<br />

Hansemanagerin<br />

Internationaler Städtebund DIE HANSE<br />

„DIE HANSE ist gelebtes Europa“<br />

Der Städtebund DIE HANSE hat 200 Mitglie<strong>der</strong><br />

in 16 Län<strong>der</strong>n, ein faszinierendes Netzwerk.<br />

Wie organisiert man so etwas?<br />

Nach mittelalterlichem Vorbild kommen<br />

die Hansestädte regelmäßig auf dem<br />

Internationalen Hansetag zusammen.<br />

Ich bin übrigens gerade erst vom 44. Internationalen<br />

Hansetag zurückgekehrt, <strong>der</strong><br />

vom 13.-16. Juni unter dem Motto „Der Wandel<br />

beginnt hier“ im polnischen Gdansk stattgefunden hat.<br />

Oberstes Gremium des Städtebundes ist die Delegiertenversammlung<br />

auf dem Hansetag, zu <strong>der</strong> jede Mitgliedsstadt<br />

Delegierte entsenden kann. Hier werden alle wesentlichen<br />

Entscheidungen des Städtebundes getroffen. Der Vorsitz des<br />

Städtebundes liegt aus historischen Gründen immer bei <strong>der</strong><br />

Hansestadt Lübeck, Vormann ist <strong>aktuell</strong> Bürgermeister Jan<br />

Lindenau. Im Hansebüro sind wir für den täglichen Kontakt<br />

mit den Mitgliedsstädten zuständig, koordinieren gemeinsame<br />

Projekte und unterstützen die ausrichtende Stadt bei<br />

<strong>der</strong> Organisation des Internationalen Hansetages. Viele Aktivitäten<br />

finden bottom-up statt: Die Mitglie<strong>der</strong> suchen sich<br />

selbst die Themen, zu denen sie mit gleichgesinnten Hansestädten<br />

zusammenarbeiten möchten.<br />

Wo liegt <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Reiz eines Städtebundes im Vergleich<br />

zu nationalen Bündnissen wie <strong>der</strong> EU?<br />

<strong>Das</strong> Beson<strong>der</strong>e am Städtebund DIE HANSE sind sicherlich<br />

die persönlichen Beziehungen zwischen den Menschen aus<br />

den Hansestädten. DIE HANSE ist gelebtes Europa, und zwar<br />

unabhängig von Alter, Nationalität o<strong>der</strong> politischer Ausrichtung.<br />

Wer einmal an einem Internationalen Hansetag teilgenommen<br />

und die beson<strong>der</strong>e Atmosphäre erlebt hat, bleibt<br />

oft ein Leben lang dabei. Wir reden gerne von <strong>der</strong> „Hanse-<br />

Familie“, und da ist wirklich etwas dran: Mein persönlich<br />

liebster Moment auf dem Internationalen Hansetag ist immer<br />

die Abschlussparty, auf <strong>der</strong> alle miteinan<strong>der</strong> feiern und<br />

tanzen – egal ob man 18 o<strong>der</strong> 80 ist. <strong>Das</strong> habe ich so noch in<br />

keinem an<strong>der</strong>en europäischen Netzwerk erlebt.<br />

Sie setzen sich für ein geeintes, friedliches Europa ein – doch<br />

zur Hanse gehören ja auch zahlreiche Städte in Russland und<br />

Lesen Sie<br />

hierzu unseren<br />

Artikel<br />

ab Seite 13<br />

Belarus. Wie gehen Sie damit um, gibt es persönliche Kontakte<br />

trotz allem?<br />

Mit dem Kontor in Nowgorod war Russland historisch gesehen<br />

ein wichtiger Teil <strong>der</strong> Hanse. Verständigung abseits <strong>der</strong><br />

großen Politik war selbst in Zeiten des Kalten Krieges eine<br />

<strong>der</strong> Stärken des Städtebundes. Der Krieg ist auch ein Angriff<br />

auf das Selbstverständnis des Städtebundes und sein Engagement<br />

für ein friedliches und geeintes Europa. Wir haben<br />

uns daher zu Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine klar<br />

positioniert und die russischen und belarussischen Hansestädte<br />

von allen Aktivitäten ausgeschlossen. Kontakte bestehen<br />

<strong>der</strong>zeit nicht.<br />

Interessiert die Hanse-Idee eigentlich auch junge Menschen?<br />

Absolut! Jugendliche aus den Hansestädten können sich in<br />

<strong>der</strong> YouthHansa engagieren und dabei Freundschaften in<br />

ganz Europa knüpfen. Auf dem Internationalen Hansetag findet<br />

ein geson<strong>der</strong>tes Jugendprogramm statt. In Gdansk waren<br />

fast 100 Jugendliche aus 10 Län<strong>der</strong>n und 36 Hansestädten<br />

dabei. Auf dem Programm standen Exkursionen, ein Drachenboot-Kurs<br />

und ein Fair Trade-Workshop. In <strong>der</strong> Jugenddelegierten-Versammlungbesprechen<br />

die Teilnehmenden Pläne<br />

und Projekte für den weiteren Austausch. Man kann aber<br />

nicht nur international in <strong>der</strong> YouthHansa mitarbeiten – an<br />

vielen Orten gibt es auch lokale o<strong>der</strong> regionale YouthHansa-<br />

Gruppen, in denen Jugendliche aktiv werden können.<br />

Gibt es Visionen und Ziele für die weitere Entwicklung des<br />

Städtebundes?<br />

Klar, Pläne gibt es natürlich immer. DIE HANSE ist seit 1991<br />

als Kulturroute des Europarates zertifiziert. Mit fast 50 Routen<br />

bietet das Programm noch einmal eine ganz an<strong>der</strong>e<br />

Plattform für europäische Zusammenarbeit, vor allem in<br />

Bezug auf Kulturerbe und Tourismus. Vor Kurzem haben wir<br />

gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Routen eine Initiative zum Thema<br />

Nachhaltigkeit gestartet, um den ökologischen Fußabdruck<br />

<strong>der</strong> Kulturrouten zu verkleinern. Auch im Bereich Kulturtourismus<br />

möchten wir stärker mit an<strong>der</strong>en Routen zusammenarbeiten.<br />

Vor allem freuen wir uns aber auf den 45.<br />

Internationalen Hansetag, <strong>der</strong> vom 5.-8. Juni 2025 in Visby<br />

auf <strong>der</strong> Insel Gotland stattfinden wird.<br />

Heiter bis<br />

schwedisch<br />

Ob beson<strong>der</strong>s gut designed o<strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>s witzig, ob praktisch<br />

o<strong>der</strong> auf nette Weise traditionell:<br />

Immer wie<strong>der</strong> begegnen uns Produkte, die uns<br />

ein Lächeln ins Gesicht zaubern und uns heiter<br />

stimmen. Und die auf ihre Weise vielleicht mehr<br />

zum <strong>Schweden</strong>bild beitragen, als uns bewusst ist.<br />

Heute:<br />

„Fika“<br />

Was eine Fika ist, müssen wir in diesem Magazin<br />

ja niemandem erklären. Inzwischen ist die kleine<br />

Kaffeepause vermutlich regelrecht ein Markenzeichen<br />

schwedischer Geselligkeit geworden. Und so<br />

ist es zwar nicht verwun<strong>der</strong>lich, aber doch bemerkenswert,<br />

dass eine Kaffeehauskette in Deutschland<br />

genau mit diesem Begriff und diesem „Fikafeeling“<br />

wirbt. Espresso House, in <strong>Schweden</strong> eine<br />

ganz große Nummer in <strong>der</strong> Systemgastronomie,<br />

ist nun bereits mit über 40 Filialen in vielen deutschen<br />

Städten vertreten. Wert legt man in dem<br />

mit dem <strong>Schwedischen</strong> Unternehmenspreis ausgezeichneten<br />

Gastronomiebetrieb nicht nur auf<br />

gutes Arbeitsklima, son<strong>der</strong>n auch auf exzellente<br />

Kaffeequalität, mit Bohnen aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Rösterei bei Stockholm. Läuft Ihnen schon das<br />

Wasser im Munde zusammen? Dann schreiben Sie<br />

schnell eine Mail!<br />

Gewinnen Sie! E-Mail genügt!<br />

Wir verlosen drei Espresso House Fikasets, bestehend<br />

aus 500 g Espresso House Signature Brew und <strong>der</strong><br />

Espresso House Thermosflasche – für eine perfekte<br />

Fika unterwegs. Wer teilnehmen möchte, schicke<br />

bitte bis zum 30.7.<strong>24</strong> eine E-Mail mit dem Stichwort<br />

„Fika“ und <strong>der</strong> Adresse an schweden<strong>aktuell</strong>@nordis.<br />

biz. Über die Sets von Sagaform freuten sich Karin<br />

Körner (Wandlitz), Lukas Bergmann (Wesel) und Birgit<br />

Kaiser (Bretten).<br />

KOLUMNE LUNDIN<br />

IN DER WOCHE<br />

AUSGEHEN? NEIN, WIR<br />

SIND SCHWEDEN.<br />

Die Jungs sind immer gut drauf. Sie sind aus<br />

Stockholm hierher gezogen und haben im südschwedischen<br />

Gladsax ein extrem beliebtes,<br />

sehr gutes Pizzarestaurant aufgezogen. Es gibt kleine<br />

Konzerte, die Stimmung ist entspannt. Im Sommer<br />

sitzt man im üppigen Garten o<strong>der</strong> im Gewächshaus.<br />

Die Geschäfte laufen hervorragend. Allerdings nur am<br />

Wochenende o<strong>der</strong> wenn die Touristen da sind.<br />

Stimmt, in <strong>Schweden</strong> ticken die „Gastro-Uhren“ an<strong>der</strong>s.<br />

Der Renner ist immer noch „Dagens lunch“, das Mittagessen<br />

für das kleine Portemonnaie, das es an je<strong>der</strong><br />

Ecke gibt. Man trinkt Leitungswasser. Brot und ein<br />

Salatbuffet gibt’s vorab. Für mich ist dies das alte,<br />

liebenswerte, egalitäre <strong>Schweden</strong>. Ohne Schnickschnack.<br />

Dann gibt es die Spitzenrestaurants, die nordischen<br />

Superköche, die naturnah kochen und Traditionen neu<br />

interpretieren. Eines davon – zweisterning – liegt unweit<br />

des Pizzarestaurants. Vom Tisch aus blickt man<br />

über die Ostsee. Die Insel Bornholm ist zum Greifen<br />

nah. <strong>Das</strong> Essen ist unbeschreiblich gut, die Preise dementsprechend.<br />

Die Warteliste für einen Tisch erstreckt<br />

sich über Wochen und Monate.<br />

Dazwischen aber – zwischen Tagesgericht und Gourmetessen<br />

– ist es relativ dünn gesät. Was fehlt, ist so<br />

etwas wie ein gutes Gasthaus wie in Deutschland.<br />

O<strong>der</strong> das traditionelle französische Bistro o<strong>der</strong> die<br />

italienische Trattoria. Auch dort ist nicht alles Gold,<br />

was glänzt. Aber es gibt sie. „Hier in <strong>Schweden</strong> ist es<br />

an<strong>der</strong>s. Hier geht man in <strong>der</strong> Woche nicht aus“, sagen<br />

die Jungs aus Gladsax. Tiefgefroren gibt es daher die<br />

Edelpizzen nun in den Geschäften <strong>der</strong> Umgebung – in<br />

Ruhe zuhause zu genießen.<br />

4 5


Kammerkompetenz<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

NABU, Matratzenverband und IKEA for<strong>der</strong>n Regeln<br />

für Matratzenrecycling<br />

SEB stärkt Family-<br />

Office-Business in <strong>der</strong><br />

DACH-Region<br />

Nachdem die SEB im Herbst 2022 die Division<br />

Private Wealth Management und Family<br />

Office (PWM&FO) als eigenständigen<br />

Geschäftsbereich in Deutschland etabliert und<br />

aufgebaut hat, folgen nun die nächsten Schritte.<br />

Die SEB in Deutschland baut ihr Geschäft mit Family<br />

Offices in <strong>der</strong> DACH-Region aus. Unter <strong>der</strong><br />

Division PWM&FO wird es künftig drei Business<br />

Units geben: Investment Areas, Professional Family<br />

Office und Financing Solutions.<br />

„Dies ist eine strategische Ausweitung unseres<br />

PMW&FO-Geschäfts in <strong>der</strong> DACH-Region“, sagt<br />

William Paus, Head <strong>der</strong> Division Private Wealth<br />

Management & Family Office. „Es ist <strong>der</strong> natürliche<br />

nächste Schritt, um unserer anspruchsvollen<br />

Kundengruppe in Deutschland, Österreich und <strong>der</strong><br />

Schweiz ein noch breiteres Portfolio an Dienstleistungen<br />

anbieten zu können.“<br />

Im Herbst 20<strong>24</strong> eröffnet die Bank in Zürich einen<br />

Standort für Family Offices und Unternehmerfamilien<br />

mit Sitz in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

In Deutschland werden jährlich mehr<br />

als acht Millionen Matratzen entsorgt,<br />

EU-weit etwa 40 Millionen. 95% <strong>der</strong> in<br />

Deutschland entsorgten Matratzen werden<br />

bisher verbrannt. Erweiterte Herstellerverantwortungen<br />

(EPR) könnten das<br />

än<strong>der</strong>n.<br />

Matratzen müssen recyclebar werden.<br />

Der NABU for<strong>der</strong>t gemeinsam mit dem<br />

Matratzenverband und IKEA Deutschland,<br />

dass die Bundeslän<strong>der</strong> einem Antrag von<br />

Hessen zur Umweltministerkonferenz zustimmen,<br />

<strong>der</strong> sich für eine Kreislaufwirtschaft<br />

bei Matratzen einsetzt. Ferner soll<br />

ein Dialog mit <strong>der</strong> Industrie aufgenommen<br />

werden, die bereits mit den Beteiligten<br />

<strong>der</strong> Wertschöpfungsketten und den<br />

Recyclingunternehmen an <strong>der</strong> Etablierung<br />

eines EPR-Systems arbeitet. „Es braucht<br />

viel Energie und Ressourcen, eine Matratze<br />

zu produzieren und zu transportieren“,<br />

sagt Walter Kadnar, CEO und CSO von<br />

IKEA Deutschland. „Mit einem klugen und<br />

abgestimmten Verfahren ließen sich 80<br />

Prozent des Materials wie<strong>der</strong>verwenden<br />

o<strong>der</strong> recyceln. Deshalb setzen wir uns für<br />

eine erweiterte Herstellerverantwortung<br />

für Matratzen ein. Wir möchten, dass mit<br />

uns alle weiteren Hersteller, Einzelhändler<br />

und Importeure für die Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Organisation, <strong>der</strong> Sammlung und des<br />

Recyclings von Altmatratzen verantwortlich<br />

sind.“ Die Transformation werde nur<br />

geschafft, wenn alle <strong>der</strong> Beteiligten <strong>der</strong><br />

Wertschöpfungskette dabei sind, ebenso<br />

die Unterstützung <strong>der</strong> zuständigen Behörden<br />

und Ministerien.<br />

Insights: <strong>Das</strong> Buch zur Business<br />

Climate Survey<br />

Seit mehreren Jahren hat die Schwedische <strong>Handelskammer</strong> gemeinsam<br />

mit Business Sweden und <strong>der</strong> schwedischen Botschaft<br />

die sogenannte Business Climate Survey durchgeführt. Erstmals in<br />

diesem Jahr brachte die Kammer die wichtigsten Ergebnisse in Buchform<br />

heraus. In dem Präsentationsbuch, das in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Mitgliedsfirma Nordic Volt entstand und von <strong>der</strong> schwedischen Botschaft<br />

geför<strong>der</strong>t wurde, sind die Daten leicht lesbar aufbereitet. Illustriert wird<br />

das Buch mit dem Titel „Insights“ durch Fotos <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>.<br />

„Deutschland und <strong>Schweden</strong> teilen seit langem eine enge Handelsbeziehung,<br />

die die Stärke einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen<br />

unseren Län<strong>der</strong>n unterstreicht“, betont Johan Forssell, <strong>Schweden</strong>s<br />

Minister für internationale Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel,<br />

in seinem Vorwort. „Insights“ kann von interessierten Mitglie<strong>der</strong>n<br />

in <strong>der</strong> Geschäftsstelle kostenfrei angefor<strong>der</strong>t werden und ist online verfügbar.<br />

Im Herbst wird das Buch auch in <strong>Schweden</strong> bei eigens geplanten<br />

Veranstaltungen mit den regionalen schwedischen <strong>Handelskammer</strong>n<br />

vorgestellt.<br />

Hier finden Sie die digitale <strong>Ausgabe</strong><br />

von „Insights – Swedish Business in<br />

Germany“:<br />

Mobiles Arbeiten im Ausland –<br />

worauf ist steuerlich zu achten?<br />

Seit <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat sich die Entwicklung hin zu mobilem Arbeiten beschleunigt.<br />

Mitarbeiter können dank Technologieeinsatz von fast jedem Ort <strong>der</strong> Welt aus<br />

arbeiten. Doch diese Freiheit bringt auch steuerliche Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich, sowohl<br />

für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber.<br />

Dabei ist jede Fallkonstellation individuell zu prüfen unter Einbeziehung von Experten in<br />

dem jeweiligen Land. Denn die steuerlichen Folgen unterscheiden sich je nach Land, Dauer,<br />

familiärer Situation und Art <strong>der</strong> Tätigkeit.<br />

Für den Arbeitnehmer ist entscheidend, in welchem Land sein Einkommen besteuert wird.<br />

Dies hängt zum einen davon ab, wo er über einen Wohnsitz verfügt. Im Fall von Wohnungen<br />

in beiden Län<strong>der</strong>n spielt <strong>der</strong> Mittelpunkt seiner Lebensinteressen eine Rolle, also z.B.<br />

wo seine Familie wohnt. Bei <strong>der</strong> Anstellung eines Mitarbeiters, <strong>der</strong> in einem an<strong>der</strong>en Land<br />

wohnt und tätig ist, muss stets die Verpflichtung des Arbeitgebers geprüft werden, sich in<br />

diesem Land steuerlich zu registrieren und Lohnsteuer und/o<strong>der</strong> Sozialversicherungsbeiträge<br />

abzuführen.<br />

Ein Risiko besteht darin, dass Mitarbeiter, die nicht ausschließlich im Ansässigkeitsstaat ihres<br />

Arbeitgebers tätig sind, durch ihre Tätigkeit im Ausland eine Betriebsstätte begründen.<br />

Dies ist zum einen <strong>der</strong> Fall, wenn das Unternehmen in dem an<strong>der</strong>en Land über eine feste<br />

Geschäftseinrichtung verfügt, also z.B. ein Büro anmietet. Einige Län<strong>der</strong> interpretieren auch<br />

das Home-Office des Mitarbeiters als Betriebsstätte. Zum an<strong>der</strong>en kann sogar ohne solch<br />

eine räumliche Anknüpfung eine Betriebsstätte begründet werden, wenn <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

als sogenannter ständiger Vertreter nachhaltig für das Unternehmen tätig wird, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Vermittlung und dem Abschluss von Verträgen. Wird eine<br />

Betriebsstätte angenommen, besteuert das entsprechende Land einen Teil des Unternehmensgewinns.<br />

Auch im Hinblick auf Lohnsteuer, Umsatzsteuer und Sozialversicherung können<br />

sich Auswirkungen ergeben. Eine Betriebsstätte im Ausland führt in den meisten Fällen<br />

nicht zu einer Doppelbesteuerung. Durch unterschiedliche Steuersätze kann sich aber eine<br />

steuerliche Mehr- o<strong>der</strong> auch eine Min<strong>der</strong>belastung ergeben. In jedem Fall wird erheblicher<br />

administrativer Mehraufwand ausgelöst. In <strong>der</strong> Praxis ergeben sich darüber hinaus häufig<br />

Schwierigkeiten durch unterschiedliche Interpretationen in beiden Län<strong>der</strong>n hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Qualifikation als Betriebsstätte und <strong>der</strong> Gewinnabgrenzung.<br />

Wenn wesentliche – für das Tagesgeschäft relevante – Unternehmensentscheidungen aus<br />

dem Ausland heraus getroffen werden, etwa, wenn sich einer <strong>der</strong> Geschäftsführer für längere<br />

Zeit im Ausland aufhält, kann auch ohne Vorliegen <strong>der</strong> oben genannten Voraussetzungen<br />

eine Geschäftsleitungsbetriebsstätte begründet werden. Dies kann noch weitreichen<strong>der</strong>e<br />

steuerliche Auswirkungen haben.<br />

<strong>Das</strong> mobile Arbeiten im Ausland bietet zahlreiche Vorteile, erfor<strong>der</strong>t aber eine sorgfältige<br />

Planung und Kenntnis <strong>der</strong> steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen.<br />

Brigitte Ellerbeck<br />

Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin<br />

btu beraterpartner GmbH<br />

+49 (0)173 1912649<br />

Brigitte.Ellerbeck@<br />

btu-beraterpartner.com<br />

In unserer Rubrik<br />

„Kammerkompetenz“<br />

schreiben Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Beratergruppen<br />

über <strong>aktuell</strong>e Fragen<br />

aus Wirtschaft und Recht.<br />

6 7


Gastronomie<br />

Gastronomie:<br />

Krise o<strong>der</strong><br />

Innovationsschub?<br />

VON PETER MARX<br />

Corona, Inflation, Mehrwertsteuer und<br />

Fachkräftemangel: Die Gastro-Branche<br />

in Deutschland ist in <strong>der</strong> Krise. 48.000<br />

Betriebe, das ist ungefähr je<strong>der</strong> zehnte,<br />

gaben seit 2020 auf, Tendenz leicht steigend. Die<br />

gesamtwirtschaftlichen Umstände machen es <strong>der</strong><br />

Gastrobranche beson<strong>der</strong>s schwer. Doch Mitgliedsfirmen<br />

<strong>der</strong> Kammer zeigen, wie man trotzdem Erfolg<br />

haben kann.<br />

„Die Gastronomie ist einer <strong>der</strong> Hauptverlierer<br />

<strong>der</strong> Krisenabfolgen <strong>der</strong> letzten Jahre“, erläutert<br />

Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter <strong>der</strong> Creditreform-<br />

Wirtschaftsforschung. „<strong>Das</strong> Gastgewerbe hatte sich<br />

Duni hat eine eigene Produktreihe<br />

für die Außengastronomie<br />

noch nicht von <strong>der</strong> Coronakrise erholt, da kam mit<br />

<strong>der</strong> Inflation <strong>der</strong> nächste Nackenschlag“. Den gestiegenen<br />

Kosten sei die Branche ausgeliefert, die<br />

notwendigen Preiserhöhungen würden die Kundschaft<br />

verjagen. Dadurch bedingt lägen die preisbereinigten<br />

Umsätze und Erträge unter dem Stand<br />

vor <strong>der</strong> Pandemie. Laut Statistischen Bundesamt<br />

hatte <strong>der</strong> preisbereinigte Umsatz von Gastronomiebetrieben<br />

im Jahr 2023 knapp 13 Prozent niedriger<br />

gelegen als 2019.<br />

Grundsätzlich ist das Essen außer Haus für die<br />

Deutschen aber ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> deutschen<br />

Freizeitkultur. Umfragen zufolge geht je<strong>der</strong><br />

vierte einmal o<strong>der</strong> mehrmals pro Woche auswärts<br />

essen, die Hälfte mindestens einmal im Monat - und<br />

nur 16 Prozent speisen so gut wie nie auswärts.<br />

Und in <strong>Schweden</strong>?<br />

Hier ist es umgekehrt: Nach einer <strong>aktuell</strong>en Umfrage<br />

des Branchenverbands Visita geben nur 16<br />

Prozent an, ein- o<strong>der</strong> mehrmals pro Woche in einem<br />

Restaurant zu essen. Während man Hausmannskost<br />

o<strong>der</strong> die gehobenere Küche tatsächlich auch vor<br />

Ort isst, nehmen die meisten <strong>Schweden</strong> Gerichte<br />

wie Pizza lieber nach Hause mit o<strong>der</strong> lassen sie<br />

bringen.<br />

<strong>Das</strong>s die Restaurant- und Kneipenbesuche in<br />

Deutschland alltäglicher sind als in <strong>Schweden</strong>,<br />

hat vermutlich auch mit <strong>der</strong> deutschen Kultur des<br />

„Social drinking“ zu tun. Man trifft sich in einer<br />

Gaststätte auf ein Glas Bier o<strong>der</strong> Wein. In <strong>Schweden</strong><br />

ist dies weniger verbreitet, Alkohol wird meist<br />

in mo<strong>der</strong>aten Mengen konsumiert und häufig in<br />

Verbindung mit Mahlzeiten. Die schwedische Alkoholpolitik<br />

ist strenger als die deutsche, was sich in<br />

hohen Preisen und begrenzten Verkaufszeiten für<br />

alkoholische Getränke wi<strong>der</strong>spiegelt. In Deutschland<br />

ist <strong>der</strong> Alkoholkonsum stärker in die gesellschaftliche<br />

Kultur integriert, mit einer größeren<br />

Anzahl an Biergärten und Weinfesten, die soziale<br />

Treffpunkte darstellen. <strong>Das</strong> merkt auch die Gastronomie<br />

deutlich.<br />

Statt des mehrstündigen Restaurantessens sind die<br />

Schnellimbisse in <strong>Schweden</strong> absolut etabliert. Der<br />

Marktführer McDonalds wird hier hart bedrängt<br />

von Max Burgers, <strong>der</strong> ältesten Hamburgerkette<br />

<strong>Schweden</strong>s, die für ihre hochwertigen Zutaten und<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen bekannt ist.<br />

„Mahlzeit!“ Abnehmende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Kantinen<br />

Und was gibt es zu Mittag? Kantinen o<strong>der</strong> Personalrestaurants<br />

haben in <strong>Schweden</strong> an Bedeutung<br />

verloren. Viele <strong>Schweden</strong> bringen ihre matlåda,<br />

eine Lunchbox, von zu Hause mit, o<strong>der</strong> holen sich<br />

lieber einen Snack o<strong>der</strong> Salat außerhalb <strong>der</strong> Firma.<br />

Der soll aber möglichst auch einigermaßen gesund<br />

sein und nicht immer von Max Burgers kommen.<br />

Lebensmittelgeschäfte wie ICA und Coop haben in<br />

<strong>der</strong> Nähe von großen Firmen einen deutlich höheren<br />

Absatz an Fertigmahlzeiten und Salaten. Genau<br />

hier begründet sich das Erfolgskonzept <strong>der</strong> schwedischen<br />

Firma Picadeli, die Salatbars unterhält. Der<br />

Däne An<strong>der</strong>s Klinge ist seit 2019 für den deutschen<br />

und dänischen Markt zuständig und konnte<br />

in Deutschland bereits über 250 Verkaufsstellen<br />

installieren. Meist stehen diese Salattheken in Supermärkten,<br />

viele etwa<br />

bei REWE. „Uns kommen<br />

einige Trends zugute“,<br />

erläutert Klinge den<br />

Erfolg. „Die Leute wollen<br />

mittags gern mal<br />

kurz vor die Tür, einmal<br />

durchschnaufen, und<br />

holen sich dann gern<br />

einen Snack. In <strong>Schweden</strong><br />

ist das eher <strong>der</strong><br />

Standard als die Ausnahme,<br />

das hat sicher<br />

auch mit <strong>der</strong> Fika-Pausen-Tradition<br />

zu tun.“ Und: Immer mehr wollen sich<br />

gesund ernähren. „Salat ist ja per se gesund, und<br />

wir verzichten ganz auf rotes Fleisch“, sagt Klinge.<br />

Zudem wählten viele Konsumenten die veganen<br />

Fleischalternativen – öfter in Deutschland als in<br />

Skandinavien. „Wir zeigen, dass Fast food nicht Junk<br />

food sein muß, und wir geben den Leuten Impulse,<br />

sich für gesundes Essen zu entscheiden. Und auch<br />

mit unseren recyclebaren, umweltfreundlichen<br />

Verpackungslösungen sind wir im Trend“, ergänzt<br />

<strong>der</strong> Picadeli-Geschäftsführer. Picadeli gehört zur<br />

schwedischen Greenfood-Gruppe, zwei an<strong>der</strong>e<br />

Geschäftsbereiche ergänzen sich innerhalb <strong>der</strong><br />

Gruppe und regeln den Import von Obst und Gemüse<br />

o<strong>der</strong> beliefern große Fastfoodketten. Für die<br />

Supermärkte und an<strong>der</strong>e Verkaufsstellen stellen<br />

die Salatbars eine Kundenattraktion dar, die betriebsintern<br />

sehr effizient zu bedienen ist. Traditionelle<br />

Salatbars können 50-60 Arbeitsstunden pro<br />

Woche erfor<strong>der</strong>n, während Picadelis digitalisierte<br />

Prozesse und automatisierte Bestellsysteme diese<br />

Zeit auf etwa 15 Stunden reduzieren.<br />

KI schlägt Salat passend zur<br />

Jahreszeit vor<br />

Darüber hinaus ermöglicht Picadelis KI-basiertes<br />

System die Analyse von Konsummustern, um sowohl<br />

Lebensmittelabfälle zu reduzieren als auch<br />

Angebote an den lokalen Geschmack anzupassen.<br />

„Unsere Verkaufsstellen erhalten KI-gestützt mehrmals<br />

die Woche Bestellvorschläge, die sich unter<br />

an<strong>der</strong>em an <strong>der</strong> Jahreszeit und an den Wetterprognosen<br />

orientieren. Denn bei schlechtem Wetter<br />

bleiben viele Konsumenten lieber im Büro o<strong>der</strong><br />

Homeoffice, das können wir ganz gut prognostizieren“,<br />

erklärt Klinge, dem man die Freude am stimmigen<br />

Konzept und <strong>der</strong> Expansion im deutschen<br />

Markt anmerkt. „Da geht noch ganz viel, wir haben<br />

noch sehr viel vor in den kommenden Jahren“.<br />

Picadeli-Salatbars wollen „Impulse<br />

geben, sich für ein gesundes Essen<br />

zu entscheiden“, sagt Geschäftsführer<br />

An<strong>der</strong>s Klinge.<br />

8 9


Gastronomie<br />

Nikolas Niebuhr, Geschäftsführer<br />

von Espresso House<br />

Germany, wirbt für mehr<br />

Kaffeekultur in Deutschland.<br />

Fika auch in Deutschland<br />

Dem Deutschen sein Kneipenbier ist womöglich<br />

des <strong>Schweden</strong> Fika: die Kaffeepause mit süßen<br />

Backwaren, die sowohl im privaten als auch im<br />

beruflichen Umfeld zelebriert wird und den Umsatz<br />

zumindest <strong>der</strong> Take-Away-Backwaren steigert.<br />

Diese soziale Tradition findet in Deutschland kein<br />

direktes Pendant und die in Deutschland tätigen<br />

schwedischen Gastrounternehmen berufen sich<br />

in ihrer Kommunikation alle explizit auf die Fika.<br />

Fika verkörpert den schwedischen Wert, sich Zeit<br />

zu nehmen, um innezuhalten und mit an<strong>der</strong>en in<br />

Kontakt zu treten. <strong>Das</strong> eignet sich für das Werben<br />

für gesunde Mittagssnacks ebenso wie für Kaffeehäuser<br />

und Tischdeko.<br />

Ein Unternehmen, das sich <strong>der</strong> Fika ganz verschrieben<br />

hat, ist die schwedische Kaffeehauskette Espresso<br />

House. Gegründet 1996 in Lund, hat sich<br />

Espresso House mit 500 Coffeeshops in <strong>Schweden</strong>,<br />

Norwegen, Finnland, Dänemark und Deutschland<br />

zur führenden Premium-Coffeeshop-Marke in<br />

Skandinavien entwickelt. 2017 nahm das Unternehmen<br />

Kurs auf Deutschland und übernahm die<br />

Marke Balzac Coffee. Aktuell gibt es hierzulande<br />

46 Coffeeshops und rund 500 Mitarbeitende.<br />

Seine Gäste lädt Espresso House zu einem beson<strong>der</strong>en<br />

Kaffeeerlebnis ein – angefangen mit <strong>der</strong><br />

warmen Wohlfühlatmosphäre im nordischen Stil<br />

bis hin zum Handwerk <strong>der</strong> Baristas. Der Specialty<br />

Coffee stammt aus <strong>der</strong> eigenen Rösterei bei Stockholm.<br />

Dazu werden frisch belegte Snacks, lokale<br />

Backwaren als auch traditionelles schwedisches<br />

Gebäck wie kanelbullar aus <strong>der</strong> hauseigenen Bäckerei<br />

in Malmö serviert.<br />

Warum das Konzept aufgeht, weiß <strong>der</strong> deutsche<br />

Geschäftsführer Nikolas Niebuhr: „In Deutschland<br />

gibt es bisher keine Coffeeshop-Kultur, eher eine<br />

„Bäckereikultur“. Espresso House habe es sich<br />

zum Ziel gesetzt, den deutschen<br />

Kaffeetrinkern einen<br />

guten „specialty coffee“<br />

näher zu bringen und ihnen<br />

zu erklären, wie guter Kaffee<br />

schmeckt. Denn <strong>der</strong> Geschmack<br />

än<strong>der</strong>e sich gerade<br />

in Deutschland und hochwertiger<br />

Kaffee liege im<br />

Trend.<br />

Doch die Schwierigkeiten<br />

<strong>der</strong> Gastrobranche treffen<br />

auch Espresso House.<br />

„Wir sind 2017 in Deutschland<br />

mit <strong>der</strong> Übernahme<br />

<strong>der</strong> deutschen Kette Balzac<br />

Coffee gestartet“, erklärt<br />

Niebuhr. „Wir haben seitdem zwar 20 Shops neu<br />

eröffnet, aber auch 17 Balzac Shops geschlossen“.<br />

Dem Fachkräftemangel begegnet Espresso House<br />

mit schwedischer Arbeitskultur. „Fokus auf den<br />

Mitarbeitenden, flache Hierarchien, Ehrlichkeit,<br />

wertschätzen<strong>der</strong> Umgang mit den Mitarbeitenden“,<br />

nennt Niebuhr als Grundpfeiler des Unternehmens.<br />

„Dies scheint sich herum gesprochen zu haben, so<br />

dass wir unsere Shops gut besetzen können.“ Und<br />

die Expansionsreise soll weiter gehen. Im Gegensatz<br />

zu <strong>Schweden</strong>, wo Espresso House absoluter<br />

Marktführer ist, gibt es in Deutschland noch viel<br />

Potential. „Wenn es keine weiteren Krisen gibt,<br />

denke ich, dass wir in den nächsten 5 Jahren die<br />

100 Standorte erreichen können“, ist Niebuhr zuversichtlich.<br />

„Mit schwedischer<br />

Arbeitskultur dem<br />

Fachkräftemangel<br />

begegnen“<br />

Doch die Gastronomie besteht nicht nur aus den<br />

Restaurants und Cafes selbst. Auch die Küchentechnik<br />

und Dekoration arbeitet eng mit <strong>der</strong> Branche<br />

zusammen. Kein gelungenes Essen ohne schönes<br />

Ambiente: hier hat das Kammermitglied Duni<br />

seine Innovationsführerschaft.<br />

Duni – neues Konzept erleichtert das<br />

Handling in <strong>der</strong> Außengastronomie<br />

„Unser Ziel ist es, das ultimative Essenserlebnis zu<br />

schaffen – für heute und für kommende Generationen“,<br />

sagt Stephanie Seidel, Marketing Director<br />

Commercial Europe. Bekannt ist Duni bei Endverbrauchern<br />

für hochwertige Servietten und Tischdekoration,<br />

das Unternehmen ist aber auch ein<br />

starker Partner <strong>der</strong> Gastronomie. So liefert Duni<br />

beispielsweise mit <strong>der</strong> Marke BioPak nachhaltige<br />

Einwegverpackungen aus schnell erneuerbaren,<br />

pflanzlichen o<strong>der</strong> recycelten beziehungsweise recyclebaren<br />

Rohstoffen für flexiblen To-Go-Genuss.<br />

„Wir sind ein marktführendes internationales Unternehmen<br />

für nachhaltige und kreislauforientierte<br />

Lösungen für Restaurants und Catering“, beschreibt<br />

Seidel Dunis Anspruch.<br />

Die <strong>aktuell</strong>e Krisenstimmung will man aktiv angehen.<br />

„Sonnenschein und die Sehnsucht nach leckeren,<br />

leichten Sommergerichten locken die Gäste<br />

wie<strong>der</strong> auf die Terrassen und Außenbereiche von<br />

Restaurants, Cafés und Bars. Der Outdoor-Bereich<br />

ist im Sommer oft die Visitenkarte vieler Gastronomiebetriebe“,<br />

beschreibt Stephanie Seidel. Gäste<br />

achteten auf eine <strong>aktuell</strong>e, einladende Tischdeko-<br />

ration. Gleichzeitig wünsche sich das Servicepersonal<br />

eine einfache Ein- und Abdeckzeit auf den<br />

Tischen. Hier könne Duni mit neuen innovativen<br />

Konzepten punkten: Die neue Sommerkollektion<br />

von Duni unterstütze Gastronomen dabei, den<br />

Außenbereich einladend in Szene zu setzen und<br />

durch einfaches Handling und durchdachtes Produktdesign<br />

die Servicezeit beim Personal zu optimieren.<br />

So beliefert Duni die Gastronomen zum<br />

Beispiel mit den Bestecktaschen Duniletto® und<br />

Sacchetto, die bereits mit Servietten bestückt sind<br />

und nur noch mit Besteck befüllt werden müssen.<br />

Bei hohem Gästeaufkommen und schnellen<br />

Tischwechsel ist diese schwedische Innovation<br />

eine maßgebliche Erleichterung für das ohnehin<br />

knappe Servicepersonal.<br />

Wenn man auf die Geschichte <strong>der</strong> schwedischen Gastronomie<br />

schaut, wird schnell deutlich: <strong>Das</strong> Trinken<br />

war genauso wichtig wie das Essen. Die Gaststätte<br />

war <strong>der</strong> Ort, an dem sich die Menschen einen Rausch antranken;<br />

nicht je<strong>der</strong> hatte Zugang zu Alkohol zu Hause. Der Umgang<br />

mit Alkohol ist ein wichtiger Teil <strong>der</strong> schwedischen Geschichte.<br />

Dies wird beson<strong>der</strong>s deutlich in Begriffen wie ölkafé (Bier-<br />

Café), brännvinskrog (Schnapskneipe) und vinbar (Weinbar). Der<br />

Hauptgrund ins Restaurant zu gehen, war jedoch nicht <strong>der</strong> Alkohol<br />

selbst, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Wunsch nach Geselligkeit.<br />

Beson<strong>der</strong>s lange können die <strong>Schweden</strong> aber noch nicht in <strong>der</strong><br />

Gastronomie gesellig sein: Der Begriff Restaurant stammt eigentlich<br />

aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t; vorher gab es in <strong>Schweden</strong><br />

keine Restaurants, wie wir sie heute kennen. Im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

fand sich vielerorts ein gästhus (Gasthaus), und ein Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

später spricht man von gästgiveri (Wirtshaus/Gaststätte). Seit<br />

<strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts gibt es auch Cafés.<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> schwedischen Gastronomie ist auch eine<br />

Geschichte <strong>der</strong> Klassengesellschaft. <strong>Das</strong> Restaurantwesen in<br />

<strong>Schweden</strong> war in ungewöhnlich hohem Maße von detaillierten<br />

politischen Regelungen geprägt. Herrscher, Regierungen und<br />

Behörden wollten Restaurants und ihre Vorgänger bis in Detail<br />

regulieren. <strong>Das</strong> Restaurant war schon immer <strong>der</strong> Ort, an dem die<br />

Normen des „guten Geschmacks“ verän<strong>der</strong>t und zum Ausdruck<br />

gebracht wurden. Seine kommerzielle Funktion macht es auch<br />

zu einem <strong>der</strong> ältesten Arbeitsplätze <strong>Schweden</strong>s.<br />

Im 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>t gehörte die Mehrheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

<strong>der</strong> Arbeiterklasse an, und diese müsse erzogen werden,<br />

so das Ansinnen <strong>der</strong> Oberschicht. Diese Erziehung beinhaltete,<br />

dass die Ideale <strong>der</strong> Sauberkeit und <strong>der</strong> Inneneinrichtung <strong>der</strong><br />

Die schwedischen Beispiele auf dem deutschen<br />

Markt zeigen: Trotz <strong>der</strong> schwierigen Umstände<br />

lässt es sich mit innovativen Konzepten und<br />

geschicktem Marketing in <strong>der</strong> Gastronomie in<br />

Deutschland sehr gut wachsen. Die schwedischen<br />

Filialisten machen es vor. So kann in <strong>der</strong> Krise wie<br />

so oft auch eine Chance liegen.<br />

Fertige Bestecktaschen<br />

von Duni erleichtern die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Servicekräfte.<br />

Bis ins Detail geregelt:<br />

Historische Ess- und Trinkkultur in <strong>Schweden</strong><br />

VON ANNA HANSSON<br />

Bourgeoisie auch in <strong>der</strong> Kneipe galten. Außerdem legten die<br />

Behörden die Öffnungszeiten fest und wann Alkohol und Essen<br />

ausgeschenkt werden durften. Alkohol musste zusammen mit<br />

Essen serviert werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Abstinenzbewegung entstand in <strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

die erste systematische Regulierung von Alkoholkonsum<br />

mit <strong>der</strong> Entstehung des Vorgängers des Systembolaget (das<br />

staatliche Unternehmen, das bis heute ein Monopol auf dem<br />

Verkauf von Wein und Spirituosen hat). <strong>Das</strong> Ziel war damals wie<br />

heute, den Verkauf von Alkohol mit sozialer Verantwortung und<br />

ohne Gewinnstreben zu organisieren.<br />

Im 18. und einem Großteil des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts waren ländliche<br />

Kneipen gesellschaftliche Treffpunkte für die lokale Bevölkerung.<br />

Doch große strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen durch die<br />

Einführung <strong>der</strong> Eisenbahn und das Systembolaget verdrängten<br />

zunehmend diese Dorfkneipen. Noch heute gibt es große Unterschiede<br />

zwischen <strong>der</strong> städtischen und ländlichen Restaurantkultur<br />

in <strong>Schweden</strong>.<br />

In <strong>Schweden</strong> ist <strong>der</strong> Restaurantbesuch seit jeher hauptsächlich<br />

etwas für die reichen Städter. Im internationalen Vergleich,<br />

und obwohl das Wachstum von einfachen Restaurants seit den<br />

sechziger Jahren zugenommen hat, gibt es in <strong>Schweden</strong> dennoch<br />

eine Verschiebung hin zu gehobenen Restaurants. Bis<br />

heute ist das Auswärtsessen im Restaurant ist etwas, das die<br />

meisten <strong>Schweden</strong> nicht alltäglich, son<strong>der</strong>n zu beson<strong>der</strong>en Anlässen<br />

tun.<br />

Literaturtipp: Från Krog till Krog – svenskt uteätande un<strong>der</strong> 700 år,<br />

Jönsson & Tellström, 2018<br />

10<br />

11


Die Hanse<br />

DIE HANSE<br />

Der etwas an<strong>der</strong>e<br />

Städtebund<br />

VON ANNA HANSSON<br />

Was assoziieren Sie mit dem Begriff<br />

„Hanse“? Denken Sie an Handelsaustausch,<br />

an altertümliche<br />

Segelschiffe, an Getreide und<br />

Stockfisch und Pelze? Alles irgendwie mal wichtig<br />

gewesen, aber doch sehr lang her? Fallen Ihnen<br />

dann vielleicht noch die Autokennzeichen HB, HH<br />

und HL ein – die Hansestädte Bremen, Hamburg<br />

und Lübeck?<br />

Es stimmt: Die Hanse ist die Bezeichnung für die<br />

zwischen Mitte des 12. und Mitte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

bestehenden Vereinigungen hauptsächlich<br />

norddeutscher Kaufleute, <strong>der</strong>en Ziel die Sicherheit<br />

<strong>der</strong> Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer<br />

wirtschaftlicher Interessen war. Die Hanse war<br />

nicht nur auf wirtschaftlichem, son<strong>der</strong>n auch auf<br />

politischem und kulturellem Gebiet ein wichtiger<br />

Faktor. Der Freihandel trug zum Wohlstand<br />

<strong>der</strong> beteiligten Städte bei, was sich bis heute an<br />

zahlreichen bedeutenden Bauwerken ablesen<br />

lässt. Wer darauf achtet, wird feststellen, dass die<br />

Farben <strong>der</strong> Hanse (weiß und rot) sich noch in den<br />

Stadtwappen etlicher Hansestädte finden. Und<br />

das sind viele, denn in den Zeiten ihrer größten<br />

Ausdehnung waren beinahe 300 See- und Binnenstädte<br />

des nördlichen Europas in <strong>der</strong> Städtehanse<br />

zusammengeschlossen. Wenn man so will, war die<br />

Hanse eine Vorform <strong>der</strong> heutigen EU auf kommunaler<br />

Ebene.<br />

Doch die Hanse ist keineswegs nur Geschichte.<br />

Seit über vierzig Jahren gibt es eine mo<strong>der</strong>ne,<br />

neue Hanse. Der Städtebund DIE HANSE wurde<br />

1980 im nie<strong>der</strong>ländischen Zwolle gegründet, um<br />

das gemeinsame Kulturerbe neu zu beleben. Er<br />

zählt zu den größten freiwilligen Städtegemeinschaften<br />

weltweit, mit fast 200 Städten in 16 Län<strong>der</strong>n.<br />

Die Mitgliedsstädte reichen von <strong>der</strong> kleinsten<br />

Hansestadt Straupe in<br />

Lettland mit nur 400<br />

Einwohnern bis hin<br />

zu Großstädten wie<br />

Hamburg o<strong>der</strong> Köln.<br />

Die meisten Mitgliedsstädte<br />

finden<br />

sich in Deutschland.<br />

Durch DIE HANSE lebt<br />

das Erbe <strong>der</strong> Hanse<br />

in vielen ehemaligen<br />

Hansestädten weiter.<br />

Historische Gebäude,<br />

Museen und Veranstaltungen<br />

erinnern an die glorreiche Vergangenheit.<br />

Der neuzeitliche Städtebund setzt sich dafür<br />

ein, die historischen und kulturellen Verbindungen<br />

zwischen den ehemaligen Hansestädten zu bewahren<br />

und zu för<strong>der</strong>n. Dabei steht nicht mehr die<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit von damals im<br />

Fokus, son<strong>der</strong>n die mo<strong>der</strong>ne Hanse wirkt aktiv für<br />

Kulturaustausch und Friedensarbeit.<br />

Der Hansetag – damals und heute<br />

Jedes Jahr wird <strong>der</strong> Internationale Hansetag gefeiert,<br />

bei dem die Hansestädte abwechselnd<br />

Gastgeber <strong>der</strong> Feierlichkeiten sind. Historisch gesehen<br />

war <strong>der</strong> Hansetag die oberste Instanz und<br />

das zentrale Organ <strong>der</strong> Hansegemeinschaft. Der<br />

erste offizielle Hansetag fand 1356 statt. An den<br />

Hansetagen wurden wichtige Entscheidungen getroffen,<br />

darunter die Genehmigung von Verträgen,<br />

das Aushandeln von Handelsprivilegien und Verhandlungen<br />

mit ausländischen Herrschern. Auch<br />

wurden Entscheidungen über Frieden, Krieg und<br />

Wirtschaftsblockaden sowie wirtschaftliche Vorschriften<br />

getroffen.<br />

Im nie<strong>der</strong>ländischen Zwolle<br />

wurde 1980 <strong>der</strong> Städtebund<br />

DIE HANSE gegründet.<br />

12 13


Die Hanse<br />

Die Hansetage – hier im nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Kampen – haben<br />

fröhlichen Festivalcharakter.<br />

Im kommenden Jahr werden sie<br />

in Visby auf Gotland stattfinden.<br />

Heutzutage ist <strong>der</strong> Hansetag vor allem ein großes<br />

Fest, das die Traditionen und die Völkerverständigung<br />

zelebriert. Durch zahlreiche Aktivitäten,<br />

Märkte und Ausstellungen können die Besucher<br />

mitfeiern. Viele Hansestädte präsentieren sich mit<br />

eigenen Ständen auf dem Hansemarkt, wo die Besucher<br />

sich über Reiseangebote informieren und<br />

lokale Spezialitäten probieren können. Tanz- und<br />

Musikgruppen aus den Hansestädten treten auf<br />

Bühnen und spontan an Straßenecken auf, was<br />

dem Hansetag ein einzigartiges Flair verleiht. Er<br />

zieht jährlich bis zu 500.000 Besucher aus ganz<br />

Europa an. Durch den regelmäßigen interkommunalen<br />

Austausch sind über die Jahre belastbare<br />

Beziehungen im gesamten Hanse-Raum entstanden,<br />

die auf altbewährten hansischen Tugenden<br />

wie Verbindlichkeit und gegenseitigem Vertrauen<br />

basieren. Auch wenn es im Städtebund DIE HANSE<br />

nicht mehr vorrangig um Handelsinteressen geht,<br />

ist das Bild des „ehrbaren Kaufmanns“ im Bund <strong>der</strong><br />

Hansestädte nach wie vor ein zentrales Leitbild.<br />

2025: Hansetag in Visby<br />

Vom 13. bis 16. Juni dieses Jahres fand in <strong>der</strong> polnischen<br />

Stadt Gdańsk <strong>der</strong> 44. Internationale Hansetag<br />

statt. Unter dem Motto „Der Wandel beginnt<br />

hier“ lenkten die Ausrichter den Blick auf Themen<br />

wie nachhaltige Entwicklung, soziale Innovation<br />

und wirtschaftliches Wachstum auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von Werten, Gleichheit und Integration. Im<br />

nächsten Jahr ist <strong>Schweden</strong> Gastgeber <strong>der</strong> großen<br />

Hansefests: Visby auf Gotland, seit jeher <strong>der</strong><br />

Hanse stark verbunden, ist Austragungsort. Auch<br />

die an<strong>der</strong>e beiden schwedischen Mitgliedsstädte<br />

Nyköping und Kalmar, sind verhältnismäßig nah<br />

gelegen.<br />

Weitere Initiativen <strong>der</strong> Hanse<br />

Es gibt viele weitere Initiativen, die an das Erbe<br />

<strong>der</strong> Hanse anknüpfen. So wird zum Beispiel auch<br />

die junge Generation geför<strong>der</strong>t: Seit 1998 gibt es<br />

etwa eine Jugendorganisation <strong>der</strong> HANSE, „Youth<br />

Hansa International“ für junge Leute zwischen 16<br />

und 26 Jahren. Die „Youth Hansa International“ ist<br />

ein eigenständiges Organ des Städtebundes DIE<br />

HANSE und im Gegensatz zum Rest des Städtebundes<br />

findet ihre Kommunikation vollständig auf<br />

Englisch statt. Ihr Ziel ist es, junge Menschen für<br />

das hanseatische Erbe zu sensibilisieren und einen<br />

internationalen und interkulturellen Austausch<br />

zu ermöglichen. Die Jugendorganisation nimmt<br />

selbstverständlich auch an den Hansetagen teil.<br />

Dort lassen die Jungen gemeinsam mit Bürgermeistern<br />

und an<strong>der</strong>en Vertretern <strong>der</strong> Städte den<br />

Hansegedanken wie<strong>der</strong> lebendig werden.<br />

Der 45. Internationale<br />

Hansetag findet vom 5.-8.<br />

Juni 2025 in Visby statt<br />

Selbst die Kunst hat einen Platz im Städtebund.<br />

HANSEartWORKS ist ein fester Bestandteil eines<br />

jeden Internationalen Hansetages. Es ist als Gruppenausstellung<br />

mit repräsentativem Charakter angelegt<br />

und das Ziel ist, zeitgenössischer Kunst in<br />

und aus den Mitgliedsstädten ein Forum zu geben.<br />

Eine dritte Initiative innerhalb <strong>der</strong> Hanse ist die<br />

Projektgruppe, die mit Fair Trade arbeitet und sich<br />

„FAIR HANSA“ nennt. Diese unterstützt die Mitgliedstädte<br />

des Hansebundes, sich für den fairen<br />

Handel einzusetzen und sich an <strong>der</strong> Internationalen<br />

Kampagne „Fairtrade Towns“ zu beteiligen.<br />

Beim fairen Handel geht es nicht um Wohltätigkeit,<br />

son<strong>der</strong>n um eine Partnerschaft für Verän<strong>der</strong>ung<br />

und Entwicklung durch Handel und damit<br />

auch in <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> historischen Hanse. Seit<br />

2022 gibt es auch eine Arbeitsgruppe für „Nachhaltige<br />

Hanse“, die sich mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-<br />

Nachhaltigkeitsziele in den Mitgliedsstädten des<br />

Städtebundes befasst.<br />

Der Hansepass<br />

Hansebüro schicken und erhält zum Dank ein kleines<br />

Hanse-Souvenir.<br />

Hansemuseen<br />

Viele Städte gehen in ihren stadtgeschichtlichen<br />

Sammlungen auf das Thema Hanse ein. Zwei Museen<br />

stechen dabei beson<strong>der</strong>s hervor: <strong>Das</strong> Europäische<br />

Hansemuseum in Lübeck ist mit 12.000 qm<br />

das weltweit größte Museum zur Geschichte <strong>der</strong><br />

Hanse. Im Zusammenspiel von beeindruckenden<br />

Rauminszenierungen, Kabinetten mit wertvollen<br />

Originalobjekten, neuester Museumstechnik und<br />

interaktiven Angeboten vermittelt das Europäische<br />

Hansemuseum ein informatives wie faszinierendes<br />

Bild von <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Hanse und ihren Auswirkungen,<br />

die bis in unsere Gegenwart reichen.<br />

Auch im hohen Norden findet sich ein museales<br />

Hanse-Highlight. <strong>Das</strong> historische Gebäude „Bryggen“<br />

im norwegischen Bergen, das einst das norwegische<br />

Hansebüro beherbergte, steht noch<br />

heute und wurde 1979 in die Liste des UNESCO-<br />

Weltkulturerbes aufgenommen. Es ist eins <strong>der</strong><br />

faszinierendsten Museen, in denen die alte Zeit<br />

lebendig wird.<br />

Einen Überblick über die UNESCO-Welterbestätten<br />

<strong>der</strong> Hanse und verschiedene touristische Angebote<br />

finden sich ebenso unter www.hanse.org.<br />

„Die Hanse“ ist auch <strong>der</strong> Name einer <strong>der</strong> Kulturrouten<br />

des Europarates, bei <strong>der</strong> die Hansestädte durch<br />

ihre Vielfalt und die gemeinsame Geschichte begeistern.<br />

Ein Tipp für den Sommerurlaub: Wer entlang<br />

diese Kulturroute reisen möchte, kann sich<br />

einen Hansepass zusenden lassen. Der Hansepass<br />

ist eine beson<strong>der</strong>e Initiative, die Reisende dazu ermutigt,<br />

die historischen Hansestädte zu besuchen.<br />

In diesem Pass sammelt man Stempel, die man<br />

in den verschiedenen Hansestädten erhält. Den<br />

Hansepass kann man kostenlos beim Hansebüro<br />

bestellen. Wer mindestens zwölf verschiedene<br />

Hansestädte besucht und Stempel gesammelt hat,<br />

kann den vollständig ausgefüllten Pass an das<br />

In Gdansk – hier die Marienbasilika<br />

– fand im Juni <strong>der</strong> 44.<br />

Hansetag <strong>der</strong> Neuzeit statt.<br />

Die Erinnerung an die historische<br />

Hansezeit gehört immer<br />

mit dazu.<br />

14 15


Aus <strong>der</strong> Kammer<br />

NEUES AUS DER KAMMER<br />

und emotionalen Schwerpunkt. In den zurückliegenden<br />

11 Jahren hatte er die Arbeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Handelskammer</strong> geprägt und aus<br />

einer sehr krisenhaften Situation in die<br />

erfolgreiche und wirtschaftlich gesunde<br />

Verfassung geführt, die wir heute kennen.<br />

Mit unermüdlichem Engagement, mit<br />

Führungskraft, immer aber auch mit einer<br />

guten Portion Humor hat Thomas Ryberg<br />

ein beeindruckendes Kapitel im Buch <strong>der</strong><br />

Kammergeschichte geschrieben.<br />

Seinen Amtsverzicht begründete er in einem<br />

sehr persönlichen Statement. „Meine<br />

Entscheidung ist <strong>der</strong> Einsicht entwachsen,<br />

dass die Kammer jetzt bestens aufgestellt<br />

ist und ich den Staffelstab gut weitergeben<br />

kann“, erklärte er.<br />

Klaus Schalk stellte sein neues<br />

Unternehmen beim New Member<br />

Pitch vor<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Vorstand mit Country Managerin Helen<br />

Hoffmann und Thomas Ryberg<br />

Jahresmitglie<strong>der</strong>versammlung in Stuttgart<br />

Staffelübergabe im Sonnenschein<br />

Als Nachfolgerin wählte die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

die bisherige langjährige<br />

Vizepräsidentin Maria Wolleh. Sie ist damit<br />

die erste Präsidentin <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong> seit Gründung des<br />

Vereins vor 65 Jahren.<br />

Standing Ovation für den scheidenden<br />

Präsidenten<br />

Neue Präsidentin: Maria Wolleh<br />

Wilfried Große-Berg, Peter Marx und<br />

Klaus Werner<br />

Vizepräsident Ralf Brümmer (Securitas)<br />

mit Thomas Ryberg<br />

Gesandter Håkan Malmqvist repräsentierte<br />

die Schwedische Botschaft<br />

Was für ein Ambiente: Die<br />

lichtdurchfluteten Räume<br />

des Hauses <strong>der</strong> Architektinnen<br />

und Architekten und<br />

<strong>der</strong> Garten hoch über Stuttgart boten einen<br />

perfekten Rahmen für die denkwürdige<br />

Jahresmitglie<strong>der</strong>versammlung 20<strong>24</strong><br />

am 13. Juni.<br />

Nach intensivem Meet & Greet <strong>der</strong> Teilnehmenden,<br />

konnte Präsident Thomas Ryberg<br />

den offiziellen Teil eröffnen. Neben<br />

dem Rück- und Ausblick auf die vielfältigen<br />

Kammeraktivitäten, gab es bereits<br />

zum zweiten Mal einen New Member<br />

Pitch, bei dem sich Mitglie<strong>der</strong>, die seit <strong>der</strong><br />

letzten Versammlugn neu eingetreten waren,<br />

vorstellen durften.<br />

Neben dem informativen Teil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

standen auch wichtige<br />

Vorstandswahlen an. Drei Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

schieden aus: Nils John (Visit<br />

Sweden), Markus Ochsner (ABB) und<br />

Klaus Schalk (Kinnarps) wurde für ihr Engagement<br />

gedankt. Für eine weitere Periode<br />

bis 2026 im Amt bestätigt wurden<br />

Ralf Brümmer, Brigitte Ellerbeck, Wilfried<br />

Grosse Berg, Johan Holmlund, Thomas<br />

Mengelkoch, Sven I. Oksaar, Klaus Werner<br />

und Claudius Werwigk.<br />

Die frei gewordenen Vorstandsmandate<br />

wurden nach Wahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> mit Nils<br />

Daldrup (ABB), Raghed Hanna (Getinge),<br />

Dirk Offermanns (Kinnarps) und Svenja<br />

Kosminski (Stena Line) besetzt. Zudem<br />

wurde Barbara Ziegler als JCC-Vertreterin<br />

in den Vorstand gewählt, wo sie diese<br />

Funktion von Elin Keim übernimmt. „Alle<br />

fünf neuen Vorstände sind tief in <strong>der</strong><br />

schwedisch-deutschen Wirtschaft verwurzelt<br />

und bringen neue Perspektiven in<br />

die Kammerarbeit ein“, freute sich Country<br />

Managerin Helen Hoffmann über die Neuzugänge.<br />

Emotionale Verabschiedung<br />

Durch den bereits beim Jahresauftakt<br />

angekündigten Rücktritt von Thomas<br />

Ryberg vom Amt des Präsidenten erhielt<br />

die Versammlung einen ganz beson<strong>der</strong>en<br />

In Ihrer Antrittsrede zitierte die neue Präsidentin<br />

das Vision Statement <strong>der</strong> Kammer: "Die Kammer<br />

vereint das Beste bei<strong>der</strong> Kulturen".<br />

Anna Lindell (Billie) mit<br />

Thomas Mengelkoch (Volvo)<br />

Claudius Werwigk (Nordic Natives)<br />

hatte die Veranstaltung<br />

mitorganisiert<br />

Wahlausschuss-Sprecher<br />

Peter Marx<br />

Lars Lindberg (Nefab)<br />

Besuch in <strong>der</strong> Zukunftsausstellung<br />

am Stand von White<br />

Rebecca Valenthin (JCC) und<br />

Christina Riedl (avocado<br />

Rechtsanwälte)<br />

Joachim und Doris Scholtyssek mit<br />

Thomas Ryberg<br />

Christel Nicolaysen<br />

(PR&Communications)<br />

16 17


Zukunftstag:<br />

Wie bauen wir morgen?<br />

An die Mitglie<strong>der</strong>versammlung schloss<br />

sich <strong>der</strong> Zukunftstag an, <strong>der</strong> sich in diesem<br />

Jahr mit <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Zukunft beschäftigte.<br />

Mo<strong>der</strong>atorin Helen Hoffmann<br />

begrüßte dazu hochkarätige Referenten<br />

aus Politik und Wirtschaft. Peter Hauk<br />

MdLstellte als zuständiger Landesminister<br />

die Baden-Württembergische Holzbau-<br />

Offensive vor – ein Werkstoff, auf den sich<br />

auch die an<strong>der</strong>en Redner Carl Backstränd<br />

(White Arkitekter), Mark Zwerner (ABB)<br />

und Dr. Jenny Atmanagara (BW International)<br />

häufig bezogen. Holz als Werkstoff,<br />

in Kombination mit KI- und robotikunterstützter<br />

Modulbauweise, werde absehbar<br />

die Art verän<strong>der</strong>n und beschleunigen, wie<br />

wir Häuser bauen, waren die Referenten<br />

sich einig. Die Einblicke aus den Vorträgen<br />

konnte das Publikum dann in <strong>der</strong><br />

anschaulichen Zukunfts-Ausstellung vertiefen,<br />

bei <strong>der</strong> sich die Firmen White Arkitekter,<br />

C4 engineers, Die Kreisbaugruppe<br />

und <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft<br />

in Baden-Württemberg vorstellten. Mit<br />

ihren Modellen und im Gespräch zeigten<br />

sie, wie sie jeweils das Bauen von Morgen<br />

schon heute realisieren.<br />

Festlicher Sommerempfang<br />

Nach dem Zukunftstag schloss sich nahtlos<br />

<strong>der</strong> festliche Sommerempfang mit Gästen<br />

aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an,<br />

bei dem sich Maria Wolleh als neue Präsidentin<br />

vorstellte. Zur Verabschiedung<br />

von Thomas Ryberg hielt <strong>der</strong> schwedische<br />

Gesandte in Deutschland, Botschafter<br />

a.D. Håkan Malmqvist, eine ausführliche<br />

Laudatio und bedankte sich im Namen<br />

des Team Sweden und des schwedischen<br />

Staates für dessen Engagement. Für die<br />

Kammer selbst dankte Country Managerin<br />

Helen Hoffmann für die gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und überreichte<br />

ein Buch mit zahlreichen Fotos und Beiträgen<br />

von Weggefährten. Auch <strong>der</strong> scheidende<br />

Präsident bedankte sich, nicht nur<br />

bei den Kolleginnen und Mitglie<strong>der</strong>n,<br />

son<strong>der</strong>n ganz beson<strong>der</strong>s auch bei seiner<br />

Frau Ina. Eine emotionale Abschiedsfeier,<br />

die in heiterer und gelöster Stimmung bei<br />

herrlichem Sonnenschein, Live-Musik und<br />

Flying Dinner ausklang.<br />

Interessante Gespräche in <strong>der</strong><br />

Zukunftstausstellung<br />

Dr. Jenny Atamaranga<br />

(BaWü International)<br />

Landesminister Peter Hauk sprach<br />

über die regionale Holzbauoffensive<br />

Mark Zwerner (ABB)<br />

Danke an unsere Partner des<br />

Zukunftstages ABB, Securitas<br />

Germany, Werwigk & Partner<br />

Rechtsanwälte und Readly.<br />

Spannende Modelle am Stand von<br />

C4 engineers<br />

Raghed Hanna und Sina Zwerger<br />

(beide Getinge)<br />

Elin Keim (Parkster), Nils Helmers (JCC), Anna Lindell<br />

(Billie), Susann Pätschke (JCC), Kathrin Mengis (JCC),<br />

Catharina Dreier (Vestas) und Anna Sindahl (JCC)<br />

Getinge war mit mehreren<br />

Repräsentanten vertreten<br />

Sichtlich gerührt hörte Thomas Ryberg den Abschiedsreden<br />

an ihn zu<br />

Maria Wolleh übernimmt symbolisch den Sitzungshammer von<br />

Thomas Ryberg<br />

Die Linda Kyei Band begleitete das Event musikalisch<br />

Birgit Kaiser (HR Services & Coaching),<br />

Maria An<strong>der</strong>sson und Nicolas Hummel<br />

(dhmp Arbeitsrecht Rechtsanwaltsgesellschaft)<br />

Svenja Kosminski (Stena Line) im<br />

Gespräch mit Lars Lindberg (Nefab)<br />

und Jörn Grage (SCI Logistics)<br />

Svenja Kosminski (Stena Line)<br />

wurde neu in den Vorstand<br />

gewählt<br />

Wilfried Große-Berg mit Ina und Jonas<br />

Ryberg und Joachim Scholtyssek<br />

Vielen Dank!<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong> und Freunde <strong>der</strong><br />

Schwedische <strong>Handelskammer</strong> in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland,<br />

Vielen Dank, dass ich elf Jahre lang Ihr<br />

Präsident und Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> sein<br />

dürfte! Vielen Dank für das Vertrauen, das<br />

Sie mir während dieser Zeit wie<strong>der</strong>holt<br />

gegeben haben. Es war eine fantastische<br />

Reise. 2013 stand die Schwedische<br />

<strong>Handelskammer</strong>, um das milde auszudrücken,<br />

nicht son<strong>der</strong>lich gut da. Gemeinsam<br />

haben wir dann alle, die Geschäftsstelle,<br />

das Präsidium, <strong>der</strong> Vorstand, die<br />

Regionalgruppen und auch viele Mitglie<strong>der</strong><br />

hart daran gearbeitet, die Kammer zu<br />

retten. <strong>Das</strong> ist uns im Herbst 2014 gelungen.<br />

Dann haben wir Strukturen neu<br />

erstellt und optimiert. Dazu gehörte es,<br />

Verantwortlichkeiten zu formulieren, die<br />

Geschäftsstelle auszubauen, Finanzen in<br />

Ordnung zu bekommen, interessante<br />

Events zu organisieren, die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Botschaft, Business Sweden<br />

und an<strong>der</strong>en Partner zu verbessern und zu<br />

entwickeln, die Sichtbarkeit in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu erhöhen. Natürlich ging es auch<br />

darum, Mitglie<strong>der</strong> zu behalten und neue<br />

zu gewinnen. Es ist uns gemeinsam gelungen;<br />

die Schwedische <strong>Handelskammer</strong><br />

in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland stand<br />

nie in ihrer Geschichte so gut da wie jetzt.<br />

Dies gilt für die Qualität, die Geschäftsstelle,<br />

die Zusammenarbeit mit Partnern,<br />

Anzahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>, Finanzen, Events…<br />

ja alles! An dieser Stelle noch mal vielen,<br />

vielen Dank! Vor allem vielen Dank für alles,<br />

was ich von Ihnen lernen dürfte!<br />

Ihr<br />

Thomas Ryberg<br />

18<br />

Thomas Nerlinger<br />

(Donner&Reuschel)<br />

19


Aus <strong>der</strong> Kammer<br />

Fünf neue<br />

Vorstände<br />

stellen sich vor<br />

Barbara Ziegler<br />

geboren 1993 in Rosenheim<br />

Ausbildung: Juristin<br />

Firma: Freistaat Bayern<br />

Aufgabe/Funktion:<br />

Beamtin<br />

„Ich freue mich auf die Vorstandsarbeit,<br />

weil ich den JCC<br />

im Vorstand repräsentieren<br />

darf und so für die Interessen<br />

<strong>der</strong> Young Professionals<br />

mit deutsch-schwedischem<br />

Bezug eintreten kann.“<br />

Nils Daldrup<br />

geboren 1981 in Dortmund<br />

Ausbildung: Studium <strong>der</strong><br />

Politikwissenschaft<br />

Firma: ABB AG<br />

Aufgabe/Funktion:<br />

Vice President Government<br />

Relations & Public Affairs<br />

„Ich freue mich auf die Vorstandsarbeit,<br />

weil ABB starke<br />

Wurzeln in <strong>Schweden</strong> hat, die<br />

über 140 Jahre zurückreichen.“<br />

Dirk Offermanns<br />

geboren 1964 in Aachen<br />

Ausbildung: Studium<br />

Betriebswirtschaftslehre,<br />

Abschluss Dipl. Betriebswirt<br />

Firma: Kinnarps GmbH<br />

Aufgabe/Funktion:<br />

Geschäftsführer, Managing<br />

Director<br />

„Als deutscher Mitarbeiter<br />

des schwedischen Unternehmens<br />

Kinnarps weiß ich zu<br />

schätzen, wie stark wir von<br />

<strong>der</strong> jeweils an<strong>der</strong>en Kultur<br />

profitieren können. Meine<br />

Kenntnis <strong>der</strong> schwedischen<br />

Unternehmenskultur hat<br />

mich zu einem Fan gemacht<br />

so dass ich mich stark mit<br />

den schwedischen Werten<br />

identifizieren kann. Daher<br />

freue mich darauf, die<br />

Leitung <strong>der</strong> Netzwerkgruppe<br />

„Swedish Lea<strong>der</strong>ship“ zu<br />

übernehmen. Konsens- und<br />

teamorientiert sowie nichthierarchisch,<br />

also "nach<br />

Lagom-Art", werde ich mich<br />

engagieren, um die <strong>Handelskammer</strong><br />

weiter voranzubringen<br />

und unseren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

einen Mehrwert zu bieten…“<br />

Der neue Vorstand <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

Raghed Hanna<br />

geboren 1980 in Tartous<br />

Ausbildung: MSc. Elektrotechnik<br />

und Informationstechnik<br />

am Karlsruher<br />

Institut für Technologie<br />

(Deutschland)<br />

Firma: Getinge<br />

Aufgabe/Funktion:<br />

Präsident DACH- BeNeLux<br />

„Ich freue mich auf die<br />

Vorstandsarbeit, weil ich<br />

in meiner Funktion unsere<br />

Innovationskraft und unser<br />

Engagement für höchste<br />

Qualitätsstandards einbringen<br />

möchte. Mein Ziel ist<br />

es, die Gesundheitsbranche<br />

voranzubringen und durch<br />

nachhaltiges und verantwortungsbewusstes<br />

Handeln,<br />

positive ökologische und<br />

soziale Auswirkungen zu<br />

erzielen. Gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

<strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

möchte ich nachhaltige<br />

Partnerschaften för<strong>der</strong>n und<br />

die Zukunft <strong>der</strong> Medizintechnik<br />

aktiv gestalten.“<br />

Svenja Kosminski<br />

geboren 1981 in<br />

Braunschweig<br />

Ausbildung:<br />

Dipl. Betriebswirtin<br />

Firma: Stena Line<br />

Aufgabe/Funktion:<br />

Head of People for Scandinavia,<br />

Germany & Baltics, GF<br />

Stena Line GmbH&Co.KG<br />

„Ich freue mich auf die Vorstandsarbeit,<br />

weil ich meine<br />

internationalen Erfahrungen<br />

und den skandinavischen<br />

Stena Line Spirit einbringen<br />

möchte, um die schwedische<br />

<strong>Handelskammer</strong> jetzt noch<br />

aktiver auf Ihrem Weg zu<br />

unterstützen.“<br />

Nachhaltige Selbstführung:<br />

Verstehen, Umsetzung und Profitieren<br />

Mitte März hieß die Business<br />

Women’s Initiative im Rahmen<br />

eines After Work Jana Sö<strong>der</strong>berg<br />

willkommen. Die Expertin für<br />

Neurolea<strong>der</strong>ship, Neurokommunikation<br />

und persönliche Nachhaltigkeit<br />

gab ihren ZuhörerInnen<br />

spannenden Einblick in den Aufbau<br />

und Struktur des Gehirns und<br />

die Möglichkeiten, es zu trainieren.<br />

Sie erläuterte, warum Motivation<br />

von außen nicht alleine funktioniert<br />

und es deshalb umso wichtiger ist, sich selbst „von innen“<br />

anzutreiben. Ihr Vortrag zeigte verständlich jene neurologischen<br />

Prozesse auf, die einen davon abhalten, privat und professionell<br />

sein Bestes zu geben.<br />

Aktives Netzwerken:<br />

Ein Booster für die Karriere<br />

<strong>Das</strong> Aufbauen eines beruflichen Netzwerks ist ein fortwähren<strong>der</strong><br />

Prozess, <strong>der</strong> über die gesamte Karriere hinweg<br />

eine Rolle spielt. „Baue Netzwerke, wenn du sie nicht<br />

brauchst, um davon zu profitieren, wenn du sie brauchst“, lautete<br />

die Erkenntnis, die Annika von Redwitz, Diversity-Beraterin und<br />

Business-Coach, beim Afterwork-Vortrag <strong>der</strong> Business Womens<br />

Initiative im Mai den Teilnehmenden mitgab. Dabei gehe es in<br />

je<strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Karriere darum, Zeit für Netzwerk-Aktivitäten<br />

bewusst einzuplanen. „Es darf eine Mischung sein aus gezielter<br />

Kontaktpflege mit wichtigen Personen und auch Platz für unerwartete<br />

und spannende neue Begegnungen“, erklärte Annika<br />

von Redwitz. Indem man auf Vielfalt setze, könnten eigene Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen ergänzt werden.<br />

Effektives Netzwerken bringe nicht nur die Karriere voran, son<strong>der</strong>n<br />

erweitert auch die eigene Sichtbarkeit und eröffne neue<br />

Chancen.<br />

Business Breakfast in <strong>der</strong><br />

H&M-Zentrale<br />

Einmal durch den Showroom wandeln und die neuste Kollektion<br />

bewun<strong>der</strong>n – das konnten die Teilnehmer des Business<br />

Breakfasts bei H&M. Marcel Kuch, TITEL, empfing die<br />

Mitglie<strong>der</strong> im Headquarter in Hamburg und gab Einblicke in<br />

den Konzern. Die angeregte Diskussion drehte sich nicht nur um<br />

Mode, son<strong>der</strong>n auch um Stadtentwicklung, die für Einzelhändler<br />

eine entscheidende Rolle spielt.<br />

Jana Sö<strong>der</strong>bergs Tipps, um die menschlichen Antriebe<br />

zu aktivieren:<br />

• Längere Meetings mit Pausen unterbrechen:<br />

Denn Erwachsene können sich max. 50 – 55 Minuten<br />

konzentrieren<br />

• Neue Ziele setzen: Dadurch schüttet das Belohnungssystem<br />

Dopamin aus, das unsere Motivation antreibt<br />

und wir entkommen dem Bore-Out-Syndrom<br />

• Meeting mit sich selbst: Sich beobachten und<br />

reflektieren hilft, die eigene Einstellung zu überprüfen<br />

• Raus aus <strong>der</strong> Komfortzone: Neugierig und wissbegierig<br />

bleiben!<br />

Nationalfeiertag mit <strong>der</strong><br />

schwedischen Botschaft und<br />

in Frankfurt<br />

Anlässlich des schwedischen Nationalfeiertags lud die<br />

Botschaft Anfang Juni in die Residenz. Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Vorstands, die Geschäftsstelle und Vertreter von Mitgliedsunternehmen<br />

feierten gemeinsam. Auch das Midsommarfest<br />

wurde vorgezogen mit einem Tanz um den Maibaum<br />

gefeiert.<br />

Auch die Regionalgruppe Rhein-Main feierte <strong>Schweden</strong>s Nationalfeiertag.<br />

Als Gäste in <strong>der</strong> schwedischen Gemeinde in<br />

Frankfurt am Main wurde <strong>der</strong> 6. Juni bei schönstem Wetter mit<br />

Chorgesang und leckerem Essen im Garten begangen.<br />

20 21


Wie<strong>der</strong>sehensfreude beim Alumnitreffen<br />

Mitte April trafen sich Alumni <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong> zum ersten<br />

Alumnitreff in Stockholm. Ehemalige Angestellte, Vorstandsmitglie<strong>der</strong> und<br />

Ehrenamtliche aus mehreren Jahrzehnten kamen in den Räumlichkeiten des<br />

Kammermitglieds Rud Pe<strong>der</strong>sen Public Affairs zusammen, um zu netzwerken und gemeinsame<br />

Erinnerungen an die Kammer und Deutschland zu teilen. Deutschlands<br />

Botschafter Dr. Joachim Bertele begrüßte in seinem Grußwort die Teilnehmer, die<br />

durch ihre Beziehung zu Deutschland wichtige „Co-Botschafter“ in <strong>Schweden</strong> seien.<br />

<strong>Das</strong> Alumnitreffen soll in Zukunft regelmäßig stattfinden.<br />

Kostenloser Workspace in Malmö<br />

In Malmö bieten nun Embassy House, Invest in<br />

Skåne, PropTech Sweden und Smarter Mobility<br />

eine einzigartige Gelegenheit: Internationale Unternehmen<br />

und Investoren, die in Bereichen wie<br />

Cleantech, Mobilität, Proptech und Contech tätig<br />

sind und nach neuen Geschäftsmöglichkeiten im<br />

Eine Reise um<br />

die Welt<br />

In 45 Minuten um die ganze Welt – diese<br />

rasante und inhaltsreiche Weltreise<br />

konnten Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Westschwedischen<br />

<strong>Handelskammer</strong> im Mai erleben.<br />

Die <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong>n in<br />

ausgewählten Exportmärkten, USA, Großbritannien,<br />

China, Brasilien und natürlich<br />

Deutschland gaben Einblick in ihre<br />

Län<strong>der</strong> und teilten ihre besten Tipps für<br />

schwedische Unternehmen. Country Managerin<br />

Helen Hoffmann vertrat Deutschland<br />

bei dem digitalen Event und zog positive<br />

Bilanz: „Dieses unterhaltsame Event<br />

war eine effektive Möglichkeit für unser<br />

Netzwerk, in <strong>Schweden</strong> direkt sichtbarer<br />

zu werden“.<br />

Ausland suchen, können nun für 3 Monate kostenlos<br />

und unverbindlich von einem Gastbüro in<br />

Malmö profitieren. Eine Gelegenheit Netzwerke zu<br />

erweitern und mit an<strong>der</strong>en Unternehmen im südlichsten<br />

Teil <strong>Schweden</strong>s in Kontakt zu treten.<br />

Lesen Sie mehr:<br />

Business Breakfast<br />

bei Numeris<br />

Mit direktem Blick auf die Elbphiharmonie<br />

fand das Business Breakfast<br />

Ende Mai statt. <strong>Das</strong> Mitgliedsunternehmen<br />

Numeris Consulting hatte eingeladen,<br />

gemeinsam Erfahrungen zu schwedischer<br />

Führungskultur auszutauschen.<br />

Hamburg:<br />

Midsommar im<br />

Scandic Hotel<br />

Auch in diesem Jahr feierte das<br />

Scandic Hotel Hamburg in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> schwedischen<br />

<strong>Handelskammer</strong> sein traditionelles Midsommar-Fest<br />

im idyllischen Innenhof mit<br />

zahlreichen Gästen<br />

Anna Pelz, Steffen Seichter (Scandic) und<br />

Helen Hoffmann<br />

Delegationen aus<br />

Westschweden<br />

Schwedische Unternehmen aus <strong>der</strong><br />

produzierenden Industrie kamen mit<br />

<strong>der</strong> Westschwedischen <strong>Handelskammer</strong><br />

zu einer Delegationsreise, die Business<br />

Sweden organisiert hatte, nach Berlin und<br />

Hannover. Bei einem gemeinsamen Mingel-Abend<br />

trafen die Unternehmen auf<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong>.<br />

Auch nach Hamburg reiste eine<br />

Delegation von Unternehmen unter Leitung<br />

<strong>der</strong> Westschwedischen <strong>Handelskammer</strong><br />

und Hamburg Invest. Die Firmen, die<br />

alle in <strong>der</strong> HealthTech-Branche tätig sind,<br />

trafen mit Vorstand und Honorarkonsul Dr.<br />

Sven Oksaar und Country Managerin Helen<br />

Hoffmann bei einem Abendessen auf<br />

Einladung von Hamburg Invest zusammen.<br />

BESUCH IN KIEL<br />

In <strong>der</strong> schleswig-holsteinischen<br />

Hauptstadt Kiel weht<br />

die schwedische Flagge mit<br />

mittlerweile drei Mitgliedsunternehmen:<br />

Stena Line, SCA<br />

Logistics und dem Seehafen<br />

Kiel. Die enge Verbindung <strong>der</strong><br />

Hansestadt nach <strong>Schweden</strong><br />

besteht seit langem und wird<br />

von den schwedischen Unternehmen<br />

auch heute aufrecht<br />

Jörn Grage (SCA Logistics) mit Helen Hoffmann erhalten. Gute Gründe für die<br />

Geschäftsstelle, einen Besuch<br />

in Kiel zu machen. Bei <strong>der</strong> Führung durch SCA Logistics Lager mit hochwertigstem<br />

Papier, das aus Kiel verschifft wird und beim Besuch <strong>der</strong> Hafenterminals<br />

schmiedeten die Mitgliedsunternehmen mit <strong>der</strong> Geschäftstelle gemeinsame<br />

Pläne für Aktivitäten.<br />

NEUES AUS DEM<br />

JUNIOR CHAMBER CLUB<br />

Erstmals live dabei:<br />

<strong>Das</strong> Bundeskomittee in Stuttgart<br />

<strong>Das</strong> JCC-Bundeskomittee,<br />

das seit Anfang des Jahres<br />

im Amt ist, hatte bei <strong>der</strong> Jahresmitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

erstmals die Möglichkeit,<br />

sich persönlich vorzustellen.<br />

Luca Hansen, Anna Hemberger<br />

und Anna Sindahl<br />

vertraten das Komitee und<br />

knüpften Kontakte zu den Unternehmensmitglie<strong>der</strong>n, um gemeinsame<br />

Veranstaltungen zu planen. Außerdem verliehen die JCCler dem scheidenden<br />

Präsidenten Thomas Ryberg beim Sommerempfang <strong>der</strong> JCC-<br />

Ehrennadel für seine Verdienste um die Young Professionals. Am Folgetag<br />

hatte das Komitee zum JCC-Frühstück geladen, bei dem angeregte<br />

Diskussionen von Raumfahrttechnik bis Immobilien-Investment geführt<br />

wurden. „Es war sehr cool, sowohl JCC-Mitglie<strong>der</strong> als<br />

auch erfahrene Unternehmer näher kennenzulernen<br />

und sich über die <strong>aktuell</strong>e Wirtschaftslage auszutauschen“,<br />

resümierte Komitteemitglied Anna Hemberger<br />

die Tage in Stuttgart. <strong>Das</strong> Bundeskomittee des<br />

JCC postet nun auch auf LinkedIn und Instagram.<br />

Neue Netzwerkgruppen<br />

Aus <strong>der</strong> Kammer<br />

Sich fokussiert zu einem Thema austauschen,<br />

das die eigene tägliche<br />

Arbeit konkret betrifft – um diesen<br />

Wunsch abzudecken starten ab Herbst die<br />

neuen Netzwerkgruppen <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong>. <strong>Das</strong> Kammernetzwerk vereint<br />

viele Erfahrungen und gemeinsame<br />

Fragestellungen, die in den Netzwerkgruppen<br />

kanalisiert werden sollen. Die ersten<br />

beiden Gruppen beschäftigen sich mit den<br />

Themen „Swedish Lea<strong>der</strong>ship“ und „People<br />

Management“. Die regelmäßigen Treffen<br />

<strong>der</strong> Gruppen, die auf 10 Mitglie<strong>der</strong> begrenzt<br />

sind, finden digital und auf vertraulicher<br />

Basis statt. Alle Angestellten in Mitgliedsunternehmen,<br />

für die die Themen <strong>der</strong> Netzwerkgruppen<br />

relevant sind, können ihr Interesse<br />

für eine Teilnahme online anmelden:<br />

schwedenkammer.de/netzwerkgruppen<br />

Sie haben eine Idee für eine Netzwerkgruppe?<br />

Möchten Sie, dass eine weitere<br />

Netzwerkgruppe gegründet wird? Haben<br />

Sie ein beson<strong>der</strong>es Thema, das sich für eine<br />

Gruppe eignen würde? Melden Sie sich in<br />

<strong>der</strong> Geschäftsstelle!<br />

Besuch bei Fotografiska<br />

Seit einigen Monaten bereichert das private<br />

Museum, das 2010 in Stockholm sein erstes<br />

Haus eröffnete, die deutsche Hauptstadt.<br />

Nun durften die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong> mit einem Business Breakfast bei<br />

Fotografiska in Berlin zu Gast sein. Florian Gemmrich,<br />

Director of Community & Culture, informierte<br />

die Gäste zunächst über Konzept und Angebot des<br />

Museums, bevor es für alle mit einer Führung in<br />

die vielfältigen Ausstellungen ging.<br />

22 23


Aus <strong>der</strong> Kammer<br />

Per Tamm:<br />

„Mein Chef warnte mich<br />

vor <strong>der</strong> <strong>Handelskammer</strong>“<br />

Per Tamm mit seiner Frau Lena bei <strong>der</strong> Luciafeier <strong>der</strong> Kammer<br />

Die Achtziger- und Neunzigerjahre<br />

waren zwei Jahrzehnte des Wandels<br />

und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung. Auch<br />

für die Schwedische <strong>Handelskammer</strong> war<br />

diese Zeit von großer Bedeutung. Damals<br />

wie heute waren es die Menschen, die die<br />

<strong>Handelskammer</strong> ausmachten. Einer von<br />

ihnen ist Per Tamm, <strong>der</strong> seit 1998 Ehrenmitglied<br />

<strong>der</strong> Kammer ist. Im Rahmen des<br />

Alumnitreffs <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

im April in Stockholm kam die<br />

Redaktion von <strong>Schweden</strong> AKTUELL ins<br />

Gespräch mit dem ehemaligen Vizepräsidenten<br />

<strong>der</strong> Kammer.<br />

Mitte <strong>der</strong> Achtzigerjahre kam Per Tamm<br />

durch seine Arbeit bei SKF nach Deutschland.<br />

Sein Vorgesetzter warnte ihn gleich:<br />

„Lunches mit <strong>der</strong> <strong>Handelskammer</strong> verkaufen<br />

keinen Stahl!“ Er schlug die Warnung<br />

in den Wind - und wurde Mitglied <strong>der</strong><br />

<strong>Handelskammer</strong>.<br />

Wie kam es dazu, dass Du in Deutschland<br />

gelandet bist?<br />

Als ich auf dem Gymnasium war, hatte ich<br />

deutsch als Fremdsprache. Meine Eltern<br />

schickten mich dann einen ganzen Sommer<br />

lang nach Baden-Baden.<br />

Die Beziehung zu Deutschland blieb bestehen,<br />

du kamst dann viel später als<br />

Geschäftsmann nach Düsseldorf. Welche<br />

kulturellen Unterschiede hast du dort erlebt?<br />

Der größte Kulturunterschied war die<br />

Sprache. Natürlich waren die Deutschen<br />

präziser und hatten an<strong>der</strong>e Routinen. Einmal<br />

fragte mich ein deutscher Kollege:<br />

„Kannst du bitte das Protokoll schreiben?<br />

Ich verstehe nicht, wie die <strong>Schweden</strong><br />

Entscheidungen treffen. Es kommt<br />

nie ein endgültiger Beschluss.“ Mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten: Deutsche Kollegen fanden<br />

schwedische Antworten oft zu vage, um<br />

sie vernünftig protokollieren zu können.<br />

An<strong>der</strong>erseits konnten wir <strong>Schweden</strong> nicht<br />

immer den deutschen Umgangston nachvollziehen.<br />

Als ich einmal in <strong>der</strong> Lagerhalle<br />

war, sprach ein Vorgesetzter ziemlich<br />

rau mit seinen Leuten. Ich meinte<br />

später zu ihm, dass er so nicht mit seinen<br />

Leuten reden sollte. Daraufhin sagte er:<br />

„Du bist Schwede, du verstehst das nicht.“<br />

Und natürlich fanden die Deutschen es<br />

furchtbar, dass wir <strong>Schweden</strong> uns alle duzen.<br />

Die <strong>Handelskammer</strong> war damals noch in<br />

Düsseldorf. Wie war das Büro strukturiert?<br />

Düsseldorf war ein zentraler Punkt, nicht<br />

zuletzt für uns aus <strong>der</strong> Industrie. <strong>Das</strong> Büro<br />

befand sich zunächst im Keller eines Gebäudes<br />

am Stadtrand von Düsseldorf.<br />

Wir brauchten bessere und geeignetere<br />

Räumlichkeiten und zogen deshalb in die<br />

Berliner Allee um, ins gleiche Gebäude, in<br />

dem <strong>der</strong> Exportrat seine Büros hatte. <strong>Das</strong><br />

Gebäude erhielt dadurch den Spitznamen<br />

„<strong>Schweden</strong>haus“. Da Düsseldorf nicht<br />

weit von Bonn, <strong>der</strong> damaligen Hauptstadt,<br />

entfernt war, hatten wir eine gute<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong><br />

Botschaft.<br />

Wie groß war die Organisation <strong>der</strong> Kammer<br />

damals?<br />

Es waren nicht viele Angestellte. Zu <strong>der</strong><br />

Zeit hatten wir einen Geschäftsführer mit<br />

einem Assistenten und zwei bis drei Mitarbeiter<br />

aus <strong>Schweden</strong>, die meist für etwa<br />

ein Jahr nach Deutschland kamen. Unsere<br />

Mitglie<strong>der</strong> waren ein wichtiger Teil. Wir<br />

im Vorstand und Präsidium haben immer<br />

versucht, Mitglie<strong>der</strong> zu werben. Ich hatte<br />

den Eindruck, dass es größtenteils die<br />

Großindustrie war, wie zum Beispiel SKF,<br />

die die <strong>Handelskammer</strong> trug und Mitglie<strong>der</strong><br />

waren.<br />

Du sagtest „wir im Präsidium“, in welcher<br />

Rolle warst du in <strong>der</strong> Kammer tätig?<br />

Ich war Vizepräsident <strong>der</strong> Kammer, eine<br />

Rolle, die mir unglaublich gut gefallen<br />

hat. Als Vizepräsident habe ich nur das<br />

gemacht, was mir Spaß machte.<br />

Meine wohl größte Aufgabe in meiner<br />

Zeit in <strong>der</strong> <strong>Handelskammer</strong> war es, einen<br />

neuen Geschäftsführer zu rekrutieren,<br />

nachdem Fred von Tobiesen abtrat. Dafür<br />

hatten wir in schwedischen Zeitungen die<br />

Stelle ausgeschrieben und die Auswahlgespräche<br />

in <strong>der</strong> Hauptgeschäftsstelle<br />

von Svenska Handelsbanken in Stockholm<br />

geführt. <strong>Das</strong> war sehr beeindruckend,<br />

wir waren dafür im Wallenberg-<br />

Saal – wirklich schick.<br />

„Wir sehnten uns<br />

damals, <strong>der</strong> EU<br />

beizutreten.“<br />

Und dann habe ich natürlich noch die<br />

Stahlgruppe <strong>der</strong> Kammer gestartet und<br />

geleitet. <strong>Das</strong> war aber auch im Interesse<br />

meiner Industrie, Stahl.<br />

Über die Stahlgruppe haben wir schon im<br />

Archiv <strong>der</strong> Kammer gelesen. Wie kam es<br />

dazu?<br />

Im Ruhrgebiet, rund um Düsseldorf, befanden<br />

sich fast alle schwedischen Tochtergesellschaften<br />

im Bereich Stahl, und alle<br />

waren Teil <strong>der</strong> Kammer. Wir waren größtenteils<br />

in unterschiedlichen Sektoren<br />

tätig. Wir sahen deswegen den größeren<br />

Mehrwert darin, unser zusammengelegtes<br />

Wissen über Deutschland und den deutschen<br />

Markt zu teilen, anstatt nicht miteinan<strong>der</strong><br />

zu reden.<br />

Wir sprachen über<br />

alles Mögliche: Geschäftsentwicklung,<br />

Marktentwicklung,<br />

deutsche Behörden,<br />

den Euro und die<br />

schwedische Krone,<br />

und auch über Gehälter<br />

in Deutschland<br />

diskutierten<br />

wir viel.<br />

Wir trafen uns vielleicht<br />

viermal im<br />

Jahr, auch weil alle<br />

Freude an diesen<br />

Treffen hatten. Es<br />

war nützlich und machte Spaß.<br />

Hattet ihr beson<strong>der</strong>e Veranstaltungen<br />

o<strong>der</strong> Events, die wie<strong>der</strong>kehrten?<br />

Die <strong>Handelskammer</strong> lud immer interessante<br />

<strong>Schweden</strong> ein, von denen wir wussten,<br />

dass sie in Deutschland waren o<strong>der</strong><br />

zu Besuch kamen, um einen Vortrag zu<br />

halten. Wir hatten auch oft königlichen<br />

Besuch. Fred von Tobiesen war beson<strong>der</strong>s<br />

gut darin, den König zu uns zu locken, oft<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Botschaft. Es<br />

waren großartige Veranstaltungen, zu denen<br />

wir in <strong>der</strong> <strong>Handelskammer</strong> auch Kunden<br />

einladen konnten, was immer sehr<br />

beliebt und wertgeschätzt war.<br />

Ein Ereignis, das mir in Erinnerung geblieben<br />

ist, war, als <strong>der</strong> König von Johannes<br />

Rau nach Düsseldorf eingeladen wurde<br />

und die beiden Männer über ihre jeweiligen<br />

Län<strong>der</strong> sprachen – <strong>der</strong> König über<br />

<strong>Schweden</strong>, Johannes Rau über Nordrhein-<br />

Westfalen. (lacht)<br />

Beson<strong>der</strong>s interessant waren auch unsere<br />

Studienreisen in die sogenannten Hauptstädte<br />

<strong>der</strong> EU.<br />

Studienreisen in die EU?<br />

Fred von Tobiesen organisierte mit <strong>der</strong><br />

Kammer drei Studienreisen in die damaligen<br />

drei „EU-Hauptstädte“: Luxemburg,<br />

Brüssel und Straßburg. <strong>Das</strong> war, bevor<br />

<strong>Schweden</strong> Teil <strong>der</strong> EU wurde.<br />

Wir wurden von den schwedischen Delegationen<br />

sehr gut empfangen und<br />

bekamen viel zu sehen und zu hören. In<br />

Straßburg konnten wir als Publikum im<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> Kammer in den Neunzigern bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung:<br />

Tamm, Törnquist und Geschäftsführer Svensson<br />

großen Plenarsaal sitzen und eine Rede<br />

des tschechischen Präsidenten Havel hören.<br />

Es war sehr interessant. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> aus<br />

<strong>der</strong> Kammer dabei sein wollte, war eingeladen.<br />

Ich hatte das Gefühl, dass wir uns<br />

danach sehnten, Teil <strong>der</strong> EU zu werden.<br />

Für mich persönlich und für unser Unternehmen<br />

war es später fantastisch, <strong>der</strong><br />

EU beizutreten, da wir <strong>der</strong> Konkurrenz in<br />

Deutschland näherkamen und auf eine<br />

ganz an<strong>der</strong>e Art mithalten konnten.<br />

<strong>Das</strong> hört sich sehr spannend an. Es war sicherlich<br />

ein großer Wandel für <strong>Schweden</strong>,<br />

Teil <strong>der</strong> EU zu werden. Ein wenig so wie<br />

<strong>der</strong> NATO-Beitritt jetzt?<br />

Auf jeden Fall, das ist ein guter Vergleich!<br />

Ich glaube, in <strong>der</strong> NATO-Debatte sind die<br />

Menschen wie<strong>der</strong> aufgewacht, ähnlich<br />

wie damals. Und ich denke, heute bereut<br />

keiner mehr, dass <strong>Schweden</strong> <strong>der</strong> EU beitrat.<br />

Wir könnten dir noch so viele weitere<br />

Fragen stellen, aber wollen abschließend<br />

wissen: Wie würdest du deine Zeit in <strong>der</strong><br />

Kammer zusammenfassen?<br />

Durch die Kammer habe ich wertvolle<br />

Kontakte geknüpft, mit Menschen aus<br />

ganz an<strong>der</strong>en Branchen wie Bankern<br />

o<strong>der</strong> Journalisten, was in einem fremden<br />

Land unglaublich nützlich war. Zusammenfassend<br />

würde ich also sagen, dass<br />

mein damaliger Vorgesetzter nicht recht<br />

behielt – die <strong>Handelskammer</strong> hielt mich<br />

nicht davon ab, Stahl zu verkaufen, im Gegenteil!<br />

<strong>24</strong> 25


3 MINUTEN MIT...<br />

Maria Wolleh<br />

kallan Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

Präsidentin <strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

Schirmherrin:<br />

KAMMERKALENDER 20<strong>24</strong><br />

9. Juli<br />

Düsseldorf: Träff – Offener Stammtisch<br />

<strong>der</strong> <strong>Schwedischen</strong> <strong>Handelskammer</strong><br />

11. Juli<br />

München: Swedish Open München<br />

13. September<br />

Online: Virtuelle Mitglie<strong>der</strong>fika mit<br />

VOLVO Cars<br />

27. September<br />

Hamburg: Business Breakfast Hamburg<br />

Kronprinzessin Victoria von <strong>Schweden</strong><br />

11. September<br />

München: Swedish Open München<br />

För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong>:<br />

21. November 20<strong>24</strong><br />

21. Verleihung des<br />

<strong>Schwedischen</strong> Unternehmenspreises:<br />

Höhepunkt im deutsch-schwedischen<br />

Wirtschaftsjahr<br />

„Ich habe beide Staatsbürgerschaften“<br />

Maria, was verbindet Dich eigentlich mit<br />

<strong>Schweden</strong>?<br />

Die Antwort ist sehr einfach – ich bin<br />

(auch) Schwedin, habe eine schwedische<br />

Mutter und einen deutschen Vater, so dass<br />

ich beide Staatsbürgerschaften habe und<br />

zweisprachig bin. Ich bin in <strong>Schweden</strong> geboren<br />

und mit fünf Jahren mit <strong>der</strong> Familie<br />

nach Bremen gezogen. Da auch mein Vater<br />

in <strong>Schweden</strong> aufgewachsen ist, habe<br />

ich sehr viele Verwandte dort, die ich regelmäßig<br />

sehe.<br />

Wie oft bist Du denn im Norden – und wo<br />

beson<strong>der</strong>s gern?<br />

Ich bin sehr oft im Norden – privat in unserem<br />

Sommerhaus auf Gotland und im<br />

wun<strong>der</strong>schönen Hälsingland, wo meine<br />

schwedische Familie ihre Wurzeln hat.<br />

Beruflich verschlägt es mich oft nach<br />

Stockholm, aber auch an an<strong>der</strong>e Orte im<br />

Norden. Ich habe das große Glück, seit<br />

über 25 Jahren in Kanzleien mit einem<br />

nordischen Fokus zu arbeiten und somit<br />

meine Herkunft auch beruflich nutzen zu<br />

können. Es macht immer wie<strong>der</strong> Freude,<br />

schwedische Mandanten auf ihrem Weg<br />

nach Deutschland zu begleiten und mit<br />

unserer Geschäftskulturkompetenz zu unterstützen.<br />

Dürfen wir etwas über Dein Privatleben<br />

erfahren – Familie, Freizeit?<br />

Ich lebe mit meinem Mann und unserem<br />

Sohn in Berlin-Mitte – unsere Tochter ist<br />

bereits erwachsen und ausgeflogen. Neben<br />

meiner Arbeit als Anwältin bleibt<br />

jetzt mit großen Kin<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> etwas<br />

mehr Zeit, um ins Sportstudio zu gehen<br />

und das Kulturangebot in Berlin zu nutzen<br />

– und außerdem kümmere ich mich<br />

gemeinsam mit meinem Mann um das Archiv<br />

seines Vaters, des Fotografen Lothar<br />

Wolleh, eine sehr spannende und ganz<br />

an<strong>der</strong>e Tätigkeit für uns beide und die<br />

ganze Familie. Außerdem koche ich wirklich<br />

gerne – für mich ein kreativer, geselliger<br />

und nützlicher Ausgleich.<br />

Hast Du ein persönliches Ziel für Deine<br />

Präsidentschaft?<br />

Mein Ziel ist es, die enge Kooperation mit<br />

den Mitgliedsunternehmen fortzuführen<br />

und gemeinsam mit dem Geschäftsstellenteam<br />

und unseren Ehrenamtlichen im<br />

Vorstand, dem JCC und den Regionen immer<br />

wie<strong>der</strong> die inspirierenden schwedischen<br />

Themen und Formate zu finden, die<br />

unsere Veranstaltungen so auszeichnen.<br />

Alter: 55<br />

Wurzeln: Hälsingland und Bremen<br />

In <strong>der</strong> Kammer seit: langem, aktiv<br />

seit 2013<br />

Liebt: In den Himmel und aufs Meer<br />

schauen, Kochen, Sport, Oper<br />

Hasst: Höhen. Und Intoleranz<br />

Lieblingsort: Ekstakusten auf<br />

Gotland, die Seen und Wäl<strong>der</strong> in<br />

Hälsingland und unser Zuhause in<br />

Berlin.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Schwedische <strong>Handelskammer</strong> in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland e.V.<br />

Sachsenstraße 6<br />

20097 Hamburg<br />

Tel.: 040-6558740<br />

www.schwedenkammer.de<br />

Redaktion: Helen Hoffmann<br />

V.i.S.d.P.: Dr. Maria Wolleh, Präsidentin<br />

Titelbild: Martin Sigmund für die<br />

Schwedische <strong>Handelskammer</strong><br />

Koordination, Anzeigen, Produktion:<br />

Nordis – Agentur für Kommunikation<br />

Werdener Straße 28<br />

45219 Essen<br />

Tel.: 02054-938 54 0<br />

schwedenkammer@nordis.biz<br />

www.nordis.biz<br />

Ihr Kontakt in die Geschäftsstelle<br />

Die Schwedische <strong>Handelskammer</strong> wird von <strong>der</strong> Geschäftsstelle in Hamburg aus<br />

geleitet. Hier sind wir Ihre AnsprechpartnerInnen für Fragen, Ideen und Anregungen.<br />

Sie erreichen uns telefonisch o<strong>der</strong> per E-Mail.<br />

Helen Hoffmann<br />

Country Managerin<br />

Tel.: 040-6558 74-15<br />

hoffmann@schwedenkammer.de<br />

Anna Pelz<br />

Assistentin<br />

Tel.: 040-6558 74-16<br />

pelz@schwedenkammer.de<br />

Simone Nilsson<br />

Projektmanagerin<br />

Tel.: 040-6558 74-13<br />

nilsson@schwedenkammer.de<br />

Johanna Villa<br />

Trainee<br />

Tel.: 040-6558 74-12<br />

villa@schwedenkammer.de<br />

Nutzen Sie <strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong> für Ihre Kommunikation!<br />

Die „<strong>Schweden</strong> <strong>aktuell</strong>“ erscheint 5 Mal im Jahr. Dies sind die Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

kommenden <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>24</strong>: Rechtsberatung, Schule. Anzeigenschluss ist <strong>der</strong><br />

6.9.20<strong>24</strong>. Die Mediadaten mit Anzeigenpreisen und Terminen für 20<strong>24</strong> finden Sie<br />

unter schwedenkammer.de/schweden-<strong>aktuell</strong>. Reservieren Sie jetzt Ihre Anzeigen<br />

unter 02054 - 9 38 54 17 o<strong>der</strong> schwedenkammer@nordis.biz.<br />

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